In Time

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12. Juli 2013

So kann es gehen, ein Zufall brachte mich auf diese Blog Idee.
Jeder kennt das. "Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag". Wie alt bist Du denn geworden. Ach, mach Dir nichts draus, wir werden alle älter, so oder so ähnlich ist es bestimmt jedem schon einmal ergangen.
Als Kind freute man sich über jedes Jahr das man älter wurde. Klar als Kinofan wollte man natürlich immer in die Filme hinein, in die man nicht hinein durfte, "Wie alt bist Du denn?" 12 Jahre, hast Du denn einen Schülerausweis dabei. Natürlich hatte man keinen solchen blöden Ausweis dabei, der einen sofort entlarven würde. "Den habe ich vergessen" Na dann bring den Ausweis das nächste mal mit," juchu, ginge es in einem hoch, es hat funktioniert, dann "Dann kannst du die nächste Vorstellung sehen" Peng, schon wieder war man draußen. Hatte man dann das richtige Alter erreicht, war der Film natürlich schon lange aus dem Programm und im Filmnirwana verschwunden. So musste man sich eine neue Taktik ausdenken um in Filme zu kommen, in die man noch nicht hinein durfte. So war man also damals über jedes Jahr erfreut, das man älter wurde.
Irgendwann war es dann soweit. Endlich 18 Jahre alt, die Welt stand einem offen, man konnte machen was man wollte, keine Tür blieb einem verschlossen. Man, was für eine Zeit. Nun gut, das hielt dann auch eine geraume Zeit an, bis man sich daran gewöhnt hatte und es nichts Besonderes war, das man älter wurde. "Du hast heute Geburtstag" ja, darf ich fragen wie alt du geworden bist? Nein, das darfst du nicht. Man verliert Haare, nun gut ich hatte  Glück, meine Frisur sitzt noch heute, die Haare werden grau, auch hier hatte ich Glück und die Haare behalten ihre Farbe und werden nicht zu einem Schwarz -Weiß Film, bei mir ist noch alles auf Blu Ray Niveau. Angeber, werden jetzt einige sagen, klar, dass ist vielleicht etwas hoch gegriffen aber selbst meine Beste von allen scheint nicht zu altern, haben wir etwa den Heiligen Gral gefunden, der uns ewige Jugend schenkt. Das ist es doch was wir heute alle wollen. Nie waren die Zahlen für sogenannte Schönheitsoperationen größer, wie heute. Jeder Schauspieler hat schon einmal an sich herum schneiden lassen um dem Zahn der Zeit ein Schnippchen zu schlagen. Klar behaupten viele, das sie in Würde altern, klar!!

Man sitzt da so im Kino und denkt sich, Mensch, der oder auch die und ganz besonders die ist ja gar nicht älter geworden und du sitzt hier und der Lack bröckelt, verdammt schon wieder ist etwas heruntergefallen. Dann, irgendwann, ich kann mich gar nicht mehr daran erinnern, habe ich entschieden nicht älter zu werden. Und Ewig grüßt das Murmeltier könnte man sagen oder mein jährliches Deja Vu. Ist das wirklich wahr oder lebe ich in einer Traumwelt. Wenn man so viele Filme gesehen hat, dann kann man vielleicht schon einmal die Wirklichkeit vergessen und sich einer schönen Illusion hingeben.

Aber auch in vielen Filmen versucht man immer wieder diese Thematik in vielfacher Form irgendwie aufzugreifen, sei es , dass man , die Genetik bemüht oder mit anderen Mitteln der Zeit ein Schnippchen schlägt.

Bereits Kleopatra war sich ihrer Schönheit bewusst und wollte diese so lange wie nur möglich erhalten, indem sie in Milch badete um ihrer Vergänglichkeit  ein Schnippchen zu schlagen.

Beweis:



 

Nun schlage ich einmal einen weiten Bogen in die Zukunft.
In der Zukunft haben wir die Zeit auf dem Arm immer dabei.

Beweis:

Die Zeit läuft

 Niemand wird älter als 25 Jahre (Mutter, Ehefrau, Tochter) klasse ,oder?


außer diejenigen die viel Zeit angehäuft haben


Denn wenn die Zeit erlischt, erlischt auch das Leben


Wer viel Zeit hat, hat auch die Macht


Denn alles kostet viel Zeit

Jedoch diese Beiden wollen das ändern


Können sie die Ungerechtigkeit besiegen?


Wo führt der Weg sie hin?

in dem  Science Fiction Streifen In Time, spielt die Zeit die Hauptrolle. Hier wird die Vergänglichkeit des Seins trastisch aufgezeigt.

Time is Money, Stehle mir nicht meine Zeit, wer kennt nicht diese oder ähnliche Sprüche. In Time werden diese Metaphern auf die Spitze getrieben. In einer Welt in der Geld nichts mehr zählt sondern nur noch mit Lebenszeit bezahlt wird, versuchen wie im richtigen Leben die Reichen, die Armen zu unterdrücken und  die wenigen Ressourcen möglichst unter den Habenden zu verteilen. Es werden Zeitschranken aufgebaut um durch Zeitzonen unüberwindbare Hürden aufzubauen.
Wie bereits in dem Film Gattaca versucht Andrew Niccol dem Thema Unterdrückung durch Eliten mit einer besonderen Herangehensweise ein eigenes Gesicht zu geben. Die besondere Bildsprache und die unterkühlte Art geben dem Film etwas Surreales im Realen und damit etwas Unnahbares. Die Charaktere werden nicht besonders tief ausgeleuchtet, sie beleiben spröde und fast Mimiklos, jedoch es werden viele kleine Hinweise eingebaut, die Story kratzt dabei, nur an vielen Oberflächen ohne diese wirklich freizulegen, das hat hier aber durchaus Methode.
Die Herangehensweise mag der eine oder die andere kritisieren, ich finde diese jedoch schon deshalb interessant, weil dadurch Raum für eigene  Interpretationen bleibt, denn Fragen wirft der Film einige auf. Nun gut man hätte sich mehr Zeit mit der Charakterstudie verschiedener Protagonisten geben können, z. B. hätte man erklären können, wie die genetische Anpassung erfolgte, sodass die Menschen nur noch 25 Jahre alt werden und danach sich ihre Lebenszeit erarbeiten müssen. Wer steckt hinter diesem Zeitkapitalismus, in dem eine kleine Elite alles hat, nämlich ewige Zeit, und die anderen nur noch von einem zum anderen Tag leben. Vermutlich hätte das das Zeitfenster des Filmes mehr als gesprengt, da man allen Gedankenspielen nicht gerecht werden kann, so hat man sich für eine kurzweilige Storyline entschieden, in der jeder der Zeit hinterher läuft an einer Zeitmission mit Zeit versorgt wird, sich auch schon einmal 1 Minute erbettelt oder für 5 Minuten „Freude“ 1 Stunde verlangt. Das Ende ist dann Bonny & Clyde und der Hinweis auf den Zusammenbruch des Systems.

Das Bild ist über weite Strecken hervorragend und teilt die Lebenswelten mit bildmäßigen Stilmitteln auf. Die eine Welt schmutzig und bräunlich, die andere „New Greenwich“ sauber ohne Korn und fast steril. Sowohl der Kontrast als auch der Schwarzwert sind gut jedoch nicht sehr gut. Einige Details im Schwarz werden stilmittelbedingt unterschlagen.

Der Surroundsound ist ebenfalls so wie man das heute von einem guten Ton verlangt. Alle Speaker werden reichlich mit Signalen versorgt und geben dies auch zielgerichtet wieder in den Raum, sodass man sich wie im Film fühlt.

Fazit:
IN TIME ist sehnswert, da er sich dem Thema Zeit einmal von einer anderen Perspektive nähert und zudem ein Science Fiction Film ist, der viele Fragen stellt.

Ergänzung:
In Time muss man auch eigentlich zweimal ansehen um alle versteckten gesellschaftpolitischen Andeutungen nachvollziehen zu können.
 


  Ansichtsache:

Film: 4,5 von 5
Bild: 4 von 5
Ton: 4 von 5

Eure
CT


 

 

Kommentare

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Innovative Story, hat mir ebenfalls sehr gut gefallen. Danke für die schöne Review.
movienator
26.07.2013 um 13:12
#9
Ja die Sache mit dem Alter...auch ich bin inzwischen 41 Jahre alt geworden und im Gegensatz zu Dir, sieht man mir mein Alter auch an (schon mal durch die fehlenden Haare, die machen auch sehr viel aus, seufz!!!)

Dennoch bin ich selbst in der äußerst günstigen Situation diesen Umstand in aller Ruhe und vollkommen entspannt "aussitzen" zu können. Mein Einkommen ist nämlich nicht an meine Optik gebunden.

Schauspieler (ohne das ich mir diese ganzen OP´s schönreden will) sind nunmal auch sehr von ihrer Optik und ihrer Jugendlichkeit abhängig, ihr ganzes finanzielles Einkommen und Auskommen ist stark von diesen "Oberflächlichkeiten" geprägt. Besonders für die weniger Erfolgreichen und Bekannten der Branche. Ich spreche nicht von den Stars der Szene.
Von Gewicht und generellen Aussehen mal ganz abgesehen. Nur bei ganz wenigen echten "Typen" sind diese Dinge völlig egal..."Marlon Brando", "Jack Nicholson", "Clint Eastwood" usw...also Leute in dieser Preislklasse, Frauen fallen mir außer der "Streep" überhaupt keine ein.

Gerade die weniger Talentierten, Begabten und Bekannten müssen zwangsläufig um in dieser "Teufelsbranche" überleben zu können auf die Optik setzen..."Soaps, Werbung, TV Spots, Erotikbranche usw...

Hej, ich finds ja auch verwerflich...aber ich habe die Regeln nicht gemacht...So, oder so ähnlich läuft es leider oftmals ab.
Und wenn dein Leben ständig eine Aura von Jugendlichkeit, großer Stärke, Potenz, pure Erotik und Coolness umweht und auch werbewirksam ausstgestrahlt wird (Sharon Stone, Sylvester Stallone, Mickey Rourke) dann hat man sicherlich sehr schwer damit zu kämpfen, wenn es dann mal wirklich "VORBEI" damit ist.

Ist auch für mich als "Normalsterblicher" manchmal schwer zu akzeptieren, wenn ich selbst an mir bemerke..."Ach, so leicht wie früher, geht das alles nicht mehr..." (Bei den Besuchen meiner ganzen Rockfestivals merke ich, das die Regenerationsphasen dazwischen und auch danach, einfach immer länger werden, usw...)

Weiß nicht wie alt du bist, aber glaub mir...das kommt schon noch..."auch Dein Helm ist schon gegossen" haben wir damals als junge Bundesheerdiener zu den ganzen 12 - 16 Jährigen zugerufen, die uns "Alte" ausgelacht haben.

So könnte es auch bei Dir sein...solange man "optisch" wenig bis nichts sieht und keine größeren körperlichen Einschränkungen an sich entdeckt...macht es sogar richtig großen Spaß "älter" zu werden.

Aber Frage nicht "wenn"...dann wird es sich zeigen wie "charakterstark" wir eigentlich wirklich sind und wie wir den Verlockungen der "Schönheitsindustrie", oder von Wem auch immer, letztlich widerstehen können (sofern der "Preis" nur eine untergeordnete Rolle spielt)

"Gattaca" (einer der Größten und Wichtigsten SciFi Filme in meinen Augen) ist ein wunderbarer Film, es stellt sich hier allerdings die Frage nach dem menschlichen Eingriffen in das Leben "VOR" seiner Geburt und diesen Auswirkungen...als Beispiel in einer besonders schockierenden Introszene mit den Eltern und ihren behandeldenden Arzt, der sie zu den gewünschten "Merkmalen" ihres zukünftigen Kindes befragt (werde das niemals mehr vergessen)

"In Time" konnte mich dagegen (leider) so gar nicht fesseln, gute Grundidee, die durchaus ihre Momente hat, aber die irgendwann nur noch im Hollywood Style ertrinkt, schade...
Kodijak
15.07.2013 um 14:08
#8
Schöner Blog, von der Idee her fand ich den Film klasse auch wenn die Umsetzung am Ende mehr als Vorhersehbar war
Sawasdee1983
15.07.2013 um 06:19
#7
is ja fast ein Doppelblog geworden :D
wirklich tolle Einleitung zum Thema Altern und den jugendlichen Freuden Erwachsen zu werden, was dann bei manchen kippt, in einem Kampf gegen die Zeit *g*

"in time" selbst fand ich vom Thema her auch sehr interessant. ich hab den aber noch nicht ganz gesehen - der anfang fehlt mir noch - ich glaub das muss ich bei Gelegenheit mal nachholen.

Vielen Dank für die speziell verbundenen Eindrücke!
MoeMents
13.07.2013 um 10:15
#6
Guten Morgen @CT.!
Mit dem Film konnte ich nicht so Viel anfangen.
Vielmehr waren es deine Schilderungen aus der, (deiner) Kindheit, des Erwachsen werden.-
Mir wurden selbst Filme mit FSK16, als ich 18 Jahre wurde verwehrt. Milch Bubi. Ohne Ausweis ging NIX.
Vielen Dank für diesen, deinen Blog. der gefällt mir sehr.
docharry2005
13.07.2013 um 09:12
#5
Ich fand den Film auch sehr Sehenswert und hier auch toll wieder in Szene gesetzt.Danke dafür und weiterhin viel Spaß und Erfolg beim Blog schreiben.War schön zu lesen.
10Pegasus
12.07.2013 um 23:03
#4
Ich war von dem Film rundum enttäuscht. Im Grunde ist ex nix anderes als Bonnie & Clyde im SciFi (naja) Gewand. Zudem haben mich die Schauspieler keinster Weise überzeugt. Da wurde viel Potential nicht genutzt.
TVAtti
12.07.2013 um 22:21
von TVAtti
#3
Dann war meine eher wenig wohlfällige PN von heute also doch zu was gut, scheint sie doch mitinitial für diesen erstklassigen Blog geworden zu sein :-).
Was das gefühlte Wenigaltern angeht, empfinde ich das was meine Frau und mich angeht, ähnlich - mit dem Unterschied, daß das "Altersprachtkleid" bei mir, wenngleich bisher nur Nominal aber doch stetig zu wachsen beginnt - heißt: ich nehme selbsttätig Haarsträhneneinstreuungrn bei mir vor, da ich finde, grau ergänzt mein schwarzes Haupthaar :-).
Auch ja, was den hier letztlich besprochenen Film angeht, den gilt es hier noch zu sichten - wofür Dein toller Blog wunderbar Anlaß bietet.
Danke für diesen wunderbaren Blog!
Cineast aka Filmnerd
12.07.2013 um 19:26
#2
Cooler Blog! Den Film fand ich total super!
Übrigens mit 15 hab ich mich auch mal ganz übel krass geschminkt und machte auf "erwachsen" ... musste unbedingt HAIR im Kino sehen! :-))))))))
Pandora
12.07.2013 um 19:10
#1

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