Han Solo 3D Blu Ray Disc

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11. Oktober 2018



Nachdem ich Solo im Kino gesehen hatte und das wirklich grottige Billig 3D erdulden musste, konnte ich mich auf die Qualitäten des Films nicht so wirklich konzentrieren. Es war schon eine Frechheit was einem im diesem ganz neu renovierten Multiplex Kino geboten wurde.

Nun gut seis drum. Zu Hause sieht es dann ja oft anders aus.
O.k. der Film wurde mit einem Stilmittel versehen, das die besondere Tristes darstellen sollte in der sich die Zivilisation befindet. Die Menschen leben mit den vielen anderen Kreaturen in einer Symbiose, die auch schon in Star Wars IV ersichtlich war. Gut und Böse spielen natürlich eine Rolle und ob man sich der Gier wegen zu einer Seite besonders hingezogen fühlt. Eine gewisse Ambilvalenz der Protagonisten ist latent immer vorhanden.
Um den Film selbst stand es ja zunächst leider nicht besonders gut, denn wie ich schon im Kinoreview geschrieben hatte, stand die Regie besonderen Schwierigkeiten gegenüber, denn es gab unterschiedliche Ansätze die scheinbar nicht miteinander vereinbar waren. Erst nachdem Ron Howard die Regie übernahm, wurde das Projekt in 5 Wochen fertig gestellt.
Konnte so eigentlich noch ein stimmiger in sich schlüssiger Star Wars Spin Off Film entstehen der Han Solo, der wohl wichtigsten Rolle im gesamten Star Wars Imperium, gerecht werden konnte?.

Emelia Clarke hat in einem Interview erzählt, in dem sie eigentlich gar nicht viel über den Film erzählen wollte, das mit Howard als Regisseur erst Ordnung in die Handlung gekommen sei, da man als Schauspieler vorher nicht so recht wusste in welche Richtung der Film gehen sollte. Leider sieht man das dem Film in einigen Szenen auch nach der zweiten Sichtung noch an.

Der Story Ansatz , den Lucas früher einmal anders angedacht hatte, ist grundsätzlich gut gewählt.  Man zeigt Hans Solo als etwas verwegenen Tagedieb, der zum Überleben fast jeden Auftrag anzunehmen scheint. In ihm keimt aber ein grundsätzlich ehrenhafter Kern, dieser kommt immer einmal wieder zum Vorschein, auch wenn er sich weiteren Tagedieben anschließen möchte, so hat er immer einen Blick auf das Wesentliche.
Solo ist ein klassischer Weltraumwesternheld, der nach seinen eigenen Gesetzten handeln will und sich, wenn überhaupt, nur aus einem Grund zeitweise unterordnet, damit er sein persönliches Ziel besser erreicht.

„Solo: A Star Wars Story“ (letzte Regie: Ron Howard) geht also zurück an den Anfang von Han Solos (Alden Ehrenreich) Schmuggler-Karriere,angesiedelt zwischen Star Wars Episode 3 und Rouge On um möglichst noch einen Teil 2 zu implementieren, bevor es in der Zeitlinie mit Episode 4 weiter geht. Genau darin scheint aber auch eine gewisse Problematik zu liegen, weiß doch jeder das Han und letztendlich auch Chewbacca alle Abenteuer unbeschadet überstehen müssen, das nimmt den grandiosen Actionszenen natürlich etwas die Spannungen , z. B, wenn Chewbacca außen am Zug hängt, kann man noch so schnell mit Schnitten die Gefahr andeuten, was soll schon groß passieren. Um hier einen gewissen Überraschungseffekt hineinzubringen, müssen dann eben andere herhalten.

Was ist eigentlich die Essenz des Films:
Eine Lovestory, in der der Protagonist alles daransetzt um seine Liebe wieder in seinen Armen zu halten sowie seine ersten Schritte zum späteren Helden der Rebellion, wäre er sich nur nicht selbst oft im Wege.

Der Protagonist Alden Ehrenreich musste sich gegen eine Vielzahl von Bewerbern durchsetzten und macht einen guten Job, würde man das Original (Harrison Ford) nicht kennen. Eine Filmlegende authentisch darzustellen ist natürlich sehr schwierig (scheinbar können das Frauen besser) aber bei Filmlegenden, die jeder aus dem ff kennt ist das oft unmöglich. Eine noch besser passende Optik hätte bestimmt noch etwas geholfen, hier wäre aus meiner Sicht Jack Reynor zumindest aus dieser Betrachtung vielleicht optimaler gewesen. Schauspielerisch maße ich mir jedoch hier kein Urteil zu..

Die Geschichte um Han Solo führte schon immer zu Spekulationen bezüglich seiner Haudegenzeit vor dem späteren Besitz des Milleniumfalken und so erfährt man im Film auch, wie es zufällig zur Finanzierung des Widerstandes kommt, wie Han zu seinem Namen Solo kommt, wie er seinen zotteligen Freund kennen lernt, das er auch Pokern kann, obwohl es da nicht so heißt und wie er seine erste große Liebe kennen lernt, verliert und wiederfindet, was aus der Liebe wird und noch einiges mehr.

Han Solo ist schon immer aufmüpfig und eigensinnig gewesen, erfährt man und er geht auch hier eigentlich seinen eigenen Weg. Um Geld für seine Heimreise zu bekommen, ist ihm eigentlich zunächst jeder Job recht. Er ist ein kleiner Gauner mit dem Herz am rechten Fleck, der im Grunde immer das richtige machen möchte, der jedoch noch zu jung und zu verwegen ist um alle Zusammenhänge zu erfassen, der sich von seinem Herzen treiben lässt und einen guten Riecher für das Richtige besitzt.

Die Story ist geradlinig und recht schnörkellos erzählt und spielt vordergründig im Gesamtkontext der Star Wars Saga vermutlich keine allzu große Rolle, könnte man meinen. Die meisten Akteure besitzen in der Tat lediglich Stichwortcharakter für Zitate und das Finale, bei dem es rein zufällig um die Beschaffung von Finanzierungsmittel für die spätere Rebellion geht, ist jedoch ein guter Kniff, es fehlt jedoch ein echter Twist im Film, der dem Ganzen etwas mehr Spannung mit auf den Weg gegeben hätte.
Nach dem doch etwas durchwachsenen Kinoergebnis, steht eine Fortsetzung mit Han Solo in den Sternen, obwohl  Ron Howard für weitere 3 Filme unterschrieben haben soll.  Welche Art Zwischenfilme es noch geben wird, hier werden jedoch vermutlich die kurzerhand neu ins Spiel gekommenen Charaktere bestimmt ebenfalls noch eine Rolle spielen. Die Rebellion nimmt ihren Lauf, ob hier Han aber noch einmal eine Rolle spielen wird, hmm, wer weiß.. (Mittlerweile hat Disney erst einmal Kälte Füße bekommen und alle Spin Offs gestoppt).

Der Film wirkt insgesamt auch nach Sichtung 2 nicht so generich und wirkt irgendwie losgelöst vom eigentlichen Star Wars Imperium. Zu lose ist die Verbindung und schafft erst zum Ende hin eine kleine Reaktion hin zum sich er konsolidierenden Widerstand.

War es in Rogue One die Karte, die zum Todesstern führt, bleibt hier im Moment nur, das Geld für den Start der Rebellion. Sicher es gibt für Kenner der Episode IV einige Zitate. Die Versuche eine weitergehende Verbindung über den Milleniumfalken und seinem zotteligen Freund hinaus findet aufgrund der Konzentration auf Han Solo leider nicht statt.
Das ist aber, wenn man ihn aus dem Gesamtkontext herausnimmt eigentlich nicht schlimm, wer nicht erwartet, einen waschechten Star Wars Ableger zu sehen, bekommt hier einen schön inszenierten mit feinem Humor unterlegten Weltraum Western zu sehen, der zudem in den 5 wöchigen Nachdrehs hervorragend hergestellt wurde. Han Solo lernt schnell den im Spiel von Lando gewonnenen Milleniumfalken zu fliegen und es macht durchaus spaß  zuzuschauen, wie er seine verschiedenen Abenteuer verschmitzt mit schnellem Auffassungsvermögen meistert.

Erwartet man hier jedoch mehr, dann kann der Film etwas enttäuschend für echte Star Wars Fans sein, denn nicht auf alles gibt es zufriedenstellende Antworten, zudem der Film auch noch am Ende zusätzlich Fragen offen lässt und eigentlich nach einer Fortsetzung verlangt, die jetzt erst einmal nicht zu kommen scheint. Was wird aber jetzt aus seiner Qi’Ra, die sich erst am Ende entpuppt und zu dem wird, was sie schon immer sein wollte, vermutlich jedenfalls, aber auch das folgte eher einem Zufall. So wie das meiste eher aus einem Zufall heraus erwächst und keinem echten Plan folgte. Insoweit kann man Solo auch planlos nennen.

Der Rest der Nebencharaktere ist Schnee von gestern und spielt so wie schon in Rogue One danach keine Rolle mehr. Man hat auch wenig Zeit eine Bindung zu den Charakteren zu entwickeln, bevor sie den Film schon wieder verlassen.

Wie in jeder Star Wars Episode gibt es aber einen eigensinnigen Droiden (LE-37),
 hier einmal ein weiblicher Charakter, der teilweise mehr Seele besitzt wie einige andere reale Charaktere und für die man schnell eine besondere Emphatie entwickelt und die kurze Zeit für Aufheiterung sorgte. Aber auch dieser kurze Einstieg in eine andere Art zufälliger Droidenrebellion


spielt danach wohl keine Rolle mehr. Zumindest ist LE-37 danach noch irgendwie Teil des Millennium Falken.

So ist das Schicksal von sogenannten Spin Offs, wenn sie  eingebettet in eine übergroße Gesamtgeschichte eingepfercht ihr Dasein fristen müssen und zudem sich mehrere Regisseure um den Filmcharakter streiten.

Bild:
In unserem Heimkino in 2D und danach in Teilen auch noch in 3D war das Bild trotz er vermutlich bewusst eingesetzten Stilmittel für mich einfach zu dunkel.

Kann das für ein 2D Bild noch durchgehen, ist es für ein 3D Bild natürlich ein absolutes No Go, wenn mann vor Dunkelheit nicht mehr viel oder wenig erkennt und damit das 3D Bild zerstört wird. Sicher kann man hier an den Reglern drehen und noch etwas herausholen, dann bricht aber das Schwarz ein und man bekommt ein schon doch eher graues Schwarz zu sehen.

In den Szenen, wo es heller war, es waren leider nicht soo viele, konnte das 3D Bild auch nicht so sehr überzeugen, denn es fehlte ihm dann doch an Raumtiefe, denn zumindest diese sollte vorhanden sein. Die Bildschärfe war hingegen sehr gut und es gab auch keinerlei erkennbares Ghosting zu vermelden.Schade, denn bei Rogue One war das 3D Bild wesentlich besser anzuschauen, zumal es dem Bild auch an sattem Schwarz mangelte.







Das das grundsätzlich anders sein kann, zeigt die 4K Fassung. Diese ist zwar auch aufgrund von HDR sehr dunkel, dafür ist der Schwarzwert aber wesentlich besser.

Ton:
Auch hat mich der Surroundsound im Gegensatz zum Kino nicht aus dem Sessel geworfen, denn die Effektgalerie worde zu zaghaft eingesetzt und so hatte man oft das Gefühl das es sich um ein frontales Surroundsound spektakel handeln würde. Hier und das waren ein paar Direktionaleffekte vorhanden, jedoch einfach zu enig in diesem Fall.

 

Ansichtssache:

Film: 3,5 von 5 ( in der Gesamtschau bewertet)

Bild in 3D: 3 von 5 ( leider auch zu Hause kein Knaller)

Ton: 3,5 von. 5 ( Zwar sauber und direkt aber ohne erkennbaren Effekt)

Fazit:

Wer dieses Spin Off richtig einzuordnen versteht und hier nicht zu viel Star Wars erwartet, der bekommt einen soliden Science Fiction zu sehen, der durchaus auch für sich alleien stehen könnte und auch ohne Sequell eine gute Figur macht. Im Gesamtkanon der Star Wars Saga wirkt er jedoch durch die sich ergebenden Fragen am Ende etwas planlos und wird echte Star Wars Fans verschnupfen. Wir wissen nun wieso Han Solo so ist wie er ist. Nicht mehr aber auch nicht weniger.

In diesem Sinne

Eure

C.T.

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