Non Stop mit Liam Neeson

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14. August 2014




Liam Neeson ist eigentlich ein Garant für spannende Unterhaltung, ist doch schon der Schauspieler an und für sich einer der Besten auf seinem Gebiet, seine Bildschirmpräsenz ist einfach unglaublich und so hofft man natürlich darauf einen spannenden Action Thriller zu sehen.
Non Stop lief, soweit ich das in Erinnerung hatte nicht so lange in unseren Kölner Kinos und war auch jetzt kein Film, den ich unbedingt im Kino sehen musste, für das Heimkino hatte ich ihn aber auf jeden Fall schon auf meiner Liste stehen.

Gestern war es dann soweit. Mein Heimkino schrie noch zur späten Stunde, bitte lasst uns einen Film schauen. Nach dem schauderhaften Fußballspiel, welches ich Gott sei Dank nur teilweise gesehen habe, da ich wie so oft auch gleichzeitig ein Familientaxiunternehmer bin und meine Jungs oder die BESTE Ehefrau von allen, von mir immer gerne von der Bahn abgeholt werden, musste ich ein paarmal durch die Gegend fahren. Männer können scheinbar wirklich nicht zuhören. Mein Frau hatte eine Veranstaltung in einem größeren Saal der mit E beginnt und mit hof endet. Hiervon gibt es aber zwei, zwischen dem E und dem hof liegen noch die Teile „ltz“ und „engels“, klar das ist für einen Mann fast das gleiche und so fuhr ich also los um meine Beste... abzuholen. Eingetroffen, stellte ich dann fest, dass niemand dort war und wollte meine BESTE Ehefrau von allen fragen, wo sie denn nun abgeblieben sei. Wo bist Du denn fragte sie mich, wir stehen hier vor dem Engelshof und warten auf Dich. Na ganz toll ich bin zum Eltzhof gefahren, das ist doch direkt hier um die Ecke, was macht ihr denn im Engelshof. Was blieb mir also anderes übrig als mich auf den Weg zu machen und meine Holde mit Gefolge im Engelshof abzuholen. Nun gut dachte ich so bei mir, nun haben die Frauen wieder etwas zum Lästern über uns Männer, das aber nur so am Rande, wieder zurück zum Film. Hier gibt es aber auch eine ganze Reihe von dramatischen Missverständnissen, die sich durch den gesamten Film ziehen.
Liam Neeson spielt hier den Air Marshall Bill Marks,


 die nach dem 11. September bei dem 3300 Menschen im Jahre 2001 ums Leben kamen auf allen Linien amerikanischer Airlines eingeführt wurden. Zum Beginn scheint er etwas verwirrt durch das Flughafengelände zu laufen und beobachtet jeden um sich herum ganz genau. Air Marshalls fliegen so wie es hier aussieht wohl immer inkognito und verhalten sich genauso wie ein normaler Passagier.
Im Flugzeug nimmt der Air Marshall genauso Platz wie auch der normale Passagier und wenn der Flug planmäßig verläuft, dann bekommt eigentlich niemand mit, dass sich ein Marshall mit einer Waffe an Bord befunden hat.

Hier ist das zunächst auch so und obwohl er schon oft geflogen ist, hat er immer noch irre Flugangst. Als Sidekik steht ihm hier Julianne Moore zur Seite,


die als einfacher Passagier neben ihm zu sitzen kommt.

Bereits zu Beginn des Filmes werden verschiedene Personen öfter im Bild gezeigt und man bekommt so ein Gefühl, dass die Personen im Laufe des Filmes noch eine wesentliche Rolle spielen könnten. Denn kaum ist das Flugzeug in der Luft,

bekommt Bill eines SMS auf ein gesichertes Netzwerk zugesandt.

Hierbei droht eine Person alle 20 Minuten jemanden zu töten,

 sollten nicht innerhalb dieser Zeit 150 Mio Dollar auf ein bestimmtes Konto überwiesen werden, soweit darf ich glaube ich hier vorgreifen ohne wesentlich gespoilert zu haben. In der Folgezeit entwickelt sich ein dramatisches Katz und Maus Spiel, bei dem jeder im Flieger einem Anfangsverdacht unterliegen kann und so spitzt sich die Lage im weiteren immer weiter zu, bis es die Spannung nicht mehr zum Aushalten ist und sich förmlich in einem dramatischen Showdown über den Zuschauer entlädt.


Bilder vom Film:

Warum wird der Passagier durchsucht?

Was hat er entdeckt?

Was spielt sie für ein Spiel?

Was ist schreckliches geschehen?

Wieso straucelt das Flugzeug?

Haben sie den Täter gefunden?

Warum müssen die Passagieer ihre Hände hochhalten?

Was ist das für einen Person?

Ist er dem Täter auf der Spur?

Kann er es schaffen?

Was hat sie so erschreckt?

Mit wem telefoniert er da?

Hat der Kapitän noch vertrauen zu ihm?

Wird die Zeit knapp?

Hat er den Täter gefunden?

Oder ist er der Täter?

Hat er sie auch unter Verdacht?

Ist er wahnsinnig geworden?

Warum?

Wem zeigt er hier die SMS?

Ein weiterer Verdächtiger?

Kann er noch jemandem vertrauen?

Was hat sie gesehen?

Welche Rolle spielt das Kind?

Hat er nun seine Aufmerksamkeit?

Ist das die letze Chance?

Bild:

Das Bild ist auf gutem HD Niveau. Eigentlich gibt es ja kein wirklich schlechtes HD Bild mehr. Mittlerweile wir ja fast alles auf digitalem Film abgedreht. Hier hat man aber auf 35 mm Filmmaterial zurückgegriffen um dem Bild in einigen Szenen mehr Authentizität zu geben. Analoger Film transportiert das immer noch besser als digitales Filmmaterial. So kommt das Bild auch den Sehgewohnheiten entgegen und man bekommt ein Gefühl der Beklemmung im Flieger, wenn man sich einmal vorstellt, was sich in so einem abgeschotteten Raum alles abspielen kann. Die Bilder wirken somit sehr realitätsnah, auf wesentliche Stilmittel wurde verzichtet, die letzte Schärfe wurde nicht herausgekitzelt, der Film wirkte dadurch etwas rauer ohne jedoch unscharf zu sein. Detail kamen dort wo notwendig auch immer sehr gut zur Geltung. Kontrast und Schwarzwert waren auf meiner Leinwand gut bis sehr gut.

Ton:

Der Surroundsound, ist exzellent abgemischt und schafft es auch tonal das beklemmende Gefühl sehr gut zu transportieren. Da sich der Film natürlich im Wesentlichen im inneren eines Flugzeuges abspielt, hätte man auch den Grundgeräuschpegel der Kabine im Sound hinterlegen können. Vermutlich wollte man dem Zuschauer hier nicht mit einem Rauchteppich überfordern. Ansonsten ist die Soundperformance aber sehr gelungen. Dialoge sind klar und deutlich. Raumeffekte kommen präzise und der Tiefbass darf in einigen Szenen auch kräftig mit zupacken und schüttelt das Sofa kräftig durch.
Insgesamt ein sehr stimmiger Soundteppich der einen umgibt und mit meinen Presence Speakern ein schönes dreidimensionales Klangspektrum ergibt. 

Ansichtssache:
Non Stop ist ein gut und spannend in Szene gesetzter Thriller mit einigen Action Elementen, der zwar in einigen Punkten nicht ganz homogen wirkt und für mich auch ein paar Logiklöcher hatte, es sei denn, ich habe irgendetwas verpasst, ich kann das jetzt hier aber nicht weiter ausführen ohne auf die Filmhandlung einzugehen. Der Film ist aber insgesamt äußerst spannend und einem Liam Neeson gerecht werdend in Szene gesetzt worden. Einige Twist sind mit an Bord und halten den Zuschauer wach, sodass er auch darüber nachdenken muss, wer den hier nun der oder die Böse ist. Alleine das macht es schon wert, diesen Film zu sehen, denn gut gemachte, den Zuschauer mit einbindende Thriller, sind mittlerweile im Zeitalter der überbordend daher kommenden mit einem Big Budget abgedrehten Blockbuster selten und können meistens erst in der Zweitverwertung auf DVD oder bei natürlich auf Blu Ray zeigen, was filmisch in ihnen steckt.

Der Film spielte dennoch fast 180 Mio, US Dollar ein bei einem Invest von um die 50-55 Mio US Dollar je nach Quelle.

Was mir aber wirklich schleierhaft ist, das man einen solchen realistisch abgedrehten Film in Deutschland ab 12 Jahren freigibt. Sicher kennt heute jedes Kind der Harry Potter sehen durfte, Gewaltszenen und Mord und Totschlag aus allen Kanälen. Doch dieses für einige schon beklemmend wirkende Film, der einem auch aufzeigt, wie machtlos man eigentlich in 10000 m Höhe ist, kann bei Kinders ein ungutes Gefühl auslösen und Entführungsfälle von Flugzeugen sind ja auch nicht wirklich Fiction. Eine Alterseinstufung von 16 Jahren in Deutschland würde vielleicht den Absatz eher noch positiv beeinflussen als anders herum. Hätte man s wie in einer Szene vermutet hier explizite Körperteile gesehen, wären die Sittenwächter sofort da gewesen und die 16 Jahre Grenze wäre vermutlich auf der Scheibe vermerkt worden.

Man kann hier sogar noch weiter gehen. Kinofilme, die ab 12 Jahren freigegeben sind, dürfen seit dem 1. April 2003 von Kindern ab 6 Jahren in Begleitung von personensorgeberechtigten Erwachsenen besucht werden. Bei Filmen, die für Jugendliche ab 16 Jahren oder für Erwachsene freigegeben sind, gibt es kein solches Elternprivileg; die Altersbeschränkung ist hier absolut. Auch mit Einwilligung der (ggf. anwesenden) Eltern ist ein Zutritt von Jugendlichen, die die Altersvorgabe nicht erfüllen, verboten.
Es ist also durchaus möglich, dass 6 jährige diesen Film bereits im Kino gesehen haben könnten. Man kann hier nur hoffen, dass Eltern hier genug Weitsicht hatten. Bei den Harry Potter Filmen war es auch so, Eltern schleppten Kinder zwischen 6 und 12 Jahre in Filme ab 12 und nicht wenige Eltern mussten mit ihren Kindern das Kino wegen einer Fehleinschätzung wieder verlassen.

Die österreichische JMK hat den Film zumindest ab 14 eingestuft. Bei uns sind m.E. die Sprünge zu groß 0,6,12,16,18.passt irgendwie nicht mehr so recht.
 

Film: 4,5 von 5 (in der letzten Zeit keinen solchen spannenden Thriller mehr gesehen)

Bild: 4 von 5 (es fehlt eigentlich an nicht wesentlichem, jedoch objektiv betrachtet)

Ton: 4,5 von 5 (mit den original Innenraumgeräuschen wären es 5 geworden)

Fazit:
Wo Liam Neeson drauf steht, erwartet man auch etwas. Das bekommt man hier definitiv geboten. Der Film hat alles was einen guten Thriller ausmacht von Spannung und Dramatik zur Identifikation mit dem Protagonisten, was einem bei Liam Neeson (so geht es zumindest mir) nicht schwer fällt. Eine kurzweilige interessante Storyline mit ein paar Logikfehler oder fehlenden Erklärungen, machen den Film aber nicht schlechter. Alle Schauspielet spielen auf hohem Niveau und sind glaubwürdig in ihren Rollenprofilen. Durchscheinende Islamistenangst kommt auch kurz vor. Insgesamt ein Must see für Thriller Fans so wie ich einer bin. Ich liebe Filme, die es schaffen auch auf engem Raum eine fesselnde Story zu präsentieren.

BD ordern oder zumindest Mieten und rein in den Player!!
 

Eure

C.T.


(Quelle: Bilder von Bluray.com)

Kommentare

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@Peppers,
genau, das ist der springende Punkt hierbei!
und ich weiß, von einigen, die den Film im Kino bereits gesehen hatte, das auch Kinder zumindest unter 10 Jahren ebenfalls mit im Kino saßen.
Als ich im Lone Ranger war, der Film lief am frühen Nachmittag, waren auch jüngeer im Kino vetreten, denen bei einigen Szenen das Lachen im Halse stecken blieb. Ich hatte früher auch so mein Filmerlebnis. Heute würde man den Film sogar vermutlich ab 12 Jahren einstufen. Damals war dieser Hitchcock (ich weiß leider nicht mehr wie er hies; es war aber ein Tiefkühltruhe und ein vermoderter Swimmingpool mit im Spiel) bestimmt ab 18 Jahren, da er erst im Samstagsspätprogranmm lief und ich war damals allein zu Hause und hatte danach auch mein Traumata für eine ganze Weile.
Charlys Tante
14.08.2014 um 15:16
#10
Es kommt aber auch darauf an wie Kind gepolt ist, z.B. mit 5 Jahren fand ich Rambo 3 hammermäßig, aber otto - Der Film bei der Heino Szene auf dem Friedhof mega gruselig und kriege selbst heute noch Gänshaut dabei.
Fand übrigens ein paar Folgen von Clone Wars (ja animationsserie) deutlich heftiger als Non Stop. Alles alles immer ne Auslegungssache.
Sawasdee1983
14.08.2014 um 15:13
#9
Ich weiß ja nicht, ob ich als 6jähriger einen Film gucken will, in dem eine Bombe im Flugzeug ist!
Ich habe mit 6 Jahren "Achterbahn" gesehen und war bis heute nicht in einer drin! So viel zum Thema Kindheitstraumata.
Peppers
14.08.2014 um 14:51
#8
@Sawasdee1983
nun gut das sind aber Zeichntrickfilme und da ist es schon etwas anders gelagert, Kinder habe zwar eine gehörige Portion Phantasie und weinen auch bei Zeichentrickfilmen manchmal, dennoch können hier 6 bis 12 jährige schon den Realitätszusammenhang erkennen. Wenn man soweit geht, kann man eine Vielzahl von Zeichtrickfilmen auf den Index setzen.
Charlys Tante
14.08.2014 um 14:41
#7
Klar ist das mein Ernst wenn es nach Psychologischer Wirkung geht, dann gehören Filme wie König der Löwen oder Bambi auf den Index.
Sawasdee1983
14.08.2014 um 14:22
#6
@Sawasdee1983
ist nicht Dein ernst, oder?
Hier kommt es nicht auf Gewaltexzesse an, sondern auf die psychologische Wirkung und die ist subtiler und tiefgreifender.
Charlys Tante
14.08.2014 um 14:07
#5
Kann deinen Ausführungen nur zustimmen. Non Stop ist ein ausgezeichneter Thriller mit einem meiner Lieblingsschauspieler.

Unter der Prämisse das FSK 12-Filme auch von Kinder unter 12 in Begleitung von Erwachsenen gesehen werden dürfen, ist diese Altersfreigabe natürlich ein schlechter Witz.
Gandalf123
14.08.2014 um 13:53
#4
Also ich hätte den Ab 6 Freigegeben, passiert ja so nicht viel, außer nen Neckbreaker :-P

Ansonsten fand ich den Film auch recht spannend gemacht, gutes Rätselraten wer der Erpresser ist. Die wenige Action in dem Film selbst fand ich auch super.
Sawasdee1983
14.08.2014 um 13:50
#3
Ich habe den gestern gesehen und fand den ganz gut. Musste schon etwas schmunzeln mit welcher Einfachheit ein Mensch dort diffamiert werden kann, aber alles in allem fühlte ich mich gut unterhalten.
Peppers
14.08.2014 um 13:50
#2
Super! Danke für den ausführlichen originellen Blog! :-) Ist schon auf meiner Leihliste! LG von Irmy.
Pandora
14.08.2014 um 13:01
#1

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