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21 & Over / Lone Ranger / Gentlemen Broncos / Das Böse unter der Sonne


Dieses mal gibt es ein bisschen Jugendkino, egal ob neu oder einfach nur skurril. Dann noch einen Klassiker aus meinem Geburtsjahr und ein zu lang geratenes Review von einem Film, der sich trotz seiner offensichtlichen Aufmachung nicht so richtig einordnen will - oder doch? Ne, oder doch?
Wie stets folgen meine subjektiven anSICHTEN zu den Streifen die ich zuletzt gesehen habe ... Viel Spass den Lesern!







21 & Over
USA2013
Jeff Chang hat am folgenden Tag Geburtstag, und seine zwei längsten Freunde Miller und Casey kommen auf Besuch um sich mit ihm die Nacht um die Ohren zu Hauen. Kleines Problem, Jeff Chang hat am nächsten Tag ein ganz wichtiges Bewerbungsgespräch, das ihm sein strenger Vater vermittelt hat. Millar schafft es dennoch Jeff Chang zu überreden zumindest auf ein Bier zu Gehen …

Is klar was nun kommt – völliger Absturz!! Hier kommt dann eben eine mehr oder weniger amüsante und aneinander gereihte Aktion nach der anderen.
Wobei sich die Typen in ihrem Suff auch so einige Feinde machen, da wären Jeff Changs Vater, einige wütende Verbindungsmädls, steroide Typen und die Polizei darf natürlich auch nicht fehlen. Auf ihrer Heimreise oder Flucht – je nachdem – agieren sie auch oftmals knapp am überzogenen Todesmut.

In Summe ist der Humor doch viel zu sehr unter der Gürtellinie angesiedelt, was das Ganze dann sehr plump macht und manchen Spaß sogar verdirbt. Nebst billig, verbalen Entgleisungen gibt’s dann auch noch, "in die Runde pissen oder kotzen" – und das in Zeitlupe! – was dann doch auch unnötig eklig ausfällt.
Mehr "normale" Gags hätten dem Film echt gut getan. Mir gefiel die Power-Tower Aktion und die Auto-/Caddyfahrten waren auch immer witzig, da hier Jeff Changs bewusstloser Körper, dem grad noch vorhandenen Platz angepasst wird.
Letztlich fand ich noch toll, dass der Film nicht nur in dieser "epochalen" Nacht spielt sondern auch danach noch ne Weile läuft. Auch wenn die obligate Love-Story dazu einfach blöd ausstaffiert wurde.
Miles Teller (The Spectacular Now) und Skylar Astin (Pitch Perfect) geben ein glaubwürdig aber unterschiedliches Kumpelgespann ab und Justin Chon braucht sich eigentlich zu 80% des Films nur tot stellen, das macht er sehr gut!

Auch wenn die Story – Jeff Chang rechtzeitig nach Hause zu bringen – nur ein primitiver Vorwand ist, hätte dies wie schon in anderen ähnlichen Vertretern gereicht. Hier kommt es immer nur darauf an, was man aus dieser Nacht oder eben dieser Notlage macht…
Ein Neo-Teen Vertreter denn man sich mal ansehen kann, aber nichts für die Sammlung, zumindest nicht für meine – schade, hätte doch mehr sein können!!



Lone Ranger

USA2013
John Reid ist neben seinem Bruder Dan, der einen astreinen Gesetzeshüter vertritt, eher ein Rechtsgelehrter der seine Kämpfe ohne Waffen austrägt. Bei der Rückkehr in seine Heimatstadt stößt er damit doch schnell an seine Grenzen und als er mit einer ganzen Bande Marshalls in einen Hinterhalt gerät, endet das schlimm. Gerade mal überlebt, steht plötzlich der Indianer Tonto mehr oder weniger freiwillig an seiner Seite und die beiden begeben sich auf einen "gutbürgerlichen" Rachefeldzug ...

Die Geschichte ist stellenweise ganz gut eingefädelt, jedoch trotz der langen Laufzeit doch ungenau herausgearbeitet. Man kann der Sache folgen, aber einige detailiertere Dialoge wären sehr wünschenswert gewesen. Die Übertriebenheit in Sachen actionlastiger Grenzüberschreitung vermiesen einen schon so manches, wobei der Film zwischendurch dann auch wieder gemütliche Westernpassagen hat in denen mehr geritten oder sich um anderweitige Handlungsstränge gekümmert wird.

Depp nimmt sich dezent zurück und bringt dadurch vielen trockenen Humor ein - "Pferd tot". Was mal angenehm ausfiel da mich die überdrehte Art aus Burton- und Piraten Filmen schon echt nervt und das letzte was ich sehen wollte, ist ein Sparrow als Indianer im Wilden Westen.
Armie Hammer, der Darsteller von John Reid dem Lone Ranger, hat zwar noch sehr wenig Filmerfahrung, macht aber seine Sache ganz gut. Ich weiß jetzt nicht ob es Unsicherheit war oder diese nur gespielt ist, aber sie passt definitiv zu seiner Figur. Ausserdem finde ich ein frisches, unverbrauchtes und vom Zuseher nicht schon zuordbares Gesicht ganz super. Genau wie der Lone Ranger muss er erst in seine Rolle wachsen.

Die gesamte Ausstattung und besonders die Kostüme sind der Hammer! So hat man William Fichtner als Bösewicht noch nie gesehen, mit Hasenscharte und allerlei weiteren dreckigen Details fast nicht zu erkennen. Was man aber von vielen Schauspielern hier sagen kann. Barry Pepper, Tom Wilkinson und besonders der Bruder vom Lone Ranger, Dan Reid, gespielt von James Badge Dale (24, The Pacific, Parkland) - hier musste ich ganz genau hinsehen - hatten wunderbar ungewohnte Kostüme und ein geniales Make-Up!

Hans Zimmer hat hier in Sachen musikalische Kompositionen auch stark auf bekannte Morricone Töne zurückgegriffen, die man immer gerne hört und das Finale wird getragen durch eine allseits bekannte Ouvertüre (Rossini - William Tell) die nicht nur das Pferd zu Höhenflügen treibt. Nicht nur musikalisch sondern auch in Sachen Bildkompositionen wurden sich großzügig an soo einigen Westernklassikern bedient, neben anderen auch besonders bei Leone’s "Spiel mir das Lied vom Tod".

Wenn sich hier jemand mehr auskennt: Was hat es eigentlich mit dem Pferd auf sich? Das stand ja oftmals in ganz anderen Höhen. Ist das irgendein Insider Gag oder einfach nur ne Film-Dämlichkeit? Und die Hasen, diese Killerkaninchen fallen auch manchmal ganz aggressiv zu Bilde, hat es damit auch was auf sich? Das kam mir merkwürdig vor, bin aber mit der Materie selbst eben nicht so stark vertraut, da es ja hier schon viel Vorgeschichte gäbe!

In Summe erzählt der Film eigentlich auch eine Vorgeschichte oder eben den Ursprung, wie John Reid erst zur Maske fand und stellt dadurch wohl erst den Beginn von der Freundschaft von ihm und Tonto dar. Wie wir wissen gab es dannach (die alte TV-Serie) so einige Abenteuer mit den beiden.
Mein Großvater guckt und recordet derzeit grad diese alte Kult-Westernserie aus den 50zigern  und ist als Fan von Bonanza, Rauchende Colts und Konsorten vom Lone Ranger sehr angetan! Es gibt davon 221 Folgen in 5 Staffeln, die letzte soll sogar erstmal in Farbe sein. Nun würde mich noch die Verfilmung von 1981 mit Christopher Lloyd interessieren. (linkes Bild)

Also bleibt der Lone-Ranger ein Film der sich nicht gänzlich steif ins Pop-Corn-Kino einordnen läßt, aber auch nicht wirklich den Sprung heraus macht. Kann man sich aber mal ansehen, besonders die Bild-Hommagen und Musik genießen und der Western-Flair war doch ganz nett. Mehr davon, und viel weniger Übertriebenheit und ein zweiter Teil wäre sehenswerter. Der Humor passte.

Noch erwähnenswert: Von "The Green Hornet" gab es vor der Helden-Verfilmung 2011 mit Seth Rogen ja auch eine Fernsehserie, die es 1966-67 auf 26 Folgen brachte.
Die Verbindung besteht darin, dass beide Serien von den Machern/Schreibern Fran Striker und George W. Trendel stammen! (Sie wurden für Radio-Sendungen erfunden.)
Wenn man nun den die Namen vergleicht erkennt man Ähnlichkeiten. Der Lone Ranger heißt mit bürgerlichen Namen John Reid und die Hauptfigur aus "The Green Hornet" heißt Britt Reid. Beide tragen nicht nur den selben Nachnamen sondern auch stets nur eine schwarze Augenmaske!
Bei weiteren Stöbern lässt sich sogar entdecken, dass der JUNGE Dan Reid (der Neffe des Lone Rangers) den Vater von Britt Reid darstellt! Der Lone Ranger ist also der Groß-Onkel der grünen Hornisse!
Nochmals vereinfacht: Der Bruder vom Lone Ranger hat einen Sohn, und nochmals dessen Sohn ist die grüne Hornisse!
Auch wenn es mit dem Rechteverkauf des Lone Rangers wieder ignoriert/aufgehoben(?) wurde,  stellt The Green Hornet somit ein Spin-Off des Lone Ranger dar und als Sidekick dürfen beiden eben ihre Gehilfen haben, im einen wäre da der Indianer TONTO, beim anderen der Asiate KATO!

Find ich GENIAL!

Leider basieren beide auf Radiospielen, und erst später wurden daraus Comic entlehnt, sonst würden sich beide erstklassig(st) für die Beyond-Reihe eignen.



Gentlemen Broncos

USA2009
Der schüchterne Benjamin (Michael Angarano) schreibt gerne Sci-Fi Geschichten und wird von seiner Mutter auf eine Reise zu einem Autoren-Workshop geschickt. Dort reicht er in einem Wettbewerb sein Skript ein, das ihm kurzerhand ein berühmter Autor klaut und selbst veröffentlicht …

Regisseur Jared Hess schuff mit Napoleon Dynamite (Jon Heder) und Nacho Libre (Jack Black) schon mal zwei Filme die in ihrem Humor wirklich SPEZIELL sind. Manch ermüdend wirkende Szenen, deplazierte Arrangements, subtile Gags, jede Menge sonderbarer Figuren in noch merkwürdigeren Situationen – aber doch auch irgendwie Alltag! Das alles und noch mehr ergibt hier stets ein ansehnliches aber auch sehr eigenes Gesamtpaket. "Gentlemen Broncos" ist zwar hier vielleicht nicht ganz so blamierend, hat aber dennoch so einige Entrücktheit in einem erneuten Aussenseitertum zu bieten. 

Michael Angarano (The Forbidden Kingdom, Red State) bleibt durchwegs überzeugend in seiner zurückhaltend schüchtern aber doch auch mutigen Einöde, im Kampf seine eigenen Ideen nicht weiter verunglimpft zu sehen.
Sam Rockwell spielt hier den gemächtlosen "Bronco", den Helden von Ben’s Sci-Fi Geschichte, welche filmtechnisch zwischendurch immer wieder mal "kreativ" ihre visuelle Erzählung findet. Mike White kommt noch grandios dämlich als "engelsgleicher" Bruderersatz zum Einsatz.

Sich ein solch skurriles Drehbuch mit einer dazu innehabenden noch schrägeren Sci-Fi Geschichte muss man sich mal einfallen lassen. Wobei der Film selbst jetzt nicht viel hergibt  aber so einige Details und jegliche Darbietung doch sehr originell erscheinen.
Fliegende Kampfhirsche, heftigen Reierattacken, Laser, PopCorn Klumpen und jeder Menge Hefe gibt's neben einer After-Credit Szene auch noch.
Empfehlen würde ich solch einen Titel wieder nur wenigen Leuten, aber bei Interesse für liebenswert (ab)sonderliche Geschichten ist dieser Titel wieder mal ganz kreatives Indie-Kino!




Das Böse unter der Sonne

GB1982 - Evil under the Sun
Der belgische Privatdetektiv Hercule Poirot soll hier eigentlich eine mehr banale  Versicherungsangelegenheit, einen möglichen Betrug überprüfen, was ihn im Lauf der Ermittlungen auf eine kleine Insel führt – obwohl er nur gaaanz ungern Boot fährt.
Dort angekommen entwickelt sich das eigentliche Problem zu einem größeren als auch noch ein Mord passiert …

Das Highlight dieses Films ist gleich mal das Ambiente! Die alleinstehende Insel, das wunderbare Hotel, eben eine liebreizende Sommerresidenz, steinerne, sandige, von Wasser umsäumte Umgebung, die natürlichen leicht blassen Naturfarben gespickt mit manch knalligen Kostümen und den ganz eigenen Charakteren – nicht skurril aber jeder eigen! Roddy McDowell ist der einzige der wirklich heraussticht mit seinem schwülstigen Gehabe, der theatralischen Art und seinem Kostümen, jedoch haben die anderen Gäste auch ihre Angewohnheiten.
Die gemütliche aber auch überlegte Herangehensweise von Poirot bringt restlichen Urlaubsflair, der einen mehr entspannt und genießen lässt da der Film schon mal eine Stunde braucht bis er auch wirklich spannend wird. Den hier geschieht in etwa der Mord und das große Rätselraten beginnt, dem man äußerst gespannt folgt. Einer nach dem anderen wird verhört und von Poirot eindeutig besser verknüpft als der Zuseher es nur jemals im Ansatz schaffen würde!
Hier folgt nämlich dann gegen Ende ein fast 30 minütiges Auflösungsprozedere das nur so vor kniffligen Verbindungen strotzt. Das Poirot hier auch noch viel mehr als erwartet verwebt, lässt einem dann doch merken, dass es EIN FILM ist. Die Drehbuchschreiber haben sich nämlich viel Mühe für weitgespinnte Überraschungen gegeben – man kann sich aber auch einfach denken, Hercule Poirot ist ein grandioses Genie! Soll ja auch ersichtlich werden.



Wenn man nun zuvor "Tod am Nil" gesehen hat, kommt einem hier die Synchro wirklich sehr merkwürdig vor. Da der Akzent und die Ausdrucksweise trotz des selben Darstellers einfach total verschieden sind. Das liegt daran, dass sich Peter Ustinov in "Das Böse unter Sonne" selbst ins deutsche synchronisierte. Sehr lobenswert und kein Problem wenn man ihn eigenständig "hört".
Der Film lief bei uns im ORF2 in HD und ich muss sagen, dass Bild war wunderbar. Schöne natürliche Farben und eine durchgehende Schärfe geben, gerade wenn man das Alter berücksichtigt, ein fantastisches Bild her. Ich würde mich über eine Combo mit "Mord im Orientexpress" und "Tod am Nil" freuen - die es seit Jänner als US-Fassung schon gibt. Die Filme sind allesamt toll und warten neben einer gefinkelten Detektivgeschichte stets mit einer besonderen Stimmung auf, meist eben durch die stark fluchtbegrenzten Spielräume. Mehr Poirot Filme hab ich aber auch noch nicht gesehen, also falls ihr noch Empfehlungen habt, her damit. Die Besten kenn ich aber wohl? Eine Serie hätte es ja auch noch gegeben, aber is weniger mein Gebiet ;)



(Bilder: bluray-disc.de/amazon.de/blu-ray.com)

SloMos ! - Die Zweite

14. Mai 2014




Dieses Mal stelle ich euch wieder mal eine Runde "SloMos" vor. Falls ihr meine Genre-Definition noch nicht kennt, bitte ich euch diesen Blog als Einstieg zu Lesen:

- hier der Artikel ÜBER die Definition von Slo-Mos

Ausserdem hatte ich schonmal eine Runde dieser Filme vorgestellt, dazu gehts hier:

- die ersten Filmvorstellungen



Nach wie vor, sind stimmungtechnisch in diesem Segment meine Highlights "Der Breakfast Club", "Beautiful Girls" und "Wonder Boys" ... aber wie in meinen Listungen zu erkennen, konnten sich auch viele andere Titel ein klein wenig ausserhalb dieser Stimmung, als wunderbar, gemütlich erzählte Persönlichkeitsstudien einordnen. Sehr passend zu den restlichen Slo-Mo-Kriterien, einer entschleunigten Erzählstruktur, ein wenig Witz und Charme, einer gewissen, vielleicht sogar alltäglichen Problematik, ohne große, fulminante Überraschungen. Wenn dann mehr innerlich (bewegend)!

An den Coverbildern könnt ihr erkennen, was es DERZEIT schon auf Blu-Ray gibt und was nicht...





50/50 - Freunde fürs (Über)Leben (2012)

Sternchen : Joseph Gordon-Levitt, Seth Rogan, Anna Kendrick
Aufhänger : Levitts Figur hat Krebs
Sein Umfeld will ihm helfen und zur Seite stehen, was zwischen unbeholfenem Witz und einfühlsamen Momenten geprägt ist. Absolut findig und harmonisch inszenierte Dramödie!
Beruht auf einer wahren Begebenheit, Rogens echter Kumpel war davon betroffen, dieser schrieb das Drehbuch!
Highlights : Hasch-Brownies mit folglich musikalischer Untermalung






The Power of Love (1995)

Sternchen : Lasse Hallström (Regie), Julia Roberts, Dennis Quaid, Robert Duvall
Aufhänger : Julia Roberts wird betrogen
Deshalb zieht sie sich ins Landhaus ihrer Familie zurück, schlägt sich mit ihrer Ehekrise und besonders mit ihrer Familie herum. Denn für die reichen Schnösel ist der Schein nach außen bei weitem wichtiger als etwas, dass man Liebe nennt.
Highlights : mutwillige Lebensmittelvergiftung







Room in Rome
(2010)

Sternchen : Elena Anaya, Nathasa Yarovenko
Aufhänger : Zwei Frauen verbringen spontan ihre letzte Nacht in Rom miteinander. Wobei die eine eher überrumpelt scheint, genießt die andere gleich in vollen Zügen. Zwischen Sex und Dialogen schippert der Film vor sich hin, während sie sich Geschichten aus ihren Leben erzählen. Wobei der Wahrheitsgehalt nicht wirklich erkennbar ist ...
Highlights : Laszivität






Everybody's Fine
(2009)

Sternchen : Robert De Niro, Sam Rockwell, Drew Barrymore, Kate Beckinsale
Aufhänger : Dem Witwer und Rentner Frank (De Niro) sagen seine Kinder immer wieder ihren Besuch ab, so macht er sich trotz Krankheitszustand auf die Reise quer durch Amerika um sie nach und nach zu besuchen. Wobei jeder mehr Schein als Sein an den Tag legt. Film läuft gemütlich vor sich hin und agiert um die Themen - Familie, persönliche Werte, Erwartungsdruck, Notlügen und Veränderungen.
Remake des italienischen Films "Allen gehts gut" (1990).
Highlight : die letzten 15 Minuten über Tot, Wahrheit, Anspruch und liebenswürdigem Stolz - sehr rührend!





Threesome
- Eine Nacht in New York (2010)

Sternchen : Keanu Reeves, Bojana Novakovic, Adelaide Clemens
Aufhänger : Der Film zeigt die Beziehung von Freundschaften. Von wortkargen, direkt aus dem Leben gegriffenen Momentaufnahmen, über eine gefilmten Art von Reality-Doku gehts zum Finale, das - wenn man den Trailer nicht kennt - noch eine kleine Überraschung über die Protagonisten bereit hält.
Highlights : Die wunderbar eingefangenen Momente zu Beginn des Films, vom Wechsel der Nacht zum Tage





Die Geschwister Savage (2007)

Sternchen : Philip Seymour Hoffman, Laura Linney
Aufhänger : Die Freundin ihres Dads stirbt. Nachdem somit ihr alter, dementer und pflegebedürftiger Vater keine Wohnung mehr hat, treffen die Geschwister die Entscheidung ihren Vater in ein Pflegeheim zu stecken. Was ihnen mehr oder weniger Sorgen und Gewissensbisse bereitet.
Passt durch die Charakterstudie und Dialogsreichtum super hier rein, auch wenn die Ur-Stimmung weniger aufkommt. Als sie jedoch vom sonnigen Arizona ins trübe verregnete Buffalo wechseln, schon vielmehr! Die Geschwister und ihre ganz persönlichen Probleme sind toll abgezeichnet.
Highlights : Telefonat in der Schneeszenerie vorm neuen Heim - zwecks Atmosphäre





Manhattan (1979)

Sternchen : Woody Allen, Diane Keaton, Meryl Streep
Aufhänger : Das schräge Beziehungsleben der Großstadtmenschen. Neben Ehen, Affären, fragwürdige Beziehungen und wunderbar optischen Stadteindrücken sinniert hier Woody Allen über all diese Themen. Großteils zu intellektuell aber dennoch sehr wahr und auch witzig. Die s/w Optik und eine orchestrale Untermalung erzeugt des öfteren einen wunderbaren Charme, manch vergangener Filmepoche.
Highlights : viele witzige oder nachdenklich stimmende Aussagen in den Gesprächen





Familienfest und andere Schwierigkeiten (1995)

Sternchen: Jodie Foster (Regie), Holly Hunter, Robert Downey Jr. ...
Aufhänger: Claudia fährt zu Thanksgiving nach Hause zum Familienfest...
Völlig skurril erscheinendes Familien- Verwandtschaftstreffen, was womöglich letzlich eigentlich auch nur den ganz normalen (Familien-)Wahnsinn darstellt.
Downey Jr. ist vorerst in seine Rolle total nervig, ausgefallen und sehr überspitzt, wird dann zum Glück in der zweiten Filmhälfte ruhiger. Sehr angenehmer Film um persönliche Probleme, reflektiert/serviert von der Familie. Den Höhepunkt stellt das ausartende Essen im Zentrum des Films dar.
Highlight: Als die beiden Geschwister getrennt vom Rest der Familie, fertig essen und trotz Differenzen füreinander da sind




Happy Thank You More Please (2010)

Sternchen : Josh Radnor (auch Regie), Malin Akerman, Kate Mara
Aufhänger : Radnor "findet" nebst seiner Lebenskrise ein entlaufenes Kind, auf das er kurzerhand und unüberlegt aufpasst, anstatt es gleich bei der Polizei abzugeben. Der Rest des Films erzählt einzelne Schicksale und Beziehungskisten /-krisen die über Freundschaften miteinander verwoben sind. Wobei die Kind-Mann Story die gelungenste der 3 Geschichten darstellt.
Highlights : die Musik/der geniale Soundtrack gesellt sich perfekt zu manch besonderen Situationen sowie zum Feeling des Films




Ein gutes Herz (2009)

Sternchen : Brian Cox, Paul Dano
Aufhänger : Alter Griesgram mit Herzproblem holt obdachlosen Jungen von der Straße. Mit dem Hintergedanken, dass dieser nach seinem Tod mal die Bar übernimmt. Jedoch könnten die beiden in ihrem Verhalten gegenüber Menschen nicht verschiedener sein.
Zwischen Egoismus und Altruismus können die beiden - wenn sie überhaupt wollten - viel voneinander lernen. Stimmig inszenierte Doppel-Charakterstudie, der Witz, derbe Anekdoten und nachdenklich stimmende Einstellungen gewiss nicht fehlen. Das Ende ist jedoch (fast) zu heftig für einen Slo-Mo!
Highlights : die Gans Estragon, das Kaffee-Kochen




Das war es für heute wieder mal, mit dieser Runde neuer Slo-Mos ... und es waren ein paar wirklich tolle Momente dabei! Ruhige Erzählungen ganz persönlicher Angelegenheiten, still und angenehm einfangen und überraschender Weise mit jeder Menge Sternchen ausgestattet. Die sich fern ab vom gewöhnlichen, mal in eher weniger populären Beiträgen zur Filmwelt charakterisieren.

Aus diesen Vorstellungen waren "Everybodys Fine" und der geniale "50/50" meine Favoriten. Auch wenn es keiner zur Gänze mit meinen Highlights aufnehmen kann - fast unmöglich - waren sie auf ihre ART sehr beeindruckend! Sofern man natürlich auf sowas steht. Aber auch alle anderen Titel waren sehenswert ...
Josh Radnors Regiedebüt war herzlich kreativ und musikalisch perfekt untermalt, in die Geschwister Savage ist besonders Philip Seymour Hofmann eine Bereicherung, Threesome überzeugt mehr im ersten Drittel und vergeht dann doch zu sehr, das Familienfest hatte auch ihre amüsanten Seiten und Paul Dano und Brian Cox sind einfach sehr überzeugend in ihrem Schauspiel, ein genialer Film jedoch mit zu heftigem Ende für dieses Genre ...
Jeder Film hatte somit seine eigenen Spezialitäten. Eben besonders in der charakteristischen Problematik und Erzählweise!


 
SloMos - Die Dritte findet ihr hier!







Jetzt würde ich euch klugen Köpfe noch bitten mir bei der exakten Schreibweise zu helfen, denn die Abkürzung für "Slow Movies" fällt mir gar nicht so einfach!

Heißt es nun "Slo' Mo's" oder kann man mit dem Bindestrich verbinden um sich einen Apostroph (Auslassungzeichen) zu sparen - "Slo-Mo's" ???
Wie ihr die Sache nun abkürzt [slomo, sloh moe, slo mo, slo-mo, slo'mo'] is völlig egal und stets i.O., jedoch der Banner und Name sollte dann doch auch offiziell richtig geschrieben sein ... DANKE für eure Hilfe, gemeinsam ist man klüger!


Bis demnächst!
 

 
Film-Coverbilder: bluray-disc.de/amazon.de
Three O'Clock High / Oz - Eine fantastische Welt / Das erstaunliche Leben des Walter Mitty


Ich hab zwar in letzter Zeit viel mehr gesehen, aber da ich meist eh zuviel Buchstaben verbrauche habe ich hier mal nur mal drei Titel abgeladen. Ausserdem waren diese 3 Sichtungen die Highlights und haben erstaunlicherweise sogar jeder für sich einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Da es manchmal oft lange dauert bis man wieder mal etwas "nachhaltiges" entdeckt, war ich doch überrascht! Hier also meine anSICHTEN ... SPOILERabsätze sind rot markiert!







Three O`Clock High (DVD)
USA 1987
Jerry Mitchell ist ein guter, engagierter Schüler, arbeitet bei der Schülerzeitung, auch noch in einem schulischen Verkaufsladen für allerlei Bedarfsutensilien und fällt keineswegs aus dem Rahmen. Als der neue Schüler Buddy Revell auf ihre Schule kommt, dem schon jede Menge unheimlicher Geschichten vorauseilen, soll Jerry zur Auflockerung, über ihn einen Bericht für die Schülerzeitung schreiben. Um die wilden Gerüchte über Schlägereien, Knaststorys und das Bild eines brutalen Typen, ein wenig zu Zerstreuen … als er ihn dann aber beim Erstgespräch ohne Absicht anfasst, tickt dieser aus – er hasst es angefasst zu werden! – und teilt Jerry mit, dass sie sich nach der Schule genau um 3 Uhr auf dem Parkplatz vor der Schule zum "Dampf ablassen" wieder finden. An Flucht braucht er gar nicht zu denken, er finde ihn allemal!!

Die Uhr tickt!! Bis zu "High Noon" 3 Uhr – auch unter Erwähnung von Rauchende Colts - ist der Weg gepflastert mit etlichen Versuchen irgendwie aus der Sache rauszukommen, was immer mehr unterhaltsames Chaos als eine echte Lösung darbietet. Als Spielfläche nur das schulische Umfeld, erlebt Jerry an diesem von ihm genannten schwarzen Tag, mehr als nur jemals von EINEM Schultag erwartet. Auch wenn der Film alles andere als ein Actionfeuerwerk bietet, hält er doch gerade deswegen unter stimmiger Atmosphäre die Spannung hoch.

Wie schon bei "Risky Business – Lockere Geschäfte" ist hierfür nämlich der Score von Tangerine Dream verantwortlich. Denn auch wenn die Sache vorerst (und auch immer wieder mal) amüsant erscheint trägt dieser dazu bei, den ganzen Film in seinem Verlauf in eine markante Stimmung zu tauchen. Das die Figuren nicht zu Abziehbildern verkommen und auch sehr gut, sympathisch dargestellt werden, lässt den Film zusätzlich origineller aussehen.
Sein bester Nerd-Kumpel, seine hilfsbereite Schwester und die beste Freundin sind auch noch eigene, bereichernde Charaktere. Buddy Revell wird hier von Richard Tyson gespielt und verleiht mit seinem doch auch bekannten B-Gesicht seiner Figur ein raues, lässiges und High-School trächtiges Aufrührer-Auftreten. Casey Siemaszko (Jerry) war mir völlig unbekannt, obwohl er schon in einigen 80ties Nebenrollen hatte – Zurück i.d.Z. (Biffs Kumpel), Class, Stand by Me, Young Guns. Hier, als smarter Typ zum wachsenden Rebellen, liefert er ne glaubwürdige und auch stets komische Performance ab!

(youtube.com / © Universal Pictures)

Was den Film in allen Facetten besonders prägt, ist die Kameratechnik an der man die Liebe zum Detail oder das Ausloten visueller Möglichkeiten erkennt. Tolle Blickwinkel, immer wieder gezielte Close-Ups (von Vielem) und lässige Schnitte machen in ihrer optisch bemerkenswerten Inszenierung selbst vor dem Vertigo-Effekt nicht halt. Wirklich auffallende Einstellungen, die dem eigentlich simplen Teen-Movie einen Hauch Kult verleihen!

Das Ende hat ´nen kleinen "Hau", hier gibt's neben blauen Flecken und einer Portion Coolness auch noch ne überspitzte aber auch witzige Damenproblematik … die sind nämlich kurzweilig auch Thema – besonders die Lehrerin!

Also wer sich Teen-Movies gern ansieht, darf diesen definitiv nicht versäumen! Denn so völlig unerwartet hat er besonders durch die visuellen Komponenten und der durchgehend eigenen Stimmung, einer Mischung aus spaßiger 80ziger Jahre geprägten Unterhaltung und einer doch auch mal spannenden, ernstzunehmenden Problematik, einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Darf sich nun als kleiner Geheimtipp zu manch Genregrößen der 80ties einreihen.

Der Film wurde hierzulande unter dem Titel "Faustrecht - Terror an der Highschool" unter einem völlig irreführenden Cover veröffentlicht. MIG Filmgroup verwendete hierzu sogar völlig unpassende Bilder eines anderen Filmes. "Three O`Clock High" wäre eigentlich von Universal und hatte auf DVD ein wirklich sehr gutes Bild! Tolle Farben, angenehme Schärfe. Wäre toll wenn sich der Urheber mal selbst um eine schicke VÖ dieses kleinen, eher unbekannten aber doch herausragenden Filmes annimmt. Dann bitte mit O-Titel und angemessenem Cover!





Oz – Eine fantastische Welt (DVD)
USA1985 – Return to Oz
6 Monate sind vergangen seit dem heftigen Tornado und Dorothys Ausflug ins fantastische Land. Es ist wieder Realität in Kansas eingekehrt und neben noch andauernden Aufbauarbeiten beschäftigt das Mädchen die Angelegenheit noch immer enorm. Da sich Onkel und Tante sorgen machen, soll sie zu Untersuchungen in eine Anstalt gebracht werden …

So beginnt diese Fortsetzung im Vergleich zum märchenhaften Klassiker gleich mal sehr düster. Als Dorothy (Fairuza Balk aus der Hexenclub – hier noch jung und ansehnlich) zur Überprüfung ihres Geisteszustandes in eine Klinik gebracht wird, ist dies nicht nur thematisch ungewohnt, sondern auch in der Umsetzung mehr ein Gruselfilm. Man merkt gleich, dass das Publikum hier definitiv älter sein sollte, der Märchenstil jedoch im späteren Verlauf doch auch wieder erkennbar wird. Hinzu kommen neue Ideen sowie auch Erweiterung des Universums rund um OZ! Nach der furchterregenden Entdeckung, dass die Smaragdstadt ziemlich zerstört wurde, lernt auch hier Dorothy wieder einige sehr kreative Begleiter kennen. Auf der Suche nach der Vogelscheue, die ja nun zuvor als König regiert hat, werden nicht nur neue Gebiete erstmalig vorgestellt, sondern auch unbekannte Gefahren, Bösewichte und Figuren entdeckt.

Neben den bösen "Rollerern" die hier echt nervig ausfallen, sind besonders die neuen Freunde manch Highlight. Besonders der mechanische Roboter Tik Tok, bei dem Denk-, Sprech- und Bewegungsapparat einzeln aufgezogen werden muss – wie ein tickendes Uhrwerk. Dieser dann durch die Gegend dropst (sieht echt aus wie ein rundes Bonbon auf Federbeinen – bewegt sich auch sehr witzig) und Dorothy treuen Dienst leistet.

Auch Jack Kürbiskopf (kennt man doch von irgendwo) und der Einfaltspinsel – ein ausgestopfter Elchkopf von der Wand (!) der kurz bevor er wiederbelebt wurde (mit Lebenspulver) einen Knall erlebte (!) – bringen neben weiteren Ideen, wie Lunch-Dosen die auf Bäumen wachsen, eine heiter Stimmung ein.

Dorothy ist hier um einiges jünger – obwohl sie älter sein müsste - als die damalige Judy Garland, was man mal links liegen lassen muss und sich dafür freut, die gelbe Ziegelsteinstraße - wenn auch völlig verwüstet - oder die Rubin-Schuhe wieder zu entdecken.
Auch wenn der Film einige Fragen aufwirft was nun wie zusammenhängt, erhält man zum Glück – notwendigerweise - am Ende noch eine Erklärung damit die Geschichte auch noch einen Sinn ergibt. Sehr erfreulich ist hier, dass sich am Ende der rote OZ-Faden aller Geschichten weitet und man sogar noch eine Verbindung zum Sam Raimi Film (2013) stricken könnte.

Da die letztlich auftauchende ehemalige Köngistochter von OZ, noch bevor überhaupt der Zauberer Oz ins Land kam, in dieser Geschichte als Ozma vorgestellt wird. Die Geschichte um ihren Vater, dem König der von der bösen Hexe vergiftet wurde, findet ihre Erzählung in der 2013er Storyline.
Dann müssten die Figuren geschichtlich übertragbar sein, auch wenn sie in beiden Verfilmungen andere Namen tragen und anderen Alters sind.
Michelle Williams (Glinda, die gute Hexe des Südens aus dem 2013er Film) ist demnach die Königstochter die hier Ozma heißt, und die Figur von Rachel Weisz (Evanora, böse Hexe des Ostens) wird hier als (böse) Prinzessin Mombi verkörpert.

Wunderbar fand ich hier auch, dass die Gesichter (Schauspieler) aus der Realität auch wieder in OZ auftauchen, so wie es schon im Klassiker von 1939 Verwendung fand. Erfreulicherweise –für mich- enthält die Fortsetzung keine Musicalelemente mehr und widmet sich mehr einer sehr aufwendigen Aufmachung in Sachen Tricktechnik. Die für damalige Zeiten erstaunlich ausfiel und einige Investitionen erkennen lässt. Sehr erfreulich fallen auch die handgemachten Effekte/Requisiten zu Bilde!

(youngactressreviews.com / © Walt Disney)

Der Film basiert auf den Büchern "Im Reich des Zauberer von Oz" und "Ozma von Oz". Zweiter und dritter Folgeband NACH "Der Zauberer von Oz" aus dieser Reihe. Da die DVD länger mal vergriffen war, freute ich mich nun auch diesen in meinem Sichtungsverlauf zu ergänzen. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten, zwecks der andersartigen Stimmung, entwickelt sich doch ein ideenreicher, fantasievoller und auch amüsanter Teil des OZ-Universums daraus, der sich "als Ergänzung" definitiv nicht verstecken muss! Vergleichen sollte man –stimmungstechnisch- weniger, aber die Geschichten so weitergesponnen zu sehen unterhält doch sehr! Netter Fantasy-Film mit Ecken und Kanten, bei dem aber die positiven Seiten überwiegen! Perfekt als Abschluss für einen eventuellen OZ-Marathon.





Das erstaunliche Leben des Walter Mitty (Blu-Ray)
USA2013 - The Secret Life of Walter Mitty
Walter Mitty (Ben Stiller) arbeitet im Negativ-(Foto)Archiv des Life Magazin und ist nebenbei als notorischer Tagträumer in seiner Fiktion unterwegs, in denen er sich immer wieder mal als Held findet. Dessen Mut er auch im echten Leben bräuchte um seine Angebeteten Cheryl Melhoff (Kristen Wigg) endlich mal anzusprechen. Als das Magazin eingestellt und vollständig auf eine Onlineausgabe umgestellt werden soll, kommen nicht nur unangenehme Delegierte die seinen Job streichen könnten, sondern auch ein Fiasko um ein unauffindbares Foto hinzu – für welches grundsätzlich Walter zuständig ist!

Filmisch gesehen nicht nur ein Übergang, sondern auch ein Knackpunkt im Leben Mittys,  denn diese Angelegenheit zwingt ihn aus seinem Schneckenhaus herauszukommen um sich dem puren Leben zu stellen. Seinen Blackouts zu entkommen, in denen er als Tagträumer für sein Umfeld doch tatsächlich total abwesend ist. Diese Aussetzer wurden effekttechnisch wunderbar in Szene gesetzt und gehen oftmals (stark) ins Surreale, gespickt mit beeindruckenden Ideen und Fähigkeiten seinerseits und auch sehr amüsant. Aber nun muss er das Leben selbst bei den Eiern packen ...

Auf der Suche nach Sean O`Connell (Sean Penn) dem berühmten Fotografen, der als einziger noch einen Abzug des verlorenen Fotos haben könnte, beginnt der Film die Natur in ihren vollen visuellen Pracht einzufangen, was träumerische Bilder (Grönland, Island) sondergleichen spendiert. Verwoben mit fantastischen Elementen (auch Tagtraum im Tagtraum), warmherzigen, witzigen Figuren und besonderen Momenten, gelangt Mitty von einem Abenteuer ins Nächste. Getragen vom Feeling, dass Leben hautnah zu Kosten, auf der Jagd nach dessen Quintessenz den Moment zu leben ohne etwas festzuhalten und dabei auch noch die Bedeutsamkeit einzelner Menschen hervorzuheben. Das bringt einem der Film ganz nahe und transportiert diese kleine aber höchst erhabene Botschaft, ganz angenehm verpackt in die Emotion des Zusehers. Wunderbar untermalt mit Musikstücken, die sich nicht besser ins Gesamtbild einfügen könnten. Ganz besonders die akustische Version von David Bowies "Space Oddity" – Ground Control to Major Tom –, sowie auch Songs von Arcade Fire oder Jose Gonzales könnten den Film in gewissen Momenten nicht besser pushen.

Ein Problem ergibt sich für den kritischen Seher des Films dennoch, sofern man es für ein positives Endergebnis nicht bewusst unter den Tisch fallen lässt. Sein Ausbrechen ins Abenteuerliche ist nämlich oft immer noch so überzeichnet und steif schicksalshaft eingefädelt - hiermit meine ich eben nicht die erneuten Tagträume -, dass man immer noch glauben könnte er sei nun gänzlich in einem Tagtraum stecken geblieben. Ich mein er telefoniert im Himalaya, kann sofort alles, kämpft mit einem Hai, erwischt das einzige Fahrrad, die Zusammenhänge zwecks Fotohinweise, Brieftasche und Mutter und noch weiteres … ein Puzzle fügt sich AALGLATT ins andere... Einfach alles wunderschön für seinen Zweck, aber eben auch als großer Filmfehler zu sehen wenn man es wirklich EINDEUTIG als REAL abzeichnen wollte. Durch diese fortgesetzten Übertreibungen bleibt eben stark der Beigeschmack, dass es doch nicht echt war – was sogar sehr traurig wäre! Auch wenn der Film offiziell damit endet, dass es wahr war.

(waltermitty-derfilm.de / © 20th Century Fox)

Somit bleibt der Film einfach "unglaublich" fantastisch!! Egal wie man das nun interpretiert oder gar doppeldeutig stehen lässt. Ich persönlich entscheide mich definitiv für das schöne Ende! Aber diese leichte ungeschickte Umsetzung, kostet ihm doch die Höchstwertung. Aber so oder so wunderschön anzusehen und essentiell gemütlichst!

Der Film ist ein Remake von "Das Doppelleben des Walter Mitty" aus dem Jahre 1947. Ben Stiller übernahm neben der Hauptrolle auch die Regie und überzeugte zur Abwechslung wieder mal gänzlich in einer ernstzunehmenden Rolle.




(Coverbilder: amazon.de)
Gagarin / Fun Size / Journey To Love / Sympathie For Delicious / Rubber


Ich hab euch ja letztens durch die ausartende Zeichenanzahl nur 3 Filme geliefert, dafür aber auch echte Highlights, aus meiner Perspektive eben.
Nun hab ich euch wieder ein paar Titel mehr hinterlassen und dafür auch kompakter zusammengefasst! Dieses Mal überwiegt in Summe wohl manch Kitsch, es gibt aber auch einen Ausflug in die weiten des All's (dieses Mal aber ohne Sci-Fi) und eine ganz aussergewöhnliche (Film-)Erfahrung. Hier also meine persönlichen, subjektiven anSICHTEN ... Viel Spass!






Gagarin (Blu-Ray)
RU2013 – Wettlauf ins All
Natürlich handelt die Geschichte vom berühmten Kosmonauten, dem ersten Mensch im Weltraum - Juri Alexejewitsch Gagarin. Die Geschichte über seine Zeit als Flieger bis in die Auswahl für den Raketenflug ins Weltall, worin er als erster Mensch die Erde einmal umrundete.

Grundsätzlich linear erzählt, erhält der Film zur Aufrechterhaltung der Spannung immer wieder Zwischenrückblenden, die Bezug nehmen auf manch wüste Kindheit, später Frau/Kind und eben auch die strapazierende Ausbildung unter seinen Mitbewerbern. Die auch noch im Wettstreit mit den Amerikanern steht, auf das jedoch nicht wirklich Bezug genommen wird, sondern die Geschichte vollständig aus der Sicht der Russen und ihrem Helden erzählt wird.
Es wurde ein ganz sympathischer Akteur als Juri verwendet, der sich besonders als uneigensinniger Kamerad herausstellt und stets Ruhe bewahrt.
In der Aufmachung braucht sich der Film in Sachen Effekte (Raketenstart, Weltraum etc.)  keineswegs verstecken und wird erstklassig in Szene gesetzt, selbst eine karge russische Pampa bekommt durch manch warme Farbfilter einen ästhetischen Vintage-Look (60er Jahre gestylte Perspektive). In Sachen Musik wird öfter auch mal pompös untermalt damit die Heldengeschichte auch nicht ihre Wirkung verfehlt.

Ansonst gibt die Geschichte natürlich nicht mehr her und wurde auch nicht mit nervigen Nebensträngen aufgemotzt, fokussiert sich somit auf das wesentliche, wird dadurch aber auch mal langatmig. Nett erzählt und auch ansehnliches Geschichts-Pic, dass jedoch in Summe neben seinen epochalen Pioniermomenten doch schleppend wirkt.




Fun Size (DVD)
USA2012
Wren (Victoria Justice) soll statt DER Party ihres Lebens auf ihren kleinen Bruder aufpassen. Der mit Babyspeck und Gummistiefeln ausgestattet zu Filmbeginn gleich mal ihren Duschvorgang vernebelt, nämlich nebenbei sein großes Geschäft verrichtet.
Als Spiderman verkleidet, mit abgenagtem Arm mischt er sich in der Halloween-Nacht unter die Menge und geht dabei verloren. Statt der angesagten Party steht nun die nächtlich, abenteuerliche Suche nach dem kleinen Störenfried an!

Hier war wohl "Die Nacht der Abenteuer" großes Vorbild, mal abgesehen von einigen Abwandlungen wird hier auch mit einem Volvo durch die Nacht gecruist, nur das hier Süßes oder Saures – so der Zusatztitel - das Halloween-Fest ganz stark im Vordergrund steht! Gegen Ende darf hier nicht D`Onofrio als Thor, sondern Johnny Knoxville als blondbemähntes Hindernis auftauchen.
Auch wenn der Film sehr kindgerecht beginnt und einem nach 5 Minuten der Rest des Films bekannt ist, steigert er sich noch in seinen Gags und hat doch ein paar kleine Momente zu bieten. Neben den rot, glitzernden Dorothy-Schuhen in Converse Variante, steht hier ganz oben gleich mal die Tanzeinlage des kleinen Spidey. Der auch mit dem amüsanten Typen von der Tankstelle ein Team sondergleichen abliefert.
Die Hauptdarstellerin ist themenspezifisch echt "süss" und Jane Levy (Suburgatory, Evil Dead) positioniert sich hier in ihrem Spielfilmdebüt als beste Freundin. Als scharfes Kätzchen verkleidet schlägt sie sich genauso mit den restlichen Nerds die Nacht um die Ohren.

Am Ende gibt's sogar noch ein paar nette emotionale Momente, ich meine nicht das übliche Love-End sondern als Beispiel die familiär gut gelungene Friedhofsszene. Durch ein paar gemütliche Songs getragen, ist die Nacht zwar nicht so abenteuerlich wie in seinem Vorbild aber dennoch unterhaltsam und irgendwo auch sympathisch - mehr nicht. Sofern man grundsätzlich mal was für eher harmlose Kinder-/Teenmovies übrig hat.




Journey of Love (Blu-Ray)
USA2012 – Safety not Guaranteed
Einige gute Kritiken dazu gelesen, dachte der wäre was für mich, ganz besonders weil in dieser Geschichte einige Elemente zum Thema Zeitreise aufkommen. Ein Typ setzt ein Inserat in eine Zeitung, er brauche einen Kumpel für eine weitere Zeitreise, Waffen sind Eigenwahl und Garantien sind keine gegeben! Klingt schon mal richtig cool!
Ein Magazin wird darauf aufmerksam, will darüber einen Bericht verfassen und schickt dafür einen Redakteur (Jake Johnson aus New Girl),  eine eigensinnige Praktikantin (Aubrey Plaza – übernimmt hier den weiblichen Hauptpart) und einen weiteren indischen Praktikanten (Karan Soni – er ist noch Jungfrau, dass muss schon gesagt werden)…

Die Geschichte sorgt somit schon mal für großes Interesse, da man nicht weiß, was es mit dem eigenartigen Zeitreise-Kauz (Mark Duplass) denn nun wirklich auf sich hat. Wobei die  ganzen amüsant-merkwürdigen Nachforschungen neben abenteuerlichen Ausflügen, Verfolgungswahn oder einem Zeitreise-Training mehr feststellen lassen, dass geheim herzig zwei Eigenbrötler zusammenfinden. Von der Stimmung ist es auch ein angenehm und liebenswert inszeniertes Indie-Abenteuer, mein ersichtliches Manko ist nun die Darbietung der Liebesgeschichte, denn auch wenn man den beiden ihre Liebe zur Individualität hoch anrechnet, fehlte mir doch die (nur Drehbuch gewollte) Chemie zwischen den beiden Akteuren. Irgendwie empfand ich die beiden füreinander unpassend weshalb keine stimmige Harmonie aufkam als die der liebenswürdig geteilten Eigenart. Somit doch "eigenartig" unpassend, aber eine nette Geschichte.

Bild hatte manch Nachzieheffekte und obwohl es mehr ein Dialogsfilm ist, kommt der Surround-Sound in manchen Szenen auch mal zum Tragen.




Sympathy for Delicious (DVD)

USA2010
Mark Ruffalo liefert hiermit sein Regiedebüt ab und zeigt auch gleich Mut, indem seine Rolle nicht grad die Sympathien des Publikums einheimsen wird – liefert aber von allen die beste Performance ab. Mit an Bord, sein auch im realen Leben im Rollstuhl sitzender Kumpel, Christopher Thornton der auch das Drehbuch für diese Geschichte schrieb. Dieser spielt einen obdachlosen, ungläubigen Rollifahrer, der zufällig entdeckt heilende Kräfte in seinen Händen zu tragen. Der für sein Viertel zuständige Pastor will ihm nun helfen die Sache finanziell oder eben auch aufopfernd für einen höheren Zweck einzusetzen.
Andererseits ist diese Gabe für ihn jedoch mehr Bürde als sonst was und er will viel mehr seiner Karriere als Musiker nachgehen. Da ihm hier plötzlich auch die Türen offen stehen …

Die Geschichte über (Un-)Glaube, Wunder, Aufopferung/Selbstlosigkeit, Betrug und besonders auch der Mission Egoismus, wird grundsätzlich eher still erzählt, mit ein paar Radau schlagenden Zwischeneinlagen. Als Phasendarsteller tauchen in gewissen Etappen auch noch Juliette Lewis, Laura Linney und Orlando Bloom auf, letzterer als abgespacter Rockstar, der sich wie alle anderen hier in ihren Meinungen stets in alle Richtungen drehen und wandeln. Grundlegend stets rein für die eigenen Interessen/Überzeugungen.

Ich steh auch sehr auf eher ruhigere, gehaltvolle Dialogsfilme aber hier konnte ich einfach keinerlei Sympathien zu irgendwem aufbauen, einzig die Verhandlung und Offenbarung menschlicher Abgründe wurden dann spannend. Dies nimmt aber erst ab etwa 70Minuten Gestalt an und so lang muss man überhaupt mal durchhalten…
Trotz vorhandenem Interesse an diesen Themen, war das für mich leider nix!




Rubber (DVD)
FR2010
Wo soll ich den hier bei der Handlung anfangen? Denn diese ist völlig innovativ in Schichten unterteilt in der der manch Grenzen der Story, oder überhaupt einer Erzählform, definitiv verschwimmen.
In einer gibt es einen (Auto-)Reifen der plötzlich lebendig wird und so einige Leute umbringt, andererseits wäre da eine Gruppe Menschen die sich mit Schaugläsern bewaffnet in einer abgelegen Wüste befinden um sich einen Film anzusehen – und zwar das, was sie mit ihren Ferngläsern beobachten - gut das ZUFÄLLIG (reine Willkür) dieser Killerreifen für Spannung sorgt! Ein Polizist der immer wieder ins Bild tritt, will nicht nur diesen Mords Fall aufklären sondern erzählt nicht nur UNS, dass die ganzen Filme (wie ET, JFK ...) und Geschehnisse darin eine reine Hommage an die Willkür seien! Außerdem, dass die ganze Sache hier doch nicht echt sei!!!?



Und das ist noch nicht mal alles, da kommt noch so manches hinzu! So vermengt und vermischt sich eben alles ganz WILLKÜRLICH ... hört sich sehr seltsam an, is es
a-b-s-o-l-u-t, aber definitiv originell!!
Der Hauptdarsteller, unser Reifen, gibt wirklich ein gutes PROFIL ab und kann sogar in Sachen Telekinese punkten, womit er manch Köpfe platzen lässt.
In seiner Erzählform ist Rubber jedoch total Arthouse mäßig und hält die Kamera auch mal in ihrer Ödniss drauf um ein künsterisches Gesamtbild zu gestalten und haut in der nächsten Szene neben innovativen Fragwürdigenkeiten auch gleich mal wieder völlig trockenen und auch blutigen Humor raus. Eben so richtig Trash!
In Summe jedoch für einen Trashfilm zuviel Arthouse und für einen Arthousestreifen zuviel Trash! Ansonst kann man die grandiose Idee schon mal auf sich wirken lassen, sie aber bestimmt nicht einordnen und sich emotional somit auch nicht richtig einfinden. Aber eine aussergewöhnliche Filmerfahrung wird man definitv machen. Die Idee – einfach cool!

Das Bild war, wie die Effekte selbst, klasse! Sogar auf DVD eine spitzen Schärfe. Landschaften bieten tolle Perspektiven. In Sachen Musik gesellt sich ein leicht ungewöhnlicher, deplazierter Soundtrack von Mr. Oizo hinzu, der dadurch schon wieder passt! Mr. Oizo ist übrigens in Frankreich unter seinem echten Namen Quentin Dupieux bekannt. ER schrieb das Drehbuch und führte Regie bei RUBBER!

 



(Coverbilder: bluray-disc.de)

Weiterführende Blogs:
Rubber - Mediabook Close Up by cpu lord
u.a. Die Nacht der Abenteuer
by MoeMents

Liberal Arts

3. Juni 2014

Ihr kennt Josh Radnor und Zach Braff?

Den Serienjunkies unter uns dürften sie jedenfalls bekannt sein, zumindest müssten bei JD aus Scrubs (Zach Braff) und TED aus How i met your Mother! (Josh Radnor) die Glocken läuten. Was einige jedoch nicht wissen ist, dass beide den Weg als Independent Regisseure bestritten, weshalb ich sie gerne mal vergleiche…

Zach Braff setzte 2004 mit dem Regiedebüt "Garden State" sogar einen kleinen Kultfilm in die Welt und hat für seinen zweiten Film auf ein Crowdfundingprojekt (Finanzierung, Sammlung von Spenden durch Fans, Internetnutzer etc.) zurückgegriffen, um einige Studio-Vorschriften zu umgehen und unabhängig zu bleiben. Auch um die Rollen nach seiner Idealvorstellung zu besetzen. So tauchen in seinem neuen Film zum Beispiel auch Scrubs Kollege Donald Faison und erneut Jim Parson aus TBBT auf. Er selbst und Kate Hudson übernahmen die Hauptrollen. Der Film kommt heuer, 10 Jahre nach seinem Debüt, 2014, unter dem Titel "Wish I Was Here" in unsere Programmkinos.

Aber nun zu Josh Radnor, der nicht untätig war und 2010 sein Spielfilmdebüt mit "HappyThankYouMorePlease" setzte. Ein gelungener ruhiger Streifen, in dem er sich in Hauptrolle um einen auf der Straße aufgelesenen Jungen sorgt. Unterteilt in drei erzählerische Parallelstränge, verwoben über Freundschaften.

Zwei Jahre später (2012) legte er mit "Liberal Arts" schon seinen zweiten Titel nach. Was übersetzt für "geisteswissenschafltich" oder "freie Künste" steht und inhaltlich kongenial zum Film passt. Der in den Staaten nur in selektierten Kinos gezeigt wurde und bei uns im Dezember 2013 gleich direkt auf Tonträger erschien.

Hier findet die Erzählstruktur nun eine Linie und bereichtert die Main-Story nur mehr mit Nebensträngen. Was mir persönlich etwas besser gefällt, da mich beim Erstlingswerk (neben der großartigen musikalischen Untermalung) nicht alle drei Geschichten gleich ansprachen. "Liberal Arts" schneidet demnach im persönlichen Vergleich leicht besser ab. Sehen wir uns diesen mal genauer an:




Jesse Fisher (Josh Radnor) wird von seinem alten Professor Peter (Richard Jenkins)  eingeladen bei seiner Abschiedsfeier (Pensionierung) einige Worte über ihn zu verlieren. Da Jesse seine Zeit auf dem College als eine der besten Zeiten seines Lebens sieht, bietet sich die Gelegenheit wunderbar an, um in Erinnerungen zu schwelgen. In den Tagen seines Trips lernt der 35jährige auch die 19Jahre Zibby (Elisabeth Olson) kennen, welche gerade mitten in ihrem Studium steckt und mehr den kreativen Studienrichtungen zugewandt ist. Aus gemeinsamer Sympathie entwickelt sich zusehends eine Anziehung, die in der Altersdifferenz manch Hürde finden könnte...



Radnor in seiner Rolle gerade erst frischer Single und auch von seinem Job in der College-Zulassungstelle nicht mehr wirklich angetan, bietet sich die Unzufriedenheit geradezu an um alten Tagen nachzusinnieren! Das erneute Schnuppern von Campusluft bringt demnach neben einer Midlife-Crisis noch ein kleines Coming-Of-Age Element ein, aber ganz speziell aus einer Art Retrospektive! Was man so nicht gewohnt ist, weil ER die Zeit schon erlebt hat, gleichzeitig aber im direkten Bezug steht durch die Begegnungen mit Menschen die eben gerade in dieser Phase stecken. Was einen weiteren realistischen Blickwinkel in Kontext zur Erinnerung setzt.



Dieser angenehme Ausbruch aus Gewohntem, raus aus seinem tristen Alltag, stellt ein freiheitliches Gefühl dar, welches den Film durchwegs erfrischend wirkend lässt. Bildlich gesehen liefert der Unterschied von der Stadt New York zur ländlichen Campusidylle auch ein abwechslungsreiches Spektrum, mit der Vorliebe für saftig grüne Wiesen und gemütliches Campus/Kleinstadt-Feeling. Das lässig geschriebene Dialogs- und Szenenskript streift nicht nur interessante Themen, (Pseudo-)Intellektuelles und sogar Spirituelles, sondern überzeugt gleichermaßen mit witzigen Sprüchen und humorvollen Arrangements. Dadurch hält "Liberal Arts" eine gute Balance zu den menschlichen Schattenseiten, die in Form von Lebenskrisen, Depression oder zwischenmenschlichen Problemen aufgegriffen werden.



Was die aufkeimende Liebesgeschichte und somit den Film sehr bereichert, sind die geschwätzigen und individuellen Kleinigkeiten. Kleinigkeiten wie der altmodische Briefverkehr, das Philosophieren (über Musik und vieles mehr) oder zum Beispiel ein Streit über eine Vampirgeschichte (ein Buch), in dessen Meinungsdiskrepanz über die abwertende Kategorisierung von Mainstream - vermeintlich hoher Anspruch - geglaubt wird einen Entwicklungsstandpunkt zu erkennen. So ergeben sich immer wieder beachtliche Situationen! Welche herzerfrischend die Verbindung traditioneller Liebenswürdigkeiten mit modernen Nuancen verwebt, einer Differenz dich sich durch die unterschiedlichsten Gesinnungen eben auch im Altersunterschied der Liebesgeschichte widerspiegelt.



Was jedoch besonders positiv auffällt, sind die lehrreichen Erfahrungen durch Begegnungen, welche unabhängig jeglichen irdischen Alters zum Tragen kommen! Denn so wirken Zibby oder die Figur des Nat in manchen Bereichen (speziell emotional) oftmals weiser und reifer, als die Figur des älteren Jesse, jedoch auch bemerkbar wird, dass andererseits manch praktische Lebenserfahrung noch nicht vollzogen wurde. So kann jeder von jeden (oder für sich) etwas erkennen, was völlig unabhängig eines Alters stattfindet. Was den Film besonders/erfahren macht und man Radnor für solch ein Skript, welches vielerlei Entwicklungsschichten und auch kleine Lebensweisheiten/Botschaften inne trägt, nur gratulieren kann!!

Zusammengefasst brauch ich wohl stimmungstechnisch nicht mehr extra erwähnen, dass man sich in einem rein gemütlichen Dialogsfilm befindet der in seiner ruhigen Erzählart seine Höhepunkte in den Begegnungen seiner Figuren findet und natürlich auch mal genauso belanglos ausfällt – weshalb jegliche Erwartungshaltung gleich mal angepasst werden sollte. Eben ein astreiner SloMo(e)!


Ein Fauxpas hätte mir jedoch fast den ganzen schönen Film verhauen,…

[SPOILER]  Denn in der Szene als sich Jesse und Zibby dann wirklich nahe kommen, kommt es zu einem kleinen emotionalen Fiasko. Was mich hier aber störte war, dass beide hieraus einen echt primitiven unbedachten Fehler begehen, indem sie noch IN DER SELBEN NACHT mit anderen Leuten schlafen. Ok, bei Zibby ist es wohl nicht gänzlich so, da man nur sieht wie sie sich aus Trotz an ihren alten Freund ranschmeißt, aber Jesse schläft am selben Abend, in Form einer pubertären traumhaften Eroberung, noch mit seiner alten Professorin.
Das störte mich momentan, da alles so schön nachvollziehbar war und das irgendwie ein primitiver, fast stereotyper Kurzschlussakt war, der mir ihre eigentlich vernünftigen oder zumindest bedachten Rollen sowie auch die liebherzige Erzählweise spontan sehr durcheinander schmiss. Andererseits zeigt es natürlich auch nur, dass wir Menschen sind …die eben auch Fehler machen. Aber das kam sehr unerwartet!  [SPOILER ENDE]

…aber der Film bekommt dann nochmals die Kurve, da er zeigt, dass es für beide in ihren Entwicklungsschritten nachvollziehbar, vielleicht auch notwendig war. Was nochmals eine nette Erkenntnis darstellt, die anders endet als womöglich erwartet.



Darstellungstechnisch mimt Josh Radnor den Intellektuellen, lesehungrigen Mittdreißiger. Er muss in seiner Rolle nun nichts Großartiges leisten, wirkt selten auch ein wenig teilnahmslos, banal, was aber perfekt für seinen Rollentypus passt. Da er im menschlichen Vergleich vielleicht sogar eine einseitig charakteristische Position einnimmt. Elizabeth Olson ist ein wahrer Glücksgriff, sie strahlt nicht nur eine geniale Warmherzigkeit aus, sondern ist in ihrer jugendlichen, noch ungezwungenen, leichtfüßigen Art noch voller frischem Esprit. Ihre großen strahlenden Augen und ihre liebreizende Mimik sind für den Film eine enorme Bereicherung!



Eine spezielle Begegnung anbei ist auch Nat (Zac Efron), der auf den ersten Blick für viele in die Kifferlade zu stecken wäre, jedoch eine Art universellen, modernen Hippie darstellt. Der mit witziger Haube ausgestattet, einen tollen naturbezogenen, fast schamanischen Part einnimmt und nicht nur für gute Laune, sondern auch manch außergewöhnliche Erfahrung bereitsteht. Obwohl Efron für manche etwas schmalzbeladen ist, ist seine Figur ein einschneidender und geglückter Zusatz!



Die beiden Professoren, Peter (Richard Jenkins) der angehende Rentner, und die Professorin Judith (Allison Janney), eine alte Femme Fatale für Jesse, sind auch bestens gewählt. Beide bringen in ihren Rollen eine ähnliche Problematik mit, die sich nach und nach hervorragend abzeichnet. Die Begegnungen mit Dean (John Margaro), einem depressiven aber stark intellektuellen Jungen, fügen sich homogen ins Gesamtbild ein. Ein weiterer Nebenstrang wurde zum Glück geschnitten (sieht man in den Deleted Scenes) sodass nichts abdriftet und auf einer Linie bleibt, dessen roten Faden grundsätzlich Jesse durch den Film beschreitet.




Ein Film der harmonisch in seinem Tempo dahin gleitet und trotz eventuell erscheinender Belanglosigkeit auch noch manch Wendung bereithält, die womöglich sogar unerwartete Überraschungen darstellen. Eine Romanze, die sich wie der Film selbst, erst nach und nach erwärmt und in kleinen maßgeschneiderten Details ihre Persönlichkeit findet - die eben auch nicht gewöhnlich sein muss. Alles wunderbar leger aus dem Alltag heraus erzählt und seiner Zeit womöglich sogar ein Stück voraus.

Vielleicht sogar nachhaltig beschäftigt, da man sich am Ende (nicht nur) die Frage stellen könnte ob Jesse diese besondere Begegnung trotz seiner neuen Beziehung schon loslassen hat können? Oder hatte er vielleicht sogar von vornherein nie stärkere Absichten als eine liebreizende Freundschaft? Manchmal passiert ja Leben auch einfach nur!

Das Bild der Blu-Ray ist durchgehend sauber, besitzt eine gute Schärfe und wenn nicht gerade ein Raum vernebelt wirkt, ist auch der Kontrast astrein. Diese Nebelschwaden fallen aber dennoch manchmal auf, leider auch dort wo eigentlich gerade kein Dunst im Raum steht. Bei einem reinen Dialogsfilm wird in Sachen Surround-Sound nicht viel erwartet, erfreulicherweise fügt sich dieser aber bei musikalischen Einlagen schön räumlich ein.




 
Für mich war "Liberal Arts" ein unerwartet, bemerkenswertes Highlight!! Falls er auch ein Fall für euch ist, dann freu ich mich enorm, wenn ihr mir nach irgendwann stattfindender Sichtung eure Meinung da lässt, egal ob diese von völlig langweilig, schwachsinnigen Werk bis hin zum genial, gemütlichen Geheimtipp reicht! DANKE!!

 
 

Bildquellen: blu-ray.com (Bildrechte: Koch Media)
Textbanner selbst kreiert, diese stellen Zitate aus dem Film dar!
Coverbild BD: bluray-disc.de
Blog: by MoeMents

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10. Juni 2014
Europa Report / Quarantäne / Quarantäne: Terminal / The 13th Floor / Trollhunter


Dieses Mal gibt es einiges an Found-Footage Material und obwohl ich diesen Filmen eigentlich eher abgeneigt bin, musst ich aus anderweitigem Interesse den ein oder anderen Blick riskieren. Der teilweise gar nicht mal so übel ausfiel.
Ansonst war ich dieses Mal sehr einseitig im Sci-Fi Bereich unterwegs, da ich diesem Genre sowieso grundsätzlich zugetan bin. Dabei hab ich sogar wieder eine geniale Entdeckung gemacht! Heuer meint es der Filmgott gut mit mir! :) Letztes Jahr hab ich vielleicht grad mal ne Hand voll nachhaltige Filme - wenn überhaupt - entdeckt, wobei ich diese Grenze nun erfreulicherweise schon im ersten Halbjahr erreicht habe

Hier wieder mal meine subjektiven anSICHTEN ...






Europa Report (Blu-Ray)
USA2013
Die Menschen überschreiten hier ihren bahnbrechenden Weg und reisen weiter als bisher zum Mond, auf den Mond des Jupiters. Nachdem von Europa (so der Mondname) Bilder entdeckt wurden, die unterirdisches Wasser ausgemacht haben, soll überprüft werden ob womöglich auch Bakterien, eben Anzeichen auf eine Lebensform gegeben sind. Als der Funkkontakt jedoch völlig abbricht muss nach etlicher Zeit die Besatzung fast schon abgeschrieben werden. Bis plötzlich alle Bilder/Videos von der Raumsphäre noch auf die Erde übertragen wurden ...

Tja, so siehts aus. Aus diesem Found-Footage Material wurde dann für den Zuseher rekonstruiert was alles zwischen Funkstelle bis Übertragung vorgefallen ist. So beginnt der Film fast ein wenig verwirrend, weil er zeitlich mit Bildern beginnt die irgendwo mittig mal passiert sind. Erst später wird alles großteils chronologisch nachvollziehbar, und hat nur mehr selten zwischendurch manch andere Einblendungen, als Beispiel auch eine Dame der Mission-Control die etwas über dieses Unternehmung erzählt. Wodurch die Sache wie sonst von diesem Genre gewohnt, einfach mal nicht nur mit einer letzten Aufnahme endet. Man wird schon auch begleitet ... ausserdem ist das Material keine extrem nervige Ruckelpartie sondern durch fixe Bordkameras etc. auch ziemlich ansehnlich. Den Rest kann man auch noch akzeptabel unter authentisch verbuchen.

Die Schauspielgarde, aus aller Welt durchgemischt, leistet sich keine Schwächen und ist überzeugend in ihrem Forscherdrang oder im Umgang mit auftauchenden Problemen. Es ist nun aber auch niemand speziell im Mittelpunkt sondern die Spielfläche teilt sich schön auf, ein bindender Charakter für den Zusehers ist hier nicht nötig, denn das erledigt allein die Spannung. Diese zieht sich Schritt für Schritt an, ist zwar auch sehr ausgedehnt und hat jetzt auch keine epochalen Neuerungen, tastet sich jedoch mit nötigen Gruselfaktor an die Sache ran. Und immerhin wird man hier letzlich auch nicht enttäuscht, wäre nämlich genauso eine Option gewesen. Rein abenteuerlich gibts neben einem Kammerspiel im Orbit noch Bohrungen auf einem Eis-Mond, ein paar tolle Bilder, kleine Aussenausflüge und ein paar kleine spannende Überraschungen.

Für einen gelungenen Filmabend ein realistischer Aufflug in die weiten des Alls! Beim ersten Sehen sehr spannend, für weitere Male wohl keine Entdeckung mehr. Somit wurde hier aus sehr wenig einiges rausgeholt, dass für einen Abend mal toll überzeugt! Für Sci-Fi Fans fast ein MUSS! Ausserdem spannender und interessanter als der zuletzt gesehene "Gagarin".



Quarantäne (TV)
USA2008
Eine Frau und ihr Kameramann sollen eine Feuerwache in ihrem Nachtdienst begleiten. Als nach manch dokumentarischer Zeit die Alarmglocke schrillt, kommen sie zu einem Wohngebäude indem die Schreie einer Frau gehört wurden. Diese nach Aufbrechen der Türe nur noch völlig apathisch auf einem Fleck sitzt! Dann beginnt der Horror ... die Frau springt auf, kreischt, und beißt einen Polizisten in den Hals. Sie können gerade noch aus ihrer Wohnung flüchten, was jedoch nur der Beginn war. Denn das Gebäude wird plötzlich von aussen hermetisch abgeriegelt ...

Die Situation wäre schon mal richtig spannend und auch atmosphärisch, da alles auf begrenztem Raum und unter geringer Personanzahl stattfindet. Da niemand weiß was hier gespielt wird und immer mehr Gefahren, Fragen auftauchen zieht die Spannungsschraube an. Ausserdem werden die Schocks, als Beispiel das Kreischen Infizierter, echt heftig und sorgen auch für weiteren Grusel und einige eklige oder verstörende Bilder. Wobei der ganze Zwischenteil der Gebäude- und Personeneruierung wohl den gelungensten Teil des Filmes darstellt.
Jedoch wird der Found-Footage Style immer nerviger, je mehr Hektik sich gegen Ende entwickelt, desto weniger wird das ganze auszuhalten. Am Ende echt schon unerträglich!

War das Remake des spanischen Filmes REC aus dem Jahre 2007. Auch wenn einige sagen dieser sei besser, werde ich mir den dennoch sparen.


Quarantäne 2 : Terminal
(TV)
USA2011
Während eines Fluges benimmt sich ein Mann sehr merkwürdig, nimmt ultraschnell die Anzeichen einer heftigen Erkrankung an, übergibt sich dann auch, tickt total aus und will sogar mit Gewalt ins Cockpit eindringen. Er kann gemeinsam überwältigt werden und das Flugzeug muss sofort Zwischenlanden. Als ihnen jedoch kein Gate zugeteilt wird und niemand zur Stelle ist ausser einem Gepäckjungen, nimmt die Sache sonderbare Züge an. Dauert nicht lange wird auch der Terminal abgeriegelt ...

Nicht nur der Filmbeginn mit der prekären Situation im Flugzeug war schon mal gelungen inszeniert, sondern auch die Sache mit dem abgeschotteten Terminal ist noch bedrückend gut. Dann geht dem Film jedoch langsam aber sicher die (infektiöse) Luft aus. Dieser Teil ist zum Glück kein Found-Footage mehr, sondern hat nur noch manchmal kleine Elemente davon enthalten, als Beispiel Nachtsicht-Perspektive etc.
Somit fallen nervöse Kameraspiele aus und man fühlt sich als Zuseher schonmal viel besser aufgehoben. Nett ist auch, dass eine Verbindung zum ersten Teil geschlossen wird und die Geschichte sogar weiter erzählt. Wenn auch inhaltlich nicht die Qualität des ersten Teils erreicht wird, überzeugt dieser zumindest in seiner optischen Aufmachung und bietet zumindest in der ersten Hälfte ein gelungenes Infektionsszenario. Auch wenn die Schauspieler allesamt Zweitwahl sind.

Würde man die besten Parts beider Filme nehmen, hätte man wohl einen echt guten atmosphärischen Schocker. So nur zwei halbe Sachen, ausser man hält das Kameragewackel aus, dann ist man beim ersten Teil wohl ganz gut bedient.
 


The 13th Floor (PayTV)
USA, D 1999 - The Thierteenth Floor
Im dreizehnten Stock einer Computerfirma läuft auf Unmengen von Servern, eine virtuelle Realität welche in den 30er Jahren angesiedelt ist. Der Chefprogrammierer Fuller (Armin Müller-Stahl) steigt nächtens öfter mal für Testzwecke in diese Welt ein und macht im Laufe seiner Ausflüge eine beachtliche Entdeckung! Als er daraufhin plötzlich in der echten Welt (die Gegenwart 1999) ermordet wird, erfährt sein Zweitmann Douglas Hall (Craig Bierko), dass dieser ihm eine Nachricht im Programm hinterlassen hat. Nun steht nicht nur die Polizei auf seiner Matte, sondern er findet sich auch bald in zwei Realitäten wieder …

Im selben Jahr gab es dann auch noch Matrix im Kino und ein Jahr zuvor lief schon "Dark City" welche ähnlich gelagerte Themen, besonders das Einsteigen in andere Realitäten oder eben die große philosophische Frage "Ob das Leben nicht nur eine Illusion sei?" be-/ verarbeiten. Weshalb der Film auch gleich mit einem Zitat eines bekannten Philosophen eingeleitet wird. Ich kann auch gleich sagen "The 13th Floor" steht den anderen Erwähnungen in nichts nach und setzt teilweise sogar noch eins drauf…

Die Figuren wurden klasse konzipiert und jeder der drei Hauptdarsteller hat auch einen Avatar in der virtuellen 30er Realität. Wenn sie diese Avatare besetzten (sich einklinken) hat die eigentliche Figur mit einem  Blackout zu rechnen, wodurch noch einige interessante Wirrungen hinzukommen. Zuvor hatte dieses Einsteigen nur Fuller selbst ausgetestet, da nun aber Hall der Sache auf die Spur gehen muss, steigt auch er ein und merkt, dass alles genauso Real ist wie ihre Gegenwart. Wodurch der Film immer mehr Bezug nimmt, dass selbst jegliche Illusion völlig Wahr sein kann und er auf der Suche nach dem "Mords" Rätsel bemerkt, dass dieses Spiel, alles andere als ein Spiel für die Menschen (darin) ist! Sie somit mit ihrer virteullen Realität auch eine gewisse Verantwortung tragen, nicht nur über Leben, sondern auch über eine ganze Welt! Das sie durch einen Barkeeper (Vincent D’Onofrio) in der 30er Realität auch noch zu spüren bekommen. D’Onofrio brilliert hier genauso in seiner Doppelrolle, wie alle anderen. Bei Craig Bierko fragte ich mich, warum dieser nach diesem Film nicht noch mehr Rollen verkörperte? Da er ein smarter Typ ist, in seiner Rolle überzeugte und auch noch ausbaufähig gewesen wäre.

Das die Darsteller hier in zwei Zeitebenen agieren, bietet nicht nur zwei sehenswerte Epochen, sondern dadurch futuristische wie auch starke Retro-Elemente. Getragen von einer tollen Noir-Stimmung, die nicht nur die 30er hergeben, sondern auch im restlichen Film zu finden sind. Denn durch viele eher düstere, leicht bedrückte aber auch angenehm nachdenkliche Stimmungen kommt dieser (leichte Blade Runner-)Flair auch berauschend in deren Gegenwart zur Geltung.
Die Geschichte selbst ist hier aber das Erhabenste! Man will nicht zuviel verraten, aber sie trägt noch einige Überraschungen in sich. Somit wird der Film nicht nur zu einem futuristischen, metaphysischen Highlight sondern bietet auch noch genug Spannung durch so manchen Thrill! Einige Wendungen, ein beeindruckender Brainfuck und eben die völlig genial durchkonstruierte Story, bieten Begeisterung auf mehreren Ebenen.

Der Film stellt die zweite Verfilmung des Romans Simulacron-3 dar. Die erste Verfilmung "Welt am Draht" aus dem Jahre 1973 stellt ja einen wahren deutschen Meilenstein des Sci-Fi Kinos dar. Der mir jedoch im Gesamtpaket zu langatmig und viel zu kühl, steril war, auch wenn es zur "Reserviertheit eines Schaltkreises" perfekt passte. Die Geschichte ist sowieso genial, ich fand jedoch für mich in "The 13th Floor" einfach mehrere Punkte die mir nicht nur gefallen, sondern mich sogar überrascht haben. Auch fand ich die einzelnen Figur, auch den Cop oder die Tochter von Fuller (plus Extrarolle) sehr stimmig. Das Grundgerüst dieser Matrix außerdem als erschreckend genial!
Für Sci-Fi Freunde oder Leute die gern eine komplexe Geschichte erfahren, mehr als zu empfehlen!! Ich hab hiermit schon wieder ein (sehr atmosphärisches) Highlight entdeckt, dass eigentlich schon viel früher Einzug in mein Wohnzimmer hätte halten können. Hoffentlich kommt hiervon auch bald mal 'ne HD-Veröffentlichung! (Das Bild zeigt leider nur den US-Import!)



Trollhunter (DVD)
NOR2010 - Trolljegeren
Ein 3köpfiges Film-Team geht in ihrem Video merkwürdigen Vorkommnissen in Norwegen nach. Einige Tiere sollen von Bären geschlachtet worden sein. Ein Mann ohne Bärentöterlizenz fällt dabei den Ortsansässigen immer mehr auf … diesen verfolgen dann 3 Studenten mit Videokameras um seinem Geheimnis auf die Spur zu gehen und dabei mehr entdecken, als man glauben kann …

Durch die Found-Footage Aufmachung sehen wir nun die Videoaufnahmen die von den 3 Studenten gefunden wurden, behalten aber eine halbwegs angenehme Qualität und untermalen sonst auch das wilde Szenario. Der verschrobene, ältere Jäger Hans den sie verfolgen jagt in Wirklichkeit … jetzt kommts … Trolle! An seinem Geländewagen kann man schon erkennen welch brutale Spuren diese Naturwesen hinterlassen. Was für die 3 Studenten neben der vorerst "unglaublichen" Konfrontation, viel mehr für ein Abenteuer sorgt. Auch wenn der Film gruselig sein soll, wirkt er durch manch Reaktion (Schauspiel) nicht wirklich dramatisch. Ein paar Witzchen zwischendurch bestätigen diese dennoch lockere Stimmung in einer eigentlich Gefahr nochmals. Für die Unterhaltung des Zusehers aber ganz passend.
Bei den Trollen bekommen wir einige wirklich üble, merkwürdige Gestalten zu sehen, wobei dies an der kreativen Gestaltung und nicht an einem schlechtes CGI liegt – die Wesen sollen sich stark an der mythologische Vorlage orientieren! Darüber hinaus bekommen wir noch einige interessante Eckdaten rund um diese nordischen Naturriesen zu hören, wenn auch (wohl) fiktiv.

Weiters bietet die ganze Jagd neben manch tollen Ideen wie Trolle versteinern oder einer Hochspannungsleitung als Einzäunung, noch urige Landschaftsszenarien. Ein verregnetes, tristes und auch mal winterliches Skandinavien überzeugt mit Blätterfarben, Wäldern, Seen, Bergen und weiteren tollen Natureindrücken. Auch mal verwüstete Gebiete sorgen für einen wüsten Look. Auch wenn der Film eigentlich schnell zur Sache kommt, zügelt er die Fahrt auf Dauer wieder. Entdecker von Fabelgestalten und Freunde von Naturszenarien können sich den getrost ansehen, alle anderen sind wegen ein paar Längen vielleicht nicht so begeistert?

Ich bedanke mich für diese Empehlung von Kodijak zu meinem Skaninavien-Special und hatte kurzweilig mal Freude mit dem Streifen, besonders auch wegen der norwegischen Eindrücke und dem abgewrackten Vorhaben.





(Bilder: bluray-disc.de/amazon.de)


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Nord-Special by MoeMents
u.a. Gagarin by MoeMents
Found-Footage Horror-Nacht by Michael Speier
Trollhunter Kritik by sorry_dave
 

 
  Heute gibts mal was eher anspruchsloses, banales, eben leichte, mehr visuelle Kost. Pure simple Unterhaltung mit einen kleinen Touch Persönlichkeit.

Da ich echt gern mal Fotos schieße möcht ich euch hier nun ein paar Bilder zeigen, die einfach nur natürliche Impressionen aus meiner Perspektive darstellen. Nicht nur wie der Blogtitel sagt, den SOMMER einläuten, sondern eben auf dem Weg dorthin, auch mal ansonst Erspähtes darbieten.
Die Fotos hier hab ich nicht mit meiner HighEnd Kamera geschossen sondern ganz primitiv mit der billigen 2MP Handycam, da diese unterwegs eben stets in der Tasche lauert. Ich denke es reicht für diesen kleinen Eindruck/-blick ...
 


Folgt mir auffällig, hier gehts lang ...




Nein, das hier ist niemand aus Burkittsville, Maryland, sondern nur jemand, denn ich zufällig auf der Straße gefunden habe, er freut sich scheinbar auch auf den Sommer!




Manchmal sieht man auf seinem Weg, den Wald vor lauter Bäumen nicht, aber solang es ein toller Eindruck ist, is' alles super!




Echt schön, wenn die Sachen beginnen aufzublühen, und manche Menschen gleich mit ...



Will da jemand der Sonne näher sein?


 

 
Manchmal wirds auch schon so heiß, dass die Leute ihren Verstand nicht mehr benutzen können ... und wenn man dann zum Einkaufen fährt is plötzlich nur mehr eine Fahrspur anstatt zweien frei, da der Rest von Einkaufswagen besetzt wurde.
 


Manche haben wohl nur 'nen Führerschein für 'nen Shopping-Cart!


  Beim Einkaufen hab ich übrigens

auch die Kanditatinnen für die neue

Bachelor-Staffel entdeckt. Ob Blond

oder Braun, alles wartet auf den

Surferlook-Junggesellen, einem Wischmob mit Dauerwelle



In Möbelhäusern findet man mittlerweile schon fast surreale Angebote.

Hier gesichtet, einen Vampirpflock!

Einzeln für nur 2,99.-
Im Survival-Package "Nights of Summer" als 5er Pack sogar um günstige 9,99.-

(Tja, der Kopf des Filmjunkies ist im Alltag stets dabei ...)
 
 


So auch hier, in dieser tollen steinigen Brandung ... wo immer noch das Kabel rumliegt, mit dem der zweite weiße Hai erledigt wurde!!


Achtung: Bloglogikfehler - sieht aus als wäre es kein Stromkabel ;)







Gespenstische

Spur

zur

stark

erfrischenden

Quelle ...
 


Darf ich vorstellen, die Stonie Brothers!
Sehen ganz gechillt aus, sind aber knallharte Typen!





Dieser Baum hat die perfekte
Wuchs-Konstellation
für ne chillige Rastpause!



















Im Gegensatz dazu ist dieser einfach nur beeindruckend in seiner deatillierten, venösen Verästelung! Ich glaub, den muss ich nochmal mit einer besseren Kamera besuchen...




Zwischendruch entdeckt man mal etwas, dass eigentlich alles andere ist, als das, was man gerade sieht! Erkennt ihr etwas darin? (Beim Flanieren auf einem Strommasten entdeckt ...)
 

Ich sah darin ...
(bitte Fläche unten markieren um zu sehen)

... einen Stier, der hier nach links läuft. Mittig Links der Punkt soll das Auge sein, recht der bullige Rücken, und unten die Beine.

Hab auch andere gefragt, die meinten darin einen Vogel zu sehen der nach oben fliegt ... etc.

Aber eigentlich ist es nur ein Klecks Vogelscheiße!!





Musste erst platt gefahren werden um zum Herz zu werden ...
(Wäre ein noch genialeres Bild geworden, wenn es Schärfe hätte!)




Wisst ihr, was ich total geil finde?
Sommer- oder Wärmegewitter!
Nicht nur weil es zwischendruch absolut geil erfrischend ist, sondern weil sich optisch auch einige echt geniale Kontraste auftun ...


























Und manchmal kann man dann auch einen Regenbogen entdecken ...

























Hier nochmal den Kontrast stark verfälscht, dann müsste er auch besser zu erkennen sein ...





Zu guter Letzt gibt es noch ein Bild, dass mit sehr gefällt. Ein einfacher, trister und verlassener, kleiner Bahnhof mittig im Nirgendwo. Unter brütend heißer Hitze...



Hatte irgendwie einen ganz besonderen Flair!
 


 
Das wars, mit dem kleinen Streifzug durch Bilder und immer wärmer werdene Gefilde in ihrer natürlichen Pracht.
 
Nun da bald wieder die Sonnenwende kommt (dem längsten hellsten Tage), eben mit Sommerbeginn am 21.Juni, wünsch ich euch allen eine tolle Zeit, einen wunderbaren Sommer und viel angenehme Wärme!!

 
 

Copyright by MoeMents 

... zuletzt gesehen ...

20. Juni 2014
Velvet Goldmine / Anchorman 2 / Jeff, der noch zuhause lebt / World War Z


Schon wieder mal eine Runde anSICHTEN von mir ...
Dieses mal mit ein paar Subgenre-Vertretern in Richtung Musikkultur und SloMo, dann gibts noch ewas eigenartigen Humor und etwas das sich aus einem Subgenre heraus sogar in die Welt ausbreitete. Wobei ich für weiterführende Blogs entdeckt habe, dass auch unser Blogarchiv ziemlich verseucht ist!!

Viel Spass beim Lesen und eventuell "Gute Unterhaltung"...

 






Velvet Goldmine (HDTV)
GB1998
Arthur Stuart (Christian Bale) war damals beim Konzert anwesend, als sein neues Idol, der bisexuelle Musiker Brian Slade auf der Bühne erschossen wurde. Eine Zeit darauf stellte sich heraus, dass dieser Akt nur ein Publicity-Gag war, Slade aber dennoch in der Versenkung verschwand. Nun, 1984, ist Arthur Stuart ein Musik-Journalist und wird beauftragt  herauszufinden, was aus der Musikerlegende wurde …

Dadurch macht er sich nicht nur auf die Suche nach Slade, sondern wird auch mit seiner eigenen Vergangenheit stark konfrontiert, dass nun in Rückblenden immer wieder zum Thema wird, da dies auch für ihn eine intensive Lebensphase und einen Aus-/Aufbruch seiner Selbst darstellte. Christian Bale hat seinen ernstzunehmenden Blick aufgesetzt und ist sichtlich hin- und her gerissen zwischen seiner unterdrückten Orientierung und liefert wieder mal `ne starke Performance ab. Weiterhin wird in diesen Interviews die er führt, die Vergangenheit dieser Musiker rekonstruiert, weshalb der Film immer wechselt zwischen Gegenwart und einer musikalischen Ära der 70er, welche durch Hippies, die Mods (Modernisten) und vielerlei weiterer Subkulturen ihren Zeitgeist widerspiegeln. Inhaltlich seinen Fokus auf die Glam-Rock Bereiche richtet und als Essenz einen gewaltigen, sexuellen Aufbruch abzeichnet. Dem geneigten Zuseher hier aber von soviel Eigenart oder Drucheinander in ganzen 2 Stunden schnell langweilig werden könnte, oder ihm sogar von soviel glizzernd, femininer Männlichkeit auch heute noch die Schamesröte ins Gesicht steigen.

Einige DVD-VÖs, noch keine Blu-Ray!


Habe gelesen, dass für Ewan McGregors Charakter Curt Wild, wohl Iggy Pop und Lou Reed (Velvet Underground) als Vorbild dienten, sehe jedoch vielmehr auch einen abgewandelten Kurt Cobain vertreten, und McGregor völlig genial aufgeht in dieser Rolle. Sich hier nicht nur wegdröhnt und nackt über die Bühne popt/rockt, sondern mit Brain Slade auch den provokanten Hang zur öffentlichen Bi-Sexualität teilt. In Slade, der von Jonathan Rhys-Meyers "glamourös" in bunte, schrille Bilder skizziert wird, kann man einen David Bowie erkennen. Wobei die Rolle des Brian Slade hier soviel mehr an sexuellen Aufbrüchen einer konservativen Gesellschaftsstruktur und schwülstigen Glam-Rock verkörpert, dass es manchmal fast schon zuviel des Make-Ups ist.
Die Bezüge zu realer Musikgeschichte sind stets irgendwo ersichtlich und tauchen als visuelle Parallelen und auch durch Namen oder sogar vermeintlich schon mal gehörte Musik auf. Natürlich dringen auch tolle Original- oder Coversongs aus dieser Zeit ins Ohr des Zuhörers, wobei auch Placebo seine Auftritte verbuchen darf und Frontmann Brian Molko, der sich ja selbst als androgyn bezeichnet, nicht besser zur ganzen Szenerie, Aufmachung und Inhalt des Films passen könnte!

Hat ein paar aufregende Momente, einen noch besseren Soundtrack, ist in Summe auf die Dauer aber letztlich viel mehr verwirrend als aufschlussreich (besonders das unausgewogen, unrund konstruierte Ende). So ging es wohl auch vielen in dieser provokant, sexuell revolutionären Phase dieses Zeitgeistes.
Markant ausstaffiertes, fiktives Zeitdokument mit tollen Darstellern und einer Überportion Tuckigkeit, vielmehr für Freunde von angelehnter Musikgeschichte und Gruppen sexueller  Orientierungen gewichtig. Zeitgeistliebhaber kommen aber definitiv auf ihre Kosten! (Anspieltipp: als Ewan McGregor selbst "Gimme Danger" von Iggy Pop zum Besten gibt)




Anchorman 2 – Die Legende kehrt zurück (Blu-Ray)
USA2013
Die Legende Ron Burgundy (Will Ferrel) ist wieder am Start! Nachdem ihm hier zu Beginn gleich mal von Harrison Ford als Senderchef die Kündigung serviert wird, driftet er immer mehr in einen Sumpf aus Alkohol und derbem, peinlichem Verhalten ab – also auch nicht anders als sonst!
Just nach seinem lächerlichen Suizid-Versuch steht ein Typ vom Sender GNN auf seiner Matte, der ihn wieder zurück im TV-Nachrichtensessel haben will. Worauf hin Ron seine alten Kumpels (Steve Carell, Paul Rudd, David Koechner) zusammentrommelt um wieder mitzumischen. Natürlich setzt sie der Sender, in die am wenigsten gesehen Zeit einige Stunden nach Mitternacht an. Die Sender haben die Rechnung aber ohne Ron Burgundy gemacht…

Blöder, dämlicher, peinlicher, witziger, unglaubwürdiger, seichter, … alles was eben hier Programm ist, is wieder (wüster) vertreten. Selbst vor Rassendiskriminierung schreckt Burgundy nicht zurück und liefert ein Essen mit den afroamerikanischen Schwiegereltern ab, das nicht peinlicher/amüsanter ausfallen könnten. Auf jeden Fall gibt es im zweiten Teil Gags am laufenden Band. Ein Schwachsinn folgt dem Nächsten und das Quartett liefert doch auch einige kuriose Schenkelklopfer ab. Allen voran eben Will Ferrel der als Ron auf schwachsinns Ideen ohne Ende kommt. Neben ihm ist auch noch (der totgeglaubte!) Steve Carrel ein Brüller. Anfangs nervt er zwar durch seine totale Überdrehtheit aber dann wird er immer bess...blöder und gibt mit Kristin Wiig wohl das dümmste Filmpaar der Filmgeschichte ab – dafür sollte echt ein Preis vergeben werden! Ich sag nur Rendevous (was ist das?) im Waschsaloon am Dosenlimoautomaten! Ultracool! Ob einem der spezielle Humor nun zusagt, muss hier wirklich jeder selbst entscheiden!

Durch soviel Schwachsinn ohne Ende kommt es einem vor, als ob es keine Handlung gibt und irgendwie liegt man da wohl auch nicht so falsch, jedoch kommt zwischendurch immer wieder listige Kritik an den Medien zum Vorschein. Da die Sache ja in den 80zigern (?) spielt, kennt man dort noch nichts vom Wahnsinn heutiger Nachrichtenerstattungen oder manipulativem Einfluss. So verändert Ron Burgundy durch seine wahnwitzigen und fast absurden Ideen die ganze Nachrichtenwelt ... in etwas, dass wir heute für Normal halten!

Hat mir auf die Schnelle besser gefallen als der erste Teil, der damals schon in Sachen Humor auf diese langwierigen "Labereien" setzte, die zwar im zweiten auch noch vorkommen aber dieser bei weitem eine höhere Gagdichte aufweist. Dennoch fällt es mir immer noch schwer das Ganze einzuordnen, ob Schwachsinn oder genial witzig, trifft es hier wohl beides - würd ich auch beides behaupten.
Was ich toll empfand war, dass es wieder einen genialen Starfight gab, der sogar mit surrealen Elementen auftrumpft – was hab ich gelacht als S.Carell plötzlich mit nem futuristischen Phasergewehr da stand oder John C. Reilly als historischer Geist neben Liam Neeson daher schwebt. Nur Ben Stiller hat mir in einem Cameo gefehlt! An mein Highlight in diesem Komödiensegment, nämlich "Ricky Bobby", kommt aber der zweite Anchorman auch nicht ran! Eben alles eine Frage des amüsanten Geschmacks!




Jeff, der noch zuhause lebt (DVD)
USA2011
Jeff gammelt bei seiner Mutter lebend zuhause herum. Da für ihn alles im Leben einen Sinn hat, macht er sich nach einem falsch verbundenen Anruf auf die Suche nach einem "Kevin". Auch wenn er eigentlich gerade etwas ganz anderes besorgen sollte. Von einem Zeichen zum anderen treibt er durch die Stadt und trifft dabei auch "zufällig" auf seinen Bruder, der gerade aufkeimende Eheprobleme als Sorge bekommt …

Jason Segel hat ja nun immer mehr Filmerfahrung und darf hier zur Abwechslung auch mal eine etwas bedrücktere Rolle übernehmen, in der er doch liebenswert rüberkommt. Er wirkt hier einfach wie ein zu groß gewordener Junge und sieht aus wie ein Knautsch-Teddybär von der Couch, der einfach nur abhängt oder herumirrt. Über sein Rollenverhalten könnte man sagen es sei irgendwo naiv aber eigentlich ist Jeff nur völlig überzeugt, dass es keinerlei Zufälle gibt, und das zu Filmbeginn auch gleich mit Shyamalans "Signs" untermauert. Weshalb er auch jedem so kleinen und entfernten Wink nachgeht und darüber grübelt. Zeit hat er ja auch genug! Arbeitslos, Antriebslos - Zuhause in Muttis Heim/Keller!

Sein Bruder Pat (Ed Helms) ist das ziemliche Gegenteil, denn im Gegensatz zu seinem Bruder der durch sein Selbst- und Lebensstudium doch einen reichen Charakter besitzt, ist dieser nur an Statussymbolen und Geschäften interessiert, sehr zum Leid seiner Ehefrau, der er zu Beginn gleich die Schlüssel für seinen neuen Porsche unter die Nase reibt. Er spielt einen so arroganten, rücksichtslosen Idoten das er nur nervt. Ed Helms ist aber in seiner stereotypen Rolle echt gut, besonders in der Motelszene überzeugt die Figur in völlig glaubhafter Unzulänglichkeit!

Auch wenn es filmisch vielleicht so aussehen könnte als sei der Schicksalsaspekt zwanghaft  dargestellt, ergibt das Drehbuch doch durchaus Sinn wenn man an sowas wie Schicksal glaubt. Auch wenn man bemerkt, dass, obwohl Jeff eindeutig näher an manch  Lebensessenz steht, man in alle Richtungen übertreiben kann!
So schlägt sich der Film mit den zwei Brüdern die Zeit tot, indem sie durch die Stadt gondeln, zusammen, aber jeder auf der Suche nach etwas anderem, was dann mal tragisch sowie auch witzig ausfällt und letztlich sogar noch mit einem Showdown aufwarten kann. Nebenbei bekommt deren Mutter (Susan Sarandon) im ihrem Büroalltag noch Avancen von einem Unbekannten, was aber völlig zur Nebensache wird, da man Jeff so gern in seinem banalen aber sinnstrebenden Alltag folgt.

Was jedoch nervte war stellenweise die Kameraarbeit, die nur blöd rein und rauszoomen kann. Ansonst wirklich schöner, sehr ruhiger Charakterfilm der mit angenehm belangloser Abhänger-Stimmung und einem tollen Lebenshintergrund aufwartet. Kann man wieder mal todlangweilig oder sehr liebenswert finden. Ich gehör zu Letzteren und war von Story, Akteuren, Stimmung und dem Schuss Sinnsuche echt begeistert! Mit gerade mal 80 Minuten auch ein sehr kurzweiliges Häppchen!


Jetzt hab ich doch zu diesem Film gelesen, es handle sich um eine Mumblecore-Tragikomödie. Als ich nachlas was es mit dem Begriff "Mumblecore" auf sich hat, dachte ich schon jemand hat das SloMo(e) Genre schon vor mir definiert …
Mumblecore ist ein Subgenre des Indiefilms und hat charakteristisch ein sehr kleines Budget, improvisierte Dialoge, reduzierte Spielräume, besonders Innenräume, (auch) Auftritte von Laiendarstellern und in dessen Mittelpunkt meist die zwischenmenschlichen, realitätsnahen Interaktionen die sich in langen Dialogen ihren Weg durch den Film bahnen.

Macht auch einiges den SloMo aus, besonders eben der Fokus auf das Zwischenmenschliche und ihre dialogslastigen Einblicke. Was den SloMo(e) neben anderen Punkten aber noch weiters prägt, ist die meist tempogleiche, angenehme  Erzählstruktur und ganz besonders eine gewisse Atmospähre, eine Stimmung die einen (auch mal ohne Worte) so gut als möglich einhüllen soll. Somit passt "Jeff" wirklich sehr gut in beide Kategorien.



 
World War Z (Blu-Ray)
USA2013
Eine Infektion verbreitet sich rasend schnell in der ganzen weltlichen Bevölkerung, völlig überraschend greifen die Mutierten die Bevölkerung an und sorgen für einer brutal ausartenden Panik. Gerry (Brad Pitt) befindet sich mit seiner Familie mittig in diesem erschreckenden Szenario. Der ehemalige UN-Ermittler wird dann von der Regierung beauftragt, der Ursache diesen Fiaskos auf die Spur zu gehen …

Vom genialen und heftigen Start weg wechselt der Film nebst einem anarchischen Ausnahmezustand dann in die doch auch spannenden Ermittlungsarbeiten. Ruhige Phasen sind auch sehr willkommen, dennoch sind die Tempowechsel von rasant schnell bis langwierig doch breit vertreten. Eine mangelnde Härte die manche dem Film angekreidet haben (vllt der Kinofassung?), finde ich unrelevant. Es gab auch einige blutige Szenen und für Spannung oder Schockmomente braucht es kein Splatterfest. Die Bewegungen der Infizierten wurden wirklich erschreckend gut in Szene gesetzt und sorgen für Furore, besonders die Zusammenrottungen oder das gepferchte Überrollen von Jerusalem kamen effektvoll gut.

Das Pitt hier völlig reibungslos - mal abgesehen von den notwendigen spannungsgeladenen Hindernissen – von A nach Z kommt, zeigt schon enorm, dass auch das Drehbuch mehr von einem Halbinfizierten konstruiert wurde, denn auch wenn man in solchen Breitenpuplikums-Vertretern - irgendwo toll, dass dieses Subgenre auch mal größer umgesetzt wurde - Logikfehler grundsätzlich so gut wie möglich außen vorlässt, haben einige ungewollt humoristische Einlagen [SPOILER] doch sehr amüsiert:

-    Gerry will sich eine tödliche Krankheit injizieren lassen die er später wieder heilen möchte (welchen Teil von tödlicher Krankheit hat er nicht verstanden? – ne, ich weiß schon, dass man auch "tödliche Erkrankungen" heilen kann aber witzig fand ich die Angelegenheit dennoch, da er sich IRGENDWAS - Glückstreffer - injizierte)
-    Nordkorea hat seinem Volk 23 Millionen Menschen innerhalb von 24 Stunden ALLE Zähne gezogen (haha… aus diesem Satz brauch ich gar nichts mehr hervorheben weil einfach alles ein zahnloser Brüller ist!)
-    Er überlebt einen Flugzeugabsturz – als Einziger! Oh, ne, die wichtige Nebenrolle hat  zufällig auch noch überlebt!
-    Der wichtigste Mann, ein Biologe, stirbt weil er im Regen ausrutscht und auf die Fresse fliegt! (Geht's noch ironischer!?)
-    Seine Frau muss von der militanten Behörde sofort abgeschoben werden, da man von ihm 24 Stunden nichts gehört hat – war mir einfach zu blöd!


Manch Dialoge wurden so unverständlich gewählt, dass sie auf die Schnelle wohl nur jene  nachvollziehen können, die wussten was sie damit beabsichtigen. Als Beispiel das Gespräch mit dem Israeli oder der Dialog zwischen Pitt und David Morse, dem Gefängnis Insassen, mit so großen Sprüngen das ich diese erst beim Nach-demFilm-sichten zusammensetzen konnte. Die "Zehnter Mann Therorie" fand ich jedoch sehr edel! Genauso wie manch größer gespinnte geschichtliche Bezüge. Ansonst frag ich mich ob ich zu kritisch war, der Film erst Zeit braucht oder einfach nur gewollt Intelligent war und damit genau das Gegenteil erreichte!?

Starker Anfang, heftige Infizierten-Moves, sehr dünnes Skript und ein Ende, das leider erst einen Anfang darstellt. Grundsätzlich wäre die Idee schon mal gut gewesen, die Umsetzung jedoch zwanghaft zusammengebastelt. Statt einer Fortsetzung hätte ich jedoch lieber wieder eine neue Neuzeit-Idee in diesem Kapitel. Sonst bleibt man definitiv lieber bei den klassischen Vertretern, die über jeden Zweifel erhaben sind.



 

(Bilder: bluray-disc.de/amazon.de)


Weiterführende (infektiöse) Blogs:

Die Entwicklung des Zombiefilms by Kyle Hanson

World War Z 2 by hightower aka Cine-Man
(grandioser Buch-Film Vergleich)
World War Z Blu-Ray Review by Dr. Rock
Land of the Dead - BD, Retrospektive, Interpretation by Dr. Rock
World War Z by Haldir123
World War Z - 3D Kinoreview by hightower aka Cine-Man
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Der Zombie Blog 1 & 2 by Hitty

Night of the Living Dead - Mediabook Close Up by cpu lord
Juan of the Dead - Mediabook Close Up by cpu lord
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u.a. Night of the Living Dead / Halloween Special by MoeMents
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Remains of the Walking Dead - Beyond Blog by Cineast aka Filmnerd


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27. Juni 2014
Liberace / Money for Nothing / Moonrise Kingdom / Red Tails


Eigentlich wollte ich zwischendurch wieder mal einen anderen Blog veröffentlichen aber da ist noch nichts richtig fertig und ausserdem wurde schon wieder einiges geguckt. Deshalb, hier wieder meine subjektiven persönlichen anSICHTEN ...
 






Liberace – Zu viel des Guten ist wundervoll (Blu-Ray)

USA2013 – Behind the Candelabra

Zuerst musste ich mal nachlesen (bei Wikipedia) was es mit der Person "Liberace" überhaupt auf sich hat: Wunderkind (auf dem Piano) welches als Erwachsener zum Showtalent wurde, schrille Las Vegas Shows, extravagantes (glizzerndes) Auftreten, ausschweifendes Leben, aufgrund der starken Verbindung zu seiner Mutter erlitt der nach deren Tod einen Schockzustand und dementierte jegliches Gerücht das ihn mit Homosexualität in Verbindung brachte. Klagte deshalb sogar Medien vor Gericht. Starb 1987 an den Folgen von Aids.

Soweit so gut, manches hat Steven Soderbergh (Oceans Reihe, Traffic) hier auch aufgegriffen, dass mit der Mutter aber keineswegs zum Thema gemacht, sich dafür ganz stark auf seinen Lebensstil und das Thema Homosexualität (in ihrem Alltag) versessen. Matt Damon wird als ein junger Freund namens Scott Thorson eingeführt. Anfangs wirken die beiden ungewohnt und vielleicht sogar überzogen, aber im weiteren Verlauf gehen die beiden in ihren Rollen richtig auf. Schon bemerkenswert welch Rollen-Mut die beiden hier aufbringen - stell mir das nicht einfach vor, in der hier vorkommenden Art, eine gegensätzliche sexuelle Orientierung zu mimen - und wie glaubhaft sie diese Andersartigkeit verkörpern! Auffällig im Erscheinen sind auch manch Nebenrollen wie die von Scott Bakula (Enterprise) als Thorsons Kumpel, Dan Aykroyd als Lieberaces Manager und ganz besonders Rob Lowe als Schönheitschirurg, der so fixiert (schön) denkt, wie er auch (entstellt) aussieht. Was wohl für manche, die so etwas in ihrer eigenen Welt wohl schon für Normal halten, hier überzogen und verdammt witzig erscheint!

Der Film selbst widmet sich neben der nur wenig Erwähnung findenden Musikergeschichte viel mehr der Dekadenz in Liberaces Leben, der sich prunkvoll, glizzernd und verschwenderisch all die Genüsse des Lebens leistet. Die Ausstattung seines Zuhauses ist verdammt pompös in Szene gesetzt! Auch Autos, übertrieben ausstaffierte Mäntel und was man sich sonst noch so leisten kann, jegliche Diener und eben auch in Sachen Liebe nahm er sich seine Freuden. Wobei Scott Thorson hier eine viel größere Rolle in seinem Leben einnimmt als eventuell zuvor gedacht? Außerdem Züge annimmt, die ziemlich merkwürdig erscheinen. Als Beispiel jemanden als Angestellten, Sohn und Liebesobjekt gleichzeitig zu sehen… So "tuckert" der ganze Film vor sich hin und zeichnet eine Liebesgeschichte ab, die genauso ungewöhlich wie auch normal scheint!

"Liberace" wurde von vielen Studios abgelehnt weil er als "zu gay" empfunden wurde. Erst HBO Films nahm sich dann um die Finanzierung an und machte somit einen Fernsehfilm daraus. Was man ihm aber keineswegs anmerkt und dieser Visuell sowie auch in Qualität der Darstellungen als astreiner Kinofilm durchgeht.

An der Story, die sich wirklich fast gänzlich nur um deren homosexuelle Liason und dazugehörigen Streitereien (auch rechtlich) dreht, erkennt man dann doch eine gewisse Banalität, die man doch lieber mal einfach nur im Fernsehen guckt – wenn überhaupt!

Aber "brillant" gespielt und grandios, übertrieben ausgestattet!




Money for Nothing
(DVD)
USA1993
Joey Cayle (John Cusack) ist in Sachen Job schlecht dran, sehr knapp bei Kasse und lebt auch ansonst noch in seinem alten Zimmer im Elternhaus. Eines Tages, auf einer Autofahrt, sich den Tag zu vertreiben, entdeckt er mit seinem Kumpel auf der Straße eine Kiste die er gut als Werkzeugladen gebrauchen könnte und findet darin überraschenderweise zwei Säcke – gefüllt mit 1,2 Millionen Dollar!!

Auf jeden Fall will er das Geld behalten! Auch wenn sein Kumpel anderer Meinung ist, hat ER es GEFUNDEN und sieht darin auch die Lösung all seiner Probleme. Blöd nur, dass er plötzlich die Spendierhosen anhat und damit immer mehr fragwürdige Zeitgenossen auf den Plan ruft. Denn bedacht sieht definitiv anders aus! Und auch wenn der Film nun in seinem langsam überbordenden Alltag so vor sich hin läuft ergeben sich dadurch manch amüsante Situationen.

John Cusack ist noch wunderbar frisch in seinem Element und wirkt anfangs ein klein wenig überdreht, was aber sehr heiter rüber kommt. Durch die Tatsache, dass er immer weiter in merkwürdige Angelegenheiten rutscht, die Sache dicht zu halten, oder auch das Geld zu waschen, tun sich immer mehr Probleme auf … wodurch sich echt toll eine immer größer werdende Belastung in seiner Figur abzeichnet. Schlafentzug, Ärger mit Gaunern oder seiner Ex machen ihm zu Schaffen und fortlaufend zum wandelnden Wrack, dass letztlich schon ziemlich nervös durch den Wind ist.
Was nun neben der weniger bindenden Story besonders heraussticht sind die Nebenrollen, die echt klasse besetzt sind. Michael Madson taucht mit gewohnt "seriöser" Mimik als Ermittler auf, James Gandolfini spielt Cusacks ehrlichen, familären Bruder, Michael Rapaport mimt seinen überaus nervösen Kumpel, Benicio Del Toro einen kleinen, schmierigen aber auch amüsant verdutzt guckenden Gauner und dann taucht auch noch Philip Seymour Hoffman als Dockarbeiter auf. Und die sind allesamt sehenswert!

Da diese Tragikkomödie auf einer wahren Begebenheit beruht bleibt sie auch eher bodenständig und sogar glaubwürdig, wodurch es aber auch keine allzu großen  Überraschungen gibt. Läuft im selben Tempo dahin, und ist für zwischendurch mal ein nettes Movie-Junkfood, dass durch die Schauspielgarde auch nicht untergeht!




Moonrise Kingdom (Blu-Ray)
USA2012

Sam Shakausky (Jared Gilman) ist Pfadfinder-Scout, reißt jedoch aus (durch ein Loch das er in die Zeltwand machte!) und will mit seiner Flamme, der jungen Suzy Bishop (Kara Hayward) durchbrennen. Das alles auf einer Insel, in der in drei Tagen ein wütender Sturm auftreten soll …

Das mit dem Unwetter schildert uns nämlich zu Beginn gleich mal ein Erzähler (aus dem Off), wonach man sich der Suche nach dem kleinen Sam macht. Allen voran der Scout-Leiter Ward (Edward Norton) und der inselansässige Police-Captain Sharp (Bruce Willis), wobei diese beiden Darsteller das erste Mal mit an Bord bei Wes Anderson (Royal Tennenbaums, Rushmore …) sind, was neben Stammschauspielern wie Bill Murray, Jason Schwartzman oder weiteren bekannten Gesichtern (Frances McDormand, Tilda Swinton, Harvey Keitel) für tolle Abwechslung sorgt. Besonders Willis besticht grandios durch seine, von ihm gewohnte Rolle als Cop, die er durch seine eigene Filmgeschichte aus dem Effeff beherrscht, hier aber daraus eine perfekt ungewohnte Figur anlegt. Obwohl sie doch wo gleich ist, ist sie doch so gänzlich anders!! Einfach fantastisch!

Die Geschichte selbst gliedert sich in eine nette Ausreißerstory, die irgendwie leicht überspitzt Züge eines Bonnie & Clyde Abenteuers in der Wildnis annimmt, der kleine Sam, ein Rebell ohne Eltern wird stellenweise genauso cool und überreif in Szene gesetzt, wie seine altersgleiche Angebetete Suzy Bishop. Der kleine Survivor wartet mit einigen Überlebenskenntnisen auf, während die fast melodramatisch, fantastisch angelegte Suzy wie ein französisches Model in jungen, abwegigen Jahren abgezeichnet wird. Das ist amüsant und geistreich zugleich.
Das die Sache in den 60zigern spielt lässt nicht nur mit vielerlei Wes Anderson typischen bunten Details aufwarten, sondern auch einen brillant kunstvoll inszenierten Zeitgeist erkennen. Egal ob Willis Polizeiwagen, Mode und Make-Up, unzähligen Requisiten oder der kleine batteriebetriebene Schallplattenspieler. Einfach nur schick!

In Sachen Ausstattung gibt es wieder mal ein sehr buntes Gesamtbild, das jedoch durch einige warme (gelblich) Farbfilter und einen manchmal sogar etwas dunkleren Look, nicht mehr so knallig Kontrastreich ausfällt, sondern einheitlicher wirkt. Aber visuell in Summe immer noch sehr markant zu Bilde fällt. Was die Akustik betrifft, untermalt den Film vordergründig ein sinfonisches Orchester in vielerlei Etappen, das auch im Filmintro schon eingeführt und erwähnt wird, gefolgt von manch stimmungsvollem Blues oder gar (französischem) 60ties Pop. Gerade durch das gehörte Orchester wird eine bemerkenswerte Theatralik herausgekitzelt die perfekt passt aber auch irgendwie skurril wirkt. "Moonrise Kingdom" aber gar nicht so absurd ausfällt, als sonst von manch Anderson-Film gewohnt. Entweder ich hab mich schon daran gewohnt, oder der Film hält sich dieses Mal ein wenig zurück. Is jedoch keineswegs ein Problem – im Gegenteil! Zwischen Tragik, Romantik und vielerlei witzigen Arrangements kann man Anderson typisch auch noch jede Menge sehenswerter Details entdecken.

Alle Figuren sind entdeckungswürdig, und gerade dann wenn es langatmig werden könnte, kommt der nächste Streich ums Eck. Auch mal in Form von Bill Murray der den zwei Liebenden ihr Haus über dem Kopf (das Zelt) wegreißt.
Romantisch, verspielt und wunderbar humorvoll überspitze (Liebes-)Geschichte, die gegen Ende auch noch düstere Gefahrenmomente (Sturm und Wassermassen) bereithält. Aber alles in einem herzlich und erhofft zufriedenstellenden Ergebnis endet. Könnte man sich gleich nochmals ansehen um noch mehr Kleinigkeiten zu entdecken – wobei für mich die größte Entdeckung und gleichzeitig ein enormer Schenkelklopfer, dass geniale Baumhaus war! Wirklich schöner Film, mit so einigen unterschiedlichsten, sehens- und hörenswerten Stimmungen versehen, die sich in aussergewöhnlichen Situationen ihren liebenswerten Weg bahnen.




Red Tails (DVD)
USA2012

Eine Gruppe afroamerikanischer Piloten fliegt im zweiten Weltkrieg (1944, Italien) stets nur Aufträge abseits des eigentlichen Kriegsgebietes. Rassismus ist noch Tagesordnung weshalb die talentierten Flieger keiner im Mittelpunkt haben möchte. Nach und nach müssen sie sich für ihr Recht einsetzten um ihre Chance zu bekommen …

Dieser Hintergrund wäre schon mal ein guter Aufhänger, was George Lucas als Produzent jedoch hieraus macht ist mehr ein visueller/akustischer Sinnesrausch. Aufgesetzte Sprüche, die einfach nur völlig daneben klingen und ein Verhalten, dass definitiv keinem Krieg,  sondern vielmehr einem belanglosen, spaßigen Spiel unter schwarzer Brigade gleicht.
Würde vielleicht alles noch gut gehen, wenn man einfach drüber hinwegsieht und sich nur Popcorn-Kino erwartet, aber leider gibt es auch ansonst zu viele Durchhänger im Filmverlauf. Egal ob die miese und unnötig inszenierte Liebesliasion - die aber eine verdammt hübsche Frau zu bieten hat (Daniela Ruah *uahhhh*) - oder die beiden Hauptcharaktere, einem Trinker und einem dermaßen überheblichen Draufgänger, sodass man nur darauf wartet, dass er durch sein Verhalten (sträflich) abnippelt. Was toll raus kam ist die Rassendiskriminierung, die auch in der Kriegspolitik auf Publicity achtet und somit ziemlich unwürdig ausfällt. Wobei man sich dann aber freut, wenn endlich alle ihren verdienten Respekt und die Anerkennung für ihre grandiose Fliegerei bekommen und dadurch diese Unterschiede endlich aufgehoben werden. Filmtypisch pathetisch und klischeebeladen versteht sich – das find ich aber bei sowas stets gut! Die digitalen Effekte können sich auch echt sehen lassen und manch Landschaften sind schön anzusehen, die Fliegerkünste /-manöver sind auch reichlich gelungen - für Unterhaltungzwecke.

Ein tolles Deja-Vu erlebt man, als ein Abgestürzter in ein deutsches Gefangenlager gesperrt wird, als der Pilot da so allein in einer Baracke, nur befüllt mit Weißen auftaucht und die späteren Vorhaben miteinrechnet, erinnert doch sehr stark an "Das Tribunal", wobei beide Filme zusätzlich auch noch Terrence Howard verbindet!

Kodijak hätte mich eigentlich bei meiner anSICHT von Flyboys schon gewarnt, ich musste aber dennoch selbst reingucken. Naja, irgendwie fand ich beide Filme gleich schlecht/gut. Keiner ein Highlight und selbst für Popcorn-Unterhaltung zu mühselig. Mit einem klasse Drehbuch und ernsten Absichten hätte der Film echt was werden können – gerade hier wo der Aufhänger sogar wirklich Geschichte schrieb!! Da hilft auch der schwarze Jesus – der im Film vorkommt – nix mehr.
Sonst hätte man ihn auch noch mit mehr unnötigem Blut/Gewalt und weiteren banalen Sinnlosigkeiten sowie Dreck ausstatten können und es wäre ein waghalsiger Exploitation-Streifen geworden. Moralische Fehler und genug trashige Sprüche hätte er ja schon mal gehabt. Der Schriftzug und die dazugehörigen roten Introbuchstaben waren auch schonmal sehr passend gewählt!



 

(Bilder: bluray-disc.de/amazon.de)


zuvor gesehen:
Velvet Goldmine - Anchorman 2 - Jeff, der noch zuhause lebt - World War Z



Weiterführende Blogs:

u.a. Rushmore by MoeMents
u.a. Flyboys by MoeMents

Wes Anderson und Berthold Brecht by BTTony

Red Tails by Charlys Tante
(incl. Auro 11.1 Tonextra, Geschichte und Review!)


Beide nun vorgestellten und verglichenen Filme basieren auf dem Roman "The Triffids" (The Day of the Triffids) von John Wyndham, der 1951 erschienen ist.


Beide britischen Verfilmungen tragen im Original den Titel
Day of the Triffids



Blumen des Schreckens ist ein 1962 erschienenes Sci-Fi- B-Movie

Die Triffids - Planzen des Schreckens ist eine fürs Fernsehen produzierte Mini-Serie (2teiliger Film) aus dem Jahre 2009




Ein spezielles Himmelsereignis (Kometenschauer, Sonnensturm) lässt den Großteil der Menschheit erblinden. Unter manchen Ausnahmen befindet sich auch Bill Masen, der während dieses Spektakels zwecks einer Augen-OP im Krankenhaus lag. Nach dieser Katastrophe kommt es zu einem Angriff durch fleischfressende Pflanzen.


Zwischendurch muss ich gleich mal sagen, dass sich die Idee Killer-Pflanzen auf Menschen loszulassen von vornherein schon mal sehr trashig oder eben amüsant anhört. Was es wohl auch ist, jedoch weder im Sci-Fi Genre unpassend, noch als Idee für den B-Bereich als unüblich anzusehen wäre. Natürlich bringt dies vielleicht für manche automatisch (ungewollten) Humor mit, man gewöhnt sich aber schnell an diese Angelegenheit und nimmt die Sache dann auch mal dementsprechend ernst. Nun zu manch Vergleichen dieser beiden Triffid-Titel ...
 
 
  • Im Original kommt es zu einem Kometenschauer, wilde bunte Lichterscheinungen quer über die Himmelsbank. Diese kosmischen Strahlen lassen die "Triffidus Celestus" - so der Name der ursprünglichen Pflanze, die hier irgendwann einfach mal auf Erden auftauchte, es wird auch vermutet durch einen Komet - enorm wachsen. Sie entwurzeln sich danach und machen sich auf die Jagd nach Menschen.

    Im Remake ist es ein Sonnensturm, ein natürliches Ereignis unabhängig der Pflanzen. Diese wurden aus einem Dschungel importiert und aufgrund ihres reichen Ölvorkommens in großen Züchtungen gehalten. Sie werden schon länger als neue Energie-Ressource genutzt. Wurden jedoch unter Strom sicher gehalten, weil die Gefahren der Pflanzen bekannt sind, aber nicht offiziell bewiesen, von den Meisten ignoriert oder einfach nicht geglaubt. Erst als alles durch die Erblindung der Menschen zum völligen Chaos kommt und auch das Stromnetz lahm gelegt wird, kommen die Pflanzen frei.

     
  • In beiden Filmen steht Bill Masen im Dreh- und Angelpunkt. Er kann noch Sehen da er das Himmels-Schauspiel nicht betrachte weil er eine Augen OP hatte. Im Original wird auf die Ursache für die OP nicht Bezug genommen, im Remake musste er schon durch einen Triffid-Angriff auf seiner Arbeitsstelle, einer Triffid-Ölfarm, operiert werden. So nimmt hier Dougray Scott (M.I.2) mit der Rolle des Masen einen wissenschaftlichen Part ein, während im Original Howard Keel - späterer Dallas Darsteller - diesen als Marine-Offizier oder einfacher Soldat darstellt. Beide sind zwar nicht die größten Sympathieträger - Keel mehr - machen ihre Sache aber ganz ordentlich! Beide streunen durchs chaotische, verwüstete Endzeit-London auf der Suche nach etwas.

(Original links - Quelle: mubi.com / Remake rechts - Quelle: tvspielfilm.de)


  • Weitere Protagonisten sind im Original ein wissenschaftliches Pärchen, ein junges, auch noch sehendes Mädchen dem sich Masen annimmt, eine französische Frau und ein paar weitere Begegnungen.
    Im Remake trifft Masen noch auf eine Radiosprecherin (Joely Richardson), zwei elternlose junge Mädels, einem manipulativen Gauner (Eddie Izzard) der sich ein neues Regime aufbauen will und dafür über Leichen geht, sowie Jason Priestley, der es voerst als Major Coker hilfsbereit gut meint, dann aber auch einem Machtspiel unterliegt. Brian Cox taucht auch noch als Masens Vater auf.

     
  • Im Original geht es mehr um die Flucht durch verschiedene europäische Länder mit Zwischenetappen. Eine weitere Storyline über zwei Wissenschaftler in einem abgelegenen Leuchtturm auf einer entlegenen Insel wird weiters erzählt, gegen Ende aber nicht zusammengeführt. Sind jedoch beide Geschichten für sich interessant und stören auch nicht den Erzählfluss. Verbunden sind sie höchstens durch manch gehörte Radio-Nachrichten und eben der Gefahr, die überall lauert. Das Pärchen bringt auch eine interessante wissenschaftliche Note ein, während sich Masens Geschichte mehr um Flucht und Verteidigung kümmert. Manch Action aber auch im Leuchtturm seine Höhepunkte findet.

    Im Remake wird quer durch London geflüchtet, auf der Suche nach überlebenden Familienmitgliedern. Der Themenschwerpunkt wird hier aber sehr auf die anarchischen Züge gelegt. Durch das entstehende Chaos ergeben sich Gruppierungen, die sich persönlich an dieser Krise bereichern möchten. Wodurch sich neben dem Pflanzengrusel gewaltige Machtspiele ergeben, in denen sich die Menschen von ihrer ur-primitivsten Seite zeigen. Gerade der erste Teil dieser Mini-Serie kümmert sich nach dieser groben Zeitenwende um das zwischenmenschliche Chaos, was im zweiten Teil zwar auch seine Fortführung findet aber dann zum Glück auch noch mehr auf die Forschung, wie man gegen die Pflanzen angehen kann, eingeht - was viel interessanter erscheint.

     
  • Visuell haben wir hier zwei Gegensätze, während das 60ziger B-Movie noch den Charme alter Tage versprüht indem er auf handgemachte wilde Kreationen setzt, kommt der TV-Film mit ner Menge CGI daher. Beides muss sich aber für seine Zeit nicht verstecken.

    Im Original wurden die Triffids doch auch sehr detailiert zusammengebastelt, haben unbändige Ecken und Kanten, breite Stämme und werden auch mal glibrig oder stachelig. Die flexiblen Peitschen die aus ihrem Kopf kommen sind jedoch fast nur im Remake im Einsatz. Dieses hat die Pflanzen animiert, wirken somit formschön wenn auch nicht alltäglich und im Detail schön herausgearbeitet.
    In Sachen Apocalypse gibts beim Original viele wilde bunte Himmelslichter, später einige handgemachte Verwüstungen und auch mal eher peinliche, explosive Action, als Beispiel ein witziger brachialer Flugzeugabturz. Im Remake sehen die Sonnenstürme am Himmelsgewölbe für eine Fernsehproduktion echt gut aus. Beim Endzeitlook ist hier auch viel mehr Chaos möglich.

    Beide Filme haben visuell auch ihre peinlichen Momente, sind aber allgemein doch (sehr) gut in Szene gesetzt!

 
(linke Quelle: cinema.de / rechte Quelle: moviepilot.de)



  • Im Finale ... [SPOILER] findet im Original die Crew im Leuchtturm heraus, dass man die Pflanzen mit Meerwasser vernichten kann, sich diese im Salzwasser auflösen. Im Remake tritt ein okkultes Ritual mit einer Eingeborenen-Dschungelmaske zu Tage, mit welcher sich die Protagonisten das giftige Blut der Triffids in die Augen einträufeln. Dadurch werden sie von den Triffids nicht mehr angegriffen! Am Ende flüchten die Menschen auf eine Insel, die sie von den Pflanzen befreien und durch das umliegende Wasser von weiteren Triffids geschützt sind. Könnte man wohl auch fortsetzen ... 


     
  Das Original hielt sich weniger an die Buchvorlage und hat hier eigentlich nur das Himmelsereignis, die Killerpflanzen und die Erblindung der ziemlich gesamten Menscheit gleich. Das Remake hatte da schon mehr Zeit sich Details anzunehmen und nimmt eben auch das mit der Ölgewinnung in seinen Inhalt auf. Das die Natur mal zwecks Ausbeutung zurückschlägt, ist natürlich auch noch ein guter kritischer Beigeschmack, der im Remake (auch durch einen Umweltaktivisten) miteinfließt. Die zweiteilige Mini-Serie besteht aus 2 Filmen je 90 Minuten und wurde von BBC produziert. Man merkt zwar eine übliche TV-Aufmachung, jedoch sind die übel erwarteten Animationen gar nicht als übel anzusehen. Natürlich wirken sie vorerst merkwürdig, liegt aber wohl daran, dass man nicht gewöhnt is Pflanzen durch die Gegend wandern zu sehen. Auch später in näheren Aufnahmen merkt man, dass die Triffids ganz schön durchgestylt wirken. Musikalisch liefert die TV-Fassung ein beiläufiges Geplänkel ab, das Original theatralische, eben für diese Zeit gewohnt übertriebene Musik und dazu auch manchmal ein wenig ruhigere Endzeitstimmung.

Bei manchen mehrteiligen Fernsehproduktionen is zwar das direkt gesehene oder eben manch Schauspiel nicht überragend, dennoch fesselt bei sowas oftmals in Summe die Geschichte. Hier nervt zwar eindeutig das primitive, eigensinnige Handeln der Protagonisten wofür wirklich viel zu viel Zeit verschwendet wird und auch genug plumpes Verhalten abgeliefert, aber die wissenschaftliche Note war doch auch spannend. Ein zweites Mal würde ich ihn aber dennoch nicht sichten.

Beim Original guckt man mehr auf den Flair alter Filmtage, und neben naiven Angelegenheiten besonders auf dessen Atmosphäre, die hier besonders im Leuchtturm sehr gut zum Tragen kommt. Ausserdem hält das Geschehen durchgehend am Laufen. Wenn die DVD ein besseres Bild haben würde, könnte man sich den schon nochmal einlegen. Wenn man auf nostalgische 50/60er Sci-Fi Movies steht, muss man den sowieso mal gesehen haben. Das Bild der erhältlichen DVD-Fassung war durchgehend grieselig - ja auch gruselig oder grausig - verschmutzt und mit Bildfehlern überladen. Heute würde man dazu wohl extremer Grindhouse-Look sagen. Das Remake gibt es eh auf Blu-Ray.
 



Starkes Filmpostermotiv des Klassikers - Quelle: horrorpedia.com

 
 
Auch gab es 1981, also zwischen den beiden Verfilmungen noch eine sechsteilige Mini-TV-Serie, über diese kann ich mich jedoch nicht äußern weil sie bei uns nicht veröffentlicht wurde. Es ist auch die Rede von einer weiteren Buchverfilmung fürs aktuelle Kino, aber da gibt es derweil nur ein paar spekulative News-Berichte im Netz zu finden - mal abwarten.
 
Wie von "Krieg der Welten" gab es auch von den Triffids eine Hörspielfassung die auch im deutschen vom WDR übertragen wurde. Ein weiteres Buch wurde 2001 von Simon Clark veröffentlicht, mit "Die Nacht der Triffids" (übersetzt) schrieb er eine Fortsetzung zu Wyndhams Roman, die aber nicht so gut ankam wie das Original.

Das Wort "Triffid" hat sich im Englischen sogar mancherorts eingebürgert und wird oftmals für große, überwucherte und schräg aussehende Pflanzen benutzt. So eine hab ich übrigens auch Zuhause und manchmal bewegt die sich sogar, völlig von alleine!!

Ich wunderte mich sogar im Netz soviel über "Triffids" gefunden zu haben. Nicht nur über die Bücher oder Filme, sondern sogar eine Fotokollage mit Legofiguren hab ich entdeckt, und auch anderweitig scheinen diese Kreaturen viel bekannter zu sein als zuvor gedacht! Nun wisst ihr auch ein bisschen darüber bescheid! 
 
 



Bildrechte - Original: KSM - Remake: BBC / DVD-Cover von amazon.de



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