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1972  Die Frösche - Killer aus dem Sumpf / Auf die Frösche, fertig, los!
Frogs


Pickett Smith (Sam Elliott) ist gerade in der Nähe Floridas unterwegs und hält fotografisch neben manch Tieren auch die enorme Umweltverschmutzung in den dortigen Gewässern fest. Als er durch den Leichtsinn eines Bootfahrers mit seinem Kanu zum Kentern gebracht wird, laden die ihn zur Wiedergutmachung auf deren Familieninsel ein.

Dort bleiben wir dann auch und die Insel liefert gleich mal ein nettes Abgeschiedenheitsszenario. Die Frösche quacken bedrohlich um die Wette, während sich die dort befindlichen Menschen immer mehr Sorgen bereiten da nach einiger Zeit  immer mehr Leichen in der Umgebung auftauchen! Wobei man die Frösche hier wirklich nicht als Killer bezeichnen kann! Sie sind durch ihr Chor-Quacken eher die Signalgeber, sozusagen die akustische Vorhut zur drohenden Gefahr. Die nämlich hier von allen Tieren rund um diese Insel, dessen Wäldern und Sümpfen, ausgeht! Am meisten kriechen noch Schlangen und Echsen durchs Bild, aber auch Vögel, Spinnen und Krokodile wollen den Leuten ans Leder!

Fast nur Familie Crockett befindet sich auf der Insel mit ihren schicken Anwesen, hinzu kommt das Personal und der eben hinzugestoßene Pressefotograf/Umweltaktivist, der von Sam Elliot verkörpert wird und so jung fast nicht zu erkennen wäre. Man kennt ihn ja meist nur als alten zotteligen Haudegen der irgendwelchen Leuten mal aus der Patsche hilft - als Bsp. Patrick Swayze in Road House oder mal ne Runde mit dem Ghost Rider (Cage) dreht. Eine zweite bekannte Rolle übernimmt Ray Milland (Panik im Jahre Null, Das verlorene Wochenende) der ja durch Roger Corman auch etwas einschlägige Genreerfahrung mitbringt und eine gewohnt gute Performance als herrisch, stures Familienoberhaupt im Rollstuhl abgibt.

Aber kommen wir nun zu den Kills, den die sind meist ultradämlich! Nicht nur das man die Morde meist in seiner Fantasie ergänzen muss, auch die Opfer  verhalten sich tadellos trashwürdig, indem sie als Bsp. in giftige Gase hineinlaufen, anstatt davon weg! Oder einfach nur Kreischen während eine SCHILDKRÖTE(!!) auf sie zukommt/schwimmt. OK, die Lady steckt im seichten Wasserschlamm fest, aber HEY, eine Schildkröte!!!! Einen Fight mit einem Krokodil gibt es auch, und sogar bei der Schmetterlingssuche kann man umkommen!! Das muss man gesehen haben, oder?? :D

So nebenbei hätte dieser Tierhorrorvertreter eigentlich auch ne ökologische Botschaft, da sich zwecks Umweltverschmutzung,  Pestizide... die Tiere verbünden und die Natur ihre Rache nimmt, aber unweigerlich wird die von der amüsanten Trashnote verdrängt. Stimmungstechnisch gebe es sogar passendes Geplänkel sodass etwas Gruselstimmung aufkommt und man sich gelegentlich sogar fühlt als sei man in einem alten Slasherfilm. Aber ansonsten ist die Sache nur träge, schnöde und mühselig! Also achtet ihn Zukunft auf Eure Umwelt und bleibt sauber, sonst könnte euch sowas passieren... oder auch der Film! ;)




1989  The Chilling
Hoffnung auf Eis


Ein Cryonic-Institut bietet an frisch verstorbene Menschen einzufrieren um sie in der Zukunft mit etwaigen Errungenschaften  doch noch zu retten! Ein Mann hat gerade seine Frau einfrieren lassen und als sein abtrünniger Sohn auch noch bei einem Banküberfall angeschoßen wird, darf auch dieser in eine cryonische Box folgen! Durch ein Missgeschick werden die Toten dann wieder ungewollt zum Leben erweckt und irren als wandelnde Killer umher!

Der Film beginnt mit einer viel zu langen und völlig unnötigen Einleitung um den abtrünnigen Sohn der eine Bank ausrauben will. Da sein Charakter nicht wirklich für spätere Angelegenheiten von Nöten ist, ist die erste halbe Stunde gleich mal voll für die Tonne!! Dann wird's zumindest etwas spannend, da in der Nachtschicht unter gewittriger Stimmung und viel Regen, im Cryo-Labor der Strom ausfällt!!

Sowas mag man!!

Als Nachtwächter niemand anderer als der Mann aus den Bergen, Dan Haggerty, Dienst schiebt und mit seinem gewohnten Aussehen schonmal ein rüdes und kultiges Erscheinen abgibt. Am Ende gibts sogar noch eine geniale Anspielung auf seine bekannte Rolle - es wird eingeblendet, dass sich seine Figur mit Hund und Teddybären in die Berge absetzte! :D

Neben weiteren im Film nicht erklärbaren Schlussfolgerungen, kommen er und sein neuer, schreckhafter Azubi auf die Idee, die Cryobehälter ins Freie zu stellen. Klar, um die Kühlkette (Strom AUS) nicht zu unterbrechen, draußen ist es immerhin kälter, aber große Metalldosen unter heftigen Blitzen!?!?! Natürlich!! Aber nur so kann es dazu kommen, dass in diesem Trashvetreter die Zombies aus ihren Büchsen steigen um das Firmengelände unsicher zu machen!

Auch wenn somit die Location total reduziert bleibt, tauchen doch einige Leute auf damit die dunkelgrünen Zombies was zu dezimieren haben. Der Chef des Ladens - der nebenbei eigentlich einen Organhandel mit den Leichen betreibt - die 2 Nachtwächter, ein paar Angestellte und auch noch der (Ex-)Freund einer Vorzeigeangestellten, mit der durch Linda Blair ein weiteres bekanntes Gesicht vertreten ist. Sie darf hier, lang nach dem Exorzisten, weiter in die B-Annalen abtauchen, sieht aber so süss aus, dass man sie am liebsten in ihre Baustbäckchen kneifen möchte, und vielleicht noch anderwo… unterschwellig darf sie hier heftig mit ihrem neuen Kunden flirten (der Frau und Sohn verloren hat)! Auch anderweitig wird hier statt der Arbeit mal etwas Fummelei vorgezogen.

Aber alles so nebenbei, während sich die, in Alufolie eingewickelten Zombies – die einmal laufen und dann wieder klassisch torkeln - auch noch die auftauchenden Typen vom Stromdienst vorknüpfen. Die Kills sind nicht gerade ideenreich, mal abgesehen davon, dass Haggerty mal einen grünen Streuner mit dem Stapler aufgabeln darf! Die Masken sind jedoch ganz gut gelungen. Sehen zwar recht steif aus, haben aber zumindest ein akzeptables Design.

Dass der Film in der Halloweennacht spielt, gibt leider zur meist eh schon lauen Stimmung keine zusätzliche Atmosphäre her da es rein bei der Erwähnung bleibt. Ansonst gibt's nicht wirklich zusätzliches, außer der Suche mordender Zombies nach Menschen. Leider recht simpler und ideenloser 80ties Trash. Wirklich schade!!

Auf der Hülle steht zwar "Digital Remastered" aber das DVD- Bild ist immer noch nicht das Gelbe vom Ei. Zwar halbwegs sauber aber doch auch mal auf VHS-Niveau.




2009  Großbritannien steigt erneut in dunkle Höhlen hinab!
The Descent 2


Der erste Teil war eine kleine, klaustrophobische und atmosphärische Überraschung, die für Gorehounds sogar noch ein triefendes  Blutbad anrichtete. Viele Fortsetzungen können so ein Level nicht halten, und obwohl man hier schon weiß womit man es zu tun bekommt, punktet der zweite Teil genauso!
Obwohl man den Ersten definitiv gesehen haben sollte damit sich dieser hier auch voll entfalten kann.

Der zweite Streich, mit den unterirdischen Höhlenbiestern aus den dunklen beengten Kammern, startet erfreulicherweise gleich zeitnah am Ersten. Sarah (Shauna Mcdonald) konnte zwar entkommen doch mit ihrer Erinnerung steht es ganz schlecht. Ein Suchtrupp ist schon eingetroffen und man fragt sich warum alle umgekommen sein sollen? Weshalb ein erneuter Abstieg von Nöten ist und Sarah sogar mitkommen muss!
 
Schon mal toll das jemand Bekanntes wieder mit an Bord ist, nicht nur als Anbindung, sondern auch als erfahrener Part – auch ohne Erinnerung - in diesem Gruppensystem, wobei es natürlich auch gleich mal schwachsinnig erscheint jemanden mitzuschleppen der psychisch total am Sand ist, Sarah ist durch das Erlebte einfach völlig labil… läuft im Verlauf aber unerwartet wieder zu Höchstform auf! 
Mit dem ängstlichen Abstieg und dem phasenweisen zurückkehren ihrer Erinnerung, kommen nämlich auch die realen Kreaturen wieder um die Neuankömmlinge zu dezimieren! Die Crew findet vorerst nur völlig entstellte Leichen und hat damit zu tun, nicht noch dichter eingeschlossen zu werden, denn das ganze Höhlensystem ist nicht wirklich stabil.
Dadurch wird es wieder genauso beengt, atmosphärisch und spannend wie schon im ersten Teil. Die blinden Kreaturen liefern noch den restlichen Kick um den Horror perfekt zu machen und sind sichtbar wieder genauso bestialisch wie schon bekannt. Aalglatt schleimig, Glibber aus dem Mund laufend, ein spitzzähniges Maul-Mahlwerk, Flügelspitzohren und ein ratterndes Gurgelgeräusch sorgt noch für den nötigen akustischen Gänsehaut-Thrill. Sie gehen ans Eingemachte indem sie die Gruppe nicht nur zerstreuen, sondern auch fast wortwörtlich zerreißen.

Der Film hält wieder einige äußerst taffe Mädls bereit und sorgt neben der wüsten Blutverschmiertheit seiner Figuren – Wahnsinn wie die wieder aussehen! - noch für eine weitere gelungene Überraschung als Verbindung zum ersten Teil!! Visuell wieder top inszeniert und so stimmig wie kampferprobt in Szene gesetzt. Und das so ziemlich gänzlich handgemacht, also mit wäre kein nerviges CGI-Geplänkel aufgefallen, wirklich tolle Masken etc. Eine echt tolle Fortsetzung! Und wer weiß, vielleicht kommt ja noch was nach!?


Nach Neil Marshall (Dog Soldiers) setzte sich nun Jon Harris auf den Regiestuhl. Der erfahrene Cutter war auch im ersten Teil für den Filmschnitt zuständig und macht hier in der Fortsetzung seine Sache als Regisseur genauso tadellos. Die Filme gibt es beide auf Blu-Ray zu begutachten und sind auch als gelungenes Doppelpack erhältlich! Wer solche beengten und lichtarmen Filme mag, sollte sich auch mal "The Cave" ansehen, der zwar mit viel weniger Blut auskommt aber genauso sehenswert ausfällt. Und wer das ganze gern ohne Horror mag, kann mal einen Blick auf "Sanctum" werfen - natürlich deshalb auch weniger spannend.
 





Weiterführende Blogs:

Tierhorror by Movienator

u.a. Panik im Jahre Null (Milland) by MoeMents

Sanctum 3D by Charlys Tante
u.a. Sanctum by MoeMents



Hier geht zu den bisherigen Monsterthek - Ausartungen!







 
Coverbilder: bluray-disc.de, amazon.de / Banner ZoMoHoWo: tantron / restliche Banner: MoeMents



anSICHTEN

8. Juli 2015
Mindripper / Northern Soul / Captain America 2 - The Winter Soldier / Voyage of the Rock Aliens


Willkommen zu meinen anSICHTEN! Wie gewohnt sind die Eindrücke subjektiver Natur und die Auswahl könnte auch mal wieder nicht unterschiedlicher ausfallen. Wobei das Thema Musik bei zwei Titeln sogar einen gemeinsamen Nenner findet, aber dennoch von sehr verschiedenen Seiten angegangen wird!

Gute Unterhaltung, euer MoeMents!







Mindripper (DVD)
USA1995
Wie gesagt wollt ich euch diesen Teil meiner Hills Have Eyes Reihe (ab-)gesondert unterbreiten. Warum der Film zur Reihe gezählt wird, obwohl er nichts damit zu tun hat, liegt an einzelnen Komponenten... Erstens die Verbindung zu Wes Craven, der hier aber nur als Produzent namentlich auftaucht, eigentlich schrieb sein Sohn Jonathan Craven das Drehbuch und Regie führte Joe Gayton, der bis heute nur eine Handvoll Regiearbeiten vorzuweisen hat... weiters spielt der Film eben auch in der Wüste, wobei das aber nur ein Ansatz ist, da sich der Film fast zur Gänze in einem Wüstenbunker, einer Forschungseinrichtung, abspielt und... dass die Gefahr des Films auch noch etwas mutiert, ist der letzte kleine gemeinsame Nenner. Weshalb er vielleicht ein netter Zusatz zur Reihe ist, aber keineswegs eine echte Verbindung darstellt oder gar den Titel (Teil3) rechtfertigt!

Handlungstechnisch tüftelt hier eine Gruppe Wissenschaftler an einem genetischen Virus, dieser soll schnellere Heilungsfortschritte erzielen und zur Stärkung des Humansystems dienen. Zufälligerweise wird von der Crew in der völlig abgelegenen Wüste(!) ein verwundeter Soldat gefunden – wohl auch nur fürs Drehbuch plausibel – der ein gefundenes Versuchskaninchen für ihre Versuche darstellt! Als der gerade am Sterben ist, wird ihm nach kurzer moralischer Frage, das Virus injiziert.

6 Monate später liegt der immer noch im Koma. Als dann der erste Funke Lebendigkeit aufblitzt, läuft gleich einiges schief und der sogenannte Supersoldat rastet aus, ist folglich auf der Flucht durch ihr Bunkersystem und zieht auch eine Spur Leichen mit sich!

Szenenwechsel zum ehemaligen Mitarbeiter Stockton (Lance Henriksen) der vor 3 Monaten gekündigt hat, da die Experimente vom Militär in eine andere Richtung gedrängt wurden!! Er war mit seiner Familie – Sohn, Tochter und deren Fummel-Freund - gerade auf dem Weg in den Campingurlaub als er vom Labor verständigt und um Hilfe gebeten wurde. So macht die Familie eben noch einen kurzen Abstecher in die Wüste... immerhin braucht die Szenerie Leute, sowie der Supersoldat Opfer!

Die abgeschottete Umgebung in der Wüste mit dem beengten Bunkersystem wäre eigentlich für eine tolle Stimmung wie geschaffen. Die Alienfilme haben mit sowas immer perfekt punkten können, aber ok, wir werden hier bestimmt nicht die gleichen Anforderungen stellen, dennoch macht ein fehlender bzw. falscher Score leider gleich jegliche Stimmung zunichte! Die Schnitte sind oft zu eilig inszeniert und das klischeehafte, dümmliche Verhalten der Protagonisten gibt den Rest dazu. Einer der Mitarbeiter (John Diel) muss nämlich sofort die Fassung verlieren und versuchen die Sache immer noch finanziell auszuschlachten, mehr peinlich/störisch als förderlich für den Film! Als ab einer Stunde dann doch noch etwas persönliche Vergangenheitsprobleme und Forschung eingewoben werden, kann das auch nichts mehr retten. Die entflohene Gefahr kreucht und fleucht hier durch die (Luft-)Schächte der Institution und hat einen enormen Hunger auf Gehirne! Er mutiert immer mehr und tötet mit einem Dorn, der aus seinem Mund kommt, was auch einige eklige Goreeffekte auf den Plan ruft! So wird eben gemeuchelt was an Darstellern nicht mehr von Nöten ist...  und dabei ständig durch die dunkle Anlage geflüchtet.

Die Schauspieler (John Diel, Gregory Sporleder, Claire Stansfield) sind zumindest vom Sehen her bekannt und Giovanni Ribisi gibt ein ganz ordentliches Spielfilmdebüt als eigensinniger Sohnemann ab. Der Bekannteste, und auch durch andere Filme situationserfahrene Lance Henriksen hat leider nicht allzuviel Spielzeit. Er darf zwischendurch mal lange ungesichtet aushaaren, während die anderen einen Ausweg aus dem System suchen.

Wie gesagt, dass Setting wäre trotz der Begrenztheit geeignet, aber es will keinerlei Spannung oder anderweitig fesselnde Note aufkommen. Eigentlich langweilt man sich durch den ganzen Film. Als dann am Ende auch noch x-mal der Mutant ganz ÜBERRASCHEND auftaucht, wird’s nicht nur peinlich, sondern auch noch ein Fenster für eine etwaige Fortsetzung geöffnet. Braucht aber (bitte) keiner!!




Northern Soul (Blu-Ray)
GB2014
John Clark (Elliot James Langridge) ist nicht gerade der Junge mit Freundeskreis. Bis er eines Tages Matt (Josh Whitehouse) kennenlernt, der sich im ortsansässigen Jugendtreff als DJ versucht. Matt ist mehr der vorlaute Rebell, der das auspricht, was John eher im Geheimen denkt. Obwohl die Zeit nicht reif ist für etwas ausserhalb des Mainstreams und Matt im Jugendclub meist gezwungen ist, die populären Charts aufzulegen, so steckt er John und viele andere bald mit Northern Soul an! Anfänglich noch belächelt und verspottet für den eigenen Tanzstil, wird die Angelegenheit immer mehr zur wachsenden Randgruppe! Die neue Freundschaft beflügelt nicht nur John, sondern bringt neben der neuen Leidenschaft für diese Musikszene auch die Schattenseiten dieser hervor!

Wasserstandshosen, Schlaghosen, miese Tapeten und viele Ziegelsteine säumen die Umgebung – einem England der 70ern im tristen Arbeiterklasseflair! Eigentlich kam die Musik des Northern Souls aus den Staaten, Detroit-Motown, einige Titel schafften es aber über den Ozean und waren die Fundstücke (Raritäten) dieser britischen Nischenkultur. Immer auf der Suche nach neuen Songs oder sogenannten "Cover Ups", da man einige geniale Songs hörte aber diese von bekannten DJ’s dieser Zeit unter Verschluss gehalten wurden. Bis man selbst zufällig eine dieser Platten entdeckte! So wollen auch John und Matt nicht nur ihrer Musik-/Sammelleidenschaft nachgehen, mit Platten dealen und ihrem Kult frönen, sondern auch als DJs einen Weg in dieser Szene machen.

Da man nach einer Story suchen müsste, kann einigen hier sehr schnell langweilig werden! Zumindest allen die sich nicht an der authentischen 70ties-Ausstattung erfreuen oder deren Leidenschaft teilen. Wobei hier nicht unbedingt der Musikgeschmack gemeint ist - obwohl man irgendwann sogar davon mitgerissen wird selbst wenn man persönlich in andere Richtungen hört - sondern vielmehr die Leidenschaft in der Musik aufzugehen, oder sich eben davon bewegen zu lassen... was hier einen ganz besonderen Nenner einnimmt! Anfänglich werden sie sogar als Schwuchteln beschimpft, fast allein dafür, dass sie einfach nur Tanzen! Die Mainstream-Jugend der 70er hatte noch andere Vorstellungen, besonders für einen Mann. Bestimmt nicht das fallen lassen in Musik und Tanz, der hier mit Schritten aufwartet die man laut Bonusmaterial nicht mal unterrichten kann. Es klingt als müsste man nach etwas Grundbasis seinen eigenen Drive finden um die Hingabe dieser "Bewegung" nachfühlen zu können. Dann sind weitere persönliche Bewegungs-Einbauten oder auch Breakdance-Moves keine Seltenheit.

Was die Schattenseiten dieser Szene angeht so hat die Mods-Generation der 60ziger (zum Einblick in diese Subkultur sollte man eventuell Quadrophenia erwähnen) schon Teile davon vorgelebt. Neben dem Hang zu Musik, Tanz, (Mode-)Stil und weiteren sich abgrenzenden Identifikationspunkten hat man diese auch mit exzessivem Drogenkonsum in Verbindung gebracht. So bekommt auch der Film "Northern Soul" dramaturgische Elemente die vom Drogenmissbrauch bis zu kriminellen Machenschaften reichen und damit nicht nur eine rüde/triste Allgemeinstimmung kreieren, sondern auch für Brennstoff in Sachen Freundschaft sorgen.

Der Kaugummi könnte  durch den Drogenkonsum nicht schneller gekaut werden!

So schwankt der Film etwas zwischen ernsten Problemen und dem beflügelten Musikgenuss, hält aber eine gute Balance um nicht völlig abzudriften oder einen runter zu ziehen! Passiert eben alles mehr beiläufig, genau wie die kleine Liebe von John zu Angela, die für den ruhigen Schüler anfänglich eher unnahbar schien. Man in der Rolle von Angela, Antonia Thomas aus Misfits entdeckt, die man hier mit Afrotolle fast nicht erkannt hätte. Die beiden Hauptdarsteller, sowie auch Jack Gordon in einer sehenswerten Nebenrolle, sind recht authentisch und überzeugen gänzlich. Die britische Sängerin Lisa Stansfield, die selbst Souleinflüsse in ihrer Musik hat (jedoch völlig anders als das was einen hier geboten wird!) taucht hier noch als Johns Mutter auf, nimmt ansonst aber keine auffällige Position ein.

Auch wenn der Film einen nicht gleich vom Hocker haut,
so wird er nochmals besser wenn man danach etwas stöbert um sich über die Szene schlauer zu machen…
http://de.wikipedia.org/wiki/Northern_Soul#Rarer_Soul_der_1960er
…da plötzlich neben vielen Hintergründen ersichtlich, dass einige Locations wie das WIGAN Casino einen sehr hohen Bekanntheitsgrad in dieser Szene haben! Das bekommt man im Film nicht so mit, weil die eben noch direkt in dieser Zeit stecken und sich sowas erst im historischen Resümee auftut! Die Jungs müssen im Film dafür eine Reise auf sich nehmen, um auf diese eigenen Jugendkultur zu treffen und die ganze Nacht abzutanzen. Bei der Recherche erfährt man auch, dass sich diese Treffen "Allnighter" oder "Weekender" nannten und auch die Vorgänger für die spätere Ravekultur darstellten.

Der rechte triste Flair von "Northern Soul" könnte eventuell etwas abschrecken, dennoch ist diese fiktive Geschichte ein gelungener tänzelnder Einblick in eine vergangene Subkultur, mit Fokus auf ein/zwei Menschen die von dieser Szene mitgerissen werden und darin aufgehen - auch wenn diese Schatten wirft!
Ausserdem ein Film, den man nur aus Liebe zum Thema dreht und nicht um irgendwo damit zu punkten. Als Zuseher ist Freude an Musikgeschichte oder einem Zeitfenster von Vorteil, sonst wird man keine interessanten Ansätze finden. Weshalb ich diesem realistischen Subkultur-TRIP nur bedingt eine Empfehlung ausschreiben kann, in meiner Sammlung bleibt er aber!

Achja, falls man sich den Soundtrack zulegt, dann muss der hier definitiv auf Vinyl gekauft werden!




Captain America 2
The Return of the First Avenger
(Blu-Ray)
USA2014
Der Captain ist zurück, und mit ihm auch Black Widow! Nach dem Einfinden des Captains in die Gegenwart und dem Auseinandersetzen mit der Vergangenheit kommt es nun zu internen Problemen bei SHIELD. Die Vertrauenswürdigkeit steht in Frage und es kommt noch viel dicker… nicht nur auf Nick Fury wird ein Attentat verübt, auch die gesamte Organisation wurde unterwandert. Von niemand geringerem als einer alten bekannten Organisation: HYDRA!

Positiv: Der Film nimmt sich für Popcorn-Kino erstaunlich viel Zeit die Charaktere zu beleuchten, um des Captains Probleme/Zwiespälte und auch Moralfragwürdigkeiten zu beleuchten. Es war überhaupt ein gelungener Schachzug das ganze System anzukreiden und in Sachen Überwachsungsstadt eine kleine unauffällige Kritik einzuweben. Die traditionelle Einstellung des Captains bringt es gut auf den Punkt, als er sagt, es ginge bei ihren modernen Errungenschaften nicht mehr um Sicherheit/Freiheit, sondern um Angst! (Im übertragenen Sinne). So konnte man die vorkommende Kritik sehr gut in aktuelle Problematiken übertragen! Sozusagen, Waffen für den Frieden zu bauen! Was grundsätzlich ein Widerspruch ist, dient im Film dazu, dass diese sowieso von den Falschen missbraucht werden! Also schonmal eine richtig gute Grundlinie für einen solchen Film.

Negativ: Die Story ist viel intelligenter als erwartet was ja noch positiv ist, verzettelt sich aber auch oftmals in seinen Wirrungen und besonders manch hochgesteckten Ansagen, die man erst gegen Ende entschlüsseln kann. Das ist natürlich gut für manch Überraschungen und zum Mehrfach-sehen aber oftmals steht man zwischendrin einfach nur im Aus weil man nur noch Fach-Kauderwelsch mitbekommt. Und die Auflösung der Bedrohung wurde total übertrieben, weil man damit einen riesengroßen Teil WELTGESCHICHTE umschreibt.
  Das die HYDRA für alle Ereignisse (Kriege, Unruhen etc.) verantwortlich ist, wurde viel zu groß und weitläufig gewählt!! Da hat man sich doch übernommen weil deren Einfluss einfach zuviel im ganzen System verändert. Auch wenn es nicht weiters von Belangen ist/sein wird. 
Die Sache mit Nick Fury nervte eigentlich auch, da es wie ein übliches schon mal benutztes Klischee (Coulson in Avengers) wirkte. Außerdem fragt man sich natürlich wo die Avengers bei solch einer riesigen Gefahr abbleiben? Natürlich weiß man, das man sich in einem Captain-Film befindet, aber eine lockere Erklärung hätte da schon kommen können.

Chris Evans ist cool und sieht aus als hätte er nochmals Muskelmasse zugelegt, Scarlett Johannsen ist sowieso nett anzusehen und Robert Redford bringt nochmals Klasse mit ein. Was auffällt ist die übertriebene In-Szene Setzung der Helden, die sogar beim Beiläufigen schon mal (in Zeitlupe) daherkommen als würden sie grad den Laufsteg erobern, während ihnen ein Ventilator die Haare zurecht rückt. Die neuen Helden (Falcon) und Bösewichter (Der Winter Soldier und weitere fiese Zeitgenossen, einige alte Bekannte) wurden gut gewählt, Anthony Mackie als Falcon ist übrigens so richtig sympathisch!

Viel Action im wuchtigen Stil aber genauso schneidig im Kleinen, viel Zeit für die Figuren machen den Film recht gelungen. Die Abstriche fallen leider klar auf, aber im Gegensatz zum ersten Teil ein völlig anderes Kaliber. Endlich mehr Intelligenz und Story, aber leider auch manches übers Ziel hinaus. Dennoch einer der besseren Marvelfilme!! Definitiv!




Voyage of the Rock Aliens (DVD)
USA1984
Bevor die Sache losgeht muss der Roboter 1359, mal die Besatzung auftauen, also die kleinen Spielzeugpuppen aus dem Kühlschrank geholt, in ein Gerät mit bunten Knöpfen und tüldeltü-Geräuschen geschmissen, einmal durch ein pneumatisches Postrohr geschickt und voilà, kommen die Echten schon die Rutsche runter!

Purer Trash kommt einem hier aus dem Weltall entgegen und mischt sich auffallend schrill unter die singende Erdbevölkerung. Per Gitarren-Raumschiff angereist und mittels Telefonzelle auf die Erde teleportiert, suchen die Typen in ihren pinken Outfits (inklusive Touch!) scheinbar nach Rockmusik!? Ehrlich gesagt versteht man weder Sinn noch Ziel der Sache, plausibel ist in diesem Trash-Musical – mit 50er Jahre Rockabilly-/ Bandenflair und 80er Jahre GlamPop-Gehampel - nämlich so gut wie gar nichts.

Selbst ein Trashfilm muss irgendwann etwas abliefern was zumindest ein bisschen bindet, sonst könnte man statt dieser sinnlosen Aneinanderreihung von Gesangsstücken auch gleich Werbeblöcke sichten. So fühlt sich inhaltlich in etwa die erste halbe Stunde an, die man wirklich gleich in der Trashcan lassen könnte. Dann taucht endlich etwas Struktur auf, indem der Liebestwist um das Mädchen losgeht, die Streitigkeiten um einen Bandcontest und auch noch zwei Verbrecher büchsen aus der Klapse aus! Die wollen den Teenies an den Kragen, wobei Horrorikone  Michael Berryman (Hills Have Eyes – 1977) sogar ein kleines Highlight des Films darstellt und hier mit einer Kettensäge viel Kleinholz produziert. Funktioniert die Benzin-Säge mal nicht, dann greift er auch gern zum elektrischen Brotmesser, dem Mixer oder der batteriebetriebenen Zahnbürste, um seinen Opfern mörderisch… die Zähne zu putzen! Die beste Szene ist aber, als eins der Opfer ihm die Motorsäge repariert... ein hübsches Mädel hat nämlich immer ein riesen Werkzeugset in ihrer Handtasche! So kleine amüsante Highlights und wahnwitzige Ideen, auch Hintergrundsauffälligkeiten wie das verseuchte Seemonster oder trashige Situationskomik geben dadurch einige echt gute Lacher, oder zumindest absurde Schmunzler her. Da waren die Macher teilweise ganz schön einfallsreich ABER DAS SIND ALLES NUR BEILÄUFIGE NEBENSTRÄNGE!!

Im Hauptfokus kann dieses glamouröse und zugleich billige Sci-Fi-Musical nämlich wenig beeindrucken, an allen Ecken und Enden Trash, leider eben oft auch so unnötig bis blamabel. Die Musik schafft zwar schnell ein paar simple Ohrwürmer, sind teilweise aber genauso schwer auszuhalten. Die Sängerin Pia Zadora die hier das umworbene Mädchen Dee Dee darstellt und in knackigen Outfits daherträllert, darf mit ihrem eigenen Hit "When the Rain Begins to Fall" den Film ein- und auch ausleiten! Nun versteh ich auch das Intro des Films, da hier Jermaine Jackson auftaucht – mit dem sie den Song gesungen hat - und alles KEINESWEGS nur irgendwie zur Story passen will! Der gezeigte Clip aber das tatsächliche Musikvideo ihres No1 Hits darstellt und mal einfach so in den Film eingewoben wurde! Craig Sheffer (Nightbreed, Aus der Mittel entspringt ein Fluss) spielt den ultracoolen Klischee-Gangleader und darf nicht nur alle völlig machomäßig diktieren, sondern auch mal seine Gefühlsseite rauslassen, als er seinen Triple-Spint in der Schule öffnet - mit rotem Samt ausgekleidet (!!) mit einem Poster seiner Geliebten - und dann mit einem echten Puma, einen auf wilden Schmusesong macht!
Der zweite Mann im kitschigen Clinch um Dee Dee, ist der blondschöpfige Außerirdische ABCD (Tom Nolan). Ja, er und seine pinken Begleiter haben alle so sagenhafte Namen und teilen sich in richtiger Reihenfolge das Alphabet, wobei einer heraussticht, der heißt AEIOU!!

Gegen Ende gibt’s dann einen Bandbattle, Synthie-Pop vs. Rockabilly-Sound, da tanzen sich die Leute mit ihrer tollen Choreo die Füsse wund. Immer fit im Schritt und geniale Outfits am Start!
Schaltet man nach der ersten viertel bis halben Stunde nicht gleich ab – wäre berechtigt - versäumt man einige amüsante/absurde Ideen, der gewöhnliche Seher kann sich den schrillen Ausflug aber getrost sparen! Den Platz in der Trash-Collection hat er sich aber (allemal) verdient!!

Schade das die Bildqualität nicht besser war, ich hab die kleine Hartbox auf DVD und der visuelle Eindruck war wenig erfreulich, wobei auch die Blu-Ray Bewertungen nicht recht gut abschneiden!







 


Coverbilder: cinefacts.de, amazon.de, bluray-disc.de






1963  The Birds / Hitchcock macht die Flatter!
Die Vögel


Melanie (Tippi Hedren), eine noble Dame aus San Francisco, hält sich gerade in einer Zoohandlung für Vögel auf als ein hereinkommender Mann (Rod Taylor als Mitch) ihr einen Streich spielt. Die beiden kennen sich zwar nicht aber Melanie will sich revanchieren, irgendwie scheint es ihr der Mann trotz schnippischer Beleidigung angetan haben, deshalb macht sie sich auf die Reise nach Bodega Bay um Mitch genauso heimtückisch zu überraschen.

So beginnt der Film eher als Screwball-Streifen und dass die Lady eine so weite Reise für einen Scherz auf sich nimmt, wirkt fast schon an den Haaren herbeigezogen, aber es ist ja nur eine Einleitung um in dieses malerisch schöne Örtchen zu gelangen! Im Gegensatz zu San Francisco tickt in diesem wunderschönen Küstendörfchen die Zeit noch wohltuend anders und auch die Bewohner haben so ihren eigenen Charme. Wenn man den Titel des Films nicht kennen würde, würde man glauben sich in einem leichten Familiendrama mit Screwball Elementen zu befinden, da die beiden eben so ihre neckische Bekanntschaft aneinander auslassen und die Mutter von Mitch so ihre Probleme damit hat. Wenn man außerdem nicht wüsste, dass die Gefahr hier von Tieren ausgeht, würde man eventuell die Mutter von Mitch für den "Psycho" halten.

Das klingt jetzt vorerst so als sei der Film negativ überschattet? Natürlich nicht! "Die Vögel" hat eben eine lange Einleitung zu den Charakteren parat, natürlich könnte man das kritisieren und manche würden es wohl sogar schneiden, aber die Stimmung die sich hier in Bodega Bay in aller Ruhe ausbreitet ist sagenhaft. Die Ruhe vor dem Sturm wird hier langsam hochgeschraubt… in Minute 25 ein einzelner Vogelangriff und erst in Minute 52 kommt wieder eine breitere Attacke. Dass ist zwar alles was man in der ersten Stunde zum eigentlichen Thema bekommt, dafür läuft die zweite Stunde - überraschend, dass so ein Film überhaupt 2 Stunden geht - dann fast Schlag auf Schlag. Möwen, Krähen, Drosseln etc. alles dreht durch und attackiert das Örtchen in Intervallen. Es gibt neben den Ungläubigen welche Aussagen wie...

"Die Schule wurde von Vögeln angegriffen"

...nicht wahrhaben wollen, auch noch weitere Spinner - natürlich nur so lange bis die Vögel auch ihnen auf den Pelz rücken. Wirklich herausragend ist die Szene in der Bar wo alle aufeinander einreden, bevor dann draußen tatsächlich die Hölle losbricht! Auch visuell  hervorragend eingefangen, besonders die Luftaufnahmen auf das brennende Dorfzentrum sind beeindruckend. Und es geht gleich genauso spannend weiter, die Leute verbarrikadieren sich in ihren Häusern ohne zu wissen, warum und weshalb?

Meisterregisseur Alfred Hitchcock lässt dies erstaunlicherweise den ganzen Film über unaufgedeckt und somit ein spannendes Mysterium offen. Dessen Schock besonders zuschlägt, wenn die Vogelschar rund ums Haus wettert und einen nervenkostümerschütternden Lärm macht, auf die Spitze getrieben indem sie das Holz mit ihrem Schnabel zernageln oder zuhauf durch den Kamin kommen! Einige Schocker durch ausgepickte Augen, ansonst schafft Hitchcock aber schon allein mit dem Drapieren ganzer Vogelschwärme, die krächzend den Schauplatz übersäen, eine geniale Stimmung. Manch Blutverschmiertheit ist da nur noch stilsicheres Hilfsmittel. 

Das der Film keinen Soundtrack/Score braucht ist einfach nur genial! Die ruhige Machart und das beschauliche Dörfchen besänftigen des Zusehers Gemüt, bis wieder ein eindringliches, (kr)ächzendes Vogelgeräusch kommt und die spannende Gefahr weiter zur ausweitenden Bedrohung wird. Die visuellen Effekte wurden großteils durch wandernde Hintergründe bewerkstelligt, sich also zwei Bilder überlagern, und obwohl damals eine neue Technik verwendet wurde (Natrium-Yellowscreen) fällt es natürlich auf, was aber dennoch kein Problem darstellt! Nicht nur das, sondern auch die genialen 60er Jahre Requisiten (Autos, Gemischtwarenladen, Kleidung) geben famose Zeiteindrücke her – Rauchen war wohl auch noch Stilmittel - an denen man sich gerade in der HD-Fassung gar nicht satt sehen kann! Das Bild der BD ist sowas von beeindruckend!!! So viele scharfe Farbdetails und wunderbare Eindrücke, einfach nur genial!

Interessant auf den Bezug "Rache der Natur" ist hier die Tatsache das sie die zwei Hauptdarsteller – besonders reizend ist Tippi Hedren - zu Filmbeginn in einem Laden aufhalten wo alle Vögel in Käfigen ihr Dasein fristen, was sich im Laufe des Films umdreht weil die Menschen in ihren Häusern ängstlich und verbarrikadiert Zuflucht vor den Vögeln suchen! Dabei hat der Film nicht nur ein langes bedrohliches Wochenende, sondern eine noch unheilvollere Nacht zu bieten. Atmosphärisch einfach Top! Nicht nur in Sachen Tiergrusel ein Klassiker!!




1999  Idle Hands
Die Killerhand


In einem verschlafenen amerikanischen Nest, mit einem noch fauleren Hauptdarsteller, treibt ein Serienkiller sein Unwesen! Kiffer Anton (Dewon Sawa) hat das aber weniger mitbekommen, er hängt lieber den ganzen Tag zuhause vorm Fernseher ab und guckt Musikvideos oder Zeichentricke, oder gibt sich mittels umgebauten Asthma-Inhalator einer Grasfüllung hin! Als jedoch selbst im eigenen Hause Leichen auftauchen, ist Schluss mit herumlungern! Außerdem kommts noch richtig blöd, wenn man entdeckt, dass auch noch die eigene Hand einen auf Killer macht!

Diese Horrorkomödie wartet mit einigen bekannten Gesichtern auf. Dewon Sawa hat ein Jahr später "Final Destination" gedreht, seine zwei Kifferkumpels, gespielt von Seth Green (C2-Killerinsekt) - ist ja fast schon ein Urgestein in solch ähnlichen Nebenrollen und spätestens seit Dr. Evils Sohnemann näher bekannt – und Elden Henson (Mighty Ducks, Butterfly Effect) kennt man zumindest auch vom Sehen. Jessica Alba hat man wohl erst nach diesem Film richtig kennengelernt, sie darf hier im knappen Panty Haut zeigen und damit Anton den Kopf verdrehen. Der in der zwischenzeit in ihrem Vorgarten seine Katze sucht - die Pussy im Gestrüpp! - ja genauso plump sind die Sprüche seiner beiden Kumpels. Alba fährt hier übrigens ein sehr edles Bike, leider sieht man den Oldtimer nur einmal.

Zuerst glaubt Anton, dass falsche Kraut geraucht zu haben (üble Oregano-Muskat Mischung!), zumindest solang, bis er auch seine Freunde auf dem Gewissen hat. Die übrigens bald wieder als Untote auf seiner Wohnzimmercouch herum lümmeln.
Abhilfe muss her! Die erste Idee, die Hand zu beschäftigen, als Beispiel STRICKEN bei musikalischer Untermalung (Rob Zombies Dracula), scheint wenig langfristigen Erfolg zu versprechen, immerhin kann man die Stricknadeln auch zum Töten verwenden! Weshalb die Sache später übergeht in einen Fight Anton vs. Hand, natürlich in bester Evil-Ash Manier!

Neben dem 90Jahre/Halloweenstil (hier gibt’s noch dicke Walkmans) bekommt man ein paar blutige Kills um die Augen gehauen und ein paar sexistische Witze in die Ohren gebuttert. Auch der Kampf mit der Hand um die Fernbedienung fällt ganz witzig aus. Der Hund wird benötigt um die Kifferblättchen anzufeuchten und die Katze darf im großen Bogen, per Helikopter-Hand, die fliegende Sause aus dem Fenster machen! Manch Situationskomik ist echt zum Lachen!  Selbst wenn man was für Tiere übrig hat! Der Film fängt sogar richtig gut an (fast 80ties-klassisch), scheint aber dann mit der Wirkung des Grünzeugs genauso träge zu werden und mehr zur Abhängerstunde (Slacker) zu werden, bis die Sache zum Schulball hin wieder Fahrt und ein paar vereinzelte Ideen aufnimmt. Zur Halloween-Feier des Tages darf dann auch Offspring mit dem Ramones-Klassiker "I wanna be sedated" die Turnhalle rocken!! Der Soundtrack ist sowieso gelungen! Und das alles während die Teenager auf der Jagd oder Flucht vor dem eiskalten Händchen sind. Hier darf auch noch Vivia A.Fox (Independence Day) als okkulte Jägerin in einem überdimensionierten Alu-Wohnmobil auftauchen, im Schlepptau den ansässigen Rowdie, gespielt von Jack Noseworthy (Event Horizon) auf der Suche nach seinem Monster-Truck.

Einige akzeptable Computereffekte gibts zum gelungenen Make-Up, und farbige Lichter bringen noch Farbe in die Szenerie, trägt zur Stimmung bei.

Unterhaltsame Slacker-/Teenager-Horrorkomödie die zwar zwischenzeitlich mit Abhängen durchhängt, ansonst aber mit ein paar kultigen Ansätzen auch mal amüsiert. Am Besten fürs lockere Halloween-Programm geeignet. Das Bild zeigt nur den US-Import, gibts bei uns nur auf DVD.




2006  USA und KAN schicken native Legenden auf Bikes zur Blutmondnacht
Skinwalkers

"Skinwalkers" reiht sich neben Underworld, Ginger Snaps und Verflucht (Wes Craven – 05) zu den modernen Werwolf-Auswüchsen des ersten Jahrzehnts (21Jh.) ein. Rhona Mitra, die schon im Underworld-Prequel mitmischte ist auch hier mit von der Partie. Ihr Sohnemann spielt eine ganz besondere Rolle als schicksalshafte Figur zwischen umkämpften Werwolffronten. Diese haben sich nämlich aufgespalten.

Während eine Gruppe den Blutdurst und die damit eingehende Macht als Gabe sieht, ist es für die anderen ein Fluch der beendet werden soll. Der 12jährige Timothy (Matthew Knight) stellt den Schlüssel dafür dar. Eine Legende besagt, dass sein Blut bei Erreichen seines 13ten Lebensjahr die Heilung bringen soll. Es herrscht nun noch 4 Tage Blutmond bis die Wende kommen soll weshalb es die abtrünnigen Wölfe – hier als Bikergang unterwegs – eilig haben den Jungen zu töten bevor diese endet. Die Wölfe der guten Zunft ihnen hier entgegen treten und ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt. Der Junge darf bis zu seinem 13. Geburtstag und dem Abklingen des Blutmondes nicht in die Hände des Gegenlagers fallen…

Die Idee ist ja schon mal gar nicht so übel und mal was anderes. Während sich die guten Wölfe zu Vollmond im Keller einschließen/anketten damit sie niemandem schaden können, machen sich die anderen auf die Jagd nach dem Jungen. Der versteckte Junge, Timothy, hat in diesem Falle genauso wenig Ahnung wie seine Mutter, deren Umfeld aber aus befreundeten Wölfen besteht, die um die Legende bescheid wissen. Wodurch sich eine gelungene (besser gesagt: schräge) Situation einstellt als die Biker erstmals auftauchen und sofort alle zu ganz dicken Knarren greifen!! Vom Sheriff über ein verwandtes Teenagerpärchen bis hin in zur Großmutter!! Und dieses erste Aufeinandertreffen - ein Shootout der auch mal keine Silberkugeln benötigt um etwas Haariges zu töten - dann auch noch so wendig, rasant geschnitten ist, dass Trashfeeling aufkommt!! So heroisch hier alle öffentlich in Zeitlupe durch die Gegend ballern, sieht man nicht alle Tage.

Caleb (Jason Behr) der Anführer der Wolfsbiker könnte gleich direkt aus Supernatural entspringen und hat hier gleich 4 Holster unter seinem Mantel versteckt um damit einen auf blutigen Pfad zu machen. Wobei sich aber kein Splatter findet und trotz der ständigen Dezimierungen aus beiden Lagern (Kopfschüsse und aufgeschlitzte Kehlen) sichtbar nicht allzuviel Blut vergossen wird. In weiteren Rollen findet man noch ein paar bekannte B-Gesichter wie Elias Koteas und Kim Coates, aber darstellerisch reißt sich hier definitiv keiner ein Haar aus! So kann trotz eigentlich akzeptabler (Umgebungs-)Inszenierung keine große Stimmung aufkommen. Sich die Killer leider größtenteils als normale Menschen zeigen, bis eben der Blutmond auftaucht. Um dann nach einer Weile blutunterlaufener Augen endlich zum haarigen Biest zu werden. Eine CGI-Fratze mit seitlich hochgezogenen Augen, einem breiteren Körperbau und ein paar Haarlängen mehr, zeigen hier wie man die Zähne fletscht! 

Also wer auf einen Road-Trip steht, der zur Flucht und Jagd ein paar sonderbarer Legenden wird, kann im Fernsehen ruhig mal einen Blick machen! Aber für die Sammlung ist diese Fantasy-Actionmischung, die in Zwischenetappen immer wieder mal mächtig durch die Gegend ballert, doch zu Durchschnittlich.

Bild zeigt den FR-Import ohne deutsche Tonspur, bei uns als DVD erhältlich.





Weiterführende Blogs:

Tierhorror: VÖGEL by Movienator
 


 



Coverbilder: bluray-disc.de / Banner ZoMoHoWo: tantron / restliche Banner: MoeMents






Willkommen in den Hügelketten kurz vor Kalifornien, bei einem "wüsten" Abstecher ins trostlose Nirgendwo, wo dich niemand schreien hört und es den längst vergessenen Wüstenbewohnern nach Menschenfleisch hungert! Ein geschmackloses/-volles willkommen zur Hills-Filmreihe!
 
Auch SPOILER enthalten!


 

 
The Hills Have Eyes – Hügel der blutigen Augen
USA1977

Familie Carter ist per Wohnwagen nach Kalifornien unterwegs. Die Familie, bestehend aus 3 Männer, 3 Frauen, einem Baby und zwei Schäferhunden, nimmt trotz der Warnung eines alten Tankwarts - sie sollten unbedingt auf der Hauptstraße bleiben - doch eine Abkürzung durch ein wüstenleeres Atomversuchsgebiet der Air Force. Das Oberhaupt der Familie, ein Ex-Cop, meint damit Zeit zu sparen und auch keinerlei Gefahr zu erkennen... alles endet jedoch in einem Crash mit gebrochener Hinterachse! Und das mitten in verlassener, überhitzter Wüste! Das Funkgerät funktioniert in diesem Tal auch nicht und scheinbar sind sie nicht allein!!

horrrowarehouse.com

Regisseur Wes Craven (Nightmare, Shocker) lässt in seinem 70er Jahre Horrorschocker nämlich die Kannibalen los! Und das unter fantastischem Wüstensetting zwischen Sand, Steinen, verbrannten Gebüschen und etlichen Steinhügeln, was gleichmal eine geniale Stimmung aufkommen lässt. Das gemächliche Tempo eignet sich voerst auch hervorragend, um in dieser gottverlassenen Hitze zu verweilen, dem nächtlichen Geheul von Wölfen oder den eben entflohenen Schäferhunden zu lauschen – übrigens heißen die Beauty und Beast – und in der Kälte der Nacht bei Lagerfeuer etwas stimmungsgeladenen Horror und Gespür für Atmosphäre zu beweisen! So nimmt man sich bei der Inszenierung Zeit, schraubt die Spannung aber langsam und stetig hoch, wozu auch der Score öfter ein länger gequältes Instrument beisteuert… um später dann offensichtlich reinzuhauen!

besthorrordecades.com

Nicht unbedingt beim direkten Blutgehalt – für damals wohl auch hier – sondern vielmehr beim Terror, den die fiesen, entstellten Gestalten über die Familie hereinbrechen lassen! Während der Vater zur Tankstelle zurückwandert, sucht der Schwiegersohn die andere Richtung nach Hilfe oder Funkkontakt ab. Die Nacht bricht herein und die Kannibalen fallen bestialisch über die noch verbliebene Familie her und handeln dabei sogar erstaunlich taktisch! Wobei durch etwas Unausgesprochenes des jüngsten Sohnes Bobby auch zuvor schon eine drohende Gefahr aufgebaut wird, der Schock beim Angriff jedoch Schlag auf Schlag die urprimitive Grausamkeit der Wüstenbewohner offenbart! Eine Frage die sich außerdem noch stellt: Wieviel erträgt man bis man selbst zum Monster wird!?
 
 

Ehrlich gesagt verstehe ich nun auch das Remake von Aja besser, welches ich damals verurteilte und mir nur tabubrechend einfuhr. Da es den (Psycho-)Terror nur ausschindet! Es überspitzt zwar alles nochmals sehr, hatte aber eigentlich nur die Szenen übernommen, was ich zuvor eben nicht wusste! So darf auch hier der Vater abgefackelt und währendessen die Familie geschändet/getötet werden, wobei mir gerade beim Remake die hysterischen Schreie brutal durch Mark und Bein fuhren. Im Original zwar auch schrecklich sind, aber bei weitem alles nicht so abtrünnig auf die Spitze getrieben – beim Remake wollte man einfach nur (extra) schocken!
 
 


Bei den Darstellern sticht eigentlich nur Dee Wallace-Stone (Das Tier, Critters, E.T.) mit einem bekannten Gesicht heraus. Und natürlich die Kult gewordene Horrorikone Michael Berryman! Der US-Darsteller mit seltener Erbkrankheit, die aussehenstechnisch nicht nur für seine ikonische Glatze sorgte, prädestinierte ihn für die Rolle des entstellten Kannibalen Pluto mit dem Hunger nach Menschenfleisch. Und er meisterte sie mit Bravour!

Grobe Unterschiede müssen noch zur deutschen Synchronfassung genannt werden, da hier von einer UFO-Landung in der Wüste die Rede ist und die Kannibalen als hiergebliebene Menschenfresser vorgestellt werden. Im O-Ton ist davon aber keine Rede, hier beichtet später der alte Mann von der Tankstelle, mit seiner Frau ein entstelltes, bösartiges Kind geboren zu haben, welches im Alter von 10 Jahren schon größer als er war und nicht nur den Hühnern die Köpfe abbiss, sondern auch die ganze Familie ausrottete und das Haus abfackelte. Irgendwann versuchte er den Jungen zu erschlagen und hat ihn danach in der Wüste ausgesetzt. Dieser (Papa Jupiter) gründete eine eigene, weiters degenerierte Familie (u.a. Pluto, Merkur, Mars) unter deren Angst er sogar heute noch lebt! Als Ursache für die Degenerierung schwingt unterschwellig stets auch die Verstrahlung durch die Atomtests in dieser Gegend mit.


Ein ausgezeichneter Horrorklassiker mit tollem Setting und kongenialer Stimmung, pures sommerliches Terrorkino in ungestümer Rohheit!

Schade, dass das Bildmaterial zu wünschen übrig lässt und auf DVD sehr unruhig daherkommt. Schärfe und Klarheit sind den visuellen Eindrücken leider fremd. Auch die Bewertungen der deutschsprachigen Blu-Ray Fassungen erweisen sich nur als schlechtes VHS-Niveau! Hier wäre eine saubere Fassung definitiv angebracht und dem Film würdig!! Eine US-Blu-ray gebe es schon, aber auch hier sind die Bildbewertungen unter aller Kanone. (Nachtrag: Mittlerweile gibt es ein 4K-Skan zu deutscher VÖ, sogar mit zusätzlicher Neusynchro.)

 

 

Als Hobby-Astrologe find ich es recht interessant, dass die Kannibalenmänner Namen von Planeten tragen, da auch in der Mythologie Jupiter (Zeus) schon Probleme mit seinem Vater hatte der die eigenen Kinder verschlang!! Nur Jupiter wurde von seiner Mutter in einer Höhle versteckt, in verschiedenen Auslegungen von der Milch einer göttlichen Ziege oder einer Wölfin ernährt. Irgendwie find ich diesen Hintergrund in Bezug auf die Kannibalen interessant - nicht nur weil sie in Höhlen leben - denn auch wenn sie keine Reisenden zum Verspeisen hätten, sich wohl auch innerhalb der Familie, oder sogar selbst auffressen würden! Immerhin fragt sich das Merkur sogar im Film!

Mars, Merkur und Pluto sind in der Mythologie entweder auch die Söhne Jupiters, seine Brüder oder gar anderweitig verwandt. Im Film gehen auch allesamt als verwandte Inzestbrut durch!

Hinzu kommt hier noch der Ursprung für Wes Cravens Geschichte, die auf der Legende von Alexander Bean (der Shanybeen FAMILY) beruht, einer kannibalischen Familie im schottischen 15 Jhd. Wes Craven holte sich für seinen Film nämlich Inspiration aus einer New Yorker Bibliothek und wurde in der Abteilung für Mord- und Totschlag fündig. Eine Geschichte über eine Inzest-Familie die in Höhlen an einem schottischen Hang hausten und Reisende verspeisten, hat es ihm schrecklich angetan und lieferte die Idee zum Film.

Er schrieb folglich das Drehbuch mit seinem eigenen Setting, transportierte es in die verlassene Wüste und passte es der Zeit an. Besonders wollte er auch das Element rüberbringen, dass beide Seiten grausam sein können. Da in der historischen Ur-Geschichte die Familie irgendwann festgenommen wurde und von den Menschen als Strafe noch grausamer gefoltert wurde! Was er ihn seinem Film natürlich nicht macht, aber durchblitzen ließ, dass auch die Opfer zu Tätern werden können weil sie etwas Schlimmes ertragen mussten und fast dazu genötigt wurden!

Wes Craven ließ seinem Erfolgshit 1985 noch eine Fortsetzungen folgen. Das Original verbuchte 2006 ein Remake von Alexandre Aja, welches selbst auch noch eine Fortsetzung erhielt. 
 







 
The Hills Have Eyes 2 – Im Todestal der Wölfe
USA1984

Bobby (Robert Houston) hat die Vorgänge des ersten Teils überlebt und findet sich hier - wohl genauso viele Jahre später wie die Fortsetzung - gleich zu Filmbeginn beim Psychiater wieder. Er hat die schlimmen Erlebnisse – Flashbacks mit Szenen aus dem ersten Teil – noch immer nicht verdaut. Sein Psychiater rät ihm aber dennoch, mit seinen Bikerfreunden die Reise zu einer Wüstenrally anzutreten, die in der Nähe der schon bekannten Wüste stattfinden soll. Hiermit könnte er sich auch endlich real seinen (alten) Ängsten stellen!

Und obwohl in vielen Klappentexten steht, dass Bobby auf die Reise mitkommt, tut er das nicht! Sein Trauma ist so stark, dass er ablehnt, weshalb sein erneuter Auftritt rein das Filmintro aufwärmt. Dafür kommt jemand anders aus dem ersten Teil mit... sie spielt im Film nun die Freundin von Bobby und wird von seinen Freunden Rachel genannt, stellt sich aber recht schnell als Ruby (Janus Blythe) aus dem ersten Teil heraus! Sie war das Mädchen aus dem Kannibalenzirkel welche die Fronten wechselte und hier nicht nur von selbiger Darstellerin verkörpert wird, sondern auch zur zivilisierten Dame wurde. Demnach auch als erste Zweifel hegt, als die Bande halb-rebellischer Jugendlicher die Abkürzung durch das alte Atomtestgebiet nehmen möchte. Auch sie vermutet, dass ihre alten Verwandten eventuell doch noch am Leben sein könnten!

Die Gruppe macht sich also ohne Bobby, dafür mit Rachel - oh und nicht zu vergessen dem überlebenden Schäferhund Beast - in einem großen Bus auf die Reise zum Start des Rennens, aufgrund der Zeitumstellung scheint es für zur Einschreibung aber zu knapp zu werden, weshalb eben eine Abkürzung her muss! Die Fahrt durch die schlechte Wüstenstraße beschädigt jedoch den Tank und schon bald bleiben sie bei einer alten Mine liegen!
 
blu-ray.com

Anstatt sich im vereinfachten Szenario wieder einer genialen Stimmung hinzugeben (Original), bietet die Fortsetzung im direkten Vergleich doch etwas mehr Spielraum und Abwechslung durch die höhere Personenzahl (Twens zwischen 20 und 30). Darüber hinaus liefert die Mine noch einen zusätzlichen Schauplatz mit ein paar Räumlichkeiten und einem grindigen Keller! Dass die Jungs ihre Motorräder im Bus haben bringt noch etwas Bewegung rein. Das war es dann aber schon mit den Neuerungen, der Rest orientiert sich von der Idee exakt am ersten Teil und geht dabei mehr in Richtung Twen-Slasher, indem sich die bekannten Kannibalen einen nach dem anderen holen!

Sehr erfreulich das Michael Berryman wieder als Pluto dabei ist, auch wenn er seine Glanzleistung schon im Ersten darbot und hier leider wenig famos abtritt, bleibt er eine herausragende und gern gesehene Marke für die Filme! Eine weitere Kannibalenrolle, die des Reapers, spielt John Bloom, der hier selbige Narbenvisage wie einer seiner Vorgänger trägt. Sein Finale ist schon ausgiebiger, er darf nach der Jagd durch den Kannibalenkeller auch noch im Feuer aufgehen!

Grundsätzlich ist trotz der Beinahe-Wiederholung das Setting wieder erste Klasse: Die verlassene Wüste, die Twen-Gruppe und die abgelegene Szenerie - die wieder genauso geniale Landschaftsbilder hergibt - können einfach überzeugen; die blinde Cass (Tamara Stafford) bietet mit ihrer Hellhörigkeit auch ein tolles Element des zweiten Teils! Anderweitig kann die Sache trotz mehr Geschehen leider dennoch langweiligen, da die reduzierte, gespannte Atmosphäre einfach nicht mehr so aufkommt. Das Meiste wird dabei durch sinnfreie Abhandlungen zerstört, welche Großteils wieder mal der deutschen Synchro zugrunde liegen, die nicht nur den Hund umbenennen, sondern einen jungen Mann gleich glauben lassen, sein Kumpel will ihn reinlegen, obwohl ihm gerade ein Kannibale ans Leder will! Aber auch ohne die Synchrofehler verfolgt man mit dem Bus völlig unnütz seine Freunde ins unwegige Feld und als sogar noch der Hund Beast eine Rückblende als Füllmaterial erfährt, wirds fast schon richtig peinlich! Erst gegen Ende werden die Kills wieder besser, der Score liefert mehr Fidel- und Horrorgeplänkel und die Outfits der Wüstenbewohner sehen neben dem Steinzeitlook des ersten Teils auch etwas rockiger aus.   
 
 

Die Fortsetzung wollte Craven eigentlich gar nicht drehen, als aber seine Filme "Das Ding aus dem Sumpf" und "Tödlicher Segen" an den Kinokassen floppten, wollte er sich aus Geldnot doch an eine Fortsetzung seines "Wüsten"-Klassikers machen. Das Geld ging jedoch schon beim Dreh aus, weshalb der Film zu den Akten gelegt werden musste. Als ihm dann ein Studio aber endlich seinen Entwurf zu "Nightmare – Mörderische Träume" umsetzen ließ, klingelte es wieder an der Kasse – Horrorikone Freddy Krueger wurde erschaffen - und man konnte auch "Im Todestal der Wölfe" fertigstellen. Ein paar Szenen wurden nachgedreht und der Rest wurde mit Rückblenden (zum ersten Film) gestopft. So kam die dann leider weniger erfolgreiche und mehr kritisierte Fortsetzung seines Klassikers zustande.
 
 

Dennoch ist diese für B-Movie Freunde oder Fans von alten (80ties-) Slasherfilmen einen Blick wert! Für Fans des Ersten zwar kein Vergleich, aber dennoch eine nette Ergänzung!

Der zweite Teil erreicht nun zumindest akzeptables DVD-Bild! Kann man sich ansehen ohne arges Augenzucken oder Ähnliches zu bekommen. Auch die Farben wirken kräftiger, was beim knallroten (Schul-)Bus gleich am besten auffällt. Auch hier gebe es einen US-Import in HD.



 
 

Wes Craven kam irgendwie ungewollt zu den Horrorfilmen, gerade als Sohn einer Baptisten-Familie hatte er erst im Erwachsenenalter seinen ersten Horrorfilm im Kino gesehen! Als er nach Aufgabe seiner Lehrtätigkeiten zum Film wechselte und ihm von Sean S. Cunnigham (Freitag der 13.) ein Horrorprojekt angetraut wurde, obwohl er null Erfahrung in diesem Genrebereich hatte, riet ihm dieser einfach seine grauenhaften Vorstellungen rauszuholen. Vielleicht ist auch das der Grund, warum er ohne Genrevorkenntnisse etwas schuf, dass viel realistischer einen menschlichen Horror darbot und dabei sogar noch eine Grenze in der Darstellung überschritt – er kannte diese urmenschliche Brutalität nur aus mythologischen Geschichtsbüchern, was eben seine Vorstellung von Horror war - und dem Genre sogar einen neuen Einschlag verpasste! So war es dann beim ersten erfolgreichen Projekt mit Cunnigham als Produzent zu "The Last House on the Left" dessen Drehbuch Craven schrieb und auch Regie führte und einen derben Vergewaltigungsstreifen brachten, der sogar heute noch verrufen ist – die Originalfassung ist in D immer noch bundesweit beschlagnahmt - aber die Kinokassen klingelten trotz des Skandals und man wollte nochmals einen Hit, den er mit "The Hills Have Eyes" sogar nachlegte und nochmals bekannter wurde!

Dennoch wollte er als Filmemacher ernst genommen werden und nicht gerade mit Rape & Revenge oder Exploitation das Publikum schocken, bzw. für Skandale bei der Freigabe sorgen - die seinem Hügel der blutigen Augen schon bei der ersten Absicht ein X-Rating verpassten und selbst den Score beanstandeten!
Schnell merkten aber die Leute am Set des Klassikers, dass Craven seine Sache ernst nimmt und tatsächlich seine Vision für diesen Film umsetzen wollte. Produzent Peter Locke – der übrigens im Ersten ein Cameo als Merkur hat – wollte viel schneller produzieren und auch der Kameramann der zuvor mit seiner Crew einige Roger Corman Titel abdrehte - damit sogar schon mehr Erfahrung als alle anderen besaß - ein anderes, schnellerledigtes Tempo gewohnt war. Irgendwann merkten sie aber das Wes Craven tatsächlich einen guten Film mit perfekten Einstellungen machen wollte, selbst wenn das geringe Budget ($230000) etwas anderes sagte, bemühte er sich dennoch alles so gut als möglich umzusetzen! Was man auch merkt da "The Hills Have Eyes" nicht nur ein simpler aber beachtlicher Horrorfilm blieb, sondern inszenierungstechnisch auch an die Psyche geht!

 
 





Ich hab zu den Originalen eine ungekürzte und auch limitierte (durchnummerierte) DVD-Auflage. Die Box (Digipack im Schuber) hat eine schicke Aufmachung und begeistert mich speziell wegen des Innendrucks, der mit älteren Layouts hinter den eingelegten Discs aufwartet!



In der Box befindet sich ein Film der fälschlicherweise oft als dritter Teil der Reihe verkauft und betitelt wurde. "Mindripper - The Outpost" hat aber nichts mit der Reihe zu tun und Wes Craven wurde nur erwähnt weil er sich unter den Produzenten befand. Sein Sohnemann Jonahan Craven schrieb am Drehbuch mit und das Wüstensetting weckt Verbindungen zu den Hills Filmen; das wars aber auch schon! Deshalb hab ich ihn hier nicht einfließen lassen, sondern werde ihn euch mal während meiner regulären Sichtungen unterbreiten. Dennoch ein ganz netter Zusatz zur Box, wenn er auch unabhängig an keinen der Filme rankommt!



Bonusmaterial enthält keine der Scheiben, mit Ausnahme von Filmografien bei Mindripper, dafür ist aber eine separate Bonusdisc beigelegt und die wartet u.a. mit 2 längeren Dokus auf! Woraus die 54 Minuten lange Doku "Ein Rückblick auf Hills Have Eyes" (aus 2003) wirklich sehr sehenswert ist! Weiters ist mit "Die Filme von Wes Craven" noch ein netter Blick über seine Werke bis 1999 enthalten.
Wahrlich toll, denn ohne die beiden Dokus hätte ich euch bestimmt auch nicht so tolle Hintergrundinfos liefern können!  Weiters sind neben einen kleinen Booklet  (Bild rechts) noch die üblichen Trailer, Biografien, Bildergalerien und ein alternatives Ende zum ersten Teil enthalten, welches nicht so abrupt endet wie der reguläre Schluss, sondern die Überlebenden nochmals versammelt zeigt und auch merken lässt, dass sie Ruby wohl mitnehmen.
 
Lachen musste ich, als ich im Bonusmaterial ein Feature mit dem Namen "Bildrestaurierung" fand, da der erste ja wirklich recht übel daherkommt und die gesamte Box sogar etwas runterzieht, doch ein Bildvergleich zeigt, dass das Bild tatsächlich zuvor noch übler war! Kaum zu glauben! Überhaupt scheint der zweite Teil das bessere Bild zu bieten, wobei hier aber keiner punkten kann.

 
 

Wie ich nun nach meiner Mad Max Reihe zu den Hills Filmen kam, lag daran, dass ich zwischendurch mal eine äußerst trashige Abwechslung namens "Voyage of the Rock Aliens" guckte, und darin Michael Berryman die Rolle eines kettensägenschwingenden Charmeurs übernahm! Was mich recht beeindruckte und sofort auf die Originale zu "The Hills Have Eyes" brachte... und mich unverzüglich in die Wüste zurückkehren ließ!!

Außerdem schloss das den letztlich erwähnten Kreis zu "Weird Science" als ich in den Mad Max Kommentaren erwähnte, dass Vernon Wells (WEZ) aus Mad Max in diesem Teen-Klassiker auftaucht, nämlich genauso Michael Berryman!!! Der hier wie Wells-Wez ein markantes Cameo auf einem Motorrad abliefert – als Mutant auf einem Bike!! Genial oder?

 
 


Darüber hinaus hätten die Filme nicht besser in diese verdammt heiße (letzte) Sommerwoche passen können! Die lauen Nächte baten tatsächlich die perfekte Stimmung für diese Filme, weshalb es mir ein (Schlacht-)Fest war!!!


 
Quellen: Film, Dokumentationen, imdb.com
Alle Bilder MoeMents, andere Quellen wurden vermerkt.

it's FRIDAY!!

5. Juni 2015
Freaky Friday (Original) / Labor Day


Willkommen zum langen, warmen Wochenende!!

Was die meisten von Euch ja wohl auch in Feiertagsform genießen dürfen! Dazu hab ich zwei Filme, die einem einen abenteuerlichen Freitag, den Start ins Wochenende, schmackhaft machen, bzw. ein langes heißes Wochenende darbieten.

Gute Unterhaltung und ein WUNDERBARES WOCHENENDE wünsch ich Euch!!

 



 

Ein ganz verrückter Freitag
USA1976

Mutter Ellen (Barbara Harris) und Tochter Annabel (Jodie Foster) verstehen sich einfach nicht richtig, jeder fühlt sich vom anderen geärgert, weshalb sie sich wünschten für nur einen Tag mal tauschen zu können. Wie ein Disneyfilm es so vermag, greift die Magie über und jeder findet sich plötzlich im Körper des anderen wieder! Ein verrückter Tag besteht bevor, denn jeder hat einige Termine zu erledigen. In der Schule sind Tests zu schreiben, wichtige Sportereignisse zu absolvieren, die Mitschüler/Freunde stressen auch und Zuhause brennt der Hut, es gibt einiges für eine Feier vorzubereiten und der Haushalt schmeißt sich auch nicht von allein...

Der Bodyswitch ist gleich mal witzig! Das Bild splittet sich mit Fokus auf Mutter und Tochter, friert ein, macht ein paar knallige Farbblitzer, die Flächen verschieben sich und ERLEDIGT! Nun ist nur noch Schauspieltalent gefragt und das bringen die beiden echt gut rüber. Jodie Foster war grad mal 14 aber hatte hier in den 70ern schon Schauspielerfahrung aus Disneyfilmen und zwei Scorsese-Filmen, sowie sogar schon Filmpreise eingesackt. Also kein Problem in ihrem Schulalltag, als ihre Mutter, ein wenig auf Vornehm zu machen, ihren Schulfreundinnen ungewohntes Verhalten darzubieten und dabei auch kein Fettnäpfchen auszulassen, da das Töchterlein doch einige harte Sportsachen zu erledigen hat, bzw. hätte!

Barbara Harris in der Rolle der Mutter ist einfach nur der Knaller! Sie ist nicht nur hübsch anzusehen, sondern geht richtig auf als sie einen auf Tochter machen muss! Eine noble Dame, die plötzlich Kaugummi kaut, auf dem Skateboard steht, sich in schicken Klamotten abstrampelt  und völlig quirlig einen auf Teenager macht! Einfach nur liebenswert, keck und hammer amüsant!! Speziell als sie als Tochter mit ihrem kleinen Bruder (Sparky Marcus) Baseball-Spielen geht und bemerkt, dass sie den Kleinen doch nicht so hassen muss wie gewohnt, weil er doch nicht die konforme Petze ist für die sie ihn hielt.

fanpop.com / Walt Disney

John Astin, der bekannt ist als Gomez der Addams Family Serie, spielt hier den Familienvater, was recht ungewohnt erscheint wenn man seine Rolle aus den Addams kennt. Der Nachbarsjunge auf den Annabel ein Auge geworfen hat und als Mutter etwas beschattet, wird von Marc McClure gespielt, der später als Jimmy Olsen aus den Superman Filmen bekannt wurde und hier einen auf Rotznase (Allergie) macht und etwas mit der Mutter abhängt.

Für die 70er ist der Klassiker auch erstaunlich nachvollziehbar inszeniert, es wird schön ersichtlich wie jeder die Probleme des anderen erfasst, und erkennt, dass es das Gegenüber doch nicht so leicht hat wie erwartet. Liebeswert und lustig umgesetzt, vom neuen Alltag bis zu den Attraktionen des Jeweiligen läuft manches ganz schön verquer! So macht die Sache Spaß, ist locker, bezaubernd und hat dabei gegen Ende sogar noch etwas Action zu bieten. Annabel sieht zwar Erwachsen aus im Körper ihrer Mutter, kann aber dennoch nicht Autofahren, was einige Polizisten und Slapsticknummer auffährt und dabei sogar auf amüsant, kreative Art Streifenwägen schrottet. Der Slapstick fehlt sowieso keineswegs!
Ungewöhnlich ist hier auch das Zurückwechseln, denn es wechseln nicht wie anfänglich die Geister, sondern die Körper! So hängt plötzlich die Mutter, nun wieder im eigenen Körper, immer noch im Wasserski-Programm fest, sodass der abenteuerliche Spaß gleich noch weiter geht. 

Ein wirklich schöner Disney-Klassiker, ein gemütlicher Familienfilm, eine amüsante Bodyswitch-Komödie und definitiv besser als das Remake mit Lindsay Lohan und Jamie Lee-Curtis.

Den kann man sich bei Lust und Laune auf solch Filme auch mal ansehen, wobei auch gleich die Unterschiede schön auffallen. Vieles wurde abgeändert bzw. der Zeit angepasst. So spielt als Bsp. die neue Anna in einer Rockband anstatt im Schulorchester und im amüsanten Endgag wünschen sich Sohnemann und Großvater das selbige, anstatt im Original Vater und Sohn, wobei im Remake immer ein Glückskeks zum Einsatz kommt! Beim Original reichte schon der ausgesprochene Wunsch! Das Original gefällt mir eindeutig besser weil es einfach viel mehr Charme besitzt! Beide Filme heißen im O-Titel: Freaky Friday

Beide gibt es derweil nur auf DVD, wobei ich mir gerade von den alten Disney-Classics (Realfilme) mehr wünschen würde. Nach dem verrückten Freitag, hab ich mir als Beispiel auch wieder mal den Kultkäfer "Herbie groß in Fahrt" (74) angeguckt. ;)





Labor Day
USA2013

Der Labor Day ist ein Feiertag (Tag der Arbeit) und wird in den Staaten am ersten Montag des Septembers gefeiert. Regisseur Jason Reitman strickt um dieses lange Feiertagswochenende eine herzergreifende, charmante Geschichte unter brütender sommerlicher Hitze! Der Sohn von Ivan Reitman bewies neben manch kritischen Film (Thank You for Smoking, Young Adult) auch schon mit lockerem und angenehmen Gefühlskino (Juno, Up in the Air) sein Gespür.
Mit Labor Day schraubt er sein Feingefühl für solch Werke nochmals ne Etage hoch!

Eigentlich wird es darin sogar etwas brenzlich, denn der flüchtige Häftling Frank Chambers (Josh Brolin) sucht mit blutender Wunde Unterschlupf und wählt dafür die ziemlich depressive Adele (Kate Winslet) aus, die sich in ihrer Abgegrenzheit vom Leben gerade mal für den monatlichen Einkauf aus dem Hause in den Supermarkt wagte!
Natürlich gibt es beim Film auch kleine Unglaubwürdigkeiten/Vertrauensseligkeiten zu akzeptieren, aber hätte man die anders gelöst würden einem einige tolle Szenen flöten gehen und Jason Reitman gibt sich auch sichtlich Mühe, dass nichts absonderlich oder völlig naiv wirkt! Beweisen auch die Deleted Scenes die berechtigterweise rausgenommen wurden. Es wirkt in Summe alles völlig harmonisch und gefühlvoll eingefädelt.


Während die Polizei nun nach Frank sucht, bedroht dieser nicht die von ihm angesprochene Familie, bestehend aus Mutter-Sohn, sondern bereichert später die Szenerie indem er gänzlich positiv auf diese einwirkt!


expiriencefilm.com / Paramount

Obwohl er bestimmend ist, immerhin hat er den starken Part zu vertreten, so ist er zugleich völlig charmant, sympathisch und geht sogar darüber hinaus als er beginnt der zerrüttenden Familie in vielen Bereichen (Haus- und Männerarbeit, Kochen, Backen…) unter die Arme zu greifen! Das Vertrauen zum flüchtigen Mörder – wie die Nachrichten sprechen - wächst nach und nach. Obendrein scheint er genau das zu Erfüllen was der Familie an tiefen Sehnsüchten schon lange abgeht! Der Mutter die hingebungsvolle Liebe und jemanden der ihr durch ihre enorme Trauer hilft, und der Sohn sehnt sich nach einem funktionierenden Familiensystem und genauso nach Heilung für seine Mutter. Weshalb es nur eine Frage der Zeit ist bis sich jemand vertrauensselig an seine Schulter anlehnt!


twichfilm.com / Paramount

Über dieses lange Wochenende verteilt erfährt man in zwischenzeitlichen Rückblenden immer wieder Teile aus der Vergangenheit der Protagonisten ohne es aber zu schnell zuordnen zu können, damit neben der Spannung, dass Frank jederzeit auffliegen kann und jegliche Idylle zerstört wird, auch weiterhin etwas um die Figuren aufgeklärt werden möchte. Immerhin haben sowohl Frank als auch Adele eine belastende Vergangenheit!

Stimmungstechnisch kommt hier deshalb einiges zusammen, verschmilzt aber durch die sommerliche, schweißtreibende Hitze und einem ruhig dahintreibenden aber dennoch stets leicht bedrohlichem Score, zu einem homogenen Akt, voll mit genauso sinnlichen Bildermomenten! Das zelebrieren der sommerlichen/knisternden Stimmung im leicht abgelegenen Kleinstadthäuschen mit grünem Garten bringt nicht nur sonnendurchflutete Blätterwerke, sondern auch bei den Innenaufnahmen wärmende Anrüchigkeit. Während Frank Adele an einen Stuhl fesselt, bindet sich auch die Kamera an jeden sinnlich ausgelegten Handgriff, was sich beim Kuchen backen genauso fortsetzt. Hier fühlt man sich, eventuell wie der Junge, beim Zusehen schon fast deplatziert so intim scheinen diese Momente!

Gattlin Griffith als Sohnemann/Kind Henry spielt zwar seine Rolle recht gut, ist stets voll bei der Sache, jedoch ist sein Ausdruck so stark minimalistisch (angelegt), dass man manchmal echt nicht weiß, ob er sich nun nach etwas sehnt, gerade etwas ertragen muss, sich freut oder gar schon eifersüchtig auf den neuen Mann ist?  Was andererseits natürlich auch eine etwaige gefühlte Zerissenheit ganz gut rüber bringt aber nichts offensichtlich macht. Übrigens dient der Junge als Erzähler der Gesichte die sich im Jahre 1987 zugetragen hat!

Kate Winslet und Josh Brolin könnten nicht fabelhafter agieren, beide so glaubwürdig und auch so gegensätzlich. Er der starke Mann, voller Charisma, mit einem Ziel vor Augen, sie völlig gescheitert und Zerbrochen im dahinsiechen ihres mühselig, belasteten Lebens. Beide aber selbigen Nenner in dem was sie sich schon immer vom Leben erhofft haben! Was aus bestimmter Perspektive wohl auch recht naiv erscheinen mag, aber hier wie ein glaubwürdiger sommerlicher Traum dahingleitet in dem man sich aufgrund der famosen Stimmung einfach nur fallen lassen will! Mit Höhen und Tiefen, auch einem (wortwörtlichen) Schlag ins Gesicht, aber einem reichlich entlohnenden Ende! Es fühlt sich am Ende an, als hätte man ein ewig unvergessliches Wochenende mit ihnen verbracht und dabei jede Sekunde vollends "gespürt"! Großartiges und süss duftendes Charakter- und Gefühlskino, für Liebhaber von Stimmungen einfach unverzichtbar!!









 


Coverbilder: amazon.de / restliche Quellen bei den Bildern vermerkt

 


Die Filme der Mad-Max Reihe hab ich euch nun im Einzelnen näher gebracht...
 

...nun möchte ich Allgemein noch etwas sagen, bzw. die Filme und seine Inhalte etwas vergleichen. (Alle Filmbilder unterliegen WARNER BROS. PICTURES!)






  • Charakterentwicklung
Gleich in der ersten Verfolgunssequenz zum Filmstart, wird Max so inszeniert als sei er die letzte Rettung, er betritt die Straße erst wenn die anderen versagt haben - was natürlich richtig cool rüber kommt! Durch seine Reserviertheit wirkt er auch noch gefasst und souverän, doch merkt man zwischendurch immer wieder das ein eher weiches Gemüt hinter diesen gleichmütigen Fassade steckt. Nicht nur im Umgang mit seiner Frau/Familie, sondern auch in der Angst durch das Überhandnehmen der Anarchie auf den Straßen. Eben ein waschechter Mensch, und trotz manch dargestellter Härte, welche die nötige Coolness liefert, ein sehr realistischer Charakter!

Natürlich ändert sich das durch das Erlebte und führt zur Einzelgänger-Distanzierung, die später klar aufs eigenen Überleben augerichtet ist und ihr eigenes Ding macht. Das Trauma sitzt und man muss sich in einer neuen Realität zurechtfinden, in der die Moral vor die Hunde ging. Zu Nahe lassen will man auch niemanden mehr, weil das nur erneut zu schmerzlichen Verlusten führen könnte.

Im dritten Teil wurde alles viel lockerer, nicht nur die ganze Filmstimmung auch Max wirkt weniger belastet. Er reißt sogar Witze und wird mehr zum Entertainer oder Hoffnungsträger, eben auch weil er schon einige Erfahrung aufweisen kann. Die bisher am wenigsten glaubwürdige Veränderung, warscheinlich zu Gunsten des Kinopublikums.

Mit dem vierten Teil kam dann der Schauspielerwechsel von Mel Gibson auf Tom Hardy, und da Hardy grundsätzlich schonmal ne coole Socke ist, finde ich diese Wahl im Vergleich zu den anderen in Betracht gezogenen Darstellern (Heath Ledger, Jeremy Renner, Michael Biehn) richtig gut! Die Figur selbst besinnt sich neben neu hinzukommenden Traumatas im Verhalten wieder mehr auf die ersten beiden Teile zurück. Er spricht wenig bis nichts, hat wieder die zurückhaltende Klasse und trumpft im richtigen Moment mit seiner Erfahrung auf. Eben wieder ein richtig cooler Typ, mit merkbarer Tiefe durch die Verletzungen - auch wenn der Film selbst das noch im (Dynamik-)Keim erstickt, blitzt es doch zumindest schon durch.

 
Mel Gibson (links - giga.de) hat sich derweil in 3 Mad Max Filmen schon etwas mehr mitgemacht...
...als Tom Hardy (rechts -vox.com)

 
  • Story
Alle hatten wenig Story, die aber völlig ausreichte um mit Setting und Stimmung, eben ständiger unterschwelliger Gefahr, bei der Sache zu halten! Nur der dritte Teil musste erstmals etwas reinquetschen und ein Skript rund um die Donnerkuppel basteln, was im Eifer des Gefechts jedoch völlig unpassend erschien und mehr Irrsinn, als Sinn ergab.
Ansonst ging es im Ersten simple darum die Kontrolle über die Justiz aufrecht zu erhalten, was leider auch dramatische persönlichen Folgen für Max Rockatansky mit sich zog. Im Zweiten die Endzeit zu genießen und zwischendurch ein paar Wahnsinnige abzuhalten noch mehr kaputt zu machen, und der vierte Teil war eigentlich nur eine Reise von A nach Hoffnung(A), aufgrund eines Diebstahls und den archaischen Interessen eines Einzelnen.

Also es braucht gar nicht viel um einen guten Film zu machen, sofern natürlich nicht auch alles andere auf der (Fahrt-)Strecke bleibt, aber ansonst haben die Mad Max Filme immer mit etwas Besonderem gefesselt, nämlich ...

 
  • Der Stimmung
Und das ist das wunderbare der Filme, denn jeder Einzelne hat trotz der Gemeinsamkeiten immer etwas ganz Eigenes in seinem Kofferraum! Eine eigene Stimmung, eine spezielle Wirkung!

Schürrte der erste noch die dramatische Angst, das Wichtigste (Familie/Freunde) zu verlieren und zusehen zu müssen wie die Welt unter anrüchiger Stimmung vor die Hunde geht, so hatte sich dies im Zweiten schon erledigt! Das schlimme Drama ist nur noch unterschwellige belastende Vergangenheit und im Vordergrund steht das Endzeit-Überleben unter verrückter Gefahr, sowie die Action.

Der Dritte glich mehr einem Abenteuer, welches weniger auf den Charakter, vielmehr auf ein modernes Puplikum zugeschnitten war. Zwar ein tolles Setting hatte aber vieles zu Gunsten einer lockeren Attitüde weichen musste. Eben mehr Unterhaltungskino war, genau wie der vierte Film. Der jedoch nochmals in eine andere Richtung geht und zum oberflächlichen Bombastspektakel wurde, dessen Wirkung man wohl am Besten mit einem Adrenalinschub vergleichen könnte.

Aber es ist genial, dass jeder der Filme trotz des gemeinsamen Nenners ein ganz eigene Qualität besitzt!

Wenn ich mich nun grob mit einem simplen Genrebegriff für jeden Teil festlegen müsste, würde ich wohl sagen: Drama, Endzeit, Abenteuer, Action


  • Der Wahnsinn
Die Filme durchzieht immer wieder der pure Wahnsinn, der schon ein Markenzeichen für die Reihe darstellt. Richtig erklärt wurde der aber nie, denn irgendwie ist auch die Endzeit kein Grund, so dermaßen über die Stränge zu schlagen, bzw. das Wichtigste, in solch Klamotten zu schlüpfen oder seinem Vehikel einen so dermaßen geilen Look zu verpassen!!! Selbst wenn man dazu verdammt ist Schrott zusammen zu basteln.
Der Niedergang der Zivilisation und das enden moralischer Vernunft führte aber scheinbar dazu, dass auch ohne Rechtfertigung für diesen Grad der Verrücktheit die Irren aus ihren Löchern krochen um ihr absurdes Unwesen zu treiben...

Weshalb ich es einfach nur als schräges/geniales Stilmittel bezeichnen möchte! Ich finds absurd und klasse!!

The Road Warrior (leblogducinema.com)


  • Mel Gibson und Tom Hardy
    aka MAX ROCKATANSKY
Da Tom Hardy erst einen Mad Max Film verbuchen kann und man dabei fast null Chance bekam etwas über Schauspiel oder Charakter zu erfahren, kann man noch schlecht vergleichen! Man kann nicht sagen er sei ein schlechter Darsteller wenn ihm das Drehbuch keine Gelegenheiten einräumt. Außerdem wäre es noch interessant wie sein Ausdruck im O-Ton rüberkommt um letztlich wirklich zu werten. So bleibt er eben schon lässig reserviert und bringt seine Eigenarten akzeptabel rüber. Hoffentlich wird er in Fortsetzungen sichtbarer, da ich ihn für den passenden Typ halte.

Was man sagen kann ist, dass Gibson damals noch ein richtiger Anfänger im Biz war und die Rolle auch nicht gerade nach einem Talent fragte. Die wenigen Szenen, als er ernste und ängstliche Gespräche mit seiner Frau führte, waren nun in Ordnung aber nicht irgendwie auffällig gut gespielt. Alles passte aber irgendwie zum, von Anarchie und Untergang überrumpelten Zeitgenossen, der nicht weiß wo ihm der Kopf steht und dabei irgendwo noch selbst Grün hinter den Ohren ist. Auch der zweite Teil forderte mehr nach stoischer Präsenz anstatt eines Ausdruckes, was aber auch sehr gut passte! Im dritten Teil verändert er sich sowieso und ist vielleicht, wie der Film selbst, auch im Schauspiel lockerer geworden. Nie wirklich anspruchsvoll aber stets souverän verkörpert! Selbst wenn er später mehr Erfahrung zum Einbringen gehabt hätte, haben die Film das nicht wirklich erfordert.

Der alte Max ist mittlerweile zeitlos, mal abwarten wie sich der neue Max entwickelt.
 
MEL GIBSON (armstrongeconomics.com) / TOM HARDY (collider.com)



  • Die wenigen Freunde des Max
Im ersten Teil natürlich Familie und Freunde, wobei neben seiner Frau JESSIE (Joanne Samuel) und Kind eigentlich nur sein Freund JIM GOOSE (Steve Bisely) im näheren Fokus standen.

Im Zweiten rückte ihm das wilde, ungezähmte Kind - FERAL KID - (Emil Minty) immer auf die Pelle und wollte gern hilfreich sein, gegen Ende hat der Junge sogar in den Actionszenen mitgemischt. Der zweite und eigentlich genauso aufgedrängte Freund, war der GYRO CAPTAIN (Bruce Spence), dessen schlaksige Erscheinung dennoch unterstützend auf Max einwirkte - von Max jedoch genauso wenig gefragt war.

Der Captain war im dritten Film auch wieder vertreten und hatte sogar einen kleinen Sohn, JEDEDIAH JR. (Adam Cockburn) der schon genauso gut Flugzeuge steuern konnte wie sein Dad. Im Film erkennt JEDEDIAH jedoch Max nicht wieder, als sie am Ende des Film wieder aufeinander treffen. Leider wieder mal verschenkt vom Drehbuch! Ansonsten kann man nur sagen das die Kinder der Oase noch seine Aufmerksamkeit forderten.

In Fury Road ist es eindeutig Imperator FURIOSA (Charlize Theron) die in ihrem Interessen genauso entschieden wie Max daherkommt und die beiden deshalb ein recht gelungenes Gespann abgeben. Auch in Kombination mit den, aus der Not geborenen und auch notgedrungenen Gemeinschaft mit den weiblichen Wüstenblumen TOAST THE KNOWING (Zoe Kravitz), THE SPLENDID ANGHARAD (Rosie Huntington-Whiteley), CAPABLE (Riley Keogh), THE DAG (Abbey Lee), CHEEDO THE FRAGILE (Cortney Eaton), und dem Warboy NUX (Nicholas Hoult). Wobei die allesamt weniger im Fokus stehen, ich aber das Zusammenwirken der Truppe genauso genial finde wie deren Namensnennungen!

Bis auf den ersten Teil konnte man aber nie wirklich von Freunden sprechen, da Max dem nach wie vor kein Interesse schenkte und sie alle mehr durchs Chaos zusammengewürfelt wurden!
 
Achja, nicht zu vergessen natürlich die treuesten Begleiter, jeweils ein Hund in den ersten beiden Filmen, und ein Äffchen im Dritten. Bin gespannt ob der Hardy-Max auch mal einen tierischen Begleiter bekommt? Der einzige Kontakt den er bisher mit Tieren hatte, war das Verspeisen einer zweiköpfige Echse.

 
  • Der Einzelgänger
Mit Ausnahme des ersten Teils hatte Max immer wieder die Chance bei einer Gruppe zu bleiben! Im Zweiten beim Wandersvolk auf dem Weg in den hoffnungsvoll, friedlichen Norden. Im Dritten das Kinderdorf auf dem Weg ins Über-Übermorgenland die am Ende wieder die alten Städte besiedeln, und im Vierten bei der Zitadelle!

Er zog es jedoch immer vor alleine weiter zu reisen! Als ob er die stumme Wüste vorzieht und mit seinen Dämonen noch Alleinsein möchte.


  • Bösewichte
Die hatten ja in allen Filmen stets furiose, einschlägige Namen und einen ganz speziellen, verrückten Charakter. Stets kamen sie zu zweit, bzw. stand der erste Handlager viel im Vordergrund, und meistens sahen sie aus, als seien sie einer Freakshow entsprungen.

Im ersten Teil war es der Boss der Motorradgang TOECUTTER (Hugh Keays-Byrne) und weiters aufällig JOHNNY THE BOY (Tim Burns), welcher schneller als die anderen dem Wahnsinn verfiel um letztlich naiv zu enden.

Johnny & Toecutter (jam21.net)
 

Im Zweiten galt der Muskelhüne HUMUNGUS (Kjell Nilsson) als eigentlich überlegter Leader, sah aber mit seiner Hockeymaske und den wenigen Haare aus, als könne er sogar Jason Vorhees Konkurrenz machen. Sein erster Handlanger WEZ (Vernon Wells), mit rotem Irokesen und den gepolsterten Schulterpanzern, war jedoch vielmehr im Vordergrund/Geschehen.

Humungus & Wez (deanoinamerica.com / wordpress.com)


Im Dritten war AUNTY ENTITY (Tina Turner) die grazile, intrigante Wurzel des Übels, die Gefahr jedoch MASTERBLASTER, bzw. nur der muskelbekachte BLASTER (Paul Larsson) mit dem Max in die Donnerkuppel steigen musste.

Aunty Entity (infinitytheforums.com) / Masterblaster (madmax.wikia.com)


Im Vierten kehrte Schauspieler Hugh Keays-Byrne als neuer Bösewicht IMMORTAN JOE zurück, der durch seine krankhaften Hautveränderungen einen Plastikschutz über seiner bepuderten Haut, und eine Atemmaske trägt. Er liefert mit seinem weiß-zerzausten Haar ne echt famose Erscheinung ab. Einer seiner Söhne, ein erneut auftauchender Muskelhüne, ist die nächste erschreckende Grimmigkeit. Nathan Jones spielt RICTUS ERECTUS und liefert eigentlich nur ein dämliches Gesicht ab. Das Lachen vergeht einem aber wenn er seine Wumme rausholt.

Rictus Erectus und Immortan Joe (io9.com)

Weitere boshafte Freaks sind natürlich in allen Filmen reichlich vorhanden!
 


  • George Miller
Der australische Regisseur hatte eigentlich Medizin studiert, bevor er sich für Dramaturgie und Regie einschrieb! Er setzte mit seinen Filmdebüt MAD MAX dann auch gleich eine Marke! "Mad Max" war so erfolgreich, dass er sogar einen Rekord für den umsatzstärksten/erfolgreichsten Film in Relation zu seinem Budget ($650.000) setzte, welcher erst 1999 von "The Blair Witch Project" gebrochen wurde.

Nachdem er in den 80zigern seine famose Reihe fortführte, arbeitete er noch an einigen Mini-Serien fürs Fernsehen. Mit "Die Hexen von Eastwick" dirigierte er auch Jack Nicholson, Cher, Susan Sarandon und Michelle Pfeiffer durch eine Horrorkomödie. In den 90ern folgte das Drama "Lorenzos Öl" wo er auch am Drehbuch mitwirkte, gefolgt von Drehbuch und Produzententätigkeit zu "Ein Schweinchen namens Babe", bei dessen Fortsetzung er dann auch gleich noch die Regie übernahm.
Im neuen Jahrhundert war er mit "Happy Feet 1+2" erfolgreich im Animationsbereich tätig. "Happy Feet" spielte, neben dem Oscar für den besten Animationsfilm 2007, sogar soviel ein, dass er "Crocodile Dundee" als weltweit erfolgreichsten Film Australiens ablöste.

Der Mann machte also viel abwechslungreiches, vom Genrefilm bis hin zur Familienunterhaltung, erst mit Fury Road kehrte er 36 Jahre später (im Alter von 70 Jahren) wieder zu seinen Wurzeln zurück!

Seine Frau Margaret Sixel - eine australische Cutterin - übernahm für wenige seiner Filme den Schnitt, unter anderem zuletzt auch bei Fury Road!


  • Erst die Reihe macht die Sache rund
Ich fand immer, dass die meisten erst so richtig im Gesamtpaket zündeten. Wenn keine Fortsetzung gekommen wäre, würde der Erste in meinen Augen weniger Beachtung finden und nur völlig nihilistisch enden. Irgendwie offen und noch nicht fertig! Es wäre nur eine sehr tragische Dystopie die noch zuwenig erzählte und einen sorgenvoll zurückläßt. Passt natürlich exakt zur Stimmung, doch ohne Fortsetzung gebe es auch keine Endzeit, welche die Reihe für mich dann so prägte. Und selbst der dritte Teil gibt zumindest etwas Mythologie, oder ein neues Erlebnis von Max her. Was einem in verschiedensten Etappen immer wieder etwas mehr für ein großes Ganzes gibt, die Sache erst gewichtiger macht und nur noch mehr Interesse weckt!

So sehe ich das auch beim Neuen, der alleinstehend wirklich noch nicht viel hinterläßt. Kommt er nicht in die Zwischengänge um Einiges zu ergänzen, bleibt er nur ein fulminanter Actionfilm als Auftakt von Nichts! Erzählt der Fünfte - mittlweile mit WASTELAND betitelt - jedoch die Figuren und Geschichten/Hintergründe weiter, kann auch der Vierte durch neue Verknüpfungen nochmals punkten. Damit alles erneut zu einem sehenswerten Gesamtpaket wird, das eben seperat seine individuellen Eigenarten besitzt!

Wenn man die am Stück guckt, dann wirken von mir aus 5 Stunden Gesamtpaket eben wie ein einziger Film, eben mit Höhen oder Tiefen, aber nicht unvollständig. Ist natürlich ein Phänomen von vielen Filmreihen, jedoch finde ich es bei Mad Max noch viel wichtiger, weil er im Einzelnen nie wirklich viel preisgibt! Man aber dennoch liebend gern in den einzelnen Stimmungen verharrt! Also zumindest geht es mir so!! 


vertigocomics.com
So nebenbei, es kommen nun auch Comics von Vertigo (DC Comics) zu Fury Road. Das Erste zu Immortan Joe und Nux wurde bereits in den Staaten veröffentlicht, weitere folgen! George Miller hat daran auch mitgeschrieben.

2015 wird auch ein Videogame erscheinen, zudem DC Entertainment dann auch die Hintergrund-/Vorgeschichte in Comicform veröffentlichen wird!


 
  • FAZIT
Referenz bleibt für mich immer noch der ROAD WARRIOR, also der zweite Mad Max Film! Der erste Mad Max ist zwar genauso klasse, aber eben moralisch gesehen kein Alltags-Gustostückerl das man zur täglichen Berießelung gucken könnte. Da gibts schon gehaltvoll was zum Verdauen, ganz anders beim Zweiten der gemütlich unter genialem Endzeitsetting läuft und seine irren, wie auch actionreichen Ausschläge verbucht. Sagt mir einfach am meisten zu!

Bei Fury Road ist der (Action-)Bombast auf zeitlicher Höhe angekommen und zwar gleich so, dass er neue Maßstäbe setzt - einfach nur famos - der Rest ist für den Fan aber erstmal so unzugänglich wie der Charakter von Mad Max. Die alten Filme hatten zwar auch ihre Holprigkeiten - passten aber zu Zeitgeist und Genre - für heutige Maßstäbe und in Erwartung durch die Filmerfahrung die George Miller mittlerweile auf seinem Konto hat, hat man sich vorerst doch einen Mad Max erwartet der filmtechnisch mehr als nur eine zeitgemäße Action - par excellence - bietet! Selbst die famosen ruhigen Szenen wirken teilweise, als wäre auch Inszenator Miller von den Warboys verfolgt. Der Rest ist aber ein visueller Overkill vor dem man sich einfach nur verneigen kann!!

Das Schlusslicht bietet der Kampf um die Donnerkuppel, der charakterlich noch untypischer als Fury Road erscheint. Irgendwie hatte Miller scheinbar jedesmal ne neue Eingebung/Vision, die sich desöfteren leider nicht mit seiner Ursprünglichen deckt. Was auch völlig in Ordnung ist, solang man eben nicht die Verknüpfungen bricht welche Fortsetzungen nun mal inne haben sollen. Das passt auch immer noch solang bei den Neuen noch was kommt.

Grundlegend hat aber jeder Film auch für sich etwas Herausragendes!!

Die Straßenschlachten sind wirklich in ALLEN Filmen richtig gut und IMMER sehenswert, sie sind auch völlig einzigartig und heben sich von Produktionen dieser Art stets ab. Die bizarre Note dabei ist einfach unübersehbar und die Inszenierung genauso brachial, oder eben schnittig!

 
Einfach Kinogeschichte!







Wir sehen uns wieder, wenn zwei weitere Filme existieren!

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Weiteres Layout: MoeMents




Nach den ersten beiden Straßentrips, zwischen dem Verlust der Unschuld und dem Niedergang einer Zivilisation, ging es weiter! Bitte angeschnallt bleiben, es wird sonderbar, feurig und auch explosiv!
(Blogs enthalten manch SPOILER!)






Mad Max 3 - Beyond Thunderdome - 1985
(Jenseits der Donnerkuppel)


Gleich zu Beginn merkt man schon, dass sich etwas verändert hat als erstmals ein Pop-Song (von Tina Turner) Intro und Film einläutet. Ein alter Kumpel von Max (der Gyrocopter Pilot) klaut ihm zu Beginn gleich unwissend, sein von Kamelen gezogenes Vehikel. Weshalb es ihn gleich in die nächste Stadt treibt um sich sein Eigentum wieder zurückzuholen. Die haben jedoch andere Pläne, bzw. Angebote für Max!

Max ist gleichmal gewöhnungsbedürftig mit seinen langen Haaren und den grauen Strähnen. Setting und Kulissen sind aber nach wie vor so erhaben als eh und je. Durch eine größere Stadt kommt es sogar zu mehr Sehenswürdigkeiten in Sachen Bauten, Rost, Dreck und Kostümierungen – und wenn sie nur aus Ketten bestehen. Hier ist alles lebendiger als bisher!

tehparadox.com

Die stoische Coolness von Max verschwand leider und musste einem viel lockeren Gemüt weichen, welches sogar mal Witze macht. Es verändert etwas zuviel den Charakter von Max und läßt ihm sogar einen Auftragskill annehmen. Durch die ersten beiden Teile verkorkste zwar seine Moral, er begann aber bisher keinen einzigen Mord aus unbekannter Intention heraus. Es war entweder Rache oder Überlebensverteidigung. Aber egal, im richtigen Moment wird der Film in dieser Hinsicht sowieso wieder zahm.

Tina Turner gibt im leicht bekleideten Kettenkleid die Herrscherin von Bartertown und liefert sich einen Machtkampf mit dem Stromlieferanten im Untergrund. Der obskurer Weise aus einem intelligenten Kleinwüchsigen (Master) und einem dummen Muskelprotz (Blaster) besteht, die nur zusammen ihre Stärke aufweisen. Weshalb Max, Blaster erledigen soll. Und zwar in einem Kampf in der Donnerkuppel!

kino.de / missourireview.com


"Zwei Mann gehen rein, einer geht raus! Zwei Mann gehen rein, einer geht raus! …"

Hiermit werden neuerdings Streitigkeiten, Kopf an Kopf ausgemacht, damit einem der große Krieg fernbleibt. Bevor sich Max aber in die elastischen Seile der Donnerkuppel schwingt um mit mitteralterlichen Waffen (neben einer Kettensäge) dem Volk ihr bizarres Unterhaltungsprogramm zu liefern, darf er in der Biogasanlage noch Schweinescheiße schaufeln.

Was danach kommt splittet den Film leider in zwei Teile. Es taucht eine weitere Storyline auf, die lange Zeit völlig losgelöst vom Anfang, eine Legende erzählt. Dessen Weissagungen ein Haufen unerfahrener Kinder in einer Wüstenoase beherbergen. Irgendwie Max darin involviert sein soll, was aber auch nur laut Drehbuch einen Sinn ergibt, normal betrachtet, will das alles nicht zusammenpassen! Dieser erzwungene Storyteil gibt den Mad-Max Filmen erstmals mehr als nur einen Aufhänger, und macht damit vieles zunichte. Zwischenzeitlich hat man das Gefühl in einem mystisch angehauchten Abenteuerfilm festzustecken, der alleinstehend wohl funktionieren könnte, sich für Mad-Max-Verhältnisse jedoch zu weit aus einem (Auto-)Fenster lehnt! Zumindest schneiden ihm die Kinder die Haare!

theworkprint.com

Als die Geschichte wieder mit Bartertown verknüpft und nach 83 Filmminuten endlich wieder zu den Abarten auf Rädern gegriffen wird, wird alles Vorherige weggeblasen. In bester Wild-West-(Zug auf Schienen) und Mad Max-Manier wird zum typischen Showdown in rasanter Geschwindigkeit ausgeholt. Super Stunts, staubiger Fahrtwind, Fights, Verletzungen und ein wunderbares Aufgebot von Fahrzeugen und Irren... das hat Power… zumindest so lang bis ein kleiner Junge auf den Schienen steht und einen auf Cowboy macht.

kino.de / allocine.fr


Statt einem Hund – der in jeden Teil ableben musste – hat Max dieses Mal ein kleines Äffchen. Scherzhafte Momente gibt es mehr als in den ersten beiden Teilen zusammen, wobei die Sache mit der zeitlich andauernden Waffenabgabe doch witzig ist! Die Sache mit der Drehscheibe die über das Schicksal entscheiden soll ist mehr lächerlich. Die Kinder aus der Oase machen letztlich eine Entdeckung, mit dem Sinn, sich wieder altes Wissen (aus der Zeit vor der Apocalypse) anzueignen. Das ergibt zumindest eine kleine Antwort, sonst wäre deren Aufwand/Umzug (die Filmabfolge) völlig sinnentleert gewesen, da sie in der Oase eigentlich alles hatten!

Drehbuchtechnisch also ziemlich fragwürdig, etwas zuviel unglaubwürdige Charakterveränderung was zum Stimmungskippen führt, aber ein lässiges Endzeitsetting und ein famoser Showdown! Die Ideen wären eigentlich auch gut, nur die Umsetzung will nicht so recht passen. Sieht man sich zur Abrundung/Ergänzung, oder gleich losgelöst von der Reihe an. Das Finale rockt aber!!




Mad Max 4 - Fury Road - 2015


In der Einleitung erzählt uns Max (Tom Hardy) wo wir jetzt stehen. Eine kurze Erläuterung der Kriege um das schwarze Gold, gefolgt vom Kampf um das Wasser. Neu hinzu kommt, dass die Erde mittlerweile vergiftet ist und auch so einige mutierte Auswüchse ausgebrütet hat, und das nicht nur im Tierreich.

Imperator Immortan Joe (Hugh Keays-Byrne - er spielte schon im ersten Mad Max den Bösewicht Toecutter) regiert über eine Wasserquelle in den Bergen und hat somit Macht über das ganze Volk sowie auch seinen Männer, unzähligen War-Boys, die so Hirngewaschen sind, dass es ihnen eine Ehre ist, auf den Sandstraßen in irrer Glückseligkeit den Ehrentod zu sterben! (Einmal Chromespray um Mund/Nase und nach Valhalla bitte!)

flicksided.com

Die Zeit ist wieder reif mit dem Tankwagen nach Petrolcity zu fahren um die Kammern mit Benzin zu füllen. Eine weitere Befehlshaberin, Imperator Furiosa (Charlize Theron) wird  den Tanklaster lenken und macht sich mit Eskorte auf den Weg in die benachbarte Stadt. Sie hat jedoch eigene Pläne und auch noch eine besondere Ladung entführt. Weshalb sich Immortan Joe mit seiner motorisierten Armee auf den Weg macht seine persönliche Ware zurückzuholen.

Woraus ein Kampf auf weitläufiger Straße entbrennt, der mehr als nur eine Armee/Partei auf den Plan ruft!

Hier bekommen wir nun gleich weitere V8 röhrende Vehikel zu hören und zu sehen. Der Interceptor – woher er dieses Mal auch kam (?) – hat leider nur Gastauftritte, der neue Renner ist die doppelt-motorisierte Zugmaschine des Tanklasters, mit 2000 PS, die hochbrennbaren Treibstoff durch die Düsen schnüffeln. Die gewohnt bizarren Vehikel, die hier in umgerüsteter Übergröße auftauchen, sind nicht weit. Genau wie die völlig irren Zeitgenossen, das grandiose Endzeitsetting in der Wüste, der ewige Kampf um Benzin, Wasser und Überleben, famoser Stunt-Action in langen, bombastischen Schlachten und der Tatsache, dass Max wieder mal zwischen die Fronten gerät!

Ganz rechts der besagte Truck,
links ein unnötiger Gitarrenschredder und in der Mitte jemand zwischen den Fronten ;) (edge.ca)

Weshalb die Story leicht ist, wie eh und je, was aber nie negativ auffiel, im Gegenteil, denn mit Ausnahme des 3ten Teils – der zwar mal mit einer Story auftrumpfte sie aber sofort an die Wand fuhr – die Filme immer nur einen Aufhänger hatten und damit wunderbares Asphalt-Schlachtenkino zelebrierten… selbst wenn es hier keinen Asphalt mehr gibt!

Alles typisch Mad-Max eben, aber dennoch fühlt es sich anders an.

Man bekommt zwar die Eckpunkte wieder, steigerte beim Rest die Action, Schauwerte und den Wahnsinn, nutzte die technischen Mittel der Zeit, fügte wieder etwas wirre Gewalt hinzu und machte eben daraus irres Bombastkino. Auch Max ist leider nicht mehr der Alte! Er darf zwar endlich wieder die gleichmütige Reserviertheit an den Tag legen und in den richtigen Momenten minimale Emotionen zeigen - was mit Ausnahme des dritten Teils DER Mad-Max Charakter ist - jedoch konnte/durfte Tom Hardy das einfach nicht näher rüberbringen! Überhaupt wird jegliche Emotion des Films gleich wieder im Action-Keim erstickt. Zwischendurch gebe es ein paar theatralische Momente die toll gewesen wären, aber durch das Gesamtpaket dann sogar fast deplaziert wirkten. Ohne die würde aber gar nichts mehr übrig bleiben, was irgendwie mehr als nur Augen und Ohren berührt hätte.
comicbook.com

Tom Hardy wäre echt ein guter Schauspieler, aber hier wird er nur zu stöhnenden Lauten verdonnert, die mehr lächerlich als heldenhaft wirken. Die Synchronstimme war zwar im Ausdruck auch gehemmt aber hier passte zumindest die tiefe Stimmlage. Das Drehbuch gibt ihm jedoch nicht die geringste Möglichkeit etwas einzubringen. Zwischendurch gebe es mal nette Verschnaufpausen, in denen aber nur Theron aufgehen darf. Die hier eindeutig den besseren Part hatte! Obwohl mir die Frau meist nicht zu Gesicht steht, ragt sie hier eindeutig heraus!

Zumindest darf Max dann in etlichen Entscheidungen zeigen welch Typ er ist, das holte die Sache aus dem Dreck! Seine Vergangenheit hat ihn im Vierten erneut eingeholt, da sie zuvor schon weniger Thema war, aber scheinbar etwas hinzugekommen ist was ihn in Flashbacks verfolgt. Aber ansonst blieb alles hinten aus und man kann nur hoffen, dass sich in Fortsetzungen die Sache entwickeln darf. Sieht zumindest im Aufbau so aus! Anders wäre es verschenkter Irrsinn! Von der Story her ist der Vierte jedoch abgeschlossen.

Wie immer gibt's ne Menge obskurer Ideen, natürlich in Form etlicher Wahnsinniger, der Aktion das jemand als lebender Infusionbeutel im Krieg fungiert, oder auch einer feurigen Musikergang (Trommler und Gitarrist), die man aber definitiv Zuhause oder im Schneideraum hätte lassen sollen! Die Grenze ins Lächerliche wirkt oft hauchdünn, sodass auch der bekannte, deklarierte Wahnsinn keine befriedigende Antwort mehr liefert. Auch bei der Action hatte man einmal richtig überdreht, als es den Wagen mit Hardy zerfetzt und dies in reiner Unglaubwürdigkeit ausartet. Ist aber das einzige Beschwerdemanko in Sachen Overkill, denn der Rest ist famose Stuntarbeit und einfach nur sehenswert! So soll Action heutzutage aussehen! Spektakuläre Angriffs-Choreografien, perfektes Timing, wunderbare Kameraeinstellungen und Schlachtenüberblicke, bis hin zum (in sich) zermürbenden Blech-Feuerwerk! Dazu einen Score, der irren Schub (Rock) sowie auch Klasse hat! 

de.euronews.com

Während die Muttermilch fließt holt die weibliche Power fast zum Matriarchat aus, recht ungewöhnlich fürs Männerkino, jedoch irgendwo auch erfrischend und zeitgemäß! Die weibliche Ästhetik (das gejagte noch unbefleckte Gen / die Unschuld in diesen Drecksloch) bildet visuell einen grenzgenialen Gegenpol. Schön ist außerdem zu sehen wie sich die zwei Seiten benötigen.

Die Kulissen sind sowieso nicht zu übersehen, egal ob die Zitadelle, die abgeschiedene Wüste, eine Sumpflandschaft (lässige Nachtstimmung mit visuellen Wechsel von sandigen Rot-Braun auf kühles Blau) oder in Form eines sagenhaften Sandsturms, sieht alles fein aus! Nur die Farbfilter wirken etwas eintönig/befremdlich auf das Ganze. Die alten Filme wirkten natürlicher, hingegen der Neue im Gesamtbild recht homogen und künstlicher, sieht dennoch stark aus!
Die Gewalt ist zwar reichlich vorhanden aber teilweise gar nicht so blutig wie anno dazumal. Einen moralischen Schock - wie man sie aus dem ersten Teil kennt - verkneift sich Miller dennoch nicht... indem er jemanden vom Laster schmeißt!

Leider funktioniert der Film auch ohne Bezüge zu den ersten 3 Teilen, was für Fans sehr schade ist, da man hier einiges mehr hätte rausholen können!! Nur kleine Referenzen tauchen auf, wie die Schminke der War Boys (hatte auch der Junge in der Oase des dritten Teils), die herausgequollenen Augen in der Traumqeuenz (aus dem Finalcrash des ersten Teils), Schrottflinten-Fiasko, Spieluhr etc... 

Scrooloose (Rod Zuanic) aus Teil3 - listal.com / War Boy Nux (Nicholas Hoult) aus Teil 4 - nerdist.com

Die Neuzugänge werden sich wohl freuen ohne Vorkenntnisse einsteigen zu können, selbst wenn es sich für die wohl anfühlt als hätten sie was von der Story verpasst, ist dem nicht so! Denn auch die alten Filme gaben wenige Erklärungen her! Bei Fury Road fühlen sich also alle irgendwie unerwartet in den heißen Sand geschmissen! Es lohnen sich die alten Filme aber als leichte stimmliche Vor- (und Filmgeschichte) ALLEMAL!! Fury Road übertrumpft nun nicht die Saga, aber er hält ein neues Kapitel bereit und ist immens sandgestrahlt in der Gegenwart angekommen. Was doch sehr erfreulich ist und hoffentlich noch Gelegenheit bietet mehr aus Max rauszuholen!

Hätte jemand anders als George Miller den Film gemacht, hätte man ihn eventuell sogar ausgepfiffen weil sich doch vieles fremd anfühlt und fast alle Figuren nur Beiwerk sind, aber wenn der Urheber das macht, kann man das wohl unter regulärer Veränderung verbuchen.

Leider nicht so gut wie erwartet und vieles verschenkt - egal ob MM-Bezüge oder auch als alleinstehender Film betrachtet - aber dennoch fulminantes Actionkino mit Hammer (Practical-) Stunts und der Reaktivierung von etwas Kultigem. Man kann nur hoffen, dass es ausgebaut wird und sich das nächste Mal etwas gehaltvoller gibt!

Selbst wenn Max im Film sowas sagt wie:
 
"Hoffnung ist ein Fehler."
 
 
Freu mich trotz der Mankos schon auf die erneuten Eindrücke im Heimkino!






Besitze keinerlei Rechte an den Filmbildern, diese unterliegen dem Copyright von Warner Bros!
Restliches Layout: MoeMents




Herzlich Willkommen auf den staubigen Straßen irgendwo im Abseits von Australien, wo sich die Welt dem Ende neigt und die Zivilisation beginnt ihre verrückten Ausgeburten in ausgebrannten Vehiklen auf Straßen und Menschen loszulassen! Also ihr Wahnsinnigen, steigt ein und schnallt euch an zur Mad-Max Reihe!
 
(Die Blogs enthalten manch SPOILER!)



Mad Max - 1979


Australiens Straßen in kommender Zukunft. Die Zivilisation scheint dahin zu scheiden, die Polizei bekommt es mit immer mehr Irren zu tun und das Gesetz scheint auch immer weniger zu greifen. Der ausgebüchste, selbsternannte Night Rider, der zu Filmbeginn gleichmal für eine Menge Schrott und Chaos auf den Straßen sorgt, scheint nur die Vorhut zu sein. Eine Motoradgang kommt nach, um ihren Freund zu rächen der bei der versuchten Festnahme tödlich verunglückte. Anarchie ist angesagt! Es dauert nicht lange bis der erste unschuldige Bürger am Motorrad angebunden durch die Straßen geschliffen wird, und jeder der nicht spurt, wird erschreckenderweise geschändet.

Mittendrin in dieser dreckigen Straßenschlacht, Mel Gibson als...

Max Rockatansky!!

Eigentlich wollte er seinen Job als Polizist schon an den Nagel hängen, als sein Freund und Kollege von der Bikergang "verheizt" wurde.

"Ich hab Angst Fifi, ich sag dir wieso! Dieser Teufelszirkus da draußen, fängt an mir zu gefallen. Noch eine Zeit lang da draußen auf den Straßen und ich bin so wie Die! Verstehst du, ein unheilbarer Wahnsinniger!

Nur weil ich eine Bronzeplakette trage bin ich einer von den Guten."
 
Auch die Polizei (MFP – Main Force Patrol) hat ihre überdrehten Raser


Ein Urlaub sollte ihm die Sache nochmals überdenken lassen, doch es kommt noch schlimmer…

Man merkt, dass alles irgendwie den Bach runter geht und letztlich immer mehr in Selbstjustiz und Rache ausartet. Der erste Teil, dieser nun vorhandenen Quadrologie, bleibt bei seiner Inszenierung grundsätzlich noch eher ruhig, dennoch schon actionreich und natürlich schräg! Die dreckigen und rauen Kerle der Straßengang haben nicht nur edle alte und etwas schrottige Bikes, sondern auch etwas Schminke im Gesicht und billige Knasttattoos. Etwas Homoverhalten gesellt sich reibungslos zum wirren Geist, der sich hervorragend dazu eignet, das Örtchen in weitläufiger Pampa, in Psycho- und Straßenterror zu versetzten. Die Motorräder dominieren noch die Szenerie, nur die Polizei wartet mit sehenswerten Wägen auf, sportlich und sogar bunt darf es anfänglich noch sein.

theworkprint.com

Nur einer ihrer Ford Falcons wurde umgebaut und mit dem letzten gefundenen V8-Motor bestückt, mit 600 Pferden unter der Haube und Nitro im Tank, s(chn)urrt, brummt und pfeift das schwarze Kätzchen so fein, sodass Männerherzen gleich ne volle Oktanzahl höher drehen!

nuovocinemalebowski.it

Zuvor macht Max noch einen idyllischen Familienausflug, damit es für den Zuseher noch schrecklicher ausfällt als auch noch... seine Familie dran glauben muss! Erst nach 76 Filmminuten packt er endlich den V8 aus um mit seinen Interceptor dann nochmals auf Rachefeldzug zu gehen ... und selbst zum Outlaw zu werden!

Ob seine Frau die Sache überlebt, ist hier am Ende des Films noch ausständig. Es scheint überhaupt erst der Beginn von etwas zu sein!

Im ersten Film wirkt der Akteur-Rookie Mel Gibson noch eher gesprächig. Obwohl er auch hier von Anbeginn schon eher als Coolness in Person dargestellt wird, hat er doch ein eher ruhiges und weiches Gemüt was man an Gesprächen mit seiner Frau erkennt. Was sich natürlich durch das Erlebte verändern wird!

Beim optischen Look ist die Sache etwas kühl gehalten und erinnert damit ans Genrekino welches in Zügen (Sleaze, Rape&Revenge, Exploitation) auch hervortritt um weiters Stimmung herauszuschinden! Was noch mehr dazu beiträgt die NOCH vorhandenen Unschuld immer mehr zu beflecken und einem beängstigend auf den Pelz zu rücken. Die Musik wirkt oftmals aufreibend und hat auch so einige schrille Spitzen. So wirkt alles dramatisch und lässt einen auch hören, dass es ums (Über-)Leben geht und man schnell unter die Räder kommen könnte. Wenn die Kamera nicht gerade über den Asphalt gleitet oder einem Gesicht imposant zu Nahe kommt, vibriert sie rasant mit der Bewegung mit.

Die Blu-Ray bietet kräftige Farben sofern man das mit der stilhaften Helligkeit außen vor lässt. Eine tolle Schärfe, die aber regelmäßig auch unscharfe Sequenzen bereit hält. Für eine (deutsche) Mono-Spur ist der Sound erstaunlich klar und sogar basshaltig, um dem Sound der Motoren auch gerecht zu werden!



Auch wenn der Film oft als Actionklassiker betitelt ist, ist er doch vielmehr ein ernst zu nehmendes Drama mit Anarcho-Note und ein paar skurrilen Abnormen. Einen hartgesottenen Magen braucht man zwar nicht, da aber die noch vorhandene Unschuld mit Füssen getreten, und schockierend auf dem Asphalt verteilt wird, definitiv ein ausgekochtes Gemüt!

Der Australier George Miller (Die Hexen von Eastwick, Happy Feet) liefert mit seinem Spielfilmdebüt "Mad Max" etwas ab, dass für damalige Zeiten doch mutig auffällt und auch heute noch so erstklassig inszeniert, wie irre scheint!

In Teilen erinnert es auch an das Spielfilmdebüt seines Landsmannes Peter Weir.
"Die Autos die Paris auffraßen" von 1974 ist zwar noch eine Schippe morbider, hat aber genauso abgefuckte Vehikel und viel Wahnsinn zu bieten. Ist jedoch viel weniger fassbar, realistisch, noch hat es die durchgehende Spannung von Mad Max. Zwar auch einige zerflederte Fahrzeuge aber nicht so beeindruckend gefilmte Straßenritte! "Mad Max" wurde eben Kult!


Der Typ der im ersten Teil Max Autoreifen reparieren soll, ist übrigens einer der Drehbuchautoren von Fury Road!

Der Begriff Ozploitaion wird auch gern mal übernommen, welcher fürs australische Exploitationkino Verwendung fand zu dem gern auch mal die Mad Max Reihe gezählt wird.




Mad Max 2 - The Road Warrior - 1981
(Der Vollstrecker)


Jemand erzählt uns als Einleitung eine kurze Geschichte. Wie es soweit kam und was passierte, dass jemand wie Max daraus hervorging. Nachdem das Öl schwand und Kriege die Welt beherrschten, versiegte auch die Moral des Menschen. Das (ver-)änderte auch Max, der nun in die Wüste geflohen ist.


"Ein Mann wie Max, der nie einen Menschen töten wollte, musste mitansehen, wie er seine Familie im Gebrüll der Maschinen verlor. Er wurde ein anderer, ein ausgebrannter Einzelgänger, ein Mann, der vor den Dämonen der Vergangenheit in die Wüste floh. Und dort, wo alle Hoffnungen enden ein neues Leben fand."



War der erste Teil zum größten Teil schon in verlassenem Gebiet angesiedelt, kommt nun im zweiten Teil "endgültig" das post-apocalyptische Setting zum Zuge. Ödnis, Staub und Kargheit dominieren die Umgebung rund um den Einzelgänger mit dem V8-Interceptor, der nun zum Nomaden mit tragischer Vergangenheit wurde.

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Max erfährt, dass es mitten in der Wüste eine Ölraffinerie geben soll und stößt alsbald auf diese misstrauische Kommune, die in ihrer errichteten Schutzhalde unter großer Bedrohung durch eine Horde Verrückter steht. Dessen Anführer ein halbnackter, muskelbepackter Hüne mit Hockeymaske ist! Dieser stellt dem Wüstendörfchen ein 24h Ultimatum bevor er sich mit seinen skurrilen Freunden die Treibstoffproduktion mit Gewalt unter den Nagel reißt.

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Hier trumpft gleichmal das lässige/dreckige Design auf, welches in seinem Grad des Endzeit-Wahnsinns nochmals ein paar Schippen drauflegt! Haargefärbte Endzeitpunks, halbnackte Lederoutfits, statt den 70ties Klamotten des ersten Teils gibt es nun auf beiden Seiten bizarre 80ziger Jahre Ausformungen mit jeder Menge wirren Zusätzen. Das Beste jedoch sind die Wägen die nun endlich neben den Bikes in ideenreicher Ausstattung auftauchen! Notgedrungen aus Überbleibseln zusammen geschusterte Gerätschaften, umgerüstete Buggys und weitere zahlreiche verbaute Vehikel (mit Nitroboost!) die jederzeit aussehen als könnte man mit ihnen töten.

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Auch das Setting im Kommunenlager überzeugt mit jeder Menge Metall, einer Werkstatt (mit witzigen Mechanikern) und allerlei Dreck und Rost zwischen Schweißfunken und Flammenwerfern!

Max gerät zwischen die Fronten und will als Gegenleistung für einen großen Treibstoffvorrat ein Fahrzeug besorgen, womit die Leute ihren vollgetankten Hänger ziehen können. Sie wollen an ein 2000 Meilen entferntes, scheinbar noch besseres Plätzchen flüchten. Ob das auch was für den Einzelgänger ist, ist jedoch fraglich!

Wenn der Tanklaster nicht so gepanzert wäre, wäre die Flucht damit sogar ziemlich irrsinnig, aber so kommt es filmtechnisch zum Showdown! Der sich erstaunlich lang auf der Straße hält und grandiose Stunts hergibt! Blechschäden sind die geringste Verpflichtung und die wohl brutalste Szene ist der Aufprall eines Fahrzeugs auf den Tankzug – er hatte zwei Leute (Gefangene) am Wagen vorgespannt! Also teilweise geht es richtig heftig zu und es wird eine famose Straßenschlacht geschlagen die richtig Adrenalin pumpt.

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Ein kleiner stummer Junge, der im schneidigen Umgang mit dem Boomerang auffällt, steht Max sogar im Finale actionreich zur Seite! Ein Typ auf einem Fluggerät (Gyrocopter) - der auch im dritten Teil wieder kleine Auftritte verbucht - hat auch noch ein paar hilfreiche Tricks auf Lager.


Von der Stimmung nicht mehr in einem verrucht/verrückten Zivilisationsübergang, sondern gleich vollends in trostloser Einöde. Die Endzeit brilliert, und statt dramatischen Thrill gibt es mehr Action, sodass alles sogar etwas kurzweiliger ausfällt. Der Erste hatte vielleicht mehr bedrohliche/-ängstigende Klasse, dennoch gefällt mir der Zweite durch das Endzeitsetting besser! Jedoch beide auf ihre Art sehr gut!!

George Miller führte wie bei allen Fortsetzungen erneut Regie!



Zuletzt fällt einem zum zweiten Teil nur noch eins ein:





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Das Bild der Blu-Ray hat kräftige Farben, keinen hellen, kühlen Schundlook (Sleaze) mehr, stattdessen bessere Kontraste unter staubiger Kulisse. Bildrauschen und manch Verunreinigungen sind gelegentlich sichtbar, die Schärfe erreicht seltener die Höhe des ersten Teils, bleibt aber gut. Eine Nachtszenen versumpft fast vollends im Filmkorn.
Der 5.1 Ton ist ok, wie damals zu den Zeiten eben stark frontlastig. Der Score ist rasant, aufwühlend aber dennoch mit leisen Zwischentönen versehen und deshalb nie nervig. Ein echt guter Score!

Bei der Bonussektion bieten alle drei Teile nur den Trailer, der zweite Teil hier wartet jedoch noch mit einem Audiokommentar von Regisseur George Miller und Kameramann Dean Semmler auf. Auch eine kleine Einleitung von Leonard Maltin (US-Filmkritiker) gibt es wahlweise vorm Film hinzu.





Besitze keinerlei Rechte an den Filmbildern, diese unterliegen dem Copyright von Warner Bros!
Restliches Layout: MoeMents





1959  Weltraumschiff MR-1 gibt keine Antwort
The Angry Red Planet


Ein Raumschiff das den Mars erkunden sollte ist verschollen! Nach langer Zeit können es die Erdenbewohner plötzlich auf dem Radar ausmachen aber keinen Kontakt herstellen. Sie fahren sofort nach Nevada um das Raumschiff per Kontrollübernahme von der Erde aus notzulanden. Von der Besatzung sind jedoch nur noch zwei Leute übrig. Die Biologin ist verwirrt und völlig erschöpft, der Kommandant ist nicht ansprechbar und hat außerdem eine unspezifische Substanz auf dem Unterarm.

Eigentlich zählt der Film zu den nostalgischen Ausflügen der höchsten Sci-Fi Ära in den 5ozigern und obwohl ich Außerirdische allgemein nicht zu den Monstern zählen würde, dann doch jene die Böse sind oder sich als Kreatur die Ehre geben! Somit ordne ich auch diesen Marstrip hier ein, weil zwei übergroße, unvergessliche Monster auftauchen die definitiv Creature-Feature Charakter aufweisen!

Wir sind in den 50ern und hier ist alles Gesehene nicht Stilmittel - wie es heute oft vorkommt - sondern richtig authentisch!! Die markanten Schriftzüge, Kulissen und besonders die Bildfehler sind hier noch ECHT und nicht künstlich hingetrimmt! Das trägt natürlich enorm zum Charme bei, der Rest ist ziemlich logikbefreit und schreitet nur langsam voran.
Eigentlich wirkt alles recht seriös und man kann die Sache schon ernst nehmen, BIS die einzige Frau an Bord plötzlich beim Erstaufstieg auf dem Mars mit ihrer HANDTASCHE daherkommt, ab da geht’s dahin mit dem Trashfaktor.

Interessant ist, dass die Geschichte als Rückblende erzählt wird, die überlebende Biologin muss sich im Krankenhaus erinnern womit sie es am Mars zu tun hatten, damit auch der Schleim auf des Kommanders Arm identifiziert werden kann. Da sie aber so erschöpft und noch in Schock ist, werden ihr sogar Drogen verabreicht um ihrer Erinnerung die Sprünge zu helfen!!! So wird einem dann Stück für die Stücke die Reise und das Abenteuer auf dem Mars dargeboten. Und nun zu den Monstern…!

Kleine dreiäugige Marsmännchen tauchen nur manchmal unter bedrohlicher Stimmung auf, dann gibt’s auch noch immense fleischfressende Pflanzen - zum Glück haben die Leute (in ihren Ghostbustersoutfits) eine Schallkanone dabei - und nun die Highlights...
Das erste übergroße Monstrum gleicht einem Fledermausgestell mit Rattenschwanz und spinnenartigen Beinen, und die zweite riesige Gefahr kommt aus dem Wasser! Ein "Haufen von Amöbe" würde ich dieses Teil nennen und es gleicht einem vielfarbigen aber dunklen Blob mit einem Drehauge (oder was das auch immer sein soll)! Und gegen die müssen die menschlichen Eindringlinge auf dem Mars ankämpfen, bei letzterem muss sogar eine kreative Idee her da der Schleimhaufen die ganze Rakete einhüllt! So merkwürdig die Kreaturen aussehen, so löblich sind die kreativen Ideen und dessen Umsetzung!

Speziell ist auch noch das Bild von der Oberfläche des Mars, hier gedeiht nicht nur einiges, sondern es kommt später auch noch eine interessante Entdeckung hinzu als sie mit einem Schlauchboot ein Wasser überqueren wollen. Bei den Aussenaufnahmen wird das Bild stets völlig in Rot-Orange getaucht und es sind nur mehr die Konturen schwärzlich erkennbar. Es sieht aus wie ein Zwei-Farbenbild einer Wärmebildkamera und beim Zurückwechseln zum normalen Bild fühlt sich das Auge gleich mal erleichtert – aber cooles wie auch schräges Stilmittel. Am Ende geht es um die Rettung der beiden Überlebenden, und um die Tonbänder die in der Rakete alles aufgezeichnet haben. Die eigentlich durch magnetische Einflüsse alle gelöscht wurden. Nur die letzte enthält noch eine Botschaft der Marsianer an die Menschen und die ist… Respekt!!! Simple aber einschlägig effektiv! Der Film hat zwar wie erwartet seine Eigenarten und läuft mehr vor sich hin, kann sich aber als B-Fictioner echt sehen lassen!!




1974  Mel Brooks hat auch die Monster-Classics parodiert...
Frankenstein Junior


Der Neurowissenschaftler Frederick Frankenstein (Gene Wilder) ist ein Nachkomme des berühmten Dr. Frankenstein. Jenem der mit totem Gewebe experimentierte und deshalb berüchtigt ist! Jedoch will Frederick von all dem nichts hören und distanziert sich deshalb von seinen Ahnen. Er will für seine Errungenschaften im neurologischen Bereich geehrt werden und nicht als Nachkomme eines Mannes, dessen Experimente er für völligen Humbug hält! Nach einer seiner Vorlesungen wird ihm jedoch das Erbe seines Großvaters übertragen, weshalb er sich aufmacht die vererbte Burg in Transsylvanien in Augenschein zu nehmen…

Hier sollte man wohl gleich anmerken, dass es sich um einen Mel Brooks Film handelt und die Angelegenheiten in einem anderen (humorvollen) Licht auf den Zuseher eindümpelt. Nämlich als Parodie auf den alten Monsterfilm, die auch gleich klassisch schwarz/weiß gehalten wurde. Neben dem bekannten Igor (Marty Feldman) mit Buckel (der nennt sich hier aber auch Eyegor), gesellen sich dem Doktor noch eine blonde Gehilfin und die Burgdame namens "Fr. Blücher" hinzu, bei deren Namensnennung jedes Mal die Pferde durchgehen!!

Auf seiner Erkundungstour entdeckt Dr. Frankonsteen (so nennt er sich zur Distanzierung von der Familie) das versteckte Labor seines Großvaters und kommt mit Interesse diesem obskuren Gebiet doch schnell näher, während der Zuseher reichlich Anspielungen auf die Originalverfilmung (1931) oder ähnliche Filmerscheinungen entdeckt.  Sogar die Originalkulisse des 31er Monsterklassiker durften hier für die Szenen im Labor dienen.

Die Scherze sind aus heutiger Sicht natürlich vollkommen altbacken und reichen großteils nur für ein paar Schmunzler. Als jedoch ein völlig zersauster Billy Wilder dann doch ein Monstrum erschafft wirds etwas lebendiger. Der erwachte Hüne, der versehentlich mit einem "abnormen" Gehirn versehen wurde – Igor hatte schreckhafte Probleme beim Beschaffen – wird gekonnt von Peter Boyle (The Dream Team, Alle lieben Raymond) gejault. Denn mehr als Gestöhne, Gegrummel und Gewinsel kommt aus dem Monster nicht raus. Die jedoch oft auf sehr amüsante Art hörenswert sind! Ein Highlight des eigentlich ziemlich lahm voranschreitenden Films ist die Begegnung des Monsters mit einem Blinden (Gene Hackman), der ihm nicht nur Suppe in den Schritt kippt, sondern auch gleich den Daumen anzündet. Sodass das Monster gleich mitsamt der Türe flüchten muss! Herrliche Szene!

Igor hat sowieso einige Lacher auf seiner Seite und die blonde Gehilfin Inga (Teri Garr) schiebt ständig mal doppeldeutige sexuelle Anspielung, auch wenn diese der Doktor lange nicht rafft! Eigentlich hätte der Doktor sogar eine Frau, aber die scheint gegen Ende mehr dem Monster zugetan sein. Zumindest bekommt sie die berüchtigte graue Strähne in den Haaren und kann auch sexuell nicht genug bekommen. Rein optisch werden hier Liebesbezeugungen so inbrünstig umgesetzt, dass man sich in Momenten fühlt als sei man bei monumentalen Romanzen gelandet. So nimmt er eben einige Film aus diesen Zeiten aufs Korn und nicht nur die damaligen Monsterklassiker. Erstaunlicherweise bleibt er jedoch für eine Parodie stimmlich recht gruselig oder dramatisch – zumindest im Score!

Von Mel Brooks hab ich dennoch schon Besseres gesehen. Die Monsterparodie war doch irgendwo recht lahm und konnte mich letztlich nur mit manch amüsanten Momenten bei Laune halten. Ein wütender Mob, die Monstersuche, einige verquere Beziehungsprobleme und neben einem sehr sonderbaren Polizisten, der definitiv Probleme mit seinem mechanischen Arm hat, waren all diese schrägen Figuren neben den ganzen Anspielungen doch zu wenig. Für eine Parodie leider zu unwitzig, für einen klassischen Monsterfilm eigentlich sogar sehr gut gemacht, aber dann kann man sich natürlich auch gleich das Original ansehen!




2014  Aus Norwegen kommt "Død Snø 2" - Red vs. Dead
Dead Snow 2

 
Der zweite Teil setzt nahtlos am Ersten an und Hauptcharakter Martin (Vegar Hoel), dem als einzigen die Flucht aus der Schnee-Zombiehölle gelang, hat es gleich mal mit den Behörden zu tun. Die Sache sieht nämlich so aus, als hätte ER seine ganzen Freunde hingemetzelt und die haben natürlich kein Interesse an seiner ziemlich abgedrehten Geschichte rund um schlachtende untote Nazis!

Die aber auch hier nicht lange auf sich warten lassen …

Für die Story wird schnell mal ein neuer Auftrag für die Zombiesoldaten erfunden und schon läuft die Sache weiter. Dieses Mal verlegt sich die Handlung vom Berg ins Tal und dessen Ortschaften, wobei zwar der Schnee abhanden kommt aber die saftig grünen Wiesen und sumpfigen Gegenden genauso geniale skandinavische Kulissen abgeben. Das Beste an allem ist jedoch, dass der zweite Teil wirklich in allen Belangen nochmals eine herrlich abgedrehte und mordskomische Ladung drauflegt!! Martin wirkt gleich mal doppelt so cool wie im Vorgänger - macht auch seine neue Frisur! -  und ist wirklich selten ohne blutverschmiertes Gesicht zu sehen. Sein "verlorener" Arm aus dem ersten Teil wird auch ersetzt und zwar auf eine Art, die dem Film nochmals eine mächtige Schippe Skurrilität und selbst Paranormales verleiht. Der Arm hat nämlich nicht nur Schmalz (enorme Kraft) – *patsch* einen Kopf gegen den Bus geknallt – sondern auch ein heftiges Eigenleben mit dem man erst mal klarkommen muss. Sehr amüsant!

Die Effekte steigern sich auch nochmals, egal ob Kulissen, Kostüme, bei den übersinnlichen Einbauten oder den Splatter-Abarten, sehr sehenswert! Auch wenn ich persönlich beim Splatter definitiv mit weniger ausgekommen wäre, wird für die Gorehounds wohl das Non-Plus Ultra geboten und es passt auch einfach zur ganzen Sache wie die Faust in die Nazivisage! Es gibt einiges zum Ekeln und hammerhart komische Augenblicke, sowie viele weitere grandiose Ideen! Egal ob Tötungsszenen oder zweckentfremdete Gedärme …

Der Humor ist überhaupt der Knaller, blöde Sprüche, Slapstick und völlig überdrehte Situationen am laufenden Band. Es wird also definitiv nicht langweilig, nur manchmal zünden die Gags gar nicht, liegt aber wohl am Geschmack, ich sag nur: Möwen-Sprachtranslator! Am Besten gelungen sind die doppeldeutigen Missverständnisse … ich hasse es eigentlich wenn Kinder in Filmen dran glauben müssen, ist für mich eine echte Tabugrenze, aber als Martin hier nach dem Krankenhaus ein Kind wiederbeleben will und die Sache nicht grad rosig, sondern eher blutrot ausfällt, wurde das so geschickt eingefädelt, dass ich einfach nur mehr lautstark lachen konnte … als dann auch noch der Polizist aus dem Fenster guckt und die Situation völlig anders deutet als sie eigentlich ist, konnte ich mich gar nicht mehr halten!! Und solch geniale Fremd-Perspektiven gibt es öfter mal. 

Die weiteren illustren Truppen bereichern den Film allemal! Neben Martin und den Naziuntoten, holt der zweite Film noch mehr Parteien an Bord. Nicht nur die üblichen dummen Provinzbullen schlagen einige geniale Aktionen, auch der eingeflogenen Zombie-Squad aus den USA, in Form von grünschnäbligen Zombie GEEKS, sorgt für Laune. Auch die zwei Mädels überzeugen als kataloggestylte Anhängsel in ihrem Einsatz, tja und die auftauchende Krönung, die der deutsche Zusatztitel schon verlauten ließ - RED vs. Dead – setzt dem Finale nochmals sein krönendes Schlachtfest auf. Nicht nur der Finalfight, mit einem Strohpuppendoktor am Rande, sondern auch der rotbärtige "Wikinger" waren Highlights!

Der zweite Teil rastet sich somit nicht mehr soviel auf seinen Filmvorbildern aus - keine Sorge, es gibt immer noch Gleichnisse/Zitate – sondern fährt durchwegs seine eigenständige Linie mit einem wirklich gelungenen Plot, zumindest für eine trashige Funsplatter-Granate! In diesem Sinne, hervorragend gelungen! Einfach nur witzig und richtig abgedreht, macht richtig Spass!







Weiterführende Blogs:

Frankenstein (1931) by cpu lord

Die Frankenstein-Filme der Hammer Studios by Movienator

Dead Snow by macfestus








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1920  Dr. Sigmund Freud hätte hier, mehr als viel zu tun!
Dr. Jekyll und Mr. Hyde


Die Geschichte stammt schon aus dem Jahre 1886 (von Schriftsteller Robert Louis Stevenson) und ist nicht nur Literaturgeschichte, sondern auch Kult! Es gibt schon unzählige Verfilmungen über die beiden Seiten von Gut & Böse in einem Menschen, die Doktor Jekyll mittels eines Serums zu trennen versucht und dann von unerwarteten Folgen überwältigt wird. Ich sah mir den Stummfilmklassiker aus dem Jahre 1920 an, welche die erste Adaption in Spielfilmlänge darstellt und auf DVD gleich in 2 Fassungen daher kommt.

Neben dem Stummfilm (77Min.) auch noch als vertonte Fassung (67Min.) der im Vergleich nichts fehlt außer den Texttafeln - es soll dennoch noch eine 81Min. Fassung geben! Die Vertonte sogar etwas kurzweiliger ausfällt, die Schnitte zwar problematischer auffallen, aber das Gesprochene recht gut ist und einige Szenen mit Zusatzdialogen sogar noch gut abrundet. Aber dennoch wurde manches befremdlich übersetzt. Der Sinn bleibt natürlich erhalten, aber bei manchen Details fiel es mir schwer nun dessen eindeutige Essenz zu erfassen. Besonders beim wichtigsten Punkt, warum er nun das blasphemische Experiment wagen sollte… In der Sprachfassung fragt er sich ob es nicht möglich wäre in zwei Seelen zu leben, bei den Texttafeln wird es da schon genauer indem er vom Leben in zwei Körpern spricht. Er möchte die zwei Naturelle die in einem wohnen trennen, damit ein böser Impuls nicht die (reine) Seele befleckt! Das ergibt dann auch einen nachvollziehbaren Sinn.

Dr. Jekyll ist ein brillanter Wissenschaftler und auch noch ein hervorragender Arzt der sich sogar unentgeltlich um die Armen kümmert. Da er sich aber soviel um seine Arbeit sorgt wird er am Tisch einer elitären, vornehmen Runde kritisiert ob er nicht sein Leben versäume, er solle doch lieber mehr (niederen) emotionalen Impulsen nachgehen! Der Gang in eine Tanzetablissement/Lusthaus mit der genannten Runde weckt bei ihm weitere Hürden, die er eben später mittels Serum überbrücken möchte. Leider funktioniert es nicht so wie gedacht, das Ausleben von Dingen die er früher nicht gemacht hätte funktioniert zwar nun, aber seine zweite Persönlichkeit Mr. Hyde scheint immer mehr Macht über ihn zu bekommen und die Verwandlungen werden auch immer weniger kontrollierbar.

Die Verwandlung ist anfänglich gar nicht so wüst, es werden zwar seine Finger länger, seine Fingernägel scheußlicher und er bekommt auch noch einen Buckel, aber mit Verlauf des Films und dem Überhand nehmen des Bösen wird das Make-Up immer monströser! Gegen Ende sieht seine Bosheit immer ekliger und abstoßender aus, sodass sein Hindernis mit Frauen zu sprechen zwar wegfällt aber auf Grund seines Aussehens und seines wachsenden gewalttätigen Verhaltens würde jede lieber flüchten. Das Schauspiel von John Barrymore ist hervorragend. Immer mehr steigtert sich seine Zerrissenheit und seine gemachte Fratze wird immer beeindruckender, hässlicher! Bis er auch vorm Mord nicht zurückschreckt – sein Gesichtsausdruck in dieser Szene ist phänomenal - und alles auf ein trauriges Ende zusteuert.
Wie gewohnt im Stummfilm fehlt es nicht an Theatralik, die akustische Untermalung gewinnt man aber gegen Ende immer mehr lieb, da sie nicht übertreibt, sondern dem Spiel der Facetten schön unter die Arme greift.


Ich will jetzt nicht sagen, dass diese Geschichte dieses große umfangreiche psychologische Thema erfunden hat, keineswegs, aber die Verfilmung bringt es somit in eine simple, sichtbare und materielle Ausformung! Als ob man bei der Geburt von zwei wirklich famosen (Archetypen-)Grundsteinen dabei ist, die das Thema der Dualitäten im Menschen greifbarer machen, wobei man natürlich sagen muss, dass es sich übersteigert unter dem Mantel des Horrors tarnt aber das kann ja ein jeder selbst auf die Normalität ummünzen. Auch genial ist der Hinweis auf die unterdrückten Emotionen die in jedem tagtäglich lauern können und bei manchen auch öfter mal das Fass zum Überlaufen bringen, hier im Film eben noch sehr auf gesellschaftliche Konventionen (Zwängen) ausgelegt ist, wie man sich als Beispiel in der Öffentlichkeit zu zeigen hat und sich somit auch schon seiner Selbst entfremdet. Typische Moralfragen die man eben verschieden auslegen kann. Somit gibt Geschichte und natürlich auch Film viel Interpretationsspielraum her, obwohl er dies nicht direkt anspricht und im Verlauf eher recht simple beim menschlichen Horror bleibt. Aber ihn deshalb so toll macht, weil er oberflächlich wie auch tiefgründig funktioniert!

Für einen Stummfilm recht gelungen, wobei ich nun eine spätere Verfilmung sehen möchte, die nicht nur vom brillanten Schauspiel einer Figur abhängt, sondern durch die moderne Technik automatisch auch homogener ausfällt.

Das Bild der DVD (Classic Edition – Great Movies) ist so scheußlich wie Edward HYDE! Bei uns gibt es keine HD-Fassung, aber vielleicht orientiert sich der abgebildete US-Import (Blu-Ray) mehr an Dr. Henry JEKYLL!




1980  Sandburgen-Bauen mit Todesgefahr!
Blood Beach


Am kalifornischen Strand strahlt die Sonne vom Himmel, das Wasser bietet eine Erfrischung und der morgendliche Spaziergang mit Hund… endet anders als erwartet! Harry (David Huffman), Bediensteter bei der Küstenwache, will grad in die Arbeit schwimmen, als plötzlich ein Schrei ertönt! Die Frau mit der er sich gerade noch unterhalten hat ist plötzlich verschwunden, wie vom Erdboden verschluckt, nur ihr Hund bleibt zurück! Der Tage darauf dann sogar auch noch mit abgebissenem Kopf am Strand aufgefunden wird. Die Polizei steht vor einem großen Rätsel…

…und der Zuseher natürlich auch! Als die Sache dann endlich mal auf den Strand reduziert werden kann, weil man vorher durch Umgebung und Score doch noch glaubt das der weiße Hai irgendwo auftaucht, wird der ganze Strand gleich mal umgebaggert.

Vergebens!
Was könnte es nur sein?

Extremer Treibsand? Nein!

Raktetenwürmer!? Nein, die gibt’s hier nicht, oder doch? Ne, glaub nicht, ausserdem liegen die Rechte der Tremors woanders!

Na dann sind es bestimmt Sand-Haie!
Nein, in den 80zigern gab es noch keine Asylum-Ausgeburten!

Was ist es dann!?
Ehrlich! Ich hab keine Ahnung!!
Aber ich nenne es mal "Das Ding aus dem Sand!!!!"


Und der Film hält dieses gefressige Etwas auch die ganze Zeit über, hinterm Sandhaufen! Weshalb wir großteils den Polizeiarbeiten folgen, verwoben mit Harry und seinen Freunden. Unter den Polizisten befindet sich als bekanntes Gesicht auch Burt Young (ihr wisst schon, Rockys Schwiegerpaps, ausm Schlachthaus) der hier einen quacksalbernden Cop zum Besten gibt der stets alles besser weiß und damit taktlos aneckt. Etwas Liebesgeplänkel darf natürlich auch nicht fehlen, was zwischen unserem Hauptakteuer, dem smarten Typen von der Küstenwache, und der Wiederheimkehrerin Catherine (Marianna Hill) stattfindet. Sie kehrte wieder zurück, da ihre Mutter das erste Opfer in dieser Sache war. Sollte ihrer aufkeimenden Liason etwas im Wege stehen, denn eigentlich hätte Harry schon sowas wie ne Freundin, wird das glücklicherweise auch vom Strand verschluckt! "Ohhh Mary!!"

Man muss sagen, dass alle ihre Sache entsprechend ernst nehmen und erstaunlicherweise auch nicht überzogen auffallen. Die ganze Angelegenheit hält die erwartete Portion Trash nur in Kleinigkeiten bereit, als Beispiel in Form eines Gerichtsmediziners der immer wieder irgendwelche banalen oder absurden Theorien vor sich hin faselt, oder auch einem Triebtäter dem die Eier abgebissen werden (recht geschieht ihm), und ganz besonders die letztliche Aufdeckung des Monsters! Denn das ist mehr als trashig! (Ein mächtiger Phallus mit Blütenkopf stülpt sich hier aus dem Sand!)

Ansonst ist der Film aber ein ganz stimmiger 80ziger Jahre Horrorthriller, der zwar völlig einfallslos bleibt aber zumindest im 7 Minuten Takt seine Opfer in den Sand reißt. Gekreische, manch kleine Blutverschmiertheit, Leichenteile, und einen versteckten Gruselkeller am Strand inklusive. Kann man, muss man aber nicht haben, außer man sammelt die Filme über Sandmonster, dann wird er definitiv seinen völlig berechtigten Platz irgendwo zwischen Screamers (95) und den schon oben genannten Titel finden!





1999  The Living Terror
Komodo
 

Eine Art Hippie setzt auf einer Insel einige Eier aus, dessen Tiere in dieser  unbeheimateten Umgebung dennoch zu enormer Größe heranwachsen und etwa 20 Jahre später auch sehr angriffslustig sind! Der junge Patrick (Kevin Zegers) lebt mit seiner Familie auf dieser Insel und ist stets etwas auf abenteuerlicher Erkundungstour. Dieses Mal endet die jedoch für seine Eltern und auch für seinen Hund – ja, immer muss der süsse Hund dran glauben! – blutig. Seitdem gelten diese als verschwunden und der Junge kämpft mit einem Trauma! Eine Psychologin (Jill Hennessy) will ihn wieder auf die Insel zurückbringen, damit er sich seinen Ängsten stellt und sein Trauma verarbeitet, doch die Gefahr ist tatsächlich real und die Viecher auch noch gewachsen.

Kevin Zegers mal in jungen Jahren, gerade mal 15 (heute bekannt aus Frozen, The Colony) steht hier unter posttraumatischen Schock und soll sich wieder auf die Insel begeben. Per Fähre und dessen alten Freund, dem Fährmann der später auch mitmischen darf, geht's auf zur verlassenen Insel, wo nur noch die Ölbohrfirma ihr Unwesen treibt und auch über die Gefahr Bescheid weiß, diese aber natürlich verschweigt! Unter den Ölbohrlakaien auch ein bewaffneter Billy Burke (Twilight, Drive Angry), der nicht nur zwischen den Fronten steht, sondern auch eine ganz gute Figur macht. Die Psychologin, gespielt von Jill Hennessy (Crossing Jordan) angemessen der Sache auch völlig akzeptabel beisteuert. Die Frage ist nur wer Echsenfutter wird und wer nicht?  Wobei dieser Tierhorror mal nicht auf eine Mutation setzt, sondern die Tiere so angriffslustig/gefräßig macht weil die fast isolierte Insel nicht ihren gewohnten Speiseplan hergibt! Die Größe dieser Komodowarane bezieht sich darauf, dass diese Drachenechsen hier, eine eigentlich schon ausgestorbene prähistorische Form darstellen – oder so ähnlich!

Michael Lanterii, der 94 für Jurassic Park den Specialeffekts-Oscar einheimste, führt hier nicht nur Regie, sondern belebt eben auch die Reptilien. Das CGI ist deshalb akzeptabel bis sehr gut, die Animatronics noch besser. Das Setting mit der Insel ist eigentlich ganz gut gelungen, wird dann gegen Ende auch noch sehenswerter, mit dem alten Fabriksgelände im Regen, oder der Fahrt durch den Sumpf, auch wenn diese Aktion wie andere Vorgänge trashy-fragwürdig erscheinen! Der entflohene Junge wird bestimmt nicht tauchen gegangen sein! Passt aber typisch zu solchen Vertretern. Genauso wie der stereotype Boss der Ölfirma, dessen Helikopter zum Rettungsdienst für angeknabberte und verblutende Zeitgenossen nicht anwendbar ist – das deckt sich nicht mit den finanziellen Interessen der Firma!! Also ist die Sache zwischen manch gedehnter Spielzeit, auch mal amüsant, hat aber grundsätzlich doch ne gute, dunkle Stimmung parat!

Kann man sich als Tierhorror- und B-Fan ansehen, für den regulären Seher wohl kein allzu großer Verlust.








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