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Duel Project

25. November 2014

Dieses sogenannte "Duel Project" kam dadurch zustande, dass Produzent Shinya Kawai den beiden Regisseuren Yukihiko Tsutsumi und Ryuhei Kitamura in einer durchzechten Nacht eine Film-Challenge anbot. Es ging darum, wer den besten Spielfilm macht (die besten Einspielergebnisse erzielt) mit einem Film indem sich zwei Hauptakteure eine Schlacht liefern, und das in nur einer grundlegenden Location!



Yukihiko Tsutsumi kreierte den 70 minütigen 2LDK. Er ist von den beiden der eher weniger bekannte Regisseur, er veröffentlichte noch Titel wie EGG. oder 20th Century Boys.


Ryuhei Kitamura ist da schon viel bekannter und drehte neben dem Action-Fantasy Splatterspektakel "Versus" auch noch "Azumi" und für die Godzilla Reihe auch noch "Final Wars". Mittlerweile ist er auch dem amerikanischen Publikum bekannt, da er für ihren Markt Filme wie "The Midnight Meat Train" oder "No One Lives" drehte. Sein Duel-Project Beitrag heißt Aragami und läuft etwa 75 Minuten.


Beide Regiebeiträge entstanden im Jahre 2002 und sind japanische Produktionen!


Grund genug, die Filme in den Asien-Wochen unseres Blogs auch endlich mal aus dem Regal zu holen um sie als gelungenes Double-Feature hintereinander laufen zu lassen. Nicht nur um sie Euch vorzustellen, sondern um auch zu sehen wer den besten und ideenreichsten Fight abliefert! Also, der Player hat sich warm gemacht, ich schmeiß ihm die Scheibe in die Fresse und ab gehts ....




Fight#1: 2LDK

2LDK steht im Japanischen für "zwei Zimmer, Küche, Bad". Also schonmal begrenzter Raum, in der sich zwei Frauen eine Wohngemeinschaft teilen. Beide sind Schauspielerinnen und streben nach der großen Rolle. Nach einem gemeinsamen Casting treffen sie abends wieder in der Wohnung zusammen und bemerken, dass die Rollenwahl nur mehr zwischen ihnen beiden entschieden wird. Am Nächsten Morgen soll ihnen die Entscheidung per Anruf mitgeteilt werden. Grund genug um eine schon latente Wut aufeinander, nur noch mehr durch deren Konkurrenz zu schürren.

Man merkt gleich zu Beginn, dass beide einen auf gute Freundinnnen machen aber eigentlich jeder ein anderes Bild vom Gegenüber im Kopf hat, und sich das auch in gedanklichen Off-Kommentaren immer mehr verdeutlicht. Besonders auch, da die beiden schonmal grundsätzlich eher konträre Charaktere sind. Nozomi (Eiko Koike) ist eher die gebildetete, bescheidene Natur, die jedoch auch unter einigen Neurosen und Ticks leidend das Zusammenleben mit etlichen zwanghaften Regeln aufrecht erhalten will. Darunter leidet Rana (Maho Nonami) die sich aber auch weniger um etwas wie Rücksicht kümmert und schonmal frech Nozomis Ordnung durcheinanderwirbelt. Sie ist mehr die oberflächliche und kontaktfreudige Person, die ein bisschen einer abgehobenen Schonheitskönigin gleicht. Aber auch sie hat einen kleinen psychischen Knacks, eine Art Trauma, das sie belastet. Also beides Persönlichkeiten, die sich perfekt dazu eignen sie zur Hochform der völligen Entrüstung auflaufen zu lassen!

Die versteckten Aggressionen sind nachvollziehbar herausgearbeitet und steigern sich immer weiter, bis auch endlich die unterdrückten Gedanken nach einer halben Stunde Filmzeit mal ausgesprochen werden um die Sache aufs nächste Level zu hieven. 
Nachdem Rana, die eigentlich schon schlafende Nozomi wieder weckt, indem sie einen Austicker unter voll aufgedrehter Metalmucke abliefert, ist erst der Beginn eines ideenreichen Kampfes durch die ganze Wohnung... mit all den Waffen die gefunden werden!

Samuraischwert, Feuerlöscher, psychologische Taktiken, Ketchup und sogar eine Kettensäge sind nur einige Utensilien die ihre Verwendung finden. Wobei man definitiv auch mal Lachen darf, weil es einfach schon so dreist ist. Aber sich die beiden im fahrigen Auslassen ihrer Probleme, ziemlich cool, bzw. gefasst an die Substanz gehen. Die Sache hält sich auch erstaunlich glaubwürdig, zumindest bis die eine die andere in der Badewanne halb ertränkt und dann auch noch unter Strom setzt. Das ist kaum zu glauben, gerade weil es dann noch immer nicht das Ende ist ... denn DAS wartet auch noch mit 'ner Portion Ironie auf! 

Ist also recht gelungen, auch wenn die beiden Biester heute noch schöner anzusehen sind als damals, überzeugen sie in ihren Rollen vollauf. Besonders da die Inszenierung mit den Off-Gedanken die langsame Steigerung stets glaubhaft macht, eben bis das blutige, unaufhaltsame Chaos sich nicht nur mit einer Nuance CGI leicht übersteigert. Aber immerhin, auch wenn die Wohnung visuell nicht unbedingt Charme versprüht, bleibt es ein rundum gelungenes Szenario das bis Ende befriedigt.








Fight#2: Aragami


Zwei vom Schlachtfeld kommende Samurais suchen schwerstverletzt Zuflucht in einem Bergstempel. Einer der Beiden kann gerettet werden und wird gesund gepflegt. Als der Samurai (Takao Osawa) aufwacht, begenet er dem Meister des Tempels (Masaya Kato), der sich trotz seiner bewussten Zurückgezogenenheit in diese Einöde, wieder mal über Besuch freut und deshalb mit den Gast ausgiebig deniert. Im Lauf ihrer Gespräche beginnt der Hausheer dem Samurai einige Legenden zu erzählen, besondern von einem Tengu. Einem Teufel des Waldes, den Herrscher des Berges, der alles bis ins Kleinste wahrnimmt und Menschen tötet. Er nennt sich auch Aragami und gilt als Gott des Krieges. Aber nicht nur um seinen Gast damit zu unterhalten, sondern um ihm auch zu eröffnen das ER, der Gastgeber, dieser Aragami ist!! Er will ausserdem, dass der Samurai in tötet!

Hört sich voerst nicht ganz plausibel an? Ist aber eigentlich nur eine Herausforderung um seine schon lange Erdenzeit würdig im Kampf zu beenden. Seppuku, der rituelle Selbstmord ist keine Option, es muss ein würdiger Gegner sein der ihn auch wirklich in einem aufrichtigen Kampf besiegt, damit er endlich seine Ruhe finden kann. Durch einige Erläuterungen fällt ihm das Ausschlagen dieser Bitte, bzw. eine Flucht aus der Situation auch bald schwer. Weshalb sich die beiden bald in einem tötlichen Kampf gegenüberstehen.

Eigentlich ist für den Zuseher beim anfänglichen Essen schon klar, dass nur eine dieser Persönlichkeiten würdig ist diesen Kampf zu gewinnen. Im Grunde scheint die Angelegenheit sehr lange als unausgeglichenes Machtverhältnis, aber die Asiaten sind ja bekannt in ihrem Kino oftmals noch weitere ideenreiche und unerwartete Türen zu öffnen. Was hier klar wird, als der Aragami den Samurai im ersten Kampf mit dem Schwert durchbohrt und dieser nicht stirbt! Die Geschichte hält nämlich nicht nur mystische Legenden bereit, sondern eröffnet einem auch noch höhere Mächte!

Nach weiteren interessanten Anektoden des Aragami, kommt sogar noch Humor in die Sache. Nicht nur, dass sich zwischendurch durch internationale Kulturen getrunken wird, auch die auftauchende freie Waffenwahl ist unterhaltsam, da der Aragami dem Samurai immer wieder amüsant belehrt, warum diese Waffe hier nicht die beste Wahl ist.

Atmosphärisch durch das reine spielen in der Nacht, während eines Gewitters, inklusive der düsteren Tempelausstattung gar nicht mal so übel, aber auch nicht herausragend. Eine dritte Person erscheint hier noch als weibliche Dienerin (Kanae Uotani) die stets ein Auge auf die beiden hat und hilfreich ist, sich aber großteils im Hintergrund hält. Letztlich hält der Film noch eine philosophische Note bereit und geht dann in den Endfight, der sich durch Licht- und Farbeffekte nochmals von den vorherigen "abhebt".

Ein guter Vertreter im Zweikampf in solch reduzierter Räumlichkeit aber trotz der gelungenen Choreografie der Fights und etwas Humor, zu wenig fesselnd auf die ganze Zeit. Leider fehlte es an Dichte, obwohl die Umgebungstimmung düster genug wäre. Auch die Dialoge bieten immer wieder mal spannendes, sind in ihrer Wirkung aber doch zu wenig intensiv (dargestellt) um auf Dauer vollends zu fesseln.



Die rot/schwarz Wechsel vom Digipack zu den Discs sind wirklich edel gestaltet!




Welche Schlacht
ist nun die bessere?


Einmal Frau gegen Frau, gefolgt von Mann gegen Mann, Kampfkunst vs. Biesterfight, Ästhetik gegen Haushaltsschlacht, obwohl irgendwo so verschieden, doch so einheitlich in der thematischen Aufmachung. Die Ideen sind in beiden Fällen genial. Aus so wenig, 2 Personen in einem Raum und das in beiden Fällen in nur einer Nacht, dennoch einen ganzen Feature Film (tragenden Spielfilm) zu schaffen, ist schon beeindruckend. Das dann auch noch das Schauspiel, bzw. die Inszenierung von der psychologischen Seite her so nachvollziehbare Substanz mitbringt, ist schon ein bedachter Streich.

Auf der DVD befinden soch noch sogennante Videomessages die sich ans Publikum dieses Wettbewerbes richten soll, wobei man merkt, dass die Leute doch auch Spaß an der Sache hatten und nicht ganz unwitzig sind.

Nun hab ich das ganze Netz durchsucht um überhaupt zu erfahren, wer offiziell das Project überhaupt gewonnen hat. Obwohl es schlussendlich egal ist da jeder selbst entscheiden soll, scheint es so als hätte "2LDK" den Gewinn für sich verbuchen können. Aber fest behaupten würde ich das immer noch nicht, da nicht gerade viel darüber zu finden ist.



 

Diese beiden Kammerspiele als Double-Feature waren also doch ganz sehenswerte asiatische Beiträge, wobei man meine Entscheidung wohl eh schon rauslesen konnte.
Mir war Aragami dann in Summe doch zu langatmig ..... und deshalb, die Schlacht der weiblichen Geschlechter eindeutig als mein Sieger hervorgeht!!

"2LDK" ist einfach viel roher und primitiver in seiner Gewalt, was den Film und diese eigentlich bizzare Situation auch so realistisch und auch möglich machen. Sie zeigt wunderbar den Anstieg und Ausbruch eines sich zuspitzenden emotionalen Dilemmas. Eben nur das mit dem Strom und der Badewanne war mir ein wenig zu überzogen, wobei es eventuell schon sein könnte, dass man sowas sogar überlebt auch wenn ich es stark bezweifle. Danach gab es noch einen sonderbaren Schnitt zu bemängeln, aber ansonst fand ich alles durchgehend spannend inszeniert und hatte auch genug Ideen um die ganze Zeit über zu begeistern, oder auch (ironisch) zu schockieren! Würde ich mir deshalb sogar wieder mal ansehen. Aragami eben nicht.



 
Dadurch steht mein persönlicher Sieger fest,
aber jeder andere könnte seine Wahl noch vor sich haben!



Grundlegend muss man dazu aber das Interesse an dialogslastigen Filmen, sowie reduzierten Situationen mitbringen.

Es war mir eine Freude!
 
 
 

 

Alle Fotos wurden selbst erstellt und zeigen meine Edition (und deren Inhalte - als Beispiel Filmposter) des Duel-Project von REM (Rapid Eye Movies)

... zuletzt gesehen ...

12. November 2014
The Walking Dead - Staffel 4 / Southern Comfort / Sharknado / Ghost Shark / Für immer Liebe


OK! Neben einigen echt guten Sachen, wird es dieses Mal auch richtig schlecht!! Programmtechnisch versteht sich! Also angenehmes Lesen bei meinen letzten Sichtungen! Wie ihr wisst, stets meine Sicht der Dinge ... Viel Spaß!
 





 

The Walking Dead – Die vierte Staffel (TV)
USA2013/14 (anSICHT enthält eventuell minimale Spoiler)
Man fühlt sich trotz der bissigen Gefahr und dem lauern des Todes, gleich wieder Zuhause. Die wunder
baren Brauntöne, die einen unter anderem wieder auf die erdige Szenerie und die Natur zurückwerfen, und die gemächliche Machart des persönlichen Zombiealltags sind gleich wieder vorhanden. Nach einem kleinen Zeitsprung hat man sich im Gefängnis schon neu eingerichtet. Dort meistert man den Alltag inklusive der restlichen Bewohner aus Woodbury. Der Einsteig ist gleich mal bombastisch und legt neben gefestigten Vorgängen, gleich auch mal richtig Tempo hin, als im Gefängnis eine Seuche die Menschen dahinzuraffen droht. Was eines der Themen dieser Staffel darstellt …

Da wäre noch ein Ort namens Terminus, der scheinbar eine Zuflucht für jedermann bieten soll, bis hin zu einer kleinen verbalen Erwähnung einer möglichen Ursachenheilung. Wobei man nicht weiß, ob der Charakter der sich dafür zuständig hält, eventuell nicht doch ein Lügner oder Spinner ist? Aber seine Truppe, zu der Glenn stößt, gibt ne nette Combo ab! Man merkt gleich, dass sich die neuen Charaktere wunderbar einfügen und einfach zur Serie passen. Einige, wieder tolle persönliche Geschichten bereithalten, welche die gewohnt erstklassige Zwischenmenschlichkeit der Serie wieder ganz hervorragend beleuchten. Ein ungutes Überbleibsel der dritten Staffel muss natürlich auch noch seinen (Episoden-)Platz finden, weshalb der Governor auch hier wieder seinen komplexen Charakter in einigen Facetten beisteuern darf. Wer sich jedoch (wie ich) denkt, dass diese Figur schon längst ausgedient hat, findet diesen Staffel-Zwischenteil eher ermüdend.

Rick hat seine geistige Verwirrung der dritten Staffel wieder im Griff, wenn wohl auch nur zeitlich? Hershel muss ganz schön Einsatz im Gefängnis bringen, Michonne und Daryl dürfen endlich was über ihre Vergangenheit verraten, Carl hat so seine Probleme im Kind-sein und Carol wird immer verbohrter, gezeichnet durch den Verlust ihrer Tochter (St.2). Daryl ist nach wie vor ein markantes Highlight und über alle anderen bekannten Gesichter freut man sich einfach nur (Gleen, Maggie, Beth, …). Deren Alltag im Gefängnis ist weiterhin mit Gefahren gepflastert und außerdem werden in dieser Staffel auch mal die Karten neu gemischt. Das ist gewiss!

Einige nette Bezüge zum Comic sind auch erfreulich. Besonders 1:1 Bilder, wie das, als der Governer mit seinen neuen Untertanen incl. Panzer vor dem Gefängnis auftaucht, oder die Prügelei zwischen Rick und Tyrese (wenn auch aus ganz anderen Gründen). Tyrese bekommt auch endlich mehr Spielraum, da er im Comic eigentlich Ricks Sidekick ist. Sein Markenzeichen, der (Latt-)Hammer, immer mit dabei! Und Rick darf hier endlich auch mal zur kleinen Axt greifen, die ja im Comic seine bevorzugte Waffe darstellt. Schade, dass er sie nicht mitgenommen hat! Auch neue Comic-Charaktere werden in dieser Staffel eingeführt! So kleine Andeutungen etc. sind recht erfreulich, wobei die Serie auch ohne Bezüge überzeugt.

Einige Musikpassagen sind wieder wunderbar gewählt, die Unschuld eines Kindes verliert leider an Stellenwert und wer auf das Herumstreunen und Entdecken steht, wird besonders in der zweiten Staffelhälfte wieder bedient. Ich fand die vierte Staffel wieder klasse und auch um einiges besser als die Dritte, da ich dort die ständigen Szenewechsel zwischen Woodbury und Gefängnis recht unharmonisch fand. Zwar gibt es auch in der Vierten manch Wechsel, aber stets zwischen interessanten Persönlichkeiten. 

Da ich das offene/spannende Ende nicht aushielt, hab ich mir im Pay-TV noch die erste Folge der fünften Staffel angesehen. Wundersamerweise wurden all meine dringlichen Fragen gleich in der ersten Folge beantwortet. Die erste Folge war zwar recht gut, wartet aber mit einer ganz unmenschlichen Schlachtszene auf, die mir gar nicht zusagte. Also doch halberfreulicher Einstieg. Ich hoffe die gehen nicht weiter in solch abartige Gefilde! Jetzt warte ich aber auf jeden Fall bis nächstes Jahr um mir auch die Fünfte wieder zeitnah in Folge anzusehen.




Southern Comfort (DVD)
USA1981 – Die letzten Amerikaner
1973 Louisiana: An einem eher tristen Wochenende findet eine Übung der Nationalgarde in den Sümpfen Louisianas statt. Während der Übung muss ein See überquert werden und nach kurzer Diskussion werden hierzu die Kanus der Einheimischen entwendet. Als diese Auftauchen kommt es zu einem schrecklichen Missverständnis, die Soldaten rufen ihnen zwar zu, dass sie Kanus wieder zurückbringen, diese verstehen jedoch ihre Sprache nicht. Als dann einer der Soldaten aus Jux und Übermut mit den Platzpatronen auf sie schießt um sie zu erschrecken, nehmen die das natürlich für voll, schießen mit echter Munition zurück und töten ihren Sergeant. Eine Jagd entbrennt, in der die Cajuns mit aller Gewalt ihr Territorium gegen die Eindringliche verteidigen…

Abbildung zeigt leider nur den US-Import, bei uns gibt es den Titel nur auf DVD, dafür aber in zwei Auflagen. Wobei die zweite nun sogar auf FSK16 runtergestuft wurde. Das Cover des Imports kann sich aber echt sehen lassen.

Tja, bei soviel charakterlichen Hitzköpfen ist schnell klar, dass nicht unbedingt der Cajun (der Eingeborene) die größte Gefahr darstellt. Somit kritisiert der Film allerlei waghalsige Gesinnungen, besonders eine unreflektierte Kampfeslust und Militanz. Und obwohl viele vorerst als Stereotypen dargestellt werden, speziell im Waffengebrauch, so ergibt sich einiges an Charakterarbeit, wobei durch diese Konflikte die dann fortlaufend innerhalb der Gruppe stattfinden, eine sehr interessante Dichte entsteht. Die durch die feuchten, kühlen Sümpfe nochmals eine rohe und gefährliche Überlebensstimmung aufkommen lässt. Da die Reservisten grundsätzlich nicht die größte Ahnung von der durchstreiften Natur haben, sind die Eingeborenen doch im Vorteil und knüpfen sich einen nach dem anderen vor. Was mitunter nicht nur aufs Körperliche, sondern auch stark auf die Psyche der Figuren geht.  

Fred Ward und Keith Carradine sind die eher bekannten Gesichter, sowie auch Brion James auf der Seite der Cajuns. Powers Boothe mimt einen Neuankömmling (und überlegten Menschen) der gleich zu Beginn eine eher neutrale Beobachtung der Haudegen führt, dann aber auch immer mehr in Fahrt kommt. So behält der Film grundsätzlich seine bindende  Dialogslastigkeit, zieht in der zweiten Filmhälfte mit mehr Action nach, hält aber auch mal zähe Sequenzen bereit. Durch den sumpfigen Background aber großteils zu verkraften.

Walter Hill drehte hiermit nicht nur einen Actionthriller, sondern vielmehr eine gelungene Kritik auf die primitiven Kriegsmechanismen die sehr gut offenbaren, dass der eigentliche Feind schnell in den eigenen Reihen, in den Köpfen und Gesinnungen einzelner Menschen, gefunden ist. Auch wenn "Southern Comfort" nicht gänzlich lückenlos glaubwürdig auftritt, aber es soll ja auch noch manch alter Actionfilmcharme erhalten bleiben, so ist er als Survival-Vertreter definitiv zu Sichten. Besonders durch die Anteile an Gesellschaftskritik und dem Sumpfsetting. Im Survivalbereich könnte man ihm neben "Beim Sterben is jeder der Erste" wohl auch eine Kultnote zusprechen, die er großteils sogar erfüllt. Ich glaub, mir hat er sogar besser gefallen als der Burt Reynolds und Jon Voight Trip!



Sharknado (DVD)
USA2013
Endlich hab ich es geschafft! Jeder redete über diesen Meilenstein der Filmgeschichte, ihr, meine Freunde, der Mann an der Tanke, die Videothekenlady, die Leute in der Fußgängerzone, der Apotheker, sogar der Pfarrer im Sonntagsgottesdienst! (Jetzt dürft ihr ruhig lachen!) Ich schämte mich schon dafür mich eigentlich einen Filmkenner zu nennen, aber gut das diese Schmach nun vorüber ist, denn ... ICH hab ihn gesehen!!

Wo fange ich nun an!? Da wirklich ALLES am Film SCHLECHT ist, erzähl ich euch lieber die auffälligen guten Sachen, um nicht völlig auszuarten!! Immerhin behält "Sharknado" sein Tempo bei und lässt somit auch keine völlige Langeweile aufkommen, er hält einen stets bei Laune und sorgt dabei letztlich auch noch für einige kreative Ideen. Die so waghalsig dämlich sind, dass man sich hier genau richtig fühlt! Denn mit einem Helikopter an einen Tornado (voller fliegender Beißer-Fische) zu fliegen um ihn mit selbst gebastelten Bomben außer Kraft zu setzten, hat neben manch anderen wahnwitzigen Ideen schon "lächerliches" Lob verdient. Obwohl man von Beginn an (zwecks Titel) vermutet, hier geht es ständig nur um gefräßige Haie in einer Windhose, wurde das ganz gut bewerkstelligt… denn vom Anspülen, rein wehen bis zu  Überschwemmungen gibt es schon genug andere Möglichkeiten (wenn glücklicherweise auch völlig irrational) die Fischchen durch die Straßen und Kanäle schwimmen zu lassen. Bevor überhaupt die Hauptattraktion, der Tornado, mit seiner bissigen Fracht auftaucht. Die Waffenwahl dieser illustren, flüchtenden Menschencombo, vom Billardqueue über Pump-Gun bis zur Kettensäge lässt einen einsatztechnisch nur Staunen. Auch ein Barhocker mit dem dazugehörigen Trunkenbold (ein recht amüsanter John Heard) hat sich eingeschlichen!

Tara Reid ist zum Glück nur im halben Film zu sehen und liefert dabei ne nervige Zicke ab, Beverly Hills 90210 Teensternchen Ian Ziering wagt sich hier als roter Hai-Faden. Muss angenehm sein wenn man morgens aufwacht, zum Set von Sharknado geht und weiß, man darf heute blau machen. Das merkt man dem ganzen Cast auch an, diese lockere, mühelose und enorm spaßige Sache... da man weiß, EGAL WAS man tut, man kann in seiner Rolle echt GAR NIX falsch machen!! Achja, Cassie Scerbo als Nova ist noch der braungebrannte, süsse Rettungsanker in diesem Hailight!

Und? Hat sich nun schon wer an die Fortsetzung gewagt!?

Da man nach "Sharknado" definitiv meer will, drängt sich ein Double-Feature nahezu auf. Was mit "Ghost Shark" auch gleich vollzogen wurde! Da die beiden Filme des SciFi-Channels sowieso stets nur 80 Minuten laufen, is das wie Film-Sushi! Nette Häppchen!

&


Ghost Shark (DVD)
USA2013
Der gleich in selbe Kerbe schlägt, jedoch vom CGI gar nicht mal mehr so unterste Schublade wie "Sharknado" ausfällt. Keine Sorge, auch noch schlecht genug ist! Allein der blau fluoreszierende Hai, der sich hier als Geisterhai durch Film und seine Protagonisten taucht, sorgt für Furore. Um die Sache auch REALISTISCH erscheinen zu lassen (YEAH! ich hab doch tatsächlich das Wort "realistisch" bei so einem Film in den Mund genommen) sorgt eine alte Legende für die NooOTWENDIGE Logik. Diese mystisch angehauchte Geschichte, könnte aber auch aus jedem anderen Horrorfilm stammen und erfüllt damit vollends seinen Zweck... fast schon zu sinnvoll! Aber zum Glück fehlt der Humor auch hier nicht, den der Ghost-Shark kann nicht nur im Meerwasser killen, sondern als Geist auch überall auftauchen wo Wasser vorhanden ist! Vorerst noch in verbundenen Wasserleitungen, darf er dann sogar unabhängig in geschlossenen Systemen wie der eingelassenen Badewanne auftauchen oder in der Sprinkleranlage, im Pool bei der Teenparty und als größtes Hailight des Films, in einem Wasserspender(!!!!) … um daraufhin den durstigen Bürokraten nach seinem Becherdrink von innen heraus zu spalten!! Und da er so schön blau leuchtet ... VOLL LASER EY!!! Also wenn man sich spätestens hier nicht vor Lachen krümmt, ist man wohl im falschen Film! Wollt's nur gesagt haben! ;)

Neben der ziemlich öden deutschen Schnarch-Synchro bei "Ghost Shark" nervt in beiden Filmen auch stets diese fiese TV-Optik, aber die üblen Splattereinlagen die beide Filme grandios verbuchen können sind oftmals so trocken, dass sie einem das Zwerchfell kitzeln. Besondern wenn ein Hai einfach nebensächlich aber zielstrebig vom Himmel plumpst um dumme Statisten (Was mach ich eigentlich hier? Egal stell dich einfach da hin!) zu zermantschkern! So eben bei Sharknado.

Also! Wenn der Stapel ungesichteter Filme, mit etlichen Klassikern und Must-Haves bzw. cineastischen Meilensteine wieder mal zu groß wird und man sich wegen seines filmischen Horizontes schon minderwertig fühlt, wird es Zeit hier zu zu greifen! ;)



Für immer Liebe (HD-TV)
USA2012 – The Vow
Paige (Rachel McAdams) und Leo Collins (Channing Tatum) sind glücklich verheiratet, bevor ihnen ein Unfall einen Strich durch ihre so liebenswerte Verbindung macht. Denn als Paige im Krankenhaus aufwacht, kann sie sich nicht mehr an ihren Mann erinnern. Die letzte Erinnerung liegt Jahre zurück, in eine Zeit, in der sie noch ein ganz anderer Mensch war …

Was wiederum gleich einen fiesen Einstieg bietet, da Paige in diesem alten Leben gerade mit einem anderen verlobt war und auch für sich selbst noch ganz andere Interessen verfolgte. Denn sie machte erst nach dieser Zeit eine grobe Persönlichkeitsveränderung durch die sie dort hin brachte und zu dem machte, was sie mit ihrem Mann Leo war. Ein gelungener Schachzug des Drehbuchs, welches damit nicht nur enorme Veränderungspotentiale und einen Drang zur Persönlichkeitsentfaltung aufzeigt, sondern auch die Spanne zwischen den Liebenden enorm fies da stehen lässt. Gerade weil Leo es fast gänzlich mit einer anderen Person zu tun hat, welche statt einen liebenswürdigen Künstlerin wieder zum alten Ego, einer eher versnobten Upper-Class Lady, verkommt. Wobei man es als sehr gelungen betrachten kann die Figuren hier keineswegs zu einseitigen Stereotypen zu verkommen lassen, sondern sie in ihrem Dilemma glaubwürdig und auch verständnisvoll erscheinen zu lassen. Wobei hier besonders Leo emotional einiges einzustecken hat, aber letztlich doch auch überraschend selbstlos agiert, was in solchen Romanzen eine doch nicht alltäglich Tugend darstellt. Denn anders als sein Umfeld offenbart er nicht alte Intrigen um seine Frau eventuell damit auf seine Seite zu ziehen. Er versucht ein schon mal vorhandengewesenes Schicksal neu zu schreiben.

Optisch ist deren verheirateter Alltag und auch deren Freunde, ziemlich stylisch bzw. kreativ aufbereitet und bietet somit ein paar angenehme Wohlfühlpunkte, sofern man sich eben auch eher den Künstlernaturen hingezogen fühlt. Wenn man es eher geordnet und finanziell sicher hat, wird man sich wohl mehr in ihrem alten Leben wiederfinden.
Rachel McAdams hat hier ja schon einige einschlägige Genre-Erfahrung mitgebracht (Wie ein einziger Tag, Die Frau des Zeitreisenden) und agiert gewohnt überzeugend, während Channing Tatum, der natürlich auch Erfahrung hat (Step Up, Das Leuchten der Stille) doch mehr kitschig wirkt, seine Sache aber gut meistert.

Besonders das Ende unter leichtem Schneefall (in der Hoffnung auf einen heißen Kakao), durchtränkt vom brillanten Cure-Song "Pictures of You", brennt sich nochmals ein. Fantastischer Abschluss einer Filmromanze, die sich doch in kleinen Persönlichkeits-Nuancen von seichten Genrevertretern abhebt. Basiert übrigens auch auf einer wahren Begebenheit. Kann man sich also mal ansehen!
Nun steht "Alles eine Frage der Zeit" noch auf der WatchList! In diesen Bereichen auch noch "The Spectacular Now" und "Das Schicksal ist ein mieser Verräter".

 

 

(Bilder: bluray-disc.de)


Martians!!! (Ein Außerirdischer kommt selten allein) / Dracula (1931) / Juan of the Dead / Geschichten auf der Gruft (einige Episoden)


Hier nun noch der zweite Streich meines Halloween-Blogduos, indem ihr noch nachlesen könnt was im ersten Halloweenblog keinen Platz mehr fand, sowie auch meine anSICHTEN zu den beiden Titeln die ich noch direkt in der Halloweennacht sichtete! Eigentlich wollte ich hier noch die vierte Staffel von "The Walking Dead" einfügen, die ich auch schon währenddessen aufnahm und guckte, da will ich mir aber noch ein wenig Zeit nehmen damit sie nicht gleich wieder vorbei ist. Auch wenn es schwer fällt, da man so gern an deren infektiösen Alltag teil hat - mittlerweile bin ich bei Episode 7. Stattdessen hab ich hier dann noch ein paar Episoden einer anderen bekannten Serie eingebracht, die hab ich nämlich dazwischen genascht. Diese anSICHT könnte man sogar als mini-minimalen Beyond Ausflug sehen. Also nun zum Rest, vom Halloween-Fest ...
 

 



Martians - Ein Außerirdischer kommt selten allein (DVD)
USA1990 - Spaced Invaders
Die Marsianer führen einen Krieg im Weltraum. Als sich eine halbstarke Truppe Marsmännchen aufmacht mitzumischen, jedoch irgendwie den Anhang verloren hat, strecken sie ihre Fühler aus und empfangen von der Erde die (erneute) Übertragung von Orson Welles gesprochenem Hörspielklassiker "Krieg der Welten" (H.G. Wells) und halten es prompt für real! Sie glauben ihre Kollegen haben nun die Erde angegriffen und machen sich prompt zu dieser auf um auch noch ein paar Erdlinge zu vernichten. Da dort gerade die Halloweennacht voll am Laufen ist, fallen die frechen halbwüchsigen Marsianer gar nicht sonderlich auf.

"Ich hab gesagt, mach dich zum Sterben bereit Erdenpennerin!"
(die füllige Frau wird von den kleinen grünen Männchen außerdem noch gern "Pfannkuchen" geschimpft)

Da auch im echten Hörspiel die Angreifer vom Mars kamen, ergibt das schonmal eine grenzgeniale Idee, die auch gleich passend und sehr humorvoll eingefädelt wurde! Das sich die älteren Bewohner dieser Kleinstadt noch über die damalige Erstausstrahlung mit folglicher Panik unterhalten und erzählen was sie unternommen haben, bringt nochmals Witz ein.
Bei der Bruchlandung der nun echten Marsianer gehen diese gleich mal mit einer Geschwindigkeitsüberschreitung von genau (!) 2945 m/h einem dorftypischen Deputy in die Radarfalle - der dann dadruch auch den ganzen Film über mit halbverbrannten Gesicht durch die Gegend läuft - bevor sie einem Farmer die Scheune ruinieren. Welche durch die Holzlatten sichtbar in einem gleisenden Lichstrahl steht. Also typische Anspielungen fehlen hier keineswegs, was echt Laune macht! Effekttechnisch wird hier auch von billigen alten Miniaturbauten bis hin zu damaligen Lichteffekten schon was geboten, wobei das Highlight definitiv die genialen Masken der Marsianer darstellen. Deren Gesichtsbewegungen wohl durch Animatronics und der Rest durch Halbwüchsige belebt wurde. Auch wenn sie wie große Melonenköpfe aussehen, können sich ihre Fühler und auch die restliche Aufmachung mehr als sehen lassen. Das die witzigen und lässigen Typen auch mit Pilotenbrille, Collegejacken und weiteren sonderbaren Acessoires ausgestattet sind, macht die Angelegenheit nur noch amüsanter.

Also der Witz - wenn auch oft NUR albern - wird hier groß geschrieben, da dieser auch den Film trägt weil die Story nun vordergründig nicht wirklich bei Laune hält. Der neue Sheriff (Douglas Barr aus "Ein Colt für alle Fälle") muss sich in dieser heiklen Kleinstadtsituation beweisen und hat es auch bald mit manch irrwitzigen Dorf-Chaoten und einem verkleideten Lynchmob zu tun. Seine Tochter (Ariana Richards aus Jurassic Park) die als bissiger Alien verkleidet Süssigkeiten sammelt, verfolgt bald die frechen und angriffslutigen Aliens auf Schritt und Tritt. "Aber Dad, sie sind nicht wirklich böse, sie sind nur ... dämlich!"
Die Handlung setzt sich eben aus diesem genialen Mißverständnis zusammen und zeichnet den Weg der coolen Marsmännchen, vom Süssigkeiten ergattern über Schaden anrichten und eigenen interplanetaren Problemchen bis hin zum grandiosen Austeilen eines derben Spruchs nach dem anderen! Dieser Humor, manch irrwitzige, kreative (von amüsant billig bis genial umgesetzten) Ideen, dem tollen 80er Jahre Flair, gepaart mit Eindrücken aus noch älteren Sci-Fi Filmen sowie trashigen Eigenarten, macht den doch auch kindlichen Streifen durchgängig unterhaltsam.

Ich frag mich echt warum ich diesen vergnüglichen Streifen nicht schon damals entdeckt habe, denn als Kind/Jugendlicher hätte mir der wohl noch mehr gefallen! Aber auch heute macht diese kleine Randentdeckung noch Spaß und bot sich zu Halloween perfekt an. Für seriöse(*g*) Cineasten ist dieser (halbe) Kinderfilm, dieser Klamauk vom Mars, wohl weniger was, aber als Sci-Fi und B-Movie Fan möcht ich den nicht missen - diesen kleinen ulkigen, frechen und auch trashigen Ausflug voller Sonderlichkeiten!

Achja, Darsteller Royal Dano spielte in "Martians" (O: Spaced Invaders) den Farmer Wrechmuller, zwei Jahre zuvor spielte er den Farmer Gene Green in einer eher kleineren Rolle in "Killer Klowns from Outer Space" (O: Space Invaders). In beiden Rollen hatte er stets seinen treuen Hund an der Seite!



Dracula (Blu-Ray)
USA1931
Renfield (Dwight Frye) reist von England nach Transillvanien um Graf Dracula (Bela Lugosi) die Papiere seines neu erwobenen Grundstückes in England zu überreichen. Der Vampir macht sich Renfield schnell zum Untertan, gefolgt von der Überschiffung seines Sarges nach England um sich dort, in seiner neuen Heimat, auf eleganten Beutefang zu machen.

Ein Vampirfilm der gänzlich ohne Blut auskommt, na gut einmal wird sich mit Papier in den Finger geschnitten, der Rest bleibt aber blutleer. Doch für Atmosphäre braucht es das auch nicht und die ist beeindruckend in Celluloid gebannt. Besonders durch den Verzicht von Musik kommen Szenen zustande, die speziell durch Ausdruck von Mimik und Umgebungsflair ihre Wirkung in markanter Stille entfalten. Mann muss aber auch zugeben, dass einige dieser legendären Inszenierungen, auch besonders durch das hypnotisierende Schauspiel von Horror-Ikone Bela Lugosi, heute auch mal ungewollt witzig erscheinen. Wer sich vom Schauspiel her auch nicht vor Lugosi verstecken muss ist Dwight Frye als wahnsinniger Lakaie Renfield, der hier einige völlig beeindruckende, amüsante und auch ambivalente Auftritte abliefert. Besonders als er immer wieder vom Irrenhaus ausbüchst und bei versammelter, zuvor belauschter Mannschaft auftrickst und ihnen unerwartet souverän weiß macht, dass er sich solch Unterhaltungen eigentlich von Irren (wie er es ist) erwartet hätte - da sie sich zuvor über die Legenden des Blutsaugers unterhalten haben! Geniale Szene, gefolgt vom nächsten Highlight, als Dracula Van Helsing unterstellt, dass er für nur ein gelebtes Leben schon etliches Wissen mitbringt! Zwischen dem kleinen Kampf dieser zwei Erzrivalen, fehlt natürlich auch nicht die sinnliche Liebesnuance in der sich Dracula um die Tochter Mina (Helen Chandler) seines neuen Nachbarn, Dr. Seward hermacht. Dieser den Leiter der ansässigen Irrenanstalt darstellt, in der eben auch Renfield sein Zeit verbringt.

Nett sind noch die Bezüge, dass sich hier der Vampir neben einer Fledermaus eben auch noch in einen Wolf verwandeln kann und auch Knoblauch nie Thema wird. Wolfskraut reicht auch! Gegen Ende geht alles ziemlich schnell und wird auch ohne viel Aufsehens umgesetzt. Ich muss sagen, der Film ist zwar berauschend inszeniert und auch ein Klassiker des Vampirfilms, sowie Bela Lugosis markanter weiterer Wegbereiter in Genregefilden, - hier möchte man gleich nochmals Ed Wood von Burton sehen - aber nun auch kein persönliches Highlight meinerseits. Dennoch ein toller Klassiker der auch Zeitgeschichte darstellt, daran gibts nichts zu rütteln! (Ihr glaubt gar nicht wie sehr mir die Cover der Neuauflagen gefallen!!)



Juan of the Dead (TV)
SPA, CUBA 2011
Als auf Kuba eine Zombieepidemie ausbricht, die für etwas Politisches gehalten wird, entwickeln Juan und seine komischen Freunde eine Geschäftsidee. Nämlich gegen Bezahlung die Liebsten ihrer Landsleute zu töten. Wobei der schräge Haufen schonmal zeigt in welche Richtung der Film tendiert. Die Gaunerbande aus Juan und seinen beiden besten Kumpels sind mehr seltsame Müßiggänger und lassen kein Fettnäpfchen oder lukratives, verwerfliches Geschäft aus. Ein Transvestite der/die sehr gut mit einer tödlichen Steinschleuder umgehen kann und ein schwarzer Hüne, der kein Blut sehen kann und sich deshalb mit Augenbinde durch den Film prügelt(!), runden die Truppe Schwachmaten noch ab.

Das Zombie-Make Up sieht mehr "beiläufig" aus (im Vorbeigehen geschminkt) und manch Handarbeit sowie CGI Blut verseuchen die Szenerie. Wobei der schwarze Humor im Vordergrund steht und auch gleich gut kommt, wenn ausgetestet werden muss wie die merkwürdigen Zeitgenossen (Untoten) überhaupt zu töten sind. Da eine schon getestete Harpune und auch Pflöcke ins Herz nichts brachten, sowie auch keine Silberkugeln vorhanden sind (sondern nur die grandiose Idee dazu!) wird es per Kreuz mal mit Exorzismus versucht. Der zu wirken scheint, da Juan ihm am Ende das Kreuz über die Rübe zieht! Also solch Humor ist schon edel, der Film kann aber neben manch politisch gewürzter Ankreidung auch genauso plump.

Leider schippert der nämlich nur so vor sich hin und kann nur stellenweise mit seinen Gags punkten. Aber Preacher Jones Auftritt gegen Ende hätte ich definitiv nicht versäumen wollen, dieser hat auch eine ganz eigene Methode im großen Stil Zombies zu enthaupten. Definitiv ein sonderbares Highlight des Films. Gefolgt von einem großen Lacher meinerseits, als das Gespräch mit dem Preacher beendet wird. [SPOILER] Aus Versehen(!) wird er mit ner Harpune getötet - was hab ich bei dieser unerwartet blöden und trockenen Szene gelacht! [ENDE] Hier nimmt nach einem emotionalen Homoerotik-Gag der Film auch wieder ein wenig Fahrt auf, dadurch, dass ala A-Team etwas zusammengebastelt wird um sich nochmals zu retten. Kann aber dann auch nicht mehr viel rausreißen ...

Können sich Genrefreunde wohl mal beiläufig genehmigen. Ich hatte aber echt meine Mühen damit. Da gibts es definitiv viel charmantere und bei weitem bessere Zombiekomödien! Am Ende geht Juan wohl auch nicht umsonst baden.



Geschichten aus der Gruft (DVD)
USA - Tales from the Crypt
Diese von 1989 bis 1996 entstandene Serie wurde der gleichnamigen Comicserie(!!) aus den 50er Jahren entlehnt - William M. Gaines/EC Comics! Neben einigen Filmen und einer Zeichentrickserie, eben auch in Form von etwa 25minütigen Kurzgeschichten fürs Fernsehen produziert. Es gibt insgesamt 93 Folgen in 7 Staffeln. Es gab davon schon unzählige (auch geschnittene) Auflagen, jedoch erst im Januar 2013 waren endgültig alle Folgen auch in deutscher Sprache erhältlich! Gerade zuletzt (09/14) wurde ein Megabook mit allen Staffeln veröffentlicht.
Ich habe hier schon lange eine dieser Compilations mit 32 ausgewählten Folgen (natürlich UNCUT) im Schrank herumliegen und als Häppchen mal 5 davon in meinem Halloween-Programm untergebracht. Diese Abbildung hier zeigt meine Fassung, unten hab ich euch noch das neue Megabook abgebildet.
Auf Blu-Ray gibt es bisher auch nur diese 32 Episoden und das großteils in geschnittener Variante  inklusive schlechter Bildqualität. Statt den Namen der Figuren verwendete ich in der folgenden Übersicht gleich die Schauspielernamen ...
  • Der schüchterne Vampir: Hier arbeitet Malcolm McDowell als Nachtwächter/Vampir in einer Blutbank, sehr praktisch da er gleich an der Quelle sitzt. Als die Blutreserven aber immer weniger werden und es im Laden deshalb zu geschäftlichen Engpässen kommt, soll Personal reduziert werden. Deshalb muss kurzerhand wieder Blut beschafft werden! Heißt für den Vampir, Leute zu töten um die Blutbank wieder aufzufüllen, was ihm aber sichtlich schwer fällt!!

    Ganz nette Kurzgeschichte, nicht so spannend aber ein wenig amüsant. Besonders wenn McDowell ganz holprig das letzte Blut aus seinen Opfern quetscht. Eine kleine anrüchige Liebesgeschichte schleicht sich ein, sich der Vampir aber immer wieder zurückziehen muss wenn er spitz wird, da hierbei auch seine Zähne spitz werden! Es taucht auch noch ein sonderlich aussehender Van Helsing auf, der am Ende die Situation zur Zufriedenheit aller erledigt... [SPOILER] auch deshalb weil er durch ein amüsantes Mißverständinis den Falschen tötet! [ENDE]
  • Das Spezialmenü: Hierbei geht es um einen Imbiss, der dem Betreiberpärchen wenig bis keine Einnahmen bringt. Der Schwerpunkt auf Tintenfisch bringt kein lukratives Geschäft, das steigert sich erst als Steaks aufs Teller kommen. Jedoch sollte man nicht fragen woher das Fleisch dazu kommt!

    Christopher Reeve hier noch auf Beinen zu sehen erfreut! Er und Bess Armstrong betreiben diesen Imbiss und Judd Nelson bringt als ihr unmoralischer Teilhaber das Fleisch ins Haus. Den Tod können die Gäste dabei wohl nicht herausschmecken. Herrlich makaber, ein wenig hinterlistig und durchaus spannend. Meat Loaf (wie passend) taucht hier auch noch in einer kleinen Rolle auf... bevor er auf'm Teller landet.
  • Das Werewolf-Konzert: In einen luxuriösen Landhotel treibt ein Werewolf sein Unwesen und dezimiert die Hotelgäste. Sichtlich erschrocken und ohne Fluchtmöglichkeit - verschlammte Straße - soll dieser zur Strecke gebracht werden. Was ein Hotelgast erledigen soll ...

    Ex-Bond Timothy Dalton macht sich hier auf die Jagd, verwirrt aber wohl auch die Zuseher, da hier noch andere undurchschaubare Geschäfte laufen. Auf jeden Fall bekommt er es am Ende nicht nur mit Beverly D'Angelo zu tun, sondern sogar noch mit einem weiteren klassischen Monster. Eher verwirrende Geschichte, aber ein ganz akzeptables Ende.
     
  • Öl ist ein besonderer Saft: Ein Betrügerpärchen bringt die Leute durch einige Tricks um ihr Geld, dabei spielt sogar der Tod eine Rolle. Nach einem gelungenen Ablauf muss nämlich einer von den Gaunern wieder ausgegraben werden! Dieses Mal wird einigen Männern mittels eines vermeintlichen Ölvorkommens das Geld aus der Tasche geleiert ...

    Lou Diamond Phillips und Priscilla Presley spielen das Gaunerpärchen. Diese Geschichte wird immer verstrickter wodurch der Trickbetrug auch einige Wendungen parat hält. Teils zuviel, teils auch gelungen, fies sowieso! Das Ende ist überraschend und auch feurig - im wahrsten Sinne des Wortes. Tja, am Friedhof sollte man keine Spielchen treiben. 

     
  • Der Radioschocker: Der Radiosprecher Miguel Ferrer sorgt mit seiner schlüpfrigen Sendung in den Morgenstunden für manch erhöhten Puls. Seine Hörerschaft läßt aber immer mehr nach, weshalb ihm seine Schwester (Senderleitung) eine neue Co-Moderatorin in sein Kämmerlein sitzt. Was ihn plötzlich wieder auf Touren bringt ...

    Ein Schuß Erotik gepaart mit einer psychologischen Familiengeschichte, die auch vor dem Töten nicht zurückschreckt. Eine unerwartete Intrige und ein Gastauftritt von Gitarren-Ikone Slash sollen Schwung in die Sache bringen. Was aber letzlich nicht so richtig klappen will.


Alle Episoden enthielten eine (leicht erotische) anrüchige Note, etwas (blutige) Gewalt und auch ne Portion (makabaren) Humor. Natürlich auch stets mit bekannten Darstellern versehen. Diese Besetzung und deren speziellen Inhalte machen diese Serie auch aus.
Auch wenn sie nicht herausragen, können sie doch ein wenig Suchtfaktor auslösen, im Sinne von: Eine geht noch! Außerdem sorgt der Gruftwächter (Cryptkeeper), der zu Beginn und Ende jeder Episode seine schwarzhumorigen Scherze abliefert, für manch Lacher. Seine fiese Lache dabei ist sowieso ansteckend!

Bei meiner willkürlichen Auswahl fand ich "Das Spezialmenü" am Besten! Gefolgt von "Öl ist ein besonderer Saft". Einige Episoden klingen aber definitiv vielversprechender als sie sind. Der Rest war leider mehr mau und hatte nur seine kleinen Momente! Für zwischendurch aber ganz akzeptabel.... die nächste Bitte!
 

 


 
Das war nun auch noch der zweite Streich meiner Sichtungen. Diese Auswahl hielt zwar nicht mehr soviele persönliche Schmanckerl bereit, war aber immer noch sehr passend zu Halloween und auch erfreulich! Nun hoffe ich, ihr habt das Weekend gut überstanden ... und wünsch Euch noch einen guten Start in die Woche!

 

(Bilder: amazon.de)

 
Halloween Special: Killer Klowns from Outer Space / Return of the Living Dead II / Die Fliege (1986) /
Der Unsichtbare (1933) / Peanuts: Der große Kürbis



Es gibt wieder ein Halloween-Special mit Filmen die ich passend zum Thema im Run to Halloween geguckt habe. Heute werde ich zwar auch noch was sichten, aber hier hab ich den Großteil gesammelt.
Letztes Jahr sah ich hier den 80ties Kult "Die Nacht der Creeps", den nostalgischen s/w Klassiker "Die Schöne und die Bestie", das kindliche Abenteuer "Monster Busters" das mit etlichen coolen klassischen Monstern auftrumpfte, den animierten "Frankenweenie" von Burton und dann noch den Kultklassiker "Night of the Living Dead"!! Bei etwaigen Interesse gibts das nach wie vor hier nachzulesen! Ansonst geht es weiter zu meinen diesjährigen anSICHTEN, zum Programm. Keine Angst, es ist gar nicht blutig geworden, sondern vielmehr witzig, klassisch aber auch mal eklig!





Killer Klowns From Outer Space (DVD)
USA1988 - Space Invaders
Mike (Grant Cramer) und Debbie (Suzanne Snyder) kommen sich gerade auf einem abgelegen Hügel der Stadt (typischer Liebeshügel für Jugendliche) näher als ein Meteor niedergeht. Voller Neugier wollen sie zur Absturzstelle, entdecken da aber nur ein Zirkuszelt!! Mittig im Wald!!! Beim Eintreten entdecken sie eine Art Raumschiff und schon bald wissen sie, dass die Zirkusclowns alles andere als freundlich sind... und diese sich außerdem gerade aufmachen die Menschen der Stadt zu töten.

Diese schräge Geschichte glaubt ihnen aber auch die Polizei nicht …

Aus der Good Cop, Bad Cop Variante will dann der Gute, der zuvor auch schon mit Debbie liiert war, der Sache auf den Grund gehen. Auch mit der Gefahr sich total lächerlich zu machen, denn der böse Cop –John Vernon als wirklich cooler Klischeetyp– hält die ganze Sache für einen üblen Teenager-Scherz. Nach anfänglicher Skepsis und nachdem dann auch noch Debby entführt wird, müssen die beiden Konkurrenten (in Sachen Liebe – aber hier nur sehr nebensächlich) zusammen arbeiten. Bilden sogar ein gutes Team wenn es darum geht den Clowns auf die Spur zu kommen und ihnen den Garaus zu machen.

Der ulkige Trashstreifen hat einige tolle Ideen zu bieten, sei es, Menschen per Zuckerwatte in Coocons einzuwickeln, bewegliches und sich mörderisch entfaltendes Pop-Corn oder gar das Wegballern roter Clownsnasen! Die Effekte sind auch ganz witzig und wirklich gut in Szene gesetzt! Egal ob handgemachte, quitschbunte Kulissen oder üble Clownsvisagen, auch manch visuelle Tricktechniken können für ihre Zeit markant verblüffen! Besonders der abgehobene Zirkuskreisel zu Ende oder die Phaserstrahlen zum Einzuckern! Die Clowns sind zwar fies aber dennoch auch liebenswert witzig, zumindest solange bis sie dich fressen oder dir den Kopf abschlagen. Ist übrigens auch die einzig blutige Szene, der Rest setzt mehr auf Bösartigkeit und gruseligem Spass! Eine gelungene Atmosphäre zieht sich durch den ganzen Film, egal ob durch die visuellen 80ties oder die echt gelungene musikalische Untermalung. Schon die Intromucke überzeugt und dazu noch ein genialer Score, der von theatralisch bis irrwitzig reicht!

Mit seinen 80 Minuten, eine recht kurzweilige und atmosphärische Tortenschlacht! Der Film wäre sogar trashbefreit und mal ernst zu nehmen … wenn es keine Clowns wären! So können 80ties- und Trashfans blind zugreifen, alle Alien-Invasions-Freunde müssen den "lächerlichen" Vertreter sowieso gesehen haben!




Return of the Living Dead II
(DVD)
USA1988
Im ersten Teil (Verdammt, die Zombies kommen 85‘) waren es schon verseuchte grüne Gase, die durch das Verbrennen einer verunreinigten Leiche in einem Krematorium entstanden sind. Folglich auf den anliegenden Friedhof niederregneten um die Toten aus ihrem süssen Schlaf zu erwecken. Die Ursache war stets ein militärisches Fass mit der Chemikalie 2,4,5-Trioxin, die bei den Entdeckern zu sonderbar tödlichen Nebenerscheinungen und einem Hunger nach Gehirn führten. Im zweiten Streich (Toll treiben es die wilden Zombies – so der deutsche Titel) fällt eins dieser genremarkanten Teile von einem Laster und sorgt nach der Befreiung einiger halbstarker Kiddies erneut für eine grüne Giftwolke. Wie erwartet überzieht diese (+spontanem Regen) einen Friedhof um die ulkigen Zombies wieder aus ihren Gräbern zu holen.

Diese stark augenzwinkernd arrangierte Zombiekomödie wirkt fast schon wie ein Remake des ersten Teils, was sich in einzelnen Elementen auch immer wieder bemerkbar macht. Dieser Teil braucht aber eine Weile um in Fahrt zu kommen und bietet als Szenario vorerst nur eine neu zugebaute Siedlung (halbe Baustelle) in denen manch Kinder ihre Mutproben am benachbarten Friedhof veranstalten. Der Witz kommt dann rein, als sich die dort zeitgleich befindlichen Leichenfledderer, über die Geschmacklosigkeit der Kinder beschweren!! Sorgt schonmal für manch Schmunzler, aber noch keine großen Lacher, die kommen mehr zäh im späteren Verlauf als sich die Bande Teens in ihrem endlich steigernden Fluchtverhalten in die Stadt aufmacht und haben ihren Höhepunkt spätestens dann erreicht, wenn sich ein Zombie mit Michael Jacksons Jacke aus dem Video "Thriller" total auffällig unter die Meute mischt. Die Zombies selbst geben schon einiges an Gags in ihrem Verhalten ab, können hier nicht nur Laufen, sondern sogar Militärjeep fahren und neben dem Wort "Geeeehiiiiirn!!" sogar ein paar Wörter mehr: "Nimm den verdammten Schraubenzieher aus meinem Kopf!" … sind aber ansonsten auch typisch lahm und unbeholfen, wie es sein soll.

Einige Schauspieler erkennt man aus Genregefilden. Die Hauptakteure James Karen und Thom Mathews spielten schon im ersten Teil mit, letzterer spielte auch in einem meiner liebsten "Freitag der 13. Filme" den legendären Tommy Jarvis. Den jungen Michael Kenworthy erkennt man eventuell noch aus dem tollen 88iger Blob und Suzanne Snyder war auch bei den Killer Klowns mit an Bord… alle großteils passend dazu am Overacting und völlig überdrehter Laune, oftmals schon zu überdreht. Die Zombiemasken sehen schon echt cool aus und bieten manch Abwechslung, gepaart mit ekligen handgemachten Effekten, die nicht nur den Zombies ans Eingemachte gehen. Die 80er Jahre Animation blauer Elektrizitätsströme kann sich auch sehen lassen! Stimmlich verhunzt leider der Score so manches und will nicht so richtig dazu passen, der wundersamerweise auch ein anderer als im O-Ton ist! Viel zu aufdringlich in der deutschen Synchro, soll wohl nervigen Spaß machen! Da James Karens deutscher Synchrosprecher auch mal Homer Simpson seine Stimme verleiht, glaubt man gleich das man ist im falschen Film, als dieser vor Angst zu wimmern beginnt und die Sache unüberhörbar wird … gefolgt vom automatischen Lachen!

Dadurch, dass sich der Film keineswegs ernst nimmt, kann echt Laune aufkommen! Somit macht diese Fortsetzung zwischen, im Haus verbarrikadieren, bis hin zur Flucht durch die ausgestorbene Stadt, vor Zombies und Militär, in der zweiten Hälfte einiges wieder gut, auch dadurch, dass er wieder an Fahrt gewinnt und die halbgaren Späßchen immer mehr werden. Nicht so gut wie der erste Teil, aber ein Funfilm im augenzwinkernden Zombiegenre an dem man als cineastischer Zombiefreund sowieso nicht vorbeikommt!!




Die Fliege (HD-TV)
USA1986
Der Wissenschaftler Seth Brundle (Jeff Goldblum) arbeitet an der bahnbrechenden Methode etwas von einem Ort zum anderen zu teleportieren. Mit Gegenständen schon geschafft bleibt noch der Durchbruch aus lebendige Materie zu übertragen. Nach einigen blutigen Fehlversuchen gelingt es ihm einen Pavian gesund zu teleportieren. Eigentlich will er noch 3 Wochen für einen Selbstversuch abwarten, um festzustellen ob der Affe auch keine Folgeschäden aufweist, doch aus wissenschaftlichem Übermut und einem Anflug ungehaltener Eifersucht wird ein riskanter Selbstversuch … leider hat sich unerwartet eine Fliege in den Teleporter verirrt!

Die meisten kennen die Geschichte und ihre Auswirkungen aus dem Kult Sci-Fi Ekel-Drama von David Cronenberg. Der Computer konnte beide nicht separat übertragen, sondern errechnete eine Misch-DNA. Was anfänglich gleich mal zu interessanten Fähigkeiten von Brundle führt, der stärker wird und gleich mal einige Tricks zum Besten gibt. Bevor die ganze Sache dann richtig eklig wird und er sich immer mehr zu diesem Tier entwickelt! Hier braucht der Zuseher teilweise schon einen starken Magen, besonders wenn Brundle beginnt seine Nahrung mit ausgekotzten Enzymen vorzuverdauen. Genauso abscheulich aber erstaunlich fallen die plastisch, schmierigen und auch abARTigen Effekte aus, denn die Maskenbildner haben sich echt Mühe gegeben diese Verwandlung immens glaubwürdig und ideenreich aussehen zu lassen! Entweder man muss angewidert wegsehen oder ist gebannt von den damaligen Möglichkeiten! Auch die Telepods haben ein beeindruckendes Design und der dazugehörige Retro-Computer mit seiner fiktiven Software ist grundsätzlich ein Highlight. Auch sein leicht abgefucktes, aber für einen Wissenschaftler sehr passendes Loft auf einem alten Fabriksgelände, sollte nicht unerwähnt bleiben.

Als Zusatz enthält der Film eine Liebesliason die durch Geena Davies aufkeimt, welche hier eine interessierte Journalistin spielt. Sie nimmt sich den Außenseiter zur Brust und will ihn exklusiv durch seine Experimente begleiten, dessen Höhepunkt seinen Selbstversuch abzeichnen soll. Die beiden verlieben sich ineinander, was später zu einigen Komplikationen führt. Wobei das zwischenmenschliche im Film doch auch sonderbare Züge annimmt! Kommt die Sache gleich anfänglich recht schnell zum Laufen, bergen besonders die Phasen in denen Brundle immer mehr ein unansehnliches Mischwesen wird und dadurch auch sein Charakter stark ins Wanken gerät, einiges an Brennpunkten. Stets sehr gut von beiden getragen, besonders Goldblum leistet hier vom eher schüchternen aber talentierten Wissenschaftler/Physiker bis hin zum wandelnden menschlichen Experiment so einiges.

Cronenbergs Teleportationsstreich, der zu einer Kreuzung aus Tierversuch und Genexperiment MUTIERT, nimmt sich grundsätzlich Zeit, bleibt doch stets in seiner Entwicklung (Transformation) bindend. Die Lovestory lenkt dabei nicht ab, sondern fügt sich homogen in die Gesamtstory ein. Wobei das Wort homogen in Bezug auf diesen immer abstrakter werdenden Hybriden wohl alles andere als passend erscheint. "Die Fliege" kann sich echt sehen lassen, sofern man sich vor lauter Ekel nicht schon zuvor abwenden muss!




Der Unsichtbare (Blu-Ray)
USA1933
Dieser Universal Monster Klassiker beginnt gleich mit einem atmosphärischen Schneegestöber unweit von einer Dorfspelunke entfernt, in die es den völlig vermummten Dr. Griffin verschlagen hat. Er möchte ein Zimmer, um ungestört an seinen Eperimenten arbeiten zu können ...

Das besondere hieran, er ist schon unsichtbar! Der Film zeigt nicht langwierige Forschungsarbteiten die dann schief laufen, sondern läßt einen gleich mittendrin einsteigen. Der Wissenschaflter will nun in friedlicher Abgeschiedenheit seine Experimente durchführen um sich wieder sichtbar zu machen. Mit "friedlich" wird es jedoch nichts, denn nicht nur die Neugierde der Dörfler, sondern auch der Unsichtbare entwickelt spezielle Eigenarten. Denn um die Einordnung zu den MONSTERklassikern zu erhalten, bedarf es schon einer etwas grimmigen Sonderlichkeit, was sich hier darin ausdrückt, dass eine ungewünschte Nebenwirkung des Unsichtbarkeitsserums weniger erfreuliche psychische Charakterveränderungen hervorruft. Was sich vorerst noch in mehr witzigen Späßchen ausdrückt, die der Unsichtbare mit der Dorfbande treibt um sich Luft zu machen, geht doch so weit, dass der Doktor immer wahnsinniger wird und auch vor Mord nicht zurückschreckt! Wobei die Pläne sogar noch größere Dimensionen annehmen sollen, wenn ihn niemand stoppt, denn das stellt sich als gar nicht leicht heraus.

Deshalb bietet dieser s/w Klassiker neben einer guten Brise Humor (ala Spukkabinett, Situationskomik und manch überzogener Theatralik), doch auch stets eine fesselnde und spannende Note. Parallelstränge kommen hinzu durch die Freundin des Unsichtbaren und eines Wissenschaftlers die beide nach ihm Suchen, sowie durch die Arbeiten der Polizei die eigene Methoden entwickelt um der größer werdenen Gefahr Einhalt zu gebieten.
Die geniale Atmosphäre zu Beginn läßt zwar folglich ein wenig nach, bleibt aber immer noch beachtlich, besonders durch manch knisternde Kaminstimmung welche Räume erfüllt oder sogar durch manch tristem Geäst, das man immer wieder durch Fenster erspähen kann. Das s/w Bild ist dem ganzen Ambiente stimmungstechnisch nochmals markant zuträglich! Die Effekte sind für die damalige Zeit erstaunlich, es ist kaum zu glauben das der Film aus dem Jahre 1933 ist. Am Bild könnte man natürlich Mängel finden wenn man will, aber für dieses Alter ist die Restauration einfach nur ein Traum. Der deutschen Synchro merkt man schon eine gewisse Modernität an was gegen den Filmcharme spricht, dafür ist sie aber auch klar und verständlich und fällt auch nur zu Beginn auf, da sie gefühlsmäßig recht gut gelungen ist. Aber das hämische und irre Lachen des Unsichtbaren kommt fies gut!

Dadurch, dass das Finale - hier durfte Regisseur James Whale endlich seine Variante präsentieren, weil ihm bei Frankenstein (1931) noch das Studio querredete - nochmals in einem Schneegestöber stattfindet, passt der Film nicht nur ins Halloweenprogramm, sondern von der Atmosphäre her auch sehr gut in die Vorweihnachtszeit. Hab mir nicht zuviel erwartet und war deshalb wohl auch sehr positiv überrascht! Ein echt toller s/w Klassiker! Stellenweise sogar überragend!




Die Peanuts: Der große Kürbis (DVD)
USA1966
Dieses TV-Special hab ich im Laden günstigst auf DVD gesehen und da es sich hervorragend zu Halloween anbot auch gekauft und keineswegs bereut! Wenn es auch nicht gruselig ist und mit Worten sparsam ungeht, ist es doch sehr liebensswert! Gerade manch wortlose Bedächtigkeit "zeichnet" die Stimmung der Peanuts so aus. Dieses 25 minütige Special ist schon aus dem Jahre 1966 und somit eins der ersten Fernsehspecials. (Die 3te aus 32).

Linus glaubt, dass sich an Halloween der große Kürbis aus seinem Kürbisfeld erhebt und ihn dann mit Süssigkeiten beschenkt. Alle halten in für irrsinnig, da er an diese Geschichte glaubt und sogar Briefe an den großen Kürbis schreibt, er hält aber felsenfest daran läßt sich nicht von seinem Glauben abbringen. So wacht er die Nacht über im Felde während seine Freunde auf "Grabschertour" sind. Das Süssigkeitensammeln in gespenstiger Verkleidung nennen sie nämlich "Grabschen"! Snoopy kämpft derweil als Pilot gegen den roten Baron, den er auf/mit seiner Hundehütte jagd. Weiters gibt es viele tolle Sprüche die markant erwachsen klingen und deshalb umso amüsanter ausfallen. Auch einige liebenswerte Situationen, ulkige Grimassen und natürlich die Atmosphäre die durch den typischen und auch nostalgischen Zeichenstil, die Musik und manche Laute der Rasselbande entstehen. Besonders die nächtlichen Szenen haben es mit angetan, und wenn dabei Linus noch angstvoll die Haare zu Berge stehen, kann man nur lachen. Einfach sehenswert ... und auch herzig!

Auf der DVD befindet sich noch eine weitere 25Min. lange Episode namens "Alles fauler Zauber" (1981) in der sich Snoopy ein Zauberbuch aus der Bibliothek ausleiht und danach Charlie Brown mit Unsichtbarkeit zu kämpfen hat. Das 13 minütiges Extra "We need a Blockbuster, Charlie Brown" zeigt als kleine Doku noch wie das Kürbis-Special entstand. 
 
Sehr erfreulich war, das diese Woche auch noch von den Simpsons die Adaption dieser Geschichte in der Treehouse of Horror Serie (die Simpsons Halloweenfolgen) lief. Wodurch ich die Bezüge viel besser erkennen konnte und echt Laune aufkam. Hier spielt Milhouse die Rolle des Linus, der mit seiner Schmusedecke im Kürbisfeld wartet. Erstaunlich wieviel Background also Zeichenstil und Eigenarten, sowie auch Musik und Verhalten übernommen wurde. Wenn auch bei den Simpsons themenbezogen brutal, durch die 1:1 Bezüge doch eine echt nette Hommage!



 

 
Auf jeden Fall zuvor noch einen netten Abend und angenehme Feiertage, bzw. ein tolles Wochenende!!

 

(Coverbilder: amazon.de)



Da ich letzte Woche mit meinen beiden Blogs schon ausgiebig Informationen über den Comic Schneekreuzer und seine Filmadaption Snowpiercer erläutert habe wollte ich nicht gleich noch etwas drauflegen, wäre definitiv zuviel gewesen und einer Überflutung gleichgekommen. Vorerst hier noch die Links zu den beiden ersten Blogs:
 
 
Aber da gab es noch etwas (fast) Verborgenes das ich noch ansprechen wollte. Gerade zur BEYOND-Reihe finde ich das eigentlich noch passend...

 
Der Schneekreuzer und das I GING


Vorerst muss ich euch gleich sagen, hiermit gleich ganz tief in die Detailkiste zu greifen und ohne die nun kommenden Informationen ist das Comic genauso zu verstehen, da es keine notwendige Relevanz einnimmt oder die Gewichtung hat, die ich diesem Auftauchen hier einräume! Aber dennoch eröffnet sie einem nochmals ein Fenster in eine weitere Richtung … nämlich einem Schicksalsaspekt!

Ich sah nämlich am Falz des Comicbuches ein bestimmtes Symbol. Eines das ich aus dem chinesischen I-Ging kenne, es aber nicht für möglich hielt, dass es für das Comic eine Bedeutung haben könnte, oder überhaupt selbst am Comicfalz dieses I-Ging Symbol darstellen soll... ich hielt es für ein eventuelles Verlags-Symbol!


Das änderte sich aber als VAL im dritten Kapitel plötzlich aus einer nächtlichen Langeweile heraus beginnt das I GING zu befragen und plötzliche das erste Symbol im Comicbuch eröffnet (S.183). Sie sagt, sie will es für eine ihre Arbeiten der virtuellen Reisen benutzen. Mittendrin befragt sie es erneut nach einer einschneidenden Mitteilung (S.202) und dann endet sogar noch die ganze Geschichte mit einem dritten Symbol (S.249)! Die letzte Seite des Comicbandes, das letzte Fenster/Bild des Comics stellt ganz groß das I-Ging Symbol des Friedens dar! Also kann man dem Auftauchen dieser Symbole auch (über)große Bezüge zur ganzen Geschichte anrechnen.

 
 Bild: © Verlagshaus Jacoby & Stuart


Nun muss ich euch kurz erklären was das I-GING überhaupt ist. Es handelt sich um ein uraltes chinesisches Orakelbuch. Mit dem man – wenn man das kann – einen Blick in das Regiebuches seines eigenen Lebens erhaschen darf ... so hat es mir zumindest mal ein Meister des Faches erklärt, als er es mir aufbereitete!

Grundsätzlich wird es aber als Orakel verwendet um in bestimmten Situationen um Rat zu fragen! Das kann jeder nach einer (kurzen) Anleitung mal versuchen, jedoch lebt es natürlich, wie all diese Dinge, oftmals auch von der Interpretation oder der eigenen Aufnahmebereitschaft solcher Dinge. Hierbei wird einem ein Symbol dargestellt (das nochmals in seinen Linien Unterteilungen findet um detailierte Aussagen zu tätigen) um zu begreifen was derzeit in seinem Lebensvollzug das eigentliche Thema darstellt. Um sich auf "Wesentliches" (etwas Bestimmtes) zu fokussieren und dementsprechend zu (re)agieren. Oder aber auch nur als Information zur Beschreibung eines gewissen Lebensaspektes.


Ein Auszug aus Wikipedia in Fachchinesisch:
"In der gelehrten Rezeption seit dem 4. Jhd. v. Chr. existierten zwei Deutungstraditionen: Die erste betrachtete das Werk als ein Handbuch der Divination. Die andere bemühte sich um eine philosophische Deutung und betrachtete das Buch als Quelle kosmologischer, philosophischer und politischer Einsichten zum Gegenstand eindringlicher philosophischer Kommentierung."

Auf gut Deutsch: In der ersten Deutungsvariante soll es Weissagungen unterbreiten, in der Zweiten wird es als hintergründiger Denkansatz für gewisse Beweggründe/Ereignisse genutzt. Im Endeffekt läuft es meiner Meinung nach auf Selbiges raus - einen Hintergrund zu betrachten.


Im Comic werden eben in kleinen Momenten Zeilen aus diesen Deutungen vorgelesen, diese werd ich hier aber nicht nochmals erwähnen, da es doch einiges an Text ist und ausserdem so aus dem Kontext gerissen sowieso nur "Bahnhof" verstanden wird.
Ich werde hier nur minimal versuchen die vorkommenen Zeichen mit Hilfe eines Buches zu deuten und dann eine Verbindung zum Comic herzustellen.
Wobei ich immer noch darauf hinweisen möchte, dass dies immer noch meine Auslegungen sind... Ok genug! Nun zu den Symbolen aus dem Schneekreuzer.

VAL eröffnet als erstes das Symbol ...


 
Das Warten (Die Ernährung)


Dieses besagt, dass jeder seiner Nahrung bedarf aber das Spenden dieser Speisen seine Zeit hat! Wie etwa Wachstum und auch Regen erwartet werden muss. Man kann nichts erzwingen und eine gewisse Übereile könnte zur Gefahr werden, da einfach mit einer inneren Gewissheit sein Ziel zu erreichen, gewartet werden muss. Die Ernährung steht hierbei für eine Stärkung bis hin zu diesem Zeit(Schicksals)punkt. Nur mit der Stärke einer inneren Sichterheit läßt sich das ganze ausharren, ohne jeden Selbstbetrug, indem man der Sache, so wie sie ist, ins Auge sieht kann sich daraus ein Licht entwickeln das den Weg des Gelingens weißt. Diese Beharrlichkeit wird symbolisch/textlich auch als ein überqueren des großen Wassers gedeutet, welche man erst mit dieser Gewissheit besteht.

Diese Deutung könnte man auf die Geschichte des ganzen dritten Kapitels übertragen, da alles seinen natürlichen Ablauf haben muss und mit der Zielstrebigkeit der wohlgesonnenen Protagonisten (VAL & PUIG ...) das eher manipulative Regime (Selbstbetrug) überdauert werden muss. Man nicht vorschnell handeln darf, sich nicht beirren läßt und mit Beharrlichkeit seine wohlwollenden Ziele verfolgt. Einfluss in kleinen Etappen ohne gleich übers Ziel hinauszuschießen, was hier eben ansonst das Gegenteil (ein Misslingen des Ganzen) bewirken könnte.
Das überqueren des großen Wassers nimmt hier noch einen eigenen Stellenwert ein, da hier im Comic gegen Ende eben auch real diese Gefahr auftaucht und angegangen werden will. PUIG tritt zuvor überzeugend für seine Interessen ein und muss abwarten, dass sich die Sache irgendwann wendet. [SPOILER] PUIG überquerrt den Ozean wirklich erst, als er die Kontrolle über den Zug erhielt und die manipualtiven Übeltäter beseitigt wurden. [SPOILER ENDE]


Als VAL das erste Symbol vorliest, kommt PUIG vorbei und übernimmt hier die Position des Skeptikers: "In allen Orakeln findet man etwas, dass die Illusion nährt, die man hat, mit jeder Menge Soße dazu." Wobei man sagen muss, er zielstrebig und authentisch sein Ding durchzog und dadurch (auch unbewusst) wie vorausgesagt ans Ziel kam!


Die Unschuld (Das Unerwartete)
 


Der letzte Strich dieses Zeichens ist im Comic nicht ersichtlich, durch den dazugehörigen Text hab ich es jedoch als "die Unschuld" identifiziert. VAL eröffnet es als zweite Deutung, in einer ihrer finsteren Stunde.
In der Deutungsinterpretation dieses Zeichen steht, das jene, die einer guten Natur, Echt, Natürlich und ohne Hintergedanken getrübt, sind (ich würde mal sagen reines Herzens) in ihrer Bewegung geleitet werden. Durch die Hingabe an dieses Göttliche erlangt man eine Unschuld, die ohne Hintergedanken an Lohn und Vorteile, mit instiktiver Sicherheit das Rechte tut. Wobei hier mit Recht die Übereinstimmung mit dieser göttlichen Bestimmung gemeint ist.
Im Comic wird noch ein Zusatz erwähnt: "... Der Starke kommt von aussen und erringt die Herrschaft im inneren. Ein Triumph der aufrechten Haltung. Wenn jemand nicht ist, was er sein soll, wird er Unglück erfahren..."


Passt alles sehr gut zum Mittelteil weil hier die Intrigen ihren Höhepunkt erreichen und die Spreu vom Weizen getrennt wird. Es werden wie in der Deutung, nun die Machtverhältnisse verändert, da vom Schicksal nur mehr jene ohne manipualtive Hintergedanken Unterstützung des Lebens erwarten dürfen.
Für VAL auch etwas Überraschendes/Unerwartetes auftaucht und PUIG in seiner unbeabsichtigten Unschuld immer noch seinen Einsatz abliefert. Er, auch VAL und einge andere, verkörpern hier die rechtschaffende positive Gesinnung. Als PUIG mal in einem wütenden Augenblick von seiner Verhaltensweise abkommt wird er von VAL wieder in Bahn gelenkt. [SPOILER] PUIG soll von Lakaien eines fiesen Priesters umgebracht werden, da dieser die Macht behalten möchte. Er wird schon für Tot gehalten, als er plötzlich nach der I GING Befragung überraschenderweise wieder auftaucht! Alle Intriganten werden hier nach und nach ihres Platzes zurechtgewiesen. [SPOILER ENDE]


 
Der Friede



Dieses Symbol findet sich nach Abschluss der Comicgeschichte groß auf der letzten Seite abgedruckt. Im letzten Bildausschnitt des Comics wird darauf eingegangen indem aus der Deutung eine einzelne Linie dieses Symbols zitiert wird:
"Der Frieden ...
Neun an der dritten Stelle bedeutet: Keine Ebene, auf die nicht ein Hang folgt, kein Kommen, auf das nicht ein Gehen folgt. Ohne Fehl ist, wer in der Gefahr unbeirrbar bleibt. Beklage diese Wahrheit nicht. Erfreu dich des Glücks, das du noch besitzt!"


Es gibt 64 dieser I GING Symbole und jedes Symbol kann für eine Detaildeutung nochmals in seine Linien unterteilt werden. Die Textzeile "Neun an der dritten Stelle" weißt somit auf eine einzelne Linie hin, weshalb die Grunddeutung des Symbols eine zusätzliche Information bekommt und mehr in den Hintergrund rückt. Somit will diese Einzelliniendeutung darauf hinweisen, das alles Irdische einem Wechsel unterworfen ist. Das Schlechte kann zwar zurückgedrängt werden, aber nicht dauernd beseitigt werden. Wenn einem diese Einstellung zu negativ ist (im I GING gibt es weder positiv noch negativ, nur neutrale Betrachtung), will es einem nur sagen, dass man im Glü
ck nicht in Verblendung geraten soll! Das Glück bleibt einem solange treu, wie man sich auch der Gefahren bewusst ist und sein inneres Wesen stärker bleibt als das äußere Glück. Was eben meiner Meinung nach darauf hindeuten soll, dass das äußere Glück eben auch vergänglich ist und man deshalb nicht davon abhängig werden sollte. Und es auch Möglichkeiten gibt, im Unglück etwas Glück zu finden ... oder zu haben.

Die Grunddeutung besagt immer noch, dass nun die Einflüsse in Harmonie sind und symbolisch die Kräfte der Natur den neuen Frühling vorbereiten. Sodass die Fehde ein Ende hat, innen das Licht außen das Dunkle, wodurch die Guten in zentraler Machtstellung auch Einfluss auf die Schlechten haben, sich diese infolge dadurch auch bessern können.



Tja, passt sehr gut zum Ende des Comics, welches eben einen Machtwandel abzeichnete, aber dennoch nicht gänzlich positiv endete (Liniendeutung). Mit dem Wissen dieses Symbols könnte man es EVENTUELL aber auch positiv interpretieren, da ein erster Frieden definitiv erreicht wurde! [SPOILER] Das Ende erscheint irgendwie trostlos, da der gefrorene Ozean wegen einer Funknachricht, eines gehörten Liedes, überquert wurde, in der Hoffnung Leben oder mehr zu finden. Es jedoch nur eine unbesetzte Station im Eis war die noch trällerte. Für die Besatzung des Zuges wohl recht enttäuschend, aber andererseits wurde das fiese Regime gestürzt und ein wohlwollendes Gleichgewicht hergestellt. Auf der letzten Seite des Comics aber keiner weiß wie es danach weiter geht... aber das Symbol zeigt erst mal Frieden an, wodurch man das auch positiv sehen kann. [SPOILER ENDE]




Ich muss sagen, dass Auftauchen dieser Symbole in einem Comicbuch, welches man eigentlich fast einer gewissen Popkultur zuschreiben würde, wunderte mich doch sehr!! Auch wenn es nun keinen notwendigen Stellenwert für den Leser hat, da der auch so versteht was hier vorgeht, so erscheint es doch eher unauffällig und mehr hintergründig ... aber eben eine Zusatzinterpretation erlaubt und sofern man will, auch hinzufügt! Gar nicht mal übel und wie ich finde und auch ein passender Zusatz in Sachen B E Y O N D!

Es war mir wieder mal eine Freude eine wirklich tolle Geschichte in zwei Interpretationen zu erleben, als Graphic Novel und Film eben, sie dann auch noch ausgiebig für die Beyondreihe zu beleuchten und sogar noch etwas eher Unbekanntes/Unauffälliges (völlig Unerwartetes) darin zu entdecken. Es war eine spannende Reise!

 
Also das war es nun mit meiner Schneekreuzer Blog-Trilogie, also wie immer bis bald oder eben BIS BEYOND!!
 
 

 



Zur Hilfe genommene Quelle: I GING - Die Macht des Schicksal von Richard Wilhelm / aus dem Marixverlag
Comicbild:
© Verlagshaus Jacoby & Stuart
I GING Symbole selbst erstellt
Hier geht es nun zum Vergleich
vom Schneekreuzer zum Snowpiercer!


Ich vergleiche hier nun den ersten Comicband (Der Entflohene) mit dem Film, da hier das Setting von Anfang bis Ende des Comics und auch Films gleich gegenübersteht, sich nämlich auch hier von Ende bis zum Anfang des Zuges vorzuarbeiten. Was grundsätzlich nun auch dazu dienen soll euch mehr Inhalt des Comics näher zu bringen!
Ich hab zwar vieles erläutert und auch einige SPOILER eingebaut (die Groben in Anfang/Ende auch markiert) aber immer noch manches offen gelassen habe, damit es doch noch etwas zu entdecken gibt!


Im Film gibt es eine Zwei-Klassenunterteilung, im Comic sind diese Gesellschaftsschichten in 3 Klassen unterteilt. Die Erste lebt wie im Film in vollstem Luxus und die zweite ist eine sogenannte Mittelschicht die in gewöhnlichen Kabinen lebt. Die dritte Klasse ist im Comic die niederste, zusammengepferchte Menscheneinheit, die hier jedoch völlig abgeschnitten vom Rest des Zuges lebt! Sie wurde nach einer Revolte, die schon eine Weile zurück liegt, einfach vollkommen ihrem Schicksal überlassen und abgeriegelt. Keiner, weder Erste noch zweite Klasse weiß was in der Dritten vor sich geht, oder welche Zustände dort herrschen! Weshalb sich eine aufkeimende humanitäre Organisation der zweiten Klasse, die schlimme Gerüchte gehört hat, um die dritte Klasse annehmen und diese wieder in den Zug integrieren möchte. Die bewaffneten Soldaten dies aber stets verwehren und niemanden durchlassen. Eine Frau namens Adeline Belleau aus der Zweiten schafft es später aber einen Kontakt herzustellen. Zumindest mit Einem: PROLOFF!


Proloff ist hier gleichzusetzen mit Curtis aus dem Film!


Ihm gelingt als einziger die Flucht aus der dritten Klasse. Ganz dicht eingewickelt, um außen am Zug über ein Toilettenfenster in die zweite Klasse einzudringen. Gleich zu Beginn des Comics mit gefolgter Festnahme. Hier gelingt es Adeline die Bewacher auszutricksen um mit Proloff sprechen zu können, weshalb sie dann gleich mit ihm unter Quarantäne gesetzt wird. Darauf entwickelt sich eine Geschichte, dass die Führung des Zuges, Proloff und diese Frau sprechen will um sich ein aktuelles Bild zu machen. Und nun beginnt das was Film und Comic gleich haben.


Das Durchkämpfen in die vordere Hälfte des Zuges!


Also besteht hier der Unterschied das Curtis im Film mitsamt der hinteren Klasse vorzudringen versucht wodurch "Snowpiercer" automatisch einige Sidekicks mehr abliefert. Durch den gemeinschaftlichen Gruppeneinsatz mit mehr Beteiligten in viel größerem Umfang auch mehr Action zu Tage tritt. Im Comic ist hier als Aufhänger stets nur Proloff der rote Faden, mit dabei auch Adeline und die 3 Soldaten die sie gegleiten. Wobei die Stimmung dafür hier um einiges dichter, persönlicher und spannender ausfällt. Man ist in dieser Enge stets direkt bei den Personen, ganz nah am Geschehen.


Besonders da die räumliche Enge im Zeichenstil bedrückender wirkt.


Im Film ist die Gefahr beim Voranschreiten natürlich grundsätzlich vorhanden, da der  Aufstand von Curtis und seiner Truppe wieder niedergeschlagen werden will und dadurch stets auf Widerstand trifft, jedoch im Comic auch nicht um so vieles geringer, da trotz Geleit immer wieder Unerwartetes auftaucht. Hier ist neben dem Entdecken manch interessanter Tatsachen wie Nahrungsmittelproduktion oder Drogenmissbräuche, auch jeder Waggon eine eigene Welt. Da hier viele ihr eigenes Ding durchziehen und dadurch sogar einzelne Waggons für sich beansprucht haben, gelten hier auch eigene Regeln. Auch das Auftauchen einer Sekte (oh, heilige Loko) sorgt etwas für Unbehagen und Risiken.


Wo das Comic mehr fesselt, hat der Film mehr Action zu bieten!


Heißt, dass es im Comic weniger Action gibt, es dafür aber um einiges mehr fesselt, da es viel mehr Hintergründe bereit hält. Der Film hat seinen ganzen nachdenklichen Inhalt in die letzten 20 Minuten gepackt, das Comic hat hier mehr einzelne Geschichten zu bieten… allein schon die Tatsache, dass man hier NIE die dritte Klasse zu Gesicht bekommt und Profoll alles was dort vorgefallen ist oder aktuell von Statten geht, bis zum Ende für sich behält macht die Sache spannend. Somit hält sich dieses fragliche Geheimnis deren ganzen Weg über aufrecht! [SPOILER] Im Film gibt es hier auch eine Szene gegen Ende, wo Curtis seine ihn plagende Vergangenheit beichtet, die dem auch nahe kommt… nämlich das sie sich gegenseitig abschlachteten und verspeisten. Was im Comic noch spannend ausfällt ist die Tatsache, dass der Zug stetig langsamer wird und auch noch eine Epidemie ausbricht und keiner weiß was es damit auf sich hat. Noch hinzu kommt eine Anspielung, wo sogar vermutet wird, dass die Klimakatastrophe eventuell nicht zufällig war. [SPOILER ENDE]


In Summe hat also das Comicbuch mehr Geheimnisse zu bieten!



Im visuellen ist jedoch der Film mit seinen vielen Details wieder am Zuge. Das Comic ist zwar toll gezeichnet und erscheint optisch auch dreckiger als der Film, bietet aber durch das Medium und seine stehenden Bilder automatisch weniger Eindrücke. Der Film kann hier, trotz der begrenzten Kulissen, einiges mehr reinpacken, überzeugt dadurch mit vielen unterschiedlichen Details. Besonders bei der Reise durch den Zug werden vielerlei Entdeckungen gemacht, [SPOILER] von Gewächshäusern, Nobelwaggons, Aquarien, Discotheken etc. hat der Film so einiges an dekadenter Abwechslung im Repertoire. Auch wenn im Comic einige spezielle Waggons gezeigt werden, kann der Film hier grundsätzlich mehr bieten. [SPOILER ENDE]
Dafür hält er sich in den sexuellen Ausschweifungen zurück. Hier zeigt das Comic mehr Vorgehen in den vorderen Klassen, die aus Langeweile fast schon einen kleinen Sündenpfuhl eingerichtet haben. Nun aber auch nicht markant ausfällig aber zu diesem Thema hatte der Film gar nichts in Petto.


Wo das Comic moralisch düsterer ist, ist der Film einfach brutaler!


Damit die Logik nicht ganz auf der Strecke bleibt wird in beiden Fällen erklärt warum dieser Zug so stabil und witterungsbeständig ist. Es handelt sich um einen eigens konstruierten Luxusliner der für lange Reisen entworfen wurde, hierbei jeder Witterung stand halten muss! Außerdem auf einem Rundkurs seine Reise beschreitet. Im Film ist die erwähnte 438.000 km lang und braucht zur Umrundung genau ein Jahr! Im Comic heißt es "Zwanzig Tage Nonstop in einem Super-Luxuszug auf einem ganz besonderen Rundkurs". Dass Comic scheint hier ein wenig plausibler zu sein, da man sich im Film gleich denkt, dass wohl die Gleise durch weniger Befahrenheit viel schneller zufrieren - was ja auch eintritt. Also in beiden Fällen ist der Zug auch ein Eisbrecher! Auch wenn er in den Comics erst in den Fortsetzungen so genannt wird. Im Comic wird auch erwähnt, dass es sich beim Antrieb um ein Perpetuum Mobile handelt, dass sich selbst mit der notwendigen Energie versorgt.


Am Ende wollen beide Helden, Proloff und Curtis,
bis zur Lok und dessen Anführer vordringen!


Der Held aus dem hintersten Ende des Zuges und der Anführer in der Zugspitze (die beiden extremsten Pole) sind wohlgemerkt auch die einzigen Figuren die aus dem Comic in den Film übernommen wurden!
[SPOILER] Das Vordringen des Helden zum Anführer gelingt und hält dann auch manch Überraschung bereit. Im Comic trifft Proloff den Zugsingenieur der sich völlig vom restlichen Zug abgeschottet hat um sein alleiniges Dasein in der Lok zu verbringen. Die Maschine nicht wartet, sondern für sie da ist, wie er sagt. Da es mit ihm zu Ende geht, will er Proloff als Ablöse. Wodurch das Comic letztlich sehr trostlos endet... da auch Adeline im vorletzten Waggon (vor der Lok) auf merkwürdige Weise umkam und Proloff somit ohne Kontakt zum Rest des Zuges sein Leben nun in der Einsamkeit mit der Maschine fristet. Beachtlich, mutiges Ende für damalige Zeiten, dramatisch aber vielmehr beeindruckend nihilistisch.

Im Film trifft Curtis auf Wilford der als Zugspräsident in der futuristisch angetriebenen Lok lebt. Dieser tischt ihm dann, neben einem Steak, eine überraschende Geschichte auf (siehe im nächsten Absatz) und will dann auch, dass Curtis den Zug übernimmt. Hierbei eröffnet sich für den Zuseher noch manch Metaebene, die neben einem Schicksalsaspekt mit zwei Wahlmöglichkeiten (töten und/oder führen, Untertan sein oder plötzlich selbt die andere Seite vertreten) plötzlich noch eine unerwartete und nicht in Betracht gezogene dritte Seite offenbart, nämlich den Zug zu verlassen! (Da Namgoong aufgefallen ist, dass es ein wenig taut und somit die Temperatur wieder ansteigen muss.) Aus der Metaebene betrachtet würde das heißen aus dem Spiel auszusteigen!
Als sie die vereiste Türe freisprengen wollen, wird durch die Erschütterung jedoch eine Lawine gelöst die den Eisbrecher aus den Schienen drängt und den Zug radikal entgleisen lässt. Hierbei überleben nur ganz wenige, die sich dann in den Schnee aufmachen. Auch ein trostloses Ende, jedoch mit minimaler neuer Hoffnung!


Nun noch zu den großen Lügen,
die Film sowie auch Comic durchstreichen!


Im Comic heißt es das Proloff und Adeline nach vorne geführt werden um Informationen über die zweite, dritte Klasse weiterzugeben und als es zum Gespräch mit den führenden des Zuges kommt, wollen die ihnen weiß machen, dass sie die humanitäre Organisation aus der zweiten Klasse bewilligen, um die Dritte wieder zu integrieren.
Tatsächlich sehen sie die humanitäre Organisation als aufkeimende machtvolle Bedrohung ihres Regimes, wodurch diese Bewilligung nur dazu dienen soll, diese Organisation in die dritte Klasse zu locken um dann allesamt ABZUHÄNGEN!!! Sie wollen die Waggons vom restlichen Zug trennen um sich dieser Leute zu entledigen.

Im Film eröffnet Curtis der Zugspräsidenten Wilford, dass der Aufstand der dritten Klasse ein Plan gewesen sei. Sie haben damit nicht nur der dritten Klasse Hoffnung (und Lebenssinn) gegeben, sondern auch gleich mit eingerechnet, dass mit diesem Ausstand auch die Zugbesatzung dezimiert wird, was der Ernährungssituation sehr zuträglich ist! Wilford erläutert Curtis, dass er eigentlich nur eine geschickte Schachfigur in einem größeren Spiel ist!

Damit wird der Film natürlich auch philosophisch und eröffnet weitere Denkbereiche, nämlich die, dass alles nur ein Spiel ist und jeder seine (manipulative) Position darin einnimmt um einem großen Ganzen zu dienen! Egal wie moralisch verwerflich dies klingen mag. Im Film wird ihm auch noch aufgetischt das Wilford mit Gilliam (aus der hinteren Klasse) unter einer Decke steckten damit an beiden Enden Einfluss herrscht. Curtis in diesem Plan ein ganz wichtiger Punkt war, der getrieben werden musste. Wobei ich sagen muss, man könnte selbst diese Geschichte immer noch als Lüge interpretieren (um Curtis etwa zu entsetzen und dann fügig zu machen), wenn auch weniger plausibel. So oder so ein "denkwürdiger" Abschluss. Würdig mal darüber nachzudenken. [SPOILER ENDE]


Das war nun der Vergleich zwischen dem Comic "Schneekreuzer" und dem Film "Snowpiercer". Ich selbst finde beide Varianten sehr gelungen, wobei mir das Comic durch die etlichen Geheimnise mehr, doch ein Tick mehr zugesagt hat. Der Film jedoch eine echt gelungene Comic-Adaption darstellt und besonders durch Kulissen, Stimmung und dem innovativem Ende aus seinem Genre heraussticht!
 



Kapitel 2 (Der Landvermesser)
& 3 (Die Überquerung) des Comics


Manche Angelegenheiten, wie als Beispiel die Gefängnisladen (Totenaufbewahrung) oder aber auch die Erwähnung, dass es scheinbar wärmer wird, sind Inhalte dieser beiden Kapitel die auch noch in den Film übernommen wurden. Darauf werde ich nun aber nicht mehr näher eingehen, sondern vielmehr Eindrücke über das Comic und seinen Inhalt abliefern:

Hier tut sich nämlich eine neue Geschichte auf, die sich zwar gegen Ende wieder mit dem ersten Kapitel verknüpft, der erste Schneekreuzer aber leider mehr zur Nebensächlichkeit wird.
Legrand setzt das Szenario von Lob natürlich fort aber schließt nicht direkt an die Geschichte an, sondern kreiert einen neuen Helden – in einem neuen Schneekreuzer!

Dieser wird hier auch SK2 genannt, ein neuer Eisbrecher durchstreift die eisige Welt in der PUIG vordergründig das frische Gesicht am roten Faden ist und auch gleich zu Beginn der Geschichte als Kind eingeführt wird. Hier springt das Comic in Zeit und Protagonistenwechseln, da auch die Ratsmitglieder (die Herrscher des SK2) sowie VAL, die Tochter eines Ratoberhauptes, wichtige Positionen einnehmen. Hierbei wechselt die Geschichte schon mal von einen zum anderen und ist anfänglich auf die Schnelle schwieriger nachzuvollziehen. Auch viele Erwähnungen zu einzelnen Vorgängen, ergeben erst viel später einen Sinn. Wenn man dann mal drin ist in der neuen Geschichte, bekommt PUIG, der als Erwachsener nun als Landvermesser sein Dasein fristet – diese gehen in ihrer Arbeit in spezieller Montur hinaus in die Kälte - seine aufkeimende Heldengeschichte. Er darf hier beide Seiten erleben und sich vom Arbeiter der hinteren Klassen sogar noch zum Machthaber erheben!

Die Gesellschaftsunterschiede bestehen immer noch, sind aber mehr unterschwellig. Eigentlich leben alle friedlicher Natur zusammen da niemand ausgegrenzt/abgeschottet wird, die Bevölkerung aber dabei vom Zugsregime beherrscht und unter Kontrolle gehalten wird. Eben mehr manipulativer Natur. Die Passagiere werden mit Fernsehübertragungen, speziell mit einer Lotterie bei Laune gehalten. Hier können sie eine virtuelle Reise gewinnen um mal Auszeit von der beengten, trüben Zugszenerie zu nehmen. Die ständigen Warnungen vor einem eventuellen Zusammenstoß mit dem ersten Schneekreuzer erzeugt auch eine Angst, welche die Menschen kontrolliert. Einige Skeptiker riechen aber immer noch eine Verschwörung, gehen dabei aber gleich in wahnwitzige Gefilde indem sie glauben sie befinden sich in einem Raumschiff welches durch den leeren Kosmos fliegt.

Diese Kosmositen nehmen auch mal actionreiche Passagen ein und sorgen neben anderen Themen für Furore. Auch ein Prediger verfolgt seine eigenen Interessen, die eigentliche Wahrheit wird stets geheim gehalten, PUIG und die Landvermesser haben ihre Geschichte genauso, wie die kleine Liebesnuance zwischen PUIG und VAL, die Puig auch einen Platz in der Führungsspitze verschafft. So gibt es einige Verschwörungen die letztlich auch mit dem ersten Schneekreuzer verknüpft werden.

[SPOILER] Die Angst mit dem alten Schneekreuzer zusammen zu stoßen macht sich die Führungseinheit zu nutze. Dadurch sind die Leute, ersten beschäftigt, zweitens hat man einen Vorwand für einige Bremsmanöver, die dazu dienen sollen um für einen eventuellen Zusammenstoß zu mit dem SK1 zu verhindern… In Wirklichkeit wird aber immer wieder die Umgebung nach Schätzen, Souvenirs und neuen Entdeckungen zur Aufklärung durch die Landvermesser abgesucht, die sich nur die Führungsspitze zu nutze machen möchte. Den ersten Schneekreuzer hat man nämlich schon längst gefunden und bei einem der ersten Bremsmanöver übernommen!! Man hat die Lokomotive gekapert und in den Laderaum des zweiten Schneekreuzers verfrachtet. Wobei nun im Comic ersichtlich wird um wie viel größer der SK2 ist!! Hier wird auch wieder die Verbindung zu Proloff geschlagen indem vom Maschinenüberwacher des SK2 – die Maschine will bewohnt sein – erläutert wird, dass dieser sich immer noch in der Lok des Schneekreuzers verrammelt hat und keiner zu ihm Kontakt bekommt. [SPOILER ENDE]

Also gibt es einige Geschichtsstränge die sich hier miteinander verweben, für Spannung und auch noch manch Überraschung sorgen. Da aus Übersee ein Signal empfangen wurde, eröffnet gegen Ende noch ein kleines Abenteuer in Form der Überquerung des großen, eingefrorenen Ozeans … was nicht auf Schienen passiert! Am Ende wird sogar noch etwas aufgedeckt, was Kapitel 1 und auch der Film immer wieder in kleinen Nuancen eröffneten aber nie wirklich bestätigten...

 [SPOILER] Es handelt sich um eine übernatürliche Note! Die kleinen Andeutungen wie, der Ingenieur müsse für die Maschine da sein, so hat auch Wilford im Film so getan als hätte die Maschine eine Seele, bekamen hier noch ihre mysteriöse Bestätigung … denn als sie am Ende wieder zu Proloff stoßen, ist dieser schon Verstorben und am Verwesen … spricht aber plötzlich AUS DER MASCHINE zu Ihnen!! [SPOILER ENDE]









Die meisten hier kennen ja meinen Faible für winterliche und/oder eisige Szenarien die auch mal mit manch Gefahr aufwarten, weshalb ich stellvertretend natürlich auch einen dieser Titel in die Beyond-Reihe einfließen lassen musste! Die Wahl fiel hierbei auf das Comic "Whiteout", in dessen gleichnamigen Verfilmung sich Kate Beckinsale am Südpol die Finger abfriert. Diesen Beyondblog werde ich euch nun aber erst später mal vorlegen, denn ich dachte für den Start der 4.Beyond-Phase sollte es doch ein bisschen aktueller und markanter sein! Weshalb die Wahl auf die Graphic Novel "Schneekreuzer" und dessen gerade erst letzten Monat erschienenen Filmadaption "Snowpiercer" fiel!
Also! Ein herzliches Willkommen zur 4.Phase unserer genialen Reihe und nun eine interessante (Zug-)Reise mit meinem Beyond-Blog zu ....
 
#31 Snowpiercer



Comic: Transperceneige
Autor: Jacques Lob &
Benjamin Legrand
Zeichner:
Jean-Marc Rochette

 
"La Transperceneige", bei uns unter Schneekreuzer bekannt, ist ein schwarz/weißes, französisches, post-apocalyptisches  Comic welches im Jahre 1982 seinen Ursprung fand und 1983, zu dieser Zeit noch in Fortsetzungsepisoden, im belgischen Comicmagazin "Á Suivre" veröffentlicht wurde. Kurze Zeit später dann gesammelt in Buchform im Verlag Casterman zu einem der erfolgreichsten Graphic Novels seiner Zeit avancierte.

Die Jahre gingen ins Land und erst einige Zeit nach dem Tod von "Jaques Lob" (1990) wurde das Projekt nochmals aufgegriffen. Benjamin Legrand schrieb zwei weitere Fortsetzungen die er erneut mit dem Zeichner Rochette umsetzte.

Der erste Teil wurde dadurch später in "The Escape" (Le Transperceneige) umbenannt, die Fortsetzung hieß "The Explorers" (L'Arpenteur) und erschien 1999, gefolgt von "The Crossing" (La Traversée) im Anschlussjahr 2000. Bei uns erschien eine deutsche Übersetzung erst im Jahre 2013, indem alle 3 Teile ...

... Der Entflohene, Der Landvermesser, Die Überquerung ...

... als Sammelband unter dem Titel "Schneekreuzer" im Verlagshaus Jacoby und Stuart aufgelegt wurden. Die letzten zwei Kapitel von Benjamin Legrand hängen zusammen, weshalb die englische Übersetzung auch nur aus 2 Kapiteln besteht und trotzdem die ganze Geschichte inne hat. Diese wurde erst 2014 bei Titan Comics veröffentlicht.

 

"Durch das unendliche Weiß eines ewigen Winters rollt ein Zug über den vereisten Planeten, ein Zug der niemals anhält ..."


"Das ist der Schneekreuzer mit seinen tausend Wagen."

(beides Zitate aus Schneekreuzer - Verlagshaus Jacoby/Stuart)


Inhalt: Nach einer klimatischen Katastrophe ist die Erde in einer Eiszeit versunken. Die letzten Überlebenden finden noch Unterschlupf in einem endlos langem Zug, der von einem Perpetuum Mobile angetrieben wird. Darin hat sich eine enorme Kluft zwischen den Menschen aufgetan die sich in Klassenunterschieden ablichtet. In den vorderen Abteilen herscht luxuriöser Reichtum während der Standart nach hinten immer weiter sinkt und ganz Hinten das arme Elend sein Dasein fristet. Einige von ihnen streben nach der Abschaffung dieser Unterschiede, weshalb eine Revolution ihren Gang nimmt, die damit beginnt, dass ein Mann vom Arsch des Zuges nach vorne flüchtet und somit etwas in Gang setzt. Das alles findet auf stark begrenzten Raum unter eisiger, rasender Kulisse statt!
 
 
Comic: Das Comic ist ein großer Hardcover-Band (22 x 29,5 cm) mit 272 Seiten. Obwohl alle Bände visuell vom selben Zeichner umgesetzt wurden, erkennt man doch einen starken Stilwechsel der im Lauf der Jahre entstanden ist. Den ersten Band (rechts) könnte man im zeichnerischen Ausdruck eventuell noch schlichter sehen, er ist aber wunderbar feinlinig gezeichnet und überzeugt auch visuell mit einer guten atmosphärischen Dichte - eben nicht nur durch die Geschichte. Die letzten beiden Kapitel (links) sind weicher gezeichnet, enthalten dafür mehr Plastizität. Eine gewisse fließende Dynamik. Auch wenn in manchen Kritiken die Weiterentwicklung des Zeichenstils gelobt wird, ist doch die detailiert wirkende Markantheit des ersten Bandes der düsteren und doch trostlosen Story zuträglicher! Die Geschichte von Jaques Lob ist über jeden Zweifel erhaben und setzte für die damalige Zeit definitiv Akzente, die beiden späteren Fortsetzungen können da zwar nicht mehr ganz mithalten, bilden aber dennoch eine lesenswerte Geschichte. Neben der Gleichheit, dass mit dem Eisbrecher durch die eisige Post-Apocalypse gerattert wird, entwickeln diese Kapitel jedoch ihre eigene Geschichte. Die zum Glück aber noch mit der Verbindung zum ersten Band aufwartet. Aber dazu später noch mehr ... Der koreanische Regisseur "Bong Joon-jo" sicherte sich schon im Jahre 2005 die Rechte dieses Bilderromanes ...
 

Er verfilmte die Geschichte dann im Jahre 2013 unter dem Titel
"Snowpiercer"

Genial am Film sind schon mal die internationalen Einflüsse! Ein französisches Comic als Ursprung für den ersten englischsprachigen Film eines koreanischen Regisseurs, mit einer Besetzungsliste aus aller Lande. Chris Evans, Ed Harris (USA), Tilda Swinton, Jamie Bell, Ewen Bremner und noch der legendäre John Hurt (England), und neben weiteren Gesichtern dann auch noch den südkoreanischen Darsteller Song Kang-ho der auch schon etliche Filmerfahrung mitbringt: Joint Security Area, The Host, The Good, the Bad and the Weird ...

Bong Joon-ho wurde großteils durch den Monsterfilm "The Host" bekannt, führte bei "Snowpiercer" nicht nur Regie, sondern schrieb auch das Drehbuch.

Chris Evans als Hauptdarsteller bringt ja mittlerweile schon jede Menge Erfahrungen in Sachen Comic-Verfilmungen mit, verkörperte er doch schon etliche Male und auch weiterhin Marvels "Captain America", mimte zuvor auch schon in den "Fantastic Four" die menschliche Fackel und auch in weiteren Comicadaptionen wie "Scott Pilgrim" und "The Losers" hatte er Parts. Dieses Mal schlüpft er in der Rolle des Curtis, die jedoch eher weniger comicartige Elemente eines Helden bereit hält. Im Gegenteil! Ihm eher einen notgedrungenen und überlegten Anführer in einem düsteren Szenario eines großen Überlebenskampfes abfordert. Was er auch sehr gut verkörpert ...


Story: Nachdem die globale Erwärmung bedrohliche Ausmaße annahm, haben die Menschen etwas erfunden um dem Einhalt zu gebieten. Die Maschine CW-7 soll das Klima beeinflussen und wird folglich auch im Jahre 2014 eingesetzt, läuft jedoch schief und überzieht die Erde mit EIS! Alles Leben friert völlig ein, die letzten Überlebenden haben es auf einen außergewöhnlichen Zug geschafft, der jedoch mit einer extremen und auch unmenschlichen Klassenkluft aufwartet. Wir schreiben nun schon das Jahr 2031 und die Unterdrückten planen erneut eine Revolte ...


... und das nicht nur, um endlich wieder mal Tageslicht zu erblicken.


In dieser begrenzten Post-Apocalypse hat sich die Menschheit zerissen und in eine Zwei-Klassengesellschaft aufgespalten. Wobei hier eine erhebliche Spanne besteht, da die vordere Hälfte des Zuges ganz luxuriös lebt und nichts zu entbehren hat, die hintere aber unter totalitärer Kontrolle übereinandergeschlichtet nur noch in verwahrlosten Waggons ihre Daseinsberechtigung findet. Abgespeist mit sogenannten Proteinblöcken. Auch wenn ihnen durch Manipulation immer wieder eingetrichtert wird, dass sie ein gutes Los gezogen haben im Vergleich zum eisigen Tod, herrscht Krisenstimmung. Weshalb Curtis (Chris Evans) einen Aufstand plant, der zusammen mit dem Oberhaupt aus diesen hinteren Reihen, Gilliam (John Hurt) besprochen ist.



Hurt in seiner Rolle einen stark gebrechlichen und schon mehr zurückgezogenen alten Anführer zum Besten gibt, den roten Faden in der Geschichte aber völlig an Evans abgibt. Auch wenn seine Figur mehr oder weniger Gewissenhaft mit solch einer Position zurechtkommt. Chris Evans aber zeigt, dass man ihn durchgängig ernst nehmen kann!



Der Film nimmt sich dann doch tatsächlich Zeit und behält durchwegs ein angenehmes Tempo bei, mal abgesehen von den heftigen Actioneinlagen die fast von Waggon zu Waggon mal ihren Einsatz finden. Aber die Erzählweise wirkt an die bedrohliche, beengte und auch düstere Atmosphäre angepasst indem Geschwindigkeit rausgenommen wurde um sich auch toll in Stimmung und Setting einfühlen zu können! Das grundlegend daraus besteht, dass sich die Meute von einem Waggon zum nächsten Abteil durchschlägt um immer wieder neue Überraschungen zu erleben, bzw. auf heftigen Widerstand zu treffen. Immer dabei, der erste Anlaufpunkt ihrer Revolte, dem Sicherheitskonstrukteur Namgoong (Song Kang-ho) der für das Öffnen der Türen zuständig ist. Auch seine Tochter Yona (Ko Ah-seong) - die schon im Zug geboren ist - im Schlepptau, erledigt er seine Arbeit nur, wenn er dafür eine Droge im Austausch erhält, was auch sehr gut klappt. Namgoon scheint eine sehr eigensinnige Figur zu sein, seine Tochter im Gegenzug kann sogar Sympathiepunkte einheimsen. Beide aber im großen Ganzen bereichernde Pole.



Was die Actioneinlagen betrifft wird sich in dessen Intensität nicht gerade zurückgehalten, da die Kämpfe der Unterdrücker gegen das wütende Gesinde(l) - wie die selbsternannten Aristokraten sie wohl sehen - zu brutalen Gemetzeln ausartet.



Die nicht nur in manch detailierter Slow Motion ihren Gewaltgrad belegen, sondern auch gefühlsmäßig mal grotesk wirken...  Als  Bsp. in einen Waggon gekommen wird der schon bis zum Rand befüllt mit Gegnern aufwartet, die in schwarze Mäntel und Sturmhauben eingepackt mit Axtbeilen und Schwertern bewaffnet sind! Was in Summe richtig beängstigend und ungut dominant auf den Zuseher einwirkt.



Also schwingt in diesem Szenario immer wieder ein wenig Wahnsinn mit. Dessen Abzeichnung sich auch in einigen weiteren entrückten Figuren wiederfindet. Nicht nur brillant und auch überzeichnet bei Mason (in selber Manier von Tilda Swinton verkörpert) die in ihrem herablassendem Kontroll-/Machtwahn auch irgendwie als ironische Witzfigur durchgeht, sondern auch bei Franco, der Masons Handlanger und Beschützer darstellt. Er ist mit einem riesigen Hammer im Business-Outfit unterwegs und scheint auch sein eigenes Ding durchzuziehen. Auf der Seite der Unterdrückten fällt hier neben Edgar (Jamie Bell), der Curtis konformen Sidekick darstellt noch Grey (Luke Pasqualino) sonderbar zu Gewicht. Gleich von Anbeginn der Revolte hat er so einige auffällige und auch markante Szenen/Moves zu bieten. Wirklich beeindruckend und auch schade, dass er später nicht noch mehr Spielzeit bekam.



Auch wenn der Film nun seine gerade Linie durch den ganzen Zug fährt und nicht gerade auf weitere Hintergründe setzt, kommt manch Tiefe noch in den letzten 20 Minuten in das ganze Unternehmen. Zuvor überzeugt das Setting, dessen Stimmung und auch die entdeckende Reise in seinen beeindruckenden Etappen und sichtbaren Details. Besonders die immer mehr aufgedeckten Differenzen, was in den vorderen Abteilen gespielt wird, fällt üppig zu Bild! Das Ende wartet dann mit manch Überraschung auf, [SPOILER] auch noch mit einer brisanten Hintergrundgeschichte zu Curtis, wobei sein letzliches Gespräch mit dem Zugspräsidenten (Ed Harris) und Kreateur dieser gigantischen Maschine, auch interessante Parabeln bereit hält, die man selbst auf die ganze Menschheit übertragen könnte!

Neben dem grundsätzlichen Streben (der Unterdrückten) das Ungleichgewicht zu beenden, enthält dies aus anderer Perspektive auch einen ideologischen Schicksalsaspekt, indem jede Figur eines Spiels genau seinen Platz einnehmen soll - damit das Ganze eben funktioniert! Damit hier jede Seite einen (Lebens-)Sinn erhält, Einsatz erfordert um einem eine Daseinsberechtigung zu geben - egal wie schräg (makaber) der hier sein mag. Dies aber auch nur als Vorwand dienen kann (um zu dezimieren und zu kontrollieren)!

Der Film - wie das Leben selbst manchmal - auch noch eine weitere Option bereit hält, die man oftmals nicht mal in Erwähung gezogen hat, nicht gesehen hat (ich meine das Zug verlassen), die hier dann am Ende auch noch ihre weitere wichtige Berechtigung findet, sofern man das ganze weiter philosophisch betrachten möchte. [SPOILER ENDE]

Solche Angelegenheiten eröffnen somit ein paar weitere Fenster zum Nachdenken, werden aber dennoch eher nur kompakt im Endspurt pointiert. Hier darf aber jeder nach seiner eigenen Ideologie entscheiden, ob das nun tiefere Substanz hat oder auch nicht. Sonst hätte man schon noch näher auf darauf eingehen dürfen, dann aber eventuell dem Zuseher das "Sacken lassen" genommen. Also ein gedanklicher Anreiz wird definitiv geboten! Mehr dazu dann auch noch im zweiten Blog!!



Die Aussenanimationen sind zwar merklich aus dem Computer können sich aber echt sehen lassen, wecken eisige Kälte und auch wunderbare frostige Eindrücke, sofern man solch visuelle Endzeitsettings genauso liebt. Die Innenausstattung überzeugt sowieso in seinen Details. Der Weg vom Dreck ins prunkvolle Vordere läßt überall mit eigenem Ambiente und netten Details aufwarten. Das Design des Zugs ist ein wunderbarer Eisbrecher in schlichter aber majestätischer Zügigkeit. Die Schauspielleistungen fanden schon ihre Erwähnung und sind allesamt sehr passend, nur Ed Harris als Zugspräsident und Kreateur dieser gigantischen Maschine fällt in seiner Wahl fast zu gewöhnlich (gut) zu Bilde, wo der Film doch grundsätzlich eher weniger in geregelte Bahnen einzuordnen ist, mal abgesehen von seinen gefangen nehmenden Schienen.



Mehr Hintergrundinfos über den Zug selbst wären noch angebracht gewesen, aber wenn man mal solange unterwegs ist stellt man sich wohl keine Fragen mehr zu dessen Antrieb etc. Eine Erklärung für die Logikfreaks gibt es dafür noch über die Zugstrecke und den Zug selbst, da dieser speziell gebaute Luxusliner einen Rundkurs um die Welt zurücklegt und dadurch jeder Witterung strotzen muss. Mehr sag ich schon nicht mehr. Wo die Action-Logik dann trotzdem mal auf der Strecke bleiben darf ist manch einzelnen Momenten anzudichten... Als zum Beispiel der Zug ein "U" fährt und sich aus beiden Enden des Zuges die Gegner über diese weite Distanz völlig zielgerichtet mit Patronen durch die Zugscheiben befeuern. Jetzt nur ein Beispiel, aber ganz genau darf man es auch hier nicht nehmen, jedoch wird im Vergleich zu anderen Sci-Fi-Actionern doch gut gearbeitet und zusätzlich Innovatives eingebracht wurde.


Allein der Trailer diese Films spaltete schon das Publikum und der Großteil kommentierte hier schon lauthals: Was für ein Schwachsinn!
Dauerte aber nicht lange das etliche ihre Meinung nach Sichtung des Films revidierten.

Ich sage: Er bleibt zwar großteils ein Sci-Fi Actioner, hebt sich darin aber von seinen Kollegen ab indem er letztlich doch einiges an tiefgründiger Stimmung bereit hält und auch in seinem Unterton kritischer zu Werke geht. Im Finale eben noch eins drauf legt um auch noch das letzte Eis zu brechen. Außerdem läßt sich "Snowpiercer" in seinem ganzen Ablauf nicht sofort einordnen und zieht in der Inszenierung sowie auch Geschichte, sein eigenes Ding durch. Wieder mal eine "erfrischende" Abwechslung in seinem Genre! Einer dreckig-kalten, post-apocalyptischen und stilsicheren Dystopie des Sci-Fi Kinos.

Für alle Interessierten gibts es hier noch
eine kleine (animierte) Vorgeschichte zum Film:
https://www.youtube.com/watch?v=UGW944czgzc




Der Film erschien bei uns am 23.09.2014 auf Datenträger und hatte neben der HD-VÖ in der Amaray (siehe oben) auch einige Steelbooks zu bieten:
v.l.n.r.: D, IT, FR - Die beiden Importe waren schon viel früher erhältlich, enthielten aber leider keine deutsche Tonspur.





Das war der erste Teil meines Beyond-Streichs! Da das Comic hier noch mit einigen Details auftrumpfen kann, werde ich euch Film und Comic nun noch gegenüberstellen! Dazu entführe ich Euch nun in den zweiten Teil dieses Blogs ... die Reise "mit dem Schneekreuzer" geht also weiter  ....

 
 

 

Bildquellen: Comic:  http://www.jacobystuart.de/ Film: Copyright ©  MFA+ Filmdistribution / http://www.snowpiercer.de/ Datenträgercover: amazon.de

... zuletzt gesehen ...

10. Oktober 2014
Star Crystal / Was ist mit Bob? / Final Destination 5 / Under the Dome - Staffel 2


So! Bevor ich nächste Woche die 4. Beyondphase starte gibts nun noch mal meinen Sichtungssenf aus einigen Ecken und sonderbaren Enden! Dieses Mal ist zur Abwechslung sogar wieder mal 'ne Serie mit im Blog-Boot. Wie immer ist alles meine subjektive Sicht und auch freu mich stets über eurer Feedback. Auf jeden Fall noch einen schönen Ausklang des FRIDAYS und ein tolles Wochenende!!
Euer Blu-Buddy Moe! ... und los gehts ...
 







Star Crystal (DVD)
USA1986 - Die Todesgalaxie

Es werden Proben von der Oberfläche des Mars genommen, anfänglich für unrelevant und sinnlos erachtet befreit sich unbeobachtet doch etwas aus dem Gestein. Eine schleimige Masse, die fortan gleich mal die ganze Besatzung dezimiert. Auch indem sie die Kontrolle über deren Schiff übernimmt.
Szenenwechsel zu einer Raumstation! Es wird über den Vorfall gesprochen doch keiner weiß was wirklich passiert ist. Plötzlich gibt es Alarm, die glibbrige Masse hat schon wieder die Kontrolle über die ganze Station übernommen, um diese Mal auch gleich alles in die Luft zu sprengen. Nur ein Raumschiff kann sich noch vor der Explosion retten. Mit einer handvoll unerfahrener Passagiere macht es sich auf zur 18 monatigen Reise zur Erde. Natürlich mit dem Teufelszeug an Bord!

Hört sich eigentlich fast cool an, als ob wir "Charlie - Bounty Hunter" bräuchten weil sowas wie die Critters unterwegs sind - in diesem Fall eben als glitzernder Blob verkleidet - aber leider ist dem nicht so! Nach der abrupten Einleitung läßt sich schnell erkennen, dass wir hier in Trashgefilden durchs All schlendern. Heftig schwülstiges Geplänkel, dass ihre Synchro aus Softpornbereichen ableitet, zumindest zu Beginn, dann wird dies abgelöst von einem Typen der die Stimme von ALF hat. Also wohl der nächste Außerirdische? Irgendwie passend!

Die letzten Überlebenden, ein Haufen aus 3 Frauen und 2 Männern, die vielmehr Techniker, Wissenschaftler oder ähnliches sind und nicht wirklich mit dem Schiff vertraut sind, müssen nun ihre Funktionen einteilen. Sehr auffällig das die Frauen gleich mal zum Küchendienst verdonnert werden. Hinzu kommt das die Männer dann auch noch betrunken ein paar anrüchige Witze raushauen. Man merkt gleich, der perfekte Film in Sachen Feminismus!

Ok, zurück zum Alien, dem kleinen schneckigen Ekelpaket, dass nur ganz langsam in Fahrt kommt. Um zu wachsen macht es sich dann nämlich über die Besatzung her. (Ja, ich weiß, war nicht zu erwarten). Mit langen dünnen Greifarmen holt es sich ihre Beute um sie auch mal blutig auszulutschen. So spielt sich die ganze Sache eben nur auf dem Schiff ab, in welchem die Verbindungsgänge merkwürdigerweise immer nur etwa einen Meter hoch sind, warum auch immer(!?) aber dadurch müssen die Leute stets von einem Raum zum nächsten kriechen. Soooollll die Sache wohl spannend machen.

Die Darsteller sehen allesamt aus, als hätten sie was Schlechtes gegessen. Das schlägt sich natürlich auch aufs Schauspiel nieder! :D Die Effekte sind für die 80ties gar nicht mal soooo übel/peinlich und die Stimmung wäre ohne die zwischenzeitlichen Softpornnuancen (nur im Sound!) sogar mal spannend und atmosphärisch. Dennoch ist die Sache einfach nur langweilig! Ich musste aber dennoch drüber berichten, weil viele Momente einfach so ulkig sind und auch das Ende irgendwie auftrumpft. DENN, und jetzt kommst, der Alien der mittlerweile zu einem Wesen ala ET oder den Aliens aus "The Abyss" angewachsen ist (nur eben mit Schneckenkörper) hat sich in den Computer eingeklinkt und durchstöbert die humane Datenbank. Beim Studium über die Menschen (mit seinem mitgebrachten Kristall kann er alles kontrollieren und abchecken) schlägt er als erstes gleich mal zwei Bibelzitate auf UND WIRD DADURCH FRIEDLICH!!

Ehmmm sorry fürs Abschlachten, wusste nicht, dass ihr eh voll koscher seid, war nur Notwehr!

Ja, das ist schon wieder echt funny, besonders auch weil es ernstgemeint ist!! Hat dabei für 15 Sekunden sogar mal aaarrrgh Tiefgründiges zu bieten, bevor nun nach friedlichem Teamwork der Abgesang mit dem größten Highlight des Films erfolgt. Der Glam-Pop Ballade (Oder wie man das auch immer nennen soll?) "Crystal by a Star" von Indira! Da kommt cooler 80ties Flair auf und lässt einem gleich hören aus welcher Sülze der Film geschnitten wurde - markanter Song! Eine Empfehlung kann ich hier nicht abgeben, mein Review sollte reichen, aber wenn man den gesehen hat, hat man dennoch was erlebt!! Irgendwie hab ich es doch nicht ganz bereut. :)

Die Abbildung zeigt die US-DVD, wobei das abgebildete Alien natürlich nicht das geringste mit dem Film zu tun hat! Bei uns gibt es den Titel unter dem Namen "Die Todesgalaxie" nur in einer Sci-Fi Collection.




Was ist mit Bob? (TV)

USA1991 – What About Bob?

Bill Murray alias BOB, gibt hier einen heftigen Vorzeigepatienten auf dem Gebiet der Neurosen und bringt damit einen Psychiater nach dem anderen zur Weißglut. Nachdem der Jetzige die Nase gestrichen voll hat, wird er an den berühmten Psychologen Dr. Leo Marvin (Richard Dreyfuss) weitergeleitet. Der hat gerade sein neues Buch "Babyschritte" veröffentlicht hat, welches er Bob beim Erstgespräch auch gleich aushändigt. Nur blöd, dass der Doc nun mit seiner Familie in den 4wöchigen Urlaub fährt. Aber Bob lässt sich davon nicht abschrecken und tut alles um dennoch in Kontakt zu bleiben…

Murray leidet hier gleich unter einer ganzen Palette von Zwangsneurosen und Ängsten, die er auch reichlich famos an den Tag legt. Nervig und aufdringlich könnten die wahrgenommen werden, da der Zuseher aber nicht direkt von ihm betroffen ist, gestaltet sich die Sache mords amüsant! Ulkiges Verhalten, ein genialer Spruch nach dem anderen und sogar einen Hauch echter Psychologie gibts in dieser filmischen Therapiestunde!!
Die Ideen seinem Doktor auf die Pelle zu rücken gehen ihm definitiv nicht aus – und sind sogar noch kreativ.

Natürlich taucht Bob im Urlaubsnest Winnipesaukee auf. Mit dabei seinen Goldfisch im Glas und all seine Neurosen! Dr. Marvin hat hier ein schönes Ferienhaus am See und tut alles um seinen Patienten –der sich sogar mit einem vorgetäuschten Suizid einschlich(!)– wieder abzuwimmeln, würde seine Familie den Chaoten nicht so schnell ins Herz schließen!
Das Aufeinandertreffen der beiden unter netter sommerlicher aber vermeintlicher Idylle könnte nicht unterhaltsamer und konträrer ausfallen, wobei man sich manchmal sogar fragt, wer nun wirklich einen an der Waffel hat - doch fast ununterbrochen mit Bob am Werkeln bringt jedem Mal einen Knacks! So wandert der Film immer weiter ins Verderben des eigentlich so angesehenen Psychiaters und schreckt selbst vor enormen Explosionen nicht zurück. Für Bob immer noch ein Teil seiner Therapie! Da wundert es einen nicht, wenn hier ein Auge zu zucken beginnt. *aus-tick*

Diese auferlegte Urlaubstherapie hat zwar auch ihre Längen, unterhält jedoch so herrlich verrückt wie herzlich familiär. Immer wieder wird man mit schrägen Situationen knapp am Nervenzusammenbruch vertröstet oder ist einfach nur entzückt von Murrays Anwandlungen. Könnte der ein oder andere von Bob genauso genervt sein, lässt sich der andere gern von Bill Murray um den Finger wickeln. 
Eine echt ulkige Ferienangelegenheit, die man sich zwischendurch gewiss mal genehmigen sollte. Ich guck ihn gern passend zur Urlaubsstimmung. Zwecks weiteren Risiken und Nebenhandlungen, sichten sie den Film, oder fragen sie einfach Bob!




Final Destination 5
(TV)
USA2011

Tja der fünfte Film, der eigentlich wie alle anderen nur ein Remake des ersten Teils ist, hat seine neuen Opfer in Sachen Schicksal gefunden! Dieses Mal ist das ursprüngliche Transportmittel ins Jenseits, kein Flugzeug, kein Auto, keine Achterbahn, kein Daytona-Rennwagen sondern EIN BUS – auf einer echt fiesen, brüchigen Brücke!
Ganz neu gibt es hier eine hinzugekommene Karma-Regel (jemand anderen töten um Lebensjahre zu bekommen) die auch mehr schwachsinnig erscheint. Verklickert wird ihnen die erneut vom Candyman-Himself Tony Todd der hier sogar ein paar Mal öfter auftreten darf um die Teens mit ein paar schaurigen Wörtern einzuschüchtern.

Kennt man alles, aber sieht es sich nebenbei doch mal wieder an – zumindest ich! Guckt gespannt wie die Schnitt für Schnitt provokant dargestellten Gefahrenquellen die eigene Fantasie dazu bringt alle kommenden Todesmöglichkeiten abzuhaken, bevor es wieder richtig eklig wird. Denn die Todesszenen sind seit dem zweiten Teil ja stets richtig splattrig! Bei der Augenlaser-Szene fiel mir auf, dass ich meine Distanzierung zum Film 'ne Stufe höher schalten musste. Uahhhh!
Auch wenn die Story nichts hergibt, lässt die Aufmachung keine Wünsche offen. Die Teenys sind in Ordnung, wenn auch üblich, dafür ist das Ende des fünften Teils genial, sofern es euch nicht schon jemand verraten hat. ;)

Und wenn man nicht gern von Gewohnheiten Abschied nimmt, ist man hier genau richtig!




Under the Dome – Staffel 2 (HD-TV)
USA2014
Endlich geht die Serie mehr in Mysteriegefilde! Staffel 1 wurde ja noch von Unmengen Intrigen, leider auch viel Seifenoper, beherrscht. Die letzten nervigen Charaktere, Big Jim Rennie und als Beispiel auch sein Sohn, der schon in der ersten Staffel mächtig austickte, werden allesamt ein wenig ruhiger und haben auch einiges an Spielzeit an neue Charaktere abzugeben. Dadurch sind intrigante, nervige Angelegenheiten grundsätzlich weniger vorhanden und auch nicht mehr Vordergründig. Die zweite Staffel legt ihren Augenmerk angenehmerweise vielmehr auf spannende, irrationale und unerklärliche Vorgänge, was der ganzen Serie viel besser zu Gesicht steht!

Big Jim gibt sich nach anfänglichen Erkenntnissen minimal bescheidener, führt aber in seinem neu gewonnenen Gemeinschaftssinn immer noch eigene Ideologien weiter. Und das oftmals erneut ziemlich versessen und eigensinnig. Sam Verdreaux (Eddie Cahill), Juniors Onkel, oder aber auch Rebecca Pine (Karla Crome), eine Wissenschaftlerin, bringen frischen Wind unter die Kuppel. Letztere bringt eine stark rationale Perspektive und somit einen Gegenpart zu den mysteriösen Vorgängen in dieser Geschichte mit. Als Beispiel deutet sie einen blutigen Regen nicht als religiöses Omen, sondern löst die Angelegenheit auf naturwissenschaftliche Art. Dadurch bringt die Serie stets interessante Diskrepanzen zwischen Übernatürlichem (den Schicksalsdeutungen der Kuppelzeichen oder auch den Zeichnungen von Junior Mutter Pauline) und tatsächlich logischen Erklärungen. Dadurch werden die Charaktere viel mehr in ihrer Persönlichkeit gefordert, besonders in etwaigen (ganzheitlichen) Interpretationen und deren irrationalen Entscheidungen! Das bereichert und erweitert hervorragend den Inhalt.

Neben dem Mädchen Melanie (Grave Victoria Cox), die nicht nur zeitliches durcheinander wirbelt, sondern auch noch eine neue & wichtige Figur rund um das allumworbene, ganz besondere Ei einnimmt, bekommen wir in dieser Staffel sogar ein Spielfeld außerhalb der Kuppel. Eine eventuelle Verbindung nach Draußen die für einige Erweiterungen sorgt. Zum Glück aber nicht zuviel nach außen getragen wird, da es unter der Kuppel einfach am spannendsten ist!
Gewohnt altbekannte Figuren aus der ersten Staffel, der junge Joe, seine Freundin Norrie, Julia Shumway und ganz besonders Dale Barbara sind wieder gekonnt im Hauptaugenmerk. In Summe segnet einige das Zeitliche aber selbst Tot(geglaubt)e kehren zurück!

13 Folgen zwischen unterirdischen Tunneln, (eisigen) Wetterkapriolen, Zenith und einer roten Türe sorgen auch für manch emotionale Momente. Da in der Inszenierung auch nichts falsch gemacht wurde können die sogar mal richtig bewegend sein. Nur die letzte Folge war doch in manch Bereichen übertrieben… besonders in der Anzahl der Leichen. Aber mit dem Mehraufgebot irrationaler Elemente kann diese Staffel definitiv mehr punkten als die Erste und der erneute Cliffhanger ist dieses Mal gar nicht sooo schlimm. Es kann gern (so) weitergehen!
 
 


 

(Bilder: bluray-disc.de/amazon.de)


... zuletzt gesehen ...

2. Oktober 2014
Friday Night Lights / Soldier / Das Philadelphia Experiment - Reactivated / Noah


Hier nun die Filme die ich mir in letzter Zeit zu Gemüte geführt habe, egal ob nun auf Blu-Ray, DVD, im TV oder sonstigen Medien ... Wie immer sind meine Vorstellungen meine persönlichen subjektiven Wahrnehmungen, die eventuell bei meiner Perspektive zum hier auch vorgestellten Noah dementsprechend ausfallen. Ein Film den man je nach Gesinnung doch auch verschieden werten/sehen könnte . Obwohl ich glaube, es wie Aronofsky, eher vielschichtig gesehen habe.
Die Bilder stammen von hier, wobei zwei Titel den US-Import zeigen da diese bei uns nicht in HD veröffentlicht wurden. Viel Spass beim Lesen!
 





Friday Night Lights (HD-TV)
USA2004
Im Jahre 1988 geht es für das Highschool-Football Team, den Permian Panthers, einzig nur  darum den State Champion Titel FÜR IHRE STADT zu holen! Für die ganzen Ort scheint es von größter Bedeutung zu sein, dieses Ziel – möglichst unbesiegt – zu erreichen. Was dem Team und seinen Spielern nicht gerade wenig Druck aufbürdet.

Ich habe weder das Buch dieser tatsächlichen Geschichte, noch die gelobte TV-Serie gelesen/-sehen. Aber den Film musst ich mir unbedingt mal ansehen, was ich nun nach einigen Empfehlungen auch endlich mal geschafft habe …

Man merkt schnell, dass man sich in einen anderen Art von Teen-Sportfilm befindet, denn wo "Varsity Blues" noch mehr eine lockere Teenager Variante ablichtete – obwohl es thematisch schon um selbiges ging - geht "Friday Night Lights" gleich durchwegs ernstzunehmend und gefühlsbetont dramatisch zur Sache. Die Kleinstadt Odessa ist wirklich völlig versessen auf den Ruhm dieses Titels und lastet damit den noch heranwachsenden Sportlern, die sich charakterlich solcher Lasten auch noch nicht erwähren können, wirklich immens Viel auf!

Nachdem der große Star und Punktejäger des Teams einer Verletzung erleidet, sieht die Sache sehr enttäuschend aus. Die Hoffnung schwindet, Ärger und Niederlagen machen sich breit und der gemeine Bürger schreit schnell Schuldzuweisungen heraus. Couch Gaines (Billy Bob Thornton) scheint das schon gewohnt zu sein und lässt soviel wie möglich einfach nur an sich abprallen. Thorntons Rolle bewegt sich mehr in einem neutralen Mittelfeld, fällt deshalb weder extrem negativ oder pathetisch redselig auf. Auch wenn er gegen Ende dennoch eine tolle Rede halten darf, die das erwartete "Perfekt Sein" seiner Spieler wunderbar definiert!
Den mehr negativen Part nimmt hier Tim McGraw ein. Spielte er in "Blind Side" einen fürsorglichen Vater, verkörpert er hier genau das Gegenteil. Als Vater von Don Billingsley (Garett Hedlung – Vier Brüder, Tron: Legacy) drillt er seinem Sohn auch schonmal handgreiflich ein, was es heißt eine Footballlegende zu sein! Verkommt aber dennoch nicht zu einer einseitgen Figur, also der Film nimmt sich seiner authentischen Figuren schon auch richtig an. Neben den gut geschnittenen Sportszenen liegt der Hauptfokus nun stets auf den persönlichen Problemen der einzelnen Spieler. Lucas Black  (Tokio Drift) hat sich neben dem Kümmern um seine kranke Mutter als neuer Quarterback zu beweisen. Derek Luke (Antwone Fisher, Biker Boyz) will und kann nicht wahr haben, dass seine Verletzung tatsächlich ein Problem ist und auch alle anderen Spieler haben nicht nur auf dem Spielfeld, sondern auch abseits mit weiteren persönlichen Unzulänglichkeiten zu kämpfen. Eine bittere Sicht auf jugendliche Belastungen unter dem Druck fanatischer Erwachsener.

Meine Footballfilm-Highlights sind hier immer noch "Gegen jede Regel" oder auch die viel  lockere Variante "Helden aus der zweiten Reihe" mit Keanu Reeves. Aber "Friday Night Lights" reiht sich hier stimmungsvoll als sehr authentisches FootballDRAMA noch vor Vertretern wie "Sie waren Helden", "Spiel auf Bewährung", "Unbesiegbar" (Wahlberg) oder "An jedem verdammten Sonntag" ein!

Bei uns ist nur als DVD erhältlich, die Abbildung zeigt den US-Import.



Soldier (TV)
USA1998 – Starforce Soldier
Todd (Kurt Russel) wurde schon als Kind auserkoren, um in einem völlig disziplinierten Training zum Supersoldaten ausgebildet zu werden. Unter totaler Hörigkeit leistet er, ohne sich nur einen Gedanken zu machen seine loyalen Dienste! Im Jahre 2036 hat er schon einige Kriege hinter sich, die sich wie eine Karteilistung als Tätowierungen auf seinem Arm abzeichnen. Neue Soldaten sind jedoch am Vormarsch, die durch genetische Veränderung noch effizienter sein sollen. Weshalb Todd, als bester Soldat in der gesamten Einheit, mit zwei weiteren Männern gegen einen dieser neuen Gen-Soldaten, Caine 607 (Jason Scott Lee), im Kampf ohne Waffen antreten soll. Der Gen-Soldat tötet die 3 im Kampf, weshalb diese auf einer Müllhalde entsorgt werden, Todd jedoch noch nicht tot ist …

Hört sich gleich mal hölzern an, ist aber einfach nur steroiden-geschwängertes Actionkino, Marke 90ziger! Da muss man schon mal Kräfte messen, ohne Rücksicht auf Verluste – auch wenn es dabei die Kinobesucher sind! Tja, der Film kam damals nicht gut an, ist auch verständlich da vieles für die große Leinwand einfach nur übertrieben klischeeverseucht und verdammt heroisch daherkommt. Weshalb dem Sci-Fi Fight dann auch gleich das Wort Trash angeheftet wurde, was wohl gar nicht so unpassend ist! 

Die Gradwanderung, zwischen völlig kühlen Militaristen, die in diesem primitiven Actiongebärden keine hirnambutierte Überspitzung auslassen, gefolgt von einer emotionalen Geschichte die doch tatsächlich Tiefe rüber bringen will, ist doch sehr groß!!
Nach dem Aussondern wird Todd nämlich von einer auf diesem Planeten notgedrungen hausenden Siedlung aufgenommen und erstmals in seinem Leben mit Gefühlen, einer Familie sowie einer normalen Gesellschaftsstruktur konfrontiert. Um dabei auch gleich als Roboter zwischen Kuscheltieren aufzufallen. Wodurch es auch schon was zum Lachen gibt, überhaupt in der ganzen Umsetzung. Besonders dann, wenn Todd statt einem Sandsack plötzlich einen Metall-Boiler zweckentfremdet. Der Typ ist eben aus einem anderen Eisen geschmiedet.

Todd wurde in seiner Ausbildung jegliche Emotion abgewöhnt weshalb Kurt Russel hier in seiner Filmgeschichte bestimmt das Skript mit den wenigsten Worten verbuchen kann, dabei durchgängig nur eine stoische Miene zum Besten gibt. Connie Nielsen überzeugt als hübsche Müllinsulanerin und Garey Busey darf in seiner Rolle amüsant peinlich seinen Daddy zitierten. Sind aber allesamt gelungen (für diese Sonderlichkeiten).

Die visuellen Effekte sind für die 90er voll ok, ansonst gibt’s bei den Kulissen jede Menge ausrangierten Müll, der auch nicht besser als Trash-Spielplatz fungieren könnte! Die zur Wohnsiedlung umgebaute Müllhalde ist durchtränkt von Brauntönen und Rost, dazwischen ist aber auch ein wenig Grün sowie manch dekorativ futuristische Weihnachtsbeleuchtung eingeworfen.

Wenn auch anfänglich holprig und trash-militant, kommt doch ein wenig Schwung in die Sache als Todd zur Verteidigung seiner neuen Emo-Freunde wieder gegen seinen Peiniger und dessen Genkumpels aufrüsten muss und als One-Man-Army nichts auslässt! Auch wenn "Starforce Soldier" – so der deutsche Titel – keine Stimmung tatsächlich befriedigen kann, sollte das Müll-Setting oder manch unterhaltsames Arrangement nicht unentdeckt bleiben. Vielleicht hat der eine oder andere dabei ja auch mal eine Gefühlsregung zu verbuchen - der Film legt es nämlich stark darauf an! Im Vergleich zu Paul W.S. Andersons Filmen, seh ich mir seinen "Soldier" definitiv lieber an, als eine seiner RE Fortsetzungen!

Bei uns gibt es keine völlig ungeschnittene Fassung (und auch nur eine DVD/Abbildung ist US-Import) nur als Import bekommt man auch die letzten Gewaltspitzen zu sehen. Hier läuft der Film dann mit 95 Minuten, nur 1 Minute weniger hat die hiesige FSK18 Variante, während die 87 minütige 16er Fassung durch die Schnitte wohl auch eine durchgehende Logik vermissen lässt. Also für Fans wäre schon ne Blu-Ray recht, da ich ihn aber nun seit langem eh wieder mal gesehen habe, reicht mir das vollkommen!!!



Das Philadelphia Experiment – Reactivated (DVD)
KAN2012
Das geheime Regierungsprojekt aus dem zweiten Weltkrieg soll fortgesetzt werden. Beim Experiment dieser Tarntechnologie lässt man ein Fahrzeug verschwinden, was aber erneut zu einer Öffnung eines Zeittunnels führt, der die verschwundene USS Eldridge von damals westlich von Philadelphia auftauchen lässt. Der einzige Überlebende an Bord ist Bill Gardner (Nicholas Lea) der folglich Kontakt zu Verbliebenen sucht, während die Verursacher einiges zu tun haben, die Angelegenheit wieder unter Kontrolle zu bringen.

Endlich sieht man auch visuell wie das Schiff verschwindet und wieder auftaucht, damit auch das Posterbild des Originals (84) seine Verwendung findet. Auch die Verschmelzungen der Crew mit dem Schiff bekommen viel mehr Verwendung. Die teilweise echt gelunge Atmosphäre des Originals wird zwar nicht erreicht, stattdessen aber gleich von Beginn weg eine durchgehende Spannung aufrechterhalten!
Beim Rest muss man gleich Erwähnen das es hier um einen Fernsehfilm handelt, was man ihm auch jederzeit ansieht, jedoch besonders das CGI bei Weitem nicht so übel ausfällt wie erwartet. Der dargestellte Elektromagnetismus sowie auch das Schiff, können sich für eine TV-Produktion schon sehen lassen! Eigentlich wäre der Film sogar echt gut geworden, wenn er nicht etwa ab der Hälfte beginnt doch über die Stränge zu schlagen, besonders als Bill Gardner, durch die immer noch bestehende elektromagnetische Verbindung zum Schiff, die Gegner mit einem Kamehameha (Dragonball-Move) ausschaltet – zumindest sieht es danach aus. Die sonderbaren Agenten des Geheimdienstes stellen in ihren tödlichen Vertuschungsaktionen auch nur die aalglatte Sorte Bösewichter dar. Die selbst jeder plausiblen Erklärung zur Rettung der Welt und somit auch ihres eigenen Lebens, nur damit strotzen, dass sie Befehle auszuführen haben!! Das macht die Sache nicht nur brachial dämlich sondern auch amüsant. Dass das Schiff dann auch willkürlich irgendwo auftaucht hab ich auch nicht verstanden. Durch all diese Details verliert er eben doch seine Ernsthaftigkeit, um sich teilweise zu manch Tele5 Katastrophen-Neotrash einzureihen. Michael Paré aus dem Original hat auch hier eine kleine Rolle übernommen, in der er die Seiten gewechselt hat. Die Hauptrollen Nicholas Lea als Bill Gardner, und Emilie Ullerup als seine hübsche Enkeltochter Molly, bringen in ihren gelungenen Rollen noch eine kleine nette Familiengeschichte ein.

Ansonst ein gelungener TV-Film dem man zumindest als Fan des Originals, durch manch gut gelungene Bezüge oder Verknüpfungen, getrost mal nebenbei ansehen kann. Mir hat er sogar beiläufig gut gefallen obwohl ich mich selbst mit dem Original nicht gänzlich anfreunden konnte.



Noah (Blu-Ray)
USA2014
Die Erde hat sich aufgeteilt in "Gut" (Seths Nachkommen) und "Böse" (Kains Nachkommen), wobei letztere die Herrschaft (und all die Ressourcen) der Erde übernommen haben und mit dem Tot von Noahs Vaters, vermeintlich auch den letzten Nachkomme Seths getötet haben. Wodurch sich nur noch Böswilligkeit auf der Erde verbreitete.
Niemand aber wusste das Noah noch lebt, der als Erwachsener in seinen Träumen eine Botschaft Gottes erhält, der die Erde mit einer Flut vom Bösen befreien möchte. Er soll eine Arche bauen …

Nach einem erzählerischen Einstieg, der doch auch mit viel Fantasy gespickt wurde, wandert der Film doch mit seiner Laufzeit immer mehr in eine realistische MENSCHLICHE Richtung! Denn neben Schlachten (die auch mit überdimensionierten steinernen Wächtern aufwarten) für das abenteuerlustige Publikum, kümmert sich dieses (fiktive) Bibelepos doch vielmehr um humane, besonders egoistische Belange. Das aber alles fast still und heimlich
Der ewige Kampf Gut gegen Böse, die Entscheidungs- und Unterscheidungsschwierigkeiten zwischen göttlicher Eingebung (Schicksal) und dem freien Willen des Menschen, sowie auch etlicher unvollkommener Makel, die den Menschen seit dem Sündenfall (Eden-Schlange-Apfel) nun ausmachen, durchqueren Aronofskys Bibelstunden.
Arg ausgedrückt durch die Seite "der Bösen" (Kains Nachkommen) bei deren (Aus-)Beutezügen noch Mord- Totschlag, Vergewaltigungen, Machtspiele und der reine fleischverzehrende Wille des starken Mannes im Vordergrund stehen. Auch wenn Noah und seine Familie hier schon sehr rücksichtsvoll, gemeinschaftlich im Umgang mit dem Planeten und dessen Lebewesen sind, werden sie nicht als "perfekt" dargestellt. Was die ganze Sache typisch human macht und die urtypischen Konflikte des Mensch-SEINS in den Fokus nimmt! Besonders Noah wurde hier nicht als übermenschlich, moralisch reiner Mensch abgezeichnet, auch ihn quälen Konflikte, die sich besonders darin abzeichnen, dass er das Gute in den Menschen nicht mehr sehen, oder annehmen kann – kein Wunder, denn durch das Mitansehen des Mordes an seinem Vater wurde er darin negativ konditioniert! Dann auch noch sein Sohn (Logan Lerman) der unbedingt eine Frau fordert, seine Frau (Jennifer Connelly) die fast zu selbstlos scheint, seine Ziehtochter (Emma Watson) die sich nicht als ganze Frau sieht, und und und … der Film nimmt sich ständig dieser (~psychologischen) (zwischen-)menschlichen Makel (Entwicklungspotentiale) an und schickt sie - wie Gott uns - damit auf eine Reise (durchs Leben) um zu neuen Erkenntnissen zu kommen … um etwas zu verändern, zu verbessern.
Diese subtilen Konflikte kommen wirklich gut raus, wodurch immer wieder Bezug auf das Gut & Böse (Polaritäten-)Thema genommen wird, das sich egal in welcher Intensität grundsätzlich IN jedem Menschen abspielt, und unsere Entscheidungen (die der Protagonisten!) zwischen Eingebungen und dem eigenen Willen, zwischen Glauben, Zweifel und Eigensinn, unter die Lupe nimmt. Stets mit der Eigenständigkeit, Schwierigkeiten SELBST ZU UNTERSCHEIDEN, denn im Film erscheint Gott nie direkt oder gibt klare Anweisungen, er lässt einen selbst die Zeichen lesen und somit lernen!
Aronofsky zeigt uns, neben der Kritik an der Ausbeutung des Planeten, hier immer wieder das Einhergehen dieser Polaritäten mit dem Sündenfall, jeder aber immer noch die Wahl hat!

Visuell ist das ganze wieder mal atemberaubend zu Bild gebracht worden, egal ob kreative Ideen einfallsreich übertragen wurden oder kleine Schlachten ganz groß in Szene gesetzt, alles hat seinen eigenen ästhetischen Stil. Die Landschaften zwischen ausgebeuteter Kargheit und sattem Grün sind genauso sehenswert wie manch blitzartig aneinandergeschnittene Zeitabläufe, welche manch Evolution kunstvoll inszenieren. Unter manch genial gezeichnetem Himmel, gibt es eine fast unauffällige Szene die mir positiv auffiel … sie wirkte stark 2dimensional, Noah und seine Frau stehen vor einem dunkelblau-, orangefarbenen Himmel und werden nur als Silhouetten dargestellt.. nur eine von manch effektvollen Eindrücken. Aronofsky spricht mit seinen Bildern außerdem auch oftmals in Metaphern, angefangen vom pulsierenden Apfel (vllt. erst recht Emotionen) bis zu den gefallenen Engeln die in Stein verwurzelt wurden (Seele in Fleisch), taucht hier vielfach mögliches Interpretationsmaterial auf. Besonders die dargestellten Lichtwesen waren hier eine glanzvolle Leistung, besonders deren erneuter Aufstieg!

Clint Mansell fügt wie immer bei Aronosfkys Regiearbeiten die Musik hinzu und unterstützt das ganze auf völlig gelungene Art, ohne aber nun ein Epos daraus zu machen. Die Schauspieler sind allesamt super gewählt, ohne das sich jemand besonders in den Vordergrund drängt. Anthony Hopkins und Ray Winstone – übrigens ein klasse Bösewicht – sind noch von der alten Garde zu erwähnen. Emma Watson wird immer mehr zur grandios spielenden Augenweide.

Als Ganzes hebt der Film "Noah" dann doch gelungen einen Zeigefinger und sagt: Seht her Leute, wenn wir so weiter machen und uns nicht selbst hinterfragen, dann drehen wir uns weiterhin in einem uns gegenseitig kaputt machenden Kreise! Ohne, dass er das wirklich offensichtlich macht, denn eine direkte Antwort – wie Gott im Film - lässt er doch offen, damit jeder seine Ideologie oder Perspektive in etliche Handlungen hineininterpretieren kann. Also ein Film, der auch nach dem Sichten, noch zum Nachsinnieren anregt. Wenn nicht, bleibt wohl nicht viel übrig, als eine minimale Schlacht, eine Familie mit jede Menge (Haus-)Tieren… die sich in ihrem neuen, urigen Hausboot auf der wohl gigantischsten Welle der Menschheitsgeschichte zu neuen Ufern aufmacht! Das alles natürlich visuell recht beeindruckend!



 

(Bilder: bluray-disc.de)



Weiterführende Blogs:
u.a. Das Philadelphia Experiment (Das Original) by MoeMents

Noah - Ansichten von docharry2005

Friday Night Lights - ROMAN vs. FILM by Sawasdee1983

Friday Night Lights - Die Serie by Sawasdee1983

Neben Pierre hier auch nochmal ein DANKE an "Coach Taylor" für die Erinnerung an Friday Night Lights!

... zuletzt gesehen ...

21. September 2014
A Boy And His Dog / It Boy / Wrong Turn 3 / Stromberg


Hier nun die Filme die ich mir in letzter Zeit zu Gemüte geführt habe, egal ob nun auf Blu-Ray, DVD, im TV oder sonstigen Medien ... Ich bewerte die Filme hier mal nicht mit Punkten, weil dies nur eine subjektive Entscheidung ist. Jeden Menschen spricht unbewusst etwas anderes an und man findet es demnach auch Besser oder Schlechter. Diese Bewertungen stellen nie ein Faktum dar. (Individualität!) Hier also meine persönlichen anSICHTEN ...

 






A Boy And His Dog (Blu-Ray)
USA1975 – Apocalypse 2024
2007 fand der vierte Weltkrieg statt, der nach einer Dauer von 5 Tagen auch noch die letzten Atomwaffen aus seinen Stellungen feuerte. Mittlerweile schreiben wir das Jahr 2024. Vic (Don Johnson) und sein Hund Blood ziehen wie alle anderen plündernd durch das wüste Ödland. Die beiden können sich aufgrund einer Mutation(?) auch miteinander unterhalten; der Hund auch ansonsten noch einen markanten Schnüffel- und Umgebungssinn bereithält um jegliche Lage zu checken, zumindest wirkt es mit dazugehörigem Soundeffekt schonmal recht spacig. Die beiden helfen sich darin, dass der Hund für den jungen Heißsporn Frauen erschnüffelt und Blood dafür wieder zu Essen bekommt.

Sowas sieht man definitiv nicht alle Tage, den auch wenn wir uns im Sci-Fi Genre befinden, wird hier doch nochmals in schräger Manier manch unübliche Grenze ausgelotet. Skurrilität, oder eben das Abheben von Gewohntem, reicht natürlich noch nicht aus um auch ein guter Film zu sein - selbst wenn es heutzutage manchmal so gewertet wird. Obwohl man "A Boy And His Dog" für seine Zeit schon Mut beipflichten muss!
Weiterhin bleibt er zwar zwiespältig, hat aber wirklich gelungene Ideen, neben einem tollen, rauen und auch amüsanten Endzeitsetting.

In dem der Einzelgänger Vic (Don Johnson, in einem seiner ersten Filme schon voll in seinem Element) nur von seinem Hund begleitet wird, der im wohlgemerkt währendessen Geschichtsunterricht gibt! Auf der Suche nach Konservendosen, der einzigen noch gültigen Währung. Allein das der Hund sprechen kann sorgt schon mal für einen amüsanten und total ungewohnten Einstieg und Blood haut hier in ihrer telepathischen Kommunikation einen geilen Spruch nach dem anderen raus. Was im Spagat zur wilden Selbstjustiz bei Erst-Sichtung schon mal ziemlich befremdlich wirken kann. Ist auch nicht das Letzte was hier in diese Kerbe schlägt.

In dieser End-Zeit wird sich außerdem wenig an irgendeine Moral gehalten, weshalb Vic auch schon mal stinkig wird, wenn er nicht vor anderen (bunten) Karawanenfreaks eine Frau zum vergewaltigen gefunden hat. Hört sich schräg an, ist es auch, wird aber dann wieder in Bahnen gelenkt, dass es nicht ganz ausufert und durch spätere Ereignisse wieder so hingenommen werden kann. Ein wenig Trash hat sowieso noch nie geschadet! Wenn man dann die abstruse Mischung aus Humor und auch blutiger Gewalt mal akzeptiert hat, kommt jedoch schon der nächste bizarre Streich ums Wüsteneck!

Ein enormer Wechsel legt das Spielfeld nochmals ne Sphäre tiefer, als Vic zu den "Unterirdischen" gelangt. Hier tut sich unerwartet erneut eine neue Welt auf, die nur so vor Kuriositäten sowie auch bizarrem Humor strotzt. Visuell different von der Angelegenheit an der Oberfläche, wobei mir das wüste Setting definitiv mehr zusagte und sein Erd-Aufenthalt fast ne Spur zu lange dauerte. Zum Glück sprühen dann nochmals die Funken, bevor er abhaut! Die Endsequenz schlägt dann alles! Hier kann man fast nur Lachen, weil das schockierende Ende in seinem "extremen" Hoch auf die Freundschaft nur noch als herzhaft makaber gesehen werden kann!

Der Film hat nun keine großen Höhepunkte (höchsten in seiner Ausgefallenheit), im Gegenteil er schleppt sich mehr gemütlich vor sich hin, wird aber als Freund solcher Settings trotzdem nicht langweilig. Ist also definitiv eine "sonderbare" Erfahrung wert! Bleibt nicht nur aufgrund des genialen Blu-Ray Covers in meiner Sci-Fi Sammlung!



It Boy (DVD)
FR2013 – 20 ans d’ecart - Liebe auf Französisch
Die 38jährige Alice (Virginie Efira) gilt als eher spießig, konservativ und völlig konzentriert auf ihren Job. Doch ihr Chef hätte sie gerne ein wenig lockerer gesehen, er will etwas, dass man auf die Leser ihres Magazins übertragen kann. Da kommt es ihr grad recht, dass auf ihrem Rückflug von Brasilien der 19jährige Balthazar ein Auge auf sie geworfen hat. Solche Cougars (Ältere Frauen mit viel jüngeren Männern) sind ja derzeit grad IN. Obwohl sie es eigentlich nur als Spiel zum Schein vorgaukeln möchte entwickelt sich die vorgetäuschte Liason – wie erwartet – anders …

Ok, da der junge Mann doch ein wenig zu jung und grünschnablig scheint, gibt dem Film doch gleich mal einen eher unglaubwürdigen Touch. Doch in der Liebe oder etwaigen Spielchen ist natürlich alles möglich! Die Sache bietet nicht nur einen breiten Spagat in Sachen Alter, sondern durch die Ansiedlung dieser Romanze im Fashion- und Societybereich auch noch Klassenunterschiede. Die beziehungstechnischen Altersdifferenzen werden hier auch im Umfeld in einigen Seitenhieben (auf die Geschlechterrollen) ersichtlich, da der Vater von Balthazar schrägerweise mit der Ex seines Sohnes liiert ist, der Ex-Mann von Alice auch ein jüngeres Model(l) an seiner Seite hat und der Redaktionschef sowieso keiner Seite abgeneigt ist. Hört sich alles ein wenig Durcheinander an, passiert aber fast alles so nebenbei ohne es amüsant übertrieben auszuschlachten. Ein weniger mehr Pepp hätte da definitiv nicht geschadet. Ansonst locker erzählt, ein paar kleine nette Augenblicke, ganz charmante Darsteller, Virginie Efira kommt stellenweise auch wirklich sexy als Angebete rüber – besonders als sie endlich ihr Businessoutfit gegen legere, offenherzige Alltagskleidung inklusiver Lockenpracht wechselt - und Pierre Niney als Balthazar kann wohl kaum glauben was ihm hier passiert.

Regisseur David Moreau hatte davor eigentlich nur Horrorfilme gemacht (Them, The Eye) und liefert hier genregegensätzliches ab, macht in der glatten Inszenierung aber keine Fehler und reiht sich vorsichtig zu anderen Mittelklasse-Vertretern ein ohne zu kitschig oder klischeehaft zu werden, hat aber auch keine wirklichen Highlights zu bieten. Also alles in allem schwacher Durchschnitt, dem wohl nur Leute der Fashion- oder Druckerpresse-Szene einiges mehr liebgewinnen können. Natürlich auch alle jene die selbst in der Liebe manch (vernünftige) Altersbarriere brechen wollen. Gesehen aber auch schnell wieder vergessen.



Wrong Turn 3 (TV)
USA2009 - Left for Dead
… lief im Fernsehen, wobei ich natürlich nichts erwartet habe und deshalb mit einem netten Backwood-Slasher berießelt wurde. Nett nur deshalb weil er durch das Setting nicht untergeht! Welches einen Gefangentransporter (einem Bus) von den, in dieser Filmreihe üblich auftauchenden Kannibalen, von den nächtlichen Straßen holt.
Deshalb steht Flucht auf dem Plan, durch die Wälder, vorbei an Fallen und aufkeimenden Problemen mit den aneinander-geketteten Häftlingen. Die Mischung aus Polizisten, Knastbrüdern, einem Mädl und Hinterwäldlern gelingt sehr gut.

Alles andere ist aber doch unterirdisch, als Beispiel die miesen Effekte, egal ob billiger CGI-Tötungssplatter oder sogar bildhinterlegte Straßenkurven etc. Schauspieltechnisch gibt’s auch einige Peinlichkeiten aber wie gesagt, die Storyidee war schon gelungen. Erfreulich war noch eine kleine Dialogs-Anspielung auf einen Urvater dieses Genres: "Beim Sterben ist jeder der Erste".
Hätte die Reihe eigentlich nach dem Ersten gar nicht mehr weiterverfolgt, will nach diesem aber bei Gelegenheit auch noch den Vierten sehen, da ich bemerkt habe, dass dieser im Schnee spielt!! Klingt nach einem "Cold Prey 2" Abklatsch. (Achtung: Coverbild zeit US-Import, bei uns gibt es scheinbar nur den Ersten auf BD)



Stromberg – Der Film (Blu-Ray)
D 2014
Bei der Serie "Stromberg" bin ich nach der dritten Staffel ausgestiegen, mochte ihn zwar – IHN nicht, den kann man nur hassen - aber der tägliche, peinliche Bürokrieg wurde mir dann doch mal zu langweilig. Beim Film, der nun scheinbar einen Abschluss nach der fünften Staffel darstellen soll, dacht ich mir, den musst dir doch leihen! Hatte außerdem wieder mal Lust auf eine heftige Portion Fremdschämen!
Dass ich manches versäumt hatte stellte auch kein Problem dar, da sich nicht wirklich viel veränderte. Die Figuren sind sowieso seit eh und je "eingesessen":
Stromberg lässt kein (sexistisches, rassistisches …) Fettnäpfchen aus, Ernie ist nach wie vor die gemobbte Witzfigur, Ulf und Tanja noch das Problempärchen (auch wenn sie jetzt einen Ziehsohn haben der überall gezeichnete Pimmel hinterlässt) und Jennifer lässt sich nachwievor einlullen. Auch erfreulich war, dass sehr viele bekannte Figuren aus all deren alten Bürozeiten auftauchten!

Für einen Betriebsausflug darf die ganze Bande zur Abwechslung mal aus dem Büro raus! Schon mal eine gute Idee um für mehr Raum und Inhalt zu sorgen. Hinzu kommt, dass über deren Abteilung eine drohende Schließung hängt, wodurch Ernie und Bert…ehm.. Bernd Stromberg sich einen Platz in der Zentrale sichern wollen. Der Stromberg will nämlich bis ins Capitol – natürlich die Versicherung! Bei der großen Betriebsfeier – wohin die Reise geht – wollen die Beiden schon mal Eindruck schinden und für sich werben. Machtkampf der grotesken Peinlichkeiten natürlich vorprogrammiert.

Fängt schon bei der Busfahrt an, die gleich amüsant beginnt, da der Fahrer schon 13 Stunden Fahrt hinter sich hat und somit für manch Extra-Furore sorgt. Aber der Papa, wäre nicht der Papa, wenn er für alles eine mehr oder weniger unangenehme Lösung parat hätte. Gewohnt kläglich für alle Beteiligten!
Auch wenn der Film nicht gerade mit Tempo überzeugt, lässt er doch einige unterhaltsame Situationen vom Stapel. Neben manch peinlichem Schmunzler gibt es schon auch mal satirische Schenkelklopfer. Die Betriebsfeier lässt auch kein Klischee aus, weshalb auch ein Abstecher im Bordell nicht fehlen darf.

Eine triste Kühlheit, ein bekanntes Montag Morgen Gefühl zum Wochenstart, zieht sich wieder durch die ganze Spielzeit und ergibt die gewohnte, wirklich sehr gut passende Atmosphäre, hier auch außerhalb der schlichten Büroräumlichkeiten. Das hierzu auch markante Intro fehlte mir jedoch!

Der Film passt für Stromberg Freunde (ja ne Freunde hat der keine!) sehr gut, ist ansonst aber auch nur ne weit ausgedehnte Folge, die alle anderen wohl meiden sollten. Natürlich muss der Film in Summe noch etwas draufsetzten, wobei auch ne schlampige Schlägerei am Frühstücksbuffet nicht fehlen darf. Am Ende muss dann nochmals abgeliefert werden … hier zwar die Sache mit der Kündigung nicht ganz plausibel erscheint aber zeigt welche Personen in unserer heutigen Bürokratie ihren Platz bekommen. Hier hätte man doch ein bisschen detailierter sein können. Ansonst Satire die auch völlig Real ist!




 

(Bilder: bluray-disc.de)



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