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Liberal Arts
3. Juni 2014Ihr kennt Josh Radnor und Zach Braff?
Den Serienjunkies unter uns dürften sie jedenfalls bekannt sein, zumindest müssten bei JD aus Scrubs (Zach Braff) und TED aus How i met your Mother! (Josh Radnor) die Glocken läuten. Was einige jedoch nicht wissen ist, dass beide den Weg als Independent Regisseure bestritten, weshalb ich sie gerne mal vergleiche…
Zach Braff setzte 2004 mit dem Regiedebüt "Garden State" sogar einen kleinen Kultfilm in die Welt und hat für seinen zweiten Film auf ein Crowdfundingprojekt (Finanzierung, Sammlung von Spenden durch Fans, Internetnutzer etc.) zurückgegriffen, um einige Studio-Vorschriften zu umgehen und unabhängig zu bleiben. Auch um die Rollen nach seiner Idealvorstellung zu besetzen. So tauchen in seinem neuen Film zum Beispiel auch Scrubs Kollege Donald Faison und erneut Jim Parson aus TBBT auf. Er selbst und Kate Hudson übernahmen die Hauptrollen. Der Film kommt heuer, 10 Jahre nach seinem Debüt, 2014, unter dem Titel "Wish I Was Here" in unsere Programmkinos.
Aber nun zu Josh Radnor, der nicht untätig war und 2010 sein Spielfilmdebüt mit "HappyThankYouMorePlease" setzte. Ein gelungener ruhiger Streifen, in dem er sich in Hauptrolle um einen auf der Straße aufgelesenen Jungen sorgt. Unterteilt in drei erzählerische Parallelstränge, verwoben über Freundschaften.
Zwei Jahre später (2012) legte er mit "Liberal Arts" schon seinen zweiten Titel nach. Was übersetzt für "geisteswissenschafltich" oder "freie Künste" steht und inhaltlich kongenial zum Film passt. Der in den Staaten nur in selektierten Kinos gezeigt wurde und bei uns im Dezember 2013 gleich direkt auf Tonträger erschien.
Hier findet die Erzählstruktur nun eine Linie und bereichtert die Main-Story nur mehr mit Nebensträngen. Was mir persönlich etwas besser gefällt, da mich beim Erstlingswerk (neben der großartigen musikalischen Untermalung) nicht alle drei Geschichten gleich ansprachen. "Liberal Arts" schneidet demnach im persönlichen Vergleich leicht besser ab. Sehen wir uns diesen mal genauer an:
Jesse Fisher (Josh Radnor) wird von seinem alten Professor Peter (Richard Jenkins) eingeladen bei seiner Abschiedsfeier (Pensionierung) einige Worte über ihn zu verlieren. Da Jesse seine Zeit auf dem College als eine der besten Zeiten seines Lebens sieht, bietet sich die Gelegenheit wunderbar an, um in Erinnerungen zu schwelgen. In den Tagen seines Trips lernt der 35jährige auch die 19Jahre Zibby (Elisabeth Olson) kennen, welche gerade mitten in ihrem Studium steckt und mehr den kreativen Studienrichtungen zugewandt ist. Aus gemeinsamer Sympathie entwickelt sich zusehends eine Anziehung, die in der Altersdifferenz manch Hürde finden könnte...
Radnor in seiner Rolle gerade erst frischer Single und auch von seinem Job in der College-Zulassungstelle nicht mehr wirklich angetan, bietet sich die Unzufriedenheit geradezu an um alten Tagen nachzusinnieren! Das erneute Schnuppern von Campusluft bringt demnach neben einer Midlife-Crisis noch ein kleines Coming-Of-Age Element ein, aber ganz speziell aus einer Art Retrospektive! Was man so nicht gewohnt ist, weil ER die Zeit schon erlebt hat, gleichzeitig aber im direkten Bezug steht durch die Begegnungen mit Menschen die eben gerade in dieser Phase stecken. Was einen weiteren realistischen Blickwinkel in Kontext zur Erinnerung setzt.
Dieser angenehme Ausbruch aus Gewohntem, raus aus seinem tristen Alltag, stellt ein freiheitliches Gefühl dar, welches den Film durchwegs erfrischend wirkend lässt. Bildlich gesehen liefert der Unterschied von der Stadt New York zur ländlichen Campusidylle auch ein abwechslungsreiches Spektrum, mit der Vorliebe für saftig grüne Wiesen und gemütliches Campus/Kleinstadt-Feeling. Das lässig geschriebene Dialogs- und Szenenskript streift nicht nur interessante Themen, (Pseudo-)Intellektuelles und sogar Spirituelles, sondern überzeugt gleichermaßen mit witzigen Sprüchen und humorvollen Arrangements. Dadurch hält "Liberal Arts" eine gute Balance zu den menschlichen Schattenseiten, die in Form von Lebenskrisen, Depression oder zwischenmenschlichen Problemen aufgegriffen werden.
Was die aufkeimende Liebesgeschichte und somit den Film sehr bereichert, sind die geschwätzigen und individuellen Kleinigkeiten. Kleinigkeiten wie der altmodische Briefverkehr, das Philosophieren (über Musik und vieles mehr) oder zum Beispiel ein Streit über eine Vampirgeschichte (ein Buch), in dessen Meinungsdiskrepanz über die abwertende Kategorisierung von Mainstream - vermeintlich hoher Anspruch - geglaubt wird einen Entwicklungsstandpunkt zu erkennen. So ergeben sich immer wieder beachtliche Situationen! Welche herzerfrischend die Verbindung traditioneller Liebenswürdigkeiten mit modernen Nuancen verwebt, einer Differenz dich sich durch die unterschiedlichsten Gesinnungen eben auch im Altersunterschied der Liebesgeschichte widerspiegelt.
Was jedoch besonders positiv auffällt, sind die lehrreichen Erfahrungen durch Begegnungen, welche unabhängig jeglichen irdischen Alters zum Tragen kommen! Denn so wirken Zibby oder die Figur des Nat in manchen Bereichen (speziell emotional) oftmals weiser und reifer, als die Figur des älteren Jesse, jedoch auch bemerkbar wird, dass andererseits manch praktische Lebenserfahrung noch nicht vollzogen wurde. So kann jeder von jeden (oder für sich) etwas erkennen, was völlig unabhängig eines Alters stattfindet. Was den Film besonders/erfahren macht und man Radnor für solch ein Skript, welches vielerlei Entwicklungsschichten und auch kleine Lebensweisheiten/Botschaften inne trägt, nur gratulieren kann!!
Zusammengefasst brauch ich wohl stimmungstechnisch nicht mehr extra erwähnen, dass man sich in einem rein gemütlichen Dialogsfilm befindet der in seiner ruhigen Erzählart seine Höhepunkte in den Begegnungen seiner Figuren findet und natürlich auch mal genauso belanglos ausfällt – weshalb jegliche Erwartungshaltung gleich mal angepasst werden sollte. Eben ein astreiner SloMo(e)!
Ein Fauxpas hätte mir jedoch fast den ganzen schönen Film verhauen,…
[SPOILER] Denn in der Szene als sich Jesse und Zibby dann wirklich nahe kommen, kommt es zu einem kleinen emotionalen Fiasko. Was mich hier aber störte war, dass beide hieraus einen echt primitiven unbedachten Fehler begehen, indem sie noch IN DER SELBEN NACHT mit anderen Leuten schlafen. Ok, bei Zibby ist es wohl nicht gänzlich so, da man nur sieht wie sie sich aus Trotz an ihren alten Freund ranschmeißt, aber Jesse schläft am selben Abend, in Form einer pubertären traumhaften Eroberung, noch mit seiner alten Professorin.
Das störte mich momentan, da alles so schön nachvollziehbar war und das irgendwie ein primitiver, fast stereotyper Kurzschlussakt war, der mir ihre eigentlich vernünftigen oder zumindest bedachten Rollen sowie auch die liebherzige Erzählweise spontan sehr durcheinander schmiss. Andererseits zeigt es natürlich auch nur, dass wir Menschen sind …die eben auch Fehler machen. Aber das kam sehr unerwartet! [SPOILER ENDE]
…aber der Film bekommt dann nochmals die Kurve, da er zeigt, dass es für beide in ihren Entwicklungsschritten nachvollziehbar, vielleicht auch notwendig war. Was nochmals eine nette Erkenntnis darstellt, die anders endet als womöglich erwartet.
Darstellungstechnisch mimt Josh Radnor den Intellektuellen, lesehungrigen Mittdreißiger. Er muss in seiner Rolle nun nichts Großartiges leisten, wirkt selten auch ein wenig teilnahmslos, banal, was aber perfekt für seinen Rollentypus passt. Da er im menschlichen Vergleich vielleicht sogar eine einseitig charakteristische Position einnimmt. Elizabeth Olson ist ein wahrer Glücksgriff, sie strahlt nicht nur eine geniale Warmherzigkeit aus, sondern ist in ihrer jugendlichen, noch ungezwungenen, leichtfüßigen Art noch voller frischem Esprit. Ihre großen strahlenden Augen und ihre liebreizende Mimik sind für den Film eine enorme Bereicherung!
Eine spezielle Begegnung anbei ist auch Nat (Zac Efron), der auf den ersten Blick für viele in die Kifferlade zu stecken wäre, jedoch eine Art universellen, modernen Hippie darstellt. Der mit witziger Haube ausgestattet, einen tollen naturbezogenen, fast schamanischen Part einnimmt und nicht nur für gute Laune, sondern auch manch außergewöhnliche Erfahrung bereitsteht. Obwohl Efron für manche etwas schmalzbeladen ist, ist seine Figur ein einschneidender und geglückter Zusatz!
Die beiden Professoren, Peter (Richard Jenkins) der angehende Rentner, und die Professorin Judith (Allison Janney), eine alte Femme Fatale für Jesse, sind auch bestens gewählt. Beide bringen in ihren Rollen eine ähnliche Problematik mit, die sich nach und nach hervorragend abzeichnet. Die Begegnungen mit Dean (John Margaro), einem depressiven aber stark intellektuellen Jungen, fügen sich homogen ins Gesamtbild ein. Ein weiterer Nebenstrang wurde zum Glück geschnitten (sieht man in den Deleted Scenes) sodass nichts abdriftet und auf einer Linie bleibt, dessen roten Faden grundsätzlich Jesse durch den Film beschreitet.
Ein Film der harmonisch in seinem Tempo dahin gleitet und trotz eventuell erscheinender Belanglosigkeit auch noch manch Wendung bereithält, die womöglich sogar unerwartete Überraschungen darstellen. Eine Romanze, die sich wie der Film selbst, erst nach und nach erwärmt und in kleinen maßgeschneiderten Details ihre Persönlichkeit findet - die eben auch nicht gewöhnlich sein muss. Alles wunderbar leger aus dem Alltag heraus erzählt und seiner Zeit womöglich sogar ein Stück voraus.
Vielleicht sogar nachhaltig beschäftigt, da man sich am Ende (nicht nur) die Frage stellen könnte… ob Jesse diese besondere Begegnung trotz seiner neuen Beziehung schon loslassen hat können? Oder hatte er vielleicht sogar von vornherein nie stärkere Absichten als eine liebreizende Freundschaft? Manchmal passiert ja Leben auch einfach nur!
Das Bild der Blu-Ray ist durchgehend sauber, besitzt eine gute Schärfe und wenn nicht gerade ein Raum vernebelt wirkt, ist auch der Kontrast astrein. Diese Nebelschwaden fallen aber dennoch manchmal auf, leider auch dort wo eigentlich gerade kein Dunst im Raum steht. Bei einem reinen Dialogsfilm wird in Sachen Surround-Sound nicht viel erwartet, erfreulicherweise fügt sich dieser aber bei musikalischen Einlagen schön räumlich ein.
Für mich war "Liberal Arts" ein unerwartet, bemerkenswertes Highlight!! Falls er auch ein Fall für euch ist, dann freu ich mich enorm, wenn ihr mir nach irgendwann stattfindender Sichtung eure Meinung da lässt, egal ob diese von völlig langweilig, schwachsinnigen Werk bis hin zum genial, gemütlichen Geheimtipp reicht! DANKE!!
Bildquellen: blu-ray.com (Bildrechte: Koch Media)
Textbanner selbst kreiert, diese stellen Zitate aus dem Film dar!
Coverbild BD: bluray-disc.de
Blog: by MoeMents
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10. Juni 2014Europa Report / Quarantäne / Quarantäne: Terminal / The 13th Floor / Trollhunter
Dieses Mal gibt es einiges an Found-Footage Material und obwohl ich diesen Filmen eigentlich eher abgeneigt bin, musst ich aus anderweitigem Interesse den ein oder anderen Blick riskieren. Der teilweise gar nicht mal so übel ausfiel.
Ansonst war ich dieses Mal sehr einseitig im Sci-Fi Bereich unterwegs, da ich diesem Genre sowieso grundsätzlich zugetan bin. Dabei hab ich sogar wieder eine geniale Entdeckung gemacht! Heuer meint es der Filmgott gut mit mir! :) Letztes Jahr hab ich vielleicht grad mal ne Hand voll nachhaltige Filme - wenn überhaupt - entdeckt, wobei ich diese Grenze nun erfreulicherweise schon im ersten Halbjahr erreicht habe
Hier wieder mal meine subjektiven anSICHTEN ...
Europa Report (Blu-Ray)
USA2013
Die Menschen überschreiten hier ihren bahnbrechenden Weg und reisen weiter als bisher zum Mond, auf den Mond des Jupiters. Nachdem von Europa (so der Mondname) Bilder entdeckt wurden, die unterirdisches Wasser ausgemacht haben, soll überprüft werden ob womöglich auch Bakterien, eben Anzeichen auf eine Lebensform gegeben sind. Als der Funkkontakt jedoch völlig abbricht muss nach etlicher Zeit die Besatzung fast schon abgeschrieben werden. Bis plötzlich alle Bilder/Videos von der Raumsphäre noch auf die Erde übertragen wurden ...
Tja, so siehts aus. Aus diesem Found-Footage Material wurde dann für den Zuseher rekonstruiert was alles zwischen Funkstelle bis Übertragung vorgefallen ist. So beginnt der Film fast ein wenig verwirrend, weil er zeitlich mit Bildern beginnt die irgendwo mittig mal passiert sind. Erst später wird alles großteils chronologisch nachvollziehbar, und hat nur mehr selten zwischendurch manch andere Einblendungen, als Beispiel auch eine Dame der Mission-Control die etwas über dieses Unternehmung erzählt. Wodurch die Sache wie sonst von diesem Genre gewohnt, einfach mal nicht nur mit einer letzten Aufnahme endet. Man wird schon auch begleitet ... ausserdem ist das Material keine extrem nervige Ruckelpartie sondern durch fixe Bordkameras etc. auch ziemlich ansehnlich. Den Rest kann man auch noch akzeptabel unter authentisch verbuchen.
Die Schauspielgarde, aus aller Welt durchgemischt, leistet sich keine Schwächen und ist überzeugend in ihrem Forscherdrang oder im Umgang mit auftauchenden Problemen. Es ist nun aber auch niemand speziell im Mittelpunkt sondern die Spielfläche teilt sich schön auf, ein bindender Charakter für den Zusehers ist hier nicht nötig, denn das erledigt allein die Spannung. Diese zieht sich Schritt für Schritt an, ist zwar auch sehr ausgedehnt und hat jetzt auch keine epochalen Neuerungen, tastet sich jedoch mit nötigen Gruselfaktor an die Sache ran. Und immerhin wird man hier letzlich auch nicht enttäuscht, wäre nämlich genauso eine Option gewesen. Rein abenteuerlich gibts neben einem Kammerspiel im Orbit noch Bohrungen auf einem Eis-Mond, ein paar tolle Bilder, kleine Aussenausflüge und ein paar kleine spannende Überraschungen.
Für einen gelungenen Filmabend ein realistischer Aufflug in die weiten des Alls! Beim ersten Sehen sehr spannend, für weitere Male wohl keine Entdeckung mehr. Somit wurde hier aus sehr wenig einiges rausgeholt, dass für einen Abend mal toll überzeugt! Für Sci-Fi Fans fast ein MUSS! Ausserdem spannender und interessanter als der zuletzt gesehene "Gagarin".
Quarantäne (TV)
USA2008
Eine Frau und ihr Kameramann sollen eine Feuerwache in ihrem Nachtdienst begleiten. Als nach manch dokumentarischer Zeit die Alarmglocke schrillt, kommen sie zu einem Wohngebäude indem die Schreie einer Frau gehört wurden. Diese nach Aufbrechen der Türe nur noch völlig apathisch auf einem Fleck sitzt! Dann beginnt der Horror ... die Frau springt auf, kreischt, und beißt einen Polizisten in den Hals. Sie können gerade noch aus ihrer Wohnung flüchten, was jedoch nur der Beginn war. Denn das Gebäude wird plötzlich von aussen hermetisch abgeriegelt ...
Die Situation wäre schon mal richtig spannend und auch atmosphärisch, da alles auf begrenztem Raum und unter geringer Personanzahl stattfindet. Da niemand weiß was hier gespielt wird und immer mehr Gefahren, Fragen auftauchen zieht die Spannungsschraube an. Ausserdem werden die Schocks, als Beispiel das Kreischen Infizierter, echt heftig und sorgen auch für weiteren Grusel und einige eklige oder verstörende Bilder. Wobei der ganze Zwischenteil der Gebäude- und Personeneruierung wohl den gelungensten Teil des Filmes darstellt.
Jedoch wird der Found-Footage Style immer nerviger, je mehr Hektik sich gegen Ende entwickelt, desto weniger wird das ganze auszuhalten. Am Ende echt schon unerträglich!
War das Remake des spanischen Filmes REC aus dem Jahre 2007. Auch wenn einige sagen dieser sei besser, werde ich mir den dennoch sparen.
Quarantäne 2 : Terminal (TV)
USA2011
Während eines Fluges benimmt sich ein Mann sehr merkwürdig, nimmt ultraschnell die Anzeichen einer heftigen Erkrankung an, übergibt sich dann auch, tickt total aus und will sogar mit Gewalt ins Cockpit eindringen. Er kann gemeinsam überwältigt werden und das Flugzeug muss sofort Zwischenlanden. Als ihnen jedoch kein Gate zugeteilt wird und niemand zur Stelle ist ausser einem Gepäckjungen, nimmt die Sache sonderbare Züge an. Dauert nicht lange wird auch der Terminal abgeriegelt ...
Nicht nur der Filmbeginn mit der prekären Situation im Flugzeug war schon mal gelungen inszeniert, sondern auch die Sache mit dem abgeschotteten Terminal ist noch bedrückend gut. Dann geht dem Film jedoch langsam aber sicher die (infektiöse) Luft aus. Dieser Teil ist zum Glück kein Found-Footage mehr, sondern hat nur noch manchmal kleine Elemente davon enthalten, als Beispiel Nachtsicht-Perspektive etc.
Somit fallen nervöse Kameraspiele aus und man fühlt sich als Zuseher schonmal viel besser aufgehoben. Nett ist auch, dass eine Verbindung zum ersten Teil geschlossen wird und die Geschichte sogar weiter erzählt. Wenn auch inhaltlich nicht die Qualität des ersten Teils erreicht wird, überzeugt dieser zumindest in seiner optischen Aufmachung und bietet zumindest in der ersten Hälfte ein gelungenes Infektionsszenario. Auch wenn die Schauspieler allesamt Zweitwahl sind.
Würde man die besten Parts beider Filme nehmen, hätte man wohl einen echt guten atmosphärischen Schocker. So nur zwei halbe Sachen, ausser man hält das Kameragewackel aus, dann ist man beim ersten Teil wohl ganz gut bedient.
The 13th Floor (PayTV)
USA, D 1999 - The Thierteenth Floor
Im dreizehnten Stock einer Computerfirma läuft auf Unmengen von Servern, eine virtuelle Realität welche in den 30er Jahren angesiedelt ist. Der Chefprogrammierer Fuller (Armin Müller-Stahl) steigt nächtens öfter mal für Testzwecke in diese Welt ein und macht im Laufe seiner Ausflüge eine beachtliche Entdeckung! Als er daraufhin plötzlich in der echten Welt (die Gegenwart 1999) ermordet wird, erfährt sein Zweitmann Douglas Hall (Craig Bierko), dass dieser ihm eine Nachricht im Programm hinterlassen hat. Nun steht nicht nur die Polizei auf seiner Matte, sondern er findet sich auch bald in zwei Realitäten wieder …
Im selben Jahr gab es dann auch noch Matrix im Kino und ein Jahr zuvor lief schon "Dark City" welche ähnlich gelagerte Themen, besonders das Einsteigen in andere Realitäten oder eben die große philosophische Frage "Ob das Leben nicht nur eine Illusion sei?" be-/ verarbeiten. Weshalb der Film auch gleich mit einem Zitat eines bekannten Philosophen eingeleitet wird. Ich kann auch gleich sagen "The 13th Floor" steht den anderen Erwähnungen in nichts nach und setzt teilweise sogar noch eins drauf…
Die Figuren wurden klasse konzipiert und jeder der drei Hauptdarsteller hat auch einen Avatar in der virtuellen 30er Realität. Wenn sie diese Avatare besetzten (sich einklinken) hat die eigentliche Figur mit einem Blackout zu rechnen, wodurch noch einige interessante Wirrungen hinzukommen. Zuvor hatte dieses Einsteigen nur Fuller selbst ausgetestet, da nun aber Hall der Sache auf die Spur gehen muss, steigt auch er ein und merkt, dass alles genauso Real ist wie ihre Gegenwart. Wodurch der Film immer mehr Bezug nimmt, dass selbst jegliche Illusion völlig Wahr sein kann und er auf der Suche nach dem "Mords" Rätsel bemerkt, dass dieses Spiel, alles andere als ein Spiel für die Menschen (darin) ist! Sie somit mit ihrer virteullen Realität auch eine gewisse Verantwortung tragen, nicht nur über Leben, sondern auch über eine ganze Welt! Das sie durch einen Barkeeper (Vincent D’Onofrio) in der 30er Realität auch noch zu spüren bekommen. D’Onofrio brilliert hier genauso in seiner Doppelrolle, wie alle anderen. Bei Craig Bierko fragte ich mich, warum dieser nach diesem Film nicht noch mehr Rollen verkörperte? Da er ein smarter Typ ist, in seiner Rolle überzeugte und auch noch ausbaufähig gewesen wäre.
Das die Darsteller hier in zwei Zeitebenen agieren, bietet nicht nur zwei sehenswerte Epochen, sondern dadurch futuristische wie auch starke Retro-Elemente. Getragen von einer tollen Noir-Stimmung, die nicht nur die 30er hergeben, sondern auch im restlichen Film zu finden sind. Denn durch viele eher düstere, leicht bedrückte aber auch angenehm nachdenkliche Stimmungen kommt dieser (leichte Blade Runner-)Flair auch berauschend in deren Gegenwart zur Geltung.
Die Geschichte selbst ist hier aber das Erhabenste! Man will nicht zuviel verraten, aber sie trägt noch einige Überraschungen in sich. Somit wird der Film nicht nur zu einem futuristischen, metaphysischen Highlight sondern bietet auch noch genug Spannung durch so manchen Thrill! Einige Wendungen, ein beeindruckender Brainfuck und eben die völlig genial durchkonstruierte Story, bieten Begeisterung auf mehreren Ebenen.
Der Film stellt die zweite Verfilmung des Romans Simulacron-3 dar. Die erste Verfilmung "Welt am Draht" aus dem Jahre 1973 stellt ja einen wahren deutschen Meilenstein des Sci-Fi Kinos dar. Der mir jedoch im Gesamtpaket zu langatmig und viel zu kühl, steril war, auch wenn es zur "Reserviertheit eines Schaltkreises" perfekt passte. Die Geschichte ist sowieso genial, ich fand jedoch für mich in "The 13th Floor" einfach mehrere Punkte die mir nicht nur gefallen, sondern mich sogar überrascht haben. Auch fand ich die einzelnen Figur, auch den Cop oder die Tochter von Fuller (plus Extrarolle) sehr stimmig. Das Grundgerüst dieser Matrix außerdem als erschreckend genial!
Für Sci-Fi Freunde oder Leute die gern eine komplexe Geschichte erfahren, mehr als zu empfehlen!! Ich hab hiermit schon wieder ein (sehr atmosphärisches) Highlight entdeckt, dass eigentlich schon viel früher Einzug in mein Wohnzimmer hätte halten können. Hoffentlich kommt hiervon auch bald mal 'ne HD-Veröffentlichung! (Das Bild zeigt leider nur den US-Import!)
Trollhunter (DVD)
NOR2010 - Trolljegeren
Ein 3köpfiges Film-Team geht in ihrem Video merkwürdigen Vorkommnissen in Norwegen nach. Einige Tiere sollen von Bären geschlachtet worden sein. Ein Mann ohne Bärentöterlizenz fällt dabei den Ortsansässigen immer mehr auf … diesen verfolgen dann 3 Studenten mit Videokameras um seinem Geheimnis auf die Spur zu gehen und dabei mehr entdecken, als man glauben kann …
Durch die Found-Footage Aufmachung sehen wir nun die Videoaufnahmen die von den 3 Studenten gefunden wurden, behalten aber eine halbwegs angenehme Qualität und untermalen sonst auch das wilde Szenario. Der verschrobene, ältere Jäger Hans den sie verfolgen jagt in Wirklichkeit … jetzt kommts … Trolle! An seinem Geländewagen kann man schon erkennen welch brutale Spuren diese Naturwesen hinterlassen. Was für die 3 Studenten neben der vorerst "unglaublichen" Konfrontation, viel mehr für ein Abenteuer sorgt. Auch wenn der Film gruselig sein soll, wirkt er durch manch Reaktion (Schauspiel) nicht wirklich dramatisch. Ein paar Witzchen zwischendurch bestätigen diese dennoch lockere Stimmung in einer eigentlich Gefahr nochmals. Für die Unterhaltung des Zusehers aber ganz passend.
Bei den Trollen bekommen wir einige wirklich üble, merkwürdige Gestalten zu sehen, wobei dies an der kreativen Gestaltung und nicht an einem schlechtes CGI liegt – die Wesen sollen sich stark an der mythologische Vorlage orientieren! Darüber hinaus bekommen wir noch einige interessante Eckdaten rund um diese nordischen Naturriesen zu hören, wenn auch (wohl) fiktiv.
Weiters bietet die ganze Jagd neben manch tollen Ideen wie Trolle versteinern oder einer Hochspannungsleitung als Einzäunung, noch urige Landschaftsszenarien. Ein verregnetes, tristes und auch mal winterliches Skandinavien überzeugt mit Blätterfarben, Wäldern, Seen, Bergen und weiteren tollen Natureindrücken. Auch mal verwüstete Gebiete sorgen für einen wüsten Look. Auch wenn der Film eigentlich schnell zur Sache kommt, zügelt er die Fahrt auf Dauer wieder. Entdecker von Fabelgestalten und Freunde von Naturszenarien können sich den getrost ansehen, alle anderen sind wegen ein paar Längen vielleicht nicht so begeistert?
Ich bedanke mich für diese Empehlung von Kodijak zu meinem Skaninavien-Special und hatte kurzweilig mal Freude mit dem Streifen, besonders auch wegen der norwegischen Eindrücke und dem abgewrackten Vorhaben.
NOR2010 - Trolljegeren
Ein 3köpfiges Film-Team geht in ihrem Video merkwürdigen Vorkommnissen in Norwegen nach. Einige Tiere sollen von Bären geschlachtet worden sein. Ein Mann ohne Bärentöterlizenz fällt dabei den Ortsansässigen immer mehr auf … diesen verfolgen dann 3 Studenten mit Videokameras um seinem Geheimnis auf die Spur zu gehen und dabei mehr entdecken, als man glauben kann …
Durch die Found-Footage Aufmachung sehen wir nun die Videoaufnahmen die von den 3 Studenten gefunden wurden, behalten aber eine halbwegs angenehme Qualität und untermalen sonst auch das wilde Szenario. Der verschrobene, ältere Jäger Hans den sie verfolgen jagt in Wirklichkeit … jetzt kommts … Trolle! An seinem Geländewagen kann man schon erkennen welch brutale Spuren diese Naturwesen hinterlassen. Was für die 3 Studenten neben der vorerst "unglaublichen" Konfrontation, viel mehr für ein Abenteuer sorgt. Auch wenn der Film gruselig sein soll, wirkt er durch manch Reaktion (Schauspiel) nicht wirklich dramatisch. Ein paar Witzchen zwischendurch bestätigen diese dennoch lockere Stimmung in einer eigentlich Gefahr nochmals. Für die Unterhaltung des Zusehers aber ganz passend.
Bei den Trollen bekommen wir einige wirklich üble, merkwürdige Gestalten zu sehen, wobei dies an der kreativen Gestaltung und nicht an einem schlechtes CGI liegt – die Wesen sollen sich stark an der mythologische Vorlage orientieren! Darüber hinaus bekommen wir noch einige interessante Eckdaten rund um diese nordischen Naturriesen zu hören, wenn auch (wohl) fiktiv.
Weiters bietet die ganze Jagd neben manch tollen Ideen wie Trolle versteinern oder einer Hochspannungsleitung als Einzäunung, noch urige Landschaftsszenarien. Ein verregnetes, tristes und auch mal winterliches Skandinavien überzeugt mit Blätterfarben, Wäldern, Seen, Bergen und weiteren tollen Natureindrücken. Auch mal verwüstete Gebiete sorgen für einen wüsten Look. Auch wenn der Film eigentlich schnell zur Sache kommt, zügelt er die Fahrt auf Dauer wieder. Entdecker von Fabelgestalten und Freunde von Naturszenarien können sich den getrost ansehen, alle anderen sind wegen ein paar Längen vielleicht nicht so begeistert?
Ich bedanke mich für diese Empehlung von Kodijak zu meinem Skaninavien-Special und hatte kurzweilig mal Freude mit dem Streifen, besonders auch wegen der norwegischen Eindrücke und dem abgewrackten Vorhaben.
(Bilder: bluray-disc.de/amazon.de)
Weiterführende Blogs:
Nord-Special by MoeMents
u.a. Gagarin by MoeMents
Found-Footage Horror-Nacht by Michael Speier
Trollhunter Kritik by sorry_dave
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Found-Footage Horror-Nacht by Michael Speier
Trollhunter Kritik by sorry_dave
We're on a road ... to summer ...
16. Juni 2014Heute gibts mal was eher anspruchsloses, banales, eben leichte, mehr visuelle Kost. Pure simple Unterhaltung mit einen kleinen Touch Persönlichkeit. Da ich echt gern mal Fotos schieße möcht ich euch hier nun ein paar Bilder zeigen, die einfach nur natürliche Impressionen aus meiner Perspektive darstellen. Nicht nur wie der Blogtitel sagt, den SOMMER einläuten, sondern eben auf dem Weg dorthin, auch mal ansonst Erspähtes darbieten. Die Fotos hier hab ich nicht mit meiner HighEnd Kamera geschossen sondern ganz primitiv mit der billigen 2MP Handycam, da diese unterwegs eben stets in der Tasche lauert. Ich denke es reicht für diesen kleinen Eindruck/-blick ... |
Folgt mir auffällig, hier gehts lang ...
Nein, das hier ist niemand aus Burkittsville, Maryland, sondern nur jemand, denn ich zufällig auf der Straße gefunden habe, er freut sich scheinbar auch auf den Sommer!
Manchmal sieht man auf seinem Weg, den Wald vor lauter Bäumen nicht, aber solang es ein toller Eindruck ist, is' alles super!
Echt schön, wenn die Sachen beginnen aufzublühen, und manche Menschen gleich mit ...
Will da jemand der Sonne näher sein?
Manchmal wirds auch schon so heiß, dass die Leute ihren Verstand nicht mehr benutzen können ... und wenn man dann zum Einkaufen fährt is plötzlich nur mehr eine Fahrspur anstatt zweien frei, da der Rest von Einkaufswagen besetzt wurde.
Manche haben wohl nur 'nen Führerschein für 'nen Shopping-Cart!
Beim Einkaufen hab ich übrigens auch die Kanditatinnen für die neue Bachelor-Staffel entdeckt. Ob Blond oder Braun, alles wartet auf den Surferlook-Junggesellen, einem Wischmob mit Dauerwelle |
In Möbelhäusern findet man mittlerweile schon fast surreale Angebote. Hier gesichtet, einen Vampirpflock! Einzeln für nur 2,99.- Im Survival-Package "Nights of Summer" als 5er Pack sogar um günstige 9,99.- (Tja, der Kopf des Filmjunkies ist im Alltag stets dabei ...) |
So auch hier, in dieser tollen steinigen Brandung ... wo immer noch das Kabel rumliegt, mit dem der zweite weiße Hai erledigt wurde!!
Achtung: Bloglogikfehler - sieht aus als wäre es kein Stromkabel ;)
Gespenstische Spur zur stark erfrischenden Quelle ... |
Darf ich vorstellen, die Stonie Brothers!
Sehen ganz gechillt aus, sind aber knallharte Typen!
Dieser Baum hat die perfekte
Wuchs-Konstellation
für ne chillige Rastpause!
Im Gegensatz dazu ist dieser einfach nur beeindruckend in seiner deatillierten, venösen Verästelung! Ich glaub, den muss ich nochmal mit einer besseren Kamera besuchen...
Zwischendruch entdeckt man mal etwas, dass eigentlich alles andere ist, als das, was man gerade sieht! Erkennt ihr etwas darin? (Beim Flanieren auf einem Strommasten entdeckt ...)
Ich sah darin ... (bitte Fläche unten markieren um zu sehen) ... einen Stier, der hier nach links läuft. Mittig Links der Punkt soll das Auge sein, recht der bullige Rücken, und unten die Beine. Hab auch andere gefragt, die meinten darin einen Vogel zu sehen der nach oben fliegt ... etc. Aber eigentlich ist es nur ein Klecks Vogelscheiße!! |
Musste erst platt gefahren werden um zum Herz zu werden ...
(Wäre ein noch genialeres Bild geworden, wenn es Schärfe hätte!)
Wisst ihr, was ich total geil finde?
Sommer- oder Wärmegewitter!
Nicht nur weil es zwischendruch absolut geil erfrischend ist, sondern weil sich optisch auch einige echt geniale Kontraste auftun ...
Und manchmal kann man dann auch einen Regenbogen entdecken ...
Hier nochmal den Kontrast stark verfälscht, dann müsste er auch besser zu erkennen sein ...
Zu guter Letzt gibt es noch ein Bild, dass mit sehr gefällt. Ein einfacher, trister und verlassener, kleiner Bahnhof mittig im Nirgendwo. Unter brütend heißer Hitze...
Hatte irgendwie einen ganz besonderen Flair!
Das wars, mit dem kleinen Streifzug durch Bilder und immer wärmer werdene Gefilde in ihrer natürlichen Pracht.
Nun da bald wieder die Sonnenwende kommt (dem längsten hellsten Tage), eben mit Sommerbeginn am 21.Juni, wünsch ich euch allen eine tolle Zeit, einen wunderbaren Sommer und viel angenehme Wärme!!
Copyright by MoeMents
... zuletzt gesehen ...
20. Juni 2014Velvet Goldmine / Anchorman 2 / Jeff, der noch zuhause lebt / World War Z
Schon wieder mal eine Runde anSICHTEN von mir ...
Dieses mal mit ein paar Subgenre-Vertretern in Richtung Musikkultur und SloMo, dann gibts noch ewas eigenartigen Humor und etwas das sich aus einem Subgenre heraus sogar in die Welt ausbreitete. Wobei ich für weiterführende Blogs entdeckt habe, dass auch unser Blogarchiv ziemlich verseucht ist!!
Viel Spass beim Lesen und eventuell "Gute Unterhaltung"...
Velvet Goldmine (HDTV)
GB1998
Arthur Stuart (Christian Bale) war damals beim Konzert anwesend, als sein neues Idol, der bisexuelle Musiker Brian Slade auf der Bühne erschossen wurde. Eine Zeit darauf stellte sich heraus, dass dieser Akt nur ein Publicity-Gag war, Slade aber dennoch in der Versenkung verschwand. Nun, 1984, ist Arthur Stuart ein Musik-Journalist und wird beauftragt herauszufinden, was aus der Musikerlegende wurde …
Dadurch macht er sich nicht nur auf die Suche nach Slade, sondern wird auch mit seiner eigenen Vergangenheit stark konfrontiert, dass nun in Rückblenden immer wieder zum Thema wird, da dies auch für ihn eine intensive Lebensphase und einen Aus-/Aufbruch seiner Selbst darstellte. Christian Bale hat seinen ernstzunehmenden Blick aufgesetzt und ist sichtlich hin- und her gerissen zwischen seiner unterdrückten Orientierung und liefert wieder mal `ne starke Performance ab. Weiterhin wird in diesen Interviews die er führt, die Vergangenheit dieser Musiker rekonstruiert, weshalb der Film immer wechselt zwischen Gegenwart und einer musikalischen Ära der 70er, welche durch Hippies, die Mods (Modernisten) und vielerlei weiterer Subkulturen ihren Zeitgeist widerspiegeln. Inhaltlich seinen Fokus auf die Glam-Rock Bereiche richtet und als Essenz einen gewaltigen, sexuellen Aufbruch abzeichnet. Dem geneigten Zuseher hier aber von soviel Eigenart oder Drucheinander in ganzen 2 Stunden schnell langweilig werden könnte, oder ihm sogar von soviel glizzernd, femininer Männlichkeit auch heute noch die Schamesröte ins Gesicht steigen.
GB1998
Arthur Stuart (Christian Bale) war damals beim Konzert anwesend, als sein neues Idol, der bisexuelle Musiker Brian Slade auf der Bühne erschossen wurde. Eine Zeit darauf stellte sich heraus, dass dieser Akt nur ein Publicity-Gag war, Slade aber dennoch in der Versenkung verschwand. Nun, 1984, ist Arthur Stuart ein Musik-Journalist und wird beauftragt herauszufinden, was aus der Musikerlegende wurde …
Dadurch macht er sich nicht nur auf die Suche nach Slade, sondern wird auch mit seiner eigenen Vergangenheit stark konfrontiert, dass nun in Rückblenden immer wieder zum Thema wird, da dies auch für ihn eine intensive Lebensphase und einen Aus-/Aufbruch seiner Selbst darstellte. Christian Bale hat seinen ernstzunehmenden Blick aufgesetzt und ist sichtlich hin- und her gerissen zwischen seiner unterdrückten Orientierung und liefert wieder mal `ne starke Performance ab. Weiterhin wird in diesen Interviews die er führt, die Vergangenheit dieser Musiker rekonstruiert, weshalb der Film immer wechselt zwischen Gegenwart und einer musikalischen Ära der 70er, welche durch Hippies, die Mods (Modernisten) und vielerlei weiterer Subkulturen ihren Zeitgeist widerspiegeln. Inhaltlich seinen Fokus auf die Glam-Rock Bereiche richtet und als Essenz einen gewaltigen, sexuellen Aufbruch abzeichnet. Dem geneigten Zuseher hier aber von soviel Eigenart oder Drucheinander in ganzen 2 Stunden schnell langweilig werden könnte, oder ihm sogar von soviel glizzernd, femininer Männlichkeit auch heute noch die Schamesröte ins Gesicht steigen.
Einige DVD-VÖs, noch keine Blu-Ray!
Habe gelesen, dass für Ewan McGregors Charakter Curt Wild, wohl Iggy Pop und Lou Reed (Velvet Underground) als Vorbild dienten, sehe jedoch vielmehr auch einen abgewandelten Kurt Cobain vertreten, und McGregor völlig genial aufgeht in dieser Rolle. Sich hier nicht nur wegdröhnt und nackt über die Bühne popt/rockt, sondern mit Brain Slade auch den provokanten Hang zur öffentlichen Bi-Sexualität teilt. In Slade, der von Jonathan Rhys-Meyers "glamourös" in bunte, schrille Bilder skizziert wird, kann man einen David Bowie erkennen. Wobei die Rolle des Brian Slade hier soviel mehr an sexuellen Aufbrüchen einer konservativen Gesellschaftsstruktur und schwülstigen Glam-Rock verkörpert, dass es manchmal fast schon zuviel des Make-Ups ist.
Die Bezüge zu realer Musikgeschichte sind stets irgendwo ersichtlich und tauchen als visuelle Parallelen und auch durch Namen oder sogar vermeintlich schon mal gehörte Musik auf. Natürlich dringen auch tolle Original- oder Coversongs aus dieser Zeit ins Ohr des Zuhörers, wobei auch Placebo seine Auftritte verbuchen darf und Frontmann Brian Molko, der sich ja selbst als androgyn bezeichnet, nicht besser zur ganzen Szenerie, Aufmachung und Inhalt des Films passen könnte!
Hat ein paar aufregende Momente, einen noch besseren Soundtrack, ist in Summe auf die Dauer aber letztlich viel mehr verwirrend als aufschlussreich (besonders das unausgewogen, unrund konstruierte Ende). So ging es wohl auch vielen in dieser provokant, sexuell revolutionären Phase dieses Zeitgeistes.
Markant ausstaffiertes, fiktives Zeitdokument mit tollen Darstellern und einer Überportion Tuckigkeit, vielmehr für Freunde von angelehnter Musikgeschichte und Gruppen sexueller Orientierungen gewichtig. Zeitgeistliebhaber kommen aber definitiv auf ihre Kosten! (Anspieltipp: als Ewan McGregor selbst "Gimme Danger" von Iggy Pop zum Besten gibt)
Anchorman 2 – Die Legende kehrt zurück (Blu-Ray)
USA2013
Die Legende Ron Burgundy (Will Ferrel) ist wieder am Start! Nachdem ihm hier zu Beginn gleich mal von Harrison Ford als Senderchef die Kündigung serviert wird, driftet er immer mehr in einen Sumpf aus Alkohol und derbem, peinlichem Verhalten ab – also auch nicht anders als sonst!
Just nach seinem lächerlichen Suizid-Versuch steht ein Typ vom Sender GNN auf seiner Matte, der ihn wieder zurück im TV-Nachrichtensessel haben will. Worauf hin Ron seine alten Kumpels (Steve Carell, Paul Rudd, David Koechner) zusammentrommelt um wieder mitzumischen. Natürlich setzt sie der Sender, in die am wenigsten gesehen Zeit einige Stunden nach Mitternacht an. Die Sender haben die Rechnung aber ohne Ron Burgundy gemacht…
Blöder, dämlicher, peinlicher, witziger, unglaubwürdiger, seichter, … alles was eben hier Programm ist, is wieder (wüster) vertreten. Selbst vor Rassendiskriminierung schreckt Burgundy nicht zurück und liefert ein Essen mit den afroamerikanischen Schwiegereltern ab, das nicht peinlicher/amüsanter ausfallen könnten. Auf jeden Fall gibt es im zweiten Teil Gags am laufenden Band. Ein Schwachsinn folgt dem Nächsten und das Quartett liefert doch auch einige kuriose Schenkelklopfer ab. Allen voran eben Will Ferrel der als Ron auf schwachsinns Ideen ohne Ende kommt. Neben ihm ist auch noch (der totgeglaubte!) Steve Carrel ein Brüller. Anfangs nervt er zwar durch seine totale Überdrehtheit aber dann wird er immer bess...blöder und gibt mit Kristin Wiig wohl das dümmste Filmpaar der Filmgeschichte ab – dafür sollte echt ein Preis vergeben werden! Ich sag nur Rendevous (was ist das?) im Waschsaloon am Dosenlimoautomaten! Ultracool! Ob einem der spezielle Humor nun zusagt, muss hier wirklich jeder selbst entscheiden!
Durch soviel Schwachsinn ohne Ende kommt es einem vor, als ob es keine Handlung gibt und irgendwie liegt man da wohl auch nicht so falsch, jedoch kommt zwischendurch immer wieder listige Kritik an den Medien zum Vorschein. Da die Sache ja in den 80zigern (?) spielt, kennt man dort noch nichts vom Wahnsinn heutiger Nachrichtenerstattungen oder manipulativem Einfluss. So verändert Ron Burgundy durch seine wahnwitzigen und fast absurden Ideen die ganze Nachrichtenwelt ... in etwas, dass wir heute für Normal halten!
Hat mir auf die Schnelle besser gefallen als der erste Teil, der damals schon in Sachen Humor auf diese langwierigen "Labereien" setzte, die zwar im zweiten auch noch vorkommen aber dieser bei weitem eine höhere Gagdichte aufweist. Dennoch fällt es mir immer noch schwer das Ganze einzuordnen, ob Schwachsinn oder genial witzig, trifft es hier wohl beides - würd ich auch beides behaupten.
Was ich toll empfand war, dass es wieder einen genialen Starfight gab, der sogar mit surrealen Elementen auftrumpft – was hab ich gelacht als S.Carell plötzlich mit nem futuristischen Phasergewehr da stand oder John C. Reilly als historischer Geist neben Liam Neeson daher schwebt. Nur Ben Stiller hat mir in einem Cameo gefehlt! An mein Highlight in diesem Komödiensegment, nämlich "Ricky Bobby", kommt aber der zweite Anchorman auch nicht ran! Eben alles eine Frage des amüsanten Geschmacks!
Jeff, der noch zuhause lebt (DVD)
USA2011
Jeff gammelt bei seiner Mutter lebend zuhause herum. Da für ihn alles im Leben einen Sinn hat, macht er sich nach einem falsch verbundenen Anruf auf die Suche nach einem "Kevin". Auch wenn er eigentlich gerade etwas ganz anderes besorgen sollte. Von einem Zeichen zum anderen treibt er durch die Stadt und trifft dabei auch "zufällig" auf seinen Bruder, der gerade aufkeimende Eheprobleme als Sorge bekommt …
Jason Segel hat ja nun immer mehr Filmerfahrung und darf hier zur Abwechslung auch mal eine etwas bedrücktere Rolle übernehmen, in der er doch liebenswert rüberkommt. Er wirkt hier einfach wie ein zu groß gewordener Junge und sieht aus wie ein Knautsch-Teddybär von der Couch, der einfach nur abhängt oder herumirrt. Über sein Rollenverhalten könnte man sagen es sei irgendwo naiv aber eigentlich ist Jeff nur völlig überzeugt, dass es keinerlei Zufälle gibt, und das zu Filmbeginn auch gleich mit Shyamalans "Signs" untermauert. Weshalb er auch jedem so kleinen und entfernten Wink nachgeht und darüber grübelt. Zeit hat er ja auch genug! Arbeitslos, Antriebslos - Zuhause in Muttis Heim/Keller!
Sein Bruder Pat (Ed Helms) ist das ziemliche Gegenteil, denn im Gegensatz zu seinem Bruder der durch sein Selbst- und Lebensstudium doch einen reichen Charakter besitzt, ist dieser nur an Statussymbolen und Geschäften interessiert, sehr zum Leid seiner Ehefrau, der er zu Beginn gleich die Schlüssel für seinen neuen Porsche unter die Nase reibt. Er spielt einen so arroganten, rücksichtslosen Idoten das er nur nervt. Ed Helms ist aber in seiner stereotypen Rolle echt gut, besonders in der Motelszene überzeugt die Figur in völlig glaubhafter Unzulänglichkeit!
Auch wenn es filmisch vielleicht so aussehen könnte als sei der Schicksalsaspekt zwanghaft dargestellt, ergibt das Drehbuch doch durchaus Sinn wenn man an sowas wie Schicksal glaubt. Auch wenn man bemerkt, dass, obwohl Jeff eindeutig näher an manch Lebensessenz steht, man in alle Richtungen übertreiben kann!
So schlägt sich der Film mit den zwei Brüdern die Zeit tot, indem sie durch die Stadt gondeln, zusammen, aber jeder auf der Suche nach etwas anderem, was dann mal tragisch sowie auch witzig ausfällt und letztlich sogar noch mit einem Showdown aufwarten kann. Nebenbei bekommt deren Mutter (Susan Sarandon) im ihrem Büroalltag noch Avancen von einem Unbekannten, was aber völlig zur Nebensache wird, da man Jeff so gern in seinem banalen aber sinnstrebenden Alltag folgt.
Was jedoch nervte war stellenweise die Kameraarbeit, die nur blöd rein und rauszoomen kann. Ansonst wirklich schöner, sehr ruhiger Charakterfilm der mit angenehm belangloser Abhänger-Stimmung und einem tollen Lebenshintergrund aufwartet. Kann man wieder mal todlangweilig oder sehr liebenswert finden. Ich gehör zu Letzteren und war von Story, Akteuren, Stimmung und dem Schuss Sinnsuche echt begeistert! Mit gerade mal 80 Minuten auch ein sehr kurzweiliges Häppchen!
Jetzt hab ich doch zu diesem Film gelesen, es handle sich um eine Mumblecore-Tragikomödie. Als ich nachlas was es mit dem Begriff "Mumblecore" auf sich hat, dachte ich schon jemand hat das SloMo(e) Genre schon vor mir definiert …
Mumblecore ist ein Subgenre des Indiefilms und hat charakteristisch ein sehr kleines Budget, improvisierte Dialoge, reduzierte Spielräume, besonders Innenräume, (auch) Auftritte von Laiendarstellern und in dessen Mittelpunkt meist die zwischenmenschlichen, realitätsnahen Interaktionen die sich in langen Dialogen ihren Weg durch den Film bahnen.
Macht auch einiges den SloMo aus, besonders eben der Fokus auf das Zwischenmenschliche und ihre dialogslastigen Einblicke. Was den SloMo(e) neben anderen Punkten aber noch weiters prägt, ist die meist tempogleiche, angenehme Erzählstruktur und ganz besonders eine gewisse Atmospähre, eine Stimmung die einen (auch mal ohne Worte) so gut als möglich einhüllen soll. Somit passt "Jeff" wirklich sehr gut in beide Kategorien.
USA2011
Jeff gammelt bei seiner Mutter lebend zuhause herum. Da für ihn alles im Leben einen Sinn hat, macht er sich nach einem falsch verbundenen Anruf auf die Suche nach einem "Kevin". Auch wenn er eigentlich gerade etwas ganz anderes besorgen sollte. Von einem Zeichen zum anderen treibt er durch die Stadt und trifft dabei auch "zufällig" auf seinen Bruder, der gerade aufkeimende Eheprobleme als Sorge bekommt …
Jason Segel hat ja nun immer mehr Filmerfahrung und darf hier zur Abwechslung auch mal eine etwas bedrücktere Rolle übernehmen, in der er doch liebenswert rüberkommt. Er wirkt hier einfach wie ein zu groß gewordener Junge und sieht aus wie ein Knautsch-Teddybär von der Couch, der einfach nur abhängt oder herumirrt. Über sein Rollenverhalten könnte man sagen es sei irgendwo naiv aber eigentlich ist Jeff nur völlig überzeugt, dass es keinerlei Zufälle gibt, und das zu Filmbeginn auch gleich mit Shyamalans "Signs" untermauert. Weshalb er auch jedem so kleinen und entfernten Wink nachgeht und darüber grübelt. Zeit hat er ja auch genug! Arbeitslos, Antriebslos - Zuhause in Muttis Heim/Keller!
Sein Bruder Pat (Ed Helms) ist das ziemliche Gegenteil, denn im Gegensatz zu seinem Bruder der durch sein Selbst- und Lebensstudium doch einen reichen Charakter besitzt, ist dieser nur an Statussymbolen und Geschäften interessiert, sehr zum Leid seiner Ehefrau, der er zu Beginn gleich die Schlüssel für seinen neuen Porsche unter die Nase reibt. Er spielt einen so arroganten, rücksichtslosen Idoten das er nur nervt. Ed Helms ist aber in seiner stereotypen Rolle echt gut, besonders in der Motelszene überzeugt die Figur in völlig glaubhafter Unzulänglichkeit!
Auch wenn es filmisch vielleicht so aussehen könnte als sei der Schicksalsaspekt zwanghaft dargestellt, ergibt das Drehbuch doch durchaus Sinn wenn man an sowas wie Schicksal glaubt. Auch wenn man bemerkt, dass, obwohl Jeff eindeutig näher an manch Lebensessenz steht, man in alle Richtungen übertreiben kann!
So schlägt sich der Film mit den zwei Brüdern die Zeit tot, indem sie durch die Stadt gondeln, zusammen, aber jeder auf der Suche nach etwas anderem, was dann mal tragisch sowie auch witzig ausfällt und letztlich sogar noch mit einem Showdown aufwarten kann. Nebenbei bekommt deren Mutter (Susan Sarandon) im ihrem Büroalltag noch Avancen von einem Unbekannten, was aber völlig zur Nebensache wird, da man Jeff so gern in seinem banalen aber sinnstrebenden Alltag folgt.
Was jedoch nervte war stellenweise die Kameraarbeit, die nur blöd rein und rauszoomen kann. Ansonst wirklich schöner, sehr ruhiger Charakterfilm der mit angenehm belangloser Abhänger-Stimmung und einem tollen Lebenshintergrund aufwartet. Kann man wieder mal todlangweilig oder sehr liebenswert finden. Ich gehör zu Letzteren und war von Story, Akteuren, Stimmung und dem Schuss Sinnsuche echt begeistert! Mit gerade mal 80 Minuten auch ein sehr kurzweiliges Häppchen!
Jetzt hab ich doch zu diesem Film gelesen, es handle sich um eine Mumblecore-Tragikomödie. Als ich nachlas was es mit dem Begriff "Mumblecore" auf sich hat, dachte ich schon jemand hat das SloMo(e) Genre schon vor mir definiert …
Mumblecore ist ein Subgenre des Indiefilms und hat charakteristisch ein sehr kleines Budget, improvisierte Dialoge, reduzierte Spielräume, besonders Innenräume, (auch) Auftritte von Laiendarstellern und in dessen Mittelpunkt meist die zwischenmenschlichen, realitätsnahen Interaktionen die sich in langen Dialogen ihren Weg durch den Film bahnen.
Macht auch einiges den SloMo aus, besonders eben der Fokus auf das Zwischenmenschliche und ihre dialogslastigen Einblicke. Was den SloMo(e) neben anderen Punkten aber noch weiters prägt, ist die meist tempogleiche, angenehme Erzählstruktur und ganz besonders eine gewisse Atmospähre, eine Stimmung die einen (auch mal ohne Worte) so gut als möglich einhüllen soll. Somit passt "Jeff" wirklich sehr gut in beide Kategorien.
World War Z (Blu-Ray)
USA2013
Eine Infektion verbreitet sich rasend schnell in der ganzen weltlichen Bevölkerung, völlig überraschend greifen die Mutierten die Bevölkerung an und sorgen für einer brutal ausartenden Panik. Gerry (Brad Pitt) befindet sich mit seiner Familie mittig in diesem erschreckenden Szenario. Der ehemalige UN-Ermittler wird dann von der Regierung beauftragt, der Ursache diesen Fiaskos auf die Spur zu gehen …
Vom genialen und heftigen Start weg wechselt der Film nebst einem anarchischen Ausnahmezustand dann in die doch auch spannenden Ermittlungsarbeiten. Ruhige Phasen sind auch sehr willkommen, dennoch sind die Tempowechsel von rasant schnell bis langwierig doch breit vertreten. Eine mangelnde Härte die manche dem Film angekreidet haben (vllt der Kinofassung?), finde ich unrelevant. Es gab auch einige blutige Szenen und für Spannung oder Schockmomente braucht es kein Splatterfest. Die Bewegungen der Infizierten wurden wirklich erschreckend gut in Szene gesetzt und sorgen für Furore, besonders die Zusammenrottungen oder das gepferchte Überrollen von Jerusalem kamen effektvoll gut.
Das Pitt hier völlig reibungslos - mal abgesehen von den notwendigen spannungsgeladenen Hindernissen – von A nach Z kommt, zeigt schon enorm, dass auch das Drehbuch mehr von einem Halbinfizierten konstruiert wurde, denn auch wenn man in solchen Breitenpuplikums-Vertretern - irgendwo toll, dass dieses Subgenre auch mal größer umgesetzt wurde - Logikfehler grundsätzlich so gut wie möglich außen vorlässt, haben einige ungewollt humoristische Einlagen [SPOILER] doch sehr amüsiert:
- Gerry will sich eine tödliche Krankheit injizieren lassen die er später wieder heilen möchte (welchen Teil von tödlicher Krankheit hat er nicht verstanden? – ne, ich weiß schon, dass man auch "tödliche Erkrankungen" heilen kann aber witzig fand ich die Angelegenheit dennoch, da er sich IRGENDWAS - Glückstreffer - injizierte)
- Nordkorea hat seinem Volk 23 Millionen Menschen innerhalb von 24 Stunden ALLE Zähne gezogen (haha… aus diesem Satz brauch ich gar nichts mehr hervorheben weil einfach alles ein zahnloser Brüller ist!)
- Er überlebt einen Flugzeugabsturz – als Einziger! Oh, ne, die wichtige Nebenrolle hat zufällig auch noch überlebt!
- Der wichtigste Mann, ein Biologe, stirbt weil er im Regen ausrutscht und auf die Fresse fliegt! (Geht's noch ironischer!?)
- Seine Frau muss von der militanten Behörde sofort abgeschoben werden, da man von ihm 24 Stunden nichts gehört hat – war mir einfach zu blöd!
Manch Dialoge wurden so unverständlich gewählt, dass sie auf die Schnelle wohl nur jene nachvollziehen können, die wussten was sie damit beabsichtigen. Als Beispiel das Gespräch mit dem Israeli oder der Dialog zwischen Pitt und David Morse, dem Gefängnis Insassen, mit so großen Sprüngen das ich diese erst beim Nach-demFilm-sichten zusammensetzen konnte. Die "Zehnter Mann Therorie" fand ich jedoch sehr edel! Genauso wie manch größer gespinnte geschichtliche Bezüge. Ansonst frag ich mich ob ich zu kritisch war, der Film erst Zeit braucht oder einfach nur gewollt Intelligent war und damit genau das Gegenteil erreichte!?
Starker Anfang, heftige Infizierten-Moves, sehr dünnes Skript und ein Ende, das leider erst einen Anfang darstellt. Grundsätzlich wäre die Idee schon mal gut gewesen, die Umsetzung jedoch zwanghaft zusammengebastelt. Statt einer Fortsetzung hätte ich jedoch lieber wieder eine neue Neuzeit-Idee in diesem Kapitel. Sonst bleibt man definitiv lieber bei den klassischen Vertretern, die über jeden Zweifel erhaben sind.
USA2013
Eine Infektion verbreitet sich rasend schnell in der ganzen weltlichen Bevölkerung, völlig überraschend greifen die Mutierten die Bevölkerung an und sorgen für einer brutal ausartenden Panik. Gerry (Brad Pitt) befindet sich mit seiner Familie mittig in diesem erschreckenden Szenario. Der ehemalige UN-Ermittler wird dann von der Regierung beauftragt, der Ursache diesen Fiaskos auf die Spur zu gehen …
Vom genialen und heftigen Start weg wechselt der Film nebst einem anarchischen Ausnahmezustand dann in die doch auch spannenden Ermittlungsarbeiten. Ruhige Phasen sind auch sehr willkommen, dennoch sind die Tempowechsel von rasant schnell bis langwierig doch breit vertreten. Eine mangelnde Härte die manche dem Film angekreidet haben (vllt der Kinofassung?), finde ich unrelevant. Es gab auch einige blutige Szenen und für Spannung oder Schockmomente braucht es kein Splatterfest. Die Bewegungen der Infizierten wurden wirklich erschreckend gut in Szene gesetzt und sorgen für Furore, besonders die Zusammenrottungen oder das gepferchte Überrollen von Jerusalem kamen effektvoll gut.
Das Pitt hier völlig reibungslos - mal abgesehen von den notwendigen spannungsgeladenen Hindernissen – von A nach Z kommt, zeigt schon enorm, dass auch das Drehbuch mehr von einem Halbinfizierten konstruiert wurde, denn auch wenn man in solchen Breitenpuplikums-Vertretern - irgendwo toll, dass dieses Subgenre auch mal größer umgesetzt wurde - Logikfehler grundsätzlich so gut wie möglich außen vorlässt, haben einige ungewollt humoristische Einlagen [SPOILER] doch sehr amüsiert:
- Gerry will sich eine tödliche Krankheit injizieren lassen die er später wieder heilen möchte (welchen Teil von tödlicher Krankheit hat er nicht verstanden? – ne, ich weiß schon, dass man auch "tödliche Erkrankungen" heilen kann aber witzig fand ich die Angelegenheit dennoch, da er sich IRGENDWAS - Glückstreffer - injizierte)
- Nordkorea hat seinem Volk 23 Millionen Menschen innerhalb von 24 Stunden ALLE Zähne gezogen (haha… aus diesem Satz brauch ich gar nichts mehr hervorheben weil einfach alles ein zahnloser Brüller ist!)
- Er überlebt einen Flugzeugabsturz – als Einziger! Oh, ne, die wichtige Nebenrolle hat zufällig auch noch überlebt!
- Der wichtigste Mann, ein Biologe, stirbt weil er im Regen ausrutscht und auf die Fresse fliegt! (Geht's noch ironischer!?)
- Seine Frau muss von der militanten Behörde sofort abgeschoben werden, da man von ihm 24 Stunden nichts gehört hat – war mir einfach zu blöd!
Manch Dialoge wurden so unverständlich gewählt, dass sie auf die Schnelle wohl nur jene nachvollziehen können, die wussten was sie damit beabsichtigen. Als Beispiel das Gespräch mit dem Israeli oder der Dialog zwischen Pitt und David Morse, dem Gefängnis Insassen, mit so großen Sprüngen das ich diese erst beim Nach-demFilm-sichten zusammensetzen konnte. Die "Zehnter Mann Therorie" fand ich jedoch sehr edel! Genauso wie manch größer gespinnte geschichtliche Bezüge. Ansonst frag ich mich ob ich zu kritisch war, der Film erst Zeit braucht oder einfach nur gewollt Intelligent war und damit genau das Gegenteil erreichte!?
Starker Anfang, heftige Infizierten-Moves, sehr dünnes Skript und ein Ende, das leider erst einen Anfang darstellt. Grundsätzlich wäre die Idee schon mal gut gewesen, die Umsetzung jedoch zwanghaft zusammengebastelt. Statt einer Fortsetzung hätte ich jedoch lieber wieder eine neue Neuzeit-Idee in diesem Kapitel. Sonst bleibt man definitiv lieber bei den klassischen Vertretern, die über jeden Zweifel erhaben sind.
(Bilder: bluray-disc.de/amazon.de)
Weiterführende (infektiöse) Blogs:
Die Entwicklung des Zombiefilms by Kyle Hanson
World War Z 2 by hightower aka Cine-Man
(grandioser Buch-Film Vergleich)
World War Z Blu-Ray Review by Dr. Rock
Land of the Dead - BD, Retrospektive, Interpretation by Dr. Rock
World War Z by Haldir123
World War Z - 3D Kinoreview by hightower aka Cine-Man
Zombieland by tantron
Der Zombie Blog 1 & 2 by Hitty
Night of the Living Dead - Mediabook Close Up by cpu lord
Juan of the Dead - Mediabook Close Up by cpu lord
indiz. Titel Review / Mediabook-Close Up dazu by cpu lord
indiz. Titel by cpu lord
indiz. Titel by cpu lord
indiz. Titel by cpu lord
indiz. Titel by cpu lord
u.a. Night of the Living Dead / Halloween Special by MoeMents
u.a. Pontypool by MoeMents
u.a. Fido, Wasting Away by MoeMents
The Walking Dead - Comic in Serie by MoeMents
Remains of the Walking Dead - Beyond Blog by Cineast aka Filmnerd
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27. Juni 2014Liberace / Money for Nothing / Moonrise Kingdom / Red Tails
Eigentlich wollte ich zwischendurch wieder mal einen anderen Blog veröffentlichen aber da ist noch nichts richtig fertig und ausserdem wurde schon wieder einiges geguckt. Deshalb, hier wieder meine subjektiven persönlichen anSICHTEN ...
Liberace – Zu viel des Guten ist wundervoll (Blu-Ray)
USA2013 – Behind the Candelabra
Zuerst musste ich mal nachlesen (bei Wikipedia) was es mit der Person "Liberace" überhaupt auf sich hat: Wunderkind (auf dem Piano) welches als Erwachsener zum Showtalent wurde, schrille Las Vegas Shows, extravagantes (glizzerndes) Auftreten, ausschweifendes Leben, aufgrund der starken Verbindung zu seiner Mutter erlitt der nach deren Tod einen Schockzustand und dementierte jegliches Gerücht das ihn mit Homosexualität in Verbindung brachte. Klagte deshalb sogar Medien vor Gericht. Starb 1987 an den Folgen von Aids.
Soweit so gut, manches hat Steven Soderbergh (Oceans Reihe, Traffic) hier auch aufgegriffen, dass mit der Mutter aber keineswegs zum Thema gemacht, sich dafür ganz stark auf seinen Lebensstil und das Thema Homosexualität (in ihrem Alltag) versessen. Matt Damon wird als ein junger Freund namens Scott Thorson eingeführt. Anfangs wirken die beiden ungewohnt und vielleicht sogar überzogen, aber im weiteren Verlauf gehen die beiden in ihren Rollen richtig auf. Schon bemerkenswert welch Rollen-Mut die beiden hier aufbringen - stell mir das nicht einfach vor, in der hier vorkommenden Art, eine gegensätzliche sexuelle Orientierung zu mimen - und wie glaubhaft sie diese Andersartigkeit verkörpern! Auffällig im Erscheinen sind auch manch Nebenrollen wie die von Scott Bakula (Enterprise) als Thorsons Kumpel, Dan Aykroyd als Lieberaces Manager und ganz besonders Rob Lowe als Schönheitschirurg, der so fixiert (schön) denkt, wie er auch (entstellt) aussieht. Was wohl für manche, die so etwas in ihrer eigenen Welt wohl schon für Normal halten, hier überzogen und verdammt witzig erscheint!
Der Film selbst widmet sich neben der nur wenig Erwähnung findenden Musikergeschichte viel mehr der Dekadenz in Liberaces Leben, der sich prunkvoll, glizzernd und verschwenderisch all die Genüsse des Lebens leistet. Die Ausstattung seines Zuhauses ist verdammt pompös in Szene gesetzt! Auch Autos, übertrieben ausstaffierte Mäntel und was man sich sonst noch so leisten kann, jegliche Diener und eben auch in Sachen Liebe nahm er sich seine Freuden. Wobei Scott Thorson hier eine viel größere Rolle in seinem Leben einnimmt als eventuell zuvor gedacht? Außerdem Züge annimmt, die ziemlich merkwürdig erscheinen. Als Beispiel jemanden als Angestellten, Sohn und Liebesobjekt gleichzeitig zu sehen… So "tuckert" der ganze Film vor sich hin und zeichnet eine Liebesgeschichte ab, die genauso ungewöhlich wie auch normal scheint!
"Liberace" wurde von vielen Studios abgelehnt weil er als "zu gay" empfunden wurde. Erst HBO Films nahm sich dann um die Finanzierung an und machte somit einen Fernsehfilm daraus. Was man ihm aber keineswegs anmerkt und dieser Visuell sowie auch in Qualität der Darstellungen als astreiner Kinofilm durchgeht.
An der Story, die sich wirklich fast gänzlich nur um deren homosexuelle Liason und dazugehörigen Streitereien (auch rechtlich) dreht, erkennt man dann doch eine gewisse Banalität, die man doch lieber mal einfach nur im Fernsehen guckt – wenn überhaupt!
Aber "brillant" gespielt und grandios, übertrieben ausgestattet!
Money for Nothing (DVD)
USA1993
Joey Cayle (John Cusack) ist in Sachen Job schlecht dran, sehr knapp bei Kasse und lebt auch ansonst noch in seinem alten Zimmer im Elternhaus. Eines Tages, auf einer Autofahrt, sich den Tag zu vertreiben, entdeckt er mit seinem Kumpel auf der Straße eine Kiste die er gut als Werkzeugladen gebrauchen könnte und findet darin überraschenderweise zwei Säcke – gefüllt mit 1,2 Millionen Dollar!!
Auf jeden Fall will er das Geld behalten! Auch wenn sein Kumpel anderer Meinung ist, hat ER es GEFUNDEN und sieht darin auch die Lösung all seiner Probleme. Blöd nur, dass er plötzlich die Spendierhosen anhat und damit immer mehr fragwürdige Zeitgenossen auf den Plan ruft. Denn bedacht sieht definitiv anders aus! Und auch wenn der Film nun in seinem langsam überbordenden Alltag so vor sich hin läuft ergeben sich dadurch manch amüsante Situationen.
John Cusack ist noch wunderbar frisch in seinem Element und wirkt anfangs ein klein wenig überdreht, was aber sehr heiter rüber kommt. Durch die Tatsache, dass er immer weiter in merkwürdige Angelegenheiten rutscht, die Sache dicht zu halten, oder auch das Geld zu waschen, tun sich immer mehr Probleme auf … wodurch sich echt toll eine immer größer werdende Belastung in seiner Figur abzeichnet. Schlafentzug, Ärger mit Gaunern oder seiner Ex machen ihm zu Schaffen und fortlaufend zum wandelnden Wrack, dass letztlich schon ziemlich nervös durch den Wind ist.
Was nun neben der weniger bindenden Story besonders heraussticht sind die Nebenrollen, die echt klasse besetzt sind. Michael Madson taucht mit gewohnt "seriöser" Mimik als Ermittler auf, James Gandolfini spielt Cusacks ehrlichen, familären Bruder, Michael Rapaport mimt seinen überaus nervösen Kumpel, Benicio Del Toro einen kleinen, schmierigen aber auch amüsant verdutzt guckenden Gauner und dann taucht auch noch Philip Seymour Hoffman als Dockarbeiter auf. Und die sind allesamt sehenswert!
Da diese Tragikkomödie auf einer wahren Begebenheit beruht bleibt sie auch eher bodenständig und sogar glaubwürdig, wodurch es aber auch keine allzu großen Überraschungen gibt. Läuft im selben Tempo dahin, und ist für zwischendurch mal ein nettes Movie-Junkfood, dass durch die Schauspielgarde auch nicht untergeht!
Moonrise Kingdom (Blu-Ray)
USA2012
Sam Shakausky (Jared Gilman) ist Pfadfinder-Scout, reißt jedoch aus (durch ein Loch das er in die Zeltwand machte!) und will mit seiner Flamme, der jungen Suzy Bishop (Kara Hayward) durchbrennen. Das alles auf einer Insel, in der in drei Tagen ein wütender Sturm auftreten soll …
Das mit dem Unwetter schildert uns nämlich zu Beginn gleich mal ein Erzähler (aus dem Off), wonach man sich der Suche nach dem kleinen Sam macht. Allen voran der Scout-Leiter Ward (Edward Norton) und der inselansässige Police-Captain Sharp (Bruce Willis), wobei diese beiden Darsteller das erste Mal mit an Bord bei Wes Anderson (Royal Tennenbaums, Rushmore …) sind, was neben Stammschauspielern wie Bill Murray, Jason Schwartzman oder weiteren bekannten Gesichtern (Frances McDormand, Tilda Swinton, Harvey Keitel) für tolle Abwechslung sorgt. Besonders Willis besticht grandios durch seine, von ihm gewohnte Rolle als Cop, die er durch seine eigene Filmgeschichte aus dem Effeff beherrscht, hier aber daraus eine perfekt ungewohnte Figur anlegt. Obwohl sie doch wo gleich ist, ist sie doch so gänzlich anders!! Einfach fantastisch!
Die Geschichte selbst gliedert sich in eine nette Ausreißerstory, die irgendwie leicht überspitzt Züge eines Bonnie & Clyde Abenteuers in der Wildnis annimmt, der kleine Sam, ein Rebell ohne Eltern wird stellenweise genauso cool und überreif in Szene gesetzt, wie seine altersgleiche Angebetete Suzy Bishop. Der kleine Survivor wartet mit einigen Überlebenskenntnisen auf, während die fast melodramatisch, fantastisch angelegte Suzy wie ein französisches Model in jungen, abwegigen Jahren abgezeichnet wird. Das ist amüsant und geistreich zugleich.
Das die Sache in den 60zigern spielt lässt nicht nur mit vielerlei Wes Anderson typischen bunten Details aufwarten, sondern auch einen brillant kunstvoll inszenierten Zeitgeist erkennen. Egal ob Willis Polizeiwagen, Mode und Make-Up, unzähligen Requisiten oder der kleine batteriebetriebene Schallplattenspieler. Einfach nur schick!
In Sachen Ausstattung gibt es wieder mal ein sehr buntes Gesamtbild, das jedoch durch einige warme (gelblich) Farbfilter und einen manchmal sogar etwas dunkleren Look, nicht mehr so knallig Kontrastreich ausfällt, sondern einheitlicher wirkt. Aber visuell in Summe immer noch sehr markant zu Bilde fällt. Was die Akustik betrifft, untermalt den Film vordergründig ein sinfonisches Orchester in vielerlei Etappen, das auch im Filmintro schon eingeführt und erwähnt wird, gefolgt von manch stimmungsvollem Blues oder gar (französischem) 60ties Pop. Gerade durch das gehörte Orchester wird eine bemerkenswerte Theatralik herausgekitzelt die perfekt passt aber auch irgendwie skurril wirkt. "Moonrise Kingdom" aber gar nicht so absurd ausfällt, als sonst von manch Anderson-Film gewohnt. Entweder ich hab mich schon daran gewohnt, oder der Film hält sich dieses Mal ein wenig zurück. Is jedoch keineswegs ein Problem – im Gegenteil! Zwischen Tragik, Romantik und vielerlei witzigen Arrangements kann man Anderson typisch auch noch jede Menge sehenswerter Details entdecken.
Alle Figuren sind entdeckungswürdig, und gerade dann wenn es langatmig werden könnte, kommt der nächste Streich ums Eck. Auch mal in Form von Bill Murray der den zwei Liebenden ihr Haus über dem Kopf (das Zelt) wegreißt.
Romantisch, verspielt und wunderbar humorvoll überspitze (Liebes-)Geschichte, die gegen Ende auch noch düstere Gefahrenmomente (Sturm und Wassermassen) bereithält. Aber alles in einem herzlich und erhofft zufriedenstellenden Ergebnis endet. Könnte man sich gleich nochmals ansehen um noch mehr Kleinigkeiten zu entdecken – wobei für mich die größte Entdeckung und gleichzeitig ein enormer Schenkelklopfer, dass geniale Baumhaus war! Wirklich schöner Film, mit so einigen unterschiedlichsten, sehens- und hörenswerten Stimmungen versehen, die sich in aussergewöhnlichen Situationen ihren liebenswerten Weg bahnen.
Red Tails (DVD)
USA2012
Eine Gruppe afroamerikanischer Piloten fliegt im zweiten Weltkrieg (1944, Italien) stets nur Aufträge abseits des eigentlichen Kriegsgebietes. Rassismus ist noch Tagesordnung weshalb die talentierten Flieger keiner im Mittelpunkt haben möchte. Nach und nach müssen sie sich für ihr Recht einsetzten um ihre Chance zu bekommen …
Dieser Hintergrund wäre schon mal ein guter Aufhänger, was George Lucas als Produzent jedoch hieraus macht ist mehr ein visueller/akustischer Sinnesrausch. Aufgesetzte Sprüche, die einfach nur völlig daneben klingen und ein Verhalten, dass definitiv keinem Krieg, sondern vielmehr einem belanglosen, spaßigen Spiel unter schwarzer Brigade gleicht.
Würde vielleicht alles noch gut gehen, wenn man einfach drüber hinwegsieht und sich nur Popcorn-Kino erwartet, aber leider gibt es auch ansonst zu viele Durchhänger im Filmverlauf. Egal ob die miese und unnötig inszenierte Liebesliasion - die aber eine verdammt hübsche Frau zu bieten hat (Daniela Ruah *uahhhh*) - oder die beiden Hauptcharaktere, einem Trinker und einem dermaßen überheblichen Draufgänger, sodass man nur darauf wartet, dass er durch sein Verhalten (sträflich) abnippelt. Was toll raus kam ist die Rassendiskriminierung, die auch in der Kriegspolitik auf Publicity achtet und somit ziemlich unwürdig ausfällt. Wobei man sich dann aber freut, wenn endlich alle ihren verdienten Respekt und die Anerkennung für ihre grandiose Fliegerei bekommen und dadurch diese Unterschiede endlich aufgehoben werden. Filmtypisch pathetisch und klischeebeladen versteht sich – das find ich aber bei sowas stets gut! Die digitalen Effekte können sich auch echt sehen lassen und manch Landschaften sind schön anzusehen, die Fliegerkünste /-manöver sind auch reichlich gelungen - für Unterhaltungzwecke.
Ein tolles Deja-Vu erlebt man, als ein Abgestürzter in ein deutsches Gefangenlager gesperrt wird, als der Pilot da so allein in einer Baracke, nur befüllt mit Weißen auftaucht und die späteren Vorhaben miteinrechnet, erinnert doch sehr stark an "Das Tribunal", wobei beide Filme zusätzlich auch noch Terrence Howard verbindet!
Kodijak hätte mich eigentlich bei meiner anSICHT von Flyboys schon gewarnt, ich musste aber dennoch selbst reingucken. Naja, irgendwie fand ich beide Filme gleich schlecht/gut. Keiner ein Highlight und selbst für Popcorn-Unterhaltung zu mühselig. Mit einem klasse Drehbuch und ernsten Absichten hätte der Film echt was werden können – gerade hier wo der Aufhänger sogar wirklich Geschichte schrieb!! Da hilft auch der schwarze Jesus – der im Film vorkommt – nix mehr.
Sonst hätte man ihn auch noch mit mehr unnötigem Blut/Gewalt und weiteren banalen Sinnlosigkeiten sowie Dreck ausstatten können und es wäre ein waghalsiger Exploitation-Streifen geworden. Moralische Fehler und genug trashige Sprüche hätte er ja schon mal gehabt. Der Schriftzug und die dazugehörigen roten Introbuchstaben waren auch schonmal sehr passend gewählt!
(Bilder: bluray-disc.de/amazon.de)
zuvor gesehen:
Velvet Goldmine - Anchorman 2 - Jeff, der noch zuhause lebt - World War Z
Weiterführende Blogs:
u.a. Rushmore by MoeMents
u.a. Flyboys by MoeMents
Wes Anderson und Berthold Brecht by BTTony
Red Tails by Charlys Tante
(incl. Auro 11.1 Tonextra, Geschichte und Review!)
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Kommentare
The BLOB Blog
von Charlys Tante
am Schöner Blog zu einem …
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