Guy Ritchies-Spiel im Schatten in 2K und 4K
Mit dem zweiten Film -Spiel im Schatten- entwickelte sich bereits langsam eine Mini Serie, diese Spielwiese ist für Guy Ritchie scheinbar genau das Richtige, hier kann er sich so richtig austoben.
Der Film, der angelehnt an Arthur Conan Doyles Kurzgeschichte „ Das letzte Problem“ die Geschichte von Sherlock Holmes weitererzählt, wobei der Anfangssequenz auch noch kurz Rachel Mc Adams auftreten darf, kann zwar keine echten Überraschungsmomente mehr aufweisen, kann aber dennoch mit einer interessanten und abwechslungsreichen Storyline aufwarten.
Mir gefällt das Format mit den Superzeitlupen, die auf einer großen Heimkinoleinwand (132 Zoll) erst ihre ganze Pracht entfalten und einen mit offenen Augen stehen lassen, sehr gut. Gerade solche Filme lechzen gerade nach einem großen Bild um alle Feinheiten optimal präsentieren zu können. 55 Zoll sind da einfach zu klein. Robert Downey Jr. passt in die Rolle des überheblichen und wagemutigen sowie mit einem großen Augenzwinkern dargestellten Sherlock Holmes, wie die Faust auf das in Superzeitlupe präsentierte Auge. Dr. Watson der mit Jude Law, den unterkühlten Gegenpol zum heißblütigen Holmes verkörpert, der immer für eine Überraschung gut ist, ist ebenfalls grandios besetzt. Kelly Reily als Ehefrau von Dr. Watson ist eine charmante sommersprossige Ergänzung. Die Rollen sind sowieso insgesamt bis hin zum grandiosen Hund sehr gut ausgewählt und transportieren die Zeit des auslaufenden 19. Jahrhunderts mit dem Beginn der großen Industrialisierung wunderbar in die Wohnstuben und Heimkinos. Die Überzeugungskraft eines solchen Filmes steht und fällt mit dem Widersacher, so stellt es Downey in dem Bonusmaterial klar und bringt somit die Essenz des Filmes auf den Punkt. Wenn man sich bei solch einem Projekt nicht mit dem Protagonistenteam bestehend aus Holmes und Watson identifizieren kann, dann findet man keinen Zugang zu diesem Film. So ergibt sich aber einen wunderbare Symbiose der Beiden und man fiebert bis zum Schluss mit.
Das Lexikon des internationalen Films meinte: „Zweiter Teil einer Filmreihe, die Arthur Conan Doyles Kultfigur zum ebenso schlagkräftigen wie cleveren Helden eines Effekte-Spektakels macht. Ein gelungener Unterhaltungsfilm als dramaturgisch attraktive Mixtur aus furioser Action und exaltierter Komik, reizvoll auch dank der charismatischen Schurkenfigur und eines "Falls", an dem sich der Held so richtig die Zähne ausbeißen kann.“
Die Deutsche Film- und Medienbewertung FBW in Wiesbaden verlieh dem Film das Prädikat „wertvoll“.
Bild 2K:
Das Bild ist schärfer als im ersten Teil, jedoch nicht zu scharf, sodass der Reiz des Altertümlichen noch etwas erhalten bleibt. Die stark entsättigten und farblich auf grün und braun und teilweise grau getrimmten Farbspektren passen natürlich in die Zeit des Filmes sehr gut hinein. Korn war manchmal etwas vorhanden, und der etwas zurückgenommen gräuliche Schwarzwert lässt das England des 19. Jahrhunderts wieder auferstehen, wie schon im Ersten Teil. Insoweit herrscht auch hier Gleichklang. Der Kontrast ist manchmal etwas hart, jedoch ist auch das als Stilmittel zu sehen und daher akzeptabel.
Oben 2K BD
Unten 4K UHD
Bild in 4K:
Da der Film vornehmlich im Dunkeln und trüben London spielt, ist es natürlich schwierig einen Hochglanzfilm zu präsentieren. Im Rahmen seiner Mglichkeiten, ist im „Spiel im Schatten“ der stilistische Ansatz von Philippe Rousselot wieder gut erkennbar. Denn auch hier wird die Farbcharakteristik des Filmes wieder dem viktorianischen Zeitalter, in dem alles schmutzig und trist war eingeschränkt und präsentiert sich in schmutzigen dunklen und monochromen Grautönen. Viele Blautöne werden präziser und intensiver hervorgehoben und geben dem Film eine besondere Ästhetik. Rottöne sind intensiver und auch Grüntöne werden realistischer dargeboten. Durch das HDR wird das Bild zwar insgesamt wieder dunkler, jedoch hierdurch werden Helligkeitsstufen ebenfalls präziser, vom strahlenden weiß bis hin zum tiefsten Schwarz reicht die Palette, wobei selbst in den dunkelsten Szenen noch Zeichnung erkennbar ist. Hierdurch wirkt das Bild dennoch schön dreidimensional. Ebenfalls ist ein moderater Schärfezuwachs erkennbar, der sich ähnlich wie im Teil 1 zwar nicht direkt in den Vordergrund drängt, jedoch werden Feinheiten sehr sauber und Artefakte frei dargestellt. Der Gesamtkontrast ist ausgewogen zu bezeichnen. Auch hier werden Gesichter sehr natürlich dargestellt und die feinen Hauttöne sehr realistisch herausgestellt. Insgesamt eine durchaus sehbare Verbesserung des Bildes, was wiederum auf einer großen Leinwand besser erkennbar ist als auf einem 55 Zoll LCD.
Ton:
Der Surroundton ist ebenfalls im Grundtenor des Ersten Teils abgefasst und mit dem zum Film passenden weiteren Filmmusikstücken untermalt. Die Dialoge und der Tiefbass sind schon recht satt und jeder Speaker erhält Gelegenheit sich beim Spiel im Schatten bemerkbar zu machen und so seine eigene Klangnote im raumfüllenden Surroundklang zu setzen.
Bildfazit zu Teil 2:
Auch hier hat sich die 4K Variante von der Farbpalette gegenüber der Blu Ray Disc von 2012 etwas entfernt und ebenfalls wie in Teil 1 ist das Bild grundsätzlich kälter ausgelegt. Es gibt eine moderate Schärfverbesserung und einen besseren Schwarzwert dank HDR, mit den schon oben beschriebenen Einschränkungen.
Auch hier kann man aufgrund der Änderung der Farbpalette nicht direkt nachvollziehen, wie sich der erweiterte Farbraum hier auswirkt, zumal das Bild stark gefiltert ist.
Das Bild ist aber auch hier insgesamt klarer und der Grauschleier ist verschwunden. In Screenshots ist das schwer herauszustellen, im laufenden Bild sieht das schon besser aus und so hat die 4K Variante auch hier insgesamt das bessere Bild. Die Schärfe kann auch hier nur leicht zulegen, es ist aber sichtbar. Hier braucht man schon ein großes Bild um echte Unterschiede darzustellen. Dennoch wirkt das Bild harmonischer und feiner in der Textur.
Ansichtssache:
Film: 4 von 5 (immer noch ein echter Guy Ritchie)
Bild in 2K: 3,5 von 5 ( Gutes Bild mit verschmerzbaren Schwächen)
Bild in 4K: 3,5 von 5 ( Die veränderte Farbabstimmung ist Geschmacksache, der Schärfezuwachs sichtbar, jedoch von der Bildgröße abhängig)
Ton: 4 von 5 (unverändert)
Fazit:
Beim Spiel im Schatten handelt es sich um eine solide Fortsetzung, die demnächst eine Fortsetzung erhalten soll. Guy Ritchie ist nicht der Regisseur, der die Reihe weitererzählt. Das kann dem Franchise gut tun, denn Teil 1 und 2 sind doch sehr vergleichbar trotz unterschiedlicher Story. Eine neue Sicht kann gelingen. Wollen wir es hoffen.
Das Lexikon des internationalen Films meinte: „Zweiter Teil einer Filmreihe, die Arthur Conan Doyles Kultfigur zum ebenso schlagkräftigen wie cleveren Helden eines Effekte-Spektakels macht. Ein gelungener Unterhaltungsfilm als dramaturgisch attraktive Mixtur aus furioser Action und exaltierter Komik, reizvoll auch dank der charismatischen Schurkenfigur und eines "Falls", an dem sich der Held so richtig die Zähne ausbeißen kann.“
Die Deutsche Film- und Medienbewertung FBW in Wiesbaden verlieh dem Film das Prädikat „wertvoll“.
In diesem Sinne!
Eure
C.T.
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