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30. Juli 2013
Grabbers / The Darkest Hour / Silver Linings / The Raven / Ich - Einfach unverbesserlich 2
Hier nun die Filme die ich mir in letzter Zeit zu Gemüte geführt habe, egal ob nun auf Blu-Ray, DVD, im TV oder sonstigen Medien ... Ich bewerte die Filme hier mal nicht mit Punkten, weil dies nur eine subjektive Entscheidung ist. Jeden Menschen spricht unbewusst etwas anderes an und man findet es demnach auch Besser oder Schlechter. Diese Bewertungen stellen nie ein Faktum dar. (Individualität!) Hier also meine persönlichen anSICHTEN ...
 




Grabbers (PayTV)
IR,GB 2012
Ein irisches Dorf im Nirgendwo. Eine für 2 Wochen neu versetzte Polizistin, die sich erst mal an die dortigen Gepflogenheiten gewöhnen muss und etwas Eigenartiges, das aus dem Weltall ins Meer stürzt. Dauert nicht lange, wird das Kaff von mordslüsternen Seekreaturen heimgesucht …

Diese Horrorkomödie vereint feinste eigensinnige Dorfidylle mit ekligen Krakenähnlichen Effekt-Monstern. Die steife regelkonforme Polizistin muss erstmal lockerer werden und lernen, dass ihr neuer Partner seinen Dienst eher mit Humor und Alkohol meistert als irgendwas ernst zu nehmen. Wobei man dies als Zuseher beim Film auch nicht wirklich macht und dieser genau deshalb funktioniert.
Das eigensinnige Dorfvolk, der Dorftrinker dem keiner Glauben schenkt und die Tatsache, dass nach und nach Leute verschwinden oder sterben, sind weitere (mords-)amüsante Entdeckungen. Das spassige i-Tüpfelchen ist die Tatsache, dass diese Viecher scheinbar eine starke Abneigung gegen Alkohol im Blut haben. Was dazu führt, dass sich das Dorfvolk in einer regnerischen Nacht so richtig die Kante geben muss … um die Nacht lebend zu überstehen *g*
Und zur Überwachung der ausartenden Trinkmeute einzig und allein der Alkoholiker die Nacht abstinent bleiben will!!

Bei der Aktion am Ende des Films würde man bei ernsthafter Unterhaltung eventuell sagen "Was für ein Schwachsinn" aber hier, passt die Devise: Normal funzt sowas nicht aber unter Alkoholeinfluss kann man unmögliches Schaffen … wohl sogar ohne es zu beabsichtigen! :D

Nette Grusel-Atmosphäre, sehr gut animierte aber trashige Ekel-Viecher, schrullige Charaktere und manch besoffener Trocken-Humor geben beiläufig ne stimmungsvolle Mischung ab. Er haut einen jetzt nicht aus den Puschen, aber fürs gemütliche Abendprogramm sind manche Ideen und der amüsante Unterhaltungswert wunderbar hoch :D



The Darkest Hour (Blu-Ray)
USA,RUSS2011
2 Jungs sind auf Geschäftsreise in Russland unterwegs. Nächtens ist natürlich Party angesagt, wobei plötzlich der Strom weg ist und auch im Draussen ersichtlich, dass die ganze Stadt darunter leidet. Gleich darauf, fallen merkwürdige gelbe Teile vom Himmel, die alles andere als harmlos sind! Der Beginn einer Alien-Invasion …

Fängt schon mal gut an. Tolle Stimmung, düsteres Feeling und man hat wie die Protagonisten selbst keine Ahnung, was da überhaupt wirklich (spannendes) abgeht.
Nachdem ein Polizist beim Ertkontakt mit dem unsichtbaren Alien pulverisiert wird, weiß man gleich, dass man sich in keinem friedlichen Alienfilm befindet. Das Chaos beginnt und die Leute sind panisch auf der Flucht, wobei so ziemlich alles menschliche zu Staub zermahlt wird.
Die Aliens, welche als Energieform (-bündel) dargestellt werden fand ich physikalisch gesehen echt interessant und geben dadurch auch neue Möglichkeiten in Sachen Bekämpfung her, sofern man sich mit Elektrizität auskennt *g*



Nachdem sich die Jugendlichen Überbleibsel ne Zeit lang im Keller verbunkert haben, schildert der Film, den Weg nach (fragwürdiger) Hoffnung/Rettung und schleicht sich dabei durch die mittlerweile leergefegte City. Tolle russische Kulissen und netter Endzeit-Walk!
Hier treten nun auch mehr die Negativpunkte hervor, welche sich durch einen nervenden  Quotenheini und immer dümmer werdenden Sprüchen und Aktionen umwälzt.
Emile Hirsch (Into the Wild), Olivia Thirlbly (Dredd) und Rachael Taylor (Red Dog) können nicht wirklich etwas herausholen, die Panik der Mädels ist zwar vorerst gut gespielt aber man merkt allen an, dass sie einfach nur pappige Erscheinungen mimen.

Die Aliens fand ich sehr innovativ und auch animationstechnisch sehr gut umgesetzt, den Flair der toten Stadt super, jedoch die Dümmlichkeiten gegen Ende immer unausgegorener. Als Sci-Fi Fan reicht mir wohl einmal gesehen haben, trotzdem nicht schlecht! Da wäre noch einiges drin in dieser Geschichte - vllt knüpft sie ja mal wieder jemand auf!



Silver Linings (DVD)
USA2013
Pat wird von seiner Mutter aus der psychiatrischen Klinik rausgeholt und will nach Heimkehr sein Leben wieder in gelenkte Bahnen bekommen. Wobei in erster Linie, die versessene Kontaktaufnahme zu seiner Ex-Frau im wahnhaften Vordergrund steht…

Was nicht das einzige leicht entrückte Verhalten ist, was die Protagonisten hier an den Tag legen. Nicht nur Pat (Bradley Cooper) hat hier mit seiner bipolaren Störung ein Problem, sondern auch Tiffany (Jennifer Lawrence) welche ihren Mann verloren hat, hat hier durch eine stark angeschlagene Psyche verhaltenstechnisch einige Aussetzter abzuliefern.
Obwohl es in Bezug auf die Krankheit eigentlich ernst genommen werden sollte, gibt es dadurch einige witzige Szenen zu sehen. Wobei es vorerst ein wenig verwirrend, unlogisch und sogar überzogen erscheinen mag ... aber wenn jemand seine Medikamente verweigert (2schneidiger Zwiespalt) und dann ziemlich tief in seine Probleme eintaucht, sehr wohl solch zwischenmenschliche Facetten hervortreten können …



Hinzu kommt noch, dass viele weitere Protagonisten aus deren Umfeld tiefer greifende Probleme haben, welche aber "offiziell gesehen" als "normal" gelten. Was auch manche Sicht auf unsere Gesellschaft (und spezielle Eigenarten) relativiert. Und uns alle wieder ein bisschen GLEICHER macht.
Für mich brachte der Film diese Erkenntnis wunderbar heraus und Robert De Niro liefert im Falle seines Vater ein wunderbares Beispiel für unbehandelte Neurosen ab … und er ist nicht der Einzige.
Trotz des Happy Ends, zeigt der Film, dass viele immer noch heftige Probleme aufweisen, was auch der Realität näher kommt und aufzeigt, dass das Leben bei weitem nicht in 2 Stunden geordnet werden kann … ;) ... wenn überhaupt!?

Toller Film über Charaktere die mittlerweile längst gängiger sind und hier mal psychologisch unter ne teils amüsante Lupe genommen werden. Wobei ich mir sicher bin, dass der Film auf vielerlei Ebenen betrachtet, gelobt aber auch kritisiert werden kann.

Ein kleiner Insidergag war noch, als sie zu Halloween an einem Kino vorbeikommen indem gerade Midnight M. Train läuft … da ja hier auch Bradley Cooper mitspielt.
Weiters kann ich in Bezug auf diesen Film nur noch auf den tollen Buchfilmvergleich in unserem Bloggers verweisen ... wobei ich aber auch diesen gut reflektierten Eintrag nicht unerwähnt lassen möchte.



The Raven (Blu-Ray)
USA2012
Ein Mörder treibt sein Unwesen in Baltimore (1849). Der Serientäter geht hierbei aber nicht gängig vor, sondern kreiert seine Taten nach Geschichten von Edgar Allen Poe, welche in Sachen Mord so einige bizarre Ideen liefern. Wobei dies in einer Aufforderung an Poe gipfelt, so einige Rätsel um weitere Morde zu lösen …

Die Geschichte wäre schon mal richtig toll eingefädelt. Morde nach gruselig literarischer Vorlage, spannende Rätseljagd, einige Eckdaten zur wahren (Literatur-)Geschichte um Poe und die ein oder andere egozentrische Figur. Allen voran eben John Cusack als Edgar Allen Poe, der mir  immer sympathisch ist, hier aber auch an Nicolas Cage erinnert – nicht nur durch seine hohe Stirn. Hier punktete eher Luke Evans in seiner Rolle als Detective. Der in Sachen Intelligenz und spezieller Ausdruck dem eher fantastischen Poe nicht in viel nach steht!



Leider reichen die spannenden Tüfteleien und Rätsel alleine nicht aus um den Zuseher zu fesseln. Der Film schafft es nicht eine bindende Stimmung zu entwickeln, obwohl rundum eigentlich alles dafür da wäre. Bemerkenswerte Kulissen, kreative gruselige Ideen, einen Hang zum Morbiden … aber kein angemessener Score. Es reißt einen einfach nicht mit in diese düstere Tiefe. Was wirklich schade ist, zumal der Film Potential hat/hätte.



Ich – Einfach unverbesserlich 2 (Kino)
USA2013
Im zweiten Teil geht der Fokus mehr auf Gru und seine neue Aufgabe, Kinder zu erziehen oder zumindest es zu versuchen. Nachdem sich Gru deshalb auch vom Schurkendasein zurück  gezogen hat und nun Marmelade produziert, scheint ihm etwas in seinem Leben zu fehlen…
Dauert nicht lange, bekommt er von der Anti-Verbrecher-Organisation das Angebot eine Spionageermittlung einzuleiten um einen neuen Schurken ausfindig zu machen.

Deshalb gibts in diesem Teil einige Szenen ala "Mission:Impossible" oder "James Bond" zu sehen, wobei natürlich alle irgendwo zum Zuge kommen …
Die Story ist für einen Kinderfilm natürlich vorhersehbar aber eigentlich total nebensächlich. Der Film konzentriert sich eher auf die kleinen liebenswürdigen Details.
Bei den Kiddies ist natürlich besonders die kleine Agnes wieder mal sowas von zuckersüss, dass man nur lächeln kann. Ihre Mimiken sind einfach der Knaller!
Natürlich gleichgesetzt mit den kleinen gelben Arbeitsklonen: Den Minions!!
 


Die versuchen einen Schwachsinn nach dem anderen zu fabrizieren um mit ihrem innovativen Sprachenmix und deren besonderem Verhalten so einige Witze auf ihre Seite zu ziehen, was auch prima gelingt und sehr amüsiert. Wobei mir hier der zweite Teil, auch aufgrund des erhöhten GELBEN Anteils besser gefallen hat …
Obendrein gibts noch: Haie auf Raketen, ein Kampfhuhn, Tischtennis mit Nunchakus, Urlaub für die Minions, einen "Nacho Libre" Schurken und ...eine FRAU!
Für zwischendurch wieder ganz süsse und witzige Unterhaltung aber auch nicht mehr :)



(Bilder: zur Quellangabe einfach auf das Bild klicken! Zur Formatoptimierung teilweise noch nachbearbeitet.)

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16. Januar 2015
The Majestic / Urlaubsreif / El Cid / Outpost 11 / Klondike


Ey, da bin ich wieder, so kurz vor dem Weekend! Wie gesagt ging es nach Ben Hur weiter mit Historienepen, weshalb sich auch hier nochmals ein Vertreter findet. Dann etwas Gefühlskino und noch etwas Schnee!! Meinen verfassten Kommentar zur Miniserie Klondike hab ich euch unten auch noch angehängt. Also wie immer viel Spaß bei meinen subjektiven anSICHTEN und natürlich ein klasse Wochenende!!!! Feel Free! (Nicht nur am Weekend ;)
 





The Majestic
(PayTV)
USA2001
Die 50er Jahre: Peter Appleton (Jim Carrey) ist Drehbuchschreiber für Hollywood. Wobei seine Drehbücher auch öfter mal nach den Interessen des Studios verramscht werden, er seinen Namen jedoch gerne mal auf einem erfolgreichen Film sehen würde. Als es für ihn gerade mal gut läuft wird jedoch aufgedeckt, dass er in Jugendjahren an einer kommunistischen Veranstaltung teilnahm. Dass er das nur machte um ein Mädchen zu beeindrucken ist der Politik und den Filmstudios jedoch Einerlei. Sowas macht sich in der Öffentlickeit alles andere als gut, weshalb bis zu einer möglichen Verhandlung all seine Arbeiten eingezogen und auf Eis gelegt werden.
Er betrinkt sich, hat mit dem Auto einen Unfall und wird am nächsten Morgen in einem Provinzörtchen angespült. Unter völligem Gedächtnisverlust leidend kann er sich an nichts mehr erinnern, auch nicht wer er ist! Die Bewohner des heimlichen Örtchens scheinen ihn jedoch zu kennen, oder zumindest für jemanden halten ....

Den Film kann man fast unmöglich mit heutigen Maßstäben werten, denn so wie er hier das Kino und die Filme der 50er und sogar noch vorher einbringt - natürlich auch in dieser Zeit spielt - genauso überschwenglich und sentimental kommt er auch selbst daher. Peter wird hier von den Leuten herzlich aufgefangen, sie sehen in ihm einen verlorenen gegangen Sohn, da das Örtchen wirklich drastisch viele im Krieg verloren hat. Die Kleinstadtbürger in ihrem lieblichen, naiven Verhalten und der Hoffnung, die sie dem neuen Bürger aufhalsen ist rührselig... soviel hängt an ihm, er ist für die ganze Stadt ein Lichtblick, dem Krieg doch nicht alles vermacht zu haben.

"The Majestic" ist in seiner doch recht einfachen Geschichte altmodisch inszeniert und erweckt damit nicht nur die Magie des (alten) Kinos, sondern auch einige Gleichnisse, was sehr charmant rüberkommt! Auch wenn es nicht immer funktioniert, da man doch merkt, dass es darauf zugetrimmt wurde. Manchmal wird auch die Kamera einfach zu lange draufgehalten und Szene für Szene ausgedehnt. Doch die Kulissen sind toll, besonders das Alte zu restaurierende Kino, eben das Majestic, ist für uns Fillmfreunde der Inbegriff purer Film-Nostalgie, eingebettet in roten Samt.

Neben dem Seitenhieb auf Hollywood und der politischen Diskrepanz zwecks des Kommunismusproblems welches zwischendurch immer wieder mal auftaucht, ist der Film aber vielmehr eine Liebesgeschichte um verloren-gegangene Helden!

Sogar mal richtig angenehm wenn Jim Carrey keine Fratze runterreißt, sondern sich ernstzunehmend einfühlt. Laurie Holden (Andrea aus TWD) spielt hier die liebeswerte Dame mit hohen moralischen Zielen, verkleidet als noble Vorortlady. Amüsant ist ein Cameo von Bruce Campbell als damaliger Filmstar. Er hat zwar nur einen kurzen s/w Auftritt aber er scheint sichtlich zu passen, in seiner Rolle als abenteuerlicher Clark Gable Verschnitt.

Also wenn man wieder mal eine Geschichte erleben will, die wie damals zu Frank Capras Zeiten schon das Gute im Menschen hervorhebt, indem es über das menschlich Betrügerische siegt und dabei herzlich triumphierend einen emotionalen Siegeszug bereithält, dann freut man sich GANZ EINFACH!! Ich mag den Film, da ich die alten Klassiker Capras liebe, auch wenn man merkt das dieser Charme heut leider nicht mehr ganz funktioniert und in einem s/w Film einfach authentischer aufgehoben ist, so bleibt es doch eine liebliche Hommage mit einigen echt herausragenden Momenten!



Urlaubsreif (Blu-Ray)
USA2014 – Blended
Jim (Adam Sandler) und Lauren (Drew Barrymore) sind beide schon länger Single und auch noch alleinerziehende Elternteile. Jim hat 3 Mädchen und Lauren 2 Jungs die es zu bändigen gilt. Nach langer Dating-Abstinenz treffen die beiden aufeinander, was für beide als ein schreckliches Date zu verbuchen, und schnell wieder zu vergessen wäre. Doch die beiden treffen unerwünscht wieder aufeinander, gefolgt von einem gemeinsamen zwangsbeglückten Urlaub in Afrika …

Ok! Die Story ist grundsätzlich recht gewöhnlich/bekannt, auch vorhersehbar und an Klischees fehlt es genauso wenig. Die Lacher/Schmunzler sind vorerst mehr dünn gesät und gehen im halbamüsanten Single-/Familiendrama recht unter, doch dann nimmt die Gagdichte zu, lockere Urlaubsstimmung kommt auf und es finden sich sogar richtige Schenkelklopfer. Immer wieder mal gepaart mit gelungenen gefühlvollen Momenten, die sogar die Tränendrüse kitzeln. Nicht nur zwecks den (erwartet) harmonischer werdenden Begegnungen, sondern auch aufgrund der Lebensfreude die in allen wieder geweckt wird. Auch wenns oftmal kitschig wird, besonders beim Trällern von "Somewhere Over the Rainbow", so sind diese Einsätze auch genauso gelungen und die Gesichter der Kiddies sprechen herzige Bände. Besonders die ganz Kleine (Alyvia Alyn Lind), Jims Tochter, ist mehr als entzückend!

Die Jungs von Lauren hingegen mehr überdreht und nicht zu bändigen. Auch kein Wunder, da die beiden keine männliche Bezugsperson haben die mit ihnen mal (spielerisch-pädagogisch) Aggression abbaut. Umgekehrt geht es auch Jim im Umgang mit seinen Mädls in Sachen Frauenprobleme. Gerade seine 15jährige Tochter (Bella Thorne), die völlig burschikos und mit miesem Haarschnitt, vom Vater mehr zum SportlER trainiert wird. Natürlich erkennt der Zuseher das feine feminine Gesicht und das offensichtliche Verwandlungspotential, das Lauren dann auch aus ihr hervorkehren darf. Genial der Schwanen-Auftritt wegen der Triple Musik-Combo dazu!! (Its the …)!!

Einige von Sandlers Happy-Madison Freunden kommen gelegentlich auch wieder zum Zuge. Kevin Nealon hat sogar eine größere Rolle, Allen Covert ist wieder als 10-Sekunden-Tom unterwegs, oder die Transsexuelle Alexis Arquette die auch beim Hochzeitssänger schon Boy George huldigte und Jonathan Loughran darf wieder einen auf Schielauge machen. Die Sportler Shaquille O’Neal und Terry Crews dürfen auch ein wenig herumalbern, wobei Expendable- Crews ganz schnell die Nervgrenze ausgelotet hat!!

Diese gegenseitig liebenswerten Ergänzungen/Bereicherungen in Sachen Familiensinn, die wirklich allen in ihrer Entwicklung zuträglich sind, sind der große Aufhänger des ganzen Films und obwohl alles kommt wie erwartet, dennoch gelungen umgesetzt. Von unterhaltsam bis peinlich witzig, doch auch mit Gefühl. Nicht zuviel, nicht zu wenig und besonders auch ohne Hektik, sodass der Film mit seinen 117 Minuten selbst gegen Ende angenehm ausklingen darf.

Die beiden vorangegangen Zusammenarbeiten von Sandler und Barrymore "Eine Hochzeit zum Verlieben" (1998) im völlig gelungenen 80ties Retrostil und dann noch "50 erste Dates" (2004) mit gekonnter Amnesiegeschichte, konnten mich im romantischen Filmkreisel überzeugen - beide Filme mag ich sehr! Die Geschichte von "Urlaubsreif" hingegen ist total gewöhnlich und hat nicht wie die Vorgänger etwas herausragendes, weshalb ich vorerst wenig Hoffnung hatte, dass der Film noch zündet und wollte ihn schon abstempeln, aber dann zog er stark nach und überzeugte schlussendlich in seinem lebenslustigen Gesamtpaket! Hätte nicht gedacht, das er (fast) an die beiden anschließen kann, hat mich letztlich aber doch glücklich gemacht!



El Cid (TV)
USA1961
Spanien im 11.Jahrhundert, die Mächte kämpfen jeweils für ihre Religion, ein Kampf Christen gegen Mauren bringt Krieg und Unruhen über die Länder. Rodrigo Diaz (Charlton Heston) gerät als Sohn eines Fürsten, aber eigentlich als normaler Bürger, in diesen Kampf und nimmt feindliche Gefangene. Er soll sie dem König ausliefern, entscheidet sich jedoch in einer großen Geste und unter einem Versprechen der Feinde, sie freizulassen. Um die Auseinandersetzungen zu beenden und Vertrauen zu schenken. Den Kreislauf des Krieges mit einer reifen, überlegten und nicht alltäglichen Strategie Frieden zu schaffen. Sehr gegen die Überzeugungen des Königs!

Gleich zu Filmbeginn stellt dieser Akt eine bedeutende Szene dar und eröffnet das Wesen, des später nur noch El Cid (Der Herr) genannten, Mannes. Durch diese Einstellung ist jedoch der schmale Grad zum Verräter nicht weit, selbst wenn der Gedanke fortschrittlich für eine völkergemeinschaftliche friedliche Zukunft sein könnte. Die meisten denken hier jedoch nur an ihre eigene Religion, bzw. ganz besonders an ihr machtvolles Ansehen und wollen das auch weiterhin mit Krieg durchringen. Dabei liefert der Film nicht nur Verhandlungen/Kämpfe um dieses Thema, sondern weitet sich immer mehr auch in Intrigen und einzelne Interessenskonflikte aus. Einen besonderen Stellenwert nimmt auch die Geliebte von El Cid ein, die gleichzeitig auch die Tochter vom Schwertführer des Königs darstellt. Da El Cid hier nun als Verräter an der Krone gilt und sogar noch etwas geschieht das niemand erwartet, entsteht hieraus eine bittere Hassliebe, welche durch Sophia Loren ihr gekonnt zerrissenes Antlitz bekommt.

Charlton Heston fällt bei mir immer nur als Akzeptanzkanditat auf. Ich muss ihn echt nicht haben, sehe aber gerne einige seiner Filme da mir sonst großes Kino entgehen würde. Dadurch steht eben immer die Geschichte und alles andere im Vordergrund, da mir Heston einfach zu hölzern wirkt, dafür aber stets solide bleibt.

El Cid ist in seiner Geschichte schon etwas komplexer als manch ruhig, und auf die Länge erzählter Monumentalklassiker. Durch Intrigen, Familienfehden, Il(loyalität) und Seitenwechsel von Figuren, und gerade durch die zwischenmenschlichen Zwiespälte die hier gleichzeitig in Liebe und Hass auftauchen, bekommt die Sache schon eine gewisse Vielfältigkeit der man auch folgen muss. Wer kämpft jetzt für welche Seite, dem ist noch zu trauen und was gilt es eventuell noch miteinzurechnen?

Der Historienfilm ist zwar gegen Ende ein wenig abstrus – steht aber auch so in der wahren Geschichte/Legende - kann aber bei Zuneigung zu solchen Epen ohne Zeitverschwendung angesehen werden. Gerade das Einsetzen des Nationalhelden für eine friedlichere Gerechtigkeit ist doch rühmlich und sehenswert, wenn natürlich aus heutiger Sicht nicht alles frei von Moral eingefädelt ist – immerhin vergießt er auch mal fragwürdig Blut - dennoch filmreif!!



Outpost 11 (Blu-Ray)
GB2012
Ein zweiter hundertjähriger Krieg ist immer noch im Gange und eine britische Einheit von 3 Mann ist in einem Außenposten der Arktis einquartiert. Wir schreiben das Jahr 1955 und die Einheit hat eine Funküberwachung über, um eventuell Feindesnachrichten abzufangen. Doch dann tun sich ganz andere Probleme auf ...

Das Szenario wäre eigentlich schon mal super, mittig in Schnee und Eis, eine ganz abgelegene Hütte, welche inhaltlich immer mehr mit unheimlichen Vorgängen aufwartet. Leider wird die Kälte visuell aber zuwenig einbezogen, nur wenn wieder einmal jemand auf Hasenjagd geht oder auch ein anderer Aussenposten erreicht werden will - was einen Tagesmarsch darstellt. Der Rest spielt sich nur innerhalb der technisch beladenen Hütte ab. Man könnte meinen ein tolles Kammerspiel würde einen erwarten, doch leider getäuscht. Nur ganz langsam schreitet die wirre Geschichte voran, würde aufgrund der rätselhaften Vorgänge sogar Spannung hergeben... aber es wird sich einfach nur im "Wahnsinn" verzettelt! So verwirrend, dass selbst auf dem Cover eine andere Story als Klappentext abgedruckt ist, denn von Ausserirdischen hatte ich nunmal keine Spur gesehen, obwohl, ok, nur ganz weit hergesponnen könnte man das eventuell so betrachten, macht die Sache aber auch nicht sinnvoller oder gar besser!

Neben den 3 Darstellern, einem jungen, zwangs-einberufenen Soldaten der stets vom regelsteifen, staatshörigen Altsoldaten schikaniert wird - der Alte fummelt übrigens ständig an sich selbst rum - gibt es noch einen freundlichen Kommandanten mittleren Alters. Allesamt zwischen gutem und laienhaftem Schauspiel. Leider zuwenig bindend. So bleibt das sehenswerte eher die Hütte... die beherbt einen Art Heizungsraum, beladen mit einem Kupferkessel, Rohrleitung, Flanschverbindugen, technische Armaturen und allerlei weiterer Steampunk-Nuancen, wobei auch manch weitere technische Ausstattung der Hütte einen Bogen von 1955 bis zu futuristischen Einlagen hergibt, als Beispiel einen speziell aussehender Computer oder ein VHS-Band, ja echt - letzteres könnte aber auch einfach nur ein Filmfehler sein! Diese Sachen sind zwar manchmal ganz sehenswert aber doch merklich zu sauber und neu, also aalglatt darauf hingetrimmt. Sonst wären die Kulissen durchaus gelungen!
 
Aber zurück zum Kupferkessel, der hat etwas mysteriöses inne, wobei mal die Rede von "unzulässigen Wissenschaften" ist und es so scheint als würde hier für den Krieg etwas biologisches gezüchtet. Was als Spinne(n) und weitere eklige Ausformungen durch die Hütte fleucht. Es könnten aber auch nur die Paranoia der Crew sein, die womögllich mit einem Nervengift angegriffen wird um sich gegenseitig zu erledigen? Irgendwas in diese beiden Richtungen kann/darf man sich zusammenreimen, denn der Film legt offenbar mehr Wert auf reinen Wahnsinn und findet es nicht der Mühe Wert etwas konkreter anzugehen. Was ihn letzlich so sinnfrei macht, dass man wohl nichtmal ein richtiges Drehbuch braucht! Und das merkt man ihm über weitere Strecken auch an, leider! Wie man sowas richtig macht, merkt man als Beispiel bei Pontypool! Das steckt der Wahnsinn viel besser im Detail und kann im Gegenzug auch auf die Dauer binden, anstatt zu langweilen!
 
War aufgrund des Schnee- und Stimmungssettings ein günstiger Blindkauf, darf die Sammlung aber schnell wieder verlassen... leider gegen Ende immer mehr zu uncool trashiges daraus gemacht, oder einfach nur absurd verwirrend geblieben. Das Gute hab ich schon textlich herausgepickt, denn Rest kann man sich definitiv sparen!
 


Klondike (TV)
USA2014
Lief im TV und zeigt die echt skrupellosen Machenschaften rund um das Goldfieber zur Zeit etwa 1897-1899. Die Charakere sind echt durchwegs bitter und der Tod läuft einem in dieser Miniserie oftmals über den vereisten oder matschigen Weg. Die verschneiten Landschaften sind wirklich sehenswert aber für mich hatte die Serie zuviele Gauner anstatt einer richtigen Geschichte und ist recht pessimistisch, wenn wohl auch realistisch!! Dennoch ist sehr viel unmoralisches für den Dramaanteil eingeflochten, wobei gerade Tim Roth als ganz übler Zeitgenosse aufwartet. Sam Shepard gibt es als Priester, die Indianer bekommen ihren kleinen Stellenwert wie die Mounties und auch ein Schriftsteller darf seine Geschichte nicht verpassen. Der Hauptdarsteller (Richard Madden) spricht oft stimmungsgeschwängert aus dem Off und wird durch die Gegend und ihre verdorbenen Menschen desillusioniert oder sogar geläutert, dabei darf er auch ein wenig mit der gebranntmarkten Dame vom Sägewerk (Abbie Cornish) "verqueren". Kostüme und Ausstattung sind eigentlich ganz sehenswert, lassen aber doch auch zeitlich unpassendes durchblitzen!

Kann man mal gucken, muss man aber nicht. Für mich persönlich zuviel primitives Drama und somit keine einfühlsame emotionale Anbindung. Deshalb leider zu wenig mitreißend!
 



 

(Bilder: bluray-disc.de/amazon.de)

 
Three O'Clock High / Oz - Eine fantastische Welt / Das erstaunliche Leben des Walter Mitty


Ich hab zwar in letzter Zeit viel mehr gesehen, aber da ich meist eh zuviel Buchstaben verbrauche habe ich hier mal nur mal drei Titel abgeladen. Ausserdem waren diese 3 Sichtungen die Highlights und haben erstaunlicherweise sogar jeder für sich einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Da es manchmal oft lange dauert bis man wieder mal etwas "nachhaltiges" entdeckt, war ich doch überrascht! Hier also meine anSICHTEN ... SPOILERabsätze sind rot markiert!







Three O`Clock High (DVD)
USA 1987
Jerry Mitchell ist ein guter, engagierter Schüler, arbeitet bei der Schülerzeitung, auch noch in einem schulischen Verkaufsladen für allerlei Bedarfsutensilien und fällt keineswegs aus dem Rahmen. Als der neue Schüler Buddy Revell auf ihre Schule kommt, dem schon jede Menge unheimlicher Geschichten vorauseilen, soll Jerry zur Auflockerung, über ihn einen Bericht für die Schülerzeitung schreiben. Um die wilden Gerüchte über Schlägereien, Knaststorys und das Bild eines brutalen Typen, ein wenig zu Zerstreuen … als er ihn dann aber beim Erstgespräch ohne Absicht anfasst, tickt dieser aus – er hasst es angefasst zu werden! – und teilt Jerry mit, dass sie sich nach der Schule genau um 3 Uhr auf dem Parkplatz vor der Schule zum "Dampf ablassen" wieder finden. An Flucht braucht er gar nicht zu denken, er finde ihn allemal!!

Die Uhr tickt!! Bis zu "High Noon" 3 Uhr – auch unter Erwähnung von Rauchende Colts - ist der Weg gepflastert mit etlichen Versuchen irgendwie aus der Sache rauszukommen, was immer mehr unterhaltsames Chaos als eine echte Lösung darbietet. Als Spielfläche nur das schulische Umfeld, erlebt Jerry an diesem von ihm genannten schwarzen Tag, mehr als nur jemals von EINEM Schultag erwartet. Auch wenn der Film alles andere als ein Actionfeuerwerk bietet, hält er doch gerade deswegen unter stimmiger Atmosphäre die Spannung hoch.

Wie schon bei "Risky Business – Lockere Geschäfte" ist hierfür nämlich der Score von Tangerine Dream verantwortlich. Denn auch wenn die Sache vorerst (und auch immer wieder mal) amüsant erscheint trägt dieser dazu bei, den ganzen Film in seinem Verlauf in eine markante Stimmung zu tauchen. Das die Figuren nicht zu Abziehbildern verkommen und auch sehr gut, sympathisch dargestellt werden, lässt den Film zusätzlich origineller aussehen.
Sein bester Nerd-Kumpel, seine hilfsbereite Schwester und die beste Freundin sind auch noch eigene, bereichernde Charaktere. Buddy Revell wird hier von Richard Tyson gespielt und verleiht mit seinem doch auch bekannten B-Gesicht seiner Figur ein raues, lässiges und High-School trächtiges Aufrührer-Auftreten. Casey Siemaszko (Jerry) war mir völlig unbekannt, obwohl er schon in einigen 80ties Nebenrollen hatte – Zurück i.d.Z. (Biffs Kumpel), Class, Stand by Me, Young Guns. Hier, als smarter Typ zum wachsenden Rebellen, liefert er ne glaubwürdige und auch stets komische Performance ab!

(youtube.com / © Universal Pictures)

Was den Film in allen Facetten besonders prägt, ist die Kameratechnik an der man die Liebe zum Detail oder das Ausloten visueller Möglichkeiten erkennt. Tolle Blickwinkel, immer wieder gezielte Close-Ups (von Vielem) und lässige Schnitte machen in ihrer optisch bemerkenswerten Inszenierung selbst vor dem Vertigo-Effekt nicht halt. Wirklich auffallende Einstellungen, die dem eigentlich simplen Teen-Movie einen Hauch Kult verleihen!

Das Ende hat ´nen kleinen "Hau", hier gibt's neben blauen Flecken und einer Portion Coolness auch noch ne überspitzte aber auch witzige Damenproblematik … die sind nämlich kurzweilig auch Thema – besonders die Lehrerin!

Also wer sich Teen-Movies gern ansieht, darf diesen definitiv nicht versäumen! Denn so völlig unerwartet hat er besonders durch die visuellen Komponenten und der durchgehend eigenen Stimmung, einer Mischung aus spaßiger 80ziger Jahre geprägten Unterhaltung und einer doch auch mal spannenden, ernstzunehmenden Problematik, einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Darf sich nun als kleiner Geheimtipp zu manch Genregrößen der 80ties einreihen.

Der Film wurde hierzulande unter dem Titel "Faustrecht - Terror an der Highschool" unter einem völlig irreführenden Cover veröffentlicht. MIG Filmgroup verwendete hierzu sogar völlig unpassende Bilder eines anderen Filmes. "Three O`Clock High" wäre eigentlich von Universal und hatte auf DVD ein wirklich sehr gutes Bild! Tolle Farben, angenehme Schärfe. Wäre toll wenn sich der Urheber mal selbst um eine schicke VÖ dieses kleinen, eher unbekannten aber doch herausragenden Filmes annimmt. Dann bitte mit O-Titel und angemessenem Cover!





Oz – Eine fantastische Welt (DVD)
USA1985 – Return to Oz
6 Monate sind vergangen seit dem heftigen Tornado und Dorothys Ausflug ins fantastische Land. Es ist wieder Realität in Kansas eingekehrt und neben noch andauernden Aufbauarbeiten beschäftigt das Mädchen die Angelegenheit noch immer enorm. Da sich Onkel und Tante sorgen machen, soll sie zu Untersuchungen in eine Anstalt gebracht werden …

So beginnt diese Fortsetzung im Vergleich zum märchenhaften Klassiker gleich mal sehr düster. Als Dorothy (Fairuza Balk aus der Hexenclub – hier noch jung und ansehnlich) zur Überprüfung ihres Geisteszustandes in eine Klinik gebracht wird, ist dies nicht nur thematisch ungewohnt, sondern auch in der Umsetzung mehr ein Gruselfilm. Man merkt gleich, dass das Publikum hier definitiv älter sein sollte, der Märchenstil jedoch im späteren Verlauf doch auch wieder erkennbar wird. Hinzu kommen neue Ideen sowie auch Erweiterung des Universums rund um OZ! Nach der furchterregenden Entdeckung, dass die Smaragdstadt ziemlich zerstört wurde, lernt auch hier Dorothy wieder einige sehr kreative Begleiter kennen. Auf der Suche nach der Vogelscheue, die ja nun zuvor als König regiert hat, werden nicht nur neue Gebiete erstmalig vorgestellt, sondern auch unbekannte Gefahren, Bösewichte und Figuren entdeckt.

Neben den bösen "Rollerern" die hier echt nervig ausfallen, sind besonders die neuen Freunde manch Highlight. Besonders der mechanische Roboter Tik Tok, bei dem Denk-, Sprech- und Bewegungsapparat einzeln aufgezogen werden muss – wie ein tickendes Uhrwerk. Dieser dann durch die Gegend dropst (sieht echt aus wie ein rundes Bonbon auf Federbeinen – bewegt sich auch sehr witzig) und Dorothy treuen Dienst leistet.

Auch Jack Kürbiskopf (kennt man doch von irgendwo) und der Einfaltspinsel – ein ausgestopfter Elchkopf von der Wand (!) der kurz bevor er wiederbelebt wurde (mit Lebenspulver) einen Knall erlebte (!) – bringen neben weiteren Ideen, wie Lunch-Dosen die auf Bäumen wachsen, eine heiter Stimmung ein.

Dorothy ist hier um einiges jünger – obwohl sie älter sein müsste - als die damalige Judy Garland, was man mal links liegen lassen muss und sich dafür freut, die gelbe Ziegelsteinstraße - wenn auch völlig verwüstet - oder die Rubin-Schuhe wieder zu entdecken.
Auch wenn der Film einige Fragen aufwirft was nun wie zusammenhängt, erhält man zum Glück – notwendigerweise - am Ende noch eine Erklärung damit die Geschichte auch noch einen Sinn ergibt. Sehr erfreulich ist hier, dass sich am Ende der rote OZ-Faden aller Geschichten weitet und man sogar noch eine Verbindung zum Sam Raimi Film (2013) stricken könnte.

Da die letztlich auftauchende ehemalige Köngistochter von OZ, noch bevor überhaupt der Zauberer Oz ins Land kam, in dieser Geschichte als Ozma vorgestellt wird. Die Geschichte um ihren Vater, dem König der von der bösen Hexe vergiftet wurde, findet ihre Erzählung in der 2013er Storyline.
Dann müssten die Figuren geschichtlich übertragbar sein, auch wenn sie in beiden Verfilmungen andere Namen tragen und anderen Alters sind.
Michelle Williams (Glinda, die gute Hexe des Südens aus dem 2013er Film) ist demnach die Königstochter die hier Ozma heißt, und die Figur von Rachel Weisz (Evanora, böse Hexe des Ostens) wird hier als (böse) Prinzessin Mombi verkörpert.

Wunderbar fand ich hier auch, dass die Gesichter (Schauspieler) aus der Realität auch wieder in OZ auftauchen, so wie es schon im Klassiker von 1939 Verwendung fand. Erfreulicherweise –für mich- enthält die Fortsetzung keine Musicalelemente mehr und widmet sich mehr einer sehr aufwendigen Aufmachung in Sachen Tricktechnik. Die für damalige Zeiten erstaunlich ausfiel und einige Investitionen erkennen lässt. Sehr erfreulich fallen auch die handgemachten Effekte/Requisiten zu Bilde!

(youngactressreviews.com / © Walt Disney)

Der Film basiert auf den Büchern "Im Reich des Zauberer von Oz" und "Ozma von Oz". Zweiter und dritter Folgeband NACH "Der Zauberer von Oz" aus dieser Reihe. Da die DVD länger mal vergriffen war, freute ich mich nun auch diesen in meinem Sichtungsverlauf zu ergänzen. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten, zwecks der andersartigen Stimmung, entwickelt sich doch ein ideenreicher, fantasievoller und auch amüsanter Teil des OZ-Universums daraus, der sich "als Ergänzung" definitiv nicht verstecken muss! Vergleichen sollte man –stimmungstechnisch- weniger, aber die Geschichten so weitergesponnen zu sehen unterhält doch sehr! Netter Fantasy-Film mit Ecken und Kanten, bei dem aber die positiven Seiten überwiegen! Perfekt als Abschluss für einen eventuellen OZ-Marathon.





Das erstaunliche Leben des Walter Mitty (Blu-Ray)
USA2013 - The Secret Life of Walter Mitty
Walter Mitty (Ben Stiller) arbeitet im Negativ-(Foto)Archiv des Life Magazin und ist nebenbei als notorischer Tagträumer in seiner Fiktion unterwegs, in denen er sich immer wieder mal als Held findet. Dessen Mut er auch im echten Leben bräuchte um seine Angebeteten Cheryl Melhoff (Kristen Wigg) endlich mal anzusprechen. Als das Magazin eingestellt und vollständig auf eine Onlineausgabe umgestellt werden soll, kommen nicht nur unangenehme Delegierte die seinen Job streichen könnten, sondern auch ein Fiasko um ein unauffindbares Foto hinzu – für welches grundsätzlich Walter zuständig ist!

Filmisch gesehen nicht nur ein Übergang, sondern auch ein Knackpunkt im Leben Mittys,  denn diese Angelegenheit zwingt ihn aus seinem Schneckenhaus herauszukommen um sich dem puren Leben zu stellen. Seinen Blackouts zu entkommen, in denen er als Tagträumer für sein Umfeld doch tatsächlich total abwesend ist. Diese Aussetzer wurden effekttechnisch wunderbar in Szene gesetzt und gehen oftmals (stark) ins Surreale, gespickt mit beeindruckenden Ideen und Fähigkeiten seinerseits und auch sehr amüsant. Aber nun muss er das Leben selbst bei den Eiern packen ...

Auf der Suche nach Sean O`Connell (Sean Penn) dem berühmten Fotografen, der als einziger noch einen Abzug des verlorenen Fotos haben könnte, beginnt der Film die Natur in ihren vollen visuellen Pracht einzufangen, was träumerische Bilder (Grönland, Island) sondergleichen spendiert. Verwoben mit fantastischen Elementen (auch Tagtraum im Tagtraum), warmherzigen, witzigen Figuren und besonderen Momenten, gelangt Mitty von einem Abenteuer ins Nächste. Getragen vom Feeling, dass Leben hautnah zu Kosten, auf der Jagd nach dessen Quintessenz den Moment zu leben ohne etwas festzuhalten und dabei auch noch die Bedeutsamkeit einzelner Menschen hervorzuheben. Das bringt einem der Film ganz nahe und transportiert diese kleine aber höchst erhabene Botschaft, ganz angenehm verpackt in die Emotion des Zusehers. Wunderbar untermalt mit Musikstücken, die sich nicht besser ins Gesamtbild einfügen könnten. Ganz besonders die akustische Version von David Bowies "Space Oddity" – Ground Control to Major Tom –, sowie auch Songs von Arcade Fire oder Jose Gonzales könnten den Film in gewissen Momenten nicht besser pushen.

Ein Problem ergibt sich für den kritischen Seher des Films dennoch, sofern man es für ein positives Endergebnis nicht bewusst unter den Tisch fallen lässt. Sein Ausbrechen ins Abenteuerliche ist nämlich oft immer noch so überzeichnet und steif schicksalshaft eingefädelt - hiermit meine ich eben nicht die erneuten Tagträume -, dass man immer noch glauben könnte er sei nun gänzlich in einem Tagtraum stecken geblieben. Ich mein er telefoniert im Himalaya, kann sofort alles, kämpft mit einem Hai, erwischt das einzige Fahrrad, die Zusammenhänge zwecks Fotohinweise, Brieftasche und Mutter und noch weiteres … ein Puzzle fügt sich AALGLATT ins andere... Einfach alles wunderschön für seinen Zweck, aber eben auch als großer Filmfehler zu sehen wenn man es wirklich EINDEUTIG als REAL abzeichnen wollte. Durch diese fortgesetzten Übertreibungen bleibt eben stark der Beigeschmack, dass es doch nicht echt war – was sogar sehr traurig wäre! Auch wenn der Film offiziell damit endet, dass es wahr war.

(waltermitty-derfilm.de / © 20th Century Fox)

Somit bleibt der Film einfach "unglaublich" fantastisch!! Egal wie man das nun interpretiert oder gar doppeldeutig stehen lässt. Ich persönlich entscheide mich definitiv für das schöne Ende! Aber diese leichte ungeschickte Umsetzung, kostet ihm doch die Höchstwertung. Aber so oder so wunderschön anzusehen und essentiell gemütlichst!

Der Film ist ein Remake von "Das Doppelleben des Walter Mitty" aus dem Jahre 1947. Ben Stiller übernahm neben der Hauptrolle auch die Regie und überzeugte zur Abwechslung wieder mal gänzlich in einer ernstzunehmenden Rolle.




(Coverbilder: amazon.de)
Iron Man 1&2 / Ein dreckiger Haufen / Das dreckige Dutzend / Die letzte Festung / Howl - Das Geheul
Hier nun die Filme die ich mir in letzter Zeit zu Gemüte geführt habe, egal ob nun auf Blu-Ray, DVD, im TV oder sonstigen Medien ... Ich bewerte die Filme hier nicht mit Punkten weil dies nur eine subjektive Entscheidung ist. Jeden Menschen spricht unbewusst etwas anderes an und man findet es demnach auch besser oder schlechter. Diese Bewertungen stellen nie ein Faktum dar. (Individualität!) Hier also meine persönlichen anSICHTEN ...




Iron Man 1&2 (Blu-Ray)
(USA 2008/2010)
Hab es letztens schon mal erwähnt, dass ich die Marvel-Comicverfilmungen mag. Auch wenn sie bisher alle eher Durchschnittsunterhaltung sind, sind sie sehr gemütlich anzusehen...

So auch die Iron Man Filme, die einen Touch ganz eigener Persönlichkeit einbringen. Tony Stark, der totale Egomane und Partyplayer, nämlich zu Beginn der Filme noch auf völlig unreifer überheblicher Seite steht. Ihm ist gar nicht bewusst, was er mit seiner Waffenpolitik überhaupt anrichtet...

Aber wenn man Opfer seiner eigenen Waffen wird, beginnt man nachzudenken! Was reichlich Entwicklungspotenial für seine Figur mitbringt. Was mir an ihm am Besten gefiel ist die Tatsache, dass er in technischem Know-How seiner Zeit einfach so dermaßen weit voraus ist. Ich mein, selbst als er im zweiten Teil fast an (s)einer Palladium Vergiftung stirbt, erkennt man, er kann nicht einfach in ein Krankenhaus marschieren und um Hilfe bitten. Keiner würde verstehen mit was er hier hantiert, geschweige denn ihm helfen können - was sein Einzelgängerdasein [trotz oberflächlicher Partylaune] nochmals untermautert. So erfindet man als Lösung eben mal gewifft ein neues Element!!

In Teil 1 liefert er sich einen internen Firmenkampf mit Jeff 'Flynn' Bridges und zeigt die Geburtstunde eines Helden. Dieser Teil, die erste Filmhälfte, gefällt mir sogar am Besten, in einer dreckigen Höhle eingesperrt, ein Loch in der Brust und gewitzt am Basteln um mit eigener (technischer) Raffinesse den Terroristen zu entkommen; tolle Kulisse, tolles Ereignis und der Grundstein für alles Restliche! 
Teil 2 greift eine Geschichte aus der Vergangenheit auf und nimmt Bezug auf Tonys Vater Howard und dessen alten russischen Partner. Dem Miterfinder des sogenannten Ark-Reaktors, dessen Konzept auch Tonys Anzug mit reichlich Energie versorgt und in Zweitinstanz die tödlichen Splitter (durch einen Magneten) von seinem Herz fernhält.

Der zweite Film ist zwar etwas überdrehter, hat aber ein paar andere positive Zusätze. Der Regisseur John Favreau ist in seinen Auftritten witziger als im ersten Part. Mickey Rourke sagt einfach zu genial "Vougel!" und die Avengers Szenen wurden mehr. Sam Rockwell wird als nerviger Waffenfabrikant verheizt, dafür darf nach Terence Howard (Teil1) Don Cheadle in die selbe Rolle von Tonys Freund Rhodes schlüpfen und in der Fortsetzung zu War-Machine werden! Gwyneth Paltrow versprüht als Pepper Potts noch angenehm-schüchternen Liebreiz.

Bezüglich Avengers-Momenten, sind die Filme weitaus interessanter geworden als langsam die ganzen Crossover Verbindungen aufkamen. In Teil 1 gabs schon Phil Coulson (SHIELD Agent) zu sehen - der im zweiten, nachdem er mit einem Prototyp-Cap-Schild Tony kurz zur Hand geht, nach New-Mexiko abberufen wird [Thor ruft!] - und in der Abspannszene besucht Nick Fury schonmal Tony Stark (nach dessen Helden-Coming-Out), ob er denn meine, er sei der einzige Held auf Erden!? Im zweiten wird SHIELD noch gezielter eingeführt/miteinbezogen, mit ihr zeigt Black Widow schon mal ihre Vorzüge/Skills und es werden auch Andeutungen auf die Rächer-Initiative gemacht.

Der beste Satz in den Filmen war für mich jedoch, als Tony Stark den staatlichen Senat fragt was sie überhaupt von ihm wollen? Denn alles was er gemacht hat, war, den Weltfrieden zu privatisieren!! Zu geil! Der erste Teil ist aber definitiv mein Favorit der Iron Man Filme!




Ein dreckiger Haufen
(Tele5)
(Play Dirty - GB1969)
Im Wüstenkrieg gegen Rommel, ist ein Team von eingeschweißten kriminellen Haudegen bei den Obrigkeiten ganz und gar nicht beliebt. Deren Methoden und erneutes Scheitern droht zur Auslese. Als letzte Chance werden die Söldner nochmals losgeschickt ein Treibstofflager weit hinter feindlichen Linien zu sprengen.
Was sie nicht wissen… Der oberste Kommandant nimmt diese Truppe nicht ernst und hat nach ihnen sogar noch eine offizielle Einheit losgeschickt. Pläne hat jedoch jede(r) andere !

Michael Cane wird hier dem Trupp Kriminellen als Offizier vorgesetzt. Wie immer, spielt dieser seine Rolle sehenswert. Er wird jedoch als Grünschnabel von seinen Männern überhaupt nicht ernst genommen. Er erlaubt sich auch immer wieder mal naive Handlungen, wirkt aber in seiner Rolle trotzdem cool !
Deren Roadtrip durch die Wüste, wird zu einem Abenteuer, wodurch der Film eher in diese Richtung tendiert. Neben Kriegs- und Actioneinlagen, gibts eben auch ruhigere aber dennoch spannende Momente.
Der Film und besonders auch das spezielle Ende, hält einem vor Augen, dass der Krieg keine Gefangenen macht.

Guter Film, der zwar nicht an "Das dreckige Dutzend" ran kommt, aber definitiv kein billiger Abklatsch ist !



Das dreckige Dutzend (ARDHD)
(The Dirty Dozen – USA1967)
Lee Marvin rekrutiert aus dem Militärgefängnis 12 Söldner, die entweder schon zum Tode verurteilt sind oder mindestens 20 Jahre im Zuchthaus bevorstehen.
Er bietet ihnen ein Himmelfahrtskommando an, welches sie nochmal vor der Hinrichtung bewahren soll ...

Die Schauspieler Auswahl ist schon mal grandios. Jeder Menge ALTbekannter Gesichter, die sich hier ruppig zur Schau stellen. Der Film hat mit 150 Minuten seine Länge, die jedoch nie erkennbar ist. Er nimmt sich sehr viel Zeit für Rekrutierung mit gefolgter Spezialausbildung, die den wilden Haufen einsatzbereit und zum Team machen sollen. Da viele auch auf Flucht oder Eigenbrötlerei aus sind.

Das Thema Loyalität zeichnet sich später aber sehr gut ab. Ansonsten legt der Film keinerlei Wert auf moralische Richtigkeit und ist eher als rein heroische Unterhaltung anzusehen. Man findet in jedem Charakter spezielle Eigenheiten, die etwas Besonderes ausmachen. Wodurch alles vorhanden ist, was den Film zum Kult macht und den Weg bereitete für viele andere Filme und Hommagen.

Ich warte schon lange auf eine hiesige Veröffentlichung. Derweil gibt es nur den US-Import den mal wieder nur Kyle hat ;)
Den Film sah ich auf ARD-HD und der hatte dort echt ein gutes Bild, also kann es nicht so weit her sein, gutes Material zu haben !



Die letzte Festung (PRO7)
(The Last Castle - USA2001)
... mit Robert Redford als hoch dekorierten General, der in ein Militärgefängnis muss, kann ich hier gleich noch einreihen.

Eigentlich will er nur seine Zeit absitzen und sich aus allem raushalten. Sich auch endlich Gedanken um seine Familie zu machen, die er auf Grund seiner Taten für das Vaterland, völlig hinter sich gelassen hat. Der Plan geht leider nicht auf, als er mitbekommt das Gefängnisdirektor James Gandolfini nicht nach offiziellen Regeln führt, sondern das Gefängnis als sein Schlachtfeld und seine Führung eher als seinen persönlichen Krieg ansieht.

Der Protagonist muss hier erneut, in die Fussstapfen treten, die er sein ganzes Leben verkörpert hat. Wodurch der Charakter in Bezug auf die klein gezeigte Familiengeschichte wieder nichts lernen (verändern) kann, ABER das stellt man(n) schnell mal zurück und begeistert sich am großartig eingefangenen Heldenkino.

Allein die Tatsache, dass die Gefangenen sich in Summe gegen den nicht korrekten Direktor auflehnen und somit an einen Strang ziehen, macht mit dem Satz "das Gefängnis übernehmen" schon mal gute Laune vorm Fernseher.
Da der General durch seine vergangenen Heldentaten einen Namen hat, merkt man in Form von Hierarchie, dass alle, egal ob Gefangener oder Direktor, absoluten Respekt vor diesem Mann haben. Wodurch er eben die Rolle des Leaders sehr gut verkörpert. Auch wenn man dem Film dadurch einigen Pathos zuviel vorwerfen kann, finde ich ihn gerade deshalb als angenehme verstandesfreie und somit emotional gute Unterhaltung.

Lief auf Pro7 und hatte überhaupt kein gutes Bild. Wodurch eine BD eventuell noch ferner wird ?



Howl – Das Geheul (zdfneoHD)
(USA2010)
James Franco als Allen Ginsberg, Poet der Beat-Generation. Der Verleger seines Werks "Howl" wird vor Gericht gestellt, weil das Werk als ÖBSZÖN gilt.

Der Film teilt sich, in die Gerichtsverhandlung, die biografischen Revueerzählungen des Autors Ginsberg und der Erzählung seines Werkes. Dies nimmt sehr viel Raum ein und ist begleitet von jeder Menge animierter Sequenzen, welche den Inhalt des vielschichtigen und teils abstrusen Werkes untermalen soll. Teilweise visuell sehr anregend aber durch das schräge Gedicht auch schwere Kost. Mir hätte der Film viel besser gefallen, wenn das Hauptaugenmerk vielmehr auf der Verhandlung gelegen wär. So bleibt nur ein bildgewaltiger Sinnesrausch übrig, der sich irgendwann anfühlt als hätte man einen Musikclip auf einen Film ausgedehnt...
Die Schauspieler, allen voran Franco und besonders John Hamm als Anwalt, sind jedoch sehr gut.



(Bilder: amazon.de, booklooker.de, filmposter-archiv.de, swr3.de, wikipedia.org)

Weihnachtssichtungen #5

10. Dezember 2017

 

 
 

 

Meet Me in St. Louis
USA1944


Mit dem Großvater, einer Hausmagd, einem Sohn und vier Töchtern im Haus wird es bei Familie Smith gewiss nie langweilig. Ganz und gar nicht, wenn die beiden älteren Töchter Esther (Judy Garland) und Rose (Lucille Bremer) ins heiratsfähige Alter kommen. Dann beginnt sich nämlich ein Liebeskarussel zu drehen, …

… das die Männerwelt mit Liebreiz und Gesang umgarnt!

Ein einfaches Grundkonstrukt für etwas familären Trubel; nochmals gesteigert als der Vater ein Jobangebot aus New York bekommt und für den Jahresbeginn ein Umzug ansteht. Das bringt die eingespielte Familienbande doch etwas aus der Fasson.

Erstmal machen wir uns aber reichlich mit St. Louis und Familie Smith bekannt. Vom Sommer 1903 hinweg bis zur angekündigten World Fair 1904 (in Lousiana) soll die musikalisch untersetzte Familiengeschichte laufen, versüsst mit einigen Ohrwürmern und Tänzchen, schmeichelt man sowohl dem Nachbarsjungen, als auch dem Publikum. 

“Skip to My Lou” für etwas Südstaaten-Schwung, ein Auftritt mit der kleinen Schwester (dem damaligen Kinderstar Margaret O’Brain) und einige Songdebüts für Judy Garland selbst, darunter auch der Welthit “Have Yourself A Merry Little Christmas“ der mit einer rührenden Szene endgültig das letzte Eis bricht.

Nach einem tänzelnden Sommer, einigen erhofften Heiratsanträgen und einem herbstlichen Halloweenfest (mit ungebändigten Kindern), steht endlich Winter am Plan: Und mit ihm, Schneemänner bauen und das letzte Weihnachtsfest in St. Louis! 

Auf zum finalen Ball, einmal schwungvoll um den großen Weihnachtsbaum getanzt und mit froher Kunde zum emotionalen Ausklang ausgeholt. Der Frühling soll nur noch der Abrundung dienen. 

Die Technicolor-Brillanz strahlt bei den schicken Kostümen farblich um die Wette, etwas auftoupiertes Haar für die Damen und natürlich eine elegante, zeitgemäße Ausstattung für das reizende Landhaus. Eine gelbe Tram, hinzu eine Kiste zum erleichternden Kutschen-Aufstieg oder auch einfach nur ein atemraubendes Korsett, sind weitere entzückende Details. 

Im MGM-Hit schickt sich die Story zwar nur in dünner Gemächlichkeit an, die Jahreszeitenrunde gestaltet sich dennoch lieblich, musikalisch gediegen und in seiner familären Botschaft nur allzu verständlich: Solang man beisammen ist, ist es unwichtig wo man ist. Schön wenn man hierzu auch noch ein paar ungehobelte Angewohnheiten (für vereinzelte Späßchen) einstreut. 

Passen solch charmant-wirkende Klassiker (meiner Meinung nach) aus nostalgischen Gründen grundlegend zur emotionalen Zeit, rundet „Meet me in St. Louis“ das mitsamt seines Kultsongs und dem Schlüsselmoment am Weihnachtsabend, noch innig ab. Weshalb er sich mittlerweile längst in etlichen Weihnachtsfilmrankings breit machte.


Trivia: Regisseur Vincente Minelli war von 1945 – 1951 mit Judy Garland verheiratet, aus dessen Ehe Liza Minnelli hervorging. 

In „Familie Stone – Verloben verboten!“ flimmert die Szene mit „Have Yourself…“ sogar über den Fernseher, ebenfalls guckt Matthew Broderick eine Szene aus "Meet me in St. Louis" in „Blendende Weihnachten“.

 

 

 Weißblaue 
Wintergeschichten 


Seit 1984 flimmern im deutsch-österreichischen Fernsehen die Weißblauen Geschichten über die Mattscheibe. Vorerst nur ein Weihnachtsspecial aus dem Jahre 1987 rumgekommen, machte man sich 1994 daran regelmäßig in die winterlichen Gefilde von Bayern und Umgebung zu entführen! Weshalb die Co-Produktion von ZDF/ORF mittlerweile auf 17 Winter-Episoden kommt, die man regelmäßig zur Weihnachtszeit unters Programm streut.

Alle Folgen gibt es auf zwei Sets/Boxen (insg. 6 DVDs), um sich gediegen dem boarischen, urigen Ambiente unter nostaglischer Fernseh-Tristesse hinzugeben. 

Hierzu muss man schon ein kräftiges Rosamunde Pilcher Gen mitbringen und obwohl ich deren Filme nie geguckt habe -und auch nicht werde- kann ich den Weißblauen Wintergeschichten aufgrund der regionalen Eigenheiten, den winterlich verschneiten Gefilden und der naiven Herzlichkeit etwas abgewinnen... in der Vorweihnachtszeit!

Oftmals geht man in den kleinen Liebsgeschichten so dermaßen naiv oder abwegig ans Eingekuschelte, dass man über den Love-Trash nur noch herzhaft lachen kann.

Der Introsong beginnt schon mal mit häuslicher Folklore zu verzaubern, als wär man zu Gast beim Märchenfilm, bevor das freche Aufeinandertreffen der (teils nahmhaften deutschen) Protagonisten unter weißen Bergen, für kitschige Probleme sorgt - die man bis Ende natürlich zu schmelzen vermag.
 

Ab in die Tenne, Eislaufen bei Flockenzauber, Schlittenfahrten, die Skipiste runter, auf zur Liason mit dem Skilehrer,... wird dem verschneiten Alpin-Gelände gefrönt, dazu etwas Weihnachtsbeleuchtung und hin und wieder auch ein Bäumchen fürs Fest. Oftmals machen Fremd-Techtelmechtel die Runde, bei "Ein echter Knaller" gibts sogar eine amouröse Affäre an Silvester. Und siehts noch so übel aus, findet sich für jeden noch so sonderbaren Topf, ein Deckel!

Viele Hotels werden bezogen, sonderbare Spielchen getrieben, speziell wenn der (getarnte) Chef eines Grandhotels eine bissige Frau ("Der eiserne Besen") einstellt um sein Hotel wieder auf Vordermann zu bringen, stellt sich hingegen der Dieb aus "Der Butler" als äußerst amüsant heraus, wenn er beim Einbruch beginnt Silber zu polieren. Ob Krimi oder Rätseljagd in der Region, für Spannung, Liebeswirrungen, schräge Situationen und kitschige Lösungen ist gesorgt. Den Rest versüsst man sich mit "Kokosbusserl".

Angst vor CGI-Gewittern braucht man auch noch keine haben, die TV-Optik bleibt zwar recht schal und trist, die netten Winterbilder, alt textdas Holzhüttenambiente und nostalgische Fernsehnaivitäten wissen das Herz im boarischen Schneegestöber aber zu tauen - ansonsten lacht man sich einfach eins und geht Eisstock schießen!

Die perfekte Sendung zur Adventszeit, wenn man wieder mal bei den Großeltern zu Besuch ist. ;)
Und hab ich die gesamte Serie schon letztes Jahr geguckt, stellt sich heuer erstaunlichweise vereinzelter Wiedersehens-Drang ein. Ich weiß jetzt nicht ob ich den Kopf schütteln soll, oder mich darüber freuen.

Jetzt habe ich grad noch entdeckt, dass man im November (2017) eine Gesamtkollektion veröffentlicht hat.


 

Trancers
USA 1984

 

Jack Deth -merkt euch diesen Namen- ist Trooper (Cop) im 23. Jahrhundert. Er jagt sogenannte Trancers: Menschen die vom Bewusstsein eines Verbrechers namens Whistler eingenommen und dadurch zu tötenden Zombies wurden. Als der auch noch ein Zeitreiseserum synthetisiert, um in der Vergangenheit die Vorfahren des aktuellen Regierungsstabes auszulöschen, hat der Trooper ihm zu folgen. Er muss verhindern, dass Whistler dadurch die gesamte Macht des 23. Jahrhunderst an sich reißt.
 

Achtung: Kann Spuren von Weihnachten und Trash enthalten. ;)


Der Sci-Fi-Reißer aus der (Charles) Band B-Schmiede (Full Moon Productions) spielt nämlich zur Weihnachtszeit (im Jahre 1985)! Tim Thomerson aka JACK DETH wurde in den Körper des 80s-Zeitgenossen Phil zurückgeschickt, dessen Freundin Leena (HELEN HUNT!) sich erst mal mit dem neuen Charakter (in der Hülle ihres Lebensgefährten) anfreunden muss.

alt textLeena trägt schon zu Beginn ein Weihnachtsoutfit, weil sie als Assistentin einem Kaufhaus-Santa zur Seite steht. Wo auch gleich die Action losbrechen darf, da Whistler sich schon eingenistet hat:

"Kontrolldienst! Wir haben schon wieder Ärger am Nordpol!"

 

Das zeitliche Zurückschicken einer Person im Schutzauftrag, zur Sicherung der Zukunft, hat schon leichten Terminator Charakter, "Trancers" zieht beinahe zeitgleich aber sein eigenes Ding durch und überzeugt in bester B-Manier mit seiner herrlichen Mixtur: Der hartgesottene Cop der gerne Trenchcoat trägt, eine Jagd durchs alte L.A. mit guten Anspielungen auf die Zeitunterschiede zwischen 20. und 23. Jahrhundert, die Spur einer romantischen Ader und hinzu zur Weihnachtszeit, ein paar innovative Zukunfts-Eigenarten. Die auf begeisternden Weise auch mal für Schmunzler sorgen: Da wäre die 10 Sekunden Zeitlupe per Uhren-Knopfdruck, dessen sensationelle Nützlichkeit es sogar mit der Bullet Time aus Matrix aufnimmt;  so richtig genial ist jedoch das Zurückschicken eines Vorgesetzten im Körper eines kleinen Mädchens! Was für ein Schenkelklopfer.

Helen Hunt und Tim Thomerson entpuppen sich als reizendes Gespann, die durch ein kurzweilig auf den Punkt gebrachtes Drehbuch auch nicht lange herumfummeln - was jetzt nicht heißt, dass man unverzüglich unterm Mistelzweig landet, aber angenehm schnell Freundschaft schließt. Die Low Budget Austattung sorgt neben dem billig wirkenden Tüdel-Score dennoch für kreative Ideen und einen ungehobelt fantastischen Look. Zwischen Phaserkanone und 80s-Colt schießt man in der Action aber sowieso lieber aus der Handkantenhüfte. Und schiebt einschließlich eines wiederholten zynischen "Fröhliche Weihnachten" auch noch ein paar lakonsiche One Liner rüber! Stimmung gelungen!

Wer darüber hinaus wissen möchte, wie eine Punk-Variante von JINGLE BELLS klingt, hat sich ohnehin einzuklinken. Kodijaks weihnachtliche Action-Empfehlung kann ich demnach Genrefreunden nur weiterempfehlen. Fand den echt gut.

 

 

 





zuletzt gesehen:
Agatha Christie Weekend

... zuletzt gesehen ...

4. Dezember 2012
The Dark Knight Rises / Wir kaufen einen Zoo / Falsches Spiel mit Roger Rabbit / Dick Tracy
Hier nun die Filme die ich mir in letzter Zeit zu Gemüte geführt habe, egal ob nun auf Blu-Ray, DVD, im TV oder sonstigen Medien ... Ich bewerte die Filme hier nicht mit Punkten weil dies nur eine subjektive Entscheidung ist. Jeden Menschen spricht unbewusst etwas anderes an und man findet es demnach auch besser oder schlechter. Diese Bewertungen stellen nie ein Faktum dar. (Individualität!) Hier also meine persönlichen anSICHTEN ...





The Dark Knight Rises (Blu-Ray)
USA, GB 2012
Allgemein brauch ich zu diesem breit gesehenen Film wohl nichts mehr sagen, also gleich zur Kritik. Leider wirkt das finale Werk zu abrupt und unschlüssig geschnitten. Der Zuseher muss sich leider von Szene zu Szene zuviel in Eigenarbeit erschließen und zusammen grübeln …
Was dazwischen passiert sein hätte können – ich meine nicht die 8 Jahre !! - um ordentlich nachvollziehen zu können, warum die Charaktere (emotional) schlagartig so sind, wie sie gerade sind. Und auch um der geballten Handlung folgen zu können, denn obwohl diese intelligent ist, schlüssig ist sie nicht ...

Selbst Erklärungen oder Schlüsse, die Darsteller in Dialogen versuchen aufzuklären sind oftmals so weit hergeholt, dass ich meine Enttäuschung nur mehr in einem ironischem Lachen kompensieren konnte. Es war schwer, mit anzusehen wie sich so etwas Großes und Geniales, sich mit so vielen kleinen Fehlern schmälert.

Die Besetzung, allen voran dieses mal T.Hardy sind ja wieder mal großartig besetzt und ganz großes Kino. Auch wenn der Film soviele neue Charaktere und Ereignisse einführt, dass die Hauptgesichter in den Hintergrund treten, war dies alles andere als negativ. Die neuen Darstellungen hielten trotzdem perfekt die Spannung um mitzufiebern ! Marion Cotillard, die ich wunderbar finde, kommt hier leider alles andere als gut.

Der Rest ist ein hervorragendes Finale eines Comic Epos ! Sich gegenseitig übertrumpfende Darsteller, viele mitreißende und auch kolossale Momente, auch berührende emotionale Szenen, die Grundgeschichte wurde toll weiterkonstruiert und spannend erzählt, ein Score der wirklich nicht besser/imposanter hätte sein können, wunderbare Kulissen, Gimmicks und satte Action  …

Mehr könnte man sich nicht wünschen, wenn eben nicht in der Eile einige solcher genannten Fehler begannen worden wären. Somit für mich der schwächste Teil der Reihe, selbst wenn er im Großen und Ganzen wirklich gut ist, bleibt er trotzdem auch sehr sehr peinlich !

Die IMAX Szenen sind Bildtechnisch der Hammer ! Da aber nur 1/3 des Films damit gedreht wurde, wirkt der grobe Bildformatwechsel im Film mehr als unproffesionell und ist auch nervig. Würde man es nicht wissen, würde man die Scheibe aufgrund eines Fehlers reklamieren.


Hab mir die Trilogie im Digipack bestellt, als ich aber Freitags beim Mü**er war, hab ich mir auch das Collector's Book mitgenommen. Hab vorher gedacht es passt optisch nicht zu den, auch in meiner Sammlung enthaltenen Premium Editionen der ersten beide Teile. Da aber das Artwork des Collector's Book bis auf den s/w-Wechsel ziemlich ident gehalten wurde, passt es doch ganz gut.... Jetz muss ich wieder irgendwas von beiden loswerden, denn zweimal will ich idente Filme nicht in der Sammlung horten.



Die Trilogie in Form der Books (oben) und das Innenleben des Final-Books (unten).



Das Collector's Book enthält klasse Filmbilder, ein fix integriertes Comic (r.o.) welches den Prolog abzeichnet, und auf der Frontseite einige Prägungen (r.u.).



Wir kaufen einen Zoo (DVD)
USA 2011
Benjamin Mee (Matt Damon) ist eigentlich jemand der sich gerne in Abenteuer schmeißt. Dann passiert aber etwas mit dem niemand rechnet. Seine Frau stirbt und sein neues Abenteuer wird plötzlich die völlig neue Situation als allein erziehender Vater. Als alles aus den Nähten zu platzen scheint, muss ein Umzug her und schon beginnt ein neues Leben MIT EINEM ZOO … der beim Hauskauf einfach so mitging.

"… aber wirklich Schluss mit lustig, ist an dem Punkt, wo Zebras mit ins Spiel kommen."

Cameron Crowe ist für mich immer sehenswert ! Keiner schafft es so wie er, menschliche Momente mit einer so stimmigen Songauswahl zu vermischen. Außerdem bringt er es stets hin, seinen Darstellern wahre Herzlichkeit und einen ganz besonders natürlichen Charme zu entlocken. Damit sich der Zuseher fühlt, als ob er nach Hause kommen würde.

Das bekommt er mit diesem Film natürlich auch wieder hin, muss sich aber trotzdem hinter seinen Hits wie Elizabethtown, Vanilla Sky und Jerry Maguire anstellen.
Die Songauswahl von Cat Stevens, Tom Petty und jeder Menge anderer gemütlicher Bands/Interpreten sind wieder mal hervorragend. Nur "Hoppipolla" von Sigur Ros am Ende, fand ich zwar total passend, aber zu klischeehaft. (Den Song haben wir nun leider schon zu oft, in solchen Situationen gehört.)

Die Tiere kommen echt gut und sind bestens in Bild gesetzt. Die Darsteller wirken allesamt familär, charmant und auch dezent witzig. M. Damons Filmtochter ist einfach zuckersüss, S.Johansson wie immer ganz nett anzusehen, T. Haden Church sehr amüsant und die ganze Zoo-Crew einfach ein toller quirliger Haufen.

Diese wahre Begebenheit ist ein durchschnittliches Feel-Good Movie, dennoch mit perfekt musikalischer Unterlage und einem ergreifenden Ende.



Falsches Spiel mit Roger Rabbit
(DVD)
USA 1988
Der Film um Toonstadt, Roger Rabbit und seiner Liebe, die ihn scheinbar beim/mit „Backe-Backe-Kuchen“ betrogen hat, ist ja mittlerweile schon Kult !
Der Detektiv Eddie Valiant (Bob Hoskins), dessen Bruder von einem Toon ermorden worden ist und diese folglich hasst, bekommt nochmals einen Auftrag in diesem verrückten Business.

Die Mischung aus Realfilm und Zeichtrick war für damalige Zeiten ein absolutes Highlight.
Selbst wenn die Geschichte nicht so viel hergibt, ist es allemal witzig zu sehen wie es umgesetzt wurde. Fantastisch ! ... wie hier diese zwei Welten nebeneinander und miteinander funktionieren und die Charaktere etliche Anspielungen und Witze nacheinander zum Besten geben …
Auch heute unterhält der Film noch perfekt und ist wegen dieser besonderen Mischung – denn hier wurde nichts CGI animiert sondern wirklich noch massenweise gezeichnet und dann erst per Computer eingefügt – immer noch einzigartig.
Das besondere Highlight sind die Zeichentrickfiguren welche hier haufenweise entdeckt werden können, die besondere Mischung aus verschiedensten Studios (Walt Disney, Warner …) macht es zu etwas besonderem. Wenn Donald Duck, Betty Boop, Dumbo, Bugs Bunny und viele anderer (alt)bekannter klassischer Figuren zusammenkommen ist das alles andere als beiläufig.

Bin gespannt was der Film auf der im nächsten Jahr erscheinenden Blu-Ray noch hergibt. Das DVD Bild war schon sehr gut, aber in Farbe und Schärfe wird da noch einiges rauszuholen sein. Bin schon gespannt. Der Ton war auch gut, die Stimme von Rogger Rabbit ist im deutschen allerdings fast zu schrill und nervig.



Dick Tracy (DVD)
USA 1990
Diese Comicverfilmung von Zeitungsstrips aus den 30ern, handelt von einem Polizeiinspektor der den großen Kampf gegen das organisierte Verbrechen aufnimmt.
Der Polizist steht wirklich zu seinen Werten, er ist loyal, unbestechlich und schwer zu  verführen. Obwohl er das Gesetz so streng vertritt und für seinen Job lebt, gibt es einige ironische Darstellungen und Seitenhiebe, die ein witziges Spektrum in dieses Werk einfließen lassen.

Dick Tracy ist noch ein klassischer Gangsterstreifen, der in der Zeit um/nach den 30ern angesiedelt ist. Es geht um verbotene Glücksspiele, klassische Bösewichte, Clubs mit Big Band Musik/Shows, das einbetonieren von Bösewichten und einfachen Bestrebungen. Nämlich die Macht der Stadt an sich zu reißen …

Was den Film ausmacht ist der eigenständige sich abhebene Look. Die Vermischung eines Gangstermovies mit kunstvollen und kreativen (Comic)Elementen sorgt für ein besonderes Bild. Die Figuren selbst sogar, durch wilde Masken gezeichnet. So bekommen deren Spitznamen wie Dörrpflaume, Flachbirne oder der Gesichtslose wirklich ein ganz eigenes Gesicht !

Der knallige Film kommt eigentlich mit wenig elementaren Farben aus und zeichnet diese teils monoton ab ABER füllt damit ganz viel Raum aus !! Sorgt in Kombination mit den sonst Noir gehaltenen Stadtbildern für einen ganz eigenen Flair.

Warren Beatty verkörpert klasse den Top Gegenspieler der ganzen Gangstergarde. Al Pacino der vorher schon die Rolle eines klassischen Scarface nachahmte, darf dies, hier mal kreativ auf die Schippe nehmen. Dustin Hoffman in einer kleinen Rolle als "Murmler" nuschelt witzig und ultraschnell vor sich hin. Madonna darf die grazil singende Lady zwischen den Fronten spielen. Was sie, wie ich finde, auch sehr überzeugend rüberbringt. Selbst alle anderen Darsteller, die restlichen Gangster, der Straßenjunge, die Frau von Tracy, machen zwischen Ernst und Witz, einen glaubwürdig guten Job.
Die Story, die gemütlich einfach ist – sehr von Vorteil für die Stimmung -, kann zwar nicht über die ganze Zeit fesseln, aber der eigenständige Look, die zeitlichen Kulissen/Gegenstände und besonders der Flair des Films, haben mich sehr gut unterhalten. Wenn Dick Tracy mit einem wiffen Straßenjungen am Mantelzipfel in prekäre Situationen gerät, ist das zusätzlich amüsant.

Ich würde mich, gerade zwecks dem innovativen Bilderstil und dessen Flair über eine HD-VÖ bei uns freuen.



(Bilder : bluray-disc.de, sky.at, amazon.com, filmaffinity.com, eigene Fotografien)

Ein Riss in der Welt / Firestorm / The Core / Tsunami / Life on a Line - Der Sturm / The Wave
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Vor einiger Zeit hab ich schonmal ein paar Desater in Buchstabenform über den Blog kommen lassen, die Erde hat sich aber scheinbar wieder erholt, und auch Zeit für den x-ten Untergang, bzw. seine Rettung!

In Sachen Planeten-Rettung sollte man sich überhaupt etwas am Riemen reißen, wenn auch nicht unbedingt diese Vertreter zum Vorbild nehmen. ;)

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Ein Riss in der Welt
USA1965 – Crack in the World


Wissenschaftler wollen das Magma der Erde anzapfen um unendliche Energieressourcen zu erhalten. Die Bohrungen gingen bis zu einer bestimmten Grenze ganz gut voran, doch die letzte Platte vor der heißen Quelle, kann nicht mal mit Diamant druchbrochen werden. Eine Atombombe muss her!

Weshalb der Katastrophenvertreter eine Atomkritik mal ganz anders abgibt. Da wird nichts in die Luft gejagt, sondern direkt in die Erde hinein - natürlich hat auch das Konsequenzen!! Doch alles hält sich trotz erfreulich fiktiver Eigenarten -soll ja nicht gänzlich ein 08/15 Abenteuer aus den 60zigern sein- erstaunlich nachvollziehbar und hat nicht mehr Logikfehler als heutige Vertreter dieser Katastrophen(CGI)-Zunft (als Bsp. The Core).
Den Durchbruch zum Erdinneren schafft man sogar, doch die besorgten Hinweise eines Wissenschaftlers bewahrheiten sich und lassen diese Kruste auch an anderen Stellen brechen, was verherrende Auswüchse für die gesamte Menschheit hat. Erdbeben, Überschwemmungen usw. sind massenhaft tödliche Folgen!

Neben einer Schicksalsgeschichte um einen erkrankten Wissenschaftler, seinem Gegner, und etwas Liebesgeplänkel, muss der Riss der sich durch den Manilagraben zieht und weltweit Schaden anrichtet, jetzt aber gestoppt werden. Die Idee: Eine weitere Atombombe!! *echt jetz* Dabei muss auch schon mal ein Vulkan gesprengt werden!

Die Katastrophen werden mit den zeitlichen Mitteln (Miniaturmodelle etc.) dann auch visuell ausgeschöpft und machen sich passend/ansehnlich zum Rest des Films, aber vielmehr wird sich hier um das Dialogsvorkommen, dem Herr werden der katastrophalen Situation in einem unterirdischen Forschungbunker gekümmert. In diesem Bunker wird alles seismisch überwacht und technisch für Aufsehen gesorgt. Erstaunlich ist auch, dass der eigenwillige Charakter, des nach Fortschritt drängenden Wissenschaftlers, sich im Laufe auch mal Fehler eingesteht; erwartet man bei so Filmen selten, meistens gehen diese rücksichtlosen Fanatiker bis zum Letzten völlig wahnwitzig unter. Die Frage ist nur noch, kann man die Welt noch retten, oder schreitet das Treiben Richtung Ende unentwegs voran?

Hier steigert sich gegen Filmende auch nochmals die sichtbare katastrophale Action, die Sache ist jedoch schon vorher spannend und fesselnd. Ein Katastrophenfilm gepaart mit etwas Sci-Fiction unterhält hier Freunde des alten Kinos recht gut. Außerdem halte ich den Titel sogar für remakewürdig, da die eigentliche Story genauso viel hermacht wie heutige Versuche die Welt visuell ausseinander zu reißen oder untergehen zu lassen! Fand ich eigentlich ganz gut.

Vor kurzem sogar -ganz unerwartet- (im MB) erschienen.
 

 

Firestorm
USA1998 – Brennendes Inferno


Ein neues behördliches Programm lässt Häftlinge als Bodentrupps die Feuer bei Waldbränden eindämmen. Weil Kriminelle (in solchen Filmen) erfahrungsgemäß eigene Pläne verfolgen, hat man bald zwei Gefahrenquellen!

alt textKatastrophenfilm trifft also auf Action-Thriller... und die Spezialeinheit eines Feuerbekämpfungstrupps, sogenannte Smokejumpers (Feuerspringer), müssen ran um parallel dazu in der großen Wildnis den Bränden Heer zu werden; allen voran Ex-Footballer Howie Long (gewann 1984 als Verteidiger mit den Los Angeles Raiders den Super Bowl) der sich im Fight mit der Feuersbrunst FÜR B-VERHÄLTNISSE eigentlich genauso gut macht wie wenn er im Clinch mit einem Bösewicht das Inventar einer Versorgungshütte in Kleinteile aufspaltet.

Nach dem überschwänglich heldenhaften Intro braucht man zwar ne Weile um die Protagnoisten dort hin zu bringen wo der Sauerstoff arm und die restliche Luft die Lungen räuchert, hält sich für Verhältnisse aber durchaus bodenständig, nimmt sich doch ernst, hält gut die Spannung und streut gelegentlich poiniterte Jokes ein.

Scott Glenn (Backdraft) bringt immer etwas klasse ein, so eben auch hier in seiner Nebenrolle als alter Chief der es in der Notlage nochmals wissen will. William Forsythe (Deadly Revenge) als wiffer Sträftlings-Anführer, nimmt dem eigentlichen Helden im Dezimieren der Bösewichte sogar einiges an Arbeit ab - finanzielle Beute teilt man bekanntlich nur durch Überlebende – und gibt sich als richtiger Psycho! Barry Pepper steuert unter den Knackis noch die wohl hässlichste 90er-Frisur seiner Karriere bei. Eine Vogelkundlerin (Suzy Amis) will noch gerettet werden, macht sich dann sogar nett als Sidekick.

Das Finale ist zwar womöglich zuviel des Guten, auch digital gesehen, hält sich für einen B-Actionthriller aber vollends im Rahmen, ansonsten brettert man mit einer Motocross etwas durch die schön eingefangene Wildnis, lässt gelegentlich Leute nervig Kreischen, schmeißt Äxte und gar eine Kettensäge durch die Luft, und gibt sich als qualmiges Unterhaltungsprogramm in seinen 80 Minuten doch recht kurzweilig. 

 

 

The Core
USA2003 – Der innere Kern


Das Erdmagnetfeld bricht zusammen.
Grund: Des Erdkerns Rotation versiegte.
Folge: Weltuntergang!
Konsequenz: Zum Erdkern reisen und ihn mit Atombomben wieder zum Laufen bringen.

Ab mit den Terranauten durch den pazifischen Marianengraben, zum Kern des weltlichen Pfirsichs!

Das CGI hat noch nicht die Detailstärke, gibt sich mit der Ausnahme einiger PC-Spiel Animationen aber recht kreativ, was die Visualisierung/Reise durch das Niemandsland des Erdinneren angeht.
In der zu Beginn steigenden Gefahrenverdeutlichung (durch beginnende Katastrophen, befragte Wissenschaftlicher, dem aufgewühlten Militär, der Raumfahrt….) gibt man sich vorbildlich in seiner begeisternden Einfädelung… die Rekrutierung von Spezialisen gestaltet sich zusätzlich sogar noch amüsant… speziell durch DJ Qualls (The New Guy) der für seine Hacker-Mitarbeit als IT-Kung-Fuzius reichlich Xena-Videos und Junk-Food fordert!

Die Angelegenheit rund um das Magnetfeld grundlegend schon physikalisch interessant, gestaltet sich die Idee zum Erdkern zu reisen um ihn wieder anzukurbeln, natürlich genauso hanebüchen (fiktiös) wie manch Jules Verne Abenteuer längst vergangener Epochen… aber die waren für uns Sci-Fi-Abenteurer wohl genau deshalb ein charmantes Non-Plus-Ultra.
Innerhalb dieses „katastrophalen“ Rahmens macht sich für moderne Verhältnisse auch „The Core“ recht fulminant/spannend –wenn auch die zweite Hälfte der ansprechenden ersten Filmhälfte nachhinkt- und ist sogar ziemlich gut/sympathisch besetzt (Aaron Eckart, Hilary Swank, Tcheky Karyo, Delroy Lindo, Stanley Tucci…). 

Nur die Rückreise gestaltet sich dämlicher als die Fantasie erlaubt.

Tja, und hätten die bei Armageddon (1998) mal diesen geschmeidigen Laserbohrer gehabt, wär die Asteroiden-Tiefenbohrung wesentlich lockerer von der coolen Hand gegangen.

Magnetisierte Grüße mit Unobtainiumgeschmack, von objektiv vermuteten  62% zu unterhaltunsgemochten 75%
 

 

Tsunami – Die Todeswelle
Südkorea 2009 – Tidal Wave – Hangul


Den Koreaner reicht kein einfacher Tsunami, es muss schon ein MEGA-Tsunami sein!

Der auch mit MEGA-Speed anrollt, aber erst nach 70 Minuten schrulliger Screwball-Eskapaden, weil man wie die US-Vertreter persönliche Figuren-Problemchen locker aus dem Effeff beherrscht! Bei den Effekten kann man zwar (budgetbedingt) nicht gänzlich mithalten, bei der Zerstörungswut aber doch. Ansonsten gestaltet man sich genauso hanebüchen wie effektvoll – nur weitaus alberner! Fast schon Slapstick (zum Schenkelklopfen) was man hier abzieht.

Über die MEGA-hohe Welle hinaus artet dieser Zwei-Genrefilm zur angerichteten Katastrophe, auch noch in puren Theatralik-Trash aus! Aber von der Sorte die definitiv Seltenheitswert besitzt! Das kann sogar richtig amüsierend sein, würde es eigentlich nicht gerade um Leben oder Tod gehen.

 

 

Life on a Line    
USA2015


Bei uns plakativ nur „Der Sturm“ genannt, beleuchtet man das Leben von Starkstrom-Monteueren, nennt sie heldenhaft Line-Man und schickt sie (etwas pathetisch) in wittrige Umstände.
Eigentlich passt "Der Sturm" in diesen Blog gar nicht so richtig rein, weil er grundlegend auf ganzer Linie vielmehr ein Schicksalsdrama ablichtet… und das an zuvielen angerissenen Fronten...

Beau (John Travolta) und seine kleine Nichte Bailey (als Erwachsene von Kate Bosworth gespielt) erleiden an nur einem Unwetter-Abend gleich zwei Schicksalsschläge… Beau verliert seinen Bruder und dessen Ehefrau und Bailey dadurch ihre Eltern. Beau auf ewig ein Gefühl der Mitschuld tragend, übernimmt die Obhut von Bailey… und als die Erwachsen ist, bahnen sich erneut Probleme an und mit ihnen auch wieder ein großer Sturm.

So zählt man filmtechnisch die Tage bis zum Umwelteinbruch und füllt die Zeit mit reichlich Charakterseltsamheiten. Die zwar letzlich fürs Finale benötigt werden, definitiv aber auch anders vernetzbar gewesen wären. Mindestens den Nebenstrang mit Sharon Stone hätte man zur Gänze streichen können.

Der Job selbst wird überstilisiert, leider zeigt man auch zuwenig von diesem selbst, obwohl‘s interessant wäre, aber das Personendrama ist zumindest schön fotografiert, durch den Sturm-Hintergrund auch stimmungsvoll, ebenfalls baut der Score gut auf Gefühle, der Country-Flair fördert den Rest.

Für die letzten zwanzig Minuten lässt man noch einen Zug entgleisen um die Katastrophe mitsamt flächendeckenden Stromausfall zu einem noch größeren Sturm zu hieven, zudem sich dann ebenfalls die aufgestauten Charakterspitzen endlich entladen können.
Deshalb zu zwei Dritteln ein Drama, als solches der Film auch einzig gesehen werden sollte, mit einem Blitz von Katastrophe und der Huldigung einer „spannungsresistenten“ Einsatztruppe… wenigsten mal eine, von der man ansonsten gar nichts hört – gut so!

Travoltas ungewohnte Synchro durch R.Nitschke -Danneberg war zu Zeiten gesundheitlich verhindert- klingt nach einer Eingewöhnungsphase, gar nicht so abwegig wie vermutet.

 

 

The Wave – Die Todeswelle
NOR2015


Geiranger, ein stilles prachtvolles Örtchen, das tatsächlich dafür bekannt ist, dass dessen Akernes-Spalte irgendwann aufreißen wird (Quelle: Making Of) und eine prognostizierte Katastrophe beschert, so kümmert man sich vorab schon mal fiktiv um den möglichen Tsunami der mit dem Bergzerfall einhergehen könnte.

Die Kulisse eine phänomenal sattgrün-gebirgige Augenweide, mittig ein Fjord (Meeresarm der weit ins Land hineinreicht) von Gebirgszügen umwoben und direkt in den Ort des Geschehens führend.

Eigentlich steht eine Familiengeschichte im Mittelpunkt, mir ihr ein Umzug vom Land in die Stadt, aber es bahnt sich etwas anderes an… was nach gewohntem Desaster-Schema abläuft:
Ein schlauer Bergwachtler der aufgrund gewisser Messwerte/Vorgehen Panik schiebt, während alle anderen beschwichtigen.

Tja, was dann kommt wissen wir Katastrophengucker natürlich alle!

Man geht es sogar recht ruhig an, verzichtet dabei sogar zusätzlich und großteils noch auf einen Score und lässt sich erst mit Ertönen der örtlichen Warn-Sirene, endgültig aus der Ruhe reißen… 10 Minuten Evakuierungszeit, bis die Riesenwelle den Ort erreicht!

Teils sympathische Figuren, aber nicht immer bestens gespielt/synchronisiert, dazu ein paar nervige Klischees (wie der Junge der nix hört weil er unentwegt Kopfhörer auf hat, oder das typische angewurzelt-blöd-schauen usw.) aber die brachiale Flutwelle schlägt FX-technisch voll ein! Und wenn sich der Vater nach der Verwüstung auf Familiensuche begibt, fühlt man sich unter reichlich Dunstschwaden als wär man bei Apocalypse No(r)w(ay) gelandet. Das lange Finale ist schon erstaunlich düster gehalten, leider aber auch wie immer auf den letzten (Herzmassage-)Drücker inszeniert.

Dennoch macht man gewiss nicht mehr Fehler als eine US-Katastrophe und geht zur Abwechslung mal etwas gemäßigter (ruhig-dramatisch) an so ein Desaster ran… und liefert somit ein skandinavisches Katastrophendebüt unter phänomenaler Landes-Kulisse ab.

 

Coverbilder: bluray-disc.de, amazon.de
alt text

Gho-Gho-Ghostbusters

10. August 2016


Ich war in kultiger Nostalgie auf Geisterjagd...

Bildquelle: viewerscommentary.com / © Sony




Ghostbusters
Venkman: "Nobody choosed anything!" USA 1984

Der Schlüsselmeister, der Torwächter, Zuul, Gozer und einiges Abstraktes mag auf die Geisterjäger zukommen, doch erstmal muss man sich kennenlernen....

Die 3 Wissenschaftler Egon Spengler (Harold Ramis), Raymond Stantz (Dan Aykroyd) und Peter Venkman (Bill Murray) sind sich ja schon vertraut, wenn sie auch nicht wirklich gemeinsame Sache machen… als Venkman jedoch in seinen Forschungen nichts zustande bringt –dazu flirtet er wohl zuviel und zu abwegig mit Frauen- fliegt er mitsamt Ray (Dan Aykr.) aus ihrer Universitätsverbindung! 
 
Geistern sei dank, bekommen die drei "paranormalen" Freaks aber bald reichlich Arbeit in ihrer Heimat New York! 
 
Nach dem eher ruhigen Einstieg mit der Jagd auf einen Bibliothekars-Geist und dem kultig-grünen Slimer, stürzt die Stadt nämlich in eine spirituelle Katastrophe, als ein Wohngebäude, von einem ganz waghalsigen Architekten an einem Dimensions-Scheitelpunkt entworfen, zur Verbindung von bösen Mächten wird!!
Nicht nur Dana Barrett (Sigourney Weaver) bekommt Besuch aus ihrem Kühlschrank und benötigt bald einen Exorzisten, auch ihr Nachbar der liebeshungrige Louis (Rick Moranis) -der sich immer wieder selbst aussperrt- wird in absehbarer Zeit von einer haarlosen Hundsbestie gejagt und besetzt! Während Louis einfach nur albern wird, wird Dana zum sexy Beast, und das war erst der Anfang von etwas fiesem Großem, was mit dem Marshmallow-Mann sein zuckersüss-flambiertes Finale findet.



Bildquelle: dvdbeaver.com / © Sony
 
Spaßig, unterhaltsam, einfach wunderbar besetzt und auch so natürlich exquisit im Zusammenspiel bleibt dennoch jeder ein Charakter für sich, wobei Bill Murray mit seinen penetranten Flirtversuchen einem genauso auf den Geist gehen kann, wie er es mit weiteren albernen Sprüche wieder gut macht! Ramis als raffinierter Kopf ist technisch/physikalisch immer up-to-date und beinahe so ulkig (zumindest im Aussehen) wie der stets überdrehte Aykroyd.
Weil ihnen die Arbeit durch das außerordentliche Ereignis irgendwann zuviel wird, braucht man noch einen vierten Mann, weshalb man neben der quitschigen Sektretärin (Annie Potts) ab Minute 40 noch Ernie Hudson als Winston Zeddemore an Bord holt. Kult-Antagonist William Atherton (Stirb Langsam, Was für ein Genie) darf den Jungs als Umweltbeautragter noch gehörigen auf den Zeiger gehen und sogar ein Loch in ihre umgebaute Feuerwehrzentrale sprengen!
 
So ulkig die Effekte heute gelegentlich wirken, so genial und furchterregend waren sie seinerzeit! Je nach Alter versteht sich, denn heute betrachtet fiel mir erst so richtig auf, warum man als Kind doch auch Angst haben durfte – manche Fratzen, und Töne die man anschlägt, sind nämlich ganz und gar nicht ohne!  
 
Und das obwohl die Sache eigentlich als Komödie gilt, aber diese Mischung war es wohl, was die spukige Angelegenheit mitsamt der Figuren und den abgedrehten paranormalen Auswüchsen zum "fantastischen" Kult machte – der selbst heute noch unangebrochen anhält!! 

Wenn man wissen will was passiert wenn man die STRÖME der nuklearen Protonenpacks KREUZT, dann darf man diesen hier keineswegs übersehen –ach, was- wehe ihr kennt den nicht!!
 
 


 
Ghostbusters 2
Winston: "Wow, that is one ugly dude." USA 1989
 
Alle kehren in ihre ikonischen Rollen zurück, auch das Team um Regisseur Ivan Reitman, erneut mit einem Drehbuch von Aykroyd und Ramis,... also schnurstracks auf in die erneute Jagd nach dem Übernatürlichen! 

Man setzt wie in Echtzeit 5 Jahre nach dem Original an und hat die Bürger New Yorks inzwischen vergessen lassen, dass die 4 Helden die Stadt retteten... ebenso die Existenz von Geistern! Deshalb sitzten die 4 Wissenschafter für Paranormales bald vor Gericht, zum Glück beginnt der Spuk dann aber von neuem…
 
Der pothässliche uralte karpatische Tyrann Vigo (Wilhem von Homburg) -in einem Gemälde gefangen- benötigt für seine Wiedergeburt einen Körper. Die Wahl fällt auf das Baby von Dana (Sigourney Weaver) – die zwar klasse spielt, ich sie aber in der Mutterrolle sowas von gar nicht sehe. 
 
Vordergründig macht in der Fortsetzung gallertartiger Schleim die Stadt unsicher; es hat sich ein unterirdischer Fluss gebildet, genährt von all den negativen Emotionen der New Yorker, dessen Kontakt nichts Erfreuliches bringt… so gesehen ein pinkes Flüssig-Waschmittel auf fieser Moloch-Tour!
 
Die Jungs haben wieder Spaß an der Sache, die Antagonisten wirken zwar großteils nervig, der Blob macht seine Sache aber gut und die Trickeffekte funktionieren für die Zeit auch superb. Ektoplasma-Spuk, der durchfahrende Geisterzug im Untergrund, ein lebendig werdender Nerzmantel, Slimer darf Bus fahren und zusätzlich zu den Protonenpacks hat man dieses Mal auch Schleimkanonen – der Blob(s) lässt sich mit Musik nämlich positiv aufladen! 

Bildquelle: allwidewallpapers.com / © Sony

Die Sache kann also erneut richtig Spaß machen, besonders wenn Cheech Marin (Ch. & Chong) entdeckt, dass die Titanic im Hafen einläuft, und kurz darauf auch noch die Augen verzieht als die Freiheitsstatue einmarschiert... ok, hier wird's dann auch wirklich trashig, denn das Ungetüm steuert man per Nintendo Controller in die Schlacht… übrigens exakt zum Silvesterwechsel!!! Hier hat man den kreativen Bogen also nochmals zusätzlich überspannt, aber wenn interessiert das schon zwischen Irrenhaus-Einbuchtung und joggenden Geistern! Einfach nur gelungene Unterhaltung für die übernatürlichen Sinne! :D
 
Obwohl er von Fans gelegentlich als der schlechtere von beiden gesehen wird, find ich ihn mindestens genauso gut!! Man sieht dem Team gern zu, entfesselt alte Mächte, ebenso Nostalgie, und wird sofort hellhörig wenn die famose Sirene des ECTO-1 erklingt!
 
Ich will den Wagen, MIT DER SOUND-TRÖTE versteh sich!!
 



Und nun.... wie es aussieht, übernehmen jetzt mal die Frauen...
 Bildquelle: cellurizon.de / © Sony


Zuvor zogen jedoch noch Jahrzehnte ins Land, Geister flimmerten eher unregelmäßig über die Leinwände und fanden erst später wieder ein kleines Revival, zuvor fokusierte man sich lieber ausgiebig auf Untote (Zombies).... doch dann war das Reboot des originell-witzig-gruseligen Geisterspucks aus den 80zigern angekündigt...
 
...und ich guck ja schon ne Weile Filme, aber ich hab es echt noch nie erlebt, dass ein Film schon vor der Premiere soviel Wogen schlug und umstritten ins Gefecht ging wie das Ghostbusters-Reboot!! Außerdem noch nie soviele Quacksalber auf einem Haufen in den You-Tube-Kommentaren erlebt… ;)
 
…ich mein, eine gewisse Ideenlosigkeit kann man Hollywood defintiv vorwerfen –klare Sache bei der Masse an Reaktivierungen- aber alles andere was da so hoch kam, wie, DER FILM IST SCHEISSE (schon vorab) inklusive rigorose Boykottierungen oder gar die Aufregung weil man den Kult mit FRAUEN BESETZTE, und obendrauf noch die intellektuelle Krönung dass das Reboot die ORIGINALE KAPUTT macht!!??
 
Geht’s noch!? 
 
Egal wie Scheiße das Reboot wird, selbst wenn es auf ganzer Linie versagt und einfach nur völliger Bockmist ist, ändert das weder was an den Originalen, noch an (m)einem persönlichen Weltbild – schon gar nicht wenn es um Pop-Corn-Kino handelt!!
 
Also echt jetzt, manch (Internet-)Trolle heutiger Zeit sollten lieber beim (Geister-)Therapeuten Platz nehmen, anstatt ihre unreflektierte Meinung kundzutun – wobei die ja meist keine Meinungen verbreiten, deren Aussagen sind ja seit eh und je professionelle objektive FESTSTELLUNGEN! ;) Selbst wenn man besagtes Projekt gar nicht kennt *hahahaha*
 
Jaja, aber das soll jetzt nicht Thema sein oder werden, sehen wir uns das Reboot doch einfach mal an… denn ich hatte zumindest vorab schon mal (kleine) Freude am Trailer, die Erwartungen auch ganz niedrig angelegt und war gespannt was draus wurde...
 
 


Ghostbusters
Holtzmann: " It's 2040. Our president is a plant!" USA 2016
 
Man beginnt von vorne, hat vier weibliche Comedians unserer Zeit in die Rollen der Geisterjäger gepflanzt und mit Paul Feig einen Regisseur gewählt, den ich eigentlich gar nicht viel abgewinnen kann, zumindest hat weder "Brautalarm" noch "Taffe Mädls" bei mir eingeschlagen. 

Wenn man jedoch schon mal so eine geniale Vorlage von Harold Ramis und Dan Aykroyd hat, und dies wie man sieht auch würdig übernimmt/adaptiert um es in Erinnerungsfetzen neu formiert aufleben zu lassen, dann hat man schonmal einen guten Start... 


Das Storygerüst ist schnell erzählt... ein intelligenter Verrückter mit okkulten Interesse bastelt Geräte um Geistererscheinungen hervorzurufen, mit dem tieferen Plan gewisse Linien von Energieplätzen in New York zu beleben/verbinden; um damit Dimensionen zu druchbrechen... und somit reichlich Geister in die Stadt zu holen! Manche würden es womöglich als Apocalypse bezeichnen... aber so hoch wollen wir trotz Erwähnung definitiv nicht greifen!!

Ok, die Story ist schonmal nicht überragend, bietet jedoch auch nicht weniger als die Originale sie hatten -die Grundidee hatte ihren Zenit natürlich längst hinter sich- scheint im Reboot aber auch nicht wirklich wichtig zu sein... im Vordergrund steht neben der sentimental beladenen Hommage bekanntlich das Zusammenfinden der gut gelaunten Frauencombo... und der Fun-Faktor!!

Denn der Film ist tatsächlich eine ektoplasmische Gute-Laune-Bombe!

Nicht nur die Mädels gehen so richtig locker und ausgelassen an die Sache, auch der restliche Cast hat einfach nur treibenden Spaß, besonders Chris Hemsworth, der sich nicht nur ungehemmt-stupide selbst persifliert (oder es eben durch's Drehbuch wird), sondern auch noch das Glück hatte, in seiner Rolle gleich zwei Facetten abliefern zu dürfen... und sich dabei auch nichts zu schenken. Gelungener Schachzug!


 Bildquelle: kabooooom.com / © Sony

Ulknudel Melissa McCarthy (Abby Yates) ist gar nicht so nervig wie vielleicht vermutet, es sei denn sie labbert wieder mal zu lang über die Teigtaschen in ihrer chinesischen Suppe rum. Denn einige Witze sind wie erwartet daneben, seicht oder einfach nur zu ausgedehnt - wenn wir uns erinnern waren jedoch auch im Original vereinzelte Improvisationen zu nichts zu gebrauchen. Kristen Wiig (Erin Gilbert) passt hervorragend, Leslie Jones (Patty Tolan) die wie Ernie Hudson damals als viertes Mitglied hinzustößt -weil sie sich in der Stadt auskennt wie keine andere- wirkt zwar etwas deplaziert, dafür hat aber Kate McKinnon (Jillian Holtzmann) so dermaßen viele Lacher auf ihrer Seite, einfach nur herrlich!

Die schrille Blonde mit dem stets auffälligen Verhalten -ohne dabei aufdringlich oder nervig zu sein- geht neben den beiden Wissenschaftlerinnen (Wigg/McCarthy) als technische Ingenieurin einfach nur ab - und man nimmt ihr die Rolle auch vollends ab! Nicht nur ultrasymphatisch am ständigen shaken, bringt sie auch anderweitig mächtig Technik auf den Tisch! 

Der ausgelassene Höhepunkt war für mich erreicht, als die Mädels nach kleinem Sieg zu "Party Up von DMX" mal richtig abgehen... und keine Ahnung ob es wirklich so gut war oder ich an dem Tag einfach nur super gelaunt war, aber ich shakte im Kinosessel einfach nur mit!! Der Film feiert (sich) irgendwie einfach nur ab - und das macht mächtig Laune!
  
Bei den Geistern hingegen sorgt man zwar nicht für Furore, die Old-School-Erscheinungen sind aber fein gelungen; die Protonenstrahler mitsamt Geisterfalle wirken genauso nostalgisch wie upgegradet und machen in diesem alt-neu-Mix richtig was her. Die schrille Blonde hat darüber hinaus einige neue Gimmicks zur Geisterjagd am Start, mit denen man später auch eifrig Einsatz zeigen darf! 

Das Erzähltempo hat keinen Stress und findet sich gut zwischen Aufregung und Unterhaltung wieder. Einige Schocks sitzen genau richtig (wohl mehr durchs Kinosystem), der Rest ist jedoch wie bei den alten in guter Balance zwischen Grusel und Komödie, wobei im neuen definitiv die legere Party im Vordergrund steht! Irgendwie fühlt es sich sogar recht vertraut an, wenn man sich auch mal fragt, wo man im Vergleich zu den Originalen mit einem jeweiligen Durchschnittsbuget von 34Mio.$, die nun aufgebrachten 144Mio.$ verpulvert hat - die Miete beim Chinesen dürfte doch weitaus günstiger sein! ;)

Das Original-Soundtheme wird erneut zum totalen Ohrwurm, wenn es auch nicht perfekt abgewandelt wurde, treibt es stets richtig an!

Nicht nur in der Story hält man unzählige Anspielungen an die Originale bereit, auch anderweitig zitiert man eine Menge alter Film-Hits, so nimmt man eben mal schnell Bezug auf den Bürgermeister vom weißen Hai oder huldigt einige Patrick Swayze Filme.
 
Die Stadt New York ist wieder mal Teilakteur (das Product-Placm. unnötig) und gegen Ende wartet man wie gewohnt (bei so vielen Originalbezügen) auf etwas Großes!
Ansonsten lebt man im geradlinigen Ablauf eher von Kleinigkeiten, dem Produktionsdesign (vor allem vom Technikpunk) und natürlich den Gags - die seichten Witzchen darunter kann man ignorieren. Erstaunlicher Weise hält man sich in Sachen Logik sogar durchaus beständig, nur die letzte Etappe mit dem "Nachspringen" war völlig Banane, ansonsten aber durchaus im Rahmen der (spukigen) Fantasie - auch was das Tec-Kauderwelsch betrifft!
Wegen dem Trivialkino-Rahmen kann man einiges unter den Tisch fallen lassen, für PopCorn-Kino (in Anlehnung an 3 vergangene Jahrzehnte) im würdigenden Stil aber völlig in Ordnung - (glüchlicher Weise) ohne etwas zu riskieren. Das darf man gern in etwaigen Fortsetzungen.
  
Bildquelle: screenrant.com / © Sony

Die Kritik am frauenfeindlichen Chauvinismus hat man auch gleich mit ins Programm genommen und für alle die hier tatsächlich gern aufmucken, gibt's im übertragenen Sinne gleich wortwörtlich eins in die Eier! Überhaupt greift man hier einige erwartete Kritikpunkte schon in der Handlung mit auf - geschickt eingefädelt!
  
Die Cameos sind richtig genial, wobei man jenes mit Bill Murray aufgrund der Synchro und der Unwichtigkeit vermurkst hat, dafür aber Aykroyd die mit Abstand genialste Einlage abliefert - einfach NUR geil!! Sehr freute ich mich außerdem über die schrillstimmige Annie Potts UND -denn das waren gewiss nicht alle- hätte ich mir gar nicht so viele Gastausftritte erwartet; + Slimer hat... ne Freundin! ;)
 
In den Credits geht’s noch weiter, so auch NACH dem Abspann und hier kam bei mir sogar richtig Freude auf, als man sich erkundigte nachZuul – dem Torwächter!
 
Außerdem taucht davor noch eine Widmung für Harold Ramis auf!! R.I.P!
 
Wie gesagt, nicht zuviel erwarten, dann erlebt man eine nette Hommage mit einigen wunderbaren Anspielungen/Abwandlungen und gut gelaunten Darstellern die einfach nur gehörig Spaß haben, diesen Film (ohne übertriebene Ansprüche) zu rocken.
 
Objektiv vielleicht nur leicht über Durchschnitt, subjektiv ein richtig buntes Späßchen!!

Also, lasst euch zuschleimen,... 
... oder zieht euch stattdessen nochmals vielfach die unversehrten Originale rein,...
... ihr könnt euch aber auch einfach nur ein Twinkie in der Mikrowelle aufwärmen!
(Nein, dass hat keinen tieferen Sinn! ;)


 
"Who you gonna call!?"
  
 
 
Bilder: © Sony
Janine Melnitz: "Do you believe in UFOs, astral projections, mental telepathy, ESP, clairvoyance, spirit photography, telekinetic movement, full trance mediums, the Loch Ness monster and the theory of Atlantis?"

This Island Earth - Metaluna 4 antwortet nicht / Robinson Crusoe auf dem Mars / Andromeda - Tödlicher Staub aus dem All / Star Trek V - The Final Frontier


Weil es eins meiner bevorzugten Genren ist, hab ich wieder mal eine Runde abseits normaler Horizonte gedreht und fiktive Welten betreten. Zufälliger Weise ging sich damit auch eine Reihung nach Jahrzehnten aus, also viel Freude mit diesem Sci-Fi-Trip von 'the 50s to the 80s'!






 
This Island Earth
Metaluna 4 antwortet nicht USA 1955
 
Der Nuklearwissenschaftler Jack Meacham (Rex Reason) erhält für sein Forschungs-Laboratorium aus unbekannter Quelle sonderbare Elektronikbauteile, die ihrer Zeit meilenweit voraus sind! Irgendjemand (eine dubiose Einheit16) scheint da die Finger im Spiel zu haben. Als ihm dann auch noch ein gigantischer Bausatz weiterer futuristischer Teile in die Hände fällt, offenbart sich hinter dem gebauten INTERROZITOR, einer Art Kommunikator mit speziellen Sonderfunktionen, eine elitäre Wissenschaftlerkommune unter Leitung von EXETER (Jeff Morrow)!

Es werden die besten Wissenschaftler des Landes gesucht und für höhere Ziele abberufen. Die Sache klingt äußerst interessant, weshalb die Neugierde lockt und man sich bald in einem neuen Laboratorium wiederfindet. Das Ziel von Exezter besteht darin, dem Krieg ein Ende zu bereiten, und das mit innovativsten Techniken und den hellsten Köpfen der Erde! Mit dem Ende des Krieges mag Exeter gar nicht so falsch liegen, doch irgendwie war das anders gemeint als erwartet... 

Schnell merkt man dass irgendetwas im Argen liegt, die leicht merkwürdig aussehenden Blondschöpfe scheinen ein Geheimnis zu haben und die Riege von Doktoren verhält sich genauso merkwürdig. 
Die Angelegenheit gestaltet sich durchwegs spannend, gerade zu Beginn das Geheimnis um die neuen Techniken wecken wissenschaftliche Neugierde -da kommt sogar dem Hauptdarsteller ein "faszinierend" über die Lippen- nach dem Aufenthalt im ländlichen Forschungsanwesen bricht man jedoch etwas zu überrumpelt auf, wodurch sich die Ereignisse überschlagen, sich dafür aber unzählige neue zu entdeckende Aspekte offenbaren - und die liegen außerhalb unseres Sonnensystems!

Als weibliche Begleitung ergänzt Dr. Ruth Adams (Faith Domergue) noch das folgende Abenteuer. Die Effekte knallen von ulkig bis genial rein, für heute womöglich weniger erstaunlich, für die 50s - aber Hallo! Die teils bunte Ausstattung begeistert, grünes Licht macht sich immer gut und kreative Atomgebilde mit vielen Leuchtkörpern (welchen Zweck sie auch immer darstellen) bereichern genauso die Ausstattung, und hier hab ich noch gar nicht die Röhren erwähnt, in die man gesteckt und präpariert wird!

Der Score (Henry Mancini) könnte neben etwas Tinnitus-Magie nicht besser fesseln und erinnert gelegentlich an eine Episode von Raumschiff Enterprise - nicht nur beim Score! Die Originalstimme von Rex Reason ist so erstaunlich tief, dass selbst die gelungene deutsche Synchro natürlicher wirkt. Jack Arnold legte, und das obwohl er nicht Regisseur war, auf Wunsch von Universal nochmals Hand an die finalen Szenen.

Ein Film zu dem man gar nicht zuviel verraten darf, denn obwohl der Finalplot zu vermuten ist, dennoch eine filmhistorische sowie auch optische Entdeckungsreise ansteht - die jeder auf eigene Faust durchschreiten sollte! 
Wobei man den Kater ELEKTRON und die finale MUTATION unbedingt einmal gesehen haben muss!! Die Hochblüte der Sci-Fi-Ära hat schon was herzugeben! Ich fands durchgehend spannend - bin aber auch Fan solcher Kult-Schinken! 
 



Robinson Crusoe auf dem Mars
Notlandung im Weltraum USA 1964
 
Als zu Beginn Adam West (Batman hält die Welt in Atem) an vorderster Raumschifffront auftaucht, vermutet man, dass er einen nun durch die folgenden ~100 Minunten dieser Mars-Odysee begleitet, doch falsch gedacht, Co-Pilot Paul Mantee übernimmt den roten Faden, und liefert neben seinen zahlreichen Serienauftritten (über 75 Serien damaliger Zeit - laut Wiki.) die bekannteste und wohl auch einzige Hauptrolle fürs Kino ab! Macht seine Sache als gestrandeter Marsankömmling aber gut!
 
Vor Sichtung dacht ich eigentlich es würde mich ein trashiges Weltraum-Feuerwerk erwarten, was sich überraschender Weise nicht ganz wie erwartet niederschlägt. Natürlich hält man passender Weise einige absurde Einlagen und Ideen bereit, am genialsten lässt sich wohl noch die Darstellung des Mars-Himmels ausmachen: Der neben normalen Eindrücken genauso unzählige Farbspiele aufweist (wirken wie Polarlichter) und erst so richtig reinknallt wenn man ihn einfach mal vollends orange- oder rot-monoton coloriert sättigt/einfärbt! Scheinbar herrschen hier vielerorts andere Zustände, besondern gern spuckt der Mars auch noch Feuerbälle!! Die Effekte kann man also großteils auch darunter verbuchen, gerade die blitzschnell auftauchenden UFOs der späteren Angreifer – aber hey, wir sind noch in den 60ern, nicht trashy, sondern normale Zeitartefakte!! 
 
Denn grundsätzlich geht man es hier (nach der Strandung) ernst und gemächlich an, Schritt für Schritt muss sich der Robinson Crusoe des Marses an die dortigen Bedingungen anpassen, bzw. diese erstmals entdecken und begreifen… und hier sind die Ideen und Vorgänge ganz und gar nicht übel!! [Wenn man sich auch fragt, warum sein Equipment immer mehr wird oder ihnen nie der Saft ausgeht!?] Aber die weiteren Ideen sind richtig gut und physikalisch/technisch auch wunderbar begreifbar! Die Entdeckungsreise unter abenteuerliche Einöde gibt also doch was her!
 
Später fragt man sich, was nun noch auftauchen könnte, und siehe da, nahm man schon an das kleine Kapuziner-Weltraumäffchen übernimmt den Part des "Freitags", taucht dann (wider erwarten statt einer Frau*) ein männlicher … Sklave auf! Aber es taucht zumindest jemand auf!
 
*Irgendwie hoffte man durch Situation und Umgebung auf eine hübsche NOVA (Planet der Affen).
 
Ein weiteres Abenteuer findet sich natürlich auch noch - mit bösartigen Außerirdischen rund um etwas marsianischen Rohstoffabbau. Die Freundschaft lernt gegenseitiges Sprachverständnis und obacht(!!)... die Granitpflanzenwürstchen (genial) sollte man nicht kochen, sonst bekommt man derbe Halluzinationen! Dachte ich zumindest, bis er davon sprach einen Lagerkoller zwecks der Isolation zu haben! ;)
 
Ein paar Trashanteile sind also durchaus auszumachen, aber doch irgendwie völlig nebensächlich, weil das Abenteuer -vordergründig in Studiokulissen gedreht [von der wüsten Marsoberfläche, bis über seine schicke Laborhöhle hin zu erquickenden Steinbädern und kreativen (Kryptonit-)Gebilden]- stets ansehnlich bleibt, bzw. der Survivalfaktor unentwegt bei Laune hält!! Was alles auf einem höheren Level trägt ist der Score, der A-Qualitäten aufweist und einen auf diesen Trip hervorragend begleitet - nur die Synchronstimme von Mantee wechselt gelegentlich, was wohl auf eine erweiterte Fassung hinweist. 
Tja, ich mag das kleine Sci-Fi-Abenteuer, besonders wegen des genialen Survivalfaktors und den ausgeklügelten Entdeckungen. Diese auf den Mars verlagerte Literaturhommage erfreut also den B-Movie Fan der 50er/60er, weil man ihn auch ernst nehmen kann.




Andromeda
Tödlicher Staub aus dem All - The Andromeda Strain USA 1971
 
New-Mexiko: Eine Militärsonde stürzt ab, dessen (noch) unsichtbares Mitbringsel ein gesamtes Dorf ausrottet. Notfallprotokoll „Steppenbrand“ (Wildfire) wird aktiviert und mit ihm 4 Wissenschaftler rekrutiert, in ein unterirdisches Labor verfrachtet um der außerirdischen Bedrohung, steril und abgeschottet von allem, auf dem Grund zu gehen. 
 
Recht schlaflose 96 Stunden stehen an - die man Tag für Tag abhackt!
Zwei Überlebende gab es aus dem Dorf: Ein alter Mann und ein kreischendes Baby…
Warum gerade diese überlebten, macht die Sache neben der Erurierung der eigentlichen Bedrohung, zum spannenden und sogar etwas klaustrophobischen Sci-Fi-Biokrimi. 4 geniale Köpfe, eingeschlossen unter der Erde, in farblich unterteilte Tunnel/Stockwerke, reichlich Konsolen-Buntheit und bei Kontaminierungsgefahr als Sicherheitseinrichtung noch eine Atombombe im Fundament der Laboratorien. Das treibt einen zu Höchstleistungen! 
 
Vorerst braucht man aber 16 Stunden um überhaupt mal zur keimfreien letzten Etage vorzudringen. Unzählige Sicherheitsstufen und medizinische Teste müssen durchlaufen werden - absonderliche computergesteuerten Medizinapparaturen helfen einem dabei! So zäh das voran schreitet, so mühselig könnte man auch das Gesamtwerk betrachten, der geneigte Sci-Fi-Seher ist jedoch aufgrund der Neugierde um dieses mikrobiologische Bedrohung dennoch gefesselt, genauso von der ruhigen, bedrohlichen Atmosphäre, mit der man an das Staubkörnchen aus dem All ran geht. Petrischalen hier, gereitzte, müde Wissenschaftler dort, leuchtende Konsolen und Roboterarme da, Plastikschutanzüge und Luftschleußen dort! 
 
Die realistischen Tierversuche gehen zwar kräftig an die Nieren, der Beigeschmack rund um militärische Kriegsführung begeistert aber mit Politkritik, genauso halten ein paar kleine Überraschungen zusätzlich bei Laune - auch final gesehen - und als Ursprung vieler Virenthriller (UNTER besonderem Setting) darf dies grundlegend als wegweisend betrachtet werden. 
 
Auch die wunderbare erste Staffel der Serie „HELIX“ nahm sich dieses Setting ganz herausragend zum Vorbild! Der zuständige Autor Michael Crichton (Westworld, Sphere, Timeline...) war in Sachen Sci-Fi Literatur -wie Philip. K. Dick (Blade Runner, Total Recall, Paycheck…)- schon immer ein herausragender Kopf für brillante filmische Vorlagen! Als Sci-Fi-Fan kommt man nicht umhin deren filmischen Ableger zu verschlingen – wahnsinns Material!
 
Btw: Eher peinlich fand ich von Regisseur Robin Wise (Der Tag, an dem die Erde stillstand – 51; Star Trek: Der Film) die Bemerkung (Making Of), dass es eine dermaßen hohe Hürde war eine der Wissenschaftler als Frau zu besetzten. Die Idee stammte vom Drehbuchschreiber Nelson Gidding, der Regisseur musste jedoch Unmengen an Meinungen einholen, ob das nicht zum Untergang werden würde? Soviel zur Gleichberechtigung in den 70ern! Später merkte er, dass Kate Reid als rüde Mikrobiologin einen schön-derben Humor einbrachte – ein Vorteil.
 



Star Trek V: Am Rande des Universums
The Final Frontier USA 1989
 
Nach einem gemütlichen Landurlaub bei Lagerfeuer mitsamt Whiskey, Marshmellonen (wie sie Spock nennt) und "Row row... row your boat…" wird die alte Crew, mit einer noch reperaturbedürftigen Enterprise NCC-1701-A –die NCC-1701 wurde in Teil3 zerstört, in Teil 4 nutzte man ein klingonisches Schiff- zu einem neuen Auftrag berufen. Auf dem Planeten Nimbus 3, einem Friedensprojekt zwischen Föderation, Klingonen und Romulanern, nimmt man Geiseln – niemand geringerer als Spocks Halbbruder Sybok! Ein Exil-Vulkanier der sich anstatt der "faszinierenden" Logik den Emotionen (als Lösungsansatz) verschrieben hat. Die Crew soll auf Nimbus3 wieder Frieden herstellen.
 
Regie führte erstmals William Shatner selbst, die "Goldene Himbeere" für schlechteste Regie/Schauspieler ist aber nicht wirklich verdient. Er ist und bleibt eben KIRK, auch wenn er hier wie alle anderen, schon den urlaubsreifen Abgesang einleitet. Was nicht überrascht weil eigentlich ALLE FILME längst nach deren Sternen-Zenit kamen, dennoch jeder für sich sehr sehenswert ist!! 
 
Der fünfte Ableger kommt eher schwer in Fahrt/Flug und beschäftigt sich vorerst mehr mit Nebensächlichkeiten, hat aber hierbei zumindest schonmal schöne Kulissen bzw. ein tolles Wüsten-Colorado zu bieten, bis nach einer Stunde die Enterprise von Terroristen übernommen wird und sogar noch etwas Spannung einkehrt. Zusätzlich hängt einem auch stets ein klingonischer Kriegsjäger am….Protonenauswurf des Warpantriebes.
 
Der ausgestoßene Vulkanier will nämlich die Barrieren des Universums durchbrechen; nicht nur das, auch den Menschen mutet er in einer Art magischen Blitz-Psychotherapie zu, ihre Ängste zu überwinden um sich von Schmerz/Leid zu befreien. Was somit in doppelter Hinsicht eine Grenzüberschreitung darstellt und eventuell doch als kongeniale Deckungstiefe im Storygerüst gesehen werden könnte! Auch wenn der Durchbruch ins Zentrum der Galaxie mitsamt der Suche nach Gott (visuell) eher in die Abteilung Ghostbusters passen würde.
 
Gelegentlich gibt’s ein witziges Dialogs-Ping-Pong, Lt. Uhura baggert heftig bei Scotty, der bei der Bemerkung dass er sein Schiff in- und auswendig kennt, lächerlich gegen eine Metallstrebe läuft. Darüber hinaus gibt’s noch einige rührselige Drehbuchanwandlungen. Weitere Highlights liegen in amüsanten Details: Spockgriff beim Pferd, eine 3-brüstige Barkatze sowie etwas Wasserpool-Billard!
 
Ansonsten aber gewohnter Flair, der trotz der gewonnen Himbeere (schlechtester Film) einen schrägen Entdecker-Mix darstellt, den ich in der Gesamtreihe genauso gern zwischendruch absolviere!

  




Das war es erstmal von mir....
55, 64, 71, 89... und inhaltlich noch weitere Zeitfenster dazu - so kann es aussehen, wenn die aktuellen Zeitbedingungen (Mittel der Zeit) auf Fantasieauswüchse oder Zukunftsvisionen treffen!

(Für mich) Immer eine Entdeckungsreise wert! Summa summarum ein genialer Zeittrip voller Kult! Es war mir eine Freude!
 

anSICHTEN

27. September 2017

El Bar / Standoff / Midnight Special / The Wild One / Predestination
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Ach, eigentlich hätte ich 'ne Menge Ideen und unveröffentlichte Blogs im Vorratsspeicher (von Monsterthek, SloMoes bis hin zu Einzelreviews, Themenspecials oder Vergleichen), aber irgendwie komm ich aktuell zu nichts. Ein Sommerspecial hatte ich auch wieder am Laufen, aber keine Zeit dies in Blogs zu fassen. Die vorbereitete Sommerfilmliste hat sich nach Sichtung von 67 Filmen über 3 temperierte Monate hinweg, sogar nochmals verdoppelt - demnach kann der nächste Sommer kommen.
Nun sind wir aber schon im heimeligen Herbst angekommen, ein weiteres bequemes Filmwetter zum Einbauschen und der Start zum kommenden Oktober und Halloweenprogramm. ;)

Zwischenzeitlich aber wieder mal meine gewohnten anSICHTEN. Dieses Mal doch etwas Sci-Fi- und Actionthrill-lastig. ;) Wie immer, viel Spaß und Gute Unterhaltung! :)

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El Bar
SPA 2017


Ein Bar in Madrid, eine Gruppe unterschiedlichster Gäste und schon bald ein per Kopfschuss getöteter vor der Eingangstüre, und noch einer – nur weil das Bistro verlassen wurde. Was dann folgt, ist ein mysteriöser Ausnahmezustand, der neben den todbringenen, rätselhaften Motiven, immer mehr zum eingemachten, stimmungsfiebrigen Eskalationgericht wird.

Ein reduziertes Szenario und mit ihm einhergehend, ein vorbildlicher Ausnahmezustand, der für für 100 Minuten erstaunlich schnell und kurzweilig an der Spannungsschraube dreht. Der illustre Cast, figurentechnisch vorzüglich ausgewählt mit bravourösen Differenzen aus allen Ecken kommend, um auch gleich allerlei Vorurteile kritisch an den Mann zu bringen.

Im Mittelpunkt steht neben der sich auswachsenden Gefahr die Frage, wie weit man geht, oder die Gruppendynamik es vielleicht sogar von einem fordert! Und somit auch schön „charakteristisch“ durchs Szenario schreitet – und das bis in die Kanalisation hinab. Hierzu auch so einige ironische Seitenhiebe einbringt, von denen man manche sogar (per Fusstritt) direkt ins Rückgrat bekommt!

Mario Casas, der zuvor noch mit seiner Rolle in „Der unsichtbare Gast“ für Spannung sorgte, legt zwischen den Fronten dieser Bargesellschaft abwechslungreiche Nuancen hin und Blanca Suarez (Die Haut, in der ich wohne; Fliegende Liebende), die sich in ihrer Figur anfänglich noch zu fein für alles darstellt, packt bis zum Ende wunderbar dreckig mit an!! Und kann sich darin auch noch richtig sehen lassen! Jaime Ordonez, der in „Witching and Bitching“ schon als bemalter Christ herrlich abgedreht zu Werke ging, legt in „El Bar“ als Obdachloser nochmals richtig fanatisch nach – seine Rolle erinnert an überdrehte Religionskeiler aus manch Stephen King Grüppchen, wobei Israel (so sein Filmname) die Spanne zwischen Schenkelklopfer und echtem Psycho famos ausbrütet! Der spielt sich echt die humorvolle Abart aus der Seele.

Hiermit, ein abgedrehter und dennoch durchaus sympathischer Thriller mit ominöser Sondereinlage – die man nicht nennen darf um ja nicht zuviel zu verraten. Leider kann man nach dem Intro aber schon darauf schließen, wohin sich der Ausnahmezustand „ausbreiten“ wird.

Ich fand den richtig gut!! Und aus Alex de la Iglesias zuletzt gesehenen Filmen „Mad Circus“ (2010) und „Witching and Bitching“ (2013) ist „El Bar“ definitiv mein Favorit! Bin aber auch großer Fan von reduzierten Ausnahmezuständen auf kleinem Raum.


 

 

Standoff
USA2016


In „Pattsituation“ trifft ein unschuldiges Mädchen -schickes knallrotes Kleid zum abgewrackten Rest-Kontrast- auf einen eiskalten Profilkiller (Laurence Fishburne); aus der Not heraus beschützt von einem ausrangiertem Farmer/Ex-Soldaten (Tom Jane), der sich zwar lieber in der Whiskey-Flasche ertrinken würde, seine moralische Pflicht aber noch nicht aufgegeben hat.

Jeder bringt eine (traurige) Vorgeschichte mit, Thomas Jane auch seine gewohnt lässige Synchronstimme und schon geht’s los mit dem häuslichen Konflikt, fokusiert auf die Stiege, die das Untergeschoss (Killer) vom ersten Stock (Safe-Zone) trennt. Es werden innerlich wie äußerlich Wunden aufgerissen, es wird geflucht, sich derb beschimpft und etwas Psychoterror fabriziert, sodass die Dialoge wie zusätzliche Schusswechsel fungieren.

So liefern sich beide, nein alle drei, ein gut gespieltes und echt brauchbares Farmhaus-Duell unter verfallener Kammerspielstimmung. Das Regiedebüt von Adam Alleca (Schreiber: Cell, Last House on the Left – Remake) ist außerdem recht schick, sogar etwas stillvoll fotografiert und hält doch einige Ergänzungsideen bereit um leicht auszubrechen… darüber hinaus kämpft man in den kleinen Action-Einlagen mit erstaunlich harten Bandagen, kann sich etwas Kitsch zwar nicht verkneifen, bindet in seiner Belagerung aber unentwegt… deshalb auch…

78% von mir … und schon lässt einen der sphärische Credit-Song ebenfalls nicht mehr los!

Bin jetzt schon gespannt was die Kinderdarstellerin Ella Ballentine in Zukunft noch so abliefern wird! Mit „The Monster“ steh schon ein weiterer Titel mit ihr (und Zoe Kazan) zur Sichtung bereit.


 

 

Midnight Special
USA2016


Schon ab dem Zeitpunkt wo die Lichter des Fluchtwagens erlischen um per Nachsichtgerät weiter zu fahren, hatte man meine gefesselte Aufmerksamkeit! Die nächtliche, leicht düstere Stimmung, wirft hierzu auch gleich in eine rätselhafte Story, rund um ein angestrebtes onimöses Datum und einem Jungen (Jaeden Liebher/St. Vincent) der sonderbare Fähigkeiten zu haben scheint und gejagt wird.

Michael Shannon und Joel Edgereton verhalten sich anfänglich zwar recht verdächtig für solch Verhältnisse, die parallelen Ermittlungsarbeiten von Adam Driver gestalten sich aber ebenfalls mysteriös/spannend.
Neben teils guten Kameramotiven umschmeicheln besonders die Nächte, die nicht nur dem blass-kränklichen, sensiblen Jungen dem Schutze dienen, sondern dem Trio auch der Tarnung. Hierzu nimmt auch der latent-vibriernde, seanceartige Score in Beschlag, der dröhnende Bass hingegen treibt manch Gefahr nochmals an.

Schönes Arthouse-Familiendrama, mit gleisenden Sci-Fi-Effekten und einem Road Trip, in dem es zwischen Bürde und Gabe eine Bestimmung zu finden gilt. Durchwegs perfekt besetzt/gespielt –obwohl ich Shannon nicht wirklich sympathisch finde-, agiert insbesondere der Junge in zweifacher Weise „fantastisch“.

Weshalb hier jeder einmal... ins Licht gesehen haben sollte… was dann wohl auch reicht, weil für eine mögliche Zweitsichtung auf die langsam-hingeschrittene Pointe nicht mehr gesetzt werden kann, jedoch anzumerken sei, diese trotz aller zuvor schon durchdachten Möglichkeiten, nochmals etwas anders ausfällt als erwartet, was sehr für den Film spricht!

Ich mocht ihn auf jeden Fall lieber als Jeff Nichols Erfolgswerk „Take Shelter“. Liegt villeicht auch daran, dass ich dem Sci-Fi-Genre zugeneigt bin.

 

 

The Wild One
USA1953


Die Straßenrowdies rund um Johnny (Marlon Brando) machen Halt in einem Provinzkaff. Nur von einer erdigen Straße durchzogen, wirkt es wie eine kleine Westernstadt vergangener Tage. Und die Jungs sorgen gleichmal für jede Menge ungestümen Radau. Als einer von ihnen verletzt wird, beschließen alle anderen auf ihn zu warten…

… was einer Belagerung des friedlichen Örtchens gleichkommt!


Das schicke Bistro, aufgeteilt in Bar und Cafe mit Durchgang, steht bald unter Feierlaune und Trunkenheitsquerleien. Auf der Straße sieht es nicht anders aus – irgendwie muss man sich ja die Zeit vertreiben. Als dann auch noch Lee Marvin (als Chino) mit dem Rest der ausrangierten Gangmitglieder in zerfledderter Masquerade auftaucht, treffen nicht nur zwei Ikonen aufeinander, der Wirbel nimmt erst recht Form an. Der gealterte Sheriff (Robert Keith) sieht sich der Übermacht nicht gewachsen und die Bevölkerung denkt sogar schon an Selbstjustiz! Einzig Kathie (Mary Murphy), die klassisch-hübsche und eher nachdenkliche Tochter des Sheriffs, scheint etwas Courage aufzubringen.

Marlon Brando, völlig am Beginn seiner Karriere, schmeißt sich auf eine Triumph, die Jeans hochgestülpt, die Lederjacke straff gezogen, ein trostloser Blick und eine ziemlich ausdruckskarge, ja fast schon kindliche Borniertheit, die er als Johnny an den Tag legt. In deren sprücheklopfenden Pseudo-Coolness sind die Halbstarken allesamt ein Haufen voller Angeber. Die dt. Synchro lässt sie stellenweise auch etwas quitschig, albern rüberkommen. Dafür wirken die Ladys dieser Stadt im Gegenzug als feine, adrette Damen.

Die Bikes sind mehr als nur eine rustikale Augenweide und die authentischen 50er Jahre Elemente einfach nur erhaben. Seien es Kostüme oder auch nur der Kaffeespender, es kommt jede Menge Flair auf.
 

Die rebellische Provinzbelagerung schlägt sich demnach die Tage und Nächte um die Ohren, gekleidet in Leder und Unsittlichkeit; und scheint die letztliche Hitzigkeit etwas zu eskalieren, wahrt man dennoch immer die Grenze um nie zur Biker-Exploitation zu verkommen. Die Stärke des streunenden Rockabilly-Westerns liegt gewiss nicht in den Figuren, vielmehr in der stimmigen Inszenierung - abgesehen von der völlig verkorksten Liebesgeschichte zwischendurch! Aber wenn man „Rebel without a cause“ mochte, wird man auch in dieser Verlorenheit (auf heißen Öfen) ein 50s-Herz finden. Ich fand ihn jedenfalls toll!
 

Viel interessanter ist die Tatsache, dass am 4.Juli 1947 tatsächlich das kleine kalifornische Nest Hollister von tausenden Bikern belagert wurde und dadurch ein offizielles Treffen der American Motorcyclist Association etwas aus dem Ruder lief! Es wurde zwar von den Medien nochmals hochgezüchtet, viele fanden in diesem Ereignis aber sowas wie den Grundstein der Subkultur, der bis heute einem Kult angehört, der natürlich ebenfalls den Film verehrt.

Die günstige Blu-ray des s/w-Filmes (hab den um 6.- im Laden geschnappt) bringt ein scharfes Bild und gute Kontraste, gelegentlich flacht man jedoch blass ab und durchzieht mit flauem Korn. Der Ton hingegen schneidet in seiner leisen Ruhe nicht so fein ab, bleibt aber gut verständlich. Die Extras, mit so einigen HD-Dokus zur Geschichte Hollisters, Marlon Brando und Produzent Stanley Kramer, können sich (historisch) echt sehen lassen.

 

 

Predestination
USA2014


Ethan Hawke als Agent durch die Zeit unterwegs, auf der Jagd nach dem Fizzle-Bomber!

Schickes Zeit-/Kostümdesign von den 40s via 70s bis Heute, und im Mittelpunkt ein spezielles Mädchen (Sarah Snook, facettenreich genial) welches unter rauchiger Bar-Atmosphäre unentwegt fesselnd eine ganz außergewöhnliche Geschichte auftischt… bis man nach ihrer Erzählung (ab Filmhälfte) beginnt plötzlich SIE, mit einer weiteren Geschichte zu binden…

… und waren es zu ihrer Story noch (Zeitfenster-)Rückblenden, beginnt man nun tatsächlich quer durch die Zeit zu springen (!!) um den Plot und reichlich Charaktertiefe, wunderbar verschachtelt voranzutreiben!

Zwischen Androgynität, etwas Hass aufgrund seiner Vergangenheit, einer vermeintlichen Erfüllung durch ein Unternehmen namens Space-Corps und dem Zeitreise-Job -Verbrechen zu verhindern bevor sie begangen werden-, sucht man nach seiner (Vor-)Bestimmung.

In der Inszenierung schön die unterschiedlichen Perspektiven gleicher Ereignisse beleuchtet um immer wieder für neue Aha-Effekte zu sorgen, darf in den größeren Fäden des Schicksals letztlich der Zuseher zwischen simpler, logischer Zeit-Kontinuität und einem paradoxen Sci-Fi-Brainfuck entscheiden – einfach nur herrlich!

Obwohl man anfänglich nicht weiß, wohin die Reise oder der Plot eigentlich gehen sollen -was die Angelegenheit unter genialer Bar-Stimmung aber erst recht fesselnd macht- gibt’s hier unzählige Details zu lösen, die man in bester Zeitreise-Verknüpfung gekonnt entwirrt und letztlich sogar auf den Punkt bringt - dabei im Nachhall aber sogar noch etliche Details für weitere Erkenntnisse hinterlässt... z.B.: Die kleine Anekdote bezüglich Huhn und Ei. Oder auch einfach nur das psycholgische Manko, dem zwanghaftem Drang zu einer Bestimmung usw.

Die Spierig Brüder (Michael/Peter) verwandeln die Story „All you Zombies“ von Robert A. Heinlein (Endstation Mond, Starship Troopers) demnach in ein geniales Drehbuch und begeistern mit genauso phänomenaler Umsetzung. Und das sogar, obwohl man mit manch Zeitreise-Therorien bricht. Für mich ein wahres (Zeitreise-)Highlight! Fand den richtig genial.

Coverbilder: bluray-disc.de
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