Pompeii in 3D
Endlich habe ich es wieder einmal geschafft zur Einstimmung auf das Wochenende ins Kino zu kommen. Es war das erste Mal in diesem Jahr, ohne Witz, bisher hatte ich keine Möglichkeit meinem schönen Hobby auch im Kino zu frönen.
Hierdurch kann ich meinen 111. Blog veröffentlichen.
Nun da es noch früh am Tage war, war die Filmauswahl natürlich begrenzt. 3D sollte es sein und so landete ich im Kino 2 des Cinedom in Köln in Reihe 11 auf Platz 9. Das Kino war um die Uhrzeit mehr als mäßig besetzt. Nach den üblichen Trailern zukünftiger Filmspektakel wie Spider Man 2 oder Godzilla und das neuste Fantasy Spektakel mit Angelina Jolie, ging es endlich los. Brille aufsetzten und abtauchen in die 3te Dimension.
Hierfür ist Paul.W.S. Anderson ja mittlerweile bekannt, nach Resident Evil und den drei oder vier Musketieren, musste nun für ein Budget von 100.000.000 Mio. Us Dollar Pompeii daran glauben und diese 100 Mio. sieht man dem Film in jeder Szene an.
Wer hier jedoch Geschichtsunterricht erwartet, der wird jedoch bitter enttäuscht. Pompeii geht auch hier unter, nur wird dieser Untergang unfassbar in Szene gesetzt. Der mächtige Vesuv, der mit heftigem Erdbeben samt Tsunami und feurigem Bimsstein-Auswurf zeigen darf, was in ihm steckt, wird von einer Storylinemischung aus Gladiator und einem Sammelsurium der Filmwelt Welt Emmerichs begleitet. Hier wird das gesamte 3D Wissen verarbeitet, das Anderson sich in den letzten Jahren aufgebaut hat. Der in 3D auf der Red Epic Mameras aufgezeichnete Film zeigt im gesamten Film ein sehr schönes 3D Bild, das eine enorme Tiefe besitzt und das auch Köpfe fast realistisch abbildet. Es gibt Szenen, von ruhigen Kameraschwenks, da wird man fast schwindelig und bekommt Höhenangst. Es sind ein paar wenige Pop Outs vorhanden, die den Weg zum Publikum finden. Diese kann man aber an einer Hand abzählen. Das ist aber nicht wirklich schlimm, obwohl diese Art Film hierfür eigentlich prädestiniert wäre. Es gibt eine Reihe von Kampfszenen, diese fallen sehr unblutig aus und sind scheinbar der Altersfreigabe geschuldet.
Mit Game of Throne Star Kit Harrington, der den keltischen Reitersklaven Milo spielt wurde eine gute Wahl getroffen, spielt er in der Serie doch ebenfalls schon sehr gut auf, so schafft er es auch hier durchaus zu überzeugen. Mit Emily Browning, die den meisten bekannt sein müsste als Babydoll aus dem ebenfalls umstrittenen Film Sucker Punch, mimt hier die attraktive und selbstbewusste Lovestorybegleitung. Ihre Rolle ist etwas hölzern angelegt, obwohl ihr Anblick schon aller Ehren wert ist in dieser „Lovestory“. Man weis nicht so genau, was hier die Hauptattraktion ist, ist es die einfach gestrickte Gladiatorengeschichte um Rache, die dramatische Lovestory oder der grandios in Szene gesetzte Untergang Pompeiis. Natürlich war es die Zeitepoche der Spiele für das Volk, jeder nahm sich das was er wollte und Sex war in Pompeii den Überlieferungen nach auch ein großes Thema. Symbole gibt es heute noch zu sehen.
Einige Einblicke möchte ich euch hier gönnen:
Die Arena
Der Gladiator
Pompeii
Die Begehrte
Arena Inside
Protagonisten der Arena
Der Berg ruft
Lets play again
Tsunami
City of Bones
Ich sehe was was du nicht siehst
Drama
Vergänglichkeit
Was nun?
(Quelle: Youtube und Pompeii.com)
Bei einem Budget von 100.000.000 Mio US Dollar, wollte man vermutlich ein breites Publikum erreichen und hat sich auf eine niedrige Altersfreigabe ab 12 Jahren eingeschossen. Diese führt natürlich dazu, das der Film hier in vielen Bereichen Kompromisse eingehen muss, die so glaube ich dem gesamten Franchise nicht sehr förderlich ist. Ich hätte mir einen realistischeren Ansatz gewünscht, der zumindest auf die Altergruppe 16 abgezielt hätte und somit dem Film mehr Freiruam gegeben hätte, so hat der Film doch teilweise das Ansehen eines Fantasystreifens, das muss ja nicht schlimm sein, dieser Ansatz wurde und da hätte sich Anderson vielleicht auch bei 300 etwas abschauen können, dort fulminanter umgesetzt. Trotzdem läuft der Film bei uns in Köln schon seit dem 27.02 2014, das soll schon einmal etwas heißen.
Aber egal, bei Pompeii handelt es sich insgesamt um einen durchaus sehenswerten 3D Blockbuster, der unbedingt im Kino genossen werden sollte. Ein kleiner LCD wird dem Bild später nicht den Raum zur Verfügung stellen, welches es m.E. nach bedarf. Wer die Realitäten beiseite schiebt, der wird im Kino gut bedient und hat eine kurzweilige Zeit, bei der unfassbaren 3D Bilderflut.
Man fragt sich immer wieder, wie die Filmemacher so etwas nur umsetzten und trotz der großen Szenerien, kommt das 3D Bild immer gut heraus.
Dieser Film wird trotz der Schwächen, die er aufzuweisen hat, bei mir irgendwann die Sammlung ergänzen, denn auch der Surroundsound war eine echte Klasse für sich.
Den Trailer auf Youtube habe ich einmal über meine Leinwand laufen lassen und schon dort macht der Sound eine gute Figur.
Paul W. S. Anderson hat als Regisseur, Produzent und Autor mit seinen optisch unzweifelhaft brillanten, packenden und actiongeladenen Filmen bereits über 1 Milliarden Dollar eingespielt, viele von ihnen wurden Nr.1 Erfolge und dass trotz der teilweise vernichtenden Kritiken. Auch bei diesem Film scheiden sich wieder einmal die Geister und was der eine Kritiker gelungen findet, ist für den anderen für ein vernichtendes Urteil gut.
Zuletzt inszenierte und produzierte Anderson die Neuverfilmung des Alexandre-Dumas-Klassikers DIE DREI MUSKETIERE (2011), den er in 3D drehte. Hier zeigte er bereits sein Können im Umgang mit der 3D Technik. Er holte sich die besten Leute hierfür ans Set und zeigte in einem sehenswerten Making Of, worauf es beim 3D Film ankommt, damit er seine Wirkung erzielen kann.
Ansichtssache:
Film: 3,0 von 5 (wegen der doch etwas abstrusen Story)
Filmästhetik: 4,5 von 5 (wegen dem genialen Bilddesign)
Action: 4,5 von 5 (hier geht die Post ab)
Spaß am Film: 4 von 5 (trotz der Schwächen ein echter Blockbuster)
Bild: 4,5 von 5 (im Kino ohne wesentliche Mängel)
Ton: 4,5 von 5 (Kraft und Saft an allen Ecken des Kinosaals)
Fazit:
Pompeii wirkt fast wie ein Fantasyfilm im Sandalenmilieu.
Anderson ist für solche Filme, in denen es nur auf Action und Schauwerte ankommt genau der richtige Regisseur.
Dieses Genre beherrscht er wie kaum ein anderer.
Der Film macht spaß trotz der Realdramatik die sehr wohl dahinter steckt und bei der sich einige Kritiker fragten ob es Piätätvoll sei, solch einen Film mit diesem geschichtlichen Hintergrund überhaupt zu drehen. Nur Filme über Pompeii gab es auch schon vorher, nur niemand hatte ein Budget von 100 Mio. US Dollar und konnte so etwas inszenieren.
Ganz klar der Film ist und will kein Kopfkino sein, sondern beschränkt sich auf grandiose Schauwerte. Wem das einmal genügt und wer ein Freund des Sandalenkinos ist, ist hier genau richtig.
Durch den Einsatz der 3ten Dimension gewinnt der Film ungemein und lässt die Szenerien noch wesentlich authentischer wirken.
Visuell ist Pompeii ganz großes Kino, gewaltig und bombastisch inszeniert !!
Viel Spaß in Pompeii,
verlauft euch nicht.
Eure
C.T.
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Kommentare
Und davon habe ich echt langsam genug.
So wird der Film dann wohl an mir vorbeigehen.
P. S.
@ Pierre: "Starker Kommentar" ;-)
Doch die bisherigen Reviews deuten eher eine neuerliche aufgeblasene, sich aggresiv anbiedernde, inhaltsleere Produktion hin, wie wir sie zuletzt so oft schon vom eigentlich talentierten "Anderson" gesehen haben.
Auch dein Review scheint das zu bestätigen.
Auch etwas sauer stößt mir hier "Kit Harrington" auf. Der Junge muss aufpassen dass er nicht im "Sumpf" der historischen Verfilmungen versinkt, dass er nicht auf den Typus "Jon Schnee" festgelegt wird. (Wieder der gleiche Rollen Typ, gleiche Kleidung, gleiche Frisur! Äääächz!)
Auch deine Bilder bestätigen dieses Image (könnten auch aus "Game of Thrones" stammen)
Für mich ein absoluter Atmosphäre Killer, dieser offensichtliche Casting Coup, nur um Serienpublikum zu ködern. (macht zumindest auf mich so den Eindruck)
"Pompeii" wildert für mich zu sehr in unterschiedlichen Genres herum (etwas Katastrophe, etwas Liebe, etwas Game of Thrones, etwas Action)
Erkenne da keine Linie, keine Substanz...nein, lasse es dann doch lieber bleiben.
Glaube "Kit Harrington" hat sich hier keinen Gefallen getan, aber ich hoffe natürlich ich täusche mich. (was ich ja schon oft getan habe)
Bei Anderson habe ich inhaltlich seit der ResiEvil-Reihe keinerlei Erwartung, denn inhaltsleere flankiert von Actionbombast ist hier primär Programm. Das mag auch OK sein für eine Sichtung, bleibt aber nicht nachhaltig genug, um einen BD-Kauf zu rechtfertigen.
Da Deine Sicht auf Pompeii dies hierfür ebenfalls bestätigt, wird\'s hier auch allenfalls mal ne Sichtung...
Danke aber für die profunde Review!
Glückwunsch zum 1. 1. 1. Blog.
Vielen Dank @C.T.
Also "pompöses" Unterhaltungskino, mit epochaler Optik, kindgerecht sowie auch abstruser Story?
Scheint aber dennoch gepackt zu haben, also wird vllt mal angesehen/geliehen wenn\'s soweit is :)
Danke für das wiedermal ausgiebige, mit tollen Backgroundinfos ausgesattete Review!