Die glorreichen Sieben

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12. Oktober 2016



             

In der aktuellen Neuauflage von Die glorreichen Sieben befinden wir uns wie schon im Westernklassiker in der selben Zeitebene.

Im Uroriginal "Die sieben Samurei" schreiben wir das Jahr 1587: Banditen überfallen wiederholt ein kleines Bauerndorf und plündern jährlich die Ernte des Dorfes. Verzweifelt in ihrer Situation und hilflos den Banditen ausgesetzt beschließen sie ein paar Samurai anzuheuern um sich den Banditen entgegen zu stellen. Es gelingt ihnen sieben Samurai trotz eines kargen Lohns anzuheueren. Mit deren Hilfe es letztlich gelingt die Banditen zurückzuschlagen.

Im wilden Westen des Ende des 19. Jahrhunderts terrorisieren Banditen ein mexikanisches Dorf. Dieses wird jährlich von Calvera und seinen brutalen Banditen überfallen und um die Ernte beraubt. Aus Verzweiflung  heuert das Dorf sieben Revolvermänner zu seinem Schutz an. Als Lohn winkt alles was das Dorf an Besitz aufzubieten hat.

Im Remake vom Remake aus dem Jahre 2016 wird die Thematik nun wieder im Wilden Westen angesiedelt. Nun ist es ein Ort der zufällig auf einer Goldader liegt und somit für den fiese Geschäftsmann Bartholomew Bogue (Peter Sarsgaard) zum unwiderstehlichen Objekt wird, dessen er sich mit einem kargen Kaufpreis bemächtigen will. Dort verbreitet er mit seinen Männern Angst und Schrecken und schreckt auch vor Mord nicht zurück.

Die Witwe eines Farmers
      
heuert voller Verzweiflung den zufällig im Ort auftauchenden Kopfgeldjäger Sam Chisolm (Denzel Washington) an. Dieser nimmt nach dem er erfahren hat um wen es sich handelt den Auftrag an und macht sich auf den Weg weitere Männer anzuheuern, die ihn für Alles was die Witwe besitzt bei der Verteidigung des Ortes Rose Creek unterstützen sollen, mit dem Spieler Josh Farraday (Chris Pratt), dem Gesetzlosen Vasquez (Manuel Garcia-Rulfo), dem Fährtenleser Jack Horne (Vincent D'Onofrio), dem Scharfschützen Goodnight Robicheaux (Ethan Hawke), dem Krieger Red Harvest (Martin Sensmeier) und den Auftragskiller Billy Rocks (Byung-Hun Lee), will er nun die bösen Jungs vertreiben.



Die glorreichen Sieben greifen die Grundthematik auf und sind nunmehr zu besten Goldschürfer Zeit im Wilden Westen angekommen.

Hatte man sich bei der Fassung im Jahre 1960 noch stark an die Charaktere des Originals gehalten, so sind es nunmehr doch sehr unterschiedliche Protagonisten, die nur vereinzelt Wesenszüge der Originalprotagonisten aufzeigen. Dennoch scheinen die Vorgänger immer wieder durch und geben spotmäßig einen Blick frei auf die damalige Gilde .

Denzel Washington, verkörpert den Kopfgeldjäger,

der kein Kopfgeldjäger sein möchte hervorragend und hat im Film eine massive Präsenz und Ernsthaftigkeit. Josh Farrady (Chris Patt) 

spielt hier fast den Gegenpart und zeigt auch hier wie schon in Guardian oft the Galaxy sein durchaus subtil komödiantisches Talent. Das bringt dem Film eine gewisse Leichtigkeit und lenkt etwas von der brutalen durchaus realen Inszenierung ab. Mit Jack Horne (Vincent D`Onofrio)

konnte man einen Protagonisten verpflichten der mit seiner körperlichen Präsenz dem Film einen Sidekick zur Seite stellt, der immer wieder für einen Lacher gut ist.

Der Rest der Protagonisten bleibt leider etwas flach


       
  
       

             
und der Bösewicht,

kommt nur bedingt extrem böse rüber und wirkt eher wie ein ängstlicher aber phsychopatischer Killer, der sich, wenn es um sein eigenes Leben geht vor Angst in die Hose macht und nur mit einer Armee stark sein kann. Geld verhilft ihm zu dieser Macht und es zeigt sich einmal mehr, dass jeder irgendwie käuflich ist, sei es zum  Guten oder zum Bösen.

Während das asiatische Original seinen Beteiligten als Sprungbrett diente und Darsteller Toshirô Mifune auch außerhalb Japans bekannt machte, war der Western in seiner US-Version schon von vornherein vollgepackt mit Hollywoodstars: Neben Steve McQueen und Charles Bronson gehörten auch Lee Van Cleef, Yul Brynner, James Coburn und Horst Buchholz zum Cast. Für Hauptdarsteller Denzel Washington ist das Remake Die glorreichen Sieben der erste Western, bei dem er mitwirkt. Mit Antoine Fuqua als Regisseur und Ethan Hawke als weiterem Darsteller vereint der Film außerdem das erfolgreiche Trio aus Training Day erstmals seit 2001 wieder. Fuqua und Washington hatten sich bereits für The Equalizer erneut zusammengeschlossen.

Der Plot (ein wortkarger Einzelgänger rekrutiert eine Bande von Outlaws und Außenseitern) blieb nahezu unverändert und diente schon in anderen Filmen als willkommene Vorlage, so auch und man glaubt es kaum im Animationsfilm Das große Krabbeln.

Die glorreichen Sieben sind im Laufe der Zeit zu einem Klassiker der Western avanciert, obwohl er damals lange nicht zu den besten Western zählte.

Den Titelsong kennt auch heute noch jeder.

Es ist natürlich immer schwierig ein sogenanntes Original in den Schatten zu stellen oder zumindest in seine Nähe zu kommen. Dessen war sich auch Fuqua im Klaren und hat erst gar nicht versucht hier zu konkurrieren. Nein er ist filmisch als auch stilistisch seinen eigenen Weg gegangen und hat es geschafft einen  Film zu machen, der sowohl spannend als auch unterhaltsam ist und vor Überraschungen nicht zurückschreckt. So kann sich keiner wirklich sicher sein, das Ende des Filmes, das zudem sehr effektreich inszeniert wurde und ein Schlachtengemälde von etwa 30 Minuten enthält, noch zu erleben und das ist das Salz in der Suppe des Films. Man muss zu jeder Zeit mit allem rechnen. Im wilden Westen lauert der Tod immer an der nächsten Ecke.

Bild im Kino:
Leider war das Bild im Kino nicht so wie man es erwarten würde. Liegt es nun am Film oder am Kino, wo sonst die Filme immer sehr scharf über die Leinwand flimmern. Ich vermute am Film, man hat bewusst mit etwas zu viel Unschärfe gearbeitet. Teilwiese war das komplette Bild unscharf. Die Farben und der Kontrast waren stark auf Western getrimmt, was dem Film eine gute Authenzität verpasste.

Ton im Kino: Der Surroundsound war kräftig und sehr realistisch angelegt. Es wurde nicht zu sehr übertrieben und Schüsse waren Schüsse und keine Kanonen. Explosionen waren satt im Raum und konnten auch den Sitz etwas bewegen. Die deutschen Stimmen passten zu den Protagonisten und der Soundtrack nahm teilwiese den Klassiker mit auf und finalisierte am Ende in den Main Titel des „Westen Originals“

Ansichtssache:

Film: 3,5 von 5 (das Westernoriginal hat 5 Punkte und ist nicht zu topen)

Bild: (3 von 5 (wegen der nicht nachvollziehbaren Unschärfen)

Ton: 4 von 5 (kräftig und mit guter Raumabbildung, dabei dennoch realistisch im Sounddesign)

Fazit:
Für Western Fans ein Film, den man auch im Kino gut sehen kann, der dort spaß macht und das Thema nicht sooo ernst nimmt, der aber dennoch spannend und auch teilweise brutal ist. Ein echter einfach gestrickter Western ohne Ecken und Kanten eben. Hier ist die Pistole das Gesetz und die Rache ist mein.


In diesem Sinne
Viel Spaß im Kino
Eure



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Sicher es waren noch keine großen Stars damals, das stimmt schon, jedoch waren es zumindest keine absoluten Neulinge. Ich denke, das jeder auf seine Art und Weise was hat. Heute müssen die Filme ja grundsätzlich mehr Action insgesamt besitzen um noch wahrgenommen zu werden. Der große Showdown soll dann vielleicht auch für die ruhigere Heranführung entschädigen und das macht er in der Tat wirklich.
Charlys Tante
13.10.2016 um 22:23
#4
Sehr gelungener Blog zum Film...

nur eine Ergänzung...bzw eigene Wahrnehmung...für die damaligen Jungschauspieler Steve McQueen, Charles Bronson, Horst Buchholz und James Coburn war dieser Film ebenfalls ein Sprungbrett für ihre großen Karrieren, sie waren keinesfalls schon Stars.

Und Lee van Cleef hat überhaupt erst bei dem dritten Sequel die Rolle des "Chris" übernommen.

Die Neuverfilmung hat mir, je mehr Zeit seit der Sichtung im Kino ins Lande zieht, je mehr Präriestaub sich auf meine vom Feuerwasser getrübte Erinnerung legt, doch sehr gut gefallen.

Vor allem wird hier endlich mal ein Showdown geboten der seinen Namen auch verdient. In den alten Filmen und seinen Nachfolgern dauert der Showdown immer nur zwischen 6 und 8 Minuten. In diesem Punkt zumindest enttäuscht die Neuverfilmung nicht.

Aber zugegeben...cooler waren dennoch die alten Haudegen...;-)

Spitzenblog...yiiiipie!!!!
Kodijak
13.10.2016 um 20:27
#3
Die Überraschungen beziehen sich natürlich auf diejenigen die die Vorgänger nicht kennen. Mein Junior Nr.2 gehört dazu und für ihn waren einige Überraschungen dabei.
Das große Krabbeln ist schon ein cooler Animationsstreifen.
Charlys Tante
13.10.2016 um 18:53
#2
Überraschungen hab ich eigentlich keine vernommen...
Schon in den beiden kultigen Vorgänger haben so etliche nicht den Sonnenaufgang erlebt. Ansonsten kann ich dir eigentlich fast vollumfänglich zustimmen. :) Ich finde, für jene die das Original, oder eben beide Originale nicht kennen, funktioniert das neue Remake recht tadellos, weil man einfach nicht merkt was fehlt, oder eben noch drin gewesen wäre... aber so, bleibt es für mich nur eine halbe, actionreiche Portion, die auf das Wesentliche verzichtet hat - für Stil & Coolness.
Irgendwann wird ihm im Heimkino aber gewiss nochmal eine zweite Chance eingeräumt - zur Unterhaltung.

Das große Krabbeln liegt schon lange bereit, wurde aber bisher noch nie gesichtet. Bin neugierig.

Vielen DANK für den staubigen Blog! :)
MoeMents
13.10.2016 um 17:42
#1

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