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Kleine Yelchin-Filmübersicht / Like Crazy / Broken Horses / Weg mit der Ex / Middle of Nowhere

Euch wird bestimmt nicht entgangen sein, dass Anton Yelchin am 19.06.16 verstorben ist und somit mit 27 Jahren aus dem Leben schied. Vorerst hielt ich die Botschaft wieder mal für eine dieser derben Todes-Fakemeldungen um pietätlos auf unbrauchbare Seiten zu verlinken - leider bestätigte sich der Wahrheitsgehalt. 

Deshalb nahm ich mir den traurigen Anlass um nochmals ein paar Stunden mit Anton Yelchin zu verbringen. Ich ging in die Stadtbibliothek und lieh mir jene Filme aus, die mit ihm vorrätig waren und von mir bisher noch nicht gesehen wurden. 

Da ich das meiste mit ihm kenne, kamen einige weniger populäre Indiefilme zum Vorschein. Dazu später in den anSICHTEN - vorerst will ich euch sagen, welch Filme mit ihm den meisten Eindruck hinterlassen haben... denn alle Zeiten wieder sprang einem der smarte Typ mit dem müden (oder auch gefühlvollen) Blick, gerade wegen seiner oftmals extrem legeren Herangehensweise, auf recht symphatische und lockere Art ins Auge!

Da wäre mal die Stephen King Adaption Hearts in Atlantis in der er mit gerade mal 12 Jahren die Hauptrolle neben Anthony Hopkins übernahm. Der geheimnissvolle Mysteriefilm hat mich trotz recht ruhiger Herangehensweise (oder gerade deswegen) schon damals überzeugt. 

moviefancentral.com / Warner Bros

Mit Charlie Bartlett gelang mal ein etwas anderer Teenagerfilm...
madmovieman.com / 20th Century Fox

...in Terminator4 fand ich ihn als Kultfigur Kyle Reese hingegen falsch besetzt, das nur mittelmäßige Fright Night Remake erfuhr durch ihn sogar eine Aufwertung und gerade Odd Thomas zeigte trotz Ecken und Kanten das süsseste Pärchen ever, und seine wohl lässigste Rolle überhaupt! 

eklecty-city.fr / Ascot Elite

Er hatte also schon lange vor "Star Trek" seine Paraderollen abgeliefert, wobei mir beschämender Weise erst jetzt bewusst wurde, dass er russische Wurzeln hatte und deshalb erst recht eine gute Besetzung für Chekov abgab! Tja, man lernt nie aus.

Genauer betrachtet merkt man sogar, dass er ein paar richtig kultige Filmfiguren spielte: Kyle Reese, Charlie Brewster, Pavel Chekov!

Neben einigen anderen Filmen die es bei Zeiten noch aus seiner ehemaligen Agenda zu sichten gibt (Only Lovers Left Alive, 5 to 7, Rudderless....), konnte er zuletzt noch in Joe Dantes Zombie-Com Weg mit der Ex punkten, da gerade hier seine Figur einen wunderbaren Faible für Monsterfilmclassics und mehr aufbringen konnte. Gern hing man mit ihm auf der Couch ab, um bei einem s/w-Filmmarathon zu trauern!

Zuletzt konnte auch noch der Neonazi-Thriller Green Room recht gute Kritiken einfahren, in dem er eine Rolle als Punk-Rocker übernahm. Natürlich kommt noch Star Trek: Beyond und laut imdb konnte ich sehen, dass sich 4 Filme mit ihm noch in Post-Produktion befinden: Rememory, We Dont Belong Here, Porto und Thoroughbred.

Aber jetzt zu den 3 Titeln die ich mir ausborgte, wobei sich vorerst als vierter Titel noch Driftless Area darunter befand, ich aber nicht noch einen weiteren Thriller und auch den anderen was von Yelchin überlassen wollte. Dafür hab ich euch Weg mit der Ex zwischengestreut, dessen Kritik ich schon seit einem Jahr unveröffentlicht liegen habe. 

Zum Abschied von ihm, nun gute Unterhaltung mit ein paar Stunden Anton Yelchin...



 
Like Crazy

USA 2011
 
Der Liebesfilm (mit Komplikationen) beginnt gleich mit Kennenlernen und Start einer Bilderbuchbeziehung. Anna (Felicity Jones) und Jakob (Anton Yelchin) scheinen sich gefunden und das große Los gezogen zu haben.

Nach einer Weile romantischer Zweisamkeit fragt man sich, welche Probleme auf die beiden in ihrer Harmonie überhaupt noch zukommen könnten... da Anna jedoch aus England ist und ihr Visum (für die Völlig-Verrückt-Aneinander-Liebe) überzieht, beginnt folgewirkend ein vom Gesetz getrenntes Hin und Her zwischen England und L.A! Anna bekommt sogar ein striktes Einreiseverbot in die Staaten, und deren Liebe wird auf eine ganz harte Probe gestellt.

Anton Yelchin als Möbeldesigner wirkt anfänglich etwas bieder in seiner Aufmachung, wird aber mit der Spielzeit immer lässiger, lockerer und bietet emotional so einiges. Felicity Jones (Rogue One), die ein künstlerischer Schreibtalent in ihrer Rolle mitbringt, wird zum absolut liebenswerten Hingucker. Sie könnte echt nicht idealer und liebreizender besetzt sein.

Folglich geben sich allgemeine Beziehungsprobleme die Klinke mit dem enormen Distanzproblem. Ein Auf und Ab zwischen bewusst gewählten Trennungen, aufgrund der wachsenden Sinnlosigkeit, und dem schmachtenden Wiederzusammenfinden, weil die wahre Liebe einfach nicht anders kann!

Wahrlich herzzerreißend wird die Sache mit dem Auftauchen von Sam (Jennifer Lawrence in einer Nebenrolle), die in Trennungszeiten von Anna, immer wieder stark emotional an Jakob hängt, genauso beginnt Anna eine Beziehung mit einem Landsmann, doch jeder hängt eigentlich stets sehnsüchtigst am anderen.

Das Hin und Her gestaltet sich gemütlich erzählt (mit etwas Wackelkamerabegleitung bei manch improvisierten Dialogen), recht romantisch durch kleine kreative Geschenke (selbstgeschriebenes Beziehungsbuch, Designer-Stuhl...), man hängt gemütlich ab, lauscht Independent-Songs, genießt immer wieder Whiskey und jede mögliche Sekunde miteinander; was auch einige herausragenden Momente bereithält: Für mich als Bsp. die Bildercollage mit den täglichen Aufwachmomenten oder auch die U-Bahn-Szene, in deren wechselnden Blicken nicht mehr wortloser Schatz liegen könnte,...

Für SloMoe-Fans und leidgeprüfte Romantiker definitiv einen Indie-Blick wert.
Das Ganze ist so herzzerreißend wie zum Verrückt werden! Wie die beiden weiß man nie, wie es nun weiter gehen soll. Das Ende überrascht vielleicht sogar etwas und kann sogar weiterinterpretiert werden, ist aber grundsätzlich deutlich. Ein nachvollziehbarer und recht natürlicher Liebestwist.

 

Broken Horses

USA 2015
 
Buddy (Chris Marquette) und Jackie (Anton Yelchin) verlieren schon im Kindesalter ihren Vater. Der kaltblütig vor den Augen Buddys erschoßen wird. Die Jungs gehen jeder ihres Weges, Buddy bleibt jedoch im Ort und gerät gleich nach dem Tod des Vaters in die Fittiche des Gangsterbosses Julius Hench (Vincent D'Onofrio). Aufgrund einer kleinen geistigen Behinderung lässt sich Buddy von Hench leicht um den Finger wickeln - um die Drecksarbeit zu erldigen. 
Aufgrund eines musikalischen Talents lebt Jackie in New York, er will heiraten und kehrt nun 8 Jahre später aufgrund eines Hochzeitsgeschenkes von Buddy, zurück in das staubige Nest an der mexikanischen Grenze...

Schnell gerät Jackie in verrückte Machenschaften, entgeht nur knapp einem Mordanschlag und tötet notgedrungen sogar einen Menschen. Hench hat ein paar abgedrehte Methoden um seinen Schützling Buddy bei ihm zu halten. Die Liebe der beiden Brüder zueinander stellt so einiges auf den Kopf!

Nach einem kleinen Einstieg kommt man also schnell zur Sache, teilweise wird man fast überrumpelt, so schnell steckt Jackie in der tiefsten Scheiße. Das ganze wirkt wie ein modern ausgelegter Western, nur mit Gangster anstatt Cowboys, und schwarzen hochmotorigen Pick-Ups statt Pferden. Der Twist zwischen den Brüder gestaltet sich recht emotional, genauso hat Hench als einiges zu verlieren.

Chris Marquette (Girl Next Door, Fanboys) hat man so noch nicht gesehen, er spielt die leichte Behinderung fantastisch, kann aufgrund der gelegentlichen Überdrehtheit aber auch mal ins Nervige übergehen. Auf einige Gewaltspitzen wird dabei nicht verzichtet, weil die Gehirnwäsche von Buddy blutige Taten trägt.

Yelchin hingegen gibt den Gebildeten, mit lässigen Zausekopf und hübscher Verlobten (Maria Valverde) ist er voll beschäftigt seinen Bruder aus diesen organisierten Fängen zu befreien, ohne den Gangster-Twist vollkommen aus dem Ruder laufen zu lassen. Klares Highlight des Films ist die visuelle Aufmachung, sowohl Produktionsdesign als auch Location punkten durchgehend. Gerade die erbaute Ranch am See macht als Finalbrennpunkt einiges her. Die Synchro ist genauso gelungen. D'Onofrio sieht wieder mal richtig gut aus, Thomas Jane hat leider nur ein kleines, aber erfreuliches Cameo als Vater.

Klingt alles schön und gut, dass einzige sich abhebende Element dieses Gansterwesterns bleibt jedoch der indische Reggiseur (Vidhu Vinod Chopra), der hier eine typische US-Story umsetzt, sie aber trotz manch doppelter Spielchen und ausgereifter Emotionalität, recht simple hält. Das Drehbuch hätte da schon noch etwas Wendigkeit vertragen. Ansonsten aber fantastisch besetzt/gespielt und wirklich wunderbar fotografiert!



Weg mit der Ex
Burying the Ex USA 2014
 
Max (Anton Yelchin) steht unterm Schlapfen seiner Freundin Evelyn (Ashley Greene), er mag sie zwar enorm und hält sie für eine äußerst hübsche und kluge Frau, die man so schnell gar nicht wieder findet, aber genauso viel von ihr genervt ist. Da er jedoch sooo verliebt ist, sie noch mehr in ihn (man wird den Rest typischerweise schon formen können), geben sie sich aus einer Laune heraus ein treues Versprechen ewiger Liebe… blöd nur, dass dabei ein nebenstehender okkulter Flaschengeist deren emotionale Band auch über den Tod hinaus fixiert! Evelyn stirbt kurz darauf und kehrt aus diesem Grund auch wieder zurück zu ihrem Liebsten. Ihr körperlicher Verfall scheint kein hinderlicher Grund zu sein, erneut mit dem Zurückgebliebenen ins Bett zu springen und die Beziehung fortzusetzen. Max hat sich jedoch nach seiner Trauerphase schon wieder in jemanden verguckt, der nun doch, weitaus besser zu ihm passt!
 
Die Neue weiß zumindest was Monster-Cerealien sind!
 
Joe Dantes Handschrift kennt man gleich raus, dennoch wagt er sich fast etwas zu weit von seinem gewöhnlichen Charme weg, der Score passt zwar super, der reichliche Filmfan-Charme ist einfach nur wunderbar, vortrefflich auch die Gruseleinflüsse zwecks Horrorladen – "fahren sie zur Hölle" - sowie die leichte Halloween-Einbindung... könnte alles nicht besser zur Friedhofsnacht und dem weiteren morbiden Anwandlungen passen... der Rest ist jedoch eine völlig pauschale Teen-Liebesgeschichte, in der Evelyn zwar reichlich schwarzen Humor aus dem Grab mitbringt, ansonst aber alle aufgesetzten passen-wir-eigentlich-zusammen-Klischees abarbeitet. Zwar witzig unter einem tollen Setting angesiedelt, aber weniger herausragend. Die wenigen Computereffekte die auftauchen sind mies, die restliche Handarbeit aber völlig in Ordnung!
 
Anton Yelchin geht die Sache mal wieder locker-lässig an, könnte zwar etwas mehr aus sich herausgehen wenn man schon die modrige Ex zurück unter die Erde zurück schicken will, punket dafür aber definitiv in den persönlichen Rollenattributen. Ashley Greene, die ich zuvor noch in "Staten Island Summer" als Luxus-Girl beäugelte, musste hier schlichten Mut zur verwesenden Hässlichkeit beweisen. Durch ihre Rolle entfernt sie sich jedoch sowieso vom männlichen Wunschtraum: Wer will schon eine penetrante, aufsässige Ökotante die krankhaft eifersüchtig dein ganzes Leben umkrempeln will?!
Da kann sie noch so scharf und lüstern sein; der Charakter und auch noch gallertartige Leichenflüssigkeit beim Küssen, sind ist einfach eklig. Der Geruch und die Fliegen ganz zu schweigen! Noch dazu so unheimlich resolut und stärker als zuvor, da kann man echt Angst bekommen, besonders wenn man nun endgültig mit ihr Schluss machen möchte!

Da hilft auch der Halbbruder Travis (Oliver Cooper) nicht viel weiter, schon gar nicht wenn man sich beim ersten Treffen mit Miss Untot einpfeffert; wobei der Nekrophilenwitz gut ist – reichlich Absinth legt nämlich sogar Tote flach!
Der einzige Lichtblick für Max ist die neue Bekanntschaft Olivia (Alexandra Daddario), die auch filmtechnisch voll auf seiner Welle liegt. Da kommt wieder Freude auf, wenn die beiden zusammen "Night of the Living Dead" im Open-Air-Kino (neben Grabsteinen) gucken. Elementar sind für den Filmfan auch die alten Retro-Filmposter in Max alter Wohnung – bevor die Ex alles GRÜN machte - und Max Trauermarathon mit unzähligen s/w-Filmen, oder manch Hammer-Film der im Horrorladen läuft. Das bringt viel nostalgischen Monstercharme ein. 
 
Bei Joe Dante ist man als (Genre-)Filmfan also immer gern zuhause, und wenn Evelyn a la Exorzist Max so richtig heftig ins Gesicht kotzt, kann man nicht anders als sich vor Lachen zu krümmen! Anderweitig bleibt es dennoch nur eine Teenager Lovestory. Also wenn man solche gern guckt hat man durch Dante ein wunderbares Fanboy-Extra, wenn man aber eher Dante guckt, womöglich weniger Freude als sonst!? Dazu wirkt die Sache zu modern, es sei denn, Althase und Stammdarsteller Dick Miller (Gremlins 1,2; …) kommt auf ein Cameo vorbei!! ;)



Middle of Nowhere

USA 2008

Dorian Spitz (Anton Yelchin) ist das schwarze Schaf einer elitären Familie. Da er so gar nicht in deren Rahmen passt und sich auch nicht fügen will, verdonnert ihn sein reicher Ziehvater zu einem Job im ansässigen Wasserpark. Um sich seinen Broterwerb etwas aufzubessern expandiert er im Marihuana-Handel, wo ihm seine Kollegin vom Wasserpark, Grace (Eva Amurri), gerade recht kommt, die braucht nämlich aufgrund von Schulden dringlichst Geld um aufs College gehen zu können und Dorian für seine Geschäfte eine Fahrerin!

Dorian und Grace - zwei Teenager mit etlichen Problemen, in einem leicht herben Teenagerfilm, dennoch unter sommerlicher Kulisse des südlichen Lousianas. Während die beiden notgedrungen zusammenwachsen um ihre Ziele zu erreichen - wobei die meist gar nicht so klar sind - lüften sich etliche persönliche Geheimnisse bezüglich verkorkster Vergangenheiten. 

Yelchin gibt dabei einen recht quirligen Zeitgenossen der immer einen lockeren Spruch auf den Lippen hat, sich trotz Intelligenz aber eigentlich um wenig kümmert. Seine eigentlichen Beweggründe verstecken sich noch irgendwo... im Filmtitel! Findet aber schnell Freude an allem, und sei es nur ein Bluessong im Radio des Waschsalons! Eine schöne Szene!

Graces (Eva Amurri) Probleme hingegen sind großteils durch ihre Mutter Rhonda (Susan Sarandon) verursacht, da die eine Menge Schulden auf Kosten ihre Tochter machte und ihr somit das College verbaute. Die kleine Schwester Taylor (Willa Holland) hingegen drängt die Mutter zu Schönheitswettbewerben, um noch etwas von ihrer verlorenen Würde auf Kosten der Tochter zurückzuholen. Willa Holland ist übrigens famos in der Rolle der kleinen Lolita, die nicht nur emotional für Furore sorgt, sondern auch mal geniale Aktionen reißt (Haare schneiden). Sich später sogar noch perfekt zum Duo hinzugesellt! Eva Amurri sieht Susan Sarandon wie aus dem Gesicht geschnitten ähnlich weil sie auch im echten Leben Mutter-Tochter sind.

So gondelt man mit dem Wagen sowohl durch den Sommer, als auch durch den Südstaat, bekommt ein paar schöne Bilder zu sehen, vertickt Marihuana, kriegt sich aufgrund von Romanzen in die Haare und entwickelt ganz gemütlich nebenbei, die charakterlichen Hintergrundstorys. 

Dabei gibt es einige Tiefschläge zu verbuchen, sodass sich der Film trotz sommerlicher Stimmung und kleinen Abstechern zu Partys und dem Wasserpark, recht bewölkt anfühlt. Irgendwo zwischen Drama und Komödie will man sich einpendeln, und schafft es letzten Endes doch auf ein halbes Happy End.

Passend zum Titel, weiß hier eben keiner, wohin, oder zu wem er eigentlich gehört! Weshalb Yelchins letzlicher Spruch sich perfekter als symbolischer Schlüssel eignet:
"Vielleicht können wir einfach irgendwo anhalten."

Ein guter Cast, eine Stimmung die sich unter sommerlichen Höhen und emotionalen Tiefen etwas trübt, sich aber irgendwo im nirgendwo, als gemütlicher Trip zwischen Familien- und Freundschafts-Dramödie um unerfüllte Träume kümmert. Das Ende des Films eignet sich dann auch noch recht gut um sich (traurig) von Anton Yelchin zu verabschieden.
 
 




Letzlich bleibt mir nur noch eins zu sagen: DANKE Anton Yelchin!
Für deine unterschiedlichsten Rollen und einer Vielzahl von Titel, die du uns, sowohl aus dem Independent-Kino als auch mal in Blockbustermanier hinterlassen hast.
Ich hab dir immer gern zugesehen, du warst smart, symphatisch und das Abhängen mit dir war stets recht lockerer Natur. Ich werd gelegentlich wieder meinen Blick auf dich richten. Einiges aus deinen cineastischen Quellen darf ich glücklicherweise noch erst-sichten, anderes mit dir seh ich mir auch gern öfter an. Mach's gut!  
 





zuvor gesehen:
Mein persönliches Sommerkino...

Mr. Hobbs macht Ferien / Wilde Zeiten / Fortress / Taking Woodstock


 
Coverbilder: bluray-disc.de, amazon.de
Sommerfilmintro / Mr. Hobbs macht Ferien / Wilde Zeiten / Fortress / Taking Woodstock



Nun ein Blog als kleine Einstimmung auf das, was bisher eher nur leicht durchblitzte und wieder vom Regen durchbrochen wurde, DEM SOMMER!
Mein persönliches Sommerkino steht in diesem Fall für Filme, die aufgrund ihrer Stimmung perfekt in laue Sommernächte passen. Das Genre ist dabei egal, obwohl es meist Wohlfühl- sowie Urlaubs-/Partyfilme sind, schleichen sich da auch verzehrend gern Horrorfilme (unter brütend heißer Hitze) ein!


Grundlegend passt alles was mit Urlaub, Strand, Strandhäuser, Wildnis, Natur, Sommer, Frivolität, Partylaune, Sonne, Hitze oder auch einfach nur mit Wasser zu tun hat. Auch Musikfilme finde ich recht passend, besonders Empire Records mag ich hierzu!
Es sind eben Filme die es schaffen mit einer Nuance inhaltlicher Sommer-Seele, Kontakt mit den aktuellen realen Empfindungen (des Sommers) zu knüpfen!

Natürlich kann es auch ein Sommer-Kino-Blockbuster sein, der keinerlei sonnige Thematik aufweist, aber einfach in dieser Zeit geguckt wurde und somit zum sommerlichen Erlebnis wurde. So könnte eigentlich jeder Titel in diese Kategorie fallen, wobei es mir nur darum geht, dass er
mit seiner Stimmung meinen persönlichen Sommer ergänzt! :)

Vorerst will ich euch einige Titel nennen, die ich euch teilweise letztes Jahr schon vorgestellt habe und für mich eindeutig hier rein fielen:

Da waren die gesamten The Hills Have Eyes Filme, sowohl Originale als auch Remakes, welche die schwitzigen Nächte nur noch freudig-fieser machten und atmosphärisch so richtig aufluden.
Mit den mo(r)dernen aber simple-altbackenen Remakes von Piranha ging es feuchtfröhlich weiter!

Auch Labor Day und das Original zu Freaky Friday passten hervoragend als Double Friday Feature zur Stimmung. Überraschenderweise guckte ich letztes Jahr gleich 2x Ganz weit hinten, indem ein Junge umziehen muss, dabei einen Sommerjob im Freibad übernimmt und von Sam Rockwell lernt wie man etwas selbstbewusster wird; obwohl sich Film und Charaktere einige Schnitzer erlaub
en, zieht mich die Indie-Dramödie immer wieder in ihre äußerst angenehme SloMo(e)-Stimmung. Er lief dann sogar bei uns im Open-Air-Kino des Freibades, leider hab ich es nicht geschafft. Wenn man ähnliches haben will, nur viel lustiger, aufregender und frivoler, dann guckt man lieber bei Staten Island Summer vorbei. Sah ich auch. In der Teenagerkomödie kann man(n) sich neben Partys dann sogar noch an Ashley Greene ergötzen. 

Auch das Original von Texas Chainsaw Massacre ratterte letzten Sommer durch den Player und konnte mit seiner dreckigen und feuerempfindlichen Dürre mehr als nur eine perfekte Kerbe ins sommerliche Kino schlagen. Heuer erhoffe ich mir mit Original & Remake zu "Warte bis es dunkel wird" zumindest ansatzweise etwas dreckigen Slasher-Sommerflair.


Die Klassifizierung ist zwar grundlegend unwichtig/-nötig, ich hab aber einfach mal ein paar zusammengefasst um ein gewisses Gefühl zu vermitteln. 

Also nun, bevor mein heuriges Sommerkino startet, als kleine sommerliche Einstimmung zu den Filmen, die ich letztes Jahr unter diesem Motto guckte - viel Spaß und Gute Unterhaltung!





 

 

 

Mr. Hobbs macht Ferien
Mr. Mobbs takes a Vacation -  USA 1962 


Mr. Hobbs (James Stewart) fährt in Urlaub und will sich mit Frau Peggy (Maureen O’Hara) endlich eine angenehme Ruhe gönnen, doch die hat stattdessen die ganzen Kinder mitsamt Anhang in ihr Ferienhaus eingeladen! So kreuzen neben seinem jüngsten Sohn auch seine 3 Töchter auf, zwei schon mit Schwiegersöhnen und ebenso Enkelkindern! Da kann schon der ein oder andere dabei sein, den der alte Brummpa – so schimpft der Kleine seinen Großvater – nicht leiden kann! Nicht der einzige der nebensächlich für Furore sorgt!

Obwohl sich der Großteil der Handlung im Ferienhaus abspielt, geht’s zwischen den Irrungen der Erziehung und den Beziehungsproblemen der Kinder auch mal hinaus… zum Jugendtanz; mit der Tochter zu ihren neuen Date ins Pizza Heaven – hier darf der damals populäre Sänger Fabian mit Lauri Peters sympathisch trällern; auf einen riskanten Segelturn zur Sonnenfinsternis um den einzigen Sohn endlich mal vom Fernseher wegzulocken, oder mit einem konservativen Zeitgenossen zur Vogelartenschau ("Ein Jahr vogelfrei!" lässt grüßen).
Oftmals lässt sich Stewart dabei aus dem Off schwarzhumorige, mögliche Todesanzeigen durch den Kopf gehen!

Zuhause ärgert der Familienkram, die Haushaltsbedienung aber auch die widerspenstige Pumpe die Wasser liefern soll und eine offenherzige Blondine am Strand könnte zur weiteren Gefahr werden. James Stewart, der hier immer wieder mal einen ausgelassenen grimmigen Spruch raushaut, weil ihm alle auf den Zeiger gehen, gibt mit Maureen O`Hara (McLintock) ein wunderbares alteingesessenes Ehepaar in ganz liebreizender Harmonie ab! Ein tolles Gespann!

Nette, leicht sommerliche Familienkomödie, mit einigen amüsanten Einlagen und witzigen Situations-Auswüchsen, aber am besten zum Ausrasten als gemütliche Abendunterhaltung dienlich! Grundbotschaft des Films: Die Familie ist das Wichtigste, auch wenn sie nervt!
Bei weiten nicht so chaotisch wie die Griswold-Urlaube aber für einen gemütlichen, nostalgischen Strandhausaufenthalt – auch wenn das Haus von außen betrachtet von den Addams sein könnte – absolut einladend!

Von Henry Mancini gibt’s noch etwas Sixty-Sound hinzu und Reggiseur Henry Koster landete nach den Zusammenarbeiten mit James Stewart (Mein Freund Harvey – 1950, Die Reise ins Ungewisse - 1951) erneut einen netten gemeinsamen Ableger: Mit etlichen Rauchschwalben und wenig Möglichkeiten zum Telefonieren, da immer schon jemand nervig in der Strippe hängt! Mag man einfach!!




 

Wilde Zeiten
A Good Old Fashioned Orgy -  USA 2011 
 
Eric (Jason Sudeikis) und seine Freunde (Tyler Labine, Lake Bell, Lindsay Sloane, Lucy Punch, Martin Starr, Michelle Borth, Angela Sarafyan, Nick Kroll), eine Gruppe Mitt-Dreißiger, feiern regelmäßig im Ferienhaus von Erics Vater (Don Johnson).
Famose Partys um kräftig auszuspannen und alte Zeiten wieder aufleben zu lassen. Doch plötzlich will der Vater das Haus verkaufen weil er ohnehin nie anwesend ist. Was den Freunden einen großen Teil ihrer bisherigen Gemeinsamkeiten nimmt… deshalb muss zum Abschluss eine letzte unvergessliche Party her… und warum soll das nicht eine gute alte Orgie sein!?

Immerhin wird die Jugend von heute auch immer perverser!

Anfänglich dacht ich Jason Sudeikis könnte nerven oder die Darstellerriege wenig passen, doch alle stellen sich als akzeptabel bis richtig symphatisch heraus. Auch sein bester Kumpel Tyler Labin (aus Tucker and Dale…) gibt nen locker lässigen Typen ab. Die Kombo ergänzt sich gut und stellt einen besonderen Kern eines freundschaftlichen Trupps dar. Natürlich sollte man für die Sache recht offen sein, sonst hält man allein die Idee womöglich schon für emotional wenig brauchbar/ausführbar, aber der Film geht da schon seine gelungenen Wege.

Witzig und wenig peinlich eingefädelt, gibt's aber auch vulgäre Aussetzer, als Bsp. das Info einholen in einem geheimen örtlichen Sextreff, in dem McCruden von seinem Onkel (David Koechner) Tipps bekommt, während ringsum grad alle rammeln - ihn eingeschlossen! Dennoch stets zum Lachen/Schmunzeln anregt und zwischendurch auch mal wieder ernstzunehmende Probleme anspricht, die aufkommen als sich Eric in die Maklerin (Leslie Bibb) zu vergucken scheint und die Sache mit der Orgie vielleicht doch nicht mehr wie erwartet durchführbar ist.

So driftet der Film nicht in eine Sexklamotte ab, sondern verbindet eine Komödie doch mit einer kräftigen Portion nackter Vertraulichkeit und sogar etwas Beziehungskomplexität, auf ganz nette, humorvolle und ziemlich lockere Weise!

Etwas leicht sommerlicher Spaß, nostalgische Partys bis über eine Polizeiverwarnung hinaus, ein traumhaftes Wochenendhaus und letzlich überraschend viel Intimität! Hat mir doch gut gefallen, ich mag den unkonventionellen Freundschaftstrip und besonders das Ausleben (Zurückholen) ihrer Jugend trotz des aktuellen Standes. Auch wenn er fast gänzlich wie ein Spaß- oder Kumpelfilm daherkommt, eigenet er sich vielmehr für alleine oder um ihn mit der Freundin zu genießen, damit man die Sache auch dementsprechend ranlässt! Zuviel nachdenken sollte man dabei natürlich nicht – kann man aber eventuell sogar.
 


 
 
Fortress
Sie kämpfen um ihr Leben -  AUS 1986 
 
Eine Schulklasse in Australien wird von 4 maskierten Männern gekidnappet, und nach langer Fahrt durch dürres Wald- und Wiesengebiet in eine steinige Höhle gesperrt. Die Angst der Kinder enthält jedoch auch eine überlebenshungrige Seite und lässt nach einem Ausweg aus der brisanten Lage suchen…


Der Inbegriff von Unschuld trifft hier auf abtrünnige und sogar obszöne Gewalttäter, die mit ihren bizarren Maskierungen (vom Weihnachtsmann bis zu allerlei comichaften Tiermasken) und der forschen Handhabe, gleich mal eine derbe Situation mit dramatischer Stimmung hervorrufen. Der dazugehörige Score bleibt auch stets bedrückend/bedrohlicher Natur und erzeugt somit einen einschlägigen (Ozploitation-)Flair der vom Gefühl Richtung australisches Terrorkino drängt. Die abgelegene Lage, ein Outback zwischen Wald, weitläufig hügeligen Wiesen und sandig bis steinigen Berglandschaften erschafft zusätzlich ein aussichtsloses Klima. Da rückt einem nicht nur die Sonne auf den Pelz!

Die Kinder haben hier (wohl durch die geringe australische Bevölkerungsdichte) eine Gemeinschaftsschule in der alle Alterklassen in einer zusammengefasst sind, was sich für spätere Zwecke – immerhin hat jede Altersgruppe ihre eigenen Entwicklungsnöte – ganz gut anbietet: Die einen berechtigterweise ängstlich verstummen, andere jedoch mehr Abenteurer sein wollen - die Situation womöglich gar nicht so realistisch einschätzen können?
Sid (Sean Garlick) richtig gut in seiner Rolle als kleiner Schießwütiger, der immer mehr tun möchte als die Lehrerin ihm vorerst erlaubt. Die Lehrerin Rachel Ward (Gegen jede Chance – Against All Odds) nicht nur eine richtig ansehnliche Fürsorge abgibt, sondern auch als taffe Leaderin immer im Zwiespalt steckt was man den Kindern noch (zusätzlich) zumuten kann!? Vernon Wells (Wez aus Mad Max2) befindet sich übrigens unter der Dabby Duck Maske, wobei die Maskierungen aber bis Ende verdeckt bleiben und nur einzeln ihre beängstigende Fratze lüften werden.

Bis zur 50 Minute ist der Film auch mehr ein dramatischer Survival-Thrill der im Geschehen weniger hergibt. Immer wieder versucht die Truppe unschuldiger Kiddies im sicheren Rahmen zu flüchten, bewegt sich dabei durch sperrige Höhlen und muss dabei sogar mal tauchen. Unterdessen werden immer wieder etliche Lagerfeuer entzündet, bis sie es zu einer Farm schaffen, hierbei der Terror aber erst richtig losgeht.

Ab hier eskaliert die Situation als ein Farmer erschossen wird und der Film erstmals Blut fließen lässt! In dessen Verlauf die Lehrerin mitsamt Kindern erstmals über körperliche Verteidigung nachdenkt und die Sache ihren einschlägigen Lauf nimmt. Beim nächsten Verschanzen wird sich nämlich vorbereitet... und dabei so mordslüstern gebastelt, dass jedem Pädagogen die Spucke weg bleibt!

Eigentlich wäre der Film eine TV-Produktion, wurde aber gleichzeitig auch als ungekürzte Fassung für eine Kinoauswertung vorgesehen. Das mit der TV-Produktion merkt man ihm aber keineswegs an! Die technische Inszenierung sowie auch das Handwerkliche lässt nie ein billiges Level erkennen. Nur gegen Ende kommt durch die Geschichte selbst ein moralisch fragwürdiger Punkt auf, der einen eindeutig merken lässt dass man sich in den 80zigern befindet! Das Ende für einen regulären Film sowieso fragwürdig bleibt, für einen Genrefilm (der in diesem Fall dem Zuseher die letzte archaische Reflektion überläßt) aber hervorragend ein paar blutige Kills draufsetzt und mit der finalen Tötung sogar einen sehr heftigen Eindruck hinterläßt!

Anfänglich also mehr langatmig und weniger sammlungsrelevant bleibt, gegen Ende dann aber nochmals unorthodox überrascht – besonders als die Polizei die Sache erneut hinterfragen muss! Somit einige Genreelemente (Survial, Kinder-/Abenteuer-Thrill, etwas Action, Terror, Home-Invasion) enthält und gerade in der Stimmung mit einigen (auch recht un-guten) Inszenierungen eindringlich (australisch) punktet.

 


 
 

Taking Woodstock
 USA 2009 
 
Was wäre ein Sommer, ohne den Sommer der Liebe, und somit "Taking Woodstock"!? Also checken wir ins El-Monaco Motel ein und werden Zeuge der Geburt von etwas ganz großem – Woodstock!

Die Bleibe zwar alles andere als sauber und schick, dafür aber im späteren Verlauf umso friedlicher, freiheitlicher und warmherziger! Es sei denn Elliots Mutter (Imelda Staunton) läuft einem über den grimmigen Weg! Dafür wird sein Vater (Henry Goodman) umso lockerer, je mehr alternativen Charme die aufmarschierenden Hippies mitbringen! Ein paar Haschbrownies oder Liev Schreiber als sympathische Transe können durchaus hilfreich sein.

Das Festival selbst und die Musik werden jedoch zur völligen Nebensache, im transzendierenden Fokus steht, wie es dazu kam die Kuhwiese eines Kaffs anzumieten, warum statt geplanten 5000 Besuchern plötzlich über einer Million Weltbürger zu diesem Akt der Befreiung pilgerten und warum Elliots (Demetri Martin) familäre Verhältnisse angespannt sind. Sexuelle Orientiertierungen, Polizisten mit Blumen am Helm, eine revolutionäre Menschenmenge, viel Flower-Power und ein Dorf im völligen Ausnahmezustand lassen auf einer Welle der Glückseligkeit surfen!

Nimmt sich für das meiste zwar viel zu viel Zeit, aber auch LSD braucht seine Wirkzeit – so behauptet es zumindest der Film! Grandiose Nebenrollen (besonders Johanthan Groff als junger sanftmütiger Veranstalter Michael Lang), ganz viel authentischer Zeitflair (super Ausstattung und auch etwas Historie) und eine schöne und erstrangig gemütliche Zeit, gänzlich am Rande eines Festivals, das einfach nur einzigartig bleibt!
 



 
 


Das war es vom letzten Jahr, heuer guckte ich sogar schon einige Filme die in diese persönliche Kategorie fallen könnten (Rollerboys, Wish you were here, Focus, Andromeda), dennoch begann mein Sommerkino auf gefühlte Weise eindeutig erst mit Kiss the Cock, der ein wunderbar kulinarisches Feel-Good-Schmankerl darstellte; später gefolgt von einem kleinen persönlichen Liebling, Rhea M. - Es begann ohne Warnung für einen heißen Abstecher ins Dixie Boy!

  Über beide werde ich euch demnächst noch berichten!!



Jetzt bleibt nur noch eines zu sagen:

Ich wünsch euch einen phänomenalen SOMMER,
egal auf welche Art ihr ihn auch verbringt!





zuvor gesehen:
Volcano / Grow Up!? / Stretch / Transformers 4 / Picknick mit Bären


 

 
Coverbilder: bluray-disc.de, dvdparadies.at
Nach meinem Kinobesuch zu Civil War, folgte im Heimkino noch ein richtig unterhaltsamer Marvelthon! 

Nun warf ich nochmals einen Blick auf die Vielfalt des M C U ... 
 





Warum ich also das
Marvel Cinematic Universe mag!?
  

Bevor ich nun zu den Vorzügen komme die mich hier begeistern, erst mal zum hinderlichen Beigeschmack, denn die Filme sind gelegentlich nicht mehr als Durchschnittsunterhaltung. Haben immer wieder Lücken, bzw. geraten in Erklärungsnot wenn mal wieder zu schnell vorangeschritten wird, Stereotypen fehlen genauso wenig. Storys reichen von extrem banal bis hin zur plakativen Übertreibung und ab und an verheizt man auch gute Darsteller... 

... ABER ABER ABER...

Tja, nicht nur das Übergeordnete ist es, dass die Filme mehr und mehr verband und zu (kleinen) Highlights in Summe machte. Besonders finde ich die unterschiedlichsten Welten, Figuren und Themen so unterhaltsam, da sie eine breite Vielfalt [des Fantastischen] bieten...


Iron Man, Ingenieurskunst auf allerhöchstem High-Tec-Sci-Fi Niveau, der wie Thor anfänglich eine völlig überhebliche Player-Attitüde mitbringt um auch etwas  Entwicklungspotenial einzuflechten. Wobei Thor - mit einer (Sprach-)Gebärde die man sonst nur noch aus Sagengeschichten kennt - auf seiner Reise durch den Bifröst sogar noch die nordische Mythologie mitsamt seines Mjölnir im Gepäck hat. In Asgards Fantasywelten darf man immer wieder mal einen Blick auf ungestüme Kreaturen werfen, und nicht nur auf Schlachtfeldern dem Kostümfilm Konkurrenz machen. 

Der Captain hingegen, dem man tatsächlich etwas mehr Zeit für eine mögliche Charaktertiefe gab, kämpft sich in seiner anfänglich patriotischen Naivität sogar noch durch einen historischen Krieg, um Geschichte mit okkulten Wissenschaften und Futuristik zu verbinden, bevor er uns in der Gegenwart angekommen lehrte, stets alles kritisch zu betrachten und sogar aktuelle Probleme in der Welt(-politik) zu hinterfragen. Die Frage der Selbstjustiz-Problematik (gewisser Antihelden) ist da nicht mehr weit! Bruce Banner hingegen vereint brillante Intelligenz mit wissenschaftlichen Aspekten, die er fulminant mit heftigen cholerischen Wutausbrüchen kombiniert - in denen der Hulk definitv keinen Stein auf dem anderen lässt!

Mit Shield und Black Widow haben wir sowohl (politische) Regierungsdiskrepanzen als auch Agenten- und Spionagekino an Bord, der Ant-Man zeigte uns nach seiner kriminellen Laufbahn wie man den effektvollen Mikro-/Makrokosmos beäugelt ohne dabei im subatomaren Raum zu verschwinden, der Falcon was (fliegende) Freundschaften ausmachen und Hawkeye, welch Schnelligkeit und Präzision man während eines actionreichen Bombastspektakels erreicht. 
Weitere Helden-Zugänge eröffneten sogar noch magische Fenster, Dr. Strange wird wohl sogar noch Meta-Ebenen rund um Spirituelles/Philosophisches offenbaren - ich frag mich jetzt schon ob mal jemand zaubert - während wir mit dem Black Panther gewiss erneut einen Tapetenwechsel erleben werden... in den afrikanischen Dschungel... bestimmt um hoheitliche Interessen (mitsamt Vibranium) auf recht abenteuerliche Weise zu schützen.

War man bei all dem anfänglich noch eher auf Erden zuhause, springt man inzwischen schon global von einem Kontinent zum anderen um einem neue Gegenden/Kulissenunter die Nase zu reiben. Anderweitig reist man mittlerweile ebenso, durch ganze Galaxien, die mit extrem andersartigen Bedingungen, Techniken und übernatürlichen Eigenarten aufwarten! 
Brach Thor die Grenzen als erster, weil er uns Yggdrasil, den sogenannten Weltenbaum näher brachte - indem sich übrigens unter den 9 Welten auch die Erde (Midgard) befindet - reißt man mit den Guardians nochmals einen Riss ins Raumgefüge, um weit entfernt am Rande der Galaxie, u.a. in Knowhere, die Gegend rund um alte Titanen und Lichtwesen unsicher zu machen!

War man gestern also noch bei täglicher Routine unter Sterblichen, befindet man sich morgen (mitsamt Göttern) in einer anderen Galaxie und kämpft für die Rettung von Lebewesen, Welten, Planeten oder gleich der des Universums! Irgend ein schlimmer Finger findet sich immer als Gegner/Bösewicht, und deren Größenordnung/Raffinesse ist stets eine Überraschung - selbst wenn man es mal selbst sein mag! 

Egal ob Gut oder Böse, egal in welch bunter Aufmachung, mit welch Fähigkeiten/Besonderheiten oder individuellem Charakter auch immer... es werden Comics auf knallige Weise lebendig!

Man vereint hier also (einzeln betrachtet) triviales Pop-Corn-Kino, doch mit etwas Anspruch durch die Verbindungen. So einfach die Filme oftmals ihre simplen Aufhänger finden, so kompliziert können sie werden wenn man aufeinnander aufbaut! All das IST aktuelles Comic- und Superheldenkino des MCU, bei dem auch definitiv der Humor nie zu kurz kommt.

Man merkt also, es gibt immer wieder so unterschiedlichste Themen... von greifbarer Technik bis hin zur immaterieller Magie, die auch vor Aliens und künstlicher Intelligenz keinen Halt macht, sodass nicht nur Abwechslung herausreift, sondern auch für jedermann was dabei sein könnte! Dementsprechend werden bestimmte Filme (aufgrund des Interessenbereichs, eigenen Genre-Vorlieben) einen wohl auch mehr oder weniger ansprechen. 
 


 
Ich mag diese A R T der Unterhaltung! 


 

MARVELTHON

20. Mai 2016


Das Pfingstwochenende stand bei mir (überraschender Weise) ganz im Zeichen von Marvels Cinematic Universe (kurz MCU). Ursache war die Sichtung des 13ten Marvelfilms CIVIL WAR, zufällig auch am Freitag den 13., der mir so gefiel dass ich nicht nur einen ausgiebigen Blog dazu verfasste, sondern auch gleich noch mehr wollte...


Aus diesem Grunde fragte ich mich, wie aufwendig mittlerweile ein Marvel-Filmmarathon sein müsste? Sozusagen ein...

 

 


 

 

 



Weshalb ich mal ne Reihung machte und die Filme laut Wiki-Liste in chronologischer Abfolge ordnete!

Filme die ich farblich gleich markierte spielen zeitlich ziemlich parallel; dennoch ist die Reihenfolge bewusst gewählt, da einige Parallel-Titel doch etwas weiter nach vor greifen. Iron Man 3 und Thor 2 hab ich entgegen der Wiki-Liste jedoch getauscht, weil es einfach weitaus schlüssiger wirkt, wenn man nach der Festnahme Lokis in den Avengers, diesen auch gleich zu Beginn von Thor 2 in Fesseln in Asgard antrifft!

Marvel One-Shots sowie Serien lies ich außen vor! ( MCU-Timeline )
 
 
# Jahr F i l m Laufzeit
1 2011 Captain America - The First Avenger 124
2 2019 Captain Marvel  
3 2008 Iron Man 123
4 2008 Der unglaubliche Hulk 113
5 2010 Iron Man 2 123
6 2011 Thor 114
7 2012 The Avengers 142
8 2013 Thor - The Dark World/Kingdom 112
9 2013 Iron Man 3 131
10 2014 Winter Soldier - The Return of the First Avenger 136
11 2014 Guardians of the Galaxy 121
12 2015 Age of Ultron 141
13 2016 Dr. Strange 115
14 2015 Ant Man 117
15  2016  Civil War 148
16 2018 Ant-Man and the Wasp  
17 2017  Guardians of the Galaxy 2 136
18 2017 Spider-Man: Homecoming 134
19 2018 Black Panther 135
20 2017 Thor: Ragnarok 130
21 2018 Avengers: Infinity War 1 149
       
  2019 Avengers: Infinity War 2  
  2019 Spiderman: Homecoming 2  
  2020 Guardians of the Galaxy Vol.3  
       
       
 
Bisherige Gesamtlaufzeit.... 2444 Minuten 


Das sind... satte 40 Stunden und noch mehr (44 Minuten)...

Naja, in EINEM TAG geht sich das also nicht mehr aus!! 


Da ich sowieso kein Hardcore-am-Stück-Gucker bin, es sei denn ich hab grad Themenfieber, empfehle ich mal ganz leger nur einen Film pro Tag, dann bleibts noch gemütlich und in etwa zwei Wochen genießbar - man könnte es auch auf ein (Marvel-)Monat ausdehnen! ;) HARDCORE-Seher werden das natürlich steigern, und gerade am Wochenende gehen sich an einem Tag auch gewiss drei Filme (oder mehr) am Stück aus!



Auf DVD spart man durch die 25Bilder/Sekunde (statt 24p) sogar noch etwas Zeit.



 
Tja, kommt jetz nicht von ungefähr,
denn bei mir gings so ähnlich weiter...

 
ANT-MAN sichtete ich eh grad ein Monat zuvor, zwei Tage vor Kinobesuch guckte ich noch AGE OF ULTRON um wieder etwas aufzufrischen und Freitags war dann eben der besagte CIVIL WAR Kinobesuch an der Reihe.

Als ich dann so richtig angefixt war und auch das Regenwetter nichts gegen mein Couchgelage hatte, packte ich die weiteren Blu-Rays aus meinem Comicregal!



So guckte ich Samstags dann THE FIRST AVENGER, danach musst ich nochmals beim WINTER SOLDIER vorbeischauen, weil mir entfiel warum Bucky eigentlich seinen Arm verlor und wie er durch Dr. Zola überhaupt reaktiviert wurde, Sonntags folgte dann DER UNGLAUBLICHE HULK, und Montags stand wieder mal IRON MAN am verregneten Nachmittagsprogramm, abends schaffte ich noch THOR und sogar noch IRON MAN 2 anzupacken! Dessen letzte halbe Stunde ich erst am Tag darauf zu Ende gucken musste...

Eigentlich wollte ich dann aufhören, immerhin hatt ich die Anfänge nun wieder mal ganz durch, doch wie es bei den Filmen so ist, guckt man den einen, führt das automatisch zum anderen... oder man wird eben wieder neugierig wie es (mit den Verbindungen) nun weiterging...

So folgte Dienstags das zusammenlaufen der Erstfilme im ersten Team-Up, den AVENGERS, gefolgt Mittwochs von IRON MAN 3 und THOR 2 und das Finale räumte ich am Donnerstag dann noch den GUARDIANS OF THE GALAXY ein, der wieder mal recht spaßig war... und siehe da, in grob einer Woche hatte ich alle durch!!
 
So wurde es doch noch ein vollständiger Marvelthon,
der auch mächtig Laune machte! 

Heut werd ich (aus erneuter Lust) Ant-Man nochmals fertig gucken - gestern nur noch die Hälfte geschafft - und obwohl er nicht zum MCU gehört werd ich mir den Ang Lee HULK am Wochenende wieder mal genehmigen - seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen!

Tja, wer weiß, sollte irgendwann wieder mal wer danach schreien, könnte die Sache womöglich von vorne los gehen... ;) Sofern ich grad Lust und Laune habe, sonst guck ich die Titel immer separiert nach Laune, bzw. einzeln um etwas aufzufrischen.

 
Es war ein tolles Ereignis!
Auch euch viel Spaß solltet ihr sowas mal (annähernd) angehen.
Müssen ja nicht gleich alle sein.

 
 


 


 

Ein Marvelfilm, der meinen Freitag den 13. zum kleinen Bombast machte – auch zwecks leckerem Essen vor und nach Film - und das ganz ohne Mr. Vorhees!   

Außerdem leitete der Titel die dritte Phase im Marvelzirkus ein – aber wayne interessiert schon diese Randnotiz!  

Spoiler versuche ich weitgehenst zu vermeiden, oder umschrieben zu umgehen, Größere sind wieder mal unsichtbar, zu markieren… los geht’s!

Wenns euch zuviel is, könnt ihr ja spätere Punkte überspringen ;)

Bilder stammen aus dem Trailer: © Marvel Studios / Disney


 
 


Die Diskrepanz zwischen menschlicher Zivilisation und Superhelden, bzw. den Umgang mit Göttern und Freaks mit Superkräften, hat man in den Vorgänger schon gut vorbereitet. Besonders im Winter Soldier (Cap2) sowie auch den Avengers thematisierte man unkontrollierbare Gefahren und zivile Kollateralschäden die mit solch Aktionen einhergehen. Nach den zivilen Verlusten in New York (Avengers) und Washington (Winter Soldier) brachte Sokovia (Age of Ultron) endgültig das Fass zum Überlaufen! Die UN fordert eine Unterstellung der Avengers, um sie nur noch gezielt einzusetzen und deren Mächte kontrollieren zu können. Was das Team entzweit...

Tony beweist zwar jedes Mal aufs Neue das sein Ego mit ihm Achterbahn fährt (besonder in Age of Ultron), doch mittlerweile hat das alles an ihm auch gegenteilige Spuren hinterlassen; eine Frau die ihm auch noch den Verlust ihres Sohnes als seine Schuld vorwirft, lässt den Zweifler (seiner überheblichen Taten) nur noch mehr zum staatsgehorsamen Handlanger werden. Der Captain hingegen hat bisher immer schlechte Erfahrungen mit Organisationen gemacht, egal ob mit oder im Winter Soldier schonmal mit dem Weltsicherheitsrat (UNSC)… lernte er immer mehr, dass manche Befehle nicht blind ausgeführt werden dürfen. Weshalb er anderer Meinung ist und sich nicht unterstellen will, er möchte eine freie Wahl haben für was er sich einsetzt… weshalb die Lager sich spalten!


Ich muss sagen, man kann beide Seiten auch wunderbar nachvollziehen!
Man versteht jegliche Beweggründe und lässt nie jemanden zum einseitigen Feind verkommen. Auch der Film selbst schafft perfekt die Balance zwischen emotionalen Dialogskino und Actionfeuerwerk. Die Kämpfe sind wunderbar choreografiert, jeder kann seine speziellen Vorzüge zur Geltung bringen und manch Fähigkeiten werden einen sogar überraschen! 

Wobei ich gleich zu Scarlet Witch komme, denn Elizabeth Olson hat bei mir schon seit Liberal Arts ein herzliches Stein im Brett, ich liebe ihr Schauspiel gleichermaßen wie ihre Rolle als magische Scarlet Witch, nur ihr Akzent ist mir etwas zu peinlich. Vision hingegen, der in Age of Ultron mein Heldenhighlight war, verkommt dieses Mal etwas, hat aber dennoch gute Momente… in manch Anspielungen offenbart man nämlich schon mögliches Potential über sein Wesen, da er wohl selbst noch gar nicht weiß, zu welch Wesen ihn der Infinity Stein an seiner Stirn überhaupt macht – da gibt’s einige tolle Anspielungen.

Überhaupt frag ich mich... jetzt schon im Vorraus, ob er sterben muss, da wohl Thanos den Stein braucht? :/ 

© Marvel Studios / Disney

Nachdem man in „Age of Ultron“ schon was von Wakanda durchblitzen ließ, wird nun auch ganz gut T’Challa/Black Panther (Chadwick Boseman) eingeführt, der sich wie viele hier auch aus persönlichen Gründen in den Kampf einmischen MUSS, wobei das Thema Rache neuerdings im Filmwesen überhaupt extreme Abnutzungserscheinungen zeigt, spielt diese im Civil War gleich an 3 Fronten eine immense Rolle (Black Panther, Helmut Zemo, Tony Stark) und sorgt für ein rachsüchtiges Durcheinander.
Dient aber nur als Aufhänger und ist tatsächlich sehr gut eingefädelt und lückenlos nachvollziehbar! Kritisieren könnte ich ehrlich nur die erste halbe Stunde des Filmes, die Schlag auf Schlag kurzen Prozeß macht und etwas konstruiert die wichtigsten Brennpunkt heranzieht; sehr kurzweilig aber in der Wirkung noch eher notwendig erzwungen. Erst nach und nach kommt man fließend in die gut ausgearbeiteten Charaktere und überzeugt auf ganzer Linie!

 

Anders als im Comic, wo die Helden das Registrierungsgesetz für Mutanten entzweite, hat man in diesem Universum noch den Faktor BUCKY, Sebastian Stan erneut als Winter Soldier, der die Fronten nochmals extrem verhärtet, und mit seiner Vorgeschichte (den Taten/Morden aus dem zweiten Cap-Film), nochmals die perfekten Reibungspunkte für die Twists zwischen Steve und Tony bietet!
Für mich weitaus mehr als das eigentliche UN-Problem. Auch nochmals unterfüttert durch neue Story-Erkenntnisse (aus der Vergangenheit) um der Sache nochmals Spiritus ins Feuer zu gießen – tolle Ideen! So laufen eben auch im Hintergrund noch einige kleine Fäden, die der neue Bösewicht Helmut Zemo (Daniel Brühl) durch erneute Manipulation von Bucky zieht. Natürlich mit HYDRA-Connection!

Brühl sah ich vor Sichtung eher als möglichen Schwachpunkt – empfand ihn als unpassend obwohl ich seine Darstellungen grundlegend überzeugend finde – er macht sich aber richtig gut in seiner Rolle. Obwohl es hier mal keinen großen Bösewicht benötigt, weil ja der VS.Clinch im Vordergrund steht, verkommt Zemo dennoch zu sehr zur beiläufigen (gefühlt unwichtigen) Kleinrolle; noch mehr verheizte man nur Frank Grillo der sich im „Winter Soldier“ schon mächtig mit dem Captain anlegen durfte – Liftszene – und hier als CROSSBOW – cooles Outfit, X, coole Maske – nur mehr dazu diente mal schnell durch den Fleischwolf gedreht zu werden. Schade!

 

Richtig gut rückt die mittlerweile süsse Emily Van Camp als Agent13 mit einer Überraschung raus, man freut sich außerdem über eine erneute kleine Einbindung von Howard Stark (John Slattery), genauso über ein Wiedersehen mit General Ross (William Hurt - Der unglaubliche Hulk) und natürlich den restlichen Avengers die man nach und nach hinzuholt...
Hawkeye (Jeremy Renner), und besonders Ant-Man (Paul Rudd) der wieder einige Sprüche klopfen darf und für eine weitere große Überraschung sorgt – wenn auch sein Auftreten im Widerspruch zur Intention seines Solofilms stand! Dafür war sein Einleitungsspruch (bzgl. Kriminalität) ein glatter Lacher! Martin Freeman war jedoch völlig fehl am Platz.

Vision, Scarlet Witch, Falcon, Black Widow sind sowieso von Anbeginn mit dabei. Zusätzlich hält man den Hauptfokus aber schön auf dem Captain um nicht als Avengersfilm durchzugehen. [Die Fehlenden: Hulk hält sich sowieso stets verdeckt weil er immer zu Hauf unnötigen Schaden anrichtet (besonders nach seinem Afrika-Fiasko) und Thor kommt meist nur wenn was Intergalaktisches ansteht.] 
 

Nun noch zum Wichtigsten, dem Fight zwischen den Helden-Blöcken, besonders zwischen Captain America und Iron Man, der tatsächlich eine „VS.“ Betitelung verdient hätte, so ausgiebig/schlüssig man das hier einläutet und dann auch ausschlachtet, schaffte man es ganz wunderbar, spannend und auch richtig locker auf 140Minuten!
Nicht so wie bei Snyders Versuch aus dem Gegenlager DC, in dem man die beiden episch-geschwängerten Helden 5 Minuten zanken und dann beste Freunde sein lässt – dem Filmtitel völlig unwürdig! (Sorry, aber der musste sein!)  
 

© Marvel Studios / Disney


Der erste Showdown
auf dem Leipziger Flughafen lässt die beiden Lager dann im großen Kampf aufeinandertreffen, was zwar actionreich wird, aber doch eher unterhaltsam. Nicht nur durch den jungen Spidey (Tom Holland), der von Tony fast wie ein amüsantes Spielzeug rekrutiert wird; man fragt sich nur noch warum der zierliche Junge soviel aushält – aber witzig und sympathisch ist sein Auftritt allemal! 

Durch das narrative Talent, die Figuren nie zur Einseitigkeit verkommen zu lassen, bemerkt man in der Schlacht auch eindeutig, dass es den Figuren bewusst ist, dass sie eigentlich Freunde sind, die Lage es aber unweigerlich zur kleinen Katastrophe zuspitzte! 

Gelegentlich hatte ich zwar das Gefühl es richtet versehentlich mal jemand mehr Schaden an als gewollt, man hält sich aber durchwegs im schicken Rahmen. Als ob keiner dem anderen aufgrund der (ehemaligen) Freundschaft wirklich wehtun will, aber eben mal so einige Emotionen raus müssen! Ich sah es eher als Friendly-Fight, genauso wie das einzige Personen-Fiasko das absurderweise sogar durch ein Friendly-Fire verursacht wird! Im weiteren Finalkampf Cap vs. Iron schenkt man sich erfreulicherweise aber nichts mehr und hinterlässt die Sache als richtig denkwürdiges Ereignis!! 
 

© Marvel Studios / Disney


Dazu ganz episch der Moment
als Zemo gegen Ende T`Challa seine Intentionen erklärt und man dabei perfekt überblendet als von Zemo der Spruch kommt… dass er sie genau dort hat, wo er sie haben wollte… während sich Cap und Tony in diesem perfekten Parallel-Schnitt so dermaßen auf die Fresse geben, dass zumindest mein Mund aufgrund der emotionalen Tragweite und Auf-den-Punkt-Inszenierung offen stand! Einfach HAMMER - genauso die Wechsel von Über- und Unterlegenheit und den tiefsitzenden Blessuren die danach brach liegen.



Tja, was soll ich sagen, ich fands richtig klasse!!! 

Die Grundzüge wieder mal sehr simple, besonders Rache für Rache für Rache…, aber die Ausarbeitung des Konflikts – mit Ausnahme der ersten halben Stunde – einfach wunderbar eingefädelt, eine super Actionchoreo, wie gewohnt einige Witze, mitgenommene Insiderjokes und auch nette Überraschungen. Überrascht war ich auch von manch emotionalen Momenten, die zwar gelegentlich nur klein und sogar beiläufig waren, aber für solche Verhältnisse auf den Punkt. Recht erwähnenstwert in diesem Dilemma ist noch der Wechsel zwischen der Frage nach dem Richtig und Falsch, was man gekonnt vielschichtig anlegte und deshalb erst recht realistisch machte. Es war mir eine Freude.

  

 

 


Was davor geschah:

Bei mir! ;) Zwei Abende zuvor hab ich mir nämlich nochmals AGE OF ULTRON angepackt um auch etwas Up-to-Date zu sein - wobei ich sogar noch mehr Details als bei Erstsichtung wahrnahm - und dann nicht nur vollends auf den dritten Cap angefixt war, sondern auch gleich meine aktuelle TOP5 des MCU aufsetzte… die ich nun mit der neuen Sichtung auch gleich vervollständigen konnte…

 

#5 Avengers

#4 Captain America – Winter Soldier

#3
Age of Ultron

#2 Civil War

#1 Guardians of the Galaxy 

 

Ich weiß, viele von euch werden anderer Meinung sein, aber der zweite Avengers Film hat mir sogar noch besser gefallen, wegen den ruhigeren Zwischenmomenten, den besseren Helden aufgrund der wunderbaren Neuzugänge… den zynischen Ultron (James Spader) als Bösewicht empfand ich entgegen vieler Meinungen klasse, VISION einfach nur genial und die Maximoff-Twins wären bei einem MCU Heldenranking meinerseits sowieso ganz weit vorn dabei!

Die Plätze 3 und 4 könnt ich auch austauschen, weil der zweite Captain richtig richtig gut war, jedoch etwas zuviel anging und auch veränderte - Stichwort: Hydra-Geschichtsschreibung. Age of Ultron hingegen hatte zwar nicht das hohe Storylevel, war aber einfach unterhaltsamer. Also je nach Betrachtung, sind die Plätze austauschbar!

Guardians hat mich aufgrund des Gesamtpackages (schräge Heroik, Witz, Effekte, Soundtrack, Nerdfaktor…) bisher am meisten beeindruckt, obwohl ich mir nach Civil War schon die Frage stellte, ob der denn nicht an Platz 1 nagt. Bei Zeiten wird sich das alles aber wohl wieder ändern… mal sehen was meine Laune weiterhin veranstaltet, oder an Filmen noch nachkommt.

Am Schlechtesten bisher empfand ich die beiden Thor-Filme aufgrund ihrer Banalität und Iron Man 3! Die würden wohl eine MCU-Flopliste meinerseits anführen.

Ihr dürft mir gern auch eure TOP/FLOPS aus dem MCU da lassen! 

 
 


Kleine Anmerkungen:


Stan Lee darf gegen Ende noch eine Botschaft vom Captain an Tony überbringen. Amüsant, dass man ihm den Namen seiner eigenen Kreation nicht richtig aussprechen ließ.

In der Mid-Credit-Scene gibt’s nochmal einen Abstecher in den Dschungel von Wakanda um eine Bleibe für Bucky zu finden. Und in der After-Credit-Scene treffen wir nochmals auf den kleinen Peter Parker, der ein neues Armband entdeckt, weil er ja jetzt zum Team gehört. Abschluss mit dem Schriftzug: Spidey kommt wieder; oder so ähnlich.

Fands dann irgendwie auch witzig, dass als zweiter Credit-Song nach der Szene mit Bucky ein gemütlicher Song namens „Left Hand Free“ kam, wo doch Buckys Arm eindeutig SPEZIELL ist - besonders nach dem Film! ;)
 

 


Kleinigkeiten zum Comic:

Im Comic gab es einen Hochsicherheitsknast um Superhelden wegzusperren, genannt „42“, im Film gibt es auch ein neues Gefängnis dieser Art, jedoch anderen Namens und im Meer versenkt!

Im Comic kämpfen natürlich weitaus mehr Figuren aus dem Marvel-Universum gegeneinander, alles was Rang und Namen hat, nur die X-Men schienen sich rauszuhalten und auch Doctor Strange meditierte stattdessen für deren Frieden, aber die Fantastic Four, der Punisher und und und… waren mit im Clinch. Im Film nutzte man eben die bisher etablierten Figuren, passte aber ganz gut um nicht die Übersicht zu verlieren.

Das Finale zwischen Cap und Tony löste man im Comic hingegen anders, aber genauso episch, als der... Captain Iron Man im Kampf fast besiegte, sich dann aber jede Menge Zivilisten auf ihn stürzten um Schlimmeres zu verhinden und ihm bewusst wird, dass sie in ihrem Clinch schon wieder enorme Schäden angerichtet haben! Weshalb er aufgibt und sich inhaftieren lässt. 

Im Film sind die Superhelden am Flugfeld alleine und können deshalb NUR materielle Schäden anrichten, als der Captain (mit Falcon) noch während des Kampfes weg muss, wird aber sein restliches Team inhaftiert! Es endet nach der zweiten Schlacht zwischen Cap/Tony mit einer offenen Front, neue Offenbarungen sitzen tief, es wurde zwar etwas abgeschlossen aber nicht auf den Punkt gebracht; es gibt immer noch zwei Gegenparteien, der Captain hat sich hier nicht gebeugt und der Konflikt durch das neue Gesetz ist auch nicht vom Tisch. Was ich gut fand - weiteres Potential und Mitbringsel für nächste Trips… und irgendwo natürlich die Gelegenheit sich notgedrungen wieder zusammen zu schweißen…

 

 


Wie es weiter geht:

2016 ist noch Doctor Strange mit Benedict Cumberpatch angekündigt, der sowohl ein magisches wie auch philosophisch/spirituelles Fenster aufmachen wird, um uns als Meta-Ebenen-Brecher wieder mal die Matrix durchzulüften – eigentlich genau mein Ding, ich weiß aber noch nicht was ich davon halten soll.

2017 soll die Guardians Fortsetzung kommen, auch Thor: RAGNAROK, und der Re-re-reboot-Spidey seinen Soloauftritt feiern, genauso wie 2018 der Black Panther. Hier kommt dann auch Ant-Man (mit  WASP) erneut zum Vorschein und es läuft der erste Teil des großen AVENGERS - INFINITY WARS an, der 2019 sein Finale finden soll – hier wird man wohl endlich gemeinsam intergalaktisch crashen – bin mächtig gespannt wie man das mittlweile angesammelte, famose Ensemble vereinen will/wird! 

2019 soll auch Captain Marvel anlaufen. Von weiteren Projekten wie einem Black Widow Solofilm und INHUMANS ist die Rede, wobei ich nicht weiß ob irgendwas wieder mal als Serie umgesetzt wird? Außerdem geht das Gerücht um dass auch Ms. Marvel einen Film bekommt oder zumindest irgendwie dazu stößt.  

Ich finde mittlerweile dass dieses Universum immer besser wird, da die Filme endlich stärker werden… anfänglich kam nicht mehr als reine Unterhaltung auf, Iron Man war vielleicht noch eine kleine Ausnahme, aber mit mehr und mehr Verbindungen/Hintergründen, sowie weiteren Figuren und Facetten, und endlich auch mal einer schlüssiger Emotionsabfolge, kann ich der Sache immer mehr abgewinnen… in Form von Civil War darf es gern weiter gehen…
 

4 Infinity Steine wurden schon aufgedeckt... wo bleiben der Seelen- und der Zeitstein? Ich bin mehr als gespannt!! 

Der blaue Tesserakt war der Raumstein; der rote Äther kann die Realität beeinflussen; der violette Orb ist ein Powerstein; der Gedankenstein befand sich blau-schimmernd an Lokis Zepter und befindet sich nun nach einigen Experimenten (aus denen auch die Maximoff-Zwillinge hervorgingen) in gelber Farbe auf Visions Stirn.

Laut kurzer Recherche: Der Seelenstein soll durch Heimdall in „Thor:Ragnarok“ auftauchen und der Zeitstein wird an einer Kette von Dr. Strange vermutet. Mal sehen, abwarten, Tee trinken und meditieren. ;)

 

Bildquelle: de.marvel-filme.wikia.com / Marvel24



 


Noch was:

Obwohl mich die Marvel-Serien - Daredevil, Jessica Jones, Agents of Shield - (fast) gar nicht locken, bin ich als Fan von Zeitfenstern und einem guten Produktionsdesign jedoch sehr an „Agent Carter“ interessiert; in die Serie würd ich gern mal reinsehen! Bei uns gibt’s die aber bisher nur als Stream und nicht als Tonträger – die sollen sich mal sputen, und nicht immer soviel ins Netz auslagern.

Das 3D war ok, eher überzeugend fand ich die vereinzelten Weitwinkel-Aufnahmen die man richtig prächtig einfing, aber auch ohne 3D klasse gewirkt hätten, und das Dolby ATMOS war natürlich im fetten Maße überaus räumlich! Ohne mich nun auf Details konzentriert zu haben.

Filmfehler konnte man auch ausmachen, da es wohl keine Erklärung gibt warum in Rumänien die deutsche Polizei eingreift - die eigentliche eine Task-Force sein sollte - und man auch anderweitig ständig nur deutsche KFZ-Kennzeichen entdeckt?

 

Kleines Highlight aus dem Film: Der Captain, Bucky und Falcon in einem alten VW-Käfer! Die ganze Szene der Knaller – wie drei Kumpel auf amüsanter Normalo-Tour. Einfach Herrlich! UND… als Scarlet Witch VISON in die Knie zwang, war ich einfach nur BAFF und sowas von überrascht/-wältigt! 

Es entkam mir das Wispern: "Ich liebe sie"
Dazu angemerkt: Die weibliche Begleitung schmachtete alle 5 Minuten Evans an!


Der Captain zitiert sich auf amüsante Weise selbst, als er im Finalkampf mit Tony schon sichtlich lediert und schnaubend, die Worte seines ersten Fights wiederholt, aus Zeiten wo er als schmächtiger Junge noch enorm viel in den Straßen Brooklyns einstecken musste: „Kann den ganzen Tag so weiter gehen“ - ein herrlicher Moment!


Da ich nach dem Film völlig heiß auf mehr war, es aktuell aber nicht mehr gibt – obwohl das hier eh nie lang dauert – möchte ich noch was gucken um wieder runterzukommen… obwohl ich den ersten CAP wieder mal sehen möchte, weil ich glaube ihm nun etwas mehr abgewinnen zu können, fällt die Wahl aufgrund des Wiedersehens mit Gerneral Ross aber wohl auf den UNGLAUBLICHEN HULK! 

  

Also, immer schön ungrün bleiben!  




anSICHTEN

4. Mai 2016
Volcano / Grow Up!? / Stretch / Transformers 4 / Picknick mit Bären


Ich hab wieder mal ein paar meiner anSICHTEN für Euch. Wie zuletzt versprochen noch Volcano als Katastrophennachschlag und der Rest wieder mal quer durchs Filmbeet, mit etwas Natur, einem Indiefilm übers Erwachsenwerden, einem skurillen Trip durch die Nacht und einem kleinen Abzweiger ins bunte, patriotische Effektekino.

Gute Unterhaltung! Und ALLEN einen schönen Feiertag morgen, lasst es euch gut gehen!






 


Volcano
Heißer als die Hölle USA 1997
 
Tommy Lee Jones als städtischer Katastrophenleiter, ein gut gelaunter Don Cheadle immer an seinen Fersen, denn der Chef ist eigentlich im Urlaub, bis Los Angeles zu Beben beginnt und die immer heißer werdende Situation sein Management erfordert - auch wenn er von vulkanischen Aktivitäten selbst null Ahnung hat! Hier kommt Engelslöckchen Anne Heche (7 Tage, 7 Nächte) ins Spiel, die als Geologin gleich mal mit Voraussagen um sich wirft bei denen selbst der Katastrophenleiter die Augen verdreht, aber nur solang bis sich tatsächlich ein Vulkan aus dem Boden von L.A. reckt und die Umgebung unter Feuersbrunst und Ascheregen setzt.
 
Eine weinerliche Tochter (Gaby Hoffmann – Feld der Träume), ein nerviger Reporter der ständig quasselt während alles um ihn herum explodiert und zusieht wie Leute sterben… ja das ist echt katastrophales Chaos… und großteils (heute nur noch mehr) auch echtes Trashkino! Und das in vielen absurden Ideen, nicht nur wenn man grad mal Leute an einer Feuerwehrleiter direkt übers Lava hievt – bestimmt gar nicht heiß! 
 
Die Katastrophe hält sogar einige Wendungen bereit, JEDOCH NUR im Lavastrom!! Denn der bahnt sich ungestüm seinen Weg durch die City. Dabei schindet man mächtig Dramatik raus indem man die Protagonisten immer wieder peinlich künstlich von Lavamassen einschließt… damit den Helden die Schuhsohlen schmelzen! Die ersehnte Abkühlung folgt nach vielen Feuerwehrschläuchen und Löschhelikoptern schlussendlich durch Regen, der das trashig-sentimentale Actionkino nochmals kitschig abrundet.
 
Wer gern in den 90zigern, oder auch im Katastrophenkino vorbeiguckt und sich bei Temperatur- und Physiktrash keine Brandnarben holt, darf auch hier mal im Vollhitzeanzug vorbeischauen. Wenn man auch im idyllischen Dantes Peak aufgrund der Umgebung (und der besseren Effekte) – hatte im selben Jahr das höhere Budget - besser aufgehoben ist. Wobei man die Darsteller der beiden Titel (rein für meine Sympathien) gern austauschen hätte dürfen. Ich hätte demnach viel lieber Tommy Lee Jones und Anne Heche in DANTES PEAK gesehen.

VOLCANO gibts bei uns nur auf DVD, auch im Doppelpack mit FIRESTORM (hab ich, nun auch wieder mal geguckt); das Bild oben zeigt den angekündigten UK-Import und hier links die US-Scheibe (beide ohne dt. Ton).



Grow Up!?
Laggies / Say When / Erwachsen werd ich später USA 2014
 
Megan (Keira Knightley) ist seit ihrem Abschlussball mit dem selben Partner (Mark Webber) liiert und scheint 10 Jahre später in vieler Hinsicht auf der Stelle zu treten. Berufsttechnisch hängt sie gerade in der Luft, weiß nicht weiter, und obwohl sie ihren Freund liebt, fühlt sie sich immer mehr von konventionellen Rastern und Rahmen (Ehe, Patentante, …) erdrückt. In etwas reingequetscht, dass sie durch ihr noch leicht kindliches Verhalten einfach (noch) nicht ist! Als sie eines Tages vor einem Supermarkt Annika (Chloe Graze Moretz) und deren Freunde kennenlernt, begibt sie sich durch fortwährendes Abhängen mit diesen, immer weiter in eine längst vergangene Zeit, und einer unbewussten Sinnsuche um endlich mal einen Blick auf die eigene Zukunft zu konkretisieren…
 
Dazu nimmt sie erstmal Reißaus und quartiert sich bei Annika und ihrem Vater Craig (Sam Rockwell) ein. Daraus entstehen nicht nur viele Lügen für das alte Umfeld, auch Craig weiß nicht so recht, was diese Frau, die weitaus älter ist als seine Tochter, in seinem Haus will! 
 
Dadurch entstehen auch oftmals amüsant-bizarre Verhaltensweisen die für etwas Humor in dieser Tragikromanzödie sorgen – man lacht also nicht nur wegen der magersüchtigen Schildkröte - doch leider sind die Dialoge oft so verquer, dass der Film in seiner Findungsphase oftmals genauso durch den Wind ist wie Megan. Irgendwie schafft sie es in ihrem gewohnten Leben nicht NEIN zu sagen, oder etwas Ordnung anzustreben. Sie treibt (seit der Schulzeit?) dahin, ohne ein tatsächlich relevantes Ziel zu sehen.

So wird die Sache durch die Verbindung zu den Teenagern (mit deren eigenen Problemen) eine Coming-Of-Age Story für Megan im späteren Alter; was realistisch gesehen eigentlich das ganze Leben immer wieder mal für weiteren Wachstum oder Veränderungen stattfinden kann, also im Film fast schlimmer rüberkommt als sowas eigentlich ist. Es sei denn die eigenen Freunde sind aalglatte Konformisten! ;) So wirken auch die Komplikationen mit Megans Freundinnen total gekünstelt!
 
Irgenwie läuft alles darauf hinaus, dass sie im falschen Umfeld steckt – und natürlich auch das Potential zu Selbstveränderung finden kann!
 
Chloe Grace Moretz spielt genauso tadellos wie Keira Kneightley, ihre Figuren dürfen sich gegenseitig etwas unter die Arme greifen, während sich Chloe in ihrer Rolle noch mit einem Mutterproblem herumschlägt. Sam Rockwell verkörpert die perfekte Mischung aus Reife und Unreife - ohne nun eine Seite als negativ zu werten – und hat als Erwachsener noch genauso seine lockeren Spleens, wie es normal auch sein sollte/könnte. 
 
Ziemlich problematisch wird, dass der Film sehr realistische/authentische Gefühle andeutet, genauso ein hinsteuern auf ein unkonventionelles Ende, aber dann in jederlei Hinsicht noch sonderbare Haken schlägt, die nicht nur vorangegange Emotionen unglaubwürdig erscheinen lassen, sondern auch wieder gängige Klischees erfüllen. Und das macht ziemlich viel kaputt! Verstehe nicht, wie man aus einen so tollen Konzept und einem superben Cast einen doch recht unausgegorenen Gefühlszirkus machen konnte… auch wenn man das selbst als Erwachsenwerden ("Grow Up") sehen könnte. Ein schräger Generationsmix mit 'ner Menge Potential aber zuvielen verhärteten Schwankungen.
 
Vielleicht ist der Film etwas für Leute die noch entdecken wollen, dass im Erwachsensein SOWOHL Reife als auch Unreife ihre Gültigkeit besitzen!




Stretch

USA 2014
 
Joe Carnahan (Drehbuch und Regie) schick nach dem Reboot des A-Teams und einem Ausflug von Liam Neeson ins verschneite Outback zu hungrigen Wölfen (The Grey), nun Patrick Wilson (Nite Owl II aus Watchmen) als Limo-Driver durch ein nächtliches L.A. ... der schrägen Zufälle!
 
Der abgedrehte Trip des Chauffeurs macht sich überhaupt das Thema Schicksal und Zufälle zum minimalen Anlass, vordergründig steht aber definitiv ein vom-Stapel-lassen oskurer Typen, die Kevin, jeder nennt ihn meist nur STRETCH, so einiges abverlangen -> um eventuell zu seinen benötigten 6000$ zu kommen.
Bevor eine Lady ihn nämlich wieder in die richtige Bahn lenkte, hat er gekokst, gesoffen und gespielt, somit auch jede Menge Schulden hinterlassen. Die nun ein neuer Boss bis Mitternacht haben will - sonst gehts ihm an den Kragen! "Zufälligerweise" kommt ihm da gerade ein richtig verrückter Klient unter, der ihm eventuell aus der Patsche hilft – je nachdem wie Kevin sich anstellt!   
 
"Timing ist eben alles im Leben!"
 
Nachdem er D. Hasselhoff und R. Liotta kutschierte, offenbart sich Chris Pine als genannter/womöglicher Geldgeber; der landet gleich mal nackt auf dem Dach seiner Limo und gibt die abgedrehteste Rolle seines Lebens! Der haut sich für etwas Klarheit gern mal selbst in die Fresse, ist dabei kongenial, schauderlich und lachkrampfverursachend in Szene gesetzt und auch stets auf der Suche nach der nächsten absurden Perversion. Stretch soll ihn dabei nicht nur kutschieren, sondern währenddessen auch noch üble Aufträge für ihn erledigen. 
 
Was Stretch aber definitiv hilfreich ist seinen alten Schneid mitsamt seiner Eier wieder zu finden; nicht das er in seiner Lebenskrise noch endet wie Karl mit K, der sich bei selbigen Job eine Kugel in den Kopf jagte. In dessen Rollen übrigens Ed Helms (Hangover) immer wieder mal als imaginärer Wegbegleiter erscheint um mit blöden Meldungen Stretchs Ego zu vertreten! Figur klasse, Schauspieler hätte es gern ein anderer sein dürfen. 
Ist aber definitiv bei weitem nicht Stretchs einziges Problem… ein verrückter Hüne will stets seine Limo abschleppen, er schlittert auch mitten in einen großen Korruptionsfall zwischen Ganoven und dem FBI, die Polizei sucht irgendwann nach ihm, der Geldeintreiber ist auch pünktlich und von weiteren Hindernissen und Gestalten war noch gar nicht die Rede!
 
So kann der Driver, fahrend, schnaufend und durch den Fleischwolf gedreht zu etwas 80ziger Jahre Synthiesound – nicht unbedingt der Beste - durch die Klubs und Straßen der Stadt jagen. Patrick Wilson macht sich als gescheiterter Typ, mit Ambitionen (sein Leben wieder in den Griff zu bekommen), eigentlich ganz gut und Jessica Alba hängt ihm zwischendurch immer wieder mal mit neuen Aufträgen im Ohr. James Badge Dale (The Pacific) fällt auch noch positiv auf. Der Jargon lässt alle möglichen verbalen Abarten vom Stapel und schlägt nochmals viel viel härter zu, als es tatsächlich abgeht. Die Sache macht indessen unheimlich Spass und gibt sich recht kurzweilig. Überraschungen gibts in der Story zwar keine, besonders nicht zu(m kitschigen) Ende, dafür aber jede Menge obskure Abgedrehtheit und eine ulkig-schmerzhafte Tour durch die Nacht seines Lebens! 
 
Kein Vergleich mit dem genialen Smokin Aces (selbe Regie), auch das A-Team fand ich unterhaltsamer, aber als irrer Trip durch die Nacht, ist Stretch definitiv eine abgehobene Sichtung wert!
 



Transformers 4
Ära des Untergangs / Age of Extinction USA 2014
 
Die Angelegenheit lässt sich schnell zusammenfassen: Ein cooles Unterwäschemodel (Mark Wahlberg), für etwas Familien-Tohuwabohu eine ansehnliche Tochter (Nicola Peltz), alle 10 Minuten die US-Flagge im Bild, ein 1a Computer-Effektspektakel,  zwischendurch reichlich Gefühl vor kitsch-geschwängerten Sonnenuntergängen/nächtlichem Sternenhimmel in schicker texanischen Provinz; Autopots, Decepticons, prähistorische Dinobots, eine weitere Instanz für eine pompöse Alieninvasion und genauso viele Interessensgruppen bei den Menschen; kontinentübergreifende Sci-Fi-Action, das Metall Transformium mitsamt einer Änderung der ganzen menschlichen Geschichtsschreibung usw. … sodass ganze Familien, Spielzeug- und auch Actionfans übermaßgeschneidert bedient werden!!
 
Mit seinen fast schon 3 Stunden Laufzeit wäre mir im Kino gewiss langweilig geworden, für einen radau-gemütlichen Sonntag-Nachmittag aber der perfekte American 'Product Placement' Dream! ;)




 
Picknick mit Bären
A Walk in the Woods USA 2015
 
Der Appalachian Trail, ein ~3500km langer Wanderweg durch 14 Bundesstaaten im Osten Nordamerikas (bis leicht nach Kanada hinauf), durch die Appalachen, einer Gebirgskette mit unzähligen Bergen bis zu 2037m Höhe und reichlich Wäldern.
Mit RUF DER WALE (Drew Barrymore) legte Regisseur Ken Kwapis (Er steht einfach nicht auf Dich) im Jahre 2012 eigentlich schon ein eisiges Naturabenteuer (aus Alaska) voraus, konnte mich trotz gemochter Thematik, Oköpolitkritik und etwas Phatos jedoch weniger überzeugen, nun schickt er aber zwei Althasen aus dem Filmgeschäft auf die Reise, ja sogar zwei legendäre Schauspielikonen: Nick Nolte und Robert Redford!

Redford gibt einen eher humortrocken komischen Kauz, der es auf seine alten Jahre nochmals wissen will und sich trotz der vielen Familienargumente, die seine Idee für völligen Irrsinn halten, in ein Abenteuer stürzen möchte, UND dazu Nick Nolte, als völlig verwilderten Ex-Alkoholiker, röchelnd und mit seinem Titan-Knie stets humpelnd unterwegs – und das schon vor Reisebeginn!
 
Die meisten Gags hat man zwar schon im Trailer verbraten, dennoch bleibt oft ein steter Schmunzler im Gesicht haften, für die aber grundlegend Nolte sorgt – besonders wenn er nach 100Meter schon mal "Ach, du Scheiße!" vor sich hin prustet! Oder manch nervige (weibl.) Begegnung auf dem Trail lieber töten und vierteilen würde! Obwohl der Blick in den Naturratgeber von Redforfd, während einen die Bären fressen wollen, auch ganz amüsant kommt.
 
Wenn mal nicht nur zwei Zelte miteinander sprechen, plaudern die beiden natürlich über persönliche Dinge, Tiefe bleibt einem aber doch verwehrt… weil man ja wieder Meilen gut machen muss. Gelegentlich muss man die beiden zu ihrem eigenen Schutze auch mal vor ner Green Screen abstellen, ansonsten bleibt man aber in der schönen Natur. Die Naturmomente hätte man aber ruhig noch ausgiebiger zelebrieren dürfen, am beeindruckendsten fallen noch die Totalen zu Bilde in denen man natürliche Weite ganz wunderbar mit einen Feel-Good-Song unterlegt. 
 
Es bleibt aber leider nur ein schöner Spaziergang mit zwei Haudegen - die definitiv zu alt für den Scheiß sind – auch mal mit Abstecher um einem die Wohltat eines Bettes und einer Dusche (sowie Mary Steenburgen) vor Augen zu führen, aber insgesamt vielmehr um einer alten verkorksten Freundschaft wieder frischen Wind in die trockenen Lungen zu pusten. Ein kurzer Abstecher, schön, nett, durch Redford "bewandert", durch Nolte erheiternd, aber in seinem ganzen Naturell eigentlich nicht so erquickend wie erhofft.
 
Das Buch basiert auf der Reiseliteratur „A Walk in the Woods: Rediscovering America on the Appalachian Trail“ (1997) von Bryan Bryson, der in seinen Büchern mit Sachlichkeit und auch Witz seine Reisen zum Abenteuer machte, hier von Redford verkörpert.  
Der "Appalachian Trail" gehört neben dem "Pacific Crest Trail" (4279km)  und dem "Continental Divide Trail" (~5000km) zu den Triple-Crown Wanderwegen, für deren Durchschreitung (im Laufe eines Lebens) es eine Auszeichnung gibt! Darüber hinaus hat anderweitig der "North Country Trail" im Nordosten Nordamerikas mit seinen 7400km den längsten Fernwanderweg der Staaten zu bieten! - hab ich noch (im WIKI) gelesen! ;)
 
Die Hintergründe finde ich also fast interessanter, wollt den Film beinahe wieder verkaufen, werd ihn mir zu gemütlicher Stunde aber nochmals ansehen.
 
 



zuvor gesehen:

Coverbilder: bluray-disc.de, amazon.de

Katastrophales Kino

19. April 2016
Erdbeeben / Dantes Peak / San Andreas / The Tower


Ok, die Überschrift war mehr plakativ gemeint, es geht heut nämlich ums Katastrophenkino! Wobei in der Thematik meiner Meinung nach stets die 70er und die 90er etwas hervorstachen. Da gab es stets Wellen die das jeweilige Jahrzehnt gern mit Katastrophen überschwemmten…

Vereinzelte daraus hab ich gesichtet, mich aber auch ein paar neuen Vertreter dieser Zunft gewidmet. Die Titel stellen keine AUSGEWÄHLTE Selektion dar, sondern meine letzten Genre-Sichtungen...




 
 
 
Airport (1970) – Flugzeugdrama mit noch 3 Fortsetzungen in den 70ern
Die Höllenfahrt der Poseidon (1972) – Schiff kentert durch Monsterwelle und bleibt kielauf liegen - 2006 gabs ein Remake davon
Flammendes Inferno (1974) – Hochhausbrand mit gut besetzten Ensemble
...
 
Erdbeben

USA 1974
 
L.A. hat mit einigen kleinen Erdbeben zu kämpfen, während einige Personen sich immer mehr mit privaten Proplemen rumschlagen, braut sich eine noch viel größere Katastrophe zusammen. Ein Mitarbeiter eines seismologischen Teams meint ein großes Beben der Richterskala 7-8 vorberechnet zu haben. Ein Fiasko bahnt sich an...

Der Film nimmt sich vorerst reichlich Zeit die Protagonisten einzuführen: Da wären mal Charlton Heston und Ava Gardner als gescheitertes Ehepaar, er hat sogar mit einer jüngeren Dame ein Verhältnis am Anbahnen; ein Polizist (George Kennedy) der an diesem Tag aus dem Dienst entlassen wurde und sich gleich in der nächsten Bar seinem Frust hingibt, wo übrigens Walther Matthau sturzbetrunken für etwas Auflockerung sorgt und auch gleich noch ein Motorradstuntfahrer eingeführt wird (Richard Roundtree, der Shaft Darsteller); das Team eines Staudamms, sowie ein Verkäufer der bald zur militärischen Unterstützung (Miliz) eingezogen wird finden auch noch ihre Vorstellung...

... bis es dann nach 50 Minuten soweit ist, dass der Film minutenlang die besten Effekte der damaligen Tricktechnik vom Band rattert und die Stadt ins Chaos stürzt!

Nun geht es an die Rettungsversuche und das Eindämmen weiterer Gefahren, wie das brechen eines Staudammes! Der Held an vorderster Front - Mr. Heston - bahnt sich den Weg durch das verwüstete L.A. auf der Suche nach seiner Liason, dabei aber immer wieder anderen zur Hilfe sein muss! Den größten Sympathieträger gibt hier jedoch eindeutig George Kennedy in seiner Rolle als Polizist.

Die Geschichte wird recht angenehm erzählt und bringt eindeutig 70er Flair mit was sehr zur gesamten Stimmung des Films beiträgt. Obwohl man sich ausgiebig Zeit für die Figuren nimmt - ohne sie nun tief zu beleuchten - wird es nicht zu langatmig weil man durch kleine Zwischenbeben immer wieder mal für Spannung sorgt, die die Rettungsaktionen sowieso haben! Die (analoge) Tricktechnik die im Mittelteil wirklich lange und imposant zur Schau getragen wird überzeugt, und bietet aus heutiger Sicht wohl sogar Filmgeschichte. Beim Betrachten des 70er Jahre Katastrophenkinos sollte dieser also nicht übersehen werden - zumindest einmal gesehen werden.

 
 
 
Twister (1996) – Wirbelstürme
Daylight (1996) - Tunneleinsturz mit Stallone
Volcano (1997) – Ein Lavastrom bahnt sich (unterirdisch) durch L.A.
Deep Impact (1998) – Komet rast auf die Erde zu
Hard Rain (1998) – Überflutung, plus Ganoven
...  

Dantes Peak

USA 1997
 
Das besonders an diesem 90er Jahre Vertreter ist die vorerst heimliche Herangehensweise durch das schöne idyllische Örtchen, bevor einen in der zweiten Hälfte der Berg (Vulkan) bröckchenweise um die Ohren fliegt! 
  
Dantes Peak, indem wirklich noch wunderbares Provinzfeeling herrscht lädt voerst tatsächlich zum Laben ein. Wunderbare Naturaufnahmen, eine wunderbare Blockhütte am Berg, direkt am See und über die Wälder hinweg ein Ausblick ins Tal sondergleichen! 
Ein Vulkanologe (Perce Brosnan) schaut nach 
einem kleinen Hinweis mal vorbei um alles abzuchecken und eine mögliche Bedrohung auszuschließen, die Sache spitzt sich aber immer weiter zu bis der Berg tatsächlich zu husten beginnt und sein volles Programm abfährt! 
Die Effekte sind für 1997 wirklich erstklassig und liefern auch heute noch ein brachiales Feuerwerk, sodass die pyroklastische Wolke zum Eyelight wird. Natürlich bemerkt man hin und wieder die Modellbauten, aber selbst die liefern wunderbar detailverliebte Arbeiten. Auch wenn sich Brosnan bei der Überfahrt über einen Säuresee nur einen Arm abpaddelt - und damit eigentlich im Kreis fahren würde - oder robuster Reifengummi auch flüssiges Magma übersteht, drückt man gern mal eine Auge zu, immerhin sind es Ausnahmen.
 
Linda Hamilton steht mir zwar nicht zu Gesicht, liefert aber wie gewöhnlich 'ne solide Leistung ab. Neben ihrer Tätigkeit als Kaffeeköchin/Bürgermeisterin des beschaulichen Örtchen am Fusse des brodelnden Berges, schafft sie es sogar noch Pierce Brosnan anzuhimmeln, der in seiner Rolle als aufgebrachter Vulkanologe richtig aufgeht. 
 
Ein obligates, und von mir gern gesehenes Element dieser Vertreter sind immer die Wissenschaftler! Die trotz vieler (fachmännischer) Warnungen meist ignoriert werden, bis dann alle blöd aus der Wäsche gucken weil die Natur nun doch zum großen Schlag ausholt. Ist es hier Pierce Brosnan, so übernimmt in SAN ANDREAS Paul Giamatti einen ähnlichen Part als Seismologe und wertet den Film damit sogar auf...

... in diesem Sinne also noch zu aktuellen Vertretern...

 


San Andreas

USA 2015
 
An vorderster Front steht hier Dwayne – Fels in der Brandung - Johnson als Rettungflieger, der in so einer Katastrophe gar nicht mehr weis wo er als erstes beginnen soll, dann doch lieber in Privateinsätzen seine Ex-Frau (Carla Gugino) und die Tochter (Alexandra Daddario) retten! Während der Katastrophe findet sich auch gleich noch Zeit etliche Familienprobleme zu lösen… 
 
In San Andreas nimmt man den Andreasgraben in Kalifornien – die Verwerfungslinie zweier tektonischer Platten – als Anlass um so einige Katastrophen vom Stapel zu lassen. Die kontinentale Linie verrutscht seit Urzeiten wieder mal und zieht nicht nur ne dicke Furche durchs ganze Land, sondern lässt mitschwingend enorme Erdbeben, einen Tsunami und natürlich jede Menge Schutt und Asche (Wolkenkratzer) übers Land hereinbrechen.
 
Immerhin haben wir 2015, da muss das Katastrophenkino schon einiges oben drauflegen um die Leute noch zum Staunen zu bringen; und in dieser over-the-top Manier muss mit einer Riesenwelle auch gleich ein riesiger Frachtcontainer mitschwimmen, der am Höhepunkt der Welle die flüchtenden Motorboote 'weich-dem-herunterfallenden-Container-aus' spielen lässt! Ja so einen obksuren Spass hab ich schon lang nicht mehr gesehen!
 
Nachdem man nun markante Eckpunkte wie den Hoover-Damm oder die Golden-Gate-Bridge zerstört hat und die Stadt reichlich unter Wasser gesetzt hat, findet man sich wiedervereint in einem provisorisch errichteten Camp, indem man unbedingt noch die US-Flagge hieven musste und Carla Gugino - warum auch immer - ein schielendes (animiertes) Gesicht verpasste! Das war final gesehen nochmals richtig daneben, ansonsten als Katastrophenvertreter aber ganz unterhaltsam, bzw. berießelungsspektakulär.


Wobei mir Dantes Peak persönlich doch besser gefiel - hab die nämlich als Double-Feature angelegt. Allein das gesamte 90er-Feeling und die ländliche Idylle (Ruhe vorm Sturm) haben es mir angetan. Weshalb ich auch meine alte VHS gegen die blaue Scheibe tauschte. Da kann ein modernes, überzogenes Effektspektakel einfach nicht mithalten. 
Nun hab ich irgendwie noch Lust auf VOLCANO, den es im Vergleich zu den anderen leider nicht auf Blu-Ray gibt. Tommy Lee Jones, Anne Heche und etwas (urbane) Lava wären bestimmt wieder mal einen Blick wert. Jetzt hab ich aber erstmal noch einen halbaktuellen Vertreter aus dem Osten für euch... 
 


 
The Tower
Ta-weo - Tödliches Inferno
KOR 2012
 
Regisseur Ji-hoon Kim (Sector 7) wandert mit "The Tower" auf den Spuren von "Flammendes Inferno" und bietet reichlich Katastrophenthrill in einem gigantischen Hochhauskomplex. 

Die beiden Sky Tower sind einer reichen Gesellschaft vorbehalten und beherbergen 1700 luxuröse Wohneinheiten. Hier findet man vom versnobten Mieter bis zum Lottogewinner auch noch reichlich bodenständiges Personal, vom Sicherheitsdienst bis zur Putzfrau, dem Küchenpersonal und vielen Organisationshelfern ist alles vertreten. Es ist der 24. Dez, der heilige Abend, und es laufen rege Vorbereitungen für eine große Weihnachtsparty. 

Ja da kommen gleich Erinnerungen an's Nakatomi Plaza (Stirb Langsam) und hat man im Weihnachtsprogramm gern etwas Abwechlsung, passt auch dieser Vertreter gut rein. Zumindest werden ein bis zwei Weihnachtssong angestimmt und für die noble Gesellschaft wartet man nicht nur mit einer riesigen Show auf, man lässt über dem Tower sogar künstlichen Schnee fallen! Wobei man bei der kommenden Explosivität Weihnachten aber schnell wieder vergisst ... denn beim Kunstschnee beginnt auch schon das eigentliche Problem, da einer der Helikopter ins Trudeln gerät, sich beim Absturz in den Wolkenkratzer bohrt und ein Feuerfiasko auslöst!

Eine durch Baumängel defekte Löschanlage lässt die obersten 40 Stöcke dieses 108 etagenhohen Hochhauses auch noch leer ausgehen, wodurch nur noch mehr der Hut brennt! Zuvor findet sich aber noch gut Zeit die Figuren und ihre Schicksale vorzustellen, vom verliebten Sicherheitsmann des Towers (mit Kleinkind das auf Besuch kommt) bis zum Feuerwehrrookie der heute seinen ersten Dienst absolviert gibts reichlich emotionales Potential zum Entfalten, auch noch moralische Diskrepanzen - die Reichen sollen zuerst gerettet werden - und etwas slaptstickartigen Humor.
Die Figuren/Darsteller werden zwar auch mal zu übereifrig, aber die Asiaten sind da meist voll bei der Sache und vergessen auch keineswegs Helden zu glorifizieren, was nur peinlich wird wenn bei äußerst knapper Zeit - der Timer für Sprengungen tickt - noch ausgiebig Reden gehalten werden. Also auch nicht anders als all die geschwisterlichen Vertreter, insgesamt aber im Positiven gut vorne dabei!  

Die Sets zum Ruinieren sehen nämlich fantastisch aus, alles weitere wird gekonnt durch CGI erweitert und fesselnd ist die Angelegenheit ALLEMAL - und wie! Panik, Chaos, blockierte Fluchtwege und Evakuierungschwierigkeiten sorgen für reichlich Spannung, und obwohl der Brandherd in der ersten Filmhälfte sogar eingedämmt werden kann, lässt die Dramaturgie durch unzählige weitere Ideen nicht nach! 

Hohes Budget, überall etwas Phatos, egal ob bei den Figuren oder bei der Inszenierung, aber völlig passend gepaart mit fulminanter Katastrophenaction bei der die Spannungsschraube stets auf Zug bleibt - für Genrefreunde also uneingeschränkt zu empfehlen!





zuvor gesehen:
Exodus / Ant-Man / Cuban Fury / Big Game / Fahrstuhl des Grauens



weiterführende Blogs:

Storm Hunters by Charlys Tante

The Day after Tomorrow by Jason-X (die etwas andere Kritik)
The Day after Tomorrow by tantron

2012 by tantron

Armageddon by tantron



Datenbank-Reviews:
The Core by Jason-X
Hard Rain by (maw)



Unter meinen Sichtungen:
Storm Hunters
Daylight
The Day after Tomorrow
Volcano (demnächst in meiner anSICHTEN-Videothek - schon getippselt ;))

 
 
Coverbilder: bluray-disc.de

anSICHTEN

9. April 2016
Exodus / Ant-Man / Cuban Fury / Big Game / Fahrstuhl des Grauens


Hallo Freunde der cineastischen Zunft! Hier gibts wieder mal meine subjektiven anSICHTEN. Die Auswahl ist wieder mal (halbwegs) breit gefächert und bei einer Marvel-Sichtung darunter, hab ich sogar mal versucht eine Kritik THEMENSPEZIFISCH IN EINEM SATZ abzuhandeln! ;)

Viel Spaß beim Lesen und eventuellen Sichten. Eure Meinungen sind wie immer gern gelesen...








Exodus
Götter und Könige USA 2014

Ridley Scott, der sich ja liebend gern mal um solch historische Epen annimmt (1492, Gladiator, Königreich der Himmel, Robin Hood), erzählt uns nun auch noch effektvoll die Moses-Geschichte, mit der Befreiung des hebräischen Volkes aus seiner Sklavenschaft! 

Wie man den Weiten des Netzes vernehmen konnte war die Ursprungfassung des Films über 4 Stunden lang... und das merkt man den gestutzen 143 Minuten (reine Spielzeit) leider auch richtig an! Christian Bale (als Moses), der hier als Figur vom königlichen Feldherrn zum ausgestoßenen Hebräer eine 180° Charakterwende hinlegen muss, agiert zwar makellos aber die Erzählhiebe lassen seine Glaubwürdigkeit genauso anzweifeln wie die der Geschichte, die somit leider an Intensität verliert. So wirken manch Zeitsprünge - nur einer wird sichtlich vermerkt - so unvorteilhaft, dass die schlüssige Nachvollziehbarkeit leidet; in der Kinofassung wirkt es (z.B.) als würde Moses schon einen Tag nach Bekannschaft eine Frau ehelichen, auch bei den Plagen bedarf es keinerlei orakelhafter Hintergründe, usw.... alles wirkt lückenhaft und unausgereift.

Ridley Scott bleibt in seinem mythologischen Interesse auch immer bodenständig und somit auch Exodus in einer realistischen Note verhaftet... er sogar den 7 Plagen fast komplett eine Verkettung natürlicher Ereignisse anhaftet. Irgendwie erfreulich für Realisten, auf der anderen Seite aber auch keinerlei Wagnis etwas "darüber hinaus" zu riskieren! Ja sogar bei der berühmten Wasserteilung wird aus einem Wunder sowas wie ein "erklärbarer" Gnadenakt Gottes gemacht; dessen Darstellung als entzürntes kleines Kind könnte wohl das einzige Wagnis darstellen - wobei... nein, auch das nicht. 
In der Hinsicht konnte man Arronofskys NOAH eindeutig mehr Mut in Sachen Eigeninterpretation einer archaischen Geschichte zusprechen - der mir dadurch jetzt sogar noch etwas besser gefällt. 

Joel Edgerton (Warrior) ist natürlich kein Yul Brynner (Die zehn Gebote), macht seine Sache als Ramses auch gut, verkommt als Figur jedoch zum skrupellosen Krösus, einem herrschenden Clown! Dafür hat man Aaron Paul (Breaking Bad) so noch nicht gesehen.
 Die Effekte sind natürlich erhaben, noch besser die opulente Ausstattung. Am Ende gibts noch eine Teerunde mit Gott, während Moses die Gebote meiselt.

Der Film ist gewiss nicht schlecht, dafür war er zu teuer und wurde von einem zu guten Regisseur umgesetzt, leidet aber eindeutig an den Schnitten seiner Erzählstruktur. Die aktuelle Fassung ist viel zu unausgewogen und mehr ein historisches Wirrnis, als ein in sich ruhendes Epos. Ich weiß nicht ob eine Langfassung zu langweilig gewesen wäre, aber ich will sie... sonst wirds mit uns beiden auf lange Sicht gewiss nichts! Die Veröffentlichung eines Extended Cut wurde jedoch bisher verneint! :/




Ant-Man

USA 2015
 
Die größte Quasselstrippe im neuen Marvel-Auswuchs ist gewiss der Freund des neu aufkommenden Helden Scott Lang (Paul Rudd), Michael Pena, der hier plappert was das Zeug hält und darin vom Hundersten ins Tausende kommt - so wie ich das nun auch als Kritik geplant hab – enthält in seinen Quasseleien dafür aber auch das Cameo von Stan Lee und bringt storytechnisch sogar erst Scott Lang (Paul Rudd) auf die Spur von Hank Pym (Michael Douglas) – dem originalen UR - Ant Man aus den Comics – der hier als Scotts Mentor dienen soll und es als Dieb – sowas wie ein IT-Robin Hood - nach einem abgesessenen Gefängnisaufenthalt sowieso schwer hat Fuss zu fassen, um sein höchstes Ziel zu erreichen, seine kleine süsse Tochter (Abby Ryder Fortson) wieder mehr zu sehen, dessen Kontakt ihm von seiner Ex-Frau (Judy Greer) und dessen neuen Freund verwehrt wird, doch zuvor muss er einige Abenteuer als geschrumpftes Männchen überstehen und man kann gleich sagen, die Effekte dieses Makrokosmos setzten tatsächlich neue Maßstäbe, wobei man natürlich gleich an CGI denkt, dies alleine aber nicht so gut aussehen kann und erst im Making-Of erfährt, dass mit hochauflösenden Makrokameras unzählige Detailaufnahmen gemacht wurden um soviel Realität wie möglich einzubringen… und das hat sich visuell vollends gelohnt, kritisieren könnte man jedoch wieder mal den Storyverlauf der eben eher das Übliche bereithält und darin auf Klischees setzt um diese fürs Finale eben als lohnendes Gegenteil zu präsentieren, dabei gerade die Familienstory recht vorhersehbar ist und nur die Figuren selbst im Dunklen tappen lässt, wenig den Zuseher, aber das macht nichts weil dafür die zweite Hälfte des Films an Tempo und Ideen – wie als Bsp. wieder Scotts alte Freunde an Bord der final auszuführenden Heist-Mission zu holen – so dermaßen nachziehen, dass alles verziehen wird, auch der stereotype Antagonist Darren Cross/Yellowjacket (Corey Stoll) der wohlgemerkt in den sehenswerten Deleted Scenes eine noch bessere Einleitung bereit gehalten hätte, dafür punket der Film aber recht gut im Humor, was speziell an den Groß-/Kleinwechseln liegt, die zwar durch Einschulung von Hanks Tochter Hope (Evageline Lilly) erstmal amüsant erlernt werden müssen – gar nicht so easy durch ein Schlüsselloch zu springen - dafür dann aber reichlich Szenenhighlights liefern, gerade wenn Panzer die vorerst Klein waren plötzlich imposant groß aus Häusern fallen, oder noch viel besser, Thomas die Lokomotive VERGRÖSSERT auf einem Polizeiwagen landet/liegt während eine Riesenameise vorbei läuft, was mitsamt der richtig genialen Finalschlacht durch ein Kinderzimmer voller Spielzeug im Minimodus(!!), Momente erschafft, bei denen allein schon die Gesichter der Beteiligten zum Niederknien sind, ziemlich genauso gut, wenn auch simple, wurden die Erklärungen getroffen warum man nicht die Avengers holt, aber anderweitig trotzdem Verbindungen zum MCU kreiert, indem man Falcon (Anthony Mackie) amüsant einbindet, auch Howard Stark sowie die Hydra ihre Erwähnung finden, in der Mid-Credit-Scene die kommende WASP angedeutet wird, sowie in der After-Credit-Scene sogar die Einläutung des dritten Cap-Abenteuers startet, was man Summa-Summarum dann trotz (m)einer anfänglichen Skepsis das Paul Rudd womöglich nicht so passen könnte – seine neue Synchrostimme aber viel besser zu einem aufkommenden Helden passt – völlig ausgeräumt wurden und man nach kleinen Startschwierigkeiten letzlich doch auf eine richtig gelungene Geburtsstunde eines neuen Helden zurückblickt, die gerade durch Lockerheit, Humor und (Makro-)Effekte punktet!

 

Cuban Fury
Echte Männer tanzen GB 2014

Bruce Garrett (Nick Frost) räumte als Kind (Ben Radcliffe) einen Salsa-Pokal nach dem anderen ab. Kurz vor der finalen Meisterschaft schikanierten ihn jedoch einige Gleichaltrige, und seit diesen Pailletten-Schlucken, ist Schluss mit herumhopsen! In der Erinnerung hängt ihm das sogar noch 25 Jahre später nach. Doch mit seiner neuen Chefin Julia (Rashida Jones) entfacht das alte Feuer wieder, denn die schwingt das Salsa-Bein und er möchte sie mächtig beeindrucken!
 
Nick Frost (Cornetto Trilogie, Radio Rock Revolution) mal das Tanzbein schwingen zu sehen, kommt gleich mal unerwartet, aber nach unzähligen Tanzstunden die er vor dem Film ableisten musste – die Grundidee stammt sogar übrigens von ihm, wahrscheinlich wollte er nur mal gratis Unterricht – macht er sich ganz gut auf dem Parkett. Im Film muss er ebenso auf ein Finale hintrainieren, da 25 Jahre abseits des Tanzbodens seine Spuren hinterlassen haben.
 
Damit er nicht immer in kurzer Hose und hohen Socken aufläuft, verpasst ihm der homosexuelle Perser aus dem neuen Azubi-Kurs, gleich mal ne Brustrasur und einen gebräunten Teint, der Tanzstil lernt sich dann einfach mit einer Menge CURAZON (Herz)! So behauptet das zumindest sein alter griesgrämiger Lehrer, gespielt von Ian McShane. Zwischenzeitlich nervt ihn sein Arbeitskollege Drew (Chris O`Dowd – The IT-Crowd) mächtig mit verbalen Tiefschlägen und macht sich dabei auch noch an Julia ran. So darf zwischen den beiden auch ein Dancebattle im Parkhaus entbrennen, bei dem zufällig Simon Pegg (in einem Mini-Cameo) vorbeiGUCKT, und Frost nur ansieht als würde er fagen: MANN! WAAAAASS MAACHST DU DA!?!?!?!?
 
Also reichlich Salsa-, Merengue- und Latinofever, genügend Humor (hierbei leider zuviele plumpe Sprüche), sonderbare Freunde genauso wie hilfreiche Bekanntschaften, eine süsse Rashida Jones (Trauzeuge gesucht) und einen mit Strasssteinen besetzten Nick Frost! Der ein Kindheitstrauma überwinden muss um zum alten Schneid zurückzufinden. So hat diese britische Tanzkomödie, mit etwas Pausengolf und rhythmischer, farbenknalliger Discohitze, doch lockeres Potential - jedoch nur für Frost- und Tanzfilmliebhaber einen Blick wert. Bei vereinzelten Interessen doch zu (un)gewöhnlich, viel zu durchschnittlich! Einzige Highlights sind nämlich die erwarteten emotionalen Ziele; obwohl ein paar verbale Filmreminiszenzen und Frosts massiges Talent schon Respekt verdienen.
 
 


Big Game
Die Jagd beginnt FIN, GB, D 2014

Die Air Force One wird in einem terroristischen Akt von einer Bodenluftrakete abgeschossen und stürzt in finnische Wälder. Der Präsident wurde zuvor in einer Rettungskapsel ausgeklinkt und vom 13 jährigen Oskari (Onni Tommila) entdeckt, der wiederum im Wald ausgesetzt wurde um die stammesrituelle Jagdprüfung abzulegen. In der Großwildjagd stehen fortan (auf beiden Seiten) keine Bären oder Hirsche mehr auf der Trophäenliste, sondern der Präsident der Vereinigten Staaten!
 
Samuel L. Jackson hat in seiner Filmgeschichte nun wohl auch endlich alle Rollen durch... und gibt hier einen Mimösen-Präsident der es nicht mal wagt sich selbst aus einem Meter Höhe zu retten!! Sich JEDOCH SCHON ein kleinwenig mit Terroristen prügelt!
Zum Glück traf er in dieser bürokratenfeindlichen Umgebung den kleinen Trinkpackerl-schlürfenden Oskaaariii, gespielt von Onni Tommila, der in dieser Gegend sowohl gegen den Weihnachtsmann (Rare Exports) als auch gegen Terroristen anstinken kann! Kleinrambo kann zwar seinen Bogen noch nicht mal richtig spannen und telefoniert auch noch mit Pappbechern, hat aber Mut wie kein anderer und kennt sich in der weit abliegenden Natur auch gut aus. 
 
Gleich mal witzig, dass der (scheinbar) mächtigste Mann der Welt die Rettung seines Lebens, den Zielen eines kleinen Jungen unterstellen muss. Ich kam kaum mehr aus dem Lachen, als der Präsident IM ANHÄNGER eines Quads, wie ET eingehüllt in eine billige alte Decke, durch die sternenklare Nacht kutschiert wird. Effekttechnisch kann sich die Sache sehen lassen, auch wenn die finale Explosion aussieht aus als wäre atomare Energie im Spiel; diese over-the-top-Szene musste ich gleich 3 abspielen weil sie sooo phänomenal aussieht dass Lachen und Staunen ineinander verschmelzen. Ernst nimmt man die Sache eigentlich schon seit dem Trailer nicht, weshalb BIG GAME auch bestens funktioniert! 
 
Der Widersacher (Ray Stevenson) bräuchte übrigens in seinem persönlichen Problem einen Elektromagneten in der Brust, am Besten mit Palladiumkern. ;) Die Darsteller des US-Gremiums wurden mit Voctor Garber, Ted Levine, Jim Broadbent und Felicity Huffmann eigentlich auch bekannt und gut besetzt, das definitive Highlight des Films sind aber Gelände und Umgebung!! In Bayern sowie finnischen Wäldern gedrehte Locations sind eine wahre Naturpracht und eignen sich perfekt für die amüsante Abenteuertour querbeet durch Wälder, Gewässer, über Stock/Stein sowie Berg und Tal; einfach nur toll anzusehen!
 
Fazit: Der perfekte Survivalfilm für altbackene B-Movie-Fans, mit leicht infantilen und pathetischen Einschlag… ich war bestens bedient! ;) Was’n abenteuerlicher Outback-Action-Spaß! 

 


Fahrstuhl des Grauens

NL 1983
 
Regisseur Dick Mass (Verfluchtes Amsterdam, Flodders) legte mit "Fahrstuhl des Grauens" sein Regiedebüt und setzte sich sogar 2001 beim Remake erneut selbst hinter die Kamera.
 
Der Low-Budget Horrorthriller setzt auf einige Farbfilter, etwas Synthiescore, der teilweise so plakativ reinhaut wie die knallroten Türen des Fahrstuhls. Dessen 3 Kabinen in einem Hochhaus immer wieder für absonderliche Aufreger sorgen. Bei der Fahrt nach unten kann man beim Fummeln an der Begleitung schon mal im Lift stecken bleiben - und beinahe ersticken! Die Vorfälle häufen sich mehr und mehr, während ein Wartungstechniker (Huub Stapel) sich mit einer Journalistin auf die Suche nach der ominösen Ursache macht. Um einen mit einer Mischung aus Verschwörungen, Elektroschaltkreisen hier und Mikroprozessoren da, auch mit künstlicher Intelligenz überraschen mag.
 
Obwohl der Bodycount an einer Hand abzählbar ist, fallen die natürlichen Effekte gar nicht so übel aus, es erstaunt sogar dass man bei einer Enthauptung nicht wegblendet. Was gelegentlich wirklich gut ausfällt ist die Kameraarbeit, die immer wieder mal tolle Motive einfängt, egal ob jemand am Drahtseil aufgehängt im Liftschacht baumelt, man die 3 roten Türen auffällig in Szene setzt oder den Wartungstechniker zerschunden am Lebensfaden zappeln lässt... deshalb gefällt mir auch das Cover so gut, das 3 Motive demonstrativ vereint (Mädchen, Tür, Hand des Technikers). 
 
Im Schauspiel reißt man keineswegs was, Huub Stapel, der irgendwie einen jungen Pacino ähnelt, steigert sich aber solide rein und vergisst auch nicht sich regelmäßig ne Zigarette zu rollen. Trotz recht trister und kühler Stimmung – und zeitschindenden Eheproblemen – fährt man gegen Ende eine kleine Zerreißprobe auf und vermag, obwohl im Gesamten nicht viel passiert, dennoch irgendwie eine stimmungsvolle Spannung aufrecht zu erhalten. Kann nicht viel, hat aber doch was… zumindest in Nuancen, für Vielseher!
 
Das Remake "DOWN" verlegte selbige Story etwas effektvoller nach New York und lässt James Marshall, Naomi Watts sowie Michalel Ironside rauf und runter fahren. Empfehlen könnte ich hier auch noch "Devil – Fahrstuhl zur Hölle" (2010) der mit einem kleinen aber feinen Kammerspiel "begeistert"! 





zuvor gesehen:

Teenage Wasteland:
Die BMX-Bande / Metropolis 2000 / Turbo Kid


Ex Machina / Final Girls / Stadt im Meer / Two Night Stand /Tin Cup


zuletzt aus meiner Tastenfeder:

Schneefilme/Winterkino  #3 / #4



 
Coverbilder: bluray-disc.de, amazon.de

Nach dem ersten eisig windigen Abschnitt geht es nun weiter bei...




Die Zusatzüberschrift "Und Blutig" eignet sich zwar für vieles aus meiner Schnee- und Eisblogreihe, dennoch hab ich hier mal versucht den Großteil jener Filme in ein Eis(blog)fach zu legen, die grundsätzlich mit blutgierigen Erscheinungen aufwarten. Bei vielen anderen Filmen war sowas wie der Tod/Mord mehr Beiwerk, oder passierte eben durch die Lage, bzw. verfrorene Situation. Egal ob Thriller, Drama oder Actionfilm, legten es viele nicht darauf an draufzugehen... so aber anders bei den Horrorfilmen die in diesem kühlen Segment angesiedelt sind. Denn hier haben es die meisten Zeitgenossen, Menschen, Kreaturen oder Absonderlichkeiten eindeutig auf euer Leben abgesehen!



Also keiner läuft alleine über den Korridor, niemand sondert sich von der Gruppe ab... und so weiter und so weiter, ihr kennt die Regeln bestimmt schon auswendig, wenn nicht, dann habt ihr über die letzten 50 Jahre Slasherfilme Winterschlaf gehalten!

Aber wir werden schon alle durchbringen, der Großteil ist doch sehr Filmerfahren und weiß deshalb IMMER am besten, was in irgendwelchen bedrohlichen Situationen zu tun ist. Also los gehts, warm angezogen zu sein ist natürlich Grundvoraussetzung! Bewaffnung, Schutzkleidung und Survival-Utensilien nicht verpflichtend aber gern gesehen!! Also liebe Blogger und Blu-Buddys, los gehts ...



Gleich mal ab nach Skandinavien, die sind sowieso berühmt für ihre tollen Natureindrücke und besonders für manch triste, völlig schneebedeckte Landschaft. Beim ersten Vertreter in den wir reinsehen, gibts gleich viel Schnee... aber auch viel Blut! 
Die norwegische Splatterkomödie Dead Snow aus dem Jahre 2009 hat schonmal einiges an Gehzeit durch Wald und Schnee um zu einer netten Blockhütte zu gelangen, die umringt von Bergen und Schnee aber ein lohnendes Ambiente abgibt.



Die ~7 Darsteller wollen hier einfach nur Spaß haben, was sie bis Ende eigentlich auch haben - auch wenn es so einige nicht überleben! So kommt es zumindest abartig-erfreulich beim Zuseher an!
Nachdem ein merkwürdiger Fremder vorbei kommt erfährt man auch die Geschichte, eine alte Legende, die hier in den Bergen lauert: SS-Soldaten aus dem zweiten Weltkrieg haben gegen Ende des Krieges noch geplündert und sich alles mit Wert unter den Nagel gerissen, bis sie von einem Dorflynchmob gewaltsam vertrieben wurden. Die meisten flohen in die Berge, tja, und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute ... als Zombies versteht sich!!

Dass einem hier ans Eingemachte geht, darf man gleich wortwörtlich nehmen, schlackern die Eingeweide doch auch mal darmzottig durch die Gegend. Der Film nimmt sich glücklicherweise keineswegs ernst, streut ein paar unübersehbare Kultfilmreminiszenzen ein und läßt die überdrehte Bande gegen Ende sogar Spaß am Zombienazi killen bekommen! Zwischendurch gibts doch auch mal Durchhänger, ausbügelnd gefolgt von recht netten und auch ekligen Ideen, die sowohl effektvoll als auch witzig reinhauen. Besonders wenn sich einer die spritzende Halsschlagader zunäht oder der Arm per Kettensäge amputiert wird - selbstverständlich ALLES SELBST durchgeführt! Der Cast ist trotz der amateurhaften Anteile aushaltbar, wodurch die Sache einfach nur Spaß macht und neben der trashig gelungenen Zombiegefahr, ein abgefahrenes Hütten-/Schneeambiente abliefert. 



Der zweite Teil Red vs.Dead schmilzt in meinen Belangen zwar vor sich hin weil die Geschichte nach dem erneuten Einstieg von den Bergen ins Tal verlegt wird, und hierbei eben mehr feuchte und satte grüne Kulissen ins Bild rückt, anstatt mit Schnee aufzuwarten. Die Gegend ist aber genauso sehenswert und gelegentlich kehrt man mal zu Schnee und Eis zurück. Die Story beherbergt reichlich Spass für jedermann - die Fortsetzung toppt den ersten Teil nämlich in allen Belangen! Eine neuer Aufhänger ist schnell gefunden um die verfrorenen Zombies wieder loszuschicken, die nicht nur Martin (dem einzigen Überlebenden aus Teil1) an den Kragen wollen, sondern gleich ganze Ortschaften auf ihrer Meuchelliste haben. Man erweitert die Szenerie um Magisches und schickt mit Zombie-Geeks aus Amerika, dämlichen Provinzbullen und sogar einer roten Armee aus dem Eis, einige Parteien mehr in die splattrige Schlacht. Einfach nur brutal blutig und mords lustig! Hat zwar fast keinen Schnee mehr, sollte aber durch mächtig Laune gewiss seine Erwähnung finden - check!


Wir bleiben gleich noch in Skandinavien. In eine etwas weniger absurde Gegend verschlägt es einen hier bei Cold Prey! Weniger absurd, weil der Killer nicht von den Toden zurückgekehrt ist - noch nicht! Aber an den Kragen will er einen genauso! Wirklich fantastisch anzusehende Kulissen liefern die norwegischen Berge, in die es einige abenteuerlustige junge Wintersportler verschlägt. Der Aufstieg auf die zu befahrenene Berge lohnt durch die gewonnene Aussicht ins alpine Gelände.



Denn unsere Protagonisten wollen unbedingt eine Strecke befahren die weit ab aller Tourismuspisten liegt! Nach einem mühsamen Aufstieg erfolgt die freiheitlichsliebende Abfahrt, jedoch gefolgt von bitterer Not als einer von ihren stürzt und dabei einen offenen Bruch erleidet. Mittig in der weißen Bergpampa und auch noch null Handyempfang!

Zum Glück (denkste!) findet sich in der Nähe ein kleiner Hotelkomplex, eine große Holzhütte direkt in den schneeumsäumten Bergen. Eine Zuflucht vor der Kälte scheint gesichert, wobei bei Kaminfeuer sogar Atmosphäre aufkommt, wäre da nicht ein Verunglückter und ein noch kommender Irrer! Die Spannung steigert sich und ein Junge, der in den 70er Jahren verloren ging, treibt hier noch sein Unwesen. Behilflich zur Dezimierung der Eindringlinge ist ihm seine Spitzhacke!! Mit der er gar nicht zimperlich umgeht...

Dieser Hüne im Schneekostüm, mit verlodderter Sturmhaube, nostalgischer Skibrille und genauso altmodischer Befellung, zieht hier bis zum Ende ein paar Leichen durch den Schnee...



Auf jeden Fall ein nordischer Slasher der für zwischendurch recht gut funktioniert, zwar nichts neu erfindet (das tut kein Slasher) aber sich durch die Gegend, das gelungene Hotelsetting und eine taffe Frau, nicht vor anderen Slashern verstecken muss.

Die taffe Frau Jannicke (Ingrid Bolso Berdal), die schon im ersten Teil mächtig Einsatz zeigte, hat auch im zweiten Teil wieder zu kämpfen. In Cold Prey 2 hat sie es nach den hefitgen Ereignissen bis ins Tal geschafft und wurde sofort ins Krankenhaus eingeliefert. Vorerst will ihr ihre Geschichte keiner so recht abnehmen, die Polizei findet aber bald etliche Leichen in der genannten Gletscherspalte. All ihre toten Freunde und auch der Killer werden in Leichensäcken ins Krankenhaus verfrachtet...

Schnell kommt wieder eine düstere Atmosphäre auf... das dunkle Krankenhaus, etwas mehr Protagonisten aber erneut ein reduziertes Setting, eine nette Krankenschwester und ein Polizist, der noch mehr von der Legende um den damals verschwundenen Jungen (dem Killer) aufdeckt, liefern ein gelungenes Zweit-Szenario. Sodass der üble Typ, in Schneemontur - welche übrigens schon mit seiner Haut verwachsen ist -, wieder zum Spießrutenlauf für Jannicke wird. Eine neue Spitzhacke ist schnell gefunden, zuvor wird einstweilen eben alles andere zweckentfremdet. Trotz der gewohnten Slashereigenschaften steigt die Stimmung durch echt gute Bildmotive, bzw. beachtliche Kameraeinstellungen.

Obwohl der Großteil im düsteren Krankenhaus spielt gibt es noch genug Schnee durch manch Szenenwechsel. So wird nicht nur Beginn und Ende des Films wieder in schöner, kalter norwegischer Bergkulisse gefilmt, sondern neben der Gletscherspalte auch noch zum Hotel zurückgekehrt. Ich fand die Fortsetzung sogar noch besser als den ersten Teil. Der dritte Ausflug, ein Prequel dazu, wurde von mir noch nicht aufgetaut.



Siehe da, keiner wurde verletzt oder aufgeschlitzt aber ein paar Bloggies sind ausgerutscht und in die Gletscherspalte gefallen. Ach!! Wir werden dann mal ins Tal wandern und die norwegische Polizei verständigen - zumindest jene die noch aus der Mannschaft übrig sind - damit sie euch da rausziehen! Dann gibts für alle 'nen warmen Eintopf, etwas (Yogi-)Tee und natürlich lecker Kekse!! ;) Eine kleine Stärkung bevor wir weiter reisen, wir nehmen nämlich heute noch das Flugzeug. Es geht noch in die Antarktis! Ein Mann namens Weyland hat dort nämlich etwas unter der Eisdecke entdeckt ... auf gehts!


Als ob wir noch nicht genug Absonderlichkeiten erlebt hätten, bekommen wir es jetzt auch noch mit Ausserirdischen zu tun! Die Predalien-Saga hatte 2004 nämlich auch einen Ableger im Tiefkühlfach! Es ging in die Antarktis, in der Charles Bishop Weyland – erfreulicherweise wieder von Lance Hendriksen gespielt – die Wärmebilder einer unterirdischen Pyramide empfangen  hat. Hier weiß noch keiner, dass sie bei dieser kulturellen Entdeckung in ein intergalaktisches Jägerspiel Alien vs. Predator stolpern!

Ein Team unterschiedlichster Zeitgenossen, vom bewaffneten Söldner über Wissenschaftler bis hin zur Eistourenspezialistin wird zusammengestellt. Die Atmosphäre ist gleich mal wunderbar, genug Eis und die abgelegene Walfängerstation weckt beim kälteresistenten Zuseher sowieso pure Stimmung. Da diese Absonderung noch nicht genug ist,...


Hier ist zwar Schnee und Eis nicht mehr wirklich sichtbar, da aber alle den ganzen Film über immer noch dicke Parka anhaben, sagt wohl, dass es dort immer noch sehr kalt ist. ;) Gefahr und Stimmung bleiben aber durchgängig erhalten! Vieles lässt dann zwar teilweise zu wünschen übrig, nicht nur Darsteller hinken, auch in der Story hätte man sich bei solch einem epischen Crossover eine überlegtere (Hintergrund-)Idee gewünscht - nicht nur ein Jäger-Opferspiel. Die erste Filmhälfte ist fast schon genial, dann lässt die Sache zwar etwas nach und vereist immer mehr zum B-Movie, das Teamwork zwischen Predator und der Eiskletterlady ist aber verdammt cool und fotografiert ist der Film grossteils auch herausragend. Das Design der Kreaturen lässt sowieso keine Wünsche offen und gelegentliche Saga-Bezüge sind ebenso spitze. Wenn man die Schattenseiten also mal verdaut hat, passt er für den Eisfan sehr gut!

 
In The Colony wagt man sich aufgrund postapocalyptischer Umstände auch unter die Erde. Durch ein misslungenes Experiment mit Wettermaschinen stürzte man 2045 in die Eiszeit und der einzige Zuschlupf sind Kolonien tief in der Erde!


Als von Kolonie 5 ein Hilferuf eintrifft macht man sich (aus Konlonie7) auf den eisigen Weg um nach dem Rechten zu sehen, doch alles was man findet ist Absonderlichkeit, und blutrünstige Ausgeburten, die nicht mehr recht menschlich scheinen!

Neben Kevin Segers, der sich in Frozen ja schonmal unter frierenden Umständen via Skilift mit Wölfen anlegte, bekommt man noch Laurence Fishburne und Bill Paxton, die in dieser frostigen Endzeit einige Meinungsdiskrepanzen ausbaden. Die unterirdische Einrichtung mit ihren rostigen Spuren, einem Labor und Lagereinrichtungen kreieren erfreulich-dreckige Eindrücke, der wichtige Außenbereich stammt leider überwiegend aus dem Rechner, was eher 'uncool' ausfällt, dass Szenerio selbst erfreut sich jedoch halbswegs stimmungsreich, legt gegen Ende eher Action und blutige Überlebenskämpfe hin, über die letzliche Gefahr lässt sich womöglich noch streiten. So einiges hat man zwar verschenkt, aber das Grundsetting ist genial. Für Eisfreunde wie mich, hat er deshalb doch einen Regalplatz verdient.


Sogar unter den Found-Footage Filmen gab es einen der mit winterlichen Eindrücken und einer unbekannten Gefahr aufwarten konnte. Devils Pass nach einer wahren Begebenheit will im Dokumentar-Stil das mysteriöse Verunglücken von 9 Bergsteigern im Jahre 1959 aufgreifen und schickt dabei 5 Studenten über selbigen Dyatlov Pass ins Ungewisse! Im Erklärungsdrang vieler ungeklärter Phänomene ranken sich Geschichten um den Yeti, einer Regierungsverschwörung und einigen weiteren Geschichten, die sowohl mit fiktiven als auch mit greifbaren Ungeheuerlichkeiten aufwarten.

Am Ende hätte man manches sogar ruhig weiter hinter dem Berg halten können, aber mir hat auch die vorkommende, unerwartete Lösung sehr gut gefallen, diese zwar ein weiteres Genre eröffnet aber doch auch raffiniert ist. Was nicht gefiel, war das CGI welches dabei später zum Einsatz kam und die spannende Realistik (trotz Logikfehler) irgendwo zerstörte. Dennoch ein fesselndes und tolles Ambiente und wenn man das Ende mal verdaut hat, könnte die Sache sogar aufgrund dessen als bizarrer Nischentipp durchgehen.


Nicht ganz soviel Schnee dafür aber eine abgegrenzte Klimastation in 3000 Meter luftigen Höhen, bietet Blutgletscher! Die Kälte wird erfüllt und nochmals durch sausenden Wind unterstrichen. Die Bedrohung kommt hinzu als beim Check einer ausgefallen Klimasonde ein blutender Gletscher entdeckt wird. Was dann folgt, kennt man zwar eventuell schon aus anderen legendären Filmen wie "The Thing" oder weiteren Auswüchsen in Sachen Wirtübernahme, aber die hier verwendete Therorie eines Art DNS-Roulettes, ist doch überraschend spannend und innovativ.

Besonders manch Auswüchse sowie Verhalten in diesem auch ungehobelten Vertreter, kratzen doch auch stark am Trashgenre! Macht aber genau den gemischten atmosphärischen Charme aus, der von einem echt gelungen Score getragen zwischendurch mal heftig abbricht um fast schon abstrakt reinzuhauen und hysterisch auszuarten. Und man sich nur fragt: Wos gehtn jetz o?

Dadurch in diesem Momenten zwar manch geniale Stimmung unterbrochen wird, aber man richtig ROH in andere Gefilde geschmießen wird. Die urig-ekligen Mutationen und die blutigen Eskapaden dieser gemischten Bergtruppe, vom durchzechten, mürrischen Bergführer/Ingenieur bis über Wissenschaftler hin zum (bürokratischen) Wandersvolk, erfrischen definitiv nochmals die bedrohliche Sach- bzw. Höhenlage. Die irgendwann wohl auch droht über den Berg hinauszuwachsen! Definitv kein makelloser Vertreter seiner Zunft, aber genau das und noch mehr, macht diese abstruse Mischung in steinigen Höhen aus!! Diesen Hybrid zwischen Hüttenflair, Nebel, Steinbock, Assel und Flugviech sollte man sich gerade als Freund meiner Kriterien, sowie dem Creature-Feature Kino, nicht entgegen lassen!! Wirklich gelungenes Alpenkino für spezielle Filmfreunde!




So! Ihr dürft langsam runterkommen, nicht nur vom Berg, auch das Nervenkostüm wieder runterfahren/entspannen, den Schweiß von der Stirn wischen, die Gefahren sind gebannt.
 




Gab es letztens als Anmerkung nur kurz die tiefsten Temperaturen unserer Erde, haben ich dieses Mal die luftigsten Höhen im Augenmerk. In Europa wäre das Limit zum Himmel 4810 Meter, an der Grenze Frankreich/Italien am Mont Blanc, und weltlich gesehen ist natürlich der Mount Everest im Himalaya Gebirgszug, mit 8848 Meter, der höchste zu erreichende Gipfel auf unserem Planeten!

Nun, den sinkenden Luftdruck mal außen vor gelassen, nahm ich für ein erneutes subjektives Filmranking meinerseits die 4000 Meter Höhenunterschiede als Meßlatte auf meinem Höhenbar-o-meter, für einen Stellenwert von 4,5 bis 10 möglichen Punkten - aufgrund meines Faibles finde ich auch keinen wirklich schlechter als Durchschnitt. Kleinigkeiten haben sich seit letztem Mal doch verändert, aber grundlegend thront nach wie vor der selbe Titel am Zenit.






Das war es mit dem Jubiläumsstreifzug/Blogausflug, und ich hoffe ihr habt euch keine fiesen Frostbeulen, Infektionen oder anderweitige Verletzungen geholt. Immerhin hatten wir es mit echt fiesen Gestalten zu tun - nicht nur die zapfige Kälte wollte uns ans Eingemachte. Dennoch guck ich weiter und hab mittlerweile schon wieder unzählige weitere Titel gefunden - kaum zu glauben sogar schon wieder kanpp 10 - dabei sind vereinzelt sogar noch Tipps von Euch dabei, manche von Euch hab ich aber schon abgearbeitet, weitere werd ich mir noch im Gefrierfach aufheben... wenn es vielleicht wieder mal heißt... Schnee, Abgeschiedenheit und etwas (unbekannt) Gruseliges...



 



Die 4 Eiswanderungen zum Nachschlagen...

Die erste Nacht... unter Null!

Eisig, windig... und blutig!


Jeweilige Filmzitate wurden unter "..." vermerkt.
Blog: Copyright by MoeMents

Zum 100sten Blogjubiläum gab es von mir einen Wanderung durch satte Schneegefilde, so ziemlich vor zwei Jahren (16.03.14) um genau zu sein, und nun, um auch noch die 200 Blogs voll zu machen, begeben wir uns erneut in kalte Dimensionen!!  


Die erste Nacht unter Null habt ihr überlebt, das Tauwetter hat jedoch ein paar weitere erschreckende Überraschungen hervorgebracht... es geht weiter mit dem Streifzug durch die frostigen Gefilde des abgeschotteten, winterlichen Kinos! Seit der letzten Überwinterung wurden nämlich erneut einige frostigen Erfahrungen gemacht...

Die Themen sind euch noch bekannt? Wie schon in den ersten beiden Teilen richtet sich der spannende Fokus auf ...



Deshalb wieder mal wärmsten Einpacken, reibt euch Hände und Gesicht, macht Euch warm, es wird wieder frisch! Es ist wieder KALT!!



Da ich euch die stürmische Kingverfilung Der Sturm des Jahrhunderts nun schon gesondert unterbreitet habe, bleiben wir auch gleich beim Horrorliteraren... und begeben uns auf einen Ausflug mit Duddits!
Dreamcatcher bietet eine Blockhütte im winterlichen Wald, 4 Freunde in ihrer jährlichen Tradition, gefolgt von immer merkwürdiger werdenden Vorgängen: Durch den Wald massenhaft flüchtende Tiere mit roten Flecken auf ihrem Fell, auftauchenden Personen mit unerklärlichen Symptomen und dann auch noch das Eingreifen der Army die das Gebiet sogar unter Quarantäne setzt!



Der Sci-Fi Horror-Titel ist erfrischend anders weil er die Ausserirdischen nicht lange hinterm (Eis-)Berg hält, deshalb aber auch weniger überraschend/spannungsgeladen ausfällt, dennoch seine wilden Auswüchse bereithält...


Nein! Auch wenn er meint eine Erdnussallergie verursacht seine Symptome, es ist etwas viel viel übleres!!

Mit Thomas Jane, Jason Lee, Timothy Olyphant und Damian Lewis fällt auch die Darstellerriege wunderbar smart aus, jeder ein Charakter für sich und allesamt 'cool' unter freundschaftlich gruseliger Stimmung. Der Film wirkt in Teilen sogar komplexer weil eine Art Telepathie-Fahigkeit der Freunde und der Schlüsselfigur "Duddits" (so auch der Romantitel) hinzukommt. Was einiges in visuell dargestellte Gedankengänge auslagert und dadurch vielschichtiger wird. Da es hier großteils um ein Invasionsthema geht, sind die gezeigten Infektionserscheinungen, und als Bsp. die (ausserirdischen) Würmer, ganz schön eklig in Szene gesetzt - wobei die Computereffekte ein bisschen besser/rauer ausfallen hätten dürfen. Aber ansonst hat "Dreamcatcher" ein wunderbares Grundsetting und ein genauso tolles Winterszenario zu bieten - da nimmt man gern mal einen Abstecher zur entlegenen Hütte in Kauf!

Eine weitere schicke Blockhütte die wir uns noch ansehen, hat auch einige Anleihen zu Dreamcatcher... und findet man in Der Übergang - The Corridor. Hier zieht es 5 Freunde in fernabgelegene kanadische Wälder und was sich einem hier geistig
E R Ö F F N E T,
ist gewiss nicht nur den Protagonisten zuviel!



Eigentlich wollten die Freunde sowas wie eine winterliche Totenwache für eine verstorbene Mutter abhalten, nach dem Verstreuen der Asche wird jedoch sowas wie ein unsichtbarer Raum in der schnee-umsäumten Einöde entdeckt! 
Wird sich zuvor noch lange um das Ambiente in der Hütte gekümmert... Holzofen, Gitarre spielen, den Griller in eisiger Kälte anheizen, also echt zum gemütlich machen... verwandelt der Kontakt zu diesem sonderbaren Energiefeld und den damit eingehenden psychischen Veränderungen der Freunde, das letzte Aufenthaltsdrittel jedoch in einen blutigen Alptraum! Der sowohl Körper als auch ganz immens den Geist (heraus-)fordert! 


Eine weiterer ähnlicher Titel in dem die Army eingreifen muss und mit einem wunderbaren Ausnahmezustand auftrickst ist Phantoms. Leider ist mir bei diesmaliger Sichtung aufgefallen, dass es doch nur zu Beginn verschneite Berge und im letzten Drittel beschaulichen Schneefall gibt, weshalb es nur bei einer kleinen Erwähnung bleibt, ABER das Grundsetting mit seiner Abgeschiedenheit und der ominösen Gefahr ist genauso spannend und einnehmend! Kalt ist es sowieso!


Ein Titel den wir eigentlich schon in die ersten beiden Blogs hätten streifen müssen, ist ein Teil aus der Stirb Langsam Reihe. Die Rede ist natürlich von Die Hard 2!!
Für mich durch die winterlichen Eindrücke auch der beste Film aus der Reihe. Bruce Willis alias John McClane hat es natürlich wieder mal mit Terroristen zu tun, die sich ausgerechnet den Flughafen unter den Nagel gerissen haben an dem McClane seine Frau Holly erwartet um mit ihr den Weihnachtsabend zu verbringen...
 

Weshalb er parallel auch gleich als Weihnachtsfilm für Actionjunkies durchgeht. Ein tolles Szenario, durch das sich im Schneegestöber einer der kultigsten Helden der Filmgeschichte schlägt. Am Terminal, in der Umgebung des Flughafens oder im Kontrollzentrum, wo er sich auch mit den dortigen Behörden herumschlagen muss, gibt der eingegrenzte Spielraum eine wunderbare Stimmung her! Der Schnee hinzu und auch noch blutige Retro-Action ergeben einfach nur ein lobhudelndes Yippi-Ki-Yay!!!

Ein Film der ident in die selbe Kerbe schlägt ist der japanische Whiteout aus dem Jahre 2000, der uns vom Flughafen weg zu einem Staudamm führt. Der wurde auch von Terroristen besetzt und nur ein Typ vom Kontroll-/Überwachungszentrum wurde noch nicht als Geisel genommen! Es stellt sich natürlich heraus, dass man den unterschätzt hat... und sich wie sein US-Pendant MacClane zum Helden mausert.

Die abgeschottete Atmosphäre entsteht gleichmal gelungen dadurch, dass der einzige Weg zum Staudamm durch einen Berg gebaut wurde und nur über eine Straße, einen Tunnel erreichbar ist, den die Besetzer sofort gesprengt haben! Ein eventuell polizeilicher Zugriff per Helikopter durch die Luft, ist durch das schlechte Wetter, einem tobenden Schneesturm bei dem reichlich Whiteout-Gefahren bestehen, also unmöglich.



Das Szenario könnte nicht besser sein, alles vorhanden was man braucht: Ein abgeschnittenes, reduziertes Setting, eine Bedrohung, ein wenig Schneesturm und dazu noch ein gewohntes, fast schon klassisches Actionkino. Unser Held Togashi kennt sich zwar mit Maschinengewehren nicht wirklich aus, lernt aber schnell und hat außerdem noch ein paar echt gute Ideen wie man Eindringlinge um die Ecke bringt... oder sich eben durchschlägt. Immerhin kennt sich der Mann dort aus!!

Haben die ersten zwei Drittel noch eine klassische und einfache Actionstory zu bieten - auch schon wunderbar - gibts noch ein paar (waghalsige) Ideen, bis man im letzten Drittel sogar mit einigen unerwarteten Wirrungen und Wendungen auftrumpft. Vielleicht auf die Schnelle nicht gleich nachvollziehbar aber doch plausibel. Manch pathetische Inszenierung sowie auch Dialogsverhalten bringen nochmals Pluspunkte, sofern man natürlich auf sowas steht. Sollte mal etwas Unpassendes auftauchen, als Beispiel der Score an manch Stellen, kann man das ohne Probleme noch einen tollen B-Movie Charme zurechnen - für solch Fans eindeutig zu empfehlen!


Etwas gruselig darf es nun bei Der eisige Tod werden, der ganz besonders meine eisgeliebten Kriterien erfüllt, auch, weil er noch etwas Mysterie mitbringt. Denn was als Road-Movie beginnt und eventuell zum Thriller ausarten könnte schwingt sich in eine atmosphärisch ganz gelungene, durchaus gruselige Richtung ein. 

Eine Studentin (Emily Blunt) setzt auf der Heimreise zu Weihnachten auf eine Mitfahrgelegenheit, doch schon diese entpuppt sich nach einer Weile Fahrt durch Schnee und eisige Kälte als anders als ausgegeben, und als man auch noch mit dem Wagen hängen bleibt, beginnt erst der wirkliche Alptraum! Da man in dieser Abgeschiedenheit niemanden erreicht, muss die Nacht im Wagen verbracht werden, und da draußen im dichten verschneiten Wald gehen echt seltsame Dinge vor sich!



Was nun auf begrenzten Spielraum kommt, ist nicht nur ideenreich sondern auch genreübergreifend, denn wenn im Radio Jingle Bells erklingt ist der dazu auftauchende State Trooper alles andere als hilfreich. Und er ist nicht der einzige, der da draußen für unangenehme Sichtungen steht!



Ein Vertreter ganz genau nach meinen Vorlieben, mit perfekter Stimmung, genug Schnee, Abgeschiedenheit und einem gruseligen Geheimnis. Für mich ein echter Geheimtipp im Schneesetting.


Für den nächsten frostigen Vertreter begeben wir uns nach Skandinavien... und zwar ins Jahre 1940, in die Zeit des zweiten Weltkrieges. Das alpine Norwegen ist stark umkämpft und zwei verfeindete Flieger haben sich in Into the White abgeschossen. Die 3 Deutschen (gespielt von Florian Lukas, David Kross, Stig Henrik Hoff) entdecken nach einer kalten Nacht im Schnee eine Jagdhütte, dauert nicht lange stehen auch zwei Briten (Rupert Grint, Lachlan Nieboer) vor der Holztür. Erschießen oder Einlassen?



Diese wahre Begebenheit wartet mit viel Schnee auf, der Zuflucht in einer Berghütte und als Gefahr die aktuelle politische Lage. Sozusagen, mit dem Feind unter einem Dach zu überleben. Auch wenn vorerst Klischees abgearbeitet werden wird die Sache dann doch individueller und authentischer, außerdem stellt sich ein emotional-loderndes Kammer-/Hüttenspiel ein. Neben Machtspielen, dem Vertreten ideologischer Überzeugungen und Hierarchiekämpfen gilt vordergründig der Kampf ums Überleben. Nicht nur ein Verletzter wird ständig labiler, auch das Essen, wenn überhaupt, ist rar und selbst das Heizmaterial neigt sich dem Ende - obwohl schon die halbe Hütte, das Inventar und Innenleben, durch den Holzofen gejagt wurde!
Eine gelungene Stimmung stellt sich ein: Durch das Zusammenrücken in der Not trotz einiger heikler Diskrepanzen, dem Finden von Überlebensmöglichkeiten, dem Schneesturm draußen der ein weitergehen erschwert,...



...und natürlich dem wichtigsten Nenner des Films, dem zwischenmenschlich näherkommen. Wobei man sich sogar fragen muss, wer hier der eigentliche Feind ist, bzw. wo der wirklich lauert?

Toll erzählt, unter geliebten Schnee-Setting mit angenehmen Hüttenfeuerflair und manch kritischer Charakterkunde, die nicht den Ernst der Lage verfehlt, aber dennoch mit einer wunderbaren Portion Ausdrucks-Humor unter warmer Stimmung (trotz Kälte) aufwartet - ein schönes auf das Wesentliche reduziertes Szenario!



Nun begegnen wir 3 Titeln die sich das Wort FROZEN teilen... da wäre mal Frozen - Etwas hat überlebt (The Thaw) aus dem Jahre 2009, ein Sci-Fi Horror Film mit Val Kilmer, der sich als Ökokatastrophe mit Umweltkritik rausstellt. Aus den Spuren von The Thing wandelt dieser infektiöse Fall in der Artkis. Bietet ein gelungenes Setting mit fast all meinen geliebten Zutaten, hat aber leider keinen Schnee zu bieten! Und das in der Arktis!



Könnte aber auch am Film liegen und daran, dass die Protagonisten wohl bei den Dreharbeiten nicht so richtig frieren wollten? Ansonsten wird hier ganz spannend, aber restlich vollends bekannt, ein prähistorischer Parasit aufgetaucht, der sich dann einem nach dem anderen vornimmt und als Wirt benutzt, um seine Eier darin zu legen. Wie immer soll eine weitere Verbreitung auf Erden verhindert werden, wobei sich die Figuren in diesem Fall aber nicht ganz einig sind! Auch wenn der Zuseher das verborgene Geheimnis längst kennt, brauchen manch Wissenschaftler und frisch eingeflogene Studenten etwas länger, die Bedrohung - auch durch Menschen - zu erkennen. Ein paar eklige Insektenabarten, ein nettes Innensetting und akzeptable Rollen gesellen sich zu manch weniger talentiertem Schauspiel, aber als Freund solcher Thing-Klone durchaus mal anzusehen - wenn auch der Gefrierbrand auf der Strecke bleibt.

Gefolgt von Frozen - Eiskalter Abgrund aus 2010, indem 3 Studenten einen Skiausflug machen, was damit endet das sie Nachts am Skilift hängen bleiben und durch ein Mißverständnis keine Rettung naht. Der eiskalte Überlebenskampf beginnt! 

Nach Radau um aus sich aufmerksam zu machen, folgt Ausharren... Diskutieren... Hoffnungslosigkeit... Kletterversuche... und dann sogar ein Abspringen, was nicht wirklich schön endet... und sich auch noch Wölfe hinzugesellen!! 
Stellenweise echt hart und trotz der minimalistischen Situation, spannend und auch recht realistisch. Kann man sich (als Liebhaber meiner Kriterien muss man sich den) mal ansehen, wird aber aufgrund der bitteren Ernsthafigkeit wohl kein schneller Wiederholungstäter.

Zuletzt noch Frozen Ground aus dem Jahre 2013. Ein Thriller mit guter Besetzung. Leider wird die schöne kühle Umgebung Alaskas nicht so ganz ausgenutzt wie erhofft. Ein düsteres Setting, welches mit kühlen Farbfiltern nochmals gelungen hervorgehoben wird ist zwar vorhanden, aber der gewünschte Hauptdarsteller, die eisige Natur, kommt erst später mehr zum Zuge - was sich in abgelegener Wildnis und gelungenen Luftaufnahmen dann doch noch zeigt. Ein (wahrer) Thrill um einem Serienkiller offenbart, wieviel hier im Eis vergraben liegt. 

Nicolas Cage gern gesehen aber wieder mal nur halb bei der Sache, kann zumindest Cusack überzeugen. Der speziell in einer herausragenden Verhörszene gegen Ende des Film nochmals richtig auftrumpft indem er sich famos unschuldig gibt!! Ansonsten ist der Thriller unter verschneiter Kulisse zwar auch mal unrund, doch obwohl man von Anbeginn den Mörder kennt, noch spannend erzählt. Durchtränkt mit (zu)viel Drama durch die persönliche Geschichte des Opfers, der Prostituierten Cindy Paulson (Vanessa Hudgens), die in dieser kühlen Gegend eher dem heißen Geschäft, Drogen und ihrer Vergangenheit unterliegt. Mehr Schnee und Alaska-Outback hätten dem Film meiner Meinung nach echt gut getan sowie die spannende Verfrorenheit nochmals bereichert! So bleibt es nur bei einer kühlen Sichtung.


Einen besseren Thrill bietet hier eindeutig Cold Blood, indem die gesamt Flucht nach einem Casinoüberfall im unterkühlten Fokus stehen. Oscarpreisträger Stefan Rudowitzky (Die Fälscher) konnte durch diese Auszeichnung ein famoses Ensemble gewinnen - Eric Bana, Olivia Wilde, Charlie Hunman, Kate Mara, Treat Williams, Kris Kristofferson und Sissy Spacek! Eine brillante Mischung!



Straßenspeeren wegen möglicher Whiteouts, akute Erfrierungsgefahr und blutige Begegnungen könnten das Letzte sein, was man auf der Flucht/Jagd zur Grenze durch die weiße Pracht noch erlebt. Zuvor erfährt man als Zuseher noch mannigfaltig Familienprobleme, die sich hier wie der Schneefall immer weiter verdichten! Obwohl der Mittelteil mit manch Inszenierungsschwächen etwas fröstelt, entlohnen manch Totale bei der Schneemobilverfolgungsjagd, gefolgt von einigen Close-Ups wenn man es sich mal kurz vor dem Holzofen gemütlich macht... während eine Leiche draußen im Schnee liegt und sich Bana bei der zurückgeblieben Tochter fast als Engel (aus finsterer Nacht) ausgibt - eine mehr als beindruckende Szene! Eine weiße Weste hat man also nicht, aber zum Thanksgiving-Essen bleibt man liebend gern! Natürlich kann auch das blutig im Schnee enden!

Reichlich Schnee, ein durchwegs 'cooles' Ensemble und ein spannender Thrill, der sich seinen Weg durch unterkühlte Wälder und noch einige Hindernisse mehr bahnt. Gern gesehen! 


Und nun, nach etwas Action, abgekühltem Grusel und all dem eisigen Thrill gehts für uns nochmals bergauf! Tief luft holen und los gehts...

Einen äußerst riskanten Ausflug in ganz luftige Höhen bietet nämlich noch das ziemlich realistische Bergdrama Everest, indem man ein Ensemble (Jason Clark, Josh Brolin, Jack Gyllenhall, ...) nach einer wahrer Begebenheit in ihr Schicksal auf den Mount Everest schickt! Zu Zeiten wo das erklimmen des höchsten Berges der Welt zum finanziellen Touristenspektakel wurde, bedarf es einiges an physischer Vorbereitung, sonst gilt was Scott Glenn in Vertical Limit beschrieb:



Irgendwo treibt man da oben zwischen sauerstoffarmer Vernunft und einem furchteinflössenden Eroberungsdrang, was sich als spannendes Bergdrama abzeichnet das weniger auf actionreiche Erstürmungen, sondern auf begeisternde Eindrücke und die Figuren setzt, die sich hier mit Wind, Wetter und Natur anlegen! 
Viel Schnee, Eis, dünne Luft, zähe Lebensenergien und Entscheidungen, die man selbst heute noch nicht richtig durchschaut hat. Gern begleitet man das tolle Ensemble auf seinen riskanten Trip, auch wenn sich das Nervenkostüm oftmals auf Luftanhalten einzustellen hat.







Ich hoffe ihr habt es alle wieder runtergeschafft, selbst wenn der Bergführer dabei draufgegangen sein sollte (Insider), der Blogführer und seine Companions habens gewiss überlebt! So zeigt mir doch bitte ein Lebenszeichen in den Kommentaren, damit wir auch niemanden vermissen, sonst müssen wir ein eingewattetes Suchkommando losschicken! Eine Reise gibt es nämlich noch zu bestehen, einen Tag habt ihr Zeit euch etwas von den Strapazen zu erholen, dann tau(ch)t nochmals etwas auf, dass großteils lieber auf ewig auf Eis hätte liegen sollen. Bis zur nächsten Etappe!



 
 

Filmzitate wurden beim dazugehörigen Titel unter "..." gesetzt!
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