Zodiac
Zodiac
(Zodiac – Die Spur des Killers)
Veröffentlichung: 2007
Regie: David Fincher
Produzent: u.a. Mike Medavoy
Drehbuch: James Vanderbilt
Musik: David Shire
Darsteller: Jake Gyllenhaal, Robert Downey Jr., Mark Ruffalo, John Carroll Lynch
Laufzeit: 158 Minuten
Bei Betrachtung der Blu Ray Hülle war ich schon etwas irritiert. über 2 1/2 Stunden Länge für einen Thriller dieser Art? Das könnte ein Akt werden. Doch mein Vorurteil wurde nicht bestätigt. Der Film kann diese knapp 160 Minuten problemlos füllen, zumindest nach meiner Meinung. Trotz der nicht vorhandenen Action, trotz des extrem dialoghaltigen Plots kann David Finchers „Zodiac“ völlig überzeugen.
Rund um San Francisco treibt ein Serienkiller in den 60ern und 70ern sein Unwesen. Mit codierten Botschaften und verwirrenden Briefen schafft er es die Polizei auf Abstand zu halten. Auch die Presse, die der Mörder mit Briefen versorgt, ist dem Killer auf der Spur. Doch schon bald müssen Ermittler und Öffentlichkeit feststellen, dass sie es hier mit einem cleveren Gegner zu tun haben, der nichts unversucht lässt. Der Fall kann auch nach mehreren Jahren Ermittlung durch Inspector Dave Toschi, dem Redakteur Paul Avery und anderen Beteiligten nicht gelöst werden. Irgendwann gilt der Fall als ungelöst und auch der hartnäckige Dave Toschi gibt auf. Doch der Karikaturist Robert Graysmith der den Fall von Anfang an begleitet erträgt den Gedanken nicht, nicht zu wissen welche Identität der Mörder trägt. Doch wird dieser Fall wirklich zu lösen sein?
„Zodiac“ hat reale Geschehnisse als Vorbild. Wer also bezüglich des echten Zodiac-Killers belesen ist, wird wissen wie der Film nach langer Dauer ausgeht. Aber grade die Echtheit des Stoffes macht diesen Film so interessant. Der Zuschauer fiebert mit, obwohl auf der Leinwand gar nicht viel passieren will. Die Dialoge sind gewitzt, spannend und aufschlussreich. Doch bereits nach 45 Minuten ist der letzte Mord zusehen und es folgen nur noch Ermittlungen. Doch die spannend inszenierte Beweisjagd, die einige Überraschungen aufwirft, aber vorallem die tollen Darsteller um Robert Downey Jr., Jake Gyllenhaal und Mark Ruffalo machen „Zodiac“ so sehenswert.
Ebenso grandios ist das Stück Zeitgeschichte, welche die Bilder darstellen. Die Requisite der 60er Jahre ist vom feinsten. Hier wurde besonders viel auf die Details der Kulisse und Umgebung geachtet. Das ist vielleicht nichts besonderes, ist mir aber sehr positiv in Erinnerung geblieben. Ebenfalls interessant ist die Darstellung der Medienlandschaft zur damaligen Zeit, die bereits einen weiten Schatten vorrauswirft. Auch Fincher inszeniert seinen Film eher abseits vom eigentlichen Serienkillerprofil. Der Killer selbst ist eher das Mittel zum Zweck. Die wahre Identität des Mörders von zahlreichen Menschen interessiert am Ende nur beiläufig. Die Menschen die hinter dem Fall stehen, sind der Mittelpunkt des Geschehens und das ist auch gut so.
Schwachpunkte weist der Film kaum auf. Für einige Zuschauer kann das schleppende Tempo und somit die lange Spieldauer negativ aufstoßen. Da mir das Genre aber generell zusagt, ist es für mich eher ein Pluspunkt. Die Hauptrolle von Jake Gyllenhaal, deren Filmfigur im realen Leben die Vorlage für den Film schrieb, bleibt ab und zu etwas blass, besonders bezüglich des Nebenplots in dessen Privatleben. Darüber kann man aber hinweg sehen. Für mich hätte allerdings der aufgebaute Gruselfaktor der ersten Stunde ruhig noch etwas länger anhalten können, da die Optik des Killers in seiner Maskerade schon ziemlich schaurig war. Außerdem belegen einige Quellen im Internet, das der Film nicht immer ganz bei den Fakten bleibt und einige fiktive Geschehnisse einfließen lässt die gewollt oder ungewollt den Zuschauer zu einem gewissen Verdacht schicken, der wie am Ende auch erwähnt wird, bis heute nicht bewiesen wurde. Ebenso bestand die zu sehende Zusammenarbeit und Halbfreundschaft zwischen den Figuren Graysmith und Avery in Wirklichkeit nicht. Wer näheres dazu lesen möchte, wird von mir auf folgende Quelle verwiesen: http://www.zodiackillerfacts.com/movie.htm
Zodiac ist trotz der länger ein spannender und fesselnder Thriller, der eine Zeit beleuchtet, die ewig entfernt scheint. Der Film ist famos gefilmt und ebenso grandios gespielt. Jeder Genre-Freund wird hier seine Freude haben und der Film ist nicht umsonst fast ausnahmslos auf allen Kritikerlisten des Jahres 2007 oben dabei.
Die Blu Ray liefert den Director’s Cut in optimaler Bild und Tonqualität. Highlight der Disc sind die Dokumentationen, die die realen Geschehnisse beleuchten.
Bewertung des Films
Handlung: *****
Unterhaltung: ****
Darsteller: ****1/2
Musik: ****
Kameraarbeit/Schnitt: *****
Gesamt: ****1/2
Bewertung der Blu Ray
Bild: ****1/2
Ton: ****1/2
Extras: *****
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