Blog von MoeMents

Beitragsansicht Beitragsansicht
Anzahl pro Seite  
Sortierung: chronologisch | alphabetisch | Aufrufen | Kommentaren | Danke |


 
"Welcamm tu
Frrreight Neeeight!"
 
 
 
 

 

1985

Des nachts wird das Haus nebenan vom neuen Besitzer Jerry (Chris Sarandon) bezogen. Der mit dem Untermieter sogleich einen Sarg in den Keller trägt! Da wird man doch glatt vom Fummeln mit der Freundin Amy (Amanda Bearse) abgehalten: Fernglas raus, ein paar weitere Tage und Beobachtungen lassen keine Zweifel mehr aufkommen… der Nachbar muss ein Vampir sein!
 

Charley Brewster (William Ragsdale) ist einer von uns! Gruselfilmfan und Nacht(film)eule! Nur sein Freund Ed (Stephen Geoffreys) ist ein noch größerer Genrekenner, der in der Not zur Seite steht. Knoblauch, Kreuze, Weihwasser… die übliche Anti-Vampir-Ausstattung, schmückt bald REICHHALTIG Charleys Zimmer – Kerzenlicht macht sich ebenso gut wie vernagelte Fenster!

 

Würde denn die Mutter (Dorothy Fielding) den neuen Nachbarn nicht ungefragt zu einer Bloody Mary EINLADEN! Ach!! Man hat es als Jugendlicher nicht leicht, mit einer Kreatur der Nacht - als Nachbar!

 

Eine schicke kleine Straßensiedlung, Suburbia-Feeling, Herbstlaub auf nasser Straße und dazu das antiquierte verfallene Nachbars-Haus. Dessen Dampfschwaden schaurige In-Szene-Setzung ziemlich dunstig ausfällt, aber irrsinnig ikonisch punktet!! Die nebelige und bedrohliche Stimmung schließt einen perfekt ein, während der Score die restliche markante Einzigartigkeit beiträgt, indem er verruchte Riffs mit gefühlten Syntie-Soul/Pop kreuzt und das Geschehen teilweise in einen anrüchig-melancholischen Trenchcoat hüllt. Brad Fiedels Sound ist wirklich sagenhaft.


 

Copyright: Columbia Tristar, Vistar Films, Sony / Composer: Brad Fiedel / Released by EPIC/CBS Records


 

Der zum lasziven Tanz im Discoabzweiger ausholt, in dem Amanda Bearse unter der Fuchtel des Vamps, trotz ihrer burschikosen Erscheinung zeigen kann, dass sie vor ihrer (nervigen) Kultrolle als Marcy D’Arcy (Eine schrecklich nette Familie) auch noch richtig süss sein konnte - und ihr Wandel von schüchterner Jungfräulichkeit zum selbstbewussten Vamp nicht erstaunlicher sein könnte!

 

Überhaupt ist die Besetzung für vermeintlichen B-Horror grandios geraten: Niemand verkörpert den Typ von nebenan glaubwürdiger als William Ragsdale. Roddy McDowall in der Rolle als B-Movie- und TV-Show-Held/Vampirkiller Peter –Cushing Price- Vincent gibt sich in der legendären Bandreite keinerlei Blöße, davon abgesehen dass sich die Rolle erstmal als "Attrabenfürst" entlarven muss - wie Ed ihn später nennt. Stephen Geoffreys (976-Evil) als Charleys bester Kumpel (Evil-)Ed geht mit dem herrlich schrägen Kichern sowieso als Showstealer durch.

 

Die späteren Make-Up-Effekte begeistern, die Creature-Arbeit (Verwandlung) von einem Wolf zurück in einen Menschen, wie die dazugehörige Emotionalität in der Sterbeszene sind mir als Jugendlicher sogar bis heute in Erinnerung geblieben! Da man unerwartet im Schauspiel, als auch bei den Effekten punktete,… die im späteren Verlauf noch markante Goreeindrücke in wunderbarer 80s-Handarbeit nachreicht.

 

Ein durchwegs stimmiger Horrorfilm (in brillanter 80s-Gepflogenheit) mit leicht komödiantischen Einlagen, einigen Gore-Effekten und stilvoller (anrüchiger) Nuance! Regisseur Tom Holland (Chucky, Thinner) legte eine immens gelungene Horrorhommage hin, die ebenso Alleinstellungsmerkmal besitzt und heute zurecht als Kultfilm durchgeht!

 


 

1988

3 Jahre Therapie reichten nicht aus, um sich die erlebte Vergangenheit zurechtzulegen/-reden! Hätte man doch die Gegenmittel wie Knoblauch, Pflöcke und Kreuze nicht entsorgt - wo doch schon wieder jemand Verdächtiges in die Nachbarschaft zieht.

 

Charley Brewster (William Ragsdale) hat mittlerweile eine Studentenbude und eine neue Freundin (Traci Lind aus Die Klasse von 1999) - die mit ihren übergroßen Nerdbrille ein echter Hingucker ist. Diesmal erhält Peter Vincent (Roddy McDowall) einen neuen Obermieter - in seiner neuen Bleibe, einem Wohnhaus!

Storytechnisch wird simple das Grundgerüst des Vorgängers übernommen, im Austausch einiger Motive, weshalb Vincents spitzzähniger Nachbar zur Abwechslung eine betörende Frau (Julie Carmen) ist, durch welche diesmal Charley in einen Bann gerät, um den fremdgesteuerten Tanz als Showeinlage aufs Parkett zu legen!! Diese teils umgekehrten Wiederholungen tun der Show aber keinerlei Abbruch, weil Stimmung, Setting und Effektspielerein überzeugen, wie auch die Rückkehr von Ragsdale und McDowell in deren kultige Rollen!
 
Das schicke Mehrparteien-Wohnhaus in antiker Schloss-Erscheinung brilliert unter Matte Paintings im Vollmond und wirkt so malerisch (kitschig) wie phänomenal. Alles etwas urbaner, macht sich jedoch vermehrt düsteres Campusfeeling breit, was erneut für großartige Stimmung sorgt. Nahm sich der erste Teil noch reichlich Zeit nahm um blutig zur Sache zu gehen, hat die Fortsetzung schon frühzeitig (00:18) den ersten spritzigen Biss zu verbuchen. Hält auch eine kleine Durststrecke bereit was den 80s-Gore angeht, legt gegen Ende aber wieder richtig los. Dieses Mal wird sich jedenfalls heftiger ausrüstet als im Vorgänger – immerhin hat Peter Vincent in der neuen Wohnung allerlei Vampirkillerkram zum Aufmagazinieren herumhängen/-liegen!!

Zwischenzeitlich könnten womöglich bei manchen Langeweile aufkommen, Stimmung und kleine Trips halten aber stets bei Laune: Partys müssen besucht werden, etwas Bowling hat noch keinem Monster geschadet und das typische 80s-Polizeirevier mit gewohnter Skepsis für Situations-Jokes, fehlt ebenso wenig, wie ein grandioser Abstecher in die Irrenanstalt – kleines Highlight hierbei (oder gar überhaupt), die Befreiung unter Hilfe eines lustigen Irren! Hier kann man nur kichern wie Ed!!

 

Als Quasi-Renfield für Tageslichtzwecke tritt sogar Kult-B-Antagonist Brian Thompson (City Cobra, Rexosaurus, Leon) in Erscheinung, der neben Muckikraft eine Vorliebe für (knusprige) Insekten mitbringt. Gleichermaßen bekanntes Gesicht liefert Jonathan Gries (Was für ein Genie, TerrorVision, Monster Busters) in pelziger Vampirabwandlung, als Werwolf, mit Abneigung gegen Rosen!

 

Farbige Lichteindrücke sorgen für Ambiente und die Gore- und Make-Up-Effekte setzen sogar noch eins drauf. Zuweilen sogar richtig eklig und schön detailliert in den verschiedensten Verwandlungsstufen. Die Gruselstimmung sitzt (sofern sie nicht durch persönlich gefühlte Längen unterbrochen wird), die durch den erneut markanten Score zwischen betörender Schlafwandler-Stimmung und Synthie-Rockballade wechselt, um sich auf schaurig-laszive Art einzupendeln. Kleine Bass-Drops sind zusätzliche Sound-Highlights!

 

Besitzt für manche vermutlich nicht die (Kult-)Klasse des Originals, ist in etlichen Punkten aber sogar facettenreicher und witziger! Wenn man den ersten liebt, wird man wohl auch die Fortsetzung mögen!! Zumindest geht es mir so: ich find beide klasse!! Und hab den zweiten Teil auch immer mehr liebgewonnen.

 



Unsere Helden freut das, oder? :)
Copyright: Vista Organisation / aktueller Vertieb: '84 Entertainment / Bildquelle

 

 


Anmerkungen: Brewster fährt in beiden Teilen einen 1966 Ford Mustang, im ersten Teil sogar den Privatwagen von Regisseur Holland. Etwas Mythologie-Wissen muss man für beide Teile ebenfalls mitbringen, dennoch war mir manches neu, ...wie das mit den roten Wild-Rosen, auch hab ich im ersten Teil nicht verstanden welch Wesen eigentlich der Untermieter Billy Cole (Jonathan Stark) darstellen soll: Die Gerüchte reichten aufgrund seines giftgrün-flüssigen und sogar sandigen Abgangs von Golem bis Halb-Vampir, worüber man sich bei Entstehung aber vermutlich weniger Gedanken machte!? Das Beste noch: Die Tatsache das Alex (Traci Lind) so ulkig schnell Dracula lesen kann… ist einfach nur erstaunlich! ;) Keine Ahnung was das sein sollte, aber es kommt absurd/schräg/witzig.


Tom Holland wurde erneut die Regie der Fortsetzung angeboten, er und Chris Sarandon (der übrigens einen verdammt guten Dandy-Vamp abgab) drehten jedoch gerade Chucky (Die Mörderpuppe). Regieersatz Tommy Lee Wallace (Halloween 3, ES-IT) leistete sich aber ebenso keine (rüden) Schnitzer.
 


Und jetzt noch zum kleinen Extra:
Hab ich euch schonmal erzählt, dass ich Film im Film Details richtig gern habe!?
So ist es! Es ist immer wieder eine kleine Überraschung, was so kultiges auftaucht, im Hintergrund läuft oder als Hommage verwendet wird, besonders wenn es sich um Genre-Regisseure handelt! Deshalb folgte in meinem laufenden Halloween-Programm ein Titel, den Charley Brewster im ersten Fright Night, in seinem Zimmer auf seinem kleinen Kastenfernseher (ohne Bedienung) guckt. Nämlich den sechsten Ableger aus der Hammer-Dracula-Reihe, mit Christopher Lee, zum fünften Mal in der Rolle des Grafen. Ab zum FILM-im-FILM Extra:


 


Dracula – Nächte des Entsetzens
GB1970 – Scars of Dracula

Auf einen Heugabel-Lynchmob mit jede Menge Feuer gegen Dracula, folgt ein blutiger Gegenschlag gegen die Dörfler durch eine angriffslustige Fledermausbrut. Etwas später verschlägt es einen jungen Mann in das gebranntmarkte, verlustreiche Dorf - und ebenso auf das Schloss des Grafen. Nachdem der nicht zurückkehrte, machen sich auch dessen Bruder (Dennis Waterman) und die hübsche Geliebte (Jenny Hanley) auf den Weg…

 

Aristokratische Tänzchen, etwas Jux (und lüsterne Dollerei), bis es einen aufs Land verschlägt und man nicht nur mit dem finsteren Lord (Christopher Lee) und dessen Damen, sondern auch mit der Stimmung der Hammer-Filmschmiede Bekanntschaft schließt.

Der Score sitzt, die etwas helle (TV-)Optik wirkt zwar etwas lau und die Feldermaus-Attrappen sind einfach zu köstlich (künstlich), wie aus den 30ern, dafür aber der nebelige Empfang der Dame im Purpurkleid etwas entschädigend. Man vergießt genug Filmblut, hat einige Wunden zu bekleiden, etwas Abart darüber hinaus (der Fleischerhaken) sieht man zwar nur einmal, der Titel geht im Vergleich zu den anderen in seinen Andeutungen aber doch rüde zu Werke (mit Hackbeil und Knochensäge).

 

Die Angebetete mit ihren strahlend blauen Kulleraugen steht bald unter Draculas Bann, während Christopher Lee mit Blut-unterlaufenen Augen natürlich wieder in seinem Element ist. Wenn sich letztlich der Geliebte mit dem Pfarrer auf den letzten Kreuz-zug aufmacht, fehlt auch keineswegs der passende Spruch:

 

"Ohne meine Kenntnisse würdest du von da oben nicht zurückkehren, und ohne deinen Mut hätte ich nicht die Kraft mitzugehen. Aber jetzt bleibt uns nur das eine: Auf den Tag zu warten."

 

Teilweise recht billig - war es bei dem mauen Budget ja auch - trotzdem auch üppig in manch Abschnitten der Ausstattung. Der Charme ist toll und die Darsteller solide. Stimmung trotz Sleaze-Optik und Mini-Budget. Der letzte Ableger im viktoriansichen Stil!
 

 

 

Das war es mit meinem Fright Night Double Feature, das mächtig Laune machte und so schnell nicht vergessen wird. Der Meta-Ebenen Abzweiger in den kleinen Kastenfernseher von Charley Brewster war ebenfalls vampiristisch! Diesen Dimensionen wieder entflohen, aber vermutlich bald wieder als Einsteiger anderweitig auf der Couch unterwegs, wünsch ich euch weiterhin genauso geniale Unterhaltung. :)
 





 
Weiterführende Blogs:

 It's Fun to be a Vampire - Part II - Fright Night by Kodijak
It's Fun to be a Vampire - Part I - The Lost Boys by Kodijak
(Vampirspecial und gleichermaßen Blogperlen)


Die Hammer-Films Dracula Reihe
by Movienator
Die Karnstein Vampir-Trilogie (Hammer) by Movienator
 
 
 
Coverbilder: bluray-disc.de, dvd-forum.at 

Before "THE DEAD"

27. Oktober 2016

 


Im Genre der Untoten
hört man immer wieder von eingen Titeln, die sich noch vor der Entstehung von The Night of the Living Dead (1968) mit leeren Körperhüllen, leblosen Geistern und schalen Gesichtsausdrücken auseinandersetzten. Drei Titel stechen meist besonders hervor, und die möchte ich euch nun als Histore des Zombiefilms etwas näher bringen.



 

Wir starten 1932!
In dessen Jahr mal nicht Universal Pictures, sondern United Artists eine Marke setzte. Dennoch mit an Bord, Bela Lugosi – der ein Jahr zuvor mit Dracula seine Bekanntheit endgültig breit trat. In White Zombie schlüpft er in die Rolle des magiefertigen Hexers Legendre, unter gewohnt ominösem Auftritt: Die Haarspitze zur Stirnmitte gezogen, die Augenbrauen hochgezwirbelt, ein doppeltes Kinnbärtchen, ein seltsamer Handgriff und erstaunlicherweise den selben hypnotischen Augenausdruck, wie ihn im selben Jahr auch noch Boris Karloff für die Universal-Mumie zur Marke machte – ebenso arg bestechend in Szene gesetzt!

Bevor wir nun aber zu Legendres Stellenwert kommen…

Ein Paar (John Harron/Madge Bellamy) will ihn Haiti ihre Vermählung besiegeln, schon in den ersten Filmminuten stossen sie aber auf eine Menschenmenge die eine Grabschändung bedauert, kurze Zeit später nach einer weiteren ominösen Begegnung, hat auch noch der Kutscher aufgebrachte Worte wie …Zombiiies, Dead Bodies, The Living Dead… zu verlauten, bevor er sich schnell aus dem Staub macht!
Aber nunja, (womöglich) andere Länder, andere Sitten, es will dennoch geheiratet werden… wäre da nicht der Gutsbesitzter Beaumont (Robert Frazer) der noch so dermaßen liebesversessen auf die Dame ist, dass er Legendre um Hilfe bittet.

Und Legendre hat hier schon unzählige Corpses (lebende Leichen) hinter sich verscharrt. Arbeitssklaven, Handlanger, fahles Gesicht, völlig seelenlos, starr im Blick und ferngesteuert durch die magische Bewusstseinskontrolle Legendres. Sind die Untoten im Auftreten schon typisch markant, haben sie natürlich noch nicht den Hunger den sie erst 1968 bekamen, aber Schüsse können ihnen auch hier schon nichts anhaben!

Die Lösung für den Liebeskonflikt: Warum nicht auch noch eine Zombiebraut (für Beaumont)!? Und schon hat der Beinahe-Gemahl mehr Sorgen als er je zu glauben vermochte...
 

"Sir! Es kann nicht sein, dass jemand tot ist und doch lebt!?"

"Hören sie, in dieser Gegend ist es nicht ungewöhnlich, dass Menschen sterben und dann irgendwann als Untote zurückkommen."


Stark hügelige Friedhöfe, ein Schloss in steinernen Klippen, viel nächtliche Aktivitäten, schwarze Umhänge trägt man ebenso gern, und manch obsessiver Fluch muss durch die Kraft der Liebe wieder entfesselt werden, oder eben auch durch den Tod des Verursachers –wie man das so kennt.
Besonders wertvoll gestalten sich die Dialoge über den Kult selbst! Das Puppengesicht von Bellamy (gegen Ende) ist einzigartig, ebenfalls sorgten erste Split-Screen-Überlagerungen für etwas technisches Know-How seiner Zeit – die wilde Bildmischung zweier Liebender wirkt selbst heute noch interessant.

Trotz manch hackiger Schnitte, minimalen Stummfilmeindrücken und damaligen Lockerheiten (zu leichte Puppen/Stuntdummies, Gemäldekulissen etc. - was aber alles schon wieder reichlich Charme hat) punktet man ebenso mit schaurig-schicken Kulissen, und gestaltet sich insgesamt als richtig guter Film!! Besonders wenn man die wegweisenden Bezüge (unter gruseliger Zombieliebestragödie) bedenkt.

Der Film müsste aber einfach mal vollumfänglich restauriert werden, die bisher erhältliche mindere Qualität macht einem oftmals einen Strich durch den klassischen Gruselgenuß. Besonders die alte Synchro, die abstrakte Musikstücke einsetzt wo normalerweise eher atmosphärische Geräusche (Zirpen…) zu vernehmen sind, gestaltet sich ebenfalls die Übersetzung als blanker Horror! Hier wird aus Lugosi gleich mal Graf Dragu gemacht –Ähnlichkeit hat er ja- und zur Vampirjagd geblasen. Savoy Films (Cinema Classic Collection) veröffentlichte unter dem Titel "Der Bann des weissen Zombies" löblicher Weise eine weitere (neue) dt. Synchro, die es sich zumindest zu Herzen nahm authentisch zu übersetzen, laut einigen Kritiken kam die aber ebenfalls nicht tadellos an.

Der Film selbst, kann sich meiner Meinung nach, wunderbar zum Stellenwert der Universal Horror Classics gesellen, weil er ebenso eine klassische Ursprungsgeschichte darbietet und sich mit zahlreichen bekannten Elementen hieraus, auch bestens macht!



1943 verschlägt es uns nach San Sebastian, auf eine westindische Insel.

In Ich folgte einem Zombie wird eine Krankenschwester (Frances Dee) eingestellt um die Frau des (Zuckerrohr-)Plantagenbesitzer Holland (Tom Conway) zu pflegen. Schon vor offizieller Bekanntmachung mit der Dame, stößt man in tiefster Nacht in einem dunklen Turm recht gespenstisch aneinander. Jessica Holland (Christine Gordon) trägt ein weißes Kleid, ein schaurig blasses Gesicht und einen völlig emotionslosen Ausdruck. Außerdem ist sie keineswegs bei Sinnen!

Krankenschwester Betsy muss den Schrecken erstmal verdauen und sich einfinden, schreckt vor dieser besonderen Aufgabe aber dennoch nicht zurück. Das farbige Hauspersonal ist auf sehr sympathische Weise ebenfalls dienlich um etwas Licht in den ersten Schrecken zu bringen…
 

„Sie war sehr krank, und dann verlor sie den Verstand Miss.“


…ebenfalls hat der Doktor seine Theorien zur Patientin:
 

Betsy: „Ich weiß nichts über Zombies Doktor.
Was ist ein Zombie eigentlich?“


Dr. Maxwell: „Ein Geist, ein lebender Toter,…"


Und wo die Medizin an ihre Grenzen stößt, gibt es noch weitere Eventualitäten um den Zuständen von Jessica auf den Grund zu gehen… weshalb eine diagnostizierte Geisteskrankheit (Tropenfieber mit Folgen etc.) sich an alten Legenden über Voodoo reibt! Buschtrommeln und Rituale ebenso inklusive, wie der nächtliche Weg zum Voodoopriester, der sich so unheimlich, wie schick inszeniert gestaltet!

Wehende Gardinen, feingeistige Dialoge, ein raffiniertes Spiel über die tatsächliche Wahrheit hinter allem, etwas mystischer Inselkult und eine ziemlich verkappte Liebesgeschichte! Die klassische Filmmusik kann so schmiegsam, wie geheimnissvoll treffend sein, und die deutsche Synchro gelang erstaunlich gefühlsbetont, besonders was Betsy angeht.

Dieser früh-zombreske Meilenstein ist schön, er ist kultiviert und in manch zwischenmenschlichen (Liebes-)Dialogen so detailiert verpackt, dass man womöglich erst bei Zweitsichtung manch Hintergründe vollends erfasst… völlig zurecht ein (herausragender) Klassiker!


Erwähnenswert sei hier noch Produzent Val Lewton, der aufgrund des Universal-Horror Erfolgs von RKO Pictures –eins der damals richtig bekannten Studios- beauftragt wurde, günstige Horrorfilme zu produzieren! Heute ist der Mann dafür bekannt, B-Movies der 40er Jahre mit (künstlerischem) Anspruch und (literarischen) Intellekt versehen zu haben!! Was man auch gewinnbringend bemerkt,...
…und gleichmaßen bedeutet, die eigene Filmsammlung (mit Importen) aufzustocken! Katzenmenschen (+Fortsetzung: Curse of the Cat People), Ghost Ship, The 7th Victim, Der Leichendieb (mit Lugosi, Karloff), …und ebenso mit Boris Karloff: Die Todesinsel, Der Leopardenmann, Bedlam. Allesamt weit über Durchschnitt bewertet.


Zwischenzeitlich waren Vampire (erneut) auf dem Vormarsch, die Invasion aus dem All feierte ihre 50er-Jahre-Blüte, selbst darunter fand man Zombies aus dem All, auch Ed Wood ließ neben weiteren Titeln mal jemanden aus dem Grab steigen und sogar Vincent Price kämpfte 1964 als Last Man on Earth gegen etwas, das dem Zombie (mit vampirähnlichen Eigenschaften), recht nahe kam.


Mit Nächte des Grauens setzten dann 1966, nur zwei Jahre vor Romeros Kultklassiker, Hammer-Films ihre Marke in Sachen "Lebender Leichnam" – wie man sie im Film auch mal bezeichnet! Der Originaltitel "The Plague of the Zombies" greift wieder auf den Wortlaut Zombie zurück, –immerhin nannte man sie selbst in "Die Nacht der lebenden Toten" noch GHOULS- hat aber auch hier noch keinerlei Interesse deren Gehirne zu zerstören, im Hammervorbild darf höchstens mal der Kopf eines Untoten rollen... hungrig sind sie dabei nicht, aber definitiv UNTOT!

Alles beginnt mit einer Sterbeserie im englischen Cornwall, einem kleinem Dorf im 19 Jh., das in einem Jahr schon 13 Tote zu beklagen hat, ohne das man die Hintergründe kennt! Der zuständige Arzt wird schon strittig dafür verantwortlich gemacht, die abergläubischen Regeln der Gemeinschaft verwehren ihm aber eine Obduktion um der Sache näher auf den Grund zu gehen. Deshalb fragt er seinen alten Mentor, einen angesehenen Mediziner um Rat, der schon bald mit seiner Tochter anreist um ihm zur Seite zu stehen. Alles beginnt dann erst so richtig, als jemand meint, seinen verstorbenen Bruder gesehen zu haben!
 

„Ich träumte wie die Toten aufstanden!“


Und schon entwickelt sich sowas wie ein kleiner Krimi unter maskierter Gruselkutte; leere Gräber werden offenbart und unerklärliche Vorgänge wollen entmystifiziert werden, dabei tauchen auch schonmal fahle Gestalten auf, mit bläulich-grüner brüchiger Haut, hässlicher als die Nacht!
Während man regelmäßig Gräber aushebt und wieder verbuddelt, eben statt einer offiziellen Exhumierung einfach bei Vollmond zur Schaufel greift, kommt man immer mehr einem okkulten Zirkel auf die Spur – auch gern mal mit Hilfe des Constable (Polizei) oder dem Vikar (Pfarrer). Ein Landsherr mitsamt elitärer Garde –die auch gern mal schändlich hübsche Frauen schikanieren- betreiben in einem alten Bergwerk sowas wie Voodooriutale, die Hamilton in Haiti kennenlernte und seitdem für seine Zwecke missbrauche.

Weshalb die zurückkehrenden Toten hier mehr ein Werkzeug schwarzer Magie darstellen.

Schön düster gehalten, abgedunkelte Nächte, ein nettes Dorfsetting, ein schickes altehrwürdiges Anwesen, Wälder und die alte Mine, sowie die persönlichen Schicksale überzeugender Darsteller/Figuren, verbreiten unheilvoll gehaltene Stimmungen. Gemächlich inszeniert, und während man in manch fesselnder Stille auf den nächsten Bluttropfen wartet, setzt auch wieder der gelungene Gruselscore ein. Zuletzt bleibt nur noch zu sagen, ein sehr ansprechender übernatürlicher Horrorfilm/Gruselthriller, insbesonders als Stellenwert –des Studios– für den untoten Genrefilm!

Trivia: Gefilmt in manch Kulissen von "Das schwarze Reptil" –unter selbigem Regisseur John Gilling- erschien der Film damals im Double-Feautre mit dem Hammertitel "Blut für Dracula". Sehr eindrucksvoll ist das dazugehörige Comic –befindet sich als Extra auf Anolis-DVD und Blu-Ray– das stimmungstechnisch im Zeichenstil nochmals richtig düster und bemerkenswert schnittig, mehr als geniale Eindrücke auftut!

 

 

Also... schon lange vor George A. Romero gab es den lebenden Toten, den Zombie
 selbst Romero nannte sie noch nicht mal so, bis die Presse nach seiner
Nacht der lebenden Toten
den Begriff wieder aufgriff und ihn kultivierte.
Womit Romero und Drehbuchkollege John A. Russo das Genre aber eindeutig neu definierten/revolutionierten, und bis heute als markanten Kult festsetzten,
war der rohe Fleischverzehr!!
Dementsprechend das Verspeisen von Menschen, das Zerstören von Gehirnen um Zombies zu töten, und ebenfalls den Aspekt einer Zombie-Apocalypse,
in der die gesamte Welt plötzlich einer neuen umfangreichen Bedrohung gegenübersteht;
was das Dasein ausgestorben, trostlos und weitaus gefährlicher machte…
... und wie das aussah und wirkte,
scheint selbst die Grenzen der Filmgeschichte zu durchbohren!


Weiterhin viel Spaß mit dem Genrekino,
seinen lethargischen, aber reichlich ersprießlichen Wurzeln
und ebenso allem, was danach in fein-trottiger Manier noch folgte! ;)




 
Coverbilder: bluray-disc.de, amazon.de

Gho-Gho-Ghostbusters

10. August 2016


Ich war in kultiger Nostalgie auf Geisterjagd...

Bildquelle: viewerscommentary.com / © Sony




Ghostbusters
Venkman: "Nobody choosed anything!" USA 1984

Der Schlüsselmeister, der Torwächter, Zuul, Gozer und einiges Abstraktes mag auf die Geisterjäger zukommen, doch erstmal muss man sich kennenlernen....

Die 3 Wissenschaftler Egon Spengler (Harold Ramis), Raymond Stantz (Dan Aykroyd) und Peter Venkman (Bill Murray) sind sich ja schon vertraut, wenn sie auch nicht wirklich gemeinsame Sache machen… als Venkman jedoch in seinen Forschungen nichts zustande bringt –dazu flirtet er wohl zuviel und zu abwegig mit Frauen- fliegt er mitsamt Ray (Dan Aykr.) aus ihrer Universitätsverbindung! 
 
Geistern sei dank, bekommen die drei "paranormalen" Freaks aber bald reichlich Arbeit in ihrer Heimat New York! 
 
Nach dem eher ruhigen Einstieg mit der Jagd auf einen Bibliothekars-Geist und dem kultig-grünen Slimer, stürzt die Stadt nämlich in eine spirituelle Katastrophe, als ein Wohngebäude, von einem ganz waghalsigen Architekten an einem Dimensions-Scheitelpunkt entworfen, zur Verbindung von bösen Mächten wird!!
Nicht nur Dana Barrett (Sigourney Weaver) bekommt Besuch aus ihrem Kühlschrank und benötigt bald einen Exorzisten, auch ihr Nachbar der liebeshungrige Louis (Rick Moranis) -der sich immer wieder selbst aussperrt- wird in absehbarer Zeit von einer haarlosen Hundsbestie gejagt und besetzt! Während Louis einfach nur albern wird, wird Dana zum sexy Beast, und das war erst der Anfang von etwas fiesem Großem, was mit dem Marshmallow-Mann sein zuckersüss-flambiertes Finale findet.



Bildquelle: dvdbeaver.com / © Sony
 
Spaßig, unterhaltsam, einfach wunderbar besetzt und auch so natürlich exquisit im Zusammenspiel bleibt dennoch jeder ein Charakter für sich, wobei Bill Murray mit seinen penetranten Flirtversuchen einem genauso auf den Geist gehen kann, wie er es mit weiteren albernen Sprüche wieder gut macht! Ramis als raffinierter Kopf ist technisch/physikalisch immer up-to-date und beinahe so ulkig (zumindest im Aussehen) wie der stets überdrehte Aykroyd.
Weil ihnen die Arbeit durch das außerordentliche Ereignis irgendwann zuviel wird, braucht man noch einen vierten Mann, weshalb man neben der quitschigen Sektretärin (Annie Potts) ab Minute 40 noch Ernie Hudson als Winston Zeddemore an Bord holt. Kult-Antagonist William Atherton (Stirb Langsam, Was für ein Genie) darf den Jungs als Umweltbeautragter noch gehörigen auf den Zeiger gehen und sogar ein Loch in ihre umgebaute Feuerwehrzentrale sprengen!
 
So ulkig die Effekte heute gelegentlich wirken, so genial und furchterregend waren sie seinerzeit! Je nach Alter versteht sich, denn heute betrachtet fiel mir erst so richtig auf, warum man als Kind doch auch Angst haben durfte – manche Fratzen, und Töne die man anschlägt, sind nämlich ganz und gar nicht ohne!  
 
Und das obwohl die Sache eigentlich als Komödie gilt, aber diese Mischung war es wohl, was die spukige Angelegenheit mitsamt der Figuren und den abgedrehten paranormalen Auswüchsen zum "fantastischen" Kult machte – der selbst heute noch unangebrochen anhält!! 

Wenn man wissen will was passiert wenn man die STRÖME der nuklearen Protonenpacks KREUZT, dann darf man diesen hier keineswegs übersehen –ach, was- wehe ihr kennt den nicht!!
 
 


 
Ghostbusters 2
Winston: "Wow, that is one ugly dude." USA 1989
 
Alle kehren in ihre ikonischen Rollen zurück, auch das Team um Regisseur Ivan Reitman, erneut mit einem Drehbuch von Aykroyd und Ramis,... also schnurstracks auf in die erneute Jagd nach dem Übernatürlichen! 

Man setzt wie in Echtzeit 5 Jahre nach dem Original an und hat die Bürger New Yorks inzwischen vergessen lassen, dass die 4 Helden die Stadt retteten... ebenso die Existenz von Geistern! Deshalb sitzten die 4 Wissenschafter für Paranormales bald vor Gericht, zum Glück beginnt der Spuk dann aber von neuem…
 
Der pothässliche uralte karpatische Tyrann Vigo (Wilhem von Homburg) -in einem Gemälde gefangen- benötigt für seine Wiedergeburt einen Körper. Die Wahl fällt auf das Baby von Dana (Sigourney Weaver) – die zwar klasse spielt, ich sie aber in der Mutterrolle sowas von gar nicht sehe. 
 
Vordergründig macht in der Fortsetzung gallertartiger Schleim die Stadt unsicher; es hat sich ein unterirdischer Fluss gebildet, genährt von all den negativen Emotionen der New Yorker, dessen Kontakt nichts Erfreuliches bringt… so gesehen ein pinkes Flüssig-Waschmittel auf fieser Moloch-Tour!
 
Die Jungs haben wieder Spaß an der Sache, die Antagonisten wirken zwar großteils nervig, der Blob macht seine Sache aber gut und die Trickeffekte funktionieren für die Zeit auch superb. Ektoplasma-Spuk, der durchfahrende Geisterzug im Untergrund, ein lebendig werdender Nerzmantel, Slimer darf Bus fahren und zusätzlich zu den Protonenpacks hat man dieses Mal auch Schleimkanonen – der Blob(s) lässt sich mit Musik nämlich positiv aufladen! 

Bildquelle: allwidewallpapers.com / © Sony

Die Sache kann also erneut richtig Spaß machen, besonders wenn Cheech Marin (Ch. & Chong) entdeckt, dass die Titanic im Hafen einläuft, und kurz darauf auch noch die Augen verzieht als die Freiheitsstatue einmarschiert... ok, hier wird's dann auch wirklich trashig, denn das Ungetüm steuert man per Nintendo Controller in die Schlacht… übrigens exakt zum Silvesterwechsel!!! Hier hat man den kreativen Bogen also nochmals zusätzlich überspannt, aber wenn interessiert das schon zwischen Irrenhaus-Einbuchtung und joggenden Geistern! Einfach nur gelungene Unterhaltung für die übernatürlichen Sinne! :D
 
Obwohl er von Fans gelegentlich als der schlechtere von beiden gesehen wird, find ich ihn mindestens genauso gut!! Man sieht dem Team gern zu, entfesselt alte Mächte, ebenso Nostalgie, und wird sofort hellhörig wenn die famose Sirene des ECTO-1 erklingt!
 
Ich will den Wagen, MIT DER SOUND-TRÖTE versteh sich!!
 



Und nun.... wie es aussieht, übernehmen jetzt mal die Frauen...
 Bildquelle: cellurizon.de / © Sony


Zuvor zogen jedoch noch Jahrzehnte ins Land, Geister flimmerten eher unregelmäßig über die Leinwände und fanden erst später wieder ein kleines Revival, zuvor fokusierte man sich lieber ausgiebig auf Untote (Zombies).... doch dann war das Reboot des originell-witzig-gruseligen Geisterspucks aus den 80zigern angekündigt...
 
...und ich guck ja schon ne Weile Filme, aber ich hab es echt noch nie erlebt, dass ein Film schon vor der Premiere soviel Wogen schlug und umstritten ins Gefecht ging wie das Ghostbusters-Reboot!! Außerdem noch nie soviele Quacksalber auf einem Haufen in den You-Tube-Kommentaren erlebt… ;)
 
…ich mein, eine gewisse Ideenlosigkeit kann man Hollywood defintiv vorwerfen –klare Sache bei der Masse an Reaktivierungen- aber alles andere was da so hoch kam, wie, DER FILM IST SCHEISSE (schon vorab) inklusive rigorose Boykottierungen oder gar die Aufregung weil man den Kult mit FRAUEN BESETZTE, und obendrauf noch die intellektuelle Krönung dass das Reboot die ORIGINALE KAPUTT macht!!??
 
Geht’s noch!? 
 
Egal wie Scheiße das Reboot wird, selbst wenn es auf ganzer Linie versagt und einfach nur völliger Bockmist ist, ändert das weder was an den Originalen, noch an (m)einem persönlichen Weltbild – schon gar nicht wenn es um Pop-Corn-Kino handelt!!
 
Also echt jetzt, manch (Internet-)Trolle heutiger Zeit sollten lieber beim (Geister-)Therapeuten Platz nehmen, anstatt ihre unreflektierte Meinung kundzutun – wobei die ja meist keine Meinungen verbreiten, deren Aussagen sind ja seit eh und je professionelle objektive FESTSTELLUNGEN! ;) Selbst wenn man besagtes Projekt gar nicht kennt *hahahaha*
 
Jaja, aber das soll jetzt nicht Thema sein oder werden, sehen wir uns das Reboot doch einfach mal an… denn ich hatte zumindest vorab schon mal (kleine) Freude am Trailer, die Erwartungen auch ganz niedrig angelegt und war gespannt was draus wurde...
 
 


Ghostbusters
Holtzmann: " It's 2040. Our president is a plant!" USA 2016
 
Man beginnt von vorne, hat vier weibliche Comedians unserer Zeit in die Rollen der Geisterjäger gepflanzt und mit Paul Feig einen Regisseur gewählt, den ich eigentlich gar nicht viel abgewinnen kann, zumindest hat weder "Brautalarm" noch "Taffe Mädls" bei mir eingeschlagen. 

Wenn man jedoch schon mal so eine geniale Vorlage von Harold Ramis und Dan Aykroyd hat, und dies wie man sieht auch würdig übernimmt/adaptiert um es in Erinnerungsfetzen neu formiert aufleben zu lassen, dann hat man schonmal einen guten Start... 


Das Storygerüst ist schnell erzählt... ein intelligenter Verrückter mit okkulten Interesse bastelt Geräte um Geistererscheinungen hervorzurufen, mit dem tieferen Plan gewisse Linien von Energieplätzen in New York zu beleben/verbinden; um damit Dimensionen zu druchbrechen... und somit reichlich Geister in die Stadt zu holen! Manche würden es womöglich als Apocalypse bezeichnen... aber so hoch wollen wir trotz Erwähnung definitiv nicht greifen!!

Ok, die Story ist schonmal nicht überragend, bietet jedoch auch nicht weniger als die Originale sie hatten -die Grundidee hatte ihren Zenit natürlich längst hinter sich- scheint im Reboot aber auch nicht wirklich wichtig zu sein... im Vordergrund steht neben der sentimental beladenen Hommage bekanntlich das Zusammenfinden der gut gelaunten Frauencombo... und der Fun-Faktor!!

Denn der Film ist tatsächlich eine ektoplasmische Gute-Laune-Bombe!

Nicht nur die Mädels gehen so richtig locker und ausgelassen an die Sache, auch der restliche Cast hat einfach nur treibenden Spaß, besonders Chris Hemsworth, der sich nicht nur ungehemmt-stupide selbst persifliert (oder es eben durch's Drehbuch wird), sondern auch noch das Glück hatte, in seiner Rolle gleich zwei Facetten abliefern zu dürfen... und sich dabei auch nichts zu schenken. Gelungener Schachzug!


 Bildquelle: kabooooom.com / © Sony

Ulknudel Melissa McCarthy (Abby Yates) ist gar nicht so nervig wie vielleicht vermutet, es sei denn sie labbert wieder mal zu lang über die Teigtaschen in ihrer chinesischen Suppe rum. Denn einige Witze sind wie erwartet daneben, seicht oder einfach nur zu ausgedehnt - wenn wir uns erinnern waren jedoch auch im Original vereinzelte Improvisationen zu nichts zu gebrauchen. Kristen Wiig (Erin Gilbert) passt hervorragend, Leslie Jones (Patty Tolan) die wie Ernie Hudson damals als viertes Mitglied hinzustößt -weil sie sich in der Stadt auskennt wie keine andere- wirkt zwar etwas deplaziert, dafür hat aber Kate McKinnon (Jillian Holtzmann) so dermaßen viele Lacher auf ihrer Seite, einfach nur herrlich!

Die schrille Blonde mit dem stets auffälligen Verhalten -ohne dabei aufdringlich oder nervig zu sein- geht neben den beiden Wissenschaftlerinnen (Wigg/McCarthy) als technische Ingenieurin einfach nur ab - und man nimmt ihr die Rolle auch vollends ab! Nicht nur ultrasymphatisch am ständigen shaken, bringt sie auch anderweitig mächtig Technik auf den Tisch! 

Der ausgelassene Höhepunkt war für mich erreicht, als die Mädels nach kleinem Sieg zu "Party Up von DMX" mal richtig abgehen... und keine Ahnung ob es wirklich so gut war oder ich an dem Tag einfach nur super gelaunt war, aber ich shakte im Kinosessel einfach nur mit!! Der Film feiert (sich) irgendwie einfach nur ab - und das macht mächtig Laune!
  
Bei den Geistern hingegen sorgt man zwar nicht für Furore, die Old-School-Erscheinungen sind aber fein gelungen; die Protonenstrahler mitsamt Geisterfalle wirken genauso nostalgisch wie upgegradet und machen in diesem alt-neu-Mix richtig was her. Die schrille Blonde hat darüber hinaus einige neue Gimmicks zur Geisterjagd am Start, mit denen man später auch eifrig Einsatz zeigen darf! 

Das Erzähltempo hat keinen Stress und findet sich gut zwischen Aufregung und Unterhaltung wieder. Einige Schocks sitzen genau richtig (wohl mehr durchs Kinosystem), der Rest ist jedoch wie bei den alten in guter Balance zwischen Grusel und Komödie, wobei im neuen definitiv die legere Party im Vordergrund steht! Irgendwie fühlt es sich sogar recht vertraut an, wenn man sich auch mal fragt, wo man im Vergleich zu den Originalen mit einem jeweiligen Durchschnittsbuget von 34Mio.$, die nun aufgebrachten 144Mio.$ verpulvert hat - die Miete beim Chinesen dürfte doch weitaus günstiger sein! ;)

Das Original-Soundtheme wird erneut zum totalen Ohrwurm, wenn es auch nicht perfekt abgewandelt wurde, treibt es stets richtig an!

Nicht nur in der Story hält man unzählige Anspielungen an die Originale bereit, auch anderweitig zitiert man eine Menge alter Film-Hits, so nimmt man eben mal schnell Bezug auf den Bürgermeister vom weißen Hai oder huldigt einige Patrick Swayze Filme.
 
Die Stadt New York ist wieder mal Teilakteur (das Product-Placm. unnötig) und gegen Ende wartet man wie gewohnt (bei so vielen Originalbezügen) auf etwas Großes!
Ansonsten lebt man im geradlinigen Ablauf eher von Kleinigkeiten, dem Produktionsdesign (vor allem vom Technikpunk) und natürlich den Gags - die seichten Witzchen darunter kann man ignorieren. Erstaunlicher Weise hält man sich in Sachen Logik sogar durchaus beständig, nur die letzte Etappe mit dem "Nachspringen" war völlig Banane, ansonsten aber durchaus im Rahmen der (spukigen) Fantasie - auch was das Tec-Kauderwelsch betrifft!
Wegen dem Trivialkino-Rahmen kann man einiges unter den Tisch fallen lassen, für PopCorn-Kino (in Anlehnung an 3 vergangene Jahrzehnte) im würdigenden Stil aber völlig in Ordnung - (glüchlicher Weise) ohne etwas zu riskieren. Das darf man gern in etwaigen Fortsetzungen.
  
Bildquelle: screenrant.com / © Sony

Die Kritik am frauenfeindlichen Chauvinismus hat man auch gleich mit ins Programm genommen und für alle die hier tatsächlich gern aufmucken, gibt's im übertragenen Sinne gleich wortwörtlich eins in die Eier! Überhaupt greift man hier einige erwartete Kritikpunkte schon in der Handlung mit auf - geschickt eingefädelt!
  
Die Cameos sind richtig genial, wobei man jenes mit Bill Murray aufgrund der Synchro und der Unwichtigkeit vermurkst hat, dafür aber Aykroyd die mit Abstand genialste Einlage abliefert - einfach NUR geil!! Sehr freute ich mich außerdem über die schrillstimmige Annie Potts UND -denn das waren gewiss nicht alle- hätte ich mir gar nicht so viele Gastausftritte erwartet; + Slimer hat... ne Freundin! ;)
 
In den Credits geht’s noch weiter, so auch NACH dem Abspann und hier kam bei mir sogar richtig Freude auf, als man sich erkundigte nachZuul – dem Torwächter!
 
Außerdem taucht davor noch eine Widmung für Harold Ramis auf!! R.I.P!
 
Wie gesagt, nicht zuviel erwarten, dann erlebt man eine nette Hommage mit einigen wunderbaren Anspielungen/Abwandlungen und gut gelaunten Darstellern die einfach nur gehörig Spaß haben, diesen Film (ohne übertriebene Ansprüche) zu rocken.
 
Objektiv vielleicht nur leicht über Durchschnitt, subjektiv ein richtig buntes Späßchen!!

Also, lasst euch zuschleimen,... 
... oder zieht euch stattdessen nochmals vielfach die unversehrten Originale rein,...
... ihr könnt euch aber auch einfach nur ein Twinkie in der Mikrowelle aufwärmen!
(Nein, dass hat keinen tieferen Sinn! ;)


 
"Who you gonna call!?"
  
 
 
Bilder: © Sony
Janine Melnitz: "Do you believe in UFOs, astral projections, mental telepathy, ESP, clairvoyance, spirit photography, telekinetic movement, full trance mediums, the Loch Ness monster and the theory of Atlantis?"

Eine Brise Sommer...

31. Juli 2016
Kiss the Cock / Immer Ärger mit Bernie / I.F.O. Air Racing / Fast Food Family / Scouts vs. Zombies


Einen Rückblick auf mein persönliches Sommerkino hab ich euch ja schon gegeben, und jetzt, bevor ich euch bei Gelegenheit meinen sommerlichen Juli aufliste, noch ein paar Ausschnitte daraus, bzw. einiges was ich noch an sommerlichem Flair (unveröffentlichter Kritiken) rumliegen hatte. Viel Spaß damit, und weiterhin ein sonniges Dasein! 







Kiss the Cock

USA 2014
 
In Zeiten wo an jedem zweiten Wochenende mittlerweile Street-Food-Festivals und Foodtrucks bei Verstaltungen die Runden machen und Gaumen verwöhnen, passt zwischendurch genauso gut Jon Favreaus (Iron Man) kleiner Abseits-Hollywood-Trip in den genussvollen Lifestyle.
 
Bevor uns aber Chefkoch Carl Casper erstmals mit seinen Kreationen den Mund wässrig macht, wird durch den Restaurantboss (Dustin Hoffman) nochmals laut regulärem Speiseplan aufgetischt, mit den Folgen dass Carl von einem Kritiker in digitaler Luft zerrissen wird. Nach einem Schlagabtausch in sozialen Netzwerken verliert Casper nicht nur seine Stellung, sondern auch sein Gesicht! Notlösung: Ein Foodtruck! Um wieder die Leidenschaft seiner Kochkreativität anzufachen und die eigene Muße zurückzugewinnen.
 
So gestalten sich die 2 Stunden legeres Sommerfeeling sowohl für den Regisseur als Rückkehr ins Indiekino, als auch in seiner Rolle des Kochs als Rückkehr in die Straßen Miamis, zu seinen Wurzeln. Um das zu tun was einen wirklich glücklich macht! Dazu etwas Salsa- und Kuba-Feeling, schon beginnt man nach etwas Streit in der zweiten Filmhälfte einen Road-Trip quer durch die Staaten... 

Herzstück dessen sind nicht nur die kulinarischen Häppchen die man als Fast-Food-Kreationen zaubert um zu verwöhen, sondern auch das neu-beleben einer Vater-Sohn Beziehung. Der 10jährige Percy (Emjay Anthony) musste sich durch die gelegentlich übertriebene Passion seines Vaters immer hinten anstellen, kann nun aber auf diesem Trip so einiges ganz liebenswert und abenteuerlich nachholen. Der Junge ist nicht nur blendend besetzt und enorm bereichernd, er darf auch einen unvergesslichen Sommer erleben - dazu gehört, sich auch mal Speisstärke in den Schritt zu kippen! Als dritter im Bunde von "El Jefe" ist John Leguizamo (Super Mario Bros, Spun, Land of the Dead) genauso erfrischend gewählt, womit dem Trällern einer Brass-Version von "Sexual Healing" nichts mehr im Wege steht - während man durch die schöne Gegend gondelt. Und schon wirft man wieder den Grill an! 
 
Kleine Schwächen: Der Gastauftrauftritt von Robert Downey Jr. ist völlig unnötig, genauso die Aktion mit dem Strandcop und die x-fache Ausschlachtung von Favreaus verletzten Gefühlen – irgendwann einfach zu kitschig/überzogen! Dafür kann Sofia Vergara (Miss Bodyguard) zur Abwechslung mal als angenehme Rolle punkten. 
 
Dieser kleine kulinarische Road-Trip aus’m Programmkino begeistert also nicht nur mit selbstverwirklichenden Flair, er weckt unter sommerlicher Laune und dem Rhythmus regionaler Schmanckerl, sowohl den Appetit, als auch die Lust am (kreativen) Kochen! Gerade der Vater-Sohn-Part erfreut gleichermaßen wie die Genüsse, und alles lehrt: Um glücklich zu sein, bedarf es nicht des großen Prestiges! Ein leckeres Filmchen!
 



Immer Ärger mit Bernie
Weekend at Bernie's USA 1989

Eigentlich wollten Larry (Andrew McCarthy) und Richard (Jonathan Silverman) ihrem Boss BERNIE Lomax (Terry Kiser) nur mitteilen dass in seinen (Finanz-)Büchern 2.Mio$ durchgerutscht sind. Soviel Aufmerksamkeit bringt ihnen als Belohnung ein Wochenende in Bernies imposanten Strandhaus ein. Blöd nur dass Bernie die 2 Mio. selbst eingestreift hat und die beiden Jungs nun umbringen lassen will. Gut jedoch, dass die Mafia (die mit drin steckt) stattdessen lieber Bernie umlegt! Jetz fällt aber das geile sonnige Weekend ins Wasser, hätten die Jungs nicht ein paar makabere Ideen Bernie für seine Mitmenschen als lebend unterzujubeln ...

...denn wenn nicht mal der Geliebten beim Beischlaf auffällt, dass Bernie tot ist...

...dann lässt sich das Weekend definitiv verlängern! Wo es doch hier so schön ist!

Nur mit einer Fähre kommt man nach Hampton Island und es erwartet einen ein opulentes Strandhaus -dessen Couch allein schon größer ist als gesamte Wohnungen anderer- jede Menge Bikinischönheiten und lockere nächtliche Partys!
Mit Bernie fährt man Motorboot und Wasserski, wobei Bernie nicht mal Skier dafür braucht, als Floss macht er sich auch ganz gut und gelegentlich greift auch mal die Flut nach Bernie - wenn ihn nicht grad ein Kind (vom Strand) im Sand verbuddelt! Auf diesen Toten muss man nämlich ganz schön achtgeben!!

Bestes Highlight, der Mafia-Auftragskiller der Bernie immer wieder "lebend" vorfindet und ihn deshalb x-mal erneut umlegen muss! Andrew McCarthy hat als Larry neben lockeren Sprüchen immer die derbsten Ideen um ulkige Schmunzler an den Mann zu bringen, während Richard einen Sommerflirt mit einer 80s-hübschen Praktikantin genießt. Bei Terry Kiser (alias Bernie) fragt man sich nur, wie genial er nicht diesen Toten spielt!!

Wie man im Verlauf merkt, würde ein aus-der-Situation-stehlen sowieso alles komplizierter machen, weshalb einem Weekend voller schwarzen Humor nichts im Wege steht! Also, bitte einsteigen in den Strand-Caddy mit Porsche-Verbau, eine Runde drehen und lachen, bis es einem im Halse stecken bleibt. Jetzt fehlt nur noch der zweite Teil "Wieder Ärger mit Bernie" (1993), hoffentlich erscheint auch der (wieder) mal auf DVD/BD um nochmals eine nostalgische Jugenderinnerungen zu genießen!




I.F.O. Air Racing
Identified Flying Object USA 1985
 
Der gesamte Film ist leicht zusammenfassen: Ein Spionage-Geheimprojekt gerät außer Kontrolle und soll vernichtet werden. Ein Junge auf Sommerjob entdeckt diesen Spielzeughelikopter mit künstlicher Intelligenz und befreit ihn. Der Heli setzt die Stadt etwas unter Angst und Schrecken... der Junge hat den Heli aber immer noch gern, so auch der Heli den Jungen... dank der Air Force muss der Junge wohl nicht ins Gefängnis!
 
WTF? Was war das!? Die 90 Minuten sind also leieieieicht überschaubar und beginnen mit dem Jungen auf Sommerjob eigentlich ganz beschaulich, sollten die Effekte zu Beginn aber schon eine Warnung sein: Man stellt einfach das Bild KOPF! Bewirkt verstörende Wunder! *hahaha*
Oder auch die Bar die man zwischendurch wiederholt aufsucht, in der nur zwielichtige Schläger verkehren, und auch das visuelle Einfangen IRGEND eines Gleitfliegers, wirkt so abstrakt wie träumerisch eingeflochten. 
 
Da der junge Computerfreak Max (Carey Shearer) so verdammt neugierig ist, nimmt er den sprechenden und ständig viebsenden Helikopter eben mit nach Hause, und hier wechselt man dann zwischen der Freundschaft mit einer bizarren künstlichen Intelligenz (der Heli wir Rembrandt – kurz REM genannt) UND dem erneuten Kontrollverlust über dieses Spielzeug, denn der der Heli will sich nicht nur die schöne Gegend aus der Luft ansehen, er manipuliert mit seinen Laserstrahlen auch noch Leute –billige Sci-Fi-Gimmicks yuhuu- die dadurch schonmal zur chaotischen Lachnummer werden! Ehm...ja.
 
Klingt also alles amusänt trashig, ist aber selbst dafür zu lahm, wahrlich tödlich ist hier nämlich nur eins: Der Score! Hier hat man sich neben himmlischen Träumereien auf 'ner Synthie-Orgel ausgetobt oder womöglich auch mal einen schlechten MusicMaker am 386er vergewaltigt. Die Synchronstimmen (auf VHS) von Max (Michael J.Foxs Stimme) und seiner Freundin Kim (Kim Kincaid klingt genauso nach bekannter Stimme) sind sogar weitaus sympathischer als die Darsteller selbst! 
 
Das Ende wirkt wie ne kitschige Lovestory zwischen Spielzeug und Jungen, (fast) schon bizarr! Ich würd ihn wohl nicht mal Trashfreunden empfehlen, bin jetzt zwar nicht allzu traurig die sommerliche Gurke mal gesehen zu haben, werd aber nun Ausschau halten nach (dem weiteren WARGAMES Rip-Off) DEFENSE PLAY, der 1988 zumindest eine leicht bessere Bewertung bekam… REM out!
 


Fast Food Family
Don't tell mom the babysitters dead USA 1991
 
Wenn die Mutter aus dem Haus ist, haben die Mäuse sturmfrei! 
Das wird den Rackern jedoch unverzüglich abgeblasen, die Mutter hat für ihre zweimonatige Abwesenheit nämlich eine disziplin-einfordernde Mrs. Sturak zum Babysitten bestellt. Als die jedoch abnippelt –womöglich weil ihr das Zimmer des Metal-Kids etwas zu groovy war– sind die 5 Crandell-Kids nun doch auf sich allein gestellt. Blöd nur das der alte Besen ihr gesamtes Sommergeld mit ins Grab genommen hat!

Wie man aber weiß, macht Not erfinderisch… und so sucht sich die älteste Sue Ellen (Christina Applegate) einen Job, um die Kids durch den Sommer zu füttern, damit alle weiterhin ihre Freiheiten ohne Aufsicht genießen können.
 
Christina Applegate konnte sich hiermit in den 90ern gleich mal abseits ihres serientechnischen Dumpfbacken-Images in einer Hauptrolle beweisen, und muss nicht als einzige dieser Familie etwas Verantwortungsbewusstsein lernen, denn als Kind/Teenager lebt man natürlich in den Tag hinein, ganz besonders in den Sommerferien, und besonders Kenny (Keith Coogan – Boy Soldiers) der sich als ältester Sohn mit seinem Freunden lieber dem Grunge und Nihilismus hingibt und statt des Abwasches die Teller bevorzugt beim Tontauben-schießen entsorgt. 
 
Der spätere Verantwortungswandel ist zwar etwas herbeigeholt und auch ansonsten sorgt man filmisch nicht grad für Furore, als gemütliche 90er Jahre Junk-Food-Kost kann man sich aber schonmal einen Happen genehmigen. Die weiteren Kids mit Danielle Harris (Halloween 4,5, Hatchet 2,3), Robert Hy Gorman (Forever Young, Mr. Babysitter) und den schon mit 24 verstorbenen Christopher Pettiet (Jesse James in der Serie The Young Riders) hat man (aus heutiger Sicht) nämlich genauso bekannt besetzt,... und während diese Geld ausgeben das ihnen nicht gehört (für sündteure Dinge – cooler Videoturm) arbeitet sich Sue den Arsch ab, beginnt eine kleine Liason und hat jede Menge zu tun um ihren Business-Class-Schwindel als fashionerfahrene Modedame geheim zu halten. Gegen Ende verbündet man sich liebenswert-familär und zieht gemeinsam an einem Strang noch eine anständige Party auf!  
 
Das "Draggin’ the Line"-Cover wird zum Ohrwurm, das Twilight Zone Theme passt perfekt als die alte Mrs. Sturak erstmals zur Ordnung ruft, genauso der psychodelische Score wenn man sie zu Grabe trägt. Oh Mann, nicht zu vergessen die nervig tingelnde Eiswagenmusik des Burgerwagens! David Duchovny hat noch ne kleine Nebenrolle.
 
Regisseur Stephen Herek der sich mit "Critters", "Bill & Teds Reise durch die Zeit" oder auch den "Mighty Ducks“ definitiv einen Namen im Teenager-Unterhaltungsprogramm machte, kann zwar mit "Fast Food Family" nicht an genannte Highlights anschließen, bietet für Slacker mit Nostalgiefeeling aber durchaus eine gemütlich-amüsante 90s-Abhängerstunde. Das findet neben mir gewiss auch Elvis der Hund so!



Scouts vs. Zombies
Scouts Guide to the Zombie Apocalypse USA 2015
 
Schöne Wälder zum Campen, eine sonnige Stimmung, und die Teens kämpfen vorerst für das, für das sie immer kämpfen: Cool zu sein, Beliebter zu werden und nebenbei geheim für das hübsche Mädchen von Nebenan zu schwärmen (Halston Sage – Margos Spuren, Goosebumps). Hier will man deswegen auch gleich die Pfadfindergruppe verlassen um im heranwachsenden Alter nicht als völliger Loser durchzugehen… doch dann stellt sich heraus, dass sich die erlernten Scout-Skills (Handfertigkeiten) ziemlich gut in einer Zombieapokalypse machen! Die bunten Aufnäher (für die jeweiligen Skills) auf der Uniform scheinen also nicht nur uncool aufzufallen!
 
Und so geht’s direkt aus dem waldumsäumten Zeltlager in die ausgestorbene Stadt zurück, die noch reichlich Untote beherbergt deren Gehirne man zerstören muss!
 
Die Story ist zwar nur ein völlig simpler Run durch die City, mit einer kleinen Deadline weil die Armee die Stadt bald bombardieren will und die Schwester noch von einer geheimen Party gerettet werden muss, das splatter-gorige Teen-Abenteuer schafft es aber mit reichlich verqueren Situationen, trockener Situationskomik (alte Zombielady gondelt gemächlich per Elektro-Roller durch Bild) und ein paar ekeligen Weichteile-Gags stets Allzeit bereit zu sein und eifrig bei Laune zu halten! 
Sara Dumont unterstützt die 3 Freunde (Tye Sheridan, Logan Miller, Joey Morgan) noch mit Oberweite, Beinchen, Coolness und Feuerkraft! Der bekannte Komödien-Nebendarsteller David Koechner (Anchorman, Piranha2), darf neben Katzen und einem Hirsch (seit Zombiber gibt's keinen Halt mehr), ebenso zum untoten Wiederholungstäter werden – wobei mir eine unbekanntere Besetzung dieses Running-Gags sogar noch lieber gewesen wäre. 
 
Ein richtig solides Masken-Make-Up, etwas Animatronics und dazu Splatter und Gore gut CG-ergänzt. Für heutzutage eine beliebte Mischung die zumindest im Grundsatz noch wunderbar auf Analog-Effekte setzt. Die Zombies mittlerer Geschwindigkeit dürfen darüber hinaus immer wieder mal mit skurrilen Extras punkten:
Strippen, Trampolin hüpfen, den Arsch abschmatzen -weil man die dritten Zähne verloren hat- und sogar einen Song trällern... wenn dieser ganz ulkige Typ "My loneliness is killing me" aus einem Britney Spears Song hinbekommt kann man das gewiss als One-Hit-Wonder des Zombiegenres küren!  
 
Nach einem notwendigen Busengrabscher heißt es Final gesehen: Ab zum Baumarkt, Scout-Skills zum Waffenbau nutzen und auf der lauten Party zu "Rock you like a Hurricane" in einem Fluchtlicht aufkreuzen als hätte man die Lost Boys wieder reaktiviert!
Hat trotz Schwächen stimmungsvollen Spaß gemacht und die letzten vergleichbaren Sichtungen sogar noch getoppt: Cooties (59%), Freaks of Nature (65%), Scout vs. Zombies (75%)!
 
Hab mir hierzu noch das geniale US-Cover ausgedruckt um unser Cover damit zu ersetzen! Macht einfach weitaus mehr her!

 




zuvor gesehen:
Einmal beamen durch 4 Jahrzehnte, Sci-Fi von den 50s zu den 80s
This Island Earth - Metaluna 4 antwortet nicht / Robinson Crusoe auf dem Mars /
Andromeda / Star Trek V



 
Coverbilder: bluray-disc.de, amazon.de

This Island Earth - Metaluna 4 antwortet nicht / Robinson Crusoe auf dem Mars / Andromeda - Tödlicher Staub aus dem All / Star Trek V - The Final Frontier


Weil es eins meiner bevorzugten Genren ist, hab ich wieder mal eine Runde abseits normaler Horizonte gedreht und fiktive Welten betreten. Zufälliger Weise ging sich damit auch eine Reihung nach Jahrzehnten aus, also viel Freude mit diesem Sci-Fi-Trip von 'the 50s to the 80s'!






 
This Island Earth
Metaluna 4 antwortet nicht USA 1955
 
Der Nuklearwissenschaftler Jack Meacham (Rex Reason) erhält für sein Forschungs-Laboratorium aus unbekannter Quelle sonderbare Elektronikbauteile, die ihrer Zeit meilenweit voraus sind! Irgendjemand (eine dubiose Einheit16) scheint da die Finger im Spiel zu haben. Als ihm dann auch noch ein gigantischer Bausatz weiterer futuristischer Teile in die Hände fällt, offenbart sich hinter dem gebauten INTERROZITOR, einer Art Kommunikator mit speziellen Sonderfunktionen, eine elitäre Wissenschaftlerkommune unter Leitung von EXETER (Jeff Morrow)!

Es werden die besten Wissenschaftler des Landes gesucht und für höhere Ziele abberufen. Die Sache klingt äußerst interessant, weshalb die Neugierde lockt und man sich bald in einem neuen Laboratorium wiederfindet. Das Ziel von Exezter besteht darin, dem Krieg ein Ende zu bereiten, und das mit innovativsten Techniken und den hellsten Köpfen der Erde! Mit dem Ende des Krieges mag Exeter gar nicht so falsch liegen, doch irgendwie war das anders gemeint als erwartet... 

Schnell merkt man dass irgendetwas im Argen liegt, die leicht merkwürdig aussehenden Blondschöpfe scheinen ein Geheimnis zu haben und die Riege von Doktoren verhält sich genauso merkwürdig. 
Die Angelegenheit gestaltet sich durchwegs spannend, gerade zu Beginn das Geheimnis um die neuen Techniken wecken wissenschaftliche Neugierde -da kommt sogar dem Hauptdarsteller ein "faszinierend" über die Lippen- nach dem Aufenthalt im ländlichen Forschungsanwesen bricht man jedoch etwas zu überrumpelt auf, wodurch sich die Ereignisse überschlagen, sich dafür aber unzählige neue zu entdeckende Aspekte offenbaren - und die liegen außerhalb unseres Sonnensystems!

Als weibliche Begleitung ergänzt Dr. Ruth Adams (Faith Domergue) noch das folgende Abenteuer. Die Effekte knallen von ulkig bis genial rein, für heute womöglich weniger erstaunlich, für die 50s - aber Hallo! Die teils bunte Ausstattung begeistert, grünes Licht macht sich immer gut und kreative Atomgebilde mit vielen Leuchtkörpern (welchen Zweck sie auch immer darstellen) bereichern genauso die Ausstattung, und hier hab ich noch gar nicht die Röhren erwähnt, in die man gesteckt und präpariert wird!

Der Score (Henry Mancini) könnte neben etwas Tinnitus-Magie nicht besser fesseln und erinnert gelegentlich an eine Episode von Raumschiff Enterprise - nicht nur beim Score! Die Originalstimme von Rex Reason ist so erstaunlich tief, dass selbst die gelungene deutsche Synchro natürlicher wirkt. Jack Arnold legte, und das obwohl er nicht Regisseur war, auf Wunsch von Universal nochmals Hand an die finalen Szenen.

Ein Film zu dem man gar nicht zuviel verraten darf, denn obwohl der Finalplot zu vermuten ist, dennoch eine filmhistorische sowie auch optische Entdeckungsreise ansteht - die jeder auf eigene Faust durchschreiten sollte! 
Wobei man den Kater ELEKTRON und die finale MUTATION unbedingt einmal gesehen haben muss!! Die Hochblüte der Sci-Fi-Ära hat schon was herzugeben! Ich fands durchgehend spannend - bin aber auch Fan solcher Kult-Schinken! 
 



Robinson Crusoe auf dem Mars
Notlandung im Weltraum USA 1964
 
Als zu Beginn Adam West (Batman hält die Welt in Atem) an vorderster Raumschifffront auftaucht, vermutet man, dass er einen nun durch die folgenden ~100 Minunten dieser Mars-Odysee begleitet, doch falsch gedacht, Co-Pilot Paul Mantee übernimmt den roten Faden, und liefert neben seinen zahlreichen Serienauftritten (über 75 Serien damaliger Zeit - laut Wiki.) die bekannteste und wohl auch einzige Hauptrolle fürs Kino ab! Macht seine Sache als gestrandeter Marsankömmling aber gut!
 
Vor Sichtung dacht ich eigentlich es würde mich ein trashiges Weltraum-Feuerwerk erwarten, was sich überraschender Weise nicht ganz wie erwartet niederschlägt. Natürlich hält man passender Weise einige absurde Einlagen und Ideen bereit, am genialsten lässt sich wohl noch die Darstellung des Mars-Himmels ausmachen: Der neben normalen Eindrücken genauso unzählige Farbspiele aufweist (wirken wie Polarlichter) und erst so richtig reinknallt wenn man ihn einfach mal vollends orange- oder rot-monoton coloriert sättigt/einfärbt! Scheinbar herrschen hier vielerorts andere Zustände, besondern gern spuckt der Mars auch noch Feuerbälle!! Die Effekte kann man also großteils auch darunter verbuchen, gerade die blitzschnell auftauchenden UFOs der späteren Angreifer – aber hey, wir sind noch in den 60ern, nicht trashy, sondern normale Zeitartefakte!! 
 
Denn grundsätzlich geht man es hier (nach der Strandung) ernst und gemächlich an, Schritt für Schritt muss sich der Robinson Crusoe des Marses an die dortigen Bedingungen anpassen, bzw. diese erstmals entdecken und begreifen… und hier sind die Ideen und Vorgänge ganz und gar nicht übel!! [Wenn man sich auch fragt, warum sein Equipment immer mehr wird oder ihnen nie der Saft ausgeht!?] Aber die weiteren Ideen sind richtig gut und physikalisch/technisch auch wunderbar begreifbar! Die Entdeckungsreise unter abenteuerliche Einöde gibt also doch was her!
 
Später fragt man sich, was nun noch auftauchen könnte, und siehe da, nahm man schon an das kleine Kapuziner-Weltraumäffchen übernimmt den Part des "Freitags", taucht dann (wider erwarten statt einer Frau*) ein männlicher … Sklave auf! Aber es taucht zumindest jemand auf!
 
*Irgendwie hoffte man durch Situation und Umgebung auf eine hübsche NOVA (Planet der Affen).
 
Ein weiteres Abenteuer findet sich natürlich auch noch - mit bösartigen Außerirdischen rund um etwas marsianischen Rohstoffabbau. Die Freundschaft lernt gegenseitiges Sprachverständnis und obacht(!!)... die Granitpflanzenwürstchen (genial) sollte man nicht kochen, sonst bekommt man derbe Halluzinationen! Dachte ich zumindest, bis er davon sprach einen Lagerkoller zwecks der Isolation zu haben! ;)
 
Ein paar Trashanteile sind also durchaus auszumachen, aber doch irgendwie völlig nebensächlich, weil das Abenteuer -vordergründig in Studiokulissen gedreht [von der wüsten Marsoberfläche, bis über seine schicke Laborhöhle hin zu erquickenden Steinbädern und kreativen (Kryptonit-)Gebilden]- stets ansehnlich bleibt, bzw. der Survivalfaktor unentwegt bei Laune hält!! Was alles auf einem höheren Level trägt ist der Score, der A-Qualitäten aufweist und einen auf diesen Trip hervorragend begleitet - nur die Synchronstimme von Mantee wechselt gelegentlich, was wohl auf eine erweiterte Fassung hinweist. 
Tja, ich mag das kleine Sci-Fi-Abenteuer, besonders wegen des genialen Survivalfaktors und den ausgeklügelten Entdeckungen. Diese auf den Mars verlagerte Literaturhommage erfreut also den B-Movie Fan der 50er/60er, weil man ihn auch ernst nehmen kann.




Andromeda
Tödlicher Staub aus dem All - The Andromeda Strain USA 1971
 
New-Mexiko: Eine Militärsonde stürzt ab, dessen (noch) unsichtbares Mitbringsel ein gesamtes Dorf ausrottet. Notfallprotokoll „Steppenbrand“ (Wildfire) wird aktiviert und mit ihm 4 Wissenschaftler rekrutiert, in ein unterirdisches Labor verfrachtet um der außerirdischen Bedrohung, steril und abgeschottet von allem, auf dem Grund zu gehen. 
 
Recht schlaflose 96 Stunden stehen an - die man Tag für Tag abhackt!
Zwei Überlebende gab es aus dem Dorf: Ein alter Mann und ein kreischendes Baby…
Warum gerade diese überlebten, macht die Sache neben der Erurierung der eigentlichen Bedrohung, zum spannenden und sogar etwas klaustrophobischen Sci-Fi-Biokrimi. 4 geniale Köpfe, eingeschlossen unter der Erde, in farblich unterteilte Tunnel/Stockwerke, reichlich Konsolen-Buntheit und bei Kontaminierungsgefahr als Sicherheitseinrichtung noch eine Atombombe im Fundament der Laboratorien. Das treibt einen zu Höchstleistungen! 
 
Vorerst braucht man aber 16 Stunden um überhaupt mal zur keimfreien letzten Etage vorzudringen. Unzählige Sicherheitsstufen und medizinische Teste müssen durchlaufen werden - absonderliche computergesteuerten Medizinapparaturen helfen einem dabei! So zäh das voran schreitet, so mühselig könnte man auch das Gesamtwerk betrachten, der geneigte Sci-Fi-Seher ist jedoch aufgrund der Neugierde um dieses mikrobiologische Bedrohung dennoch gefesselt, genauso von der ruhigen, bedrohlichen Atmosphäre, mit der man an das Staubkörnchen aus dem All ran geht. Petrischalen hier, gereitzte, müde Wissenschaftler dort, leuchtende Konsolen und Roboterarme da, Plastikschutanzüge und Luftschleußen dort! 
 
Die realistischen Tierversuche gehen zwar kräftig an die Nieren, der Beigeschmack rund um militärische Kriegsführung begeistert aber mit Politkritik, genauso halten ein paar kleine Überraschungen zusätzlich bei Laune - auch final gesehen - und als Ursprung vieler Virenthriller (UNTER besonderem Setting) darf dies grundlegend als wegweisend betrachtet werden. 
 
Auch die wunderbare erste Staffel der Serie „HELIX“ nahm sich dieses Setting ganz herausragend zum Vorbild! Der zuständige Autor Michael Crichton (Westworld, Sphere, Timeline...) war in Sachen Sci-Fi Literatur -wie Philip. K. Dick (Blade Runner, Total Recall, Paycheck…)- schon immer ein herausragender Kopf für brillante filmische Vorlagen! Als Sci-Fi-Fan kommt man nicht umhin deren filmischen Ableger zu verschlingen – wahnsinns Material!
 
Btw: Eher peinlich fand ich von Regisseur Robin Wise (Der Tag, an dem die Erde stillstand – 51; Star Trek: Der Film) die Bemerkung (Making Of), dass es eine dermaßen hohe Hürde war eine der Wissenschaftler als Frau zu besetzten. Die Idee stammte vom Drehbuchschreiber Nelson Gidding, der Regisseur musste jedoch Unmengen an Meinungen einholen, ob das nicht zum Untergang werden würde? Soviel zur Gleichberechtigung in den 70ern! Später merkte er, dass Kate Reid als rüde Mikrobiologin einen schön-derben Humor einbrachte – ein Vorteil.
 



Star Trek V: Am Rande des Universums
The Final Frontier USA 1989
 
Nach einem gemütlichen Landurlaub bei Lagerfeuer mitsamt Whiskey, Marshmellonen (wie sie Spock nennt) und "Row row... row your boat…" wird die alte Crew, mit einer noch reperaturbedürftigen Enterprise NCC-1701-A –die NCC-1701 wurde in Teil3 zerstört, in Teil 4 nutzte man ein klingonisches Schiff- zu einem neuen Auftrag berufen. Auf dem Planeten Nimbus 3, einem Friedensprojekt zwischen Föderation, Klingonen und Romulanern, nimmt man Geiseln – niemand geringerer als Spocks Halbbruder Sybok! Ein Exil-Vulkanier der sich anstatt der "faszinierenden" Logik den Emotionen (als Lösungsansatz) verschrieben hat. Die Crew soll auf Nimbus3 wieder Frieden herstellen.
 
Regie führte erstmals William Shatner selbst, die "Goldene Himbeere" für schlechteste Regie/Schauspieler ist aber nicht wirklich verdient. Er ist und bleibt eben KIRK, auch wenn er hier wie alle anderen, schon den urlaubsreifen Abgesang einleitet. Was nicht überrascht weil eigentlich ALLE FILME längst nach deren Sternen-Zenit kamen, dennoch jeder für sich sehr sehenswert ist!! 
 
Der fünfte Ableger kommt eher schwer in Fahrt/Flug und beschäftigt sich vorerst mehr mit Nebensächlichkeiten, hat aber hierbei zumindest schonmal schöne Kulissen bzw. ein tolles Wüsten-Colorado zu bieten, bis nach einer Stunde die Enterprise von Terroristen übernommen wird und sogar noch etwas Spannung einkehrt. Zusätzlich hängt einem auch stets ein klingonischer Kriegsjäger am….Protonenauswurf des Warpantriebes.
 
Der ausgestoßene Vulkanier will nämlich die Barrieren des Universums durchbrechen; nicht nur das, auch den Menschen mutet er in einer Art magischen Blitz-Psychotherapie zu, ihre Ängste zu überwinden um sich von Schmerz/Leid zu befreien. Was somit in doppelter Hinsicht eine Grenzüberschreitung darstellt und eventuell doch als kongeniale Deckungstiefe im Storygerüst gesehen werden könnte! Auch wenn der Durchbruch ins Zentrum der Galaxie mitsamt der Suche nach Gott (visuell) eher in die Abteilung Ghostbusters passen würde.
 
Gelegentlich gibt’s ein witziges Dialogs-Ping-Pong, Lt. Uhura baggert heftig bei Scotty, der bei der Bemerkung dass er sein Schiff in- und auswendig kennt, lächerlich gegen eine Metallstrebe läuft. Darüber hinaus gibt’s noch einige rührselige Drehbuchanwandlungen. Weitere Highlights liegen in amüsanten Details: Spockgriff beim Pferd, eine 3-brüstige Barkatze sowie etwas Wasserpool-Billard!
 
Ansonsten aber gewohnter Flair, der trotz der gewonnen Himbeere (schlechtester Film) einen schrägen Entdecker-Mix darstellt, den ich in der Gesamtreihe genauso gern zwischendruch absolviere!

  




Das war es erstmal von mir....
55, 64, 71, 89... und inhaltlich noch weitere Zeitfenster dazu - so kann es aussehen, wenn die aktuellen Zeitbedingungen (Mittel der Zeit) auf Fantasieauswüchse oder Zukunftsvisionen treffen!

(Für mich) Immer eine Entdeckungsreise wert! Summa summarum ein genialer Zeittrip voller Kult! Es war mir eine Freude!
 

Kleine Yelchin-Filmübersicht / Like Crazy / Broken Horses / Weg mit der Ex / Middle of Nowhere

Euch wird bestimmt nicht entgangen sein, dass Anton Yelchin am 19.06.16 verstorben ist und somit mit 27 Jahren aus dem Leben schied. Vorerst hielt ich die Botschaft wieder mal für eine dieser derben Todes-Fakemeldungen um pietätlos auf unbrauchbare Seiten zu verlinken - leider bestätigte sich der Wahrheitsgehalt. 

Deshalb nahm ich mir den traurigen Anlass um nochmals ein paar Stunden mit Anton Yelchin zu verbringen. Ich ging in die Stadtbibliothek und lieh mir jene Filme aus, die mit ihm vorrätig waren und von mir bisher noch nicht gesehen wurden. 

Da ich das meiste mit ihm kenne, kamen einige weniger populäre Indiefilme zum Vorschein. Dazu später in den anSICHTEN - vorerst will ich euch sagen, welch Filme mit ihm den meisten Eindruck hinterlassen haben... denn alle Zeiten wieder sprang einem der smarte Typ mit dem müden (oder auch gefühlvollen) Blick, gerade wegen seiner oftmals extrem legeren Herangehensweise, auf recht symphatische und lockere Art ins Auge!

Da wäre mal die Stephen King Adaption Hearts in Atlantis in der er mit gerade mal 12 Jahren die Hauptrolle neben Anthony Hopkins übernahm. Der geheimnissvolle Mysteriefilm hat mich trotz recht ruhiger Herangehensweise (oder gerade deswegen) schon damals überzeugt. 

moviefancentral.com / Warner Bros

Mit Charlie Bartlett gelang mal ein etwas anderer Teenagerfilm...
madmovieman.com / 20th Century Fox

...in Terminator4 fand ich ihn als Kultfigur Kyle Reese hingegen falsch besetzt, das nur mittelmäßige Fright Night Remake erfuhr durch ihn sogar eine Aufwertung und gerade Odd Thomas zeigte trotz Ecken und Kanten das süsseste Pärchen ever, und seine wohl lässigste Rolle überhaupt! 

eklecty-city.fr / Ascot Elite

Er hatte also schon lange vor "Star Trek" seine Paraderollen abgeliefert, wobei mir beschämender Weise erst jetzt bewusst wurde, dass er russische Wurzeln hatte und deshalb erst recht eine gute Besetzung für Chekov abgab! Tja, man lernt nie aus.

Genauer betrachtet merkt man sogar, dass er ein paar richtig kultige Filmfiguren spielte: Kyle Reese, Charlie Brewster, Pavel Chekov!

Neben einigen anderen Filmen die es bei Zeiten noch aus seiner ehemaligen Agenda zu sichten gibt (Only Lovers Left Alive, 5 to 7, Rudderless....), konnte er zuletzt noch in Joe Dantes Zombie-Com Weg mit der Ex punkten, da gerade hier seine Figur einen wunderbaren Faible für Monsterfilmclassics und mehr aufbringen konnte. Gern hing man mit ihm auf der Couch ab, um bei einem s/w-Filmmarathon zu trauern!

Zuletzt konnte auch noch der Neonazi-Thriller Green Room recht gute Kritiken einfahren, in dem er eine Rolle als Punk-Rocker übernahm. Natürlich kommt noch Star Trek: Beyond und laut imdb konnte ich sehen, dass sich 4 Filme mit ihm noch in Post-Produktion befinden: Rememory, We Dont Belong Here, Porto und Thoroughbred.

Aber jetzt zu den 3 Titeln die ich mir ausborgte, wobei sich vorerst als vierter Titel noch Driftless Area darunter befand, ich aber nicht noch einen weiteren Thriller und auch den anderen was von Yelchin überlassen wollte. Dafür hab ich euch Weg mit der Ex zwischengestreut, dessen Kritik ich schon seit einem Jahr unveröffentlicht liegen habe. 

Zum Abschied von ihm, nun gute Unterhaltung mit ein paar Stunden Anton Yelchin...



 
Like Crazy

USA 2011
 
Der Liebesfilm (mit Komplikationen) beginnt gleich mit Kennenlernen und Start einer Bilderbuchbeziehung. Anna (Felicity Jones) und Jakob (Anton Yelchin) scheinen sich gefunden und das große Los gezogen zu haben.

Nach einer Weile romantischer Zweisamkeit fragt man sich, welche Probleme auf die beiden in ihrer Harmonie überhaupt noch zukommen könnten... da Anna jedoch aus England ist und ihr Visum (für die Völlig-Verrückt-Aneinander-Liebe) überzieht, beginnt folgewirkend ein vom Gesetz getrenntes Hin und Her zwischen England und L.A! Anna bekommt sogar ein striktes Einreiseverbot in die Staaten, und deren Liebe wird auf eine ganz harte Probe gestellt.

Anton Yelchin als Möbeldesigner wirkt anfänglich etwas bieder in seiner Aufmachung, wird aber mit der Spielzeit immer lässiger, lockerer und bietet emotional so einiges. Felicity Jones (Rogue One), die ein künstlerischer Schreibtalent in ihrer Rolle mitbringt, wird zum absolut liebenswerten Hingucker. Sie könnte echt nicht idealer und liebreizender besetzt sein.

Folglich geben sich allgemeine Beziehungsprobleme die Klinke mit dem enormen Distanzproblem. Ein Auf und Ab zwischen bewusst gewählten Trennungen, aufgrund der wachsenden Sinnlosigkeit, und dem schmachtenden Wiederzusammenfinden, weil die wahre Liebe einfach nicht anders kann!

Wahrlich herzzerreißend wird die Sache mit dem Auftauchen von Sam (Jennifer Lawrence in einer Nebenrolle), die in Trennungszeiten von Anna, immer wieder stark emotional an Jakob hängt, genauso beginnt Anna eine Beziehung mit einem Landsmann, doch jeder hängt eigentlich stets sehnsüchtigst am anderen.

Das Hin und Her gestaltet sich gemütlich erzählt (mit etwas Wackelkamerabegleitung bei manch improvisierten Dialogen), recht romantisch durch kleine kreative Geschenke (selbstgeschriebenes Beziehungsbuch, Designer-Stuhl...), man hängt gemütlich ab, lauscht Independent-Songs, genießt immer wieder Whiskey und jede mögliche Sekunde miteinander; was auch einige herausragenden Momente bereithält: Für mich als Bsp. die Bildercollage mit den täglichen Aufwachmomenten oder auch die U-Bahn-Szene, in deren wechselnden Blicken nicht mehr wortloser Schatz liegen könnte,...

Für SloMoe-Fans und leidgeprüfte Romantiker definitiv einen Indie-Blick wert.
Das Ganze ist so herzzerreißend wie zum Verrückt werden! Wie die beiden weiß man nie, wie es nun weiter gehen soll. Das Ende überrascht vielleicht sogar etwas und kann sogar weiterinterpretiert werden, ist aber grundsätzlich deutlich. Ein nachvollziehbarer und recht natürlicher Liebestwist.

 

Broken Horses

USA 2015
 
Buddy (Chris Marquette) und Jackie (Anton Yelchin) verlieren schon im Kindesalter ihren Vater. Der kaltblütig vor den Augen Buddys erschoßen wird. Die Jungs gehen jeder ihres Weges, Buddy bleibt jedoch im Ort und gerät gleich nach dem Tod des Vaters in die Fittiche des Gangsterbosses Julius Hench (Vincent D'Onofrio). Aufgrund einer kleinen geistigen Behinderung lässt sich Buddy von Hench leicht um den Finger wickeln - um die Drecksarbeit zu erldigen. 
Aufgrund eines musikalischen Talents lebt Jackie in New York, er will heiraten und kehrt nun 8 Jahre später aufgrund eines Hochzeitsgeschenkes von Buddy, zurück in das staubige Nest an der mexikanischen Grenze...

Schnell gerät Jackie in verrückte Machenschaften, entgeht nur knapp einem Mordanschlag und tötet notgedrungen sogar einen Menschen. Hench hat ein paar abgedrehte Methoden um seinen Schützling Buddy bei ihm zu halten. Die Liebe der beiden Brüder zueinander stellt so einiges auf den Kopf!

Nach einem kleinen Einstieg kommt man also schnell zur Sache, teilweise wird man fast überrumpelt, so schnell steckt Jackie in der tiefsten Scheiße. Das ganze wirkt wie ein modern ausgelegter Western, nur mit Gangster anstatt Cowboys, und schwarzen hochmotorigen Pick-Ups statt Pferden. Der Twist zwischen den Brüder gestaltet sich recht emotional, genauso hat Hench als einiges zu verlieren.

Chris Marquette (Girl Next Door, Fanboys) hat man so noch nicht gesehen, er spielt die leichte Behinderung fantastisch, kann aufgrund der gelegentlichen Überdrehtheit aber auch mal ins Nervige übergehen. Auf einige Gewaltspitzen wird dabei nicht verzichtet, weil die Gehirnwäsche von Buddy blutige Taten trägt.

Yelchin hingegen gibt den Gebildeten, mit lässigen Zausekopf und hübscher Verlobten (Maria Valverde) ist er voll beschäftigt seinen Bruder aus diesen organisierten Fängen zu befreien, ohne den Gangster-Twist vollkommen aus dem Ruder laufen zu lassen. Klares Highlight des Films ist die visuelle Aufmachung, sowohl Produktionsdesign als auch Location punkten durchgehend. Gerade die erbaute Ranch am See macht als Finalbrennpunkt einiges her. Die Synchro ist genauso gelungen. D'Onofrio sieht wieder mal richtig gut aus, Thomas Jane hat leider nur ein kleines, aber erfreuliches Cameo als Vater.

Klingt alles schön und gut, dass einzige sich abhebende Element dieses Gansterwesterns bleibt jedoch der indische Reggiseur (Vidhu Vinod Chopra), der hier eine typische US-Story umsetzt, sie aber trotz manch doppelter Spielchen und ausgereifter Emotionalität, recht simple hält. Das Drehbuch hätte da schon noch etwas Wendigkeit vertragen. Ansonsten aber fantastisch besetzt/gespielt und wirklich wunderbar fotografiert!



Weg mit der Ex
Burying the Ex USA 2014
 
Max (Anton Yelchin) steht unterm Schlapfen seiner Freundin Evelyn (Ashley Greene), er mag sie zwar enorm und hält sie für eine äußerst hübsche und kluge Frau, die man so schnell gar nicht wieder findet, aber genauso viel von ihr genervt ist. Da er jedoch sooo verliebt ist, sie noch mehr in ihn (man wird den Rest typischerweise schon formen können), geben sie sich aus einer Laune heraus ein treues Versprechen ewiger Liebe… blöd nur, dass dabei ein nebenstehender okkulter Flaschengeist deren emotionale Band auch über den Tod hinaus fixiert! Evelyn stirbt kurz darauf und kehrt aus diesem Grund auch wieder zurück zu ihrem Liebsten. Ihr körperlicher Verfall scheint kein hinderlicher Grund zu sein, erneut mit dem Zurückgebliebenen ins Bett zu springen und die Beziehung fortzusetzen. Max hat sich jedoch nach seiner Trauerphase schon wieder in jemanden verguckt, der nun doch, weitaus besser zu ihm passt!
 
Die Neue weiß zumindest was Monster-Cerealien sind!
 
Joe Dantes Handschrift kennt man gleich raus, dennoch wagt er sich fast etwas zu weit von seinem gewöhnlichen Charme weg, der Score passt zwar super, der reichliche Filmfan-Charme ist einfach nur wunderbar, vortrefflich auch die Gruseleinflüsse zwecks Horrorladen – "fahren sie zur Hölle" - sowie die leichte Halloween-Einbindung... könnte alles nicht besser zur Friedhofsnacht und dem weiteren morbiden Anwandlungen passen... der Rest ist jedoch eine völlig pauschale Teen-Liebesgeschichte, in der Evelyn zwar reichlich schwarzen Humor aus dem Grab mitbringt, ansonst aber alle aufgesetzten passen-wir-eigentlich-zusammen-Klischees abarbeitet. Zwar witzig unter einem tollen Setting angesiedelt, aber weniger herausragend. Die wenigen Computereffekte die auftauchen sind mies, die restliche Handarbeit aber völlig in Ordnung!
 
Anton Yelchin geht die Sache mal wieder locker-lässig an, könnte zwar etwas mehr aus sich herausgehen wenn man schon die modrige Ex zurück unter die Erde zurück schicken will, punket dafür aber definitiv in den persönlichen Rollenattributen. Ashley Greene, die ich zuvor noch in "Staten Island Summer" als Luxus-Girl beäugelte, musste hier schlichten Mut zur verwesenden Hässlichkeit beweisen. Durch ihre Rolle entfernt sie sich jedoch sowieso vom männlichen Wunschtraum: Wer will schon eine penetrante, aufsässige Ökotante die krankhaft eifersüchtig dein ganzes Leben umkrempeln will?!
Da kann sie noch so scharf und lüstern sein; der Charakter und auch noch gallertartige Leichenflüssigkeit beim Küssen, sind ist einfach eklig. Der Geruch und die Fliegen ganz zu schweigen! Noch dazu so unheimlich resolut und stärker als zuvor, da kann man echt Angst bekommen, besonders wenn man nun endgültig mit ihr Schluss machen möchte!

Da hilft auch der Halbbruder Travis (Oliver Cooper) nicht viel weiter, schon gar nicht wenn man sich beim ersten Treffen mit Miss Untot einpfeffert; wobei der Nekrophilenwitz gut ist – reichlich Absinth legt nämlich sogar Tote flach!
Der einzige Lichtblick für Max ist die neue Bekanntschaft Olivia (Alexandra Daddario), die auch filmtechnisch voll auf seiner Welle liegt. Da kommt wieder Freude auf, wenn die beiden zusammen "Night of the Living Dead" im Open-Air-Kino (neben Grabsteinen) gucken. Elementar sind für den Filmfan auch die alten Retro-Filmposter in Max alter Wohnung – bevor die Ex alles GRÜN machte - und Max Trauermarathon mit unzähligen s/w-Filmen, oder manch Hammer-Film der im Horrorladen läuft. Das bringt viel nostalgischen Monstercharme ein. 
 
Bei Joe Dante ist man als (Genre-)Filmfan also immer gern zuhause, und wenn Evelyn a la Exorzist Max so richtig heftig ins Gesicht kotzt, kann man nicht anders als sich vor Lachen zu krümmen! Anderweitig bleibt es dennoch nur eine Teenager Lovestory. Also wenn man solche gern guckt hat man durch Dante ein wunderbares Fanboy-Extra, wenn man aber eher Dante guckt, womöglich weniger Freude als sonst!? Dazu wirkt die Sache zu modern, es sei denn, Althase und Stammdarsteller Dick Miller (Gremlins 1,2; …) kommt auf ein Cameo vorbei!! ;)



Middle of Nowhere

USA 2008

Dorian Spitz (Anton Yelchin) ist das schwarze Schaf einer elitären Familie. Da er so gar nicht in deren Rahmen passt und sich auch nicht fügen will, verdonnert ihn sein reicher Ziehvater zu einem Job im ansässigen Wasserpark. Um sich seinen Broterwerb etwas aufzubessern expandiert er im Marihuana-Handel, wo ihm seine Kollegin vom Wasserpark, Grace (Eva Amurri), gerade recht kommt, die braucht nämlich aufgrund von Schulden dringlichst Geld um aufs College gehen zu können und Dorian für seine Geschäfte eine Fahrerin!

Dorian und Grace - zwei Teenager mit etlichen Problemen, in einem leicht herben Teenagerfilm, dennoch unter sommerlicher Kulisse des südlichen Lousianas. Während die beiden notgedrungen zusammenwachsen um ihre Ziele zu erreichen - wobei die meist gar nicht so klar sind - lüften sich etliche persönliche Geheimnisse bezüglich verkorkster Vergangenheiten. 

Yelchin gibt dabei einen recht quirligen Zeitgenossen der immer einen lockeren Spruch auf den Lippen hat, sich trotz Intelligenz aber eigentlich um wenig kümmert. Seine eigentlichen Beweggründe verstecken sich noch irgendwo... im Filmtitel! Findet aber schnell Freude an allem, und sei es nur ein Bluessong im Radio des Waschsalons! Eine schöne Szene!

Graces (Eva Amurri) Probleme hingegen sind großteils durch ihre Mutter Rhonda (Susan Sarandon) verursacht, da die eine Menge Schulden auf Kosten ihre Tochter machte und ihr somit das College verbaute. Die kleine Schwester Taylor (Willa Holland) hingegen drängt die Mutter zu Schönheitswettbewerben, um noch etwas von ihrer verlorenen Würde auf Kosten der Tochter zurückzuholen. Willa Holland ist übrigens famos in der Rolle der kleinen Lolita, die nicht nur emotional für Furore sorgt, sondern auch mal geniale Aktionen reißt (Haare schneiden). Sich später sogar noch perfekt zum Duo hinzugesellt! Eva Amurri sieht Susan Sarandon wie aus dem Gesicht geschnitten ähnlich weil sie auch im echten Leben Mutter-Tochter sind.

So gondelt man mit dem Wagen sowohl durch den Sommer, als auch durch den Südstaat, bekommt ein paar schöne Bilder zu sehen, vertickt Marihuana, kriegt sich aufgrund von Romanzen in die Haare und entwickelt ganz gemütlich nebenbei, die charakterlichen Hintergrundstorys. 

Dabei gibt es einige Tiefschläge zu verbuchen, sodass sich der Film trotz sommerlicher Stimmung und kleinen Abstechern zu Partys und dem Wasserpark, recht bewölkt anfühlt. Irgendwo zwischen Drama und Komödie will man sich einpendeln, und schafft es letzten Endes doch auf ein halbes Happy End.

Passend zum Titel, weiß hier eben keiner, wohin, oder zu wem er eigentlich gehört! Weshalb Yelchins letzlicher Spruch sich perfekter als symbolischer Schlüssel eignet:
"Vielleicht können wir einfach irgendwo anhalten."

Ein guter Cast, eine Stimmung die sich unter sommerlichen Höhen und emotionalen Tiefen etwas trübt, sich aber irgendwo im nirgendwo, als gemütlicher Trip zwischen Familien- und Freundschafts-Dramödie um unerfüllte Träume kümmert. Das Ende des Films eignet sich dann auch noch recht gut um sich (traurig) von Anton Yelchin zu verabschieden.
 
 




Letzlich bleibt mir nur noch eins zu sagen: DANKE Anton Yelchin!
Für deine unterschiedlichsten Rollen und einer Vielzahl von Titel, die du uns, sowohl aus dem Independent-Kino als auch mal in Blockbustermanier hinterlassen hast.
Ich hab dir immer gern zugesehen, du warst smart, symphatisch und das Abhängen mit dir war stets recht lockerer Natur. Ich werd gelegentlich wieder meinen Blick auf dich richten. Einiges aus deinen cineastischen Quellen darf ich glücklicherweise noch erst-sichten, anderes mit dir seh ich mir auch gern öfter an. Mach's gut!  
 





zuvor gesehen:
Mein persönliches Sommerkino...

Mr. Hobbs macht Ferien / Wilde Zeiten / Fortress / Taking Woodstock


 
Coverbilder: bluray-disc.de, amazon.de
Sommerfilmintro / Mr. Hobbs macht Ferien / Wilde Zeiten / Fortress / Taking Woodstock



Nun ein Blog als kleine Einstimmung auf das, was bisher eher nur leicht durchblitzte und wieder vom Regen durchbrochen wurde, DEM SOMMER!
Mein persönliches Sommerkino steht in diesem Fall für Filme, die aufgrund ihrer Stimmung perfekt in laue Sommernächte passen. Das Genre ist dabei egal, obwohl es meist Wohlfühl- sowie Urlaubs-/Partyfilme sind, schleichen sich da auch verzehrend gern Horrorfilme (unter brütend heißer Hitze) ein!


Grundlegend passt alles was mit Urlaub, Strand, Strandhäuser, Wildnis, Natur, Sommer, Frivolität, Partylaune, Sonne, Hitze oder auch einfach nur mit Wasser zu tun hat. Auch Musikfilme finde ich recht passend, besonders Empire Records mag ich hierzu!
Es sind eben Filme die es schaffen mit einer Nuance inhaltlicher Sommer-Seele, Kontakt mit den aktuellen realen Empfindungen (des Sommers) zu knüpfen!

Natürlich kann es auch ein Sommer-Kino-Blockbuster sein, der keinerlei sonnige Thematik aufweist, aber einfach in dieser Zeit geguckt wurde und somit zum sommerlichen Erlebnis wurde. So könnte eigentlich jeder Titel in diese Kategorie fallen, wobei es mir nur darum geht, dass er
mit seiner Stimmung meinen persönlichen Sommer ergänzt! :)

Vorerst will ich euch einige Titel nennen, die ich euch teilweise letztes Jahr schon vorgestellt habe und für mich eindeutig hier rein fielen:

Da waren die gesamten The Hills Have Eyes Filme, sowohl Originale als auch Remakes, welche die schwitzigen Nächte nur noch freudig-fieser machten und atmosphärisch so richtig aufluden.
Mit den mo(r)dernen aber simple-altbackenen Remakes von Piranha ging es feuchtfröhlich weiter!

Auch Labor Day und das Original zu Freaky Friday passten hervoragend als Double Friday Feature zur Stimmung. Überraschenderweise guckte ich letztes Jahr gleich 2x Ganz weit hinten, indem ein Junge umziehen muss, dabei einen Sommerjob im Freibad übernimmt und von Sam Rockwell lernt wie man etwas selbstbewusster wird; obwohl sich Film und Charaktere einige Schnitzer erlaub
en, zieht mich die Indie-Dramödie immer wieder in ihre äußerst angenehme SloMo(e)-Stimmung. Er lief dann sogar bei uns im Open-Air-Kino des Freibades, leider hab ich es nicht geschafft. Wenn man ähnliches haben will, nur viel lustiger, aufregender und frivoler, dann guckt man lieber bei Staten Island Summer vorbei. Sah ich auch. In der Teenagerkomödie kann man(n) sich neben Partys dann sogar noch an Ashley Greene ergötzen. 

Auch das Original von Texas Chainsaw Massacre ratterte letzten Sommer durch den Player und konnte mit seiner dreckigen und feuerempfindlichen Dürre mehr als nur eine perfekte Kerbe ins sommerliche Kino schlagen. Heuer erhoffe ich mir mit Original & Remake zu "Warte bis es dunkel wird" zumindest ansatzweise etwas dreckigen Slasher-Sommerflair.


Die Klassifizierung ist zwar grundlegend unwichtig/-nötig, ich hab aber einfach mal ein paar zusammengefasst um ein gewisses Gefühl zu vermitteln. 

Also nun, bevor mein heuriges Sommerkino startet, als kleine sommerliche Einstimmung zu den Filmen, die ich letztes Jahr unter diesem Motto guckte - viel Spaß und Gute Unterhaltung!





 

 

 

Mr. Hobbs macht Ferien
Mr. Mobbs takes a Vacation -  USA 1962 


Mr. Hobbs (James Stewart) fährt in Urlaub und will sich mit Frau Peggy (Maureen O’Hara) endlich eine angenehme Ruhe gönnen, doch die hat stattdessen die ganzen Kinder mitsamt Anhang in ihr Ferienhaus eingeladen! So kreuzen neben seinem jüngsten Sohn auch seine 3 Töchter auf, zwei schon mit Schwiegersöhnen und ebenso Enkelkindern! Da kann schon der ein oder andere dabei sein, den der alte Brummpa – so schimpft der Kleine seinen Großvater – nicht leiden kann! Nicht der einzige der nebensächlich für Furore sorgt!

Obwohl sich der Großteil der Handlung im Ferienhaus abspielt, geht’s zwischen den Irrungen der Erziehung und den Beziehungsproblemen der Kinder auch mal hinaus… zum Jugendtanz; mit der Tochter zu ihren neuen Date ins Pizza Heaven – hier darf der damals populäre Sänger Fabian mit Lauri Peters sympathisch trällern; auf einen riskanten Segelturn zur Sonnenfinsternis um den einzigen Sohn endlich mal vom Fernseher wegzulocken, oder mit einem konservativen Zeitgenossen zur Vogelartenschau ("Ein Jahr vogelfrei!" lässt grüßen).
Oftmals lässt sich Stewart dabei aus dem Off schwarzhumorige, mögliche Todesanzeigen durch den Kopf gehen!

Zuhause ärgert der Familienkram, die Haushaltsbedienung aber auch die widerspenstige Pumpe die Wasser liefern soll und eine offenherzige Blondine am Strand könnte zur weiteren Gefahr werden. James Stewart, der hier immer wieder mal einen ausgelassenen grimmigen Spruch raushaut, weil ihm alle auf den Zeiger gehen, gibt mit Maureen O`Hara (McLintock) ein wunderbares alteingesessenes Ehepaar in ganz liebreizender Harmonie ab! Ein tolles Gespann!

Nette, leicht sommerliche Familienkomödie, mit einigen amüsanten Einlagen und witzigen Situations-Auswüchsen, aber am besten zum Ausrasten als gemütliche Abendunterhaltung dienlich! Grundbotschaft des Films: Die Familie ist das Wichtigste, auch wenn sie nervt!
Bei weiten nicht so chaotisch wie die Griswold-Urlaube aber für einen gemütlichen, nostalgischen Strandhausaufenthalt – auch wenn das Haus von außen betrachtet von den Addams sein könnte – absolut einladend!

Von Henry Mancini gibt’s noch etwas Sixty-Sound hinzu und Reggiseur Henry Koster landete nach den Zusammenarbeiten mit James Stewart (Mein Freund Harvey – 1950, Die Reise ins Ungewisse - 1951) erneut einen netten gemeinsamen Ableger: Mit etlichen Rauchschwalben und wenig Möglichkeiten zum Telefonieren, da immer schon jemand nervig in der Strippe hängt! Mag man einfach!!




 

Wilde Zeiten
A Good Old Fashioned Orgy -  USA 2011 
 
Eric (Jason Sudeikis) und seine Freunde (Tyler Labine, Lake Bell, Lindsay Sloane, Lucy Punch, Martin Starr, Michelle Borth, Angela Sarafyan, Nick Kroll), eine Gruppe Mitt-Dreißiger, feiern regelmäßig im Ferienhaus von Erics Vater (Don Johnson).
Famose Partys um kräftig auszuspannen und alte Zeiten wieder aufleben zu lassen. Doch plötzlich will der Vater das Haus verkaufen weil er ohnehin nie anwesend ist. Was den Freunden einen großen Teil ihrer bisherigen Gemeinsamkeiten nimmt… deshalb muss zum Abschluss eine letzte unvergessliche Party her… und warum soll das nicht eine gute alte Orgie sein!?

Immerhin wird die Jugend von heute auch immer perverser!

Anfänglich dacht ich Jason Sudeikis könnte nerven oder die Darstellerriege wenig passen, doch alle stellen sich als akzeptabel bis richtig symphatisch heraus. Auch sein bester Kumpel Tyler Labin (aus Tucker and Dale…) gibt nen locker lässigen Typen ab. Die Kombo ergänzt sich gut und stellt einen besonderen Kern eines freundschaftlichen Trupps dar. Natürlich sollte man für die Sache recht offen sein, sonst hält man allein die Idee womöglich schon für emotional wenig brauchbar/ausführbar, aber der Film geht da schon seine gelungenen Wege.

Witzig und wenig peinlich eingefädelt, gibt's aber auch vulgäre Aussetzer, als Bsp. das Info einholen in einem geheimen örtlichen Sextreff, in dem McCruden von seinem Onkel (David Koechner) Tipps bekommt, während ringsum grad alle rammeln - ihn eingeschlossen! Dennoch stets zum Lachen/Schmunzeln anregt und zwischendurch auch mal wieder ernstzunehmende Probleme anspricht, die aufkommen als sich Eric in die Maklerin (Leslie Bibb) zu vergucken scheint und die Sache mit der Orgie vielleicht doch nicht mehr wie erwartet durchführbar ist.

So driftet der Film nicht in eine Sexklamotte ab, sondern verbindet eine Komödie doch mit einer kräftigen Portion nackter Vertraulichkeit und sogar etwas Beziehungskomplexität, auf ganz nette, humorvolle und ziemlich lockere Weise!

Etwas leicht sommerlicher Spaß, nostalgische Partys bis über eine Polizeiverwarnung hinaus, ein traumhaftes Wochenendhaus und letzlich überraschend viel Intimität! Hat mir doch gut gefallen, ich mag den unkonventionellen Freundschaftstrip und besonders das Ausleben (Zurückholen) ihrer Jugend trotz des aktuellen Standes. Auch wenn er fast gänzlich wie ein Spaß- oder Kumpelfilm daherkommt, eigenet er sich vielmehr für alleine oder um ihn mit der Freundin zu genießen, damit man die Sache auch dementsprechend ranlässt! Zuviel nachdenken sollte man dabei natürlich nicht – kann man aber eventuell sogar.
 


 
 
Fortress
Sie kämpfen um ihr Leben -  AUS 1986 
 
Eine Schulklasse in Australien wird von 4 maskierten Männern gekidnappet, und nach langer Fahrt durch dürres Wald- und Wiesengebiet in eine steinige Höhle gesperrt. Die Angst der Kinder enthält jedoch auch eine überlebenshungrige Seite und lässt nach einem Ausweg aus der brisanten Lage suchen…


Der Inbegriff von Unschuld trifft hier auf abtrünnige und sogar obszöne Gewalttäter, die mit ihren bizarren Maskierungen (vom Weihnachtsmann bis zu allerlei comichaften Tiermasken) und der forschen Handhabe, gleich mal eine derbe Situation mit dramatischer Stimmung hervorrufen. Der dazugehörige Score bleibt auch stets bedrückend/bedrohlicher Natur und erzeugt somit einen einschlägigen (Ozploitation-)Flair der vom Gefühl Richtung australisches Terrorkino drängt. Die abgelegene Lage, ein Outback zwischen Wald, weitläufig hügeligen Wiesen und sandig bis steinigen Berglandschaften erschafft zusätzlich ein aussichtsloses Klima. Da rückt einem nicht nur die Sonne auf den Pelz!

Die Kinder haben hier (wohl durch die geringe australische Bevölkerungsdichte) eine Gemeinschaftsschule in der alle Alterklassen in einer zusammengefasst sind, was sich für spätere Zwecke – immerhin hat jede Altersgruppe ihre eigenen Entwicklungsnöte – ganz gut anbietet: Die einen berechtigterweise ängstlich verstummen, andere jedoch mehr Abenteurer sein wollen - die Situation womöglich gar nicht so realistisch einschätzen können?
Sid (Sean Garlick) richtig gut in seiner Rolle als kleiner Schießwütiger, der immer mehr tun möchte als die Lehrerin ihm vorerst erlaubt. Die Lehrerin Rachel Ward (Gegen jede Chance – Against All Odds) nicht nur eine richtig ansehnliche Fürsorge abgibt, sondern auch als taffe Leaderin immer im Zwiespalt steckt was man den Kindern noch (zusätzlich) zumuten kann!? Vernon Wells (Wez aus Mad Max2) befindet sich übrigens unter der Dabby Duck Maske, wobei die Maskierungen aber bis Ende verdeckt bleiben und nur einzeln ihre beängstigende Fratze lüften werden.

Bis zur 50 Minute ist der Film auch mehr ein dramatischer Survival-Thrill der im Geschehen weniger hergibt. Immer wieder versucht die Truppe unschuldiger Kiddies im sicheren Rahmen zu flüchten, bewegt sich dabei durch sperrige Höhlen und muss dabei sogar mal tauchen. Unterdessen werden immer wieder etliche Lagerfeuer entzündet, bis sie es zu einer Farm schaffen, hierbei der Terror aber erst richtig losgeht.

Ab hier eskaliert die Situation als ein Farmer erschossen wird und der Film erstmals Blut fließen lässt! In dessen Verlauf die Lehrerin mitsamt Kindern erstmals über körperliche Verteidigung nachdenkt und die Sache ihren einschlägigen Lauf nimmt. Beim nächsten Verschanzen wird sich nämlich vorbereitet... und dabei so mordslüstern gebastelt, dass jedem Pädagogen die Spucke weg bleibt!

Eigentlich wäre der Film eine TV-Produktion, wurde aber gleichzeitig auch als ungekürzte Fassung für eine Kinoauswertung vorgesehen. Das mit der TV-Produktion merkt man ihm aber keineswegs an! Die technische Inszenierung sowie auch das Handwerkliche lässt nie ein billiges Level erkennen. Nur gegen Ende kommt durch die Geschichte selbst ein moralisch fragwürdiger Punkt auf, der einen eindeutig merken lässt dass man sich in den 80zigern befindet! Das Ende für einen regulären Film sowieso fragwürdig bleibt, für einen Genrefilm (der in diesem Fall dem Zuseher die letzte archaische Reflektion überläßt) aber hervorragend ein paar blutige Kills draufsetzt und mit der finalen Tötung sogar einen sehr heftigen Eindruck hinterläßt!

Anfänglich also mehr langatmig und weniger sammlungsrelevant bleibt, gegen Ende dann aber nochmals unorthodox überrascht – besonders als die Polizei die Sache erneut hinterfragen muss! Somit einige Genreelemente (Survial, Kinder-/Abenteuer-Thrill, etwas Action, Terror, Home-Invasion) enthält und gerade in der Stimmung mit einigen (auch recht un-guten) Inszenierungen eindringlich (australisch) punktet.

 


 
 

Taking Woodstock
 USA 2009 
 
Was wäre ein Sommer, ohne den Sommer der Liebe, und somit "Taking Woodstock"!? Also checken wir ins El-Monaco Motel ein und werden Zeuge der Geburt von etwas ganz großem – Woodstock!

Die Bleibe zwar alles andere als sauber und schick, dafür aber im späteren Verlauf umso friedlicher, freiheitlicher und warmherziger! Es sei denn Elliots Mutter (Imelda Staunton) läuft einem über den grimmigen Weg! Dafür wird sein Vater (Henry Goodman) umso lockerer, je mehr alternativen Charme die aufmarschierenden Hippies mitbringen! Ein paar Haschbrownies oder Liev Schreiber als sympathische Transe können durchaus hilfreich sein.

Das Festival selbst und die Musik werden jedoch zur völligen Nebensache, im transzendierenden Fokus steht, wie es dazu kam die Kuhwiese eines Kaffs anzumieten, warum statt geplanten 5000 Besuchern plötzlich über einer Million Weltbürger zu diesem Akt der Befreiung pilgerten und warum Elliots (Demetri Martin) familäre Verhältnisse angespannt sind. Sexuelle Orientiertierungen, Polizisten mit Blumen am Helm, eine revolutionäre Menschenmenge, viel Flower-Power und ein Dorf im völligen Ausnahmezustand lassen auf einer Welle der Glückseligkeit surfen!

Nimmt sich für das meiste zwar viel zu viel Zeit, aber auch LSD braucht seine Wirkzeit – so behauptet es zumindest der Film! Grandiose Nebenrollen (besonders Johanthan Groff als junger sanftmütiger Veranstalter Michael Lang), ganz viel authentischer Zeitflair (super Ausstattung und auch etwas Historie) und eine schöne und erstrangig gemütliche Zeit, gänzlich am Rande eines Festivals, das einfach nur einzigartig bleibt!
 



 
 


Das war es vom letzten Jahr, heuer guckte ich sogar schon einige Filme die in diese persönliche Kategorie fallen könnten (Rollerboys, Wish you were here, Focus, Andromeda), dennoch begann mein Sommerkino auf gefühlte Weise eindeutig erst mit Kiss the Cock, der ein wunderbar kulinarisches Feel-Good-Schmankerl darstellte; später gefolgt von einem kleinen persönlichen Liebling, Rhea M. - Es begann ohne Warnung für einen heißen Abstecher ins Dixie Boy!

  Über beide werde ich euch demnächst noch berichten!!



Jetzt bleibt nur noch eines zu sagen:

Ich wünsch euch einen phänomenalen SOMMER,
egal auf welche Art ihr ihn auch verbringt!





zuvor gesehen:
Volcano / Grow Up!? / Stretch / Transformers 4 / Picknick mit Bären


 

 
Coverbilder: bluray-disc.de, dvdparadies.at

anSICHTEN

4. Mai 2016
Volcano / Grow Up!? / Stretch / Transformers 4 / Picknick mit Bären


Ich hab wieder mal ein paar meiner anSICHTEN für Euch. Wie zuletzt versprochen noch Volcano als Katastrophennachschlag und der Rest wieder mal quer durchs Filmbeet, mit etwas Natur, einem Indiefilm übers Erwachsenwerden, einem skurillen Trip durch die Nacht und einem kleinen Abzweiger ins bunte, patriotische Effektekino.

Gute Unterhaltung! Und ALLEN einen schönen Feiertag morgen, lasst es euch gut gehen!






 


Volcano
Heißer als die Hölle USA 1997
 
Tommy Lee Jones als städtischer Katastrophenleiter, ein gut gelaunter Don Cheadle immer an seinen Fersen, denn der Chef ist eigentlich im Urlaub, bis Los Angeles zu Beben beginnt und die immer heißer werdende Situation sein Management erfordert - auch wenn er von vulkanischen Aktivitäten selbst null Ahnung hat! Hier kommt Engelslöckchen Anne Heche (7 Tage, 7 Nächte) ins Spiel, die als Geologin gleich mal mit Voraussagen um sich wirft bei denen selbst der Katastrophenleiter die Augen verdreht, aber nur solang bis sich tatsächlich ein Vulkan aus dem Boden von L.A. reckt und die Umgebung unter Feuersbrunst und Ascheregen setzt.
 
Eine weinerliche Tochter (Gaby Hoffmann – Feld der Träume), ein nerviger Reporter der ständig quasselt während alles um ihn herum explodiert und zusieht wie Leute sterben… ja das ist echt katastrophales Chaos… und großteils (heute nur noch mehr) auch echtes Trashkino! Und das in vielen absurden Ideen, nicht nur wenn man grad mal Leute an einer Feuerwehrleiter direkt übers Lava hievt – bestimmt gar nicht heiß! 
 
Die Katastrophe hält sogar einige Wendungen bereit, JEDOCH NUR im Lavastrom!! Denn der bahnt sich ungestüm seinen Weg durch die City. Dabei schindet man mächtig Dramatik raus indem man die Protagonisten immer wieder peinlich künstlich von Lavamassen einschließt… damit den Helden die Schuhsohlen schmelzen! Die ersehnte Abkühlung folgt nach vielen Feuerwehrschläuchen und Löschhelikoptern schlussendlich durch Regen, der das trashig-sentimentale Actionkino nochmals kitschig abrundet.
 
Wer gern in den 90zigern, oder auch im Katastrophenkino vorbeiguckt und sich bei Temperatur- und Physiktrash keine Brandnarben holt, darf auch hier mal im Vollhitzeanzug vorbeischauen. Wenn man auch im idyllischen Dantes Peak aufgrund der Umgebung (und der besseren Effekte) – hatte im selben Jahr das höhere Budget - besser aufgehoben ist. Wobei man die Darsteller der beiden Titel (rein für meine Sympathien) gern austauschen hätte dürfen. Ich hätte demnach viel lieber Tommy Lee Jones und Anne Heche in DANTES PEAK gesehen.

VOLCANO gibts bei uns nur auf DVD, auch im Doppelpack mit FIRESTORM (hab ich, nun auch wieder mal geguckt); das Bild oben zeigt den angekündigten UK-Import und hier links die US-Scheibe (beide ohne dt. Ton).



Grow Up!?
Laggies / Say When / Erwachsen werd ich später USA 2014
 
Megan (Keira Knightley) ist seit ihrem Abschlussball mit dem selben Partner (Mark Webber) liiert und scheint 10 Jahre später in vieler Hinsicht auf der Stelle zu treten. Berufsttechnisch hängt sie gerade in der Luft, weiß nicht weiter, und obwohl sie ihren Freund liebt, fühlt sie sich immer mehr von konventionellen Rastern und Rahmen (Ehe, Patentante, …) erdrückt. In etwas reingequetscht, dass sie durch ihr noch leicht kindliches Verhalten einfach (noch) nicht ist! Als sie eines Tages vor einem Supermarkt Annika (Chloe Graze Moretz) und deren Freunde kennenlernt, begibt sie sich durch fortwährendes Abhängen mit diesen, immer weiter in eine längst vergangene Zeit, und einer unbewussten Sinnsuche um endlich mal einen Blick auf die eigene Zukunft zu konkretisieren…
 
Dazu nimmt sie erstmal Reißaus und quartiert sich bei Annika und ihrem Vater Craig (Sam Rockwell) ein. Daraus entstehen nicht nur viele Lügen für das alte Umfeld, auch Craig weiß nicht so recht, was diese Frau, die weitaus älter ist als seine Tochter, in seinem Haus will! 
 
Dadurch entstehen auch oftmals amüsant-bizarre Verhaltensweisen die für etwas Humor in dieser Tragikromanzödie sorgen – man lacht also nicht nur wegen der magersüchtigen Schildkröte - doch leider sind die Dialoge oft so verquer, dass der Film in seiner Findungsphase oftmals genauso durch den Wind ist wie Megan. Irgendwie schafft sie es in ihrem gewohnten Leben nicht NEIN zu sagen, oder etwas Ordnung anzustreben. Sie treibt (seit der Schulzeit?) dahin, ohne ein tatsächlich relevantes Ziel zu sehen.

So wird die Sache durch die Verbindung zu den Teenagern (mit deren eigenen Problemen) eine Coming-Of-Age Story für Megan im späteren Alter; was realistisch gesehen eigentlich das ganze Leben immer wieder mal für weiteren Wachstum oder Veränderungen stattfinden kann, also im Film fast schlimmer rüberkommt als sowas eigentlich ist. Es sei denn die eigenen Freunde sind aalglatte Konformisten! ;) So wirken auch die Komplikationen mit Megans Freundinnen total gekünstelt!
 
Irgenwie läuft alles darauf hinaus, dass sie im falschen Umfeld steckt – und natürlich auch das Potential zu Selbstveränderung finden kann!
 
Chloe Grace Moretz spielt genauso tadellos wie Keira Kneightley, ihre Figuren dürfen sich gegenseitig etwas unter die Arme greifen, während sich Chloe in ihrer Rolle noch mit einem Mutterproblem herumschlägt. Sam Rockwell verkörpert die perfekte Mischung aus Reife und Unreife - ohne nun eine Seite als negativ zu werten – und hat als Erwachsener noch genauso seine lockeren Spleens, wie es normal auch sein sollte/könnte. 
 
Ziemlich problematisch wird, dass der Film sehr realistische/authentische Gefühle andeutet, genauso ein hinsteuern auf ein unkonventionelles Ende, aber dann in jederlei Hinsicht noch sonderbare Haken schlägt, die nicht nur vorangegange Emotionen unglaubwürdig erscheinen lassen, sondern auch wieder gängige Klischees erfüllen. Und das macht ziemlich viel kaputt! Verstehe nicht, wie man aus einen so tollen Konzept und einem superben Cast einen doch recht unausgegorenen Gefühlszirkus machen konnte… auch wenn man das selbst als Erwachsenwerden ("Grow Up") sehen könnte. Ein schräger Generationsmix mit 'ner Menge Potential aber zuvielen verhärteten Schwankungen.
 
Vielleicht ist der Film etwas für Leute die noch entdecken wollen, dass im Erwachsensein SOWOHL Reife als auch Unreife ihre Gültigkeit besitzen!




Stretch

USA 2014
 
Joe Carnahan (Drehbuch und Regie) schick nach dem Reboot des A-Teams und einem Ausflug von Liam Neeson ins verschneite Outback zu hungrigen Wölfen (The Grey), nun Patrick Wilson (Nite Owl II aus Watchmen) als Limo-Driver durch ein nächtliches L.A. ... der schrägen Zufälle!
 
Der abgedrehte Trip des Chauffeurs macht sich überhaupt das Thema Schicksal und Zufälle zum minimalen Anlass, vordergründig steht aber definitiv ein vom-Stapel-lassen oskurer Typen, die Kevin, jeder nennt ihn meist nur STRETCH, so einiges abverlangen -> um eventuell zu seinen benötigten 6000$ zu kommen.
Bevor eine Lady ihn nämlich wieder in die richtige Bahn lenkte, hat er gekokst, gesoffen und gespielt, somit auch jede Menge Schulden hinterlassen. Die nun ein neuer Boss bis Mitternacht haben will - sonst gehts ihm an den Kragen! "Zufälligerweise" kommt ihm da gerade ein richtig verrückter Klient unter, der ihm eventuell aus der Patsche hilft – je nachdem wie Kevin sich anstellt!   
 
"Timing ist eben alles im Leben!"
 
Nachdem er D. Hasselhoff und R. Liotta kutschierte, offenbart sich Chris Pine als genannter/womöglicher Geldgeber; der landet gleich mal nackt auf dem Dach seiner Limo und gibt die abgedrehteste Rolle seines Lebens! Der haut sich für etwas Klarheit gern mal selbst in die Fresse, ist dabei kongenial, schauderlich und lachkrampfverursachend in Szene gesetzt und auch stets auf der Suche nach der nächsten absurden Perversion. Stretch soll ihn dabei nicht nur kutschieren, sondern währenddessen auch noch üble Aufträge für ihn erledigen. 
 
Was Stretch aber definitiv hilfreich ist seinen alten Schneid mitsamt seiner Eier wieder zu finden; nicht das er in seiner Lebenskrise noch endet wie Karl mit K, der sich bei selbigen Job eine Kugel in den Kopf jagte. In dessen Rollen übrigens Ed Helms (Hangover) immer wieder mal als imaginärer Wegbegleiter erscheint um mit blöden Meldungen Stretchs Ego zu vertreten! Figur klasse, Schauspieler hätte es gern ein anderer sein dürfen. 
Ist aber definitiv bei weitem nicht Stretchs einziges Problem… ein verrückter Hüne will stets seine Limo abschleppen, er schlittert auch mitten in einen großen Korruptionsfall zwischen Ganoven und dem FBI, die Polizei sucht irgendwann nach ihm, der Geldeintreiber ist auch pünktlich und von weiteren Hindernissen und Gestalten war noch gar nicht die Rede!
 
So kann der Driver, fahrend, schnaufend und durch den Fleischwolf gedreht zu etwas 80ziger Jahre Synthiesound – nicht unbedingt der Beste - durch die Klubs und Straßen der Stadt jagen. Patrick Wilson macht sich als gescheiterter Typ, mit Ambitionen (sein Leben wieder in den Griff zu bekommen), eigentlich ganz gut und Jessica Alba hängt ihm zwischendurch immer wieder mal mit neuen Aufträgen im Ohr. James Badge Dale (The Pacific) fällt auch noch positiv auf. Der Jargon lässt alle möglichen verbalen Abarten vom Stapel und schlägt nochmals viel viel härter zu, als es tatsächlich abgeht. Die Sache macht indessen unheimlich Spass und gibt sich recht kurzweilig. Überraschungen gibts in der Story zwar keine, besonders nicht zu(m kitschigen) Ende, dafür aber jede Menge obskure Abgedrehtheit und eine ulkig-schmerzhafte Tour durch die Nacht seines Lebens! 
 
Kein Vergleich mit dem genialen Smokin Aces (selbe Regie), auch das A-Team fand ich unterhaltsamer, aber als irrer Trip durch die Nacht, ist Stretch definitiv eine abgehobene Sichtung wert!
 



Transformers 4
Ära des Untergangs / Age of Extinction USA 2014
 
Die Angelegenheit lässt sich schnell zusammenfassen: Ein cooles Unterwäschemodel (Mark Wahlberg), für etwas Familien-Tohuwabohu eine ansehnliche Tochter (Nicola Peltz), alle 10 Minuten die US-Flagge im Bild, ein 1a Computer-Effektspektakel,  zwischendurch reichlich Gefühl vor kitsch-geschwängerten Sonnenuntergängen/nächtlichem Sternenhimmel in schicker texanischen Provinz; Autopots, Decepticons, prähistorische Dinobots, eine weitere Instanz für eine pompöse Alieninvasion und genauso viele Interessensgruppen bei den Menschen; kontinentübergreifende Sci-Fi-Action, das Metall Transformium mitsamt einer Änderung der ganzen menschlichen Geschichtsschreibung usw. … sodass ganze Familien, Spielzeug- und auch Actionfans übermaßgeschneidert bedient werden!!
 
Mit seinen fast schon 3 Stunden Laufzeit wäre mir im Kino gewiss langweilig geworden, für einen radau-gemütlichen Sonntag-Nachmittag aber der perfekte American 'Product Placement' Dream! ;)




 
Picknick mit Bären
A Walk in the Woods USA 2015
 
Der Appalachian Trail, ein ~3500km langer Wanderweg durch 14 Bundesstaaten im Osten Nordamerikas (bis leicht nach Kanada hinauf), durch die Appalachen, einer Gebirgskette mit unzähligen Bergen bis zu 2037m Höhe und reichlich Wäldern.
Mit RUF DER WALE (Drew Barrymore) legte Regisseur Ken Kwapis (Er steht einfach nicht auf Dich) im Jahre 2012 eigentlich schon ein eisiges Naturabenteuer (aus Alaska) voraus, konnte mich trotz gemochter Thematik, Oköpolitkritik und etwas Phatos jedoch weniger überzeugen, nun schickt er aber zwei Althasen aus dem Filmgeschäft auf die Reise, ja sogar zwei legendäre Schauspielikonen: Nick Nolte und Robert Redford!

Redford gibt einen eher humortrocken komischen Kauz, der es auf seine alten Jahre nochmals wissen will und sich trotz der vielen Familienargumente, die seine Idee für völligen Irrsinn halten, in ein Abenteuer stürzen möchte, UND dazu Nick Nolte, als völlig verwilderten Ex-Alkoholiker, röchelnd und mit seinem Titan-Knie stets humpelnd unterwegs – und das schon vor Reisebeginn!
 
Die meisten Gags hat man zwar schon im Trailer verbraten, dennoch bleibt oft ein steter Schmunzler im Gesicht haften, für die aber grundlegend Nolte sorgt – besonders wenn er nach 100Meter schon mal "Ach, du Scheiße!" vor sich hin prustet! Oder manch nervige (weibl.) Begegnung auf dem Trail lieber töten und vierteilen würde! Obwohl der Blick in den Naturratgeber von Redforfd, während einen die Bären fressen wollen, auch ganz amüsant kommt.
 
Wenn mal nicht nur zwei Zelte miteinander sprechen, plaudern die beiden natürlich über persönliche Dinge, Tiefe bleibt einem aber doch verwehrt… weil man ja wieder Meilen gut machen muss. Gelegentlich muss man die beiden zu ihrem eigenen Schutze auch mal vor ner Green Screen abstellen, ansonsten bleibt man aber in der schönen Natur. Die Naturmomente hätte man aber ruhig noch ausgiebiger zelebrieren dürfen, am beeindruckendsten fallen noch die Totalen zu Bilde in denen man natürliche Weite ganz wunderbar mit einen Feel-Good-Song unterlegt. 
 
Es bleibt aber leider nur ein schöner Spaziergang mit zwei Haudegen - die definitiv zu alt für den Scheiß sind – auch mal mit Abstecher um einem die Wohltat eines Bettes und einer Dusche (sowie Mary Steenburgen) vor Augen zu führen, aber insgesamt vielmehr um einer alten verkorksten Freundschaft wieder frischen Wind in die trockenen Lungen zu pusten. Ein kurzer Abstecher, schön, nett, durch Redford "bewandert", durch Nolte erheiternd, aber in seinem ganzen Naturell eigentlich nicht so erquickend wie erhofft.
 
Das Buch basiert auf der Reiseliteratur „A Walk in the Woods: Rediscovering America on the Appalachian Trail“ (1997) von Bryan Bryson, der in seinen Büchern mit Sachlichkeit und auch Witz seine Reisen zum Abenteuer machte, hier von Redford verkörpert.  
Der "Appalachian Trail" gehört neben dem "Pacific Crest Trail" (4279km)  und dem "Continental Divide Trail" (~5000km) zu den Triple-Crown Wanderwegen, für deren Durchschreitung (im Laufe eines Lebens) es eine Auszeichnung gibt! Darüber hinaus hat anderweitig der "North Country Trail" im Nordosten Nordamerikas mit seinen 7400km den längsten Fernwanderweg der Staaten zu bieten! - hab ich noch (im WIKI) gelesen! ;)
 
Die Hintergründe finde ich also fast interessanter, wollt den Film beinahe wieder verkaufen, werd ihn mir zu gemütlicher Stunde aber nochmals ansehen.
 
 



zuvor gesehen:

Coverbilder: bluray-disc.de, amazon.de

Katastrophales Kino

19. April 2016
Erdbeeben / Dantes Peak / San Andreas / The Tower


Ok, die Überschrift war mehr plakativ gemeint, es geht heut nämlich ums Katastrophenkino! Wobei in der Thematik meiner Meinung nach stets die 70er und die 90er etwas hervorstachen. Da gab es stets Wellen die das jeweilige Jahrzehnt gern mit Katastrophen überschwemmten…

Vereinzelte daraus hab ich gesichtet, mich aber auch ein paar neuen Vertreter dieser Zunft gewidmet. Die Titel stellen keine AUSGEWÄHLTE Selektion dar, sondern meine letzten Genre-Sichtungen...




 
 
 
Airport (1970) – Flugzeugdrama mit noch 3 Fortsetzungen in den 70ern
Die Höllenfahrt der Poseidon (1972) – Schiff kentert durch Monsterwelle und bleibt kielauf liegen - 2006 gabs ein Remake davon
Flammendes Inferno (1974) – Hochhausbrand mit gut besetzten Ensemble
...
 
Erdbeben

USA 1974
 
L.A. hat mit einigen kleinen Erdbeben zu kämpfen, während einige Personen sich immer mehr mit privaten Proplemen rumschlagen, braut sich eine noch viel größere Katastrophe zusammen. Ein Mitarbeiter eines seismologischen Teams meint ein großes Beben der Richterskala 7-8 vorberechnet zu haben. Ein Fiasko bahnt sich an...

Der Film nimmt sich vorerst reichlich Zeit die Protagonisten einzuführen: Da wären mal Charlton Heston und Ava Gardner als gescheitertes Ehepaar, er hat sogar mit einer jüngeren Dame ein Verhältnis am Anbahnen; ein Polizist (George Kennedy) der an diesem Tag aus dem Dienst entlassen wurde und sich gleich in der nächsten Bar seinem Frust hingibt, wo übrigens Walther Matthau sturzbetrunken für etwas Auflockerung sorgt und auch gleich noch ein Motorradstuntfahrer eingeführt wird (Richard Roundtree, der Shaft Darsteller); das Team eines Staudamms, sowie ein Verkäufer der bald zur militärischen Unterstützung (Miliz) eingezogen wird finden auch noch ihre Vorstellung...

... bis es dann nach 50 Minuten soweit ist, dass der Film minutenlang die besten Effekte der damaligen Tricktechnik vom Band rattert und die Stadt ins Chaos stürzt!

Nun geht es an die Rettungsversuche und das Eindämmen weiterer Gefahren, wie das brechen eines Staudammes! Der Held an vorderster Front - Mr. Heston - bahnt sich den Weg durch das verwüstete L.A. auf der Suche nach seiner Liason, dabei aber immer wieder anderen zur Hilfe sein muss! Den größten Sympathieträger gibt hier jedoch eindeutig George Kennedy in seiner Rolle als Polizist.

Die Geschichte wird recht angenehm erzählt und bringt eindeutig 70er Flair mit was sehr zur gesamten Stimmung des Films beiträgt. Obwohl man sich ausgiebig Zeit für die Figuren nimmt - ohne sie nun tief zu beleuchten - wird es nicht zu langatmig weil man durch kleine Zwischenbeben immer wieder mal für Spannung sorgt, die die Rettungsaktionen sowieso haben! Die (analoge) Tricktechnik die im Mittelteil wirklich lange und imposant zur Schau getragen wird überzeugt, und bietet aus heutiger Sicht wohl sogar Filmgeschichte. Beim Betrachten des 70er Jahre Katastrophenkinos sollte dieser also nicht übersehen werden - zumindest einmal gesehen werden.

 
 
 
Twister (1996) – Wirbelstürme
Daylight (1996) - Tunneleinsturz mit Stallone
Volcano (1997) – Ein Lavastrom bahnt sich (unterirdisch) durch L.A.
Deep Impact (1998) – Komet rast auf die Erde zu
Hard Rain (1998) – Überflutung, plus Ganoven
...  

Dantes Peak

USA 1997
 
Das besonders an diesem 90er Jahre Vertreter ist die vorerst heimliche Herangehensweise durch das schöne idyllische Örtchen, bevor einen in der zweiten Hälfte der Berg (Vulkan) bröckchenweise um die Ohren fliegt! 
  
Dantes Peak, indem wirklich noch wunderbares Provinzfeeling herrscht lädt voerst tatsächlich zum Laben ein. Wunderbare Naturaufnahmen, eine wunderbare Blockhütte am Berg, direkt am See und über die Wälder hinweg ein Ausblick ins Tal sondergleichen! 
Ein Vulkanologe (Perce Brosnan) schaut nach 
einem kleinen Hinweis mal vorbei um alles abzuchecken und eine mögliche Bedrohung auszuschließen, die Sache spitzt sich aber immer weiter zu bis der Berg tatsächlich zu husten beginnt und sein volles Programm abfährt! 
Die Effekte sind für 1997 wirklich erstklassig und liefern auch heute noch ein brachiales Feuerwerk, sodass die pyroklastische Wolke zum Eyelight wird. Natürlich bemerkt man hin und wieder die Modellbauten, aber selbst die liefern wunderbar detailverliebte Arbeiten. Auch wenn sich Brosnan bei der Überfahrt über einen Säuresee nur einen Arm abpaddelt - und damit eigentlich im Kreis fahren würde - oder robuster Reifengummi auch flüssiges Magma übersteht, drückt man gern mal eine Auge zu, immerhin sind es Ausnahmen.
 
Linda Hamilton steht mir zwar nicht zu Gesicht, liefert aber wie gewöhnlich 'ne solide Leistung ab. Neben ihrer Tätigkeit als Kaffeeköchin/Bürgermeisterin des beschaulichen Örtchen am Fusse des brodelnden Berges, schafft sie es sogar noch Pierce Brosnan anzuhimmeln, der in seiner Rolle als aufgebrachter Vulkanologe richtig aufgeht. 
 
Ein obligates, und von mir gern gesehenes Element dieser Vertreter sind immer die Wissenschaftler! Die trotz vieler (fachmännischer) Warnungen meist ignoriert werden, bis dann alle blöd aus der Wäsche gucken weil die Natur nun doch zum großen Schlag ausholt. Ist es hier Pierce Brosnan, so übernimmt in SAN ANDREAS Paul Giamatti einen ähnlichen Part als Seismologe und wertet den Film damit sogar auf...

... in diesem Sinne also noch zu aktuellen Vertretern...

 


San Andreas

USA 2015
 
An vorderster Front steht hier Dwayne – Fels in der Brandung - Johnson als Rettungflieger, der in so einer Katastrophe gar nicht mehr weis wo er als erstes beginnen soll, dann doch lieber in Privateinsätzen seine Ex-Frau (Carla Gugino) und die Tochter (Alexandra Daddario) retten! Während der Katastrophe findet sich auch gleich noch Zeit etliche Familienprobleme zu lösen… 
 
In San Andreas nimmt man den Andreasgraben in Kalifornien – die Verwerfungslinie zweier tektonischer Platten – als Anlass um so einige Katastrophen vom Stapel zu lassen. Die kontinentale Linie verrutscht seit Urzeiten wieder mal und zieht nicht nur ne dicke Furche durchs ganze Land, sondern lässt mitschwingend enorme Erdbeben, einen Tsunami und natürlich jede Menge Schutt und Asche (Wolkenkratzer) übers Land hereinbrechen.
 
Immerhin haben wir 2015, da muss das Katastrophenkino schon einiges oben drauflegen um die Leute noch zum Staunen zu bringen; und in dieser over-the-top Manier muss mit einer Riesenwelle auch gleich ein riesiger Frachtcontainer mitschwimmen, der am Höhepunkt der Welle die flüchtenden Motorboote 'weich-dem-herunterfallenden-Container-aus' spielen lässt! Ja so einen obksuren Spass hab ich schon lang nicht mehr gesehen!
 
Nachdem man nun markante Eckpunkte wie den Hoover-Damm oder die Golden-Gate-Bridge zerstört hat und die Stadt reichlich unter Wasser gesetzt hat, findet man sich wiedervereint in einem provisorisch errichteten Camp, indem man unbedingt noch die US-Flagge hieven musste und Carla Gugino - warum auch immer - ein schielendes (animiertes) Gesicht verpasste! Das war final gesehen nochmals richtig daneben, ansonsten als Katastrophenvertreter aber ganz unterhaltsam, bzw. berießelungsspektakulär.


Wobei mir Dantes Peak persönlich doch besser gefiel - hab die nämlich als Double-Feature angelegt. Allein das gesamte 90er-Feeling und die ländliche Idylle (Ruhe vorm Sturm) haben es mir angetan. Weshalb ich auch meine alte VHS gegen die blaue Scheibe tauschte. Da kann ein modernes, überzogenes Effektspektakel einfach nicht mithalten. 
Nun hab ich irgendwie noch Lust auf VOLCANO, den es im Vergleich zu den anderen leider nicht auf Blu-Ray gibt. Tommy Lee Jones, Anne Heche und etwas (urbane) Lava wären bestimmt wieder mal einen Blick wert. Jetzt hab ich aber erstmal noch einen halbaktuellen Vertreter aus dem Osten für euch... 
 


 
The Tower
Ta-weo - Tödliches Inferno
KOR 2012
 
Regisseur Ji-hoon Kim (Sector 7) wandert mit "The Tower" auf den Spuren von "Flammendes Inferno" und bietet reichlich Katastrophenthrill in einem gigantischen Hochhauskomplex. 

Die beiden Sky Tower sind einer reichen Gesellschaft vorbehalten und beherbergen 1700 luxuröse Wohneinheiten. Hier findet man vom versnobten Mieter bis zum Lottogewinner auch noch reichlich bodenständiges Personal, vom Sicherheitsdienst bis zur Putzfrau, dem Küchenpersonal und vielen Organisationshelfern ist alles vertreten. Es ist der 24. Dez, der heilige Abend, und es laufen rege Vorbereitungen für eine große Weihnachtsparty. 

Ja da kommen gleich Erinnerungen an's Nakatomi Plaza (Stirb Langsam) und hat man im Weihnachtsprogramm gern etwas Abwechlsung, passt auch dieser Vertreter gut rein. Zumindest werden ein bis zwei Weihnachtssong angestimmt und für die noble Gesellschaft wartet man nicht nur mit einer riesigen Show auf, man lässt über dem Tower sogar künstlichen Schnee fallen! Wobei man bei der kommenden Explosivität Weihnachten aber schnell wieder vergisst ... denn beim Kunstschnee beginnt auch schon das eigentliche Problem, da einer der Helikopter ins Trudeln gerät, sich beim Absturz in den Wolkenkratzer bohrt und ein Feuerfiasko auslöst!

Eine durch Baumängel defekte Löschanlage lässt die obersten 40 Stöcke dieses 108 etagenhohen Hochhauses auch noch leer ausgehen, wodurch nur noch mehr der Hut brennt! Zuvor findet sich aber noch gut Zeit die Figuren und ihre Schicksale vorzustellen, vom verliebten Sicherheitsmann des Towers (mit Kleinkind das auf Besuch kommt) bis zum Feuerwehrrookie der heute seinen ersten Dienst absolviert gibts reichlich emotionales Potential zum Entfalten, auch noch moralische Diskrepanzen - die Reichen sollen zuerst gerettet werden - und etwas slaptstickartigen Humor.
Die Figuren/Darsteller werden zwar auch mal zu übereifrig, aber die Asiaten sind da meist voll bei der Sache und vergessen auch keineswegs Helden zu glorifizieren, was nur peinlich wird wenn bei äußerst knapper Zeit - der Timer für Sprengungen tickt - noch ausgiebig Reden gehalten werden. Also auch nicht anders als all die geschwisterlichen Vertreter, insgesamt aber im Positiven gut vorne dabei!  

Die Sets zum Ruinieren sehen nämlich fantastisch aus, alles weitere wird gekonnt durch CGI erweitert und fesselnd ist die Angelegenheit ALLEMAL - und wie! Panik, Chaos, blockierte Fluchtwege und Evakuierungschwierigkeiten sorgen für reichlich Spannung, und obwohl der Brandherd in der ersten Filmhälfte sogar eingedämmt werden kann, lässt die Dramaturgie durch unzählige weitere Ideen nicht nach! 

Hohes Budget, überall etwas Phatos, egal ob bei den Figuren oder bei der Inszenierung, aber völlig passend gepaart mit fulminanter Katastrophenaction bei der die Spannungsschraube stets auf Zug bleibt - für Genrefreunde also uneingeschränkt zu empfehlen!





zuvor gesehen:
Exodus / Ant-Man / Cuban Fury / Big Game / Fahrstuhl des Grauens



weiterführende Blogs:

Storm Hunters by Charlys Tante

The Day after Tomorrow by Jason-X (die etwas andere Kritik)
The Day after Tomorrow by tantron

2012 by tantron

Armageddon by tantron



Datenbank-Reviews:
The Core by Jason-X
Hard Rain by (maw)



Unter meinen Sichtungen:
Storm Hunters
Daylight
The Day after Tomorrow
Volcano (demnächst in meiner anSICHTEN-Videothek - schon getippselt ;))

 
 
Coverbilder: bluray-disc.de

anSICHTEN

9. April 2016
Exodus / Ant-Man / Cuban Fury / Big Game / Fahrstuhl des Grauens


Hallo Freunde der cineastischen Zunft! Hier gibts wieder mal meine subjektiven anSICHTEN. Die Auswahl ist wieder mal (halbwegs) breit gefächert und bei einer Marvel-Sichtung darunter, hab ich sogar mal versucht eine Kritik THEMENSPEZIFISCH IN EINEM SATZ abzuhandeln! ;)

Viel Spaß beim Lesen und eventuellen Sichten. Eure Meinungen sind wie immer gern gelesen...








Exodus
Götter und Könige USA 2014

Ridley Scott, der sich ja liebend gern mal um solch historische Epen annimmt (1492, Gladiator, Königreich der Himmel, Robin Hood), erzählt uns nun auch noch effektvoll die Moses-Geschichte, mit der Befreiung des hebräischen Volkes aus seiner Sklavenschaft! 

Wie man den Weiten des Netzes vernehmen konnte war die Ursprungfassung des Films über 4 Stunden lang... und das merkt man den gestutzen 143 Minuten (reine Spielzeit) leider auch richtig an! Christian Bale (als Moses), der hier als Figur vom königlichen Feldherrn zum ausgestoßenen Hebräer eine 180° Charakterwende hinlegen muss, agiert zwar makellos aber die Erzählhiebe lassen seine Glaubwürdigkeit genauso anzweifeln wie die der Geschichte, die somit leider an Intensität verliert. So wirken manch Zeitsprünge - nur einer wird sichtlich vermerkt - so unvorteilhaft, dass die schlüssige Nachvollziehbarkeit leidet; in der Kinofassung wirkt es (z.B.) als würde Moses schon einen Tag nach Bekannschaft eine Frau ehelichen, auch bei den Plagen bedarf es keinerlei orakelhafter Hintergründe, usw.... alles wirkt lückenhaft und unausgereift.

Ridley Scott bleibt in seinem mythologischen Interesse auch immer bodenständig und somit auch Exodus in einer realistischen Note verhaftet... er sogar den 7 Plagen fast komplett eine Verkettung natürlicher Ereignisse anhaftet. Irgendwie erfreulich für Realisten, auf der anderen Seite aber auch keinerlei Wagnis etwas "darüber hinaus" zu riskieren! Ja sogar bei der berühmten Wasserteilung wird aus einem Wunder sowas wie ein "erklärbarer" Gnadenakt Gottes gemacht; dessen Darstellung als entzürntes kleines Kind könnte wohl das einzige Wagnis darstellen - wobei... nein, auch das nicht. 
In der Hinsicht konnte man Arronofskys NOAH eindeutig mehr Mut in Sachen Eigeninterpretation einer archaischen Geschichte zusprechen - der mir dadurch jetzt sogar noch etwas besser gefällt. 

Joel Edgerton (Warrior) ist natürlich kein Yul Brynner (Die zehn Gebote), macht seine Sache als Ramses auch gut, verkommt als Figur jedoch zum skrupellosen Krösus, einem herrschenden Clown! Dafür hat man Aaron Paul (Breaking Bad) so noch nicht gesehen.
 Die Effekte sind natürlich erhaben, noch besser die opulente Ausstattung. Am Ende gibts noch eine Teerunde mit Gott, während Moses die Gebote meiselt.

Der Film ist gewiss nicht schlecht, dafür war er zu teuer und wurde von einem zu guten Regisseur umgesetzt, leidet aber eindeutig an den Schnitten seiner Erzählstruktur. Die aktuelle Fassung ist viel zu unausgewogen und mehr ein historisches Wirrnis, als ein in sich ruhendes Epos. Ich weiß nicht ob eine Langfassung zu langweilig gewesen wäre, aber ich will sie... sonst wirds mit uns beiden auf lange Sicht gewiss nichts! Die Veröffentlichung eines Extended Cut wurde jedoch bisher verneint! :/




Ant-Man

USA 2015
 
Die größte Quasselstrippe im neuen Marvel-Auswuchs ist gewiss der Freund des neu aufkommenden Helden Scott Lang (Paul Rudd), Michael Pena, der hier plappert was das Zeug hält und darin vom Hundersten ins Tausende kommt - so wie ich das nun auch als Kritik geplant hab – enthält in seinen Quasseleien dafür aber auch das Cameo von Stan Lee und bringt storytechnisch sogar erst Scott Lang (Paul Rudd) auf die Spur von Hank Pym (Michael Douglas) – dem originalen UR - Ant Man aus den Comics – der hier als Scotts Mentor dienen soll und es als Dieb – sowas wie ein IT-Robin Hood - nach einem abgesessenen Gefängnisaufenthalt sowieso schwer hat Fuss zu fassen, um sein höchstes Ziel zu erreichen, seine kleine süsse Tochter (Abby Ryder Fortson) wieder mehr zu sehen, dessen Kontakt ihm von seiner Ex-Frau (Judy Greer) und dessen neuen Freund verwehrt wird, doch zuvor muss er einige Abenteuer als geschrumpftes Männchen überstehen und man kann gleich sagen, die Effekte dieses Makrokosmos setzten tatsächlich neue Maßstäbe, wobei man natürlich gleich an CGI denkt, dies alleine aber nicht so gut aussehen kann und erst im Making-Of erfährt, dass mit hochauflösenden Makrokameras unzählige Detailaufnahmen gemacht wurden um soviel Realität wie möglich einzubringen… und das hat sich visuell vollends gelohnt, kritisieren könnte man jedoch wieder mal den Storyverlauf der eben eher das Übliche bereithält und darin auf Klischees setzt um diese fürs Finale eben als lohnendes Gegenteil zu präsentieren, dabei gerade die Familienstory recht vorhersehbar ist und nur die Figuren selbst im Dunklen tappen lässt, wenig den Zuseher, aber das macht nichts weil dafür die zweite Hälfte des Films an Tempo und Ideen – wie als Bsp. wieder Scotts alte Freunde an Bord der final auszuführenden Heist-Mission zu holen – so dermaßen nachziehen, dass alles verziehen wird, auch der stereotype Antagonist Darren Cross/Yellowjacket (Corey Stoll) der wohlgemerkt in den sehenswerten Deleted Scenes eine noch bessere Einleitung bereit gehalten hätte, dafür punket der Film aber recht gut im Humor, was speziell an den Groß-/Kleinwechseln liegt, die zwar durch Einschulung von Hanks Tochter Hope (Evageline Lilly) erstmal amüsant erlernt werden müssen – gar nicht so easy durch ein Schlüsselloch zu springen - dafür dann aber reichlich Szenenhighlights liefern, gerade wenn Panzer die vorerst Klein waren plötzlich imposant groß aus Häusern fallen, oder noch viel besser, Thomas die Lokomotive VERGRÖSSERT auf einem Polizeiwagen landet/liegt während eine Riesenameise vorbei läuft, was mitsamt der richtig genialen Finalschlacht durch ein Kinderzimmer voller Spielzeug im Minimodus(!!), Momente erschafft, bei denen allein schon die Gesichter der Beteiligten zum Niederknien sind, ziemlich genauso gut, wenn auch simple, wurden die Erklärungen getroffen warum man nicht die Avengers holt, aber anderweitig trotzdem Verbindungen zum MCU kreiert, indem man Falcon (Anthony Mackie) amüsant einbindet, auch Howard Stark sowie die Hydra ihre Erwähnung finden, in der Mid-Credit-Scene die kommende WASP angedeutet wird, sowie in der After-Credit-Scene sogar die Einläutung des dritten Cap-Abenteuers startet, was man Summa-Summarum dann trotz (m)einer anfänglichen Skepsis das Paul Rudd womöglich nicht so passen könnte – seine neue Synchrostimme aber viel besser zu einem aufkommenden Helden passt – völlig ausgeräumt wurden und man nach kleinen Startschwierigkeiten letzlich doch auf eine richtig gelungene Geburtsstunde eines neuen Helden zurückblickt, die gerade durch Lockerheit, Humor und (Makro-)Effekte punktet!

 

Cuban Fury
Echte Männer tanzen GB 2014

Bruce Garrett (Nick Frost) räumte als Kind (Ben Radcliffe) einen Salsa-Pokal nach dem anderen ab. Kurz vor der finalen Meisterschaft schikanierten ihn jedoch einige Gleichaltrige, und seit diesen Pailletten-Schlucken, ist Schluss mit herumhopsen! In der Erinnerung hängt ihm das sogar noch 25 Jahre später nach. Doch mit seiner neuen Chefin Julia (Rashida Jones) entfacht das alte Feuer wieder, denn die schwingt das Salsa-Bein und er möchte sie mächtig beeindrucken!
 
Nick Frost (Cornetto Trilogie, Radio Rock Revolution) mal das Tanzbein schwingen zu sehen, kommt gleich mal unerwartet, aber nach unzähligen Tanzstunden die er vor dem Film ableisten musste – die Grundidee stammt sogar übrigens von ihm, wahrscheinlich wollte er nur mal gratis Unterricht – macht er sich ganz gut auf dem Parkett. Im Film muss er ebenso auf ein Finale hintrainieren, da 25 Jahre abseits des Tanzbodens seine Spuren hinterlassen haben.
 
Damit er nicht immer in kurzer Hose und hohen Socken aufläuft, verpasst ihm der homosexuelle Perser aus dem neuen Azubi-Kurs, gleich mal ne Brustrasur und einen gebräunten Teint, der Tanzstil lernt sich dann einfach mit einer Menge CURAZON (Herz)! So behauptet das zumindest sein alter griesgrämiger Lehrer, gespielt von Ian McShane. Zwischenzeitlich nervt ihn sein Arbeitskollege Drew (Chris O`Dowd – The IT-Crowd) mächtig mit verbalen Tiefschlägen und macht sich dabei auch noch an Julia ran. So darf zwischen den beiden auch ein Dancebattle im Parkhaus entbrennen, bei dem zufällig Simon Pegg (in einem Mini-Cameo) vorbeiGUCKT, und Frost nur ansieht als würde er fagen: MANN! WAAAAASS MAACHST DU DA!?!?!?!?
 
Also reichlich Salsa-, Merengue- und Latinofever, genügend Humor (hierbei leider zuviele plumpe Sprüche), sonderbare Freunde genauso wie hilfreiche Bekanntschaften, eine süsse Rashida Jones (Trauzeuge gesucht) und einen mit Strasssteinen besetzten Nick Frost! Der ein Kindheitstrauma überwinden muss um zum alten Schneid zurückzufinden. So hat diese britische Tanzkomödie, mit etwas Pausengolf und rhythmischer, farbenknalliger Discohitze, doch lockeres Potential - jedoch nur für Frost- und Tanzfilmliebhaber einen Blick wert. Bei vereinzelten Interessen doch zu (un)gewöhnlich, viel zu durchschnittlich! Einzige Highlights sind nämlich die erwarteten emotionalen Ziele; obwohl ein paar verbale Filmreminiszenzen und Frosts massiges Talent schon Respekt verdienen.
 
 


Big Game
Die Jagd beginnt FIN, GB, D 2014

Die Air Force One wird in einem terroristischen Akt von einer Bodenluftrakete abgeschossen und stürzt in finnische Wälder. Der Präsident wurde zuvor in einer Rettungskapsel ausgeklinkt und vom 13 jährigen Oskari (Onni Tommila) entdeckt, der wiederum im Wald ausgesetzt wurde um die stammesrituelle Jagdprüfung abzulegen. In der Großwildjagd stehen fortan (auf beiden Seiten) keine Bären oder Hirsche mehr auf der Trophäenliste, sondern der Präsident der Vereinigten Staaten!
 
Samuel L. Jackson hat in seiner Filmgeschichte nun wohl auch endlich alle Rollen durch... und gibt hier einen Mimösen-Präsident der es nicht mal wagt sich selbst aus einem Meter Höhe zu retten!! Sich JEDOCH SCHON ein kleinwenig mit Terroristen prügelt!
Zum Glück traf er in dieser bürokratenfeindlichen Umgebung den kleinen Trinkpackerl-schlürfenden Oskaaariii, gespielt von Onni Tommila, der in dieser Gegend sowohl gegen den Weihnachtsmann (Rare Exports) als auch gegen Terroristen anstinken kann! Kleinrambo kann zwar seinen Bogen noch nicht mal richtig spannen und telefoniert auch noch mit Pappbechern, hat aber Mut wie kein anderer und kennt sich in der weit abliegenden Natur auch gut aus. 
 
Gleich mal witzig, dass der (scheinbar) mächtigste Mann der Welt die Rettung seines Lebens, den Zielen eines kleinen Jungen unterstellen muss. Ich kam kaum mehr aus dem Lachen, als der Präsident IM ANHÄNGER eines Quads, wie ET eingehüllt in eine billige alte Decke, durch die sternenklare Nacht kutschiert wird. Effekttechnisch kann sich die Sache sehen lassen, auch wenn die finale Explosion aussieht aus als wäre atomare Energie im Spiel; diese over-the-top-Szene musste ich gleich 3 abspielen weil sie sooo phänomenal aussieht dass Lachen und Staunen ineinander verschmelzen. Ernst nimmt man die Sache eigentlich schon seit dem Trailer nicht, weshalb BIG GAME auch bestens funktioniert! 
 
Der Widersacher (Ray Stevenson) bräuchte übrigens in seinem persönlichen Problem einen Elektromagneten in der Brust, am Besten mit Palladiumkern. ;) Die Darsteller des US-Gremiums wurden mit Voctor Garber, Ted Levine, Jim Broadbent und Felicity Huffmann eigentlich auch bekannt und gut besetzt, das definitive Highlight des Films sind aber Gelände und Umgebung!! In Bayern sowie finnischen Wäldern gedrehte Locations sind eine wahre Naturpracht und eignen sich perfekt für die amüsante Abenteuertour querbeet durch Wälder, Gewässer, über Stock/Stein sowie Berg und Tal; einfach nur toll anzusehen!
 
Fazit: Der perfekte Survivalfilm für altbackene B-Movie-Fans, mit leicht infantilen und pathetischen Einschlag… ich war bestens bedient! ;) Was’n abenteuerlicher Outback-Action-Spaß! 

 


Fahrstuhl des Grauens

NL 1983
 
Regisseur Dick Mass (Verfluchtes Amsterdam, Flodders) legte mit "Fahrstuhl des Grauens" sein Regiedebüt und setzte sich sogar 2001 beim Remake erneut selbst hinter die Kamera.
 
Der Low-Budget Horrorthriller setzt auf einige Farbfilter, etwas Synthiescore, der teilweise so plakativ reinhaut wie die knallroten Türen des Fahrstuhls. Dessen 3 Kabinen in einem Hochhaus immer wieder für absonderliche Aufreger sorgen. Bei der Fahrt nach unten kann man beim Fummeln an der Begleitung schon mal im Lift stecken bleiben - und beinahe ersticken! Die Vorfälle häufen sich mehr und mehr, während ein Wartungstechniker (Huub Stapel) sich mit einer Journalistin auf die Suche nach der ominösen Ursache macht. Um einen mit einer Mischung aus Verschwörungen, Elektroschaltkreisen hier und Mikroprozessoren da, auch mit künstlicher Intelligenz überraschen mag.
 
Obwohl der Bodycount an einer Hand abzählbar ist, fallen die natürlichen Effekte gar nicht so übel aus, es erstaunt sogar dass man bei einer Enthauptung nicht wegblendet. Was gelegentlich wirklich gut ausfällt ist die Kameraarbeit, die immer wieder mal tolle Motive einfängt, egal ob jemand am Drahtseil aufgehängt im Liftschacht baumelt, man die 3 roten Türen auffällig in Szene setzt oder den Wartungstechniker zerschunden am Lebensfaden zappeln lässt... deshalb gefällt mir auch das Cover so gut, das 3 Motive demonstrativ vereint (Mädchen, Tür, Hand des Technikers). 
 
Im Schauspiel reißt man keineswegs was, Huub Stapel, der irgendwie einen jungen Pacino ähnelt, steigert sich aber solide rein und vergisst auch nicht sich regelmäßig ne Zigarette zu rollen. Trotz recht trister und kühler Stimmung – und zeitschindenden Eheproblemen – fährt man gegen Ende eine kleine Zerreißprobe auf und vermag, obwohl im Gesamten nicht viel passiert, dennoch irgendwie eine stimmungsvolle Spannung aufrecht zu erhalten. Kann nicht viel, hat aber doch was… zumindest in Nuancen, für Vielseher!
 
Das Remake "DOWN" verlegte selbige Story etwas effektvoller nach New York und lässt James Marshall, Naomi Watts sowie Michalel Ironside rauf und runter fahren. Empfehlen könnte ich hier auch noch "Devil – Fahrstuhl zur Hölle" (2010) der mit einem kleinen aber feinen Kammerspiel "begeistert"! 





zuvor gesehen:

Teenage Wasteland:
Die BMX-Bande / Metropolis 2000 / Turbo Kid


Ex Machina / Final Girls / Stadt im Meer / Two Night Stand /Tin Cup


zuletzt aus meiner Tastenfeder:

Schneefilme/Winterkino  #3 / #4



 
Coverbilder: bluray-disc.de, amazon.de

Top Angebote

MoeMents
GEPRÜFTES MITGLIED
FSK 18
Aktivität
Forenbeiträge40
Kommentare4.336
Blogbeiträge278
Clubposts0
Bewertungen65
avatar-img
Mein Avatar

Kommentare

am Schöner Blog zu einem …
von IndyQ 
am Hey, ich bin ja ein …
von ürün 
am Oh mann, hat gedauert …
von friend 
am Ach ja, da werden 80er …
am Jetzt bin ich aber nal …

Blogs von Freunden

Joker1969
MrRoyal
John Woo
Charlys Tante
Haldir123
cpu lord
ToasterMarcel
Dr. Rock
Cine-Man
Der Blog von MoeMents wurde 65.813x besucht.