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anSICHTEN

4. Mai 2016
Volcano / Grow Up!? / Stretch / Transformers 4 / Picknick mit Bären


Ich hab wieder mal ein paar meiner anSICHTEN für Euch. Wie zuletzt versprochen noch Volcano als Katastrophennachschlag und der Rest wieder mal quer durchs Filmbeet, mit etwas Natur, einem Indiefilm übers Erwachsenwerden, einem skurillen Trip durch die Nacht und einem kleinen Abzweiger ins bunte, patriotische Effektekino.

Gute Unterhaltung! Und ALLEN einen schönen Feiertag morgen, lasst es euch gut gehen!






 


Volcano
Heißer als die Hölle USA 1997
 
Tommy Lee Jones als städtischer Katastrophenleiter, ein gut gelaunter Don Cheadle immer an seinen Fersen, denn der Chef ist eigentlich im Urlaub, bis Los Angeles zu Beben beginnt und die immer heißer werdende Situation sein Management erfordert - auch wenn er von vulkanischen Aktivitäten selbst null Ahnung hat! Hier kommt Engelslöckchen Anne Heche (7 Tage, 7 Nächte) ins Spiel, die als Geologin gleich mal mit Voraussagen um sich wirft bei denen selbst der Katastrophenleiter die Augen verdreht, aber nur solang bis sich tatsächlich ein Vulkan aus dem Boden von L.A. reckt und die Umgebung unter Feuersbrunst und Ascheregen setzt.
 
Eine weinerliche Tochter (Gaby Hoffmann – Feld der Träume), ein nerviger Reporter der ständig quasselt während alles um ihn herum explodiert und zusieht wie Leute sterben… ja das ist echt katastrophales Chaos… und großteils (heute nur noch mehr) auch echtes Trashkino! Und das in vielen absurden Ideen, nicht nur wenn man grad mal Leute an einer Feuerwehrleiter direkt übers Lava hievt – bestimmt gar nicht heiß! 
 
Die Katastrophe hält sogar einige Wendungen bereit, JEDOCH NUR im Lavastrom!! Denn der bahnt sich ungestüm seinen Weg durch die City. Dabei schindet man mächtig Dramatik raus indem man die Protagonisten immer wieder peinlich künstlich von Lavamassen einschließt… damit den Helden die Schuhsohlen schmelzen! Die ersehnte Abkühlung folgt nach vielen Feuerwehrschläuchen und Löschhelikoptern schlussendlich durch Regen, der das trashig-sentimentale Actionkino nochmals kitschig abrundet.
 
Wer gern in den 90zigern, oder auch im Katastrophenkino vorbeiguckt und sich bei Temperatur- und Physiktrash keine Brandnarben holt, darf auch hier mal im Vollhitzeanzug vorbeischauen. Wenn man auch im idyllischen Dantes Peak aufgrund der Umgebung (und der besseren Effekte) – hatte im selben Jahr das höhere Budget - besser aufgehoben ist. Wobei man die Darsteller der beiden Titel (rein für meine Sympathien) gern austauschen hätte dürfen. Ich hätte demnach viel lieber Tommy Lee Jones und Anne Heche in DANTES PEAK gesehen.

VOLCANO gibts bei uns nur auf DVD, auch im Doppelpack mit FIRESTORM (hab ich, nun auch wieder mal geguckt); das Bild oben zeigt den angekündigten UK-Import und hier links die US-Scheibe (beide ohne dt. Ton).



Grow Up!?
Laggies / Say When / Erwachsen werd ich später USA 2014
 
Megan (Keira Knightley) ist seit ihrem Abschlussball mit dem selben Partner (Mark Webber) liiert und scheint 10 Jahre später in vieler Hinsicht auf der Stelle zu treten. Berufsttechnisch hängt sie gerade in der Luft, weiß nicht weiter, und obwohl sie ihren Freund liebt, fühlt sie sich immer mehr von konventionellen Rastern und Rahmen (Ehe, Patentante, …) erdrückt. In etwas reingequetscht, dass sie durch ihr noch leicht kindliches Verhalten einfach (noch) nicht ist! Als sie eines Tages vor einem Supermarkt Annika (Chloe Graze Moretz) und deren Freunde kennenlernt, begibt sie sich durch fortwährendes Abhängen mit diesen, immer weiter in eine längst vergangene Zeit, und einer unbewussten Sinnsuche um endlich mal einen Blick auf die eigene Zukunft zu konkretisieren…
 
Dazu nimmt sie erstmal Reißaus und quartiert sich bei Annika und ihrem Vater Craig (Sam Rockwell) ein. Daraus entstehen nicht nur viele Lügen für das alte Umfeld, auch Craig weiß nicht so recht, was diese Frau, die weitaus älter ist als seine Tochter, in seinem Haus will! 
 
Dadurch entstehen auch oftmals amüsant-bizarre Verhaltensweisen die für etwas Humor in dieser Tragikromanzödie sorgen – man lacht also nicht nur wegen der magersüchtigen Schildkröte - doch leider sind die Dialoge oft so verquer, dass der Film in seiner Findungsphase oftmals genauso durch den Wind ist wie Megan. Irgendwie schafft sie es in ihrem gewohnten Leben nicht NEIN zu sagen, oder etwas Ordnung anzustreben. Sie treibt (seit der Schulzeit?) dahin, ohne ein tatsächlich relevantes Ziel zu sehen.

So wird die Sache durch die Verbindung zu den Teenagern (mit deren eigenen Problemen) eine Coming-Of-Age Story für Megan im späteren Alter; was realistisch gesehen eigentlich das ganze Leben immer wieder mal für weiteren Wachstum oder Veränderungen stattfinden kann, also im Film fast schlimmer rüberkommt als sowas eigentlich ist. Es sei denn die eigenen Freunde sind aalglatte Konformisten! ;) So wirken auch die Komplikationen mit Megans Freundinnen total gekünstelt!
 
Irgenwie läuft alles darauf hinaus, dass sie im falschen Umfeld steckt – und natürlich auch das Potential zu Selbstveränderung finden kann!
 
Chloe Grace Moretz spielt genauso tadellos wie Keira Kneightley, ihre Figuren dürfen sich gegenseitig etwas unter die Arme greifen, während sich Chloe in ihrer Rolle noch mit einem Mutterproblem herumschlägt. Sam Rockwell verkörpert die perfekte Mischung aus Reife und Unreife - ohne nun eine Seite als negativ zu werten – und hat als Erwachsener noch genauso seine lockeren Spleens, wie es normal auch sein sollte/könnte. 
 
Ziemlich problematisch wird, dass der Film sehr realistische/authentische Gefühle andeutet, genauso ein hinsteuern auf ein unkonventionelles Ende, aber dann in jederlei Hinsicht noch sonderbare Haken schlägt, die nicht nur vorangegange Emotionen unglaubwürdig erscheinen lassen, sondern auch wieder gängige Klischees erfüllen. Und das macht ziemlich viel kaputt! Verstehe nicht, wie man aus einen so tollen Konzept und einem superben Cast einen doch recht unausgegorenen Gefühlszirkus machen konnte… auch wenn man das selbst als Erwachsenwerden ("Grow Up") sehen könnte. Ein schräger Generationsmix mit 'ner Menge Potential aber zuvielen verhärteten Schwankungen.
 
Vielleicht ist der Film etwas für Leute die noch entdecken wollen, dass im Erwachsensein SOWOHL Reife als auch Unreife ihre Gültigkeit besitzen!




Stretch

USA 2014
 
Joe Carnahan (Drehbuch und Regie) schick nach dem Reboot des A-Teams und einem Ausflug von Liam Neeson ins verschneite Outback zu hungrigen Wölfen (The Grey), nun Patrick Wilson (Nite Owl II aus Watchmen) als Limo-Driver durch ein nächtliches L.A. ... der schrägen Zufälle!
 
Der abgedrehte Trip des Chauffeurs macht sich überhaupt das Thema Schicksal und Zufälle zum minimalen Anlass, vordergründig steht aber definitiv ein vom-Stapel-lassen oskurer Typen, die Kevin, jeder nennt ihn meist nur STRETCH, so einiges abverlangen -> um eventuell zu seinen benötigten 6000$ zu kommen.
Bevor eine Lady ihn nämlich wieder in die richtige Bahn lenkte, hat er gekokst, gesoffen und gespielt, somit auch jede Menge Schulden hinterlassen. Die nun ein neuer Boss bis Mitternacht haben will - sonst gehts ihm an den Kragen! "Zufälligerweise" kommt ihm da gerade ein richtig verrückter Klient unter, der ihm eventuell aus der Patsche hilft – je nachdem wie Kevin sich anstellt!   
 
"Timing ist eben alles im Leben!"
 
Nachdem er D. Hasselhoff und R. Liotta kutschierte, offenbart sich Chris Pine als genannter/womöglicher Geldgeber; der landet gleich mal nackt auf dem Dach seiner Limo und gibt die abgedrehteste Rolle seines Lebens! Der haut sich für etwas Klarheit gern mal selbst in die Fresse, ist dabei kongenial, schauderlich und lachkrampfverursachend in Szene gesetzt und auch stets auf der Suche nach der nächsten absurden Perversion. Stretch soll ihn dabei nicht nur kutschieren, sondern währenddessen auch noch üble Aufträge für ihn erledigen. 
 
Was Stretch aber definitiv hilfreich ist seinen alten Schneid mitsamt seiner Eier wieder zu finden; nicht das er in seiner Lebenskrise noch endet wie Karl mit K, der sich bei selbigen Job eine Kugel in den Kopf jagte. In dessen Rollen übrigens Ed Helms (Hangover) immer wieder mal als imaginärer Wegbegleiter erscheint um mit blöden Meldungen Stretchs Ego zu vertreten! Figur klasse, Schauspieler hätte es gern ein anderer sein dürfen. 
Ist aber definitiv bei weitem nicht Stretchs einziges Problem… ein verrückter Hüne will stets seine Limo abschleppen, er schlittert auch mitten in einen großen Korruptionsfall zwischen Ganoven und dem FBI, die Polizei sucht irgendwann nach ihm, der Geldeintreiber ist auch pünktlich und von weiteren Hindernissen und Gestalten war noch gar nicht die Rede!
 
So kann der Driver, fahrend, schnaufend und durch den Fleischwolf gedreht zu etwas 80ziger Jahre Synthiesound – nicht unbedingt der Beste - durch die Klubs und Straßen der Stadt jagen. Patrick Wilson macht sich als gescheiterter Typ, mit Ambitionen (sein Leben wieder in den Griff zu bekommen), eigentlich ganz gut und Jessica Alba hängt ihm zwischendurch immer wieder mal mit neuen Aufträgen im Ohr. James Badge Dale (The Pacific) fällt auch noch positiv auf. Der Jargon lässt alle möglichen verbalen Abarten vom Stapel und schlägt nochmals viel viel härter zu, als es tatsächlich abgeht. Die Sache macht indessen unheimlich Spass und gibt sich recht kurzweilig. Überraschungen gibts in der Story zwar keine, besonders nicht zu(m kitschigen) Ende, dafür aber jede Menge obskure Abgedrehtheit und eine ulkig-schmerzhafte Tour durch die Nacht seines Lebens! 
 
Kein Vergleich mit dem genialen Smokin Aces (selbe Regie), auch das A-Team fand ich unterhaltsamer, aber als irrer Trip durch die Nacht, ist Stretch definitiv eine abgehobene Sichtung wert!
 



Transformers 4
Ära des Untergangs / Age of Extinction USA 2014
 
Die Angelegenheit lässt sich schnell zusammenfassen: Ein cooles Unterwäschemodel (Mark Wahlberg), für etwas Familien-Tohuwabohu eine ansehnliche Tochter (Nicola Peltz), alle 10 Minuten die US-Flagge im Bild, ein 1a Computer-Effektspektakel,  zwischendurch reichlich Gefühl vor kitsch-geschwängerten Sonnenuntergängen/nächtlichem Sternenhimmel in schicker texanischen Provinz; Autopots, Decepticons, prähistorische Dinobots, eine weitere Instanz für eine pompöse Alieninvasion und genauso viele Interessensgruppen bei den Menschen; kontinentübergreifende Sci-Fi-Action, das Metall Transformium mitsamt einer Änderung der ganzen menschlichen Geschichtsschreibung usw. … sodass ganze Familien, Spielzeug- und auch Actionfans übermaßgeschneidert bedient werden!!
 
Mit seinen fast schon 3 Stunden Laufzeit wäre mir im Kino gewiss langweilig geworden, für einen radau-gemütlichen Sonntag-Nachmittag aber der perfekte American 'Product Placement' Dream! ;)




 
Picknick mit Bären
A Walk in the Woods USA 2015
 
Der Appalachian Trail, ein ~3500km langer Wanderweg durch 14 Bundesstaaten im Osten Nordamerikas (bis leicht nach Kanada hinauf), durch die Appalachen, einer Gebirgskette mit unzähligen Bergen bis zu 2037m Höhe und reichlich Wäldern.
Mit RUF DER WALE (Drew Barrymore) legte Regisseur Ken Kwapis (Er steht einfach nicht auf Dich) im Jahre 2012 eigentlich schon ein eisiges Naturabenteuer (aus Alaska) voraus, konnte mich trotz gemochter Thematik, Oköpolitkritik und etwas Phatos jedoch weniger überzeugen, nun schickt er aber zwei Althasen aus dem Filmgeschäft auf die Reise, ja sogar zwei legendäre Schauspielikonen: Nick Nolte und Robert Redford!

Redford gibt einen eher humortrocken komischen Kauz, der es auf seine alten Jahre nochmals wissen will und sich trotz der vielen Familienargumente, die seine Idee für völligen Irrsinn halten, in ein Abenteuer stürzen möchte, UND dazu Nick Nolte, als völlig verwilderten Ex-Alkoholiker, röchelnd und mit seinem Titan-Knie stets humpelnd unterwegs – und das schon vor Reisebeginn!
 
Die meisten Gags hat man zwar schon im Trailer verbraten, dennoch bleibt oft ein steter Schmunzler im Gesicht haften, für die aber grundlegend Nolte sorgt – besonders wenn er nach 100Meter schon mal "Ach, du Scheiße!" vor sich hin prustet! Oder manch nervige (weibl.) Begegnung auf dem Trail lieber töten und vierteilen würde! Obwohl der Blick in den Naturratgeber von Redforfd, während einen die Bären fressen wollen, auch ganz amüsant kommt.
 
Wenn mal nicht nur zwei Zelte miteinander sprechen, plaudern die beiden natürlich über persönliche Dinge, Tiefe bleibt einem aber doch verwehrt… weil man ja wieder Meilen gut machen muss. Gelegentlich muss man die beiden zu ihrem eigenen Schutze auch mal vor ner Green Screen abstellen, ansonsten bleibt man aber in der schönen Natur. Die Naturmomente hätte man aber ruhig noch ausgiebiger zelebrieren dürfen, am beeindruckendsten fallen noch die Totalen zu Bilde in denen man natürliche Weite ganz wunderbar mit einen Feel-Good-Song unterlegt. 
 
Es bleibt aber leider nur ein schöner Spaziergang mit zwei Haudegen - die definitiv zu alt für den Scheiß sind – auch mal mit Abstecher um einem die Wohltat eines Bettes und einer Dusche (sowie Mary Steenburgen) vor Augen zu führen, aber insgesamt vielmehr um einer alten verkorksten Freundschaft wieder frischen Wind in die trockenen Lungen zu pusten. Ein kurzer Abstecher, schön, nett, durch Redford "bewandert", durch Nolte erheiternd, aber in seinem ganzen Naturell eigentlich nicht so erquickend wie erhofft.
 
Das Buch basiert auf der Reiseliteratur „A Walk in the Woods: Rediscovering America on the Appalachian Trail“ (1997) von Bryan Bryson, der in seinen Büchern mit Sachlichkeit und auch Witz seine Reisen zum Abenteuer machte, hier von Redford verkörpert.  
Der "Appalachian Trail" gehört neben dem "Pacific Crest Trail" (4279km)  und dem "Continental Divide Trail" (~5000km) zu den Triple-Crown Wanderwegen, für deren Durchschreitung (im Laufe eines Lebens) es eine Auszeichnung gibt! Darüber hinaus hat anderweitig der "North Country Trail" im Nordosten Nordamerikas mit seinen 7400km den längsten Fernwanderweg der Staaten zu bieten! - hab ich noch (im WIKI) gelesen! ;)
 
Die Hintergründe finde ich also fast interessanter, wollt den Film beinahe wieder verkaufen, werd ihn mir zu gemütlicher Stunde aber nochmals ansehen.
 
 



zuvor gesehen:

Coverbilder: bluray-disc.de, amazon.de

Halloween-Programm

31. Oktober 2016
Pumpkinhead / Stadt der Toten / Tales of Halloween / Eine unheimliche Geisternacht


Ich hab mir für den heurigen Halloween-Oktober schon recht früh einiges zurechtgelegt: Etwas zum Wieder-sichten und auch manch Ungesehenes, dass endlich mal in Augenschein genommen werden sollte...
 


 

So sah das Gruselpackage aus, und am Ende des Monats -jetzt- war das Häufchen zumindest halbiert. Alles ging sich also nicht aus, außerdem kam noch manch andrer Grusler dazwischen, weil eben oft ein Eindruck/Thema automatisch zum Nächsten führt... gucken nach Spontanität oder Gemütsbelangen eben. ;)
 

Jetz hier eine Listung mit den tatsächlich gesichteten Filmen
(zum jew. O k t o b e r -Tag),
danach eine Auswahl etwas näher beleuchtet.


08: Dead Set (Mini-Serie) / 09: Evil Dead (Reboot) / 10: Ghostfever (1986/VHS) / 11: Goosebumps (Film) / 14: Christine / 15: Carpenters - The Ward / 17: City of the Dead / 18: Die Mumie (Universal-Classic) / 20: White Zombie (Lugosi) / 22: Fright Night - Double Feature / 23: Dracula - Nächte des Entsetzens / 25: Tales of Halloween / Ich folgte einem Zombie / 26: CABAL - Die Brut der Nacht (1990/VHS) / Land of the Dead / 27: Weg mit der Ex / 30: Pumpkinhead / 31: Eine unheimliche Geisternacht...

 

 

Pumpkinhead
Das Halloween-Monster USA 1988


Ed Harley (Lance Henriksen) betreibt einen Krämerladen völlig abseits vom Schuß und ist mit seinem kleinen Sohn Billy (Matthew Hurley) familär auf sich allein gestellt. Als ein paar Stadt-Tweens auftauchen –Stereotype Arschlöcher aber auch völlig gegenteilige Sympathieträger- um in der öden Gegend Hüttenurlaub zu machen, verletzen die beim Brettern mit ihren Motocross-Rädern den kleinen Billy tödlich. Der Vater entfesselt darauf hin wutentbrannt eine alte Legende dieser Gegend, einen Dämonen, eine fiese Kreatur aus einem Kürbisfeld/Friedhof... die Rache für seinen verlorenen Sohn nehmen soll!

Diese dramatische Auslösesequenz für das spätere Creature-Unheil ist arg berührend, richtig gut eingefangen, die richtigen Figuren hierzu gewählt und der Verlust des ach so lieben Jungen drastisch tiefgreifend; auch Schnitt und Kamera sind fein getrimmt… nur Henriksen schwächelt vielleicht etwas. Erst nach dieser beeindruckenden Szene merkt man wieder, dass man sich eigentlich in einem B-Movie befindet, man bekommt es nämlich mit der Eile zu tun. Nicht nur die Mitt-Zwanziger flüchten schnell in ihre Waldhütte, auch manch kommender Charakterwandel von 0 auf 100 gestaltet sich fieberhaft gekünstelt. Ist aber nur nebensächlich bemerkbar, das kurzweilige Pumpkin-Ratz-Fatz –mit soviel Creature-Einsatz hab ich plötzlich gar nicht gerechnet- macht sich als Wald-/Horror- und Hüttenaktion in ihrer nacht-blutigen Heimsuchung nämlich richtig genial!!

Im Allgemeinen bleibt man dann stets auf solidem B-Niveau und hält sich durchwegs klasse, auch was die Stimmung betrifft. Etwas Countrynuancen um die sonnige/staubige Backwood-Provinz zu untermalen, ein paar schmutzige Rednecks/Farmer treiben sich herum, und das sphärische Scoredröhnen, ist in seiner Unaufdringlichkeit eine räumliche Stimmungsunterlage. Etwas zirpen und wäldliche Nebeldüsternis hinzu, macht die visuellen Wechsel von gefilterter tiefblauer Waldnacht zum kerzenwarmen Hüttenleben nochmals geschmeidiger. Vielleicht könnte der großteils überlappende Blaustich irgendwann nerven, im Grunde aber schön eingefangen.

Da es sich um Effektelegende Stan Winstons Regiedebüt handelt, haben auch die Effekte ihre wunderbare Handwerksnote. Namentlich zwar selbst nicht unter Special-Effects geführt, scheint die restliche Crew dennoch aus seinem Team zu sein. Nicht nur die vorerst besuchte Hexe hat ihre schaurige Note im fratzen-faltigen Anlitz, auch das Monsterdesign macht als handgemachtes Design körperlich richtig was her. Dessen teils überdimensionierte Größe in Teilsequenzen kommt mächtig gut, die Nahaufnahmen gestalten sich ebenfalls realistisch/klasse!

Inhaltlich hat man sich einen Background (zur Legende) zurechtgelegt, der zwar großteils unausgesprochen bleibt, aber sich dennoch durch das Geschehen wunderbar verbindet und im Verlauf raffiniert selbst entschlüsselt. Gerade der Hundeinstinkt, der noch vor allen anderen wahrnimmt wie die Sache mit dem Monstrum läuft, gepaart mir dem Erkenntnis-schließenden Finale, wertet die Angelegenheit mords auf. Auch die Idee, Ed seine Rachelust in Visionen vor Augen zu führen, ist schon ein geschickt eingefädeltes Stück Moral - damit das Ganze nicht nur bei einer simplen Schlachthetz durch Wald und Nacht bleibt. Doch ein kleiner feiner Bonus! Besonders nochmals, wenn man bemerkt, wen die Hexe am Ende ins Grab legt – und sich ein genialer Kreislauf schließt!

Ich glaubs gar nicht, dass Stan Winston neben seinem Regiedebüt hier, nur noch "Mein Kumpel, der Kobold" (1990) –VHS- vollbracht hat. In Pumpkinhead steckt schon so ansehnliches Regiepotential, dessen Fortführung ich nur zu gern gesehen hätte. Vermutlich wären uns dann aber seine genialen Effekte/Designs zu Terminator, Predator, Jurassic Park, Relikt, Lace Placid (…und noch vielen vielen mehr) verwehrt geblieben. Also vielleicht auch richtig so, außerdem bleibt Pumpkinhead somit ein kleines Unikat. Als B-Creature-Feature fand ich ihn richtig klasse, gerade in Stimmung, Hütten- und Wald-Setting sowie Monsterdesign, immer wieder reizvoll!

Aktuell gibt es 4 Teile von Pumpkinhead, alle auf DVD erhältlich; der zweite (1994) sogar schon im BD-MD erhältlich, kommt im Januar auch noch das Keep Case, Teil 3 (2006) und 4 (2007) sind zusammen als Sony-DVD-Doppelpack abzugreifen. Das Bild links zeigt nur den schicken US-Import. Hoffentlich kommt der auch bei uns in HD - wäre eine Freude; für mich eigentlich schon ne kleine Halloween-Perle, obwohl er damit gar nichts zu tun hat.

 

 

Stadt der Toten
The City of the Dead / Horror Hotel GB 1960


Professor Allan Driscoll (Christopher Lee) lehrt seinen Studenten mit erstaunlicher Inbrunst etwas über die Hexenverbrennungen des 17. Jahrhunderts. Eine seiner Studentinnen, Nan Barlow (Venetia Stevenson), eine adrette junge blonde Dame (mit hochgezogenen Brauen), macht sich im Zuge diese Kursus auf nach Whitewood, um für ihre Abschlussarbeit tiefer in der Vergangenheit der Hexenhistorie zu forschen.

 

Schon bei Hinfahrt wird sie vor dem kleinen Örtchen gewarnt... und die erste Einstellung bei Fahrt ins Dorf, gleichmal der schicke düstere Friedhof!
Das rustikale Nest scheint in seiner Zeitrechnung überhaupt noch Jahrhunderte nachzuhinken. Es wird ins RAVENS INN eingecheckt, neugierige Fragen gestellt und die Nase in alte Bücher über satanische Bräuche gesteckt. Während Nan darin gräbt, haben die Bewohner jedoch ganz eigene Pläne!

Und das zeigt sich auf ominöse Art auch recht schnell!

Die eigentliche Story hat jedoch noch gar nicht begonnen…


Scheiterhaufen, alte Flüche, Aberglaube und Hexenriten, Kaminfeuer und Schattenspiele… eingehüllt in schicke rustikale Kulissen und reichlich Nebelschwaden!! Was Hexen am Tag vor Maria Lichtmesse und ebenfalls noch im Februar als Hexensabbath zelebrieren, kann so erheblich sein, wie die Frage, was denn nun die 13. Stunde sei!?

Eine gewisse Künstlichkeit lässt sich wohl nicht abstreiten, vereinzelt fliegt man durch den Score oder manch Inszenierungsüberzogenheit auch mal aus der Stimmung, grundlegend und größtenteils überwiegt jedoch der stilistisch äußerst treffende, schaurig-schöne (Spionage-)Kult! Mit einigen wunderbaren Bild-Kompositionen, brilliert ebenso der Reiz an den hintergründigen Hexengeschichten/-ritualen, als auch die Brisanz um das aufzudeckende Geheimnis. Eine richtig gute s/w-Spurensuche! In Teilen erinnert es mich herrlich stimmig und fesselnd an die H.P. Lovecraft Geschichte "Schatten über Innsmouth" (–als Comic gelesen).

Diesen ersten Film von AMICUS-Productions (hier noch Vulcan Films genannt), und gleichermaßen das Regiedebüt von John Llewellyn Moxey ("Das Rätsel des silbernen Dreieck" nach Edgar Wallace) sollte jeder Britgrusel-Fan mal gesehen haben. Erfreulicherweise kam nun auch gerade eine Blu-Ray im MB dazu auf den Markt, um meine DVD zu ersetzen und endlich auch mal den O-Ton anzutesten. Für mich ein schickes, typisch-klassisches und beeindruckendes Grusel-Erlebnis. Sofort das MB geordert!
 

 

 

Tales of Halloween
Trick or Treat USA 2015


... gestaltet sich als Episodenfilm, verbunden durch eine amerikanische Vorstadt, einem Radiosender (und seiner gealterten, weiblichen, verrauchten Stimme), sowie der abendlichen Fernsehausstrahlung von "The Night of the Living Dead", die im Background der einzelnen Storys immer wieder mal auftaucht! 

Man setzt auf reichlich Gore-Abarten, viel auf Wahnsinn –gelegentlich leider ohne Sinn-, hat des Öfteren aber auch mal geniale schwarzhumorige Botschaften zu bieten. In den Storys ist von Nachbarschaftskonflikten, Legenden, Dämonen, Hexen, dem Leibhaftigen, fiesen Eltern, bösen Kindern bis hin zu Killerkürbissen alles dabei was das Halloween-Herz begehrt. Sogar ein kleiner Slashertrip und Sci-Fi-Einlagen!

Optik und Produktionsdesign sind einfach klasse, in der letzten Episode klaut man sich abgewandelt sogar den Halloween-Score, manch Hommagen wie auch (legendäre) Cameos werten auf, nur manch Schauspieler, und Stimmungsbrüche durch zuviel Hektik und Splatter, können diesen Halloween-Trip mindern, ansonten gestaltet sich die Stimmung aber recht gut

Man nimmt sich sowieso nicht ernst, deshalb auch einiges an (nervigen) Overacting, dafür sind die mitschwingenden Lacher immer schön morbid-witzig, beim Phantomzeichner hab ich mich fast nicht mehr einbekommen, die Szene war ein absoluter Brüller, mein Highlight, ebenso die Folge mit dem entführten "Kind" (von John Landis) die jede Menge morbiden Spass bereitet!

„Jedes Jahr an Halloween flippt diese Stadt völlig aus!!“
(Das Zitat des ansässigen Sheriffs hier, kommt einem stark bekannt vor!)

Für zwischendurch als unappetitlicher und abgedrehter Halloween-Snack durchaus mal unterhaltsam! Zum Versüssen kann man sich ja ebenfalls einen Schokoriegel mit dem Namen CARPENTER genehmigen.

 

 

Eine unheimliche Geisternacht
     The Midnight Hour / Creeps USA 1985


Na! Da hat wohl wer in der Schule nicht aufgepasst!? Hält doch Phil (Lee Montgomery) zuvor noch ein Referat bezüglich Halloween und der örtlichen Historie dazu... sogar ansässigen Vorfahren, einer gehängten Hexe und dem dazugehörigen Hexenjäger... müssen sie dennoch deren Kostüme aus dem hiesigen Museum klauen, sich am Friedhof verkleiden und zur Einstimmung auf die Halloweenparty, auch noch das mit Blut geschriebene Pergament vorlesen…


Natürlich springen nun die Untoten aus ihren explodierenden Gräbern!!!

Um mitzufeiern!


Und aus den Gräbern schießen nicht nur Untote (in wunderbaren Handmade-Fratzen/Kostümen), auch die Oberhexe Lucinda mit scharfen Vampirzähnen, ein zotteliger Werwolf und sogar eine erstaunlich gut erhaltende Cheerleaderin mischen mit - obwohl die noch recht frisch aussieht, lässt ihr Verhalten mehr darauf schließen dass sie in den kultigen 50ern beheimatet war und ebenfalls kein unwichtiges Element einnimmt! Und während die Teens einen auf flotte Kostümparty machen, haben die Monster jede Menge damit zu tun die Stadt und ihre Bewohner auseinander zu nehmen!

Wobei Regisseur Jack Bender (Chucky3) schicken Old-School Teenagergrusel mit richtig amüsanten Ideen durcheinander wirbelt; da vergehen sich die ulkigen Zombies schonmal hungrig am Pop-Corn-Sarg, oder auch aneinander – selbst Untote fummeln noch gern! Die lässige Aushilfslehrerin ist keinem Drink abgeneigt, kommt sogar als David Bowie auf die famose Party, auf der man eine gemeinschafts-choreografierte Gruselsohle aufs Parkett legt sodass auch gleich noch ein Musikvideo dabei rausspringt! Der Soundtrack -den Radiolegende Wolfman Jack (American Graffiti) hier großteils durch die Boxen lässt- ist überhaupt phänomenal! Etwas 50ties Teenlove –auch ein schicker 50s-Schlitten-, "Bad Moon Rising" von CCR und besonders gut kommt "How Soon is Now" von The Smiths, wenn man dazu im Weinkeller jemanden bluthungrig an den Hals fällt – speziell wenn man bedenkt das ein Cover davon nicht nur den "Hexenclub" (96) untermalte, sondern auch das Intro von "Charmed – Zauberhafte Schwester" unsterblich machte.

Es darf zwar auch mal gruselig werden, grundlegend hält man aber blutfreie Angriffslustigkeit in Balance mit dem amüsanten Partyverhalten der Untoten. Richtig genial: Die optisch mit Nebelschwaden und weiteren plakativen Elementen inszenierte Fahrt durch die Stadt, während man sieht, was die Ausgeburten des Friedhofs überhaupt angerichtet haben!

Gerade für einen Fernsehfilm wirklich wunderbares 80ties Feeling, satter Halloween-Kleinstadtflair, flotte Sprüche, reichlich (trashige) Albernheiten und ein paar kultige Monster die eine Party unterwandern. Eine Teenager-Lovestory gibts natürlich auch dazu... und das alles, in der Nacht der dunklen Nächte! Der perfekte Halloweenfilm für Provinzteens und 80s Fans! Als solch einer ist man durch den heraufbeschworenen Charme –auch wenns mühselig vorangeht- sowieso durchgehend beglückt, schon begonnen beim anfänglichen Paperboy der sich eine Baseballkarte in die Speichen seines BMX-Rades klemmt und seine Zeitungen ausfährt, während die Kleinstadt gerade erst erwacht. Eine freudige Entdeckung für mich - Ojektivität aus, nostalgische (kitschige) Halloween-Party an!

Ich hab die (bespielte) VHS gesehen weil die DVD vergriffen ist, bevor ich mich nun aber auf die Suche nach der Original-Kassette machte doch noch eine kleine Hartbox entdeckt, die sich demnächst perfekt neben die Hartbox von Monster Busters gesellen wird. Eine Blu-Ray von beiden wär mehr als wünschenswert! Zumindest für mich, ich hab so lockere Teenhorrorkomödien mit ganz eigenem (80s-)Flair ganz besonders gern.
 





Jetzt scheint noch eine Halloween-Party mit manch Legenden zu laufen! ;)

Ob nun am Coffin Rock, in Midian oder am Gelände der Dante-High weiß ich nicht so genau. Der Bote dieser Nachricht, mein Nerdkumpel Frank 'the prank' Steiner scheint heut nur so vor sich hin zu grummurren - was aber immer noch besser is, als wenn er bei Vollmondzyklus seine pelzige Periode bekommt.
Nunja, apropos Party: Jason kehrte zwar aus seinem Sommerurlaub nicht zurück, Mike is an Halloween aber immer am Start! Zu Bloody Mary oder giftgrün-scharfem Destillat feiern die Dämonen noch am clownesken, und ich bin sozusagen als Kontrollinstanz beordert: Als Meta-Ebenen durchdringender Magier/Hexer hab ich mit meinem Boomstick -flüsternde Stimmen munkeln es sei ne Dark-Remote-Control- stets die Kontrolle über diesen Tanz der Teufel. Um ihn zu beinflussen oder gar per Fingertip zu beenden - sollten es die wilden Zombies wieder mal zu toll treiben!
Man kann nur hoffen, dass kein Succubus mir mit falschen lilithischen Absichten meinen Boomstick entwendet - oder gar dessen Machtquelle in sein säurehaltiges Blut zersetzt! ;)

 

 
 
Halloween-Programm vergangener Epochen:
 

anSICHTEN

21. Juli 2017

Das Baumhaus / Menschen im Hotel / Maze Runner 2 / Tim & Lee / Spider-Man: Homecoming
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Au Mann! Eigentlich hätte ich viel mehr für euch, da ich im gesamten Mai ein Special rein mit 80/90s Filmen guckte und mittlerweile auch mein Sommerprogramm in vollem Gange ist, aber irgendwie find ich aktuell nicht wirklich die Muse einen größeren Blog aufzusetzen - obwohl es nett wäre. Hinzu kommt neben dem üblichen Allerlei und natürlich in erster Linie dem Film-SCHAUEN, auch manch See-Aufenthalt, was die Zeit doch stark begrenzt. Hier aber nun wieder mal etwas aus meinen anSICHTEN. :)

Viel Spaß meine Blu-Buddys!! Und vorrangig wünsch ich euch allen natürlich einen wunderbaren Sommer, viel Urlaub und Zeit für euch, bzw. mit eurer Familie! :)

 

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Das Baumhaus
USA 1994 – The War


Per CCR (Who’ll Stop the Rain) kommt man im urigen Wald an der riesigen Eiche an, und mit ihr im verarmten Süden, im Mississippi der 70er. Die Rückkehr des Vaters (Kevin Costner), der nach seinem Kriegstrauma (Vietnam) eine größere Familienauszeit brauchte, wird mehr als nur eine emotionale Lebenserfahrung mitbringen.
 

alt textZwischen all dem Staub, den Barracken, der schweißtreibenden Sonne und den Maisfeldern, führen die Kinder Redneck-Kriege: Streit um Schrottplatz-Tand, dem Wasserareal und letztlich dem titelgebenden Baumhaus, stehen an der Tagesordnung... der Kern der Geschichte fruchtet jedoch in der lehreichen Vorbildfunktion des traumatisierten Vaters, der schon weiß, dass man im Krieg mehr zu verlieren hat, als man nur je gewinnen kann.

Diese Erfahrung haben die Kids noch vor sich.


Die Kinderdarsteller geben durch die Bank ihr Bestes: Besonders amüsant ist, Lucas Black (Tokyo Drift) in gänzlich jungen Jahren als (fiesen) Rebell zu sehen; Elijah Wood und Filmschwester Lexi Randall ergänzen sich prima und zum Nebenhelden dieser Geschichte mausert sich vorerst unscheinbar, der kleine Billy (Christopher Fennel) aus der dreckigen Schrottplatzbleibe, mit dem Hunger nach 10 Penny-Stücken und ganz viel Eis... stand er schon immer für freundschaftliche Gemeinsamkeit. 
 

„You can cut off every hair on my head,
but i ain’t telling you ding-dittly-ding-dittly-ding-dang-dong.“
 

Inhaltlich kann man (wohl) nicht zum Regiedebüt "Grüne Tomaten" aufschließen, hat aber im Vergleich den Bonus, dass man durchwegs im stimmungsgebenden, erdigen Süden bleibt – Atmosphäre und Gegend punkten vollends. Ebenfalls gehen der Soundtrack (mit Kult-Songs) und ein beachtlicher Score (Thomas Newman), in den weisen Film-Momenten voll auf. Die Erzählung macht sich zwar träge (passend zur betörenden Hitze), der Final-Clou (am Wasserturm) ist jedoch zum Schluchzen erhaben! Perfekt abgerundet von…
"Ich habe diesen Sommer gelernt, dass, wie sehr sich die Menschen auch bemühen den Krieg zu verstehen, der Krieg sie nie verstehen wird. Er ist wie eine mächtige Maschine, von der niemand weiß, wie sie bedient wird. Wenn sie außer Kontrolle gerät, macht sie alles kaputt, wofür es sich je gelohnt hat zu kämpfen."

„Man verliert auch Dinge, die einen gut und teuer gewesen sind."

 

 

Menschen im Hotel
USA1932 – Grand Hotel


Das beste und luxuriöseste Hotel Berlins. Hier treffen sie aufeinander, die Großen der Großen!

Per Donauwalzer wird man ins rege Hoteltreiben der Lobby geführt und obwohl ein gewisser Gast in seiner stoischen Ruhe immer meint 'hier geschehe nichts’, ist im Zwischenmenschlichen doch anschaulich das Gegenteilige der Fall.
 

Was für ein lockeres Schauspiel dieses kultigen Ensembles (G. Garbo, die Brüder Barrymore, Joan Crawford,…) begleitet man all die Persönlichkeiten durch das schillernde Hotel im Art Deco Stil. 
Einige Persönlichkeiten stehen jedoch an der Kippe: Der eine tut vornehm, hat aber einen zwielichtigen Hintergrund, der Totkranke aus eigentlich ärmlichen Verhältnissen –aber mit guten Herz- will nochmals sein Leben füllen, eine Ballerina die des Lebens und ihrer Kunst nicht mehr froh wird verzweifelt (bis sie von der Liebe befallen wird)… und viele Schicksale mehr…

…Geldnöte, liebliches Anhimmeln, Charaktergröße, beflügelnde Begegnungen, Käuflichkeit und sogar ein Mord, bereichern dieses altklassisch nur so sprühende Einchecken… "So still war es noch nie im Grand Hotel".

Stilvoll und luxuriös, erschließt sich der Rest der wunderbaren Stimmung aus dem galanten Schauspiel und den eigentlich reduzierten Lokalitäten, die nach und nach -wie die Figuren- ineinander greifen… weshalb man seinen Aufenthalt unter nobler aber doch lockerer Etikette des Grand Hotels, noch liebend gern verlängern würde. 

Was für ein wunderbarer (MGM-)Meilenstein – bester Film 1932! 

Die Kurzfilm-Musicalparodie "Nothing Ever Happens" (1933) kann da natürlich keineswegs vergleichbar mithalten, aber das Remake "Weekend im Waldorf" (1945) würd ich nun liebend gern sehen.
 

Weil am nächsten Tag alles anders sein wird, und einem der begleitende Donauwalzer stets den Jahreswechsel einläutet –zumindest bei uns in Österreich-, eignet sich "Grand Hotel" aufgrund seiner Klasse, der eleganten Vielfalt und seiner feierlichen Stargäste, wohl auch ganz wunderbar als Silvesterfilm. Kann ich mir perfekt vorstellen.

 

 

Maze Runner – Die Auserwählten in der Brandwüste
USA 2015 – The Scorch Trials


Die Fortsetzung des Labyrinth-Openers lässt sich am besten als Level 2 eines Computerspiels darstellen… selbe Player, andere Umgebung aber nach wie vor das selbe Ziel: Durchkommen!

Erneuter Gegner ist ein undurchsichtiges Unternehmen, hinzu einige (Wut-)Brand-Zombies und miese, "wüste" Witterungen. Das junge Team ist in Sachen Action wirklich gut/flink eingespielt, wenn man für den reibungslosen Ablauf auch eindeutig merkt, wie gut es das Drehbuch mit ihnen meint.

Der Endzeitabstecher fühlt sich bis zum Finale leider wieder nur wie eine ’Etappe zur Etappe’ an, fesselt letzlich aber doch und gibt endlich lang-ersehnte Antworten.

Im Großen und Ganzen macht man sich zumindest besser als die Bestimmungsreihe, was daran liegt, dass diese Teenroman-Adaptionen kleine Anleihen am Genrekino nehmen.
 

 

 

Tim & Lee
Digging for Fire – USA2015


Beginnt man mit einem morbiden und spannungs-schnürenden Knochen-Fund im Garten eines luxuriösen Ferienhauses, schwenkt man plötzlich zur fragwürdigen Beziehungsreflektion.

alt textWas eigentlich kein Problem wäre, würde der Film seinen tatsächlichen Fokus finden, aber der mögliche ausgegrabende Krimi im (Party-)Garten, stiehlt der parallelen Beziehungsfrage irgendwie völlig die Daseinsberechtigung. 

Knisternde Nachtschwärmerei, wunderbar besetzt, wenn auch nicht bestens gespielt, gibt sich leider auch die dt. Synchro wenig Mühe. Der Score ist aber über allem erhaben und verleiht dem Titel eine ganz eigene Stimmungs-Nuance.

Schlussendlich bleiben zwei Themen (Buddel-Krimi/Beziehungsfragen-Geheimnisse) die jeder einen eigenen Film wert wären, aber zusammengepackt, einfach zu sehr duellieren um etwas Harmonisches zu hinterlassen.

Zusammengefasst könnte man aber sogar eine Metapher rausschälen: 
Wenn du nach etwas GRÄBST (egal ob im Gefühl oder Garten), musst du dich mit dem was hochkommt, auch auseinander setzen!
 

 

 

Obwohl euch unser Cine-Man nun schon ausgezeichnet über den jungen Spidey berichtete, möcht ich auch noch meine Sicht hierzu abgeben...

 

Spider-Man: Homecoming
USA2017


Auf den Spinnenbiss verzichten wir erfreulicher Weise gleich mal - schon oft genug gesehen - und landen nach manch (MCU-)Rückblenden in Peter Parkers Konflikt, sich als Held zu etablieren. Es macht sich schnell bemerkbar, dass man in der typischen Teen-Problematik seine Identität noch besonders in der Anerkennung durch andere sucht und im Heranwachsen erstmal andere Charakter-Problematiken zu bewältigen hat, bevor man sich auch noch als Avenger versucht. Andersrum, wenn man bedenkt dass Tony Stark hierfür weitaus mehr als nur seine Pubertät benötigte, dürfen auch andere ihre unreifen Fehler machen.

Deshalb das Heldeneinerlei in den Hintergrund gerückt, Coming of Age Geschichte an vorderste Front! Damit „The Underdog“ für etwas Zwischenaction auch einen Feind hat, hat sich eine Gruppe Gauner allerlei Alien-Tec-Kram zu Nutze gemacht, was wirkt, als hätte man den Kern der Agents of Shield Serie, einfach mal in die entgegengesetzte Richtung ausgelegt.

Um sich in der Marvel-Timeline einzufinden zieht man einige (Background-)Connections, was sich nicht nur an Tonys Blessuren (nach Civil War), sondern auch in der Sokovia-Erwähnung und weiteren Andeutungen bemerkbar macht. Was Logik- und Erzählstruktur betrifft, schwingt man sich für MCU-Verhältnisse erstaunlich geschmeidig ein und beansprucht neben dem Aufhänger als Teen-Movie, in erster Linie den Humor für sich. Amüsant, überdreht und unterhaltsam auf den Punkt, aber auch (grenzüberschreitend) kindlich und peinlich kann es werden… speziell wenn man wieder einen lehreichen Videoclip vom Captain zu sehen bekommt. Lehrreich wird’s ebenfalls, wenn der junge Spidey sich abwegig seines beheimateten Terrains - den praktischen Großstadt-Häuserschluchten - durch manch Vorort schlagen muss. Gar nicht mehr so easy!

Und lasst euch nicht verarschen: Bleibt ja nicht bis zur zweiten After-Credit-Scene! ;)


Tom Holland (The Impossible, How I Live Now) empfinde ich als ausgezeichnete Wahl, er macht sich sympathisch, typisch teen-like und transportiert sehr gut die kindliche Unsicherheit, die diesem Heldentum eigentlich nicht gewachsen ist und vielmehr zuhause bleiben sollte - um den Lego-Todesstern fertig zu basteln! Trotz allen Mutes vorrangig nur deshalb, weil man einfach noch Kind ist! 

Spiderman-Vergleiche sind grundsätzlich schwer, bzw. werden gar überflüssig wenn man nach Homecoming erfreulich feststellt, dass man nichts antastet... Raimi/Maguire bleiben die (Popkultur-)Classics was die "freundliche Spinne aus der Nachbarschaft" angeht, während Homecoming merkbar darauf ausgelegt ist, sich einfach nur in ein bestehendes System "einzuweben", es zu ergänzen und somit gänzlich unabhängig sein eigenes humorvolles (Coming of Age) Ding durchzieht.
Was man vom „Amazing Spiderman“ (trotz einiger Sympathiepunkte) aufgrund der simplen Origin-Wiederholung und den eher langweiligen Gegnern, leider nicht behaupten konnte. *Hab „Rise of the Electro“ noch nicht gesehen.

Michael Keaton hat sich natürlich längst seine Flügel verdient und macht sich als Antagonist von der (vermuteten) Stange (zu denen leider ziemlich alle in diesen Filmen degradiert werden), andersartig prima, insbesondere weil man ihn als Gegner nicht gänzlich stereotyp anlegt, sondern von Anbeginn zeigt, wie schmal der Grat zwischen Gut und Böse für einen Durschnittsbürger laufen kann. Außerdem macht sich seine Fliegerjacke einfach nur edel.

So sehr man den beiden Frontfiguren (Holland/Keaton) ihren (vorbildlichen) Platz einräumt, so leiden aber die Nebenfiguren darunter, egal ob Tante May (Marisa Tomei), Parkers Love-Interest Liz (Laura Harrier) oder die vor trockenen Humor nur so strotzende Außenseiterin Michelle (Zendaya), bleiben trotz allerlei gewecktem Interesse völlig auf der Beiwerk-Strecke – vermutlich auch aufgespart für die Fortsetzung(en). Nur sein bester Kumpel Ned (Jacob Batalon) wird zum Running Gag in Sachen Kumpel-Sidekick und sorgt für Humor ohne Ende, ist aber auch stets gefährdet ins lächerliche/nervige Abzurutschen.

Obwohl Tony Stark für viele wohl den Film bereichert, fand ich ihn fast schon künstlich daneben, umso erfreulicher dafür, dass Favreau wieder seinen Stellenwert aus Iron Man 1+2 erhält, wenn er eigentlich auch irgendwie unnötig scheint. Stan Lee hingegen darf in seinem Cameo sogar seinen Helden beschimpfen.


Ich fands schön, dass man im MCU erneut ein weiteres Genre eröffnet: Das des Teen- und Coming Of Age Movies; um sich damit doch wieder etwas von der gemeinsamen Einheit abzuheben. Für manche (vllt. auch Marvel-Fans) womöglich zu infantil, erfüllt er sein eigenes Genre-Homecoming auf ganzer Linie, spickt dieses mit Actionszenen und lockeren MCU-Connections, bleibt vordergründig aber einfach eine marvelige Teenagerkomödie mit schöner Figurenzeichnung. Trotz Schwächen (sich x-mal zur US-Flagge chillen, Product-Placement, nerviges Video-Dairy zu Beginn und mehr als auffällige Green-Screens) kann man (als Fan von Coming-Of-Age Filmen) nur sagen: „Hey HO, lets GO!!“

 

Coverbilder: bluray-disc.de, amazon.de
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Evilspeak / Dead Rising: Watchtower

Ihr habt in meinem ersten H A LL O W EE N - Blog aus 4 weiteren Filmen gewählt welchen ich mir noch ansehen soll. Und hier ist er nun!

Hab dazu einen neuen Blog gestartet und gleich noch eine weitere Sichtungen hinzugefügt.  





Evilspeak (DVD)
USA 1981 - Der Teufelsschrei
Im Spätmittelalter (so um 1540) wurde der Satansanbeter Esteban von der Kirche verbannt. Sein Sarg befindet sich heute unendteckt unter der Kapelle einer Militärakademie. Als der Schüler Stanley Coopersmith (Clint Howard) zur Strafarbeit wieder mal das Kellergewölbe aufräumen soll, stößt er auf einen geheimen Raum mit unzähligen okkulten Schriften. Da er von seinen Mitschülern heftig schickaniert wird, widmet er sich aus Rachegründen diesen Werken und beginnt schwarze Messen abzuhalten…
 
So beginnt er gleich mal ein satanisches Buch per Schulcomputer zu übersetzen, der dann auch bald sein Eigenleben entwickelt und ihm folglich sogar von Geisterhand befehligt was er zur Auferweckung des Teufels noch so benötigt. Zwar nicht immer ganz logisch, aber ok, hier sind eben dunkle Mächte im Spiel! Wobei die Frage, wo er nur eine Hostie auftreiben soll aber sehr fragwürdig ist… da er sich in einer Kirche befindet! 
 
Der Film Evilspeak ist im Grunde vorerst vielmehr ein Drama in dem es viel um Erniedrigung geht, denn Coopersmith wird wirklich von allen herumgeschupst, sogar die Auszubildenden haben es auf ihn abgesehen. Nur ein Mitschüler ergreift Stimme für ihn und auch der Koch scheint es in einer zwischendruch mal wohligen Szene gut mit ihm meinen; er schenkt ihm sogar einen süssen Welpen – was er lieber nicht hätte tun sollen!
 
Die Horrorelemente sind als Okkultes drüber verstreut, angefangen von den magischen Büchern bis zum kerzenübersäten Geheimraum, der durch das Kellergewölbe reichlich Finsternis versprüht. Hier richtet sich Coopersmith eigentlich einen schicken Rückzugsort ein, so könnte man es sehen, da ihn die Welt da oben, nicht haben will. Leider ist die Stimmung recht unterkühlt, da die Optik mehr einem 70er-Film gleicht und auch der Score gleichermaßen zu den tristen Kellermauern passende Gothic-Klänge darbietet, wenn auch recht gut dafür geeignet!
 
Irgendwie erinnert das Ganze an CARRIE, denn da ging man auch erst gegen Ende in die Vollen. Mit den blutigen Effekten hielt man sich vorerst nämlich reichlich zurück, erst die letzten 10 Minuten lassen alles rausbrechen und nicht nur eine loderne Feuersglut in der Kirche aufsteigen, sondern auch eine geballte Entzürntheit – Clint Howard schwebt mit einem (Damokles-)Schwert durch die Kirche! Gefolgt von Wildschweinen unter seinen Füssen, die sich genauso seiner Mitschüler annehmen! Da wird nun alles an Blut und Gore vom Stapel gelassen, was man sich zuvor aufgespart hat! 
 
Eine kleine Entschädigung in den doch eher kargen 90 (aus 100) Minuten Vorgeschichte – die dafür mehr charakterhaltig ist -  ist das Blankziehen der Sekretärin (Lynn Hancock)… leider sind die Schweine auch mit ihr auf Kriegsfuss.
 
Clint Howard, den es hier zwischen Strafarbeit und Schikane in die Katakomben zieht, legt paustbäckiger als sonst eine erstaunlich gute erste Hauptrolle hin. Aussehenstechnisch kann man über den Nebenrollenprofi sagen was man will – als Ekel bleibt er einem irgendwie mehr in Erinnerung – eignet er sich hier sehr gut für die Außenseiterrolle des gemobbten Rächers!
 
Konnte mich leider dennoch nicht dafür erwärmen. Ohne die (damals) von der Freigabe kritisierte Schlussszene, wäre der Titel heute wohl noch weniger in Erinnerung geblieben. Ich will FAST sagen, ich wäre auch ohne Sichtung ausgekommen, muss dazu aber darlegen, ich bin auch kein großer Carrie-Fan (76)! Also vielleicht liegt ja hier jemand anders richtig. Obwohl, etwas 80er-Computergrafik mit gruseliger Elektro-Eigenart geparrt mit mitterallterlichem Keller-Kerzenlicht sieht man auch nicht alle Tage!
 
Die Langfassung auf DVD (VMP – schickes minimalistisches Digipack) erweitert den Titel nochmals um einige unnötige Szenen und zieht dabei den Dramapart nur nochmals in die Länge. Die Bildwechsel von akzeptabel zu noch schlechteren visuellen Zusatzszenen, störten zusätzlich den Filmgenuss. Hoffentlich wird die kommende Blu-Ray da viel ausmerzen – andere werden sich freuen.
 


 
 
Dead Rising (DVD)
USA2015 – Watchtower
"Dead Rising: Watchtower" basiert wie die Resident Evil Filmreihe auf einem Videospiel. Weil ich hier im Gegensatz zu RE (damals auf der PS) keinerlei Spielerfahrung besitze, schreckte mich eine Sichtung vorerst etwas ab, da der Film aber mehr ein Ableger (Spin-Off) des Spiels sein soll – hätte man das erste Spiel verfilmt wäre es nämlich eine skurill-blutige Dawn of the Dead Einkaufstour geworden - und auch von manchen Seiten versichert wurde das der Film auch unabhängig recht gut funktioniert, war der Weg für eine Sichtung offen. Obwohl ich mir sicher bin, dass die Gamer hier bestimmt noch etwas mehr Spaß durch Insidergags finden… als Bsp. dem übergroßen Legokopf (wie ich gelesen habe)… mal gucken was der Film alleinstehend kann…
 
In den Staaten kommt es regelmäßig zu Zombieseuchen, dass Medikament Zombrex hat die Sache aber gut eingedämmt und läßt selbst bei angesteckten Personen den Virus nicht ausbrechen. In diesem brennenden Thema sucht auch Reporter Chase Carter (Jesse Metcalfe) seine große Story mitsamt Durchbruch. Sein (Pseudo-)Vorbild Frank West (Rob Riggle) - der Held des Videospiels - ein Journalist der während einer Zombieepidemie zum Helden einer ganzen Fernseh-Nation wurde indem er tausende Untote killte und auch noch ein Buch darüber schrieb, lässt auch Chase auf naive und egoistische Weise, auf blutige Zwischenfälle hoffen. Da das Medikament neuerdings seine Wirkung verliert und es in einer ganzen Stadt erneut zum Ausbruch mit bissigen Folgen kommt, findet auch er sich bald in einer von der Regierung völlig abgeriegelten Stadt/Quarantäne-Zone wieder! Seine Chance ist da! Oder ist die Realität nun doch erschreckender als die erhoffte Puplicity?
 
Ein Film der gleichmal eine breite Spanne zwischen Seriösität und Humor hinlegt, deshalb, weil Score und dazugehörige Stimmung recht ernst und auch gleichmal richtig gut sind, ja sogar kritische Töne in Bezug auf Regierung, Militär und Pharmainteressen legt die Videospieladaption hin, andererweitig sind weitere Ideen aber bewusst absurd, es steht viel irrsinnige Selbstjustiz(-moral) mit reichlich Mad-Max-Attitüde am Plan, die ganzen Requisiten werden im famosen Mix als Waffenarsenal genutzt und die Schauspieler haben zwar gewiss Spass an ihren "seriösen" Rollen, sind aber zu KEINERZEIT für voll zu nehmen!!! Diese breite Darlegungskluft ist also genaus groß wie die Effektdarstellung, von billigen und übertriebenen CGI-Blut-Gespritze bis hin zu coolen handgemachten Effekten, man sehe Bonzo den Clown (seinen Unfall) oder weitere (Zombie-)Outfits! 
 
So hat man zwei Filme die eigentlich nicht vereinbar sind, es sei denn man sieht das Ganze als atmosphärischen Partyspass!! 
 
So schlägt es drei vorerst unbekannte Menschen, Chase (Jesse Metcalf), Crystal (Meghan Ory) und Maggie (Virginia Madsen) durch die Quarantänezone einer niedergehenden Stadt in Oregan, während Chases Kamerafrau Jordan (Keegan Connor Tracy) außerhalb der Zone versucht das Militär (Dennis Haysbert als General Lyons) zu Rettungsversuchen zu überreden, die jedoch lieber gleich mal einen Countdown von 48 Stunden starten nach dessen Ablauf sie die infizierte Stadt wegbomben – hier wird nicht lang moralisch gefackelt! Ein brisanter Konflikt bleibt nicht aus. 
Chase sieht nicht nur seine Chance in die Medien zu kommen, auch in seiner neuen Begleitung Crystal sieht er Hoffnung fürs Überleben, da sie einen Impfstoff aus privater Quelle besitzt der noch wirkt! 
 
Im baldigen Clinch mit wahnwitzigen Bikern, und na klar, Zombies, lässt die Tortur weder Blutfontänen, reichlich Ironie noch pseudodramatische Arrangements aus. Der Film legt auch sofort los und gibt erst später etwas Zeit um sich im Pfandhaus – in dem einfach nur geiles Zeugs rumliegt – bei O-Saft und Erdnussbutter/Marmelade-Sandwiches neu zu sortieren. Coole Kamerafahrten, lässige Luftaufnahmen und verschiedenste Blickwinkel-Perspektiven machen das ganze zum rockigen Zombie-Breaktrough(bahnbrechend, Durchbruch, Durchstich)! Zwar später für manche eventuelle Längen bereithält, für Stimmungsfreunde aber stets kurzweilig bleibt. Außerdem ist es irgendwie unterhaltsam, zuzusehen, wie Chase sich angebunden an einen Stapler befreien soll, zeitgleich ein explosiver Gaskanister ausströmt, sich neben anderen Zombies auch ein brennender Untoter nähert und ein zusehender Vagabund währendessen versucht sich mit einem Flammenwerfer ein Hühnchen auf seiner Heugabel zu grillen! 
 
Meghan Ory macht zwar eine "gute Figur" wenn sie als taffes Girl die Situationen so lässig wie manch Kettensägen schultert, bleibt aber genauso blass wie Virginia Madsen als gescheiterte Mutter. Jesse Metcalfe darf seine Gartenarbeiten in der Wisteria Lane mal niederlegen (war seine Rolle in Desperate Housewives) und mit allerlei Kombi-Waffen wie einem Elektro-Schwert oder einer Katana-Schaufel (ok, die verwendet mehr Crystal) den Zombies ans Eingemachte zu gehen, wobei ihm gegen Ende des Films seine bekannte Rolle dennoch einholt, als er zum Finalschlag aus einem Bus für Gärtnereibedarf, mit Gartentrimmer und Heckenschere (kombiniert!) aufkreuzt! Sein Highlight im Film ist aber definitiv die One-Shot Aufnahme (in einem Zug ohne Schnitt gedreht) in der er bewaffnet bis über beide Ohren (Golfbag mit unzähligen Schlagwerkzeugen und im Griff eine Vorschlagsäge!) wie ein Rockstar Zombies niedermäht - und die dazugehörige lange Kamerafahrt zur visuell kreativen Actionpassage wird!  
 
Also ist der Film irgendwie so gut wie auch schlecht, wenn man die Kreuzung aus Militärthrill, Pseudodrama, Medientrubel, seinem seriösem Unterton angereichert mit satirischem Wahnsinn und allerlei schräger Einlagen verträgt, hat man wohl definitiv seinen Spass! Wenn man also die Tour nicht ernst nimmt und auf (Ausnahme-)Stimmungen steht, macht man mit der aberwitzigen Mischung nichts falsch - die breite Wahrnehmungsspanne muss man sich symbolisch eben wie die Waffen im Film MIT REICHLICH KLEBEBAND zusammenschustern!
 
In die Sammlung würde der Titel erst wandern, wenn zum guten Preis mal ein Duo, oder eine Trilogie mit weiteren aberwitzigen Ablegern bereitsteht; immerhin ist das Ende schonmal für eine Fortsetzung offen. Die nebelige Optik (kein echter Dunst) war noch auffällig - die könnte etwas stören, weiß nicht ob das allgemeines Stilmittel ist, oder nur die DVD betraf?








Coverbilder: bluray-disc.de


anSICHTEN

11. November 2016

Dr. Strange / Die 5.Welle / Miss Daisy und ihr Chaffeur / Das Wunder in der 8.Straße

Ich bin's mal wieder, mit meinen anSICHTEN: Etwas Teen-Fiction, dazu ein Jessica Tandy Doppel und etwas aktuelles Kino. Gute Unterhaltung, euer Dr. Beyond, ehm... euer MoeMents.





 


Dr. Strange
Doctor Strange USA 2016
 
Die Ursprungsgeschichte des Mediziners Dr. Stephen Strange (Benedict Cumberbatch) zeichnet seinen Weg zwar ebenfalls im bekannten MCU-Muster "aufstrebender Held vs. trivialer Bösewicht unter Effektberießelung", dennoch hält man in etlichen Belangen (Meta-)Überraschungen bereit… allem voran natürlich im bahnbrechenden Aufhänger, der Erweiterung des MCUs um eine multi-dimensionale Ebene: Magie!

Und das ist bei Weitem nicht alles: Spiritualität, fernöstliche Praktiken, ein Medizin-Crossover, immaterielle Fähigkeiten, Philosophisches, eine rapide Horizonterweiterung und ein überaus raffinierter Intellekt… alles als Ansatz, um damit "Unglaubliches" zu (er)schaffen! Wenn man nun meint, man setzt damit storytechnisch ein Potpourri aus bereits Bekanntem zusammen (Star Wars, Matrix, Harry Potter, Dr. Mordrid ;)…), dem sei gesagt: Diese Themen sind weitaus älter als das Medium Film selbst. Und da so immens viel "fantastisches" Potential in dieser "Quelle" steckt, macht es "Dr. Strange" weitaus größer, tiefer und wesentlicher, als er wohl offensichtlich ist - der Zauber steckt im allzu schicken Detail.
 
Im Vordergrund steht dennoch der vertraute Kampf gegen das banale Böse, wobei Mads Mikkelsen (als Gegner) und Tilda Swinton (als Energie-Guru) zumindest nicht völlig einseitig wegkommen – wenn auch irgendwie recht nebensächlich wirken. Letztlich führen sie natürlich alle den Kampf, den sowohl jeder Spirituelle, als auch jeder auffällige Filmcharakter einmal führen mag, den Streit mit seinem eigenen Ego!

So auch Dr. Strange!! Der speziell in Sachen Horizonterweiterung (vom rationalen Mediziner zum magischen Übermensch) darüber hinauswachsen muss. Somit seinen ersten Auftritt deckungsgleich zu seinen Marvelcompanions Thor und Iron Man als arroganter, selbstverliebter Playboy hinlegt. Während der Wandel bei Thor viel zu schnell ging und bei Tony wohl nie tatsächlich stattfinden wird, nimmt sich der Film tatsächlich Zeit, sich Dr. Stranges Figur zu widmen. Zumindest fühlt es sich durch den gelungenen Score, den bedeutenden Dialogen und der leicht düsteren Optik so an - und für meinen Fall, es funktioniert auch ganz wunderbar!
 
In Balance dazu der visuelle Unterhaltunswert, der buchstäblich ein CGI-Kaleidoskop sondergleichen abfährt, das selbst wenn man manches daraus schonmal gesehen haben mag, immer noch weitere Ideen für visuelle Furore auffährt: Dimensionsbrüche, Infinity-Tricks oder gar das geniale Ausreizen der (spukigen) Astralebene – man durchbricht sowohl storytechnisch, als auch visuell gekonnt Meta-Ebenen.
 
Im Vollzug leistet man sich auch weniger fraktale Logiksprünge, wobei gerade der Unfall zu Beginn noch den auffälligsten Inszenierungs-Ausritt darstellt, hält sich neben dem Effektfeuerwerk aber doch behutsam am originellen Weg des Charakters selbst. Die mittlerweile etablierten Marvel-Jokes runden die Sache tatsächlich noch zum perfekten Unterhaltungskino ab. Vielleicht mengte man zur urigen Tempel-Materie etwas zuviel konträre Popkultur in die Gags, dafür schafft man hiermit nicht nur den Spagat ein breites Publikum anzusprechen, sondern auch, etwas Uraltes in aktuelle Zeiten zu transportieren. Außerdem sitzen die Schenkelklopfer ziemlich gut! Bücher ausborgen für Magier gestaltet sich nämlich durchaus amüsant; wobei ich gleich noch hinzufügen möchte, diese Bibliothek is der Knaller! Und wenn man noch eins aus dem Film mitnehmen sollte: Legt euch niemals mit einem Mantel an!!
 
Man schlägt also nicht nur ein neues Kapitel im MCU auf, sondern erweitert dessen ganzes Universum nochmals um ein Vielfaches!! Die daraus entstehenden Möglichkeiten wird man aufgrund der damit einhergehenden Tragweite zwar niemals ausreizen können –es sei denn man zerstört das gesamte MCU, was man aber damit anfängt, könnte ziemlich interessant werden!

So fand ich Dr. Strange richtig, richtig gut, weshalb er sich mit seinem Portalring, unverzüglich einen Platz in meine MCU-Top3 brannte!

Spoiler zu den Credit-Scenes oder Stan Lee nur auf Anfrage. ;)

 


Die 5. Welle
The 5th Wave USA 2016
 
Eine Alieninvasion durch deren Brainhugger –so nenn ich sie mal- hält nach den tödlichen Wellen zur Dezimierung der Menschheit, nur noch wenige Überlebende bereit. Cassie (Chloe Grace Moretz) muss sich nach dem Verlust ihrer Familie durch eine trostlose –aber doch schick aussehende- Apocalypse schleppen.
 

Die Effekte sind nicht auf Höhe der Zeit, erzielen in den über Menschen hereinstürzenden Katastrophen aber dennoch ihre beabsichtigte Wirkung. Moretz sinniert zwar gelegentlich in Off-Kommentaren, Tiefe kommt dennoch keine zum Vorschein. Ihr Trip von der kindlichen Unschuld zur Waffenträgerin, bleibt ebenso fragwürdig wie das indoktrinierte Kinder-RedDawn*-Squad im Einsatz gegen die Aliens. Zwischendurch ne Romanze wäre ebenso kein Problem, würde man nicht vollends die Kurve in nur so vor sich hin triefende Nicholas Sparks Gefilde nehmen!

*Hier müsste es wohl Alien-Dawn heißen.

Das Gute im Menschen hervorzukehren wäre sogar noch löblich, aber das Genre-Wechselbad so dermaßen kitschig und vermurkst zu inszenieren, lässt wohl nicht nur den guten Cast (C. Moretz, Liev Schreiber, Maria Bello…) rätseln wo man da nur reingeraten ist?

Von Nicholas Sparks infiltriertes Sci-Fi-Kino (Leidenschafliches Schmachten bei Holzhacken im herbstlichen Sonnenschein während Aliendrohnen fliegen), in unerwarteter Teenager Manier –erneute Adaption eines Teen-Bestsellers- das am Ende nach wie vor dort steht, wo es begann!
Ich war zwar als Sci-Fi-Fan kurz vom Grundsetting unterhalten, wenn es jedoch keine Fortsetzung geben sollte, wär ich keineswegs verwundert – eher bestätigt! 




Miss Daisy und ihr Chauffeur
Driving Miss Daisy USA 1983
 
Ein schöner Trip durch sonnendurchflutete Südstaaten, nebelumsäute Vorgärten und etwas idyllischer Winter - damit man ebenso visuell die Gefühlsspektren des Films abdeckt. Bis sich Miss Daisy an ihren Fahrer Hoke gewöhnt, braucht es nämlich Zeit, und das nur, weil die resolute Miss Daisy bisher immer alles selbst machte!!

Jessica Tandy, Morgan Freeman und Dan Aykroyd (als Miss Daisys Sohnemann) altern in diesem Zeitraffer von Film sichtlich schnell, weil man von den 40ern bis in die 70er unterwegs ist. Schöne Zeitrequisiten, dementsprechend muss auch mal der schicke Schlitten getauscht werden, gestaltet sich die Reise als filmisches Gedicht (mit etwas sympathischer Exzentrik) über eine vorurteilsbefreite Freundschaft, die schon ihren Nenner fand, bevor Martin Luther King begann (wird aufgegriffen) den hier durchlaufenen Zeitgeist aufzubrechen.

Nominiert in 9 Kategorien erhielt die Tragikkomödie 4 Oscars (Film, Tandy, Drehbuch, Make-Up), und wenn er heute auch von "Forrest Gump" oder "The Butler" thematisch eingeholt scheint, so ist die bereichernde Begegnung allemal einen schönen Abend, oder einen stimmungsvollen verregneten Sonntag Nachmittag wert! Parallel dazu erinnere ich mich fast automatisch an die lustige Parodie von Mos Def und Jack Black aus "Abgedreht". Einfach herrlich.




Das Wunder in der 8. Straße
*batteries not included USA 1987
 
Eine Gegend New Yorks soll von Immobilienyuppies platt gemacht werden. Letzte Bastion, das antiquierte Wohnhaus des Seniorenpärchens Frank (Hume Cronyn/Coocoon) und seiner geistig zerstreuten Gemahlin Faye (Jessica Tandy)... sowie einer Handvoll weiterer, äußerst sympathischer Bewohner!

Magische Hilfe scheint unterwegs zu sein: Mini-UFOs unbekannten Ursprungs, mit der Fähigkeit, Dinge im Nu zu reparieren! Ebenso hilfreich sind die kleinen fliegenden Ersatzteil-Tassen beim Verjagen wütender Ekelpakete (mittels Bratpfannen und Brotdosen), welche die letzten Bewohner dazu drängen wollen endlich auszuziehen.

Für die Bewohner gäbe es neben dem schicken 50er-Jahre Diner im EG des Hauses, so etliche weitere Erinnerungen, die man mit dem Abriss verlieren/zerstören würde.

Heimelig arrangiert, anrührend inszeniert, verdammt liebenswert und sogar mit einigen haarsträubenden Schenkelklopfern versehen. Die Effekte sind für ihre Zeit erstaunlich gut gelungen und der Score von James Horner spielt alle Stückchen. Die wohlige Darstellerkombination, jeder ein Charakter für sich, ist einfach immens sympathisch in ihrem (herzlichen) Zusammenwirken, genauso hat das rustikale aber behagliche Wohnhaus, "aufladenden" Charme.

Eigentlich sollte es eine Episode von Steven Spielbergs "Unglaubliche(n) Geschichten" werden, als Produzent entschied er sich dann jedoch einen Spielfilm daraus zu machen. Regisseur Matthew Robbins, der neben seinem Disneyfilm "Der Drachentöter" (81) hiermit seine wohl einzig noch bekannte Regiearbeit hinlegte, hilft Spielberg dabei, seinen gewohnt sentimentalen Charme in jederlei Hinsicht auszureizen.

Ein paar fiese Immobilien-Ganoven mit finsteren Absichten für etwas wüsten Radau im simplen (Märchen-)Aufhänger, dennoch vielmehr eine Fantasy-Familiengeschichte mit dem Filmherz am richtigen Fleck!

 
Civil War



 
Coverbilder: bluray-disc.de, amazon.de
 

it's FRIDAY!!

5. Juni 2015
Freaky Friday (Original) / Labor Day


Willkommen zum langen, warmen Wochenende!!

Was die meisten von Euch ja wohl auch in Feiertagsform genießen dürfen! Dazu hab ich zwei Filme, die einem einen abenteuerlichen Freitag, den Start ins Wochenende, schmackhaft machen, bzw. ein langes heißes Wochenende darbieten.

Gute Unterhaltung und ein WUNDERBARES WOCHENENDE wünsch ich Euch!!

 



 

Ein ganz verrückter Freitag
USA1976

Mutter Ellen (Barbara Harris) und Tochter Annabel (Jodie Foster) verstehen sich einfach nicht richtig, jeder fühlt sich vom anderen geärgert, weshalb sie sich wünschten für nur einen Tag mal tauschen zu können. Wie ein Disneyfilm es so vermag, greift die Magie über und jeder findet sich plötzlich im Körper des anderen wieder! Ein verrückter Tag besteht bevor, denn jeder hat einige Termine zu erledigen. In der Schule sind Tests zu schreiben, wichtige Sportereignisse zu absolvieren, die Mitschüler/Freunde stressen auch und Zuhause brennt der Hut, es gibt einiges für eine Feier vorzubereiten und der Haushalt schmeißt sich auch nicht von allein...

Der Bodyswitch ist gleich mal witzig! Das Bild splittet sich mit Fokus auf Mutter und Tochter, friert ein, macht ein paar knallige Farbblitzer, die Flächen verschieben sich und ERLEDIGT! Nun ist nur noch Schauspieltalent gefragt und das bringen die beiden echt gut rüber. Jodie Foster war grad mal 14 aber hatte hier in den 70ern schon Schauspielerfahrung aus Disneyfilmen und zwei Scorsese-Filmen, sowie sogar schon Filmpreise eingesackt. Also kein Problem in ihrem Schulalltag, als ihre Mutter, ein wenig auf Vornehm zu machen, ihren Schulfreundinnen ungewohntes Verhalten darzubieten und dabei auch kein Fettnäpfchen auszulassen, da das Töchterlein doch einige harte Sportsachen zu erledigen hat, bzw. hätte!

Barbara Harris in der Rolle der Mutter ist einfach nur der Knaller! Sie ist nicht nur hübsch anzusehen, sondern geht richtig auf als sie einen auf Tochter machen muss! Eine noble Dame, die plötzlich Kaugummi kaut, auf dem Skateboard steht, sich in schicken Klamotten abstrampelt  und völlig quirlig einen auf Teenager macht! Einfach nur liebenswert, keck und hammer amüsant!! Speziell als sie als Tochter mit ihrem kleinen Bruder (Sparky Marcus) Baseball-Spielen geht und bemerkt, dass sie den Kleinen doch nicht so hassen muss wie gewohnt, weil er doch nicht die konforme Petze ist für die sie ihn hielt.

fanpop.com / Walt Disney

John Astin, der bekannt ist als Gomez der Addams Family Serie, spielt hier den Familienvater, was recht ungewohnt erscheint wenn man seine Rolle aus den Addams kennt. Der Nachbarsjunge auf den Annabel ein Auge geworfen hat und als Mutter etwas beschattet, wird von Marc McClure gespielt, der später als Jimmy Olsen aus den Superman Filmen bekannt wurde und hier einen auf Rotznase (Allergie) macht und etwas mit der Mutter abhängt.

Für die 70er ist der Klassiker auch erstaunlich nachvollziehbar inszeniert, es wird schön ersichtlich wie jeder die Probleme des anderen erfasst, und erkennt, dass es das Gegenüber doch nicht so leicht hat wie erwartet. Liebeswert und lustig umgesetzt, vom neuen Alltag bis zu den Attraktionen des Jeweiligen läuft manches ganz schön verquer! So macht die Sache Spaß, ist locker, bezaubernd und hat dabei gegen Ende sogar noch etwas Action zu bieten. Annabel sieht zwar Erwachsen aus im Körper ihrer Mutter, kann aber dennoch nicht Autofahren, was einige Polizisten und Slapsticknummer auffährt und dabei sogar auf amüsant, kreative Art Streifenwägen schrottet. Der Slapstick fehlt sowieso keineswegs!
Ungewöhnlich ist hier auch das Zurückwechseln, denn es wechseln nicht wie anfänglich die Geister, sondern die Körper! So hängt plötzlich die Mutter, nun wieder im eigenen Körper, immer noch im Wasserski-Programm fest, sodass der abenteuerliche Spaß gleich noch weiter geht. 

Ein wirklich schöner Disney-Klassiker, ein gemütlicher Familienfilm, eine amüsante Bodyswitch-Komödie und definitiv besser als das Remake mit Lindsay Lohan und Jamie Lee-Curtis.

Den kann man sich bei Lust und Laune auf solch Filme auch mal ansehen, wobei auch gleich die Unterschiede schön auffallen. Vieles wurde abgeändert bzw. der Zeit angepasst. So spielt als Bsp. die neue Anna in einer Rockband anstatt im Schulorchester und im amüsanten Endgag wünschen sich Sohnemann und Großvater das selbige, anstatt im Original Vater und Sohn, wobei im Remake immer ein Glückskeks zum Einsatz kommt! Beim Original reichte schon der ausgesprochene Wunsch! Das Original gefällt mir eindeutig besser weil es einfach viel mehr Charme besitzt! Beide Filme heißen im O-Titel: Freaky Friday

Beide gibt es derweil nur auf DVD, wobei ich mir gerade von den alten Disney-Classics (Realfilme) mehr wünschen würde. Nach dem verrückten Freitag, hab ich mir als Beispiel auch wieder mal den Kultkäfer "Herbie groß in Fahrt" (74) angeguckt. ;)





Labor Day
USA2013

Der Labor Day ist ein Feiertag (Tag der Arbeit) und wird in den Staaten am ersten Montag des Septembers gefeiert. Regisseur Jason Reitman strickt um dieses lange Feiertagswochenende eine herzergreifende, charmante Geschichte unter brütender sommerlicher Hitze! Der Sohn von Ivan Reitman bewies neben manch kritischen Film (Thank You for Smoking, Young Adult) auch schon mit lockerem und angenehmen Gefühlskino (Juno, Up in the Air) sein Gespür.
Mit Labor Day schraubt er sein Feingefühl für solch Werke nochmals ne Etage hoch!

Eigentlich wird es darin sogar etwas brenzlich, denn der flüchtige Häftling Frank Chambers (Josh Brolin) sucht mit blutender Wunde Unterschlupf und wählt dafür die ziemlich depressive Adele (Kate Winslet) aus, die sich in ihrer Abgegrenzheit vom Leben gerade mal für den monatlichen Einkauf aus dem Hause in den Supermarkt wagte!
Natürlich gibt es beim Film auch kleine Unglaubwürdigkeiten/Vertrauensseligkeiten zu akzeptieren, aber hätte man die anders gelöst würden einem einige tolle Szenen flöten gehen und Jason Reitman gibt sich auch sichtlich Mühe, dass nichts absonderlich oder völlig naiv wirkt! Beweisen auch die Deleted Scenes die berechtigterweise rausgenommen wurden. Es wirkt in Summe alles völlig harmonisch und gefühlvoll eingefädelt.


Während die Polizei nun nach Frank sucht, bedroht dieser nicht die von ihm angesprochene Familie, bestehend aus Mutter-Sohn, sondern bereichert später die Szenerie indem er gänzlich positiv auf diese einwirkt!


expiriencefilm.com / Paramount

Obwohl er bestimmend ist, immerhin hat er den starken Part zu vertreten, so ist er zugleich völlig charmant, sympathisch und geht sogar darüber hinaus als er beginnt der zerrüttenden Familie in vielen Bereichen (Haus- und Männerarbeit, Kochen, Backen…) unter die Arme zu greifen! Das Vertrauen zum flüchtigen Mörder – wie die Nachrichten sprechen - wächst nach und nach. Obendrein scheint er genau das zu Erfüllen was der Familie an tiefen Sehnsüchten schon lange abgeht! Der Mutter die hingebungsvolle Liebe und jemanden der ihr durch ihre enorme Trauer hilft, und der Sohn sehnt sich nach einem funktionierenden Familiensystem und genauso nach Heilung für seine Mutter. Weshalb es nur eine Frage der Zeit ist bis sich jemand vertrauensselig an seine Schulter anlehnt!


twichfilm.com / Paramount

Über dieses lange Wochenende verteilt erfährt man in zwischenzeitlichen Rückblenden immer wieder Teile aus der Vergangenheit der Protagonisten ohne es aber zu schnell zuordnen zu können, damit neben der Spannung, dass Frank jederzeit auffliegen kann und jegliche Idylle zerstört wird, auch weiterhin etwas um die Figuren aufgeklärt werden möchte. Immerhin haben sowohl Frank als auch Adele eine belastende Vergangenheit!

Stimmungstechnisch kommt hier deshalb einiges zusammen, verschmilzt aber durch die sommerliche, schweißtreibende Hitze und einem ruhig dahintreibenden aber dennoch stets leicht bedrohlichem Score, zu einem homogenen Akt, voll mit genauso sinnlichen Bildermomenten! Das zelebrieren der sommerlichen/knisternden Stimmung im leicht abgelegenen Kleinstadthäuschen mit grünem Garten bringt nicht nur sonnendurchflutete Blätterwerke, sondern auch bei den Innenaufnahmen wärmende Anrüchigkeit. Während Frank Adele an einen Stuhl fesselt, bindet sich auch die Kamera an jeden sinnlich ausgelegten Handgriff, was sich beim Kuchen backen genauso fortsetzt. Hier fühlt man sich, eventuell wie der Junge, beim Zusehen schon fast deplatziert so intim scheinen diese Momente!

Gattlin Griffith als Sohnemann/Kind Henry spielt zwar seine Rolle recht gut, ist stets voll bei der Sache, jedoch ist sein Ausdruck so stark minimalistisch (angelegt), dass man manchmal echt nicht weiß, ob er sich nun nach etwas sehnt, gerade etwas ertragen muss, sich freut oder gar schon eifersüchtig auf den neuen Mann ist?  Was andererseits natürlich auch eine etwaige gefühlte Zerissenheit ganz gut rüber bringt aber nichts offensichtlich macht. Übrigens dient der Junge als Erzähler der Gesichte die sich im Jahre 1987 zugetragen hat!

Kate Winslet und Josh Brolin könnten nicht fabelhafter agieren, beide so glaubwürdig und auch so gegensätzlich. Er der starke Mann, voller Charisma, mit einem Ziel vor Augen, sie völlig gescheitert und Zerbrochen im dahinsiechen ihres mühselig, belasteten Lebens. Beide aber selbigen Nenner in dem was sie sich schon immer vom Leben erhofft haben! Was aus bestimmter Perspektive wohl auch recht naiv erscheinen mag, aber hier wie ein glaubwürdiger sommerlicher Traum dahingleitet in dem man sich aufgrund der famosen Stimmung einfach nur fallen lassen will! Mit Höhen und Tiefen, auch einem (wortwörtlichen) Schlag ins Gesicht, aber einem reichlich entlohnenden Ende! Es fühlt sich am Ende an, als hätte man ein ewig unvergessliches Wochenende mit ihnen verbracht und dabei jede Sekunde vollends "gespürt"! Großartiges und süss duftendes Charakter- und Gefühlskino, für Liebhaber von Stimmungen einfach unverzichtbar!!









 


Coverbilder: amazon.de / restliche Quellen bei den Bildern vermerkt

 

Weihnachts-anSICHTEN #2

17. Dezember 2015
  Santa Baby 2 / Vier Schwestern zu Weihnachten / Das weiße Rentier
 
 

 
 
Santa Baby 2
Christmas Maybe
USA 2009

Eigentlich fast untypisch für Ron Underwood (Tremors, City Slickers) bei beiden Santa Baby-Ablegern Regie zu führen, seine Spanne scheint aber demnach genauso breit zu sein wie George Millers pendeln zwischen "Mad Max" und "Ein Schweinchen namens Babe".
Das Drehbuch von Santa Baby 1 und 2 geht jedoch nicht auf seine Kappe, und darin steht städliche Karriere vs. idyllisches Weihnachtsmanngeschäft im geschäftigen Fokus.   
 
Jenny McCarthy übernimmt in beiden Teilen die Rolle von Santas Baby, der Tochter des Weihnachtsmannes, und hat sie gegen Ende des ersten Films noch versprochen, die Assistentin ihres Vaters zu werden um langsam das Geschäft zu übernehmen, so startet der zweite Teil dennoch fernab des Nordpols. In New York steht für die Karrierefrau eine Fusion zweier großer Firmen an, als sie bemerkt, dass ihr Vater in sowas wie 'ner Midlife-Crisis steckt und sie erneut zwischen ihren Geschäften und denen des Vaters jonglieren muss. 
 
Jenny McCarthy als Mary Santa, sowohl ihre Mutter als auch 3 Elfen kehren in ihre Rollen zurück, der Rest wurde ersetzt, sogar die Liebe ihres Lebens Luke (durch Dean McDermott) und der Weihnachtsmann (durch Filmmafiosi Paul Sorvino)! 
 
Das TV-Weihnachtsgebräu setzt sich dann aus Land- vs. Stadtleben - also Polaris vs. Big Apple –, unzähligen Weihnachtsplätzchen und streikenden Elfen zusammen, die werden nämlich von Kelly Stables (die Sprechstundenhilfe von Alan Harper) aufgescheucht! Die wollte nämlich in der Werkstatt des Weihnachtsmannes schon immer eine größere Rolle spielen und führte die Geschäfte sogar brillant als der Weihnachtsmann sich seinen neuen Hobbys widmete, als Mary aber zurückkam um den Laden zu schmeißen, sah sich die eigentliche Briefbotin wieder ins Aus versetzt. So versucht sie in listig-süsser Gemeinheit alle zu untergraben damit Mary scheitert. Zickige Weihnachtssabotage!
 
Die Elfen, die sie mit reichlich Plätzchen und Liebreiz zum Streiken bringt, können einen schon zum Lachen bringen, denn die wissen NIE wirlklich warum sie eigentlich streiken; die hellsten sind die keineswegs und mit Keksen kriegt man sie sowieso immer rum!
Einige Requistiten sind richtig entzückend, wie die kleine Eisenbahn rund um die Werkstatt von Santa, und die schneeüberladenen Wälder rund um den Hockeyplatz am See sind sowieso herrlich.
 
Die Erfolg vs. Herzlichkeitsgeschichte läßt also das Ex-Playmate zu schlechten Digieffekten auflaufen – zum Glück kommen die nicht oft vor – und in eine Beziehungskrise mit ihrem Schlittenhund-Postboten rutschen, um letztlich unartigen Menschen zu verzeihen, anstatt sie mitsamt Geschenkesack ins Eiswasser zu schmeißen! Naivität, Kitsch und Storybanaliäten obligat, bis man draufkommt, dass es sich mit dem Schlitten des Weihnachtsmannes auch gut pendeln lässt! Für Weihnachtsvielseher... (doch) ok. 


 
Vier Schwestern zu Weihnachten
The March Sisters at Christmas USA 2012

Die March Schwestern haben scheinbar schon weit zurückliegende literarische Wurzeln, fand ich doch überraschend nach Sichtung weitere Verfilmungen des Buches "Little Woman" aus dem Jahre 1868. Neben zwei Kinofilmen, 1933 mit Katharine Hepburn, 1949 mit Elizabeth Taylor und Janet Leigh (Psycho), auch noch einen Fernsehzweiteiler (1978) und den heute noch am ehesten in Erinnerung gebliebenen "Betty und ihre Schwestern" aus den 90ern, u.a mit Winona Ryder und Kirsten Dunst...

Nun hat man die MARCH Schwestern Jo, Meg, Amy und Betty auch noch für eine aktuellen Fernsehfilm übernommen und schickt die 4 unterschiedlichen Schwestern in der Vorweihnachtszeit um die Rettung ihres alten Familienhauses - dem Orchard-House!

Als ihnen eingangs ihre Mutter offenbart, dass sie das mittlerweile heruntergekommene Haus verkaufen will, werden die Schwestern sofort wehmütig. Sie gibt ihnen aber die Chance sich vom Haus zu verabschieden indem sie es in ihre Obhut legt während sie bis Jänner auf Reise geht. So können die Schwestern von Halloween weg, über Thanksgiving, bis hin zu Weihnachten, ihre Kinderheitserinnerungen nochmals vor Ort auskosten um Lebewohl zu sagen. Da sich die Schwestern dennoch nicht vom Haus trennen wollen, setzen sie ihre letzte Hoffnung in eine Renovierung. Vielleicht überlegt es sich die Mutter dann doch anders.

Tja, ohne Moos nix los, könnte man nun sagen, denn die Schwestern sind in ihren unterschiedlichsten Lebensetappen nicht grad flüssig, oder handwerklich begabt. Und um etwas von ihrem spendablen Freund Teddy anzunehmen sind sie zu bescheiden... oder auch zu sturköpfig! Gerade Jo nervt in ihrer dickköpfigen Rolle oftmals rum.
So wandert die Renovierung mehr in den Hintergrund und die einzelnen Probleme der Mädchen drängen sich auf.

Die Idee 4 Schwestern unter Feiertagsstimmung zusammenzuführen um an einem Strang zu ziehen, kann schonmal besinnlich wirken, denn besinnen sollten sich die Schwestern nun alle auf etwas in ihren Leben. Ob es nun die Kunst ist, etwas zu machen was man liebt, seine Ideale nicht zu verkaufen oder einfach nur die Liebe, oder das Loslassen zum bewegenden Thema wird, die Schwestern können sich gegenseitig weiterhelfen. Auch nicht ohne die Hilfe einiger Männer in ihrem Leben, die zwischen Klavierstunden und dem Entdecken eines Kamins bei den Renovierungsarbeiten, die Schwestern immer wieder etwas (hilfreich) aus dem Konzept bringen.  

Also etwas Zickenkrieg und auch allerlei Romanzen gesät auf dem Weg nach Weihnachten, ein schöner erster Schnee-Moment und ein schönes Haus im Kolonialstil, zumindest bei den Außenaufnahmen, anderwerweitig sieht man nämlich auch mal ein anderes Haus. Also ganz einwandfrei ist die Sache definitiv nicht und manch Schnitte zu Beginn auch etwas ruppig. 

Ansonst ist "4Schwestern zu Weihnachten" der typische Fernsehfilm mit Durchschnittsdarstellern zwischen nett anzusehen und gelegentlich nervig. Für das Vorweihnachts-/Feiertagsnachmittagsprogramm, während man vielleicht noch nebenbei Geschenke einpackt. Nicht sehen muss, aber kann. Am Ende muss auf jeden Topf ein Deckel passen und wer keinen findet, bekommt einen Job. Frohe Weihnachten! ;)



 
Das weiße Rentier
White Reindeer
USA 2013
 
Suzanne (Anna Margaret Hollyman) liebt Weihnachten über alles. Schon kurz nach Thanksgiving beginnt bei ihr die Weihnachtsmusik zu laufen und die Neubefüllung des Kühlschranks mit reichlich Egg Nog (sowas wie Eierpunsch)! Dieses Jahr erwartet Suzanne jedoch eine große Überraschung: Voller Freude erfährt sie von ihrem Geliebten, dass sie nach Hawaii ziehen werden… und dann wird er von Einbrechern erschossen! …Yuhuuuu!
 
Oh! Das war jetzt irgendwie daneben!!

Nunja, so fühlt sich aber doch öfter der Humor dieser Tragikkomödie an! Eingebettet in durchwegs trockenen Humor und gleichgestellter Stimmung erlebt man einige Absurditäten die Adventszeit hindurch. 
Die Zuckerstange, die Suzanne von einem Polizisten zum Trost bekommt, zieht sie nämlich nun auch nicht mehr aus ihrem Loch!
Ihr Freund ist verstorben, und das verkackt ihr nicht nur ihre so heißgeliebte Zeit! Traurigerweise erhält sie dann auch noch weitere Hiobsbotschaften: Ihr Freund hatte sie zuvor noch mit einer Stripperin betrogen und auch ihre Eltern wollen sich scheiden lassen.
 
In den ruintreibendes Trauershoppen (weihnachtlicher Overkill) und manch frivole Gelüste helfen auch nicht über den Schmerz hinweg, im Gegenteil, es treibt sie weiter mühselig in den Abgrund richtung Weihnachten – wohin sich leider auch der Film schleppt. Als kleinen Ausweg sucht Suzanne Kontakt zur Stripperin Autumn (Laura Lemar-Goldsborough), dem lüsternen Fehltritt ihres Mannes, und will sogar mit ihr abhängen. Es entwickelt sich eine Freundschaft zwischen den beiden.
 
"Autumn ist mein Strippername, mein richtiger Name ist Fantasia!"
 
Die doch irgendwie hübsche Darstellerin Anna Margaret Hollyman - recht gut in ihrer Rolle - wirkt anfänglich wie die Unschuld vom Lande, bis mehr und mehr etwas schwarzer Humor und reichlich situationsabwegige Eigenarten auftauchen. Doch auch witzig und gelegentlich (auf-)reizend, doch vielmehr deprimierend!! Der Humor wurde doch recht verkrampft/steril ausgelegt, was eindeutig dem trübseligen Score zu Grunde liegt, der ganz markant diese träge/zähe Stimmungslage vorgibt. Taucht optisch mal weihnachtliche Wärme auf – kommt doch öfter vor - wird die wie Suzannes schwierige Trauer wieder im Score erstickt. Der visuelle Eindruck wirkt anfänglich etwas schal, löst sich aber spätesten mit den Discobesuchen und manch Partys wieder auf.
 
Letztlich geht es doch darum, den eigentlichen (Weihnachts-)Glauben wieder zu entdecken, abseits eines kindlichen Traumes, dessen Weg über schwarzen Humor, Stripperinnen, Koks und einer Advent-Swingerparty – Premiere; hab ich echt in noch keinem Film gesehen – hin zu einem doch akzeptablen aber abrupten Ende führt.
Da ich euch nun ziemlich alles schon verraten habe, müsst ich euch den Film nicht mehr unbedingt ansehen, es sei denn, ihr steht auf gefühlstriste Stimmungen und melancholischen Witz, dann hat diese ganz spezielle Trauerphase gewiss ihren Reiz!


 





 

... zuletzt gesehen ...

10. September 2012
The Last Winter / Der perfekte Ex / The Runaways / Real Steel
Hier nun die Filme die ich mir in letzter Zeit zu Gemüte geführt habe, egal ob nun auf Blu-Ray, DVD, im TV oder sonstigen Medien ... Ich bewerte die Filme hier nicht mit Punkten, weil dies nur eine subjektive Entscheidung ist. Jeden Menschen spricht unbewusst etwas anderes an und man findet es demnach auch besser oder schlechter. Diese Bewertungen stellen nie ein Faktum dar. (Individualität!) Hier also meine persönlichen anSICHTEN ...




The Last Winter (Blu-Ray)
Die Kriterien Abgeschiedenheit, Schnee und etwas unbekannt Gruseliges finde ich immer schon von vornherein sehenswert. Hier geht die Bedrohung mal von Mutter Natur aus, wobei man aber nicht weiß was es damit auf sich hat. Was den Grusel-Thrill, auch wenn er irgendwie ruhig dahinläuft, immer spannender macht. Man will wissen was es mit den, stets schräger werdenden, Vorgängen auf sich hat. Deshalb hat mich die Geschichte von Profitwirtschaft vs. mysteriöse Natur und dessen Charaktäre gut unterhalten. Besonders toll fand ich diese Container Szenerie, wobei ihnen aussen der eisige Wind [bedrohlich] um die Ohren saust und drinnen die wenigen Leute zusammen [geborgen] im Warmen sitzen. Das schafft eine Atmosphäre die mir sehr gut gefällt.

Das Erscheinen des Unbekannten ist bestimmt für manche fragwürdig, mich hat es an einen Sci-Fi Streifen erinnert und ich hätte mich auch mit weniger zufrieden gegeben. Die Schlussszene fand ich dann richtig gut. Ein Film der wieder mal spaltet, entweder man langweilt sich hier zur Gänze oder man fühlt sich gespannt wohl in dieser prekären Atmosphäre. Ich gehöre zu Letzteren.


Der perfekte (S)Ex (DVD)
Ally Darling (Anna Farris) liest in einer Kolumne, dass Frauen nach 20 Liebhabern nicht mehr die wahre Liebe - oder besser einen Heiratskanditaten - finden. Da sie schon mit 19 in der Kiste war, wird es nun ziemlich eng für sie. Aus diesem Grund versucht sie ihre Verflossenen aufzuspüren, da diese nicht mehr zählen und einer davon der RICHTIGE sein könnte. Colin (Chris Evans) spielt den lässigen Nachbarn, der ein Problem hat seine One-Night-Stands am nächsten Morgen los zu werden. Deshalb hilft ihm Ally dabei, sofern er ihre Verflossenen ausfindig macht ...

Diese Sorte Film kennen wir alle und jeder weiß im vorhinein schon wie er enden wird, was aber hier völlig belanglos ist, weil es nur darum geht wie der Weg dorthin gepflastert ist. Anna Faris ist mir zwar nicht die Liebste, aber sie verkörpert ihre Rolle ganz amüsant und witzig. Sie bringt das Image der unkomplizierten Frau, die locker lässig auch dein (sexy) Kumpel sein könnte ganz gut rüber. Evans ist oft nackt und lebt den frivol ungenierten Lifestyle des musikalischen Aufreißers am Band. Der Film ist nicht zu weit unter der Gürtellinie und auch nicht zu tief im Kitsch steckend, ganz gemütlich leichte Abendunterhaltung mit seiner zweiten Hälfte.

Highlight : Die Dachterasse !

Zum Vergleich - aus letzter Zeit - muss ich sagen "Crazy, Stupid, Love" hat mich in dieser Kategorie wieder mal positiv überrascht und "Brautalarm" hat mir gar nicht zugesagt, ich konnte weder wirklich lachen, noch schmachten ...


The Runaways (Blu-Ray)
Ich steh auf Musik(geschichte) und hab mich gefreut über dieses Biopic. Doch die darstellerische Leistung lässt sehr zu wünschen übrig. Ich kauf den beiden die Verkörperung nicht im geringsten ab. Die beiden, Steward/Fanning wirken in diesem BIZ total deplaziert. Als ob man etwas richtiges, mit Pop-Stars aus dem Filmbiz versehen wollte um eine bestimmte (neo)Zielgruppe "auch" zu erreichen. Was ein totaler Missgriff war. Selbst meine Freundin - und die schaut auch mal Twilight - sagte, sie kaufe ihr die Rolle nicht im geringsten ab ! Sie meinte, sie spiele nicht anders als sonst ...

Der Film selbst vermag auch nicht zu fesseln obwohl der Background ja gut wäre. Leider stellt sich erst gegen Ende mal eine Szenerie und Schauspielerei ein, die auch sehenswert, spannend wäre .... lange zu spät !

Was man ihm Gute halten kann, ist die Musik und die Bilder die man geliefert bekommt. Tolle Farben die für einen gewissen Retro-Touch auch in zeitlich dazu passenden Farbnuancen varrieren. Leichtes Korn macht manche Szenen einfach markanter und erzeugt so einen rockigen Flair. Die Musik von Joan Jett ist toll ! I Love RockN'Roll too !

Das Steel ist echt schick, besonders die glänzende Kirsche auf der Front !


Real Steel(Blu-Ray)  
Charlie Kenton (Hugh Jackman) war Boxer, der Sport hat sich aber in der Zukunft grob verändert. Die Menschen sind, um mehr rohe Gewalt zu sehen (Gesellschaftskritik), auf Roboterkämpfe umgestiegen ! Weshalb Charlie, um nicht finanziell vor die Räder zu kommen, auch auf den Zug aufgesprungen ist und weiterhin mit ferngesteuerten Bots kämpft. Leider ist seine Egozentrik was 'das grosse Geld' und den Hunger nach einer persönlichen Bestätigung – für ihn selbst - das selbe geblieben. Somit scheint sein Charakter durch Unüberlegtheit und Leichtsinn immer wieder zum Scheitern verurteilt …
Dazu kommt nun, dass ihm sein elfjähriger Sohn, dessen Mutter verstorben ist, für einen Sommer zur Seite gestellt wird.

Wir wissen alle was nun kommt und das könnte vorrangig als Problempunkt des Films gesehen werden. Es werden nach und nach die üblichen Klischees abgearbeitet. An der Schmerzgrenze waren die Abhangszene und der Endkampf "David gegen Goliath" welcher an Realismus fast an den Haaren herbeigezogen wirkte, aber man darüber hinwegsehen kann. Eigentlich ist es hier fast selbstverständlich und man es von einem Film dieser Art schon erwartet und in erster Linie unterhalten werden will. Das bekommt er auch – in bester "Over The Top" Manier - hin !

Da sich Charlie weder wirklich um seinen Sohn, geschweige denn um etwas wie Fürsorge schert, ergeben sich des öfteren witzige Szenen. Wenn der Junge z.B. ohne Zeitzwang, Tag oder Nacht an etwas tüftelt was ihn gerade interessiert. Dabei ständig Dr. Pepper Cola schlürft und dadurch hyperaktiv seine Rolle zum besten gibt. Highlight, wie er mit dem Bot einen Robot-Dance zum besten gibt ! Für die Rolle wurde dem jungen einiges an Raffinesse und Smartness geschrieben, damit er gegen seinen Vater bestens angehen kann.

Obwohl der Film in der Zukunft spielt hat er in der Optik, neben hochstilisierter Technik und Elektronik, einen dreckig industriellen Look. Das steuert wunderbar zur Stimmung bei. Schmutzige Garagen, zerfetzte Roboterteile und mein Highlight, sein alter Truck !! Man merkt, dass sie zeittechnisch eine größere Spanne ins Bild bringen, was dem Film sehr zu Gute kommt. Neben eingefangenen nostalgischen Naturaufnahmen, ist dieser Spagat auch an den Robotern erkennbar. Im Vergleich der Bot, der den Weltmeistertitel trägt, feinste Materalien, hochtechnisch entwickelt, völlig Up-To-Date und dann der alte Sparing-Bot den der Junge findet. Eine ganz alte Generation !

Der Rest des Bildes ist auch hervorragend, aber stetige Detailschärfe wird leider vermisst. Der Ton ist zwar sehr gut, teils super dynamisch, aber im großen und ganzen merklich verschenkt ! Nebenbei die deutsche Stimme von Jackman finde ich besser zur Rolle passend, im O-Ton wirkt der Charakter zu weichgespült. Die Extras, alle in HD vorhanden, sind - durch eher kürzere Clips - ganz gut verteilt. Interessant, die Boxlegende „Sugar Ray Leonard“ hat Hugh Jackman für den Film trainiert und Tips erteilt ! Nebenbei noch erwähnt, dass Product-Placement war großteils – bis auf die PepperCoke - echt nervig !!


(Bilder: lovecraftzine.com, dvd-forum.at, ricardo.ch,  sf-fan.de)

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26. Juli 2012
Cry Baby / Jesus / Manche mögen´s heiß / Predators
Hier nun die Filme die ich mir in letzter Zeit zu Gemüte geführt habe, egal ob nun auf Blu-Ray, DVD, im TV oder sonstigen Medien ... Ich bewerte die Filme nicht mit Punkten weil dies nur eine subjektive Entscheidung ist. Jeden Menschen spricht unbewusst etwas anderes an und man findet es demnach auch besser oder schlechter. Diese Bewertungen stellen nie ein Faktum dar. (Ein hoch auf die Individualität!) Hier also meine persönlichen anSICHTEN ...
 


Cry Baby (Blu-Ray)
Der Film greift die damals stattgefundenen Rivalitäten zweier Gesellschaftsschichten auf. Dieses nostalgisch gespickte Häppchen greift diese Thematik nicht nur in Form eines Musicals auf sondern bedient sich frohlockend der Elemente einer Farce. Herrlich unglaubwürdig und überzogen kommen Situationen und die verbale Ausdrucksweise der Darsteller daher.

Ich finde allein optisch die 50´s schon geil, nicht nur die tolle Mucke sondern auch die gesamte Ausstattung des Films ist ein Highlight. Manchmal denkt man sich Ähnlichkeiten zu Dirty Dancing, Grease oder Eis am Stiel, der Film selbst ist jedoch unabhängig davon und für mich um einiges cooler und hipper als seine Verwandtschaft.

Das Bild ist ein bonbonfarbenes Highlight, wirklich toll bearbeitet. Es bringt die knalligen 50ziger Jahre Retro-Pop-Farben bewusst überzogen auf den HD-Schirm !
Selbst der herausstechende Lippenstift, die bunten (Ska-)Gewänder und die speziell farbenen Hintergründe werden einem reichlich satt vor Augen geführt.
Negativ fiel mir auf, dass gegenüber der 4:3 TV Fassung das Widescreen Bild der BD oben und unten beschnitten wurde, somit kann ich nicht richtig sehen wie Tracy Lords ihren Hintern beim impfen bewegt ...
Den Kontrast wirkte außerdem an der Grenze zur Überzogenheit, was natürlich bewusste Wahl ist, aber dadurch an der Kippe steht.

Der Rockabilly-, Rock N´Roll- und Rythmth&Blues OLDIE-Sound kommt trotz "dts 2.0" sehr gut rüber, im Vergleich zu den anderen Tonspuren sogar ziemlich klar und deutlich !

Als Extra gibt es eine 47Min. Doku die sehr interessant die Hintergründe dieser Gruppierungen, der Anspielungen auf alte Filme, Filmfassungen, der speziell zusammengewürfelten Schauspielertruppe und einiges mehr, beleuchtete.
Dann noch ein Audiokommentar und einige entfernte Szenen. Wobei mir bei diesen auffiel im Fernsehen damals eine andere Fassung gesehen zu haben. Was die Doku aber auch beleuchtete !



Jesus (DVD)
Also über die Wohl größte "Geschichte" der Menschheit braucht man wohl zwecks Story nicht mehr viel erläutern. Dieser Film erzählt wie viele andere die Wirk- sowieso Leidensgeschichte des wohl größten "Avatar" unserer Geschichte.

Was an dieser Verfilmung aber anders zum Tragen kommt, ist die Perspektive, der Ausgangspunkt für alles ist seine Mutter Maria. Der Film schildert ihre Seite. Von ihrem Leben mit Josef, dem Empfangen des Hl. Geistes bis hin zum machtlosen Erleben eines Schicksals als Mutter...
Ich bin durch die Filmographie, einer meiner Lieblingsdarsteller auf den Film gekommen. Und zwar Christian Bale und ich wusste vorher nicht, dass er auch mal Jesus verkörpern durfte. Da dacht ich mir, dass ist eine Sichtung wert.
Er taucht im Film aber auch erst später auf, weil die Story ja grundsätzlich um Maria handelt. Aber er brillierte auch schon damals und somit in dieser Rolle !
Der Film ist von 1999 und trägt manchmal auch den Titel "Maria - Die heilige Mutter Gottes". Der Streifen kommt zwar nicht allzuweit über Fernsehnorm hinaus, aber wer ein kompaktes Werk sehen will und auf einiges verzichten kann, dem kann ich diese knapp 90Minuten Fassung, besonders auch wegen Bale empfehlen.

Was mich wunderte war das Bild. Denn das ist für eine DVD manchmal wirklich gut. Besonders am Ende bei der Kreuzigung empfand ich es für Momente verdammt scharf. Das unterstrich perfekt die Theatralik. Ich benutzte dieses Wort weil es wirklich fast wie Theater wirkte. Die Szene hebt sich optisch/farblich und Kulissentechnisch vom Film ab und kreiert somit einen eigenen Flair.



Manche mögens heiß (DVD)
Jack Lemmon und Tony Curtis sind, in diesem Film von Regisseur Billy Wilder, auf der Flucht vor üblen Ganoven größeren Kalibers. Notgedrungen bedienen sich die beiden Musiker eines Rollenspiels durch welches es folglich mehr als drunter und drüber geht ...

Der Film ist zwar aus den Fifties spielt jedoch Ende der Zwanziger in der Zeit der Prohibition. Es dauerte nicht lange bis mir auffiel dass der Film zwei Genres vermischt. Eine Verwandlungskomödie welcher sich der Film grundsätzlich bedient und dann noch von Beginn weg eines Ganstermovies ala Original Scarface. Was auch die Altersfreigabe von 16 erklärt. Heutzutage würden sich Filmfirmen das nicht mehr erlauben, weil sie aus Profitgier ein nur größtmögliches Puplikum ansprechen wollen. Aber damals herschte vielleicht noch nicht ganz soviel Gier wodurch ein individuell ganz eigener Film entstanden ist.

Jack Lemmon und Tony Curtis geben in der Verwandlung zu FRAUEN wirklich eine hervorragende Leistung zum Besten, dabei wechseln sie sich am übertrumpfen ständig gegenseitig ab. Ich habe wirklich NOCH NIE einen Film gesehen, der soviele (witzige) Metaphern zum Besten gegeben hat. Scheinbar wurde da ein bestimmter Wert darauf gelegt, den diese doppeldeutigen Aussagen und Umschreibungen sind stets verblüffend.
Marilyn Monroe gibt musikalisch und besonders körperbetont ihr Talent zum Besten. Sie spielt gleichzeitig liebenswert verletzlich und entzückend reizend !

Obowhl ich den Film manchmal leicht überbewertet finde, ist er für seine Zeit grandios und auch heute noch hervorragend Unterhaltsam ! Zeitlos !



Predators (Blu-Ray)
Die Geschichte ist uns ja bekannt... Ein Dschungel, ein Haufen Elite Soldaten und etwas unbekannt Grausames. Und keiner weiß was hier gespielt wird !

Der Anfang ist schon mal total spannend, von mir aus hätten sie statt der Action noch weiter tüfteln können wo sie sind, wie sie dort hingelangt sind und warum sie überhaupt dort sind. Dann nach und nach die Überraschungen welche die Wende ins Sci-Fi-Genre lenkten, fand ich wirklich spannend in Szene gesetzt.

Die Zusammensetzung der Charaktäre find ich klasse. Elite Soldaten, Mörder, Söldner, Kopfgeldjäger und Konsorten aus unterschiedlichsten (ethnischen) Truppen/Einheiten der ganzen Welt. Wild auserlesen und zusammengewürfelt um dann zu sehen ob die untereinander unbekannten (Einzel-)Kämpfer auch als Team funktionieren.

Als ich das erste mal von diesem Projekt hörte und dann von Adrien Brody zweifelte ich. Ich mag ihn sehr als Darsteller (neben anderen Titeln ist Oxygen ein brillantes Schauspiel von ihm) aber für einen Action Film dachte ich mir, das wird schwierig.

Aber ich wurde eines besseren belehrt, viele sagen zwar sie nehmen ihm diesen Part nicht ab, aber ich fand ihn durch sein Einzelgängertum und seine Aussprache glaubwürdig. Ein Actionhero muß für mich kein eiweißgeschwängerter Gewichtsbrocken sein ! Ein klasse Actionbuddy braucht nicht NUR Kraft sondern auch Technik und Hirn.

Einzig und allein bei Topher Grace als Doc. dachte ich mir. Was macht der in diesem Film ? Passt ja gar nicht, wenn man aber bedenkt welche Rolle er übernimmt, passt das irgendwie. Laurence Fishburne, keine Ahnung warum dieser Part eingebaut wurde. Für mich nicht nur umsonst, sondern auch bescheuert. Warscheinlich nur um Zeit tot zu schlagen ?

Die Bezüge auf den Ur-Predatorfilm kamen auch gut. Da fühlt man sich als Zuseher vertrauter wenn Verbindungen geschlossen werden. Nicht nur die verbalen Bezugsnahmen sondern auch die Anspielungen. Beispiel, in Bezug auf Indianer/Machete (Original) und Samurai/Schwert (Sequel) Kampf !!

Keine großen Überraschungen, nichts wirklich innovatives aber ein super Dschungel, dadurch wieder ne hitzige Atmosphäre, ein Haufen cooler Typen, ein taffes Girl, jede Menge Wummen, spannende Tüfteleien .... und Predators !
Also ich hab mir nicht zuviel erwartet und war gut unterhalten. Erwarten braucht man sich aber wirklich nicht viel ...


(Bilder: Fox, ems, United Artists, Universal)

Eagle vs. Shark / La Boum - Die Fete / Ein gutes Herz / Alabama Moon
Hier nun die Filme die ich mir in letzter Zeit zu Gemüte geführt habe, egal ob nun auf Blu-Ray, DVD, im TV oder sonstigen Medien ...
Ich bewerte die Filme nicht mit Punkten ... weil dies nur eine subjektive Entscheidung ist. Jeden Menschen spricht unbewusst etwas anderes an und findet es dann nach seinem Ermessen ... irgendwie. (Ein hoch auf die Individualität!)
Filme sind nur nach persönlicher Meinung gut oder schlecht. Bewertungen stellen nie ein allgemeines Faktum dar. Hier also meine persönlichen anSICHTEN ...




Eagle vs. Shark (DVD, ausgeliehen)
Jarrod will mit seiner Vergangenheit abschließen und deshalb
den Rowdy, der in auf seiner High-School immer genötigt hat
zum Kampf herausfordern. Nebenbei lernt er eine Frau kennen
... oder auch umgekehrt.

Die "Normalos" würden die Charaktäre dieses Films als absolute "Loooooser" bezeichnen. Die Figuren stellen das in höchster skurriller Manier dar. Desöfteren greift man sich aufs Hirn und denkt sich ... *wtf*
Wenn man Filme wie Nacho Libre oder Napoleon Dynamit mochte kann man hier mal reinschauen. Ansonsten sollte es man wohl bleiben lassen. Ich hab mich während des Films echt gefragt, gehts verhaltenstechnisch noch blöder ? Zuerst wollte ich ihn wieder rausgeben, aber da ich Filme zu Ende gucken muss um mir eine wirkliche Meinung zu bilden hab ich ihn erledigt. Was nun nicht ganz übel war. Es sind einige schräge und somit trocken witzige Momente vorhanden. Zwischendurch gibt es im Film immer sowas wie Animationen. Gegen Ende erscheint die letzte, die dann den Film, Gott sei Dank, noch abrundet und einem etwas bewusst macht. Mit dieser enthält der Film noch einige Botschaften .... empfehlen würde ich ihn trotzdem nicht.
Highlights : Konsolenkampfbattle, die Familien




La Boum - Die Fete (DVD, Freundin)
Irgendwann wollte ich den französischen Kultfilm aus 1980 auch mal gesehen haben. Da meine Freundin das Box-Set auf DVD besitzt, hab ich mir Teil1 nach langer Wehr endlich mal angesehen. Naja, dass übliche Teen Thema um Sex, Drugs, Alkohol aber besonders die (erste) große Liebe. Die Angst der Mutter, das ihre Tochter zu schnell erwachsen wird. Und parallel jedoch selber in einigen Dilemma´s steckt. Die junge Sophie Marceau in der Rolle als pubertierende Tochter.
Obwohl ich solche Teeniefilme manchmal auch gerne sehe, konnte mich dieser mit seiner speziellen Stimmung nicht anstecken. Meine Freundin dafür umso mehr ... Meine Genrefavoriten bleiben eher die amerikanischen Varianten wie, der Frühstücksclub, Varsity Blues, Dazed & Confused und 10 Dinge ...
Ok gesehen, abgehakt. Teil2 werd ich mir wohl nicht mehr ansehen.
Highlights: die Oma, französischer Flair



Ein gutes Herz (DVD, ausgeliehen)
Den Film hat mir "muecke" in meinem Beitrag über SloMo´s empfohlen.
Alter Mann mit Herzleiden nimmt jungen suizidgefährdeten Obdachlosen unter seine Obhut. Mit dem Hintergrund das der Junge mal seine Bar übernimmt, wenn er dahinscheidet.
Echt sonderbar mitanzusehen, wie sich zwei Menschen, die sich nicht wirklich kennen und unterschiedlicher nicht sein könnten, versuchen auf einen Nenner zu kommen.
Um unbewusst etwas voneinander zu lernen. Der junge Mann wird in Menschenfeindlichkeit und Arroganz belehrt, der alte Mann in Offenherzigkeit und Freundlichkeit. Brian Cox spielt den Grisgram hervorragend und sein filmisches späteres Spiegelbild Paul Dano brilliert genauso, wie schon in "Little Miss Sunshine".
Der Film hat mir, zum Teil durch den trägen Score, zu tiefe Melancholie aber gleicht sie mit einer Portion Herz und auch Witz wieder aus. Ein sehr gemütlicher Dialogfilm über Aussenseiter mit einer guten menschlichen Geschichte. Hat mir echt gut gefallen !
Highlights: die Gans Estragon, das Kaffeekochen




Alabama Moon
(Blu-Ray, gekauft)
Der Hauptdarsteller des Films ist die Natur. Wirklich wunderbar eingefangen und traumhafte Bilder. Jimmy Bennett, der schon manche Schauspielerfahrung hat, war bei diesem Film gerade 13.
Er ist wahrlich ein junges Talent und verkörpert seine Rolle perfekt.
Der Film ist für mich immer an der Grenze vom Familienfilm zum Erwachsenendrama, ordnet sich aber von Szene zu Szene bei keinem richtig ein.
Deshalb bekommt man abwechselnd Wohlfühlkino und dann wieder tiefergreifendes Kino. Trotz allem toll verpackt und herrlich anzusehen.
Clint Howard spielt wieder mal ein Scheusal der Sonderklasse, teils ekelig dann wieder abstrus witzig. Alles in allem ein wunderbarer (Survival)Film über die Verbindung zur Natur und unsere (ab)NORM(e) Gesellschaft. Besonders hervorzuheben das hoch auf die Freundschaft !

Das Bild ist in der Tat eine Augenweide. Der Ton fügt sich räumlich sehr gut dazu ein. Mich wunderte trotzdem das wir auf Deutsch einen HD 5.1 Sound bekommen, dieser in Englisch jedoch nur in Stereo vorliegt ? Aber mir soll´s recht sein.
Als Extras sind leider nur Trailer vorhanden, was ich wirklich sehr schade fand. Hätte gerne mehr gewusst.
Highlights:  Schlägerei, Erdverbundenheit


(Bilder : Capelight, Alamode, Eurovideo, Universum Film)


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