Stirb langsam 5
Als vor etwa 25 Jahren mit Stirb langsam John McClane das Licht der Leinwand erblickte, saß man gespannt im Kino und schaute zu, wie ein normaler Bürger, der sich fast zufällig in einem Hochhaus einer Bande entgegenstellte diese letztendlich in die Knie zwang um seine Frau zu retten.
Stirb langsam lebte von dem Normalo Typus, mit dem man sich gut identifizieren konnte. In den Folgefilmen wurde die Rolle weiterentwickelt und erreichte m.E. nach mit dem Teil 3 seinen damaligen Höhenpunkt. Teil 4 Stirb langsam -Jetzt erst recht- zeigte uns schon einen angegrauten McClane der es aber immer noch mit jedem nur erdenklichen Gegner (Düsenjet) aufnehmen konnte. Nun gut hatte man sich damals gedacht, das ist eben Actionkino und eine gewisse Irrationalität , gehört neben den 7 Leben, die McClane immer wieder zu haben scheint, ebenfalls einfach dazu. Wer hier zu viel hineininterpretiert, der sollte solche Filme einfach nicht ansehen.
Im 5.Teil -Ein guter Tag zum Sterben- ist es schon etwas anders.
Hier ist McClane zunächst einmal nur der schon etwas in die Jahre
gekommene Cop, der seinem Sohn der in Schwierigkeiten steckt in
Moskau zu Hilfe eilt von dem er schon seit Jahren nichts mehr
gehört hat.
Nach Ankunft in Moskau entwickelt sich der Film sehr schnell in einen Actionreißer, der einen nicht wirklich zum Atmen kommen lässt. Die Vater Sohn Geschichte wird hierbei (wenn man selber Vater von Söhnen ist, so wie ich) sehr schön schmunzelnd eingebaut und mit einigen typischen Vater Sohn Dialogen garniert. Der Film verbraucht schon einiges an Material, soweit die Szenen real gefilmt wurden und das sind gemäß Making of, wirklich die Meisten, ansonsten hat er aber recht wenig mit dem alten Charme der Filmreihe mehr zu tun (ich habe diesen aber auch nicht wirklich vermisst). Der Film könnte auch durchaus außerhalb der Filmreihe angesiedelt sein und für sich alleine stehen. Für sich allein betrachtet handelt es sich aber nicht so wie von vielen kritisiert um einen sehr schlechten Film. Ganz im Gegenteil, wer Action sucht, der bekommt diese auch geliefert und das nicht zu knapp, was schreibe ich denn da, der Film ist Action.
Einige Schauspieler sind hier zwar etwas blass in ihrer Rolle, wie z.B. Sebastian Koch als Komarov, der als Deutscher einen Russen spielt oder haben nur einen sehr kurzen Auftritt. Eine Augenweide ist jedoch Yuliya Snigir (russische Schauspielerin) als Tochter von Komarov, die einmal wieder ein anderes Gesicht präsentiert und mit 30 Jahren noch einige Rollen bekommen könnte, man wird sehen.
Der Finalakt in der toten Stadt Tschernobyl, nicht zu verwechseln mit Grenoble (siehe Filmdialog), ist schon etwas sehr abgehoben und sprengt hier eigentlich den Rahmen zur Irrationalität schon sehr. Man muss sich fragen, wer sich das so ausgedacht hat. O.k. werden einige sagen, das ist ja nur ein Actionfilm, aber etwas Rationalität innerhalb der den meisten Actionfilmen anhaftenden Irrationalität wäre schon gut gewesen, oder?
Insgesamt stimmt der Film als Teil der Stirb langsam Reihe deshalb etwas befremdlich, weil unvermittelt ein Sohn aus dem Nichts auftaucht, der zudem auch noch ein Geheimnis mit sich umher trägt. Aber hierdurch ergibt sich auch die Chance das Filmgenre aufrecht zu erhalten und in einem weiteren Teil die Reihe fortzuführen. Aber wa soll nach der Rückkehr zum Kalten Krieg noch kommen?
Für sich allein betrachtet, bekommt man hier jedoch einen fulminanten Actionkracher präsentiert, der zwar jenseits jeglicher Logik agiert, dafür aber umso mehr unterhält und den Zuschauer keine einzige Minute zur Ruhe kommen lässt. Wer dafür bereit ist und sich abends einem tollen Actionfilm hingeben möchte, der ist hierbei genau richtig und kann später der alten Stirb langsam Reihe hinterher trauern. Denn eines ist bestimmt:
Stirb langsam hat sich stark beschleunigt
Wieder einmal ein paar interessante Bildeinblicke von mir persönlich ausgesucht:
McClane, so wie man ihn kennt
Jack McClane
Die Komarovs (Tocher und Vater)
Der Auftraggeber
Der Killer
Die Verfolgungsjagd im Schema
Die Stunts dazu
Die Jagd ist im Gange
Der Rammbock
In Action
Das Ergebnis
Skizze
Stuntaufnahme
Die Undurchsichtige
Schönheit
Es gibt Action
Crachs
Explosionen
Schiessereien
und Drama
und von allem reichlich und handgemacht
Es spielt der größte Hubschrauber der Welt mit, der jemals in einem Film Verwendung fand
und natürlich
Jipijahä Motherfucker, ähm Schweinebacke natürlich in der Übersetzung
was will das Herz mehr?
So einen habe ich noch
Diese Szene ist nicht Teil der Ex-Fassung
Bild:
Das Bild ist grundsätzlich sehr gut. In dunklen Szenen ist jedoch eine etwas stärkere Bildkörnung vorhanden, ansonsten ist das Korn in hellen Szenen nur sehr leicht wahrnehmbaren. Der Bildkontrast ist auf meiner Leinwand im gut abgedunkelten Raum gut, nur teilweise gehen einige unwesentliche Bildinformationen verloren so scheint es. Es kann sich aber auch um ein Stilmittel handeln. Farben und Schwarzwert sind auch auf gutem Niveau. Die Bildschärfe passt sehr gut zu den Szenerien. Manchmal ist das Bild etwas weicher, vermutlich um die Übergänge zu den CGI Effekten etwas zu überdecken. Das fällt aber m.E. nicht so ins Gewicht. Mir hat das Bild insgesamt mit seinem Schmuddellook gut gefallen und mit dem Vollbildformat auch Bildschirm füllend umgesetzt. Hier benötigt man m.E. nicht unbedingt kein Widescreen Format.
Ton:
Der Surroundsound ist wirklich hervorragend und schlägt mächtig los. In vielen Szenen ist der Sound mit einem Tiefbassgrummeln untermauert, welches die Dramaturgie gut unterstützt. Die zahlreichen Direktionaleffekte bei den vielen Actionszene bringen einen mitten hinein ins Geschehen und man muss auch hier schon das eine oder andere mal den Kopf einziehen. Auch hier bekommen wieder die Presence Lautsprecher gut zu tun, sodass die Helikopterszenen sehr realistisch wirken. Die zahlreichen Detonationen lassen das Zimmer erschüttern und machen so richtig spaß. Insgesamt somit ein vollkommen zufriedenstellender Surroundsound mit Saft und Kraft.
Ansichtssache:
Film: 4 von 5
(trotzdem, dass man die Reihe nicht mehr so weiterentwickelt hat, wie von den meisten Fans erwartet und urplötzlich ein Sohn auftaucht, der vermutlich in die Fußstapfen des Altstars Bruce Willis steigt, man wird sehen, dennoch wird hier eine Hommage an die alten Stirb Langsam Filme versucht und im 1 stündigen Making of, das ich wirklich jedem ans Herz legen kann, wird gezeigt wie auch heute noch handgemachte Action funktioniert. Teilweise waren bis zu 60 Stuntleute am Set. Der Film wurde so ins 21. Jahrhundert transportiert und kann neu gestartet werden. Irgendwann muss es einfach einen Generationswechsel geben.)
Bild: 4 von 5 (insgesamt sehr zufriedenstellend und passend zum Film, trotz dem starken Korn)
Ton. 5 von 5 ( fulminater Actionsound auch aller höchstem Niveau)
Fazit:
Die alte Ära von Stirb langsam stirbt langsam aber sicher aus. Man wird aufgrund des wenn auch nicht mehr so guten Ergebnisses (Rang 5 von allen 5 Filmen), aber einem dennoch gewichtigen Reingewinn bestimmt noch einen Teil 6 auf das Publikum loslassen und Bruce hier vermutlich neben seinem Sohn in einer seinen zahlreichen Nebenrollen erscheinen lassen.
It`s time to say goodbye Bruce
In diesem Sinne
Stirb langsam
Ergänzung:
@alle
So ist das mit Filmen, dem einen gefällt die Action, der andere möchten seinen alten McClane zurück, der nächste findet das Bild nicht gut oder konnte noch nie etwas mit der Reihe anfangen, dann wiederum gibt es auch eine, die den Film echt klasse findet und wenn dann noch jemand dem Film eine zweite Chance gibt, dann hat sich das schreiben dieses Blogs bereits gelohnt.
Jeder Regisseur verfolgt ein Ziel bei der Erschaffung eines Blockbusters wie diesen und jeder Betrachter hat eine andere Erwartungshaltung, das dann alles passend zu bekommen ist immer außerordentlich schwierig, bzw. in der heutigen Zeit fast unmöglich. Macht man sich frei von der Stirb langsam Filmreihe und betrachtet den Streifen isoliert, so kann der Film auch in seinem Actinoverkill und dem granaten Sound wirklich spaß machen.
Aber die Geschmäcker sind verschieden und das zeigt sich auch in verschiedenen Filmreviews einiger Filmzeitschriften hierzu.
Die Zeitschrift Blu Ray Magazin z.B. gibt dem Film 5/10 Punkten, der Technik 8,5/10 Punkten und dem Ton 9,5/10 Punkten
Filmstarts.de vergibt 3,5 von 5 Punkten für den Film
blurayreviews.ch vergibt 2,5/5 für den Film,
3,5/5 für das Bild und 4,5/5 für den Ton.
Audiovision vergibt für den Film 5/6 Punkten für das Bild 5/6 Punkten und für den Ton 5/6 Punkten
Wie auch immer
Jipijahä Schweinebacke
Eure C.T.
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Kommentare
Leider gehöre auch ich zu den Leuten die sagen das der Teil ein griff ins Klo war. Das soll nicht heißen das er Grundsätzlich schlecht ist. Allerdings liebe die alten Teile, grad 1+2. Er ist halt der verletzliche Notheld der Stunde. Das hat es, wie im Blog schon dargestellt eben ausgemacht. Das Tchernobyl Ende bzw. das ganze Set war geil, hätte ich aber lieber in Expendables 3 oder nem neuen Endzeitfilm gesehen.
Allerdings freue ich mich auf Teil 6, da der Plot von Teil 1 aufgegriffen wird.
Vorab Story/Spoiler:
McClane (jetzt Renter) wird nach Japan zur Nakatomi Corp. eingeladen (natürlich ein Riesengebäude) für seine Dienste im Jahre 1987. Ebenfalls wieder auftauche soll Zeus.
Bis dahin das was mir bekannt ist, und das klingt wieder nach Oldschool :-)
Freu, freu, freu
Trotzdem danke für dein sehr gutes Review und es ist ja schön zu sehen, dass es jemanden gibt, der etwas mit dem Film anfangen kann :-P
Danke für deine, ähem.... Anpassung deines Blogs!
Und ganz wie ich es dir schon persönlich geschrieben habe, es gibt eh schon genug Artikel die den Film zerfetzt haben.
Es ist sehr interessant mal eine positive Stellungnahme zu dem Streifen zu lesen.
Aufgrund deines Blogs werde ich dem Film jetzt nochmals eine Chance geben!
"Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern" hat auch schon mal ein ganz berühmter Mann auch mal gesagt!
Gleichwohl kann man dies von Deiner exzellenten Review natürlich nicht sagen - ganz im Gegenteil und unabhänigig von der Storybewertung! Vielmehr ist Dein Blog ein weiteres Mal herausragend und eine echte Bereicherung - DANKE!
Ich habe die von Dir vertetene Meinung zum Bild jetzt schon in etlichen, durchaus kompetenten Beiträgen gelesen, deswegen nichts gegen deine Ansicht, ich finde allerdings das das Bild für so einen "angekündigten" Blockbuster gar nicht geht. 16:9 geht hier für mich im übrigen aber auch "gar nicht" ;-)
Alles wird mal ein Ende finden, oder beendet werden. Für mich hatten diese Filme nie begonnen.
Dennoch vielen für diesen/deinen großzügigen Blog.
du hast geschrieben, das sich die Reihe "weiter entwickelt" hat, ich vertrete genau die gegenteilige Meinung.
Die Serie hat sich zurückentwickelt und ist mit diesem Teil ein austauschbares Stück Kino geworden und wäre in den 80er Jahren unter all den vielen anderen Produktionen einfach übersehen worden. Action von der Stange, ohne Alleinstellungs Merkmal, die besonders diese Action Reihe bisher ausgemacht hat.
Mit einigen personellen Änderungen könnte dieser Film auch als Transporter 4, ein Film der Fast & Fourious Reihe oder ähnlicher neuerer Produktionen durchgehen. (so "over the Top", ist Handlung und Action)
Du hast das ja schon ganz gut herausgearbeitet warum gerade die Stirb Langsam Reihe so etwas Besonderes war. Bruce Willis unterstützte (besonders) im Original den Typus des Normalos, der in eine aussichtslose Situation geraten ist.
Anders als Stallone, Chuck Norris und Schwarzenegger, konnte der Typ bluten, leiden und fluchen....er war verletzlich und somit ein komplett neuer Action Typus, eingegliederd in eine spannende Handlung, die jedem damaligen 08/15 Actioner der damaligen Zeit überlegen war.
Mit jedem weiteren Teil wandelte auch er sich immer mehr in den Typus Comic Held, dennoch blieb die Handlung an sich immer noch sehr spannend.
Mit diesem fünften Teil ist der Bogen einfach überspannt. Dieser Film würde in seiner Beurteilung sicherlich besser abschneiden, wenn er nicht unter dem Titel "Die Hard" veröffentlicht geworden wäre. Die gezeigte Action (vor allem das Finale) ist einfach "Way to much"...
Dieses russische Setting funzt nicht, sein Sohn ist unglaublich nervig, die restlichen Schauspieler sind blass und können keine Story vorantreiben, oder diesen Film tragen. Bruce Willis ist nicht mehr DER Hauptcharakter und muss sich zuviel Screen Time an seinen "Sohn" abgeben. Ein richtiges "Die Hard" Feeling will sich einfach nicht einstellen. Die Handlung bietet diesmal keinerlei Spannung, die Gegenspieler sind charakterlich konturlos, unspannend, ja geradezu belanglos. Der Film hangelt sich lediglich von einer Action Sequenz zur Anderen. Leider ist man eben dabei emotionall vollkommen ungerührt und mit der Zeit wird das Alles einfach nur noch langweilig und austauschbar. Die Serie hat ihre Seele mit diesem Teil eingebüßt...ja fast verkauft.
Die Action wirkt aber tatsächlich erfreulich handgemacht, aber das rettet den Film (für mich) nicht. Der Streifen hat einfach keinen Charme. Bin mir ziemlich sicher das wir seinen (Film)Sohn nicht mehr so schnell wiedersehen werden.
Man sollte die Reihe vielleicht ruhen lassen.
Ändert aber nichts an deinem tollen Review dazu. Wenigstens konnte Dir der Film zusagen, ich hätte mir echt gewünscht ich könnte das Gleiche behaupten.
Ich wiederhole mich zwar, aber....dein Blog ist wieder mal top!
Sein Sohn in weitern Filmen dieser Reihe, als sogenannte Ablösung würde mal gar nicht funktionieren. FÜR MICH hat der Schaupieler seines Sohnemanns keinen Funken Sympathie.
Was nun noch kommen soll?
Ich habs in meinen Review zu ST5 schon erwähnt, nämlich:
DIE HARD IN STRATOSPHERE ;)
Ansonst, trotz der inhaltlichen Differenzen, ein TOLLES REVIEW!!
Gern gelesen, und Geschmäcker sind nunmal verschieden :)