The BLOB Blog
13. Mai 2018
Hey meine lieben Film-Companeros!
Ich kam letzten Freitag in den freudigen Genuss einen meiner liebsten 80s-Sci-Fi-Kracher IM KINO zu genießen!! Eigentlich kommt da nur noch THE THING (1982) oder LIFEFORCE (1985) ran! Bildet zusammen aber schon das Favoriten-Triumvirat in Sachen 80er Jahre Sci-Fi-Perlen! Die Rede ist vom...
Und zwar im Rahmen der "Creep Night", die mittlerweile schon zum dritten Mal einen ikonischen Old School Ableger auf die große Leinwand zurückholte und ins Linzer City-Kino verfrachtete! Zwei lokalen Filmgeeks sei Dank!
War es im ersten Durchlauf noch Michael Myers, der sich an HALLOWEEN durch Haddonfield schnitzte, entfachte der zweite gorige Rundumschlag durchs Necronomicon einen TANZ DER TEUFEL. Meine Vorfreude sprießte aber eindeutig mehr für den kultigen Schleimbrocken aus dem Nischenkino!
Der B-Classic lief im O-Ton mit deutschen Untertiteln und entfesselte damit allerhand herrlich-ungenierte.... "Youuuu Son of a Bitch!"... zu den ohnehin schon lässigen Sprüchen.
Atmosphärisch erreicht die Vorstellung zwar nicht die heimelige Stimmung einer Wohnzimmer-Invasion, jedoch keinerlei Grund den Kracher nicht im großen Stil zu teilen und abzufeiern!!
Und der war wirklich gut besucht, denn das folgende Bild zeigt allein die fixen Reservierungen vom Vortag... etliche Plätze wurden noch ergänzt! Was einen glücklich stimmt, in Hoffnung auf eine langlebige Creep Night Fortsetzung.
Publikumstechnisch musste unsere Altersklasse zwar einige Biere mehr zwischenentleeren, aber hey, die meisten haben den Film ohnehin schon öfter gesehen. ;)
Und nach welchem Film wird schon applaudiert!?!? Außerdem blieb mehr als die Hälfte für die Credit-Roll sitzen, um ihn auch gebührend (nach)wirken zu lassen... DAS ist Kinokultur!
Der Credit-Song "Brave New Love" der Band ALIEN bietet aber auch den perfekten 80s-Nachhall.
Als kleines Überraschungsextra versteckte man willkürlich Dosenschleim unter den Kinositzen. Die Angst eines überraschenden Einlaufes von unten hielt sich jedoch in Grenzen, als die doppelte Versiegelung des Präsentes ersichtlich wurde - Sicherheit steht auch hier an erster Stelle! ;)
Zuhause lies ich ihn dennoch frei, ...
... zumindest bis die Katze verschwand!!
Danach musste er auf Eis gelegt werden!
Weil das zweite Döschen (neon) wie ein 1,3,5-Trioxin Giftfässchen aussah (das irgendwo versehentlich vom Laster kippte), hielt ich es lieber verschlossen; für eine Zombieepidemie wollt ich dann doch nicht verantwortlich sein.
Weshalb BEIDE Gefäße schnurstracks ins Tiefkühlfach wanderten!
Die nächste Creep-Night ist übrigens schon für den 13.Juli angekündigt, genauer gesagt für einen Freitag! Der dem „Sackgesicht“ Jason seine ikonische Gesichtsbedeckung verleiht - in 3D! Old School 3D!! Fans wissen welch PART gemeint ist. ;)
Die Krönung: Der Ferienslasher wird im Rahmen des Open Air Kinos laufen und die Machete folglich unter freiem Himmel auspacken.
Für alle die den Blob (noch) nicht kennen:
Ein Meteorit landet im Backwood einer Kleinstadt, der eine schleimige Substanz enthält, die sich fortan alles Menschliche verschlingend seinen Weg bahnt... und wächst und wächst...
Was ihn (für mich) so besonders macht:
80s-Flair wohin man sieht, ein sonniges Kleinstädtchen, Wälder, arglose Bewohner, bewaffnete Behörden die in Schutzanzügen anrücken, eine Stimmungskulisse zwischen todernst und unweigerlichem Humor und eine abstruse Bedrohung aus dem All! Mitsamt 'ner Handvoll Teenager die dagegen anstinken muss!
Das Beste: Der hochgezüchtete Ausnahmezustand! Und mit ihr, der einhergehende Run durch die Nacht! Getoppt von 'ner F/X-Palette die seinesgleichen sucht!
Eigentlich könnte da nur noch THE NIGHT OF THE CREEPS (1986) mithalten, da der aber eher ein bewusstes (Exploitation-)Versatzstück von beliebten 80s-Puzzleteilen darstellt, begeistert mich der Blob nochmals mehr.
Wenn als Film im Film (im Drive In Kino) dann auch noch eine Slasherparodie auftaucht, sprühen die B-cineastischen Synapsen bis zur Decke.
Und nachdem der Hilfskoch erst mal brachial durch den Abwasch entsorgt wurde, geht es Schlag auf Schlag in die gorige Fresse! Als kleines Highlight empfinde ich immer noch die Szene in der Sportler Paul (Donovan Leitch Jr.) vom Blob überzogen durchs Krankenzimmer gesogen wird. Ebenso scharf garnieren die unzähligen Schmelzgesichter/-körper, die in punkto handgemachter Make-Up-Effekte bravourös ans Eingemachte gehen! Die hauen selbst heute noch rein!
Nicht umsonst steckt die Hälfte des Filmbudgets in den Special Effects!! Und obwohl sich manch Green Screen auf der großen Leinwand noch auffälliger niederschlägt, lässt die celluloide Schleimspur keine Wünsche offen!
Sofern man nicht grundlegend nach Lachern lechzt bricht wird die Lanze zur Trashigkeit auch selten gebrochen, wenn ringsrum aber alle Waffenfuzzis auf einmal in den Straßengulli ballern, um diesem SON OF A BITCH den Garaus zu machen, lässt sich das Lachen nicht mehr verkneifen!! Herrliche Szene!
Im Grunde hält sich der Ton aber ernst: Score und Stimmung bilden da keine Ausnahme. Der Spass bleibt dennoch nicht auf der Strecke und zaubert durch etliche Sprüche und Situationshumor immer wieder einen Grinser in da face.
Krönung: Der Kofferraum des Aufreißers Scott (Ricky Paull Goldin) - der versucht Baywatch-Nixe Erika Eleniak abzuschleppen - ist einfach sagenhaft ausgestattet!! Wenn der letztlich auch noch 'nen Handmixer auspackt, um seiner roten Plastikbecher-Cocktailbrühe den letzten Dreh zu geben, bleibt kein Auge mehr trocken. Das nenn ich mal 'ne spritzige Kofferraum-Bar!
Auf der ernsten Seite hingegen macht der Blob selbst vor Kindern nicht Halt! Eigentlich ja ein No-Go für mich, aber hey, der kleine vorlaute Bengel (mit grandios amüsanten Blicken) brummte sich in Sachen Sündenkonto doch einiges auf! Da nützt selbst der kleine Reueakt nichts, denn einmal gegen die Regeln des Horror-ABCs verstossen, schon kannst du (Schleim-)Baden gehen.
Die Frau der Stunde: Shawnee Smith, eigentlich nur aus "Summer School“ in Erinnerung geblieben - mal abgesehen von ihrem kleinen Horror-Revival durch die Saw-Reihe -, begleitet sie den Blob von A nach B... und spielt kurz Rambo. Taff! Nachdem ihr Teen-Date das Zeitliche ereilte, hängt sie sich an Ausreißer Kevin Dillon, der zweifelsfrei die Ausgeburt eines Rebelles in Lederjacke mimt und als STEREOTYPE wirklich einmalig in Gestik und Mimik abliefert… soviel (kitschige) Coolness findet sich kein zweites Mal! Den Rest ergänzt simple seine 500cc Triumph.
Tja, so legte Regisseur Chuck Russell, der noch den dritten Nightmare-Ableger (Dream Warriors) für sich beansprucht, einen meiner ALL-TIME TOP15 Favoriten hin!
Die Lichteffekte, die Waldatmosphäre, die etwas nebelige Kleinstadt-Stimmung und der kultige Nightrun bleiben mir ewig in Erinnerung. Der Rest ist genauso B-Geschichte.
Randnotiz: Weil Frank Darabont etliche Stephen King Werke adaptierte und ebenso am Blob-Skript mitschrieb, hat auch DER einige Anspielungen auf Kings Werke… nicht nur an The Stand (wo Shawnee Smith ebenfalls mitwirkte), auch die Nachnamen der Hautprotagonisten (Flagg, Penny) sollen Erinnerungen wachrufen.
Vergleich - ORIGINAL vs. REMAKE
Zur Vorbereitung auf die Creep Night guckte ich tags zuvor nochmals den Original-BLOB aus dem Jahre 1958. Da ich euch den Ableger aus der Blütezeit des Sci-Fi-Kinos aber schon in der Monsterthek unter die Nase rieb, nun gleich zu den Vergleichen… selbstredend mit SPOILERN versehen....
- Spielt das Original im Sommermonat Juli, dürfte das Remake durch etliche sonnige Eindrücke ebenfalls nah dran sein. Beide eint ident der FREITAG als Tag des Geschehens. Erwähnt Steve McQueen dies vor der Mall, kommt es im Remake im Sheriffsdepartment zur Sprache. Stets in Bezug darauf, dass es sich um keinen regulären Freitag handelt! Der Start ins Weekend ist demnach ziemlich glibbrig ge...schleimt!
- War es im Original noch ein Silikon-Benzin Gemisch das man am Ballon durch die Gegend schliff, setzte man im Remake nochmals mehr auf Silikon und erinnert in Nahaufnahmen doch öfter an eine Zunge! Die teils faserige Beschaffenheit hat aber auch was von einem Organ. Im Original noch Dunkelrot, schleimt das Remake-Gelee eindeutig mehr in Pink durch die Gegend. Mit funkelndem Violett schmücken sich beide gelegentlich.
- Stammte der Original-Schleimbrocken tatsächlich aus dem All, basiert das Remake auf einem Experiment biologischer Kriegsführung; die eine Kugel mit Bakterien ins All schoß, welche mutierte und als künstlicher Komet ZUFÄLLIG wieder in einer Kleinstadt niederging - und dessen inhaltliche Entwicklung alle Erwartungen überstieg. Ham! Ham! Killerjam!
- Die Routen sind teils einheitlich, teilt man sich im Run durch Friday Night die Locations Krankenrevier, Sheriffs-Department, Stadtzentrum und Kino… wechselt leicht ab oder ergänzt mit Kaufhaus (Original) od. Werkstatt (Remake).
- Erste Wahl zur Bekämpfung des Schleimbrockens ist KÄLTE! Rückt man dem Schleimhaufen im Original mit CO2 Löschern auf den Leib, reizt das Remake diese ebenso aus, bis Dillon mit 'nem alten Truck und einer Schneekanone anrückt: Hierzu per Frontschild noch actionreich ein paar Autos aus dem Weg räumt und sich dann hilflos auf den Rücken legt – den Laster! Erst nachdem Shawnee die wüste Powerfrau mit Maschinengewehr zum Besten gab, sprengt man den Gastank des Lasters und entfacht damit eine Kältewelle… sodass die Kleinstadt unter beschaulichem Schneefall wieder erleichert aufatmen kann. Danach soll es mit den schicken Blob-Kristallen in den Kühlraum gehen… wobei der ziemlich groß sein muss. Im Original hingegen verfrachtet man den gefrorenen Haufen in die Arktis!
(Was doch Gedanken an „The Thing From Another World“ auslöst, obwohl man diesen konträr mit Feuer bekämpfen musste.)
- Erhielt das Original mit SON OF BLOB 1972 eine Fortsetzung (Beware! The Blob), wollte das Remake ebenfalls nachlegen und ebnete mit dem verrückt werdenden Priester auch schon den Weg dafür - leider kam es nie dazu.
Beide Classics sind übrigens schon auf Blu-ray erhältlich! :)
Egal ob Original oder Remake, beide kommen in der imdb auf die gleiche Durchschnittswertung von 6,4. Ich selbst leg in der persönlichen Wertung noch einiges drauf! Obwohl ich das Original schon klasse finde, bin ich vom Remake nochmals mehr Fan.
Erinnern Filme wie Phantoms (1998), Slither (2006) und selbst der zuletzt erschienene LIFE (2017) in Passagen an den Kultableger, schlüpfte sogar Homer Simpson schon mal in die Rolle des alles verschlingenden Blobs himself. Zuletzt tauchte der Propfen überdies noch in der neuen Goosebumps Verfilmung (mit Jack Black) auf.
So oder so, ist das TEIL in Sachen Popkultur nicht mehr wegzudenken!!!
Es war mir eine schleimige Freude!
Weiterführende Blogs:
Ghostbusters
(Neben Slimer, auch der zweite Teil mit blobiger Masse!)
Goosebumps
u.a. Night of the Creeps
The Thing (from another World) (1951/1982/2011)
u.a. Return of the Living Dead
Marvelous...
25. April 2018
Hey mein blauen Companeros! Wie die Comic- und Superheldenfans unter euch wissen, kommt morgen INFINITY WAR ins Kino! Und lässt all die vorangegangenen Fäden erneut in ein buntes und nochmals weitaus größeres Meet&Greet (und wohl auch episches Schlachtfeld/Spektakel) münden - das hoff ich zumindest.
Einige haben gewiss wieder etwas MCU-Auffrischung betrieben oder gar einen gänzlichen Marvelthon eingelegt, ich hingegen startete bei AGE OF ULTRON und hab mich dann, wie das folgende Foto zeigen soll, der Reihe nach durchgearbeitet...
Ja, auch die zweite Staffel "Agents of Shield" hab ich dazwischen gepackt, obwohl die zeitlich noch um "Age of Ultron" angesiedelt ist, aber eine schöne themenbezogene Wartezeit-Überbrückung darstellt. Der kleine Freiraum oben zwischen den Keep Cases war für den Kinobesuch des "Black Panther(s)" reserviert, um auch wirklich jeden MCU-Film gesehen zu haben und bestmöglichst in den bunten Krieg einzusteigen. Bei den Infinity Comics bin ich grad noch beim zweiten Band, will die Beendigung dessen aber noch hinter den Film hinausschieben... man will ja nicht gleich alles wissen, obwohl die Filme gewiss gaaanz anders sein werden. Was ich ebenfalls hoffe.
Nun aber zu drei MCU-Titeln, die ich euch bisher noch nicht unterbreitet habe und aus dieser erneuten Vorbereitungsphase hervorgehen. Viel Spaß und gute Unterhaltung. :)
USA2014
Obwohl etliche Zuseher den mittlerweile saloonfähigen Comicablegern oftmals einen Einerlei-Stempel aufdrücken, heben sich manche dennoch durch eigene Züge vom bunten Rest ab. Besonders gut gelingt das, wenn man einen Filmnarren, der eigentlich in anderen, sogar mal trashigen Gefilden zuhause ist, beim Drehbuch mitschreiben lässt und auf den Regiestuhl eines Blockbusters sitzt. Denn für des Zusehers Unterhaltung konnte der Griff nach James Gunn wahrlich nicht besser ausfallen. Jede Menge lockerer Humor, klasse Sprüche und zahlreiche Popkultur-Retroelemente! Ebenso bemerkbar beim Soundtrack, der nur so vor 70/80er Songs strotzt! Wodurch man nicht nur die junge Generation mit neuen (abstrakten) Helden und gewohnt bombastischen Effekthagel fängt, sondern womöglich auch ein älteres Publikum mit Nostalgie umgarnt.
Aber worum geht’s eigentlich?
5 Figuren, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Die kriegerische Tochter eines irren Titanen, ein Space-Outlaw der zwar schon einen Heldennamen trägt aber noch keiner ist, ein Muskelbrocken mit sensationeller Hautgebung und einer Schwäche für Metaphern ;) , hinzu etwas sprachreduntante Flora (einem warmherziger Baum mit kindlichem Lächeln) und etwas sprücheklopfender Fauna - einem genmanipultierten Wachschbären! Was die Sache so besonders macht sind nicht nur ihre jeweiligen persönlichen Skills (jeder hat besondere Fähigkeiten/Talente), sondern auch ihr völlig eigensinniges Außenseitertum. Noch nie waren Ausgestoßene so sympathisch, kurios und liebenswert.
Was im aufwartenden Abenteuer auch schon die Essenz darstellt: Sich zusammenzuraufen, trotz Fehler und Eigenarten ein Team zu werden und etwas zu finden, was man vermutlich schon länger vermisste: Freundschaft.
Was bei Erstsichtung auffällt ist das Einprasseln sehr vieler Figuren, Planeten und Zusammenhänge, die sich wohl erst nach und nach fürs größere Verständnis zuordnen lassen. Manches vermutlich später nochmals Verwendung finden wird - wie wohl das Völkchen der KREE.
Ronan, der Ankläger (Lee Pace), hier schon ein Ableger der Kree, eröffnet für die Guardians den Bösewicht und stellt auch schon die Verbindung zu Big-Badass THANOS (Josh Brolin) her, der hier aber wirklich nur einen Gastauftritt absolviert.
Begehrlichkeit aller, selbstredend ein Infinity-Stein, Orb genannt und POWER innehabend.
Nach einem MCU-Trip nach Asgard, welcher weit von der Erde entfernte Mythologie eröffnete, lehnt man sich mit den Guardians nochmals weiter aus dem Fenster in extraterrestrische Gefilde... und offenbart nur noch mehr bunte, knallige Welten und mannigfaltige Bewohner/Rassen - und das ohne Ende! Für ein Sci-Fiction Abenteuer der visuellen Sonderklasse! Zwar vollgepackt mit CGI, aber dennoch ein kreativer Augenschmauß, der durch seine legere Art und seinen Humor Alleinstellungsmerkmal erhält, ohne dabei auf Emotionalität zu verzichten. Eine wahrlich gute Erzählbalance und somit (für mich) einer der besten MCU-Ableger überhaupt.
Was den Soundtrack angeht, möchte ich noch auf eine Szene aus den Deleted Scenes hinweisen, in welch der sonderbare, blauhäutige Knastwächter, mit Quills Walkman einen nächtlichen Rundgang macht und sich zu "Its Magic (von Pilot)" einen abtanzt! Schade, dass diese geniale Szene geschnitten wurde.
Tja, danach freut man sich nur noch auf den zweiten Teil und fragt sich, WER oder WAS wohl Peter Quills Vater sein wird? Oder ob endlich mal Footloose geguckt wird? John Stamos oder Kevin Bacon dürften ebenfalls gern auftauchen. ;)
USA2017
In der Fortsetzung lässt man die zusammengewürfelte Kombo erst richtig in ein gemeinsames Abenteuer starten. Was von etwas bezahlter Auftragsarbeit erneut zur Rettung der Galaxie übergeht. Zwischen alldem, das Entdecken väterlicher Wurzeln... Starlords Kontakt mit seinem Daddy -> David Hasselhoff! ;)
Deren Begegnung völlig unerwartet zur Mainstory wird, was sich irgendwie seltsam anfühlte, weil ich mich unentwegt dabei ertappte auf die eigentliche Story zu warten. Deshalb gibts Abzüge für die Storyline. Ebenfalls drückt man eine Auge zu wenn alle durch die Mangel gedreht werden als hätten sie x Leben zur Verfügung, aber kein Problem, denn Witz und Emotionen sind erneut der Knaller und fackeln mitsamt der visuellen Weltenkreativität ein reines Unterhaltunsfeuerwerk ab! Das beste an allem, bringt man erneut alle Figuren voran!
Mit 3D Brille sogar in einer ziemlich erstaunlichen Tiefe - mit reichlich Totalen. Hier wirken manch Hintergrundelemente fast schon kitschig witzig.... in feinster gelungener Detailiertheit! Allein schon das Intro, also die Anfangssequenz begeistert - was aber auch an Baby Groot und dem Song liegen mag. ;)
Kurt Russel gibt als Rauschebart stets 'ne coole Figur ab, seine Filmname wird zum Programm - mit reichlich visuellen Synapsen-Zunder - und Stallone hätte nicht mal sein müssen, fügt sich aber ausgezeichnet! Groot ist natürlich der kleine tänzelnde Showstealer und Drax hat tatsächlich stets was zum Lachen - er und Mantis sind ein wahres Schenkelklopfergespann! Wirklich gelungen gestaltet sich letzlich die Vernetzung der Vater-Sohn Story, die Licht in die Vergangenheit von Peter bringt und mit dem Verhalten Yondus in Story-Übereinstimmung geht. Sehr bereichernd. Besser als die Vater-Sohn Geschichte fand ich jedoch den Geschwisterkonflikt zwischen Gamora und Nebula! Fein fortgeführt.
War der erste Teil eine Geschichte über Freundschaft, erwächst der zweite Ableger zur Familie. Umso mehr steigt die Freude auf ein weiteres Adventure, dieser farbenfrohen, liebenswerten Truppe Space-Hippies. Demnach auf zu Teil 3.... oder eben zu den Avengers! Denn so sehr ich mich im INFINTIY WAR auf das Aufeinandertreffen ZAAAAAAHLREICHER Figuren des MCUs freue, umso gespannter bin ich, wie sich die GUARDIANS in dieser Kombination machen. Das kann nur phänomenal werden!
Achja, das goldige Retorten-Völkchen der SOUVEREIGNs fand ich recht schnittig, recht ansehnlich auch deren Hohepriesterin Ayesha (Elizabeht Debicki) und wer die After Credit Scene nicht verpasst hat, hat gesehen, dass sie in einer ihrer Gebärkapseln eine nochmals rassigere DNA-Innovation heranzüchtet... wer noch neugieriger ist, sollte einfach mal den Namen ADAM WARLOCK googeln. ;)
USA 2018
Nach dem chronologischen Spatenstich Captain America, dessen Schild aus einem raren Metalls Wakandas stammt, fand das Örtchen sogar schon in Iron Man Erwähnung, ebenso griff man in späteren MCU-Titeln immer wieder mal klein auf Waka..ka…kanada (Age of Ultron) zurück, bis CIVIL WAR tatsächlich deren König T’Chaka (John Kani) in Wien gastieren lies, es zum Eklat kam und der junge Black Panther (T’Challa/Boseman) seinen Einstand antreten musste. Mit dem Solofilm selbst, erhält diese (Comic-)Legende nun auch (s)ein Gesicht!
In Wakanda herrscht jedoch noch Uneinigkeit: Der neue König soll angelobt werden, manch Stämme sind jedoch auf Zwietracht gesinnt, ebenso will eine adelige Blutlinie ihr Recht einfordern! Dies im Kleinen, denn im Großen stellt sich die Frage: Kann Wakanda weiterhin abgeschottet für sich bleiben, oder hat es die Pflicht der Welt ihren (extrem) fortschrittlichen Dienst zu erweisen?
Wodurch nicht nur direkt der Fingerzeig auf aktuelle Flüchtlingsdebatten fällt, sondern letztlich sogar bewusst über Narren gesprochen wird die gegenwärtig Mauern aufziehen wollen. Und das wär nicht alles, wird auch gleich noch auf die Sklaverei Bezug genommen, denn Bösewicht Killmonger (Michael B. Jordon) würde am liebsten gleich die ganze schwarze Historie ins Gegenteil umkehren. Und das schafft für eine Comicverfilmung - wie schon Winter Soldier, Age of Ultron und Civil War - eine ordentliche (Gesellschafts-)kritische Unterlage!
Desweiteren gefiel Kritikern der natürliche Umgang mit Feminismus, der eigentlich schon selbstredend sein sollte, aber immer noch seiner Zeit hinterherhinkt… so bietet T’Challas Leibgarde durchwegs eine geballte Truppe Female-Power! Ebenso macht sich Letitia Wright als des Black Panthers kleine Schwester Shuri, wahrlich als kleine erheiternde, quirlig süsse Perle – und das nicht nur weil sie in Sachen Technik allen zeigt wo der futuristische Hammer hängt!
Auf die typischen Action-/Comic- und Marvelelemente hat man natürlich ebenso wenig verzichtet, legt effekttechnisch geniale virtuelle Autofahrten hin, schiebt ein bisschen Humor drunter, springt sich gazellenartig (Capoeira-Style) den Panther aus dem Leib und hat neben eines speziellen, floureszierenden Pflanzenkrauts auch noch eine hochtechnologische Vibranium-Virtuosität auf (unterirdischem) Lager! Die brachiale Technik wirkt so fantastisch, wie die 'Dritte Welt City' aufgepimpt durch futuristischen Punk!
Und seien es nur bunte Umhängedecken! ;) Ne, ich mein natürlich den Mix aus Kampfnashörnern, uriger Steppenweite und einer Technik die sogar bei weitem Tony Starks Know How übersteigt!!! Die selbe Brücke erschließt sich einem im Score, der folklorischen African Sound mit westlichem RnB und reichlich Subdruck vermengt.
Typisch Solofilm sind die MCU-Verbindungen zwar weniger, mittlerweile nimmt man aber immer mehr Figuren in weitere Abenteuer mit, in diesem Falle Everett K. Ross (Martin Freeman) und Ulysses Klaue (Andy Serkis). Letzterer schon öfter in Erscheinung getreten, zeigte er in Age of Ultron was er mit dem gestohlenen Vibranium Wakandas anstellte (Ultron) und ergänzt dieses mal den Background zu diesem Diebstahl, der in der Geschichte Wakandas sogar tiefe Spuren hinterlassen hat. Nicht nur eine gute Einbindung, ebenso ein gelungener Aufhänger! Außerdem macht sich Serkis auch ohne Motion Capture Maskierung hervorragend. Freeman hingegen wirkte beinahe deplaziert, überraschte jedoch damit wie weit er nicht ins Herz Wakandas vordringen durfte. Außerdem möchte ich seinen Grinser in der Mid-Credit Scene keineswegs missen!
So will der erste schwarze Superheld dessen/deren Mythologie vorantreiben, liefert gediegene Subkritik und zeigt uns quasi als Dritte Welt Land, wie fortschrittlich man wirklich sein kann. Und damit ist nicht nur der technische Entwicklungsstand gemeint. Einzige Ausnahme bildet die beengende loyale Hörigkeit -bezogen auf die Stammesriten-, aber selbst dies, wird im Verlauf zum hinterfragenden Thema!
Spätestens nach der zweiten rituellen Herausforderung denkt man sich zwar, ohhh, jetzt könnts wiederholt langweilig werden, der Schachzug scheint aber unabdingbar für den weiteren Verlauf und lässt danach schon wieder spannende Unterhaltung aufkommen – bei denen Kulturmythus, Future-Technik und bunte Ausstaffierung DIE abwechslungsreichen Schauwerte liefern!
Tja, das waren meine drei MCU-Bausteine. Nun muss ich mich als letzten Vorbereitungsakt nochmals RAGNAROK widmen. :)
Ihr könnt mir gern eure Meinung zu den besprochenen Titeln da lassen, oder auch eure Gedanken zu Infinity War. Freut ihr euch auch wie ein Honigkuchenpferd, wird er erst auf Blu-ray gesichtet oder geht er sogar an euch vorbei?
Eure bisherige MCU-Top5 (oder Flops) würden ich mich ebenfalls interessieren.
Allen Interessierten wünsch ich jedenfalls mächtig
viel Spaß bei INFINITY WAR!!
zuvor gesehen:
Thor: Ragnarok / Detroit Rock City / Der Schatzplanet /
The Babysitter / Der Geisterjäger - Frog Dreaming
Captain America
Iron Man 1&2
Der unglaubliche Hulk
Thor
Avengers
Thor 2 (kürzere Kritik)
Hintergründe zu Thor 2 - The Dark Kingdom
Iron Man 3
Captain America 2 - Winter Soldier
Guardians of the Galaxy
Avengers - Age of Ultron
Ant-Man (in einem Satz)
Civil War... und mehr...
Dr. Strange
Guardians of the Galaxy Vol. 2
Spider-Man
Black Panther
Thor: Ragnarok
Augen auf:
Die Stan Lee Cameos im Marvel-Universum!
Warum mir das MCU unterhaltsame Freude bereitet,
könnt ihr hier nachlesen!
Coverbilder: bluray-disc.de
anSICHTEN
9. April 2018Thor: Ragnarok / Detroit Rock City / Der Schatzplanet / The Babysitter / Der Geisterjäger
Gefühlt schon länger her, gibt's wieder mal einige anSICHTEN meinerseits. Viel Spaß mit dem Rundumschlag aus meinem Sichtungsprogramm. Beste Unterhaltung!
USA 2017
Mit Led Zeppelin einzusteigen legt die Latte gleich mal hoch! Verdammt hoch! Die man erst mit dem erneuten Songeinsatz zum Finale wieder erreichen kann… und zwar hammerhart! Aber zurück auf Anfang…
Hela, eine verstossene Asgards, gibt sich mit 9 Welten nicht zufrieden. Der Göttin des Todes dürstet nach mehr und ihr Zorn soll als erstes Asgard erschüttern. Immerhin sagt die nordische Mythologie die Apocalypse voraus, aber hierfür benötigt es noch den Fenriswolf und den höllischen Surtur (Feuerriese - O-Stimme: Highlander Bösewicht Clancy Brown). Ob es aber überhaupt soweit kommt, hängt vom „Lord des Donners“ ab!
Der treibt zwischenzeitlich nämlich allerlei bunte Spielchen auf einem anderen Planeten und SMASHT sich auf ungewollten Abwegen die Seele aus dem Blitzkittel. Sein gestrandes Domizil weißt aber ein cooles TRASH-Design und allerlei Eigenarten auf, sodass "Ragnarok" beinahe wie in optische Annäherung zum Guardians-Flair um die Ecke schießt. Auch der Humor tendiert eher in diese Richtung, sodass die bunte nordische Marvelcalypse wie ein kleines unausgesprochenes Bindeglied (zwischen Thor, Avengers und Guardians) wirkt, durch Synthiesounds und 80s-Motive aber noch seine eigene Note erhält!
Ebenfalls ist der Humor merkbar ausgeprägter (der brachialste im MCU) und an und ab so peinlich, wie der Trashplanet-Befehlshaber aka Grandmaster (Jeff Goldblum). Insgesamt hält das Adventure aber mächtig bei Laune! Die Geschichte an sich gefällt, man bringt etliche Figuren voran und das Design wirkt vereinzelt hammer ästhetisch, nur das viele Herumgeturne und –stehen vor Green Screens enttäuscht auffällig. Aber die Reise gipfelt wahrlich in einem (regenbogenreichen) Highlight, actionreich als auch emotional - und als Team begeisternd!
Meine Champs: Die Walküre (Tessa Thomspon) und Banner (Ruffalo) – wobei Hulk lieber keine Worte verlieren sollte. Und Blanchett ragt nicht nur als darstellerisches Highlight heraus, sie gibt auch noch den schärfsten Bösewicht des MCUs ab – verdammt nochmal!! Allein schon ihr Gang!
Insgeheim bin ich auch noch Fan des Infinity-Typs mit den braunen Augen. ;)
Weiteres Highlight: Das Bild/Symbol auf der Tür zum Geheimsversteck Asgards – herrliches Motiv, welches ich mal als Yggdrasil (Weltenbaum/Weltesche) einstufte; so oder so, richtig schön!
Taiki Waititi (Regisseur und O-Stimme Korgs) legt nach seinen Indieperlen also auch noch einen sauberen Einstand ins MCU hin und liefert mit Ragnarok ein ATARI-ADVENTURE des Schabernacks! Lässt letztlich keinen bunten Stein auf dem anderen, albert viel rum, aber bietet ein grandioses Finale – zum herrlichen „Immigrant Song“.
Schön ist auch, dass sich der „Lord des Donners“ endlich selbst entdeckt.
Notabene: Jetz muss ich wohl den Animationsfilm PLANET HULK sehen.
USA 1999
Ein Schultag noch. Dann soll das lang ersehnte KISS-Konzert steigen! Blöd nur, wenn manch Eltern deren Sound für Teufelswerk halten! Wobei das die Jungs noch nie von was abgehalten hat.
4 bekannte Gesichter: Hawk (Edward Furlong/T2), Jam (Sam Huntington/Fanboys), Lex (Guiseppe Andrews, der Deputy aus Cabin Fever) und Trip (James DeBello, ebenfalls Cabin Fever)... on the way to rock.
In den späten 70s spielend, hängt man modisch zwischen den Bradys und einem rockigen Grungelook fest.
Erwachsen-werden scheint gar nicht so einfach, wenn überbesorgte Mütter gleich den Teufel an die Wand malen! Dennoch rockt die Sause ohne Ende, was natürlich grundlegend schon mal dem Soundtrack zuzurechnen ist. Für den Humor überzieht man in comic-haften Situationen und schon steht einem Road Trip (mit frivol pubertären Träumen) nichts mehr im Wege… der Übergang zu einer Nacht der Abenteuer ist selbstredend.
Denn die Jungs haben an diesem laaaaangen Tage so einiges abzuklappern und Hindernisse türmen sich immer wieder auf: Begonnen bei der Schulaufsicht namens Elvis, oder dem christlichen Heimvorsteher Pater McNulty, hat man vorwiegend gegen die resolute Mutter (Lin Shaye) anzustinken und sich auch unentwegt Sorgen über Konzerttickets zu machen… die schwinden nämlich schneller als man Amen sagen kann. Discorowdies on the Road bedeuten ebenfalls Ärger, genauso wie der verschwundene alte Volvo und und und…
Darüber hinaus gibt’s auch noch auf die Fresse – und das auf ziemlich seltsame Weise!
Hinzu ein grenzgenialer Soundtrack von AC/DC, Black Sabbath, Cheap Trick, Golden Earring bis hin zu T.Rex und ein paar Disco Nummern obendrauf, um die Subkultur-Unterschiede amüsant hervorzukehren. Demnach auch hinein in die Discothek 'The Raining Man', um mit Edward Furlong zur Striptease- und Kotz-Ekstase auszuholen… und wenn man dort die Augen offenhält, trifft man nicht nur Pornoalthase Ron Jeremy, sondern auch Shannon Tweed (Playmate 1982, B-Movie-Queen und Gene Simmons Ehefrau)!
Den Rest der akustischen Scheibe füllt natürlich KISS selbst auf, die sich ebenfalls zum Cast gesellen – wenn auch ohne Sprechrollen.
Adam Rifkin (ein Part aus Chillerama) inszeniert die rockige Sause eigentlich ziemlich kurzweilig und voll musikalischen Schwunges. Der ein oder andere könnte dem Teenagetrip vllt. einen kleinen Hänger im nächtlichen Detroit-Streunen vorwerfen, mich hielt es aber unentwegt bei Laune… also kramt eure Bandshirts vor, streckt die lange Zunge raus und rockt den Abend!
Die DVD ist mittlerweile schwer erschwinglich, weshalb ich ihn auf VHS guckte. Er stellt auch eine Medium-Schnittstelle von Video zu DVD dar... was man gleich am ersten Intro-Trailer der Kassette merkt, wo die DVD als Zukunft angepriesen wird! ;)
Um die 90 Minunten "Detroit Rock City" zu verlängern, kann man ja gern noch „This is Spinal Tap“ (1984) und/oder „Roadie“ (1980) anhängen! Oder auch wieder mal "Waynes World". *excellente*
USA 2002 – Treasure Planet
Jim Hawkins ist ein kleiner Rebell und liebte schon als Kind die Piratengeschichten rund um den Schatzplaneten. Mit 15 gerät er unerwartet an eine digitale Schatzkarte und stolpert in ein Abenteuer, das quer durchs Universum führt.
Disneys Anlehnung an den Roman „Die Schatzinsel“ (Robert Louis Stevenson) bettet sich nämlich im futuristischen Orbit! Laut Wikipedia gab es schon mal eine ins Sci-Fi verfrachtete Adaption des Romans, mit „Der Schatz im All“ machte sich eine deutsch-italienische Co-Produktion in Serie daran, einen Schatz zu bergen. Mit Anthony Quinn, Ernest Borgnine und Klaus Löwitsch sogar auf DVD erhältlich. Ebenfalls vergleich ich den Schatzplanet auch gern mal mit Ghiblis „Schloss im Himmel“ (1985), in dem sich ebenfalls Luftpiraten ein detailverliebtes Abenteuer liefern.
Bei solch Elementen bin ich irre gern an Bord!
Etwas Steampunk, herrlich dreckiger Industriallook, reichlich futuristische Elemente und prächtiges Luftsurfen auf abenteuerlicher Reise. Das ist der Stoff aus dem abgehobene Jule Verne Träume sind! Disneys Variante kann zwar nicht mit der gezeichneten Vielfalt und Detailtreue des erwähten Ghiblis mithalten, macht sich in seiner Unternehmung aber weitaus lockerer für einen unterhaltsamen und kühnen Abend voller Schatzfieber. Die Welten sind nämlich ebenfalls wunderbar anzusehen: Luftschiffe ohnehin eine Freude, strahlen auch die durchreisten Welten mit erlesenem Kreativ-Zauber, egal ob zu Luft (Wale) oder an Land eines weiteren Planeten - fürs Auge gibt es immer reichlich zu erspähen. Der Weltraumhafen eine wimmelnde Entdeckung, sind auch (abstruse) Tierchen und werdende Roboterfreunde eine bunte Erfindung wert. Obendrein gibt es mit MORPH einen Formwandler, der neben seiner visuellen Vielfältigkeit für jedmenge Spaß und Herz sorgt.
Der Junge im Mittelpunkt seine eigene Größe noch zu entdecken hat, gibt es neben facettenreichen Spacepiraten auch noch einen Koch als halben Cyborg im Solarflieger. Die Kapitänin, eine äußerst ELOQUENTE KATZE und der Wissenschaftler (mit herrlich viktorianischer Absteige), ein HUND! Wunderbarer Mix. Ahoi!
„Volle Kraft voraus Blechmann!!“
Da mir gezeichnete Animationen lieber sind, könnte man der computergenerierten Technik noch die glattgebügelte Optik ankreiden, aber um es mit den Worten der Katze auszudrücken, wäre das Jammern auf VERMALEDEIT hohem Niveau,… denn ich bin begeistert!! Neben „Atlantis“ einer meiner liebsten Animationsfilme. Hargh! Diese „fantastischen“ Welten mit Jule Verne Old School- und leicht viktorianischen Steampunk Flair, ich will MEEEEEHR davon! Der vorerst kitschig wirkende Goo Goo Dolls Song wurde übrigens schon zum Ohrwurm.
USA 2017
Wenn die Eltern aus dem Haus sind, kann die Party steigen! Willkommen zu einem völlig abgefahrenen Sitter-Abend, der das Blut reichlich in Guilty Pleasure Wallung bringt!
Im Erzähltempo immer auf Zug, mutiert man vom knuffigen Babysitter-Stelldichein -deren Aktionen zum Verlieben geekig sind- zur abgedrehten Splatterkomödie. In der die Randfiguren ihren stereotypen Teenvorbildern alle überzogene Ehre machen - bevor man sie zum Brüllen derb durch die Mangel dreht.
Neben einigen bekannten Gesichtern aus anderen Teen-Movies (Hana Mae Lee aus Pitch Perfect, Bella Thorne und Robbie Amell aus The Duff)... ist es das eingeschworene Babysitting-Duo bestehend aus dem jungen Cole (Judah Lewis aus Demolition) und der Aufpasserin Bee (Samara Weaving), das als Dreamteam begeistert: Schon begonnen bei der feierlichen Tanzeinlage bis hin zum krönenden Dialogsintermezzo als die beiden im Open-Air-Gartenkino eine Passage des Westerns Billy Jack (71) nachspielen.... kongenial!
Von Regisseur McG (T4) kann man halten was man will, für diese abgedrehte Angelegenheit ist er genau der Richtige. Und obwohl man es ohnehin nicht ernst nimmt, hält er sich im Vergleich zu "Charlys Angels" sogar halbwegs im physikalischen Rahmen - will man den finalen Mustang-Sprint zu Queens "We are the Champions" mal außen vor lassen. Was für eine geniale Szene!!! Besonders hierzu der Blick von Coles süsser gleichaltriger Nachbarin Melanie (Emily Alyn Lind), mit der anbei sowas wie eine kleine zuuuuckersüsse Romanze läuft. McG schneidet die Bilder auch so rasant und stilvoll, dass einfach pure Laune aufkommt und stets ein guter Look bleibt. Interessant auch die Perspektive wenn Cole und Melanie am Pausenhof verhaaren und alles um sie in Zeitlupe läuft. Ergibt zwar keinen Sinn, macht sich visuell aber toll!
Objektiv betrachtet mag "The Babysitter" natürlich völlig simpel konstruiert ausfallen, subjektiv gesehen macht man sich äußerst erfrischend neben der Spur! Kitschig naiv und auch blutig, ist schneidiger Survivalfight im straighten 80s-Charme angesagt! Ich feier den liebenswerten und stilvollen Teensplatter, nicht nur wegen seiner schönen 80s- und Geek-Referenzen!
Einmal wieder eine saftig gorige Horrorkomödie die zu "Tucker & Dale vs. Evil" aufschließen kann - zumindest beinahe!! Bin aber auch großer Fan von Teenmovies - von daher... ;)
Leider Netflix exklusive, weil Eigenproduktion.
AUS 1983 - The Spiritchaser – Frog Dreaming
Brian Trenchard-Smith, eigentlich vielmehr Ozploitation-Garant, schuf neben seinem kuriosen Teen-Actioner "Die BMX-Bande" (83) auch noch dieses kindliche Abenteuer hier...
Cody (Henry Thomas aus ET) lebt in einem Wald umringten Valley zwischen den Bergen. Seit dem Verlust seiner Eltern, übernahm der beste Freunde seines Vaters die Obhut; der dem Jungen reichlich Freiraum gibt seinen innovativen Erfindergeist auszuleben! Weshalb Cody aufgrund waghalsiger Unternehmungen schon allseits bekannt ist.
"Mein Junge, jedes Mal wenn dein Gehirn anfängt Daten auszuspucken ist öffentliches Eigentum in Gefahr. Die Frauen beginnen zu schreien und die Hunde zu jaulen!"
Als er dieses Mal in einer verbotenen Zone eine Leiche entdeckt und mit ihr eine alte Legende um einen Aborigines-Geist, weckt das ihn in nur noch mehr die Neugier... und weitere Gefahren. Als kleiner Detektiv macht er sich ohnehin besser, als das ansässige Sheriff-Team.
Schon der Beginn vermittelt herrliches 80er-Jahre Kids-Adventure-Feeling, insbesondere wenn die gesamten Kinder des Ortes auf Fahrrädern durch die Gegend brausen um nur ja alles mitzubekommen, was der Junge erfinderisch von der Schiene lässt. Und nicht nur die Kids, auch die Erwachsenen sind großteils Feuer und Flamme für den Ausnahme-Abenteurer. Die geisterhafte Legende, um die sich der Film eigentlich rankt, sollte man eher im Hintergrund halten, da es sich vielmehr um eine kindliche Detektivgeschichte handelt, die man eben mit unheimlichen Motiven spickt!
Brian May (Mad Max 1,2) legt einen zauberhaften Score unter, der von schaurig bis verspielt recht bereichert. Gefühlvoll, als auch erheiternder Garant, sind darüber hinaus etliche Anektoten des Drehbuchs (Everett De Roche – Fortress/Razorback/Patrick), die sowohl kuriose Aussagen (der Nicht-Wind) als auch reichlich Gemeinschaftsfeeling hervorzaubern. Von lustig bis verquer, gibts allerlei ungewohnte Sätze zu hören – auch bestätigt durch die Typen aus der Dorfbar.
Gegen Ende verhält man sich in Sachen Logik und Auflösung sogar ziemlich Banane, holt inhaltlich aber nochmals aus und bringt verständliches Licht in absurde Vorgehen. Längen hat man zwar ebenfalls hinzunehmen, die Geschichte um ein Monster im „Drecksteich“ hat aber dennoch seine schrägen Vorzüge. Der Erfindergeist des Jungen liefert außerdem ein willkommenes Extras.
Ein bequemer Sonntagsfilm, der übrigens im Februar (2018) auch endlich als deutsche DVD erschien (Bild anbei), mit Goonies-Poster-Motiv... wobei eine Blu-ray gleich mehr Freude hervorgerufen hätte.
zuvor gesehen:
Zapfig is: Snowboard Academy / Everest / New in Town - Eiskalt erwischt / Ski Academy / Cool Runnings
El Bar / Standoff / Midnight Special / The Wild One / Predestination
Coverbilder: bluray-disc.de, amazon.de
The Babysitter Poster: collider.com/Netflix
Zapfig is! (anSICHTEN)
1. März 2018Snowboard Academy / Everest / New in Town - Eiskalt erwischt / Ski Academy / Cool Runnings
Mittlerweile hätte ich zwar schon wieder reichlich verfrorenes Material für einen erneuten Winterkino-Blog (Schnee, Abgeschiedenheit und eine unbekannte Gefahr), den leg ich aber noch etwas auf Eis und warte auf ein erneutes Blog-Jubiläum, bzw. den nächsten Winter. ;)
Viel Verschneites findet sich aber auch abseits der mysteriösen/gruseligen Pfade, weshalb ich weitere Blicke ins Weiße wagte.
Und weil Europa grad tatsächlich eine Eiswelle mit Niedrigsttemperaturen weit unter Null heimsucht, hab ich mir gedacht, ich schmeiß den Blog noch raus, bevor es zum Weekend wieder wärmer wird. Immerhin meinte man, dass Freitags die Quecksilber-Marke wieder klettern soll.
Gute Unterhaltung, frostige Grüße und weiterhin schön warm halten!
USA1996
USA2015
Basislager für Lager, Höhenmeter für Höhenmeter, mangelnder Sauerstoff, Einzelschicksale, Selbstüberschätzung und in erster Linie das aufziehende Unwetter… das sind die Extreme dieser wahren Begebenheit aus dem Mai '96, in der über 30 Leute den Gipfel erklimmen wollten und einige zurückblieben.
Auch den Einsatz des Hubschraubers, lässt man trotz eines Pionierereignises - eigentlich unmögliche Höhenmeter - fast ungenutzt passieren. Durch die vielen Darsteller im Fokus, bleibt auch keine Zeit mehr technische Aspekte anzureißen. Interessant hingegen sind die Limits der einzelnen Protagonisten, deren persönliche Grenzen zwischen engstirnigem Willen und machtloser Regungslosigkeit, nur noch einen seidenen Faden zurücklassen -> dort wo eigentlich ein stabiles Sicherungsseil sein sollte.
USA 2009
Hier können es aber beide Seiten; allen voran treibt ein gut gelaunter J.K. Simmons (Whiplash) seine Späßchen mit ihr, während ihr der weniger gut besetzte Harry Connick Jr. (PS. I love you) den Kopf verdrehen soll.
Und die Spielchen treibt man so lang, bis einem warm ums Herz wird!
Die Lacher bleiben also nicht aus und Nettigkeiten fehlen ebenso wenig -> geschenkte Patchwork-Decke mit allen Telefonnummern, falls man mit dem Wagen wieder mal im Schnee stecken bleibt. Ein Schneesturm zu Thanksgiving darf ebenfalls etwas Unruhe stiften.
Auch wenn er hinten raus (recht) nachlässt, seh ich ihn aufgrund seiner idyllischen Herzlichkeit, manch guten Gags und der verschneiten Einöde doch gern – aufgrund meines Faibles schon zwei Mal geguckt.
USA1989 – Ski Patrol
... lasst den Kampf um SNOWY PEAKS beginnen!
Sabotage war ein sehr beliebtes Mittel schwachsinniger 80s-Komödien - so auch im Streit um diesen Berg! Eigentlich würd's ja um die Ausbildung einer Skipatrouille gehen, bis man sich abseits von Pisten-Sicherheit und albernen Wortwitzen (ohne Ende), ins Finale mit dem rasenden Hot Dog Würstchen aufmacht!
Eine herrlich verblödete Pistengaudi, die auf den Police Academy Zug aufspringt und sich als seichte Lachnummer einfach mal in winterliche Gefilde verlegt… die Truppe jedoch ein Verbindungshaus und skurrile Persönlichkeiten innehabend, bleibt ein charmantes 80s/90s-Späßchen nicht aus.
Seit Kindheits-Sichtung blieb mir der DREI-GESICHTIGE Verrückte in Erinnerung, der für jede seiner Gut/Böse-Persönlichkeiten eine Maske trägt (diese abwechselnd spricht) und neben seiner Freude an Hard-Rock, für reichlich Pisten-Ärger sorgt… und das, weil er auf 3 Dinge steht: "Raketenski, Geschwindigkeit und Nervenkitzel!"
"Du sollts wissen, wir kosten den Tod und leben das Leben!" Und weil der auch die Synchrostimme von B. Murray raushaut, kommt das gleich nochmals kultiger.
Ist die begehrte Studentin aus dem Ausland beinhahe verpflichtend für solche Ableger, ist Iceman (T.K.Carter/The Thing) für Gesang und Party-Schwung verantwortlich, während Stanley (Paul Feig/hier noch Schauspieler) es nie durch die Pistenprüfung schafft, aber eine überraschend flotte Sohle aufs Parkett der Schneedorf-Disco legt. Der etwas zu kleingeratene Murray (Leslie Jordan) hat einige Streiche wegzustecken, was zum richtigen Brüller wird, wenn man ihm Wachstumspillen schenkt und ihn nach einem Trinkgelage in die Wichtelwerkstatt des Weihnachtsmannes verfrachtet... und der nach Aufwachen glaubt, er sei plötzlich ein Riese!! Zum Schlapplachen!
„Gehirn-Uhu / algerisch auf Hund / Flitzpiepe…“ das Synchroballett hat einiges zu bieten, sodass der alberne Humor und manch sonderliche Figur abgeht bis die Pistenpolizei kommt – wäre die nicht selbst schon von der lustigen Sorte. Zumindest solang bis Sheriff EDNA auftaucht. Bergmeister im Hintergrund ist Altstar Ray Walston und als Maskottchen macht sich bestens die Bulldogge GODZILLA!
Eigentlich in der Ausstattung etwas zu monoton, find ich den Streifen dennoch sehr unterhaltsam – was wohl auch dem nostalgischen Blick geschuldet ist. Aber irgendwie halt ich ihn in Ansätzen für das winterliche Pendant zum sommerlichen „Turbogeilen Gummiboot“ (1984) – ohne natürlich dessen Charme zu erreichen. Aber mit Stunt-/Gesang- und Tanzeinlagen, will die Laune auch zwischenzeitlich nicht abreißen. Seit Kindheit nun endlich wieder mal gesichtet (VHS-ONLY) und erneut meinen Spaß gehabt!
USA1993
Wenn man erstmal weiß was EIS und ein BOB ist... kann sich der Sprintertrupp mit Vorzeigeläufer, einem Seifenkistenfahrer, einem jamaikanischen Yul Brynner (hier BRENNER) und einen Tollpatsch schon zu den Olympischen Spielen nach Kanada (1988) aufmachen!
Aber nicht so eilig mit den Rookies. Zuvor hat man sich in der heißen Sonne Jamaikas erst mal warm …ehm… KÜHL zu machen, immerhin wird man von jedem lautstark ausgelacht, wenn man als Jamaikaner von WINTERSPORT spricht! Der legendäre John Candy (als alter Goldmedailliengewinner) sorgt aber dafür, dass dem bunten Haufen von Außenseitern im Blitztraining nicht die Luft (ZUM LACHEN) ausgeht!
Das eigentliche Training beginnt jedoch erst in Calgary (weil kalt!); unter den Augen versammelter Olympioniken gibt es etliche Hürden zu überwinden. Und obendrein knüppeldicken Squaredance, einige Schläge auf den Helm und ein bisschen Rastafrost!
Der große Sportlertraum gestaltet sich aber als amüsante Herausforderung, hält ein paar Badewannen-Grooves bereit, um Gefühl für Bob und Kurven zu bekommen und doch noch 'in Zeit' den Eis-Tunnel runterzukommen. Die belächelte Anfänger-Combo macht sich aber bunter als die olympischen Ringe. Und so ganz ohne richtige Sponsoren dauert's auch 'ne Weile, die billige Rostlaube in einen schicken Schlitten zu verwandeln.
Disney bevorzugt liebend gern solch lose Anlehungen an wahre (sportliche) Begebenheiten und „Cool Runnings“ kann man gewiss als eine der kultigsten unter den 90s-Sportkomödien betrachten - wenn nicht als die! Lustig, herzig, als auch vorbildlich erzählt, fehlt Jamaikas mitfiebender Blick auf ihre Jungs ebenso wenig, wie Charakter- und Familiensinn. Schöne Klischees und Sprüche zum Schieflachen, nimmt man es vergnüglich mit olympischer Kälte auf.
"Eins, zwoi, drü…" sofort (wieder mal) ansehen!
„Fühlt den Rhythmus, fühlt die Musik…“
…bringt uns 'ne Blu-ray, in Eile geschwind!
Und wenn's zwischenzeitlich nicht gelingt, kann man ja mal bei "Eddie, The Eagle" vorbeifliegen. Der kann zwar nicht gänzlich aufschließen, fährt aber 'ne ähnlich geniale Feel Good Sause den kalten Hang hinab. Zusammen das perfekte CALGARY 88 (Winter Olympics) Double Feature!
zuvor gesehen:
Agatha Christie Weekend
El Bar / Standoff / Midnight Special / The Wild One / Predestination
Weihnachtsansichten:
The Snowman / Immer wieder Weihnachten / Oh je, du fröhliche!
Der Gauner und der liebe Gott / Die Legende vom Weihnachtsstern / Lethal Weapon
Die Highligen drei Könige / Charlie und das Rentier / Christmas Horror Story
Meet Me in St. Lois / Weißblaue Wintergeschichten / Trancers
Hast du mal schnell ein GENRE zur Hand?
16. Februar 2018
In den tiefen Weiten des Blog-Netzes erheitern sich Blogger oftmals gegenseitig, indem sie Ideen für alle in die Runde werfen - in diesem Falle eine sogenannte BLOGPARADE starten. Durch eine Freundin hab ich letztens eine daraus entdeckt, die ich doch glatt selbst verwenden möchte. [Die ursprüngliche Idee ging übrigens von dieser Bloggerin aus.]
Es geht simple darum, sich ein persönliches Genre auszuknobeln, bzw. ein FILM- oder Nischenmotiv - das euch immer wieder anspricht- und dem auch 5 Film-Beispiele zuzuordnen.
Da ich sowas ohnehin ständig fabriziere, mich celluloid gern von Thema zu Thema angle, Sommer- als auch Winterkino zelebriere, den SloMoe definierte und ohnehin liebend gern Zeit in Subgenren verbringe, will ich auch hier eine weitere geliebte Sparte aufgreifen.
Außerdem haben wir seit High Fidelity ohnehin TOP-Listen für alles im Leben. ;)
Ich hab mir die Ideen der dortigen Teilnehmer mal durchgesehen und mit Aufhängern wie einem "moralischen Disaster" (Entgleist, Mother!, Dogville), "weiblichen Gaunereien" (Jackie Brown, Thelma & Louise) oder dem "Mindfuck-Kino" (Memento, Fight Club, The Machinist) schon einige interessante Richtungen entdeckt. Das Thema "Zeitreise" oder gar "Zeitschleifen" (Source Code, Retroactive, Triangle) wär sogar eine beliebte Kategorie meinerseits.
Heute will ich jedoch einer andere herzige Randerscheinung würdigen! Ich hab nämlich auch einen Faible für Teen-Movies, insbesondere deren 80s-Classics! Heute gehe ich aber nochmals eine Unterkategorie tiefer und widme mich den herrlichen...
Der begriffliche Übergang vom NERD - profan: dem klassischen Streber - zum GEEK ist zwar ziemlich fließend, den Geek definiere ich dennoch immer wieder durch ein spezielles, individuelles Interessensgebiet, für das er mehr brennt und Begeisterung aufbringt als seine gesamte Umgebung. Da ich ohnehin einen Faible für Außenseiter habe - weil diesen gern mal über den (detailierten) Tellerrand schauen - bin ich sogar verliebt in diese sonderliche Zunft der Nischen-Interessen!
Zu denen ich mich natürlich auch gern selbst zähle!
Abgekürzt erklärt: WIR SIND FILM-GEEKS!
Da ich dem BREAKFAST CLUB ohnehin schon mehr als einmal ein Denkmal setzte, lass ich den dieses Mal außen vor... will aber dennoch mit einem John Hughes Film beginnen, nämlich... SIXTEEN CANDLES (1984); der neben der eigentlichen Romanze und Molly Ringwalds Geburtstags-Clinch, mit Anthony Michael Hall einen Nebendarsteller findet den man gleich direkt (namentlich) als GEEK betitelt!
Und der somit im doppelten Gleichnis nicht nur den perfekten Startschuß für meine Nennungen darstellt, sondern mit LONG DUK DONG auch noch die geeksche Koryphäe des berühmt berüchtigen Auslands-Studenten bereithält! Ikonisch!
SYDNEY WHITE ist die Schneewitchenvariante des Teen- und Geek-Films...
...und beherbergt neben Amanda Bynes alias Sydney, die aufgrund ihrer burschikosen Erziehung und einer Vorliebe für Comics schon selbst als Geek durchgeht, weitere SIEBEN Zwerge... ähm... GEEKS!!
Von denen jeder ein herzig-herrliches und schrulliges Unikat für sich darstellt!! Ich muss mich immer wieder kugeln, wenn der Streit um Piraten und Ninjas ausartet.
Der Film somit ein Vorzeige-Geekling, verabschiedet sich die Feel Good Sause im Fight "Greeks vs. Geeks" auch noch mit einem Loblied auf den Idealismus.
Ein weiteres Unikum der geekschen Zunft ist eindeutig DIE RACHE DER EIERKÖPFE! Auch unter REVENGE OF THE NERDS bekannt startet die Chose eigentlich mit zwei Nerds, die jedoch schon bald eine Herrschaft Campus-Sonderlinge um sich scharren!
Was schon die Turnsaal-Szene kurz nach Filmbeginn phänomenal unter Beweis stellt, in der alle Sonderlinge zum Brüllen witzig am Rad drehen. Den unerwünschten Außenseitern wurde nämlich nur eine Feldbetten-Bleibe eröffnet, die sich allerdings umgehen lässt, wenn in einem abgewrackten Haus einfach selbst eine Verbindung (deluxe) gegründet wird!
Ein grenzgenialer Pack und die Angelegenheit mit dem heruntergekommenen Verbindungshaus, ein absolutes Kultmotiv fürs Genre - das eigentlich schon in ANIMAL HOUSE seinen Ursprung fand.
Ähnlich geht es bei S.H.I.T. zu. In dem etliche Freigeister ihrer Weiterbildung beraubt wurden und somit die Idee entsteht, einfach selbst eine UNI zu gründen!
Was als gebastelte Notlüge beginnt, wird jedoch zum Selbstläufer und holt im großen Bogen zu den kuriosesten Figuren und Partys überhaupt aus.
Letztlich mit der genialen Botschaft, dass man nicht unbedingt Schulen benötigt, um etwas FÜRS LEBEN ZU LERNEN und sich die eigene Individualität auch gern ein Special Interest wählen kann/darf, um persönliche Potentiale oder gar Träume zu verwirklichen.
Letztlich komm ich wohl auch nicht um die Comicverfilmung SCOTT PILGRIM GEGEN DEN REST DER WELT rum, der ein geektastisches Konzert FÜR Geeks abliefert.
Womöglich sogar mehr, als er es eigentlich selbst darstellt - denn Scott scheint neben der Musik eigentlich nur einen Faible für sonderbare Frauen zu haben.
Wenn es jedoch um sonderliche (geeksche) Kost geht, darf der schnittige Meilenstein in keiner Listung fehlen, denn darin liegt das bunte Beat 'EM Up in Videovariante, ganz vorn.
Mit dieser breiten Aufstellung bin ich wohl gut bestellt, wenn mir auch unzählige weitere Titel einfallen würden, von den 80s weg bis heute, die den liebenswerten Außenseitern mit Special Interest Fachwissen, ihren unterhaltsamen Ehrenplatz einräumen. Gelegentlich entdeckt man sie in gängigen Filmen auch als SIDEGEEK(S).
[Meine Anlehnung an den Begriff Sidekick. ;)]
Weiters hätte ich schon wieder eine Handvoll
weiterer Themen für solch (kuriose) 5er-Packs!
ABER IHR GEWISS AUCH!!
Wenn ihr nun wollt, könnt ihr ebenfalls gern einen geliebten Teilbereich mit 5 Film-Beispielen in den Kommentaren raushauen - ich würd mich mächtig freuen! Oder gar gleich selbst einen schnellen Blog dazu runterleiern.
Ihr könnte mir aber auch einfach mitteilen was ihr von meiner Auswahl haltet und noch anhängen würdet.
Ansonsten kann ich nur noch ein geekiges Weekend wünschen!
Und vergesst nicht, euch ein Herz für BESONDERHEITEN zu behalten!
Denn im Leben sind es manchmal nur kleine, vllt. auch schrullige, spleenige Details,
die allem eine ganz besondere Würze verleihen. :)
Ich brenn jedenfalls dafür.
STAY GEEKY!
L i f e f o r c e
8. Februar 2018
Alle verwendeten (DVD-) Bilder unterliegen dem Copyright von...
Golan-Globus Productions, Easedram Limited, London-Cannon Films
Vertrieb: MGM Home Entertainment / 20th Century Fox, NSM Records
Dan O’Bannon... nicht nur Regisseur meines liebsten Zombie-Flicks (Return of the Living Dead), sondern auch der eigentlich Star hinter ALIEN (1979), setzte mit LIFEFORCE ein Drehbuch auf das nur so vor Detailreichtum strotzt. Regisseur Tobe Hooper (RIP Texas Chainsaw Legende) kam gleich noch mit der genialen Idee hinzu das ganze Setting rund um den Halleyschen Kometen anzusiedeln (tatsächlich streifte der die Erde erst ein Jahr später/1986) und eine Crew Erdlinge in den Weltall zu schicken, um das Ereignis direkt vor Ort zu inspizieren. Doch man entdeckt im Inneren des Schweifes ein Raumschiff fremden Ursprungs und mit ihm, eine außerirdische Lebensform.
Merkt man an den Weltraumaufnahmen vorerst noch den CANNONischen Low Budget FILM-Flair, überzeugt das Innere des fremden Raumschiffes flugs mit einem herausragenden Design, einer wulstigen Organik verbunden mit der nötigen Futuristik. Der äußerliche Größenvergleich weckt ohnedies freudige Erinnerungen an Event Horizon.
Hier ist Fledermausland! (Bild rechts)
Soll der Erstkontakt noch OUTER SPACE stattfinden, begibt man sich für die restliche Story zurück auf die Erde, genauer gesagt ins gegenwärtige LONDON. Die entdeckte Spezies in ihren gläsernen Konservierungsbehältern (und eine Fledermaus-Kreatur) hat man natürlich mitgenommen und bevor man überhaupt auf dem Heimatplaneten ankommt, hat sich schon eine Katastrophe ereignet! Die es nun im spannungstragenden und abwechslungreichen B-Stil aufzuarbeiten gilt.
Weshalb sich eine effektgeladene, übernatürliche und sogar etwas verruchte Verwüstungs-Spur durch London zieht! Die sich in eine elektrifizierende, zombreske Kettenreaktion auszuweiten scheint und einem völligen Untergang gleichkommt. Die mitgebrachte Lady (Mathilda May) und ihre zwei konservierten Männer benötigen LEBENSENERGIE …
... und die zehrt man vorzüglich von menschlichen Seelen!
Als Mensch einmal angezapft und in eine ausgelutschte Mumie verwandelt, setzt dies einen nicht enden wollenden Kreislauf des Energieraubes in Gang, der sich wie ein PERSONIFIZIERTES schwarzes Loch seinen Weg bahnt.
An zwei Männern liegt es nun, den seltsamen Vorgängen und der Lady – die sich nicht mit Keksen locken lässt! - Einhalt zu gebieten: Dem einzigen Überlebenden der Weltraumkatastrophe, Col. Carlsen (Steve Railsback) und dem eifrigen Ermittler Col. Caine (Peter Firth), die sich beide durch unzählige/abwechslungsreiche Locations zu schlagen haben (Weltraum, Forschungeinrichtung, Stadt/Land, Irrenhaus/Gefängnis, Kriegstraßen, Quarantäne, Kathedrale) um den startenden Weltraumopener in einen schaurigen Energie-Thriller zu verwandeln.
Der in feinster B-Manier von Genre zu Genre switcht und sich des gesamten Potpourris geliebter 80s-Elemente bedient… von atmosphärischer Durchgängigkeit über effektvolle Handarbeit und eifrigem Schauspiel, bis hin zur übernatürlichen Betörung durch eine entblätterte Vampirella. Sogar eine mentale, telepathische Connection als (philosophische) Meta-Ebene setzt man der Bodyinvasion-Story obendrauf. Die im gesamten Subtext auch noch eine legendäre Origin-Story des kultigen und legendären Vampires beherbergt.
Statt des kultigen Spießes durchs Herz, hat man dieses Mal eben den Solarplexus (das Energiezentrum / KONGENIALE IDEE) zu durchstossen!
Ein richtig origineller und mit Metaphern ausgesatteter Streifzug, der sich selbst vollends auskostet und in der Art noch nie da war! Dadurch (auf Kritikseite) zwar auch überladen wirkt und manch notwendige Erkenntnis gelegentlich nur in einem Satz einstreut - ich musste bei Erstsichtung echt oft zurückspulen um wirklich alles mitzubekommen -, andererseits aber mit dem angezettelten Detailreichtum (dieser archetypischen Wesen) eine ganze Mythologie füllen könnte.
Was demnach rasante Kurzweile bietet und in der knappen 90 Minuten Version auch ihre Sprunghaftigkeit erhält, scheint anderweitig vortrefflich von nach A nach B durchgeplant zu sein und reichlich Backgroundinfos zu bieten – sofern man sie in der Kürze auch aufschnappt und vllt. sogar selbst weiterspinnt. Wenn man sie auch noch ins Philosophische überträgt, kann man nur sagen: B-Movie trifft auf mögliche Tiefe/Substanz!
Für einen Cannon Film mit 25Mio. $ eigentlich sogar ein beachtliches Budget (seiner Zeiten), macht sich das auch bemerkbar: Zwar nicht unbedingt bei den Weltraumeffekten, aber im Ausnahmezustand Londons mit unzähligen handgreiflichen Statisten; in der Action durch genügend Explosionen und zerschepperte Kulissen; genauso durch famose Designs und verdammt gut aussehende Practical Effects was die mumifizierten Opfer angeht!
So ein Animatronic-Halbtoter ist nämlich der (staubige) Knaller!
Ebenso überzeugt das Make-Up und manch schauriger Gore-Effekt. Überall an allen Ecken und Enden funkt und kracht es – und das bunt oder atmosphärisch beleuchtet. Eine wirklich breite Palette was die Ausstattungsvielfalt angeht! Darüber hinaus hat man sich die Mühe gemacht Rückblenden nicht einfach nur zu erzählen, sondern sie auch zu verfilmen!
Die typischen, gern verwendeten 80s-elektrifizierten Blitze sind mir ohnehin eine Freude!
Die französische Ballettänzerin Mathilda May kam fast unverhofft an die Rolle der Energie-Vampirella und bemerkte erst am Set, dass sie für ihre Rolle gänzlich blank ziehen muss. Als sie jedoch mitbekam, dass es sich nicht um Erotikszenen, sondern sich um einen Sci-Fi-Film handelte, beruhigte sich die erste Aufregung wieder. Und man muss sagen, ihre perfekten Proportionen brachten erst den betörenden energieverschlingenden Reiz in diesen nicht enden wollenden Sog.
Die zwei männlichen Frontstars arbeiten gut zusammen, duellieren sich jedoch irgendwie im eifrigen Überziehen der Rollen. Steve Railsback als aus dem All zurückgekehrter Col. Carlsen, beginnt immer mehr am Rad zu drehen und der polizeiliche Sonderermittler Col. Caine, gespielt von Peter Firth, ist mit so dermaßen viel Eifer bei den Ermittlungen, dass er von genial bis zum over-the-top-Blick alle Mätzchen spielt. Nie rutscht man aber in Trashgefilde ab, vielmehr fesselt man mit (sinnlicher, verrückter) Intensität und B-Bravour.
Als bekanntes Gesicht bekommt man im (exorzistischen) Abstecher in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher auch noch Patrick Stewart zu Gesicht, der dann sogar einiges wegzustecken hat!
Eigentlich fragte man James Horner einen Score auf die Beine zu stellen, dann kam jedoch Henri Mancini zum Zuge und setzte mit dem London Symphonie Orchester eine Untermalung auf, in der sich für jede Stimmung etwas findet – egal ob sphärische Harmonie mit Klasse oder treibende Actionklänge mit Thrill untersetzt, der Score kann sich hören lassen.
Wenn man letztlich den gehörten Details glauben schenkt, sieht es aus, als wär Col. Carlsen schon stets ein Außerirdischer gewesen und ihm zur Erfüllung des Planes (Schicksal) die Erinnerung an sein wahres Ich (als von langer Hand geplanter Akt) gestrichen worden, damit er in seinem Run über die Erde die treibende Schlüsselfigur erfüllt – auf gelenkte, manipulierte Art!
Wenn letztlich beide Liebenden in in ihrer ursprünglichen Energieform in ihr Raumschiff zurückkehren – auch der Selbstmord scheint im Masterplan inbegriffen zu sein – meint die Erde zwar großes Unheil abgewendet zu haben, jedoch ging aus außerirdischer Sicht der Plan vollends auf! Alles notwendige wurde erledigt. Die Batterien wurden durch die LEBENSKRAFT unzähliger gefallener Menschen wieder aufgeladen! Und die Reise kann weiter gehen.
Wenn man schlussendlich das vollbefüllte (elektrifiziert AUFGELADENE) Raumschiff der Außerirdischen von dannen ziehen sieht, fragt man sich sogar noch, wie oft diese Nummer wohl schon abgezogen wurde?
SPOILERBOX - OVER AND OUT
Durchschnittsbewertungen mit 6 von 10 Punkten (imdb) kann ich nur wenig nachvollziehen. Es liegt wohl an der komplexen Story, die für einen B-Movie einfach viel zu viel in die Detailkiste greift und fast unentwegt wieder neue Richtungen oder Erkenntnisse aufschlägt - manch zuvorige wieder erweitert oder gar ersetzt - und somit auf die Schnelle, bzw. in der knappen Kürze des Films, echt verwirrend sein kann. Dann wirkt das Ganze wohl 'to much', eröffnet andererseits aber auch den Raum für weitere Sichtungen, um sich nach und nach dieser interessanten Mytholgie der urtypischen Vampire zu widmen und immer mehr zu erfahren.
„Das Netz des Schicksals trägt dein Blut und deine Seele zurück zur Genesis, meiner Lebensform.“
Ein B-Movie mit dieser Story-Komplexität (seiner Zeit weit voraus) und dann auch noch unterlegt durch Action, Thrill und mannigfaltige Exkurse von Horror über laszive (fast morbide) Sinnlichkeit hin zu mentalen Metaebenen, muss man erstmal finden!
Leider verlor er an den Kinokassen aber gegen Ron Howards Cocoon.
Für mich, eine grandiose B-Perle voller Abwechslung und stimmungsreicher Genre-Kurzweile.
Ein spooky atmosphärisches Unterfangen, welches in seinem Eifer von der ersten bis zur letzten Sekunde zupackt, einen schüttelt und in kultiger 80s-Originalität immer wieder eines Energie fordert. Wow!
Neben der DVD-Auflage gab es auf Blu-ray bisher drei Mediabooks (eines davon links oben) die sowohl Kinofassung als auch Directors Cut (116 Min. im O-Ton) enthielten. Ebenfalls gab es ein limitiertes FuturePak. UK/US-Importe (unten) sind genauso im HD-Format erhältlich. Jetzt wär nur noch ein deutschspr. Keep Case mit DC erwünscht.
Coverbilder: bluray-disc.de
Alle verwendeten Bilder unterliegen dem Copyright von
Golan-Globus Productions, Easedram Limited, London-Cannon Films
Vertrieb: MGM Home Entertainment / 20th Century Fox, NSM Records
Des Beste aus Zwatausendsiebzen
8. Januar 2018
Vorbei mit Operation-HOHOHO, das Silvester-Stündchen hat geschlagen und das neue Jährchen ist da. Nochmal ein kurzer Blick zurück, auf meine liebsten Neuentdeckungen 2017. Wie gewohnt, unabhängig des Entstehungsjahres.
Ganze 409 Filme hab ich weggeglotzt -weiß ich dank letterboxd-, was für uns wohl guten Durchschnitt darstellt, in etwa täglich ein Film -sofern nicht grad Serien laufen- und am Weekend oder an freien Tagen etwas mehr. ;)
Hier nun meine liebsten Erstsichtungen...
10: Ich starte gleich schummelnd mit zwei Jack Gyllenhaal Filmen aus dem Jahre 2015...
Das Boxerdrama SOUTHPAW hat mich völlig unerwartet überrascht, muss sich vor Genregrößen nicht verstecken und hat in der Akustik auch noch eine treibende Kraft in jeder Ring-Ecke.
Genauso überwältigt war ich vom Trauer-Drama DEMOLITION, dessen Drehbuch den Konflikt zwischen authentischem Gefühlsausdruck und starrer Logikgewohnheit, auf innerliche Zereißprobe schickt.
9: Weiter gehts mit dem klassischen Ensemble-Stück GRAND HOTEL (1932).
Grandios besetzt - elegant umgesetzt!
Jeder Besucher seine Eigenheiten, treibt man durch Tag, insbesondere Nacht, Hotel(-zimmer) und die Charaktere seiner noblen Gäste. Bis zum Morgen wird sich einiges getan und vieles verändert haben. Darstellerisch einfach nur luxuriös.
8: Alan Parkers Musikfilm THE COMMITMENTS (1991) scharrt Musiker aus jeder Ecke Dublins zusammen und stellt aus dem Nichts, rau-stimmigen Soul auf die Beine. Der sich aber erst zusammenraufen muss! Sowas von locker aus der legern Hüfte, dass man amüsant vor sich hin groovt und herrlich um die Ohren bekommt. Einer der gemütlichsten Musikfilme überhaupt.
7: Die in den 80s spielende Campuskomödie mit 'nem Schuss Romanze hat's mir angetan. STARTER FOR 10 besitzt einen wunderbaren Cast, einen herrlichen Soundtrack und manch abgefahrene Situation, aus der man gar nicht so leicht rauskommt - schon gar nicht wenn sie im Fernsehen übertragen wird. Amüsantes Brit-Filmchen unter herrlicher Stimmung.
Anhängen möchte ich noch eine weitere Quasi-Romanze, die als Feel Good Movie jedoch vielmehr zur Liebeserklärung ans Leben selbst wird. DEN STERNEN SO NAH ist ein liebenswertes Teen-Abenteuer, im sinnensbetörenden Road-Trip mitsamt aufwertender Sci-Fi-Brise.
6: In LIFEFORCE fand ich einen der besten und untypischten Vampirfilme der Genrezunft. Dan O'Bannon schrieb nicht nur ein vielschichtiges Drehbuch, Tobe Hooper setzt damit auch noch einen bemerkenswerten Cannon-Ableger in die Welt. Der B-Charakter nicht zu leugnen, gibt es so dermaßen bemerkenswerte Story-Details, das die Unternehmung einfach nur zur wahren Freude wird.
5: Platz 5 geht an das grenzgeniale Kammerspiel THE AUTOPSY OF JANE DOE, das mit zwei tollen Darstellern eine Ausnahmesituation unter famoser Atmosphäre hochzüchtet... und somit ein Horrorhighlight der letzten Jahre darstellt. Genrefans kommen nicht drum rum, alle anderen sollten ebenfalls einen ultra-spannenden Blick wagen.
4: Im Zug meines Halloweenmarathons hab ich endlich das ikonische Original zu Invasion der Body Snatchers gesichtet und war restlos begeistert. Der Sci-Fi-Classic (1956) im s/w-Gewand tauscht Kleinstadtidylle gegen Paranoia... und vertilgt nach und nach alles Vertraute um einen. Der Aspekt des Gefühlsentzuges weckt auch noch menschliche Tiefe.
3: Obwohl James Whales beide Frankenstein-Klassiker schon 'ne Marke sind, hat mich als Stimmungsfan The Old Dark House (1932) nochmals mehr vom Hocker gehauen. Das Setting mit dem düsteren Hause, das in einer stark verregneten Nacht die einzige verbliebene Zufluchtsstätte darstellt, wird zur aktiven Übernachtung mit weiteren Gästen, Gefahren und ominösen Gastgebern. Boris Karloff dient auch noch als Butler - vor dem man sich jedoch ebenfalls fürchten sollte. Hierzu wär 'ne Blu-ray richtig fein.
2: Eine heiße Sommernacht, eine Großfamilie mit allerlei schlummernden Problemen, ein Vater der womöglich totkrank sein könnte und auch Erbschleicher versammeln sich im Anwesen Pollitt. Alle sind sie da... und die kommende Nacht wird charakterlich gleich nochmals die Temperatur hochtreiben. Die Katze auf dem heißen Blechdach (1958) ist feinstes Charakterkino unter herrlich hitziger Sommernachts-Stimmung.
1: Billy Wilders Gerichtsdrama hat sich letztendlich in die Top3 und an die Spitze gemischt. ZEUGIN DER ANKLAGE aus meinem Agatha Christie Weekend, ist verwinkeltes Gerichtskino, mit klasse Darstellern, spleenigen Charakterzügen und einem mehr als verschachteltem Plot. Fand ich richtig genial!
Sodala! Und weil ich einen so knapp am letzten Jahresübergang guckte, ging er mir fast verloren; deshalb hier noch eine Entdeckung, die ich ebenfalls unter die TOP 5 einreihen möchte...
PREDESTINATION überzeugte mit einem Sci-Fi Plot der seinesgleichen sucht. Ein Brainfuck in Sachen Zeitreise und mit ihm, eine außerordentlich spannende Geschichte. Was als stimmungsvolle Barstory beginnt, dreht bis Ende raffiniert verschachtelt an der Schraube.
Das waren meine besten Ersichtungen des Jahres 2017! Die ersten drei Plätze könnte man sogar untereinander tauschen, weil jeder für sich ein persönliches Highlight darstellte. Im Allgemeinen hab ich es nicht so mit gezielten Platzzuweisungen, mir aber dennoch Mühe gegeben die Besten der Besten zu sortieren.
Das 80s-Musical Little Shopf of Horrors war ebenso ein noch zu erwähnendes Highlight, wie der Kurzfilm The Snowman aus dem Weihnachtsprogramm. El Bar ein abgedrehtes Kammerspiel und Das letzte Wochenende ein klasse Krimi. Auf Wonder Woman und Logan möcht ich in Sachen Comicadaptionen ebenfalls nicht vergessen.
Nun wünsch ich nur noch ein tolles neues Jahr an Neuentdeckungen! Und nochmals mehr persönliche Erfolge abseits des Flimmerprogramms. :)
Viel Spaß, gute Unterhaltung und auch ansonsten nur das Beste.
Hier meine Kritiken zu genannten Jahreshighlights:
Menschen im Hotel - Grand Hotel
Die Dämonischen - Invasion der Body Snatchers
Die Katze auf dem heißen Blechdach
Die Schriftzüge wurden den jeweiligen Filmpostern entnommen.
Besitze keinerlei Rechte am Bildmaterial.
Christmas in Connecticut - 1945 vs. 1992
24. Dezember 2017
CHRISTMAS IN CONNECTICUT
Der s/w-Classic von Regisseur Peter Godfrey stammt aus dem Jahre 1945 und lässt Barbary Stanwyck (Frau ohne Gewissen) für Dennis Morgan kochen; würde sie denn kochen können! Gelegentlich läuft der Titel bei uns auch unter dem Namen "Weihnachten nach Maß".
Das 1992er-Remake fürs Fernsehen, bei uns "Weihnachten in Connecticut" oder auch mal "Schuld war nur der Weihnachtsmann" getauft, schickt Kris Kristofferson (Convoy) und Dyan Cannon in ein Küchen- und Weihnachts-Intermezzo. Der Film gilt bis heute als die einzige Regiearbeit von... jetzt kommts: Arnold Schwarzenegger
Christmas in Connecticut - 1945
Ein Matrose entgeht in Seenot knapp dem Verhungern. Um im Krankenhaus viel schneller an ersehnte feste Nahrung zu kommen, rät ihm sein Freund und Bettnachbar, etwas Tam Tam zu machen - und das, obwohl sich sein Magen noch schonen sollte. "Tam-Tam machen" bedeutet übrigens Flirten! Was er sich jedoch lieber verkniffen hätte, hätte er geahnt, dass die Kleine gleich Heiraten will!
Weil sich herausstellt das Soldat Jefferson Jones (Dennis Morgan) großer Fan einer Kochkolumne der berühmten Schreiberin Elizabeth LANE ist, schreibt seine Quasi-Verlobte (die Krankenschwester) dem Herausgeber des Magazins. Sie will dem Soldaten ein wunderbares Weihnachsfest auf die im Magazin so schön dargestellte Variante schenken. Auf der so bezaubernd umschriebenen Farm von Elizabeth Lane. Damit der Soldat weiß, wie sich so ein trautes Heim anfühlt, um vor Hochzeit und Heimisch werden keine kalten Füsse zu kriegen.
Der Herausgeber des Magazins der Krankenschwester noch etwas schuldig, will das sogar klappen. Weil die verträumten und so köstlichen Geschichten von Elizabeth Lane aber vollends erflunkert sind,...
... hat man gaaaaaanz schön viel vorzugaukeln!!
Nicht nur dem Matrosen auf Weihnachtsurlaub, auch dem Chef des Magazins!!
Elizabeth ist alles andere als die warmherzige Mutter und prächtige Hausfrau vom Lande, vielmehr eine kinderloses und Nerzmantel tragende Stadtschnitte, die sich ihr zauberhaftes Wohlfühl-Ambiente vom Lande und deren köstliche Gerichte aus den Fingern saugte. Da der aktuelle Freund von Elizabeth aber ein Häuschen am schicken Lande hat, müsste das schon klappen. Nun bräuchte man nur noch einen echten Koch -FELIX muss mit- und ein geliehenes Kind. Der aktuelle Freund gibt sich gleich als Ehemann aus und will Elizabeth sogar noch vor Auftauchen der Gäste tatsächlich heiraten.
Würden die nicht zu früh kommen und sich Elizabeth nicht in Jefferson Jones vergucken! Und auch umgekehrt!
Quelle: hookedonhouses.net / Copyright: Warner Bros / Distributor: Lighthouse HE
Ein prachtvolles Anwesen im Schnee liegend, schön urig, ländlich. Und obwohls aus dem Studio stammt, kann das Leben am Lande wahrlich nicht mehr entzücken.
Tragen die Täuschungsmanöver schon automatisch allerlei verquere Humor-Situationen in sich, ist es der Koch FELIX (S.Z. Sakall) der die besten Lacher produziert. Allein schon seine Bekanntmachung mit der Haushälterin begeistert als heiterer Einstieg in die Küche des Landlebens. Was der noch alles dreht und wendet, vom Pfannkuchen begonnen bis zu manch Figuren-Gemüt, arrangiert er nicht nur manch Wendungen, sondern kocht sich mit der guten Laune auch noch in die Herzen der Anwesenden und Zuseher. Sodass sich Felix als die eigentliche Perle des Filmes herausstellt.
Der üppige Baum, der lodernde offene Kamin und der Matrose am Klavier... ein schöner Hl. Abend!
Quelle: hookedonhouses.net / Copyright: Warner Bros / Distributor: Lighthouse HE
Mit dem bisher getäuschten Magazinherausgeber -einem passionierten Genießer und Schlemmer- der sich qausi selbst zum Essen eingeladen hat, wird die Show nur noch amüsanter... und wirrer. Besonders wenn tags darauf auch noch ein falsches Baby abgeladen wird! Letztlich hat man mehrere Ecken zu täuschen und eine vermutete Kindesentführung -war doch nur geliehen- lädt sogar noch die Polizei zum Ränkespiel. Herrlich verrückter Spießrutenlauf, in dem aber gewiss der humorvolle Aspekt und nicht die Spannung im Vordergrund steht. Letztlich kann man gewiss sagen...
"Was für ein Weihnachten!"
Situationen wie die nächtliche Kühlschrankplünderung sind es dann noch, die das ganze auf herrliche Weise abrunden. Ich mag so kleine spleenige Wohlfühl-Details die irgendwie besonders und nicht alltäglich sind. Der Matrose und der immerhungrige Chefredakteur machen sich nämlich über das restliche Hühnchen her. Da kann sogar mal 'ne Kuh hinzu kommen und ein flottes Jingle Bells fehlt natürlich ebenso wenig.
Copyright: Warner Bros / Distributor: Lighthouse Home Entertainment
Und sollten doch mal kleine Flausen auftauchen, glättet die wunderbar der umscheichelnde Score. Der hält sich schön dezent im Hintergrund, bietet aber dennoch ein markant wohliges Ambiente.
Christmas in Connecticut - 1992
... legt einiges gleich anders aus: Aus Elizabeth Lane wird die Witwe Elizabeth Blane (Diane Cannon), die als Fernsehköchin tätig ist, aber ebenfalls nicht die Bohne vom Kochen versteht und in ihrem Luxusappartement lieber in einen Burger beißt. Als in den Fernsehnachrichten die Geschichte eines Helden die Runde macht, sieht Produzent Yardley (Tony Curtis) die Möglichkeit, die Einschaltquoten in die Höhe zu treiben und lädt den Herrn ebenfalls... zur erfundenen Farm mitsamt Familie, zum Weihnachtsfest. Das Ganze soll ein großes Live-TV-Spektakel werden.
Den Helden übernimmt Convoy- und Countrylegende Kris Kristofferson. Der sowas wie einen zurückgezogenen Mountie darstellt, hausend in einer urig-edlen Blockhütte in Colorado. Als ein Schneesturm aufzieht, rettet er ein verschwundenes Kind und wird somit zum Fernsehhelden Amerikas. Eigentlich hat er null Bock auf die folgende Kochshow, braucht aber das Geld um sich eine neue Blockhütte aufzubauen - die ist ihm nämlich bei der Rettungsaktion abgefackelt!
Also auf nach Connecticut!
Inzwischen hat sich Elizabeth aus allerlei Freunden, eine Familie mitsamt Enkelkinder zusammengeklaut! Hieß der zu täuschende Boss im Original Yardley, übernimmt diesen Namen hier der schon eingeweihte Produzent, in dessen Rolle Altstar Tony Curtis inbrünstig überzieht und sich seine abstrusen Darsteller-Spässchen erlaubt... und auch gleich als Pseudo-Ehegatte von Elizabeth einspringt. Anders als im Original, hegt der keine echten Heiratspläne, würde Elizabeth aber gern an die Wäsche gehen! Der Part des übergeordnet zu täuschenden Produzenten fällt demnach weg, lässt gegen Ende aber Richard Roundtree (Shaft) noch in einer ähnlichen Rolle auftreten.
Die Stimmung ist gelungen, die Ausstattung macht sich recht weihnachtlich und beherbergt irgendwie heimeliges 90s-Feeling. Vereinzelt kommen sogar reale Winteraufnahmen vor die Linse, großteils setzt man jedoch wie das Original auf Studioattrappen und flockigen Kunstschnee. Egal ob beim Holzhacken oder im Aufbruch zur sonderbaren Jagd, richtig kalt wirkts leider nie.
Den alten VW Bully empfand ich noch als schickes Element...
Copyright: Turner Pictures / Distributor: Lighthouse Home Entertainment /e-m-s
Der Humor schon über dem Limit, macht die teilweise Überzogenheit sogar Spass, rückt aber gewiss der Farce auf die Pelle. Besonders was Curtis angeht. Dass Schwarzenegger Regie führte, merkt man eigentlich nur an etlichen Anspielungen...
"Damit wirst du bekannter als Schwarzenegger." (schwarze Sonnenbrille)
... auf den Terminator. Außerdem darf Arnie noch ein Cameo nebst eines TV-Übertragungsbusses absitzen.
Die Familie wirkt echt abgedreht, zusammengewürfelt aus den verrücktesten Ecken, darunter auch Jimmy Workman - den man eventuell als Pugsley der Familie Addams kennt-, der so seine Kniffe auspackt um Extra-Taschengeld rauszuschinden... wenn er nicht grad hinter den Weihnachtsbaum reihert! Als tatsächliche Köchin fungiert Elizabeths Assistentin, die sich in der häuslichen Rolle als ihre Tochter ausgibt. Auf einen FELIX muss man hier aber leider verzichten.
Copyright: Turner Pictures / Distributor: Lighthouse Home Entertainment /e-m-s
Das schauspielerische Ausarten bez. chaotischen Humors verträgt man noch, in Sachen Liebestwist kauft man Krisstofferson aber keine Regung ab.
Auffällig in Original und Remake ist die Tatsache, dass der Held stets eine (vermeintlich) verheiratete Frau anmacht. Teilweise ganz schön ungeniert - könnte manch einer meinen. Obwohl sich der Held im klassischen Original noch eher zurückhält und dieses Dilemma auch anspricht.
Als Anspielungen aufs Original übernahm man vereinzelte Momente, wie das Baby baden, das Pfannkuchen werfen, den Tanz gegen Ende und natürlich die Schlittenfahrt. Anderweitig hat man sich eher locker ans Original gehalten, um für minimale Abwechslung im ohnehin fixen Grundkonzept zu sorgen.
Copyright: Turner Pictures / Distributor: Lighthouse Home Entertainment /e-m-s
Witzig ist meine Wahrnehmung beider Filme: Als ich damals das erste Mal den Classic sah, empfand ich ihn gar nicht als sooo gut. Dieses Mal bemerkte ich jedoch vielmehr Einzelheiten des illustren Kammerspiels und hatte richtig viel Spass mit diversen Anwandlungen. Ein Kanditat, den man sich auch öfter ansehen kann.
Das Remake hingegen entdeckte ich als Jugendlicher erstmals irgendwo im winterlichen RTL-Nachmittagsprogramm und fand ihn aufgrund der emotionalen Geschichte und des angenehm ausgestatteten Haus-Settings ziemlich gut! Damals achtete ich weder auf Schauspiel noch war ich anderweitig kritisch. Mittlerweile fand ich's nicht mehr ganz ganz rosig, vielmehr peinlich, wenn auch vereinzelte Punkte immer noch recht unterhaltsam oder stimmungs-nett waren.
Die Wahrnehmungen von damals also umgekehrt und somit beide etwas realistischer betrachtet, kann ich mich den imdb-Wertungen anschließen: 7,4 für das Original und 4,8 fürs Remake. So würd ich das mittlerweile auch sehen. :)
Es war mir eine weihnachtliche Freude!
Jetzt kann ich nur noch herzallerliebste WEIHNACHTEN wünschen! Habt eine schöne Zeit, genießt die Feiertage, esst nicht zuviel nach Mitternacht und falls 'ne Kuh beim Fenster reinäugelt, weist sie in die Stallung zurück und hütet euch dabei vor Dachlawinen. ;)
Ein FROHES FEST meine Freunde!
Besitze keinerlei Rechte an den Filmausschnitten.
Diese wurden bei den Bildern vermerkt.
Weihnachtssichtungen #8
22. Dezember 2017
GB 1982 - The Snowman
Der 26 minütige Kurzfilm basiert auf einem Bilderbuch und war sogar als BEST ANIMATED SHORT FILM bei den Oscars nominiert. Hat zwar nicht gewonnen, dafür aber andere Preise abgeräumt und sich in England als (alljährliches) Traditionsgut einen festen Platz in der Popkultur gesichert.
Alles beginnt mit dem Hinausstapfen eines kleinen Jungen in den frisch gefallen Schnee. Aus Langeweile entschließt er sich einen Schneemann zu bauen. Eine Schaufel Magie hinzu und schon können die Abenteuer mit dem neuen Freund ihren Lauf nehmen. Aber Achtung, der Schneemann darf sich nicht zu lange im Haus aufhalten und schon gar nicht vor dem Kamin! Eine Tiefkühltruhe ist auch viel bequemer.
Und das war erst der Beginn einer entzückenden Reise.
Ganz ohne Worte, nur geleitet von einem umschmeichelnden Orchester, lässt man sich durch die Eindrücke treiben und in die erweckte Stimmung entführen. Die nahezu drängt, sich fallen zu lassen und die Zeit zu vergessen.
Voller liebreizender Heimeligkeiten entfaltet sich schön gezeichnet - liebreizend altmodisch mit Buntstift ausschraffiert - eine Wohlfühlreise mit kleinen magischen Momenten. Auch etwas rührselig, gar einen Hauch Melancholie innetragend, ist es eine Reise audiovisueller Künste - in winterliches Labsal gehüllt. Zumindest fühlt es sich so an.
Irgendwann hebt man sogar ab, schwingt sich in die Lüfte, um noch weitere Winkel dieser Welt zu erkunden. Hierzu der einzig gesungene Musiktitel (Howard Blake/Walking in the Air) als Begleitung, wird einem der auch noch als Ohrwurm sicher sein. (Der Song wurde übrigens u.a. schon von Nightwish adaptiert.)
Tja und ihr werdet nicht glauben, mit wem die Schneemänner letztlich bekannt sind.
Nach der Heimkehr dieses weihnachtlichen Trips, verhält sich das Drehbuch sogar recht ehrlich, irgendwie erwachsen. Denn nicht alles kann so schwungvoll bleiben.
Sofern einem die Stimmung nicht trübselig anmutet, ein rundum gelungener Exkurs aus dem Alltag. Der trotz der ruhigen Entfaltung, wie im Flug vergeht und sich angenehm nostalgisch für die Winterzeit macht. Ihr findet den Trickfilm auch online, mittlerweile ist sogar eine DVD erhältlich. Zum 30. jährigen Jubiläum (2012) gab es dann sogar eine Fortsetzung.
KAN 2013 - Petes Christmas
Ein Zeitschleifenabenteuer an Weihnachten hatte ich ja schon: Die 12 Weihnachtsdates drehten ein Liebesroulette mit Persönlichkeitsfindung und sorgten in der weihnachtlichen Backmischung für liebenswerte Abwechslung. Da ich das Murmeltierkonzept ohnehin mag/liebe, darf jetzt noch ein Kid/Teenager die tägliche Runde antreten.
Zachary Gordon (Gregs Abenteuer) wäre jetzt nicht meine erste Wahl gewesen, Bailee Madison (Brücke nach Terabithia) als frisch zugezogenes Nachbarsmädchen versüsst einen aber jede Begegnung mit überniedlichem Bäckchengrinser. Wider Erwarten läuft keinmal mehr eine vordergründige Lovestory durch die Schleife, sondern ein Familiendilemma. Für die wird Weihnachten nämlich zum Disaster! Alles nur mögliche läuft daneben, sodass der Haussegen am Hl. Abend richtig schief hängt. Pete betitelt es sogar als das schlimmste Weihnachten aller Zeiten; denn es wurde neben allerhand Problemchen nicht nur sein Geschenk vergessen, er hat als mittlerer Prellbockbruder auch die Schuld für alles einzustecken.
Und auf Anfang!
Und ja, der kleine Bruder hat einem immer noch ins Bett gepinkelt! Hahaha!
Nach der ersten Wiederholung ganz schön durch den Wind, benötigt Pete zwar eine Weile bis er endlich in die tägliche Zeitschleife eingreift, dann nimmt er sich aber einen Charakter nach dem anderen vor. Die jährliche Tradition eines Footballspieles, bringt mit allerlei weiterer sich wiederholender Eckpunte auch genug Möglichkeiten mit. Bei den zu beeinflussenden Persönlichkeiten steckt man gelegentlich aber genauso fest, wie im wiederkehrenden Tage - irgendwann löst sich allerdings auch das letzte Rätsel. Aufgewertet wird das ganze noch durch Althase Bruce Dern (The Hateful 8) in der Rolle des Großvaters, der manch kritische Sprüche schön trocken rüberschiebt...
"Er ist ein interessanter Junge. Total durchgeknallt, aber... dennoch interessant."
Nett familiär und für ein Kids-Movie doch auch (leicht) gehaltvoll. Für einen Fernsehfilm außerdem nett ausgestattet, gibt sich das traute Heim weihnachtlich schick und die Zeitschleife Tag für Tag mit neuen Charakteroffenbarungen - die es zu ordnen und bereinigen gibt. Würd ich als Weihnachtsvielseher mitsamt der 12 Weihnachtsdates sogar zur Sammlung nehmen - aber nur als Schnäppchen.
USA 2006 - Unaccompanied Minors (unbegleitete Minderjährige)
Die Geschwister Spencer und Katherine sollen Weihnachten zu ihrem Vater abheben. Allein in den Flieger gesetzt, steht ein Zwischenstopp am Hoover International Airport an, der wird jedoch von einem Blizzard in die Knie gezwungen! Und nichts geht mehr...
"Willkommen in der Lounge für alleinreisende Kinder."
"Helfen sie UNS! ...wir sind Flugbegleiter, kein mobiles Einsatzkommando!"
Ja, hier ist die Hölle los! Wenn man Weihnachten schon am Flughafen festsitzt, kann man diesen aber auch rocken!
Etwas High Flyers Club, die Läden unsicher machen, die Technikerhalle auseinander nehmen oder gar einen elektrischen Scooter klauen... zumindest so lang, bis die Security auftaucht!
Obwohl man es anfänglich mit einer ganzen Horde "alleinreisender Kinder" aufzunehmen hat, reduziert der Weihnachtsstreich am Airport sich auf eine echt talentierte 5er-Kombi. Als eine Art Breakfast-Bunch unter Quarantäne, erhält man allerlei belustigende Charakterdifferenzen... die gegen einen größeren Feind (der fiese Flughafenbesitzer mitsamt schusseliger Security) Ersatz-familiär zusammenwachsen muss. Spencer will für seine kleine zuckersüsse Schwester nämlich Weihnachten retten und dafür muss in der mega-unterhaltsamen Hetz durch Flughafen, Umgebung und Nacht, auch der Weihnachtsmann pünktlich sein! Eine wirklich spleenige Querbeet-Kidsrunde, unter die sich sporadisch auch der Junge aus Bad Santa schleicht - mit Aquaman-Talisman und sonderbaren Sprüchen im dicken Anorak:
"Der Freund meiner Mutter sagt, an Weihnachten kämpft Frosty der Schneemann mit dem Teufel."
Den Sturm (nur) in Erwähnungen hochgezüchtet, nimmt Rob Corddry (Hot Tub Time Machine) für seine Kids auch noch die Reise durch diesen auf. Dessen Road Trip mit einem Biodiesel-Mercedes (Oldtimer) ebenfalls brachial amüsante Tücken breithält!
Manch Aussagen sind der Brüller, für kindlichen Slapstick und tänzelnde Showeinlagen ist sich keiner zu schade, sodass man nur von einer schneidigen Inszenierung sprechen kann. Den Airport weiß man reichlich auszunutzen, damit einem vom labyrinthischen Kofferfördersystem bis hin zur Lagerhalle unabgeholter Gepäcksstücke, auch nicht die Dynamik ausgeht. Nach der abenteuerlich lustigen Nacht, hat der folgende Weihnachtstag natürlich auch noch eine herzige Überraschung abzuliefern.
Es mag nicht schwer sein ein Paul Feig (Regie) Abenteuer zu toppen, dieses Kids-Adventure überdauert aber alles, was er bisher (fragwürdiges) auf die Beine stellte. Zumindest aus meiner Sicht.
Ich mag diesen liebenswerten Ausnahmezustand, der mit den Lachmuskeln auch mal Schlitten fährt.
zuvor gesehen:
Der Gauner und der liebe Gott / Die Legende vom Weihnachtsstern / Lethal Weapon
Familie Stone
20. Dezember 2017
Die Familie Stone – Verloben verboten!
USA 2005 – The Family Stone
Alljährlich zum Weihnachtsfest versammeln sich die Stones im Elternhaus (Diane Keaton, Craig T. Nelson): Drei erwachsene Söhne (Dermut Mulroney, Luke Wilson, Tyrone Giordano) und zwei Töchter (Rachel McAdams, Elizabeth Reaser), bringen einige schon Anhang mit; egal ob (Enkel-)Kinder oder geliebter Partner, kann's auch mal eine neue Errungenschaft sein… so wie dieses Jahr Everett (Mulroney), der seiner legeren Familienbande Meredith (Sarah Jessica Partner) vorstellen will.
Was Everett jedoch in Meredith sieht, mögen weder die Stones noch die Zuseher fürs Erste erkennen. Doch in fester Absicht will Everett ihr an Weihnachten (mit einem Familienerbstück) einen Antrag machen.
Die kühle stocksteife Businessfrau im Kontrast zum warmherzigen Familienpool der Stones, bringt gleich mal Brisanz in die lieblich und schrullig verbandelte Familie! Vom Eintreffen weg wirkt Meredith wie ein Fremdkörper im Hause der Stones, weshalb sie aus Frust gehasst zu werden, ihre Schwester Julie (Claire Danes) zur feiertagsbedingten Unterstützung hinzuholt... die die Gefühlstrommel gleich NOCHMALS kräftig umrührt!
Der Cast ist fantastisch! Sind die Altstars ohnehin klasse, erfreut besonders Dermot Mulroney, der mir irgendwie schon immer sympathisch war. Mich mit Sarah Jessica Parker anzufreunden fällt mir da schon schwerer, arrangiert sich jedoch perfekt, weil sie von Anbeginn weg das schwarze Schaf mimt und ihre Sache außerordentlich gut meistert. Perfekt für diese Rolle. Rachel McAdams haut als genervte Schwester 'nen richtig genialen Home Sweet Home Grunge-Look raus und begeistert in krönenden Momenten von der Giftspritze bis zur Herzensdame. Überhaupt erhält jeder völlig individuelle Persönlichkeit für allerlei Facettenreichtum und in Claire Danes kann man sich nur vollends verlieben! Was für ein schmeichelhafter (Weihnachts-)Engel! Ist der Hauptcast schon genial gewählt, sind auch die liebenswerten Nebenrollen (Brian White, Paul Schneider) eine wahre Bereicherung.
Quelle: pathe.nl / Copyright: 20th Century Fox
Würde die Familie in ihren Charakteristiken nicht schon für genug zwischenmenschliche Furore sorgen, bringt neben der schwangeren Tochter, einem homosexuellen Pärchen und einem schattigen Geheimnis auch noch etwas Gebärdensprache Bewegung in die ohnehin schon quirlige Familie.
Geniale Weihnachtszeichnungen schon im Intro, kreiert sich ein wunderbar warmes Ambiente, irre gemütlich ausgestattet, sodass man herrlich leger in einem geborgenen Zuhause absteigt. Den Film damals irgendwo beim Zapping durchs Nachtprogramm entdeckt, landete ich gegen Finale zufällig in einer Szene, dessen Stimmung und Produktionsdesign schon damals in seinen Bann zog. Als ich "Familie Stone" später auch endlich einen Gesamtbesuch abstattete war ich mehr als erfreut, dass sich diese Stimmung auch von Anfang bis Ende hält. Was mitunter ein entschleunigender Grund ist, warum ich auch Filme wie "WonderBoys" oder "Beautiful Girls" so liebe... und sich die Stones zu (m)einem (Weihnachts-) Liebling entwickelt haben.
Bildquelle: hookedonhouses.net / Copyright: 20th Century Fox
Wenn sich vor der Türe auch noch der Schnee türmt, wird einem beim morgendlichen Kaffee nur noch heimeliger/wärmer. Besonders wenn man ihn aus so urigen Lieblings-Kaffeetassen schlürft!
Etwas Spiele, ein typisches Familienfestessen (mit etwas Themenüberzogenheit), ein Autocrash, sowie auch ein Nacht-trunkener Barausflug, …
„Tief in dir drin bist du ein Freak. Du lässt ihn bloß nicht raus.“
…gibt es Höhen, Tiefen, leider auch unerfreuliche (aber realistische) Nachrichten, sowie hysterisches Geheule, hin zu (schaden-)frohen herzlichem Gelächter. Zwischen dem eigentlichen Zusammenhalt, zeichnen sich natürlich auch immer wieder Krisen ab...
„Großmutter hat grad was schlimmes gebärdet.“
Musikalisch kann man neben dem schmucken Score auch anderweitig glänzen: Als Susannah sich „Meet me in St. Louis“ mit Judy Garland ansieht, verdrückt man nämlich gern mal ein Tränchen zu „Have Yourself a Merry Little Christmas“, während hierzu dem Ensemble eine bedächtige Montage geschenkt wird. Konträr dazu dreht man auch mal zu Tschaikovsky bekanntem „Cossack Dance“ (aus dem Nussknacker) auf, während man brüderlich-strittig durchs Haus tollt um sich Blessuren zuzufügen! Ein Brüller!!
Eine behagliche, als auch gefühlskritische Weihnachtszeit, die trotz manch Schattenseiten niemals runterzieht – wenn man vielleicht auch mal unnötig daneben haut (auf die Tischplatte) oder ein kleinwenig kitschig wird, so überzeugt vordergründig doch das exzellent ausgearbeitete und auch tiefgründige Dialogsskript!
Erfreulich auch, wenn man final gesehen nach so viel Charaktertrubel endlich in Pyjamahose und Morgenmantel vorm Weihnachtsbaum landet.
Das wär aber längst nicht alles… macht man weiter bis die Ambulanz auftaucht und die Weihnachtspute am Küchenboden landet! Einer wird sich gewiss ganz besonders auf Silvester freuen und als weiteres Zutun, dürfen wir sogar noch kurz die nächste Weihnacht streifen.
Was für ein fröhliches und warmherziges Weihnachts-/Familienchaos! Liebenswert, verletzlich, lustig und ebenso verquer, darunter wunderbares Persönlichkeits-/Dialogskino, mit einem harmonischem Score und einer rundum geborgenen Ausstattung. Der perfekte Ensemble-SloMoe, um mit abwechslungsreichen Schrulligkeiten und viel Gefühl, die Festtage zu bereichern.
Bildquelle: passerbuys.com / Copyright: 20th Century Fox
Regisseur Thomas Bezucha, der ebenfalls das feinsinnige Drehbuch verfasste, hat bis heute erst 3 Filme auf seinem Konto: Big Eden (2000), Familie Stone (2005), Monte Carlo (2011)… vllt. sollte ich auch anderweitig mal einen Blick wagen.
Das Familienrezept von Meredith - dieser rustikale Auflauf - findet sich übrigens auf der DVD. Die Morton Family Strata könnte ich zwischenzeitlich ja mal antesten bzw. ins Rohr schieben, während ich geduldig auf eine Blu-ray der Familie Stone warte.
Production Companies: The Family Stone, Fox 2000 Pictures, Michael London Productions, Pan Productions / Distributor: 20th Century Fox
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