Star Wars "Die letzten Jedi"

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Danke: 8
16. Januar 2018

 In meinem Blog im Dezember 2017 vor dem eigentlichen Kinostart des 8ten Teils der Star Wars Saga habe ich noch einiges mutmaßen müssen, was uns im Star Wars mit dem Titel-"Die letzten Jedi" so erwarten könnte.
Nun habe ich es endlich geschafft, zusammen mit meinen Jungs Freundin und Onkel mir auch diesen Film im Kino anzusehen.
Wir erinnern uns am Ende von Star Wars 7 steht Luke Skywalker auf einer einsamen Klippe und schaut (vermutlich) gedankenverloren in die Ferne, von hinten kommt Rey in die Szenerie und überreicht Luke ein Lichtschwert.

Es ist bis zu diesem Zeitpunkt unklar welche Verbindung Rey zu Luke hat. Flachbacks während des Teil 7 sind durchaus deutbar.

Rey ist zudem immer noch auf der Suche nach ihren Eltern. In diesem Teil 8 wird man es erfahren. Odre ist es nur eine erzählerische Finte? Nach einer fulminanten Weltraum Eröffnungskampfszene knüpft "Die letzten Jedi" genau an dieser Stelle an, denn Rey hat ja durchaus besondere Fähigkeiten, deren gezielte Anwendung sie aber erst durch einen Jedi lernen muss.

Hierdurch erlangt Luke im Film eine wesentliche Bedeutung und wächst zu einer wichtigen Figur heran. Definitiv erhält Luke in Teil 8 sehr viel Screenzeit und man erfährt auch seine Beweggründe für den Aufenthalt auf dem Insel Planeten. Wohin wird der Weg von Luke Skywalker in Star Wars 8 führen? Hierüber schwieg sich der Regisseur Rian Johnson vor dem Film im wesentlich aus. Am Ende ist der Weg bekannt.

In "Die letzten Jedi" werden wir nun einen neuen Luke Skywalker erleben, der verbittert und pessimistisch, von einem schweren Schicksalsschlag in der Vergangenheit gezeichnet auf den Insel Planeten geflohen ist um zu vergessen was alles geschehen ist. Rian Johnson wollte die Grenzen zwischen Gut und Böse etwas aufweichen und die Figuren etwas ambivalenter gestalten, sodass der Zuschauer schon einmal hinsichtlich des Handlungsverlaufs überrascht sein kann. Gute Menschen treffen schlechte Entscheidungen, schlechte Menschen treffen gute dagegen. In der Tat wird es mehr als Ambivalent und hierdurch ergeben sich einige Überraschungsmomente, die für die Dramaturgie im Film sehr hilfreich sind und somit den Spannungsbogen bis zum Schluss aufrechterhalten. Definitiv hat es einen Generationenwechsel gegeben, diese Herangehensweise finde ich sehr gut, zumal der Grundstein bereits in Teil 7 gelegt wurde und nun in Teil 8 auch durch die Einbindung weiterer Charaktere noch einmal etwas ausgeweitet wird.
Daisy Ridley als Rey. Sie ist definitiv der Mittelpunkt des Handlungsrahmens um "Die letzten Jedi".

John Boyega als Finn. Auch er spielt als Deserteur der Sturmtruppen auch in diesem Film eine Schlüsselrolle, jedoch bleibt er ein eher zweifelhafter Held der und eine gewisse Zeit benötigt um seine Rolle zu akzeptierten. 

Adam Drive als Kylo Ren. Der während des Teils 7 von schweren Zweifeln geplagt war und nun seinen Weg findet und zu einem Anführer heranwächst auf welcher Seite auch immer. 


Oscar Isaac als Poe Dameron. Der Draufgänger auf der Seite des Widerstandes. Er muss noch viel lernen im Laufe des Films und gerät auf Grund seiner impulsiven Handlungsweise öfter in Schwierigkeiten, als der Widerstand gebrauchen kann. Aber auch der Widerstand braucht einen neuen Führer.

Kelly Marie Tran, als Rose Tico.

Sie ist ein neues Gesicht im Star Wars Imperium und als Wartungstechnikerin eine wichtige Figur im Puzzle des Widerstandes. Zusammen mit dem Widerstand, spielt sie in der zweiten Reihe jedoch eine sehr wichtige Rolle.

Auch R2D2 sowie C3PO haben kleine Schlüsselrollen und bleiben somit ein Bestandteil des Teiles 8 sowie Chewbacca, der den Millenium Falken durch alle Widrigkeiten hindurch manövriert und nicht klein zu bekommen ist. 
Rey, hat mit ihren Erfahrungen ihres ersten großen Abenteuers in den Knochen, mit Hilfe der Karte Luke Skywalker auf dem Inselplaneten Ach-To ausfindig gemacht und will ihn als den letzten Vertreter des Jedi Ordens davon überzeugen dem Widerstand im Kampf gegen die Erste Ordnung mit seinen Fähigkeiten zu helfen. Indessen tobt ein Kampf zwischen der Ersten Ordnung und dem kläglichen Rest des Widerstandes, den der Widerstand zu verlieren droht, wenn keine Hilfe kommt. Rey lernt auf der Insel, was es heißt ein Jedi zu sein. Doch die Schergen der Ersten Ordnung lassen den Meister und seinen Schüler auf der Insel-Idylle nicht lange in Ruhe, denn Snoke will die Jedi ausrotten und wendet jede ihm mögliche List dabei an, jedoch hat er die Rechnung ohne den durchtriebenen und noch nicht der Dunklen Macht vollkommen zugewandten und Kylo Ren gemacht, der Rey auf die andere Seite ziehen möchte und zudem noch eine Rechnung mit Luke Skywalker offen hat, die aus der Vergangenheit rührt. Sein Hass scheint endlos zu sein, aber auch er will ein Führer sein. Die Helden des Widerstandes unternehmen währenddessen den Versuch die Erste Ordnung auf eine falsche Fährte zu locken um Zeit für Hilfe zu bekommen. Diese Hilfe kommt aber nicht und so ist es an Luke zu zeigen, das nur er sich gegen Kylo Ren behaupten kann und so wendet auch er eine List an um den Versuch zu unternehmen den Rest des Widerstandes vor der vollkommenden Vernichtung zu retten und die Hoffnung am Leben zu halten. 

Wer gewinnt? Die Dunkle Seite der Macht oder zerfließen die Grenzen zwischen Gut und Böse?
Als das Star Wars Imperium an Walt Disney verkauft wurde, war nicht ganz klar, wie es mit dieser Ewigkeitsfilmreihe, die uns nun seit 40 Jahren begleitet weiter gehen wird. Nach dem etwas ernster angelegten Teil 7 "Das Erwachen er Macht", kommt in Teil8 wieder etwas mehr Leichtigkeit hinein und der Film geizt nicht mit überraschend erfrischendem Humor, der so ganz nebenbei im Film auftaucht und den Zuschauer etwas aus der Ernsthaftigkeit heraus zieht ohne jedoch in Slapstick zu geraten und den Film somit zu einer Komödie zu machen. Nein im Gegenteil, durch die kleinen humorvollen Einlagen erhält der Film seine Leichtigkeit zurück und schleudert einem die ernsten und somit gewaltigen Bilder massiver entgegen ohne jedoch zu gewalttätig zu werden. Sicher auch hier gibt es im Kampf Gut gegen Böse Opfer, die es zu beklagen gibt.


Ansichtssache:
Film: 4 von 5

Ein durchaus gelungene Weiterführung, die mich mit grandiosen Schauwerten  in Atem gehalten hat und mit einer Portion Humor auch spaß gemacht hat, obwohl nicht jeder Gag zum richtigen Zeitpunkt kam. Hier kann ich glaube ich für unsere gesamte Sichtungstruppe von 5 Personen sprechen. Es gibt einige wirklich gute humoristische Szeneneinlagen. Sensationelle choreographierte Kampfszenen im Samurai Stil, sowie wie immer atemberaubende Weltraumschlachten. Nur die wildesten Theorien die sich die Fans im Vorfeld über die im  Teil 7 aufgeworfenen Fragen machten, wurden für mich etwas zu schnell und nebenbei abgehandelt. Das ist schon etwas schade. Vielleicht hätte man noch was für den letzten Teil der Trilogie aufheben sollen. Aber wer weiß, was da noch kommt!

Natürlich ist der Film nicht ohne Fehler und die Erzähstränge springen m.E. auch etwas zu oft hin und her. Hier hätte man dem Film vielleicht eine etwas klarere Struktur geben sollen. Gerade am Anfang weiß man nicht so genau. Ist die Szenerie hintereinander ablaufend oder werden Erzählstränge zur gleichen Zeit erzählt. Trotz dieser durchaus erzählerichen Schwächen, hat mir persönlich der Film gefallen und bekommt somit auch 4 von 5 Punkten.


Bild in 3D: 3,8 von 5

Ein durchaus solides aber  nicht überagendes 3D Bild , mit leider einigen Artefakten (Doppelkonturen) in der Projektion und flacheren Bildern. Die Köpfe waren nicht sonderlich plastisch in Szene gesetzt, dafür gab es eine sehr gute natürliche Raumtiefe. POP Outs  gab es keine wirklich erkennbaren, zudem gab es ein paar Unschärfen bei Halbtotalen im Bild, das kann aber Kinotechnik bedingt sein. Die Konvertierung ist o.k. Mal sehen, wie das Bild dann auf der Blu Ray Disc aussieht. Hier wird es zudem auch noch eine Vielzahl an Szenen geben, die es nicht in den Film geschafft haben.

Ton: 4 von 5

Der Ton lag in Dolby Atmos vor und konnte einige Male glänzen, jedoch gilt auch hier, das er nicht besonders Atmos typisch und spektakulär war. Hier hatte ich schon etwas mehr erwartet. Der Soundtrack nimmt insgesamt das musikalische Grundthema und schafft es dennoch eigenständig zu sein. Ich hätte mir in einigen Szenen etwas mehr Sub Unterstützung gewünscht um die Szenerie noch besser zu unterstützten. Das ist aber Meckern auf hohem Niveau.

Fazit:

Die scheinbar offensichtliche Schwäche des Films ist zugleich aber auch eine seiner Stärken, wenn man das gesehene einmal etwas setzten lässt und nicht refexhaft sofort sein Urteil fällt. Rian Johnson hat sich mit dem Teil 8 weit aus dem Fenster gelegt und so länger ich darüber nachdenke, umso mehr wünschte ich mir, das er auch den finalen Teil inszenieren würde. Nun kommt hier jedoch wieder J.J. Abrams und greift hoffentlich die vielen Momente auf, die Johnson hinterlassen hat um nicht wieder zu einem etwas seelenloseren Star Wars Finale zu kommen, denn Johnson hat mehr Menschlichkeit in die Reihe gebracht, er hatte den Mut, weg vom reinen Laserschwertkampf, hin zum mentalen Kräftemessen, in dem jeder den anderen von seiner Seite überzeugen möchte, zu gehen. Auf drei Erzählebenen springt der Film zwischen Weltraumgefechten, Geheimeinsätzen und persönlicher Selbstfindung hin und her, wobei die Protagonisten und Antagonisten sich in ihren Zweifeln zu verhedern drohen. Das ist neu und kann den Star Wars Fan verwirren, wenn ein Luke Skywalker sich seinem eigenen Schwert verweigert, was er vielleicht auch nicht ohne Grund zurückgelassen hat, bevor er sich auf machte in das Eremiten Dasein. Frauen übernehmen jetzt die Führungsrollen in diesem Spiel zwischen Schwarz und Weiß und zeigen schlussendlich strategische Weitsicht und eine besondere Krisenstärke ohne sofort loszuziehen und mit überhasteten Aktionen alles zu gefährden. Dennoch finden gerade diese Frauen, auch die Kraft im richtigen Moment den Stab weiter zureichen an eine neue hoffentlich aus Fehlern gelernte Generation. Denn die Hoffnung bleibt.

Hierdurch werden die Geschlechterrollen verschoben und die Heldenphilosophie im Star Wars Imperium verändert. Alles das erschließt sich einem aber erst nach einer gewissen Zeit. So bin  ich auch zunächst den Plattitüden verfallen und den Reflexen um das Haar in der Suppe zu suchen ohne weiter vorauszuschauen.

Snoke sagte im Film: „Schwäche kann, wenn man sie ordentlich manipuliert ein scharfes Werkzeug sein“ und impliziert damit auch das derzeitige politische Ränkespiel unserer realen Führer.

Dennoch ist auch Kritik berechtigt, denn die offenen Fragen werden leider etwas zu platt abgehandelt und enttäuschen damit den sich vorher den Kopf zermarternden Star Wars Fan zu Recht.

Als Star Wars Fan, ist man zudem natürlich schon etwas traurig über den Abgesang der alten Helden, jedoch ist das für die Glaubwürdigkeit der Story Entwicklung unausweichlich und mit den neuen Helden hat man eine tolle Grew zusammen, die unterschiedlicher nicht sein könnte und dennoch zusammen im Star Wars Imperium noch einiges erreichen kann.



In diesem Sinne
Viel Spaß im Kino!
Eure

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Find sogar, dass die Emotions-Ambivalenz der Figuren die neue Reihe ausmacht. Das ist wirklich super gelungen. Der Humor war mir gelegentlich zu daneben, im Grunde aber gut. Stimm ansonsten mit dir überein. :)

Die eingeflochtene Realkritik in deinem Fazit (unbewusster Feminismus / Politik) fand ich noch gut! Immer noch zeitlos diese Themen, bis die Menschheit endlich ihre Gleichwertigkeit entdeckt und dadurch Machtkomplexe ablegen kann.

Die Aussage von Snoke ist mir so gar nicht aufgefallen, das ergänzt meine Sicht auf REN nochmals.

DANKE
MoeMents
16.01.2018 um 12:26
#1

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