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Duel Project

25. November 2014

Dieses sogenannte "Duel Project" kam dadurch zustande, dass Produzent Shinya Kawai den beiden Regisseuren Yukihiko Tsutsumi und Ryuhei Kitamura in einer durchzechten Nacht eine Film-Challenge anbot. Es ging darum, wer den besten Spielfilm macht (die besten Einspielergebnisse erzielt) mit einem Film indem sich zwei Hauptakteure eine Schlacht liefern, und das in nur einer grundlegenden Location!



Yukihiko Tsutsumi kreierte den 70 minütigen 2LDK. Er ist von den beiden der eher weniger bekannte Regisseur, er veröffentlichte noch Titel wie EGG. oder 20th Century Boys.


Ryuhei Kitamura ist da schon viel bekannter und drehte neben dem Action-Fantasy Splatterspektakel "Versus" auch noch "Azumi" und für die Godzilla Reihe auch noch "Final Wars". Mittlerweile ist er auch dem amerikanischen Publikum bekannt, da er für ihren Markt Filme wie "The Midnight Meat Train" oder "No One Lives" drehte. Sein Duel-Project Beitrag heißt Aragami und läuft etwa 75 Minuten.


Beide Regiebeiträge entstanden im Jahre 2002 und sind japanische Produktionen!


Grund genug, die Filme in den Asien-Wochen unseres Blogs auch endlich mal aus dem Regal zu holen um sie als gelungenes Double-Feature hintereinander laufen zu lassen. Nicht nur um sie Euch vorzustellen, sondern um auch zu sehen wer den besten und ideenreichsten Fight abliefert! Also, der Player hat sich warm gemacht, ich schmeiß ihm die Scheibe in die Fresse und ab gehts ....




Fight#1: 2LDK

2LDK steht im Japanischen für "zwei Zimmer, Küche, Bad". Also schonmal begrenzter Raum, in der sich zwei Frauen eine Wohngemeinschaft teilen. Beide sind Schauspielerinnen und streben nach der großen Rolle. Nach einem gemeinsamen Casting treffen sie abends wieder in der Wohnung zusammen und bemerken, dass die Rollenwahl nur mehr zwischen ihnen beiden entschieden wird. Am Nächsten Morgen soll ihnen die Entscheidung per Anruf mitgeteilt werden. Grund genug um eine schon latente Wut aufeinander, nur noch mehr durch deren Konkurrenz zu schürren.

Man merkt gleich zu Beginn, dass beide einen auf gute Freundinnnen machen aber eigentlich jeder ein anderes Bild vom Gegenüber im Kopf hat, und sich das auch in gedanklichen Off-Kommentaren immer mehr verdeutlicht. Besonders auch, da die beiden schonmal grundsätzlich eher konträre Charaktere sind. Nozomi (Eiko Koike) ist eher die gebildetete, bescheidene Natur, die jedoch auch unter einigen Neurosen und Ticks leidend das Zusammenleben mit etlichen zwanghaften Regeln aufrecht erhalten will. Darunter leidet Rana (Maho Nonami) die sich aber auch weniger um etwas wie Rücksicht kümmert und schonmal frech Nozomis Ordnung durcheinanderwirbelt. Sie ist mehr die oberflächliche und kontaktfreudige Person, die ein bisschen einer abgehobenen Schonheitskönigin gleicht. Aber auch sie hat einen kleinen psychischen Knacks, eine Art Trauma, das sie belastet. Also beides Persönlichkeiten, die sich perfekt dazu eignen sie zur Hochform der völligen Entrüstung auflaufen zu lassen!

Die versteckten Aggressionen sind nachvollziehbar herausgearbeitet und steigern sich immer weiter, bis auch endlich die unterdrückten Gedanken nach einer halben Stunde Filmzeit mal ausgesprochen werden um die Sache aufs nächste Level zu hieven. 
Nachdem Rana, die eigentlich schon schlafende Nozomi wieder weckt, indem sie einen Austicker unter voll aufgedrehter Metalmucke abliefert, ist erst der Beginn eines ideenreichen Kampfes durch die ganze Wohnung... mit all den Waffen die gefunden werden!

Samuraischwert, Feuerlöscher, psychologische Taktiken, Ketchup und sogar eine Kettensäge sind nur einige Utensilien die ihre Verwendung finden. Wobei man definitiv auch mal Lachen darf, weil es einfach schon so dreist ist. Aber sich die beiden im fahrigen Auslassen ihrer Probleme, ziemlich cool, bzw. gefasst an die Substanz gehen. Die Sache hält sich auch erstaunlich glaubwürdig, zumindest bis die eine die andere in der Badewanne halb ertränkt und dann auch noch unter Strom setzt. Das ist kaum zu glauben, gerade weil es dann noch immer nicht das Ende ist ... denn DAS wartet auch noch mit 'ner Portion Ironie auf! 

Ist also recht gelungen, auch wenn die beiden Biester heute noch schöner anzusehen sind als damals, überzeugen sie in ihren Rollen vollauf. Besonders da die Inszenierung mit den Off-Gedanken die langsame Steigerung stets glaubhaft macht, eben bis das blutige, unaufhaltsame Chaos sich nicht nur mit einer Nuance CGI leicht übersteigert. Aber immerhin, auch wenn die Wohnung visuell nicht unbedingt Charme versprüht, bleibt es ein rundum gelungenes Szenario das bis Ende befriedigt.








Fight#2: Aragami


Zwei vom Schlachtfeld kommende Samurais suchen schwerstverletzt Zuflucht in einem Bergstempel. Einer der Beiden kann gerettet werden und wird gesund gepflegt. Als der Samurai (Takao Osawa) aufwacht, begenet er dem Meister des Tempels (Masaya Kato), der sich trotz seiner bewussten Zurückgezogenenheit in diese Einöde, wieder mal über Besuch freut und deshalb mit den Gast ausgiebig deniert. Im Lauf ihrer Gespräche beginnt der Hausheer dem Samurai einige Legenden zu erzählen, besondern von einem Tengu. Einem Teufel des Waldes, den Herrscher des Berges, der alles bis ins Kleinste wahrnimmt und Menschen tötet. Er nennt sich auch Aragami und gilt als Gott des Krieges. Aber nicht nur um seinen Gast damit zu unterhalten, sondern um ihm auch zu eröffnen das ER, der Gastgeber, dieser Aragami ist!! Er will ausserdem, dass der Samurai in tötet!

Hört sich voerst nicht ganz plausibel an? Ist aber eigentlich nur eine Herausforderung um seine schon lange Erdenzeit würdig im Kampf zu beenden. Seppuku, der rituelle Selbstmord ist keine Option, es muss ein würdiger Gegner sein der ihn auch wirklich in einem aufrichtigen Kampf besiegt, damit er endlich seine Ruhe finden kann. Durch einige Erläuterungen fällt ihm das Ausschlagen dieser Bitte, bzw. eine Flucht aus der Situation auch bald schwer. Weshalb sich die beiden bald in einem tötlichen Kampf gegenüberstehen.

Eigentlich ist für den Zuseher beim anfänglichen Essen schon klar, dass nur eine dieser Persönlichkeiten würdig ist diesen Kampf zu gewinnen. Im Grunde scheint die Angelegenheit sehr lange als unausgeglichenes Machtverhältnis, aber die Asiaten sind ja bekannt in ihrem Kino oftmals noch weitere ideenreiche und unerwartete Türen zu öffnen. Was hier klar wird, als der Aragami den Samurai im ersten Kampf mit dem Schwert durchbohrt und dieser nicht stirbt! Die Geschichte hält nämlich nicht nur mystische Legenden bereit, sondern eröffnet einem auch noch höhere Mächte!

Nach weiteren interessanten Anektoden des Aragami, kommt sogar noch Humor in die Sache. Nicht nur, dass sich zwischendurch durch internationale Kulturen getrunken wird, auch die auftauchende freie Waffenwahl ist unterhaltsam, da der Aragami dem Samurai immer wieder amüsant belehrt, warum diese Waffe hier nicht die beste Wahl ist.

Atmosphärisch durch das reine spielen in der Nacht, während eines Gewitters, inklusive der düsteren Tempelausstattung gar nicht mal so übel, aber auch nicht herausragend. Eine dritte Person erscheint hier noch als weibliche Dienerin (Kanae Uotani) die stets ein Auge auf die beiden hat und hilfreich ist, sich aber großteils im Hintergrund hält. Letztlich hält der Film noch eine philosophische Note bereit und geht dann in den Endfight, der sich durch Licht- und Farbeffekte nochmals von den vorherigen "abhebt".

Ein guter Vertreter im Zweikampf in solch reduzierter Räumlichkeit aber trotz der gelungenen Choreografie der Fights und etwas Humor, zu wenig fesselnd auf die ganze Zeit. Leider fehlte es an Dichte, obwohl die Umgebungstimmung düster genug wäre. Auch die Dialoge bieten immer wieder mal spannendes, sind in ihrer Wirkung aber doch zu wenig intensiv (dargestellt) um auf Dauer vollends zu fesseln.



Die rot/schwarz Wechsel vom Digipack zu den Discs sind wirklich edel gestaltet!




Welche Schlacht
ist nun die bessere?


Einmal Frau gegen Frau, gefolgt von Mann gegen Mann, Kampfkunst vs. Biesterfight, Ästhetik gegen Haushaltsschlacht, obwohl irgendwo so verschieden, doch so einheitlich in der thematischen Aufmachung. Die Ideen sind in beiden Fällen genial. Aus so wenig, 2 Personen in einem Raum und das in beiden Fällen in nur einer Nacht, dennoch einen ganzen Feature Film (tragenden Spielfilm) zu schaffen, ist schon beeindruckend. Das dann auch noch das Schauspiel, bzw. die Inszenierung von der psychologischen Seite her so nachvollziehbare Substanz mitbringt, ist schon ein bedachter Streich.

Auf der DVD befinden soch noch sogennante Videomessages die sich ans Publikum dieses Wettbewerbes richten soll, wobei man merkt, dass die Leute doch auch Spaß an der Sache hatten und nicht ganz unwitzig sind.

Nun hab ich das ganze Netz durchsucht um überhaupt zu erfahren, wer offiziell das Project überhaupt gewonnen hat. Obwohl es schlussendlich egal ist da jeder selbst entscheiden soll, scheint es so als hätte "2LDK" den Gewinn für sich verbuchen können. Aber fest behaupten würde ich das immer noch nicht, da nicht gerade viel darüber zu finden ist.



 

Diese beiden Kammerspiele als Double-Feature waren also doch ganz sehenswerte asiatische Beiträge, wobei man meine Entscheidung wohl eh schon rauslesen konnte.
Mir war Aragami dann in Summe doch zu langatmig ..... und deshalb, die Schlacht der weiblichen Geschlechter eindeutig als mein Sieger hervorgeht!!

"2LDK" ist einfach viel roher und primitiver in seiner Gewalt, was den Film und diese eigentlich bizzare Situation auch so realistisch und auch möglich machen. Sie zeigt wunderbar den Anstieg und Ausbruch eines sich zuspitzenden emotionalen Dilemmas. Eben nur das mit dem Strom und der Badewanne war mir ein wenig zu überzogen, wobei es eventuell schon sein könnte, dass man sowas sogar überlebt auch wenn ich es stark bezweifle. Danach gab es noch einen sonderbaren Schnitt zu bemängeln, aber ansonst fand ich alles durchgehend spannend inszeniert und hatte auch genug Ideen um die ganze Zeit über zu begeistern, oder auch (ironisch) zu schockieren! Würde ich mir deshalb sogar wieder mal ansehen. Aragami eben nicht.



 
Dadurch steht mein persönlicher Sieger fest,
aber jeder andere könnte seine Wahl noch vor sich haben!



Grundlegend muss man dazu aber das Interesse an dialogslastigen Filmen, sowie reduzierten Situationen mitbringen.

Es war mir eine Freude!
 
 
 

 

Alle Fotos wurden selbst erstellt und zeigen meine Edition (und deren Inhalte - als Beispiel Filmposter) des Duel-Project von REM (Rapid Eye Movies)
The Flowers of War / In the Mood for Love / Overkill - Durch die Hölle zur Ewigkeit / Der Tempel der Shaolin


Gut, dass hier die Asia-Wochen initiiert wurden, denn so konnte ich einiges an passenden Material rauskramen um es auch endlich mal zu sichten!! Allein dafür schon ein DANKE von mir! Das dabei auch ein gesammelter Sichtungsblog rauskommt, ist themenspezifisch sehr erfreulich. Auch wenn hier nun alle anSICHTEN grundsätzlich aus dem Osten kommen, so sind zwei Filme an Bord, die sich doch auch bekannte Darsteller aus anderen Ländern liehen. Dann noch einen Liebesklassiker und ein Titel aus der Shaw-Brothers Collection, denn die dürfen in Sachen Kampfkunst natürlich nirgends fehlen!

Also gute Unterhaltung bei meinen anSICHTEN, mit scharfen Blick in den Osten!
 



The Flowers of War
China 2011
Originalsprache Mandarin, Japanisch, Englisch


Wir schreiben 1937 und China wurde von Japan angegriffen, es herrscht Krieg und wir erleben das Schicksal einiger Menschen in Nanking. Die Stadt ist schon völlig von Japanern überrannt, nur eine letze chinesische Einheit versucht noch schlimmes zu verübeln, muss dabei aber auch ihr Leben geben. Einige Zivilisten schafften es noch sich in einer Kirche zu verschanzen. Darunter ein junger Mädchenchor, der Amerikaner John Miller (Christian Bale) und unzählige Frauen eines Bordells …

Das Massaker von Nanking beruht auf einer wahren Begebenheit und wurde schon einige Male verfilmt. Nicht nur von Asiaten (The City of Life and Death), sondern auch aus den Staaten (Nanking) und selbst unter europäischer Mitarbeit (Die Kinder der Seidenstraße, John Rabe). "The Flowers of War" ist hierbei der letzte Beitrag aus China und wie der Titel schon verrät, beherbergt es einen kleinen Lichtblick in grauen Zeiten. Regisseur Zhang Yimou beeindruckte schon mal epochal mit dem legendären "Hero" der in ganz hoher Kunst eine geniale Geschichte mit völlig imposanten Bildern unvergesslich machte! Was hier zwar nicht in dieser Art umgesetzt wird, aber doch einige Farbklekse die wüste Szenerie beleben, eben die "Blumen" des Krieges! Die sich hier auch schon mal als große Tugend erweisen kann, die für das Auge selbst eben wenig offensichtlich ist. Die visuellen Farbnuancen sind nicht nur in den exotischen Kleider der Prostituierten oder den bunten Kirchenfenstern enthalten, sondern auch weitere Kleinigkeiten (Tücher… ) werden stilvoll und auch mal explosiv ins Bild gerückt werden. Wenn auch mehr eingestreut.

Der Bestatter John Miller (Christian Bale) wurde gesandt um den Priester zu beerdigen, jedoch ist von dem nichts mehr übrig! So gerät er mitten in eine auswegslose Situation und auch noch in einen Gewissenskonflikt. Bei den  Charakteren besteht hier verhaltenstechnisch grundsätzlich ein Kontext zum Krieg, denn nicht nur die Huren sind beim Eintreffen in Feierlaune, auch John Miller betrinkt sich viel lieber und verhält sich ungeniert. Dadurch haben zwar alle charakterliches Wandlungspotential aber so richtig glaubwürdig will das (drehbuchtechnisch) nicht erscheinen. Spätestens wenn brutale Japaner in die Kirche eindringen und die jungfräulichen Chormädchen schänden wollen, zeigt sich die wahre Brutalität des Krieges und offenbart den losen Figuren die vorherrschende Härte und Realität. Diese Unterschiede zeigen nicht nur manch Naivität, sondern eben auch diese zwei konträren Pole (Un-Schuld), die gerade zu Ende des Films deren Wandlung besonders beeindruckend umsetzen.

Ich hab den Film zwar während des Sehens für gut empfunden, aber mit seinen 140Min. auch ein wenig zäh. Solche reduzierte Szenarien mag ich zwar, aber dennoch ist manches zu abwegig (abrupte Wandlungen, Verhalten oder auch die Ohrring-Szene). Auch Bale wirkt öfter mal peinlich, egal ob man das nun ihm, der Regie oder dem Drehbuch ankreidet. Deshalb empfand ich "Flowers of War" auch nicht sammlungsrelevant. Nachhaltig hat er sich dann aber doch mit einigen Momenten recht verhaftet, weshalb er doch bleiben darf. Diese Paarung von (innerlich wachsender) Ästhetik und blutiger Hässlichkeit, diese "grausame Schönheit", hat etwas Eigenes und wird irgendwann wieder mal betrachet.
 


In the Mood for Love

Hongkong, Thailand, Frankreich 2000
Originalsprache Kantonesisch


Man zieht nebeneinander ein, jeder hat einen Partner, merkt aber, dass dieser einem immer mehr abhanden kommt, bis man letztlich registriert, dass dieser einen betrügt! Vielleicht hat man es sogar schon vorher geahnt/gewusst, wollte es sich aber dennoch nicht eingestehen.

So geht es Mr. Chow (Tony Leung Chiu Wai) und Mrs. Li-zhen (Maggie Cheung), beide gerade erst mit ihren jeweiligen Partnern als Untermieter ins selbe Haus gezogen. Dort herrscht ein reges Treiben, da die Familien auf eine große Nachbarschaftsgemeinschaft wert legen, weshalb man sich öfter mal (unausweichlich) über den Weg läuft. Bis sie irgendwann bemerken, dass sie selbiges Leid zu teilen haben. Ihre Partner betrügen sie, die auffälligerweise filmtechnisch Gesichtslos bleiben. Wenn, dann sieht man sie stets nur körperlich, bzw. als verschwommene Randerscheinungen. Nur die beiden Betrogenen sind im Fokus des Zusehers sichtbar und beginnen sich im Laufe ihrer leidtragenden Verbundenheit zu treffen.

Alles, recht gemächlich, ruhig eingefangen und auf wenige Spielräume ((Hotel-)Zimmer, Büros, Nudelladen) begrenzt, spitzt sich die Lage langsam aber doch intensiv zu. Da die beiden in ihren Treffen immer wieder eine gewisse Zerrissenheit zu tragen haben weil sie sich im selben Moment, doch sehr anziehend finden aber auch enorm gegen das was SIE verletzt hat anzukämpfen haben, eben um nicht auch selbst zu einem Betrüger zu werden! Das spannt den Zuseher, wie die Protagonisten selbst, auf eine enorme Geduldsprobe, nicht nur weil die Story begrenzt ist, sondern auch dieses Dilemma, eine etwaige Sehnsucht,  befriedigt werden möchte! In etlichen romantischen Momenten ihr Zwischenmenschliches immer wieder stilsicher zelebriert wird, getragen durch einen bemerkenswerten Score (von asiatischer Folklore bis hin zur kongenialen Kompositionen) und manch Zeitlupe damit einem nur keine Gestik entgeht. Nicht nur die Zeiten zusammen, sondern auch ihr einzelnes Erleben, selbst der Gang zum Nudelladen oder das Rauchen einer Zigarette, wird so eingefangen, dass deren gefühlte Trostlosigkeit spürbar wird. Ein Treffen bei strömendem Regen oder aber auch der reine Fokus auf einen Spaziergang in Zeitlupe, Li-zhens grazile Bewegungen gepaart mit einem exotischen Kleid, bringen es auf den Punkt.

Für die Einen eine langweilige Ödnis oder ausgedehnte Zerreisprobe, für die anderen ein Stück sinnliche Kinokunst, welches ein nicht-alltägliches Liebesschicksal in ihrem, auch mal improvisierten, Herzschmerz auskostet! Für mich irgendwo beides aber doch mehr Kunst. Diese ausgedehnte Distanz wir kaum aushaltbar, auch wenn es so die Gefühle der beiden erst richtig spürbar macht und den eigentlichen Sinn ausdrückt, weshalb es schlussendlich beim Zuseher eine starke Emotion hinterläßt. Erstaunlich wie reizvoll die Stimmungen und manch Stilmittel (Schnitte) zelebriert werden um aus dem kleinen Kino, ganz große Gefühlsmomente für die Ewigkeit einzubrennen!  

Regisseur Wong Kar-Wai (Chungking Express, Ashes of Time) hat 2007 einen solch sinnlichen Ausflug sogar mal mit amerikanischen Darstellern besetzt und dabei Norah Jones und Jude Law in "My Blueberry Nights" durch die Nacht strömen lassen. Auch Natalie Portman durfte an dieser sinnlichen Kaffeeladenodyssee teilhaben und die Beiden ein Stück weit zu begleiten.
2004 drehte Wong Kar-Wai dann die Fortsetzung zu "In the Mood for Love". Mit "2046" schickte er erneut Tony Leung Chiu Wai mit selbiger Rolle in eine weitere Liebesodyssee, die dieses Mal sogar mit fiktiven Elementen erweitert wurde. Das im Film vorkommende Zimmer mit der Nummer 2046, durfte schon im ersten Teil seine Erwähnung finden! "In the Mood for Love" ist bei uns nur auf DVD erhältlich, das Bild zeigt den US-Import auf Blu-Ray.



Apocalypse – Das Ende der Welt
Virus / Overkill – Durch die Hölle zur Ewigkeit
Japan 1980
Originalsprache Japanisch, Englisch


Ein vom US-Militär entwickeltes tödliches Virus (MM-88) wird durch einen Unfall freigesetzt. Sehr schnell verbreitet sich auf der Welt eine tödliche (italienische) Grippe die alle Menschen dahinrafft. Während der US-Präsident und seine Regierung noch im dunklen tappen und versuchen der Sache Einhalt zu gebieten, streckt es auch diese nieder. Da sich das Virus aber in der Kälte passiv verhält, also nicht ausbricht, überleben alle Stationen in der Antarktis!

Ein Film unter japanischer Regie von Kinji Fukasaku (Tora! Tora! Tora!, Graveyard of Honor, Battle Royale 2), völlig amerikanisch dargestellt! Es wimmelt nur so vor bekannten Gesichtern (George Kennedy, Glenn Ford, Henry Silva, Bo Svenson, Sonny Chiba, Masao Kusakari …) und wurde großteils auch aus amerikanischer (politischer) Sicht dargestellt. Da in der Antarktis viele Länder mit ihren Stationen vertreten sind, müssen sich die letzten Verbliebenen, Amerikaner, Russen, Japaner, ein britisches U-Boot stößt noch hinzu, zusammentun um sich um den Fortbestand (etwa 800 Männer auf 8 Frauen) der Menschheit kümmern. Was nur eines von aufkeimenden Problemen darstellt.

Das Katastrophendrama läuft ursprünglich 156 Minuten, da es aber floppte wurde es für den internationalen Markt auf 110 Minuten gekürzt. Diese Fassung habe auch ich gesehen, wobei ich sagen muss, sie ist immer noch langatmig und viel zu schleppend erzählt. Die erste Filmhälfte mag nur ganz langsam, wenn überhaupt, fesseln. Hier wurde der Untergang der Menschheit beleuchtet, was zwischen Bildern von kranken und toten Menschen bis hin zu politischen, militärischen Streitgesprächen reicht. Erst interessant wäre das Szenario, als mittig im Film alles auf die Antarktis zurückgeworfen wird und hier die internationalen Probleme auf begrenztem Raum dargestellt werden. Spannend wird es hier aber erst als die internationalen Machthaber mit ihren Kriegsplänen rausrücken müssen und damit eine Atombedrohung, auch für ihre antarktische Station ausmachen! Da ersichtlich wird, dass ein Erdbeben in Washington ein Abwehrsystem aktiviert, dass auf russische Metropolen schießt. Diese wiederum auch automatisch alle wichtigen Punkte der US-Streitkräfte anvisiert – darunter auch die Station im Eis! Hierbei fällt der beste Satz im Film, als der Russe die geheimen Pläne offenlegt, alle geschockt sind und er dann sagt:
"Die vereinigten Staaten haben eben absolut kein Privileg auf Idioten".
(Auch sie sind dem Rüstungswahn und unausgereiften Vergeltungsschlägen zum Opfer gefallen, was nun in deren Zusammenarbeit natürlich aus einem völlig anderen Blickwinkel gesehen werden kann).
Weshalb hier erneut ein Plan entwickelt werden muss, um im verseuchten Washington die Atomabwehr zu deaktivieren, die zuvor noch von verrückten Militaristen aktiviert wurde.

Wobei hier filmisch aber auch nicht mehr viel Boden gut gemacht wird, da viel Stimmung durch einen merkwürdigen Score vertilgt wird. Dennoch bleibt der Film inhaltlich bis Ende dramatisch trostlos und widmet sich neben manch katastrophalen Eindrücken mehr um deren prekären Geschichten. Die Erzählweise ist aber zu ungeschickt und einfach nur schleppend. Ich glaube nicht, dass hier die längere Fassung noch etwas retten kann, sondern vielmehr eine Kürzung auf 90 Minuten womöglich mehr bewirkt hätte.
 


Der Tempel der Shaolin
Shaolin Temple / Death Chambers
Hongkong 1976
Originalsprache Mandarin


Die Quing Dynastie unterdrückt das Land mit wachsender Macht, einzig die Shaolin Tempel sind noch frei davon. Haben aber schon Angst, dass sie unter dieses Regime fallen könnten. Deshalb erlaubt der Meister des Tempels nun auch Schüler von außen zu trainieren, aber nur wenn sich diese auch als würdig erweisen. Dabei müssen sie auch schon mal fünf Tage vor dem Kloster ausharren um ihre Disziplin unter Beweis zu stellen.

Danach geht es mit ihnen ab in die Küche! Klingt gleich mal witzig, aber die Mönche wissen schon was sie tun. Auch wenn die neuen Schüler mehr darüber enttäuscht sind, da sie ja im Kampf trainiert werden wollen. Darunter auch ein Schüler der nach Rache für seine Familiengeschichte sinnt, die ihm in seiner Ausbildung gern genommen werden möchte, er jedoch vielmehr am Erlernen der 5 Tier-Stile interessiert ist. Die Trainingsmethoden sind durchaus amüsant anzusehen, da sie immer wieder etwas verbunden sind, was die neuen Schüler ärgert, seien es nur Gewichte an den Beinen gepaart mit ewig langem Sprungtraining, das Reis umrühren beim Küchendienst oder einfach nur Feuer machen! Aber letztlich wird alles schon seinen Sinn und Nutzen haben!

Weiters treten auch noch 5 kampferfahrene Soldaten in den Tempel ein, die nicht nur Unterschlupf vor den Quings suchen, sondern dabei auch in den Kampfkünsten der Shaolin unterwiesen werden. Ein weiterer, wichtig werdender Nebenstrang tut sich auf, als in den Tempel Spione der Dynastie eingeschleust werden um einen Angriff auf das Kloster auch zu koordinieren, bzw. schon von innen zu schwächen! Dieser Strang bekommt jedoch erst nach einer Stunde seine spannende Note, zuvor wird sich ausgedehnt um das Training, bzw. den Küchendienst der Neuankömmlinge gekümmert!

Dabei wird wirklich viel Zeit investiert, was auch recht gestreckt wirkt. Den 115 Minuten langen Tempel&Kampfsportfilm hätte man hierbei schon straffen können. Mittlerweile sind die Filme ja erfreulicherweise ungeschnitten erhältlich, wurden eventuell damals aber auch nicht umsonst geschnitten, denn etwas mehr Kurzweile, gerade in der ersten Stunde, hätte den Film in seiner Bewertung nochmals gehoben. Jedoch wird man dafür mit einen tollen Ambiente in den Klostermauern entlohnt, auch die Charaktere sind sehr sympathisch und machen ihre Sache ausserordentlich gut. Die Kampfeinlagen, speziell das Lernen um dann damit glorreich aufzuwarten, sind recht sehenswert. Die hörbare Luftverdrängung bei den Moves, sowie auch manch hohe Sprünge sind erlesen für diese Filme und gern gesehen/gehört. Außerdem erkennt man einige Komponenten die auch in anderen Filmen honorierenden Einzug fanden! 
Die Schüler und Soldaten wachsen gegen Ende auch immer mehr zusammen, um später das Kloster gegen den Angriff einer Armee zu verteidigen. Hier wartet der Showdown sogar mit ganzen 25 Minuten Finale auf, indem das Erlernte beeindruckend abgeliefert wird. Gekloppe ohne Ende!

Ist für sich alleinstehend doch nett anzusehen, wenn auch zu ausgedehnt, aber es weckt dennoch gleich Interesse wieder mal zu Meditieren, sich mit einem Baum anzulegen oder auch nur Reis zuzustellen! Die bekannten Darsteller der Shaw Brothers sind auch kampferfahren und können sich echt sehen lassen! Regisseur Chang Cheh, im englischen Wiki sogar als "The Godfather of Hong Kong Cinema" bezeichnet, hat nicht nur fast 100 Filme auf seiner Regieliste, sondern auch unzählige Shaw-Brothers Filme zum Leben erweckt!

Doch jetzt kommt das Merkwürdige, der Film lässt am Ende einige Fragen offen und endet auch irgendwie nicht ganz abgeschlossen. Beim Einlegen des nächsten Filmes auf der selbigen DVD "Die Todesfäuste der Shaolin" scheint dieser jedoch dort weiterzumachen, wo "Der Tempel der Shaolin" aufgehört hat. Der Titel entstand erstaunlicherweise jedoch schon 2 Jahre zuvor!! Bei der Recherche wird jedoch sogar noch ein anderer Titel, nämlich "Die gnadenlosen Fünf" als eventuell inoffizielle Fortsetzung genannt. Beide auch von Chang Cheh und stets schon zwei Jahre zuvor gedreht, also ich muss mich da weiterhin einsehen! Denn als Double-Feature bestimmt nochmals wertiger.

Der Film erscheint im Jan/2015 übrigens auf Blu-Ray! Hier hatte die DVD schon ein wirklich gutes Bild, nur minimale Mängel, aber großteils eine tolle Schärfe. "Die gnadenlosen Fünf" sind derzeit im Mediabook erhältlich, dürften auch bald im Keep-Case auftauchen!
 


 

(Bilder: bluray-disc.de/amazon.de)


Weiterführende Blogs:
Shaw Brothers - Das erfolgreichste Filmstudio Hongkongs
by Movienator







TOP 10 - Asia-Movies

29. November 2014

Ich hab die Liste der "TOP 250" der internationalen Filmdatenbank (IMDB.com) durchforstet um mal zu gucken, welche Filme, zumindest laut Userbewertungen, die besten Filme aller Zeiten  auf dem asiatischen Markt  sind!

Natürlich gibt es immer wieder Geheimtipps und kleine erlesene Nischenfilme die hier wohl aufgrund der geringen Popularität keinen Einzug fanden, aber hier mal zu den bekanntesten und BESTEN Vertretern aus dem Osten!

 



  Platz 10

Einmal wirlich leben - Ikiru – Japan 1952 Platz 132

Beleuchtet einen Durschnittsbeamten der erfährt, dass er Krebs hat und nur noch kurze Zeit zu leben. Also raus aus der langweiligen Monotonie des tristen Arbeitsalltages und nochmals rein ins Leben! Nicht nur um etwas (wieder) zu entdecken, sondern auch um Gutes zu tun. Ein lebensbejahendes Drama das sich durch die Bürokratie hindurch windet um etwas zu hinterlassen.
Takashi Shimura, der zu Akira Kurosawas Stammschauspielern zählt, spielt die leidgeplagte Seele, während der Regisseur, der nun mal international eher für seine (blutigen) Samuraiwerke bekannt ist, mal andere Töne anschlägt und gefühlvoll berührt.

Bei uns nur auf DVD erhältlich, unter anderem auch in der limitierten "Meisterwerke" Box des Regisseurs, die mittlerweile nur mehr schwer erschwinglich ist.



  Platz 09

Mein Nachbar Totoro – Japan 1988 Platz 131

Ein mit viel Fantasie bestückter Animationsstreifen mit zwei Schwestern, die in einer schicksalshaften Zeit einen Freund im Wald finden. Dabei bemerkbar wird, dass nicht jeder alles in dieser Welt sehen kann und ein guter Freund, oder auch mehrere sonderbare Wesenheiten, einem zur Seite stehen können.
Der Anime-Film aus den berühmten Ghibli Studios (gegr. 1985) unter der wegweisenden Regie von Studio-Mitgründer Hayao Miyazaki, der noch viele weitere legendäre Animes (Ponyo, Nausicaä, Kikis kleiner Lieferservice, Prinzessin Mononoke …) schuff.

Der Film erschien bei uns als Blu-Ray schon in der "Studio Ghibli Collection" und ist auch im  limitierten Boxset, der Hayao Miyazaki Collection enthalten. Die Silhouette Totoros wurde übrigens zum Markenzeichen des Studio Ghibli.


  Platz 08

Ein Stern auf Erden – Indien 2007 - Platz 114

Ein achtjähriger Schüler hat immense Lernschwierigkeiten und wiederholt schon erneut die dritte Klasse. Die Lehrer bestrafen ihn, die Eltern schimpfen ihn Faul und selbst Nachhilfe hat keinen Nutzen. Da er auch immer wieder (undiszipliniert) auffällt schicken ihn die Eltern in ein Internat, das ihn nur noch mehr leiden lässt. Bis ein Aushilfslehrer auftaucht der seine künstlerischen Talente erkennt und auch noch aufdeckt, was das tatsächliche Problem des Jungen ist!
Regisseur Aamir Khan war zuvor schon länger als Schauspieler tätig, bevor er mit "Taare Zameen Par" – so der O-Titel – sein Regiedebüt ablieferte und gleich einige Awards abräumte. Nicht nur von Kritikern gelobt, sondern auch anderweitig ein großer Erfolg! 

Der Hindi-Film (auch Bollywood genannt – eine WORTmischung aus Bombay und Hollywood) ist bei uns auf DVD erhältlich.


  Platz 07

Yojimbo – Japan 1961 Platz 107

Handelt von einem Ronin, einem herrenlosen, wanderden Samurai, der in ein Dorf kommt welches von zwei Banden beherrscht wird. Er entschließt sich im Verlauf die beiden Gruppen gegeneinander auszuspielen damit sich diese gegenseitig dezimieren.
Erinnert nicht nur an Westernelemente, sondern war auch wegweisend für die Antihelden des italienischen Genrekinos! Akira Kurosawas "Yojimbo" stand nicht nur Pate für Sergio Leones Remake "Für eine Handvoll Dollar", sondern diente auch noch weiteren Ablegern wie z.B. "Last Man Standing" von Walter Hill.

Bei uns nur auf DVD erhältlich, gibt es einen US-Import aus der Criterion Collection. Hierbei sogar ein Box-Set inkl. Kurosawas Fortsetzung "Sanjuro".


  Platz 06

Rashomon – Japan 1950 Platz 94

Ein aufgeheizter Wald, ein berühmter Gauner, eine schöne Frau, ihr Herr … ein Mord! Und viele Perspektiven! In Akira Kurosawas "Rashomon" erleben wir eine Geschichte aus etlichen Perspektiven und keiner vermag die Wahrheit zu erkennen. Was nun spannend aus verschiedensten Blickwinkeln erzählt wird, heizt sich zu einem facettenreichen und charaktaristischen Pfuhl auf, der sich letzlich nicht nur um die Wahrheit dreht, sondern auch dem Menschen selbst eine philosophische Frage stellt. Faszinierend gefächert!

Dieses vielschichte Werk erschien nur als US-Import in der Criterion Collection!


  Platz 05

Die letzten Glühwürmchen - Japan 1988 – Platz 72

Der Anime "beleuchtet" zwei Geschwister. Den vierzehnjährigen Seita und seine kleine Schwester Setsuko, die ihre Eltern im zweiten Weltkrieg völlig aus den Augen verloren haben und seitdem einen Kmapf ums Überleben führen. Ein starkes Drama, das emotional auch fordert und trotz Zeichentrick und der Freigabe von 6 Jahren, vielmehr reines Erwachsenenkino darstellt.
Die Geschichte basiert sogar auf einem autobiografischen Roman und wurde hier unter der Regie von Isao Takahata (Pom Poko, Tränen der Erinnerung) umgesetzt. Takahata ist neben der Produktionsfirma Tokuma Shoten und dem bekannten Regisseur Hayao Miyazaki, Mitbegründer des Studio Ghibli …

Als Blu-Ray in der Ghibli-Reihe erhältlich!


  Platz 04

Prinzessin Mononoke - Japan 1997 – Platz 71

Ein Kampf mit Dämonen, der Kampf Mensch gegen Tier/Umwelt, im Wechselspiel mit der Natur, bietet dieser Anime viele (versteckte) Botschaften, sodass selbst die Fantasie zur Realität wird. Hier treffen kunstvolle, kreative Inszenierung und eine nachhaltige Geschichte aufeinander und verschmelzen zu einem atemberaubenden Bilderwerk, das sich nicht auf Klischees ausruht.
Heute alterstechnisch im Mittelfeld der Studio Ghibli Produktionen anzusiedlen, wurde diese Anime wieder unter der Regie von Hayao Miyazaki in Szene gesetzt und war außerordentlich erfolgreich! Bis dahin sogar der erfolgreichste Film Japans! Einer der wenigen Filme des Studio Ghibli der mit seiner Freigabe von 12 Jahren heraussticht, da dieser auch blutig zur Tat schreitet.

Bei uns auch schon auf Blu-Ray erhältlich, wiederum auch in der Hayao Miyazaki Collection enthalten.


  Platz 03

Oldboy – Südkorea 2003
– Platz 70

Ein Mann wird 15 Jahre lang in ein Zimmer gesperrt und von seiner Umwelt abgeschottet, ohne nur einen plausiblen Grund dafür zu kennen. Als er es wieder in die Freiheit schafft, ist sein einziger Gedanke Rache! Nicht nur ein genial konzipierter Thriller, sondern genauso radikal!
Oldboy basiert nicht nur lose auf einem Manga, sondern ist auch der zweite Teil einer Rache-Trilogie von Regisseur Park Chan-wook. Das 10 Jahre spätere US-Remake von Spike Lee konnte (bei weitem) nicht den Erfolg dieses südkoreanischen Welthits verbuchen.

Mittlerweile sogar schon als Neuauflage auf Blu-Ray aufgelegt, sowie auch im Boxset der "Revenge Trilogie" erhältlich.


  Platz 02

Chihiros Reise ins Zauberland – Japan 2001 – Platz 34

Auf einer Reise mit ihren Eltern landet Chihiro, über einen Tunnel-Umweg, in einer seltsamen Stadt. Als sich die Eltern auch noch in Schweine verwandeln, wird bemerkbar das dieser Ort anders tickt. Das schüchterne Mädchen muss allen Mut aufbringen um sich in dieser geisterhaften Welt durch so manches Abenteuer zu ringen. Nur um wieder den Weg nach Hause zu finden.
Wieder mal war Hayao Miyazaki am Werk, der sich eigentlich nach Prinzessin Mononoke mal zurücklehnen wollte, stellte dann aber hiermit den bestbewertesten und den herausragensten Anime unserer Zeit auf die Beine, der sogar seine Vorgänger nochmals toppte!

Wurde erst vor kurzem (Okt.2014) im Rahmen der Ghibli Reihe auf Blu-Ray gebracht. Sehr zur Freude aller Anime Fans!



  Platz 01

Die sieben Samurai - Japan 1954 - Platz 21

Jährlich wird ein armes Bauerndörfchen von Banditen heimgesucht die ihnen hart zusetzen. Bis sie irgendwann entschließen sich zu wehren und sogenannte herrenlose Samurais – Ronin – zur Verteidigung anzuheuern. Sie können jedoch mit nichts bezahlen außer einer Schüssel Reis. Deshalb bedarf es Mitgefühl und Selbstlosigkeit, wobei sich ein Samurai bereiterklärt eine Truppe zusammenzustellen. Vom Freund über Jungspund und Möchtegern bis zum reifen Samurai, sind hierbei allerlei bereichernde Figuren vertreten. Grandios inszeniert und wunderbar erzählt, bleibt er trotz, oder gerade wegen seiner perfekt ausgefüllten Spielzeit (von 155 bis 207 Minuten) im Gedächtnis verankert!

Der weltweit bekannteste japanische Regisseur, Akira Kurosawa, erschuff diesen Meilenstein und beeinflusste hiermit nicht nur John Sturges (Geprengte Ketten) zum starbesetzten Remake "Die glorreichen Sieben". Auf Platz 21 der bestbewertesten Filme aller Zeiten, ein markanter Meilenstein des großen Kinos und dieser Bewertung nach, auch der beste Film aus dem asiatischen Markt!! War im TOP250 Ranking sogar schonmal auf Platz 10, rutschte aber durch manch populäre Vertreter wieder ein Stück nach unten. Macht nichts, bleibt so oder so epochal!! Und das im großen Stil!

Bei uns nur auf DVD in zwei (Spielzeit-)Fassungen erhältlich. Auf Blu-Ray sogar als CH-Import mit deutschen Untertiteln zu ergattern. Ansonst als US- oder UK-Import. Wird wirklich Zeit für eine hiesige Auflage dieses Klassikers!!



Diese Plätze teilen sich eine Durchschnittsuserwertung von 8,7 bis 8,2 und sind im Gesamtranking von Platz 136 bis vorne nach 21 vertreten! Erstaunlich das alle Filme, mit einer südkoreanischen Ausnahme und einem indischen Film, aus Japan stammen!! Auch Akira Kurosawa als meisterlicher Regisseur ist so immens vertreten, wie das Studio Ghibli mit seinen herausragenden Anime-Kultfilmen!
 




Weitere fernöstliche Titel die es nicht in diese TOP 10 schaffen,
aber noch in den TOP250 vertreten sind:

Ran – Japan 1985 Platz 136

RAN ist ein historischer Film von Akira Kurosawa, indem ein Herrscher sein Reich auf seine 3 Söhne aufteilt und es dadurch immer mehr zu Unstimmigkeiten und Kriegen führt, die das Reich spalten. Was zwischen blutiger Schlacht, Legenden und Intrigen seine Abzeichnung findet.
Den Film kann man schon einem älteren Kurosawa anrechnen, wodurch er auf Unmengen von Erfahrungen zurück greifen konnte. Er drehte zwar danach noch 3 Filme, jedoch kann man RAN als sein letztes Epos in solch einer Größendimension sehen.

Das imposante Epos erschien in der StudioCanal Collection als Digibook auch auf Blu-Ray!


weiters...

Das wandelnde Schloss – Japan 2004 – Platz 147 (Durchschnittswertung 8,2)
Nausicaä aus dem Tal der Winde – Japan 1984 – Platz 201
Infernal Affairs – Hongkong 2002 – Platz 203
Während sich das amerikanische Remake "The Departed" erstaunlicherweise sogar auf Platz 47 findet!
IP Man – China 2008 – Platz 218
Memories of Murder – Südkorea 2003 – Bong Joon-ho – Platz 227
Das Schloss im Himmel – Japan 1986 – Platz 231
In the Mood for Love – Hongkong 2000 – Platz 241 (Durchschnittswertung 8)


Somit haben wir alle asiatischen Titel der TOP250 durch!


Wie schon erwähnt bestehen die TOP10 fast grundsätzlich aus Japan, deshalb hab ich auch noch die TOP5 verschiedenster asiatischer Länder rausgesucht. Von einigen Titeln habt ihr bestimmt schonmal was gehört/gelesen, ansonst eignet sich die Liste auch hervorragend um mal einen Blick zu riskieren! Dieses Mal nahm ich als Richtwert die Daten aus der OFDB.de, die auch ein wenig anders wertete (indizierte Titel . hab ich hierbei ausgelassen):



Südkorea:
Brotherhood (2004) 8,3
Oldboy (2003)
My Sassy Girl (2001)
.
Joint Security Area (2000)
Failan (2001) 7,81


China:
Fearless (2006) 7,92
Hero (2002)
Musa - Der Krieger (2001)
Heimweg - The Road Home (1999)
Leben! (1994) 7,59
 

Hongkong:
... 8,49
City Wolf (1986) 8,13
Infernal Affairs (2002)
Fist of Legend (1994)
Ip Man (2008)
Das Schwert des gelben Tigers (1971) 8,02


Thailand:
Ong Bak (2003) 7,46
Revenge of the Warrior (2005)
Leben nach dem Tod in Bangkok (2003)
The Eye (2002)
Bangkok Dangerous (1999) 7,05


Taiwan: (Co-Produktionen über den Teich ausgelassen)
Rote Laterne (1991) 7,28
Ein Hauch von Zen (1971)
Eine Faust wie ein Hammer (1972)
Meister des Schwertes - Swordsman (1990)
Eat Drink Man Woman (1994) 7,01


Indonesien:
The Raid (2011) 7,50
The Raid 2 (2014)
Devils Sword (1984)
S-VHS (2013)
Merantau - Meister des Silat (2009) 6,16


Indien: (US-Co-Produktionen ausgelassen)
In guten wie in schweren Tagen (2001) 7,32
Lebe und denke nicht an morgen (2003)
Hochzeit auf Indisch (1998)
Main Hoon Na - Ich bin immer für dich da! (2004)
Veer & Zaara - Die Legende einer Liebe (2004) 6,44


Russland: (alle Co-Produktionen ausgespart)
The Return - Die Rückkehr (2003) 7,07
Antikiller (2002)
Wolfhound (2006) 6,07
Wächter des Tages (2006)
Dead Survivor - Phantom Commando (2008) 5,61



Ich war zwar recht akribisch bei meiner Suche, aber falls ich doch etwas übersehen oder übersprungen haben sollte, würde mir das leid tun. Die Liste stellt eine aktuelle Reihung (eine Mo[e]ment-Aufnahme) dar, da sich sowas bei Zeiten wieder verändern kann. Eventuell habt ihr nun auch etwas darunter gefunden das ihr doch mal in Augenschein nehmen wollt. Auf jeden Fall sind hier wirklich erlesene Film dabei die uns aus dem Fernosten ganz schön bereichert oder beeinflusst haben. Beziehungsweise uns Filmliebhabern weitere Möglichkeiten eröffneten. Meine Must-See Liste wurde definitiv wieder mal aufgestockt!
 
 

Bilder: bluray-disc.de / KSM-Film / Rapid Eye Movies


Mein geschätzer blauer Kollege Cine-Man hat euch nun hier schon einiges über das originale, originelle Monster vor Japans Küsten erläutert, wodurch mir gleich mal einige Details erspart bleiben. Das solltet ihr aber als Einstieg schon gelesen haben. ;)

Obwohl es noch unzählige Filme aus japanischer Feder gibt, weil das Original eine lange Filmreihe nach sich zog, will ich mich hier den Auswüchsen aus US-Mutation widmen und deren populärsten Ableger mit dem gigantösen Ursprung vergleichen....

 
 
Godzilla, das kultige Monster erblickte 1954 das Licht der (Film)WELT, indem er vom japanischen Regisseur Ishiro Honda in einen s/w Film gebannt wurde.

1998 erschuf Katastrophenspezialist Roland Emmerich seine US-Variante und besetzte das Sci-Fi Spektakel u.a. mit Matthew Broderick und Jean Reno.

2014 erschien nochmals eine Fassung aus den Staaten, in der Gareth Edwards u.a. Aaron-Taylor Johnson und Brian Cranston vorschickte, den Film um eine kultige Note erweiterte und den ersten Ableger eines (Godzilla/Kong-) Franchises auflegte.


1954 - 1998 - 2014
 
Was alle Filme gleich haben, ist das Auftauchen des Kultmonsters aus irgendwelchen Gewässern, um gefolgt darauf einen enormen Schaden anzurichten. Die Menschen meist der übergroßen Bedrohung nicht gewachsen sind, sich etwas überlegen, während über die Mutation gerätselt wird...

Hier nun zu den Vergleichen/Unterschieden zwischen den drei Filmen, die teilweise auch Spoiler enthalten:

 
  • Der größte Unterschied besteht gleich mal darin, das im neuen Vertreter auch weitere Muationen, sogenannte M.U.T.O. (Massiver Unbekannter Terrestrischer Organismus) ihre Daseinsberechtigung finden. So wie sie auch in weiteren japanischen Filmablegern (im Überbegriff stets Kaijus genannt) der Godzillareihe zu finden sind, wodurch Gareth seinen Streich um die besagte kultige Note ergänzte. Der erste Godzilla sowie auch Emmerichs Variante zeigen nur das UR-Monstrum!! Wobei Emmerich gegen Ende noch einige kleine Auswüchse drauflegt.
     
  • Der Ursprung: Immer wieder wird Bezug auf Radioaktivität genommen! Kein Wunder, da der erste Film ja auch eine verpackte Kritik auf Atomtests und seine Gefahren war. So erwähnt dieser, dass Godzilla ein Ungeheuer aus der Jurazeit sein muss. Ein Krustentier das eigentlich vor Millionen von Jahren ausgestorben sei und durch die Atomtests wieder aufgescheucht wurde. Auch trägt es Abfallprodukte dieser Tests mit sich rum. Emmerichs Variante vermutet einen Hybriden, ein Mischwesen das durch Atomtests mutiert und sich zu einem neuen Lebewesen entwickelt hat. Einer Mischung aus Dinosaurier und Echse. Der Film aus 2014 spricht davon, dass es sich um ein UR-Fossil handelt, einem Alpha-Predator, der Strahlung als Nahrungsquelle nutze. Nachdem die Strahlung immer weiter abnahm, zogen sich die Wesen ins Meer zurück, um aus dem Inneren der Erde noch Strahlung zu absorbieren. Die Atomtests in den 50ern, besonders ein Abwurf 1954 (Anspielung auf den Urfilm?) sollten eigentlich der Vernichtung dieses Wesens dienen, was sich aber als ziemlich unnütz herausstellte!

     
  • Godzilla selbst wird im Original natürlich von einem Menschen im Kostüm verkörpert, dessen teils plumpes Erscheinen doch auffällt, heutezutage auch leicht zum Schmunzeln anregt aber keineswegs billig wirkt, da es ein starkes Monster-Design darstellt. Wenn auch träge, sehr robust wirkt. Emmerichs Godzilla aus dem Computer wirkt hingegen viel wendiger/flexibler, hat eine dünnere Erscheinungsform und geht im Design stark weg von den gewohnten Vorlagen. Die 2014er Variante geht wiederrum zurück zum Ursprung und lehnt sich stark am Original an und verfeinert diesen nur mit einigen sehr gelungenen Details!

     
  • Effekttechnisch bekommt man beim Original natürlich viele Modellbauten zu Gesicht und eben erwähntes Godzilla-Outfit, tut der Verwüstungsorgie aber keinerlei Abbruch. Wird auch nicht peinlich, weil durch die Komposition mit dem gelungenen Score eben ein neues Gesamtbild entsteht und man nicht rein am Visuellen hängt. Emmerich, sowie auch der neue Vertreter sorgen hier natürlich für jede Menge CGI, dass aber in beiden Fällen, eben sogar schon in den 90ern für seine Zeit beeindruckend ausfiel. Emmerich auch noch Animatronics und imposante Bauten einfließen ließ. Gareths Version hingegen sieht auch bei den weiteren Effekten gänzlich nach CGI aus, konnte aber mit einigen markanten Details punkten, damit nichts zu einem visuellen Einheitsbrei verkommt. Ein realistisches Animationsergebnis.

     
  • Im CAST weisen das Original und der 60 Jahre spätere Ableger Ähnlichkeiten auf - da sich keine tragende Rolle in den Vordergrund schiebt! Es sind stets mehrere Protagonisten oder das allgemeine Vorgehen (Militär, Anhörungen, Medien ...), die den Filmablauf ausfüllen. Im Original ist es bei den Figuren eine Vater-Tochter Beziehung, wobei der Vater (Takashi Shimura) ein Professor ist, der in Godzilla-Angelegenheiten etwas zu sagen hat. Die Tochter dem Wissenschaftler - Dr. Serizawa - zwangsversprochen ist, jedoch einen Marineoffizier (Hideto Ogata) liebt. Alle irgendwie mit der Godzillageschichte verwoben.

    Ein Bindeglied zum neuen Film wäre hier der Marineoffizier Hideto Ogata, der von Akira Takarada gespielt wird. Er spielte nicht nur in 7 Godzillafilmen mit, sondern hätte auch im 2014er eine kleines Cameo bei der japanischen Einwanderungsbehörde gehabt. Leider fiel das der Schere zum Opfer.

    Auch hier tritt niemand in den Vordergrund, die größten Rollen teilen sich Brian Cranston und Aaron Taylor-Johnson. Cranston mimt einen führenden Angestellten eines Kernkraftwerks in Japan, der dann nach persönlichen Ereignissen auf Godzillas Spur gerät. Später tritt Taylor-Johnson in den Vordergrund, der seinen ironischen Kick-Ass Charme völlig ablegte und erwachsen/reif einen Soldaten auf Heimaturlaub mimt, der in die Godzillageschichte mitreingezogen wird. Auch ein Wissenschaftler (Ken Watanabe) und seine Mitarbeitern (Sally Hawkins) machen sich bemerkbar. Aber wie schon gesagt, allesamt über den Film verteilt!

    Bei Emmerich wird schnell klar, dass Matthew Broderick (Wissenschaftler) den roten Faden übernimmt und solide sein gewohntes Gesicht abliefert. Spätestens mit den Polaroid-Schnappschüßen von Godzilla bemerkbar wird, dass sich die Sache weniger ernst nimmt. Jean Reno die Szenerie noch als amüsanter französischer Geheimdienst bereichert und eine obligate Romanze durch die Reporterin - und ihre Freunde - einfließt, ansonsten auch eher das Militär im Vordergrund steht!
     
  • Der Feldzug durch Gewässer und Länder zeichnet sich folgender Maßen ab:

    Im Original taucht Godzilla als erstes vor der fiktiven Insel Odo auf, die südlich im Pazifik liegen soll. Nachdem er die Leute dort in Angst und Schrecken versetzte, macht er sich auf nach Tokio wo er seinen Verwüstungsfeldzug fortsetzt.

    In Emmerichs Mutation taucht er zuerst in Panama auf, zuvor hat er im Pazifik noch eine Fischerflotte angegriffen. Laut Erzählungen findet er seinen Urspung im Pazifik, nahe der französisch zugehörigen Insel(n) Polynesien(s). Weshalb eben auch im Film die Franzosen auftauchen, die sich durch dort durchgeführte Atomtest verantwortlich fühlen. Letzlich taucht er in New York auf, wo auch der Großteil des Films, bzw. der Verwüstungsakt spielt!

    Gareth Edwards gelang in seiner Variante ein genialer Schachzug, da er den Urspung mit den Staaten verband. Hier gibt es Unterschiede über die Sichtung der Auswüchse, eben Godzilla und den MUTOs. Godzilla wurde als erstes im Pazifik (Bikini-Atoll) gesichtet. Die Inselgruppe ist auch heute noch bekannt, als das Gebiet, indem die US-Regierung nach dem Weltkrieg ihre Kernwaffentests ausführte. Die MUTOs hingegen wurden auf den Philippinen entdeckt, wo sich eines den Weg nach Japan bahnte, um sich atomar zu nähren und das zweite Exemplar von den Amerikanern in Nevada (end)gelagert wurde. Was eine geniale Verbindung darstellt, da sich das MUTO aus Japan nun durch den Pazifik in die Staaten aufmacht, um seinen Monster-Kollegen aufzusuchen. Eine Verwüstungorgie die über Hawaii führt, um in San Franciso (Kalifornien) sein Finale zu finden. Stets gefolgt von Goooodzilla!!
     
  • Die Figur des Dr. Serizawa gibt es im Original (gespielt von Akihiko Hirata) sowie auch im neuen Godzillafilm (gespielt von Ken Watanabe)! Dieser Doktor verkörpert in beiden Fällen den wissenschaftlichen Part. Ist dieser im Original noch mehr der verrückt wirkende Wissenschaftler mit Augenklappe, verkörpert die Figur im Remake jenen Mann, der an forderster Front die Forschung über die Kreaturen bei der Organisation "MONARCH" leitet. In der Emmerich Variante übernimmt den wissenschaftlichen Part Dr. Nick Tatopoulos (Matthew Broderick), einem Forscher in Sachen radioaktiver Mutationen. Tatopoulos ist übrigens eine Anspielung auf den Godzilla Designer des Emmerich Films.

     
  • Von der Stimmung ereicht das Original schnell ein dichte Atmosphäre, die nicht nur den Charme alter Filmtage, sondern auch noch eine gewisses Mitreißen durch den überbordenden Eifer des damaligen Schauspiels mitbringt. Hier sind die Figuren gleich voll Feuer und Flamme, was irgendwie ansteckend wirkt. Ein schauriger Score trägt noch gut dazu bei. Bei Roland Emmerich ist es wie gewohnt ein Katastrophenkino epochalen Außmaßes. Was in actionreichen Szenen nicht von Godzilla zerstört wurde, darf die Army noch in Schutt und Asche gelegt. Vom Charme her also tolles Popcorn-Kino in amüsanter Zerstörungslaune. Der neue Film hingegen versucht einen ganz epochalen Charme durch einen tiefgründig wirkenden Score zu erreichen. Auch viele überlagerte Grautöne im Visuellen fördern eine schon vorhandene düstere Aufmachung. Alles wirkt stimmungsgeschwängert, sehr dramatisch, ernst und pathetisch, was auch ganz gut funktioniert bis man merkt, dass der inhaltlich nicht die Klasse erreicht die er akustisch anschlägt. Später auch noch ein visueller Vernichtungsfeld folgt, der keine Wünsche offen läßt! Also eigentich doch stets fesselnd, gepaart mit gelungenen Katastrophenflair.

     
  • Die Monster besitzen noch weitere Kräfte: Konnte der Erste noch einen Hitzestrahl absondern, auch wenn es durch das s/w Bild mehr einem pustenden Kältestrahl ähnelt, so durfte auch der 98er-Zilla Feuer spucken. Der 2014-Zilla nahm sich hier einer weiteren fiktiven Absonderlichkeit alter Godzillafilme an und versah ihn mit Elektrizität, genauso wie du MUTOs. Hierbei kann Godzilla eine Art blauen Plasmastrahl speien der alles verheizt was seinen Weg querrt. Er lädt sich hierbei über seinen Rückenpanzer auf, der zum Leuchten beginnt! So tat es schon der Godzilla im alten 54er-Film, wenn er seinen Hitzestrahl rausfeuerte. Dieses Rückenleuchten gibt es bei Emmerich nicht! Die MUTOs können durch ihre elektrische Geladenheit sogar einen EMP ausstoßen. Dieser elektomagnetische Impuls legt jegliche Technik im Umfeld völlig lahm! Was sich als wirklich gelungene Idee für den Film darstellt!
     
 
 
Der Klassiker kann heute immer noch fesseln, auch wenn die Effekte mehr eine damalige Zeiterscheinung präsentieren. Ein Wasserberg und ein Lichtblitz, schon sinkt ein Schiff. Durch Dr. Serizawa und seine Experimente erhält der Film eine fiktive Note mehr, ich sag nur Oxygenzerstörer, was wirklich Charme hat! Außerdem ergänzen weitere Legenden und Mythen der Inselbewohner den Godzillamythus auf kulturelle und historische Weise. Bis auf die (ab)normalen Effekte leistet sich der Film selbst heute keine weiteren Mankos und unterhält nach wie vor als gelungener Kultfilm in Sachen Monströsität.

Godzilla 1954 - Bild gefunden auf godzilla-movies-com / Rechte liegen bei Splendid Film


Emmerich gibt hier gewohntes Katastrophenkino zum Besten, leistet sich visuell auch keine Aussetzter und fährt einiges auf. Matthew Broderick ist hingegen Geschmackssache, entweder er nervt oder man findet sich mit ihm ab. Er bringt ein wenig Humor ein, wobei Jean Renos Kaugummikauen, um typisch amerikanisch zu wirken, amüsanter ausfällt. Die Beziehungskomponente mit der erfolgssüchtigen Reporterin nervt mehr als sie dem Film dient. Schon zu Beginn, nach dem imposanten Einstieg als Godzilla unter tollen nächtlichem Setting 3 Fischerbote in die Tiefe zieht, kommt der Bruch, als der Nebenstrang mit der Reporterin eingeführt wird. Der Score ist bewegend und auch die Filmmusik wurde gut gewählt - ich hatte damals sogar den Soundtrack. Das letzte Filmviertel wird leider zäh, da die Sache mit den Brut-Eiern weniger interessant ausfällt und mehr aus Jurassic Park geliehen scheint. Leider hat in der Phase der eigentliche Held, Godzilla, große Pause und wird sogar nach 90 Filmminuten schon für tot erklärt.
Rein Logiktechnisch leistet sich das überdimensionierte Kino auch keine größeren Aussetzter, bis zur Szene als sie mit dem Taxi in Godzillas Maul landen; den Übergriff hätte man sich sparen können. Am Ende wirds fast theatralisch und wie gewohnt muss etwas von den Monstern übrig bleiben - CUT! Credits! Kann man sich als No-Brainer und Pop-Corn Kino definitiv mal reinzischen, ohne das lange Ende mit den Babyechsen und der Taxiszene sogar recht gelungen.


Godzilla 1998 - Bild gefunden auf thewrap.com - Rechte liegen bei Columbia Tristar/Sony


Der bisher letzte Streich ist insbesondere effekttechnisch sehr gut gelungen und wartet mit vielen imposanten Angelegenheiten auf: Von übergroßen Monstern bis zu gewaltigem Kriegsarsenal - welches schon mal in Form von Kampf-Jets vom Himmel regnet! Einige gute Ideen, speziell das Übergreifen der Story von Japan bis in die Staaten ist ein toller Kniff. Auch wenn das mit den Figuren ziemlich peinlich verwoben wurde, denn ohne es zu wollen, taucht Aaron Taylor-Johnson immer genau dort auf, wo gerade der Hut brennt UND das sogar länder- UND kontinentübergreifend!! Das wurde leider schlecht gelöst. Die Darsteller selbst überzeugen jedoch, auch wenn sie nicht wirklich im Mittelpunkt stehen. Das tut keiner, auch Godzilla nicht.
Was mich doch störte, dass soviel auf Stimmung und Tiefgründigkeit getrimmt wurde, inhaltlich aber die Intensität nicht rausgeholt. Eine epochale Verpackung, die inhaltlich schon mal einem (Film-)Fossil ähnelt! Aber irgendwo auch egal, die alten Filme hatten auch keine ausgeklügelten Storys und dienten stets als Aufhänger für monströses Kino. Die vielfach vorhandenen Bezüg, seien es nun Namen oder der länderübergreifende Twist, sorgt für jede Menge Godzilla-Laune! Also verkraftet man auch das und läßt sich vielmehr unterhalten, was letztlich doch sehr gut gelungen ist und durch die ganzen kultigen Gimmicks wohl mehr Godzilla ist, als vieles was nach dem Original kam!

Godzilla 2014 - Bild gefunden auf scified.com - Rechte liegen bei Warner Bros


 
Das war nun mein Vergleich des japanischen Kultobjekts "Godzilla" aus dem Jahre 1954 mit seinen zwei amerikanischen Ablegern und ich hoffe, es hat euch auch interessant bereichert. Ich muss sagen, ich könnte mich nun gar nicht für einen Titel entscheiden, ich fand an allen etwas bestimmtes gelungen und sehenswert und würde auch alle drei wieder sichten! Jeder hat die Wahl!




 
 
RAN / RASHOMON / DIE SIEBEN SAMURAI 

AKIRA KUROSAWA

Der bekannteste japanische Regisseur, wenn auch wohl INTERNATIONAL unter den besten Regisseuren der Filmgeschichte ganz gewiss nicht unerwähnt, setzte Kurosawa einige Filmklassiker in die Welt, die heute die gängisten Rankinglisten im TOP Bereich vertreten!

Drei seiner Filme hat ich mir herausgepickt um sie meinen anSICHTEN zu unterziehen und ich kann jetzt schon sagen, es war epochal! (Bilder: bluray-disc.de)
 




RAN
Japan, Frankreich 1985
Originalsprache Japanisch


Der Großfürst Hidetora Ichimonji (Tatsuja Nakadai) hat ein großes Reich erobert indem er 50 Jahre lang Kriege führte. Nun herrscht jedoch Frieden und er ist sogar mit seinen zwei großen Feinden, weiteren Fürsten aus angrenzenden Gebieten, befreundet. Als sich diese alle zur Jagd treffen und danach beisammen sitzen, nutzt der die Gelegenheit etwas zu verkünden. Er übergibt sein Regiment an seine drei Söhne! Dem ältesten seiner Söhne übergibt er seine eigene Burg, mitsamt Macht und Herrschaft über das ganze Land, und den zwei anderen Söhnen jeweils eine Burg und ein bestimmtes Terrain.

Was gut gemeint war, ist für den Film der Anfang einer tiefgreifenden Familienfehde, voller Intrigen, Illoyalität und blutigen Schlachten. Vorerst wird sich genug Zeit genommen, die entstehenden Konflikte nachvollziehbar und ausgiebig zu beleuchten. Wobei man schnell merkt, dass nicht nur (fast) alle Söhne einem Machtkomplex unterliegen und ihre eigenen Ansichten von Hierarchien, entgegen jeglichen Familiensinns durchringen wollen, sondern auch im Hintergrund immer wieder Fäden laufen, die sich ganz intrigant in die Geschichte einflechten. Gerade die Frau des ältesten Sohnes verfolgt eigene Interessen, die zeitlich sogar weiter zurückreichen als gedacht, um sich als Zuseher die ganzen Vorgänge letztlich doch auch mal aus einer höheren Perspektive anzusehen! Erst später, mehr in der zweiten Filmhälfte werden Schlachten gefochten, zwischendurch spitzt sich die Lage immer mehr zu um am Ende erneut für brisanten Zündstoff zu sorgen!

Tatsuja Nakadi spielte schon oft Rollen für Regisseur Kurosawa (u.a. in Kagemusha, Zwischen Himmel und Hölle, Yojimbo, Sanjuro) und wird hier in seiner Rolle des Großfürsten im Filmverlauf immer mehr zur gezeichneten Figur. Die Überheblichkeit und Entehrung seiner Söhne nagt schwer an ihm, immer mehr verfällt er dem Wahnsinn um dann schon fast wie ein wandelnder Tod durch den Film zu streifen. Stets begleitet von seinem bemerkenswerten aber auch recht sonderbaren Hofnarren! Man könnte sogar sagen, der Zerfall seines Reiches geht Hand in Hand mit seinem eigenen Zerfall. Ich selbst hab mir dabei sogar mal gedacht: So zeichnet  sich (ein kleiner Teil) Karma ab, wenn man 50 Jahre lang Krieg führt! Irgendwie könnte man das sogar selbst im Film letztlich so betrachten. Der sogar gegen Ende in Dialogen gleich mal direkt den Zeigefinger hebt, während wieder mal Richtung Himmel und Wolken gespäht wird!

Alles schön nachvollziehbar aufbereitet und ganz ohne Hektik inszeniert, sodass sich die Geschichte dieser Dynastie langsam entfalten kann und aber doch stets spannend bleibt. Selbst bei den Schlachten wird einem nichts aufgedrängt. Vorkommende Blutfontänen sind mehr stilistischer Natur und der Score fügt sich ganz hervorragend ein sodass ein gelungenes Gesamtbild entsteht ohne sich entrückt, oder eben erdrückt, zu fühlen. Eine Schlacht kommt sogar ganz ohne Geräuschkulisse aus und wirkt auf einen nur mit dem alleinstehenden Score. Insgesamt wird visuell auch mit manch markanten Farben gearbeitet, besonders in den Kleidern und Bannern der Krieger zu erkennen, wohl auch um sie in der Schlacht besser unterschieden zu können. Was die Sache aber mindert ist, dass vieles oftmals einem Theater gleicht und dadurch filmisch, homogene Eleganz einbüßt, sich aber gegen Ende immer mehr verliert um im größeren Stil zu überzeugen. Dieses Theater wird nicht nur visuell in manch Arrangement sichtbar, sondern auch im übertragenen Sinne bei den Intrigen, die erschreckende Züge annehmen.

Ich persönlich fand ihn ganz gut, besonders die tolle Geschichte gemütlich auf 160 Minuten aufbereitet ohne das man dabei ermüdet, jedoch nicht so herausragend wie vielerorts (als Meilenstein) bewertet! Vielleicht nur wegen manch Shakespeares Bezügen zu King Lear? Da bin ich nicht vom Fach und somit bei anderen Kurosawa-Filmen viel besser aufgehoben, aber der Meister versteht definitiv seine Arbeit, ganz besonders der Flair, die Tonart die er anschlägt, ist sehr erhaben! Der Film war übrigens Kurosawas letztes großes Epos und bis dahin auch der teuerste Film Japans.



Rashomon
Japan 1950
Originalsprache Japanisch


Es regnet aus Eimern, eine Naturkatastrophe hat ein Haus und die Umgebung völlig zerstört, mitten drin sitzen ein Holzarbeiter und ein Mönch, die nicht verdutzter aussehen könnten. Aber nicht zwecks der Katastrophe, sondern wegen dem was ihnen am Nachmittag bei Gericht widerfahren ist. Sie können nicht verstehen was in einer Verhandlung vorgefallen ist und zweifeln an jeglicher Wahrheit. Einem vorbeikommenden Passanten der auch Unterschlupf sucht, erzählen sie die facettenreiche Geschichte eines Mordes!

Hier wechseln wir gleich vom verregneten Szenario in den völlig aufgeheizten Wald in dem der Mord passierte. Ausschlaggebend hierfür war die Lust eines berühmten Gauners (Toshiro Mifune), der eine schöne Frau erblickte die mit ihrem Herren durch den Wald ritt. Als er nur einmal ihr verschleiertes Gesicht erblickte, war es um ihn geschehen, der Neid und die Begierde packte ihn. Dadurch nimmt die Geschichte ihren Lauf und der letztliche Mord am Gemahl der Frau den es vor Gericht zu klären gibt, enthält unterschiedlichste Persönlichkeits-Perspektiven! Nicht nur zwei Beobachter, den Holzfäller (Takashi Shimura) und den Mönch, selbst der Gauner und die entehrte Frau schildern ihre Sicht der Dinge. Regisseur Akira Kurosawa schreckt nicht mal davor zurück, die Toten vor Gericht zurückzuholen. Was hierbei nur einen kleinen Schritt in weitere geniale Richtungen offenbart, die sich mit den feinen Erzählnuancen paaren. Diese exzellent ausgearbeiteten (zwischen-)menschlichen Details werden auch noch hervorragend durch den intensiven Ausdruck der Darsteller transportiert! Zwischen Schweiß, lachendem Wahnsinn und anrüchiger Atmosphäre geht es um vielmehr als nur um diese Geschichte, die sich um Schande, Verachtung, Ehre, Entehrung und sogar Liebe rankt. Es geht letztlich um die Wahrheit, aber vielmehr auf persönlichen Ebenen(!) in der manche ihr Gesicht wahren wollen und andere es auch (kulturell) verlieren könnten.

Das wäre aber noch nicht alles, denn in der Bildsprache zwischen sinnlicher Entzückung und triebhaftem Psychospiel, steckt noch vielmehr auf das uns die meisterliche Regie zurückwerfen will. Kann man als Beispiel Gut und Böse an subjektiven Wahrheiten festmachen? Und ganz besonders, fällt einem selbst (s)ein vielschichtiges Verhalten auf? Das bekannte Zitat, man sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht, könnte wohl auch nicht besser auf diesen Film zutreffen!

Gleich von Anbeginn weg fesselte mich Machart und Stimmung, die dann ihre langsamen Höhepunkte nicht unbedingt in den Geschichtsdetails bekommt, natürlich wohl auch, aber vielmehr in den psychologisch wirkenden Verhaltensmotiven, die einfach nur erstaunlich fesseln und zum hinterfragen anregen! Und zuletzt eben sogar noch weitere Bereiche, eben auch philosophischen Fragen aufwerfen, um nochmals Betrachtungs-Schichten zu eröffnen. Soviel Substanz hab ich mir definitiv nicht erwartet! Wenn man gern zwischen die (Bild)Frames guckt oder sich als Filmhistoriker sieht, unentbehrlich!! Einfach nur genial!!

Der Film wurde 2008 vom filmhistorischen Museum restauriert und lief in dieser Fassung auch schon auf arteHD. Ein beeindruckendes Ergebnis mit sehr guter Bildqualität! In Paarung mit dem Inhalt, kaum zu glauben das der Film aus dem Jahre 1950 stammt! Bei uns dennoch nicht auf Blu-Ray veröffentlicht und derzeit nur als US-Import erhältlich.




Die sieben Samurai
Japan 1954
Originalsprache Japanisch


16Jhd.: Ein Dorf wird jährlich von einer Bande Banditen heimgesucht die ihnen immer wieder die Ernte stehlen und sich auch an ihren Frauen vergreifen. Irgendwann wird das Hungern und Leiden zu groß, weshalb der Dorfälteste auf die Idee kommt, einige Samurai zur Verteidigung anzuheuern. Das größte Problem dabei, sie haben kein Geld und leben in armen Verhältnissen, sie könnten also nur etwas Verpflegung anbieten, nicht mehr! Deshalb müssen die Bauern erst mal jemanden finden, der sich auf ein solches Wagnis ohne einen reellen Gegenwert einzulassen vermag. Hierzu bedarf es nämlich mehr als einer guten Tugend, vielleicht aber sogar ein bisschen Wahnwitz!

"Die sieben Samurai" ist einer dieser Filme wo man sich schnell beheimatet (heimlich) fühlt, was durch ein Zusammenspiel verschiedenster Komponenten erzeugt wird und durch die unhektische Erzählstruktur ihren größten Nenner findet. Auch John Sturges gelang das mit seinem Remake "Die glorreichen Sieben" und noch weiteren seiner Filme (Gesprengte Ketten, Der letzte Zug von Gun Hill) stimmlich ziemlich gut. Auch wenn "Die sieben Samurai" mit einer großen Laufzeit aufwartet (155 bzw. 193 Min.) so bekommt alles seine Zeit, seinen Stellenwert und wird dabei nie langweilig, es fesselt hingegen sehr und lässt einen immer mehr in dessen historische Welt, in dieses Filmwerk, eintauchen. Um mit den Protagonisten für kurze Zeit deren Schicksal zu teilen, die meist enorm sympathisch aber auch nicht einseitig ausfallen, eben auch so ihre eigenen Probleme, Makel mitbringen.
 
Der Anführer der Samurai, Kambei (Takashi Shimura), sucht sich 6 weitere Ronin – herrenlose Samurais – um den Kampf gegen die Banditen aufzunehmen, was für den Film auch gleich eine gelungene Abwechslung darstellt, da hier vom Freund, Schüler und ruhigen Profi bis hin zum Möchtegern-Samurai doch Persönlichkeit enthalten ist! Letzterer sich dann sogar eher selbst aufzwingt um die 7 vollzumachen, Kikuchiyo (Toshiro Mifune) trotz seiner rüpelhaften Art für den meisten Humor im Film sorgt und nicht nur mit den Kindern herumtollt, sondern gleich das ganze Dorf mit seiner Kampfeslust unterhält. Aber auch der Rest dieser rühmlichen Bande ist nicht ganz unwitzig, was dem Film eine lockere Art in diesem eigentlich dramatischen, kriegerischen Akt verleiht. Eine tolle Mischung, zwischen Persönlichkeit (kl. Zwischengeschichten), dem kulturellen Austausch zwischen Samurais und Bauern, dem Ausbilden der Dörfler zum Kampf und der Schlacht selbst, die es letztlich zu führen gibt. Diese Elemente bereichern die schon vorhanden visuelle Note Kurosawas, die kinematografisch damals einiges innovativ umsetzte was heute wohl schon als technisch gängig gilt, als Beispiel mit drei Kameras parallel zu filmen um die Schlachten in den Schnittwechseln auch flüssig zusammenzufügen. Aber immer noch beeindruckt dieses s/w Zeitwerk im Einfangen vieler Momente, die neben detailiertem Gesichtseinsatz ihre Highlights noch im Spiel mit Wind und Regen finden. Einfach nur imposant wie dies mit der ärmlichen Umgebung aber doch so schönen Kulissen, zu einer Einheit verschmilzt. Alles wunderbar komponiert und im Vorgehen so taktisch wie die Samurais in ihren ausgeklügelten Schlachtplänen.

Wobei heute auch ersichtlich wird das diese hier moralisch gesehen keine Gefangenen machen und man sie deshalb genauso als Antihelden des frühen Kinos sehen kann, so ist die Botschaft doch klar erkenntlich. Sie setzen sich für die Unterdrückten ein, kämpfen gegen etwas Ungerechtes auf dieser Welt um die Unschuldigen zu schützen, wobei Mitgefühl, Selbstlosigkeit und Mut nicht zu übersehen sind. Selbst wenn es dabei (nur) Verlierer geben kann, was am Ende sogar nochmals seine Erwähnung findet, während im Hintergrund Gräber den Hügel zieren!

Ein geniales Epos, ein wunderschöner Film der mit Action genauso dient, wie mit einer erhabenen Geschichte, die visuell selbst heute noch Akzente setzt! Einfach einlassen, genießen und auch staunen!

Die dt. Kinofassung mit 155 Minuten ist bis auf einen ganz unvorteilhaften Schnitt in der Mitte des Film eigentlich wunderbar gelungen, wenn man dann noch mehr will – und das WILL MAN – erweitert die 193 minütige Langfassung im O-Ton mit dt. Untertiteln noch manch Szenen. Die Liebesgeschichte bekommt noch mehr Gewichtung, sowie werden auch noch Schlachtszenen und Emotionen ergänzt, alles wird eben nochmals abgerundet und homogener. Man ist aber grundsätzlich in beiden Fassungen gut aufgehoben und zum Einstieg halte ich vorerst sogar die Kurzfassung dienlicher. Als CH-Import (siehe Bild) gibt es hier auch schon eine Blu-Ray. Es gibt auch noch eine 207 Minuten lange japanische Variante, die als UK-Import auch erhältlich wäre. Wird Zeit das auch bei uns eine restaurierte Langfassung erschient. Immerhin wurde dieses Meisterwerk ja schon aufbereitet.
 


 


Es war einfach nur edel. Auch wenn ich RAN gut fand hat er mich persönlich nun nicht so richtig vom Hocker gehauen ABER "Rashomon" und "Die sieben Samurai" sind einfach nur beeindruckend, epochal, stimmungsreich, wunderbar in Szene gesetzt ... einfach nur MEISTERLICH!! "Rashomon" speziell in seiner Vielschichtigkeit und auch unter stimmiger Waldkulisse umgesetzt, die einen die Hitze der Geschichte nochmals exzellent unterbreitet. "Die sieben Samurai" ist gerade in seiner Länge, eben durch das gemütliche Einfinden und der wunderbaren Story, sowie auch aller restlichen Komponeneten, einfach nur zeitlos! Ein würdiges Meisterwerk! Bei dem ich selbst das Remake zu einem meiner Lieblingsfilme zähle. Eben besonders die Geschichte selbst so erhaben ist und durch "Die 7 Samurai" ihre Lebendigkeit in der Filmgeschichte fand! Kurosawa, du hast Eindruck hinterlassen!!!
 





Einmal Chinesisch zum Mitnehmen
... und DANN ... noch einen Film dazu



Soda!!! Dieses mal soll es etwas sein was wir Filmfreaks doch auch öfter mal miteinander verbinden .... nämlich Essen und Film schauen!!

Als Beispiel, wenn mal ein Kumpel vorbeikommt, man sich ne Scheibe Pizza ordert und dazu einen Fladen von Film in den Player schmeißt, man einfach nur selbst mit viel Naschzeugs vor der Glotze abhängt, oder aber auch mal Pop-Corn oder ne Nacho-Session (plus Käse, Oliven und Salsasoße) mit der Freundin zum gelungenen Filmabend ... das kann doch alles mal vorkommen!

Dieses Mal wollt ich mir selber einen gemütlichen Nachmittag/Abend machen, und zwar ganz im Sinne der Asien-Wochen. Also locker, lecker, asiatisch und ganz ohne viel Aufwand soll es sein.

Deshalb eben nicht selbst kochen, sondern sich was holen! Natürlich könnte man auch ordern, aber wenn ich unterwegs bin, geht das in einem Rutsch. Also vorher vielleicht noch ein wenig Blu-Rays im Laden stöbern und auf dem Heimweg noch beim schnellen Asiaten vorbei gucken. Einiges einsacken und ab nach Hause!



Hmmm.... noch alles lecker warm und reichlich Abwechslung. Ein lecker saures Süppchen, kleine Frühlingsrollen als Zwischenhappen und einen gebratenen Reis mit Gemüse. Fliegen fangen mit Stäbchen im Miyagi-Style is heute nicht, heute kommt nur geqollenes Korn zwischen die kleinen Holzlättchen!!
Stäbchen geknackt und los gehts ... *schlemm schlemm*




... UND DANN .....


... natürlich den Film aus dem Regal geholt! Witzigerweise waren Teile des Filmtitels schon im Namen des Essensgebers enthalten! Tja, Sachen gibts!

Als ich ein Drittel mal rein genüsslich fokussiert gefuttert habe, darf auch der Film weglaufen ...

Nun seid ihr bestimmt neugierig welchen Film ich überhaupt gewählt habe!?
Tja, ich kannte ihn schon und hab ihn damals erstmals gesehen als ein Kumpel mit ihm im Gepäck vorbeikam und sagte:
"Denn musst du dir ansehen! Wir könnten ihn uns aber auch gleich zusammen ansehen!?"
 
Gesagt getan!

Und ich war angenehmst überrascht, wir hatten echt viel zu lachen! Zu zweit ist das oftmals gleich noch ansteckender ... und ich wusste, irgendwann brauch in den auch mal in meiner Sammlung aber die Jahre gingen ins Land. Nun, zu den Asien-Wochen wäre eine Vorstellung dazu super, deshalb hab ich mir endlich die Blu-Ray zugelegt um ihn auch erstmals in HD zu gucken. Bin gespannt und hoffe erneunt zwei lockere und witzige Stunden zu haben. Und nein, es war nicht "Chinese zum Mitnehmen", den kann man sich auch mal ansehen aber der is definitiv nicht so abgefahren wie dieser Titel hier.



Die Wahl fiel auf ...
Der neue Titel in meiner Sammlung heißt ...
Meine Beilage zum Essen nennt sich ...
Ich gucke ...







 
KUNG FU HUSTLE
China, Hongkong 2004


Ey!!!

 
 
"Kung Fu Hustle" läßt sich aufs erste wohl nicht schnell einordnen, keine normale Komödie, keine reiner Martial-Arts Film, ... tja und auch noch weitere kleine Nuancen TRETEN in Kraft (Action, Drama, Gangsterkino, ...) sind aber nicht kriterienweisend, denn "Kung Fu Hustle" ist alles andere als gewöhnlich, vielmehr völlig über dem Limit!

Was ich auf jeden Fall gleichermaßen passend finde ist, den Film gleichzeitig als Parodie und Hommage zu sehen da einfach so vieles aus x- Jahrzehnten Kung-Fu und Kampfsportfilmen, klassischen Eastern verwurschtet wird ... und dabei auch noch mit vielen modernen Elementen überfrachtet. Und zwar so ulkig, dass es keineswegs  mehr ernst genommen werden kann. Was einige abschrecken könnte (!) aber vielen Tür und Tor für Albernheiten der ganz besonderen (KULTurellen) Art eröffnet.

Wenn dann sowas nicht von den Staaten durch den Wolf gedreht (oder eben gehudigt) wird, sondern sich Hongkong selbst an die Arbeit macht, erfreut das den Filmliebhaber doch gleich noch mehr!
Regisseur Stephen Chow (Hongkong) hatte selbst schon viel Schauspielerfahrung und auch schon Regiearbeiten abgelegt, bevor er dann spätestens 2004 mit "Kung Fu Hustle" auch international bekannt wurde. Hier auch gleich selbst die Hauptrolle seines überzogenen Heldenkinos übernahm!

Angesiedelt in chinesischen Slums, einem heruntergekommenen Viertel,
der Residenz "Schweinestall", indem zurückgezogen und versteckt einige alte Kung-Fu Meister ihrem täglich Brot nachgehen. Deshalb versteckt, weil die Stadt von großen Gangsterbanden beherrscht und übersät wurde, die mit schwarzen Anzügen, hohen Zylindern und Äxten ausgestattet, brutal zur Sache schreiten. Hier bekommt der Film auch schonmal eine richtig derbe Note und einen alten Gangsterstil, aber genauso viel schwarzen Humor und überzogene, irrsinnige Machenschaften. Nicht nur der Boss dieser fiesen Axt-Gang nuschelt mit seinem S-Fehler so vor sich hin, es legt zwischendurch auch schonmal versammelte Mannschaft einen Tanz aufs Parkett, nicht nur um das Intro zu überbrücken. Im Interview verrät S. Chow das er die Axt-Gang gleichmal von den Shaw Brothers geklaut hat, was bei weitem nicht die einzige Entlehnung aus anderen Quellen darstellt aus denen "Kung Fu Hustle" zusammengesetzt wirkt, dabei aber auch seine völlig abwegige und abstruse eigene Linie fährt!

Aber vorerst noch zur Geschichte selbst, die grundsätzlich eher weniger bindendes Eigenleben entwickelt, dafür aber durch allerlei unterhaltsamer Sonderlichkeiten und furiose Fights zusammengehalten wird. 
Zwischen der Gansterbande und den Bewohnern des Schweinestalls entwickelt sich nämlich eine ungewollte Fehde. Mittig reingestolpert (und auch die eigentlichen Auslöser) sind die zwei Taugenichts SING (Stephen Chow) und sein Freund/Anhängsel GU, die betrügerisch etwas Geld aus dem Wohnviertel rausleiern wollten, dabei aber nicht mit soviel Widerstand gerechnet haben. (Speziell warscheinlich auch nicht mit einem Frisör dem den ganzen Film über der Arsch aus der Hose blitzt!!) Durch ein Mißgeschick wird dann die Axt-Gang auf den Plan gerufen und eine nicht enden wollende Fehde, bzw. der Spaß, beginnt!

Eine kleine Lovestory fehlt genauso wenig, wie die Selbstfindung eines Helden! Aber wie gesagt, alles mehr als Rahmen für hammerharten Spaß, völliges Over-the-Top Kino und zahlreiche skurille Persönlichkeiten!!!
 
 

 
So! Zwischendurch  gibts auch etwas zum Knabbern, nämlich ein paar Hummerchips! Wobei zur Sichtung des Films gar nicht mehr so viele übrig waren, da ich auf der Heimfahrt schon die meisten verdrückt habe.



Dabei nicht nur das Lenkrad neu eingefettet, sondern auch einiges an Krümmeln im Auto deponiert habe! Scheinbar stammen diese Chips ursprünglich aus Indonesien und bestehen aus Tapioakamehl, gemalenen Shrimps und Gewürzen aber warscheinlich will ich gar nicht wissen was da wirklich drin ist. Sehen aus wie Styropor-Happen mit E-Nummern, schmecken aber recht lecker!!!   Aber nun, zurück zum Film ....

 
 

Ich hätte den Humor des Films wohl auch so zuordnen können aber scheinbar gibt es in deren Landen sogar einen Ausdruck dafür. Der Humor nennt sich "Mo lei tau" und ist eine Mischung aus Slapstick, Wortspielen und parodistischen Anspielungen auf die Popkultur. Letzteres wird auch gleich ersichtlich wenn die Vermieterin wie der Road Runner abgeht und oftmals auch eine punktgenaue Geräuschuntermalung (Micky Mousing?) dazu geboten wird, die man doch mit Bekannntem verbindet! Selbst der Score hört sich in Momenten an, als stamme er aus der Matrix etc.

Am laufenden Band gibt es hier einen blöden Spruch gefolgt vom Nächsten! Manchmal richtig blöde, kindisch, peinlich, unter der Gürtellinie und auch mal (zu) derb, aber genauso genial, verdammt amüsant, treffsicher und einfach zum Zerkugeln! Dabei wird auch schonmal auf bissige Diskriminierungen zurückgegriffen und ne Mieterin mit Überbiss als "Stutenfresse" beschimpft oder aber auch der auffällige Schneider beleidigt...

"Auch wenn du Kung-Fu kannst, bist du trotzdem ne Tucke!!"

... aber der hats mit seiner roten Unterwäsche auch echt verdient! ;)

Die Situationskomik fällt dabei auch enorm aus, überall, auch im Background gibts etwas zum Sehen, wenn sich nicht gerade die Figuren selbst im Fokus zum Affen machen.

Die actionreichen Kämpfe sind nicht nur wunderbar choreografiert, sondern auch völlig über den Grenzen des Möglichen! Die Physik ist so ausgehebelt wie die Schmerzgrenze selbst. Es wird sich durch die Lüfte geschwungen, das ganze rundherum miteinbezogen, erfreulich ausgenutzt, sowie auch richtig übertrieben auf die Zwölf gegeben. Dabei gibts nicht nur platte Füsse, Kopflosigkeiten und andere schmerzliche Absonderlichkeiten, sondern auch im Übermass durch die Gegend fliegende Anzugträger. Das CGI ist hier reichlich hilfreich um allerlei amüsante Abnormen abzuzeichnen und das Ganze auf ein völlig anders Level zu schlagen. Dabei kommen visuell auch genug Fähigkeiten zur Geltung, die hier kulthonorierend die einzelnen Kämpfer auszeichnen ... dabei schon fast videospieltechnisch Special-Moves zum Einsatz kommen! Die Froschtechnik, fliegende Schwerter, ein pustender Löwen-Schrei oder auch Buddhas Hand finden ihre visuelle Erscheinung um die Kämpfe virtuell total überbordend ausfallen zu lassen, die selbst zweideutig gesehen nicht auf dem Boden bleiben! 

Die Figuren nicht nur in ihren Moves markant auffallen, sondern auch in der Namensnennung keine Wünsche offen lassen: Das Biest, Der Titanstab, die eiserne Faust, und und und ...denn es gibt noch einige Überraschungen, die sich im Laufe des Films auftun! Immerhin gibt es noch einige Kämpfer die sich erst später enttarnen!


Also wenn man mit Überzogenheit nichts anfangen kann, ist man hier wohl bestimmt falsch, aber ansonst macht der Film jede Menge Spass und liefert ganz ungeniert Schlachten mit Unmengen an Details ab! Auch einzelne Erwähnungen zu fernöstlicher Medizin, Meridiane oder dem Chi-Fluss, fand ich als kleine Ergänzungen noch passend und erfreulich. Wobei die einzelnen Figuren und ihre Sprüche einfach der Oberknaller sind!! Bestimmt nicht das letzte Mal gesehen!

Wer mal Abwechlsung braucht, könnte mal einen Blick riskieren, vielleicht mag sich die Erstsichtung für den gewohnten Seher doch etwas holprig anfühlen, dann sieht man ihn entweder nie wieder, ODER IMMER WIEDER!



Mein persönliches Highlight: Die Messerwurfszene in der die Messer nie dort ankommen wo sie hin sollen, aber doch irgendwo stecken bleiben!!!



Am Ende taucht WIEDER ein Straßenpenner auf, der erneut seine völlig überteuerten Kampfkunst-Heftchen an den Rotzbengel - wirklich im wahrsten Sinne des Wortes - bringen will! Das Interesse eines möglichen zukünftigen Heldes oder auch Bösewichts wäre geweckt!

Also ich wäre sehr erfreut über eine Fortsetzung!!
 
 

 
Huch, der Film war wieder mal recht unterhaltsam und ich freu mich, ihn auch mal jemanden zu unterbreiten! Aber nun erstmal runterkommen und verschnaufen, sich wieder einkriegen ...

... und dann gibts zum Abschluss noch guten Tee. Ich bin mir zwar nicht ganz sicher aber die Teekultur stammt wohl ursprünglich aus China!
Hier hab ich auch eine schöne gußeiserne Kanne, die gerade recht gut zum Asia-Stil passt. Die hab ich vor Jahren mal als Weihnachtsgeschenk bekommen...



Meditation!


 

Was es als Teegebäck gab, kennt ihr bestimmt auch. Ja, es nennt sich Glückskeks!!

Aber wenn man mal genau hinsieht, merkt man das es in Wirklichkeit PAC-Man ist ...


... was die meisten Leute nämlich nicht wissen: Glückkekse entstehen in Arcade-Automaten!! Wenn Pac-Man in seinem Game nämlich genug weiße Punkte verdrückt hat um damit einen Glücks-Spruchband in seinem inneren zu drucken, dann wird er plötzlich hammerhart und fällt vom Spiel in einen Schacht hinten im Automaten.

Is klar, dass dies den Zockern noch nie verraten wurde, den so würde diese glauben mit ihrem Münzeinwurf auch Anspruch auf diesen Pac-Man Keks zu haben. Tja, das wird verschwiegen damit man damit nochmals extra Kohle machen kann. Klares Wirtschaftsdenken!! Die werden dann eben unter "Glückskekse" verkauft. Die Grübler könnten den gemeinsamen Nenner aber dennoch aufdecken ... *flüstere* es kommt nämlich beides aus Japan!!

Crunch!


Na werd mal nicht überheblich Spruchband!


Tja, das war die große Schlemmerrunde mit Film, alles perfekt passend zum Thema. Es war ein toller Nachmittag/Abend und eine richtige Freude!
Es war mir überhaupt eine große Freude an den Asien-Wochen teilzunehmen, diese grandiose Idee zu unterstützen und dabei meinen Filmhorizont wieder zu erweitern. Selbst die neue Beyond-Subkategorie konnten wir hervorragend damit verknüpfen!

Diese 2 Wochen eigneten sich perfekt dazu, die asiatischen Titel meiner Sammlung endlich mal hervorzukramen, erstzusichten oder nochmals zu sichten. Auch durch viel Recherche wieder auf neue Titel zu stoßen, die in Zukunft mal Einzug in meinen Player finden werden. Also nochmals ein großes DANKE an tantron für die Inspiration ... und auch DANKE für die Eindrücke der anderen Teilnehmer, da waren echt einige wirklich tolle Beiträge dabei, besonders die Reiseziele fand ich recht beeindruckend.
 
Jetzt zeig ich euch noch mein Asien-Wochen Filmarsenal, einges was ich gesehen habe hatte ich auf HD-Platte vom TV aber dies hier sind die Titel/Editionen aus meiner Sammlung, die von mir ich in den Asien-Wochen gesichtet und vorgestellt wurden ...
 


Die letzte/unterste Reihe zeigt noch die Neuzugänge/Einkäufe, auf die ich durch diese Wochen aufmerksam wurde und somit irgendwann mal in meinen Player landen werden!    


            COMING SOON ...
 

Wir lesen uns!

 

Alle Bilder selbst erstellt - Copyright MoeMents
Die Rechte für "Pac-Man" liegen bei NAMCO 

... zuletzt gesehen ...

19. Dezember 2014
Die Todesfäuste der Shaolin / Star Trek: Der erste Kontakt / Schwarzer Blitz / Monuments Men


So! Nun hier noch zwei Filme die sich in den Asien-Wochen nicht mehr ausgingen. Dabei ein weiterer Shaw-Brothers Titel und noch ein russischer Vertreter. Der Rest ist etwas Sternenflotte und dann noch ein Spaziergang durch den Krieg, der dabei gar mal ein ungewöhnliches Thema inne hat.

Nach diesen Sichtungen dürfen nun aber ruhig noch Schneefilme Einzug in den Player nehmen, ist schon längst Zeit! Obwohl der russische Vertreter doch schon gut zur Vorweihnachtszeit passte. Vereinzelt hab ich auch schon manche gesichtet, aber dazu wohl ein ander mal ...

Also, ab zu meinen persönlichen anSICHTEN, viel Spass und derweil noch eine wunderbare Vorweihnachtszeit und ein angenehmes letztes Adventwochenende! Macht euch keinen Stress und macht es euch auch mal (vorm TV) gemütlich. Kauft keinen Schund und schenkt (Euch) lieber mehr Zeit mit den Liebsten!

 





Die Todesfäuste der Shaolin (DVD)
Hongkong 1974 – Heroes 2
Hab euch ja letztens von der Sichtung "Der Tempel der Shaolin" berichtet und mich eben gefragt, ob nun "Die Todesfäuste der Shaolin" eine Fortsetzung sein könnte? Grundsätzlich scheint das nicht der Fall sein, auch wenn er dort ansetzt wo "Der Tempel der Shaolin" endet. Beim abgebrannten Shaolintempel und der Flucht der letzten Überlebenden. Sheng Fu spielt zwar erneut die Rolle des Kämpfers Fang Shih-yu und auch vereinzelt tauchen wieder bekannte Gesichter auf, aber der ganze Rest ging flöten. Also keine wirkliche Fortsetzung.

Die Flucht der restlichen Shaolin wird nun als Aufhänger benutzt, sie durch den fiesen General Che Kang jagen zu lassen, der alle ausrotten will um die Macht im Land weiter an sich zu reißen. Ganz besonders wird die Suche auf Hung Hsi-kuan (Kuan Tai Chen) fokussiert, der vielgerühmt in aller Ohren ist! Dieser auf der Flucht immer wieder das Kanonenfutter des Generals (seine Kampflakeien) durch den Kung-Fu Fleischwolf dreht. Durch einen Trick und ein Missverständnis – hier gilt nämlich, erst schlagen, dann irgendwann erst fragen - gelingt es den Lakeien des Generals, Hung Hsi-kuan gefangen zu nehmen. Als der eingeflochtene und betrogene Fang Shih-yu dahinter kommt was hier eigentlich läuft, will er mit den Kämpfern eines zweiten Tempels, Hung Hsi-kuan befreien.

In der ersten Hälfte des Films sind einige Angelegenheiten ziemlich trashig eingefädelt, die besonders durch die überspitzte Überheblichkeit manch amüsante Synchronspuren und Aktionen hinterläßt. Manch Kulissen sind anfänglich auch recht billig, dann gehts aber immer mehr in eine echte Umgebung und der Film nimmt auch noch Fahrt auf. Speziell mit der Befreiungsaktion kommt mehr Spannung in die Sache, obwohl es hier auch tolle Lacher gibt, z.B. als Fang Shih-yu plötzlich einen irrlangen Tunnel gräbt um natürlich genau dort herauszukommen, wo er SOLL - auch wenn er nicht weiß, was nun der nächste Schritt ist!! Also doch auch mal amüsant unterhaltsam. Die Kämpfe halten aber immer bei Laune und sind toll choreografiert, auch über den ganzen Film reichlich verbreitet.

Im Showdown treffen unzählige Kämpfer beider Parteien aufeinander, wobei sich Tiger und Kranich STIL vereinen müssen um zu siegen! Dabei gibt es stiltechnisch den Effekt, dass sich bei überbordender Gewalt das Bild gänzlich rot färbt, passt aber ganz gut. Nach diesen Gruppen-Finalfights kommt das genialste und auch lustigste Bild. Es schwenkt nämlich die Kamera über das Schlachtfeld und da liegen bestimmt zwei Dutzend Leichen in der Gegend herum! Ach!! Genial!! Ne, echt ein paar (ungewollte) Lacher aber ansonst auch ein feiner Shaw-Brothers Vertreter, auch wenn die erste Hälfte doch recht hinkt, so sind zumindest die beiden Hauptdarsteller zwei lässige Typen/Kämpfer/Darsteller. Brauch zwar die beiden Titel nicht auf Blu-Ray aber freu mich sie auf DVD zu haben. Nun muss ich mir noch "Die gnadenlosen Fünf" ansehen der eventuell mit einem zusammenhängen könnte, da wirds wohl schon die Keep Case Blu-Ray! Ausserdem gerade bestellt, die Shaw Brothers BD-Collection mit 4 Filmen!



Star Trek: Der erste Kontakt
(TV)
USA1996 - First Contact
Der achte Teil des großen Sternenfranchises ist der erste Film einzig mit der neuen Crew aus der Serie "Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert" (1987-1994), rundum Picard, Riker, Data … die es hier mit den Borg zu tun bekommen! Da ich aus dieser Serie wohl grad mal ein 10 Episoden gesehen habe fällt der Einstieg ein wenig schwerer, da im Film gleich mal die Vorgeschichte besteht, das Jean-Luc Picard (Patrick Steward) schonmal von den Borg assimiliert wurde. Wird aber nicht zum Problem da kurz darauf eingegangen wird und man es somit als Fakt hinnehmen kann. Thema aber deshalb, weil Picard somit in dieser Mission durch persönliche Ereignisse nicht nur behaftet ist, sondern durch einige Hintergründe auch einen größeren Erfahrungsschatz miteinbringt.

Die Borg wurden durch die Enterprisecrew an der Zerstörung der Erde gehindert, reisen danach durch die Zeit zurück um zu verhindern, dass die Menschen den ersten Kontakt mit Ausserirdischen herstellen, um überhaupt auch gleich die  Gründung der Sternenflotte zu verhindern! Die Enterprise reist ihnen nach um diesen historischen und wichtigen Moment zu sichern. Gleich am Schäden begleichen, welche die Borg auf der alten Erde schon angerichtet haben. Im Vordergrund steht das Reparieren einer Rakete, die durch Dr. Chochrane (James Cromwell) den ersten Flug mit Warpantrieb und somit den Erstkontakt darstellen soll. Es sollte jedoch keiner aus der aktuellen Gegenwart erfahren, dass die Enterprise-Crew aus der Zukunft kommt. Weshalb dies einige amüsante Situationen mit sich bringt aber auch emotionale Huldigungen, die dadurch entstehen, dass dieses Ereignis und ihre Menschen Geschichte schrieben und somit manch Verehrung oder Verwunderung durch die Enterprise-Crew nicht zu verbergen ist!! Eine gelungene Kombination.

Die Erde gleich hier nach dem dritten Weltkrieg mehr einem ausgehungerten, naturell-dreckigen Look, der super als Kontext zur futuristischen Note des Films passt. Zwischenmenschliches fehlt auch nicht. Chocrane als versoffener Zeitgenosse, der erst mal in Bahn gelenkt werden muss, hat so einige persönliche Probleme mit seiner Heldenrolle, wie auch Data, der immer mehr von den Borg eingenommen wird. Natürlich auch Picard durch seine Borg-Altlasten.

Die Bezeichnung der Borg als kybernetische Zombies trifft es eigentlich sehr gut, das kollektive Bewusstsein (deren geistige Verbindung) unter den Borg ist zwar herausragend, dennoch sind die meisten Drohnen mehr leblose Zeitgenossen. Sehr zum Vorteil der Enterprise Crew. Die Borgkönigin (Alice Krige) selbst, spielt trotz ihrer hybrid-gespentischen Erscheinung mit ihren sinnlichen Reizen und lockt besonders Data (Brent Spiner) mit organisch-orgasmischen Empfindungen! Was nicht nur eine tolle Leistung darstellt, sondern eben auch mehr Tiefe in die Geschichte bringt.

Die grundsätzlich sehr gut durchkonstruiert ist, der Film auch gleich von Anbeginn weg ein sportliches Tempo hinlegt, deshalb stets kurzweilig bleibt und dabei doch auch genug Substanz hat! Die Star Trek typischen fortschrittlichen Überzeugungen fehlen auch nicht und lassen dadurch in kleinen Nuancen wieder gelungene Sozialkritik durchleuchten.

Riker Darsteller und X-Factor-Host (Das Unfassbare) Johnathan Frakes gibt hiermit ein echt gelungenes Regiedebüt ab. Der Film ist effektvoll und auch ansehnlich ausgestattet, die Mischung aus Humor und Gefühl (die wohl den beiden Drehbuchschreibern gutzuschreiben ist die schon "Treffen der Generationen" geschrieben haben) ist sehr gut gelungen. Eben speziell auch die Geschichte, wobei natürlich eine Zeitreise immer ein fragwürdiges Risiko darstellt. Aber in Summe ein toller Film, der einem die neuen Charaktere auch leicht annehmen lässt, selbst wenn man die Serie nicht kennt. Gefällt mir von den 3 Filmen mit dieser Crew auch am Besten, gefolgt von Nemesis.




Schwarzer Blitz (Blu-Ray)
Russland 2009 – Black Lightning
Dima (Grigori Dobrygin) bekommt zu seinem Geburtstag einen alten (GAS M-21) Wolga geschenkt und gerät mit dieser, eigentlich weniger erfreulichen Kiste, mitten in die Interessen einiger Verbrecher. Die haben es nämlich auf den Wagen abgesehen weil sich darin ein sogenannter Nanokatalysator befinden soll! Das mit dem Wagen etwas nicht so ist, wie erwartet, erfährt er als er zufällig mal Kupplung und Bremse gleichtzeitig durchdrückt ... und damit abhebt!

Tja, die Geschichte die sich um allerlei fiktive wissenschafltliche Projekte rankt hat dadurch schon mal einiges an Fantasy im alten Rucksack. Der Rest ist eine typische (Super-)heldengeschichte die man mal schnell aus den Staaten importiert hat und auf russische Verhältnisse angepasst hat. Das soll jetzt aber nicht abwertend klingen, sondern mehr auf die Umgebung abzielen, denn die Effekte können sich mehr als sehen lassen und auch der Rest besitzt eine ziemlich durchdesignte Aufmachung. Einiges an fiktiven Gimmicks und etliche Retro-Elemente, wobei der Wolga natürlich der Hit schlechthin ist und eine wohl ziemlich "modifizierte" Restaurierung darstellt!

Die Geschichte selbst ist eben durchwegs bekannt, bietet auch die übliche Liebesgeschichte und reichlich Klischees wobei die zwei Liebenden doch auch recht sonderbar auffallen. Irgendwie will diese "altmodische" Geschichte auch so wirken und legt deshalb auch in der Liebe besonders Wert auf Herzlichkeit statt Oberflächlichkeit, aber beide wechseln stets enorm zwischen diesen Bereichen hin- und her, was die Figuren vielmehr konfus als nachvollziehbar dastehen läßt … auch wenn die beiden gut in ihre Rollen passen und sich gerade Dobrygin als Dima recht gut als typischer Held aus der hinteren Reihe macht. Manch fehlende Plausibilität bleibt dabei nicht nur an den Figuren hängen, sondern gibt auch einiges zum Ignorieren im Handlungsverlauf. Aber OK, hier ist eben vieles einfach nur profan weil bekannt, dann noch romantisch, ein wenig kitschig und irgendwie auch verträumt. Natürlich gespickt mit Action- und Sci-Fantasy für die Techniker. Nicht nur der fliegende Wolga, mit der Dima dann versucht als Held die Menschen der Stadt zu retten, um dem Verbrechen den Kampf anzusagen, sondern auch der später gebaute "Back to the Future Mercedes" sind so einige nette Erscheinungen. Wenn er das erste Mal den Hyper-Antrieb des Wolgas ausfährt kommt auch effektvolle Laune auf!

Also ein Superhelden-Fantasy-Märchen das neben der altmodischen Romanze und Geschichte, coole Effekte auffährt aber nichts neu erfindet. Wobei eigentlich gerade das, den nostalgischen Charme ausmacht, der den Film recht gelungen durchzieht und dabei noch ein typisches Russland in Armut und auch Glanz als Kulisse dazu beiträgt. Somit einen Film darstellt der mir als Kind/Jugendlicher wohl durch die fliegende Kiste funkelnde Augen beschert hätte. Heute in seinem modernen Gewand irgendwo auch recht nett unterhält, man aber mal ein Auge zudrücken muss. Da ein paar Schneeflocken dabei waren, fand ich ihn für die Adventzeit recht passend. Kann man mögen! Ausserdem sehr Retro, obwohl von heute!



Monuments Men (Blu-Ray)
USA,D 2014
Der zweite Weltkrieg neigt sich dem Ende und die Alliierten bekommen mit, dass die  Deutschen all mögliche Kunstgegenstände/-werke, Monumente, Bilder etc. beschlagnahmen und für sich beanspruchen. Lt. Frank Strokes (George Clooney) überzeugt folglich den amerikanischen Präsidenten, einen Trupp zusammenstellen zu dürfen um die historischen Wertgegenstände zu sichern.

Grundsätzlich mag das Thema wohl schon wenige interessieren und man fragt sich: Wer soll sein Leben für Kunstgüter riskieren? Ist dies wirklich notwendig, im Krieg, wo es (scheinbar) um wichtigeres geht, Bilder und Statuen einzusammeln? Dem Film gelingt es aber ganz gut die Intention dahinter rüberzubringen, um dessen Wertigkeit für die Menschheitsgeschichte zu verstehen. Und wenn man selbst etwas für Kunst oder historische Zeitgeschichte übrig hat, findet man es wohl sogar sinnvoller als den Krieg selbst!

George Clooney hat nicht nur die Hauptrolle inne, sondern sitzt auch am Regiestuhl und verleiht der Sache ein ruhiges Tempo, lässt die Organisation zur Sicherung dieser Gegenstände im Vordergrund stehen und gibt seinen Protagonisten auch jeden etwas  Persönlichkeit zum Einbringen. Der Krieg ist nur hintergründige Nebensache, was aber nicht heißt, dass es gar keine Action, Schusswechsel und Gefahren, gibt. Der Humor bleibt auch nicht auf der Strecke und wirkt besonders durch den Haufen spezieller Typen, die eben wenig feuererprobt sind, sondern vielmehr einen Trupp zäher Reservisten bestehend aus Kuratoren, Architekten und Kunsthistorikern darstellen. Natürlich allesamt starbesetzt: Matt Damon und George Clooney als jüngere Zugpferde, der Franzose Jean Dujardin (Lucky Luke, The Artist) sowie der Brite Hugh Bonneville sorgen für gelungene internationale Abwechslung und als Highlight natürlich ne alte Kultgarde bestehend aus Bill Murray, John Goodman und dem kleinen Bob Balaban. Ich sag der Kleine, weil er und Bill Murray nebeneinander ein wirklich witziges Duo abgegeben. Da schwingt überall viel Freundschaftliches mit, wodurch Gemütlichkeit und selbst emotionale Szenen nicht fehlen. Besonders schön die Audiobotschaft über Schallplatte, die Murray von Zuhause bekommt und bei Nacht das ganze Zeltlager beschallt.

Ansonsten aber auch mal naiv, es wird zuviel ausgeplaudert und die Geschichte schreitet eben nur langsam voran. Die Männer verteilen sich dann sogar nochmals durch ganz Europa und ziehen Richtung Deutschland um an wichtige Informationen zu kommen um den, sogar schon mehr persönlich wirkenden Auftrag, zu erfüllen. Cate Blanchett gibts noch als Verbindungsperson oben drauf, die sogar ne Nuance Sinnlichkeit versprühen darf, aber erst nachdem sie warm geworden ist. Die Kulissen sind toll anzusehen und wirken auch recht authentisch. Der Spaziergang ist trotzdem auch mit Unliebsamen getränkt, wenn man aber in einer brenzlichen Situation mit dem Feind nicht mehr weiter weiß, dann sitzt man sich lieber einfach mal auf den Boden um eine zu rauchen – ja selbst wenn man nicht raucht! Tja und mit Trettminen ist das auch so ne eigene Sache!

Also entweder man findet den Film genauso sinnlos wie die innehabende Aktion selbst, oder man lässt sich darauf ein und wird gemächlich mit einem Stück Zeitgeschichte unterhalten, dass definitiv seine Längen hat, sich auch nicht völlig ernst nimmt aber doch auch gelungen einem kleinen Detail im Hintergrund widmet. Eine wahre Begebenheit hervorkehrt die besonders durch die kleinen Extras im Bonusmaterial noch sehr gut abgerundet wird. Diesen Wert sollte man sich doch auch bewusst sein finde ich. Somit nicht nur Kriegs-, sondern speziell Kunstgeschichte ein wenig unterhaltsam unter die Lupe nimmt. "Monuments Men" überzeugt deshalb mehr in seinen Details und aufgrund der Intention dahinter, wie als Film selbst. Die Ausleihe hat doch irgendwo (historischen) Eindruck hinterlassen (besonders auch der Cast), reicht aber nicht für einen Kauf.



 
(Bilder: bluray-disc.de/amazon.de)



Weiterführende Blogs:
Asien-Wochen Übersicht by tantron
Shaw Brothers - Das erfolgreichste Filmstudio Hongkongs by Movienator
Der Blick in den Osten by MoeMents
Die Monuments Men by Charlys Tante


Raumschiff Enterprise...Ja!...es war "tatsächlich Liebe"! by Kodijak

Star Trek: The Next Generation (Serienstaffel-Vorstellungen Blogtrilogie) by tantron

Star Trek (1979) by MoeMents
Star Trek II + III by MoeMents
Star Trek (2009) by MoeMents
Star Trek - Into Darkness by MoeMents


Als gewohnter Seher gibt es immer wieder einige Entdeckungen zu machen UND das stets unabhängig des Filmalters bzw. Erscheinungsjahres! Damals, 2012, waren es zum Beispiel: 50/50 - Freunde fürs Überleben (2012), Dr. Schiwago (1965), Drei Männer im Schnee (1955), Yukon (1981), Keoma (1976), Pontypool (2008)... als persönliche Jahreshighlights. Da heuer - 2014 - der Filmgott ziemlich gnändig mit mir war, hab ich einige Entdeckungen gemacht die sich echt SEHEN lassen können! Also viel Spaß mit dem Abriss meiner JahresanSICHTEN!

*Psst!* Ich hab auch ein wenig geschummelt und auf manche Plätze sogar zwei Filme geschoben, da es einfach so viele tollen Sichtungen gab.

Ausserdem ist die Reihenfolge gar nicht soooo wichtig, weil man je nach Gefühl auf das ein oder andere manchmal wieder mehr oder weniger Lust hat, dennoch ... raus mit dem Zahlen-Ranking ...
 



Beginnen wir mit Platz 10 ...
... der auch gleich die Zahl 10 im Titel trägt. Nämlich 10 Years (2011), bei uns auch "10 Jahre - Zauber eines Wiedersehens" genannt. Der eigentlich gar nicht in der Liste sein dürfte wenn man die deutsche VÖ betrachtet, besser gesagt ANHÖRT, denn ich habe noch nie eine so schlechte, unpassende und lieblose Synchro erlebt, die völlig dem Inhalt entgegensteht.
Aber der Film selbst war richtig gut und stellt ganz gemütliches Wohlfühlkino dar. Ein Klassentreffen das durch sein starbesetztes Ensemble herausragt, denn hier ist die ganze Besetzung mit talentierten Mid-Actors bis in die hinteren Reihen versehen. Es geht eigentlich nicht um viel ... ein paar verbale Rückblicke, das Ankommen im Jetzt mit der Sicht auf die Veränderungen, oder auch Nicht-Veränderungen, alte Liebe(n), unerledigte Gefühle und etwas gute Musik machen aus dem Klassentreffen einen wunderbaren und auch witzigen Dialogsfilm und somit zum sehr angenehmen, wohltuenden Film.

Der Cast aus 10 Years - Bild gefunden auf collider.com /  Vertrieb: Acot Elite / © Temple Hill Entertainment



Auf Platz Neun findet sich ein Disney Film, in dem zu meiner Freude mal nicht gesungen wird, nämlich Atlantis - Das Geheimnis der verlorenen Stadt (2001). Nicht nur die Steampunk-Elemente darin ergeben eine wunderbare Ausformung, ganz besonders die fiktive altklassische Abenteuernote überzeugte mich vollends. Ganz im Stil alter Jule Verne Klassiker hat dieser Zeichentrick erobernden Charme und viele tolle Umgebungen, Vehikel, Gerätschaften sowie Welten zu zeigen. Die abenteuerliche Reise ist nur gegen Ende ein wenig durcheinander gewirbelt, ansonst aber toll erzählt und definitiv recht sehenswert. Besonders für mich als Fan solcher fantastischer Aufbrüche!



Auf Platz 8 möchte ich mit einigen Teen-Klassikern aufwarten, wobei sich aber einer den festen Platz fix verdient hat. Three O'Clock High (1987) als wunderbarer 80ties Genrevertreter stellt sowas wie den High-Noon des Teengenres dar, indem ein Schüler durch ein Missgeschick den Schul-Rowdie ungewollt zu einer Schlägerei um exakt 3 Uhr provoziert. Der Weg bis dort hin ist gesät mit schrägen, amüsanten und auch aufregenden Ereignissen, die durch den Score von Tangerine Dream auch noch in eine markante Stimmung getaucht werden. Die speziellen Schnitte und Kameraeinstellungen lassen den Film und seine sympathischen, oder auch fiesen Figuren, nochmals mehr glänzen. Echt Klasse!


Bild gefunden auf cineplex.com /  Vertrieb: MIG/Eurovideo (Film: Universal Pictures)


Nicht unerwähnt lassen möchte zwei weitere Filme aus diesen 80er Teen-Repertoire, genau gesagt aus 1985, die ich heuer erstentdeckt habe. Das Sci-Fi Abenteuer Future Project - Die 4. Dimension wartet mit einem Wissenschaftsprojekt auf, das rechtzeitig beim Lehrer, Dennis Hopper, abgeliefert werden muss. Gelungene trashige Effekte und auch Dimensionsauswüchse, ein wenig Teenromance sowie noch einen röhrenden Pontiac GTO bekommt man hier zu Gesicht.
Und dann wäre da noch der Cusack Film Better Off Dead, in der er sich zwecks Liebeskummer um die Ecke bringen möchte, natürlich alles mehr obskur amüsant eingefädelt. Nebenbei gehts um die hinzugezogene süsse Austauschschülerin bei den Nachbarn und einem Skirennen das ausgefochten werden soll. Beide Filme könnte ich auch hier in der Nähe dieses Ranking-Platzes einordnen.



Auf Platz Sieben glitzert stark der Oscar durch! Den Platz teilen sich nämlich zwei Filme aus 2013, die mich auf ihre jeweils eigene Art gleich stark überzeugten. Da wäre das Weltraum-Fiasko Gravity, dass nicht nur mit Meta-Interpretationen zur menschlichen (R)Evolution aufwarten konnte, sondern auch die stille Leere des Weltraums unerbitterlich aber gleichzeitig ganz imposant, zu einem herausragenden Erlebnis verdichtete. Die One-Woman Show durch Sandra Bullock war sehr sehenswert und der weitere Platz geht auch als herausragende One-Man Show an Dallas Buyers Club, mit einer grandiosen Geschichte über Krankheit/Gesundheit und den finanziellen Mechanismen von Pharmalobby und Politik. Eine mehr als treffende Systemkritik mit einem bewegenden persönlichen Schicksaldrama eines realen Menschen, der durch seine Krankheit mehr Fenster aufstoßen musste als das System verkraftete und dabei auch noch selbst der eigenen Toleranz ein großes Stück näher rückte!

Bild gefunden auf theverge.com / © Warner Bros


Platz 6 kann auch mit zwei fast verwandten Titeln aufwarten, die jedoch hier rein subjektiver Freude bei mir eingeschlagen haben und wohl von einigen nicht nachvollziehbar sein könnten. Die Filme verbindet Trash, abnormale Effekte, abstruse Geschichten und ganz besonders 80ziger Jahre Charme! Alles schön fiktiv damit auch meine GENrE Anlagen befriedigt werden.

Da wäre noch vor dem anderen Titel Killer Klowns from Outer Space (1988). Muss ich da noch mehr sagen? Denn der Titel sagt eigentlich schon alles! Fiese Clowns, Zuckerwatte zum Einwickeln der Opfer, Mörder-PopCorn, überschwängliche Teenager, guter und schlechter Bulle und das Beste, eine grandiose Stimmung! Fühlt sich an wie eine bissige aber amüsante Tortenschlacht und ist somit ein echt gelungener Trash Vertreter aus dem Sci-Fi-Gruselbereich.

Danach kommt als zweiter sechster Platz (ja sowas gibts) ein Film der eher aus der Kinderschublade entspringt aber dennoch genug Sci-Fi Klasse, absurde Effekte und Auswüchse darbietet: Martians!!! - Ein Ausserirdischer kommt selten allein (1990). Hier empfangen einige kleine Marsianer das Hörspiel von Krieg der Welten von der Erde und halten es für real, weshalb sie natürlich beim Angriff auf den Erdenpöbel mitmischen wollen. Allein die Idee ist schonmal grandios! Gut, dass sie gerade auftauchen als das Halloween-Fest am Laufen ist und somit mit ihren Aussehen gar nicht auffallen. Einen bösen Spruch nach dem anderen auf Lager, gibts hier einige Missverständnise zu klären und auszuräumen, dabei wird nicht nur manches in die Luft gesprengt, sondern auch anderweitig für Unterhaltung und Lacher gesorgt. Kiddies, Aliens, ein aufgebrachter Dorflynchmob und ein Sheriff, dem alles über den Kopf zu wachsen scheint, sind nur einige schräge Charaktere in diesem aberwitzigen Ableger! Herrlich anders!


Bild gefunden auf imgarcade.com /  Vertrieb: Jam



Platz 5 vergebe ich an meine Vorliebe für Schnee, Abgeschiedenheit und den Gefahren die hier lauern können! Der eisige Tod (2007) heißt meine frostige Neuentdeckung, die mit einer Autopanne, einem Unfall, in einem weit abgelegenen Waldstück unter dichten Schnee liegenbleibt. Eigentlich sollte es für Emily Blunt nur eine Mitfahrgelegenheit nach Hause sein um Weihnachten rechtzeitig anzukommen, aber schon ihr Fahrer scheint mehr über sie zu wissen als ihr Recht ist. Die Abkürzung und erfolgte Panne wird dann aber immer mysteriöser, denn es gilt nicht nur die Nacht und Kälte zu überleben, es treiben sich dort scheinbar auch noch Personen rum, die alles andere als hilfreich scheinen. Als dann auch noch ein Deputy auftaucht, [SPOILER] der nicht mal aus diesem Jahrzehnt zu stammen scheint, war meine Freude am rätselhaften Szenario mehr als perfekt [SPOILER ENDE], obwohl mich vorher schon das verschneide Setting vollends überzeugte.


Bild gefunden auf moviepilot.de /  Vertrieb: Sony

Nicht unerwähnt lassen möchte ich in diesem Szenario natürlich auch nicht den heuer gesehenen Snowpiercer (2013), der mit einer futuristisch dystopischen Zugfahrt und einem unerbitterlichem Klassenkampf aufwartet. Reihe ich zwar subjektiv nicht ganz so weit vorne ein aber dennoch ein sehr guter Eiszeitvertreter, der letzlich sogar einen philosophischen Wink bereithält und auch anderweitig eine sehenswerte Schiene fährt!



Platz Vier geht an einen gemütlichen SloMo, an eine liebreizende Liebesgeschichte mit Alterdifferenzen. Josh Radnor liefert mit seinen zweiten Regiewerk Liberal Arts (2012) eine Geschichte ab, die sich den liebevollen Details einer frischen Romanze widmet. Und das aus der Sicht eines Coming-Of Ages Elements, dass Radnor jedoch Revue betrachtet da er auf sein altes College zurückkehrt um für seinen alten Prof. eine Rede zu halten. Sich dabei in eine junge Studentin verguckt, die gerade alles erlebt, was er schon längst hinter sich hat. Aber scheinbar doch noch so einiges von ihr Lernen könnte. Elizabeth Olson ist in dieser Rolle übrigens mehr als ein entzückender Glücksgriff! Und der Film ein angenehmer Einblick mit gelungenen zwischenmenschlichen Facetten und doch auch Überraschungen! Wie auch der Film selbst sogar eine heimliche Überraschung darstellte!


Bild gefunden auf moviefiednyc.com /  Vertrieb: Koch Media


Der nächste Titel, Platz Nummer 3, bietet eine Sci-Fi Geschichte der Sonderklasse. Hervorragend ausgeklügelt und in mehreren Ebenen spielend, bietet The 13th Floor (1999) auch noch einen Brainfuck gegen Ende, der nicht nur virtuelle Welten auf den Kopf stellt, sondern auch das Leben und seine Wahrnehmung selbst in Frage stellt. Hier hat jemand eine virtuelle Realität erfunden, in die jemand einsteigt und dabei mehr Hintergründe aufdeckt als ihm lieb ist. Nicht nur ein gefinkelter Thriller, sondern eine äußerst gelungene Geschichte auf Meta-Ebenen. Durchzogen von einer fantastischen Noir-Stimmung und einem wunderbaren 30er Jahre Flair, arbeitet hier die Story durch mehrere Zeiten, Schichten und Avatare.


Auf Platz Zwei findet sich ein Epos und zwar von niemand anderem als Japan-Kultregisseur Akira Kurosawa! Das Remake "Die glorreichen Sieben" zählte schon zu einem meiner Lieblingswestern aber das Original Die sieben Samurai aus dem Jahre 1954 ist nochmals mehr als Erhaben! Um ein Dorf zu beschützen, das regelmäßig von Banditen geplündert wird, werden professionelle Krieger gesucht. Bezahlen können die Bauern jedoch nur mit einer Schüssel Reis, eben Verpflegung, weshalb die ganze Aktion durchtränkt ist von Nächstenliebe, denn wer opfert eventuell schon freiwillig sein Leben, für Nichts? Es findet sich aber ein kleiner Trupp, der dem Bauerndörfchen unter die Arme greifen will und sie vorbereitet, sich nun ihrem Kampf zu stellen.
Wunderbare Figuren, gemächlich erzählt und so strategisch wie die Samurai selbst. Ein Epos das sich sehen lassen kann und neben dem gewonnen Mitgefühl, keine Sieger hervorbringen kann. Ein schöner Film mit einer tollen Geschichte, Action, Kampf und auch einer guten Portion Witz. Einlassen und genießen!

Bild gefunden auf outnow.ch / Vertrieb: KSM

Hier muss ich, auch von Kurosawa, noch Rashomon (1950) erwähnen, der mich heuer auch recht beeindruckte. In seiner Geschichte aber mehr die geistigen Facetten beansprucht, indem er eine überlieferte Erzählung aus so einigen Blickwinkeln betrachet und nicht nur mit einer dichten, hitzigen Wald-Atmosphäre überzeugt, sondern auch viel (kulturell) zwischenmenschliches, rund um einen Mord, offenbart. Sehr vielschichtig und sehenswert!



Tja und nun noch Platz 1, wobei man die ersten beiden Plätze wohl auch noch vertauschen könnte, aber nun ein Titel folgt der gerade zu Weihnachten noch zufällig in mein Gedächtnis flatterte und deshalb wohl auch noch am aktuellsten ist. Es handelt sich um den Klassiker Wir sind keine Engel aus dem Jahre 1955, indem Humphrey Bogart, Peter Ustinov und Aldo Ray aus dem Gefängis der Teufelsinsel ausbrechen. Unter der Regie von Casablanca Dirigent Michael Curtiz wird hier am Heilig Abend noch nach einer Fluchtmöglichkeit per Schiff nach Paris gesucht, jedoch müssen dafür vorerst mal Kleidung getauscht und Papiere gefälscht werden. Da kommt ein Allzweckladen gerade Recht, und unter dem Vorwand das Dach des Hauses zu reparieren wird sich hier eingeschlichen. Anstatt zu Arbeiten warten die 3 auf die Nacht und ihre Gelegenheit, an die eigentliche Arbeit zu gehen, damit ihre Flucht voranschreitet. Stattdessen bekommen sie jedoch von oben, unter Lauschangriff, die Familiengeschichte des Ladenbesitzers mit. Von der verliebten Tochter, Geschäfts- und Finanzproblemen mit einem Verwandten und weiteren Angelegenheiten sind sie bald reichlich informiert und beginnen plötzlich mitzumischen. Jedoch auf ihre eigene Art, da jeder Verbrecher, egal ob Mörder oder Geschäftsbetrüger so seine eigenen (kriminellen) Talente mitbringt.

Bild gefunden auf theredlist.com /  Vertrieb: Paramount

Gemütlich erzählt, ein reduziertes Kammerspiel, da sich ziemlich alles im bewohnten Laden abspielt, charmante Figuren, klassische Naivität voller Charme und reichlich (schwarzen) Humor! Trotz tropischer Hitze recht passend zur Weihnachtszeit, da nicht nur im Film das Weihnachtsfest zelebriert wird und durch die Verbrecher zum perfekt zusammengeklauten Highlight wird, sondern auch die Figuren genug Herzlichkeit mitbringen um die Szenerie mit etwas Kitsch und auch liebenswerten Situation zu bereichern. Natürlich stets die Gefahr dabei, egal ob Betrug, Diebstahl oder sogar 'versehentlicher' Mord, was fast schon zur amüsanten Nebensache wird. Hat mich in der Weihnachtszeit mehr als passend unterhalten und sich auch eingebrannt! Ist bestimmt nicht das letzte Mal gelaufen!


 




Tja, das war mein Jahr Zwatausendviazen und seine/meine Filmhighlights. Wobei meine Neigungen doch auch wieder erkennbar sind. Falls ihr auch spezielle Entdeckungen, unabhängig des Alters gemacht habt, immer raus damit!!

Auch sehr sehenswert fand ich noch Moonrise Kingdom von Wes Anderson, wieder mal ein buntes Potpourri mit tollen Darstellern und einer netten Bonny&Clyde Geschichte mit Kindern. Auch sehr beeindruckend war Walter Mitty, der zwischen Fantasie und Realismus springt und darin fast schon nicht mehr zu unterscheiden ist. Viel Abenteuer, absolut lebensbejahend und einfach schön. Dann fand ich noch, entgegen der meisten Meinungen, The Innkeepers als recht gelungenen subtilen Grusel mit einer ausgezeichneten Stimmung ... aber meine Favoriten waren eben die oben genannten. Sogar erstaunlich, wie viele tolle Filme ich diesen Jahr entdecken/sichten durfte. Normalerweise gibts nicht soviele persönliche Highlights. 2014 war also ein gutes Filmjahr für mich! So soll es weiter gehen! Unten hab ich Euch bei Interesse noch die einzelnen Reviews zu einigen meiner hier besprochenen Titeln hinterlassen. Die größer markierten Titel stellen Blogs dar, die ich rein einem Film widmete, während die anderen wie gewohnt unter meine anSICHTEN fielen....



Hier gehts zu den detailierten EinzelanSICHTEN:

Three O'Clock High

Gravity

Dallas Buyers Club

Killer Klowns from Outer Space

Martians!!!

Snowpiercer

Liberal Arts

The 13th Floor

Die sieben Samurai & Rashomon

10 Jahre


Danke für eure Anwesenheit und ein gutes neues (Film-)JAHR!!



Besitze keine Rechte an den Bildern, die liegen bei den Vertrieben, bzw. Studios des jeweiligen Films

... zuletzt gesehen ...

6. Januar 2015
Ben Hur / My Science Project / 10 Years / Die 12 Weihnachts-Dates

Ich hoffe ihr habt meinen Blog mit den Sichtungshighlights des letzten Jahres nicht versäumt, wenn doch --> noch rein äugeln!!

Und nun meine Freunde und Leser, meine anSICHTEN setzen sich wie gehabt auch im neuen Jahr fort, hier und heute (Hl. Drei Könige FeierTag) jedoch noch mit Titeln die im alten Jahr durchs Heimkino liefen.

Unter anderem rief mich an Weihnachten ein Kumpel an, der neben den üblichen Grüßen und Wünschen erwähnte, dass er gerne wieder mal Ben Hur sehen möchte, da diese Monumentalepen stets gut zu den Feiertagen passen und er sich nur mehr vage an diese Sichtung erinnerte. Da es mir nicht anders ging, sagte ich zu dieser Unternehmung sofort zu, auch weil ich ihn in HD ohnehin noch nicht gesehen hatte. Nach dem Fest mit der Familie und dem größten Rummel war es soweit und ich konnte endlich mal meine hübsche Collectors Edition mit der golden-glänzenden Hülle aus dem Regal holen ... und los gings ... viel Spaß mit den subjektiven Eindrücken meiner letzten Sichtungen!

 

 

 

 

 

 

Ben Hur (Blu-Ray)
USA1959
Ben Hur verbindet in seinem Historienepos eine eigentlich simple, persönliche Rachegeschichte in der Zeit der Unterjochung eines großen Weltteiles durch das römische Reich. Nicht zu vergessen, die angeschnittene Einflechtung der Jesusgeschichte in kleinen Eckdaten, von der Geburt Christi über Pontius Pilatus bis hin zur Kreuzigung. Auch Judah Ben Hur darf ihm mal begegnen um einen Lichtblick zu erhaschen, dies aber fast nur Nebenbei passiert …

Ben Hur ist einer dieser Überlängenfilme die noch Akte bereithalten, als Beispiel mittig ein Intermezzo mit Musik und auch eine solche Einleitung. Um einen dann mit reichlich Zeit, in angenehmer Weise seine Geschichte zu erzählen … einen auf eine Reise mitzunehmen.  In der Judah Ben Hur (Charlton Heston) einiges erleben muss, dabei tief fällt (vom angesehenen Landsmann zum verurteilten Sklaven) sich aber durch Hoffnung und einem unerledigt starkem Gefühl getragen, wieder aufrichtet. Die Vordergründig mit seinem besten Freund aus Kindertagen einhergehen und sich zu einer Fehde aufbäumen welche den ganzen Film überdauert. Die Freunde hier zwei verschiedene Seiten vertreten und Messala (Stephen Boyd) durch die Ideologien des römischen Reiches in seiner Machtposition alles zu vergessen scheint was sie früher verband. Wie üblich in der Menschheitsgeschichte diese Ideen positive Absichten darstellen, jedoch alles andere als wohlwollend vollzogen werden... und das im Sinne einer angestrebten Verbundenheit!? Für den Zuseher ein bitterer Verdruss, wenn sein ehemals bester Freund völlig durch eine imperialistische Struktur ersetzt wird, was jedoch für genug Drama sorgt und auch den Kern der Geschichte darstellt. Aber keineswegs fehlt es an kolossaler Action, etwas Krieg, historischer Politik, sowie einer netten Liebesgeschichte und das alles eingefangen im erstaunlichsten Nenner des Films, der monumentalen Aufmachung!!

Die Kulissen und Kostüme sind wahrlich beeindruckend und oftmals schwingt eine erlesene Ästhetik mit. Die besonders durch die Farben und die extrem gelungene Bildrestaurierung (der BD) hervortreten, ein besserer Kontrast könnte nicht gegeben sein! Grandioses Bild! Nicht nur die Galeeren auf hoher See oder die kolossale Metallstatue während des berühmten Wagenrennens, fallen imposant auf, auch weitere Details und Landschaften können sich sehen lassen. Die Liebesgeschichte die neben einem Familiendrama mitschwingt, bekommt gerade durch Haya Harareet welche die weibliche Hauptrolle Esther verkörpert einen sehenswerten Ausdruck... keiner schmachtet so intensiv wie sie!

Wenn man Zeit und Muße hat, dann führt man sich den, recht passend zu den Feiertagen im Dez/Jän, zu Gemüte und lässt sich locker und angenehm erzählt, monumental beeindrucken. Das Werk wird man jedoch so schnell nicht wieder sehen, weil seine Größe für eine Zeit lang reicht. Aber gesehen haben sollte man den definitiv mal, die 3 Stunden und 40 Minuten werden auch keineswegs verschwendet sein und sogar nachhallen.

 

 

 

 

 

 

 

War dann auch nicht der einzige Monumentalfilm der in den Feiertagen noch über meine Mattscheibe lief ... denn die Lust war plötzlich geweckt ... es lief dann nämlich im Fernsehen noch "El Cid", gefolgt von "Die größte Geschichte aller Zeiten" (den ich jedoch nur aufnahm und noch nicht gesichtet habe) und als letztes kolossales Epos guckte ich auf arte noch "Lawrence von Arabien" in HD. Wirklich monumentale Feiertage!

 


 

 

My Science Project (Stream)
USA1985 - Future Project - Die 4.Dimension
Michael muss sein Wissenschaftsprojekt abliefern um in der Schule nicht durchzufallen, ist aber vielmehr anderweitig beschäftigt. In der Not und wohl auch aus Spaß, bricht er in eine ausrangierte Militärbasis ein um nach irgendetwas Ausschau zu halten, was er in seinem Projekt verarbeiten könnte. Dabei stößt er durch ein Missgeschick auf ein Objekt, das sogar Raum- und Zeit durcheinander wirbelt ...

Was zu Beginn gleich mit einern coolen Atmosphäre wegstartet und auch eine kleine Teen-Lovestory im Seitenfach bereithält, artet zum Fictioner aus. Der gleich zu Beginn verlassene Held nähert sich dabei beiläufig der unbeliebten Streberin an, die natürlich unter ihrer übergroßen Brille und Zahnspange sich als gar nicht mal als sooo übel herausstellt. Diese klassische Verwandlung bringt tollen Teenmovie-Charme mit sich, bleibt aber eben nicht in diesem Genre, sondern wird vielmehr zum Sci-Abenteuer.
 


Bild gefunden auf flickfacts.com / Touchstone Pictures


Es öffnet sich nämlich im späteren Verlauf ein Zeitportal, dass in der High-School ineinander fließt, sodass sogar der kriegerische Vietcong dort auftaucht! Dass dabei die Teens zu Waffen greifen müssen um sich amateurhaft, bleihaltig zu verteidigen mag vielleicht schon ein wenig übertrieben sein, als sie dann aber auch noch gegen einen Dinosaurier anstinken müssen, ist der Trash-Stempel definitiv gefestigt! Einfach wunderbar!! Bei den Effekten haben sich die Macher gar nicht lumpen lassen und lassen zeitgemäß geschichtliche Kulissen genau so lebendig werden, wie einen futuristischen Hyperspace.

Während alles unternommen wird um dieses entfesselte Objekt wieder zu kontrollieren, säumt sich der Weg mit manch Filmreminiszenz, was nicht nur die Tatsache bereithält, dass der verschollene Lehrer, der von Dennis Hopper verkörpert wird, nach seinem Woodstockausflug mit den Klamotten aus Easy Rider zurückkehrt!! Solches und ähnliches läßt den Filmfreund die doch sinkende Spannungskurve völlig entschuldigen.

Die 3 Darsteller sind durchaus symphatisch ... Hauptdarsteller John Stockwell durfte schon in Christine am Auto rumfuhrwerken und mimt hier einen Autofreak/-mechaniker der einen Pontiac GTO auf Vordermann bringt um mit feinster Motorensound zu brillieren. Sein Kumpel ist ein italienischer Gigolo ( Fisher Stevens) der ein wenig Absonderlichkeit einbringt und dann wäre da noch als Mädchen von Nebenan (Danielle von Zerneck).

Auch wenn "My Science Projekt" eine nur recht simple, ausgedehnte Story bereithält und nicht ganz soviel daraus macht, kann sich das kleine Abenteuer, welches sich wirklich mit liebevollen 80er Effekten und vielen weiteren kleinen Besonderheiten schmückt, echt sehen lassen und ist für Retro-Filmfans ein kleiner gelungener Trip zurück in die 80ties!! Diese Kleinen, voerst völlig unbekannten Entdeckungen, lassen das Herz des nostalgischen - und auch einfach zufriedenstellenden - Filmfreundes höher schlagen!! Ich will ne DVD oder noch besser, eine Blu-Ray, es gibt nur ne UK-DVD. Ich selbst hab den Film nur im O-Ton gesehen.

 

 

10 Jahre (Blu-Ray)
USA2011 - 10 Years
Die Story ist einfach und liefert die vergangene Zeitspanne von High-School bis Heute schon im Titel. Ein Klassentreffen ist angesagt und die Freunde/Feinde aus alten Tagen treffen sich wieder. Zwischen alt mitgebrachten Oberflächlichkeiten und so einigen Veränderungen, blickt man nicht nur zurück...

Als erstes gleich mal zum wichtigsten Punkt, der deutschen Synchro! Sie wählt nicht nur für alle Sternchen des Films ungewohnte Sprecher, sondern ist auch völlig lieblos und unpassend ausgefallen. Alle wirken als sprechen sie durch die Nase und ruinieren dabei jeglichen Ausdruck, der für solche einen Dialogsfilm erste Priorität darstellt. Erst nach einer Stunde überlagerte bei mir endlich die Geschichte die miese Synchro. Deshalb geh ich hier nur auf den Film ein, der diesen akustischen Griff ins Klo ignoriert! Denn der Film wäre echt gut.

Als erstes zum Ensemble, das sich mehr als sehen lassen kann und bis in die hintersten Reihen mit bekannten, talentierten und sympathischen Gesichtern ausgestattet wurde. Justin Long (Jeepers Creepers), Kate Mara (Shooter), Oscar Isaac (Inside Llewyn Davis), Rosario Dawson (Sin City), Chris Pratt (Guardians of the Galaxy), Lynn Collins (John Carter), Max Minghella (Art School Confidential), Aubrey Plaza (Journey of Love), Canning Tatum (Für immer Liebe), der auch gleich noch seine echte Ehefrau Jenna Dewan Tatum mitbrachte … und das sind noch nicht mal alle bekannten Gesichter!

Jeder etwas Persönliches mit im Gepäck, das sich über die letzten 10 Jahre (weiter-)entwickelt hat. Wenn auch Gewohntes, so darf die Sache doch humorvoll, liebeswert, betrunken und natürlich auch mal peinlich ausfallen - man kann sich ja auch mal blamieren! Gerade Chris Pratt fällt in seiner Rolle stark auf, da er sich als ehemaliges Arschloch bei all den Losern entschuldigen möchte die er je schikanierte. Sowas wie Gefühlswelt aber Fremdsprache für den ungehobelten jungen Vater ist, der sich parallel doch viel lieber die Kante gibt.
Die Jagd nach einer alten Angebeteten, das Leben eines berühmten Musikers, die Verwirrung durch eine alte große Liebe, eben vergebene Möglichkeiten oder auch etwas Gewissheit auffrischen… geben nette zwischenmenschliche Momente her, aber auch ein paar offensichtlich tolle Aktionen, wie Karaoke singen, Tanzen, Trinken, Herumalbern oder der Auftritt des berühmt gewordenen Musikers in einer besonders bemerkenswerten Schlüsselszene! Kate Mara ist hierbei einfach nur zum Vergucken.

Nur selten sind Dialoge mal ungeschickt gewählt, da merkt man wohl doch auch mal eine schlecht geklappte Improvisation, die aber auch genauso genial ausfallen kann. Denn der Großteil ist echt gelungen. Ein paar tolle Songs wurden eingestreut, alles gemütlich arrangiert und das Klassentreffen selbst, ist natürlich eine beachtliche Angelegenheit, die viele Facetten hervorkehrt und sich durchaus liebenswert entwickelt. Auch mit manch Entdeckungen für mitgebrachte Partner.

Ich möchte den Film in meiner Sammlung eigentlich nicht missen, aber mit dieser Synchro kann man den nicht kaufen! Eine Schande, sonst wäre dieser gemütliche SloMo ein echtes Wohlfühlhighlight, ein toller Midlife-Ensemble Film, der mehr auf Harmonie als echtes Drama setzt. Fand ich echt toll!!

 

 


Die 12 Weihnachts-Dates (TV)

 

 

 

USA2011 / 12 Dates of Christmas
Gerade am Heilig Abend ist Kate (Amy Smart) wieder furchtbar traurig über die zuletzt durchlebte Trennung, wie schön wäre es, sich wieder in die Beziehung mit ihrem Ex zurückzuflüchten. Sogar ein teures Geschenk kauft sie ihm und wie es das (Un-)Glück so will, sprüht ihr ihm Laden eine Frau versehentlich Parfüm in die Augen, sodass sie sogar ohnmächtig wird! Als sie wieder aufwacht hat sie noch weitere Erledigungen... da wäre ein arrangiertes Blind-Date, ein Essen bei den Eltern und dann auch noch das Treffen mit dem Ex-Freund, um zu erfahren, dass dieser sich schon neu verliebt hat. Alles läuft alles andere als erwünscht, da hilft nur noch, sich im Bett zu verkriechen,... doch dann wacht sie WIEDER aus ihrer Ohnmacht im Geschäft auf, es ist immer noch Heilig Abend!!

Tja, die gewohnte Murmeltier Geschichte, einmal unter leicht veränderten Bedingungen als reine Weihnachtsromanze erzählt. Und ich muss sagen, für einen Abklatsch, für zwischendurch und als beiläufiger Feiertagshappen sogar recht gelungen. Sofern man das Gewohnte und natürlich manch Kitsch verkraftet. Nach anfänglichen Schwierigkeiten die neue Wiederholungsrealität zu akzeptieren, schlittert Kate jeden Tag aufs Neue zwischen alter und eventuell neuer Liebe hin und her. Nicht nur das, auch neue Bekanntschaften bereichern die Wiederholungen des Weihnachtsabends! Dabei probiert sie auch spontan Dinge aus, die sie sonst gar nicht macht und sorgt damit doch auch für Abwechslung in dieser Zeitschleife, die jedes Mal um Mitternacht wieder zu ihrer Ohnmacht zurückspult. Neue Freunde, unzählige Kennenlernversuche (auch mit Vorarbeit), alte Bindungen und Vorurteile,... es gibt einiges zu tun. Dabei lernt Kate nicht nur Backen, sondern bringt auch noch ihre Persönlichkeit auf Vordermann. Das weihnachtliche Ambiente dabei ist gut gelungen: Lichterketten, Backsessions, Einkäufe, Kirchenbesuch, Festtagsessen und -feiern unterstützen die Weihnachtsstimmung und somit auch die romantische Note!
 

 

Bild gefunden auf kino.de / ABC 

Amy Smart dabei anfänglich ein wenig gewöhnungsbedürftig, kristallisiert sich doch als smartes, quirliges Mädchen von Nebenan heraus. Ihr Blind-Date Miles (Mark-Paul Gosselaar) gibt den üblichen Frauencharmeur mit dem Herz am richtigen Fleck. Ein recht austauschbarer Vorzeigeschwiedersohn, dennoch locker/lässig in seiner Art. Ganz akzeptable Kombination die Zwei.

Auch wenn man die Geschichte kennt, ist sie für die Feiertage, gerade für einen Fernsehfilm, doch eine nette Abwechslung. Gerade weil der Zeitstrudel der Lovestory mehr Kick gibt als gängige Genrevertreter aufweisen. Auch wenn der Film auf den perfekten Tag hinausläuft und somit lebensbejahendes simples, naives Wohlfühlkino darstellt, durchaus sehenswert! Oder sogar deswegen sehenswert! Mittlerweile (2017) gibt es ihn sogar auf DVD!


  
 

(Coverbilder: bluray-disc.de)
 

zuvor gesehen:
Die Todesfäuste der Shaolin / Star Trek: Der erste Kontakt / Schwarzer Blitz / Monuments Men



Weiterführende Blogs:
Unboxing der Ultimate Collectors Edition (Import) von Ben Hur by Pimo

tantrons Meinung zu Filmklassikern


und wer immer noch in Weihnachtslaune ist ...

Film-Adventkalender by Michael Speier
1 / 2 / 3 / 4 /5


Vorweihnachtsnachtschichtsichtbericht by Michael Speier
12 / 34



 

... zuletzt gesehen ...

16. Januar 2015
The Majestic / Urlaubsreif / El Cid / Outpost 11 / Klondike


Ey, da bin ich wieder, so kurz vor dem Weekend! Wie gesagt ging es nach Ben Hur weiter mit Historienepen, weshalb sich auch hier nochmals ein Vertreter findet. Dann etwas Gefühlskino und noch etwas Schnee!! Meinen verfassten Kommentar zur Miniserie Klondike hab ich euch unten auch noch angehängt. Also wie immer viel Spaß bei meinen subjektiven anSICHTEN und natürlich ein klasse Wochenende!!!! Feel Free! (Nicht nur am Weekend ;)
 





The Majestic
(PayTV)
USA2001
Die 50er Jahre: Peter Appleton (Jim Carrey) ist Drehbuchschreiber für Hollywood. Wobei seine Drehbücher auch öfter mal nach den Interessen des Studios verramscht werden, er seinen Namen jedoch gerne mal auf einem erfolgreichen Film sehen würde. Als es für ihn gerade mal gut läuft wird jedoch aufgedeckt, dass er in Jugendjahren an einer kommunistischen Veranstaltung teilnahm. Dass er das nur machte um ein Mädchen zu beeindrucken ist der Politik und den Filmstudios jedoch Einerlei. Sowas macht sich in der Öffentlickeit alles andere als gut, weshalb bis zu einer möglichen Verhandlung all seine Arbeiten eingezogen und auf Eis gelegt werden.
Er betrinkt sich, hat mit dem Auto einen Unfall und wird am nächsten Morgen in einem Provinzörtchen angespült. Unter völligem Gedächtnisverlust leidend kann er sich an nichts mehr erinnern, auch nicht wer er ist! Die Bewohner des heimlichen Örtchens scheinen ihn jedoch zu kennen, oder zumindest für jemanden halten ....

Den Film kann man fast unmöglich mit heutigen Maßstäben werten, denn so wie er hier das Kino und die Filme der 50er und sogar noch vorher einbringt - natürlich auch in dieser Zeit spielt - genauso überschwenglich und sentimental kommt er auch selbst daher. Peter wird hier von den Leuten herzlich aufgefangen, sie sehen in ihm einen verlorenen gegangen Sohn, da das Örtchen wirklich drastisch viele im Krieg verloren hat. Die Kleinstadtbürger in ihrem lieblichen, naiven Verhalten und der Hoffnung, die sie dem neuen Bürger aufhalsen ist rührselig... soviel hängt an ihm, er ist für die ganze Stadt ein Lichtblick, dem Krieg doch nicht alles vermacht zu haben.

"The Majestic" ist in seiner doch recht einfachen Geschichte altmodisch inszeniert und erweckt damit nicht nur die Magie des (alten) Kinos, sondern auch einige Gleichnisse, was sehr charmant rüberkommt! Auch wenn es nicht immer funktioniert, da man doch merkt, dass es darauf zugetrimmt wurde. Manchmal wird auch die Kamera einfach zu lange draufgehalten und Szene für Szene ausgedehnt. Doch die Kulissen sind toll, besonders das Alte zu restaurierende Kino, eben das Majestic, ist für uns Fillmfreunde der Inbegriff purer Film-Nostalgie, eingebettet in roten Samt.

Neben dem Seitenhieb auf Hollywood und der politischen Diskrepanz zwecks des Kommunismusproblems welches zwischendurch immer wieder mal auftaucht, ist der Film aber vielmehr eine Liebesgeschichte um verloren-gegangene Helden!

Sogar mal richtig angenehm wenn Jim Carrey keine Fratze runterreißt, sondern sich ernstzunehmend einfühlt. Laurie Holden (Andrea aus TWD) spielt hier die liebeswerte Dame mit hohen moralischen Zielen, verkleidet als noble Vorortlady. Amüsant ist ein Cameo von Bruce Campbell als damaliger Filmstar. Er hat zwar nur einen kurzen s/w Auftritt aber er scheint sichtlich zu passen, in seiner Rolle als abenteuerlicher Clark Gable Verschnitt.

Also wenn man wieder mal eine Geschichte erleben will, die wie damals zu Frank Capras Zeiten schon das Gute im Menschen hervorhebt, indem es über das menschlich Betrügerische siegt und dabei herzlich triumphierend einen emotionalen Siegeszug bereithält, dann freut man sich GANZ EINFACH!! Ich mag den Film, da ich die alten Klassiker Capras liebe, auch wenn man merkt das dieser Charme heut leider nicht mehr ganz funktioniert und in einem s/w Film einfach authentischer aufgehoben ist, so bleibt es doch eine liebliche Hommage mit einigen echt herausragenden Momenten!



Urlaubsreif (Blu-Ray)
USA2014 – Blended
Jim (Adam Sandler) und Lauren (Drew Barrymore) sind beide schon länger Single und auch noch alleinerziehende Elternteile. Jim hat 3 Mädchen und Lauren 2 Jungs die es zu bändigen gilt. Nach langer Dating-Abstinenz treffen die beiden aufeinander, was für beide als ein schreckliches Date zu verbuchen, und schnell wieder zu vergessen wäre. Doch die beiden treffen unerwünscht wieder aufeinander, gefolgt von einem gemeinsamen zwangsbeglückten Urlaub in Afrika …

Ok! Die Story ist grundsätzlich recht gewöhnlich/bekannt, auch vorhersehbar und an Klischees fehlt es genauso wenig. Die Lacher/Schmunzler sind vorerst mehr dünn gesät und gehen im halbamüsanten Single-/Familiendrama recht unter, doch dann nimmt die Gagdichte zu, lockere Urlaubsstimmung kommt auf und es finden sich sogar richtige Schenkelklopfer. Immer wieder mal gepaart mit gelungenen gefühlvollen Momenten, die sogar die Tränendrüse kitzeln. Nicht nur zwecks den (erwartet) harmonischer werdenden Begegnungen, sondern auch aufgrund der Lebensfreude die in allen wieder geweckt wird. Auch wenns oftmal kitschig wird, besonders beim Trällern von "Somewhere Over the Rainbow", so sind diese Einsätze auch genauso gelungen und die Gesichter der Kiddies sprechen herzige Bände. Besonders die ganz Kleine (Alyvia Alyn Lind), Jims Tochter, ist mehr als entzückend!

Die Jungs von Lauren hingegen mehr überdreht und nicht zu bändigen. Auch kein Wunder, da die beiden keine männliche Bezugsperson haben die mit ihnen mal (spielerisch-pädagogisch) Aggression abbaut. Umgekehrt geht es auch Jim im Umgang mit seinen Mädls in Sachen Frauenprobleme. Gerade seine 15jährige Tochter (Bella Thorne), die völlig burschikos und mit miesem Haarschnitt, vom Vater mehr zum SportlER trainiert wird. Natürlich erkennt der Zuseher das feine feminine Gesicht und das offensichtliche Verwandlungspotential, das Lauren dann auch aus ihr hervorkehren darf. Genial der Schwanen-Auftritt wegen der Triple Musik-Combo dazu!! (Its the …)!!

Einige von Sandlers Happy-Madison Freunden kommen gelegentlich auch wieder zum Zuge. Kevin Nealon hat sogar eine größere Rolle, Allen Covert ist wieder als 10-Sekunden-Tom unterwegs, oder die Transsexuelle Alexis Arquette die auch beim Hochzeitssänger schon Boy George huldigte und Jonathan Loughran darf wieder einen auf Schielauge machen. Die Sportler Shaquille O’Neal und Terry Crews dürfen auch ein wenig herumalbern, wobei Expendable- Crews ganz schnell die Nervgrenze ausgelotet hat!!

Diese gegenseitig liebenswerten Ergänzungen/Bereicherungen in Sachen Familiensinn, die wirklich allen in ihrer Entwicklung zuträglich sind, sind der große Aufhänger des ganzen Films und obwohl alles kommt wie erwartet, dennoch gelungen umgesetzt. Von unterhaltsam bis peinlich witzig, doch auch mit Gefühl. Nicht zuviel, nicht zu wenig und besonders auch ohne Hektik, sodass der Film mit seinen 117 Minuten selbst gegen Ende angenehm ausklingen darf.

Die beiden vorangegangen Zusammenarbeiten von Sandler und Barrymore "Eine Hochzeit zum Verlieben" (1998) im völlig gelungenen 80ties Retrostil und dann noch "50 erste Dates" (2004) mit gekonnter Amnesiegeschichte, konnten mich im romantischen Filmkreisel überzeugen - beide Filme mag ich sehr! Die Geschichte von "Urlaubsreif" hingegen ist total gewöhnlich und hat nicht wie die Vorgänger etwas herausragendes, weshalb ich vorerst wenig Hoffnung hatte, dass der Film noch zündet und wollte ihn schon abstempeln, aber dann zog er stark nach und überzeugte schlussendlich in seinem lebenslustigen Gesamtpaket! Hätte nicht gedacht, das er (fast) an die beiden anschließen kann, hat mich letztlich aber doch glücklich gemacht!



El Cid (TV)
USA1961
Spanien im 11.Jahrhundert, die Mächte kämpfen jeweils für ihre Religion, ein Kampf Christen gegen Mauren bringt Krieg und Unruhen über die Länder. Rodrigo Diaz (Charlton Heston) gerät als Sohn eines Fürsten, aber eigentlich als normaler Bürger, in diesen Kampf und nimmt feindliche Gefangene. Er soll sie dem König ausliefern, entscheidet sich jedoch in einer großen Geste und unter einem Versprechen der Feinde, sie freizulassen. Um die Auseinandersetzungen zu beenden und Vertrauen zu schenken. Den Kreislauf des Krieges mit einer reifen, überlegten und nicht alltäglichen Strategie Frieden zu schaffen. Sehr gegen die Überzeugungen des Königs!

Gleich zu Filmbeginn stellt dieser Akt eine bedeutende Szene dar und eröffnet das Wesen, des später nur noch El Cid (Der Herr) genannten, Mannes. Durch diese Einstellung ist jedoch der schmale Grad zum Verräter nicht weit, selbst wenn der Gedanke fortschrittlich für eine völkergemeinschaftliche friedliche Zukunft sein könnte. Die meisten denken hier jedoch nur an ihre eigene Religion, bzw. ganz besonders an ihr machtvolles Ansehen und wollen das auch weiterhin mit Krieg durchringen. Dabei liefert der Film nicht nur Verhandlungen/Kämpfe um dieses Thema, sondern weitet sich immer mehr auch in Intrigen und einzelne Interessenskonflikte aus. Einen besonderen Stellenwert nimmt auch die Geliebte von El Cid ein, die gleichzeitig auch die Tochter vom Schwertführer des Königs darstellt. Da El Cid hier nun als Verräter an der Krone gilt und sogar noch etwas geschieht das niemand erwartet, entsteht hieraus eine bittere Hassliebe, welche durch Sophia Loren ihr gekonnt zerrissenes Antlitz bekommt.

Charlton Heston fällt bei mir immer nur als Akzeptanzkanditat auf. Ich muss ihn echt nicht haben, sehe aber gerne einige seiner Filme da mir sonst großes Kino entgehen würde. Dadurch steht eben immer die Geschichte und alles andere im Vordergrund, da mir Heston einfach zu hölzern wirkt, dafür aber stets solide bleibt.

El Cid ist in seiner Geschichte schon etwas komplexer als manch ruhig, und auf die Länge erzählter Monumentalklassiker. Durch Intrigen, Familienfehden, Il(loyalität) und Seitenwechsel von Figuren, und gerade durch die zwischenmenschlichen Zwiespälte die hier gleichzeitig in Liebe und Hass auftauchen, bekommt die Sache schon eine gewisse Vielfältigkeit der man auch folgen muss. Wer kämpft jetzt für welche Seite, dem ist noch zu trauen und was gilt es eventuell noch miteinzurechnen?

Der Historienfilm ist zwar gegen Ende ein wenig abstrus – steht aber auch so in der wahren Geschichte/Legende - kann aber bei Zuneigung zu solchen Epen ohne Zeitverschwendung angesehen werden. Gerade das Einsetzen des Nationalhelden für eine friedlichere Gerechtigkeit ist doch rühmlich und sehenswert, wenn natürlich aus heutiger Sicht nicht alles frei von Moral eingefädelt ist – immerhin vergießt er auch mal fragwürdig Blut - dennoch filmreif!!



Outpost 11 (Blu-Ray)
GB2012
Ein zweiter hundertjähriger Krieg ist immer noch im Gange und eine britische Einheit von 3 Mann ist in einem Außenposten der Arktis einquartiert. Wir schreiben das Jahr 1955 und die Einheit hat eine Funküberwachung über, um eventuell Feindesnachrichten abzufangen. Doch dann tun sich ganz andere Probleme auf ...

Das Szenario wäre eigentlich schon mal super, mittig in Schnee und Eis, eine ganz abgelegene Hütte, welche inhaltlich immer mehr mit unheimlichen Vorgängen aufwartet. Leider wird die Kälte visuell aber zuwenig einbezogen, nur wenn wieder einmal jemand auf Hasenjagd geht oder auch ein anderer Aussenposten erreicht werden will - was einen Tagesmarsch darstellt. Der Rest spielt sich nur innerhalb der technisch beladenen Hütte ab. Man könnte meinen ein tolles Kammerspiel würde einen erwarten, doch leider getäuscht. Nur ganz langsam schreitet die wirre Geschichte voran, würde aufgrund der rätselhaften Vorgänge sogar Spannung hergeben... aber es wird sich einfach nur im "Wahnsinn" verzettelt! So verwirrend, dass selbst auf dem Cover eine andere Story als Klappentext abgedruckt ist, denn von Ausserirdischen hatte ich nunmal keine Spur gesehen, obwohl, ok, nur ganz weit hergesponnen könnte man das eventuell so betrachten, macht die Sache aber auch nicht sinnvoller oder gar besser!

Neben den 3 Darstellern, einem jungen, zwangs-einberufenen Soldaten der stets vom regelsteifen, staatshörigen Altsoldaten schikaniert wird - der Alte fummelt übrigens ständig an sich selbst rum - gibt es noch einen freundlichen Kommandanten mittleren Alters. Allesamt zwischen gutem und laienhaftem Schauspiel. Leider zuwenig bindend. So bleibt das sehenswerte eher die Hütte... die beherbt einen Art Heizungsraum, beladen mit einem Kupferkessel, Rohrleitung, Flanschverbindugen, technische Armaturen und allerlei weiterer Steampunk-Nuancen, wobei auch manch weitere technische Ausstattung der Hütte einen Bogen von 1955 bis zu futuristischen Einlagen hergibt, als Beispiel einen speziell aussehender Computer oder ein VHS-Band, ja echt - letzteres könnte aber auch einfach nur ein Filmfehler sein! Diese Sachen sind zwar manchmal ganz sehenswert aber doch merklich zu sauber und neu, also aalglatt darauf hingetrimmt. Sonst wären die Kulissen durchaus gelungen!
 
Aber zurück zum Kupferkessel, der hat etwas mysteriöses inne, wobei mal die Rede von "unzulässigen Wissenschaften" ist und es so scheint als würde hier für den Krieg etwas biologisches gezüchtet. Was als Spinne(n) und weitere eklige Ausformungen durch die Hütte fleucht. Es könnten aber auch nur die Paranoia der Crew sein, die womögllich mit einem Nervengift angegriffen wird um sich gegenseitig zu erledigen? Irgendwas in diese beiden Richtungen kann/darf man sich zusammenreimen, denn der Film legt offenbar mehr Wert auf reinen Wahnsinn und findet es nicht der Mühe Wert etwas konkreter anzugehen. Was ihn letzlich so sinnfrei macht, dass man wohl nichtmal ein richtiges Drehbuch braucht! Und das merkt man ihm über weitere Strecken auch an, leider! Wie man sowas richtig macht, merkt man als Beispiel bei Pontypool! Das steckt der Wahnsinn viel besser im Detail und kann im Gegenzug auch auf die Dauer binden, anstatt zu langweilen!
 
War aufgrund des Schnee- und Stimmungssettings ein günstiger Blindkauf, darf die Sammlung aber schnell wieder verlassen... leider gegen Ende immer mehr zu uncool trashiges daraus gemacht, oder einfach nur absurd verwirrend geblieben. Das Gute hab ich schon textlich herausgepickt, denn Rest kann man sich definitiv sparen!
 


Klondike (TV)
USA2014
Lief im TV und zeigt die echt skrupellosen Machenschaften rund um das Goldfieber zur Zeit etwa 1897-1899. Die Charakere sind echt durchwegs bitter und der Tod läuft einem in dieser Miniserie oftmals über den vereisten oder matschigen Weg. Die verschneiten Landschaften sind wirklich sehenswert aber für mich hatte die Serie zuviele Gauner anstatt einer richtigen Geschichte und ist recht pessimistisch, wenn wohl auch realistisch!! Dennoch ist sehr viel unmoralisches für den Dramaanteil eingeflochten, wobei gerade Tim Roth als ganz übler Zeitgenosse aufwartet. Sam Shepard gibt es als Priester, die Indianer bekommen ihren kleinen Stellenwert wie die Mounties und auch ein Schriftsteller darf seine Geschichte nicht verpassen. Der Hauptdarsteller (Richard Madden) spricht oft stimmungsgeschwängert aus dem Off und wird durch die Gegend und ihre verdorbenen Menschen desillusioniert oder sogar geläutert, dabei darf er auch ein wenig mit der gebranntmarkten Dame vom Sägewerk (Abbie Cornish) "verqueren". Kostüme und Ausstattung sind eigentlich ganz sehenswert, lassen aber doch auch zeitlich unpassendes durchblitzen!

Kann man mal gucken, muss man aber nicht. Für mich persönlich zuviel primitives Drama und somit keine einfühlsame emotionale Anbindung. Deshalb leider zu wenig mitreißend!
 



 

(Bilder: bluray-disc.de/amazon.de)

 

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