Blog von cpu lord

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Primal

Nach rund zwei Monaten Auszeit von meiner Reihe möchte ich euch mal wieder ein Mediabook aus meiner Sammlung vorstellen. Primal ist ein australischer Horrorfilm und wurde von Anolis über unsere österreichischen Nachbarn veröffentlicht, nachdem das Label den Titel in Deutschland nur in der gekürzten Fassung herausgebracht hat. Das Mediabook ist auf 1.000 Exemplare limitiert.



Eine Gruppe Anthropologie Studenten unternimmt eine Exkursion in den australischen Dschungel, um eine uralte Felsmalerei der Aborigines zu untersuchen. Nach einem harten Marsch durch den Dschungel schlagen sie ihr Lager in der Nähe eines kleinen Sees auf, in dem Mel mit ihrem Freund nachts Nacktbaden geht. Dass es sich nicht um einen Badesee handelt, bemerkt sie, als sich Blutegel an ihrem Körper festsaugen, die mit einem Virus infizieren. Im Laufe der Nacht verliert sie ihre Zähne, ist geistig nicht mehr ansprechbar und verwandelt sich langsam in ein urzeitliches Monstrum, das ihre Freunde nur noch als Nahrungsquelle sieht. Die Felsmalerei sollte eine Warnung vor einem großen Übel darstellen.

Primal hat mich positiv überrascht und ist ein atmosphärischer und spannender Horrorfilm, der zudem ein paar wirklich gute handgemachte Splattereffekte zu bieten hat. Da es sich jedoch um eine Low Budget Produktion handelt, wurden stellenweise aus Kostengründen ebenfalls CGI Effekte eingesetzt, die leider einfach nur billig aussehen. Absoluter Tiefpunkt sind die Tentakel in der Höhle, die auch aus einer 'The Asylum' Produktion stammen könnten.



In der deutschen Fassung wurden 4 Schnitte vorgenommen, die den Film um 16,24 Sekunden Laufzeit erleichtern, trotzdem wurde die gekürzte Fassung von der FSK mit "Keine Jugendfreigabe" eingestuft. Ob Anolis die Schnittauflagen von der FSK erhalten hat oder ob das Label den Film vorsorglich gekürzt hat, um keine zweite Prüfung des Kontrollgremiums zu riskieren, ist nicht bekannt. Beim Betrachten des Schnittberichts sehe ich allerdings keinen Grund, warum der Streifen nicht auch ungekürzt den Segen von der FSK hätte bekommen sollen.
 
Schnittbericht Primal
(Vorsicht Spoiler)
 
Das Mediabook von Anolis kommt in schöner Lederoptik, hat das von mir bevorzugte stabile Format und enthält Hauptfilm sowie Bonusmaterial auf DVD und Blu-ray. Das Booklet ist wirklich hochwertig, umfasst 20 Seiten, beinhaltet zahlreiche Informationen zur Produktion des Filmes und ist reichlich bebildert. Das Bonusmaterial ist ebenfalls recht umfangreich und bietet einen Audiokommentar, eine Bildergalerie , den deutschen und englischen Trailer sowie die Featurettes "Primal Genesis - In the Beginning", "Primal SFX - Bring out the Blood" und "Primal Stunts - Making the Leap". Insbesondere die Effektfeaturettes sind wirklich sehenswert.



Das Bild der Blu-ray ist sehr gut und überzeugt in Schärfe, Detailzeichnung und Schwarzwert. Die Farben sind satt und knackig, wirken häufig aber etwas übersättigt und unnatürlich. Neben CGI Effekten wurde zudem mit Green Screen Effekten gearbeitet, die zwar gut gemacht sind, bei aufmerksamer Betrachtung aber dennoch ins Auge fallen.

Beim deutschen DTS-HD MA 5.1 Ton spielt die Blu-ray ihren größten Trumpf aus. Er ist räumlich und dynamisch und trägt sehr viel zur gelungenen Dschungel- und Horroratmosphäre des Filmes bei.



Primal ist ein guter und solider Genre Film. Er hat mich positiv überrascht, kommt auf einer technisch sehr guten Blu-ray und in einem schönen Mediabook, ist als Titel für ein teures Mediabook allerdings doch eher zweite Wahl. Ich denke, es wäre sicher problemlos möglich gewesen, den Film ungekürzt mit dem Segen der FSK in Deutschland zu veröffentlichen, jedoch war das Mediabook wahrscheinlich das profitablere Geschäft.

Ich hoffe, mein Close Up hat euch gefallen. Schreibt mir gerne einen Kommentar, ich würde mich freuen. In nächster Zeit werdet ihr wahrscheinlich weiterhin eher unregelmäßig entsprechende Blogs von mir lesen, da ich momentan einfach anderweitig sehr beschäftigt bin. Aber keine Sorge, spätestens zu meinem nächsten Update hört ihr wieder von mir.

Wir lesen uns.


 
Schwarze Messe der Dämonen

In meinem heutigen Close Up möchte ich euch den italienischen Exorzisten-Film Schwarze Messe der Dämonen aus dem Jahr 1974, ebenfalls unter dem Titel Der Antichrist bekannt, vorstellen. Es handelt sich um das zweite Mediabook aus der Class-X-Illusions Reihe. Das Sammlerstück ist auf 1.000 Exemplare limitiert.


Im Alter von 12 Jahren verschuldet Ippolitas Vater einen Verkehrsunfall. Ihre Mutter kommt ums Leben und sie sitzt seit dem unheilvollen Tag im Rollstuhl. Ippolita ist hoch intelligent, ergibt sich jedoch dem Selbsthass, sehnt sich nach einem Mann an ihrer Seite und verurteilt ihren Vater, da er inzwischen eine Geliebte gefunden hat. In ihrer Not sucht die Familie im Gebet an Wallfahrtsorten um ein Wunder, doch die junge Frau bleibt gelähmt. Auf Drängen ihres Bruder ersuchen sie einen Psychologen um Hilfe, da Ippolitas Lähmung nicht auf einen körperlichen Schaden zurückzuführen ist.

Als der Psychologe die Frau behandelt, stößt er auf ein dunkles Familiengeheimnis. Bereits vor 400 Jahren hat eine Vorfahrin namens Ippolita ihre Seele dem Satan verschrieben. Die junge Frau hat Visionen von der schwarze Messe, in der ihre Ahnin dem Satan geweiht wird und von ihrer Verurteilung durch die Inquisition. Bis der Satan selbst Ippolitas Körper in Besitz nimmt, das Mobiliar durch die Luft wirbelt und die Frau Obszönitäten ausstoßen lässt. Sie bitten die Kirche um die Genehmigung eines Exorzismus der Besessenen.

 

Der Antichrist
ist zuerst ein klassisches italienisches Rip-off, das versucht auf der Erfolgswelle von William Friedkins Der Exorzist aus dem Jahr 1973 mitzuschwimmen. Wenngleich die Effekte der europäischen Kopie nicht mit dem hohen Niveau des amerikanischen Originals mithalten können, sind diese durchaus solide und ansehnlich. Doch Alberto de Martinos Regiearbeit beweist Eigenständigkeit, indem er einen starken Fokus auf den Katholizismus und die unterdrückte Sexualität seiner Hauptfigur legt und damit gleichzeitig an der Seele des italienischen Volkes rührt. Diese eigenständige Herangehensweise macht den Titel zu einem nennenswerten Genre-Vertreter.

Das Mediabook hat wie bereits der erste Teil der Class-X-Illusions-Reihe etwa das Format eines regulären DVD Keep Cases bei halber Breite. Das Cover gefällt mir erneut sehr gut. Im schmalen Mediabook sind die Blu-ray sowie die DVD in einem Steckverfahren auf der linken Innenseite befestigt. Das recht umfangreiche Booklet ist mit der rechten Buchinnenseite verklebt. Das Papier des Booklet wirkt dabei etwas dünn. Als Extra ist ein Trailer enthalten, zudem enthält die Blu-ray zusätzlich eine integrale Fassung, in der zusätzliche kurze Szenen in schlechterer Bildqualität eingesetzt wurden. Auf der DVD befindet sich nur die integrale Fassung.


Die im Booklet abgedruckten Bilder lassen bereits erahnen, dass der Bildtransfer keine echte High Definition Unterhaltung bietet. Zwar hat das Label bestätigt, dass für das Master eine 35mm Kinorolle neu abgetastet wurde, die Qualität des Ausgangsmaterials lässt jedoch stark zu wünschen übrig. Dem Bild mangelt es sehr an Detailschärfe, zudem wirken die Farben zum größten Teil unnatürlich. Hinzu kommen zahlreiche Beschädigungen am Master. Es ist fast durchgängig eine Vielzahl feiner Kratzer auf Bild wahrzunehmen, die stellenweise stark zunehmen. Weitere Verschmutzungen und Beschädigungen zeigen klar auf, dass eine Restauration des Bildes bitter nötig gewesen wäre, wahrscheinlich aber aus Wirtschaftlichkeitsgründen nicht machbar war.

Als deutsche Ton liegt wahlweise als DTS-HD MA 5.1 Upmix oder als DTS-HD MA 2.0 Stereoton vor. Die Abmischung der 5.1 Tonspur hat mir jedoch gar nicht gefallen. Sie klang sehr chaotisch und hektisch, als hätte man den Ton wahllos auf die Kanäle verteilt. Ich empfehle, in jedem Fall die deutsche oder englische Stereotonspur zu wählen. Deutsche Untertitel stehen ebenfalls zur Verfügung.


Schwarze Messe der Dämonen
ist ein sehenswerter Genre Eintrag, die Blu-ray ist hingegen technisch ausbaufähig. Dafür bietet die Veröffentlichung zum ersten Mal die ungeschnittene Fassung des Filmes mit deutschem Ton. Das Mediabook lohnt sich aber wahrscheinlich trotzdem nur für Sammler der Class-X-Illusions-Reihe, da auch bereits beim ersten Teil vom Label eine günstigere Veröffentlichung im Keep Case nachgereicht wurde.

Ich hoffe, mein Blog hat euch gefallen und vielleicht eure Neugierde geweckt. Schreibt mir gerne einen Kommentar.

Wir lesen uns.
 

 
Weitere Titel der Class-X-Illusions-Reihe:

Im Augenblick der Angst
 
Die Höhle der Gesetzlosen - Western Legenden Edition No.21

In meinem heutigen Close Up möchte ich euch einen weiteren Titel aus der Koch Media Western Legenden Edition vorstellen. Die Höhle der Gesetzlosen von Regisseur William Castle, der später im Horrorgenre seine größten Erfolge gefeiert hat, ist ein Klassiker aus dem Jahr 1951.


Eine Bande von Outlaws erbeutet bei einem Eisenbahnraub einen Goldschatz, flüchtet in eine Höhle und kann ihre Beute rechtzeitig verstecken, bevor sie geschappt wird. Da die Beute nie gefunden wird, glaubt jedermann, der nach 15 Jahren Haft entlassene Gangster Pete Carver sei ein gemachter Mann. In seiner Heimatstadt wird er von den ansässigen Geschäftsleuten wie ein König hofiert. Man gewährt ihm überall Kredit und macht ihm unaufhörlich Investitionsangebote. Gleichzeitig ist ihm Detektiv Debbs auf den Versen, der das Versteck des Goldes ermitteln soll und ein paar Halunken versuchen den Schatz aus ihm herauszuprügeln.

Schließlich überzeugt ihn die junge Eignerin der Lokalzeitung, Elizabeth Trent, in ihr Geschäft zu investieren und bürgt für einen Kredit. Ihr Mann gilt als verschollen und das Unternehmen ist in Schieflage geraten. Wenig später wird er erneut überfallen, kann die Angreifer aber mit der Hilfe von Garth in die Flucht schlagen. Der Mann bringt ihn zu seinem Arbeitgeber Ben Cross, den lokalen Kupfermagnaten, der sich mit billiger Sträflingsarbeit eine goldene Nase verdient hat. Ihm ist Pete ein Dorn im Auge, denn die Geschäftsleute leihen sich wiederum Geld von Cross, um Carvers Kredit zu finanzieren. Zudem hat er ebenfalls ein Auge auf Elizabeth geworfen und hoffte eigentlich, ihre Notlage für sich nutzen zu können. Langsam muss sich Carver Gedanken um das Gold machen.


Die Höhle der Gesetzlosen
ist ein vergleichsweise schwacher Eintrag der Western Legenden Reihe. Er ist recht unspektakulär mit einer Laufzeit von 78 Minuten und erinnert etwas mehr an ein Bühnenstück. Hauptdarsteller Macdonald Carey, der in Hollywood vor allem für B-Movies bekannt war, wirkt benahe verkrampft und verblasst neben Victor Jory, der als Bösewicht viel zu wenig Screentime erhält. Genauso bleibt die Liebesgeschichte sehr beiläufig. Aber immerhin hält Castle den Zuschauer mit dem Rätsel um das versteckte Gold über die Spielzeit gut bei der Stange.

Das Collector's Book wird wie üblich von einem schönen klassischen Kinoplakat geziert und der FSK Aufkleber lässt sich nach einer Wärmebehandlung spurlos entfernen. Das Booklet bietet ein abgedruckte alte Pressenotizen sowie eine kurze Besprechung des Filmes. Die Ausstattung der Blu-ray umfasst hingegen leider nur eine Bildergalerie.

Das Bild der Blu-ray hat mir gerade in Anbetracht des Alters gut gefallen und zeugt von einer anständigen Restaurierung. Die Schärfe ist durchweg gut, aber trotzdem leicht ausbaubar. Die Technicolor-Farben zeigen eine ordentliche Sättigung.

Der deutsche DTS-HD MA 2.0 Ton ist dem dialoglastigen Titel angemessen und bietet keien Überraschungen, lässt aber bereits leicht das Alter durchblicken. Auf Untertitel, außer bei englische Texttafeln, wurde leider verzichtet.


Die Höhle der Gesetzlosen
ist trotz aller Kritik zwar kein bedeutender, aber immer noch ein solider Western, den man sich als Genre Fan durchaus in dieser schönen Aufmachung ins Regal stellen kann, vergleichsweise handelt es sich aber um einen zu vernachlässigenden Eintrag.

Ich hoffe, mein Close Up hat euch gefallen. Schreibt mir gerne einen Kommentar, ich würde mich sehr freuen.

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Ray - UK Import

Eine Biographie filmisch packend umzusetzen und gleichzeitig den portraitierten Menschen authentisch darzustellen, ist eine hohe Kunst. Es erfordert ein bewegtes Leben und eine vielschichtige Persönlichkeit, denn das wahre Leben ist aus dramaturgischen Gesichtspunkten in der Regel doch eher langweilig. Regisseur Taylor Hackford ist diese Herausforderung angegangen und hat im Jahr 2004 das Leben des berühmten Jazz-Musikers Ray Charles Robinson verfilmt.



Der junge Ray erblindet im Alter von 7 Jahren an einem Glaukom. Seine Mutter bringt ihm bei, dass er lernen muss, im Leben alleine klarzukommen, wenn er nicht über den Tisch gezogen werden will. Er lernt, seine Ohren zu nutzen, um seine Umgebung wahrzunehmen und trägt dazu beispielsweise Schuhe mit lauter Sohle, um hören zu können, wie sich der Schall seiner Schritte bei wechselnder Umgebung verändert.

Seine erste musikalische Anstellung findet er bei einer lokalen Country Band, doch bald zog es ihn nach Seattle, um Karriere mit seiner Musik zu machen. Er fand eine Anstellung in der Band eines Nachtclubs, wurde aber von seiner Managerin und seinen Bandkollegen finanziell betrogen, so dass er seine steigende Popularität nutzte, um als Pianist einer Jazz-Band auf Tour zu gehen. Um Verwechslungen mit dem Jazz Musiker Sugar Ray Robinson zu vermeiden, nennt er sich fortan nur noch Ray Charles. Auf der Tour hat er das erste Mal Kontakt mit Heroin, das über eine lange Zeit sein Leben bestimmen soll und ihn sowohl mit dem Gesetz in Konflikt bringt als auch seine Ehe gefährden wird.

Doch auch seine neuen Kollegen zeigen wenig Mitgefühl mit seiner Behinderung und grenzen ihn trotz seines Talents aus, so dass er sich letztlich von der Gruppe trennt und nimmt ein paar eigene Platten auf. Durch seinen wachsenden Ruhm lernt er die Gospelsängerin Della Beatrice Howard kennen, die er bald darauf zur Frau nimmt. Da Ray jedoch laufend auf Tour ist, betrügt er seine Frau regelmäßig mit anderen Damen.

Als sein Plattenvertrag von Atlantic Records aufgekauft wird, findet er endlich seinen eigenen unverwechselbaren Stil, indem er Gospelelemente in seine Jazz-Nummern aufnimmt und landet einen Hit nach dem anderen. Zuvor hat er in der Regel das Talent seines guten Gehörs genutzt, um musikalische Vorbilder wie Nat King Cole oder Charles Brown stilistisch zu imitieren. Er began zudem, seine steigende Popularität zu nutzen, um gegen den Misstand der Rassentrennung anzukämpfen und verweigerte fortan Auftritte vor rassengetrenntem Publikum. Die größe seines Ruhm zeigt sich bei der Verpflichtung durch das Majorlabel ABC-Paramount, die ihm sowohl eine Beteiligung an den Einnahmen von 75% zusagten als auch ihm die Rechte an seinen Master-Bändern zugestanden. Doch neben seinem Ruhm wurden auch immer mehr die Folgen seiner Heroinabhängigkeit sichtbar.



Taylor Hackford hat mit Ray ein packendes Drama geschaffen, dass vor allem effektiv durch das musikalische Werk von Ray Charles getrieben wird und darauf aufbauend seine musikalische Entwicklung und wichtige Veränderungen in seinem Leben aufzeigt. Die musikalische Untermalung des Filmes besteht dabei zum Teil aus Archivaufnahmen von Ray Charles persönlich als auch aus neu eingespielten Stücken. Als Zuschauer ist man hin und her gerissen und weiß irgendwann nicht mehr recht, ob man mit dem Musiker Mitgefühl und Sympathie oder Abneigung und Antipathie empfinden soll, Hackford schafft es aber stets aufzuzeigen, aus welchem Grund der Mann seine guten oder schlechten Entscheidungen getroffen hat. Unterstützt wird dieses Empfinden durch die hervorragende schauspielerische Leistung von Jamie Foxx, der den Musiker bis ins kleinste Detail perfekt darstellt und verdient im Jahr 2005 mit dem Oscar für den besten Hauptdarsteller geehrt wurde. Der Film konnte zudem völlig berechtigt den Oscar für den besten Ton abräumen.

Beim Universal Collector's Book zu Ray handelt es sich um einen UK Import, es gleich jedoch optisch den deutschen Collector's Book Veröffentlichungen des Labels. Es ist vom Format etwas höher und etwas breiter als ein reguläres Blu-ray Keep Case und ist solide verarbeitet. Das Cover ist matt gehalten. Neben der Blu-ray mit Hauptfilm und Bonusmaterial zeichnet es in erster Linie ein sehr umfangreiches und reich bebildertes Booklet aus, das Einblick hinter die Produktion und Informationen zu Cast und Crew liefert. Im Booklet lässt sich allerdings etwas schwieriger Blättern als bei Mediabooks gewohnt, da der Buchteil wie in der Universal-Reihe üblich recht stramm gebunden ist. Die Extras wurde nicht gespart, so dass neben dem U-Control Feature von Universal ein Audiokommentar des Regisseurs, zahlreiche Featurettes, Deleted Scenes und eine Einleitung des Regisseurs geboten wird.



Das Bild der Blu-ray zeigt besonders in Nahaufnahmen eine ausgezeichnete Detailzeichnung und Schärfe, die der Film jedoch nicht durchweg halten kann. Im Vergleich zur DVD hat die Blu-ray hier allerdings ordentlich zugelegt. Um die Kindheitserinnerungen Rays optisch im Film abzusetzen, wurden auf Farbfilter zurückgegriffen. Qualitativ stark abfallend sind hingegen eingesetzte Archivaufnahmen, die dem Film zusätzlich Authentizität verleihen sollen und daher auch nicht wirklich stören.

Der deutsche DTS 5.1 Ton lässt die Musikstücke von Ray Charles wunderbar erklingen, muss sich aber zwangsläufig der englischen DTS-HD MA 5.1 Tonspur geschlagen geben. Allerdings klingt der deutsche Ton der Blu-ray deutlich kraftvoller als die Dolby Digital 5.1 Tonspur der DVD.

Ray ist eine sehenswerte Biographie, die viel Musik und viel Drama zu bieten hat und trotz einer Laufzeit von 152 Minuten nie langweilig wird. Der Film ist in jedem Fall eine Sichtung wert und das Collector's Book ist ein wunderschönes Sammlerstück, das ich jedem Fan des Filmes wärmstens ans Herz lege.

Ich hoffe, mein Close Up hat euch gefallen. Schreibt mir gerne einen Kommentar, ich würde mich freuen.

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Western Union - Western Legenden Edition No.22

In meinem heutigen Close Up möchte ich euch einen weiteren Titel aus der Western Legenden Reihe von Koch Media vorstellen. Western Union aus dem Jahr 1941 ist der zweite Western, den der deutsche Regisseur Fritz Lang in den USA inszeniert hat, nachdem er im Jahr 1933 nach der Machtergreifung Hitlers das Land verlassen hat. Der Film ist ebenfalls unter dem deutschen Titel "Überfall der Ogalalla" bekannt.



Vance Shaw ist auf der Flucht. Als sein Pferd lahmt, versucht er einem Mann sein Pferd zu stehlen, bemerkt jedoch, dass er verletzt ist und stellt sich als guter Samariter heraus. Er versorgt ihn und bringt ihn in eine Herberge, in der er versorgt wird. Als seine Wunden verheilt sind, heuert der Ingenieur Edward Creighton im Auftrag der Western Union Männer an, um eine Telegraphenlinie zu errichten. Unter den Männern befindet sich auch sein Retter Shaw und das Greenhorn Richard Blake.

Bei der Arbeit werden die Arbeiter von einer Gruppe Indianern angegegriffen und ein Mann getötet. Shaw verfolgt die Rothäute und entdeckt, dass es eigentlich verkleidete Weiße sind, die das Bauprojekt im Namen der Südstaaten sabotieren. Der Anführer Jack Slade ist ein alter Bekannter von Shaw, den er aus alter Verbundenheit nicht verrät.

Bei einem weiteren echten Indianerüberfall wird der Western Union ihre Pferde gestohlen und Blake erschießt einen der sichtlich betrunkenen Indianer. Es kommt zum Konflikt zwischen dem Unternehmen und dem Stammesführer der Indianer, der gelöst wird indem die Weißen die abergläubigen Ureinwohner austricksen.

Als sich Slade erneut mit Shaw trifft, nimmt er ihn gefangen. Er plant, das Lager der Western Union in Brand zu stecken und will aus Dankbarkeit für seine Verschwiegenheit dafür sorgen, dass er dem Tumult fern bleibt.



Es ist der Klasse des deutschen Regisseurs Fritz Lang zu verdanken, dass Western Union nicht zu einem reinen Lobgesang auf den Siegeszug des amerikanischen Kapitalismus verkommt, um dem Volk in Kriegszeiten Nahrung für ihren Patriotismus zu bieten. Für seine Auftragsarbeit muss Lang zwar einige Kompromisse eingehen, doch wird seine Handschrift besonders in der Fokussierung auf die vielschichtige Figur des Vance Shaw - hervorragend gespielt durch Randolph Scott - sichtbar, der die entscheidene Triebkraft des Filmes darstellt. Hinzu kommt eine fabelhafte und stimmige Inszenierung, die neben einer eher beiläufigen Liebesgeschichte geschickt humorvolle Momente und glaubwürdige Actionsequenzen einstreut, wobei Lang stets die richtige Balance zwischen den Elementen findet. Fritz Langs zweiter Western ist zwar bei weitem kein Meilenstein wie seine Frühwerke "M - Eine Stadt sucht einen Mörder" oder "Metropolis", trotzdem liefert der Regisseur einen sehenswerten Genre Klassiker.

Das Koch Media Collector's Book kommt wie üblich mit einem schönen klassischen Kinoplakat auf dem Cover und hat etwa das Format eines DVD Keep Cases bei halber Breite. Der FSK-Aufkleber lässt sich nach einer Wärmebehandlung schadlos entfernen. Die Western Legenden Edition enthält den Hauptfilm auf Blu-ray sowie ein kurzes Booklet mit ein paar Informationen zum Film und ein paar Bilder. Als weiteres Bonusmaterial wird lediglich eine Bildergalerie mit seltenem Werbematerial geboten.



Das Blu-ray Bild des Klassikers aus dem Jahre 1941 wurde sehr schön restauriert und überzeugt durch eine fast durchgehende knackige Bildschärfe und Detailzeichnung, genauso einem ordentlichen Schwarzwert, der keine Details verschluckt. Die Farben sind satt und kräftig, wirken stellenweise aber etwas unnatürlich, da augenscheinlich versucht wurde, Mängel über einen erhöhten Kontrast auszugleichen. Das Filmkorn ist recht inkonsistent und verleiht dem Bild ein leichtes Flackern, allerdings fällt dieser Effekt in der Regel nur ins Auge, wenn große einfarbige Flächen wie der Himmel über der Prärie gezeigt wird.

Der deutsche DTS-HD MA 2.0 Ton überzeugt durch eine durchgehend klare Sprachverständlichkeit, nur stellenweise ist ein minimales Rauschen herauszuhören. Alternativ steht der englische Originalton zur Verfügung. Untertitel sind leider nicht vorhanden.

Western Union ist ein sehenswerter Klassiker mit einem gelungenen Blu-ray Transfer, für deren Veröffentlichung Koch Media höchstes Lob gebührt. Wer auf eine Blu-ray verzichten kann, kann alternativ auf ein DVD Collector's Book zurückgreifen.

Ich hoffe, ich konnte euch ein wenig für die Western Legenden Reihe begeistern oder euch zumindest diesen Klassiker schmackhaft machen. Schreibt mir gerne einen Kommentar, ich würde mich freuen.

Wir lesen uns.

Halloween (1978)

In meinem heutigen Close Up möchte ich euch mit Halloween im Marketing Film Collector's Book einen echten Horrorklassiker von John Carpenter vorstellen, der es inzwischen zu zahlreichen Fortsetzungen sowie dem obligatorischen Remake gebracht hat.

 

Der sechsjährige Michael Myers tötet an Halloween im Jahr 1963 seine Schwester Judith mit einem Küchenmesser und wird in ein Sanatorium eingeliefert. 15 Jahre nach dem Vorfall kann Myers aus der Nervenheilanstalt am Vorabend von Halloween entkommen und kehrt in seine Heimatstadt Haddonfield zurück. Sein Psychiater Dr. Sam Loomis (Donald Pleasence) ist ihm jedoch dicht auf den Fersen, da er nach jahrelangen Sitzungen nichts als das absolut Böse im jungen Mann sieht, das niemals auf freien Fuß gesetzt werden darf. 

 

In der Kleinstadt verfolgt er die junge Laurie Strode (Jamie Lee Curtis), die deutlich spürt, dass sie von dem maskierten Mann beobachtet wird. Am Halloweenabend arbeitet sie, ebenso wie ihre Freundin Annie Brackett, als Babysitterin. Nachdem Annie ein Date mit ihrem Freund arrangiert, bringt sie ihren Schützling Lindsey Wallace in die Obhut von Laurie, die den kleinen Tommy Doyle im Nachbarhaus hütet. Als sie in ihr Auto steigt, wird sie von Myers stranguliert und getötet. Tommy beobachtet, wie der "Schwarze Mann" das Mädchen ins Haus trägt, doch Laurie nimmt seine Schauergeschichten nicht ernst und schickt die Kinder ins Bett. Inzwischen findet Myers seine nächsten Opfer und Laurie merkt zunehmend, dass etwas nicht stimmt, bis auch sie von Myers angegriffen wird.

 

John Carpenter legte mit Halloween im Jahr 1978 den Grundstein für eine Vielzahl amerikanischer Slasher-Filme und hat eine echte Horrorikone geschaffen. Der Klassiker spielte mit einem knappen Budget von gerade einmal 325.000 US-Dollar sensationelle 47 Millionen Dollar an den amerikanischen Kinokassen ein. Aus heutiger Sicht ist der Film erstaunlich blutleer, daher wurde der Film bereits im Jahr 1998 heruntergestuft und erhielt eine Jugendfreigabe. Carpenter's Inszenierung baut dafür im Vergleich zu modernen Schlachtplatten viel subtiler und mit Geduld eine bedrohliche, sich unaufhaltsam steigernde Horroratmosphäre auf, die den Film deutlich von der üblichen Genre-Kost abhebt und dem Streifen eine unglaublich intensive Atmosphäre verleiht. Halloween ist dabei hervorragend gealtert und überzeugt noch immer vollkommen. Der Film bleibt trotz seiner Klasse aber nicht völlig frei von bekannten Klischees des Genres, von der stolpernden Jungfrau in Nöten bis hin zur konsequenten Entsorgung von Messern und Schusswaffen durch die verängstigte Hauptfigur, um möglichst hilflos der kommenden Gefahr gegenüber zu stehen. Eine nette Randbemerkung ist die Referenz auf den Horrorklassiker "The Thing" aus dem Jahr 1951, dem Carpenter vier Jahre später ein exzellentes Remake spendierte. Für die Schauspielerin Jamie Lee Curtis bedeutete der erfolgreiche Horrorfilm den Durchbruch in Hollywood, legte sie jedoch als "Scream-Queen" lange auf das Genre fest. Erst im Jahre 1983 gelang ihr mit der Komödie "Die Glücksritter" mit Dan Akroyd und Eddie Murphy sich von diesem Image zu lösen.

 

Das Collector's Book von Marketing Film ist einfach gehalten und kommt mit einem ablösbaren FSK Aufkleber. Es enthält ein kleines Booklet und hat in Höhe und Breite etwa das Format eines üblichen Keep Cases. Die Ausstattung der Blu-ray ist ebenfalls übersichtlich und bietet lediglich einen Audiokommentar sowie Trailer und TV-Spots. Eigentlich ist das Sammlerstück nicht der Rede wert, allerdings ist es recht preiswert zu haben und kostet im Grunde nicht mehr als eine herkömmliche Veröffentlichung im Keep Case. Unter diesem Gesichtspunkt ist die Sonderverpackung auf jeden Fall eine Überlegung wert.

 

Das Bild der Blu-ray ist grundsätzlich gut, im Wesentlichen frei von Beschädigungen und Verunreinigungen und überzeugt durch einen ordentlichen Schwarzwert. Echtes High Definition Feeling kommt jedoch nicht auf, da die Schärfe neben starken Momenten leider relativ wechselhaft und teilweise stark verbesserungswürdig ist.

 

Der deutsche Dolby Digital 5.1 Ton ist ebenfalls durchwachsen. Der unglaublich atmosphärische Score, der viel zur Klasse des Filmes beiträgt, klingt exzellent, genau wie sonstige Umgebungsgeräusche. Die Synchronisation bleibt jedoch deutlich hinter diesem Niveau zurück, tönt relativ angestaubt und lässt die nötige Dynamik vermissen. Der tonale Gesamteindruck wirkt daher etwas unharmonisch. Zudem sind keine Untertitel vorhanden.

 

Halloween ist und bleibt ein sehenswerter Klassiker, der nicht nur Genre-Fans unterhalten sollte und daher in jeden Fall einen Blick wert. Der Cineast hat dabei die Wahl zwischen dem vorgestellten Collector's Book sowie mehreren Veröffentlichungen im Keep Case, die sich preislich nicht viel nehmen. Ob sich die unterschiedlichen Veröffentlichungen im Bildmaster unterscheiden, kann ich leider nicht beurteilen. Die vorliegende Blu-ray empfand ich als ausbaufähig aber ordentlich.

 

Ich hoffe, meine Vorstellung dieses Klassikers hat euch gefallen. Schreibt mir gerne einen Kommentar mit eurer Meinung zum Film oder zur Halloween-Reihe, ich würde mich freuen.

 

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Die Nacht des Jägers - Masterpieces of Cinema Collection No.1

Mit diesem Close Up möchte ich euch den ersten Titel der Masterpieces of Cinema Collection von Koch Media vorstellen. Es geht um den Klassiker Die Nacht des Jägers mit Robert Mitchum aus dem Jahr 1955.



Im Gefängnis lernt der psychopathische Wanderprediger Harry Powell den Bankräuber Ben Harper kennen, der bei einem Raub $10.000 erbeutet hat. Die Beute wurde jedoch nie gefunden, da Harper das Geld versteckt hat und er nur seinen Kindern sein Geheimnis anvertraut hat. Nachdem der Mann hingerichtet wurde, macht sich Powell an die trauernde Witwe Willa Harper ran, indem er vorgibt, als Gefängnisprediger gemeinsam mit Ben den letzten Gang gemacht zu haben.

Mit seinen frommen Weisheiten erschleicht er sich das Vertrauen der Dortbewohner und kann Willa überreden, ihn zu heiraten. Er beginnt zunehmend, die Kinder unter Druck zu setzen, sie hüllen sich jedoch in Schweigen, wie sie es ihrem Vater geschworen haben. Als Willa Zweifel an der Redlichkeit Powells kommen, tötet er sie und lässt ihre Leiche samt ihres Wagens im Fluss verschwinden. Im Dorf mimt er den gehörnten Ehemann und behauptet, seine Frau hätte ihn für einen anderen Mann verlassen. Powell ängstigt die Kinder indessen weiter und schafft es letztlich, John und Pearl ihr Geheimnis zu entlocken. Das geraubte Geld befindet sich in Pearls Puppe. Doch bevor der Mann die Beute an sich reißen kann, können die Kinder entkommen und flüchten in einem Boot über den Fluß. Aber Powell gibt nicht auf und verfolgt sie auf einem Pferd.


Den Fluß hinab werden die Kinder von Mrs. Cooper aufgenommen, die sich um obdachlose Kinder kümmert. Als Powell die Kinder aus ihrer Obhut holen will, wird er von Mrs. Cooper vertrieben, da sie dem falschen Prediger keinen Glauben schenkt. Die ganze Nacht verteidigt sie das Haus gegen den Mann, der vor ihrem Garten lauert und erwischt ihn schließlich mit der Flinte. Er flieht in die Scheune und wird am nächsten Morgen von der Polizei eingesammelt. Vor Gericht wird der brutale Frauenmörder zum Tode verurteilt und die Kinder werden von Mrs. Cooper adoptiert.



"Vom deutschen Expressionismus beeinflußt, arbeitet der Film mit suggestiven Licht- und Toneffekten und erzeugt so eine irreale, beklemmende, manchmal schockierende Atmosphäre. Laughton bezeichnete seine einzige Regiearbeit als albtraumhaftes Märchen."
Lexikon des internationalen Films

Die Nacht des Jägers hat mich durch seine spannende Inszenierung nachhaltig beeindruckt, war seiner Zeit aber weit voraus und fand beim Kinopublikum keinen großen Anklang. Berühmtestes Motiv des Filmes sind die tätowierten Finger von Harry Powell, auf denen die Worte LOVE und HATE geschrieben stehen und mit denen der wahnsinnige Mörder in einer Filmszene den Kampf zwischen Gut und Böse bildlich darstellt. Das exzellente Schauspiel von Robert Mitchum trägt fraglos zur hohen Klasse des Filmes bei, wobei ich die Leistung der restlichen Cast nicht schmälern möchte. Regisseur Charles Laughton hat mit seinem expressionistischen Thriller ein atmosphärisches Meisterwerk geschaffen. Vor allem die Szene, in der Powell nachts im Vorgarten von Mrs. Cooper auf die Kinder lauert und die Hyme "Leaning on the Everlasting Arms" singt und die total konträr zur berohlichen Stimmung steht, hat mich in ihrer künstlerischen Genialität regelrecht ergriffen. Gänsehaut garantiert. Der Film macht der Bezeichnung Masterpieces of Cinema alle Ehre.

What a fellowship, what a joy divine,
Leaning on the everlasting arms;
What a blessedness, what a peace is mine,
Leaning on the everlasting arms.

Leaning on Jesus, leaning on Jesus, safe and secure from all alarms;
Leaning on Jesus, leaning on Jesus, leaning on the everlasting arms.




Die Aufmachung der Masterpieces of Cinema Collection von Koch Media hat mich gerade in Bezug auf den günstigen Preis sehr positiv überrascht. Sie enthält Die Nacht des Jägers auf DVD und Blu-ray sowie ein kleines informatives Booklet. Die Discs befinden sich übereinander in einem aufklappbaren Tray, gleichzeitig verleiht die Dicke des Plastik-Inlays dem Sammlerstück ausreichend Stabilität und wirken dadurch deutlich hochwertiger verarbeitet als beispielsweise die Western Legenden Editionen von Koch Media. Das FSK Logo befindet sich wie beim Label üblich als Aufkleber auf dem Cover. Nach einer Wärmebehandlung lässt sich dieses jedoch schadlos entfernen. Das Bonusmaterial enthält eine sehr sehenswerte 14 Minuten lange Featurette zum Film, eine geschnittene Szene, eine Bildergalerie und den Originaltrailer.

Das schwarz-weiße Bild des Klassikers wurde schön restauriert, ist klar, detaillreich, scharf und überzeugt mit einem guten Schwarzwert, auch wenn die Bildqualität insgesamt leicht schwankt. Nach Bildvergleichen ist das Master der US Criterion Collection jedoch noch etwas gelungener.

Der deutsche DTS-HD MA 2.0 Zweikanal-Monoton klingt eher wechselhaft, an einigen Stellen sogar blechern, zudem fehlt es dem Ton stark an Dynamik. Weiter entfernt stehende Personen klingen beispielsweise so, als wäre der Synchronsprecher einfach einen Schritt vom Mikrofon zurückgetreten. Wenn man das Alter des Filmes berücksichtigt, ist der deutsche Ton jedoch akzeptabel, wenngleich der englische Originalton deutlich klarer klingt. Zudem sind deutsche und englische Untertitel enthalten.



Ich werde nicht müde, zu betonen, dass Die Nacht des Jägers ein Meisterwerk des Kinos ist und noch heute hervorragend funktioniert. Ich kann nur jedem, der etwas aufgeschlossen gegenüber Filmen ist, diese Perle in dieser schönen Veröffentlichung dringend ans Herz zu legen.

Ich hoffe, mein Close Up hat euch gefallen und euch vielleicht neugierig auf diesen Klassiker gemacht. Hinterlasst mir gerne einen Kommentar, ich würde mich freuen.

Wir lesen uns.

 
 
 

Watched List 06/2013

4. Juli 2013
Watched List 06/2013

Der Monat Juni war wieder vollgepackt mit Blu-ray Einkäufen, jedoch habe ich es auch geschafft, einige Titel in meiner Sammlung zu sichten. Zugegebenermaßen war es dabei durchaus hilfreich, dass ich insgesamt zwei Wochen Urlaub hatte.
 
Titel Story Bild Ton Extras
John dies at the End (Mediabook) 7 / 10 10 / 10 10 / 10 8 / 10
Cloud Atlas 8 / 10   9 / 10   9 / 10 3 / 10
Snow White and the Huntsman (Kinofassung) 5 / 10   9 / 10   9 / 10 6 / 10
Chronicle - Wozu bist du fähig? (Kinofassung) 6 / 10   8 / 10   8 / 10 3 / 10
The Descendants 8 / 10   8 / 10   8 / 10 8 / 10
Herrin der toten Stadt (Western Legenden Edition) 9 / 10   7 / 10   4 / 10 3 / 10
Quantez, die tote Stadt (Western Legenden Edition) 4 / 10   7 / 10   5 / 10 2 / 10
Saboteure (Hitchcock Masterpiece Collection) 7 / 10   7 / 10   5 / 10 5 / 10
McBain (Mediabook) 9 / 10   8 / 10   7 / 10 7 / 10
Reiter ohne Gnade (Western Legenden Edition) 7 / 10   8 / 10   5 / 10 3 / 10
Moonrise Kingdom 8 / 10   7 / 10   8 / 10 9 / 10
Drei Rivalen (Western Legenden Edition) 8 / 10   9 / 10   6 / 10 3 / 10
Largo Winch 2 (2-Disc Special Edition) 7 / 10   7 / 10   8 / 10 7 / 10
Dellamorte Dellamore (Mediabook) 8 / 10   7 / 10   5 / 10 4 / 10
Total Recall (2012) (Kinofassung) 6 / 10   9 / 10   9 / 10 8 / 10
Der Gehetzte der Sierra Madre (Mediabook) 8 / 10   8 / 10   4 / 10 7 / 10
Geschichten aus der Gruft (1972) (Mediabook) 7 / 10   8 / 10   6 / 10 3 / 10
Der New York Ripper (Mediabook) 9 / 10   7 / 10   4 / 10 5 / 10
Männerherzen und die ganz, ganz große Liebe 5 / 10   8 / 10   8 / 10 8 / 10
Midnight Meat Train (Mediabook) 8 / 10   9 / 10 10 / 10 8 / 10
Dein Weg 8 / 10   6 / 10   8 / 10 5 / 10
Kochen ist Chefsache 6 / 10   9 / 10   7 / 10 5 / 10
Die Nacht des Jägers (Masterpieces of Cinema) 9 / 10   7 / 10   3 / 10 5 / 10
Der Dieb von Bagdad 8 / 10   7 / 10   2 / 10 5 / 10
 
Mit insgesamt 24 Sichtungen in diesem Monat habe ich wirklich einiges geschafft, auch wenn dem immer noch unglaublich 37 Neuanschaffungen entgegen stehen, so dass sich meine To-Do-Liste trotzdem verlängert hat. Streng genommen habe ich zwar ebenfalls zwei weitere Serien begonnen, da dort jedoch noch einige Episoden ausstehen, habe ich diese nicht in meiner Liste aufgenommen.

Zu den von mir gesichteten Collector's Books und Mediabooks habe ich natürlich bereits zum größten Teil Close Up Blogs verfasst, auch wenn ich noch ein paar ausstehende Positionen auf meiner Liste habe. Beispielsweise habe ich aus der Western Legenden Reihe von Koch Media einige Titel besprochen, wobei die Blogs teilweise doch nicht allzu viele Leser gefunden haben. Vielleicht mag es am Western Genre liegen, ich rate jedoch, urteilt nicht voreilig über diese Klassiker und lest bei Interesse rein.


Aber natürlich habe ich euch auch klassische Mediabooks vorgestellt, wobei ich wieder einige Blogs wegen einer Indizierung in Deutschland altersbeschränken musste. Falls ihr ein Close Up verpasst habt, könnt ihr gerne auf einen der nachfolgenden Links klicken.

Ich freue mich über jeden Leser, den ich für meine Blog gewinnen kann.



Bei meinen Highlights im Monat Juni handelt es sich dieses Mal hauptsächlich um Filme, die ich als Collector's Book oder Mediabook besitze und daher etweder bereits für euch besprochen habe oder an anderer Stelle noch besprechen werde. Die größte Faszination übte dabei der Film Die Nacht des Jägers aus dem Jahre 1955 auf mich aus, der als erster Film in der Masterpieces of Cinema Collection von Koch Media erschienen ist. Ich will an dieser Stelle meinem kommenden Blog nicht vorgreifen, möchte euch den Film jedoch dringend ans Herz legen.

Ein weiterer Filmgenuss in diesem Monat war das Epos Cloud Atlas, das sich über mehrere Zeitalter erstreckt und in kleinen und großen Dingen zeigt, wie unser Handeln uns über Jahrhunderte
verbindet. Um diese Verbindung zu verstärken, schlüpfen die gleichen Schauspieler in unterschiedlichen Zeitebenen immer wieder in andere Rollen. Die parallel erzählten Geschichten hängen nur sehr lose miteinander zusammen, alle vereinen jedoch als zentrales Thema den Kampf und die Aufopferung für die Wahrheit. Durch seine Länge und die Sprünge zwischen den verschiedenen Zeitebenen fordert der Film allerdings ein wenig Durchhaltevermögen und die volle Aufmerksamkeit des Zuschauers. Die Blu-ray ist exzellent und bietet ein erstklassiges High Definition Filmerlebnis in Bild und Ton. Das Bonusmaterial wurde hingegen sträflich vernachlässigt und wird dem Film in keiner Form gerecht. Der Film ist uneingeschränkt empfehlenswert.

Ein echter Flop war hingegen Snow White and the Huntsman, von dem ich eindeutig mehr erwartet habe. Es ist mir völlig umbegreiflich, wie man aus einer solch ikonischen Vorlage einen so belanglosen und ermüdenden Film machen kann. Die Geschichte bietet schlicht gar nichts und verpasst es, das Potential des Mythos auszuschöpfen. Völlig beiläufig wird die vergiftete Snow White aus dem Todesschlaf gerissen, ohne überhaupt zu erklären, was gerade so lieblos abgehandelt wird. Kristen Stewart, bekannt aus den Twilight-Filmen, ist sichtlich überfordert und kann es nicht lassen, pausenlos mit offenen Mund in die Kamera zu glotzen. Ich vermute, sie versucht Sinnlichkeit auszudrücken, jedoch wirkt sie einfach nur lächerlich. Chris Hemsworth, bekannt als Thor, mimt einen sympathischen Huntsman und Charlize Theron, die als böse Königin eigentlich traditionell neben Snow White erblassen sollte, stellt mit ihrer Präsenz Schneewittchen mit Leichtigkeit in den Schatten, retten können ihre soliden Leistungen das schwache Drehbuch allerdings nicht. Der Fantasy-Streifen hat durchaus ein paar Momente, wie die überaus gelungenen Halluzinationen ausgelöst durch die Morchelgase, das reicht nur leider nicht, um diesem Film irgendeine Rechtfertigung zu verleihen. Die Blu-ray ist technisch auf dem Stand der Zeit und bietet sehr gute Werte für Bild und Ton. Es wird einiges an Bonusmaterial geboten, auf Grund der Belanglosigkeit des Filmes halte ich es jedoch für genauso wertlos. Dieser Film muss wirklich in keinem Regal stehen, wer es sich dennoch nicht verkneifen kann, erhält zumindest technisch eine tadellose Blu-ray.

Ein weiteres kleines Highlight ist der Märchenklassiker Der Dieb von Bagdad aus dem Jahr 1940, der für seine Zeit ungewöhnlich viele, wirklich gut gemachte Effektaufnahmen bietet und gleichzeitig echte Pionierarbeit zeigt, da es sich um den ersten Farbfilm handelt, der Blue Screen Aufnahmen verwendet hat. In der Geschichte aus tausendundeiner Nacht geht es um König Ahmed von Bagdad, der durch den Verrat seines Großwesirs Jaffar i
m Kerker landet. Der Dieb Abu verhilft ihm zur Flucht nach Basra, wo er sich in die hübsche Prinzessin verliebt. Als Jaffar um die Hand der Prinzessin anhält, erkennt er seinen alten Herr und lässt ihn durch einen Flucht erblinden. Abu verwandelt er in einen Hund. Doch ihre Reise ist noch nicht zu Ende. Neben den tollen Effekten bietet der Film zudem eine außerordentlich gute Ausstattung mit riesigen Sets und tollen Kostümen. Das Bild der Blu-ray wurde schön restauriert und zeigt kräftige Farben und eine überraschend gute Schärfe. In den Effektaufnahmen schwankt die Bildqualität natürlich, das ist einem Film dieses Jahrganges jedoch nachzusehen. Am verlustfreien Monoton hat der Zahn der Zeit dagegen stark genagt, so dass er doch ziemlich verrauscht und teilweise blechern klingt. Der Ton klingt eher zweckmäßig. Die Ausstattung ist recht gut und bietet eine umfangreiche Dokumentation sowie einen wirklich interessanten Audiokommentar. Für Fans von Klassikern ist der Film eine echte Empfehlung, für die breite Masse ist er heute aber wohl eher nicht geeignet.

Ich hoffe, meine kleine Review-Sammlung hat euch gefallen. Wenn ihr Fragen zu einem anderen der aufgelisteten Filme habt, dann stellt diese gerne in den Kommentaren oder schreibt mir eine Nachricht. Zudem könnt ihr in den BD-Bewertungen in meinem Profil meine Meinung noch einmal nachlesen.

Wir lesen uns.

Bildquellen: www.bluray-disc.de
Geschichten aus der Gruft (1972)

In meinem heutigen Close Up möchte ich euch den Horror-Klassiker Geschichten aus der Gruft aus dem Jahr 1972 im Anolis Mediabook vorstellen, bei dem es sich um die erste Verfilmung der beliebten gleichnamigen Comic-Reihe handelt. Das Mediabook ist auf 1.500 Exemplare limitiert.



Während der Besichtigung antiker Katakomben verirren sich fünf Menschen und werden in einer Gruft eingesperrt. Der Gruftwächter bittet die Gruppe Platz zu nehmen und gewährt ihnen einen Blick in ihre Zukunft, der stets mit ihrem grauenvollen Tod endet. Die fünf Geschichten werden dem Zuschauer nacheinander präsentiert.

Heilige Nacht, blutige Nacht handelt von Joanne, gespielt von Joan Collins, die ihren Mann am Weihnachtsabend erschlägt, um sich die Versicherungssumme seiner Lebensversicherung zu erschleichen. Nach seinem Tod beseitigt sie alle Spuren des Verbrechens und lässt es so aussehen, als wäre ihr Ehemann die Kellertreppe hinabgestürzt. Währenddessen schleicht ein Wahnsinniger im Weihnachtsmannkostüm um das Haus, Joanne schafft es jedoch, die Fensterläden zu verriegeln. Nachdem sie sich sicher glaubt, erzählt ihr ihre Tochter aufgeregt, dass sie den Weihnachtsmann ins Haus gelassen hätte. Im nächsten Moment stürzt sich der Verrückte auf die Frau.



Spiegelbild des Todes handelt von einem Mann, der seiner Frau erzählt, er fahre auf Geschäftsreise, eigentlich plant er jedoch, seine Frau und seine Kinder für eine jüngere Frau zu verlassen. Als er mit seiner Geliebten einen Autounfall erleidet, erwacht er benommen, von seiner Affäre fehlt jede Spur. Jeden, den er um Hilfe bittet, flieht in Panik. Bei der jungen Frau angekommen, erschrickt sie und erzählt ihm, sie dachte, er wäre vor einem Jahr bei dem Unfall ums Leben gekommen. Sein Spiegelbild verrät ihm, dass er eigentlich eine lebende Leiche ist, wacht erschrocken von diesem Traum auf und sitzt erneut im Wagen mit seiner Geliebten, der kurz vor dem besagten Unfall steht.

Poetische Gerechtigkeit erzählt die Geschichte von Arthur Edward Grimsdyke, gespielt von Peter Cushing, einem armen, alten und verwitweten Mann, der nur noch seine Hunde hat und sich liebevoll um die Kinder der Nachbarschaft kümmert. Den reichen Nachbarn ist der Mann jedoch ein Dorn im Auge, da sein einfaches Domizil den Wert ihrer Grundstücke mindert. Da Grimsdyke nicht verkaufen will, versuche sie, ihm jede Freude am Leben zu nehmen. Als erstes verwüsten sie die preisgekrönten Rosen eines Nachbarn und hängen den Hunden des Alten die Schuld dafür an. Da der Mann seine Hundesteuer nicht bezahlen kann, lassen sie seine einzigen Freunde vom Tierfänger abholen. Als nächstes verleumden sie Grimsdyke in der Nachbarschaft, stellen ihn als anrüchigen Perversen da, weshalb die Familien ihren Kindern verbieten, den geliebten alten Mann weiter zu besuchen. Den Rest geben sie Grimsdyke, indem sie dem einsamen Mann kurz vor dem Valentinstag mit grausamen Valentinsgrüßen überhäufen. Des Lebens nicht mehr froh nimmt sich der Mann das Leben. Ein Jahr später kehrt Grimsdyke jedoch aus seinem Grab zurück und entreißt seinem herzlosen Peiniger das Herz aus der Brust.



Drei Wünsche basiert auf der Geschichte von der verfluchten Affenhand, die vor allem durch die Episode "Treehouse of Horror II" von den Simpsons bekannt sein sollte. Ein reicher Geschäftsmann steht vor dem finanziellen Ruin. Glücklicherweise haben sie in der ganzen Welt Antiquitäten gesammelt und seine Frau erinnert sich, dass eine alte chinesische Statue in ihrem Besitz ist, die angeblich drei Wünsche erfüllen soll. Ihr Mann warnt sie jedoch, dass man seine Wünsche sehr genau formulieren soll, da man ansonsten nicht umbedingt das erhalt, was man eigentlich haben will. Da seine Frau die Legende um die Statue sowieso nicht recht ernst nimmt, wünscht sie sich ein Ende ihrer finanziellen Sorgen. Als ihr Mann zu einem Termin in die Stadt aufbricht, erleidet er einen schweren Unfall und verstirbt. Durch die abgeschlossene Lebensversicherung ist seine Frau finanziell auf dem grünen Zweig, erkennt aber, dass ihr Wunsch den Tod ihres Mannes zu verantworten hat. Mit ihrem zweiten Wunsch wünscht sie sich ihren Mann so zurück, wie er vor seinem Unfall gewesen ist. Eine Gruppe Sargträger bringt darauf den Leichnam ihres Mann in ihr Haus. Er war an einem Herzinfarkt gestorben und daher bereits vor seinem Unfall tot. Um ein letztes Mal alles richtig zu machen, wünscht sie sich, dass ihr Mann wieder zum Leben erwacht und nie wieder sterben kann. Kurz darauf erwacht er zum Leben und schreit vor Schmerz. Nach seinem Tod wurde sein Blut mit Konservierungsmittel ausgetauscht, welches im nun brennende Qualen verursacht. Um ihn zu erlösen, versucht sie ihren Mann mit einem Schürhaken zu erschlagen, bis die Gedärme aus seinem Bauch quillen, doch der leidende Mann kann leider nicht sterben.



Scharfer Durchgang handelt von einem Mann, der die Leitung eines Blindenheims übernimmt. Um sich die größten Annehmlichkeiten zu verschaffen, spart er bei den blinden Menschen beim Essen, bei der Ausstattung der Räumlichkeiten und bei der Heizung. Eines Nachts stirbt ein Bewohner vor Kälte, was der Anstaltsleiter ungerührt zur Kenntnis nimmt und das Fass bei den blinden Männer zum Überlaufen bringt. Zuerst sperren sie den Hund des Leiters in den Keller, locken ihn ebenfalls dorthin und sperren ihn ebenfalls ein. Beide hungern Tage lang, während die Blinden eine Holzkonstruktion errichten, die beide Räume miteinander verbinden. Letztlich öffnen sie die Türen und lassen den ausgehungerten Hund sein verhasstes Herrchen verspeisen.



Um den fünf Menschen ihre grausamen Schicksale zu ersparen, schickt der mysteriöse Gruftwächter seine Besucher direkt in den Tod.

Geschichten aus Gruft ist ein toller Horrorklassiker, der noch immer durch eine gute Atmosphäre überzeugen kann, in Deuschland inzwischen allerdings sogar ab 12 Jahren freigegeben wurde. In meinen Augen eine etwas zu niedrige Freigabe, da die Bilder doch etwas zu grausam und die Atmosphäre etwas zu düster für Kinder diesen jungen Alters sind. Bis auf die zweite Episode (Spiegelbild des Todes) hat mich wirklich jede Geschichte gefesselt und überzeugt. Den glänzendsten Auftritt liefert jedoch Peter Cushing in der dritten Episode (Poetische Gerechtigkeit) ab, der es als einziger wirklich schafft, echte Sympathien aufzubauen und das Ende umso grausamer wirken zu lassen. Die Effekte sind prinzipiell gut gemacht, auch wenn man für die Darstellung von Gedärmen einfach zur nächsten Fleischtheke gerannt ist, vor allem das Zombie Make-Up für Cushing's Grimsdyke ist hervorragend.



Das Anolis Mediabook gefällt mir mit seinem klassischen Motiv und der Leder-Optik sehr gut. Es hat das von mir bevorzugte Fomat und enthält neben der DVD und Blu-ray mit dem Hauptfilm sowie den Bonusmaterial ein umfangreiches und interessantes Booklet. Die Sonderausstattung ist relativ übersichtlich und bietet einen Audiokommentar von Mick Garris, eine Filmographie der Produktionsfirma, Bildergalerien und Trailer.

Der Bildtransfer der Blu-ray hat mir wirklich gut gefallen und zeigt auch in Nachtaufnahmen keine Schwächen. Das Bild zeigt eine angenehme Schärfe und auch kleinere Details in den Gesichtern der Darsteller werden sichtbar, wenn gleich er natürlich nicht mit extrem scharfen Produktionen dieser Tage mithalten kann.

Der deutsche DTS-HD MA 2.0 Ton macht seine Arbeit ordentlich und zeigt im Rahmen seiner Möglichkeiten keine Schwächen. Zudem sind deutsche Untertitel enthalten.



Geschichten aus der Gruft ist ein schöner Horrorklassiker, der bis heute nichts von seiner gruseligen Atmosphäre eingebüßt hat, natürlich aber auch nichts mit modernen Schockern gemein hat. Fans des Filmes, von Klassikern oder des Genres sollten meiner Meinung nach umbedingt einmal einen Blick auf diesen Film werfen.

Ich hoffe, meine Vorstellung hat euch gefallen. Schreibt mir gerne einen Kommentar, ich würde mich sehr freuen.

Wir lesen uns.

Der Gehetzte der Sierra Madre

In diesem Monat habe ich mich verstärkt auf die Western in meiner Sammlung gestürzt, daher möchte ich euch heute den Italowestern Der Gehetzte der Sierra Madre im Explosive Media Mediabook vorstellen.



Der reiche texanische Geschäftsmann Brokston überzeugt den berühmten Kopfgeldjäger Jonathan Corbett, für den Senat zu kandidieren und sichert ihm seine finanzielle Unterstützung zu. Bei einer Wahlkampfveranstaltung in Brokstons Villa erfährt Corbett, dass der Mexikaner Cuchillo Sanchez ein 12-jähriges Mädchen vergewaltigt und ermordet haben soll und Brokston drängt ihn, sich dieses prestigeträchtigen Falls anzunehmen und den Mann vor Gericht zu stellen.

Der gewitzte Cuchillo denkt indessen nicht daran, sich verhaften zu lassen, trickst Corbett immer wieder aus und entkommt über die mexikanische Grenze. Der Kopfgeldjäger lässt sich jedoch nicht von Landesgrenzen aufhalten, muss aber bald feststellen, dass die Mexikaner eher zu einem Einheimischen als zu einem Gringo halten. Corbett kommen schließlich immer mehr Zweifel an der Schuld des flüchtigen Mexikaners, bis er letztlich erfährt, dass eigentlich Brokstons Sohn Chet im Vollrausch das Verbrechen verübt hat. In den Bergen der Sierra Madre kommt es zum Showdown zwischen Corbet, Cuchillo und den Männern Brokstons.



Der Gehetzte der Sierra Madre aus dem Jahr 1966 mit Lee van Cleef und Tomás Milián ist ein gelungener politischer und gesellschaftskritischer Italowestern. Die Hauptdarsteller ergänzen sich als Gegenpole exzellent und verleihen dem rauen Western gleichzeitig eine humorvolle Leichtigkeit. Lee van Cleef ist als knallharter Kopfgeldjäger mit Gewissen hervorragend besetzt, Tomás Milián spielt als verängstiger Überlebenskünstler mit einem Augenzwinkern mit ihm auf Augenhöhe. Nicht ohne Grund wird der Film von Regisseur Sergio Sollima oft in einem Atemzug mit den berühmten Western von Sergio Leone genannt.

Das Mediabook von Explosive Media gefällt mir vor allem wegen des gewählten Retro-Motives sehr gut. Das Format entspricht in etwa dem eines regulären DVD Keep Cases. Das Sammlerstück enthält den Film auf DVD und Blu-ray sowie eine Bonus-DVD mit weiteren Extras. Das Booklet ist sehr umfangreich, reich bebildert, ordnet den Streifen filmhistorisch ein und bespricht ihn. Die Bonus-DVD umfasst eine Dokumentation über den Film, diverse Trailer und Vorspänne, ein Lee van Cleef Western-Trailer-Reel, Fotogalerien und den Soundtrack des Filmes. Die Ausstattung ist gut, ich hätte es allerdings bevorzugt, wenn der Soundtrack auf einer separaten Audio-CD enthalten gewesen werde.



Das Bild ist trotz einiger kleiner Schwankungen in der Qualität grundsätzlich hervorragend remastered worden. Größtenteils bietet der Film eine knackige Schärfe, eine schöne Detailzeichnung und satte Farben, gelegentlich wirken Einstellungen aber auch etwas verwaschen. Allerdings musste für die vorliegenden ungeschnittene Fassung zusätzlich Bildmaterial aus einer alternativen schlechter erhaltenen Filmfassung verwendet werden.

Die Blu-ray enthält zudem zwei unterschiedliche deutsche Synchronfassung. Die deutsche Originalsynchronisation klingt stark verrauscht, zudem enthält sie einige unsynchronisierte Passagen, die im italienischen Originalton mit deutschen Untertiteln erklingen. Die Neusynchronisation klingt deutlich klarer und natürlicher und trifft den Ton des Filmes stellenweise überraschend gut, teilweise klingt sie jedoch auch weniger gelungen. Doch auch die Neusynchronisation enthält zwei minimale Passagen ohne deutsche Synchronisation. Zudem werden deutsche und englische Untertitel für den Film angeboten.



Der Gehetzte der Sierra Madre ist ein sehenswerter Italowestern auf einer guten Blu-ray und ist für Fans des Genres eine echte Empfehlung. Explosive Media hat zudem weitere interessante Italowestern veröffentlicht, hat diesen nur leider kein Mediabook spendiert.

Ich hoffe, meine Vorstellung hat euch gefallen. Schreibt mir gerne einen Kommentar, ich würde mich freuen.

Wir lesen uns.

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