Blog von cpu lord

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Horror Movie Month 2016
28.10. - 31.10.


Der Horror Movie Month befindet sich auf der Zielgeraden zum Reformationstag und zu Halloween selbstredend. So umfangreich wie in der ersten Urlaubshälfte waren meine Sichtungen nicht, es ist aber dennoch eine ordentliche Anzahl an Sichtungen zusammengekommen.

Zombie Night ist ein generischer Zombie TV-Film, der von The Asylum produziert wurde. Im Gegensatz zu ihrer bekannten Hai-Trash-Titeln bietet der Streifen jedoch solide handgemachte Bluteffekte und ein ordentliches Zombie Make-Up. Nur ein wenigen Fällen wurde etwas mit digitalen Effekten nachgeblutet. Mit ein paar bekannten Gesichtern wie Daryl Hannah und Anthony Michael Hall wird die übliche Geschichte vom Ausbruch eine Zombie Seuche mit einer soliden Horroratmosphäre erzählt. Einige eher hölzern agierende Cast Mitglieder konnte die Low Budget Produktion jedoch nicht umgehen. Zum Vollpreis sollte man sich das Mediabook keinenfalls kaufen, Genre Komplettisten können sich den Streifen jedoch zum absoluten Tiefstpreis durchaus mal geben.



In Dead Genesis folgt der Zuschauer einer Reporterin, die im Krieg der Toten eine Gruppe von Zombie Jägern begleitet. Der Streifen arbeitet zu einem geringfügigen Teil mit Found Footage Elementen und wurde durchgängig mit einer wackeligen Handkamera gefilmt. Er spielt zu großen Teilen in einem einfachen Waldstück und das Zombie Make-Up ist ebenso wie die Effekte auf niedrigem Low Budget Niveau. Gelegentlich wird etwas mit Blut und Gedärmen gematscht, wirklich harte Schauwerte werden jedoch nicht geboten. Die Interview Passagen mit der Reporterin rauben dem Titel leider das Tempo und sind eher uninteressant, zumal die Darsteller nicht umbedingt mit viel Begabung für ihren Beruf gesegnet sind. Auf der Habenseite bietet der Film einen soliden Einstieg, ein wenig politischen Kommentar und ein Zombie Bordell. Mit ein wenig guten Willen und der Neigung zu trashiger Genre Kost kann man sich den Streifen durchaus reinziehen, den Preis für ein Vollpreis Mediabook ist er jedoch in keiner Weise wert.

Prom Night ist viel zu blutarmer Teenie-Slasher, der für ein PG-13 Publikum gestrickt. Die Unrated Fassung bietet kaum zusätzliche Schauwerte und dient in erster Linie Marketingzwecken. Größtes Manko sind jedoch die furchtbar angstrengenden Teenie-Dialoge, die man neben ein paar False Scares ertragen muss, um im letzten Drittel zumindest etwas Spannung geboten zu bekommen.



Stadt der Untoten ist ein britischer Horrorklassiker, in dem ein alter Hexenzirkel nach dem Blut von Jungfrauen trachtet, um weiter ewig zu leben. Das vernebelte neuenglische Dorf sowie die okkulten Kuttenträger vermitteln eine schöne Gothic Horror Atmosphäre, welche durch das schwarz-weiße Bild zusätzlich unterstrichen wird. Zudem gibt Horrorlegende Christopher Lee einen Geschichtsprofessor, der mit den Hexen im Bunde steht. Das Mediabook ist eine weitere gelungene Veröffentlichung des Labels Endless Classics und bietet einen guten High Definition Transfer. Ich empfehle jedoch die gute TV-Synchronisation, da die deutsche Kino-Synchronisation lückenhaft ist. Die deutsche Kinofassung des Films ist im Bonusmaterial enthalten.



Killer Klowns From Outer Space ist - passend zum idiotischen Trend - ein trashiger Horrorstreifen aus dem Jahr 1988. Die absurden Monsterclowns haben durchaus Unterhaltungswert, sind aber weder unheimlich noch erschreckend sondern lediglich skurril, auch wenn die Effekte ein wenig blutig geworden sind.

Guillermo del Toros Pans Labyrinth ist ein Genre Hybrid aus Bürgerkriegsdrama und Fantasyfilm mit Horrorelementen. Hauptmann Vidal lässt nach dem Sieg der Faschisten unter der Herrschaft Francos seine hochschwangere Frau Carmen in die Berge bringen, wo er gegen die Partisanen des Widerstands kämpft. Ofelia, die Tochter Carmens aus erster Ehe, flüchtet sich indessen in eine Fantasiewelt, in der sie von einem Pan vor drei Aufgaben gestellt wird, um sich als verschollene Tochter des Feenkönigs zu beweisen. Del Toro schafft eine Alice im Wunderland Variante, eingebettet in die Grausame Wirklichkeit des spanischen Bürgerkriegs.



Bone Tomahawk schließt meinen Horror Movie Month mit einem weiteren Genre Hybriden und präsentiert einen Western mit blutigen Horrorelementen. Eine Frau wird von kannibalischen Wilden entführt und vier Männer machen sich auf, sie zu retten. Der Streifen baut auf eine ruhige und bedrohliche Westernatmosphäre, die immer wieder von den blutrüstigen Kannibalen mit harten Schauwerten gebrochen wird. Der Cast ist hervorragend aufgelegt und Kurt Russel überzeugt in seiner Hauptrolle als Sheriff. Ein sehenswerter Gastauftritt von Sid Haig ist ebenfalls geboten.
 
28.10. Zombie Night (Unrated) BD   6/10
28.10. Dead Genesis (Uncut) BD   5/10
28.10. ***indizierter Titel*** DVD   8/10
29.10. ***indizierter Titel*** DVD 10/10
29.10. Prom Night (Unrated) BD   5/10
29.10. The City of the Dead - Stadt der Untoten BD   9/10
29.10. Killer Klowns From Outer Space DVD   6/10
30.10. Pans Labyrinth BD   9/10
31.10. ***indizierter Titel*** BD   8/10
31.10. Bone Tomahawk BD   8/10

Der Horror Movie Month endet in Summe mit stolzen 68 Sichtungen abgeschlossen. Ein Bericht zu den indizierten Titeln wird abschließend in einem altersbeschränkten Blog folgen. Einige Ausflüge aus meinem Sichtungsschema habe ich mir ebenfalls gegönnt, so dass man in jedem Fall von einem ordentlichen Pensum sprechen kann.

Ich hoffe, in meiner Liste war etwas für euch dabei. Schreibt mir gerne einen Kommentar oder berichtet, ob ihr euch zumindest an Halloween einen filmischen Themenabend gegönnt habt.

Wir lesen uns.
 

 
Horror Movie Month 2016
24.10. - 27.10.


Die letzte Etappe vor der Zielgeraden ist eingeläutet. Ich genieße gerade meinen Resturlaub, bevor ich Anfang des nächsten Monats eine neue Stelle antrete und finde, wie erwartet, reichlich Zeit, um mich meinem Horror Movie Month zu widmen.

Den Beginn macht der Horrorfilm Clown unter der Regie von Jon Watts, der sich immerhin für das nächste Spider-Man Reboot im kommenden Jahr verantwortlich zeigen wird. Beworben wird der Streifen dagegen mit Produzenten Eli Roth, der sich im Horror Sektor immer gut verkauft. Die Grundidee erinnert ein wenig an den finnischen Horrorfilm Rare Exports, nur wird die weihnachtsliche Mythologie durch einen nordischen kinderfressenden Dämonen ersetzt, auf den die Figur des Clowns zurückgeht. Hinzu kommt ein gelungenes Body Horror Element, wenn unser Hauptdarsteller langsam mit dem verfluchten Kostüm verschmilzt und sich irgendwann nicht mehr dem Hunger auf Kinderfleisch widersetzen kann. Das Monsterdesign sieht fies aus und es geht blutig zur Sache. Bei der Gewalt gegen die Kinder überlässt der Streifen verständlicherweise viel der eigenen Fantasie, der Blick auf blutige Knochenüberreste ist teilweise jedoch grausig genug. Die vorliegende 3D Fassung habe ich mir übrigens nur wegen eines guten Angebots zugelegt, die Konvertierung von Tiberius Film ist völlig unnötig und lohnt sich nicht.



Der Angriff der Riesenspinne ist ein trashiger Sci-Fi Horrorklassiker aus dem Jahr 1975, der nach einem etwas schleppenden Start spätestens mit der Attacke der riesigen Modellspinnen stark an Unterhaltungswert gewinnt. Die Monster mit ihren wackelnden Beinen erinnern am ehesten an ungelenke Karnevalswagen, die niemanden einen Schrecken einjagen können. Auf aufwändige Rückprojektionseffekte wurde bei der Umsetzung verzichtet, Pappmaché ist dafür trashiger. Wenn sich die Tierchen jedoch ein Opfer einverleiben, geht es überraschend blutig zur Sache. Die Blu-ray von DigiDreams ist leider eine echte Enttäuschung. Das Bild besticht in erster Linie durch massive Unschärfen, blasse Farben, Flackern und Laufspuren. Das Doppelset mit Blu-ray und DVD im Rahmen der Platinum Cult Edition ist reine Geldmacherei. Wenigstens das Bonusmaterial ist umfangreich.



Mit Funny Games U.S. folgt eine Enttäuschung. Ich besitze das Remake auf DVD im Rahmen des Mediabooks zum Original. Michael Haneke setzt die amerikanische Fassung seines Home Invasion Thrillers sehr nah am Original um, trotzdem schafft es der Streifen zu keinem Zeitpunkt, die bedrückende Intensität seines Vorgängers einzufangen. Der Film ist nicht schlecht, möglicherweise versucht er aber einfach zu verzweifelt, die Genialität des Originals zu kopieren, anstatt selbst genial zu sein. Ich glaube, der kreative Prozess wird auf diese Weise zu sehr beschränkt.



2001 Maniacs 2 ist die Fortsetzung zum Remake des Splatterklassikers von Hershel Gordon Lewis. Der Vorgänger von Regisseur Tim Sullivan hat mich mit seinem Mischung aus politisch unkorrektem Humor, übertriebener Skurrilität und Splattereinlagen bereits eher mäßig unterhaltung. Der zweite Teil treibt dieses Rezept auf die Spitze und lässt die Handlung beinahe völlig in den Hintergrund treten und mischt dem Titel weitere nackte Tatsachen bei. Die Schauspieler nehmen den albernen Streifen genauso wenig ernst und agieren, als würden sie einen Splatterporno drehen, bei dem niemand zum Schuss kommt. Die Splatter und Gore Szenen haben ihren Unterhaltungswert und der holden Weiblichkeit bin ich ebenfalls nicht abgeneigt, das Gesamtpaket stimmt jedoch nicht.



Nach diesem Niveaulimbo brauchte mein Oberstübchen etwas Erholung, die ich im exzellenten deutschen Horrorfilm Anatomie mit Franka Potente gefunden hat. Paula Henning nimmt an einem renommierten Anatomie Seminar an der Universität Heidelberg teil und bemerkt die Aktivitäten einer antihippokratischen Geheimloge, die für die medizinische Forschung ethische Fragen über Bord wirft, Menschen tötet und sie für ihre Anatomiesammlung plastiniert. Im Film wurden echte plastinierte Ausstellungsstücke des umstrittenen Gunther von Hagen verwendet, welche dem deutschen Slasher eine besondere Atmosphäre verleihen. Es ist eine echte Schande, dass dem Streifen nicht längst ein deutsches Blu-ray Release spendiert wurde.



Das Highlight dieses Blogberichts ist fraglos The Crow mit dem verstorbenen Brandon Lee in der Hauptrolle. Eric Draven und seine Verlobte Shelly Webster werden am Abend vor ihrer Hochzeit, dem Abend vor Hallowenn, von Gangstern getötet. Eric findet jedoch keine Ruhe und kehrt nach einem Jahr als Krähe zurück, um sich an den Mördern zu rächen. Der Film ist ein visuelles Kunstwerk und verbindet einen comicartigen Stil mit einer Gothic Horror Atmosphäre sowie mit Elementen des klassischen Film Noir. Hinzu kommen die glaubwürdigen emotionalen Abgründe der Titelfigur, die den Zuschauer mitleiden und mitfiebern lassen. Abgrundet wird das Meisterwerk mit handgemachten Bluteffekten und einem starken Score, der auf dem Soundtrack CD im vorliegenden Mediabook enthalten ist.



Trailer Park of Terror mischt Humor mit Splatter und Gore sowie mit starken Make-Up Effekten. Eine Gruppe von Teenagern strandet in einem Trailer Park, auf dem ein teuflischer Fluch lastet, der die Bewohner in blutrüstige Zombies verwandelt hat. Die Mischung funktioniert an dieser Stelle und liefert gute Genre Unterhaltung.



Der Tiefpunkt meines Blogs ist der amerikanische Horrorfilm The Family, in der eine mordlüsternde Familie einen Snuff Porno mit eher weniger freiwilligen Darstellern drehen will. Der Titel bietet ein paar solide blutige Momente, verkauft sich jedoch in erster Linie mit einem Staraufgebot in den Nebenrollen. Namen wie Kane Hodder, Michael Berryman oder Tony Todd sollen den Genre Fan locken, auch wenn die Ikonen sich eigentlich kaum blicken lassen. Zudem sorgt Porno Darstellerin Angie Savage für prall aufgeblasene nackte Tatsachen. Der restliche Hauptcast holzt sich dagegen durch das lose Skript, welches neben dem furchtbaren Schnitt zu den größten Problemen des Streifens gehört. Die Möglichkeiten der Macher scheitern hier leider an der schwachen Inszenierung.



Mit The Green Inferno folgt eine echte Regiearbeit von Eli Roth, der sich mit diesem Streifen dem Kannibalen Genre angenommen hat, um sich vor Regisseur und Vorbild Ruggero Deodato zu verneigen. Der Film bietet für einen Titel mit FSK Freigabe überraschend harte Splatter und Gore Einlagen und überzeugt mit einer authentischen Dschungelatmosphäre. Die Figuren sind dagegen leider nur austauschbares Schlachtvieh, mit denen man nicht wirklich mitleidet. Insgesamt handelt es sich um einen soliden Genre Beitrag, dem Hype wird der Streifen jedoch nicht gerecht.



Hold Your Breath ist ein Horrorslasher aus dem Hause The Asylum, was sowohl an den schwachen darstelerischen Leistungen als auch an den billigen CGI Effekten des Titels sichtbar wird. Wenn man mit dem Auto an einem Friedhof vorbeifährt, soll man nach einer Legende die Luft anhalten, um nicht von den Geistern der Toten heimgesucht zu werden. Unglücklicherweise handelt es sich hier um den Geist eines exekutierten kriminellen Geisteskranken, der die Körper einer Gruppe von Teenagern nutzt, um blutig zur Tat zu schreiten. Der Film folgt den bewährten Mustern des Slasher Genres, beginnt sich mit der Zeit aber zu entwickeln und ist durchaus unterhaltsam. Die blutigen Effekte sind solide, entsprechen jedoch dem niedrigen Budget. Und zumindest die zerrissene Leiche eines Mädchens könnte die ungeprüfte Veröffentlichung im Mediabook rechtfertigen.



Lonely Hearts Killers ist eigentlich mehr ein Serienkiller Thriller, der jedoch recht blutig umgesetzt wurde und für mich durch seine Thematik als Horrorderivat durchgeht. Der Film basiert auf einer wahren Geschichte und folgt einem Betrügerpärchen, das einsame Witwen und alte Jungfern abzockt und brutal ermordet. Die Kriminalgeschichte ist wegen ihres realen Hintergrunds umso spannender und mit John Travolta, Salma Hayek, Jared Leto und James Gandolfini exzellent besetzt. Die DVD schlummerte eindeutig zu lange ungesehen in meinem Regal. Inzwischen wäre auch eine deutsche Blu-ray Veröffentlichung verfügbar.



Uwe Boll präsentiert Schlaraffenhaus, viel mehr muss man über diesen Torture Streifen von Marcel Walz eigentlich nicht wissen. Die Darsteller agieren hölzern und die Dialoge klingen aufgesagt. Ein kurze Gastauftritt von Schauspieler Martin Semmelrogge, der eigentlich nichts mit der Handlung zu tun hat, bleibt ein Kuriosum. Der wesentliche Pluspunkt des Streifens sind die hochwertigen handgemachten Torture Effekte. Viel mehr als zweifelhaftes Futter für Gore Hounds kann der Film nicht bieten.



La Petite Mort ist ein weiterer Torture Porn Vertreter von Regisseur Marcel Waltz. Ein Pärchen verirrt sich in einen zwielichtigen Sadomaso Club und wird dort von der Besitzerin und einem perversen Kunden nach Herzenslust zerlegt. Die Darsteller wirken erneut eher laienhaft, der Star sind dagegen die harten Effekten von Spezialist Olaf Ittenbach, der dem geneigten Zuschauer ein krankes Gemetzel serviert. Sie sehen gerne in allen Details, wie männliche Geschlechtsteile abgeschnitten werden? Dann ist dieser Streifen der Film ihrer Wahl.
 
24.10. Clown (2014) BD   8/10
24.10. Angriff der Riesenspinne BD   7/10
25.10. Funny Games U.S. DVD   7/10
25.10. 2001 Maniacs 2 - Es ist angerichtet (Unrated) BD   5/10
25.10. Anatomie DVD   9/10
25.10. The Crow BD 10/10
25.10. Trailer Park of Terror (Unrated) BD   7/10
26.10. Schlaraffenhaus BD   5/10
26.10. La Petite Mort BD   5/10
26.10. ***indizierter Titel*** BD   6/10
26.10. The Family (Unrated) BD   4/10
27.10. The Green Inferno BD   7/10
27.10. Hold Your Breath (Uncut) BD   6/10
27.10. Lonely Hearts Killers DVD   7/10
27.10. ***indizierter Titel*** BD   8/10

Mit 15 Sichtungen habe ich eine stolze Urlaubsetappe hingelegt. Möglicherweise wird das Finale wieder etwas überschaubarer, denn meine Rücklagen an ungesehenen Horror Movie Month Titeln ist langsam wieder etwas ausgedünnt.

Ich hoffe, bei meiner Auswahl ist etwas für euch dabei. Schreibt mir gerne einen Kommentar, ich würde mich freuen.

Wir lesen uns.
 

Horror Movie Month 2016
17.10. - 23.10.


Mein Sichtbericht zum Horror Monat Oktober geht in die vierte Runde und wie bereits vermutet, ist die Sichtungsrate auf Grund einiger beruflicher und privater Termine vergleichsweise überschaubar ausgefallen.

Den Start mache ich mit dem Stummfilm Klassiker Nosferatu - Eine Symphonie des Grauens von Friedrich Wilhelm Murnau aus dem Jahr 1922, welcher sich sehr stark an der Dracula Geschichte von Bram Stoker orientiert, aus rechtlichen Gründen seine Figuren jedoch anders benennt. Max Schreck als blutsaugender Adeliger ist eine furchteinflößende hagere Erscheinung und im Vergleich zu Bela Lugosis Darstellung aus dem Jahr 1931 deutlich unheimlicher und moströser. Der Film ist atmosphärisch, kommt mit orchestraler Untermalung und ist kunstvoll mit Viragefarben eingefärbt, um Stimmungen oder Tageszeiten zu unterstreichen. Die Blu-ray hat natürlich altersbedingt einige Schwächen wie zahlreiche Verschmutzungen, Laufstreifen, Bildpunkte, Kratzer und sonstige Beschädigungen, insgesamt bietet der Transfer jedoch eine solide Umsetzung. Der britische Import soll hier allerdings das etwas bessere Ergebnis liefern.



13 Geister ist ein Splatterfilm aus dem Jahre 2001 und stammt aus dem DVD Fundus meiner Frau. Ein deutsches Blu-ray Release ist bereits verfügbar. Man sollte den Streifen fraglos nicht zu genau hinterfragen, denn neben starken handgemachten Effekten, unheimlichem Charakterdesign, einer grandiosen Kulisse und einer hervorragenden Grundidee hat der Titel offenkundig einige Schwächen, die durch den Unterhaltungswert des Horrorfilms jedoch locker wettgemacht werden. Ein paar veraltete CGI Effekte können den Gesamteindruck nicht schmälern. Möglicherweise spendiere ich dem Film bei einger günstiger Gelegenheit ein blaues Update.



Weiter geht es mit Regisseur Sergio Martino und der Insel der neuen Monster aus dem Jahr 1979, gefolgt von seiner Fortsetzung Insel der neuen Monster 2 aus dem Jahr 1995. Die Streifen sind eine wilde Mischung aus Science Fiction Horror einschließlich des sagenumwobenen Kiemenmenschen und Abenteuerfilm mit Eingeborenen und Voodoo Zauberei. Die Fortsetzung beginnt zudem als Endzeit Film und erinnert anfangs ein wenig an Die Ratten von Manhattan von Bruno Mattei. Die Filme bieten in erster Linie Low Budget Trash Unterhaltung, die durch ihre Wucht an kreativem Unsinn auf jeden Fall einen Blick wert sind.



Trashige Horrorunterhaltung Critters Reihe, die mir durchgängig gut gefallen hat. Die kleinen Fellkugeln haben Humor, gehen blutig ans Werk und sind durch und durch böse. Alien Kopfgeldjäger und ein Finale im Weltraum versprechen kurzweiligen Horrorspaß. Die Reihe von New Line Cinema spendiert sogar ihrem Aushängeschild Freddy Krueger als Pappaufsteller einen Gastauftritt. Das wäre mal ein Crossover.



Nach so viel Trash kann noch mehr Trash in Form von Octaman - Die Bestie aus der Tiefe nicht schaden. Das Gummimonster ist unheimlich kultig und auch wenn es durchaus etwas blutig zur Sache geht, schocken kann der Mann im unbeweglichen Anzug wahrscheinlich niemanden. Für gute Unterhaltung wird ein sensibles Trash Empfinden empfohlen.



Kurioserweise hat es dieses Kleinod sogar zweimal in meine Sammlung geschafft, als Teil der Trivialfilm Kollektion mit mehr Bonusmaterial und einer edlen Lenticular-Karte sowie als große Hartbox von '84 Entertainment mit der Nummer 4 von 84. Theoretisch würde ich mich sogar von der großen Hartbox trennen, bevor ich jedoch nur einen Dumpingpreis erziele, behalte ich das schöne Stück lieber in meinem Regal.
 
18.10. Nosferatu - Eine Symphonie des Grauens BD 9/10
19.10. 13 Geister DVD 9/10
22.10. Insel der neuen Monster DVD 6/10
22.10. Insel der neuen Monster 2 DVD 6/10
22.10. Critters - Sie sind da! DVD 7/10
23.10. Critters 2 - Sie kehren zurück DVD 7/10
23.10. Critters 3 - Die Kuschelkiller kommen DVD 7/10
23.10. Critters 4 DVD 7/10
23.10. Octaman - Die Bestie aus der Tiefe DVD 5/10

In der verganenen Woche habe ich, wie ihr sehr, insgesamt 9 Filme im Rahmen meines Horror Movie Month gesichtet, wobei das Gros auf das Wochenende fiel. Die kommende Woche sollte etwas üppiger ausfallen, da ich mit sechs Tagen Urlaub gesegnet bin und nicht viele weitere Pläne habe. Ich warte allerdings auch noch auf einige Bestellungen, die meine Vorräte wieder etwas auffüllen und den Nachschub für meine Sichtungsreihe sichern sollen.

Ich hoffe, in dieser Woche ist etwas für euch dabei. Schreibt mir gerne einen Kommentar, ich würde mich freuen.

Wir lesen uns.
 

Horror Movie Month 2016
09.10. - 16.10.


Der Horror Movie Month geht in meinem Blogbereich bereits in die dritte Runde, denn in der vergangenen Woche habe ich wieder einige Genre Titel gesichtet. Im Vergleich ist es wie erwartet etwas weniger geworden, aber das Pensum ist immer noch ordentlich.

Den Anfang macht der Klassiker Stadt im Meer mit Vincent Price, einer unterhaltsamen Science Fiction Geschichte mit atmosphärischem Gothic Horror Flair basierend auf einem Gedicht von Edgar Allan Poe. Zudem kommt der detailreiche Streifen in einer erstklassigen High Definition Veröffentlichung mit einer knackigen Schärfe und kräftigen Farben. Das Label Endless Classics gibt mit diesem Mediabook ein hervorragendes Blu-ray Debüt.



Es folgte meine Zweitsichtung des Vampirklassikers Fright Night II, der eine perfekte Fortsetzung abliefert und mit grandiosen Vampireffekten, blutigen Schauwerten und einer Prise Humor überzeugt. Gesichtet habe ich genauer gesagt die Austausch-Disc von 84 Entertainment, die im Gegensatz zum Monoton der ausgelieferten Scheibe jetzt mit verlustfreiem Stereoton ausgestattet ist.



An den verbleibenden Tagen habe ich mich der Nightmare on Elm Street Reihe um Horrorlegende Freddy Krueger angenommen, wobei mir bisher lediglich der Klassiker aus dem Jahr 1984 sowie das Remake aus dem Jahr 2010 bekannt war. Bei der neuen Sichtung des Originals habe ich erschreckend festgestellt, wie sehr ich beide Teile gedanklich durcheinander gebracht habe und wieviel gelungeren der Klassiker von Wes Craven tatsächlich ist. Die Fortsetzungen reichen von guter Horrorunterhaltung bis zu abstruser Fließbandprodutkion, erreichen jedoch nie wieder die Klasse des ersten Teils.



Die einzigen echten Lichtblicke bilden für mich Freddy lebt, der dritte Teil, der sich nach den Abwegen der ersten Fortsetzung wieder auf seine Ursprünge besonnen hat sowie Freddy's New Nightmare, für den Wes Craven erneut das Zepter ergriff und eine neue Metaebene zwischen realer Welt und der Welt der Nightmare Filme einführte, ähnlich wie er es später in seiner Scream Reihe umsetzte. Trotz zahlreicher kreativer Ideen in der Reihe ist jedoch nur das Original ein echtes Must-See.
 

09.10. Stadt im Meer BD 9/10
11.10. Mein Nachbar der Vampir - Fright Night II BD 9/10
11.10. Nightmare - Mörderische Träume BD 9/10
12.10. Nightmare 2 - Die Rache BD 7/10
12.10. Nightmare 3 - Freddy lebt BD 8/10
13.10. Nightmare on Elm Street 4 BD 7/10
15.10. Nightmare on Elm Street 5 - Das Trauma BD 6/10
15.10. ***indizierter Titel*** BD 5/10
16.10. Freddy's New Nightmare BD 7/10


Mit insgesamt neun Horrorsichtungen kann ich ein solides Pensum verzeichnen. Die kommende Woche dürfte ähnlich aussehen, in der Woche darauf habe ich jedoch Urlaub und werde dann wahrscheinlich wieder etwas fleißiger sein.

Ich hoffe, bei meinen Sichtungen ist etwas für mich dabei. Schreibt mir gerne, was ihr von den Titeln haltet und wie euer Horror Oktober verläuft, solltet ihr euch ähnliche Pläne wie ich gemacht haben.

Wir lesen uns.
 


 
Horror Movie Month 2016


Horror Movie Month 2016 / 01.10. - 04.10.
Horror Movie Month 2016 / 05.10. - 09.10.

 
 
Horror Movie Month 2016
05.10. - 09.10.

Die vergangenen Tage brachte erneut einige Sichtungen mit sich, daher geht mein Horror Movie Month Blog bereits in die zweite Runde. Es findet sich eine bunte Mischung aus Klassikern, Kultfilmen und modernen Genre Vertretern.

Den Beginn mache ich mit Der Killer von Wien aus der FilmArt Giallo Collection. Die schöne Julie ist unglücklich mit dem Börsenmakler Neil verheiratet und lacht sich auf einer Party ihren neuen Liebhaber George an. Gleichzeitig begegnet sie ihrem ehemaligen Lover Jean, an dessen sadomasochistische Fantasien sie sich mit Grauen erinnert, während in Wien ein Frauenmörder junge Damen aus ihrem Umfeld brutal mit einem Rasiermesser ermordet. Bald glaubt sich Julie verfolgt und vermutet hinter dem Täter einen der Männer in ihrem Leben. Der Giallo ist ein echte Genre Perle und bietet spannende Unterhaltung, die weder mit nackter Haut noch mit blutigen Morden geizt. 



Ich setze fort mit einer Zweitsichtung des Klassikers Dellamorte Dellamore von Michele Soavi. Der Friedenhofswärter Francesco Dellamorte ist nächtlich schwer beschäftigt, die Toten in ihren Gräbern zu halten, seine Geschichten werden jedoch von niemandem wirklich ernst genommen. Der unbeabsichtigte Mord an seiner Geliebten treibt ihn in den Wahnsinn und er beginnt, Menschen präventiv das Gehirn zu zerstören, um ihre Wiederkehr als Zombie zu verhindern. Der Streifen ist wahnsinnig facettenreich und detailverliebt inszeniert und kultig, hat eine genialen Look sowie ein hervorragendes Zombie Make-Up und steckt voller skurriler Ideen. Der Titel gehört in jede gut sortierte Genre Bibliothek.



Mit dem erstklassigen Remake zu Dawn of the Dead geht es in moderne Gefilde des Zombiefilms. Mit einem Kreativteam aus Regisseur Zack Snyder und dem Screenwriter Duo aus James Gunn und Altmeister George A. Romero entfaltet sich ein spannender und extrem blutiger Genre Titel, der die Grenzen der FSK Freigabe auslotet. Insbesondere die Geburt des infizierten Babies empfinde ich immer wieder als unwahrscheinlich unangenehm. Neben dem Klassiker hat dieses Remake eine echte Existenzberechtigung, zugegebenermaßen habe ich den Streifen kurz aus einer Sichtung kurz nach seinem Release im Jahr 2004 allerdings noch deutlich härter in Erinnerung. Der Gewaltgrad im Genre entwickelt sich einfach.



Die Farben der Nacht ist ein weiterer Giallo aus der Eurocult Collection von X-Rated. Der Streifen ist wahnsinnig atmosphärisch und erzählt die Geschichte von Jane, die von schrecklichen Alpträumen geplagt wird und sich in ihrer Verzweiflung in die Hände eines okkulten Zirkels begibt. Traum und Realität scheinen im Werk von Regisseur Sergio Martino zu verschwimmen und kreieren ein echtes Meisterwerk des Genres. Einziger Schwachpunkt sind die qualitativen Schwankungen der Blu-ray, die es in der technischen Gesamtsicht nur auf eine mittler Wertung schafft.



Im Rahmen meines Horror Movie Month habe ich mich zudem der Monster Classics Complete Collection zu Der Unsichtbare angenommen. Meine Review des ersten Teils aus dem Jahre 1933 aus der Universal Monsters Collection habe nachfolgend für euch verlinkt, da sich die Blu-rays lediglich im Bonusmaterial unterscheiden. Die Blu-ray von Turbine Medien wurde um eine Bildergalerie sowie das Featurette zum hundertjährigen Universal Jubiläum erleichtert, um auf der blauen Scheibe Platz für die Fortsetzung zu bieten.
 

Streng genommen sind die Fortsetzungen Die unsichtbare Frau und Der Unsichtbare trifft Abbott & Castello eigentlich gar keine echten Horrortitel, da das Monster und die Unsichtbarkeitseffekte viel mehr als humorvolle Pointe dient. Der unsichtbare Agent macht das Monster gar zum Helden, der sich nach dem Kriegseintritt stellvertretend am deutschen Reich und den Japanern für den Überfall auf Pearl Harbor rächt.



Lediglich das Original sowie Der Unsichtbare kehrt zurück und Der Unsichtbare nimmt Rache zeigen den Unsichtbaren als Monster, das als Nebenwirkung des Serums zu Größenwahn, Machthunger und Rachsucht neigt. Nähere Besprechungen der einzelnen Titel habe ich im Kommentarbereich der Veröffentlichung verfasst.
 

Zur Auflockerung zwischen den Klassikern habe ich mir zudem den modernen Slasher Laid To Rest reingezogen, der es zwar nicht ungekürzt durch die FSK Prüfung geschafft hat, überraschenderweise bisher jedoch von einer Indizierung verschont wurde.



Der Killer Chromeskull tötet junge Frauen auf brutalste Weise und filmt seine Taten mit einer kleinen Kamera auf seiner Schulter. Figuren und Dialoge sind eher schwach bis belanglos, der Film lebt jedoch von seinem extrem harten und handgemachten Splatter und Gore Effekten, die neben der coolen Optik des Killers wahnsinnig viel zum Unterhaltungswert des Streifens beitragen.
 
05.10. Der Killer von Wien DVD   9/10
05.10. Dellamorte Dellamore BD   9/10
05.10 Dawn of the Dead (2004) BD   9/10
06.10. Die Farben der Nacht BD 10/10
06.10. Der Unsichtbare (1933) BD   8/10
07.10. Der Unsichtbare kehrt zurück BD 10/10
07.10. Die unsichtbare Frau DVD   8/10
08.10. Laid to Rest BD   7/10
08.10. ***indizierter Titel*** BD   6/10
08.10. Der unsichtbare Agent DVD   7/10
08.10. Der Unsichtbare nimmt Rache BD   7/10
09.10. Der Unsichtbare trifft Abbott & Costello BD   7/10

Mit weiteren 12 Sichtungen setzt sich mein Horror Movie Month mit einem starken Pensum fort. In den kommenden Tagen dürfte es jedoch mangels Zeit etwas ruhiger in meinem Heimkino werden, ich habe allerdings auch schon ein wenig Nachschub aus der Halloween Aktion eines Uncut Händler bestellt, um meine Vorräte etwas aufzustocken.

Ich hoffe, in meiner Filmauswahl war etwas für euch dabei. Ich würde mich freuen, wenn ihr eure Meinung weiter fleißig in den Kommentaren mit mir teilt.

Wir lesen uns.
 


Horror Movie Month 2016:



 
Horror Movie Month 2016
01.10. - 04.10.

Der Herbst bricht an und der Monat Oktober soll auf filmischer Seite für mich in diesem Jahr ganz im Zeichen des Horrorfilms stehen. Für meine Planung habe ich mir eine Liste von 31 Horrorfilmen zusammengestellt, die jedoch nicht in Stein gemeißelt ist, sondern mir als Grundgerüst dienen soll, da die endgültige Liste vermutlich länger ausfallen wird. 

Das Einheitswochenende bot mir den idealen Start, um einige Zeit in meine Liste zu stecken. Meine erste Wahl fiel auf das Doppelset von Die purpurnen Flüsse 1 + 2, die eine gute Zweitsichtung abgegeben haben. Der erste Teil hebte sich trotz bekannter Wendungen qualitativ deutlich von seiner Fortsetzung ab und bot die spannendere und stimmigere Geschichte und mit Vincent Cassel den besseren Nebendarsteller. Immerhin bietet die Fortsetzung Christopher Lee als Schurken, der jedoch leider zu einem eher misratenen Ende beiträgt.



Bei den folgenden Sichtungen stürzte ich mich auf einige Neuheiten meines Besuchs auf der Filmbörse in Hamburg. Zu den Filmen Das Phantom der Oper von Dario Argento, House on the Edge of the Park von Ruggero Deodato, Hotel zur Hölle von Kevin Connor und dem Giallo Die Todesbucht habe ich bereits in meinem Filmbörsenbericht ein paar Worte verloren. Ich habe den altersbeschränkten Blog nachfolgend verlinkt.
 

Weiter ging es mit dem bekannten Klassiker Sieben von Regisseur David Fincher. Das High Definition Bild ist ein echter Gewinn für den Film. Es zeigt das Schattenspiel der Inszenierung mit perfekten Kontrasten und einem tiefen Schwarzwert und unterstreicht die finstere Atmosphäre des Meisterwerks. Der Horrorthriller schafft es auch nach diversen Sichtungen, mit seiner Geschichte und seinen düsteren Bildern zu fesseln.



Eine Premiere feierte ich mit dem spanischen Klassiker Die Nacht der reitenden Leichen, der mit wahnsinnig unheimlichen untoten Tempelrittern punktet, mich jedoch mit einem wahnsinnig schlechten Skript und dümmlichen Dialogen enttäuscht hat. Die interessante Grundidee konnte den Film nicht retten. Aus welchem Grund der Film bis zum Jahr 2008 indiziert war, ist mir ein Rätsel.

Die Rückkehr der reitenden Leichen macht als Fortsetzung einfach alles besser. Die unheimlichen Untoten erhalten viel mehr Zeit auf der Mattscheibe und gehen ungleich brutaler vor. Die blutigen Szenen sowie Folterungen aus Rückblenden, die die schwarzen Messen der Templer zeigen, sorgten bis zur Listenstreichung im Jahr 2008 sogar für eine Verbannung auf den Index. Der Streifen ist im Grunde wie ein klassischer Zombie Film aufgebaut. Ein kleines Dorf feiert den Jahrestag der gruseligen Legende ihrer unheiligen Tempelritter, während die Leichen ihre Gräber verlassen und die Behörden vermuten, die panischen Hilfesuchenden hätten über ihren Durst getrunken. Etwas befremdlich an der Veröffentlichung ist allerdings, dass früher geschnittene Szenen während des Film als restaurierte Cut-Szenen mit einer großen Einblendung markiert sind.



Das Blutgericht der reitenden Leichen bildet den Abschluss der Reihe. Die untoten Templer suchen in diesen Streifen alle sieben Jahre ein kleines Fischerdorf heim und wollen mit einem Blutopfer besämftigt werden. Der Film setzt erneut auf blutige Effekte, die ihm bis zum Jahr 2008 einen Platz auf dem Index sicherten, die Härte des zweiten Teils erreicht die Umsetzung jedoch nicht. Genauso wirkt die Geschichte etwas diffuser, weshalb es sich um einen soliden aber eher mittelprächtigen vierten Teil handelt.

Als Kontrastprogramm habe ich mir dann den aktuellen Titel Horns mit Daniel Radcliffe angesehen. Der Streifen von Regisseur Alexandre Aja kommt in der Kritik allgemein weniger gut weg, mir hat jedoch dieses übernatürlich angereicherte Drama gut gefallen. Er folgt dem Who-Done-It-Prinzip. Gemeinsam mit der Hauptfigur wird der Zuschauer eingeladen, einen Mord aufzuklären, für den die Titelfigur verantwortlich gemacht wird.



Den Abschluss des vierten Tages macht der Klassiker Rosemary's Baby von Roman Polanski, der mich nachhaltig beeindruckt hat. Eine schwangere Frau wird gewahr, dass ein okkulter Zirkel versucht, ihr Kind für ihre teuflischen Ziele zu misbrauchen. Polanski lässt sich Zeit und baut eine wahnsinnig intensive und spannende Atmosphäre auf, die die werdene Mutter in immer tiefere Panik und Hilflosigkeit stürzt und das Unheil in den Alltag einziehen lässt. Der Film ist ein zeitloses Meisterwerk und macht mich auf die gleichnamige Serienumsetzung neugierig.
 
01.10. Die purpurnen Flüsse BD   9/10
01.10. Die purpurnen Flüsse 2 - Die Engel der Apokalypse BD   7/10
01.10. Das Phantom der Oper (1998) BD   7/10
02.10. House on the Edge of the Park - Der Schlitzer BD   6/10
02.10. Hotel zur Hölle BD   5/10
02.10. Die Todesbucht - La Sorella Di Ursula BD   5/10
02.10. Sieben BD 10/10
03.10. Die Nacht der reitenden Leichen DVD   4/10
03.10. Die Rückkehr der reitenden Leichen DVD   7/10
04.10. ***indizierter Titel*** DVD   7/10
04.10. Das Blutgericht der reitenden Leichen DVD   6/10
04.10. Horns BD   8/10
04.10. ***indizierter Titel*** DVD   5/10
04.10. Rosemary's Baby BD 10/10

Mit 14 Sichtungen legt der Horror Oktober einen fulminanten Start hin und ich hoffe, mein Sichtbericht hat euch ein wenig gefallen. In welchen Abständen weitere Blogs folgen, mache ich von der Zahl der abgearbeiteten Filme abhängig. Auf indizierte Titel werde ich meinen Blogs nicht weiter eingehen, vielleicht werde ich diesen Titeln jedoch abschließend noch einen separaten Blog widmen.

Konzentriert ihr euren Filmgenuss im Oktober ebenfalls auf den Horrorsektor oder beschränkt ihr euch vielleicht auf einen Horrormarathon an Halloween? Schreibt mir gerne von euren Erfahrungen oder verfasst einen Kommentar zu meiner Titelauswahl, ich würde mich freuen.

Wir lesen uns.
 

Das Phantom der Oper (1925)

Willkommen, ihr Schreckgespenster und Kinder der Nacht, zu meinem ersten Beitrag für die Zombie-Monster-Horror-Wochen im Blogbereich. Seit den Anfangsstunden des Kinos hat der gruselige Kitzel des Horrors einen festen Platz im Herzen der Zuschauer, daher möchte ich euch heute ins Stummfilm Zeitalter entführen und euch den Klassiker Das Phantom der Oper aus dem Jahr 1925 vorstellen.



Ein Drohbrief erschüttert die neuen Eigentümer der Pariser Oper. Das gefürchtete Phantom verlangt, dass die junge Sängerin Christine Daaé die Rolle der Marguerite in der nächsten Aufführung von Gounod's Faust übernehmen soll. Aus Furcht vor den Konsequenzen tritt Carlotta, die Prima Donna der Pariser Oper, gesundheitsbedingt von ihrem Auftritt zurück und ermöglicht Christine ihre erste Hauptrolle.

Bei nächsten Vorstellung bleibt Carlotta jedoch stur, besteht auf ihre Hauptrolle und löst eine Katastrophe aus. Der Kronleuchter löst sich von der Decke des Opernsaals und stürzt ins panische Publikum. Das Phantom entführt darauf seine junge Angebetete und führt sie in sein Reich in den Katakomben der Oper.
 
Die anfängliche Faszination für ihren Gönner, mit dem sie bereits in der Vergangenheit Unterhaltungen durch die Wände ihrer Garderobe führte, weicht mit seinem Anblick schnell dem Schrecken vor dem maskierten Fremden. Ihr Entsetzen nimmt nur zu, als sie ihn in seiner Grotte demaskiert und in seine Fratze erblickt. Nur ihr verängstigtes Flehen erweicht den gequälten Mann, so dass er sie mit dem Versprechen gehen lässt, ihren Liebhaber Raoul nie wieder zu sehen. Sie bricht jedoch ihren Schwur und entfacht die Wut des Phantoms aufs Neue.

Quelle: Horror Cinema, Taschen Verlag

Das Phantom der Oper basiert auf dem gleichnamigen Roman von Gaston Leroux aus dem Jahr 1910, deren Rechte sich Universal Präsident Carl Laemmle auf einer Reise nach Frankreich sicherte, um die Hauptrolle mit seinem Star Lon Chaney Senior zu besetzen. Das grauenvolle Make Up des Phantoms fertigte die Hollywood Legende in bester Tradition der darstellenden Künste selbst an und schuf in Verbindung mit seinem intensiven Schauspiel eine unvergessene Ikone des Horrorfilms. Entgegen der Farbfilmfassung aus dem Jahr 1943 mit Claude Rains ist die Figur von Chaney Senior allerdings weniger tragisch romantisch sondern eher wahnsinnig monströs angelegt, was dem Stummfilm eine deutlich bedrohlichere Atmosphäre verleiht. Der Mann mit den 1.000 Gesichtern verfehlte seine Wirkung beim Publikum nicht. Es wird von angsterfüllten Schreien und Ohnmachtsanfällen während der ersten Aufführungen berichtet.

Der Film überzeugt jedoch nicht nur durch seinen legendären Hauptdarsteller. Eigens für die Herstellung des Klassikers wurde auf der Soundstage 28 auf dem Gelände der Universal Studios ein gigantisches Set der Pariser Oper angefertigt, welches in einigen Studioproduktionen bis in die jüngste Vergangenheit Verwendung fand. Entgegen zahlreicher Proteste wurde die Bühne im Jahr 2014 leider abgerissen, um den Vergnügungspark von Universal zu erweitern. Die Bühnenelemente wurden eingelagert, sind aber nicht mehr ohne weiteres zu besichtigen. Die gewaltige Kulisse ermöglichte die Arbeit mit hunderten von Komparsen und eine authentische Abbildung der Oper. Es erweckt beinahe den Eindruck einer Monumentalfilm Produktion.

Ein weiterer großer Pluspunkt des Films sind seine außergewöhnlichen Effekte. Durch geschickte Schnitttechnik wirkt der Absturz des Kronleuchters auf das Publikum der Oper unglaublich authentisch und die Panik durch das große Aufgebot an Komparsen sehr realistisch. Hinzu kommt die brechende Überflutung des Kellergewölbes, die eine katastrophale Bedrohlichkeit vermittelt.

Die Gestaltung des Bildes trägt weiter zur eindringlichen Atmosphäre des Klassikers bei. Das schwarz-weiße Bild des Filmes wurde mit Hilfe von Virage-Farben eingefärbt, um besser Stimmungen zu vermitteln. Der Grundton ist in Sepia gehalten, eine rötliche Tönung deutet auf Aufruhr oder Feuer hin, eine bläuliche Tönung unterstreicht eine Nachtaufnahme und eine grünliche Tönung vermittelt die bedrohliche Präsenz des Phantoms. Hinzu kommen mehrere Szenen in Zweikanal-Technicolor, von denen in der vorliegenden Fassung jedoch nur noch die Maskenball Szene vorhanden ist. Dafür wirkt die Szene stilistisch umso eindrucksvoller und wird durch die ikonische Verkleidung des Phantoms als der rote Tod kunstvoll unterstrichen. Ich gehe sogar so weit, die farbliche und stilistische Inszenierung an dieser Stelle mit dem grandiosen modernen Klassiker Sin City zu vergleichen.

Ansonsten ist die Bildqualität bezogen auf die Schärfe und geachtet des Alters durchaus solide, ein halbwegs plastischer Bildeindruck lässt sich jedoch nur sehr selten erkennen. Zudem ist die Schärfe gelegentlich von einem flackerhaften Bildeindruck unterbrochen. Die Auflösung von 1080i ist dem Quellmaterial in meinen Auge angemessen, zumal die ursprüngliche Bildfrequenz von 20 Bildern pro Sekunde - ein klassischer Wert für den Stummfilm - beibehalten wurde. Die Bildrate führt gelegentlich jedoch zu einem etwas unnatürlich anmutenden Bewegungsablauf. Größtes Manko des Transfer sind allerdings die starken Schäden wie Kratzer, Bildpunkte, kleinere Risse, Verschmutzungen, Klebestellen oder verblichene Stellen am Master.

Als Stummfilm verfügt der Klassiker über eine orchestrale Tonspur, die entgegen der Angaben auf dem Backcover als DTS-HD MA 2.0 Track vorliegt. Die musikalische Untermalung klingt sehr sauber und klar, lediglich etwas mehr Dynamik hätte ich mir gewünscht. Für die Dialoge sind deutsche und englische Zwischentitel wählbar.

Die Ausstattung ist übersichtlich, vom Label Great Movies habe ich aber auch nicht viel erwartet. Neben Trailern wird eine Fotogalerie sowie eine Fotorekonstruktion zu zwei verworfenen Fassungen des Filmes geboten. Die Fotorekonstruktionen liefern jedoch nur einen Eindruck der Versionen, da das Filmmaterial nicht mehr existiert und weisen einen anstrengend unsteten Bildstand auf.
 
Story Bild Ton Extras
8 / 10 3 / 10 7 / 10 3 / 10

Als großer Fan der Universal Monsters hat mich Das Phantom der Oper aus dem Jahre 1925 begeistert, zumal es die Inszenierung noch heute schafft, seinen Zuschauer einen leichten Schauer zu verpassen.

Falls ihr Blut geleckt habt und noch etwas mehr über Klassiker des Horrorfilms lesen wollt, habe ich euch am Ende noch ein paar weitere Blogs aus meinem Fundus verlinkt.



 


 
 
Suddenly - Original vs Remake

In meinem heutigen Blog möchte ich für euch die Filme Operation Olympus - White House Taken vom deutschen Regisseur Uwe Boll aus dem Jahr 2013 sowie den Klassiker Plötzlich aus dem Jahr 1954 besprechen, für den Lewis Allen auf dem Regiestuhl Platz nahm. Im englischen Original sind beide Filme unter dem Titel Suddenly bekannt, denn es handelt sich um Original und Remake. Der peinliche Versuch des deutschen Verleihs, auf dem Welle der Blockbuster Olympus Has Fallen und White House Down mitzuschwimmen, endete leider in einer Titelschöpfung, die übelste Assoziationen an billige Mockbuster aus dem Hause The Asylum hervorruft.

Doktor Uwe Boll genießt unter Filmfreunden nicht umbedingt den besten Ruf, daher möchte ich für euch ergründen, wie treu der Filmemacher dem Original bleibt, worin sich die Titel unterscheiden und wie ich die einzelnen Filme bewerte. Ich bemühe mich, weitesgehend auf Spoiler zu verzichten, dennoch kann meine Kritik kleinere Spoiler enthalten.
 
Die Story

Die örtliche Polizei der Kleinstadt Suddenly wird informiert, dass der US Präsident auf seinem Weg in den Urlaub den verschlafenen Ort passieren wird. Der Secret Service beginnt, Ladenbesitzer und Anwohner auf mögliche Bedrohungen für die Sicherheit des Staatsoberhaupts zu überprüfen. Der lokale Polizist Todd Shaw unterstützt die Agents. Indessen nehmen falsche Bundesagenten das Haus von Ellen Benson in Beschlag, da es etwas außerhalb der Stadt liegt und durch seine erhöhte Lage einen idealen Ausgangspunkt für ein Attentat durch einen Scharfschützen liefert.

Der Plot und das Setting in Operation Olympus - White House Taken zeigen sehr deutliche Parallelen zum Original Plötzlich, so dass die Uwe Boll Verfilmung tatsächlich als vollwertiges Remake bezeichnet werden kann. Es wurden für den aktuelleren Release natürlich einige Veränderungen vorgenommen, die ich an dieser Stelle für euch genauer beleuchten möchte, um euch die Stärken und Schwächen beider Filme vor Augen zu führen.

Uwe Boll versetzt im Remake die Kleinstadt Suddenly vom sonnigen Kalifornien in eine Stadt in den Bergen. Der Regisseur hat den Film - wahrscheinlich aus Kostengründen - in der kanadischen Kleinstadt Squamish gedreht, die nur etwa eine Autostunde von seiner Wahlheimat Vancouver entfernt liegt. Die Location ist ein echter Pluspunkt und verleiht dem Film ein wenig kostenlose Atmosphäre, zumal während der zwölftägigen Dreharbeiten leichter Schneefall einsetzte.

Für das Remake wurden ein paar weitere sinnvolle Änderungen vorgenommen. Beispielweise geben sich die Attentäter im Original irritierenderweise als FBI Agenten aus, obwohl die Sicherheit des Präsidenten ganz klar in der Zuständigkeit des Secret Service liegt. Die vorgeblichen Bundesagenten werden sogar auf dieses Kuriosum angesprochen und antworten ausweichend, dass für den Schutz des Präsidenten jeder Geheimdienst gefragt sei. In der Neuverfilmung geben sie sich gleich als Agenten des Secret Service aus. Zudem spart sich das Remake die unsinnige Geheimniskrämerei um den Besuch des Staatsoberhaupts, denn spätestens als die Männer des Secret Service die Geschäftsleute einzeln aufsuchen, weiß sowieso jeder, wo der Hase hinläuft.

Zudem wurde das Finale abgeändert. Die Attentäter werden sowohl im Original als auch im Remake aufgehalten, im Klassiker hält der Zug des Präsidenten jedoch letztlich gar nicht in der Kleinstadt während er im Remake eine kleine Kundgebung veranstaltet und sogar angeschossen wird. Das Finale wirkt im Remake daher tatsächlich etwas dramatischer.
 
Die Figuren

Die Neuverfilmung versucht - teilweise etwas zwanghaft - den Figuren etwas mehr Tiefe zu verleihen. Todd wird im Klassiker von Sterling Hayden verkörpert und als braver und patriotischer Sheriff der Kleinstadt dargestellt. Hayden spielt seine Rolle solide, der Charakter des Polizisten wirkt heute durch seinen Patriotismus und seine liberale Einstellung zum Thema Waffenbesitz jedoch recht befremdlich. In diesen Momenten wird besonders deutlich, dass der Film in den Nachkriegsjahren entstanden ist.

Im Remake ist Todd, gespielt von Ray Liotta, ein leicht cholerischer, vom Irakkrieg traumatisierter Deputy des Sheriff's Department mit einem Alkoholproblem. Der Versuch, der Figur ein wenig dramatische Tiefe zu verleihen, scheitert jedoch an der eher austauschbaren und oberflächlichen Zeichnung des Charakters. Es überrascht, wie gelangweilt Liotta seine Rolle anlegt, wenn man weiß, dass es sich bei dem Film eigentlich um sein eigenes Projekt handelt. Er sollte ursprünglich Regie führen, aber entschied sich, die Hauptrolle zu übernehmen und den Regiestuhl durch die Vermittlung von Dominic Purcell an Uwe Boll weiterzugeben.

Purcell spielt den Anführer der Attentäter John Baron und tritt in die Fußstapfen von Frank Sinatra. Der Prison Break Star konnte mich bereits im Uwe Boll Film Assault on Wall Street überzeugen, umso mehr hat es mich erschrocken, wie hölzern, stoisch und blass der Schauspieler in seiner Rolle bleibt. Man kann seine Darstellung bestenfalls als Standby Performance bezeichnen. Das Remake schafft es allerdings auch nicht, seine Motivation wirklich deutlich zu machen. Hinter dem Attentatsversuch steht scheinbar irgendeine ominöse Geheimorganisation, die die Vereinigten Staaten zu alter Stärke und Glorie zurückführen möchte. Nebenbei versucht Boll entsprechend seiner eigenen Überzeugungen, ein wenig Kritik an der Außenpolitik der USA zu üben, eine genauere Erklärung zu den Hintergründen des Plots oder den Motivationen der Figuren gibt es jedoch nicht.

Das Original macht es an dieser Stelle deutlich besser. Baron ist lediglich ein eiskalter Killer, der Freude am Töten hat und nur eine Motivation kennt: Geld. Er kennt weder seine Auftraggeber und noch interessiert ihn, wer hinter dem Anschlag steckt. Die Erklärung ist simpel, aber absolut nachvollziehbar. Sinatra ist in seiner Rolle wirklich überzeugend und verdeutlicht in seiner Rolle ironischerweise sogar die Absurdität der Verschwörung im Remake. Baron rechtfertigt sich, indem er feststellt, dass er im Grunde niemanden umbringt, denn wenn er einen Präsidenten tötet, rückt sofort der nächste Mann an seine Stelle. Politisch verändert ein Mordanschlag nicht viel, erst recht nicht, wenn man eigentlich anprangern will, dass Politiker die Angst der Menschen ausnutzen, um aus wirtschaftlichen Interessen Kriege zu führen, wie Boll im Remake andeutet.

In der Neuverfilmung hat dafür Barons Komplize Benny Conklin, der im Original eher zu den unbedeutenderen Henchmen des Anführers gehört, eine deutlich tragendere Rolle. Während sich der Boss meistens auf den Dachboden verkriecht, um beispielsweise das Snipergewehr auszurichten, hat Michael Parés Figur deutlich größere Dialoganteile mit den Gefangenen im Haus der Bensons und stiehlt mit seiner überzeugenden Schauspielleistung Purcell mit Leichtigkeit die Show. Paré ist ein echter Lichtblick des Remakes und hätte durch seine Präsenz den deutlich besseren Anführer abgegeben. Im Vergleich zum Original ist seine Rolle zudem recht nahe an die Figur Sinatras angelegt, jedoch ist Dominic Purcell der größere Name in Hollywood und daher eben der Boss. Ich vermute, seine vergleichsweise magere Screentime war ebenfalls eine Budgetfrage.

Ellen Benson ist das Love Interest von Todd und zieht ihren Sohn Pidge als Soldatenwitwe alleine mit seinem Großvater Peter auf. Nancy Gates spielt im Klassiker die typische Hausfrau der 50er Jahre, Erin Karpluk legt ihre Rolle indessen moderner und selbsständiger an. Zum Ende bietet das Remake zudem eine tragische Wendung für ihren Charakter, die vielleicht gut gemeint, aber unheimlich schlecht gemacht ist und nahezu lächerlich wirkt. Während Pidge als vorlauter Knabe in der Lewis Allen Verfilmung eine echte Nervensäge ohne Lebensnähe ist, gibt Don McKay als Großvater im Remake eine unfreiwillig komische Laienvorstellung ab, obwohl der Darsteller eigentlich ein alter Fuchs der Branche ist.
 
Die Umsetzung

Plötzlich hat eine DVD Laufzeit von 72:16 Minuten, ist ab 12 Jahren freigegeben und ein klassischer Film Noir - ein zynischer und eher pessimistischer Kriminalfilm - aus den 50er Jahren. Der Schwarzweißfilm von Lewis Allen ist straff inszeniert, spannend erzählt und wirkt lediglich in der Auflösung etwas zu konstruiert. Die Neuverfilmung ist an dieser Stelle nicht umbedingt besser aber zumindest etwas glaubwürdiger. Die Kostüme sind überzeugend, die schauspielerischen Leistungen weitestgehend gut und die Zahl der Schauplätze wie im Remake eher beschränkt. Insbesondere die Darstellung Sinatras bleibt im Gedächtnis. Zudem gilt der Film als wesentliche Inspiration für den Roman The Manchurian Candidate von Richard Condon aus dem Jahr 1959, der in den Jahren 1962 und 2004 ebenfalls verfilmt wurde.

Das Copyright für das Original ist übrigens ausgelaufen und wurde nicht erneuert, daher liegen die Rechte in der Public Domain. Der Film kann also legal online angesehen und heruntergeladen werden.



Operation Olympus - White House Taken hat eine Blu-ray Laufzeit von 88:08 Minuten, ist stellenweise etwas actionreicher umgesetzt und daher ab 16 Jahren in Deutschland freigegeben. Boll versucht den Film als eine Mischung aus Actionthriller und Drama umzusetzen, scheitert jedoch entweder an darstellerischen Mängeln oder einem unausgegorenen Drehbuch. Die hinzugefügten Facetten der Charaktere sind schlicht zu wenig ausgefleischt, teils wage umrissen oder können durch die Schauspieler nicht transportiert werden. Das erstaulichste Kunststück des Remakes bleibt es allerdings, erzählerisch nicht das Tempo des fast 60 Jahre älteren Vorbilds halten zu können. Die Laufzeit musste anscheinend etwas gestreckt werden, um auf die Länge eines üblichen modernen Spielfilms zu gelangen, leider zieht sich der Film dafür stellenweise unglaublich in die Länge. Ich glaube, ich kenne kein anderes Remake, dass ein langsameres Erzähltempo als sein Original vorzuweisen hat. Mein Respekt gilt dem Unvermögen von Herrn Boll.

Die wenigen Schauplätze des Films kommen natürlich dem schmalen Budget und dem straffen Drehplan des Remakes entgegen. Das kleine Budget führt jedoch zu einem weiteren großen Problem des Streifens: Kostüme und Ausstattung. Es sind die vielen kleinen Details, die dem Film durch ihr Fehlen seine Glaubwürdigkeit nehmen. Die vorgeblichen Männer des Secret Service tragen beispielsweise allesamt schlecht sitzende Anzüge. Sackos sind sichtlich zu eng, Hemdkragen sind viel zu groß oder sind schlecht gebügelt und Krawatten sind schlecht gebunden. Niemand würde diese Figuren für echte Bundesagenten halten, viel mehr wirken sie wie junge Burschen, die ihren Konfirmationsanzug für ihr erstes Vorstellunggespräch aufgetragen haben und sich eigentlich nicht wirklich wohl in ihrer Haut fühlen. Ein weiteres Beispiel ist das Kostüm des Obama Doubles. Der US Präsident würde niemals - außer auf einer Beerdigung - einen schwarzen Anzug mit einer nahezu schwarzen Krawatte auf einer öffentlichen Kundgebung tragen. Mit einer schlecht gebundenen Krawatte obendrein. Sowieso ist es in meinen Augen eine schlechte Idee, für die Rolle des Präsidenten in einem Spielfilm ein Double zu engagieren, da ein Double immer den Charme einer Fälschung versprüht und lächerlich wirkt. Es ist beispielsweise geschickter, einen kernigen Schauspieler mit einer präsidialen Ausstrahlung zu wählen. Ich denke an einen Schauspieler wie Danny Glover, der wahrscheinlich für das Budget nicht erschwinglich gewesen wäre.



Das titelgebende weiße Haus bekommt der Zuschauer natürlich nur kurz in einem Nachrichtenbericht am Ende des Films zu sehen.
 
Die technische Umsetzung

Die DVD zu Plötzlich ist unter anderem beim deutschen Label Great Movies in der Filmklassiker Reihe erschienen. Das Release ist jedoch nicht wirklich einen Kauf wert und enttäuscht technisch auf ganz Linie, zumal der Film kostenlos im Internet geschaut und geteilt werden kann.

Der Film hat einen wackeligen und unruhigen Bildstand, ist unscharf und zeigt ein kostantes Flackern sowie regelmäßige Verschmutzungen wie Bildflecken, Bildpunkte und Kratzer auf dem Master. Hinzu kommen einige Interlacing Fehler.

Der Ton liegt als deutscher und englischer Dolby Digial 2.0 Track vor und ist gut zu verstehen. Dafür mangelt es dem Ton deutlich an Dynamik. Untertitel werden nicht angeboten.

Ob andere DVD Veröffentlichungen ein besseren Transfer anbieten, kann ich nicht beantworten, die vorliegende Präsentation legt jedoch nahe, dass das Label wahrscheinlich einfach den Film aus dem Netz gezogen hat, um ihn danach legal auf eine Silberscheibe zu pressen und zu verkaufen, schließlich liegen die Rechte in der Public Domain. Dem Billig-Label Great Movies traue ich alles zu. Ich bin auf jeden Fall froh, dass die DVD ein Geschenk war und ich daher kein Geld für diese Veröffentlichung ausgegeben habe.

Die Blu-ray zu Operation Olympus - White House Taken von NEW KSM hat zum Glück deutlich mehr zu bieten. Der Transfer bietet eine knackige Scharfe, satte Farben und einem natürlichen Kontrast. Die Kameraarbeit ist hingegen nicht immer ideal. Um den straffen Drehplan einhalten zu können, hat Boll mit zwei Handheld Kameras gearbeitet. Der gelegentlich etwas zu wackelige Look ist gerade in den zu stark forcierten dramatischen Szenen des Films ein echter Stimmungskiller.

Die weitestgehend frontal abgemischte deutsche Fassung liefert saubere und klare Dialoge, viel mehr aber auch nicht. Der deutsche und englische Ton liegt als DTS-HD MA 5.1 Track vor. Zudem werden deutsche Untertitel angeboten.

Die technische Umsetzung der Blu-ray gibt keinen nennenswerten Grund zur Klage.
 
Die Ausstattung

Die DVD zu Plötzlich bietet leider nur magere Extras. Neben einer Trailershow und einer Bildergalerie zum Film wird eine Biografie von Frank Sinatra in Form von Texttafeln angeboten. Ein Blick auf Wikipedia ist vergleichsweise komfortabler.

Die Ausstattung der Blu-ray zu Operation Olympus - White House Taken ist ebenfalls relativ enttäuschend. Neben einem Trailer und einer kleinen Bildergalerie wird ein recht interessantes Behind The Scenes Feature geboten, das einem kurzen Making-of entspricht und in dem Uwe Boll ein wenig über die Entstehung des Films spricht. Schmerzlich vermisst habe ich dagegen einen Audiokommentar, der ansonsten das Highlight zahlreicher Uwe Boll Veröffentlichungen darstellt.
 
Das Fazit

Unterm Strich macht das Remake zu Suddenly durchaus ein paar Sachen richtig, es muss sich letztlich jedoch klar dem Original geschlagen geben. Die Neuverfilmung macht einfach zu viel falsch, wobei ich an dieser Stelle betonen möchte, dass ich diese Fehler nicht alleine Regisseur Uwe Boll zuschreiben möchte, da er das Projekt lediglich übernommen hat.

Gleichzeitig muss ich festhalten, dass das Original neben dem Remake wie ein Juwel der Filmgeschichte schimmern mag, der Film aber eigentlich auch bei weitem nicht in die Riege der unsterblichen Klassiker gehört, sondern lediglich ein passabler Vertreter des Film Noir ist.
 
Plötzlich / Der Attentäter / Das Attentat / Suddenly (1954)
Story Bild Ton Extras
6 / 10 1 / 10 3 / 10 1 / 10

Operation Olympus - White House Taken / Suddenly (2013)
Story Bild Ton Extras
3 / 10 8 / 10 6 / 10 3 / 10

Ich hoffe, mein Blog hat euch ein wenig gefallen. Ich möchte allerdings darauf hinweisen, dass ich nicht plane, regelmäßig Vergleiche zwischen Original und Remake zu schreiben, ich fand es in diesem Fall nur besonders interessant, da beide Filme relativ unbekannt sind.

Wir lesen uns.
 
Ein Mann wird zum Killer - Death Force (1978)
Grindhouse Collection Vol. 2

Mit der Veröffentlichung des Blaxploitation-Klassikers Death Force - Ein Mann wird zum Killer des philippinischen Regisseurs Cirio H. Santiago auf Blu-ray und DVD geht das Label Subkultur Entertainment mit seiner Grindhouse Collection in die zweite Runde und verschafft dem Streifen sein erstes ungekürztes Release in Deutschland.

Bereits für die deutsche Kinofassung wurde der Film von einer Laufzeit von 110 Minuten auf 84 Minuten heruntergekürzt und um zahlreiche Handlungsszenen erleichtert. Die VHS Veröffentlichung zeigte ebenfalls die Kinofassung und wurde im Jahr 1983 von der BPjS mit einer Indizierung gewürdigt. Die Listenstreichung erfolgte im Jahr 2008.



Die Blu-ray von Subkultur Entertainment enthält beide Fassungen des Films. In der ungekürzten Originalfassung wurden die deutschen Fehlstellen durch den englischen Originalton mit wahlweise deutschen Untertiteln ergänzt. Als besonderes Schmackerl enthält die Veröffentlichung zusätzlich zu beiden Schnittfassungen eine Grindhouse Fassung, die vorab ein paar alte Trailer zeigt. Die Auswahl reicht vom obskuren Titel Pussy Talk - Le sexe qui parle zum okkulten Horrorstreifen Die Blutnacht des Teufels, dem Italowestern Django - Gott vergib seinem Colt, dem Sexploitationfilm Bestie der Wollust und dem asiatischen Actionkracher Mad Boys in Hongkong.
 
"You asking me to kill one of my own kind?"
"Oh, don't give me that brother shit. The only brother is the man on the dollar bill.
And he ain't black."


Doug Russell ist ein amerikanischer Elitesoldat, der nach seinem Abzug aus Vietnam von seinen Kameraden Morelli und McGee verraten und mit durchgeschnittener Kehle auf hoher See zurückgelassen wird, nachdem sie gemeinsam bei einem Schmuggelgeschäft ein stolzes Sümmchen verdient haben. Morelli und McGee planen, ihre Erfahrungen aus dem Militärdienst zu nutzen, um die Unterwelt von Los Angeles zu übernehmen und benötigen Russells Anteil als Startkapital.

Der Elitekämpfer überlebt jedoch das Attentat und wird an den Strand einer eisamen Südseeinsel gespült und von dort stationierten japanischen Soldaten gesund gepflegt, die nach dem Ende des zweiten Weltkriegs dort vergessen wurden. Russell lässt sich von den Japanern in die Kunst des Schwertkampfes einweisen und kehrt als tödlicher Rächer in die Staaten zurück.
 
Mit dem Katana im Gepäck kehrt er in seine Heimat zurück
und entfesselt einen blutigen Feldzug gegen seine Peiniger.
Die Klinge seines Schwerts ist die Sterbeanzeige für die Arterien seiner Feinde
und wie eine psychopathische Sense mäht sie die Köpfe derer weg,
die sich ihm in den Weg stellen!

(Klappentext)
 
Exploitationfilme sind Low Budget Produktionen, die vor allem in den 70er Jahren ihre größten Erfolge feierten und zuverlässig die Auto- und Bahnhofskinos, die sogenannten Grindhouses, füllten. Exploitation ist das englische Wort für Ausbeutung und steht als Fachbegriff für Filme, die ihre Zuschauer nicht mit berühmten Stars oder einer ausgeklügelten Handlung sondern mit der Darstellung von Sex und expliziter Gewalt sowie kalkulierten Tabubrüchen vor die Leinwand locken wollten. Blaxploitationfilme bezeichnen entsprechende Filme mit afroamerikanischen Hauptdarstellern.

Ein Mann wird zum Killer ist eine Blaxploitation Perle aus dem Jahr 1978. Der Titel ist mit Genre Darsteller James Iglehart - bekannt als Savage! (1973) - in der Hauptrolle sowie Leon Isaac Kennedy - bekannt aus Penitentiary - Hölle hinter Gittern (1979), Carmen Argenziano - bekannt aus Der Pate 2 (1974) und Jayne Kannedy - Playboy Covergirl aus dem Jahre 1981 - in den Nebenrollen überzeugend besetzt und bietet eine solide strukturierte Rachegeschichte. Zur Straffung der Handlung sind möglicherweise ein oder zwei Schnitte der deutschen Kinofassung durchaus sinnvoll, insgesamt ist der Aufbau aber wirklich stimmig und unterhaltsam, vielleicht nur vereinzelt etwas redundant. Die blutigen Effekte sind unter Berücksichtigung von Alter und Budget des Films solide und wirken stimmig.



Das Bild der Blu-ray hebt sich durch seine Schärfe leicht aber sichtlich von der Qualität einer DVD ab und bietet eine kräftige Farbpalette. Trotzdem hat das Master deutliche Schwächen und zeigt starke Kratzer, Haarrisse, Verunreinigungen, kleinere Unschärfen, Bildpunkte, Längsstreifen oder ein gelegentliches Flackern. Diese Lagerungsschäden bereichern den Filmgenuss zwar durch eine schöne Grindhouse Atmosphäre, jedoch spielen sie in der Bewertung der Qualität natürlich eine wichtige Rolle. Das Bild der Grindhouse Fassung und der regulären Fassung ist übrigens identisch.

Da die deutsche Kinofassung stark gekürzt war, wechselt der Ton häufig zwischen der deutschen Synchronisation und dem Originalton. Es stehen daher wahlweise deutsche Untertitel für die Fehlstellen als auch für die kompletten Film zur Verfügung. Zudem ist der englische Originalton enthalten. Beide Tonspuren liegen als Dolby Digital Zweikanal-Monoton vor. Der Ton ist gut verständlich, er wird jedoch gelegentlich von einem hörbaren Grundrauschen begleitet und könnte etwas klarer klingen.

Die Veröffentlichung zu Death Force - Ein Mann wird zum Killer kommt in einem DVD Keep Case mit O-Card Schuber, einem Sammelschuber aus sehr stabilem Pappkarton für neun weitere Titel der Grindhouse Collection Vol. 2, enthält den Film auf DVD und Blu-ray sowie ein 12-seitiges Booklet zum Film und ist auf 1.000 Exemplare streng limitiert.

Als weitere Ausstattung neben dem Grindhouse Feature bietet die Veröffentlichung ein umfangreiches Filipino Exploitation Trailer Reel, die preisgekrönte Dokumentation Machete Maidens Unleashed in High Definition Qualität, einen Trailer zur Dokumentation sowie eine Bildergalerie auf der DVD.

Normalerweise sind Trailer in meinen Augen kein echtes Bonusmaterial sondern lediglich Werbematerial für andere Filme. Das Filipino Exploitation Trailer Reel ist jedoch anders. Mit einer satten Laufzeit von 37 Minuten erhält der Zuschauer einen unterhaltsamen und kuriosen Querschnitt aus dem Repertoire des philippinischen Exploitationfilms. Angefangen mit dem Kriegsfilm The Raiders of Leyte Gulf aus dem Jahr 1963 und den Horrorfilmen Terror is a Man (1959), Mad Doctor of Blood Island (1968), Beast of Blood (1971) - erschienen bei Subkultur Entertainment als Drakapa, das Monster mit der Klauenhand, Beast of the Yellow Night (1971) und The Twilight People (1972) verstecken sich ein paar echte Perlen in der Auswahl. Weiter geht es mit dem Fantasy-Abenteuer Beyond Atlantis (1973), dem Blaxploitationfilm Ebony, Ivory & Jade (1979) und Actionfilmen wie They call him Chop-Suey (1975) - in Deutschland unter dem Titel Bruce Lee - Die Kampfmaschine auf DVD veröffentlicht, Master Samurai (1974) - bei uns unter dem Titel Commando Firefox erschienen, Devils Three (1979), The One Armed Executioner (1983) sowie The Loosers (1970), der es bei uns mit dem Untertitel Verdammt, verkommen, verloren zu einer DVD Veröffentlichung gebracht hat. Sogar eine Geheimagentenklamotte mit dem kleinwüchsigen Helden Weng Weng unter dem Titel For Y'ur Hight Only (1981) können die Philippinen bieten, dem für die deutsche DVD Veröffentlichung der Titel Agent 003 1/2 in geheimer Mission verpasst wurde. Die Trailer selbst sind teilweise echte Raritäten und haben echten Unterhaltungswert.
 
"Never before have you seen material so right for masturbation!"
John Ladis über Exploitation Werbetexte

Das wahre Highlight der Ausstattung ist jedoch Dokumentation Machete Maidens Unleashed, die mit einer Laufzeit von 87 Minuten in bester High Definition Bild- und Tonqualität die unterhaltsame Geschichte der Filmbranche auf den Philippinen berichtet. Die Dokumentation ist gespickt mit zahlreichen kultigen Filmausschnitten, spannenden Erfahrungen von Regisseuren wie John Landis, Joe Dante, Jack Hill, Cirio H. Santiago, Eddie Romero oder Roger Corman und berühmter Genre Darsteller wie Sid Haig, Carmen Argenziano, Colleen Camp, Pam Grier, Gloria Hendry oder Leon Isaac Kennedy. Sie erzählt von Anfängen der Branche auf den Philippinen, die mit der Produktion von Kriegsfilmen nur wenig internationalen Anklang fand, bis die Südostasiaten mit der Produktion von Horrorfilmen den amerikanischen Markt für sich gewinnen konnten. Die Möglichkeiten des Landes locken amerikanische Regisseur wie Jack Hill oder Low Budget Produzenten Roger Corman in den Inselstaat. Trotz teils politischer Themen der Exploitationfilme unterstützte Diktator Marcos die heimische Filmindustrie und stellte für wenig Geld Soldaten und militärisches Equipment für Dreharbeiten zur Verfügung und lockte letztlich sogar Francis Ford Coppola auf die Philippinen, um seinen Hollywood Kriegsfilm Apocalypse Now zu realisieren. Die Bedingung für die Low Budget Produktionen sind teils abenteuerlich und waren nicht selten nicht ganz ungefährlich für die Darsteller, denn zusätzliche Sicherheit kostet zusätzliches Geld, ganz zu schweigen von den klimatischen Belastungen. Erst als sich die Sicherheitslage im Land zum Ende der 70er Jahre durch militante islamische Milizen im Süden destabilisierte, brach die Filmindustrie praktisch vollständig zusammen, da die Produktionen auf den Philippinen nicht mehr versicherbar waren. Die Dokumentation liegt in englischem Originalton mit festen deutschen Untertiteln vor.


Subkultur Entertainment hat mit ihrem Auftakt zur zweiten Grindhouse Collection mit dem Double Feature aus Death Force - Ein Mann wird zum Killer und Machete Maidens Unleashed ein Rundum-Sorglos-Paket geschnürt, das das Herz eines jeden Fans des Exploitationkinos höher schlagen lässt. Alleine die hochwertige Dokumentation ist jeden investierten Euro wert. Die Veröffentlichung ist ein Highlight in jedem Filmregal.
 
Story Bild Ton Extras
8 / 10 5 / 10 3 / 10 10 / 10

Ich hoffe meine Vorstellung dieses Sammlerstücks hat vielleicht euer Interesse geweckt oder euch zumindest ein wenig unterhalten. Ich werde natürlich auch die nachfolgenden Teile der Grindhouse Collection Vol.2 für euch besprechen, da der Termin für die Veröffentlichung des zweiten Titels jedoch noch nicht angekündigt wurde, kann ich noch nicht sagen, wann ihr meinen nächsten Blog erwarten könnt.

Wir lesen uns.
 
Tulpa - Dämonen der Begierde
The Hard-Art Collection #1

Meine Close Up Blogreihe setzt sich wie angekündigt mit dem ersten Titel der The Hard-Art Collection des Labels LFG fort. Tulpa - Dämonen der Begierde ist ein italienischer Giallo aus dem Jahre 2012 und wurde in zwei Covervarianten veröffentlicht, die jeweils auf 500 Exemplare limitiert sind. Ich habe mich für Cover B entschieden.

Als Ausgleich für ihren stressigen Alltag an der Spitze der italienischen Finanzwelt besucht die Karrierefrau Lisa regelmäßig den Nachtclub Tulpa, um im Schutze der Anonymität ihre verruchten erotischen Fantasien auszuleben. Als ein mysteriöser Killer beginnt, ihre Sexualpartner zu ermorden, gerät Lisa in den Fokus der Ermittlungen. Verängstigt bittet sie Kiran, einem tibetanischen Guru, um Unterstützung, der das Tulpa zum Teil seiner Philosophie gemacht hat. Letztlich ist sie sich aber auch nicht sicher, ob Kiran ihr wirklich Hilfe oder Unheil bringt.



Tulpa ist ein italienischer Giallo aus dem Jahr 2012, mit dem sich Regisseur Federico Zampaglione mit seinen klassischen visuellen Stilmitteln, der berauschenden Bildsprache, der sexuellen Freizügigkeit, der exzessiven Gewaltdarstellung und seinem leidenschaftlichen Score vor den Meistern des Genres verneigt und es neu belebt. Als begeisterter Fan von Argento, Bava und Co hat mich der Film über seine volle Laufzeit gefangen genommen, mich mit ausgezeichneten handgemachten Splattereffekten unterhalten, mit seiner edlen Giallo Ästhetik angezogen und durch seinen mystischen Plot fasziniert.

Die allgemeine Kritik zum Streifen fällt deutlich härter aus. So kommt der Film auf der Internet Movie Database gerade mal zu einem durchschnittlichen Rating von 4,7 Punkten. Der allgemeine Tenor schilt jedoch die unfreiwillig komische englische Synchronisation des Films, die jegliche Spannung zunichtemacht. Über die nicht ganz perfekten schauspielerischen Leistungen konnte ich getrost hinwegsehen.


 
Weiter geht es in der Spoiler Zone.
 
Eine Tulpa bezeichnet in der tibetanischen Mythologie eine Manifestation von Gedanken, die durch reine Willenskraft entsteht. Eine unbewusst kreierte Tulpa entstammt starken Emotionen oder Begierden, ist unkontrollierbar und gleicht einem tödlichen Dämon.

Regisseur Zampaglione überlässt es ein wenig der Interpretation des Zuschauers, ob der Killer wirklich eine Tulpa ist, die den Begierden der Protagonistin entstammt oder ob der Killer nur aus Eifersucht auf ihre sexuellen Ausschweifungen handelt. In jedem Fall spielt er geschickt mit dem Mythos. So lässt er Kiran den Killer im Finale mit einem Phurba, einem tibetanischen Opferdolch, erledigen, um Lisa vor dem Tod zu retten. Eine entsprechende Waffe sollte dem geneigten Zuschauer aus dem Abenteuerfilm Auf der Suche nach dem goldenen Kind mit Eddie Murphy bekannt sein. Um festzustellen, ob der Film weitere Aufschlüsse über die Natur des Killers gibt, müsste ich den Film erneut sichten. Bei der Gelegenheit werde ich mir wahrscheinlich die verkorkste englische Synchronfassung geben, die ebenfalls enthalten ist.

Der Film hat, wie gesagt, durchaus geringfügige Schwächen in der schauspielerischen Darstellung, die durch die einnehmende Atmosphäre des Films jedoch befriedigend geglättet werden. Der einzige echte Störfaktor ist der unfreiwillig komische irre Gesichtsausdruck des Killers, als dieser im Finale enthüllt wird. Ansonsten ist das geschäftliche Meeting als Einstieg in den Film etwas misglückt, da die Dialoge nur wenig glaubhaft wirkten.
 
Ende der Spoiler Zone.



Tulpa
ist eine weitere Neuauflage im Rahmen der The Hard-Art Collection von LFG. Im Februar diesen Jahres wurde der Film bereits in einem Digipak sowie einer Hartbox auf Blu-ray veröffentlicht. Der besondere Reiz dieser Veröffentlichungen ist die beiliegende Audio-CD, die den genialen Soundtrack des Films enthält. Das Mediabook ist dafür preiswerter ausgefallen und bei den gängigen Händlern für vergleichsweise günstige 25,- Euro zu erwerben.
 
Das Mediabook ist in zwei verschiendenen Cover Varianten erschienen. Ich habe mich in erster Linie für Cover B entschieden, da es mir besser gefallen hat und nicht durch schmissige Werbeslogans verunstaltet wurde. Auf Cover A wird überflüssigerweise darauf hingewiesen, dass der Film "sexy und bluttriefend" sowie "ein feuchter Traum für Genre Fans" ist. Die Platzierung dieser Zitate ist für mich einfach nicht nachvollziehbar, zumal das Digipak trotz des gleichen Artworks ohne diese wertvollen Hinweise ausgekommen ist. Ansonsten finde ich das Mediabook recht gelungen, auch wenn das Lettering erneut keinen sehr liebevollen Eindruck macht. Das Booklet umfasst hauptsächlich Bilder und Artwork zum Film sowie die Vita der Hauptdarstellerin und des Regisseurs, die übrigens miteinander verheiratet sind.

Die Ausstattung des Mediabooks umfasst den Hauptfilm auf DVD und Blu-ray, ein Making-of (18 Min.), eine Bildergalerie sowie diverse Trailer. Das Making-of ist besonders sehenswert, da es interessante Einblicke in die Entstehung der Effekte liefert. Eine Soundtrack CD wäre natürlich wünschenswert gewesen.

Die Bildqualität der Blu-ray ist exzellent. Der Film wurde mit Red Digital Cinema Kameras gedreht, die unter anderem bereits in Hochglanzfilmen wie Crank 2 oder Gamer überzeugen konnten und bietet weitestgehend eine ausgezeichnete Schärfe. Hinzu kommt ein tiefer und kräftiger Schwarzwert, der in dunklen Szenen besticht.

Der deutsche DTS-HD MA 5.1 Ton ist räumlich und atmosphärisch abgemischt und punktet vor allem durch den exzellenten Score von Francesco Zampaglione und Andrea Moscianese. Die deutsche Synchronisation ist glücklicherweise recht gelungen. Zudem sind deutsche Untertitel vorhanden.



Tulpa - Dämonen der Begierde ist trotz kleinerer Schrammen in meinen Augen ein unterschätztes Meisterwerk seines Genres. Zampaglione hat einen Giallo geschaffen, neben dem die jüngeren Werke von Meister Dario Argento neidvoll verblassen. Einziger kleiner Schwachpunkt des Mediabooks ist der fehlende Soundtrack, der sowohl im Digipak als auch in der Hartbox zum Film enthalten ist. Zu welcher Edition man greift, ist Geschmackssache.
 
Story Bild Ton Extras
10/10 9/10 9/10 4/10

Ich hoffe, mein Close Up Blog zu diesem Sammlerstück hat euch gefallen. Der dritte Titel der The Hard-Art Collection befindet sich bisher nicht in meinem Besitz, die nächste Besprechung wird daher auf sich warten lassen. Aber vielleicht widme ich mich in der Zwischenzeit für euch einem anderen Mediabook.

Es würde mich interessieren, ob ihr meine Begeisterung für diesen Titel teilen könnt? Schreibt mir gerne einen Kommentar zu meinem Blog, ich würde mich freuen.

Wir lesen uns.
 

 
The Hard-Art Collection Blogs:

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