The Last Samurai

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9. November 2018




2003 kam der Letzte Samurai in die Kinos und wurde damals prompt zum oscarnominierten Historien-Epos. Hierin verkörpert Tom Cruise den ehemaligen und alkoholabhängigen Soldaten Nathan Algren, der angeheuert wird um in Japan die kaiserliche Armee im Umgang mit Schusswaffen zu trainieren. Ungeduldig steht man viel zu früh dem Gegner, nämlich den rebellierenden Samurai gegenüber, die der kaiserlichen Armee eine vernichtende Niederlage beibrringen. Hierbei gerät Nathan Algren in die Fänge der Samurai und wird in dem Rückzugsort der Samurai gefangen gehalten. Schwerverletzt wird er von der Witwe des gegen ihn im Kampf gefallenen Samurai gesundgepflegt und 

macht sich vertraut mit den Bräuchen und Sitten der Samurai und kämpft schließlich mit dem Katana in der Hand an der Seite der Samurai gegen die kaiserliche Armee.

Das Epos ist angesiedelt während der letzten Samurai-Rebellionen in der Meji-Ära im späten 19. Jahrhundert. Es ist zwar kein reales Abbild der damaligen Geschichte, jedoch nimmt der Film reale historische Bezüge mit auf.

Der reale Nathan Algren basiert auf dem französischen Offizier Jules Brunet, der in einer Miltärmission im Jahre 1867 nach Japan gesandt wurde um die Armee des Shogunats zu trainieren und mit dem Umgang mit Waffen zu schulen. Diese Ära der Shogune ging 1867 in Japan nach 815 Jahren zu Ende. Sie koordinierten die Samurai und waren Statthalter kaiserlicher Macht. Die Abschaffung der Wehrpflicht im Kaierreich brachte gut ausgebildete Krieger aus dem niederen Landadel um das Land noch verteidigen und das Herrschaftsgebiet ausweiten zu können. Diese Krieger nannte man Samurai. Sie entsprachen damals dem Ritter bei uns. Ihre große Bedeutung erhielten sie, als sie im 9. Jahrhundert vom Hofadel, der viele Gebiete in der Provinz besaß, Land geliehen bekamen, das sie für den Grundherren verteidigen und verwalten sollten. So kamen einige Samuraifamilien zu großem Wohlstand und Einfluss in Japan. Geführt wurden die Samurais durch einen Shogun. Im Film gespielt von Kenn Watanabe.

Einem Herzog vergleichbar und wurde mit der Zeit mächtiger als der Kaiser selbst. Der Haushalt und der Verwaltungsapparat der Shogune ist das Shogunat. In der langen Friedenszeit zwischen 1603 und 1868, schottete sich Japan jedoch vollkommen von der Außenwelt ab. Bis heute ist es die längste Friedensperiode eines Landes überhaupt. Der Verwaltungssitz lag in dem Fischerdorf Edo, dem heutigen Tokio.
1853 landete eine militärisch überlegene Flotte der Amerikaner unter dem Kommando von Matthew Perry in Japan und zwang Japan dazu sich für den Handel mit den USA zu öffnen. 1867 wurde sodann der letzte Shogun gestürzt und der junge 15 jährige Tenno wurde mit voller Machtfülle ausgestattet und stellte seine Regierung und das Motto Meiji, was soviel heißt wie Erleuchtete Regierung.

Den Samurai wurde zeitgleich ihr ehrenhafter Status aberkannt. Jules Brunet quittierte den Dienst und schloss sich den Samurai an. Nach der letzten Schlacht im Jahre 1869, in der wie auch im Film selbst der letzte verbliebene Samurai Führer im Kugelhagel der kaiserlichen Truppen sein Ende fand, endete auch die Ära der Samurai.

Der Film behandelt somit in lockerer typischer Hollywoodform die historischen Hintergründe der Satsuma Rebellion im Jahre 1877. Das muss an dieser Stelle aber kein Makel sein, schafft es der Film doch hierdurch ein breites Publikum zu erreichen, die heirdurch einen Blick in die innerste Seele der japanischen Lebenskultur erhalten. Sicher kann man das in Spielfilmlänge nicht besonders tiefgreifend machen, jedoch werden die wichtigsten Charaktere gut erklärt. 

Der Film beanspruchte zu keinem Zeitpunkt, dass er ein genaues Abbild der damaligen Ereignisse sei, sondern bereitete die Hintergründe in Form eines Action Thrillers auf. Hierbei spielt Tom Cruise eigentlich wie immer sein bekanntes Rollenprofil runter und das passt hier einfach wunderbar. Als Sidekick spielt Ken Watanabe, der nach dem Film auch in weiterern großen Produktionen wie Batman Begins und Inception zu sehen war, den Shogun Moritsugu Katsumoto der als Metapher für die Shogune der damaligen Ära fungiert und mit einem sensationellen Charakterspiel Tom förmlich an die Wand spielt, nicht umsonst erhielt er eine Oscarnominierung. Tom musste für seine Rolle damals erst einmal die Kampfkunst der Samurai lernen und hatte vor Drehbeginn eine achtmonatige Ausbildung im Schwertkampf um die anspruchsvollen Kampfszenen choreographieren zu können. So wie auch heute machte er schon damals seine Stunts weitestgehend selbst und ließ seine Figur dadurch erst authentisch wirken. Das ist das was einen Tom Cruise schon immer ausmachte.
Edward Zwick, der hier Regie führte konnte mir dem oscarprämierten Film Glory schon zeigen, das der Feldschlachten hervorragend in Szene setzten könnte. Das wird hier lückenlos fortgesetzt und so ergibt sich zusammen mit den anderen ebenfalls sehr gut ausgewählten Akteuren ein rundes Filmspektakel, denn man gerne auch noch etwas länger zugeschaut hätte.

Der Film der bis in die Nebenrollen equisit besetzt ist konnte einige Preise einkassieren und bekam zudem 4 Oscarnominierungen als Bester Nebendarsteller, Bestes Szenenbild, Bestes Kostümdesign und natürlich, da auch hier schon Hans Zimmer seine musikalische Duftnote hinterlassen hat eine Nominierung für den Besten Ton.

Auch nach 15 Jahren wirkt der Film noch so, als hätte man ihn gerade abgedreht.

Die FBW in Wiesbaden verlieh dem Film sogar das Prädikat Besonders Wertvoll.

Seine Kosten konnte es mit einem Box Office von 457 Mio US Dollar dreifach wieder hereinholen.

Insgesamt ist die Geschichte, kurzweilig und süffig ohne zu große Längen erzählt und die eingestreuten Kampfszenen lockern das ganze etwas auf. Die finale Schlacht erinnert natürlich an seine Vorgänger wie z.B. Braveheart etc. Das ist aber immer so, das es einen Vorgänger gibt , den man vergleichen kann.

Ansichtssache:

Film: 4,5 von 5 (da mich der Film auch nach mehrmaliger Sichtung immer noch in seinen Bann ziehen kann)

Bild: 4 von 5 (trotz des Alters von 15 Jahren ein guter Tranfer und sowohl scharf als auch mit einem guten Schwarzwert versehen)

Ton: 5 von 5 (hier schlägt die Stunde von Hans Zimmer, der es immer wieder versteht mit seinem Soundtrack, den Film emotional zu begleiten und mit seinen einzigartigen Art und Weise ein tonales Kunstwerk geschaffen hat).

Fazit:
Wer The  Last Samurai bisher noch nicht gesehen haben sollte, was für einen Filmfan fast nicht vorstellbar ist, der oder auch die sollte das schnell nachholen, denn es ist zudem kein reiner Männerfilm, sondern er lotet auch die japanische Frauenseele sehr gut aus und gibt Einblick in Wesensstruktur der japanischen Frau. Die Actionszenen sind über alle Zweifel erhaben

und insgesamt ist der Film ohne die heutigen Zappelkameras sensationell gefilmt und landet bestimmt in Abständen nach der Erstsichtung öfter im Player. Hier wäre es schön, wenn man den m in 4K übertragen würde mit angemessener Qualitätserhöhung. Hier ist bildtechnisch noch einiges möglich und ich würde ihn sofort ordern.

In diesem Sinne
Eure
C.T.

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