Weihnachts-anSICHTEN #4
21. Dezember 2016
Donovans Reef
USA1963 - Die Hafenkneipe von Tahiti
Eine Handvoll Navysoldaten hat nach dem Krieg ihr persönliches Paradies auf Haleakaloha gefunden. Einer schmucken Südsee-Insel mit liebherzigen Insulanern, welche die forschen Draufgänger als eine der ihrigen aufgenommen haben. Der Doktor unter ihnen, William Dedham (Jack Warden) kümmert sich um die Inselbewohner, während John Wayne mehr oder weniger seine Bar auf Vordermann hält und Cesar Romero (der Joker aus dem Adam West Batman) mitsamt Butler den Genüssen der Insel frönt.
Aufregung kommt in die Sache als Lee Marvin (wieder) auftaucht, und dann auch noch die Tochter von Doktor Dedham, die ihren noch nie gesehen Vater um sein Erbe bringen will… John Wayne empfängt sie gleichmal herzlich forsch!!!
Der letzte Film, indem Regisseur John Ford und sein Haudegen John Wayne zusammenarbeiten (Stagecoach, Der schwarze Falke, Der letzte Befehl, Der Mann der Liberty Valance erschoß), und zur Abwechlsung mal andere Töne als sonst anschlagen.
In Donovans Bar geht es unter tropischer Kulisse zwar eigentlich recht liebenswert zu, zwischendurch gibt man sich aber auch gern mal auf die Zwölf - für eine Kneipenschlägerei aus Jux und Dollerei hat man hier nämlich immer Zeit! Anderweitig versucht die angekommene Tochter Amelia (Elizabeth Allen) ihrem Vater unmoralisches Verhalten nachzuweisen um ihn um sein Erbe zu bringen, muss aber immer mehr feststellen, wie fürsorglich ihr Vater eigentlich ist. Zuvor hat man noch reichlich Zeit die Insel zu erkunden, 3 süsse Kinder liebzugewinnen und sich mit John Wayne eine elegant-barsche Screwball-Fehde zu liefern.
Obwohl die Geschichte selbst nicht viel hergibt, lebt man neben der phänomenalen Kulisse und seinen herzigen Bewohnern, vom mega-gut-gelauntem Cast! Was man hier an Gags abliefert ist unübertrefflich! Der männliche Trupp agiert wie ein wildgewordener Haufen, gerade Lee Marvin und der Duke haben sich einiges mit den Fäusten zu sagen (doch immer nur aus Kumpel-Spaß), Wayne ackert mit seinem Militärjeep quer über die Insel, und den Großteil der Komik, streift das konträre aber ausgiebig-amüsante Aufeinandertreffen von edler Etikette (Elizabeth Allen) und der rüden Art Donovans (John Wayne) ein! Egal ob treffliche Sprüche oder Situationskomik, hat man überraschend viele, gute, beiläufige Gags - und sei es nur im (Liebes-)Abenteuer mal vom Jeep zu plumpsen!
Der Altersunterschied der beiden mag zwar fragwürdig erscheinen, Wayne hatte Ford auch wieder Maureen O’Hara vorgeschlagen, nach einer Weile siegt aber der Liebreiz um es zu ignorieren.
Darüber hinaus geht dieser Kulturclash zum Träumen und Verlieben dann auch noch als Weihnachtsfilm durch: Besonders die familäre Herzlichkeit mit den 3 gut gelaunten Kindern und der freundschaftliche Zusammenhalt der Männertruppe, bereichern im emotionalen Sektor... und man feiert dann sogar noch tatsächlich Weihnachten!
Ein schicker Weihnachtsbaum wird zwischen den Palmen gefällt, aufgeputzt, eine Messe inklusive Krippenspiel gefeiert –Achtung: in dieser Kirche kann es sogar regnen!- Jingle Bells geträllert und sogar noch „Stille Nacht“ auf Insulanisch und Englisch! Wie schon „Wir sind keine Engel (1955)“, Weihnachten ausnahmsweise mal unter umgarnenden Südsee-Ambiente!!
Weihnachtsbaum an Bord!
Bildquelle: theCJ2Apage.com / Copyright: John Ford Productions / Vertrieb: Paramount
Der Empfang der Insulaner ist phänomenal, es schmiegt sich ständig Südsee-Geplänkel um die Ohren, Wasserskifahren kann holprig werden, dennoch hat man auch ein kleinwenig zum Erkunden/Entdecken: Egal ob Insel-Historie, Hintergründe zum Vater oder der Vergangenheit der ehemaligen Soldaten. Dazu viel zu lachen und reichlich Gefühl!
Ich würde ihn trotz der perfekten DVD-Quali sogar noch auf Blu-Ray kaufen -sollte er mal kommen- um ihn trotz der sonnigen Ausgelassenheit, auch noch separat zu meinen Weihnachtsfilmen zu packen.
Trivia: Lee Marvin und John Wayne haben im Film am selben Tag Geburtstag, dem 7. Dezember, was auch das Angriffsdatum auf Pearl Harbor darstellt, das im Film indirekt mal Thema wird.
Der fiktive Inselname Halekaloha bedeutet salopp übersetzt soviel wie „Die Heimat des Lachens und der Liebe“ was wirklich perfekt passt!
Die kleine Lady
D/AT2012
Eine, der ach so vielen Adaptionen des kleinen Lords, nun im Vergleich mit dem bekannten britischen Ableger aus 1980 – wenn auch nur fürs Storyverständnis, für den Sehgenuss sollte man nämlich keineswegs Vergleiche zum herausragenden Brit-Remake ziehen.
Die Ausgangslage amerikanischen Ursprungs behält man bei, schickt die kleine Lady –man tauschte zur Abwechslung mal die Geschlechterrollen- jedoch nicht nach England, sondern auf ein österreichisches Schloss. Die kleine Lady (Philippa Schöne) soll auf ihr adeliges, aristokratisches Erbe vorbereitet werden: Das liebreizende Kind, den kleinen blonden Engel, möchte man zur Etikette-tragenden Comtesse/Gräfin formen!
Da die Kleine sich in dieser filmischen Auslegung jedoch vielmehr als Wirbelwind herausstellt, sorgt gleich mal für sehr viel mehr (rüderen) Humor. Auf plumbe Weise versucht man sogar den Kampf für Frauenrechte -eine kleine Suffragette- einzubinden.
Grundlegend übernimmt man aber die Story 1:1, so natürlich auch den Hass der Großmutter (Hörbinger) auf die Mutter (Christiane Filangieri) und den nervigen Erbschleicherbetrug, den man hier sogar nochmals mehr ausreizt um finales, giftiges Drama zu schlagen. Anderweitig versucht man kleine inhaltliche Details einzuflechten um der bekannten Geschichte doch auch etwas Abwechslung einzuhauchen. Statt Squaredance schlägt man deshalb eben mal Räder beim Tanzkurs - u.a.
Die typische Hölzernheit deutschsprachiger Filme verbreitet einen schalen Ersteindruck, besonders Veronica Ferres, die hier die Rolle des Ladenbesitzers, sowie die der Hebamme zu vereinen scheint, setzt in doppelter Hinsicht darauf, aus der Rolle zu fallen! Anderweitig gibt man sich aber doch wieder talentiert: Neben der kleinen Grinsekatze von Lady, verzaubert auch die Mutter (Filangieri), ebenso herausragend agiert Xaver Hutter in seiner Nebenrolle als adeliger Bote/Hausverwalter. Christiane Hörbinger als zickige, reife Dame erfüllt als kaltherzige Gräfin eigentlich ein ihr schon rollenbekanntes Klischee.
Herausragenstes Element dieser Adaption stellt das erstklassige Dekorationsdesign dar, das durch die typisch-klare Fernsehoptik zwar auch Künstlichkeit verbreitet, aber mitsamt den Kostümen doch durchwegs erstaunliches, zeitgenössisches Ambiente ausstrahlt – oftmals sogar für wunderbar satte Farben sorgt. Die wichtigste Eigenart bezüglich des um-den-Finger-wickeln der herzlosen Gräfin durch die süsse Enkelin, erreicht hier jedoch nicht mal Ansatzweise die Raffinesse des britischen Drehbuchs (1980); hier muss stattdessen leider Trotz und Geheule herhalten um das Herz der Aristokratin abrupt zu erweichen.
Anstatt kühlen Britflairs, ein leicht sonniger, kühler Herbst- und österr. Schlossflair, statt Klasse aber vielmehr den Charme von TV-Märchenfilmen. Für eine vorweihnachtliche Zwischensichtung in Ordnung, allgemein aber doch zu aufgesetzt. Außerdem holt man zu Ende leider auch nicht zum Weihnachtsfest aus.
Stille Nacht – Mörderische Nacht
USA2008 - While She Was Out
Ein schickes Intro mit Kinderzeichnungen, um sowohl (etwas gruselige) Weihnachtsstimmung, als auch schon manch Locations des Filmes abzuzeichnen. Ein nasser Winterabend, eine schön beleuchtete Vorort-Siedlung, dazu ein unheimlich-stimmender Score und mittendrin Della (Kim Basinger), als gebeutelte, etwas depressive Mutter. Ein chaotisches Haus und ein gewaltbereiter Mann (Craig Sheffer) machen ihr Leben zum eintönigen und mühseligen Hamsterrad. Nur noch einige Stunden zur Bescherung, ergreift Della nochmals die Flucht um in der überfüllten Mall etwas Geschenkspapier zu besorgen…
… was danach passiert, wird der Mutter aber gewiss jede weitere Weihnacht nachhallen.
Eine verzwickte Parkplatzsituation eskaliert, und fortan steht für die Mutter erneut Flucht auf dem Plan! Eine abgelegene Baustelle und ein raues Waldgebiet, werden zum Brennpunkt für die Nacht des Hl. Abends.
Der Score verdichtet sich im Takt der fortlaufenden Rasanz und die 4 Jungs, die vor nichts zurückschrecken, machen sich obszön auf die Jagd nach der Blondine mit den Gummiboots und dem roten Werkzeugkasten!
Kim Basinger und Lukas Haas agieren gewohnt gut, Haas darf als böser Junge sogar als facettenreicher Psycho aufspielen, der Rest des Castes gibt sich gelegentlich ein paar Drehbuch-Peinlichkeiten, wie unnütze Sprüche bez. eines „bösen Geistes“ (im Wald)… dennoch gestaltet sich der Überlebenstrip durch die verregneten Wälder recht spannend und körperlich fordernd.
Trotz kleiner inszenatorischer Stolper–Baumstümpfe, haut man bei den Tötungen rein, und gibt sich auf der labilen Flucht zu etwas Hardrock (-Verhalten), als recht kurweiliger 80 Minuten-Survival-Thrill.
Bis zum Ende der Nacht hat man Della gewiss aus ihrer Apathie gerüttelt!
Wenn es in erster Linie auch nur ein "primitiver" Überlebenskampf wurde, so hat sich Regisseurin Susan Montford für ihr Regiedebüt zumindest in zweiter Ebene einges dabei gedacht, Basinger für einen „brutalen Selbstfindungstrip“ durch die „urigen Wälder“ (Vancouvers) zu schicken.
An die Synchro -die anfänglich recht übel wirkt- muss man sich zwar erst gewöhnen, dann überzeugen jedoch Location, Stimmung und kleine (tiefgreifende) Verhaltensabsurditäten. Für steile Weihnachten demnach einen Lauf wert!
Der Hobbit
23. Dezember 2016
Die Vorgeschichte zu J.R.R. Tolkiens „Herr der Ringe“ wurde doch recht zeitnah in Folge abgedreht, um dann Jahr für Jahr (2012-2014) rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft dem Publikum der Lichtspielhäuser die Augen zu weiten.
Und obwohl die Filme selbst mit Weihnachten nichts am (Zauber-)Hut haben, eignen sich märchennahe, sagenhafte Fantasyepen ausgezeichnet für eine Sichtung zur heimeligen Zeit. Wie schon die Herr der Ringe–Trilogie, die Harry Potter Reihe oder auch die Chroniken von Narnia -noch ungesehen-, lässt man sich gern in andere Welten entführen und auf magische, als auch kolossale Weise von legendären, langlebigen Geschichten verzaubern!
Nach damaliger Sichtung des ersten Hobbit-Teiles entschied ich mich deshalb, weitere Ausflüge nach Mittelerde bleiben zu lassen bis die komplette Trilogie vorrätig ist.
Und mir die drei Prequels (zu HdR) dann auch noch lange für eine Sichtung zur Vorweihnachtszeit aufzuheben - Vorfreude ist bekanntlich ja eine ganz besondere Freude!
Nun war die Zeit endlich erkosen, einen adventlichen, kultbeladenen Ausflug in die Welt der Mythen und Helden dieser erdigen Gemeinschaft anzugehen.
Im Auftakt der Trilogie macht sich Bilbo Beutlin daran, eine Geschichte für seinen Neffen Frodo aufzuschreiben, um ein Abenteuer zu erzählen, das sich 60 Jahre zuvor (vor Herr der Ringe) begab…
Eine unerwartete Reise (2012)
Der junge Bilbo Beutlin (Martin Freeman) ward vom Zauberer Gandalf (Ian McKellen) auserkoren, um als Meisterdieb eine Bande von Zwergen zu begleiten. Die Zwerge, damals ihrer Heimat, dem Berg Erebor beraubt und dem Drachen Smaug ausgeliefert, wollen ihre Festung mitsamt des überschäumenden, innenhabenden Reichtums zurück. Prinz Thorin von Eichenschild (Richard Armitage) hat in letzter Erbfolge Anspruch auf den ARKENSTEIN, einem Edelstein/Juwel, dem Herzen des Berges Erebor. Bis dort hin ist es jedoch eine lange, erschwerliche, und von dunklen Mächten verzehrende Reise…
Auf, auf… auf die Ponys! Vorbei an Riesentrollen, wunderbaren Naturkulissen/Tierwelten, durch den Grünwald ins Bruchtal, über die Berge mit Steinwesen hinweg in tiefe, gefährliche Orc-Höhlen und per Riesenvogel-Fluglinie ein Stück des Weges näher dem Ziel…
Die anfänglich Zusammenkunft (Leerung der hobbitschen Speisekammer) noch recht ausgeweitet –hätte sich in diesem Ausmaß viel besser im Extended Cut gefügt- macht man im Auftakt jenes zeitschindende Element leider noch ruchbar. Etliche Rückblenden und Zwischensequenzen vereiteln doch etwas das gemächliche Ankommen in dieser so fantastischen Welt.
Stellen anhier die Zwerge gänzlich unerschrockene Krieger dar, hat der eher bequemliche, aber doch abenteuerhungrige Hobbit hingegen noch so einiges vor sich – um sich zu beweisen, einer der Ihren zu sein. Und dabei sogar noch den Einen Ring zu finden!
Smaugs Einöde (2013)
Durch den verwunschenen Dunkelwald (einst noch Grünwald) im Kampf gegen Bestien, ein Abstecher in die Welt der Elfen deren Gefängnisse es zu entkommen gilt, flussabwärts auf einem Ritt in Fässern… und stets die Orcs hinter einem her. Auf dem Weg nach Erebor muss sich vorausgehend aber noch in die Seestadt Esgaroth eingeschlichen werden, auf der eine Prophezeiung liegt, die sowohl die Zwerge als auch die Familie von Bard (Luke Evans) in ihr Schicksal ziehen wird. Nach einigen zu lösenden Kniffen, hinein in die tiefsten Schatzkammern Erebors, wo erst die eigentliche Aufgabe des Meisterdiebes Bilbo Beutlin liegt/lauert.
Doch der wachende Drache (Benedict Cumberbatch) ist entfesselt!
Vom Dunkelwald berauschte Zwerge, eine mehr als eklige Spinnenschlacht, die Liebe von Zwerg Kili zur Elbin Tauriel (Evangeline Lilly) ruft auch den (schon bekannten) Gefährten Legolas (Orlando Bloom) zum fortwährenden, flinken Elbeneinsatz im Kampf gegen das Böse hervor, unterdessen lüftet Gandalf weitaus finstere Mächte im Verborgenen (Dol Guldurs), die mit Saurons Auge etwas kolossal Dunkles einläuten könnten.
Alles endet mit dem wütenden Anflug Smaugs auf die Seestadt Esagaroth, um im größten Cliffhanger der Reihe auch nicht umhin zu kommen, gleich eilends die nächste Scheibe in den Schlund des Players zu werfen.
Die Schlacht der fünf Heere (2014)
Während Gandalf in Gefangenschaft geriet, ist in der von Feuersbrunst bedrohten Seestadt, Bard als einziger des Mutes, es mit dem Drachen aufzunehmen. Nach einem Kampf immenser Zerstörungskraft und vieler menschlicher Verluste, sich auch schon der nächste Kampf um den Berg Erebor anbahnt.
Thorin von Eichenschild plötzlich von Frevel (einem bösen Willen) eingenommen, lässt die Fronten nur noch mehr verhärten, sodass sich bald böse Mächte, Orcs, Zwerge, Menschen (unter Führung Bards), Elben (unter Führung Thranduil) und manch weiterer, staunenswerter Instanzen, zur überdimensionierten Schlacht einfinden.
Die bis an den Rand befüllten Schatzkammern Erebors sind für jeden von Interesse. Die Frage ist nur ob Macht, Gier und Verblendung, oder aber doch loyaler Zusammenhalt obsiegen.
Gandalf muss erstmal befreit werden, um einen hierbei mit nur allzubekannten Gesichtern (und auch Formen des Bösen) zu erfreuen/einzunehmen, bis das Fantastyspektakel ihre (vorerst) letzte Schlacht in ergiebiger Zeit und visueller Brillanz vollumfänglich auskostet.
Manch Luftaufnahmen des wimmelnden Schlachfeldes nur so vor mannifaltigen Details strotzen und das leichte Fallen von Schnee, der umkämpften Szenerie rundum Erebor und Thal, nochmals eine gewisse Ehrhabenheit verleihen. Die Liebe einer Elbin, als auch die flinken Pfeile Legolas gelegentlich dazwischen, hat man es ebenso mit den zwei gewaltigen Orcs Balg und Azog aufnehmen.
Eigentlich braucht es für die simple Geschichte des Hobbits nicht viel, um diese fantastischen Welten, Weissagungen und legendäre Figuren mit bedeutendem Charme zu füllen. Hinzu etwas Action, zahlreiche Kreaturen, Freunde und Feinde, um die langwierige „Laufzeit“ nicht zur Bürde zu machen, im Gegenteil, man bekommt von all den exquisiten Details und den einzigartigen, herausragenden Kulissen Neuseelands fast nicht genug.
Dieses betörende Feeling, die innehabende Fantastik und der schwelgende Score von Howard Shore wollen einen einfach nicht loslassen. Sie öffnem einem nur noch mehr die Augen um deren visuelle Brillanz auszukosten, und das Herz um sich labend dieser märchenhaften Welt (mit seinen hellen und dunklen Mächten) hinzugeben.
Der (übermäßige) CGI-Einsatz stört natürlich hin und wieder, ebenso Green-Screen-Aufnahmen wie manch überzogener Ritt jenseits des Möglichen, dennoch wirkt großteils selbst das Unechte beachtlich. Jede weitere Kulisse und viele optischen Ideen, einfach nur ein facettenreicher, zum Leben erwachender Augenschmauß.
Sattgrüne Wiesen/Wälder, Holz-verschnörkelte Welten, wunderbare Steinreliefs, steinerne Klippen, verschneite Berge, sowohl beritten/-wandert, als auch nur ehrerbietend im Hintergrund, strotzt man hier einfach jeglicher Witterung. In diesem heilig wirkenden Naturell, ist man liebend gern Begleiter, Gefährte.
Vereinzelte aber weitreichende Verbindungen zur HdR-Trilogie wurden ganz wunderbar eingeflochten, um Stück für Stück anzuknüpfen, aber dennoch eine eigenständige Geschichte (in dieser mittlerweile bekannten Welt) zu erzählen. Der hobbitsche Ursprung des Rings, die finsteren Mächte des Nekromanten (Saurons), als auch bekannte Dörfer/Gebiete und Figuren geben sich die Ehre,... um mit Vertrautem zu binden, aber noch mehr mit Neuem zu begeistern.
Sechs Filme dieser ansehnlichen, aber auch gefährlichen Reise durch Mittelerde, lassen einen bisher durch Regisseur Peter Jackson –mich deucht er hat im Hobbit ein ziemlich ähnliches Cameo- in dessen Mythen abtauchen, oder dem Alltag entfliehen. Da kann es hin und wieder auch vorkommen, dass sie einem die Vorweihnachtszeit oder auch die Feiertage versüssen.
Zur Wahl stehen die Kinoschnittfassungen mit insgesamt 474 Minuten, als auch die Extended Fassungen mit 529 Min. Laufzeit erlesener Wanderungen und unermüdlichen Schlachtengetümmels.
Inklusive „Herr der Ringe“ kommt man dann mit 1031 oder 1255 Minuten zur vollen Mittelerde-Dröhnung, wobei man sich gewiss einiges spart, wenn man nicht mit langen Abspännen vorlieb nehmen möchte.
Da sich einige von uns aber, wie die Hobbits, nur noch mehr den Wanst (mit diesen Welten) vollschlagen möchten, regt sich etwas in den Weiten der Fangemeinde: Ein Ruf nach dem Silmarillion wird immer lauter. Eine Sammlung unvollendeter Werke von J.R.R. Tolkien, rund um mythologische Vorgeschichten und Hintergründe dieser ach so betörenden Welten, Geschichten, Legenden und Ringe. Ob man sich derer tatsächlich mal annehmen würde, oder es nur bei einem losgelösten Gedanken bleibt, sei vorerst mal dahingestellt.
Aber mir soll's recht sein!
Home Alone
25. Dezember 2016
Wenn der Godfather des 80s-Teenmovies, John Hughes, ein Drehbuch verfasst – er schrieb auch „Schöne Bescherung“ - und Chris Columbus als Garant für Familienunterhaltung noch Regie führt, dann kann das nur herzig-bombig werden! Obwohl Columbus sogar einen eigenen Kinderdarsteller casten wollte, fand er unter 400 ausgesuchten Kids niemanden, der sich besser eignete als John Hughes Empfehlung: Macaulay Culkin – den er noch aus „Onkel Buck“ mitbrachte.
Kevin allein zu Haus
1990 - Home Alone
Will man die Familie zwischendurch mal loswerden, weil die mitsamt Verwandtschaft ja ganz schön nervig werden kann - besonders wenn die Gefahr besteht dass dir dein kleiner Cousin (Kieran Culkin) ins Bett pinkelt -, kann die Sache tags darauf schon ganz anders aussehen… wenn sie wie vom Erdboden verschluckt ist und du plötzlich gaaaaanz allein Zuhause bist!
„Ich habe meine Familie verschwiinden lassen!“
Da wird erstmal alles gemacht was ansonsten verboten ist. Kann sich ja nun keiner mehr beschweren: Yihaaaaa!
Betthüpfen, das Haus auf den Kopf stellen, alles durchstöbern, reichlich denieren, ohne das die Familie einem was wegfuttert, außerdem kann man Zucker ohne Ende in sich reinschaufeln ohne nur eine Meldung über Karies zu hören, und man kann all die Filme gucken, die sonst nicht für eines Augen bestimmt wären. Haha!
Nur vorm Kellerofen muss man sich hüten… der scheint gefräßig zu sein!
Eigentlich kommt man sogar ganz gut zurecht…
„Ma’am! Ich bin 8 Jahre alt, und sie denken ich wäre hier aaaalleine!? Daaaas geeht dooch gaar nicht!!“
… wären da nicht zwei Ganoven, die sich die Feiertagsurlaube nutzen, um die gesamte Wohnsiedlung zu erleichtern! Als Harry (JOE PESCI) und Marv (DANIEL STERN), zwei Slapstick-Banditen wie sie im Buche stehen - und ebenso genial verkörpert - das erste Mal auftauchen, ist Kevin gerade beim Fernschlafen zum Trickfilm-Grinch. Der Drei-Käse-Hoch gerade noch eine Idee sie abzuwimmeln, werden sie jedoch wiederkommen… und darauf will man mit trickreicher Verteidigungsstrategie vorbereitet sein!!
„Das ist doch lächerlich. Nur ein Feigling versteckt sich unterm Bett, und ich kann kein Feigling mehr sein… ich BIN der MANN IM HAUS!“
Bevor es losgeht wird aber noch zum lieben Gott gesprochen:
"Bitte segne diese nahrhaften 5 Minuten Microwellenmakkaroni mit Käse und die, die sie mir so billig verkauft hat. Amen."
Die Uhr bimmelt, und los gehts! Man kann jetzt schon sagen, die zwei Pappnasen haben sich mit dem Falschen angelegt!
Es bleibt kein Zahn neben dem anderen, zumindest nicht wenn man Bekanntschaft mit einer schwungvollen Farbdose macht: Kaliber 5l!
An Know-How und Raffinesse mangelt es dem heimgebliebenen Knopf nämlich keineswegs: Er verbrennt dir deine diebischen Pfoten, macht dir Feuer am Hut oder BÜGELT dir gleich eins über die Visage. Führt dich auf Glatteis, NAGELT dir eine mit dem Luftgewehr und hält in dieser Teeren- und Federnaktion mords amüsant gegen die zwei Ganoven stand.
Wenn sich die beiden Tollpatsche mal grad nicht gegenseitig eins mit der Brechstange reinwürgen, dann tuts auch ne Tarantel! Für Barfuss-Marv kann man nur hoffen, dass er Tetanus geimpft ist!
Copyright: Hughes Entertainment / 20th Century Fox
Macauly Culkin brilliert mit seiner faustdick hinten den Ohren habenden Kindlichkeit als wunderbarer Raubauke, egal ob Sprüche, mundoffener Blick oder zappeliges Hochlaufen über die Treppe, die Mimiken/Gestiken sind einfach nur wunderbar lausbübisch und genauso zucker!
Der klingelingende Score von John Williams schöpft aus dem vollen Orchester, frohlockt zu jederzeit und setzt manch cartoonhaften Einlagen nur noch eins nach. Dem Grusel nicht abgeneigt, hat man mit dem ominös inszenierten Nachbarn, dem alten Marley mit Scheeschaufel und Boots (Robert Blossom), auch etwas kindlichen Schauder zu bieten!
Den Rest liefern Weihnachtshits sondergleichen: "Rockin around the Christmas Tree" (Brenda Lee) für etwas Party, "Have yourself a Merry Little Christmas" (Mel Torme) oder auch "Please Come Home For Christmas" (Southside Johnny Lyon) zum Runterkommen, "Run Rudolph Run" (Chuck Berry) für die eilige Fahrt zum Flughafen und dann noch "White Christmas" (The Drifters) zur Morgenpflege, damit Kevin auch seinen kultigen Aftershave-Kreischer anbringt. Das kultige Chor-Feuerwerk "Carol of the Bells" (Mykola Dmytrovych Leontovych) punktet bei mir immer wieder.
Wirklich genial gestaltet sich das phänomale Set-Design, das nur so vor weihnachtlicher Wärme sprüht indem es (un)aufällig alles mit den Weihnachtsfarben Rot und Grün durchzieht… allein schon die Tapeten (mit Weihnachtsmotiven) im Haus sind der heimelige Knaller. Ebenso präpariert man gewisse Utensilien, Flächen, Kostüme im kongenialen Farb-Feeling. Herrlich detailiert bis ins Letzte.
Während all dessen versucht die Mutter unentwegt zu Kevin heimzukehren. Einzig die Bekanntschaft mit dem Polkakönig des mittleren Westens (John Candy) - Polka!Polka!Polka! - will auf die Sprünge helfen.
Damit der weihnachtliche und herzerfüllende Abschluss auch rundum im Sack ist! Wir uns alle in die Arme fallen und die heile Welt wieder hergestellt ist. Mit Ausnahme von BUZZ Zimmer! ;)
Richtig schön! Und derbe spaßig!! :D
Zwei Jahre später setzte man mit selber Crew zur Fortsetzung an…
Kevin allein in New York
1992 - Home Alone 2: Lost in New York
Was der erste Teil an Originalität bot, macht der zweite weihnachtliche Lausbubenstreich mit Abwechslung wieder gut. Wenn die Story auch fast 1:1 wiederholt wird, gibt’s doch etliche neue Details, während man vordergründig mit neuen Locations punket. New York als Stadt versprüht doch etwas Weihnachtsflair, erweitert durch das Hotel, den Central Park, Duncans Spielzeugladen, sowie auch einer Wohnungs-Baustelle - für gewohnte, schmerzhafte Erinnerungen!
Bei der ersten, erneuten Begegnung mit der diebischen Personifizierung von Pinky und Brain, ähm... Marv und Harry, löst Kevin gleichmal einen Schreikrampf! Um sie kurz darauf gleich wieder mal aufs Kreuz zu legen. *hehe*
Über kurz oder lang läuft es erneut auf eine häusliche Jux-Gewalttat hinaus (Operation HO-HO-HO) und während Harry und Marv einstecken, als hätten sie mehr Leben als eine Katze, krümmt sich der Zuseher mehr als schon im ersten Streich!
Ziegelsteine fliegen tief, Strom belebt fließend, Zunder hatte man schon immer, und direkt auf die Zwölf gibt’s sowieso in allen Facetten. Harry darf wieder verkokelt Glatze zeigen und Marv macht sich bestens als begossener Lackpudel. Tja, die ehemals Veuchten Banditen bringen es auch als klebrige Zeitgenossen zum Brüller! Ebenfalls spaßig, wenn sich Marv im Handumdrehen alles aus der Umgebung zusammenklaut.
War es im ersten Ableger noch die Lieferung von Littles Neros Pizza die mich als Kind im Lachkrampf von der Couch auf den Boden wuchtete, ist es in New York neben der Ziegelstein-Aktion, wenn Marv unter Strom steht - bis zum Cartoon-Totenkopf - und plötzlich x Oktaven höher singt. Der Knaller!
Als furchterregendes Element inszeniert man dieses Mal statt des Nachbarn eine Taubenlady (Brenda Fricker) in schauriger Übertriebenheit und sorgt damit letztlich für reichlich Gefühl. Wobei dies durch die Passagen mit Duncan (Eddie Bracken) weitaus besser funktioniert. Der erneute Score von John Williams trifft es wieder kultig, wirkt jedoch gelegentlich etwas getriebener. Klasse Songs hat man ebenfalls im Rucksack mit "Jingle Bell Rock" (Bobby Helms) zum Pool-Plantschen, oder auch "Its Beginning to Look a Lot Like Christmas" (Johnny Mathis) zum Sightseeing der Metropole.
Kevin trifft insgesamt ein paar bekannte Gesichter (Ally Sheedy, Tim Curry, Rob Schneider…) und verärgert erneut mit der Fortsetzung des fiktiven Videohits „Angels With Filthy Souls“, dieses Mal muss nicht der Pizzabote, sondern das Hotelpersonal dran glauben…
„*Gewehrsalven* Frohe Weihnachten du widerliches Stinktier *Schüsse* und ein glückliches neues Jahr! *Peng!*“
Insgesamt also wieder richtig spaßig, und durch die verschiedenen Locations auch abwechslungsreicher. Während die Nebenstränge für Gefühl sorgen (Turteltauben), schlägt das Bestehende wieder direkt auf die "schmerzhaften Lachmuskeln"!
Das Setdesign New-Yorks dieses Mal etwas goldiger ausgelegt, gibt’s zwar nicht mehr ganz die geborgenen Weihnachtstöne Rot/Grün, leider auch weniger Schnee, aber das restliche Home Alone Feeling entschädigt erneut.
Wenn ich auch den ersten (etwas) besser finde, seh ich die Fortsetzung genauso gern im Anschluss!
Bleiben die ersten beiden Teile unangetasteter Kult, hab ich damals vor lauter Wiedererkennungsfreude den dritten Teil (1997) sogar noch im Kino gesehen. Teil 4 (2002) & 5 (2012) kamen mir jedoch nie vors Auge.
Achja, in beiden Home Alone Ablegern wird vom Rest der Familie Mcallister auf ihren Abwegen „Ist das Leben nicht schön?“ geguckt! In Paris auf Französisch, in Florida auf Spanisch.
Bei den beiden Neo-Weihnachtsklassikern kann man also gewiss nicht behaupten, dass man sich „nuuuuuuur gelangweilt“ hat! ;) Gaaaanz und gaaar nicht!! :D
Noch einmal Ferien
28. Dezember 2016
"Noch einmal Ferien" ist das Remake des britischen Films "Ferien wie noch nie" aus dem Jahre 1950 mit Alec Guinness. Beide Filme im Original den Namen "LAST HOLIDAY" tragend, schlüpft im Remake eine Frau in die Hauptrolle, um ebenfalls ihr Leben in den letzten Zügen nochmals reichlich auszukosten.
Was an Weihnachten mit einer Hiobsbotschaft beginnt, endet an Silvester mit einem emotionalen Feuerwerk,... weshalb sich die lebensbejahende Dramödie nur zu perfekt zwischen den Feiertagen macht!
Noch einmal Ferien
USA 2006 - Last Holiday
Georgia Byrd (Queen Latifah) arbeitet als einfache und unscheinbare Verkäuferin im Kaufhaus. Verschossen in ihren Kollegen (LL Cool J) aus der Haushaltswarenabteilung -weshalb sie schon mehr als einen Griller gekauft hat- aber viel zu schüchtern um einen Schritt zu wagen.
Ein kleiner Unfall an der Arbeitsstelle bringt einen Röntgencheck mit sich und eröffnet ihr eine schlimme Nachricht: Ein Gehirntumor - und nur noch 3 bis 4 Wochen zu leben!
Die tödliche Diagnose noch vor Weihnachten einkassiert, stiehlt sich selbst die besch...eidene Krankenkasse noch aus ihrer (bürokratischen) Pflicht! Am Boden zerstört und den Träumen ihres selbstgebastelten Buches der Möglichkeiten beraubt, will sie es, nach etwas Leid und kirchlichen Gospel-Soulshake nochmals wissen,....
... löst ihre Rentenversicherung mitsamt Nachlass auf, um richtig verschwenderisch auf die Pauke zu hauen!
Nach dem etwas reservierten, aber leicht weihnachtlichen Einstieg in New Orleans, gehts deshalb via erster Klasse-Flug (mit Weihnachtsbraten) in die kontrastwechselnde tschechische Republik - um ein prunkvolles Luxushotel in Karlsbad zu beziehen. Das äußerst noble Grandhotel (Pupp) liegt zwischen den schneebedeckten Bergen und bietet für die Lady ein rundum gelungenes Verwöhnpaket damit es ganz exquisit an nichts mangelt.
Weil sie deshalb wie Gott in Frankreich lebt wird sie schon bald für eine äußerst reiche Dame gehalten, ihr natürlicher Charme hätte jedoch auch so die hiesige Prominenz mitsamt Hotelpersonal auf sie aufmerksam gemacht.
Ein paar amüsante Einlagen (auch augenzwinkernd) frischen die Liebeserklärung ans Leben immer wieder etwas ungewöhnlich auf, ebenso die fantastischen Bilder aus der bergigen, urigen Umgebung; etwas Snowboarden im echten Schnee (in Innsbruck gedreht) und Basejumpen vom Staudamm sorgen für aufregenden Lebenskitzel und rücken die eigentliche Tragödie in den Hintergrund - die traurige Lage erhält jedoch immer wieder ihr charakterbezogenes Plätzchen. In dieser lockeren Ausgewogenheit will man grundsätzlich mehr die schönen Seiten des Lebens, sowie dessen Mut dazu, mit all seinen Freuden und Genüssen hervorheben.
Quelle: wallpapers.org / Copyright: Paramount Pictures
Für reichlich Gefühl sorgt neben den Darstellern ebenso das warme Ambiente des prunkvollen Hotels mit Gold- und Rottönen im Design untersetzt, sowie seiner erwärmenden Außen-Ausleuchtung. Die Region mitsamt seiner vorzüglichen Altstadt-Ausstattungsmerkmalen hat durchwegs romantischen Charme, der mit der angenehmen Erzählstruktur harmonierend konform geht.
LL Cool J agiert geschmeidiger denn je, Timothy Hutton (Beautiful Girls) muss sich als schleimiger, stereotyper Schnösel anbiedern und zum (Slapstick-)Konkurrenzkampf ausrufen, Gerard Depardieu überzeugt als Sternekoch mit erlesenen Gerichten und Queen Latifah begeistert in ihrem Wandel von der zurückhaltenen Natur zur geradeheraus Lebefrau mit bodenständigem Charme ohne Ende!
Entgegen einer gänzlich gewöhnlichen Durchschnittserwartung, brillieren die Darsteller trotz manch Klischeerolle so ziemlich auf ganzer Linie. Selbst die Nebenrollen, vom schrulligen Zimmermädchen über die witzigen Hotel-Pagen bis hin zur Yuppie-Affäre (Alicia Witt), entwickeln ganz reizende Sympathien.
Regisseur Wayne Wang (Blue in the Face, Smoke, Manhattan Love Story) vermag scheinbar selbst aus Mainstreamproduktionen (bzw. einem simplen Drehbuch) das Bestmögliche rauszuholen.
Weil Georgia Byrd auch fürs Leben gern kocht, darf sie -nach dem Verspeisen aller vorgeführten Köstlichkeiten- fürs Finale sogar noch selbst in die Küche, um dem Sternekoch für ein Silvesterbuffet DELUXE unter die Arme zu greifen! Kulinarik spielt definitiv keine unwichtige Rolle beim Auskosten des Lebens.
Und da man aufgrund einer Schneelawine sowieso noch im schicken Hotel ausharren muss, steht einer glücklichen Silvesternacht nichts mehr im Wege! Natürlich zwickt und zwackt es bis dorthin bei den Figuren emotional an manch Stellen -selbstverständlich bei dem Aufhänger- Georgia weiß aber nun was Wellness für die Seele bedeutet und vermag irgendwie selbst dem Nervigen seinen Pfeffer zu nehmen. Vielleicht auch, weil sie (laut Depardieu) nun das Geheimnis des Lebens kennt: Butter!
Die Darsteller glänzen entgegen der Erwartung und die Erzählstruktur ist wunderbar altmodisch, gemächlich, sodass sich selbst das Ende ordentlich abrunden lässt. Das Ambiente überzeugt behaglich, woraufhin man sich die Momente genießend zurücklehnt, während der Cast Zeit findet die wahren Kostbarkeiten des Lebens zu entdecken. In Anbetracht der kitschig romantischen Verhältnisse, schlichtweg rundum gelungen!
Ein genüssliches Wohlfühlpackage, besonders fügend als Zwischenstück der finalen Dezember-Feiertage. ;)
Leider bisher nur auf DVD erhältlich. Als US-Import auch auf Blu-Ray.
Neujahrs-Einstieg
3. Januar 2017Ein Jahr vogelfrei! / Unstoppable
Der Start ins neue Jahr lief bei mir mit zwei, für die Allgemeinheit wohl eher unscheinbaren Filmen, die sich bei mir jedoch recht schnell zu Lieblingsfilmen fügten und deshalb regelmäßig durch den Player routieren.
Aufgrund einer gefühlten angenehmen Verbundenheit zu diesen Titeln, eigneten sich beide Sichtungen richtig gut, um vertraut als auch perfekt unterhalten ins neue Jahr einzusteigen!
Ein Jahr vogelfrei!
USA2011 - The Big Year
Die sogennanten Birder frönen einem recht einzigartigen Hobby: Der Vögelbeobachtung!
Es dazu sogar einen Wettbewerb gibt, dem Big Year… in dem es darum geht, wer in einem Jahr die meisten Vögel (einer abgesteckten Region Nordamerikas) erspäht!
Kenny (Owen Wilson) versessen darauf seinen Rekord mit 730 Sichtungen zu verteidigen, will es auch der Außenseiter Brad (Jack Black) wagen, obwohl er laut seinem Vater vieleher an anderen Fronten seines Lebens investieren sollte, aber die herzige Passion zu seinem zwitschernden Hobby stark ausgeprägt ist; Stu (Steve Martin) hingegen hat eigentlich noch genug mit seiner eigenen Firma zu tun, will seine Rente jedoch schon jetzt mit einem leidenschaftlichen „großen Jahr“ beginnen!
Von Silvester bis Silvester geht’s deshalb nur um eins: Vögel!
Jeder Tag wird gezählt, bzw. jeden Tag wird gezählt, und das ganze 365 Tage lang! Dabei fehlen weder schmeichelnde Off-Kommentare, nette Erklärungsanimationen als auch ein Vogel-Counter!
Und mal abgesehen von einigen privaten Problemen der drei Protagnonisten bemüht man sich neben der großen Vogelschau (und seiner Rekordjagd) auch nicht um weitere Storyelemente, was für mich auch keinerlei Problem darstellt weil es natürlich um etwas ganz anderes geht. Ich würde es (persönlich) als geborgenes „Ankommen“ bezeichnen.
Größte Freude ist nämlich die facettenreiche Naturpracht, in der die Birder auch jeder aufkommenden Witterung strotzen müssen; egal ob umschmeichelnder Sonnenschein, durchdringender Regen oder auch mal ein aufziehender Sturm oder gar ein Blizzard, die Jagd nach einer seltenen Sichtung hat immer Vorrang! Solang die Vögel nicht sowieso schon vom Wetter verscheucht wurden.
Insiderwissen ist natürlich ebenfalls von Vorteil im zwitschernden Business: Vögel am Laut erkennen nicht unwichtig, Wetterkapriolen die einen Vögel-Fallout bedeuten unverzüglich nutzen, das richtige Timing für gewisse Regionen abstimmen, ein eigenes verstecktes Zimmer in abgelegener Ödnis zu haben und das Auskommen mit den eigenen finanziellen Mitteln durch die vielen notwendigen Reisen will ebenfalls gelernt sein…
Quer durch alle Bundesstaaten bis hoch nach Alaska punket man in den Außenaufnahmen immer wieder mit visueller Abwechslung was Umgebung/Flora betrifft - um als schicke Augenweide mit viel Natur zu begeistern. Von Fischerdörfern über Nationalparks, durch Tundragebiete oder den Yukon hinein in die Rocky Mountains, hat man darunter mit dem Flug nach Attu (eine Insel Alaskas) einen meiner Lieblingsabstecher im celluloiden Reisegepäck – selbst wenn man manches sogar an anderen kongenialen Naturlocations drehte.
Obwohl ich Jack Black auch gern als Rabauke sehe, agiert er hier erstaunlich gemäßigt und liefert gleich mal die sympathischsten Rolle von allen ab. Owen Wilson als übereifriger Birder hat einige gute (feindselige) Tricks auf Lager um seine Konkurrenz auszuspielen und Steve Martin muss neben seines Firmenproblems erst mal richtig Zeit finden fürs Birden! Neben der Seekrankheit die er erschwerlich amüsant mitbringt, scheint sein fehlender Geruchssinn und etwas mehr Geld auf der hohen Kante doch von Vorteil zu sein.
In den Nebenrollen bereichern mit Brian Dennehy (als Blacks mürrischer Filmvater) und Anjelica Huston (als Fischkutter-Lady) nicht nur zwei Altstars, sondern auch Jim Parson (als Vogelblogger), Rosamunde Pike (als Wilsons vereinsamte, heimgebliebene Frau) und Rashida Jones (als ganz ganz entzückende Vogelfrau)!
Außerdem ist es schön, wenn jemand etwas nachjagt, für das seine ganze Begeisterung schlägt - etwas tut, dass er/sie so richtig liebt!
So unterhält die Freundschafts- und vllt. auch Familiengeschichte als legerer Trip mit einer ansehnlichen Naturanbindung und einem gehörigen zwischenmenschlichen Feel-Good-Faktor… weshalb er mittlerweile zu meinen Lieblingsfilmen zählt, und sich gelegentlich (aufgrund der zwei Silvester im Film) hervorragend als erfrischender Start ins neue Jahr macht. Immer wieder schön anzusehen! Fürs Auge als auch fürs Wohlbefinden.
Unstoppable – Außer Kontrolle
USA2010
Aufgrund eines menschlichen Fehlers beim Rangieren eines Zuges, entfesselt dieser eine unbemannte Fahrt und rauscht schon bald, völlig unkontrolliert mit Höchstgeschwindigkeiten quer durch Pennsylvania. Der alte Hase der Arbeiterklasse, Frank Barnes (Denzel Washington) kommt mit seinem vorgesetzten Jungspund Will Colson (Chris Pine) auf die bizzare Idee das rollende Biest zu stoppen…
Der erst 2012 verstorbene Actionregisseur Tony Scott (Tage des Donners, Mann unter Feuer, Deja Vu) weiß genau wie man actionreiche Kost mit mitreißenden Emotionen vermengt, er inszeniert zwar oftmals etwas zu pathetisch,… aber genau das liebe ich! Man fühlt sich als wär man in einem 90er-Jahre Actionmovie das gleich auf zwei Ebenen rauscht!
Das Beste daran, Tony Scott setzt auf so viele Prakticalstunts wie nur möglich, was man auch sieht; wenn es Fahrzeuge zerfetzt, wenn ein Zug entgleist –kam ihm sogar billiger als die Szene am Computer zu machen– und auch die realen Stunts die manchmal schon vermuten lassen es werden physikalischen Gesetze ausgehebelt, zeigen einem im Making Of danach, dass es doch real klappt!
Alles darf man natürlich nicht ernst nehmen, so hat auch Unstoppable seine gängigen Logiklücken, zumindest stehen die Schaulustigen trotz Evakuierungen (aufgrund der immensen Gefahr) stets massig und erstaunlich nah am Geschehen! Außerdem gelten manch Weichen scheinbar nur für gewisse Züge, ebenso das Entgleisen.
Eigentlich beginnt der Film richtig gemütlich, zeigt etwas die privaten Schicksale der Protagonisten und lässt einen langsam in deren tristen Arbeitsalltag einsteigen. Ethan Suplee (Butterfly Effect, My Name is Earl) darf einen tollpatschigen Fehler machen und folglich die Katastrophe ihren Lauf nehmen!
Tony Scott ist dabei auch Profi im hochstilisieren: Der führerlose Zug hat nämlich satte 39 Waggons hängen und neben etlichen Gallonen Diesel darunter auch ganze 8 mit einer höchstentzündlichen giftigen Chemikalie …und jetzt kommts… natürlich würde nur einer ausreichen um eine ganze Stadt dem Erdboden gleichzumachen! Dass der auf dicht besiedeltes Gebiet zurast muss man wohl nicht extra erwähnen, genauso wie eine weitere finale Steilkurve, nah an einem Chemiepark, in einer großen Stadt in der natürlich Menschen leben die man liebt.
Na klar kann man das womöglich als übertrieben sehen, die gelegentlich pathetische Inszenierung der symphatischen Charaktere (allen voran auch mein süsses Eyecandy Rosario Dawson als eifrige Lady der Schaltzentrale) wirkt aber wunderbar mitreißend, genauso wie das Hochkitzeln dieser sich auswachsenden Katastrophe Minute um Minute! Die Rettungsmaßnahmen um der rollenden Bombe Herr zu werden, vom Rangierpersonal über Steuerzentrale bis hin zu den wachsenden Alltagshelden -den beiden Zugführern die es bremsenfunkend mit dem Biest aufnehmen- steigern Spannung, brisante Rasanz und Dynamik nahtlos ins Unermessliche. Kameratechnisch wirds dabei doch auch mal ziemlich hektisch, Scott entgeht dabei aber kein notwendiges Detail um Überblick, Stil und Schneid zu bewahren, und das Nervenkostüm weiter zu strapazieren. Durch die Einbindung der persönlichen Probleme, der Medienberichte, den ständigen Maßnahmen die von der Firmenleitung getroffen werden sowie der Vorort-Action, schafft man die perfekte reißerische Mischung um unentwegt zu fesseln.
Durch die handgemachte Action (unter realen Bedingungen) sowie auch den fast schon kitschigen Zusammenhalt der aufkommen Helden (vom Zug weg bis in die Reihen der bangenden Beobachter) ein liebend gern gesehener Emo- und Actionreißer.
Das wars von mir mit dem 1.Januar-Programm, mit zwei (Außenseiter-)Favoriten aus meiner All-Time-Top30. Ich wünsch Euch ebenfalls einen guten/angenehmen Start ins neue Jährchen, mögt ihr den erneuten Trip um die Sonne genießen und das Beste daraus machen!
zuletzt gesehen:
Dr. Strange / Die 5.Welle /
Miss Daisy und ihr Chaffeur / Das Wunder in der 8.Straße
Couching around the Christmas-TV
Episode 3.8 aka ROGUE ONE
9. Januar 2017Rogue One
USA2016
Erinnern wir uns kurz zurück an Episode III: Die Rebuplik wurde unter Führung des Imperators ins tolaritäre Imperium gestürzt, die dunkle Macht übernahm die Galaxie und Darth Vader wurde zum Handlanger des Bösen, die Jedis hingegen zu Feinden erklärt – verbannt.
Ebenfalls erinnern wir uns noch an die Fortsetzung (Eine neue Hoffnung), in dessen ikonischen Vorspann man textete…
… „Während der Schlacht ist es Spionen der Rebellen gelungen,
Geheimpläne über die absolute Waffe des Imperiums in ihren Besitz zu bringen,
den Todesstern,
eine bewaffnete Raumstation,
deren Feuerkraft ausreicht,
um einen ganzen Planeten zu vernichten.“ …
... und genau darin setzt „Rogue One“ an, um inhaltich exakt zu Episode IV aufzuschließen, weshalb er zeitlich als sowas wie Quasi-Episode 3,8 – 4,0 durchgeht! ;)
Um diese kleine aber beachtliche Vorgeschichte nun zu beleben, bedarf es jedoch inhaltlicher Fülle, durch Bau und Tests des Todessterns, einer Familiengeschichte rund um Jyn Erso (Felicity Jones) und einer waghalsigen Bande von Rebellen, für ein ebenso waghalsiges Unternehmen!
Dazwischen reist man durch schöne REALE Locations/Welten, trifft vereinzelte Bekannte, und legt mit reichlich SternenKRIEG in bester Effektmanier, gute Action nach!
Echtes Highlight, die an Episode IV angelegte optische Ausstattung, dem 70s-Origin-Look, all den fantastischen (Star Wars-)Welten und Gimmicks mitsamt humorvollen Droide!
K-2SO (mit dt. Jude Law Synchro-Stimme) hat in seiner Neu-Programmierung scheinbar künstliche Intelligenz gewonnen, so menschlich er im mitmischenden Verlauf immer mehr an Herz gewinnt. Wobei wir gleich beim nächsten Bonuspunkt wären, dem verbindenden, wachsenden Zusammenhalt, etwas vertrauenswürdig Freundschaftlichem, einem herzlichen Füreinander… was „Rogue One“ den notwendigen Funken einhaucht um eine gewisse nostalgische Naivität (positiv gemeint) zum Star Wars Kleber zu machen.
Schöne Sci-Fi-Action, legendäre Schlachten und abwechslungsreiche Outlaws – die in ihrer mannigfaltigen Zusammenwürfelung, jeder als ein Charakter für sich durchgehen... und zumindest in Ansätzen etwas von sich preisgeben dürfen, ansonsten findet man weniger Zeit für sie.
Erstmals legte man sie auch nicht gänzlich nach dem simplen Gut/Böse-Schema an, sondern gibt ihnen teilweise ein schlechtes Gewissen, im fragwürdigen Handeln für die gute Sache. Auch wenn kein Jedi mit von der Partie ist, hat jeder seine besonderen Fähigkeiten/Eigenarten und Chirrut Imwe (Donnie Yen/Ip Man) noch am ehesten einen Hauch von Midi-Clorianern im Blut – wenn er es auch verneint.
Was aufgrund eines eher bürokratischen Aktes jedoch eindeutig fehlt (um ihm vom Rest der Saga als Spin-Off abzugrenzen), ist der Originaleinstieg und DER ORIGINALSCORE!!! Der einen emotional so abheben lässt, dass man genau weiß, hier zuhause zu sein!
Weshalb ich letzte Weihnachten bei Episode VII (trotz schwachen Storyremakes) weitaus mehr Nostalgiepunkte verbuchen konnte. Hier durfte man sich auch noch um die Figuren kümmern, in Rogue One sind sie vielmehr einem Zweck dienlich... sie letzten Endes zu "verheizen". Der Vader-Score taucht in RO zwar einmal kurz auf, der Rest ist aber nur ein leicht abgewandelter und völlig eigenständiger Score.
Felicity Jones hab ich durch ihr Schauspiel in „Like Crazy“ sogar liebgewonnen, dennoch machte sich Daisy Ridley weitaus besser als Frontfrau! Beide haben zwar ihre taffen Parts sowie Sympathiewerte, leider bleibt Felicity recht austauschbar - was in erster Linie wohl am schlichten Drehbuch liegt.
S P O I L E R Z O N E
Was den dunklen Lord gut macht, ist sein erstmals zu sehender Wassertank; die neue Synchrostimme nimmt ihm jedoch leider wieder Macht! Ein Traum für O-Ton Fetischisten.
Ein weiteres Sakrileg war für mich das Animieren der längst verstorbenen Ikone Peter Cushing, wenn ich mich auch freute seine geniale Figur wiederzusehen, sah das echt übel aus. Überhaupt alle Face-Animationen!
Meine Highlights: Erste Emo-Rührung als Leias Ziehvater Bail Organa (erneut von Jimmy Smith gespielt) auftaucht, gefolgt vom größten, persönlichen Tränendrücker, der Ansprache von Cap. Cassian Andor (Diego Luna) mit einem dreckigen Dutzend Soldaten zur Wiedergutmachung hinter sich geschart, fest entschlossen ein Himmelfahrtskommando durchzuziehen. Und den breitesten Grinser zog es mir auf, als sich die Rebellion doch entschließt das wilde Pack zu unterstützen und plötzlich mit allem auffährt was es hat – Schlacht ole!
Peinliche Highlights: Jyn klettert auf die Spitze des Turmes um die Geheimpläne zu senden, muss hierzu jedoch KOPFÜBER durch ein Loch springen, dass natürlich rein für Dramaturgiezwecke mit einem schnittigen Auf/Zu-Intervall versehen ist, und es ohne Halt eigentlich unmöglich ist da HINAUF zu springen, die Pole-Queen es natürlich meistert. Hierbei die Kamera einfach kopfüber zu stellen mag zwar locker wirken, aber dennoch nicht die Schwerkraft aufheben! Das Beste, der verletzte Cassian kommt dann auch noch auf der Turmspitze angekrochen!!!! Selbst wenn man eine Erklärung dafür herleiten könnte, wirkt es spontan als könne er fliegen. ;)
So episch für manche der finale, knallharte Streifzug Vaders wirken mag, es ist einfach nur peinlich, dass er nach und nach Personal abmurkst welche die gewollte Chipkarte (AUF DEN LETZTEN DRÜCKER) immer nur an den nächsten Nobody weitergibt… bevor sich die Szene eigentlich bekannterweise NOCHMALS WIEDERHOLT als Vader das Schiff entert mit Prinzessin Leia an Bord – Episode IV. Irgendwie ein sinnloser ZwischenGANG – nur um Vaders Lichtschwert zu zeigen.
S P O I L E R - O V E R A N D O U T!
Bildquelle: teaser-trailer.com / Copyright: Disney
So sehr man sich vielerorts um die Liebe zum Detail kümmerte, z.B. dem Einfügen alter Cut-Szenen, offensichtlicher Cameos (Barbekanntschaften etc.) aber auch versteckter (Warwick Davis unter Maske)... hat man in Sachen Glaubwürdigkeit leider an einigen Ecken gespart.
Ansonsten ist man aber Star Wars: Mit dem Aufgreifen einer ikonischen Geschichte, einem Schuß Epik, Schlachten, (eigentlich) interessanten Figuren sowie schickem Optik-Nostalgiefeeling: Bekannten Uniformen, Rebellions-Helmen, realen Welten, Sternenkreuzer, Tie Fighters, X-Wings und Vaders roter Lichtklinge! So MACHT man doch einiges wieder gut.
Leider nicht so gut wie ERHOFFT, eine Heimkinosichtung im Doppelpack mit IV darf aber kommen. Mal sehen wie er bei erneuter Sichtung wirkt.
Eines wird uns Rogue Two nun allerdings als Pre-Cut zu Episode VII erklären müssen, nämlich, warum der „Starkiller“ die selbe dämliche Schwachstelle besitzt!?!?! ;)
Und was überwiegt bei Euch?
Nostalgiefeeling oder triviale Schwächen?
u.a. "Like Crazy"
Rogue One by Charlys Tante
Ein Falke, Fanboy-Popkultur und Carrie Fisher
23. Januar 2017
Eigentlich wollte ich den Blog zeitgemäß abliefern, da der Bildupload jedoch nicht funktionierte, und es für ein paar nette Worte sowieo nie zu spät ist, nun jetz noch.
Um des Verlustes von Carrie Fisher (17.12.16) zu Gedenken hab ich mir die Dezember-Tage darauf was vorgenommen...
Nämlich: Endlich mal den Millennium Falken (Lego-Weihnachtsspaß) zusammenzubauen, und anbei natürlich Filme mit Carrie Fisher zu gucken.
Da ich "Krieg der Sterne" bezüglich Rogue One gerade gesehen hatte, fiel die Wahl auf besondere Cameos von ihr...
...besonders aus dem Grunde, weil alle Sichtungen auch das huldigen, dass sie so UNVERGESSEN machte: Star Wars!
Deshalb nun zwei kleine Kritiken, mein Bauvorhaben und dem Kerngedanken: Carrie Fisher
"Fanboys" (2009) bringt einige Nerds dazu, für ihren krebskranken und zum Sterben verurteilten Freund in die Skywalker-Ranch einzubrechen, um eine Kopie von Episode I noch vor der Veröffentlichung zu sehen.
Die abenteuerliche Reise ist gezeichnet mit massig Insiderswitzen für Filmfans/Geeks, Unmengen an honorierenden Star Wars Anspielungen inkl. Nerdmaterial und vielen Gaststars! Darunter auch Carrie Fisher als Ärztin, die dem sterbenskranken Freund rät, deren Road-Trip wieder abzubrechen... als die Freunde dennoch entschließen weiterzumachen, hat sie einen guten Rat für die Jungs, worauf man ihr mitteilt, dass man sie liebt; was ziemlich gut kommt weil sie vorher noch von Prinzessin Leia schwärmten.
Filmausschnitt: Copyright by Weinstein Company / Trigger Street Productions
Ein wunderbarer Fanfilm, mit vielen witzigen Details, allein der Lichtgeschwindigkeits-Modus des Vans lässt Sounds ala Star Wars (oder R2D2) sausen, die Crew ist sowohl nerdig als auch cool... und wenn man sich noch mit Trekkies...ehm sorry... Trekker anlegt, bleibt kein Auge mehr trocken! William Shatner (als Secret-Gaststar) sieht das bestimmt auch so!
Es tauchen übrigens auch Jay und Silent Bob in dieser ulkigen Sternenkrieger-Huldigung auf.. was mich sogleich auf den nächsten Film mit Carrie Fisher Cameo brachte...
In dem sich Jay & Silent Bob (schlagen zurück) (2001) in gewohnt obszöner Manier auf den Weg nach Hollywood machen, um einen Film zu verhindern der sich die beiden (Grocery-)Slacker zur Vorlage nahm.
Dazu braucht man aber erstmal einige Mitfahrgelegenheiten... unter diesen auch Carrie Fisher als Nonne!
Und während die über das Buch der Bücher (die Bibel) spricht, vermuten die beiden eine vulgäre Anhalter-Fibel, weshalb ihr Jay bald an den Nonnenkittel will und die beiden natürlich rausfliegen!
Carrie zieht lieber mit Gott, und der grinsenden Jesus Figur (Daumen hoch aus Dogma) am Armaturenbrett, ihres Weges.
Filmausschnitt: Copyright by Dimension Films / View Askew Productions / Miramax
Auf dem Weg nach Hollywood erleben die zwei Abhänger einige Abenteuer, treffen geile Schnecken, werden zu Verbrechern und fortan von Schussel Will Ferrell gejagt. Dabei wird niemand aus der Jersey-Reihe / dem Kevin Smith Universe vergessen und alles nur mögliche persifliert! Sowohl die eigenen Filme, Miramax-Produktionen als auch Star Wars: Kevin Smith ja selbst Fanboy, macht sich sogar Mark Hamill zum Affen. Ebenfalls durchbricht man die vierte Wand und brilliert insgesamt mit reichlich Dummspatzigkeit. Viele Stars und Unmengen an Würdigungen machen den Trip zu einem sehr unterhaltsamen Jersey-Ableger!
Filmausschnitt: Copyright by Dimension Films / View Askew Productions / Miramax
Zum Abschluss gab es noch die 14 Episode aus der 7 Staffel The Big Bang Theory...
... in der die Nerds keine Tickets für die Comic Con erhalten und Sheldon daraufhin seine eigene veranstalten möchte: Wozu er James Earl Jones (die Stimme Vaders) gewinnen/stalken will; der sich jedoch als so genialer Kumpel rausstellt, dass das Verbringen eines gemeinsamen Tages einfach nur mega unterhaltsam ausfällt!
Dabei spielen sie auch Carrie Fisher einen Klingelstreich und läuten sie aus ihrer Ruhe... im Schlafgewand und mit Baseballschläger bewaffnet, schimpft sie ihren Filmvater... pardon... der Stimme... dass dies nicht mehr lustig sei!
https://www.youtube.com/watch?v=h_ZrK36TKrE / Quelle: IGN
Irgendwann wurde dann auch der Falke fertig...
Aber zurück zu Carrie...
Wir sehen also, uns Nerds hat sie mit ihrer ikonischen Figur der Prinzessin Leia, die wir wohl tatsächlich als einzige taffe Prinzessin durchgehen lassen, immer wieder auch irgendwo anbei begleitet, und wenn es nur für honorierende Späßchen war.
In Rogue One kam ihre Paraderolle zwar vor, Carrie Fisher selbst aber leider nicht mehr. Ich bin mir aber sicher, dass wir sie in Episode VIII nochmals zu Gesicht bekommen, um uns ebenfalls noch auf der Leinwand von ihr zu verabschieden.
Als ob ihr Ableben dann nicht schon genug für ihre Familie wär, folgte ihr einen Tag darauf auch noch ihre Mutter Debbie Reynolds auf die andere Seite. Sie war besonders bekannt durch ihre Rolle in "Singing in the Rain"... wo sie an der Seite von Gene Kelly einige Ohrwürmer trällerte die mir bis heute im Ohr blieben.
So traurig es auch sein mag, so nett ist der Gedanke, dass die beiden wieder vereint sind.
Carrie Fisher & Debbie Reynolds,
möge sich das Universum eurer bestens Annehmen.
Habt DANK für alles was ihr hier gelassen habt!
anSICHTEN
30. Januar 2017Dr. Mordrid / Drei unglaubliche Geschichten / Joshua Tree / Star Trek: Beyond / Mein großer Freund Shane
Nach dem Neujahrtsstart mit zwei Lieblingsfilmen, geht es nun wie gewohnt weiter mit meinen anSICHTEN... viel Spaß und gute Unterhaltung.
Rexosaurus - USA1992
Der Finalkampf beschränkt sich auf etwas Glizzerflüssigkeit, in den Stein der Weisen gegossen, und einer Schlacht Dr. Mordrids im Astralkleid mit dem Hindernis von Stop-Motion Dino-Skelletten.
Zwei Seiten trägt also die "zauberhafte" Medaille. Ein paar schicke Kleinigkeiten im Design, aber in der kurzweiligen Inszenierung doch eindeutig B- und sogar Trashanwandlungen. Bemerkenswerte Ideen und Ansätze -wie die fliegende Gefängnisinsel und das geniale multi-funktionale Apartment- wären vorhanden, leider trägt der restliche Zauber mehr zum Schmunzeln, als zur Bannung bei. Für Freunde magischer, abstruser (Kult-)Misch-Kost aber doch mal einen Blick wert. ;)
Erwähnenswert sei noch Produzent Charles Band, der sich wie Roger Corman ebenfalls einen Namen als ausgiebiger B-Produzent machte (Puppetmaster, Trancers…), und für „Dr. Mordrid auch gleich gemeinsam mit seinen ebenfalls bekanntem Vater Albert Band, den Regiestuhl übernahmen.
Amazing Stories - USA1985-87
Twilight Zone – Unglaubliche Geschichten (59-64), The Outer Limits (63-65/95-02), Geschichten aus der Schattenwelt (83-88), Geschichten aus der Gruft (89-96), …
… und da ich vor kurzem auch die ganze Gänsehaut-Serie (1995-98) geguckt hab, merkte ich, dass ich bei DIESEN "Unglaublichen Geschichten" VIIIEL lieber aufgehoben bin! Gelegentlich vertragen sie zwar auch noch etwas mehr Pep, die Effekte (mit Ausnahme von selten vorkommenden Digitaleffekten) sind aber klasse, die Episoden enthalten etwas von Spielbergs gefühlvoller Fantastik und gelegentlich überraschend skurrile Ideen. Hauptgrund ist aber wohl der geniale 80s-Flair und die zugehörigen Regisseure/Darsteller.
Erfreulicher Weise wurden beide Staffeln GERADE JETZT als SD-on-Blu-ray veröffentlicht. Die erste Hälfte dieser Staffel hab ich bereits durch! :D
USA1993 – Barett - Das Gesetz der Rache –
Army of One
Hat man die Synchrostimme von Dolph Lundgren mal überwunden, freut man sich über cooles Retrofeeling weil jeder tadellos eifrig am Werkln ist. Vor der wüst(ig)en Kulisse Kaliforniens macht es sich super, um sich als flüchtender Häftling in Rennfahrer-Manier -mit teuren Sportwägen- gegen ein Aufgebot an Polizisten, Provinzbullen und das organisierte Verbrechen aufzulehnen.
Im langen Finale bekommt Lundgren auch noch übermäßig (sich selbst-vermehrendes) Kanonenfutter, um in einer Edelkarrosserienwerkstadt (voll mit Replikas ;)) so ziemlich alles (blutig und) furios zu durchsieben! Außerdem hat man ein paar retro-kitschige aber dennoch flinke Ideen zur gekonnten Selbstdarstellung im Handkantengepäck!
Typischer Fluchtactioner seiner Zeiten, der jedoch genau deswegen überzeugt!! Außerdem mit Kristian Alfonso (Falcon Crest) eine damalige Seriendarstellerin bekommt, die tatsächlich nur ziemlich selten in Spielfilmen mitwirkte aber einen recht ansehnlichen Sidekick abgibt!
Regisseur Vic Armstrong (Left Behind), der sich grundlegend für zahlreiche Stuntarbeiten unzähliger Hollywoodproduktionen verantwortlich sieht, legt hiermit seine wohl einzige tatsächlich beachtenswerte Regiearbeit hin.
Da die bisherige Blu-Ray gekürzt war, freut man sich umso mehr auf die aktuelle, ungeschnittene neue VÖ!
USA2016
Story kommt von der Stange, gibt jedoch ein kleines, schickes, alleinstehendes Weltraumabenteuer, das etwas auf Politikkritik macht - im Sinne eines machthungrigem Rassisten der sich an einer friedlichen Völkervereinigung stört... wenn man ihm final auch noch einen weiteren Beweggrund an der Haaren herbeizieht.
Man findet jedoch ausgewogen Zeit für etwas gesprächige Ruhe mit den Figuren, als auch manch ideenreiche Action. Hätte man jedoch die nette Huldigung an Nimoy nicht eingeflochten, würde sich die Story mittlerweile völlig unabhängig des Trekker-Systems anfühlen.
Die Enterprise zerstückelt man in seiner Red-Shirt-Apocalypse etwas zu plötzlich und zu unwichtig fürs Ganze -sonst hatte man sie stets für etwas Großes aufgeben müssen- aber die Figuren unterhalten wie eh und je! Es stellt sich ebenfalls wieder mal heraus, das Sulu der beste Navigator ever is und die neue Bekanntschaft –Sofia Boutella als Jaylah- einen wunderbar erfrischenden Sidekick abgibt!
Warum man dem Warptunnel einer visuellen Frischzellenkur unterzog weiß wohl keiner, dafür aber, das sich mit den Beastie Boys am besten einen immensen multikulturellen Außenposten der Sternenflotte rettet. Yeah! Bass mit Geschrei kommt gut, sagt zumindest Jaylah – und die rockt!
6,5/10 für diesen simplen Episoden-Auszug eines Serien-Drehbuchs –so fühlt es sich zumindest an-, mit hohen Budget als unterhaltsames Trek-Adventure adaptiert.
USA1953
Eine Runde Farmer gegen den Großlandbesitzer Ryker.
Als Unterstützung der Farmer entpuppt sich langsam einer zugerittener Fremder (Alan Ladd), zu dem der kleine Farmersjunge Joey (Brandon De Wilde) bald aufsieht, obwohl sein Vater Joe (Van Helfin) genauso gut austeilen kann –wie man später bemerkt- und Mut alleine, nicht immer die beste Lösung ist.
Bemerkenswert ist das stetige Panorama mit Bergen im Hintergrund. Jean Arthur gibt eine gealterte Farmersbraut und Shane steht der Farmerlook –rein visuell gesehen- besser als sein Outlaw-Fit.
Der abgelegte Revoldergurt in dieser brenzlichen Lage, macht dem Zuseher jedoch immer wieder Sorgen - zu Ende kommt er auch nicht umhin, ihn wieder umzulegen.
Im Mittelteil leider etwas ausgezerrt, entschädigen doch kleine Charakterfeinheiten. Vorerst hält man ihn nur für einen durchschnittlichen Spätwestern (inhaltlich) sodass man fast nur noch auf den Showdown wartet.
Dass es gefährlich werden soll, merkt man erstrangig an der Musik die dann wildgeworden aufdreht. Die finale Barszene ist jedoch phänomenal fotografiert: Junge und Hund spähen angespannt unter der Saloontür durch, während es Shane mit dem gekauften, legendären Kopfgeldjäger (Jack Palance) aufnehmen muss, und der minimalistische Beat dazu klingt, als hätte Carpenter in sich zu Eigen gemacht! Die Musik die man noch drüberstreut fast schon wieder stört, so genial ist diese Komposition! Echt tolle Szene, was heißt, dass der Film dann doch noch abgerundet überzeugte.
In Bezug auf den Titels erwartete man sich irgendwie eine kritische Moral für den Jungen –ein Lehre wegen des naiven Aufsehen-, letztlich jedoch nur der Fremde eine neue Erkenntnis gewonnen hatte… das kam irgendwie unerwartet als Schlussplot. Umso besser.
Dr. Strange / Die 5.Welle / Miss Daisy und ihr Chaffeur /
Das Wunder in der 8. Strasse
Coverbilder: eightyfour-entertainment.de / bluray-disc.de |
M O N S T E R T H E K #11
10. Februar 2017
1941 | The Wolf Man |
Der Wolfsmensch |
Nach dem Tod seines älteren Bruders kehrt Larry Talbot (Lon Chaney) in die Heimat zurück. Er soll von seinem Vater auf die Nachfolge des Anwesens vorbereitet werden. Bei der Reparatur eines Teleskops entdeckt er beim Durchsehen die hübsche Gwen Conliffe (Evelyn Ankers), die den Antiquitätenladen ihres Vaters im anliegenden Dorf leitet. Er macht sich auf um sich mit ihr zu verabreden, dabei kauft er noch einen Gehstock mit einem silbernen Wolfskopf. Beim abendlichen Spaziergang entdecken sie im Wald ein Zigeunerlager und wollen sich die Zukunft weißsagen lassen. Der Zigeuner (Bela Lugosi) schickt die Dame (zu ihrer Sicherheit) jedoch wieder weg, weil er ein auftauchendes Pentagramm in ihrer Handfläche sieht! Er weiß was es mit dem Symbol Schreckliches auf sich hat und schon bald kommt es zum Angriff auf die Frau durch einen Wolf. Larry kann den Wolf noch mit seinem Stock erschlagen, er wurde jedoch schon gebissen! Und wenn er selbst nicht glauben mag, er wird nicht mehr der Selbe sein!
Lon Chaney Junior steigt hier in die großen Fußstapfen seines Vaters, der in Sachen Schauspiel bis zu seinem Tode im Jahre 1930 unzählige Stummfilme mit seinen vielen Gesichtern bereicherte.
Für Chaney Jr. startete mit dem Wolfsmensch erst die Monsterkarriere, woraufhin er als einziger die 4 berüchtigsten Universal-Monsterrollen spielte: Dracula, Frankenstein, die Mumie und eben den Werwolf! Wenn auch fast nur in Fortsetzungen, mit Ausnahme des Wolf Man!
Seine Rolle wirkt etwas schüchtern und verunsichert, irgendwie ein großer Junge, der nicht weiß was (mit ihm) gespielt wird. Wenn er dann als Wolf so durch den Wald tappst und die Kamera den Fokus auf die Bewegung seiner Füsse richtet, wirkt das heute doch unweigerlich witzig. Tut der Klasse aber keinen Abbruch da der Rest genauso viel ernsthaften Charme hat. Die Maske wirkt recht flexibel und als Verwandlung im Zeitraffer sichtbar. Dann darf er Zähne zeigen!
Die Stimmung ist sowieso klasse. Das Moor voller Nebel, die schaurigen Kulissen und Drehorte (Schloss, Friedhof, Waldgegend…), das s/w Bild, und vieles wirkt auch oftmals wie in einen Schleier gehüllt zur der sich (s)eine psychische Verwirrung gesellt. Der Score ist gruselig und theatralisch, jedoch nicht so aufdringlich wie in manch anderen Klassikern, sodass einen das Stimmungs-Gesamtpaket einfach nur in seinen Bann zieht.
Evelyn Ankers, welche die Rolle des Love-Interest übernimmt galt damals als Scream-Queen im B-Movie Bereich. Am interessantesten angelegt scheint jedoch die Rolle des Sir John Talbot (Claude Rains) die ganz beachtliche Ansichten einbringt... hier wird die Sache Werwolf-Mensch nämlich noch als klassische Art der Schizophrenie – LYKANTROPIE – bezeichnet und Larry vorerst Wahnvorstellungen angedichtet. Wobei sein Vater John einige weitere Ansätze anklingen lässt in denen er nicht nur Schwarz/Weiß denken will, sondern auch eine Dualseele erwähnt. Zwar nur ganz kurz, aber für Film und die Werwolf-Mythologie äußerst interessant!!
Das mit dem Silberstock – laut Legende kann man nur damit einen Werwolf erschlagen -, dem Pentagramm in den Händen der nächsten Opfer sowie auch das Übertragen des Fluches per Biss, schrieb hier Geschichte! Dies wurde tatsächlich vom Drehbuchschreiber Curt Siodmak kreiert und erschuff in Sachen Werwolf-Legenden so einiges, was später noch zahlreich Verwendung fand! Kann sich also echt sehen lassen!
2010 kam es dann zum Remake mit Anthony Hopkins und Benicio Del Toro, welches von der Aufmachung schön in viktorianischer Epoche spielt, einiges abgewandelt hat, aber im Stil doch irgendwie klassisch bleibt. Die Extended Version bietet sogar das Universal Logo des alten Films! Alles andere ist jedoch eine andere Wolfsgeschichte…
1975 | Jaws |
Der weiße Hai |
Steven Spielberg schuff Duell (1971), Sugarland Express (1974) und schon folgte sein bis heute kultiger Tierhorror-Ableger, der nicht nur aufgrund des phänomenalen Marketings wie ein Bombe einschlug, sondern auch heute noch unter Cineasten als der beste Killerhai-Vertreter seiner Zunft zählt - wenn nicht sogar zu den besten Filmen aller Zeiten.
Fängt doch alles so still und beschaulich auf der kleinen Insel Amity an… oder wartet, nein,... eigentlich fängt man mit einer Hai-Attacke auf gemütlich gechillte Lagerfeuer-Kids an die noch etwas Baden wollten… das wirft doch gleich mal einen angespannten Schatten über das schicke friedliche Bade-Örtchen! Gerade erst hinzugezogen, Chief Brody (Roy Scheider), der als neuer Sheriff seine Arbeit ernst nimmt, doch der Bürgermeister (Murray Hamilton) und die Stadträte auf Touristeneinnahmen pochen und sich vehement gegen die Schließung des Strandes stemmen! Das Ferienparadies steuert auf den vierten Juli zu und eine Menge Badegäste werden per Fähre erwartet – weitere Todesopfer lassen deshalb in diesem persönlichen Krieg 'Kapital gegen Vernunft' nicht auf sich warten.
Ebenfalls wird der Ozeanologe Hooper (Richard Dreyfuss) gerufen und sogar eine Belohnung auf den Hai ausgesetzt - was gleich noch einen Haufen Amateure zur Jagd ruft. Letzlich muss sich jedoch das Trio, Brody und Hooper rund um den rüden Haifischjäger Quint aufmachen den Hai zur Strecke zur bringen!
Die Opfer zieht man rasant durchs Wasser, es wird gekreischt, eine Boje bimmelt, das Wasser färbt sich Rot… auch heute zieht der Horror noch an der Spannungsschraube und verleiht dem mechanischen Riesenhai nach wie vor ein glaubwürdiges auftreten! Obwohl man ihn sogar lange bedeckt hält. Wenn er jedoch auftaucht, stockt der Atem, denn der gebaute 8m-Animatronic schafft es immer noch furchterregend zu sein – was großteils der phänomenalen Inszenierung und dem kongenialen Score von John Williams zu verdanken ist!! Das „DO DO – DODODODODODODODO…“ trifft immer noch herrlich in Mark und Bein!
Nach kleineren Wasseraufnahmen, darf der Mächtige erstmals so richtig „auftauchen“ als er locker nach Brody schnappt… gefolgt von einem der wohl berühmtesten Zitate der Filmgeschichte, mit locker hängender Zigarette an der Lippe von Brodys verdutzt-überwältigten Gesicht: „Wir werden ein größeres Boot brauchen“. Was Brody in seiner wasserscheuen Panik sogar insgesamt drei Mal über die Lippen kommt, die Hektik und Angst sich aber unübertrefflich nachvollziehen lässt; alle spielen richtig genial, besonders Robert Shaw als Quint eine geniale Nummer für sich bleibt. Dachte ich als Jugendlicher noch seine persönliche Geschichte über die USS Indianapolis hätte man für den Film erdacht, weiß ich es heute besser um diese wahre historische Begebenheit… dessen Verbindung seinen Charakter, in der Jagd so besessen wie Kapitän Ahab (Moby Dick), einfach nur nochmals grenzgenial untermauert!! Seine wunderbar rüde dt. Erstsynchro gibt Quint überhaupt erst den Schneid, den seine Person so herausragend macht. Die Szene mit dem Narbenvergleich, dazu Laune und Gesang als Abwechslung zur Bedrohung die jederzeit wieder auftauchen könnte, einfach nur herausragend! Wie eigentlich alles!
„Alles was diese Maschine tut, ist schwimmen und fressen.“
Die Angelrolle mit Klavierseiten beginnt langsam zu knattern, dazu Quints Fokus aus dem Augenwinkel heraus, das könnte sich nicht bleibender ins Hirn brennen!
Nahm man sich doch reichlich Zeit in der Inszenierung, irgendwie würd ich es sogar mit bester Hitchock-Manier vergleichen (etwa mit die Vögel), punket JAWS schon zuvor mit dem sommerlichen Inselsetting und seinen wachsenden Problemen, überzeugt dann erst recht auf hoher See in der zweiten Filmhälfte. Erstaunlich war damals, dass der Hai eigentlich nur selten funktionierte und man notgedrungen kreativ ausweichen musste, und erst so, geniale Szenen wie jene mit den gelben Fässern zustande kamen - hier muss man den Hai nicht mal sehen und dennoch steigt mit der Hetzjagd der Adrenalinspiegel!
Bis heute hält sich das Gerücht, dass man mit JAWS den Sommerblockbuster definierte, zuvor hatte man noch Angst, dass es die Leute zur heißen Zeit nicht in die Kinos zieht, doch eine neue Promotion-Kampagne schaffte es, mit einem Genrefilm so dermaßen kräftig im Mainstream einzuschlagen, dass es nicht nur Heerscharren ins Kino zog, sondern danach sogar einige Strände leer blieben!
Der Erfolg festigte sich aber in erster Linie auch dadurch, dass Spielbergs Brut im Vergleich zu vorangegangen B-Filmen tatsächlich durch und durch ein erstklassiges Bild machte! Ein phänomenaler Film, und für mich auch heute noch der beste Hai-Film – mit Abstand!
1988 | Revenge of the Living Dead |
Flesh Eater |
Im Intro liest man schon vielfach den Namen „Bill Hinzman“! Romeros erster (Friedhofs-)Zombie und somit eine Legende aus Night of the Living Dead – wenn man so will.
Er zeichnet sich hier durchwegs verantwortlich für Idee, Produktion, Regie und Hauptrolle, zur Weiterführung seiner Untoten-Rolle, auf hungriger Camping-Tour!
Ein Traktor-Driver im typisch roten Flanellhemd entdeckt beim Entwurzeln eines Baumstumpfes eine Inschrift mitsamt Sarg, selbst meint er dazu nur „Meine Fresse!“, weckt dadurch aber den Ur-Zombie auf, der sich fortan nach und nach seine weiteren blass-weiß geschminkten Kollegen rekrutiert.
Die Sache ist jetzt gar nicht mal soooo übel als von mir vermutet, dennoch ist das VORERST wichtigste Element IM und wohl auch ZUM Film: BIER!
Die Dialoge sind plumper als die Ausstattung und die deutsche Synchro gleicht einem Trashfest - schüchterne Jungs im Heustadl schmuddeln akustisch gleich ne Porno-Sync runter. Da fällt es auch nicht mehr negativ ins Gewicht die selbige Synchronsprecherin für 3 verschiedene Ladys zu verwenden.
„Kannst du mal den Ast tragen!“
Irgendwann stellt sich dann auch noch heraus, dass passend dazu Halloween ist! Warum man das kleine süsse Mädchen Heidi hierzu jedoch als Engel verkleidet, weiß nur Hinkman, zur Bestrafung muss das süsse Ding sogar dran glauben. (Trivia: Hinzmans echte Tochter die da von ihm gebissen wird).
Hier macht Hinzman keine halben Sachen und erschreckt mit reichlich blutigen Gore-Effekten: Eine Heugabel in der Brust sorgt für Schnappatmung, mit einem gespaltenen Kopf grübelt es sich schlecht, ein Herz zieht man trashiger Weise gleich aus der Darmgegend, Hände ragen durch ganze Körper hindurch und letztlich liegt da auch noch einiges an Innereien herum.
Lass mich an deiner Halsschlagader zuzzeln Kleines, weg mit dem Badetuch!
Damits nicht zuuu langweilig wird, rekrutiert man schon im laubbedeckten Wald anhaltend Zombiepersonal und es finden sich auch stets neue unzählige Opfer! Die Camping-Kids sind schnell verbraucht – Fummeln, Saufen und Kiffen ist eben kein gutes Vorzeichen - und ein Schuppen, bzw. eine Farm weiter, lebt auch noch wer zum Anbeißen! Dann rollt auch noch einen Redneck-Jägerstrupp an, der nach der Halloweenparty bewaffnet aufräumen soll! Die Stümper tun sich dann auch noch schwer Lebende von Untoten zu unterscheiden.
„Die verdammten College-Kids!“
Ein Score der jeden Herbsttag zum depressiven Fest macht, die blasse Optik (einer billigen DVD) betristet einen mit restlichem Herbst-Flair. Das (ländliche) Setting selbst ist gar nicht übel, hin und wieder hat man sogar echt gute Momente, wie das Verbarrikadieren in der Hütte und die Vielzahl an Opfern (-> weitere Zombies), genauso überzeugen die handwerklichen Goreeindrücke, andererseits überwiegt natürlich glänzend peinlich der Trashfaktor. So oder so also, torkelnd mühselig, aber doch auch... meine Fresse!
Sodala. Das waren nun die (zu den ZoMoHoWo) versprochenen 11 Monster & Kuriositäten Blogs aus meiner Theke. Es wurden dann teilweise sogar mehr als die verlautbarten 33 Titel, weil manche eben auch nette Remakes oder ähnliches mit sich zogen. Da ich die Reihe außerordentlich mag, und vielerorts noch zahlreiche Genre-Ableger auf uns warten, soll die Reihe (nach persönlicher Zeit, Lust und Möglichkeit) definitiv fortbestehen. Also, hoffentlich bis bald, in der Monsterthek!
Jetzt wünsch ich nur noch ein schönes Weekend! Und, nicht beißen lassen!
Weiterführende Blogs:
Before the Dead by MoeMents
Night of the Living Dead - Mediabook Close Up by cpu lord
Die Untoten des George A.Romero by Dr. Rock
White Zombie by Sawasdee
Land of the Dead - BD, Retrospektive, Interpretation by Dr. Rock
Obduktion von "Dawn of the Dead" 2004 by Dr. Rock
Juan of the Dead - Mediabook Close Up by cpu lord
indiz. Titel Review / Mediabook-Close Up dazu by cpu lord
indiz. Titel by cpu lord
indiz. Titel by cpu lord
indiz. Titel by cpu lord
indiz. Titel by cpu lord
Die Meeresungeheuer im Film: Haie by Movienator
Weiterer Tierhorror und ähnliches... by Movienator
Coverbilder: bluray-disc.de, amazon.de / Banner ZoMoHoWo: tantron / restliche Banner: MoeMents | |
Des Beste aus Zwatausendsechszen
21. Februar 2017
Spät aber doch -und sogar noch vor Verleihung des goldenen Jungen- hier wieder mal meine persönlichen Highlights aus Erstendeckungen des Jahres 2016!
Wir starten in Sachen Comicverfilmungen, wo mich der zweite X-Men Ableger Days of the Future Past (2014) mit einem genialen Zeitreiseplot überraschte in dem Logan seine knöchernen Old-School-Klingen ausfahren darf, und die Adaption auch in der Erzählung wunderbar ausgewogen eine der besten Marvel-Adaptionen zu Wege bringt.
Nicht mehr ganz in die Liste geschafft, aber dennoch erwähnenswert empfand ich die Comicadaption Rest in Peace Department (RIPD - 2013). Weil durch den schrägen Jenseits-Plot einfach mords amüsante und schräge Situation entstehen, die den Ableger in seinen Details zum verqueren Unterhaltungs-Knaller machen.
Vielleicht im Gesamten gar nicht sooo überragend, hallte +1 (2013 - bei uns Party Invaders genannt) aufgrund seines genialen Verdopplungs-Plots und der rüden Tatsache wie man damit umgeht, in Gedanken nach, sodass sich sein Echo auch auf Platz 9 in den Jahreshighlights wiederfindet.
Zwei s/w-Gruselclassics finden sich auf Platz 8 ein: Stadt der Toten (1960) bietet unter reichlich Nebenschwaden einen schaurigen Ausflug in ein abgelegenes Dörfchen, dazu ein Hexenkult und schon meistert sich alles in atmosphärischer Bravour.
Ich folgte einem Zombie (1943) hingegen verpasste dem Nischenkino einen intelligenten Arthouse-Charakter und setzte damit eine Marke in Sachen Untoten-Voodoo.
Ein weiterer Klassiker (schon in Farbe) erhielt seine Erwähnung schon in meinem Sommerkino, als auch im Weihnachtskino, und da alle gute Dinge 3 sind, hier noch Donovans Reef (1963) in den Jahrescharts. Die Insel-Geschichte ist einfach nur gemütlich und liebenswert.
Legere Lovestorys, bevorzugt aus Independent-Gefilden (Can a Song Save your Life, Liberal Arts...) finden oftmals Gefallen bei mir, ... und so kam es, dass sich dieses Jahr The F-Word (2013) ins Ranking schmiegte... worin sich Daniel Radcliffe und die immer süsser werdene Zoe Kazan (Ruby Spark) in einer Freundschaft versuchen, und bemerkenswerte Dialoge als auch Kreativität walten lassen.
Obwohl ich lange mit der Sichtung wartete, vielleicht aufgrund einer möglichen Enttäuschung oder tatsächlich nur aus Angst vor einem markant angepriesenen Horrorschocker, überzeugte mich das Remake eines Klassiker der nun von der Indizierungsliste sprang, mit (blutiger) Kreativität und einer genialen Backwood-Atmosphäre... die Rede ist von Evil Dead (2013).
Hierzu möchte ich anmerken, dass in Sachen Horror-B-Movie noch das kleine Halloween-Creature Feature Pumkinhead (1988) einen bleibenden (Ranking-) Eindruck (für seine Verhältnisse) hinterlies.
Als Sci-Fi-Freund bin ich besonders freudig bei Zeitsprung-Twists aufgehoben, wobei ich nicht erwartet hätte, dass mich Edge of Tomorrow (2014) mit seiner brachialen Murmeltier-Todesschleife so dermaßen genial, als auch ein kleinwenig amüsant begeistert.
Völlig unerwartet verzückte auch der deutsche s/w-Krimi Der Geisterzug (1957), der eine Handvoll Leute zur Nächtigung an einem spuk-umwobenen Bahnhof nötigt und hierbei nicht nur eine phänomenale Kammerspiel-Atmosphäre kreiert, sondern sich auch noch spannend zwischen Krimi und übernatürlichen Mysterium seinen Weg bahnt.
Als persönliches On-Top-Highlight gestaltete sich 2016 eine völlig überbordende Genre-Mixtur zwischen Teenmovie, Slasherfilm und Sci-Fi-Zeitreise - wobei das noch lange nicht mal alle abgedeckten Genreanwandlungen sind.
In Detention (2011) steigert sich nämlich schräger High-School-Alltag zur abstrusen Brainfuck-Stunde, und das angesiedelt zwischen Absurdität, Genialität und Unmengen geistreicher Popkultur-Anspielungen. Ein herausragender Genre-Mash-Up, ganz nach meinen persönlichen (schräg-kreativen) Vorlieben!
Das waren meine Top10 aus dem letzten Jahr! Das Ranking selbst is wie immer etwas flexibel. Ebenfalls fand ich noch "Ein genialer Freak" (1994) als Wintercampusdrama ganz nett, "Everest" (2015) begeisterte durch seine eisige Bedrohung, "Verdammt in alle Ewigkeit" (1953) und "The Apartment" (1960) waren noch Classics mit gemochten Details, und im Sci-Fi-Bereich war "Ex Machina" (2015) vllt. mal sehenswert, als auch "Dr. Strange" (2016) ein gern gesehener Marvel-Ableger. Das obige Ranking ist aber über allem erhaben.
Natürlich hoff ich, nichts vergessen zu haben.
Viele daraus hab ich sogar schon näher vorgestellt, weitere Kritiken zu einigen werden noch folgen....
Donovans Reef
(Sommerkino - Weihnachtskino)
Party Invaders
The F-Word
DETENTION
Bildausschnitte, in der Reihenfolge:
Days of Future Past, Quelle, Copyright 20th Century Fox / Marvel Entertainment
City of the Dead, Quelle, Copyright Vulcan Films
The F-Word, Quelle, Copyright No Trade Camping, Vertrieb Senator Filmverleih
Edge of Tomorrow, Quelle, Copyright Warner Bros
Detention, Quelle, Copyright Detention Films (II), Vertrieb Sony
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