... zuletzt gesehen ... Der Blick in den Osten
27. November 2014Gut, dass hier die Asia-Wochen initiiert wurden, denn so konnte ich einiges an passenden Material rauskramen um es auch endlich mal zu sichten!! Allein dafür schon ein DANKE von mir! Das dabei auch ein gesammelter Sichtungsblog rauskommt, ist themenspezifisch sehr erfreulich. Auch wenn hier nun alle anSICHTEN grundsätzlich aus dem Osten kommen, so sind zwei Filme an Bord, die sich doch auch bekannte Darsteller aus anderen Ländern liehen. Dann noch einen Liebesklassiker und ein Titel aus der Shaw-Brothers Collection, denn die dürfen in Sachen Kampfkunst natürlich nirgends fehlen!
Also gute Unterhaltung bei meinen anSICHTEN, mit scharfen Blick in den Osten!
The Flowers of War
China 2011
Originalsprache Mandarin, Japanisch, Englisch
Wir schreiben 1937 und China wurde von Japan angegriffen, es herrscht Krieg und wir erleben das Schicksal einiger Menschen in Nanking. Die Stadt ist schon völlig von Japanern überrannt, nur eine letze chinesische Einheit versucht noch schlimmes zu verübeln, muss dabei aber auch ihr Leben geben. Einige Zivilisten schafften es noch sich in einer Kirche zu verschanzen. Darunter ein junger Mädchenchor, der Amerikaner John Miller (Christian Bale) und unzählige Frauen eines Bordells …
Das Massaker von Nanking beruht auf einer wahren Begebenheit und wurde schon einige Male verfilmt. Nicht nur von Asiaten (The City of Life and Death), sondern auch aus den Staaten (Nanking) und selbst unter europäischer Mitarbeit (Die Kinder der Seidenstraße, John Rabe). "The Flowers of War" ist hierbei der letzte Beitrag aus China und wie der Titel schon verrät, beherbergt es einen kleinen Lichtblick in grauen Zeiten. Regisseur Zhang Yimou beeindruckte schon mal epochal mit dem legendären "Hero" der in ganz hoher Kunst eine geniale Geschichte mit völlig imposanten Bildern unvergesslich machte! Was hier zwar nicht in dieser Art umgesetzt wird, aber doch einige Farbklekse die wüste Szenerie beleben, eben die "Blumen" des Krieges! Die sich hier auch schon mal als große Tugend erweisen kann, die für das Auge selbst eben wenig offensichtlich ist. Die visuellen Farbnuancen sind nicht nur in den exotischen Kleider der Prostituierten oder den bunten Kirchenfenstern enthalten, sondern auch weitere Kleinigkeiten (Tücher… ) werden stilvoll und auch mal explosiv ins Bild gerückt werden. Wenn auch mehr eingestreut.
Der Bestatter John Miller (Christian Bale) wurde gesandt um den Priester zu beerdigen, jedoch ist von dem nichts mehr übrig! So gerät er mitten in eine auswegslose Situation und auch noch in einen Gewissenskonflikt. Bei den Charakteren besteht hier verhaltenstechnisch grundsätzlich ein Kontext zum Krieg, denn nicht nur die Huren sind beim Eintreffen in Feierlaune, auch John Miller betrinkt sich viel lieber und verhält sich ungeniert. Dadurch haben zwar alle charakterliches Wandlungspotential aber so richtig glaubwürdig will das (drehbuchtechnisch) nicht erscheinen. Spätestens wenn brutale Japaner in die Kirche eindringen und die jungfräulichen Chormädchen schänden wollen, zeigt sich die wahre Brutalität des Krieges und offenbart den losen Figuren die vorherrschende Härte und Realität. Diese Unterschiede zeigen nicht nur manch Naivität, sondern eben auch diese zwei konträren Pole (Un-Schuld), die gerade zu Ende des Films deren Wandlung besonders beeindruckend umsetzen.
Ich hab den Film zwar während des Sehens für gut empfunden, aber mit seinen 140Min. auch ein wenig zäh. Solche reduzierte Szenarien mag ich zwar, aber dennoch ist manches zu abwegig (abrupte Wandlungen, Verhalten oder auch die Ohrring-Szene). Auch Bale wirkt öfter mal peinlich, egal ob man das nun ihm, der Regie oder dem Drehbuch ankreidet. Deshalb empfand ich "Flowers of War" auch nicht sammlungsrelevant. Nachhaltig hat er sich dann aber doch mit einigen Momenten recht verhaftet, weshalb er doch bleiben darf. Diese Paarung von (innerlich wachsender) Ästhetik und blutiger Hässlichkeit, diese "grausame Schönheit", hat etwas Eigenes und wird irgendwann wieder mal betrachet.
In the Mood for Love
Hongkong, Thailand, Frankreich 2000
Originalsprache Kantonesisch
Man zieht nebeneinander ein, jeder hat einen Partner, merkt aber, dass dieser einem immer mehr abhanden kommt, bis man letztlich registriert, dass dieser einen betrügt! Vielleicht hat man es sogar schon vorher geahnt/gewusst, wollte es sich aber dennoch nicht eingestehen.
So geht es Mr. Chow (Tony Leung Chiu Wai) und Mrs. Li-zhen (Maggie Cheung), beide gerade erst mit ihren jeweiligen Partnern als Untermieter ins selbe Haus gezogen. Dort herrscht ein reges Treiben, da die Familien auf eine große Nachbarschaftsgemeinschaft wert legen, weshalb man sich öfter mal (unausweichlich) über den Weg läuft. Bis sie irgendwann bemerken, dass sie selbiges Leid zu teilen haben. Ihre Partner betrügen sie, die auffälligerweise filmtechnisch Gesichtslos bleiben. Wenn, dann sieht man sie stets nur körperlich, bzw. als verschwommene Randerscheinungen. Nur die beiden Betrogenen sind im Fokus des Zusehers sichtbar und beginnen sich im Laufe ihrer leidtragenden Verbundenheit zu treffen.
Alles, recht gemächlich, ruhig eingefangen und auf wenige Spielräume ((Hotel-)Zimmer, Büros, Nudelladen) begrenzt, spitzt sich die Lage langsam aber doch intensiv zu. Da die beiden in ihren Treffen immer wieder eine gewisse Zerrissenheit zu tragen haben weil sie sich im selben Moment, doch sehr anziehend finden aber auch enorm gegen das was SIE verletzt hat anzukämpfen haben, eben um nicht auch selbst zu einem Betrüger zu werden! Das spannt den Zuseher, wie die Protagonisten selbst, auf eine enorme Geduldsprobe, nicht nur weil die Story begrenzt ist, sondern auch dieses Dilemma, eine etwaige Sehnsucht, befriedigt werden möchte! In etlichen romantischen Momenten ihr Zwischenmenschliches immer wieder stilsicher zelebriert wird, getragen durch einen bemerkenswerten Score (von asiatischer Folklore bis hin zur kongenialen Kompositionen) und manch Zeitlupe damit einem nur keine Gestik entgeht. Nicht nur die Zeiten zusammen, sondern auch ihr einzelnes Erleben, selbst der Gang zum Nudelladen oder das Rauchen einer Zigarette, wird so eingefangen, dass deren gefühlte Trostlosigkeit spürbar wird. Ein Treffen bei strömendem Regen oder aber auch der reine Fokus auf einen Spaziergang in Zeitlupe, Li-zhens grazile Bewegungen gepaart mit einem exotischen Kleid, bringen es auf den Punkt.
Für die Einen eine langweilige Ödnis oder ausgedehnte Zerreisprobe, für die anderen ein Stück sinnliche Kinokunst, welches ein nicht-alltägliches Liebesschicksal in ihrem, auch mal improvisierten, Herzschmerz auskostet! Für mich irgendwo beides aber doch mehr Kunst. Diese ausgedehnte Distanz wir kaum aushaltbar, auch wenn es so die Gefühle der beiden erst richtig spürbar macht und den eigentlichen Sinn ausdrückt, weshalb es schlussendlich beim Zuseher eine starke Emotion hinterläßt. Erstaunlich wie reizvoll die Stimmungen und manch Stilmittel (Schnitte) zelebriert werden um aus dem kleinen Kino, ganz große Gefühlsmomente für die Ewigkeit einzubrennen!
Regisseur Wong Kar-Wai (Chungking Express, Ashes of Time) hat 2007 einen solch sinnlichen Ausflug sogar mal mit amerikanischen Darstellern besetzt und dabei Norah Jones und Jude Law in "My Blueberry Nights" durch die Nacht strömen lassen. Auch Natalie Portman durfte an dieser sinnlichen Kaffeeladenodyssee teilhaben und die Beiden ein Stück weit zu begleiten.
2004 drehte Wong Kar-Wai dann die Fortsetzung zu "In the Mood for Love". Mit "2046" schickte er erneut Tony Leung Chiu Wai mit selbiger Rolle in eine weitere Liebesodyssee, die dieses Mal sogar mit fiktiven Elementen erweitert wurde. Das im Film vorkommende Zimmer mit der Nummer 2046, durfte schon im ersten Teil seine Erwähnung finden! "In the Mood for Love" ist bei uns nur auf DVD erhältlich, das Bild zeigt den US-Import auf Blu-Ray.
Apocalypse – Das Ende der Welt
Virus / Overkill – Durch die Hölle zur Ewigkeit
Japan 1980
Originalsprache Japanisch, Englisch
Ein vom US-Militär entwickeltes tödliches Virus (MM-88) wird durch einen Unfall freigesetzt. Sehr schnell verbreitet sich auf der Welt eine tödliche (italienische) Grippe die alle Menschen dahinrafft. Während der US-Präsident und seine Regierung noch im dunklen tappen und versuchen der Sache Einhalt zu gebieten, streckt es auch diese nieder. Da sich das Virus aber in der Kälte passiv verhält, also nicht ausbricht, überleben alle Stationen in der Antarktis!
Ein Film unter japanischer Regie von Kinji Fukasaku (Tora! Tora! Tora!, Graveyard of Honor, Battle Royale 2), völlig amerikanisch dargestellt! Es wimmelt nur so vor bekannten Gesichtern (George Kennedy, Glenn Ford, Henry Silva, Bo Svenson, Sonny Chiba, Masao Kusakari …) und wurde großteils auch aus amerikanischer (politischer) Sicht dargestellt. Da in der Antarktis viele Länder mit ihren Stationen vertreten sind, müssen sich die letzten Verbliebenen, Amerikaner, Russen, Japaner, ein britisches U-Boot stößt noch hinzu, zusammentun um sich um den Fortbestand (etwa 800 Männer auf 8 Frauen) der Menschheit kümmern. Was nur eines von aufkeimenden Problemen darstellt.
Das Katastrophendrama läuft ursprünglich 156 Minuten, da es aber floppte wurde es für den internationalen Markt auf 110 Minuten gekürzt. Diese Fassung habe auch ich gesehen, wobei ich sagen muss, sie ist immer noch langatmig und viel zu schleppend erzählt. Die erste Filmhälfte mag nur ganz langsam, wenn überhaupt, fesseln. Hier wurde der Untergang der Menschheit beleuchtet, was zwischen Bildern von kranken und toten Menschen bis hin zu politischen, militärischen Streitgesprächen reicht. Erst interessant wäre das Szenario, als mittig im Film alles auf die Antarktis zurückgeworfen wird und hier die internationalen Probleme auf begrenztem Raum dargestellt werden. Spannend wird es hier aber erst als die internationalen Machthaber mit ihren Kriegsplänen rausrücken müssen und damit eine Atombedrohung, auch für ihre antarktische Station ausmachen! Da ersichtlich wird, dass ein Erdbeben in Washington ein Abwehrsystem aktiviert, dass auf russische Metropolen schießt. Diese wiederum auch automatisch alle wichtigen Punkte der US-Streitkräfte anvisiert – darunter auch die Station im Eis! Hierbei fällt der beste Satz im Film, als der Russe die geheimen Pläne offenlegt, alle geschockt sind und er dann sagt:
"Die vereinigten Staaten haben eben absolut kein Privileg auf Idioten".
(Auch sie sind dem Rüstungswahn und unausgereiften Vergeltungsschlägen zum Opfer gefallen, was nun in deren Zusammenarbeit natürlich aus einem völlig anderen Blickwinkel gesehen werden kann).
Weshalb hier erneut ein Plan entwickelt werden muss, um im verseuchten Washington die Atomabwehr zu deaktivieren, die zuvor noch von verrückten Militaristen aktiviert wurde.
Wobei hier filmisch aber auch nicht mehr viel Boden gut gemacht wird, da viel Stimmung durch einen merkwürdigen Score vertilgt wird. Dennoch bleibt der Film inhaltlich bis Ende dramatisch trostlos und widmet sich neben manch katastrophalen Eindrücken mehr um deren prekären Geschichten. Die Erzählweise ist aber zu ungeschickt und einfach nur schleppend. Ich glaube nicht, dass hier die längere Fassung noch etwas retten kann, sondern vielmehr eine Kürzung auf 90 Minuten womöglich mehr bewirkt hätte.
Der Tempel der Shaolin
Shaolin Temple / Death Chambers
Hongkong 1976
Originalsprache Mandarin
Die Quing Dynastie unterdrückt das Land mit wachsender Macht, einzig die Shaolin Tempel sind noch frei davon. Haben aber schon Angst, dass sie unter dieses Regime fallen könnten. Deshalb erlaubt der Meister des Tempels nun auch Schüler von außen zu trainieren, aber nur wenn sich diese auch als würdig erweisen. Dabei müssen sie auch schon mal fünf Tage vor dem Kloster ausharren um ihre Disziplin unter Beweis zu stellen.
Danach geht es mit ihnen ab in die Küche! Klingt gleich mal witzig, aber die Mönche wissen schon was sie tun. Auch wenn die neuen Schüler mehr darüber enttäuscht sind, da sie ja im Kampf trainiert werden wollen. Darunter auch ein Schüler der nach Rache für seine Familiengeschichte sinnt, die ihm in seiner Ausbildung gern genommen werden möchte, er jedoch vielmehr am Erlernen der 5 Tier-Stile interessiert ist. Die Trainingsmethoden sind durchaus amüsant anzusehen, da sie immer wieder etwas verbunden sind, was die neuen Schüler ärgert, seien es nur Gewichte an den Beinen gepaart mit ewig langem Sprungtraining, das Reis umrühren beim Küchendienst oder einfach nur Feuer machen! Aber letztlich wird alles schon seinen Sinn und Nutzen haben!
Weiters treten auch noch 5 kampferfahrene Soldaten in den Tempel ein, die nicht nur Unterschlupf vor den Quings suchen, sondern dabei auch in den Kampfkünsten der Shaolin unterwiesen werden. Ein weiterer, wichtig werdender Nebenstrang tut sich auf, als in den Tempel Spione der Dynastie eingeschleust werden um einen Angriff auf das Kloster auch zu koordinieren, bzw. schon von innen zu schwächen! Dieser Strang bekommt jedoch erst nach einer Stunde seine spannende Note, zuvor wird sich ausgedehnt um das Training, bzw. den Küchendienst der Neuankömmlinge gekümmert!
Dabei wird wirklich viel Zeit investiert, was auch recht gestreckt wirkt. Den 115 Minuten langen Tempel&Kampfsportfilm hätte man hierbei schon straffen können. Mittlerweile sind die Filme ja erfreulicherweise ungeschnitten erhältlich, wurden eventuell damals aber auch nicht umsonst geschnitten, denn etwas mehr Kurzweile, gerade in der ersten Stunde, hätte den Film in seiner Bewertung nochmals gehoben. Jedoch wird man dafür mit einen tollen Ambiente in den Klostermauern entlohnt, auch die Charaktere sind sehr sympathisch und machen ihre Sache ausserordentlich gut. Die Kampfeinlagen, speziell das Lernen um dann damit glorreich aufzuwarten, sind recht sehenswert. Die hörbare Luftverdrängung bei den Moves, sowie auch manch hohe Sprünge sind erlesen für diese Filme und gern gesehen/gehört. Außerdem erkennt man einige Komponenten die auch in anderen Filmen honorierenden Einzug fanden!
Die Schüler und Soldaten wachsen gegen Ende auch immer mehr zusammen, um später das Kloster gegen den Angriff einer Armee zu verteidigen. Hier wartet der Showdown sogar mit ganzen 25 Minuten Finale auf, indem das Erlernte beeindruckend abgeliefert wird. Gekloppe ohne Ende!
Ist für sich alleinstehend doch nett anzusehen, wenn auch zu ausgedehnt, aber es weckt dennoch gleich Interesse wieder mal zu Meditieren, sich mit einem Baum anzulegen oder auch nur Reis zuzustellen! Die bekannten Darsteller der Shaw Brothers sind auch kampferfahren und können sich echt sehen lassen! Regisseur Chang Cheh, im englischen Wiki sogar als "The Godfather of Hong Kong Cinema" bezeichnet, hat nicht nur fast 100 Filme auf seiner Regieliste, sondern auch unzählige Shaw-Brothers Filme zum Leben erweckt!
Doch jetzt kommt das Merkwürdige, der Film lässt am Ende einige Fragen offen und endet auch irgendwie nicht ganz abgeschlossen. Beim Einlegen des nächsten Filmes auf der selbigen DVD "Die Todesfäuste der Shaolin" scheint dieser jedoch dort weiterzumachen, wo "Der Tempel der Shaolin" aufgehört hat. Der Titel entstand erstaunlicherweise jedoch schon 2 Jahre zuvor!! Bei der Recherche wird jedoch sogar noch ein anderer Titel, nämlich "Die gnadenlosen Fünf" als eventuell inoffizielle Fortsetzung genannt. Beide auch von Chang Cheh und stets schon zwei Jahre zuvor gedreht, also ich muss mich da weiterhin einsehen! Denn als Double-Feature bestimmt nochmals wertiger.
Der Film erscheint im Jan/2015 übrigens auf Blu-Ray! Hier hatte die DVD schon ein wirklich gutes Bild, nur minimale Mängel, aber großteils eine tolle Schärfe. "Die gnadenlosen Fünf" sind derzeit im Mediabook erhältlich, dürften auch bald im Keep-Case auftauchen!
zuvor gesehen:
The Walking Dead - Staffel 4 / Southern Comfort / Sharknado /
Ghost Shark / The Vow - Für immer Liebe
... zuletzt gesehen ...
12. November 2014OK! Neben einigen echt guten Sachen, wird es dieses Mal auch richtig schlecht!! Programmtechnisch versteht sich! Also angenehmes Lesen bei meinen letzten Sichtungen! Wie ihr wisst, stets meine Sicht der Dinge ... Viel Spaß!
The Walking Dead – Die vierte Staffel (TV)
USA2013/14 (anSICHT enthält eventuell minimale Spoiler)
Man fühlt sich trotz der bissigen Gefahr und dem lauern des Todes, gleich wieder Zuhause. Die wunderbaren Brauntöne, die einen unter anderem wieder auf die erdige Szenerie und die Natur zurückwerfen, und die gemächliche Machart des persönlichen Zombiealltags sind gleich wieder vorhanden. Nach einem kleinen Zeitsprung hat man sich im Gefängnis schon neu eingerichtet. Dort meistert man den Alltag inklusive der restlichen Bewohner aus Woodbury. Der Einsteig ist gleich mal bombastisch und legt neben gefestigten Vorgängen, gleich auch mal richtig Tempo hin, als im Gefängnis eine Seuche die Menschen dahinzuraffen droht. Was eines der Themen dieser Staffel darstellt …
Da wäre noch ein Ort namens Terminus, der scheinbar eine Zuflucht für jedermann bieten soll, bis hin zu einer kleinen verbalen Erwähnung einer möglichen Ursachenheilung. Wobei man nicht weiß, ob der Charakter der sich dafür zuständig hält, eventuell nicht doch ein Lügner oder Spinner ist? Aber seine Truppe, zu der Glenn stößt, gibt ne nette Combo ab! Man merkt gleich, dass sich die neuen Charaktere wunderbar einfügen und einfach zur Serie passen. Einige, wieder tolle persönliche Geschichten bereithalten, welche die gewohnt erstklassige Zwischenmenschlichkeit der Serie wieder ganz hervorragend beleuchten. Ein ungutes Überbleibsel der dritten Staffel muss natürlich auch noch seinen (Episoden-)Platz finden, weshalb der Governor auch hier wieder seinen komplexen Charakter in einigen Facetten beisteuern darf. Wer sich jedoch (wie ich) denkt, dass diese Figur schon längst ausgedient hat, findet diesen Staffel-Zwischenteil eher ermüdend.
Rick hat seine geistige Verwirrung der dritten Staffel wieder im Griff, wenn wohl auch nur zeitlich? Hershel muss ganz schön Einsatz im Gefängnis bringen, Michonne und Daryl dürfen endlich was über ihre Vergangenheit verraten, Carl hat so seine Probleme im Kind-sein und Carol wird immer verbohrter, gezeichnet durch den Verlust ihrer Tochter (St.2). Daryl ist nach wie vor ein markantes Highlight und über alle anderen bekannten Gesichter freut man sich einfach nur (Gleen, Maggie, Beth, …). Deren Alltag im Gefängnis ist weiterhin mit Gefahren gepflastert und außerdem werden in dieser Staffel auch mal die Karten neu gemischt. Das ist gewiss!
Einige nette Bezüge zum Comic sind auch erfreulich. Besonders 1:1 Bilder, wie das, als der Governer mit seinen neuen Untertanen incl. Panzer vor dem Gefängnis auftaucht, oder die Prügelei zwischen Rick und Tyrese (wenn auch aus ganz anderen Gründen). Tyrese bekommt auch endlich mehr Spielraum, da er im Comic eigentlich Ricks Sidekick ist. Sein Markenzeichen, der (Latt-)Hammer, immer mit dabei! Und Rick darf hier endlich auch mal zur kleinen Axt greifen, die ja im Comic seine bevorzugte Waffe darstellt. Schade, dass er sie nicht mitgenommen hat! Auch neue Comic-Charaktere werden in dieser Staffel eingeführt! So kleine Andeutungen etc. sind recht erfreulich, wobei die Serie auch ohne Bezüge überzeugt.
Einige Musikpassagen sind wieder wunderbar gewählt, die Unschuld eines Kindes verliert leider an Stellenwert und wer auf das Herumstreunen und Entdecken steht, wird besonders in der zweiten Staffelhälfte wieder bedient. Ich fand die vierte Staffel wieder klasse und auch um einiges besser als die Dritte, da ich dort die ständigen Szenewechsel zwischen Woodbury und Gefängnis recht unharmonisch fand. Zwar gibt es auch in der Vierten manch Wechsel, aber stets zwischen interessanten Persönlichkeiten.
Da ich das offene/spannende Ende nicht aushielt, hab ich mir im Pay-TV noch die erste Folge der fünften Staffel angesehen. Wundersamerweise wurden all meine dringlichen Fragen gleich in der ersten Folge beantwortet. Die erste Folge war zwar recht gut, wartet aber mit einer ganz unmenschlichen Schlachtszene auf, die mir gar nicht zusagte. Also doch halberfreulicher Einstieg. Ich hoffe die gehen nicht weiter in solch abartige Gefilde! Jetzt warte ich aber auf jeden Fall bis nächstes Jahr um mir auch die Fünfte wieder zeitnah in Folge anzusehen.
Southern Comfort (DVD)
USA1981 – Die letzten Amerikaner
1973 Louisiana: An einem eher tristen Wochenende findet eine Übung der Nationalgarde in den Sümpfen Louisianas statt. Während der Übung muss ein See überquert werden und nach kurzer Diskussion werden hierzu die Kanus der Einheimischen entwendet. Als diese Auftauchen kommt es zu einem schrecklichen Missverständnis, die Soldaten rufen ihnen zwar zu, dass sie Kanus wieder zurückbringen, diese verstehen jedoch ihre Sprache nicht. Als dann einer der Soldaten aus Jux und Übermut mit den Platzpatronen auf sie schießt um sie zu erschrecken, nehmen die das natürlich für voll, schießen mit echter Munition zurück und töten ihren Sergeant. Eine Jagd entbrennt, in der die Cajuns mit aller Gewalt ihr Territorium gegen die Eindringliche verteidigen…
Abbildung zeigt leider nur den US-Import, bei uns gibt es den Titel nur auf DVD, dafür aber in zwei Auflagen. Wobei die zweite nun sogar auf FSK16 runtergestuft wurde. Das Cover des Imports kann sich aber echt sehen lassen.
Tja, bei soviel charakterlichen Hitzköpfen ist schnell klar, dass nicht unbedingt der Cajun (der Eingeborene) die größte Gefahr darstellt. Somit kritisiert der Film allerlei waghalsige Gesinnungen, besonders eine unreflektierte Kampfeslust und Militanz. Und obwohl viele vorerst als Stereotypen dargestellt werden, speziell im Waffengebrauch, so ergibt sich einiges an Charakterarbeit, wobei durch diese Konflikte die dann fortlaufend innerhalb der Gruppe stattfinden, eine sehr interessante Dichte entsteht. Die durch die feuchten, kühlen Sümpfe nochmals eine rohe und gefährliche Überlebensstimmung aufkommen lässt. Da die Reservisten grundsätzlich nicht die größte Ahnung von der durchstreiften Natur haben, sind die Eingeborenen doch im Vorteil und knüpfen sich einen nach dem anderen vor. Was mitunter nicht nur aufs Körperliche, sondern auch stark auf die Psyche der Figuren geht.
Fred Ward und Keith Carradine sind die eher bekannten Gesichter, sowie auch Brion James auf der Seite der Cajuns. Powers Boothe mimt einen Neuankömmling (und überlegten Menschen) der gleich zu Beginn eine eher neutrale Beobachtung der Haudegen führt, dann aber auch immer mehr in Fahrt kommt. So behält der Film grundsätzlich seine bindende Dialogslastigkeit, zieht in der zweiten Filmhälfte mit mehr Action nach, hält aber auch mal zähe Sequenzen bereit. Durch den sumpfigen Background aber großteils zu verkraften.
Walter Hill drehte hiermit nicht nur einen Actionthriller, sondern vielmehr eine gelungene Kritik auf die primitiven Kriegsmechanismen die sehr gut offenbaren, dass der eigentliche Feind schnell in den eigenen Reihen, in den Köpfen und Gesinnungen einzelner Menschen, gefunden ist. Auch wenn "Southern Comfort" nicht gänzlich lückenlos glaubwürdig auftritt, aber es soll ja auch noch manch alter Actionfilmcharme erhalten bleiben, so ist er als Survival-Vertreter definitiv zu Sichten. Besonders durch die Anteile an Gesellschaftskritik und dem Sumpfsetting. Im Survivalbereich könnte man ihm neben "Beim Sterben is jeder der Erste" wohl auch eine Kultnote zusprechen, die er großteils sogar erfüllt. Ich glaub, mir hat er sogar besser gefallen als der Burt Reynolds und Jon Voight Trip!
Sharknado (DVD)
USA2013
Endlich hab ich es geschafft! Jeder redete über diesen Meilenstein der Filmgeschichte, ihr, meine Freunde, der Mann an der Tanke, die Videothekenlady, die Leute in der Fußgängerzone, der Apotheker, sogar der Pfarrer im Sonntagsgottesdienst! (Jetzt dürft ihr ruhig lachen!) Ich schämte mich schon dafür mich eigentlich einen Filmkenner zu nennen, aber gut das diese Schmach nun vorüber ist, denn ... ICH hab ihn gesehen!!
Wo fange ich nun an!? Da wirklich ALLES am Film SCHLECHT ist, erzähl ich euch lieber die auffälligen guten Sachen, um nicht völlig auszuarten!! Immerhin behält "Sharknado" sein Tempo bei und lässt somit auch keine völlige Langeweile aufkommen, er hält einen stets bei Laune und sorgt dabei letztlich auch noch für einige kreative Ideen. Die so waghalsig dämlich sind, dass man sich hier genau richtig fühlt! Denn mit einem Helikopter an einen Tornado (voller fliegender Beißer-Fische) zu fliegen um ihn mit selbst gebastelten Bomben außer Kraft zu setzten, hat neben manch anderen wahnwitzigen Ideen schon "lächerliches" Lob verdient. Obwohl man von Beginn an (zwecks Titel) vermutet, hier geht es ständig nur um gefräßige Haie in einer Windhose, wurde das ganz gut bewerkstelligt… denn vom Anspülen, rein wehen bis zu Überschwemmungen gibt es schon genug andere Möglichkeiten (wenn glücklicherweise auch völlig irrational) die Fischchen durch die Straßen und Kanäle schwimmen zu lassen. Bevor überhaupt die Hauptattraktion, der Tornado, mit seiner bissigen Fracht auftaucht. Die Waffenwahl dieser illustren, flüchtenden Menschencombo, vom Billardqueue über Pump-Gun bis zur Kettensäge lässt einen einsatztechnisch nur Staunen. Auch ein Barhocker mit dem dazugehörigen Trunkenbold (ein recht amüsanter John Heard) hat sich eingeschlichen!
Tara Reid ist zum Glück nur im halben Film zu sehen und liefert dabei ne nervige Zicke ab, Beverly Hills 90210 Teensternchen Ian Ziering wagt sich hier als roter Hai-Faden. Muss angenehm sein wenn man morgens aufwacht, zum Set von Sharknado geht und weiß, man darf heute blau machen. Das merkt man dem ganzen Cast auch an, diese lockere, mühelose und enorm spaßige Sache... da man weiß, EGAL WAS man tut, man kann in seiner Rolle echt GAR NIX falsch machen!! Achja, Cassie Scerbo als Nova ist noch der braungebrannte, süsse Rettungsanker in diesem Hailight!
Und? Hat sich nun schon wer an die Fortsetzung gewagt!?
Da man nach "Sharknado" definitiv meer will, drängt sich ein Double-Feature nahezu auf. Was mit "Ghost Shark" auch gleich vollzogen wurde! Da die beiden Filme des SciFi-Channels sowieso stets nur 80 Minuten laufen, is das wie Film-Sushi! Nette Häppchen!
&
Ghost Shark (DVD)
USA2013
Der gleich in selbe Kerbe schlägt, jedoch vom CGI gar nicht mal mehr so unterste Schublade wie "Sharknado" ausfällt. Keine Sorge, auch noch schlecht genug ist! Allein der blau fluoreszierende Hai, der sich hier als Geisterhai durch Film und seine Protagonisten taucht, sorgt für Furore. Um die Sache auch REALISTISCH erscheinen zu lassen (YEAH! ich hab doch tatsächlich das Wort "realistisch" bei so einem Film in den Mund genommen) sorgt eine alte Legende für die NooOTWENDIGE Logik. Diese mystisch angehauchte Geschichte, könnte aber auch aus jedem anderen Horrorfilm stammen und erfüllt damit vollends seinen Zweck... fast schon zu sinnvoll! Aber zum Glück fehlt der Humor auch hier nicht, den der Ghost-Shark kann nicht nur im Meerwasser killen, sondern als Geist auch überall auftauchen wo Wasser vorhanden ist! Vorerst noch in verbundenen Wasserleitungen, darf er dann sogar unabhängig in geschlossenen Systemen wie der eingelassenen Badewanne auftauchen oder in der Sprinkleranlage, im Pool bei der Teenparty und als größtes Hailight des Films, in einem Wasserspender(!!!!) … um daraufhin den durstigen Bürokraten nach seinem Becherdrink von innen heraus zu spalten!! Und da er so schön blau leuchtet ... VOLL LASER EY!!! Also wenn man sich spätestens hier nicht vor Lachen krümmt, ist man wohl im falschen Film! Wollt's nur gesagt haben! ;)
Neben der ziemlich öden deutschen Schnarch-Synchro bei "Ghost Shark" nervt in beiden Filmen auch stets diese fiese TV-Optik, aber die üblen Splattereinlagen die beide Filme grandios verbuchen können sind oftmals so trocken, dass sie einem das Zwerchfell kitzeln. Besondern wenn ein Hai einfach nebensächlich aber zielstrebig vom Himmel plumpst um dumme Statisten (Was mach ich eigentlich hier? Egal stell dich einfach da hin!) zu zermantschkern! So eben bei Sharknado.
Also! Wenn der Stapel ungesichteter Filme, mit etlichen Klassikern und Must-Haves bzw. cineastischen Meilensteine wieder mal zu groß wird und man sich wegen seines filmischen Horizontes schon minderwertig fühlt, wird es Zeit hier zu zu greifen! ;)
Für immer Liebe (HD-TV)
USA2012 – The Vow
Paige (Rachel McAdams) und Leo Collins (Channing Tatum) sind glücklich verheiratet, bevor ihnen ein Unfall einen Strich durch ihre so liebenswerte Verbindung macht. Denn als Paige im Krankenhaus aufwacht, kann sie sich nicht mehr an ihren Mann erinnern. Die letzte Erinnerung liegt Jahre zurück, in eine Zeit, in der sie noch ein ganz anderer Mensch war …
Was wiederum gleich einen fiesen Einstieg bietet, da Paige in diesem alten Leben gerade mit einem anderen verlobt war und auch für sich selbst noch ganz andere Interessen verfolgte. Denn sie machte erst nach dieser Zeit eine grobe Persönlichkeitsveränderung durch die sie dort hin brachte und zu dem machte, was sie mit ihrem Mann Leo war. Ein gelungener Schachzug des Drehbuchs, welches damit nicht nur enorme Veränderungspotentiale und einen Drang zur Persönlichkeitsentfaltung aufzeigt, sondern auch die Spanne zwischen den Liebenden enorm fies da stehen lässt. Gerade weil Leo es fast gänzlich mit einer anderen Person zu tun hat, welche statt einen liebenswürdigen Künstlerin wieder zum alten Ego, einer eher versnobten Upper-Class Lady, verkommt. Wobei man es als sehr gelungen betrachten kann die Figuren hier keineswegs zu einseitigen Stereotypen zu verkommen lassen, sondern sie in ihrem Dilemma glaubwürdig und auch verständnisvoll erscheinen zu lassen. Wobei hier besonders Leo emotional einiges einzustecken hat, aber letztlich doch auch überraschend selbstlos agiert, was in solchen Romanzen eine doch nicht alltäglich Tugend darstellt. Denn anders als sein Umfeld offenbart er nicht alte Intrigen um seine Frau eventuell damit auf seine Seite zu ziehen. Er versucht ein schon mal vorhandengewesenes Schicksal neu zu schreiben.
Optisch ist deren verheirateter Alltag und auch deren Freunde, ziemlich stylisch bzw. kreativ aufbereitet und bietet somit ein paar angenehme Wohlfühlpunkte, sofern man sich eben auch eher den Künstlernaturen hingezogen fühlt. Wenn man es eher geordnet und finanziell sicher hat, wird man sich wohl mehr in ihrem alten Leben wiederfinden.
Rachel McAdams hat hier ja schon einige einschlägige Genre-Erfahrung mitgebracht (Wie ein einziger Tag, Die Frau des Zeitreisenden) und agiert gewohnt überzeugend, während Channing Tatum, der natürlich auch Erfahrung hat (Step Up, Das Leuchten der Stille) doch mehr kitschig wirkt, seine Sache aber gut meistert.
Besonders das Ende unter leichtem Schneefall (in der Hoffnung auf einen heißen Kakao), durchtränkt vom brillanten Cure-Song "Pictures of You", brennt sich nochmals ein. Fantastischer Abschluss einer Filmromanze, die sich doch in kleinen Persönlichkeits-Nuancen von seichten Genrevertretern abhebt. Basiert übrigens auch auf einer wahren Begebenheit. Kann man sich also mal ansehen!
Nun steht "Alles eine Frage der Zeit" noch auf der WatchList! In diesen Bereichen auch noch "The Spectacular Now" und "Das Schicksal ist ein mieser Verräter".
zuvor gesehen:
Halloween Blog-Double Special:
Killer Klowns from Outer Space / Return of the Living Dead II / Die Fliege (1986) / Der Unsichtbare (1933) / Peanuts: Der große Kürbis
Martians!!! (Ein Außerirdischer kommt selten allein) / Dracula (1931) / Juan of the Dead / Geschichten auf der Gruft (einige Episoden)
Weiterführende Blogs:
The Walking Dead - Comic in Serie (Beyond) by MoeMents
TWD: Vergleiche zwischen Comic und Serie by MoeMents
TWD Staffel 1-3 by Dr. Rock
TWD: Telltales Adventure - Das Spiel by BTTony
Kleiner Trash Ausflug by NX-01
... zuletzt gesehen ... (Halloween - Der zweite Streich)
3. November 2014Hier nun noch der zweite Streich meines Halloween-Blogduos, indem ihr noch nachlesen könnt was im ersten Halloweenblog keinen Platz mehr fand, sowie auch meine anSICHTEN zu den beiden Titeln die ich noch direkt in der Halloweennacht sichtete! Eigentlich wollte ich hier noch die vierte Staffel von "The Walking Dead" einfügen, die ich auch schon währenddessen aufnahm und guckte, da will ich mir aber noch ein wenig Zeit nehmen damit sie nicht gleich wieder vorbei ist. Auch wenn es schwer fällt, da man so gern an deren infektiösen Alltag teil hat - mittlerweile bin ich bei Episode 7. Stattdessen hab ich hier dann noch ein paar Episoden einer anderen bekannten Serie eingebracht, die hab ich nämlich dazwischen genascht. Diese anSICHT könnte man sogar als mini-minimalen Beyond Ausflug sehen. Also nun zum Rest, vom Halloween-Fest ...
USA1990 - Spaced Invaders
Die Marsianer führen einen Krieg im Weltraum. Als sich eine halbstarke Truppe Marsmännchen aufmacht mitzumischen, jedoch irgendwie den Anhang verloren hat, strecken sie ihre Fühler aus und empfangen von der Erde die (erneute) Übertragung von Orson Welles gesprochenem Hörspielklassiker "Krieg der Welten" (H.G. Wells) und halten es prompt für real! Sie glauben ihre Kollegen haben nun die Erde angegriffen und machen sich prompt zu dieser auf um auch noch ein paar Erdlinge zu vernichten. Da dort gerade die Halloweennacht voll am Laufen ist, fallen die frechen halbwüchsigen Marsianer gar nicht sonderlich auf.
(die füllige Frau wird von den kleinen grünen Männchen außerdem noch gern "Pfannkuchen" geschimpft)
Da auch im echten Hörspiel die Angreifer vom Mars kamen, ergibt das schonmal eine grenzgeniale Idee, die auch gleich passend und sehr humorvoll eingefädelt wurde! Das sich die älteren Bewohner dieser Kleinstadt noch über die damalige Erstausstrahlung mit folglicher Panik unterhalten und erzählen was sie unternommen haben, bringt nochmals Witz ein.
Bei der Bruchlandung der nun echten Marsianer gehen diese gleich mal mit einer Geschwindigkeitsüberschreitung von genau (!) 2945 m/h einem dorftypischen Deputy in die Radarfalle - der dann dadruch auch den ganzen Film über mit halbverbrannten Gesicht durch die Gegend läuft - bevor sie einem Farmer die Scheune ruinieren. Welche durch die Holzlatten sichtbar in einem gleisenden Lichstrahl steht. Also typische Anspielungen fehlen hier keineswegs, was echt Laune macht! Effekttechnisch wird hier auch von billigen alten Miniaturbauten bis hin zu damaligen Lichteffekten schon was geboten, wobei das Highlight definitiv die genialen Masken der Marsianer darstellen. Deren Gesichtsbewegungen wohl durch Animatronics und der Rest durch Halbwüchsige belebt wurde. Auch wenn sie wie große Melonenköpfe aussehen, können sich ihre Fühler und auch die restliche Aufmachung mehr als sehen lassen. Das die witzigen und lässigen Typen auch mit Pilotenbrille, Collegejacken und weiteren sonderbaren Acessoires ausgestattet sind, macht die Angelegenheit nur noch amüsanter.
Also der Witz - wenn auch oft NUR albern - wird hier groß geschrieben, da dieser auch den Film trägt weil die Story nun vordergründig nicht wirklich bei Laune hält. Der neue Sheriff (Douglas Barr aus "Ein Colt für alle Fälle") muss sich in dieser heiklen Kleinstadtsituation beweisen und hat es auch bald mit manch irrwitzigen Dorf-Chaoten und einem verkleideten Lynchmob zu tun. Seine Tochter (Ariana Richards aus Jurassic Park) die als bissiger Alien verkleidet Süssigkeiten sammelt, verfolgt bald die frechen und angriffslutigen Aliens auf Schritt und Tritt. "Aber Dad, sie sind nicht wirklich böse, sie sind nur ... dämlich!"
Die Handlung setzt sich eben aus diesem genialen Mißverständnis zusammen und zeichnet den Weg der coolen Marsmännchen, vom Süssigkeiten ergattern über Schaden anrichten und eigenen interplanetaren Problemchen bis hin zum grandiosen Austeilen eines derben Spruchs nach dem anderen! Dieser Humor, manch irrwitzige, kreative (von amüsant billig bis genial umgesetzten) Ideen, dem tollen 80er Jahre Flair, gepaart mit Eindrücken aus noch älteren Sci-Fi Filmen sowie trashigen Eigenarten, macht den doch auch kindlichen Streifen durchgängig unterhaltsam.
Ich frag mich echt warum ich diesen vergnüglichen Streifen nicht schon damals entdeckt habe, denn als Kind/Jugendlicher hätte mir der wohl noch mehr gefallen! Aber auch heute macht diese kleine Randentdeckung noch Spaß und bot sich zu Halloween perfekt an. Für seriöse(*g*) Cineasten ist dieser (halbe) Kinderfilm, dieser Klamauk vom Mars, wohl weniger was, aber als Sci-Fi und B-Movie Fan möcht ich den nicht missen - diesen kleinen ulkigen, frechen und auch trashigen Ausflug voller Sonderlichkeiten!
Achja, Darsteller Royal Dano spielte in "Martians" (O: Spaced Invaders) den Farmer Wrechmuller, zwei Jahre zuvor spielte er den Farmer Gene Green in einer eher kleineren Rolle in "Killer Klowns from Outer Space" (O: Space Invaders). In beiden Rollen hatte er stets seinen treuen Hund an der Seite!
Dracula (Blu-Ray)
USA1931
Renfield (Dwight Frye) reist von England nach Transillvanien um Graf Dracula (Bela Lugosi) die Papiere seines neu erwobenen Grundstückes in England zu überreichen. Der Vampir macht sich Renfield schnell zum Untertan, gefolgt von der Überschiffung seines Sarges nach England um sich dort, in seiner neuen Heimat, auf eleganten Beutefang zu machen.
Ein Vampirfilm der gänzlich ohne Blut auskommt, na gut einmal wird sich mit Papier in den Finger geschnitten, der Rest bleibt aber blutleer. Doch für Atmosphäre braucht es das auch nicht und die ist beeindruckend in Celluloid gebannt. Besonders durch den Verzicht von Musik kommen Szenen zustande, die speziell durch Ausdruck von Mimik und Umgebungsflair ihre Wirkung in markanter Stille entfalten. Mann muss aber auch zugeben, dass einige dieser legendären Inszenierungen, auch besonders durch das hypnotisierende Schauspiel von Horror-Ikone Bela Lugosi, heute auch mal ungewollt witzig erscheinen. Wer sich vom Schauspiel her auch nicht vor Lugosi verstecken muss ist Dwight Frye als wahnsinniger Lakaie Renfield, der hier einige völlig beeindruckende, amüsante und auch ambivalente Auftritte abliefert. Besonders als er immer wieder vom Irrenhaus ausbüchst und bei versammelter, zuvor belauschter Mannschaft auftrickst und ihnen unerwartet souverän weiß macht, dass er sich solch Unterhaltungen eigentlich von Irren (wie er es ist) erwartet hätte - da sie sich zuvor über die Legenden des Blutsaugers unterhalten haben! Geniale Szene, gefolgt vom nächsten Highlight, als Dracula Van Helsing unterstellt, dass er für nur ein gelebtes Leben schon etliches Wissen mitbringt! Zwischen dem kleinen Kampf dieser zwei Erzrivalen, fehlt natürlich auch nicht die sinnliche Liebesnuance in der sich Dracula um die Tochter Mina (Helen Chandler) seines neuen Nachbarn, Dr. Seward hermacht. Dieser den Leiter der ansässigen Irrenanstalt darstellt, in der eben auch Renfield sein Zeit verbringt.
Nett sind noch die Bezüge, dass sich hier der Vampir neben einer Fledermaus eben auch noch in einen Wolf verwandeln kann und auch Knoblauch nie Thema wird. Wolfskraut reicht auch! Gegen Ende geht alles ziemlich schnell und wird auch ohne viel Aufsehens umgesetzt. Ich muss sagen, der Film ist zwar berauschend inszeniert und auch ein Klassiker des Vampirfilms, sowie Bela Lugosis markanter weiterer Wegbereiter in Genregefilden, - hier möchte man gleich nochmals Ed Wood von Burton sehen - aber nun auch kein persönliches Highlight meinerseits. Dennoch ein toller Klassiker der auch Zeitgeschichte darstellt, daran gibts nichts zu rütteln! (Ihr glaubt gar nicht wie sehr mir die Cover der Neuauflagen gefallen!!)
Juan of the Dead (TV)
SPA, CUBA 2011
Als auf Kuba eine Zombieepidemie ausbricht, die für etwas Politisches gehalten wird, entwickeln Juan und seine komischen Freunde eine Geschäftsidee. Nämlich gegen Bezahlung die Liebsten ihrer Landsleute zu töten. Wobei der schräge Haufen schonmal zeigt in welche Richtung der Film tendiert. Die Gaunerbande aus Juan und seinen beiden besten Kumpels sind mehr seltsame Müßiggänger und lassen kein Fettnäpfchen oder lukratives, verwerfliches Geschäft aus. Ein Transvestite der/die sehr gut mit einer tödlichen Steinschleuder umgehen kann und ein schwarzer Hüne, der kein Blut sehen kann und sich deshalb mit Augenbinde durch den Film prügelt(!), runden die Truppe Schwachmaten noch ab.
Das Zombie-Make Up sieht mehr "beiläufig" aus (im Vorbeigehen geschminkt) und manch Handarbeit sowie CGI Blut verseuchen die Szenerie. Wobei der schwarze Humor im Vordergrund steht und auch gleich gut kommt, wenn ausgetestet werden muss wie die merkwürdigen Zeitgenossen (Untoten) überhaupt zu töten sind. Da eine schon getestete Harpune und auch Pflöcke ins Herz nichts brachten, sowie auch keine Silberkugeln vorhanden sind (sondern nur die grandiose Idee dazu!) wird es per Kreuz mal mit Exorzismus versucht. Der zu wirken scheint, da Juan ihm am Ende das Kreuz über die Rübe zieht! Also solch Humor ist schon edel, der Film kann aber neben manch politisch gewürzter Ankreidung auch genauso plump.
Leider schippert der nämlich nur so vor sich hin und kann nur stellenweise mit seinen Gags punkten. Aber Preacher Jones Auftritt gegen Ende hätte ich definitiv nicht versäumen wollen, dieser hat auch eine ganz eigene Methode im großen Stil Zombies zu enthaupten. Definitiv ein sonderbares Highlight des Films. Gefolgt von einem großen Lacher meinerseits, als das Gespräch mit dem Preacher beendet wird. [SPOILER] Aus Versehen(!) wird er mit ner Harpune getötet - was hab ich bei dieser unerwartet blöden und trockenen Szene gelacht! [ENDE] Hier nimmt nach einem emotionalen Homoerotik-Gag der Film auch wieder ein wenig Fahrt auf, dadurch, dass ala A-Team etwas zusammengebastelt wird um sich nochmals zu retten. Kann aber dann auch nicht mehr viel rausreißen ...
Können sich Genrefreunde wohl mal beiläufig genehmigen. Ich hatte aber echt meine Mühen damit. Da gibts es definitiv viel charmantere und bei weitem bessere Zombiekomödien! Am Ende geht Juan wohl auch nicht umsonst baden.
Geschichten aus der Gruft (DVD)
USA - Tales from the Crypt
Diese von 1989 bis 1996 entstandene Serie wurde der gleichnamigen Comicserie(!!) aus den 50er Jahren entlehnt - William M. Gaines/EC Comics! Neben einigen Filmen und einer Zeichentrickserie, eben auch in Form von etwa 25minütigen Kurzgeschichten fürs Fernsehen produziert. Es gibt insgesamt 93 Folgen in 7 Staffeln. Es gab davon schon unzählige (auch geschnittene) Auflagen, jedoch erst im Januar 2013 waren endgültig alle Folgen auch in deutscher Sprache erhältlich! Gerade zuletzt (09/14) wurde ein Megabook mit allen Staffeln veröffentlicht.
Ich habe hier schon lange eine dieser Compilations mit 32 ausgewählten Folgen (natürlich UNCUT) im Schrank herumliegen und als Häppchen mal 5 davon in meinem Halloween-Programm untergebracht. Diese Abbildung hier zeigt meine Fassung, unten hab ich euch noch das neue Megabook abgebildet.
Auf Blu-Ray gibt es bisher auch nur diese 32 Episoden und das großteils in geschnittener Variante inklusive schlechter Bildqualität. Statt den Namen der Figuren verwendete ich in der folgenden Übersicht gleich die Schauspielernamen ...
- Der schüchterne Vampir: Hier arbeitet Malcolm McDowell als Nachtwächter/Vampir in einer Blutbank, sehr praktisch da er gleich an der Quelle sitzt. Als die Blutreserven aber immer weniger werden und es im Laden deshalb zu geschäftlichen Engpässen kommt, soll Personal reduziert werden. Deshalb muss kurzerhand wieder Blut beschafft werden! Heißt für den Vampir, Leute zu töten um die Blutbank wieder aufzufüllen, was ihm aber sichtlich schwer fällt!!
Ganz nette Kurzgeschichte, nicht so spannend aber ein wenig amüsant. Besonders wenn McDowell ganz holprig das letzte Blut aus seinen Opfern quetscht. Eine kleine anrüchige Liebesgeschichte schleicht sich ein, sich der Vampir aber immer wieder zurückziehen muss wenn er spitz wird, da hierbei auch seine Zähne spitz werden! Es taucht auch noch ein sonderlich aussehender Van Helsing auf, der am Ende die Situation zur Zufriedenheit aller erledigt... [SPOILER] auch deshalb weil er durch ein amüsantes Mißverständinis den Falschen tötet! [ENDE]
- Das Spezialmenü: Hierbei geht es um einen Imbiss, der dem Betreiberpärchen wenig bis keine Einnahmen bringt. Der Schwerpunkt auf Tintenfisch bringt kein lukratives Geschäft, das steigert sich erst als Steaks aufs Teller kommen. Jedoch sollte man nicht fragen woher das Fleisch dazu kommt!
Christopher Reeve hier noch auf Beinen zu sehen erfreut! Er und Bess Armstrong betreiben diesen Imbiss und Judd Nelson bringt als ihr unmoralischer Teilhaber das Fleisch ins Haus. Den Tod können die Gäste dabei wohl nicht herausschmecken. Herrlich makaber, ein wenig hinterlistig und durchaus spannend. Meat Loaf (wie passend) taucht hier auch noch in einer kleinen Rolle auf... bevor er auf'm Teller landet.
- Das Werewolf-Konzert: In einen luxuriösen Landhotel treibt ein Werewolf sein Unwesen und dezimiert die Hotelgäste. Sichtlich erschrocken und ohne Fluchtmöglichkeit - verschlammte Straße - soll dieser zur Strecke gebracht werden. Was ein Hotelgast erledigen soll ...
Ex-Bond Timothy Dalton macht sich hier auf die Jagd, verwirrt aber wohl auch die Zuseher, da hier noch andere undurchschaubare Geschäfte laufen. Auf jeden Fall bekommt er es am Ende nicht nur mit Beverly D'Angelo zu tun, sondern sogar noch mit einem weiteren klassischen Monster. Eher verwirrende Geschichte, aber ein ganz akzeptables Ende.
- Öl ist ein besonderer Saft: Ein Betrügerpärchen bringt die Leute durch einige Tricks um ihr Geld, dabei spielt sogar der Tod eine Rolle. Nach einem gelungenen Ablauf muss nämlich einer von den Gaunern wieder ausgegraben werden! Dieses Mal wird einigen Männern mittels eines vermeintlichen Ölvorkommens das Geld aus der Tasche geleiert ...
Lou Diamond Phillips und Priscilla Presley spielen das Gaunerpärchen. Diese Geschichte wird immer verstrickter wodurch der Trickbetrug auch einige Wendungen parat hält. Teils zuviel, teils auch gelungen, fies sowieso! Das Ende ist überraschend und auch feurig - im wahrsten Sinne des Wortes. Tja, am Friedhof sollte man keine Spielchen treiben.
- Der Radioschocker: Der Radiosprecher Miguel Ferrer sorgt mit seiner schlüpfrigen Sendung in den Morgenstunden für manch erhöhten Puls. Seine Hörerschaft läßt aber immer mehr nach, weshalb ihm seine Schwester (Senderleitung) eine neue Co-Moderatorin in sein Kämmerlein sitzt. Was ihn plötzlich wieder auf Touren bringt ...
Ein Schuß Erotik gepaart mit einer psychologischen Familiengeschichte, die auch vor dem Töten nicht zurückschreckt. Eine unerwartete Intrige und ein Gastauftritt von Gitarren-Ikone Slash sollen Schwung in die Sache bringen. Was aber letzlich nicht so richtig klappen will.
Alle Episoden enthielten eine (leicht erotische) anrüchige Note, etwas (blutige) Gewalt und auch ne Portion (makabaren) Humor. Natürlich auch stets mit bekannten Darstellern versehen. Diese Besetzung und deren speziellen Inhalte machen diese Serie auch aus.
Auch wenn sie nicht herausragen, können sie doch ein wenig Suchtfaktor auslösen, im Sinne von: Eine geht noch! Außerdem sorgt der Gruftwächter (Cryptkeeper), der zu Beginn und Ende jeder Episode seine schwarzhumorigen Scherze abliefert, für manch Lacher. Seine fiese Lache dabei ist sowieso ansteckend!
Bei meiner willkürlichen Auswahl fand ich "Das Spezialmenü" am Besten! Gefolgt von "Öl ist ein besonderer Saft". Einige Episoden klingen aber definitiv vielversprechender als sie sind. Der Rest war leider mehr mau und hatte nur seine kleinen Momente! Für zwischendurch aber ganz akzeptabel.... die nächste Bitte!
Das war nun auch noch der zweite Streich meiner Sichtungen. Diese Auswahl hielt zwar nicht mehr soviele persönliche Schmanckerl bereit, war aber immer noch sehr passend zu Halloween und auch erfreulich! Nun hoffe ich, ihr habt das Weekend gut überstanden ... und wünsch Euch noch einen guten Start in die Woche!
Weiterführende Blogs:
Dracula by cpu lord
Der Unsichtbare by cpu lord
Die Universal Monsters Collection by cpu lord
It's Fun to be a Vampire by Kodijak (+Fortsetzung)
Invasion der Blutsauger by Movienator
Die Dracula Filme der Hammer Studios by Movienator
Noch mehr Vampire aus den Hammer Studios by Movienator
Die Hammerfilm-Monster by Movienator
Die Fliege by feivel
u.a. Juan of the Dead by tantron
Juan of the Dead - Close Up by cpu lord
Geschichten aus der Gruft (Der erste Spielfilm dieser Reihe aus 1972)
Close Up by cpu lord
Kampf der Welten vs. Krieg der Welten by MoeMents
... zuletzt gesehen ... (Halloween)
31. Oktober 2014Der Unsichtbare (1933) / Peanuts: Der große Kürbis
Es gibt wieder ein Halloween-Special mit Filmen die ich passend zum Thema im Run to Halloween geguckt habe. Heute werde ich zwar auch noch was sichten, aber hier hab ich den Großteil gesammelt.
Letztes Jahr sah ich hier den 80ties Kult "Die Nacht der Creeps", den nostalgischen s/w Klassiker "Die Schöne und die Bestie", das kindliche Abenteuer "Monster Busters" das mit etlichen coolen klassischen Monstern auftrumpfte, den animierten "Frankenweenie" von Burton und dann noch den Kultklassiker "Night of the Living Dead"!! Bei etwaigen Interesse gibts das nach wie vor hier nachzulesen! Ansonst geht es weiter zu meinen diesjährigen anSICHTEN, zum Programm. Keine Angst, es ist gar nicht blutig geworden, sondern vielmehr witzig, klassisch aber auch mal eklig!
USA1988 - Space Invaders
Mike (Grant Cramer) und Debbie (Suzanne Snyder) kommen sich gerade auf einem abgelegen Hügel der Stadt (typischer Liebeshügel für Jugendliche) näher als ein Meteor niedergeht. Voller Neugier wollen sie zur Absturzstelle, entdecken da aber nur ein Zirkuszelt!! Mittig im Wald!!! Beim Eintreten entdecken sie eine Art Raumschiff und schon bald wissen sie, dass die Zirkusclowns alles andere als freundlich sind... und diese sich außerdem gerade aufmachen die Menschen der Stadt zu töten.
Diese schräge Geschichte glaubt ihnen aber auch die Polizei nicht …
Aus der Good Cop, Bad Cop Variante will dann der Gute, der zuvor auch schon mit Debbie liiert war, der Sache auf den Grund gehen. Auch mit der Gefahr sich total lächerlich zu machen, denn der böse Cop –John Vernon als wirklich cooler Klischeetyp– hält die ganze Sache für einen üblen Teenager-Scherz. Nach anfänglicher Skepsis und nachdem dann auch noch Debby entführt wird, müssen die beiden Konkurrenten (in Sachen Liebe – aber hier nur sehr nebensächlich) zusammen arbeiten. Bilden sogar ein gutes Team wenn es darum geht den Clowns auf die Spur zu kommen und ihnen den Garaus zu machen.
Der ulkige Trashstreifen hat einige tolle Ideen zu bieten, sei es, Menschen per Zuckerwatte in Coocons einzuwickeln, bewegliches und sich mörderisch entfaltendes Pop-Corn oder gar das Wegballern roter Clownsnasen! Die Effekte sind auch ganz witzig und wirklich gut in Szene gesetzt! Egal ob handgemachte, quitschbunte Kulissen oder üble Clownsvisagen, auch manch visuelle Tricktechniken können für ihre Zeit markant verblüffen! Besonders der abgehobene Zirkuskreisel zu Ende oder die Phaserstrahlen zum Einzuckern! Die Clowns sind zwar fies aber dennoch auch liebenswert witzig, zumindest solange bis sie dich fressen oder dir den Kopf abschlagen. Ist übrigens auch die einzig blutige Szene, der Rest setzt mehr auf Bösartigkeit und gruseligem Spass! Eine gelungene Atmosphäre zieht sich durch den ganzen Film, egal ob durch die visuellen 80ties oder die echt gelungene musikalische Untermalung. Schon die Intromucke überzeugt und dazu noch ein genialer Score, der von theatralisch bis irrwitzig reicht!
Mit seinen 80 Minuten, eine recht kurzweilige und atmosphärische Tortenschlacht! Der Film wäre sogar trashbefreit und mal ernst zu nehmen … wenn es keine Clowns wären! So können 80ties- und Trashfans blind zugreifen, alle Alien-Invasions-Freunde müssen den "lächerlichen" Vertreter sowieso gesehen haben!
Return of the Living Dead II (DVD)
USA1988
Im ersten Teil (Verdammt, die Zombies kommen 85‘) waren es schon verseuchte grüne Gase, die durch das Verbrennen einer verunreinigten Leiche in einem Krematorium entstanden sind. Folglich auf den anliegenden Friedhof niederregneten um die Toten aus ihrem süssen Schlaf zu erwecken. Die Ursache war stets ein militärisches Fass mit der Chemikalie 2,4,5-Trioxin, die bei den Entdeckern zu sonderbar tödlichen Nebenerscheinungen und einem Hunger nach Gehirn führten. Im zweiten Streich (Toll treiben es die wilden Zombies – so der deutsche Titel) fällt eins dieser genremarkanten Teile von einem Laster und sorgt nach der Befreiung einiger halbstarker Kiddies erneut für eine grüne Giftwolke. Wie erwartet überzieht diese (+spontanem Regen) einen Friedhof um die ulkigen Zombies wieder aus ihren Gräbern zu holen.
Diese stark augenzwinkernd arrangierte Zombiekomödie wirkt fast schon wie ein Remake des ersten Teils, was sich in einzelnen Elementen auch immer wieder bemerkbar macht. Dieser Teil braucht aber eine Weile um in Fahrt zu kommen und bietet als Szenario vorerst nur eine neu zugebaute Siedlung (halbe Baustelle) in denen manch Kinder ihre Mutproben am benachbarten Friedhof veranstalten. Der Witz kommt dann rein, als sich die dort zeitgleich befindlichen Leichenfledderer, über die Geschmacklosigkeit der Kinder beschweren!! Sorgt schonmal für manch Schmunzler, aber noch keine großen Lacher, die kommen mehr zäh im späteren Verlauf als sich die Bande Teens in ihrem endlich steigernden Fluchtverhalten in die Stadt aufmacht und haben ihren Höhepunkt spätestens dann erreicht, wenn sich ein Zombie mit Michael Jacksons Jacke aus dem Video "Thriller" total auffällig unter die Meute mischt. Die Zombies selbst geben schon einiges an Gags in ihrem Verhalten ab, können hier nicht nur Laufen, sondern sogar Militärjeep fahren und neben dem Wort "Geeeehiiiiirn!!" sogar ein paar Wörter mehr: "Nimm den verdammten Schraubenzieher aus meinem Kopf!" … sind aber ansonsten auch typisch lahm und unbeholfen, wie es sein soll.
Einige Schauspieler erkennt man aus Genregefilden. Die Hauptakteure James Karen und Thom Mathews spielten schon im ersten Teil mit, letzterer spielte auch in einem meiner liebsten "Freitag der 13. Filme" den legendären Tommy Jarvis. Den jungen Michael Kenworthy erkennt man eventuell noch aus dem tollen 88iger Blob und Suzanne Snyder war auch bei den Killer Klowns mit an Bord… alle großteils passend dazu am Overacting und völlig überdrehter Laune, oftmals schon zu überdreht. Die Zombiemasken sehen schon echt cool aus und bieten manch Abwechslung, gepaart mit ekligen handgemachten Effekten, die nicht nur den Zombies ans Eingemachte gehen. Die 80er Jahre Animation blauer Elektrizitätsströme kann sich auch sehen lassen! Stimmlich verhunzt leider der Score so manches und will nicht so richtig dazu passen, der wundersamerweise auch ein anderer als im O-Ton ist! Viel zu aufdringlich in der deutschen Synchro, soll wohl nervigen Spaß machen! Da James Karens deutscher Synchrosprecher auch mal Homer Simpson seine Stimme verleiht, glaubt man gleich das man ist im falschen Film, als dieser vor Angst zu wimmern beginnt und die Sache unüberhörbar wird … gefolgt vom automatischen Lachen!
Dadurch, dass sich der Film keineswegs ernst nimmt, kann echt Laune aufkommen! Somit macht diese Fortsetzung zwischen, im Haus verbarrikadieren, bis hin zur Flucht durch die ausgestorbene Stadt, vor Zombies und Militär, in der zweiten Hälfte einiges wieder gut, auch dadurch, dass er wieder an Fahrt gewinnt und die halbgaren Späßchen immer mehr werden. Nicht so gut wie der erste Teil, aber ein Funfilm im augenzwinkernden Zombiegenre an dem man als cineastischer Zombiefreund sowieso nicht vorbeikommt!!
USA1986
Der Wissenschaftler Seth Brundle (Jeff Goldblum) arbeitet an der bahnbrechenden Methode etwas von einem Ort zum anderen zu teleportieren. Mit Gegenständen schon geschafft bleibt noch der Durchbruch aus lebendige Materie zu übertragen. Nach einigen blutigen Fehlversuchen gelingt es ihm einen Pavian gesund zu teleportieren. Eigentlich will er noch 3 Wochen für einen Selbstversuch abwarten, um festzustellen ob der Affe auch keine Folgeschäden aufweist, doch aus wissenschaftlichem Übermut und einem Anflug ungehaltener Eifersucht wird ein riskanter Selbstversuch … leider hat sich unerwartet eine Fliege in den Teleporter verirrt!
Die meisten kennen die Geschichte und ihre Auswirkungen aus dem Kult Sci-Fi Ekel-Drama von David Cronenberg. Der Computer konnte beide nicht separat übertragen, sondern errechnete eine Misch-DNA. Was anfänglich gleich mal zu interessanten Fähigkeiten von Brundle führt, der stärker wird und gleich mal einige Tricks zum Besten gibt. Bevor die ganze Sache dann richtig eklig wird und er sich immer mehr zu diesem Tier entwickelt! Hier braucht der Zuseher teilweise schon einen starken Magen, besonders wenn Brundle beginnt seine Nahrung mit ausgekotzten Enzymen vorzuverdauen. Genauso abscheulich aber erstaunlich fallen die plastisch, schmierigen und auch abARTigen Effekte aus, denn die Maskenbildner haben sich echt Mühe gegeben diese Verwandlung immens glaubwürdig und ideenreich aussehen zu lassen! Entweder man muss angewidert wegsehen oder ist gebannt von den damaligen Möglichkeiten! Auch die Telepods haben ein beeindruckendes Design und der dazugehörige Retro-Computer mit seiner fiktiven Software ist grundsätzlich ein Highlight. Auch sein leicht abgefucktes, aber für einen Wissenschaftler sehr passendes Loft auf einem alten Fabriksgelände, sollte nicht unerwähnt bleiben.
Als Zusatz enthält der Film eine Liebesliason die durch Geena Davies aufkeimt, welche hier eine interessierte Journalistin spielt. Sie nimmt sich den Außenseiter zur Brust und will ihn exklusiv durch seine Experimente begleiten, dessen Höhepunkt seinen Selbstversuch abzeichnen soll. Die beiden verlieben sich ineinander, was später zu einigen Komplikationen führt. Wobei das zwischenmenschliche im Film doch auch sonderbare Züge annimmt! Kommt die Sache gleich anfänglich recht schnell zum Laufen, bergen besonders die Phasen in denen Brundle immer mehr ein unansehnliches Mischwesen wird und dadurch auch sein Charakter stark ins Wanken gerät, einiges an Brennpunkten. Stets sehr gut von beiden getragen, besonders Goldblum leistet hier vom eher schüchternen aber talentierten Wissenschaftler/Physiker bis hin zum wandelnden menschlichen Experiment so einiges.
Cronenbergs Teleportationsstreich, der zu einer Kreuzung aus Tierversuch und Genexperiment MUTIERT, nimmt sich grundsätzlich Zeit, bleibt doch stets in seiner Entwicklung (Transformation) bindend. Die Lovestory lenkt dabei nicht ab, sondern fügt sich homogen in die Gesamtstory ein. Wobei das Wort homogen in Bezug auf diesen immer abstrakter werdenden Hybriden wohl alles andere als passend erscheint. "Die Fliege" kann sich echt sehen lassen, sofern man sich vor lauter Ekel nicht schon zuvor abwenden muss!
Der Unsichtbare (Blu-Ray)
USA1933
Das besondere hieran, er ist schon unsichtbar! Der Film zeigt nicht langwierige Forschungsarbteiten die dann schief laufen, sondern läßt einen gleich mittendrin einsteigen. Der Wissenschaflter will nun in friedlicher Abgeschiedenheit seine Experimente durchführen um sich wieder sichtbar zu machen. Mit "friedlich" wird es jedoch nichts, denn nicht nur die Neugierde der Dörfler, sondern auch der Unsichtbare entwickelt spezielle Eigenarten. Denn um die Einordnung zu den MONSTERklassikern zu erhalten, bedarf es schon einer etwas grimmigen Sonderlichkeit, was sich hier darin ausdrückt, dass eine ungewünschte Nebenwirkung des Unsichtbarkeitsserums weniger erfreuliche psychische Charakterveränderungen hervorruft. Was sich vorerst noch in mehr witzigen Späßchen ausdrückt, die der Unsichtbare mit der Dorfbande treibt um sich Luft zu machen, geht doch so weit, dass der Doktor immer wahnsinniger wird und auch vor Mord nicht zurückschreckt! Wobei die Pläne sogar noch größere Dimensionen annehmen sollen, wenn ihn niemand stoppt, denn das stellt sich als gar nicht leicht heraus.
Deshalb bietet dieser s/w Klassiker neben einer guten Brise Humor (ala Spukkabinett, Situationskomik und manch überzogener Theatralik), doch auch stets eine fesselnde und spannende Note. Parallelstränge kommen hinzu durch die Freundin des Unsichtbaren und eines Wissenschaftlers die beide nach ihm Suchen, sowie durch die Arbeiten der Polizei die eigene Methoden entwickelt um der größer werdenen Gefahr Einhalt zu gebieten.
Die geniale Atmosphäre zu Beginn läßt zwar folglich ein wenig nach, bleibt aber immer noch beachtlich, besonders durch manch knisternde Kaminstimmung welche Räume erfüllt oder sogar durch manch tristem Geäst, das man immer wieder durch Fenster erspähen kann. Das s/w Bild ist dem ganzen Ambiente stimmungstechnisch nochmals markant zuträglich! Die Effekte sind für die damalige Zeit erstaunlich, es ist kaum zu glauben das der Film aus dem Jahre 1933 ist. Am Bild könnte man natürlich Mängel finden wenn man will, aber für dieses Alter ist die Restauration einfach nur ein Traum. Der deutschen Synchro merkt man schon eine gewisse Modernität an was gegen den Filmcharme spricht, dafür ist sie aber auch klar und verständlich und fällt auch nur zu Beginn auf, da sie gefühlsmäßig recht gut gelungen ist. Aber das hämische und irre Lachen des Unsichtbaren kommt fies gut!
Dadurch, dass das Finale - hier durfte Regisseur James Whale endlich seine Variante präsentieren, weil ihm bei Frankenstein (1931) noch das Studio querredete - nochmals in einem Schneegestöber stattfindet, passt der Film nicht nur ins Halloweenprogramm, sondern von der Atmosphäre her auch sehr gut in die Vorweihnachtszeit. Hab mir nicht zuviel erwartet und war deshalb wohl auch sehr positiv überrascht! Ein echt toller s/w Klassiker! Stellenweise sogar überragend!
USA1966
Dieses TV-Special hab ich im Laden günstigst auf DVD gesehen und da es sich hervorragend zu Halloween anbot auch gekauft und keineswegs bereut! Wenn es auch nicht gruselig ist und mit Worten sparsam ungeht, ist es doch sehr liebensswert! Gerade manch wortlose Bedächtigkeit "zeichnet" die Stimmung der Peanuts so aus. Dieses 25 minütige Special ist schon aus dem Jahre 1966 und somit eins der ersten Fernsehspecials. (Die 3te aus 32).
Linus glaubt, dass sich an Halloween der große Kürbis aus seinem Kürbisfeld erhebt und ihn dann mit Süssigkeiten beschenkt. Alle halten in für irrsinnig, da er an diese Geschichte glaubt und sogar Briefe an den großen Kürbis schreibt, er hält aber felsenfest daran läßt sich nicht von seinem Glauben abbringen. So wacht er die Nacht über im Felde während seine Freunde auf "Grabschertour" sind. Das Süssigkeitensammeln in gespenstiger Verkleidung nennen sie nämlich "Grabschen"! Snoopy kämpft derweil als Pilot gegen den roten Baron, den er auf/mit seiner Hundehütte jagd. Weiters gibt es viele tolle Sprüche die markant erwachsen klingen und deshalb umso amüsanter ausfallen. Auch einige liebenswerte Situationen, ulkige Grimassen und natürlich die Atmosphäre die durch den typischen und auch nostalgischen Zeichenstil, die Musik und manche Laute der Rasselbande entstehen. Besonders die nächtlichen Szenen haben es mit angetan, und wenn dabei Linus noch angstvoll die Haare zu Berge stehen, kann man nur lachen. Einfach sehenswert ... und auch herzig!
Auf der DVD befindet sich noch eine weitere 25Min. lange Episode namens "Alles fauler Zauber" (1981) in der sich Snoopy ein Zauberbuch aus der Bibliothek ausleiht und danach Charlie Brown mit Unsichtbarkeit zu kämpfen hat. Das 13 minütiges Extra "We need a Blockbuster, Charlie Brown" zeigt als kleine Doku noch wie das Kürbis-Special entstand.
... zuletzt gesehen ...
10. Oktober 2014So! Bevor ich nächste Woche die 4. Beyondphase starte gibts nun noch mal meinen Sichtungssenf aus einigen Ecken und sonderbaren Enden! Dieses Mal ist zur Abwechslung sogar wieder mal 'ne Serie mit im Blog-Boot. Wie immer ist alles meine subjektive Sicht und auch freu mich stets über eurer Feedback. Auf jeden Fall noch einen schönen Ausklang des FRIDAYS und ein tolles Wochenende!!
Euer Blu-Buddy Moe! ... und los gehts ...
USA1986 - Die Todesgalaxie
Es werden Proben von der Oberfläche des Mars genommen, anfänglich für unrelevant und sinnlos erachtet befreit sich unbeobachtet doch etwas aus dem Gestein. Eine schleimige Masse, die fortan gleich mal die ganze Besatzung dezimiert. Auch indem sie die Kontrolle über deren Schiff übernimmt.
Szenenwechsel zu einer Raumstation! Es wird über den Vorfall gesprochen doch keiner weiß was wirklich passiert ist. Plötzlich gibt es Alarm, die glibbrige Masse hat schon wieder die Kontrolle über die ganze Station übernommen, um diese Mal auch gleich alles in die Luft zu sprengen. Nur ein Raumschiff kann sich noch vor der Explosion retten. Mit einer handvoll unerfahrener Passagiere macht es sich auf zur 18 monatigen Reise zur Erde. Natürlich mit dem Teufelszeug an Bord!
Hört sich eigentlich fast cool an, als ob wir "Charlie - Bounty Hunter" bräuchten weil sowas wie die Critters unterwegs sind - in diesem Fall eben als glitzernder Blob verkleidet - aber leider ist dem nicht so! Nach der abrupten Einleitung läßt sich schnell erkennen, dass wir hier in Trashgefilden durchs All schlendern. Heftig schwülstiges Geplänkel, dass ihre Synchro aus Softpornbereichen ableitet, zumindest zu Beginn, dann wird dies abgelöst von einem Typen der die Stimme von ALF hat. Also wohl der nächste Außerirdische? Irgendwie passend!
Die letzten Überlebenden, ein Haufen aus 3 Frauen und 2 Männern, die vielmehr Techniker, Wissenschaftler oder ähnliches sind und nicht wirklich mit dem Schiff vertraut sind, müssen nun ihre Funktionen einteilen. Sehr auffällig das die Frauen gleich mal zum Küchendienst verdonnert werden. Hinzu kommt das die Männer dann auch noch betrunken ein paar anrüchige Witze raushauen. Man merkt gleich, der perfekte Film in Sachen Feminismus!
Ok, zurück zum Alien, dem kleinen schneckigen Ekelpaket, dass nur ganz langsam in Fahrt kommt. Um zu wachsen macht es sich dann nämlich über die Besatzung her. (Ja, ich weiß, war nicht zu erwarten). Mit langen dünnen Greifarmen holt es sich ihre Beute um sie auch mal blutig auszulutschen. So spielt sich die ganze Sache eben nur auf dem Schiff ab, in welchem die Verbindungsgänge merkwürdigerweise immer nur etwa einen Meter hoch sind, warum auch immer(!?) aber dadurch müssen die Leute stets von einem Raum zum nächsten kriechen. Soooollll die Sache wohl spannend machen.
Die Darsteller sehen allesamt aus, als hätten sie was Schlechtes gegessen. Das schlägt sich natürlich auch aufs Schauspiel nieder! :D Die Effekte sind für die 80ties gar nicht mal soooo übel/peinlich und die Stimmung wäre ohne die zwischenzeitlichen Softpornnuancen (nur im Sound!) sogar mal spannend und atmosphärisch. Dennoch ist die Sache einfach nur langweilig! Ich musste aber dennoch drüber berichten, weil viele Momente einfach so ulkig sind und auch das Ende irgendwie auftrumpft. DENN, und jetzt kommst, der Alien der mittlerweile zu einem Wesen ala ET oder den Aliens aus "The Abyss" angewachsen ist (nur eben mit Schneckenkörper) hat sich in den Computer eingeklinkt und durchstöbert die humane Datenbank. Beim Studium über die Menschen (mit seinem mitgebrachten Kristall kann er alles kontrollieren und abchecken) schlägt er als erstes gleich mal zwei Bibelzitate auf UND WIRD DADURCH FRIEDLICH!!
Ehmmm sorry fürs Abschlachten, wusste nicht, dass ihr eh voll koscher seid, war nur Notwehr!
Ja, das ist schon wieder echt funny, besonders auch weil es ernstgemeint ist!! Hat dabei für 15 Sekunden sogar mal aaarrrgh Tiefgründiges zu bieten, bevor nun nach friedlichem Teamwork der Abgesang mit dem größten Highlight des Films erfolgt. Der Glam-Pop Ballade (Oder wie man das auch immer nennen soll?) "Crystal by a Star" von Indira! Da kommt cooler 80ties Flair auf und lässt einem gleich hören aus welcher Sülze der Film geschnitten wurde - markanter Song! Eine Empfehlung kann ich hier nicht abgeben, mein Review sollte reichen, aber wenn man den gesehen hat, hat man dennoch was erlebt!! Irgendwie hab ich es doch nicht ganz bereut. :)
Die Abbildung zeigt die US-DVD, wobei das abgebildete Alien natürlich nicht das geringste mit dem Film zu tun hat! Bei uns gibt es den Titel unter dem Namen "Die Todesgalaxie" nur in einer Sci-Fi Collection.
Was ist mit Bob? (TV)
USA1991 – What About Bob?
Bill Murray alias BOB, gibt hier einen heftigen Vorzeigepatienten auf dem Gebiet der Neurosen und bringt damit einen Psychiater nach dem anderen zur Weißglut. Nachdem der Jetzige die Nase gestrichen voll hat, wird er an den berühmten Psychologen Dr. Leo Marvin (Richard Dreyfuss) weitergeleitet. Der hat gerade sein neues Buch "Babyschritte" veröffentlicht hat, welches er Bob beim Erstgespräch auch gleich aushändigt. Nur blöd, dass der Doc nun mit seiner Familie in den 4wöchigen Urlaub fährt. Aber Bob lässt sich davon nicht abschrecken und tut alles um dennoch in Kontakt zu bleiben…
Murray leidet hier gleich unter einer ganzen Palette von Zwangsneurosen und Ängsten, die er auch reichlich famos an den Tag legt. Nervig und aufdringlich könnten die wahrgenommen werden, da der Zuseher aber nicht direkt von ihm betroffen ist, gestaltet sich die Sache mords amüsant! Ulkiges Verhalten, ein genialer Spruch nach dem anderen und sogar einen Hauch echter Psychologie gibts in dieser filmischen Therapiestunde!!
Natürlich taucht Bob im Urlaubsnest Winnipesaukee auf. Mit dabei seinen Goldfisch im Glas und all seine Neurosen! Dr. Marvin hat hier ein schönes Ferienhaus am See und tut alles um seinen Patienten –der sich sogar mit einem vorgetäuschten Suizid einschlich(!)– wieder abzuwimmeln, würde seine Familie den Chaoten nicht so schnell ins Herz schließen!
Das Aufeinandertreffen der beiden unter netter sommerlicher aber vermeintlicher Idylle könnte nicht unterhaltsamer und konträrer ausfallen, wobei man sich manchmal sogar fragt, wer nun wirklich einen an der Waffel hat - doch fast ununterbrochen mit Bob am Werkeln bringt jedem Mal einen Knacks! So wandert der Film immer weiter ins Verderben des eigentlich so angesehenen Psychiaters und schreckt selbst vor enormen Explosionen nicht zurück. Für Bob immer noch ein Teil seiner Therapie! Da wundert es einen nicht, wenn hier ein Auge zu zucken beginnt. *aus-tick*
Diese auferlegte Urlaubstherapie hat zwar auch ihre Längen, unterhält jedoch so herrlich verrückt wie herzlich familiär. Immer wieder wird man mit schrägen Situationen knapp am Nervenzusammenbruch vertröstet oder ist einfach nur entzückt von Murrays Anwandlungen. Könnte der ein oder andere von Bob genauso genervt sein, lässt sich der andere gern von Bill Murray um den Finger wickeln.
Final Destination 5 (TV)
USA2011
Tja der fünfte Film, der eigentlich wie alle anderen nur ein Remake des ersten Teils ist, hat seine neuen Opfer in Sachen Schicksal gefunden! Dieses Mal ist das ursprüngliche Transportmittel ins Jenseits, kein Flugzeug, kein Auto, keine Achterbahn, kein Daytona-Rennwagen sondern EIN BUS – auf einer echt fiesen, brüchigen Brücke!
Ganz neu gibt es hier eine hinzugekommene Karma-Regel (jemand anderen töten um Lebensjahre zu bekommen) die auch mehr schwachsinnig erscheint. Verklickert wird ihnen die erneut vom Candyman-Himself Tony Todd der hier sogar ein paar Mal öfter auftreten darf um die Teens mit ein paar schaurigen Wörtern einzuschüchtern.
Kennt man alles, aber sieht es sich nebenbei doch mal wieder an – zumindest ich! Guckt gespannt wie die Schnitt für Schnitt provokant dargestellten Gefahrenquellen die eigene Fantasie dazu bringt alle kommenden Todesmöglichkeiten abzuhaken, bevor es wieder richtig eklig wird. Denn die Todesszenen sind seit dem zweiten Teil ja stets richtig splattrig! Bei der Augenlaser-Szene fiel mir auf, dass ich meine Distanzierung zum Film 'ne Stufe höher schalten musste. Uahhhh!
Auch wenn die Story nichts hergibt, lässt die Aufmachung keine Wünsche offen. Die Teenys sind in Ordnung, wenn auch üblich, dafür ist das Ende des fünften Teils genial, sofern es euch nicht schon jemand verraten hat. ;)
Und wenn man nicht gern von Gewohnheiten Abschied nimmt, ist man hier genau richtig!
USA2014
Endlich geht die Serie mehr in Mysteriegefilde! Staffel 1 wurde ja noch von Unmengen Intrigen, leider auch viel Seifenoper, beherrscht. Die letzten nervigen Charaktere, Big Jim Rennie und als Beispiel auch sein Sohn, der schon in der ersten Staffel mächtig austickte, werden allesamt ein wenig ruhiger und haben auch einiges an Spielzeit an neue Charaktere abzugeben. Dadurch sind intrigante, nervige Angelegenheiten grundsätzlich weniger vorhanden und auch nicht mehr Vordergründig. Die zweite Staffel legt ihren Augenmerk angenehmerweise vielmehr auf spannende, irrationale und unerklärliche Vorgänge, was der ganzen Serie viel besser zu Gesicht steht!
Big Jim gibt sich nach anfänglichen Erkenntnissen minimal bescheidener, führt aber in seinem neu gewonnenen Gemeinschaftssinn immer noch eigene Ideologien weiter. Und das oftmals erneut ziemlich versessen und eigensinnig. Sam Verdreaux (Eddie Cahill), Juniors Onkel, oder aber auch Rebecca Pine (Karla Crome), eine Wissenschaftlerin, bringen frischen Wind unter die Kuppel. Letztere bringt eine stark rationale Perspektive und somit einen Gegenpart zu den mysteriösen Vorgängen in dieser Geschichte mit. Als Beispiel deutet sie einen blutigen Regen nicht als religiöses Omen, sondern löst die Angelegenheit auf naturwissenschaftliche Art. Dadurch bringt die Serie stets interessante Diskrepanzen zwischen Übernatürlichem (den Schicksalsdeutungen der Kuppelzeichen oder auch den Zeichnungen von Junior Mutter Pauline) und tatsächlich logischen Erklärungen. Dadurch werden die Charaktere viel mehr in ihrer Persönlichkeit gefordert, besonders in etwaigen (ganzheitlichen) Interpretationen und deren irrationalen Entscheidungen! Das bereichert und erweitert hervorragend den Inhalt.
Neben dem Mädchen Melanie (Grave Victoria Cox), die nicht nur zeitliches durcheinander wirbelt, sondern auch noch eine neue & wichtige Figur rund um das allumworbene, ganz besondere Ei einnimmt, bekommen wir in dieser Staffel sogar ein Spielfeld außerhalb der Kuppel. Eine eventuelle Verbindung nach Draußen die für einige Erweiterungen sorgt. Zum Glück aber nicht zuviel nach außen getragen wird, da es unter der Kuppel einfach am spannendsten ist!
Gewohnt altbekannte Figuren aus der ersten Staffel, der junge Joe, seine Freundin Norrie, Julia Shumway und ganz besonders Dale Barbara sind wieder gekonnt im Hauptaugenmerk. In Summe segnet einige das Zeitliche aber selbst Tot(geglaubt)e kehren zurück!
13 Folgen zwischen unterirdischen Tunneln, (eisigen) Wetterkapriolen, Zenith und einer roten Türe sorgen auch für manch emotionale Momente. Da in der Inszenierung auch nichts falsch gemacht wurde können die sogar mal richtig bewegend sein. Nur die letzte Folge war doch in manch Bereichen übertrieben… besonders in der Anzahl der Leichen. Aber mit dem Mehraufgebot irrationaler Elemente kann diese Staffel definitiv mehr punkten als die Erste und der erneute Cliffhanger ist dieses Mal gar nicht sooo schlimm. Es kann gern (so) weitergehen!
Weiterführende Blogs:
Under the Dome - Staffel 1 by MoeMents
Filme mit Bill Murray in der hiesigen Datenbank
... zuletzt gesehen ...
2. Oktober 2014Hier nun die Filme die ich mir in letzter Zeit zu Gemüte geführt habe, egal ob nun auf Blu-Ray, DVD, im TV oder sonstigen Medien ... Wie immer sind meine Vorstellungen meine persönlichen subjektiven Wahrnehmungen, die eventuell bei meiner Perspektive zum hier auch vorgestellten Noah dementsprechend ausfallen. Ein Film den man je nach Gesinnung doch auch verschieden werten/sehen könnte . Obwohl ich glaube, es wie Aronofsky, eher vielschichtig gesehen habe.
Die Bilder stammen von hier, wobei zwei Titel den US-Import zeigen da diese bei uns nicht in HD veröffentlicht wurden. Viel Spass beim Lesen!
USA2004
Im Jahre 1988 geht es für das Highschool-Football Team, den Permian Panthers, einzig nur darum den State Champion Titel FÜR IHRE STADT zu holen! Für die ganzen Ort scheint es von größter Bedeutung zu sein, dieses Ziel – möglichst unbesiegt – zu erreichen. Was dem Team und seinen Spielern nicht gerade wenig Druck aufbürdet.
Ich habe weder das Buch dieser tatsächlichen Geschichte, noch die gelobte TV-Serie gelesen/-sehen. Aber den Film musst ich mir unbedingt mal ansehen, was ich nun nach einigen Empfehlungen auch endlich mal geschafft habe …
Man merkt schnell, dass man sich in einen anderen Art von Teen-Sportfilm befindet, denn wo "Varsity Blues" noch mehr eine lockere Teenager Variante ablichtete – obwohl es thematisch schon um selbiges ging - geht "Friday Night Lights" gleich durchwegs ernstzunehmend und gefühlsbetont dramatisch zur Sache. Die Kleinstadt Odessa ist wirklich völlig versessen auf den Ruhm dieses Titels und lastet damit den noch heranwachsenden Sportlern, die sich charakterlich solcher Lasten auch noch nicht erwähren können, wirklich immens Viel auf!
Nachdem der große Star und Punktejäger des Teams einer Verletzung erleidet, sieht die Sache sehr enttäuschend aus. Die Hoffnung schwindet, Ärger und Niederlagen machen sich breit und der gemeine Bürger schreit schnell Schuldzuweisungen heraus. Couch Gaines (Billy Bob Thornton) scheint das schon gewohnt zu sein und lässt soviel wie möglich einfach nur an sich abprallen. Thorntons Rolle bewegt sich mehr in einem neutralen Mittelfeld, fällt deshalb weder extrem negativ oder pathetisch redselig auf. Auch wenn er gegen Ende dennoch eine tolle Rede halten darf, die das erwartete "Perfekt Sein" seiner Spieler wunderbar definiert!
Den mehr negativen Part nimmt hier Tim McGraw ein. Spielte er in "Blind Side" einen fürsorglichen Vater, verkörpert er hier genau das Gegenteil. Als Vater von Don Billingsley (Garett Hedlung – Vier Brüder, Tron: Legacy) drillt er seinem Sohn auch schonmal handgreiflich ein, was es heißt eine Footballlegende zu sein! Verkommt aber dennoch nicht zu einer einseitgen Figur, also der Film nimmt sich seiner authentischen Figuren schon auch richtig an. Neben den gut geschnittenen Sportszenen liegt der Hauptfokus nun stets auf den persönlichen Problemen der einzelnen Spieler. Lucas Black (Tokio Drift) hat sich neben dem Kümmern um seine kranke Mutter als neuer Quarterback zu beweisen. Derek Luke (Antwone Fisher, Biker Boyz) will und kann nicht wahr haben, dass seine Verletzung tatsächlich ein Problem ist und auch alle anderen Spieler haben nicht nur auf dem Spielfeld, sondern auch abseits mit weiteren persönlichen Unzulänglichkeiten zu kämpfen. Eine bittere Sicht auf jugendliche Belastungen unter dem Druck fanatischer Erwachsener.
Meine Footballfilm-Highlights sind hier immer noch "Gegen jede Regel" oder auch die viel lockere Variante "Helden aus der zweiten Reihe" mit Keanu Reeves. Aber "Friday Night Lights" reiht sich hier stimmungsvoll als sehr authentisches FootballDRAMA noch vor Vertretern wie "Sie waren Helden", "Spiel auf Bewährung", "Unbesiegbar" (Wahlberg) oder "An jedem verdammten Sonntag" ein!
Bei uns ist nur als DVD erhältlich, die Abbildung zeigt den US-Import.
Soldier (TV)
USA1998 – Starforce Soldier
Todd (Kurt Russel) wurde schon als Kind auserkoren, um in einem völlig disziplinierten Training zum Supersoldaten ausgebildet zu werden. Unter totaler Hörigkeit leistet er, ohne sich nur einen Gedanken zu machen seine loyalen Dienste! Im Jahre 2036 hat er schon einige Kriege hinter sich, die sich wie eine Karteilistung als Tätowierungen auf seinem Arm abzeichnen. Neue Soldaten sind jedoch am Vormarsch, die durch genetische Veränderung noch effizienter sein sollen. Weshalb Todd, als bester Soldat in der gesamten Einheit, mit zwei weiteren Männern gegen einen dieser neuen Gen-Soldaten, Caine 607 (Jason Scott Lee), im Kampf ohne Waffen antreten soll. Der Gen-Soldat tötet die 3 im Kampf, weshalb diese auf einer Müllhalde entsorgt werden, Todd jedoch noch nicht tot ist …
Hört sich gleich mal hölzern an, ist aber einfach nur steroiden-geschwängertes Actionkino, Marke 90ziger! Da muss man schon mal Kräfte messen, ohne Rücksicht auf Verluste – auch wenn es dabei die Kinobesucher sind! Tja, der Film kam damals nicht gut an, ist auch verständlich da vieles für die große Leinwand einfach nur übertrieben klischeeverseucht und verdammt heroisch daherkommt. Weshalb dem Sci-Fi Fight dann auch gleich das Wort Trash angeheftet wurde, was wohl gar nicht so unpassend ist!
Die Gradwanderung, zwischen völlig kühlen Militaristen, die in diesem primitiven Actiongebärden keine hirnambutierte Überspitzung auslassen, gefolgt von einer emotionalen Geschichte die doch tatsächlich Tiefe rüber bringen will, ist doch sehr groß!!
Nach dem Aussondern wird Todd nämlich von einer auf diesem Planeten notgedrungen hausenden Siedlung aufgenommen und erstmals in seinem Leben mit Gefühlen, einer Familie sowie einer normalen Gesellschaftsstruktur konfrontiert. Um dabei auch gleich als Roboter zwischen Kuscheltieren aufzufallen. Wodurch es auch schon was zum Lachen gibt, überhaupt in der ganzen Umsetzung. Besonders dann, wenn Todd statt einem Sandsack plötzlich einen Metall-Boiler zweckentfremdet. Der Typ ist eben aus einem anderen Eisen geschmiedet.
Todd wurde in seiner Ausbildung jegliche Emotion abgewöhnt weshalb Kurt Russel hier in seiner Filmgeschichte bestimmt das Skript mit den wenigsten Worten verbuchen kann, dabei durchgängig nur eine stoische Miene zum Besten gibt. Connie Nielsen überzeugt als hübsche Müllinsulanerin und Garey Busey darf in seiner Rolle amüsant peinlich seinen Daddy zitierten. Sind aber allesamt gelungen (für diese Sonderlichkeiten).
Die visuellen Effekte sind für die 90er voll ok, ansonst gibt’s bei den Kulissen jede Menge ausrangierten Müll, der auch nicht besser als Trash-Spielplatz fungieren könnte! Die zur Wohnsiedlung umgebaute Müllhalde ist durchtränkt von Brauntönen und Rost, dazwischen ist aber auch ein wenig Grün sowie manch dekorativ futuristische Weihnachtsbeleuchtung eingeworfen.
Wenn auch anfänglich holprig und trash-militant, kommt doch ein wenig Schwung in die Sache als Todd zur Verteidigung seiner neuen Emo-Freunde wieder gegen seinen Peiniger und dessen Genkumpels aufrüsten muss und als One-Man-Army nichts auslässt! Auch wenn "Starforce Soldier" – so der deutsche Titel – keine Stimmung tatsächlich befriedigen kann, sollte das Müll-Setting oder manch unterhaltsames Arrangement nicht unentdeckt bleiben. Vielleicht hat der eine oder andere dabei ja auch mal eine Gefühlsregung zu verbuchen - der Film legt es nämlich stark darauf an! Im Vergleich zu Paul W.S. Andersons Filmen, seh ich mir seinen "Soldier" definitiv lieber an, als eine seiner RE Fortsetzungen!
Bei uns gibt es keine völlig ungeschnittene Fassung (und auch nur eine DVD/Abbildung ist US-Import) nur als Import bekommt man auch die letzten Gewaltspitzen zu sehen. Hier läuft der Film dann mit 95 Minuten, nur 1 Minute weniger hat die hiesige FSK18 Variante, während die 87 minütige 16er Fassung durch die Schnitte wohl auch eine durchgehende Logik vermissen lässt. Also für Fans wäre schon ne Blu-Ray recht, da ich ihn aber nun seit langem eh wieder mal gesehen habe, reicht mir das vollkommen!!!
Das Philadelphia Experiment – Reactivated (DVD)
KAN2012
Das geheime Regierungsprojekt aus dem zweiten Weltkrieg soll fortgesetzt werden. Beim Experiment dieser Tarntechnologie lässt man ein Fahrzeug verschwinden, was aber erneut zu einer Öffnung eines Zeittunnels führt, der die verschwundene USS Eldridge von damals westlich von Philadelphia auftauchen lässt. Der einzige Überlebende an Bord ist Bill Gardner (Nicholas Lea) der folglich Kontakt zu Verbliebenen sucht, während die Verursacher einiges zu tun haben, die Angelegenheit wieder unter Kontrolle zu bringen.
Endlich sieht man auch visuell wie das Schiff verschwindet und wieder auftaucht, damit auch das Posterbild des Originals (84) seine Verwendung findet. Auch die Verschmelzungen der Crew mit dem Schiff bekommen viel mehr Verwendung. Die teilweise echt gelunge Atmosphäre des Originals wird zwar nicht erreicht, stattdessen aber gleich von Beginn weg eine durchgehende Spannung aufrechterhalten!
Beim Rest muss man gleich Erwähnen das es hier um einen Fernsehfilm handelt, was man ihm auch jederzeit ansieht, jedoch besonders das CGI bei Weitem nicht so übel ausfällt wie erwartet. Der dargestellte Elektromagnetismus sowie auch das Schiff, können sich für eine TV-Produktion schon sehen lassen! Eigentlich wäre der Film sogar echt gut geworden, wenn er nicht etwa ab der Hälfte beginnt doch über die Stränge zu schlagen, besonders als Bill Gardner, durch die immer noch bestehende elektromagnetische Verbindung zum Schiff, die Gegner mit einem Kamehameha (Dragonball-Move) ausschaltet – zumindest sieht es danach aus. Die sonderbaren Agenten des Geheimdienstes stellen in ihren tödlichen Vertuschungsaktionen auch nur die aalglatte Sorte Bösewichter dar. Die selbst jeder plausiblen Erklärung zur Rettung der Welt und somit auch ihres eigenen Lebens, nur damit strotzen, dass sie Befehle auszuführen haben!! Das macht die Sache nicht nur brachial dämlich sondern auch amüsant. Dass das Schiff dann auch willkürlich irgendwo auftaucht hab ich auch nicht verstanden. Durch all diese Details verliert er eben doch seine Ernsthaftigkeit, um sich teilweise zu manch Tele5 Katastrophen-Neotrash einzureihen. Michael Paré aus dem Original hat auch hier eine kleine Rolle übernommen, in der er die Seiten gewechselt hat. Die Hauptrollen Nicholas Lea als Bill Gardner, und Emilie Ullerup als seine hübsche Enkeltochter Molly, bringen in ihren gelungenen Rollen noch eine kleine nette Familiengeschichte ein.
Ansonst ein gelungener TV-Film dem man zumindest als Fan des Originals, durch manch gut gelungene Bezüge oder Verknüpfungen, getrost mal nebenbei ansehen kann. Mir hat er sogar beiläufig gut gefallen obwohl ich mich selbst mit dem Original nicht gänzlich anfreunden konnte.
Noah (Blu-Ray)
USA2014
Die Erde hat sich aufgeteilt in "Gut" (Seths Nachkommen) und "Böse" (Kains Nachkommen), wobei letztere die Herrschaft (und all die Ressourcen) der Erde übernommen haben und mit dem Tot von Noahs Vaters, vermeintlich auch den letzten Nachkomme Seths getötet haben. Wodurch sich nur noch Böswilligkeit auf der Erde verbreitete.
Niemand aber wusste das Noah noch lebt, der als Erwachsener in seinen Träumen eine Botschaft Gottes erhält, der die Erde mit einer Flut vom Bösen befreien möchte. Er soll eine Arche bauen …
Nach einem erzählerischen Einstieg, der doch auch mit viel Fantasy gespickt wurde, wandert der Film doch mit seiner Laufzeit immer mehr in eine realistische MENSCHLICHE Richtung! Denn neben Schlachten (die auch mit überdimensionierten steinernen Wächtern aufwarten) für das abenteuerlustige Publikum, kümmert sich dieses (fiktive) Bibelepos doch vielmehr um humane, besonders egoistische Belange. Das aber alles fast still und heimlich…
Der ewige Kampf Gut gegen Böse, die Entscheidungs- und Unterscheidungsschwierigkeiten zwischen göttlicher Eingebung (Schicksal) und dem freien Willen des Menschen, sowie auch etlicher unvollkommener Makel, die den Menschen seit dem Sündenfall (Eden-Schlange-Apfel) nun ausmachen, durchqueren Aronofskys Bibelstunden.
Arg ausgedrückt durch die Seite "der Bösen" (Kains Nachkommen) bei deren (Aus-)Beutezügen noch Mord- Totschlag, Vergewaltigungen, Machtspiele und der reine fleischverzehrende Wille des starken Mannes im Vordergrund stehen. Auch wenn Noah und seine Familie hier schon sehr rücksichtsvoll, gemeinschaftlich im Umgang mit dem Planeten und dessen Lebewesen sind, werden sie nicht als "perfekt" dargestellt. Was die ganze Sache typisch human macht und die urtypischen Konflikte des Mensch-SEINS in den Fokus nimmt! Besonders Noah wurde hier nicht als übermenschlich, moralisch reiner Mensch abgezeichnet, auch ihn quälen Konflikte, die sich besonders darin abzeichnen, dass er das Gute in den Menschen nicht mehr sehen, oder annehmen kann – kein Wunder, denn durch das Mitansehen des Mordes an seinem Vater wurde er darin negativ konditioniert! Dann auch noch sein Sohn (Logan Lerman) der unbedingt eine Frau fordert, seine Frau (Jennifer Connelly) die fast zu selbstlos scheint, seine Ziehtochter (Emma Watson) die sich nicht als ganze Frau sieht, und und und … der Film nimmt sich ständig dieser (~psychologischen) (zwischen-)menschlichen Makel (Entwicklungspotentiale) an und schickt sie - wie Gott uns - damit auf eine Reise (durchs Leben) um zu neuen Erkenntnissen zu kommen … um etwas zu verändern, zu verbessern.
Diese subtilen Konflikte kommen wirklich gut raus, wodurch immer wieder Bezug auf das Gut & Böse (Polaritäten-)Thema genommen wird, das sich egal in welcher Intensität grundsätzlich IN jedem Menschen abspielt, und unsere Entscheidungen (die der Protagonisten!) zwischen Eingebungen und dem eigenen Willen, zwischen Glauben, Zweifel und Eigensinn, unter die Lupe nimmt. Stets mit der Eigenständigkeit, Schwierigkeiten SELBST ZU UNTERSCHEIDEN, denn im Film erscheint Gott nie direkt oder gibt klare Anweisungen, er lässt einen selbst die Zeichen lesen und somit lernen!
Aronofsky zeigt uns, neben der Kritik an der Ausbeutung des Planeten, hier immer wieder das Einhergehen dieser Polaritäten mit dem Sündenfall, jeder aber immer noch die Wahl hat!
Visuell ist das ganze wieder mal atemberaubend zu Bild gebracht worden, egal ob kreative Ideen einfallsreich übertragen wurden oder kleine Schlachten ganz groß in Szene gesetzt, alles hat seinen eigenen ästhetischen Stil. Die Landschaften zwischen ausgebeuteter Kargheit und sattem Grün sind genauso sehenswert wie manch blitzartig aneinandergeschnittene Zeitabläufe, welche manch Evolution kunstvoll inszenieren. Unter manch genial gezeichnetem Himmel, gibt es eine fast unauffällige Szene die mir positiv auffiel … sie wirkte stark 2dimensional, Noah und seine Frau stehen vor einem dunkelblau-, orangefarbenen Himmel und werden nur als Silhouetten dargestellt.. nur eine von manch effektvollen Eindrücken. Aronofsky spricht mit seinen Bildern außerdem auch oftmals in Metaphern, angefangen vom pulsierenden Apfel (vllt. erst recht Emotionen) bis zu den gefallenen Engeln die in Stein verwurzelt wurden (Seele in Fleisch), taucht hier vielfach mögliches Interpretationsmaterial auf. Besonders die dargestellten Lichtwesen waren hier eine glanzvolle Leistung, besonders deren erneuter Aufstieg!
Clint Mansell fügt wie immer bei Aronosfkys Regiearbeiten die Musik hinzu und unterstützt das ganze auf völlig gelungene Art, ohne aber nun ein Epos daraus zu machen. Die Schauspieler sind allesamt super gewählt, ohne das sich jemand besonders in den Vordergrund drängt. Anthony Hopkins und Ray Winstone – übrigens ein klasse Bösewicht – sind noch von der alten Garde zu erwähnen. Emma Watson wird immer mehr zur grandios spielenden Augenweide.
Als Ganzes hebt der Film "Noah" dann doch gelungen einen Zeigefinger und sagt: Seht her Leute, wenn wir so weiter machen und uns nicht selbst hinterfragen, dann drehen wir uns weiterhin in einem uns gegenseitig kaputt machenden Kreise! Ohne, dass er das wirklich offensichtlich macht, denn eine direkte Antwort – wie Gott im Film - lässt er doch offen, damit jeder seine Ideologie oder Perspektive in etliche Handlungen hineininterpretieren kann. Also ein Film, der auch nach dem Sichten, noch zum Nachsinnieren anregt. Wenn nicht, bleibt wohl nicht viel übrig, als eine minimale Schlacht, eine Familie mit jede Menge (Haus-)Tieren… die sich in ihrem neuen, urigen Hausboot auf der wohl gigantischsten Welle der Menschheitsgeschichte zu neuen Ufern aufmacht! Das alles natürlich visuell recht beeindruckend!
Weiterführende Blogs:
u.a. Das Philadelphia Experiment (Das Original) by MoeMents
Noah - Ansichten von docharry2005
Friday Night Lights - ROMAN vs. FILM by Sawasdee1983
Friday Night Lights - Die Serie by Sawasdee1983
Neben Pierre hier auch nochmal ein DANKE an "Coach Taylor" für die Erinnerung an Friday Night Lights!
... zuletzt gesehen ...
21. September 2014Hier nun die Filme die ich mir in letzter Zeit zu Gemüte geführt habe, egal ob nun auf Blu-Ray, DVD, im TV oder sonstigen Medien ... Ich bewerte die Filme hier mal nicht mit Punkten, weil dies nur eine subjektive Entscheidung ist. Jeden Menschen spricht unbewusst etwas anderes an und man findet es demnach auch Besser oder Schlechter. Diese Bewertungen stellen nie ein Faktum dar. (Individualität!) Hier also meine persönlichen anSICHTEN ...
A Boy And His Dog (Blu-Ray)
USA1975 – Apocalypse 2024
2007 fand der vierte Weltkrieg statt, der nach einer Dauer von 5 Tagen auch noch die letzten Atomwaffen aus seinen Stellungen feuerte. Mittlerweile schreiben wir das Jahr 2024. Vic (Don Johnson) und sein Hund Blood ziehen wie alle anderen plündernd durch das wüste Ödland. Die beiden können sich aufgrund einer Mutation(?) auch miteinander unterhalten; der Hund auch ansonsten noch einen markanten Schnüffel- und Umgebungssinn bereithält um jegliche Lage zu checken, zumindest wirkt es mit dazugehörigem Soundeffekt schonmal recht spacig. Die beiden helfen sich darin, dass der Hund für den jungen Heißsporn Frauen erschnüffelt und Blood dafür wieder zu Essen bekommt.
Sowas sieht man definitiv nicht alle Tage, den auch wenn wir uns im Sci-Fi Genre befinden, wird hier doch nochmals in schräger Manier manch unübliche Grenze ausgelotet. Skurrilität, oder eben das Abheben von Gewohntem, reicht natürlich noch nicht aus um auch ein guter Film zu sein - selbst wenn es heutzutage manchmal so gewertet wird. Obwohl man "A Boy And His Dog" für seine Zeit schon Mut beipflichten muss!
Weiterhin bleibt er zwar zwiespältig, hat aber wirklich gelungene Ideen, neben einem tollen, rauen und auch amüsanten Endzeitsetting.
In dem der Einzelgänger Vic (Don Johnson, in einem seiner ersten Filme schon voll in seinem Element) nur von seinem Hund begleitet wird, der im wohlgemerkt währendessen Geschichtsunterricht gibt! Auf der Suche nach Konservendosen, der einzigen noch gültigen Währung. Allein das der Hund sprechen kann sorgt schon mal für einen amüsanten und total ungewohnten Einstieg und Blood haut hier in ihrer telepathischen Kommunikation einen geilen Spruch nach dem anderen raus. Was im Spagat zur wilden Selbstjustiz bei Erst-Sichtung schon mal ziemlich befremdlich wirken kann. Ist auch nicht das Letzte was hier in diese Kerbe schlägt.
In dieser End-Zeit wird sich außerdem wenig an irgendeine Moral gehalten, weshalb Vic auch schon mal stinkig wird, wenn er nicht vor anderen (bunten) Karawanenfreaks eine Frau zum vergewaltigen gefunden hat. Hört sich schräg an, ist es auch, wird aber dann wieder in Bahnen gelenkt, dass es nicht ganz ausufert und durch spätere Ereignisse wieder so hingenommen werden kann. Ein wenig Trash hat sowieso noch nie geschadet! Wenn man dann die abstruse Mischung aus Humor und auch blutiger Gewalt mal akzeptiert hat, kommt jedoch schon der nächste bizarre Streich ums Wüsteneck!
Ein enormer Wechsel legt das Spielfeld nochmals ne Sphäre tiefer, als Vic zu den "Unterirdischen" gelangt. Hier tut sich unerwartet erneut eine neue Welt auf, die nur so vor Kuriositäten sowie auch bizarrem Humor strotzt. Visuell different von der Angelegenheit an der Oberfläche, wobei mir das wüste Setting definitiv mehr zusagte und sein Erd-Aufenthalt fast ne Spur zu lange dauerte. Zum Glück sprühen dann nochmals die Funken, bevor er abhaut! Die Endsequenz schlägt dann alles! Hier kann man fast nur Lachen, weil das schockierende Ende in seinem "extremen" Hoch auf die Freundschaft nur noch als herzhaft makaber gesehen werden kann!
Der Film hat nun keine großen Höhepunkte (höchsten in seiner Ausgefallenheit), im Gegenteil er schleppt sich mehr gemütlich vor sich hin, wird aber als Freund solcher Settings trotzdem nicht langweilig. Ist also definitiv eine "sonderbare" Erfahrung wert! Bleibt nicht nur aufgrund des genialen Blu-Ray Covers in meiner Sci-Fi Sammlung!
It Boy (DVD)
FR2013 – 20 ans d’ecart - Liebe auf Französisch
Die 38jährige Alice (Virginie Efira) gilt als eher spießig, konservativ und völlig konzentriert auf ihren Job. Doch ihr Chef hätte sie gerne ein wenig lockerer gesehen, er will etwas, dass man auf die Leser ihres Magazins übertragen kann. Da kommt es ihr grad recht, dass auf ihrem Rückflug von Brasilien der 19jährige Balthazar ein Auge auf sie geworfen hat. Solche Cougars (Ältere Frauen mit viel jüngeren Männern) sind ja derzeit grad IN. Obwohl sie es eigentlich nur als Spiel zum Schein vorgaukeln möchte entwickelt sich die vorgetäuschte Liason – wie erwartet – anders …
Ok, da der junge Mann doch ein wenig zu jung und grünschnablig scheint, gibt dem Film doch gleich mal einen eher unglaubwürdigen Touch. Doch in der Liebe oder etwaigen Spielchen ist natürlich alles möglich! Die Sache bietet nicht nur einen breiten Spagat in Sachen Alter, sondern durch die Ansiedlung dieser Romanze im Fashion- und Societybereich auch noch Klassenunterschiede. Die beziehungstechnischen Altersdifferenzen werden hier auch im Umfeld in einigen Seitenhieben (auf die Geschlechterrollen) ersichtlich, da der Vater von Balthazar schrägerweise mit der Ex seines Sohnes liiert ist, der Ex-Mann von Alice auch ein jüngeres Model(l) an seiner Seite hat und der Redaktionschef sowieso keiner Seite abgeneigt ist. Hört sich alles ein wenig Durcheinander an, passiert aber fast alles so nebenbei ohne es amüsant übertrieben auszuschlachten. Ein weniger mehr Pepp hätte da definitiv nicht geschadet. Ansonst locker erzählt, ein paar kleine nette Augenblicke, ganz charmante Darsteller, Virginie Efira kommt stellenweise auch wirklich sexy als Angebete rüber – besonders als sie endlich ihr Businessoutfit gegen legere, offenherzige Alltagskleidung inklusiver Lockenpracht wechselt - und Pierre Niney als Balthazar kann wohl kaum glauben was ihm hier passiert.
Regisseur David Moreau hatte davor eigentlich nur Horrorfilme gemacht (Them, The Eye) und liefert hier genregegensätzliches ab, macht in der glatten Inszenierung aber keine Fehler und reiht sich vorsichtig zu anderen Mittelklasse-Vertretern ein ohne zu kitschig oder klischeehaft zu werden, hat aber auch keine wirklichen Highlights zu bieten. Also alles in allem schwacher Durchschnitt, dem wohl nur Leute der Fashion- oder Druckerpresse-Szene einiges mehr liebgewinnen können. Natürlich auch alle jene die selbst in der Liebe manch (vernünftige) Altersbarriere brechen wollen. Gesehen aber auch schnell wieder vergessen.
Wrong Turn 3 (TV)
USA2009 - Left for Dead
… lief im Fernsehen, wobei ich natürlich nichts erwartet habe und deshalb mit einem netten Backwood-Slasher berießelt wurde. Nett nur deshalb weil er durch das Setting nicht untergeht! Welches einen Gefangentransporter (einem Bus) von den, in dieser Filmreihe üblich auftauchenden Kannibalen, von den nächtlichen Straßen holt.
Deshalb steht Flucht auf dem Plan, durch die Wälder, vorbei an Fallen und aufkeimenden Problemen mit den aneinander-geketteten Häftlingen. Die Mischung aus Polizisten, Knastbrüdern, einem Mädl und Hinterwäldlern gelingt sehr gut.
Alles andere ist aber doch unterirdisch, als Beispiel die miesen Effekte, egal ob billiger CGI-Tötungssplatter oder sogar bildhinterlegte Straßenkurven etc. Schauspieltechnisch gibt’s auch einige Peinlichkeiten aber wie gesagt, die Storyidee war schon gelungen. Erfreulich war noch eine kleine Dialogs-Anspielung auf einen Urvater dieses Genres: "Beim Sterben ist jeder der Erste".
Hätte die Reihe eigentlich nach dem Ersten gar nicht mehr weiterverfolgt, will nach diesem aber bei Gelegenheit auch noch den Vierten sehen, da ich bemerkt habe, dass dieser im Schnee spielt!! Klingt nach einem "Cold Prey 2" Abklatsch. (Achtung: Coverbild zeit US-Import, bei uns gibt es scheinbar nur den Ersten auf BD)
Stromberg – Der Film (Blu-Ray)
D 2014
Bei der Serie "Stromberg" bin ich nach der dritten Staffel ausgestiegen, mochte ihn zwar – IHN nicht, den kann man nur hassen - aber der tägliche, peinliche Bürokrieg wurde mir dann doch mal zu langweilig. Beim Film, der nun scheinbar einen Abschluss nach der fünften Staffel darstellen soll, dacht ich mir, den musst dir doch leihen! Hatte außerdem wieder mal Lust auf eine heftige Portion Fremdschämen!
Dass ich manches versäumt hatte stellte auch kein Problem dar, da sich nicht wirklich viel veränderte. Die Figuren sind sowieso seit eh und je "eingesessen":
Stromberg lässt kein (sexistisches, rassistisches …) Fettnäpfchen aus, Ernie ist nach wie vor die gemobbte Witzfigur, Ulf und Tanja noch das Problempärchen (auch wenn sie jetzt einen Ziehsohn haben der überall gezeichnete Pimmel hinterlässt) und Jennifer lässt sich nachwievor einlullen. Auch erfreulich war, dass sehr viele bekannte Figuren aus all deren alten Bürozeiten auftauchten!
Für einen Betriebsausflug darf die ganze Bande zur Abwechslung mal aus dem Büro raus! Schon mal eine gute Idee um für mehr Raum und Inhalt zu sorgen. Hinzu kommt, dass über deren Abteilung eine drohende Schließung hängt, wodurch Ernie und Bert…ehm.. Bernd Stromberg sich einen Platz in der Zentrale sichern wollen. Der Stromberg will nämlich bis ins Capitol – natürlich die Versicherung! Bei der großen Betriebsfeier – wohin die Reise geht – wollen die Beiden schon mal Eindruck schinden und für sich werben. Machtkampf der grotesken Peinlichkeiten natürlich vorprogrammiert.
Fängt schon bei der Busfahrt an, die gleich amüsant beginnt, da der Fahrer schon 13 Stunden Fahrt hinter sich hat und somit für manch Extra-Furore sorgt. Aber der Papa, wäre nicht der Papa, wenn er für alles eine mehr oder weniger unangenehme Lösung parat hätte. Gewohnt kläglich für alle Beteiligten!
Auch wenn der Film nicht gerade mit Tempo überzeugt, lässt er doch einige unterhaltsame Situationen vom Stapel. Neben manch peinlichem Schmunzler gibt es schon auch mal satirische Schenkelklopfer. Die Betriebsfeier lässt auch kein Klischee aus, weshalb auch ein Abstecher im Bordell nicht fehlen darf.
Eine triste Kühlheit, ein bekanntes Montag Morgen Gefühl zum Wochenstart, zieht sich wieder durch die ganze Spielzeit und ergibt die gewohnte, wirklich sehr gut passende Atmosphäre, hier auch außerhalb der schlichten Büroräumlichkeiten. Das hierzu auch markante Intro fehlte mir jedoch!
Der Film passt für Stromberg Freunde (ja ne Freunde hat der keine!) sehr gut, ist ansonst aber auch nur ne weit ausgedehnte Folge, die alle anderen wohl meiden sollten. Natürlich muss der Film in Summe noch etwas draufsetzten, wobei auch ne schlampige Schlägerei am Frühstücksbuffet nicht fehlen darf. Am Ende muss dann nochmals abgeliefert werden … hier zwar die Sache mit der Kündigung nicht ganz plausibel erscheint aber zeigt welche Personen in unserer heutigen Bürokratie ihren Platz bekommen. Hier hätte man doch ein bisschen detailierter sein können. Ansonst Satire die auch völlig Real ist!
... zuletzt gesehen ...
4. September 2014Auf dem Weg ins kommende Wochenende, liefer ich Euch wieder mal meine letzten Sichtungen ab. Wieder mal halbwegs "querdurch" und stets nur als subjektive Meinung gesehen. Also viel Spass beim Lesen meiner anSICHTEN ... wie immer freu ich mich auch über Meinungen hierzu. Immer nett von Euch zu lesen! Auf jeden Fall schon mal ein schönes Wochenende!
USA1959 - On The Beach
Wir schreiben das Jahr 1964 und die Erdbevölkerung hat sich durch einen Atomkrieg ausgerottet. Ein amerikanisches Atom-U-Boot ist noch unterwegs nach Australien, das als einziger Fleck auf Erden verschont blieb. Die Frage ist jedoch, für wie lange, denn eine radioaktive Wolke könnte auch sie treffen.
Ein Endzeitfilm der mal etwas anderen Art. Da es hierbei um die Zeit geht in der die Menschen noch jegliche Hoffnung schürren oder sich gleich dem Unausweichlichen stellen. Hierbei haben wir einige namhafte Vertreter als Protagonisten in dieser eventuell letzten Erdenzeit:
Gregory Peck mimt den US U-Boot Captain der sich bedauerlich der Realität stellen muss, dass Frau und Kinder nicht mehr leben - charmant und überzeugend; Ava Gardner als Alkoholikerin die gefrustet nach Liebe sucht und dabei immer mehr mit dem Amerikaner warm wird - voerst ein wenig am Overacting aber dann sehr anrührend; Fred Astaire als Wissenschaftler, der auch beschuldigt wird am Bau dieser Selbstvernichtungswaffe mitgewirkt zu haben und sich auch noch seinen Traum als Rennfahrer erfüllen will; ausserdem noch Anthony Perkins der einen liebenswerten Ehemann und Vater mimt, der auch noch als Offizier an der 623 Sawfish (US-U-Boot) angestückelt ist.
Nun gliedert sich der Film in verschiedene Bereiche. Im ersten Drittel bekommt man die australische Bevölkerung zu Gesicht, die trotz des Weltgeschehens noch in ihren fixen Strukturen dahinläuft aber schon Einbüßen zu verzeichnen hat. Dabei werden die Charaktere unter die Lupe genommen um sich ihren Ängsten gewahr zu werden. Dabei auch philosophieren, welche Möglichkeiten noch zur Rettung bestehen, oder aber auch schon einer Panik zum Opfer fallen. Im zweiten Drittel beginnt ein erneuter Auftrag des U-Bootes, um zu erforschen wie weit die Radioaktivität bisher über den Ozean vorgedrungen ist. Dabei gibt es auf der Suche nach einem ungewöhnlichen Morsesignal auch einen leergefegtene Blick in die Heimat. Eine leicht spannende Reise, die aber immer noch die persönlichen Problematiken dieser Zeit hinterfragt. Hiermit sogar in Sachen Atomwaffen einen immer noch aktuellen Zeigefinger erhebt! Im letzten Teil gehts um die Rückreise nach Australien und was die Leute ... mit der Zeit noch anfangen/oder auch beenden.
Das s/w Endzeit-Drama ist etwas zäh und braucht Zeit um zu "strahlen", hat aber immer wieder seine interessanten Momente und auch Zitate. In Summe auch eine ganz gelungene Stimmung. Endzeitflair kommt jedoch erst in der zweiten Filmhäfte auf, da vorerst in Australien noch alles belebt seinen Gang geht. Der Film hat bei mir erst nach dem Sichten einen bedeutenden Eindruck hinterlassen, da auch das grandiose Filmende für die damalige Zeit bemerkenswert ausfällt!
Stanley Kramers (Flucht in Ketten; Eine total, total verrückte Welt; Rat mal wer zum Essen kommt) Film erhielt im Jahre 2000 ein Remake unter dem Namen "USS Charleston - Die letzte Hoffnung der Menschheit", einem Zweiteiler fürs Fernsehen.
GB2014
4 verzweifelte Menschen wollen sich am Silvesterabend das Leben nehmen und treffen in ihrem Suizidversuch auf einem Hochhausdach aufeinander. Über kurz oder lang entschließen sie sich aber, mit ihrem Selbstmord gemeinsam bis zum nächsten gesellschaftlichen Druckpunkt zu warten: dem Valentinstag.
Zur Abwechslung hab ich hier auch mal ein Buch gelesen und kenne somit die Vorlage von Nick Hornby. Wobei es nun keine groben Veränderungen im Gesamtablauf gibt aber doch in der zeitlichen Aufteilung einiger Situation. Bevor ich beginne muss ich gleich sagen, ich fand den Beginn des Buches einfach genial, danach flachte es für mich ab weil mich der spätere Vollzug der Einzelschicksale die ins Rampenlicht geraten, nicht mehr so ganz fesselte. Die dichte Atmosphäre der ersten Buchhälfte war eben dann leider versiegt, trotzdem ein gutes Buch.
Was macht der Film? Den grandiosen Beginn auf dem Hausdach schustert er nur völlig kurz und bündig zusammen, wodurch die stimmungsvollen und tiefgründigen Gespräche aller, sowie auch ein einzigartiges reduziertes Szenario, verloren gehen. Dann verlässt auch noch Martin (Pierce Brosnan) als erstes das Hausdach und sammelt merkwürdigerweise allesamt auf den verregneten Straßen wieder ein. Na schräg, das plötzlich alle VOR IHM an Ort und Stelle waren. Ich dachte schon der Film baut noch zusätzlich surreale Elemente ein … aber NEIN! Na gut, kein guter Start aber macht ja noch nichts.
So lernen sich die Leidensgenossen schon mal näher kennen und gewinnen dadurch in der Zeit ihres Paktes ganz langsam wieder etwas (abwechslungsreiche) soziale Nähe. Martin (Pierce Brosnan), der gescheiterte Fernsehmoderator; Maureen (Toni Collette), eine einsame Hausfrau die völlig an ihren pflegebedürftigen Sohn gebunden ist; JJ (Aaron Paul) ein amerikanischer Pizzabote mit gescheiterter Band und dann wäre da noch Jess (Imogen Potts) die sowieso nirgends einen Halt zu finden scheint. Jeder eben mit seinen Problemen im emotionalen Rucksack, lenken sie sich doch gegenseitig ein wenig ab, bis sogar die Presse davon Wind bekommt und einiges aufdeckt was manchen noch schaden könnte. So gibt es neben einem gemeinsamen Urlaub eben auch mal schlechte Publicity!
Von den Darstellern fand ich Aaron Paul sehr gut gewählt, es kann aber keiner so richtig punkten. Sie spielen allesamt recht gut, aber wirken doch auch sehr ungewohnt, ja sogar unpassend in ihren Rollen. Besonders Brosnan und Collette. Imogen Potts wechselt in ihrer Figur zwischen nervig und doch auch mal entzückend quirlig; wenn sie einen nicht auf den Geist geht, wirkt sie noch am passendsten.
Der Film unterhält stets im Feel-Good Bereich, hat auch ein paar tolle Momente die gut eingefangen sind – besonders als Jess plötzlich in JJs Dusche sitzt oder auch manch visuelle Dachszene – wirkt aber trotzdem unrund zusammengeflickt. Alles unterhaltsam aber leider trotz des ernsten Themas, auch wenn es irgendwo amüsant und lebensbejahend verpackt wurde, zu oberflächlich! Eben nur beiläufig ohne wirklichen Tiefgang. Schade das nicht mehr überzeugende Parts des Buches ausgedehnt wurden, stattdessen zuviele wechselnde Situationen in den Film gepackt um mit offensichtlichem Geschehen ja niemanden zu langweilen, damit aber jeder Tiefgang verschenkt. Kann man sich mal ansehen, sollte sich aber nicht zuviel erwarten, selbst wenn man die Vorlage nicht kennt.
Prakti.com (DVD)
USA2013 – The Internship
Wollte den Film vorerst grundsätzlich nicht sehen, weil ich Dauerwerbesendungen nicht unterstütze. Da ich ihn aber dann gratis geliehen bekam, machte ich ne Ausnahme, weil ich es somit ja nicht direkt sponsere! ;) Da ich das "Frat Pack" (Hochzeits-Crasher, Eisprinzen, The Watch …) sowieso gern sehe, freute ich mich auch diesen abhacken zu können. Was dann gar nicht so übel ausfiel... und auch Will Ferrell als merkwürdiger Zeitgenosse auftauchen darf!
Billy (Vince Vaughn) und Nick (Owen Wilson) waren ein grandioses Verkaufsgespann wenn sie etwas direkt an den Mann bringen mussten. Ihre Jobs wurden aber aufgelassen, weil die Mehrheit nun über das Internet kauft. Kurzerhand beschließen die beiden sich in ein Praktikum bei G--gle reinzumoogeln, um damit hoffentlich eine Festanstellung für die Zukunft zu ergattern. Die beiden Haudegen sind aber alles andere als Up-To-Date und stellen eine ausrangierte Ausnahme unter diesem reinen Haufen Nerds und Teens dar!
Somit prallen eben zwei Welten aufeinander in der die beiden eine Chance bekommen sich zu beweisen. Denn man merkt schnell, dass unter dem ganzen hippen Gehabe der jungen Generation etwas fehlt: Erfahrung und Lebensqualität! Aber zuvor werden die beiden Ausrangierten natürlich in bester Nerdmanier noch verarscht, indem sie als Beispiel für eine Aufgabe, indem ein Fehlerbug einer Programmierung gefunden werden soll, einen Professor Xavier (X-Men) ausfindig machen sollen – was sie auch tun!! Danach bleibt es weiterhin ganz unterhaltsam, wenn sie den Teens zeigen wie man sich mal richtig die Nacht um die Ohren haut und etwas Mutiges für sich selbst tut. Auch sonst kommt nettes Campus-Feeling auf, folgt im Verlauf wie erwartet aber jedem bekanntem Klischee wie der obligaten Liebesgeschichte und dem Auftrumpfen der Schwachen gegenüber den anderen Film-Stereotypen. Viel blödes Gebrabbel aber auch einige amüsante Witze. Auch gibt es etliche Filmanspielungen, so wird bei einem Quidditch-Match (Harry P.) auch mal "Bangerang" (Hook) als Startruf gebrüllt… Als Nerds wurden völlig akzeptable Typen ausgewählt und das Mädl in der Runde (Tiya Sircar) ist schon ne süsse Erscheinung. (Ich sag das obwohl sie hier sehr jung aussieht, darf ich aber, die is mein Bj. ;)
Fand ich für zwischendurch ganz angenehm und unterhaltsam. Überhaupt nicht neues, wurde auch keineswegs erwartet, aber das Aufeinandertreffen zweier Generationen kann merklich befruchtend sein! Gerade in der heutigen Zeit ist das für manche Klugscheißer von Nöten, auch wenn der Film das nun nicht speziell zum Aushängeschild macht, wird das schon ersichtlich!
Blackthorn (Blu-Ray)
SPA2011
Nachdem Regisseur Mateo Gil schon einige klasse Drehbücher verfasst hat (Open your Eyes und das Remake Vanilla Sky, Das Meer in mir, Agora) begibt er sich hier auf die Spuren von Butch Cassidy und Sundance Kid. Wobei das ganze Licht Cassidy gebührt, der hier von Sam Shepard einen in die Jahre gekommenen legendären Outlaw verkörpert. Auch wenn Shepard womöglich nicht der charismatischste Darsteller ist, fällt es ihm irrsinnig leicht diese Rolle makellos rüberzubringen. Als ob er niemand anders sei, als Butch Cassidy aka James Blackthorn.
Der Film nimmt die bekannte Geschichte dort auf, wo beide eigentlich ums Leben gekommen sind, spinnt diese aber in der Überzeugung fort, dass beide nicht wirklich verstorben sind. In einem Interview auf der Disc wird tatsächlich erwähnt das die gefundenen Leichen scheinbar nicht wirklich die beiden bekannten, vermuteten Outlaws waren (Stimmten nicht mit der DNA von echten Nachkommen überein). Weshalb "Blackthorn" sich dieser Tatsache annimmt und zeigt was aus Butch Cassidy geworden ist. Eigentlich hat er seinen Frieden in Bolivien gefunden, will jedoch auf die alten Tage zurück in die Staaten da er dort für jemanden, einem Nachkommen aus alten Tagen, sorgen möchte. Bevor es überhaupt losgeht wird er jedoch nochmals in ein Abenteuer mit hinein gezogen. Als er in der Wüste einen Spanier trifft, der aufgrund einer Menge Geld von Leuten verfolgt wird, treffen die beiden eine Übereinkunft. James Blackthorn will die Hälfte des Geldes um es für seine Zukunft nutzen zu können, dafür hilft er dem Spanier hier lebend raus zu kommen.
Was hier jedoch nicht heißt: Action! Der Film um den alten Cowboy erzählt das Fristen seines Daseins ganz ruhig und gemächlich, begleitet von einem dezenten aber beeindruckenden Score. Das Highlight des kleinen späten Westerns sind aber eindeutig die Kulissen in Bolivien, egal ob verregnete Hochebenen, sandige Wüsten, karge steinige Landschaften, verschneite Berge … alles wirklich ganz wunderbar zu Bild gebracht! Ganz fein fotografiert und in spürbaren Eindrücken gefangen genommen! Damit die Erzählweise nicht langweilig wird, denn das kann sie hier schon mal sein sollte man sich nicht an den Bildern verzehren, wird immer wieder mal in Rückblenden die Geschichte der beiden Freunde Butch und Kid eingestreut - damit man am Ende auch noch manch Zusammenhänge versteht. Zwischendurch gibt es mal leichte Shootouts, besonders jener in der sehenswerten Salzwüste, und es zieht sich der Spannungsbogen stets nur ganz minimal an, hält aber dennoch Wendungen bereit und fällt nie zurück. Er steigert sich stetig bis zum Ende hin! Was in Summe auch sehr positiv (irgendwie ausdauernd intensiv) auffällt.
Visuell also wirklich beeindruckend, von der Geschichte her eine langsame gemächliche Fahrt, die einige tolle Charaktere ablichtet. Allen voran eben die Legende, die ihren Schneid immer noch nicht verloren hat, um am Ende wieder das zu sein, was sie immer war: Ein Robin Hood des Westens.
Jetzt nicht herausragend aber definitiv mal sehenswert! Besonders gefiel mir noch, als Butch erneut auf seinen alten Rivalen Mackkinley (Stephen Rea) trifft.
zuvor gesehen:
Dallas Buyers Club / Scenic Route / Lincoln / Hesher
Sollten Euch noch passende Blogs zu dieser Auswahl einfallen, immer her damit!
... zuletzt gesehen ...
18. August 2014Dieses Mal besteht die Auswahl durchwegs aus Titeln die wohl dem anspruchsvollen Seher zugedichtet werden! Keine Sorge soll nicht zur Gewohnheit werden, aber in letzter Zeit hab ich eben einige Dramen gesichtet und ausgeliehen. Vielleicht lag es zuletzt am "Butler", dass ich wieder mal Lust auf Geschichte, Historie, wahren Begebenheiten oder ähnlichem hatte oder es war auch nur reine Willkür. Wie gewohnt gute Unterhaltung mit meinen subjektiven anSICHTEN ...
Dallas Buyers Club (Blu-Ray)
USA2013
Ron Woodroof (Matthew McConaughey) lebt am Limit, nicht nur wenn es um Geldwetten geht, sondern ganz besonders in Sachen Suchtmitteln schlägt er oftmals streng über seine Grenzen. Alkohol, Drogen, Tabak, Sex … nach Lust und Laune ohne nur einen Gedanken an die eigene Gesundheit zu verschwenden. Als der eines Tages völlig einknickt und erst im Krankenhaus wieder zu sich kommt, hat der Arzt für ihn unerwartete Nachrichten: Es sei mit dem HIV-Virus infiziert und habe nach deren Meinung nur noch 30 Tage seine Angelegenheiten zu regeln.
Hier merkt man gleich mal welch Charakter Ron ist. Als ihm der Arzt nur mal obligatorisch die Frage nach homosexuellen Praktiken stellt, tickt er aus und kann kaum glauben, dass der Arzt wirklich das Wort "Homo" in den Mund genommen hat! Wir befinden uns in den 80zigern, wo AIDS und Homosexualität bei den Menschen noch voller Befangenheit war, so auch bei Ron, der hier vom Schicksal ruckartig in völlig unbekannte Gewässer geschmissen wird.
Der Film bleibt aber bei Weitem nicht nur bei diesem dramatischen Schicksalsschlag den es zu meistern gibt, sondern nimmt den Kampf gegen die Mechanismen der Gesundheitsindustrie inklusiver Gesetzesproblematiken auf! Ein Medikament namens AZT kommt gerade zu Versuchszwecken auf den Markt, da es aber erst längere Blindstudien geben soll, Woodroof aber keine Zeit für Spielchen hat und grundsätzlich eher der radikale Typ ist, will er sich das Mittel illegal in Mexico besorgen. Kommt dort aber durch einen abtrünnigen (oder auch wirklich weisen) Arzt auf neue "Alternativen".
Woodroof, immer noch der eigensinnige Geschäftsmann sieht hier nicht nur Unterstützung in seinem Krankheitsverlauf, sondern auch ein lukratives Geschäft. Obwohl es in diesem Medikamentenmix mehr um natürliche Vitamine in konzentrierter Form, Proteine und ähnliche Pflanzenmischungen etc. geht, hat die FDA (Arzneimittelbehörde) einiges dagegen, dass diese Medikamente importiert oder gar verkauft werden. Wohl ganz besonders weil sie keine Kontrolle über den Geldfluss haben. Nicht nur die FDA steht im Wege, auch Ron tut er sich anfänglich schwer als eher plumper, eigenwilliger Cowboy das Zeugs überhaupt an den Mann zu bringen, ganz besonders da fast 80% der Erkrankten aus sexuell andersorientierten Bereichen kommen. Wobei ihm die ebenfalls an AIDS erkrankte Rayon (Jared Leto) Tür und Tor in diese Welt öffnet. Ron ihr/ihm jedoch aus Befangenheit vorerst nicht mal die Hand schütteln kann.
Hier muss man gleich sagen, dass die beiden wirklich einzigartige Leistungen abliefern. McConaughey durfte sich endlich in einer seriösen Rolle behaupten und auch wenn man den Abnehmwahn für solche Rollen nicht gutheißen sollte, wirkt dies doch erschreckend stimmig. Da sein Charakter doch eher festgefahrener Natur ist, sind es nicht nur die tiefgreifenden Einrisse in seine Struktur, sondern besonders die kleinen Momente in denen er sich seiner Vorurteile langsam entledigen darf, die sich filmisch ganz bewegend abzeichnen. Dennoch wohl noch einen Tick besser, Jared Leto in seiner transsexuellen Rolle. Hier mal im Frauenfummel unterwegs, bringt er besonders durch seine ganze Gestik und speziell mit seiner Mimik reichlich, bemerkenswerte Emotionen rüber. Beide ein wirklich sehr sehenswertes und später auch einmaliges Film-(Geschäfts-)Duo!!
Klasse vielseitiges Drama, das sich nur in der zweiten Hälfte ein wenig in seiner Konzentration auflockert, ansonsten aber stets unter beachtlicher, schwüler Atmosphäre (südlich: Texas, Mexico) in einem Kampf ums Überleben hangelt und dabei noch ganz wunderbar Kritik am ganzen Gesundheitssystem und seinen profitablen Mechanismen übt! Nicht nur das Thema Vorurteile sorgt hier für wunderbare Einsichten, sondern auch das Pharmakartell bekommt seine berechtige Kritik weg. Das gleich noch die stärkenden Seiten von eventuell noch unbekannten alternativmedizinischen Bereichen seine Erwähnung/Berechtigung finden, ist für den Film nur noch zusätzlich fortschrittlich! Unbedingt mal ansehen!!
Scenic Route (Blu-Ray)
USA2013
Mitchell (J. Duhamel) und Carter (D. Fogler) sind unterwegs auf verlassenen Straßen quer durch die kalifornische Wüste. Als ihr Auto liegen bleibt wären die nächstgelegenen Orte 60-100 Meilen entfernt, was sie dazu zwingt auszuharren bis hoffentlich ein weiteres Auto vorbeikommt. Da sie ihre alte Freundschaft eigentlich mit dem Road-Trip erneuern wollten, bringt in dieser Verweilzeit eine Konfrontation mit allen persönlichen Problemen die sich die Jahre über aufstauten. Die sie sich nun gegenseitig an den Kopf werfen ... was nicht das einzige, ausartende Problem in dieser wüsten, überlebensfeindlichen Natur darstellt.
Josh Duhamel (Tranformers 1-3, Safe Haven) und Dan Fogler (Fanboys, Balls of Fury) mal in anspruchsvollen Rollen zu sehen ist gleich mal eine ungewohnte aber erfreuliche Entdeckung wert. Das Drehbuch schneiderte ihnen klasse persönliche Problematiken auf den Hals, welche die beiden auch ganz glaubhaft verkörpern.
Besonders in der ersten Filmhälfte ist in dieser prekären Einöde noch alles wunderbar authentisch inszeniert, als sich die beiden dann wirklich gewalttätig ans Eingemachte gehen, können schon mal Zweifel aufkommen, warum man so gehandelt oder eben nicht gehandelt hat.
(Bsp.: Bezug auf unterlassene Erste Hilfeleistung statt Loch-zu-Buddeln)
Besonders dann wenn die wüsten Ereignisse in ihrer Darstellung so schräg werden, dass man fast schon ironisch lachen muss. Sind aber mehr Kleinigkeiten die man wohl auch so stehen lassen kann, außerdem denkt/handelt man wohl grundsätzlich nicht mehr gewöhnlich wenn einem die Sonne so dermaßen arg und auch lange auf den Pelz rückt!
Zwischen brütender Hitze, frostigen Nächten und dem einzigen Getränk in dieser Einöde, der seifigen Scheibenwischerflüssigkeit, sind sich die beiden Freunde gelegentlich selbst die größten Feinde! Sich dabei nicht nur die rauen Tage/Nächte an ihnen abzeichnen, sondern auch gegenseitig etliche harten Wunden zufügen. Duhamel sieht übrigens sehenswert wüst aus als blutverschmierter Irokese - erwähnter Bezug zu Taxi Driver - und Fogler ist sowieso ein gemütlicher Couch-Potatoe, der hier in seiner Rolle angenehm-angriffslustig (verbal) den eher tiefsinnigen Part der beiden konträren Lebensgesinnungen einnehmen darf. Auch wenn wohl keiner der beiden in seinen Problematiken besser abschneidet.
Zwischendurch bietet der Film auch immer wieder mal beeindruckende visuelle Natureindrücke, egal ob ein sternenbeladener Nachthimmel oder der steinige Wüstenflair, beides schafft doch einen zusätzlich Flair in dieser stark reduzierten Situation. Neben dem vorerst dialogsreichen Reflektions- und Kritikpart der beiden, der wirklich fantastisch gelungen ist, bringt der Film dann nach dem Austicken der beiden auch noch manch weiterführende Ideen damit ihm nicht die Luft ausgeht.
Tolle psychologische Charakterstudie, die zwar minimale Ecken und Kanten aufweist, aber besonders auch durch das Ende, dass den Zuseher unerwartet auch noch zwei Optionen eröffnet, keine Enttäuschung ist. Schon gar nicht für Freunde von Verhaltenskost in außergewöhnlichen Situationen! Hat mir gefallen!
Lincoln (Blu-Ray)
USA2012
Regisseur Steven Spielberg hat sich in seiner Laufbahn ja auch schon um einige Kriege gekümmert - Das Reich der Sonne, Schindlers Liste, Gefährten, James Ryan … "1941" hab ich noch zu gucken! In "Lincoln" ist das Thema wieder mal reif, in Form des amerikanischen Bürgerkriegs, Nord gegen Südstaaten, was hier jedoch sichtbar grad mal ein, höchstens zwei Prozent des Films ausmacht. Nach einem kleinen Einblick ins Schlachtfeld widmet sich Spielberg nämlich dann die restlichen ~149 Min. einem, für ihn im Schnitt ungewohnten, reduzierten Kammer...ne Kabinettspiel, das rein von seinen Dialogen lebt! Alles rund um den berühmten Präsidenten Abraham Lincoln (Amtszeit 1861-1865) der hier während des Krieges versucht die Abschaffung der Sklaverei durchzuringen.
Hört sich womöglich langweilig an, is es aber nicht, zumindest im Großen und Ganzen! Eigentlich ist man die ganze Zeit gefesselt von dieser politischen Fehde in der Lincoln mit dem 13. Zusatzartikel zur Verfassung (Abschaffung der Sklaverei), die Stimmen im Repräsentantenhaus gewinnen will. Wozu er eine 2/3 Mehrheit benötigt, in der er nicht nur seine Leute (Republikaner) im Kabinett davon durchwegs bei seiner Meinung halten muss, sondern auch die Stimmen der Demokraten gewinnen muss. In dieser Zeit gibt es nämlich nicht nur die geprägten Vorurteile gegenüber den Sklaven, sondern auch eine Diskrepanz zur parallel laufenden Beendigung des Krieges, die auch den Zusatzartikel gefährden könnten. Wobei wir zum größten Schwachpunkt des ruhigen und angenehmen Filmes kommen, seinem Anspruch!
Nicht nur das man gebannt aufpassen muss (fesselt natürlich besonders), was wie wo zusammenhängt und welche Auswirkungen haben könnte, sondern ganz besonders auch das Vorabwissen das man haben sollte. Der Sezessionskrieg und die Sache mit der Versklavung wird dem Großteil der Seher noch bekannt sein, jedoch viele erwähnten Details wie die Emanzipations-Proklamation oder weitere politische Details sind auf die Schnelle schwierig zu erfassen/kombinieren. Für diese Laufzeit hätte man da schon auf manches näher eingehen können. Der Film ist wohl grundsätzlich dem nationalen Publikum zugedacht.
Ein weiterer ganz bindender Punkt ist die Ausstattung die ganz erhaben und prächtig das Herz von visuellen Historikern höher schlagen lässt. Selbst die Tapeten wurden laut Making-Of exakt nachgefertigt, und Kostüme sowie brillantes Make-Up so weit das Auge reicht. Natürlich wäre das nur halb so gut ohne die großartigen Darsteller welche diese historischen Figuren mit Leben füllen. Daniel Day-Lewis ein gewohnter Garant in Sachen intensivem Ausdruck, hier als Lincoln nicht nur äußerst redegewandt, sondern auch ganz besonders ein Geschichtenerzähler, mit denen er es schafft die Menschen zu fesseln, zu begeistern und die hartgesottenen zumindest ein wenig von ihrer Meinung abzulenken um die Situation aufzulockern. Nicht nur David Strathairn und Tommy Lee Jones sind hier natürlich noch positiv erwähnenswert, der Film schafft es auch weiters, bis weit nach hinten durchwegs großartig besetzt zu sein. Besonders fand ich hier noch Lee Pace als Sprecher der Demokraten und das arrangierte Trio, welches auf Stimmenfang unterwegs ist. Ein auch mal amüsantes Unterfangen und das auf versuchte legale Weise.
Tolles bedeutsames Dialogs-Epos, das zwar auch manch erzählerische Schattenseiten beherbergt (womöglich mehr beim internationalen Publikum), aber einen großen fortschrittlichen und geschichtsträchtigen Mann, der damals schon alle Menschen als natürlich GLEICH sehen konnte, gefühlvoll und bedächtig abzeichnet. Die letzte Szene mit Tommy Lee Jones bleibt natürlich menschlich im Gedächtnis.
Hesher (Blu-Ray)
USA2010
Der 13-jährige T.J. (Devin Brochu) trifft unglücklicherweise auf den Rebellen Hesher (Joseph Gordon-Levitt), der ihn seitdem nicht mehr von der Pelle abrückt. Selbst gerade mit dem Verlust seiner Mutter konfrontiert und mitsamt seiner Familie in einer enormen Trauerphase taucht Hesher plötzlich auch noch ungefragt bei ihnen Zuhause auf … und nistet sich ein! Im Kreise einer kaputten Familie, in welcher der Vater (Rainn Wilson) den ganzen Tag zerstört auf der Couch herumliegt und die Großmutter (Piper Laurie) trotz eigener Probleme versucht den Beiden zu dienen, kommt auch noch uneingeladen der völlig abgewrackte Metalhead hinzu …
Laut dem Making-Of soll Hesher einen Punkt einnehmen, der Familie (ungewollt) aus einer Trauerphase zu helfen. Wobei wir hier aber weit entfernt sind, von jeglichem gut gemeinten Rat oder einer Wohlfühl-Tat! Vielmehr schafft er es die Beiden (Vater & Sohn) abzulenken, und zwar nur damit, von einer Scheiße in eine andere zu schlittern. Auch mit Metaphern die man wohl so noch nie gehört hat – oder gar überhaupt hören will! Hesher ist ein Rübel sondergleichen und frönt seinen anarchischen Tendenzen, die auch mal wunderbar passend mit knallharten Metal-Riffs unterlegt sind.
Der junge Devin Brochu ist bemerkenswert in seiner Rolle und hat wirklich verdammt viel einzustecken, nicht nur den Tot seiner Mutter, sondern auch einiges an Terror durch einen Mitschüler, wobei Hesher alles andere als hilfreich ist, ja sogar für noch mehr Probleme als schon vorhanden sorgt. J. Gordon Levitt ist genial in seiner Rolle dieses Überlebenskünstlers/Arschloch, nicht nur sein Outfit, Tattoos, Haarpracht und seine nihilistische Art, sondern auch einige Aktionen die er abliefert sind knallhart aber stellenweise auch brachial amüsant. Besonders die Tatsache, dass er plötzlich bei einem wohnt und auch noch damit durch kommt, ansonst sag ich nur Stichwort: "Pay-TV" oder auch "Schwimmingpool-Chaos"! Der gut gemeinte Kern taucht stets nur latent oder ganz minimal auf, besonders gefallen hat mir hierbei die Szene nach dem Essensstreit, in der die Großmutter Hesher ihre Last mitteilt (den beiden so gerne helfen zu wollen) und Hesher nur da sitzt und glasige Augen bekommt. Auch wenn er es womöglich irgendwo doch gut meint, ist das nur ganz ganz schwer ersichtlich! Den Versuch Natalie Portman, in ihrer Rolle als spärlich verdienende Kassiererin, etwas biederer darzustellen, können ihren darstellerischen Qualitäten sowie ihrer strahlenden Schönheit wieder mal nichts anhaben.
Hartes Drama, das einem zur Trauerphase nicht wohlwollend auf die Schulter klopft, sondern zusätzlich noch einen heftigen Schlag in die Magengrube verpasst. Dabei aber auch seine besonderen Momente und ein (halb-)lichtes Ende bereithält sowie mit guten Darstellern aufwartet. Definitiv anders, aber auch zu unorthodox!
zuvor gesehen:
Der Butler, Panik im Jahre Null, Mrs. Brisby und das Geheimnis von Nimh, Bait, Shark Night
Weiterführende Blogs:
Lincoln: Der besondere Film (BD) by Charlys Tante
Kinoreview Lincoln by hightower
Buch-Film-Vergleich: Safe Haven (Josh Duhamel) by Sawasdee1983
... zuletzt gesehen ...
11. August 2014Hier nun die Filme die ich mir in letzter Zeit zu Gemüte geführt habe, egal ob nun auf Blu-Ray, DVD, im TV oder sonstigen Medien ... Ich bewerte die Filme hier mal nicht mit Punkten, weil dies nur eine subjektive Entscheidung ist. Jeden Menschen spricht unbewusst etwas anderes an und man findet es demnach auch Besser oder Schlechter. Diese Bewertungen stellen nie ein Faktum dar. (Individualität!) Hier also meine persönlichen anSICHTEN ...
USA2013
Eugene Allen diente tatsächlich 8 amerikanischen Präsidenten, in dessen Rolle Forest Whitaker alias Cecil Gaines schlüpft. Im Film einen Mann spielt, der schon als Junge mit seinen Eltern auf der Baumwollplantage arbeitete und später zum Diener ausgebildet wurde. Über kurz oder lang schaffte er es ins weiße Haus und überdauert als Butler einige Präsidenten unterschiedlichster Gesinnung --> während des bewegenden Konflikts in Bezug auf die Rassentrennung.
Was den Film besonders prägt sind nicht nur die geschichtlichen Bezüge die sich um jeden einzelnen Präsidenten kurz annehmen, sondern auch allerlei historische Momente. Natürlich alles rund um das zentrale Thema – die Trennung von Schwarzen und Weißen! Martin Luther King, der Vietnam Krieg, der Ku-Klux Klan, die Black Panther Bewegung, das Kennedy Attentat und und und … vieles wird gestreift und mehr oder weniger wahr eingeflochten oder für eigene Zwecke benutzt. Was jedem Seher der an Geschichte interessiert ist, noch mehr zu fesseln vermag da man wirklich vieles weiterspinnen könnte. Auch an Filme erinnert die man wunderbar als Ergänzung mit dem BUTLER verknüpfen könnte, als Beispiel Frost/Nixon, In der Hitze der Nacht, JFK, Parkland, … überhaupt alle politischen Präsidentenfilme der vorkommenden Herren, selbst Forrest Gump kommt einen oft in den Sinn. Das bringt dem Butler mehr Inhalt als er überhaupt hat!
Denn so streift er das alles eigentlich nur und widmet sich viel mehr einer Familiengeschichte, in dieser geschichtsträchtigen Zeit der Rassentrennung. Besonders einem Vater-Sohn Konflikt, der wohl auch zwei unterschiedliche Einstellungen von Menschen in einem politischen System abzeichnet. Einerseits Forest Whitaker, der mit einem völlig genialen, herzerwärmenden Sanftmut in seine Rolle eintaucht und dabei vollends auf seinen dienlichen Zweck gerichtet ist, sein Schicksal, seine Rolle in diesem Leben akzeptiert hat, größere Zusammenhänge auch nicht reflektiert. Und dann sein Sohnemann, der sich ganz anderer Natur für einen höheren Zweck einsetzt und sich dafür auch der Bürgerrechtsbewegung anschließt. Sie wollen sich für ihre Rechte einsetzen, die im wahrsten Sinne des Wortes noch mit Füßen getreten werden, was auch wirklich einige herbe Szenen auf den Zuseher loslässt. Diesen Zweien, zwar nicht ganz konträren, aber in ihrer Familie gegensätzlichen Gesinnungen vertretend, gelingt es wie oft im Leben erst danach das große Ganze zu sehen. Und das ist hier wunderbar abgelichtet.
Besonders ersichtlich wird, wie machtlos der mächtigste Mann der Welt ist, wenn das Volk immer noch wutgeladen in einer alten Gesinnung verharrt und meint, diese auch mit aller Gewalt vertreten zu müssen. Das ist wahrlich bitter zum Mitansehen!
Der Film gibt nur selten seine fesselnde Note auf, wirkt dann zwar minimal gestreckt, begeistert aber ansonst durchwegs. Viele bekannte Darsteller gaben sich die Ehre, egal ob in der Rolle der 5 dargestellten Präsidenten (Robin Williams, Liev Schreiber, James Mardsen, John Cusack, Alan Rickman) in der jeder kleine Auffälligkeiten mitbringt und auch in den Nebenrollen sind stets bekannte Gesichter zu entdecken. Nur Oprah Winfrey als Gattin des Vorzeigebutlers empfand ich nicht als die beste Wahl. Nicht das sie schlecht spielte, sie war mir einfach unsympathisch! Auf jeden Fall liefert "Der Butler" fast zeitgleich zu "7 Years a Slave" ein beachtliches Rassendrama ab, das trotz des heiklen Themas immer noch bemerkenswert schön bleibt! Und deshalb zwischen historischen Eckdaten und hinzugefügter Menschlichkeit einfach berührt. Unerwartet starkes Stück Kinogeschichte!
Panik im Jahre Null (DVD)
USA1962 – Panic in Year Zero!
Eine Familie ist unterwegs zum Angelausflug, als plötzlich auf Los Angeles eine Atomrakete niedergeht und jegliche Rückkehr, um nach etwaigen Verwandten zu sehen, unmöglich macht. Schnell herrscht Anarchie, ein Ausnahmezustand der die Familie zwingt auf deren Überleben zu achten. Weshalb das Oberhaupt die Entscheidung trifft, dass sie den geplanten Ausflug fortsetzen um zu versuchen in den Bergen einen unzivilisiert bevorstehenden Krieg auszusitzen.
Es kommt nämlich wirklich soweit, dass im späteren Verlauf auch Bezug auf einen ausgebrochenen Weltkrieg genommen wird. Um sich unter diesem Vorwand in Form eines Low-Budgets Movies den persönlichen Rivalitäten unter solch humaner Bedrohung zu widmen. Man merkt schnell, dass nun das Recht des Stärkeren zählt und der Familienvater darlegt, dass er vor nichts zurückschreckt um sich und seine Familie zu schützen. Nach dem notgedrungenen und schon erschwerlichen Einkauf von Proviant und Waffen, soll es in die Berge gehen um sich zu verstecken. Wobei der Vater zeigt, dass er sofort wirklich gute Ideen bereithält aber dafür eben auch menschliche Grenzen überschreitet. In dieser facettenvollen Darstellung aber auch nicht darauf vergisst sich mal selbst zu hinterfragen. Obwohl sein Sohnemann, dem zur Verteidigung auch ein Gewehr in die Hand gedrückt wurde, die Durchsetzungskraft seines Vaters aufsehend gutheißt, ist dem Vater doch auch seine eigene Veränderung bewusst. Deshalb zu seinem Sohn:
Während der erste Teil des Films noch eine aufregende Flucht – Road Movie - vor der Radioaktivität und der wildgewordenen Meute darstellt, wird die zweite Hälfte mehr zum Camping-Ausflug, der aber sogar immer noch riskant und kurzweilig ausfällt. Zeit für besinnliche Momente wie man sie in solch postapocalytischen Szenarien auch mag, gibt es fast selten. Wodurch beim lebhaften Seher (der sich ständig auch ein sichtbares Geschehen erwartet) keine Langeweile aufkommen kann.
Ganz markant ist hier noch der Score des Films der sehr jazzig ausfällt und somit einer eventuell gemächlichen Stimmung Einhalt gebietet, dafür eben mehr eine etwas abenteuerliche Stimmung fördert.
Tolles s/w (Familien-)Drama unter postapocalytischer Szenerie. Verliert zwar durch die aufdringliche Musik ein wenig an gewohnter Stimmung, fällt aber dennoch sehr sehenswert aus und besticht besonders durch die humanen Facetten in diesem doch noch jungem (Filmalter) Ausnahmezustand. Eine Blu-Ray wäre wünschenswert!
Extra: Hauptdarsteller Ray Milland führte hier auch Regie! Spielte zweimal die Hauptrolle bei Regielegende Roger Corman in "Lebendig begraben" (62) und "Der Mann mit den Röntgenaugen" (63). Spielte in weiteren Sci-Fi- und Horrorfilmen dieser Zeit mit: Frogs – Frösche (72), Das Ding mit den zwei Köpfen (72) oder auch dem Kindersci-fi Fantasyfilm "Die Flucht zum Hexenberg". Die Hauptrolle in Hitchcocks "Bei Anruf Mord" (54), unter Billy Wilders Regie spielte er in "Das verlorene Wochenende" (45) einen Langzeit-Alkoholiker, unter Cecil B. DeMile neben John Wayne in "Piraten im karibischen Meer" (42) … also der Mann hat einige markante Rollen unter namhaften Regisseuren der Filmgeschichte vorzuweisen!
Mrs. Brisby und das Geheimnis von Nimh (DVD)
USA1982
In der Einleitung erzählt ein gewisser Nicodemus aus seinen Erinnerungen. Es wird etwas unter mysteriöser Stimmung offenbart, dass erst später seinen Sinn finden soll. Währenddessen hat Mrs. Brisby, eine kleine Feldmaus, Sorge ihre Kinder in Sicherheit zu bringen. Es steht für alle Tiere der Wiese ein Umzug bevor, da der Bauer alljährlich mit dem Pflug seine Wiese in ein Feld umackert. Da dies früher eintritt als erwartet sorgt für große Panik. Hinzu kommt das größte Problem, nämlich das Mrs. Brisbys Sohnemann, der kleine Mäuserich Timmy, mit einer Lungenentzündung im Bett liegt und nicht transportfähig ist. Weshalb Mrs. Brisby Hilfe benötigt, von Tieren die eigentlich ihre Feinde darstellen … auf diesem Wege kommt sie mehr Geheimnissen auf die Spur als jemals erwartet.
Wenn man sich nun denkt, Feinde werden zu rettenden Freunden wie man es in einem Kinderfilm erwartet, liegt man nicht ganz richtig. Da der Film fast durchgängig ziemlich düster gehalten ist, ist es wohl weniger ein Titel für kleine Kinder. Die Freigabe von 6 ist zu niedrig gewählt, aber es gibt ja keine Zwischeninstanzen vor 12. Einige Figuren wie eben die Ratten, eine gefürchtete Eule sowie auch noch andere Erscheinungen haben eine starke furchterregende Wirkung. Fies strahlende Augen, grimmiges Auftreten und dazu noch etliche mystisch anmutende Elemente, erzielen einen Effekt der in solchen Kinderfilmen wohl eher selten zu finden ist. Ja sogar manch Thrill tritt hier zu Tage. Somit gibt es aber für den Erwachsenen ein paar gruselige und auch fantastische Szenen mehr, die nicht nur toll gezeichnet sind, sondern auch mit einigen reizenden, liebevollen visuellen Details aufwarten. Die Geschichte selbst, indem Mrs. Brisby ihren Weg zur Rettung ihrer Kinder beschreitet, lässt sie erfahren das nicht nur hinter ihrem verstorbenen Mäuse-Mann eine legendäre Geschichte steckt, sondern auch noch einen Twist bietet den man so fast nicht erwartet hätte. Das Geheimnis um NIMH ist unerwartet gut und auch kritisch gewählt!
Im ersten Teil des Film ist der Zuseher noch wenig gefesselt, da aber in der zweiten Hälfte eben vielmehr die Hintergründe zu manch merkwürdigen Vorgängen aufgedeckt werden, bekommt die Angelegenheit für einen Kinderfilm sogar Material, was Kids wohl nicht mal im Ansatz nachvollziehen können.
So gibt es neben dieser Story, viele vor Fantasie sprudelnde Elemente, ein düsteres Grundsetting, dass zwischendurch auch mal mit etwas Sonne aufwarten kann und auch mit wohlwollenden Freunden wie etwa einer Krähe, einem echt schrägen Vogel, sowie einen Rattenwachposten, doch auch Gutgesinntes bereithält.
Also ein Zeichentrick fernab von Disney, der einen mit seinen doch auch mal mutigen und abwegigen Anteilen – besonders eine Straßenlaterne die in einen Unterwasserlift zu einer Art Ratten-Atlantis umfunktioniert wurde und die Auflösung um Nimh selbst - mal zum Sichten einlädt.
Bait (Blu-Ray)
AUS, SIN 2012 – Haie im Supermarkt
Startet gleich mal mit herrlichem Summerflair und führt dabei auch die ganzen Stereotypen ein. Da wären ein Gefallener in Sachen Liebe – was nicht das einzige ist, das er zu verdauen hat - seine Ex mit neuem Anhängsel, ein Bulle mit seiner kleptomanischen Tochter, ein Räuber, der Ladenchef, ein banales Pärchen … ALLES was man eben so braucht … Gute und Böse, Regalbetreuer und Fischfutter … UND HAIE!!
Die kommen nämlich dann durch ein Erdbeben via Tsunami in die Mall (Supermarkt) um auf die Charaktere zu treffen. Die Katastrophe ist perfekt und ALLE möglichen Ausgänge sind durch irgendwelche herbei gespülten Fahrzeuge verschottet.
Weshalb nichts anderes übrig bleibt als sich die Zeit auf den Verkaufsregalen tot zu schlagen. Die Darsteller sind meist blass, aber auch nicht völlig nervig, geht also keiner gänzlich unter, außer ein weißer Hai kommt vorbei, was hier schon mal vorkommt! Die Mädels (Sharni Vinson, Phoebe Tonkin) sind nett anzusehen, die Typen akzeptables Beiwerk und mit Julian McMahon (Nip/Tuck, Fantastic Four) erwartete ich einen völlig unsympathischen Part, dem war aber nicht so, deshalb positiv überrascht.
Leider nimmt sich "Bait" grundsätzlich zu ernst, was ihn einerseits durch manche überschwängliche Übertreibung nur noch amüsanter macht, anderseits aber auch wieder Trash-Charme nimmt, da man noch viel mehr in diese Richtung hätte gehen können. Reduzierte Szenarien seh ich grundsätzlich gern, da hier aber alles nur auf den Verkaufsraum und ein weiteres Geschehen in der Tiefgarage minimiert ist und auch die Dialoge wie erwartet nicht grad philosophisch ausfallen, ist das doch ein wenig Wenig! Ein paar Ideen und Räumlichkeiten mehr hätten bestimmt nicht geschadet. Oder zumindest mehr dieser Momente: Der Held macht mit vollem Körpereinsatz und einer Pump-Gun, den Haifischen den Garaus! Herrlich dämlich – einfach perfekt!!
Visuell sind ein paar Aufnahmen/Effekte echt gut gelungen, das CGI aber billiger Natur. In Summe wohl zu schwach um ihn neben Piranha 1+2 im Regal abzustellen. Aber für Freunde von solchen (halbtrashigen) Tierhorrorstreifen schon mal anzusehen!
Danach hab ich mir auch noch "Shark Night" (2011) ausgeliehen, der nicht ganz so ernst daherkommt und deshalb trashiger/amüsanter ausfällt. Hier wollen sich einige Jugendliche ein feierliches Wochenende in einem Ferienhaus machen. Neben manch bekanntem Gesicht mimt Sara Paxton die Tochter der Hausbesitzer. Die sich zur Begrüßung gleich mal mit dem Sheriff ein Bootsrennen liefert - er danach in Uniform auch noch ein/zwei Bier köpft. Ja, hier gehts ein wenig amüsanter und besonders logik-befreiter zu.
Als Beispiel wenn die Truppe ihren einarmigen Freund - den anderen Arm hat der Hai gefuttert - von der privaten Insel (Ferienhaus) aufs Festland bringen wollen ... eine zeitlang fahren und plötzlich durch einen Haiangriff die Kontrolle über ihr Boot verlieren und explosiv dort enden, wo sie weggefahren sind! Hab mich zuvor schon gefragt wie sie die Protagonisten erneunt zusammen führen wollen aber das geht viel leichter als gedacht!
Oder noch besser, der Einarmige - ja ein wirklich zäher Typ - der nach etlichen Rettungsversuchen und bluttriefendem Herumliegen auf die famose Idee kommt sich bei einem Hai zu rächen, da dieser nicht nur seinen Arm, sondern auch seine Freundin vernascht hat. Dabei mit einem AFRIKANISCHEN SPEER am Ufer steht, wohlgemerkt der Darsteller ist schwarz und hat nur mehr einen Arm, in den Kampf ziehen will. Ihr glaubt nicht wer gewinnt!!!! Sowas macht natürlich für solch einen Film richtig Laune!
In der zweiten Hälfte wartet "Shark Night" sogar noch mit 'ner Thrillerstory auf, in der zwei Rednecks eine interessante/dämliche Idee hatten ihren See in eine persönliche Fischsammlung umzugestalten. Für was? Dazu müsst ihr selbst ins seichte Wasser gehen!
In Sachen blanke Haut hält er sich im Vergleich zu anderen Vertretern mehr bedeckt. Das CGI ist guter Durchschnitt und für Nahaufnahmen kamen einige technisch gesteuerte, gebaute Haimodelle zum Einsatz. Der Score ist oft zu seriös und hätte passend zu manch Schwachsinn auch mal lockerer ausfallen können.
Selbst wenn im Bonusmaterial erklärt wird, was echte Haie alles können um manch übertrieben dargestellte Szenen zu beschwichtigen, bleiben immer noch amüsante Lücken übrig.
In Summe verbeißt sich "Shark Night" aber beim Zusher auch nicht besser als "Bait". Ist zwar lockerer aber durch den aufkommen Thriller auch wieder zuwenig frivol! Da is schon "Piranha" ein Vorbild. Kann man sich beides Mal zur gemütlichen Berießelung reinwerfen - ich hatte teilweise schon meinen Spass!
Weiterführende Blogs:
Tierhorrorblog: HAIE by Movienator
Der Butler by Charlys Tante
Bait 3D by feivel
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