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[15 Dublonen] Kleine Review-Sammlung #54
22. Mai 2015Hier wieder mal eine kleine Review-Sammlung zu den DVDs, die neulich durch das Heimkino gelaufen sind.
Da sich meine Anzahl an ungesehenen DVDs in letzter Zeit dramatisch reduziert hat, werden es wohl zukünftig größtenteils Leih-DVDs aus der Videothek sein.
Ansonsten, falls mich doch mal wieder die Lust packen sollte, einer meiner Lieblings-DVDs aus dem Schrank zu holen, werdet ihr an dieser Stelle davon erfahren.
Als leidenschaftlicher DVD-Sammler finden sich nämlich noch viele schöne Scheibchen in meinem Schrank: Spezial-Editionen, mit oder ohne schöne Verpackung, oder auch DVDs, die bisher noch nicht auf BluRay erschienen sind (oder es vielleicht auch nie werden).
Und zu diesen Filmen/Scheibchen will ich ein bisschen was erzählen.
Achtung, kann Spuren von Spoilern enthalten!
I) Persepolis (aus der Videothek ausgeliehen)
Der Film:
Ein Animationsfilm mit iranischen Wurzeln? Ein Film, der aus der Sicht eines Mädchens, einer jungen Teenagerin, einer erwachsenen Frau die politische und kulturelle Lage der letzten Jahrzehnte zeigt? Klingt spannend, der muss mal gesichtet werden.
Und schwupp war es soweit, der Film durfte aus der Videothek mitkommen. Die Erwartungen wurden nicht enttäuscht, eher sogar überflügelt. In faszinierend animierten Bildern erlebt der Zuschauer das Heranwachsen des Mädchens Marjane in einem recht fortschrittlichen Land, das nach dem Sturz des Schahs eine stark islamische Richtung einschlägt. Die Konsequenzen für Marjane und ihre Familie werden aus der Sicht des Mädchens berichtet. Als Marjane zur jungen Frau wird beschließt ihre Familie, sie zum Schutz vor den irakischen Bomben nach Wien zu schicken. Auch diese Lebensjahre lässt der Film nicht aus und berichtet von weiteren Stationen im Leben Marjanes, von ihrer Rückkehr in den Iran, von ihren dortigen Erlebnissen.
Die grafische Gestaltung ist sehr gut gelungen und bedient sich hin und wieder ganz interessanter Effekte. Die Geschichte ist spannend erzählt und lässt die Zeit verfliegen. Auch der historisch-geschichtliche Teil der Erzählung erfüllt ihren Zweck herausragend - für viele westliche Zuschauer (und da schließe ich mich ein) ist die Geschichte ein Augenöffner für die kulturelle und politische Entwicklung im Iran.
Persepolis ist eine kleine Perle, der man durchaus eine Chance geben sollte.
3,5/5 Punkte
Das Bild: 4/5 Punkte
Der Ton: 3/5 Punkte
Die Extras:
Keine Zeit für Extras.
==/5 Punkte
Und BluRay?
Bisher nur als UK-Import ohne deutschen Ton auf BluRay erschienen.
Zusätzlicher Lesestoff: Review von Tsungam
II) A Single Man (aus der Videothek ausgeliehen)
Der Film:
Nur eine Handvoll Darsteller spielen bei A Single Man mit, was den ganzen Film fast schon wie ein Kammerspiel wirken lässt. Wir lernen einen College-Professor kennen, der in den 60er Jahren fast schon apathisch durch seinen Alltag manövriert. Den Grund hierfür erfahren wir nach kurzer Zeit ebenfalls: der Professor ist eigentlich schwul, hält dies aber geheim. Er hatte eine lange Partnerschaft doch vor Kurzem kam sein Partner bei einem Autounfall ums Leben. Dies erschüttert ihn zutiefst und nun, nach einigen Monaten, sieht er seinen einzigen Ausweg im Selbstmord. Wir erleben seine Vorbereitungen auf diesen letzten Akt, das Aufräumen des Arbeitsplatzes, das Zurechtlegen aller notwendigen Papiere bei sich zu Hause, die Planungen zu seiner Erschießung. Alle Ereignisse spielen sich innerhalb eines Tages ab, doch dann entwickelt sich der Tag anders als gedacht...
Die Erzählung fließt sanft vor sich hin und legt die Geschichte mitsamt ihrer Rückblenden so zurecht, dass der Zuschauer sich selber die Ereignisse zusammen reimen muss. Hin und wieder wird auch etwas erklärt, aber im Großen und Ganzen darf sich der Zuschauer den Film selber erarbeiten. Gegen Ende nimmt die Erzählung nochmal Fahrt auf, um dann sehr dramatisch zu enden.
Das Schauspiel der Darsteller ist herausragend, allen voran Colin Firth und Julianne Moore. Alleine diese beiden rechtfertigen schon fast, den Film anzuschauen. Für Fans von langsamen Dramen ist A Single Man Pflichtlektüre, Action- und Thriller-Fans werden dem Streifen nichts abgewinnen können. Ich fand ihn gut bis sehr gut, muss ihn jetzt kein zweites Mal sehen, habe die Sichtung aber keinesfalls bereut.
3,5/5 Punkte
Das Bild: 3,5/5 Punkte
Der Ton: 3/5 Punkte
Die Extras:
Keine Zeit für Extras.
==/5 Punkte
Und BluRay?
Der Film ist auf BluRay erhältlich.
III) Der Sternwanderer (aus der Videothek ausgeliehen)
Der Film:
Titelbild und grobe Inhaltsbeschreibung weisen Der Sternwanderer als eine typische Fantasy-Verfilmung aus, die in der Bugwelle der Herr der Ringe- und Harry Potter-Filme realisiert wurde. Das so etwas schief gehen kann hat vor einiger Zeit Der Goldene Kompass bewiesen. Sollte ich mir da wirklich auch Der Sternwanderer anschauen? Na gut, warum nicht, kann ja nur besser werden...
Und es wurde besser! Der Film hat mich sehr positiv überascht, es wird keine klinisch reine Fantasy geboten, sondern eine urige Erzählung mit vielen markanten Charakteren, welche die Geschichte mit viel Spannung, Action, Witz und natürlich Fantasy stürmisch voran treiben. Besonders hervorzuheben sind die sehr guten schauspielerischen Leistungen von Michelle Pfeiffer und Mark Strong, auch die "jungen Wilden" Claire Danes und Charlie Cox können sehr überzeugen. Robert de Niro spielt gut aber... anders, ungewohnt, ... aber gut. ;)
Die warme Erzählung wird sehr gut unterstützt durch tolle Kulissen und Lokationen, aber auch durch sehr gute CGI-Effekte. Das spannende Niveau bleibt bis zum Schluss, der im Vergleich zu Der Goldene Kompass auch tatsächlicher einer ist. Und so ist Der Sternwanderer kein billiger Fantasy-Film, sondern eine schönes Positiv-Beispiel für einen familienfreundlichen Film, der für einen sehr schönen Abend Unterhaltung sorgen kann. Aufgrund all dieser Attribute ist Der Sternwanderer verdient der TopTipp dieser Review-Sammlung.
4/5 Punkte
Das Bild: 4/5 Punkte
Der Ton: 4/5 Punkte
Die Extras:
Keine Zeit für Extras.
==/5 Punkte
Und BluRay?
Der Film ist als Amaray und als Steelbook auf BluRay erhältlich.
Zusätzlicher Lesestoff: Review der HD-DVD von djstandards
IV) Team America - World Police (aus der Videothek ausgeliehen)
Der Film:
Lust auf was Derbes? Zotiges? Unanständiges? Unverfrohrenes? Auf Sachen, die man sonst nicht zeigen kann, weil es zu viel Gegenwind geben würde? Also dann, lass die Puppen sprechen.
Trey Parker und Matt Stone, die beiden Macher hinter South Park, wollten sich Anno 2004 mal an was Anderem versuchen. Und so erzählen die beiden in Team America eine wilde Geschichte über Amerikas Rolle als Weltpolizei, über den Krieg gegen Terror, über Kim Jong-il und über die überhebliche Art verschiedener Hollywood-Schauspieler. Das alles wird erzählt mit... Marionetten. Wer jetzt aber an einen wackelnden und zuckenden Jim Knopf denkt, der liegt komplett daneben: Diese Marionetten sind hochkompliziert, können verschiedene Bewegungen ausführen und haben sogar eine Mimik.
Mal von den technischen Aspekten abgesehen ist der gesamte Film einfach nur rotzfrech. Geschickt nimmt er die Pop- und Filmkultur sowie die Politik auf die Schippe, ist absichtlich daneben und ketzerisch, und gerade deswegen auch ausgesprochen unterhaltsam. Ob man den Film, der so manchen toten Hollywood-Darsteller am Wegesrand zurücklässt, wirklich mehr als ein Mal sehen muss, stelle ich mal so dahin. Aber für einen überaus politisch unkorrekten Abend war es sehr gute Unterhaltung. Achja, und G.I. Joe ist ein Weichspüler gegen die Agenten von TEAM AMERICA! ;)
3/5 Punkte
Das Bild: 4/5 Punkte
Der Ton: 3,5/5 Punkte
Die Extras:
Keine Zeit für Extras.
==/5 Punkte
Und BluRay?
Der Film ist auf BluRay erhältlich.
Ich hoffe, die kleine Review-Sammlung hat euch gefallen. Fragen? Ergänzungen? Gerne in den Kommentaren.
Gruß,
der Baschti
Alle Cover-Bilder © Amazon
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Beim Review zur DVD "Die Fantastischen Vier - MTV Unplugged" (von 2000) wurde bereits angekündigt, dass Die Fantastischen Vier - MTV Unplugged II (von 2012) hier im Schrank steht und auf einen Review wartet. In der frischen, regnerischen Frühlingszeit war es nun soweit: die Fanta4 durfen mal wieder im Heimkino spielen.
Wie gut diese Umsetzung geworden ist, gerade auch im Vergleich zum 2000er-Konzert und auch etwas abgegrenzt zum "Heimspiel", das beschreibt dieser Review.
Story:
Am 25. Juli 2012, ungefähr zwölf Jahre nach ihrem ersten MTV Unplugged, durften die Fantastischen Vier zum zweiten Mal eines der berühmten Unplugged-Konzerte für den Musiksender geben. Was für eine seltene Ehre, ein zweites Mal für MTV den Stöpsel ziehen zu dürfen! "Was beim ersten Mal geklappt hat, muss beim zweiten Mal nicht schlecht sein.", dachten sich wohl die Fanta4, und wählten als Location wie beim ersten Mal die Balver Natursteinhöhle aus. Das Setting ist natürlich optisch fantastisch (dazu sag ich später im Kapitel "Bild" noch was), die 600 geladenen Gäste bekommen eine tolle Show geliefert.
Rein gefühlsmäßig war das erste Unplugged eher eine Veranstaltung für die Hardcore-Fans. Von insgesamt 16 Liedern bei der 2000er-Veranstaltung waren nur sechs größere, bekanntere Hits dabei, die restlichen Songs waren mir eher unbekannt. Lag's an mir, da ich nur gelegentlich die Fanta4 höre, oder wurden absichtlich eher Nummern von den B-Seiten gespielt? Zudem meinte ich, dem 2000er-Unplugged eine deutliche ernstere und auch dunklere Note entnehmen zu können - klar, die Jungs hatten Spaß, aber irgendwie wirkte alles etwas... ruhiger.
Bei dem nun vorliegenden zweiten Unplugged von 2012 schaut das Bild etwas anders aus. Was sich nicht geändert hat ist die Elektronik-freie Darbietung der Songs: ein kleines klassisches Orchester, dazu Schlagzeug und Percussions, keine Synthis, keine Mixer, keine Plattenteller - And.Ypsilon bedient stattdessen die großen Trommeln. Die Songauswahl unterscheidet sich aber deutlich: hier waren mir die Hälfte der Lieder bekannt, die Fanta4 geben unter anderem "Ernten was wir säen", "Bring it back", "Populär" und natürlich "Troy" vom Besten. Die ganze Veranstaltung ist deutlich mehr auf gute, lockere Unterhaltung getrimmt, die Strenge der ersten Veranstaltung fehlt komplett.
Bitte nicht falsch verstehen: das ist nicht schlecht, nur anders! Die Jungs spielen mit einer Freude auf, die bereits vom "Heimspiel" bekannt ist. Locker und entspannt kommen die Fanta4 von einem Lieb zum nächsten, holen sich ab und an einen Gastsänger oder -spieler mit auf die Bühne, was die Lieder neu und doch bekannt klingen lässt.
Nach 102 Minuten und 18 Songs ist der Unplugged-Auftritt vorbei - was für ein grandioses Konzert. Die Darbietung ist richtig klasse, frisch und frech, zum Mitwippen. Tolle Unterhaltung ist garantiert, dieses Konzert wird noch häufiger bei uns laufen dürfen.
Punkte: 5/5
Ton:
Konzert-typisch liegen zwei Tonspuren auf der BluRay vor: eine Surround-Spur in DTS-HD MA 5.1 und eine Stereo-Spur in DTS-HD MA 2.0. Die Surround-Abmischung ist - man möge mir die platte Ausdrucksweise verzeihen - schlichtweg der Hammer! Es entsteht ein tolles Mittendrin-Gefühl, mit einem einzigartigen Raumklang, an dem die Balver Höhle bestimmt nicht ganz unschuldig ist. Dennoch ist die Abmischung so perfekt gelungen, dass der Sprechgesang klar und deutlich verständlich aus dem Center kommt.
Ein Parallel-Vergleich mit der Stereo-Spur ist da sehr ernüchternd. Klar, nun erklingt der Sprechgesang in astreiner, sauberer Qualität von allen Seiten... aber der Charme der Höhle, die Reaktionen des Publikums gehen in der Stereo-Spur nahezu komplett verloren, was diese Spur fast schon unspektakulär wirken lässt. Bitte nicht falsch verstehen: auch die Stereo-Spur ist qualitativ 1A, aber diese BluRay MUSS in Surround genossen werden.
Qualitativ auf ganz hohem Niveau, mit einer tollen Abmischung darf es im Kapitel "Ton" natürlich die Bestnote sein.
Punkte: 5/5
Bild:
Das Bild liegt im Vollbild-Format 16:9 vor und weiß von der ersten Sekunde an zu gefallen. Eine tolle Kameraführung setzt das Konzert angenehm in Szene, dazu gibt es eine tolle, stimmungsvolle Beleuchtung der Location, die teilweise schon als atemberaubend bezeichnet werden kann. Die Gäste sind komplett in schwarz gekleidet - warum, das erfährt der Zuschauer vor dem TV erst im Laufe des Konzert. ;)
Von der fesselnden visuellen Präsentation abgesehen ist das vorliegende Bildmaterial aber auch qualitativ auf ganz hohem Niveau. Ein dermaßen klares Bild, gerade bei Konzerten, die natürgemäß mit schwierigen Bildsituationen (z.B. harter Kontrast zwischen heller Bühne und dunklem Zuschauerraum) zu kämpfen haben, habe ich bisher nur selten zu sehen bekommen. Es ist kein Filmkorn vorhanden, kein Grieseln, kein Kontrastabfall, stattdessen bietet das Bild stabile Farben und einen fantastischen Schwarzwert. Hinzu kommen viele Details in den Aufnahmen sowie keinerlei Filmfehler oder sonstige Schwächen.
Für eine Konzert-BluRay bietet dieses Unplugged-Konzert (ja, ich muss es sagen) absoluten Referenzcharakter. Was für ein überzeugendes HD-Bild!
Punkte: 5/5
Extras:
Das Kapitel Bonusmateril listet nur einen Punkt auf, ein "Hinter den Kulissen"-Filmchen mit knapp 22 Minuten Laufzeit. Dies ist aber sehr locker und informativ geraten; von den ersten Planungsschritten bis kurz vor Start der Aufführung werden die Fanta4 begleitet. Da das Filmchen sogar in HD vorliegt reicht es zu zwei Punkten in dieser Kategorie.
Punkte: 2/5
Fazit:
Diese BluRay, dieses Konzert, war schlicht und einfach atemberaubend. Die Songauswahl, die Präsentation durch die Fanta4, die Show - fesselnd. Dazu Bild und Ton auf höchstem Niveau, dass es eine helle Freude ist. Dass die BluRay im Kapitel Bonus nicht so viele Punkte holt lässt sich noch verschmerzen, das Extra-Filmchen ist nämlich nett gemacht.
Diese Konzert-BluRay sei nicht nur jedem Fanta4-Fan, sondern auch jedem Musik-Fan wärmstens empfohlen. Auch wenn die Musik der Fanta4 nicht unbedingt jedermanns Sache ist, die technische Umsetzung der BluRay ist schlichtweg vorbildlich.
Kaufpreis:
16 Euro (gebraucht) über eBay ; mehr als 15 Euro… äh… Dublonen habe ich für diese Live-Unplugged-BluRay gerne gezahlt, da bereits das erste Unplugged aber auch die Heimspiel-BluRay sehr überzeugen konnten
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[15 Dublonen] Review: Last Action Hero
12. Mai 2015Last Action Hero ist eigentlich ein Action-Film, den ich immer ganz amüsant gefunden habe. Die DVD habe ich mir aber aus einem Grund nie zugelegt: kein Bonusmaterial. Als die BluRay günstig in einer Aktion zu haben war, habe ich dennoch zugeschlagen. Ob das Scheibchen trotz immer noch fehlendem Bonusmaterial überzeugen kann, das klärt der folgende Review.
Story:
"Last Action Hero" habe ich damals im Kino gesehen, und bereits da hat mich der Film bestens unterhalten. Als DVD hat es der Film nie in mein Regal geschafft, aber als BluRay habe ich bei einer Aktion zugeschlagen. Arnold Schwarzenegger spielt Jack Slater, den archetypischen Polizisten und Action-Helden. Seine Filmreihe wird in "Last Action Hero" als Film-im-Film dargestellt, von welcher der Protagonist, der junge Danny, ein glühender Fan ist. Ein magisches Kinoticket erlaubt es Danny, in die Welt von Jack Slater einzutauchen. Später gelangen beide zurück in die reale Welt, doch noch jemand ist mitgekommen...
Der Film spielt geschickt mit den Erzählebenen und den parallelen Welten, und wirft dabei sowohl einen Blick aus unserer Welt hinein in die Filmwelt, und ebenso einen Blick aus Sicht der Filmcharaktere auf die reale Welt. In sich ist der Film ungefähr zur Hälfte geteilt, die erste Hälfte spielt in der leicht abgedrehten Filmwelt (in der Sylvester Stallone den Terminator gespielt hat, und nur schöne Menschen die Straßen bevölkern), in der zweiten Hälfte muss der entfleuchte Bösewicht in der realen Welt (wo das Einschlagen einer Autoscheibe so richtig weh tun kann) wieder eingefangen werden.
Klingt chaotisch? Ist es aber nicht. Der Zuschauer kann der Geschichte problemlos folgen. Die Erzählung macht viel Spaß, die Charaktere ebenso. Allen voran natürlich Arnold Schwarzenegger, der in diesem Film sein gut gepflegtes Image des Action-Helden gekonnt auf die Schippe nimmt. Aber der Film hat noch mehr zu bieten: so ganz vorsichtig, so nebenbei, wirft der Film auch einen Blick auf Jack Slater ABSEITS seiner Abenteuer: da wartet nur ein leeres Appartment, ohne Bilder, neben einer Schnellstraße, im Schrank hängen die gleichen Klamotten. Jack Slater offenbart auch, dass er sich die verrückten Abenteuern, die ihm immer zustoßen, gar nicht erklären kann... Also, aufgemerkt, neben der Comedy und der Action steckt in "Last Action Hero" auch ein wenig düstere Satire und Kritik am Action-Genre.
Regisseur ist niemand geringerer als John McTiernan, der sich durch unzählige Actionfilme einen Namen gemacht hat, und neben Schwarzenegger wohl einer der wenigen ist, der diesen Film hätte machen können. Die Action ist nämlich grandios, die Wortspielchen auch, die vielen Anspielungen auf andere Filme, Charaktere oder Schauspieler sind grandios. Alleine das Polizeirevier... Sharon Stone in ihrer Basic-Instict-Aufmachung verlässt das Gebäude kurz vor Robert Patrick (dem T-1000 aus "Terminator 2"), und ein paar freaky Ladies aus dem alten "Death Race"-Film waren auch noch zu sehen. Ein Wort noch zum Oberschurken: Charles Dance aka Mr. Benedict ist der Hammer, vor allem im O-Ton kommt er genial rüber - er spielt den "bösen Briten" so richtig gut. Wer mehr von ihm sehen will: aktuell steht er als Gegenspieler in "Dracula Untold" sowie als Tywin Lannister in "Game of Thrones" vor der Kamera.
Wie immer ist "Last Action Hero" goldenes Comedy-Action-Futter für Genre-Fans. Ein Film über Filme, der bei jedem Anschauen aufs Neue gefällt. Herausragend ist er dennoch nicht, aber sehr, sehr gut.
Punkte: 4/5
Ton:
Sowohl der englische als auch der deutsche Ton liegen als DTS-HD MA 5.1 vor. Die englische Tonspur klingt sehr gut, und hat auch den einen oder anderen krachenden Surround-Effekt zu bieten. Die deutsche Tonspur klingt im direkten Vergleich leicht schlechter, kann aber sehr gut mit dem Original mithalten.
Luft nach oben wäre noch gewesen, von daher gibt's vierkommafünf Punkte für beide Spuren.
Punkte: 4,5/5
Bild:
Die Bildqualität ist ein wenig durchwachsen. Über weite Strecken ist das Material sehr gut mit vielen erkennbaren Details. Ein Filmkorn ist permanent sichtbar und stört auch hin und wieder. Dunkle Szenen sind selten rauschfrei.
Vor allem in der zweiten Hälfte gibt es immer mal wieder Abschnitte, die qualitativ absacken. Das Material ist deutlich schlechter, mit viel mehr Rauschen, schlechtem Kontrast und dunklerer Farbpalette. Da es wirklich nur einzelne Einstellungen betrifft gehe ich davon aus, dass bereits die Filmaufnahmen dieser Sequenzen entsprechend schlecht vorliegen, sodass bei der bei der Erstellung des HD-Materials einfach nicht mehr aus dem Original herauszuholen war. Schade, denn in Summe dämpft das die Punktezahl in diesem Kapitel auf 3.5.
Punkte: 3,5/5
Extras:
Kein Bonusmaterial vorhanden.
Punkte: 0/5
Fazit:
"Last Action Hero" macht einfach Spaß. :) Zwar ist der Film nur auf den ersten Blick ein No-Brainer, denn er bietet auch greifbare Satire neben seinem Comedy- und Action-Anteil. Die vielen Anspielungen sind eine Freude und tragen mit dazu bei, dass der Film im Regal verbleiben darf.
Der Ton geht in Ordnung, beim Bildmaterial sind überaschend Abstriche zu vermerken. Das fehlende Bonusmaterial war bereits im Vorfeld bekannt, wird dem Film aber dennoch angekreidet. Gerade so ein Meta-Film hätte ein umfangreiches Bonus-Archiv verdient gehabt.
Kaufpreis:
9 Euro (neu) bei Amazon
Zusätzlicher Lesestoff: Review von Ponin
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Wie bereits bei "World War Z" erlaubte sich auch bei Hänsel und Gretel: Hexenjäger der deutsche Vertrieb einen Schabernack mit den Steelbook-Sammlern: gleich drei Blechdosen erschienen gleichzeitig auf dem Markt, wobei eine Amazon-exklusive, die zweite MediaMarkt-exklusive und die dritte Müller-exklusive angeboten wurde. Da ich keine 3D-BluRay benötigte fiel die Wahl auf das Müller-Exemplar, ein Besuch in meinem Markt vor Ort überzeugte mich, da diese Fassung auch noch eine schöne Prägung zu bieten hatte, und so wanderte diese Version in den Einkaufswagen.
Was auf den ersten Blick wie ein B-Movie wirkt, könnte auf den zweiten Blick einen kleinen Geheimtipp beinhalten. Kann das grimmsche Geschwisterpärchen überzeugen? Das ergründet der folgende Review.
Der Film ist in drei unterschiedlichen Steelbooks erschienen: Müller-exklusive (2D-BluRay, Fotos siehe Ende des Beitrags), Media-Markt-exklusive (2D/3D-BluRay, mit Lenticular-Magnet-Cover) ...
... und Amazon-exklusive (2D/3D-BluRay).
Auch in der 2D- und 3D-Amaray ist der Film erhältlich, letztere entweder als 2D/3D-BluRay...
... oder als 3D-only-BluRay.
Story:
Die Erzählung von "Hänsel und Gretel: Hexenjäger" basiert auf dem bekannten Märchen der Gebrüder Grimm. So wird diese Geschichte auch zu Filmbeginn kurz wiedergegeben, denn wo das Märchen mit dem Verbrennen der Hexe endet, da fängt der Film erst an. Das Geschwisterpaar begibt sich in den folgenden Jahren auf eine Jagd nach allen bösen Hexen, die sie stilecht über den Jordan schicken. Eine auffällige Kindesentführung ruft Hänsel und Gretel auf den Plan, und so ermitteln sie im Umfeld des mittelalterlichen Städtchens Augsburg.
Der Film ist frech, durch und durch. Er überführt verschiedene Schießprügel der Gegenwart in totschickem Steampunk-Design ins Mittelalter, hinzu kommt eine stylische, wenig zeitgemäß wirkende Sprache der Protagonisten. Dass sich Hänsel, aufgrund der Süßigkeiten-Mästerei der Hexe, regelmäßig Insulin spritzen muss wirkt hingegen sehr absurd, da es zwar gezeigt wird, auch später im Film als wichtiges Plotelement platziert ist, aber nie genauer erörtert wird (wo bekommt er zum Beispiel das Insulin her?). Die Erzählung ist sehr actionlastig, aber grundsolide ausgeführt. Mal wirkt sie derbe, mal lustig, mal überaschend ernst. Die Darsteller agieren überzeugend, die Welt ist liebevoll gestaltet. Edward der Troll wirkt in jeder Szene souverän, was eindeutig daran liegt, dass der Charakter eben NICHT als CGI-Kreatur erschaffen wurde, sondern als animatronische Puppe direkt am Set war. Der Gore-Faktor ist erstaunlich hoch, aber immer mit einem Augenzwinkern umgesetzt (was auch die Altersfreigabe ab 16 rechtfertigt anstatt einem höheren Rating). Der visuelle Stil weiss zu gefallen, vor allem die vielen unterschiedlichen Hexen, mal sexy, mal abstoßend, mal hässlich, dann wieder auf verstörende Weise schön oder geheimnisvoll realisiert.
Der Film bietet gute Unterhaltung mit einer wirklich überzeugenden Unterstory, die einige erstaunliche Momente zu bieten hat. Ein herausragender Film ist "Hänsel und Gretel: Hexenjäger" zwar nicht, aber ein sehr guter.
Punkte: 4/5
Ton:
Der englische O-Ton liegt in DolbyTrue HD 5.1 vor, der deutscheh Ton hat es nur in Dolby Digital 5.1 auf die Scheibe geschafft. Die englische Tonspur kann überzeugen, bietet sie doch einen krachenden Surround-Sound mit sehr guter Subwoofer-Unterstützung. Der deutsche Ton hingegen wirkt wenig überzeugend, kann zwar bei der Abmischung ein wenig mithalten, bietet aber lange nicht den Ompf der Original-Spur.
Der englische Ton landet bei fünf Punkten, der deutsche erhält immerhin noch vier Punkte.
Punkte: 4,5/5
Bild:
Das Bild ist durchgängig von sehr guter Qualität. Details sind sehr gut zu erkennen, die Farbauswahl und -balance wirkt sehr stimmig. Auch in dunklen Szenen, und davon gibt es nicht wenige, bleibt das Bild auf hohem Niveau.
Punkte: 4,5/5
Extras:
Drei Bonusfilmchen mit einer Gesamtlaufzeit von einer knappen halben Stunde liegen im Bonuskapitel vor. Das Material ist inhaltlich sehr interessant gelungen, und vermittelt auch sehr viele Informationen. Nach der halben Stunde wünscht sich der Bonus-Fan gerne mehr davon, oder noch einen Audiokommentar, oder einfach noch irgendwas. Aber mehr gibt's leider nicht... immerhin liegt das Material komplett in HD vor, sodass es zu 2.5 Punkten reicht.
Punkte: 2,5/5
Fazit:
"Hänsel und Gretel: Hexenjäger" versprüht ganz starken B-Movie-Charme, der von vielen Dingen in Richtung A-Movie gelupft wird. Da wären die Darsteller, der teilweise ernste Unterton der Geschichte, aber auch die sehr guten Trickeffekte (sowohl praktisch als auch CGI). Technisch ist die BluRay gut gelungen, wenn auch weiteres Bonusmaterial schön gewesen wäre.
An dieser Stelle sei noch vor den ganzen Trittbrettfahrern gewarnt, die kurz vor oder nach der Veröffentlichung von "Hänsel und Gretel: Hexenjäger" mit Filmen hervorkamen, die ebenfalls das Geschwisterpaar im Titel tragen, wie
- "Das Hänsel und Gretel Massaker"
- "Hänsel und Gretel"
- "Hexenjagd - Die Hänsel & Gretel Story"
- "Hänsel vs. Gretel"
- "Hänsel und Gretel - Black Forest"
Die hier vorliegende BluRay-Version von "Hänsel und Gretel: Hexenjäger" im geprägten Steelbook wird - vorerst - in der Sammlung bleiben dürfen. So aus dem Bauch heraus hätte auch eine Videotheken-Ausleihe ausgereicht, aber solange noch ein wenig Platz in der Sammlung übrig ist, darf die Blechdose hierbleiben.
Kaufpreis:
20 Euro (neu) bei Müller ; mehr als 15 Euro… äh… Dublonen war mir diese schöne Metalldose mit Prägung allemal wert
Zusätzlicher Lesestoff: Kino-Review von Cine-Man; Review von Pumba;
Review von Charlys Tante; Review von Haldir123
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[15 Dublonen] Review: Rare Exports (Steelbook)
9. Mai 2015Von diesen Film hatte ich gehört, dass er schön unkonventionell wäre und leicht schräg. (Ein "monströser" Weihnachtsmann? Optimal für die ZoMoHoWo! )
So wanderte Rare Exports auf die Mal-Gucken-Liste. In einer Amazon-Aktion war das sehr schicke Steelbook für wenig Geld zu haben, und so wurde spontan ein Blindkauf arrangiert. Was genau in der skandinavischen Erzählung passiert, darauf wirft der folgende Review einen Blick.
Der Film ist im Steelbook (Fotos siehe unten) und in der Amaray verfügbar.
Story:
Hmmm… lass mich überlegen… habe ich neben "Rare Exports" noch einen anderen Film aus Finnland im Regal stehen? Eher nein. Na gut, die Finnen sind jetzt nicht soooo als die Filmnation bekannt. Da machen die vielen positiven und überaschten Stimmen zu diesem Film schon neugierig. Was hat "Rare Exports" zu bieten, was andere Filme vielleicht nicht haben?
Dieser Film ist einfach gestrickt, einfache Settings, einfache Charaktere, einfache Darsteller. Wohlgemerkt, "einfach" nicht im Sinne von "simpel" oder gar "dümmlich". Nein, "einfach" im Sinne von "natürlich" und "überzeugend". Der Film zieht sein Kapital aus seinem Realismus zieht, der sich in der alltäglichen Umgebung und den bodenständig wirkenden Charakteren äußert. Der Zuschauer darf sich als Mäuschen fühlen und einen Blick in den tristen, kargen, kalten Alltag einer finnischen Dorfgemeinschaft werfen. Dabei wirkt kein Charakter überzogen, sondern bei genauerem Hinsehen sind es normale Menschen, die hier ihrem Leben nachgehen (Hauptdarsteller-Vater und -Sohn sind sogar Vater und Sohn im echten Leben).
Und hier, mittenrein in diese urige Welt, platzt die Erzählung des "echten Weihnachtsmann", nicht des Coca-Cola-roter-Mantel-hohoho-Weihnachtsmanns, sondern der mythischen Kreatur aus früherer Zeit. Diese Kreatur wird erweckt und hat es auf alle Kinder abgesehen. Nur der Junge Pietari durchschaut, was sich hier abspielt - an ihm ist es nun, den Weihnachtsmann aufzuhalten.
Was als normale Alltagserzählung beginnt wandelt sich langsam und bedächtig zu einer dunklen Komödie mit allerfeinster Note, mit einem kleinem Horror-Anteil. Aber bevor die Horror-Fans ihre Hoffnung zu hoch hängen: Gore gibt es nicht direkt, und die Schocker-Effekte lassen sich an einer Hand abzählen. Die Erzählung ist spannend bis zum Finale, und hat die eine oder andere Überaschung in peto. Die letzten paar Minuten lassen den Zuschauer dann mit offenem Kiefer und lächelnden Lippen auf dem Sofa sitzen, da sich nun ENDLICH auch der Filmtitel erklärt. Was für eine sympathische Geschichte, hier ist Unterhaltung garantiert, auch beim mehrmaligen Anschauen.
Punkte: 4/5
Ton:
Der finnische O-Ton liegt in DTS-HD MA 5.1 vor, ebenso die deutsche Synchronisation. Beide Tonspuren erklingen räumlich gut abgemischt und können auch mit ihrem Klangspektrum überzeugen. Ein HD-Erlebnis gibt es bei beiden Tonspuren zu genießen, wobei die deutsche Spur stellenweise sogar ein wenig breiter und deutlicher erklingen darf. Nach oben ist noch Luft, daher reicht es für beide Tonspuren einzeln, und daher auch im Schnitt, zu vierkommafünf Punkten.
Punkte: 4,5/5
Bild:
Das Bild ist durchgängig von guter HD-Qualität und hat ordentlich Details und bodenständige Farben zu bieten. Ein leichtes Filmkorn kann beobachtet werden, fällt aber nie unangenehm auf. Sonstige Filmfehler sind nicht vorhanden, das Bild ist gut gelungen, ohne herausragend zu sein.
Punkte: 4/5
Extras:
Ein Making-Of beleuchtet den Entstehungsprozess und läuft 21 Minuten. Leider liegt es nur in SD-Auflösung vor, aber weil es immer nett, manchmal informativ und manchmal auch ein klein wenig nervig ist (Suckers!), gibt's immerhin einskommafünf Punkte.
Punkte: 1,5/5
Fazit:
Was für ein toller Film. Das Anschauen hat so richtig Spaß gemacht, mit einfachen Mitteln wird eine gute Geschichte mit sympathischen Charakteren erzählt. Und dunkelböse Komödien… da steh ich drauf. ;)
Bild und Ton sind dem Medium BluRay angemessen umgesetzt, auf einem sehr guten Niveau. Das Bonusmaterial ist leider recht übersichtlich, verbreitet aber einen ähnlichen Anarcho-Charme wie der Film selber.
Dieses schicke Steelbook darf in der Sammlung bleiben, da hier alles irgendwie stimmig ist, inklusive der Blechdose selber (Design! Prägung! Postkarten-Set!).
Kaufpreis:
13 Euro (neu) bei Amazon
Vorder- und Rückseite: Innenansicht: Beiliegendes Postkarten-Set: |
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[15 Dublonen] Review: Resident Evil: Retribution
8. Mai 2015Resident Evil: Retribution (zu Deutsch: Vergeltung) ist der fünfte Film der äußerst erfolgreichen Resident-Evil-Serie. Von Kritikern regelmäßig verrissen, finden doch alle bisherigen Filme ihren Platz in den Kinocharts, und in den Herzen von SciFi-Action-Horror-Fans.
Schafft es "Retribution", die hohen Erwartungen nach dem gigantischen Cliffhanger des Vorgängerfilms einzulösen? Eine Antwort hierauf liefert der folgende Review.
Wie bereits bei "Afterlife" gibt es auch bei "Retribution" mehrere BluRay-Versionen, unter denen sich
der Filmfan seine Wunsch-Edition herauspicken kann.
Beginnen wir bei der 2D- und der 3D-Amaray, jeweils mit einer Disc ...
... auch im 3D-Steelbook steckt dieses Mal nur eine Disc - das umfangreichste Bonusmaterial gibt es in der
3D-Premium-Edition, welche mit zwei Discs aufwartet.
Wer nun alle fünf bisherigen Resident-Evil-Filme auf einen Schwung sein Eigen nennen will, der muss zur
5er Sammelbox greifen.
Story:
Nach dem einerseits erhebenden, andererseits ernüchternden Finale von "Resident Evil: Afterlife", und besonders nach der genialen Mid-Credit-Scene, flog der fünfte Film der Reihe, "Resident Evil: Retribution", in Rekordtempo in den Player. Ich wollte ja soooo dringend wissen, wie's weitergeht. Doch was es da in den ersten paar Minuten zu sehen gibt sollte meine Erwartungen in ungeahnter Weise sprengen...
Der Zuschauer darf eine packende Action-Szene miterleben, die sich direkt an das Ende von "Afterlife" anschließt. Das besondere? Die Szene läuft nicht nur in Slow-Motion ab, sondern auch noch rückwärts. Dazu noch eine treffende, treibende musikalische Untermalung... ich muss ehrlich sein, mir ist das Abendessen im offenen Mund kalt geworden.
Was "Retribution" richtig gut macht ist, das bekannte Rezept der Vorgängerfilme in identischer Weise weiter zu führen. Der Zuschauer bekommt solide Action geboten, mit dem einen oder anderen Schock-Effekt verbunden. Eine starke Mila Jovovich darf erneut Zombies kloppen, und auch dieses Mal erhält sie Unterstützung von neuen wie von bekannten Charakteren.
Alice wurde nach den Ereignissen auf der Arcadia gefangen genommen. Sie wird in einer riesigen Unterwasserstation der Umbrella Corporation gefangen gehalten. Um zum rettenden Ausgang zu gelangen muss sie sich durch verschiedene Stationen (u.a. Tokyo, New York, Moskau) durchkämpfen. Parallel dazu versucht ein Team von der Oberfläche, sich mit ihr auf halbem Weg in der riesigen Anlage zu treffen. Die neue Umbrella-Station bietet den Drehbuchschreibern interessante Ideen, die sich erfolgreich in den Film überführen lassen konnten: die Anlage wird zur Simulation von Ausbrüchen des T-Virus genutzt, die Menschen sind allesamt Klone.
Moment mal, Klone? Dann lassens ich doch tot geglaubte Charaktere zurückbringen, oder? Oooooh ja! Es kommt wie es kommen muss: verstorbene Charaktere aus den früheren Filmen, bis zurück zum allerersten "Resident Evil", geben sich die Klinke in die Hand. Für Fans der Serie bietet "Retribution" daher viele warme Momente, wenn ein weiteres, bekanntes Gesicht auf dem Bildschirm erscheint. Egal ob Rain Ocampo, Carlos Olivera oder der Squad-Leader aus dem ersten Film, James "One" Shade, alle dürfen in "Retribution" nochmal ran. Hinzu kommen Jill Valentine (jaaaaaa!), Luther West und Albert Wesker - wunderbar. Lediglich Chris und Claire Redfield erscheinen nicht, nach den Ereignissen auf der Aracadia ist ihr Verbleib ungewiss.
Als neuer Charakter bringt Autor und Regisseur Paul W.S. Anderson die Kämpferin Ada Wong ins Spiel. Sie integriert sich sehr gut in die bestehende Cast, und zusammen mit Alice im eng anliegenden, sexy Kampfdress geben die beiden der Umbrella Corporation Saures. Als gelungen kann die Einführung des Mädchens Becky gelten, zu dem Alice eine Mutter-Tochter-Beziehung aufbaut. Auch wenn die Szenen zwischen den beiden den rasanten Erzählfluss von "Retribution" etwas verlangsamen, die Szenen sind sehr gut gespielt und geben dem Film erstaunlich viel Tiefe, die man an dieser Stelle gar nicht erwartet hätte.
Zum Ende des Filmes hin sammeln sich die letzten nicht-infizierten Überlebenden zum finalen Kampf. Alice und Wesker treffen aufeinander, diesmal aber auf derselben Seite (was seine Rolle im Vorgängerfilm ad absurdum führt... aber eeeeeeeeegaaaaaaal). Eine kleine Überaschung hat Wesker für Alice und den Zuschauer parat, sodass auch dieser fünfte Film mit einem großen Cliffhanger enden kann. Durch viele schicke Einzelheiten, wie der atemraubenden Auflösung des letzten Cliffhangers, den zurückkehrenden Charakteren, die Erzählung um Becky und den grandiosen Locations, schafft es der Film, der bisher beste der Reihe zu sein, sogar besser als der ursprüngliche Film. Vierkommafünf Punkte streicht "Retribution" ein.
Und wenn die letzten Überlebenden zusammen stehen... ist man dann heiß auf den nächsten Teil? Oh ja... auf zum letzten Gefecht, Mr. President!
Punkte: 4,5/5
Ton:
Im Abschnitt "Ton" gibt es auch beim fünften Film nicht Neues zu vermelden. Wie bei den Vorgängerfilmen liegen beide Tonspuren, die englische und die deutsche, in DTS-HD HR 5.1 vor, erneut nicht in "Master Audio". Doch auch bei "Retribution" wird das nicht zur Schande gereicht, die Klangqualität ist klar und sauber, mit exzellenten Surround-Effekten. Es wird eine überzeugende Qualität geboten, die ganz nahe an die Topnote heran kommt.
Punkte: 4,5/5
Bild:
Die von "Afterlife" gewohnte, hohe Bildqualität findet in "Retribution" seine Fortsetzung. Wie der direkte Vorgängerfilm wurde auch "Retribution" in 3D gedreht, und besticht sogar in 2D mit einer sehr sauberen, feinen Darstellung. Auch wenn immer mal wieder etwas in Richtung Zuschauer fliegt (die 3D-Pop-Out-Effekte lassen grüssen), so bietet das Bild viele Details, stimmige Farben und einen sehr guten Kontrast. Ein überzeugendes, befriedigendes HD-Bild.
Punkte: 4,5/5
Extras:
Bei dieser BluRay-Umsetzung darf sich der Zuschauer wieder über mehr Bonusmaterial freuen. Gleich zwei Audiokommentare können zum Hauptfilm hinzu geschalten werden. Mehrere Making-Of-Filmchen laufen zusammen knappe 49 Minuten, hinzu kommen noch Entfernte Szenen mit 13 Minuten Laufzeit. Eher kurz sind die Outtakes (knapp fünf Minuten) und "The Story of Alice" (drei Minuten), jedoch nicht minder lustig oder interessant. Ein Großteil des Materials liegt in HD vor - sehr gut! Unterm Strich erhält das gesammelte Material vier Punkte, da durchaus noch Luft nach oben ist.
Denn, wie bereits für "Afterlife", hier auch für "Retribution" der Tipp für Bonus-Fans: zusätzliches Material gibt es bei der "Premium Edition" der BluRay. Diese ist zwar etwas teurer, bietet aber im Gegenzug eine zusätzliche Bonus-Disk, randvoll mit Material. Und die 3D-Version des Films ist ebenso mit dabei. ;)
Punkte: 4/5
Fazit:
Über die bisherigen fünf Filme ist das Resident-Evil-Universum gewachsen und bietet nun mit "Retribution" seinen bisherigen Höhepunkt. Sei es bei Story, Ausstattung, Action, Location, Special Effects, Darstellern oder Charakteren: dieser Film toppt alles bisher dagewesene. Bild und Ton sind auf vorbildlichem Niveau, und auch das Bonusmaterial überzeugt.
2012 erschien "Retribution" in den Kinos, an einem sechsten und finalen Teil (mit der treffenden Bezeichnung "Resident Evil: The Final Chapter") schreibt Paul W.S. Anderson seit einiger Zeit. Die zweite Schwangerschaft von Mila Jovovich bewirkte eine Verschiebung des Drehstarts auf den August 2015. So werden wir vermutlich 2016 mit dem Abschluss der sechsteiligen Filmreihe rechnen können... aber keine Sorge, ein komplettes Reboot der Serie steht ebenso im Raum. ;)
Aber seien wir mal ehrlich... so richtig hochkarätiges, nachhaltiges Kino ist die komplette "Resident Evil"-Serie nicht. Eher Premium-B-Movies. Aber muss das nicht auch mal sein? Bestes Popcorn-Kino? Und dann noch in einem Format, bei dem sich alle Filme ohne zu große Schmerzen direkt hintereinander anschauen lassen?
Für mich ist die komplette Serie ein großes Guilty Pleasure... aber macht ja nix, macht nur Spaß. ;) Würde ich mir den sechsten Film im Kino anschauen? Eher nicht. Dann auf BluRay? Hell yeah, ich will doch wissen, wie's ausgeht! :D
Ich werde zu gegebener Zeit darüber berichten... natürlich hier im Blog.
Kaufpreis:
nur ausgeliehen
Alle weitern Beitrage zur "Resident Evil"-Reihe:
1) Resident Evil
2) Resident Evil: Apocalypse
3) Resident Evil: Extinction
4) Resident Evil: Afterlife
5) Resident Evil: Retribution
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[15 Dublonen] Review: Pacific Rim (Steelbook)
7. Mai 2015Wow, Guillermo del Toro macht einen SciFi-Kracher! Diese Information, verbunden mit dem ersten Teaser-Plakat, das kleine Menschlein auf der Schulter eines gigantischen Kampfroboters zeigte, sorgte für spontane Vorfreude auf meiner Seite. Als Pacific Rim auf BluRay erschien legte ich mir das Saturn-Steelbook in die Sammlung. Nun endlich, nach einem harten Arbeitstag, hatte ich so richtig Lust auf den Film. Passt ja auch zu den ZoMoHoWo - den Zombie-Monster-Horror-Wochen!
Ab damit in den Player - wie gut sich Señor del Toro in diesem Genre ausgetobt hat, das beleuchtet der Review.
Der Film ist als 1-Disc-Version (2D, ohne Bonus-Disc), 2-Disc-Version (2D, mit Bonus-Disc) und
3-Disc-Version (3D+2D, mit Bonus-Disc) erschienen, und zwar jeweils in der Amaray und im Steelbook.
1-Disc-Versionen:
2-Disc-Versionen (Fotos zum Steelbook siehe Ende des Beitrags):
3-Disc-Versionen:
Story:
Nach starken Fantasy-Filmen wie "Hellboy", "Pans Labyrinth" und "Hellboy 2" wandte sich Guillermo del Toro mit "Pacific Rim" dem SciFi-Genre zu: gigantische Kampfroboter bekämpfen riesengroße Seemonster, welche von einem interplanetaren Portal tief im Pazifik ausgespuckt werden. Hmmm, Moment, klingt ein wenig nach "Godzilla"? Ja - del Toro nimmt die fernöstliche Erzählung von riesigen Monstern, den Kaijus, und möchte sie einem westlicheren Publikum näher bringen. Hierfür strickt er eine Geschichte um erbaute Kampfrobotoer, die "Jaeger", welche von den betroffenen Anrainerstaaten des Pazifiks (u.a. China, Russland, Australien und den USA) zur Verteidigung gegen die Kaijus eingesetzt werden. Doch die Menschheit droht den Konflikt zu verlieren, die Monster werden immer stärker, und die versprochenen Schutzdämme scheinen die Monster nicht aufhalten zu können...
Die Geschichte wirkt nur auf den ersten Blick interessant, je weiter die Erzählung fortschreitet, umso mehr driftet sie ins Banale ab. Nur zum Finale hin wird's wieder spannender. Dennoch legt sich die Erzählung die Dinge so zurecht, wie es zum Vorankommen notwendig ist (der Roboter hat alle Wummen leer geballert, aber hey, aus dem Arm kommt ein Schwert raus, von dem vorher noch nie die Rede war, jetzt wird alles gut!). Wenn's die Geschichte schon nicht reißen kann, dann wenigstens die Charaktere? Für eine starke Charakterzeichnung ist del Toro ja bekannt... aber hier, Fehlanzeige. Die Darsteller spielen dermaßen unkoordiniert, die Charaktere sind überzogen over-the-top stereotyp, dass es schmerzt (Stichwort: "zwei nerdige Wissenschaftler, der eine will cool sein, der andere super-korrekt, beide hassen sich, und mögen sich doch irgendwie"). Lediglich Idris Elba kann seinem Charakter Seriösität einhauchen und ist der einzige verlässliche Anker - die anderen Hauptdarsteller wirken erschreckend blass und austauschbar.
Die Special Effects, die Monster und die Kampfmaschinen, die können sich sehen lassen. Die Kämpfe sind überzeugend gestaltet und machen Spaß - schade nur, dass so viele der Schlagabtausche im Dunklen und bei Regen stattfinden - man hat das Gefühl, die Hälfte zu verpassen... oder sollte hierdurch das Eine oder Andere versteckt werden?
Unterm Strich ist der Film kein Reinfall, aber auch kein Highlight. Aus Sicht des del-Toro-Fans bleibt der Film deutlich hinter den Erwartungen zurück. Die guten Elemente des Films können nicht die schwache Geschichte mit ihren erzwungenen Drama-Elementen, die schlechte Charakterzeichnung und die uninteressanten Darsteller aufwiegen, so dass es nur zu drei Punkten reicht.
Punkte: 3/5
Ton:
Sowohl englischer als auch deutscher Ton liegen im verlustfreien DTS-HD Master Audio vor, der englische in 5.1, der deutsche sogar in 7.1 . Beide Tonspuren klingen im Vergleich ebenbürtig, wobei der englische O-Ton meinem Empfinden nach sogar eine kleine Prise mehr an Ooompf zu bieten hatte. Eine sehr gute räumliche Verteilung haben beide Tonspuren zu bieten, ebenso wie einen klaren und überzeugenden Klang. Fünf Punkte sind daher absolut gerechtfertigt.
Punkte: 5/5
Bild:
Das Bild bietet eine perfekte Klarheit und Detailtiefe, wie es ein aktueller Blockbuster besitzen sollte. Auch wenn manche Special Effekts leicht daneben liegen, zu künstlich wirken, und dadurch die Illusion ein wenig platzen lassen, ist die Bildkomposition ausgezeichnet. Im Vollbild-Format 16:9 bietet der Film ein sehr gutes Bild ohne große Aufreger und mit viel Spaßpotential.
Punkte: 4,5/5
Extras:
Das Bonuskapitel zeigt sich del-Toro-typisch gut gefüllt. So gibt es auf der ersten Scheibe einen Audiokommentar und insgesamt 13 kleine Filmchen (Focus Points) mit einer Laufzeit von 62 Minuten. Auf der zweiten Scheibe gibt es ein interaktives Notizbuch von del Toro mit multimedial eingestreuten Filmchen, Bildern und Texten. Eine kleine Multimedia-Gallerie zeigt Animatics. Zwei weitere Filmchen werfen einen Blick hinter die Kulissen und laufen zusammen 22 Minuten. Zuletzt gibt es noch Outtakes (4 Minuten) und ein Blooper-Filmchen (ebenfalls 4 Minuten).
Der Umfang kann überzeugen, der Inhalt ebenso. Das Bonusmaterial zeigt viel und lässt nur wenig Wünsche offen. Zur Topnote reicht es knapp nicht, aber vierkommafünf Punkte sind drin.
Punkte: 4,5/5
Fazit:
Leider konnte "Pacific Rim" meine Erwartungen an einen del-Toro-Film nicht erfüllen. Trotz zahlreicher visueller Highlights verstand es der mexikanische Regisseur immer auch, eine fesselnde Geschichte und starke Charaktere zu liefern - beides schafft "Pacific Rim" nicht. Und so bleiben nur die überzeugenden Kreaturen und die kolossalen Kämpfe, welche durchaus begeistern können. Bild und Ton sind auf hohem Niveau, auch im Bonus-Kapitel überzeugt die BluRay.
Dennoch, so fürchte ich, wird die BluRay nicht in der Sammlung verbleiben. Auch der für 2017 angekündigte Folgefilm wird hieran nichts ändern können.
Kaufpreis:
22 Euro (neu) bei Saturn ; ich hatte große Hoffnungen in den Film gesetzt, und so durfte das Steelbook natürlich für mehr als 15 Euro… äh… Dublonen in die Sammlung wandern
Zusätzlicher Lesestoff: Review von MoeMents
Vorder- und Rückseite: Innenansicht: Beilage: Sammelkarten |
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[15 Dublonen] Review: Resident Evil: Afterlife
7. Mai 2015Der vierte Teil der Serie, Resident Evil: Afterlife, war für mich persönliches Neuland. Die ersten drei hatte ich "mal" auf DVD gesehen (und nun auf BluRay erneut gesichtet), doch "Afterlife" war mir komplett unbekannt. Wie gut reiht sich dieser vierte Film in das Resident-Evil-Universum ein? Das zeigt - wie immer - der Review.
Gleich in vier Versionen steht "Afterlife" in den Regalen. Da wären die 2D- und die 3D-Amaray,
jeweils mit einer Disc, ...
...sowie die 3D-Premium-Edition und das 3D-Steelbook mit jeweils zwei Discs.
Aber auch in zahlreichen Sammelboxen zusammen mit den Vorgänger- und Nachfolgefilmen ist der Film enthalten,
wie dem 4er Steelbook, der 4er Munitionskiste ...
... und der 5er Sammelbox.
Story:
Bereits die Eröffnungsszene zu "Resident Evil: Afterlife" hat es ordentlich in sich. Alice und ihre Klone greifen das Hauptquartier der Umbrella Corporation in Tokyo an, mit einem hohen Verschleiß an Personen, Material und Munition. Der Höhepunkt der Sequenz, die Konfrontation von Wesker durch Alice, hat einen etwas faden Beigeschmack: mittels einer einfachen Spritze wird Alice all ihrer Fähigkeiten beraubt, der T-Virus in ihr getötet. Sie ist nun wieder "normal" und sterblich.
Warum dieser schale Twist unbedingt durchgezogen wurde, das weiß wohl nur Drehbuchautor Paul W.S. Anderson. Allzu lange hat der Zuschauer sowieso keine Zeit über das Gesehene zu philosophieren, denn die Geschichte entwickelt sich schnell weiter. Es wird der Anschluss an den dritten Film "Resident Evil: Extinction" gesucht, Alice begibt sich nach Alaska auf der Suche nach den Überlebenden des letzten Films (u.a. Claire Redfield). Per Helikopter floh ein Grüppchen von Nicht-Infizierten in die nördliche Region in der Hoffnung, im per Funk ausgerufenen Örtchen "Arcadia" Schutz zu finden. Ihr weiterer Weg führt Alice nach Los Angeles, wo sie sich mit einer kleinen Gruppe an Überlebenden zusammentut, unter anderem Chris Redfield, Claires Bruder. Zusammen wollen sie das Geheimnis um Arcadia und die verschwundenen Überlebenden lüften…
Besonders in der zweiten Hälfte zieht die Action ordentlich an, wenn es zum Kampf um das Gefängnis kommt, in dem sich die Überlebenden vor den untoten Zombies verschanzt haben. Das Auftauchen eines neuen Super-Untoten, des aus dem Videospiel bekannten Axtmanns (oder auch "The Executioner"), stellt eine Bedrohung ganz anderer Natur für die Überlebenden dar. Doch Alice wäre nicht Alice, wenn sie nicht auch ohne ihre besonderen Fähigkeiten ordentlich austeilen würde. Und hier zeigt sich der Charme des banalen Spritzentricks: die "Heilung" von Alice bringt auch die Actionszenen wieder auf ein normales Maß zurück, so stehen die späteren Kampfszenen im sichtbaren Kontrast zu der Anfangsszene, in der Alice ihre psychokinetischen Fähigkeiten so richtig wüten lassen darf. Beides hat seinen Charme, die Action in "Afterlife" ist so oder so grandios.
Das Drehbuch bietet keine Angriffsfläche, es ist grundsolide auf gutem Niveau, hat einige Überaschungen sowie Schockeffekte parat und streut wieder - wie gewohnt - die passende Anzahl an bekannten Gesichtern, sowohl aus den Vorgängerfilmen als auch aus den Videospielen. Das letzte Drittel hat mir hierbei besonders gut gefallen, wenn auch einige der neuen Kreaturen (die "verbesserten" Zombiehunde) eher albern wirken.
Als Regisseur setzte sich Paul W.S. Anderson erneut auf den Regiestuhl, nachdem bei Teil zwei und drei andere Regisseure ran durften. Die Umsetzung des Drehbuchs ist daher gut gelungen, mit einer überzeugenden visuellen Präsenz, guten (aber nicht überagenden) Haupt- und Nebendarsteller und soliden Special Effects. "Afterlife" schafft es, vor allem durch sein letztes Drittel, den Vorgängerfilm "Extinction" zu überholen. So landet der vierte Film bei vier Punkten, welche von der Szene nach dem Abspann doppelt validiert werden (also unbedingt dran bleiben, klatschen und laut losschreien). Und was für ein brachialer Cliffhanger, dieses Ende des vierten Films! Ist man zum Ende hin heiß auf den nächsten Teil? Oh ja... Alice gegen eine Übermacht - mach sie platt, Mädel!
Punkte: 4/5
Ton:
Sowohl der englische als auch der deutsche Ton liegen in DTS-HD HR 5.1 vor, beide Tonspuren folgen damit den Umsetzungen der bisherigen BluRays. Dass dies trotzdem keine Schande ist bestätigt auch der vierte Film der Reihe: die Tonspuren klingen wuchtig und dennoch fein, wobei die englische Spur immer einen Ticken besser und sauberer wirkt als die deutsche. Aber das ist fast schon Jammern auf hohem Niveau - der Ton macht so oder so Spaß, und daher reicht es auch fast bist zur Bestnote.
Punkte: 4,5/5
Bild:
"Afterlife" ist der erste Film der "Resident Evil"-Reihe, der komplett in 3D gedreht wurde. Das sieht man dem Film auch an, selbst in 2D, wenn Gegenstände, Waffen oder Gegner in Richtung des Zuschauers fliegen. Erstaunlicherweise fand ich diesen 3D-in-2D-Effekt nicht so störend wie bei anderen Filmen - vielleicht waren die Szenen einfach gut gemacht oder ich stumpfe ab. :P
Aber zurück zum Bild. Im Vergleich zu den Vorgängerfilmen hat man fast den Eindruck, dass das Film an Details gewonnen hat. So sind nun feinste Details erkennbar, was bei den vorherigen drei Filmen nicht der Fall war. Ein Filmkorn oder gar Filmfehler sind keine zu bemerken, "Afterlife" bietet mehr als ordentlichen Bildgenuss.
Punkte: 4,5/5
Extras:
Bei dieser BluRay hält sich der Bonus-Spaß in Grenzen. Zwar liegt dem Film ein Audiokommentar bei, doch das weitere Material ist sehr übersichtlich. Ein Making-Of läuft 14 Minuten, und eine Reihe von Outtakes hat knappe 5 Minuten Laufzeit. Inhaltlich ist das Material zwar interessant, doch zu mehr als zwei Punkten insgesamt reicht es - alleine aufgrund des fehlenden Umfangs - nicht.
Tipp für die Bonus-Fans: mehr Material gibt es beim Steelbook oder bei der "Premium Edition" der BluRay. Diese sind zwar teurer, da der Film auch in seiner 3D-Fassung mit an Bord ist, dürften den Aufpreis aber durch das zusätzliche Bonusmaterial wettmachen.
Punkte: 2/5
Fazit:
Drei Jahre nach dem Vorgängerfilm "Extinction" kam "Afterlife" im Jahre 2010 in die Kinos - die Macher folgen unbeirrt ihrer Zeitleiste und hauen einen Action-Kracher nach dem anderen raus. Tumbe Fortsetzungen sind es beileibe nicht - die Vorgängerfilme erfahren ihre Ehrung ebenso wie die ursprünglichen Videospiele. Bild und Ton können überzeugen, wobei sogar eine leichte Steigerung bei der Bildqualität beobachtet werden kann. Im Bonus-Kapitel wird dieses Mal kein Blumentopf gewonnen, dafür kann "Afterlife" im Story-Kapitel wieder auftrumpfen und schafft den Anschluss zum ersten Film.
Der Kracher schlechthin ist aber der echt heftige Cliffhanger sowie die Mid-Credit-Szene: wow, ich kann es kaum erwarten, den Nachfolger einzulegen. Wie sich der fünfte Film geschlagen hat... das gibt's morgen nachzulesen, hier im Blog. :)
Kaufpreis:
nur ausgeliehen
Zusätzlicher Lesestoff: Review von MoeMents; Review von Jason-X; Review von Michael.Speier; Review von marek82; Review von DrMZxx; Review von doles; Review von Tsedong
Alle weitern Beitrage zur "Resident Evil"-Reihe:
1) Resident Evil
2) Resident Evil: Apocalypse
3) Resident Evil: Extinction
4) Resident Evil: Afterlife
5) Resident Evil: Retribution
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Oh Leute, ihr macht mich fertig.
Jetzt les' ich, dass der MoeMents 33 Monster-Filme vorstellen will. Und der Cine-Man bringt uns ALLE Freddy-Filme in den ZoMoHoWo...
Da fühle ich mich ja unter Zugzwang gesetzt. ;)
Gott sei Dank habe ich noch ein paar passende Filmchen als Sicherheits-Backup für die ZoMoHoWo gesichtet, so dass ich, in dieser zweiten Woche, hier und da einen weiteren Beitrag zusätzlich raushauen kann. :) Los geht es mit diesem hier...
Aaron Eckhart in einem Film namens I, Frankenstein? Klingt spannend, da kann ein Blindkauf gewagt werden. Einige Zeit stand das gute Stück nun ungesehen im Schrank und darf sich hiermit, im Rahmen der ZoMoHoWo, eines Reviews erfreuen.
Der Film steht als 2D- oder 3D-Steelbook (Fotos siehe Ende des Beitrags)in den Regalen, ...
... und ebenso als 2D- und 3D-Amaray.
Auch als Mediabook ist der Film käuflich erwerbbar.
Story:
Der Film beginnt vielversprechend: Was, wenn es Victor Frankenstein und seine Kreatur wirklich gegeben hätte? Was, wenn besagte Kreatur bis ins heutige Hier und Jetzt überlebt hätte? Bis hierhin klingt der Film durchaus spannend, und so verstreichen die ersten Filmminuten während man sich auf die weitere Fortführung der Geschichte freut. Doch dann wird's irgendwie komisch...
Frankensteins Kreatur wird in einen Krieg hinein gezogen zwischen den grundgütigen Gargoyles (also den Steinfiguren) und den ultrabösen Dämonen. "Ein Krieg, der seit Jahrtausenden, unerkannt von den Menschen, im Hintergrund geführt wird." Aaaaachja, soso. Klingt ein klein wenig nach "Underworld"? Klingt VIEL nach Underworld? Yup, im Bonusmaterial geben es dich Macher unumwunden zu: diese Zuschauerschaft wollte man mit dem Film erreichen.
Okay, bei mir hat's nicht geklappt. Ich liebe die Underworld-Filme, aber mit "I, Frankenstein" konnte ich nichts anfangen. Die Geschichte um den "immerwährenden Kampf" empfand ich als viel zu plump und unausgegoren. Die Dialoge und Aktionen der Charaktere sind vorhersehbar und langweilig. Dass dann Bill Nighy, der Obervampir aus dem ersten Underworld-Film, auch hier als Oberbösewicht gecastet wurde sorgte nur zu einer hochgezogenen Augenbraue: wenn's denn sein muss.
Die restlichen Darsteller reißen's leider auch nicht. Selbst Hauptdarsteller Aaron Eckhart, den ich sehr gerne sehe, kann Frankensteins Kreatur nicht wirklich eine Form geben und wirkt neutral-unbeteiligt in der Umsetzung der Rolle. Keiner der weiteren Darsteller, nicht einmal Nighy, schaffen es, ihren Charakteren ein starkes Profil mitzugeben, geschweige denn einen bleibenden Eindruck beim Zuschauer zu hinterlassen.
Zusammengefasst: die Story lässt zu wünschen übrig, lediglich zum Finale hin wird's wieder spannend und mitreissend. Weder Charaktere noch Darsteller können überzeugen. Die Special Effects liegen zwischen durchschnittlich und sehr gut, je nach Szene. Einen mittelmäßigen Filmabend konnte der Streifen ausfüllen - mehr aber nicht.
Punkte: 3/5
Ton:
Ein Blick in das Menü zeigt, dass sowohl die englische als auch die deutsche Tonspur in DTS-HD MA 7.1 vorliegen. Ein kleiner Hinweis lässt aufhorchen: beide Tonspuren sollen für das Format "DTS Neo:X 11.1" optimiert sein. Oha, das klingt ja spannend. Zusätzlich liegen zu beiden Sprachen noch Tonspuren in DTS-HD MA 2.0 als sogenannter "Headphone Surround 3D Mix" vor.
Und jetzt, wie klingt's? Der Film wird mit der englischen Tonspur gestartet. Musik und Toneffekte erklingen von allen Seiten, dazu die sonore Stimme von Aaron Eckhart in der Rolle des Erzählers: yup, eine tolle Abmischung. Doch dann beginnen die ersten Szenen mit Dialog, und ich falle vom Glauben ab. Da, wo normalerweise mein Center ist und die Dialoge herkommen, kommt auch was her, aber viel zu leise. Die dröhnende Musik und Effekte aus den Surroundboxen ersticken jeden Dialog aus dem Center. Keine Chance, irgendetwas mitzubekommen. Unterschiedliche Lautstärken bringen keine Abhilfe. Ein Wechsel zur deutschen Tonspur zeigt, dass es hier gleich ist, wenn auch nicht so dramatisch: immerhin sind hier die Dialoge HALBWEGS zu verstehen. Ein Wechsel auf die "Headphone"-Spuren wird gleich wieder rückgängig gemacht, hier klingt einfach alles nur blechern wie in der Telefonzelle.
Schnell einen anderen Film eingeworfen, nein, hier stimmt alles, der Center funktioniert tadellos. Dann wieder "I, Frankenstein" in den Player, und wieder das gleiche Dilemma. Geht's wirklich nur mir so? Ist die Center-Abmischung nur bei mir so bescheiden? Egal, es ist, wie's ist - tontechnisch ist diese BluRay für mich eine Katastrophe. Der englische Ton bekommt zwei Punkte, der deutsche Ton bekommt drei Punkte.
Punkte: 2,5/5
Bild:
Das Bild kann mehr als überzeugen. Feinste Details sind jederzeit problemlos zu erkennen. Auch in den vielen dunklen Szenen bleibt die Bildqualität auf sehr hohem Niveau. Bildfehler sind keine vorhanden, nicht einmal ein Filmkorn ist mir irgendwie aufgefallen. Ein sehr vorbildliches Bild, das dem HD-Medium mehr als gerecht wird.
Punkte: 4,5/5
Extras:
Gleich zwei Audiokommentare liegen dem Film bei und können zum Film aktiviert werden. Drei klassische Featurettes laufen insgesamt 30 Minuten, eine Handvoll Interviews bringt es auf insgesamt auf 17 Minuten. Zuletzt gibt es noch drei animierte Motion-Comics, die 6 Minuten Laufzeit zu bieten haben.
Das vorliegende Material ist ganz interessant und liegt sogar durchgängig in HD vor. Dennoch hätte es gerne etwas mehr sein können - vor allem die Interviews bieten kaum einen Mehrwert zum Film.
Punkte: 3/5
Fazit:
Auweia, das ging mal hübsch daneben. Abgesehen vom Bild, das wirklich sehr gut zu gefallen weiß, sind alle weiteren Kategorien nur mit einem "durchschnittlich" besetzt, wobei der schreckliche Ton hier den Vogel abschießt. Neee, ich glaube, dieses Steelbook wird nicht in meiner Sammlung bleiben. "I, Frankenstein" wäre als Leihtitel passender gewesen, ein zweites Mal werde ich mir den Film eher nicht anschauen.
Eine weitere Ergänzung noch: der Film basiert auf einem Comic, und gerne hätte ich die Vorlage im Rahmen der "Comic Movie-Heroes Beyond"-Serie vorgestellt. Doch leider finden sich im Netz kaum Informationen zum Comic, auch Bilder sind rar. Der Gedanke drängt sich auf, dass der Comic nur produziert wurde, um einen Film daraus zu machen... hmmm... wo habe ich das schon einmal gehört? Ach ja, bei "Cowboys & Aliens". :P Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. ;)
Kaufpreis:
17 Euro (neu) bei Amazon ; mehr als 15 Euro… äh… Dublonen war mir dieser Blindkauf allemal wert
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Eine Übersicht zu meinem Blog - mit vielen Leseempfehlungen - gibt es an dieser Stelle.
Viel Spaß beim Stöbern.
Organisatorisches
Melden von unbekannten BluRays oder Fehlern in der Datenbank (Tutorial)
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Hallo liebe Zombie-, Monster- und/oder Horror-Freunde,
es freut mich sehr, euch hier im Anschluss einen Beitrag von Michael.Speier präsentieren zu können. Vor einiger Zeit ist dieser Artikel im BluLife-Magazin erschienen. Angesicht der ZoMoHoWo hat sich Michael spontan bereit erklärt, den Beitrag hier im Blog-Bereich nochmals zu veröffentlichen.
Aufgrund technischer Schwierigkeiten hat mich Michael gebeten, den Artikel in seinem Namen einzustellen. Von daher, viel Spaß von meiner Seite.
Mit einem Ton eurer Wahl (Machete-schleifen, Kettensäge-anschmeissen, Krallenhand-wetzen) startet nun die zweite Woche der Zombie-Monster-Horror-Wochen.
*TOOON*
Und ab dafür,
der Baschti
Hallo liebe Leser,
und herzlich willkommen zur zweiten Woche unserer Zombie-Monster-Horror-Wochen, kurz: ZoMoHoWo.
Dieses Thema ist, wie alle die mich kennen bestätigen können, eine Art Steckenpferd von mir, und deshalb möchte ich es mir auch nicht nehmen lassen, extra für diese Aktion aus meinem Blog-Ruhestand zurückzukehren.
Fairerweise muss ich allerdings sagen, dass der nun folgende Text nicht neu ist, sondern bereits als Halloween-Special in unserem Blulife-Magazin abgedruckt war. Aber mit freundlicher Genehmigung der Geschäftsleitung darf er hier und jetzt die zweite Woche dieser tollen Aktion einläuten.
Kommen wir nun also ohne Umschweife zu den blutrünstigsten Serienmördern der Filmgeschichte…
Den Einstand gibt die Familie Sawyer aus Texas, die erst vor kurzem vom Index gestrichen wurde. Allen voran natürlich ihr degenerierter Spross, den man nur unter dem Namen „Leatherface“ kennt.
Leatherface zerstückelt gerne durchreisende Jugendliche mit seiner Kettensäge, um sie seiner perversen Familie als Dinner zu servieren. Dabei ist der gute Mann ein Komplettverwerter des „Schlachtviehs“, denn hier wird kein Teil weggeschmissen: Aus den Knochen entstanden Gegenstände des alltäglichen Gebrauchs, während aus der Haut, insbesondere der Gesichtshaut, Kleidungsstücke wie die Namensgebende „Ledermaske“ gemacht wurden.
Das „Blutgericht in Texas“ zog drei Fortsetzungen, einem Remake mit dazugehörigem Prequel und einem 3D-Remake nach sich, und insgesamt brachte es Leatherface mit Hilfe seiner Familie auf 37 Tötungen, wobei der aktuelle 3D Vertreter nicht mitgerechnet wurde. Das Schrecklichste an der ganzen Geschichte ist die Tatsache, dass der Film (mehr oder weniger) auf einer wahren Begebenheit beruht: Auf dem Fall des berüchtigten Serienmörders Ed Gein.
Geins Taten waren nicht nur die Grundlage für Tobe Hoopers „Blutgericht in Texas“, sondern auch für Robert Blochs Roman „Psycho“, dessen Verfilmung durch Alfred Hitchcock in dieser Ausgabe ebenfalls ausführlich besprochen wird. Auch der Antagonist Buffalo Bill aus „Schweigen der Lämmer“ basiert auf Ed Gein, dem sogenannten Plainfield Ghul.
Ein weiterer Serienkiller namens Charles Lee Ray brachte es auf sechs Filme. Charles hingegen hatte es nie besonders leicht, da ihm – im Gegensatz zu Leatherface – einiges an Körperkraft und Größe fehlte, und auch sein äußeres Erscheinungsbild ist nicht ganz das, was man von einem Serienkiller erwarten würde, im Gegenteil. Charles Lee Ray sieht eher unscheinbar aus, lieb und nett, wie ein Spielzeug eben. Und eigentlich ist er das ja auch.
Was, Charles Lee Ray kennen Sie nicht? Ich denke doch. Allerdings wohl eher unter seinem Spitznamen: „Chucky“! Chucky ist gefangen in dem „Körper“ einer Good-Guy-Puppe, was ihn allerdings nicht davon abhält, sein blutiges Werk zu vollbringen.
Ganze 41 Tötungen gehen seit seinem ersten Auftritt im Jahre 1988 alleine auf seine Kappe, und dabei sind die Morde, die er als Mensch verübte, nicht einmal mitgezählt. In den Fortsetzungen hat er sogar später eine Frau und einen Sohn, wobei letzterer ein wenig aus der Art schlägt. Dennoch ist er erstaunlich, wozu eine Puppe so alles in der Lage ist.
Wenn man an Slasher denkt, dann kommt einem unwillkürlich der Urvater des Slashers in den Sinn. Es gab zwar schon vorher Slasherfilme, wie etwa „Blood Feast“ oder die „2000 Maniacs“, aber letztendlich war es John Carpenter, der 1978 unwissentlich all die Gesetze aufstellte, die das Subgenre seither akribisch beherzigt. Und zeitgleich kreierte er den ersten Serienkiller mit Kultpotential.
Die Rede ist von der Personifizierung des Bösen – Michael Myers! Michael begann seine Karriere bereits in den Kinderschuhen, indem er seine Schwester Judith und deren Liebhaber in der Halloween-Nacht mit einem Schlachtermesser meuchelte. Nach Jahren in der Nervenheilanstalt gelang ihm der Ausbruch und sogleich machte er sich auf nach Haddonfield, um sein blutiges Werk – die Auslöschung seiner gesamten Familie – zu beenden.
Dass sich dabei Kollateralschäden nicht vermeiden lassen, zeigt sein unglaublicher Bodycount von nicht weniger als 95 Opfern in sage und schreibe sieben Originalfilmen (wobei der dritte Teil nichts mit den Restlichen zu tun hat), und zwei äußerst blutrünstigen Remakes von Rob Zombie, wobei sich der erste Teil der Neuinterpretation tatsächlich als erfreulich Neu herausstellte. Zombies Neuinterpretation des Maskenmannes wartet nämlich mit einer psychologischen Begründung (familiäre Hintergründe) auf, entmystifiziert dabei aber den Charakter des Killers nicht, sondern fügt ihm neue Facetten hinzu.
Das Besondere an Michael ist nicht nur seine konsequente Tötungsrate – wenn er einmal die Fährte aufgenommen hat, dann kann ihn nichts stoppen – sondern auch seine Unverwüstbarkeit. Bereits im ersten Teil des Franchise wurde er von Dr. Loomis - gespielt von Donald Pleasence – erschossen und fiel vom Balkon, nur, um sich kurz darauf in Luft aufzulösen. In der Folge wurde er in späteren Filmen mehrfach getötet, aber all das konnte ihn nicht aufhalten, und mit stetiger Renitenz kehrte der Mann mit der weißen Maske in der Nacht vor Allerheiligen zurück. Der Typ ist der reinste Albtraum - womit wir auch schon beim nächsten Anwärter wären.
Unter allen Horrorfilmmonstern dürfte Freddy Krueger derjenige mit dem größten Kultpotential sein. Im Gegensatz zu den meisten seiner wortkargen Kollegen hat der kindermordende Schlapphutträger mit dem Ringelpullover und dem Krallenhandschuh immer einen lockeren Spruch auf den Lippen und setzt einen hohen Grad an Kreativität an den Tag, um seinen Opfern den Garaus zu machen.
In der (Film) Realität war Freddy ein Kindermörder, der von den Eltern der Opfer gelyncht worden war, als er aufgrund eines Verfahrensfehlers freigesprochen wurde. Im letzten Moment verkaufte er seine Seele an den Teufel und konnte daraufhin in die Träume seiner Opfer eindringen, um sie dort zu töten – was in der Realität dann ebenfalls passierte.
Robert Englund verkörpert den – trotz aller berechtigten Kritiken an seiner Person – sympathischen Serienkiller mit dem verbrannten Gesicht in insgesamt sieben Filmen, einer Fernsehserie und einem Crossover, bevor er für das 2010er Remake von Jackie Earle Haley abgelöst wurde. Die Fernsehserie nicht mitgerechnet, bringt Freddy Krueger es auf immerhin 39 Opfer, darunter namhafte Hollywoodstars wie Johnny Depp und Laurence Fishburn.
In oben erwähntem Crossover lieferte sich Freddy ein Duell mit einer weiteren Legende. Freddy nutzte seinen Gegenspieler dabei aus, um in die Welt der Lebenden (beziehungsweise in deren Träume) zurückzukehren, unterlag im finalen Kampf allerdings seinem Gegenspieler – obwohl das sicherlich Interpretationssache ist.
1996 ließ Freddys Schöpfer Wes Craven das Slasher-Genre mit der „Scream“-Reihe wieder aufleben, und präsentiert ganz nebenbei die Gesetze des Genres. Und auch wenn hinter der Ghostface-Maske in jedem Film ein anderer steckte, fielen dem Messer insgesamt 29 Menschen zum Opfer – häufig auch der Killer selbst.
Ein Jahr später erblickte der Fischer aus der „Ich weiß, was Du letzten Sommer getan hast“ Reihe das Licht der Kinowelt, verschwand allerdings nach drei Filmen und 23 Morden wieder in der Versenkung. Der ungeschlagene König des Slasherfilms mit dem höchsten Bodycount ist jedoch jemand völlig anders: Ein kleiner, entstellter Junge, den alle für Tod gehalten haben: Jason Vorhees.
Sage und schreibe 138 Tötungen hat das Muttersöhnchen auf seiner Vita stehen, und dabei hat er in zwei der insgesamt 10 Originalfilme nicht einmal selbst die Machete geschwungen.
Im ersten Teil des Franchise war es noch die ehrenwerte Frau Mutter (B. Palmer), welche die lasterhaften Jugendlichen im „Camp Blood“ aka Camp Crystal Lake meuchelte, um sie für den vermeintlichen Tod ihres Filous zur Rechenschaft zu ziehen, während in Teil 5 der Reihe ein Sanitäter namens Roy die Hockeymaske überstreifte, nachdem man Jason im vierten Teil „endgültig“ den Garaus gemacht hatte. (Die beiden Morde in der Traumsequenz am Anfang des fünften Teils sind daher nicht berücksichtigt.)
Natürlich hielt der Frieden nicht lange, denn bereits in Teil 6 rückte Jason höchstpersönlich wieder die Maske zurecht, wetzte die Machete (und allerlei anderer Mordwerkzeuge) und kehrte zurück ins Leben. Und von dort an gab es kein Halten mehr, denn Jason war seitdem noch unverwüstlicher, als Michael Myers: Verbrannt, zerteilt, zerstückelt, in die Luft gesprengt… was hat man dem guten Jungen nicht alles angetan, doch alles vergebens. Mit stoischer Sturheit kehrte er jedes Mal zurück, um sein blutiges Werk fortzuführen.
2009 folgte dann ein Remake, in dem Jason, wie schon seinem Kameraden Michael, eine gehörige Frischzellenkur verpasst wurde! Nachdem Jason in den Filmen 7 bis 10 von Kane Hoder gespielt worden war, wurde er im Remake durch Derek Mears ersetzt. Bereits in dem Crossover Freddy vs. Jason wurde Jason von Ken Kirzinger dargestellt, welcher in Größe und Statur allerdings sehr an Hoder erinnerte.
Derek Mears hingegen ist eher schlank und drahtig, und daher ist der neue Jason nicht mehr der übergroße Hüne, dafür aber wesentlich flinker, beweglicher und dadurch deutlich gefährlicher. Ging der alte Jason eher gemächlich vor und schritt erhaben hinter den flüchtenden Opfern her, rennt der neue gerne auch mal auf seine Opfer zu, und beendet den Sprint mit einem Sprung. Fakt ist: Egal ob er rennt, geht oder steht, letztendlich kriegt Jason sie alle!
Und so geht Platz 1 mit dem höchsten Bodycount neidlos an Jason Vorhees, der mit 138 Tötungen (in manche Quellen ist sogar von über 300 die Rede) seinen Platz auf dem Siegertreppchen mehr als verdient hat.
Auch wenn der Slasher wie er hier beschrieben wurde immer mal wieder in der Versenkung verschwindet, ist er doch genauso unsterblich, wie seine Helden.
So gibt es seit 2006 einen neuen Stern am Slasher-Himmel: Victor Crowley. Und der deformierte Axtschwinger wütet fleißig in den Sümpfen von New Orleans: In den gerade einmal drei Filmen der „Hatchet“ Reihe hat er bereits den beachtlichen Bodycount von 45 auf dem Kerbholz, andererseits war das auch zu erwarten, schließlich steckt nicht nur Jason-Darsteller Kane Hoder hinter der deformierten Maske des Killers, sondern eines seiner ersten Opfer im Film ist Robert „Freddy“ Englund.
Die Zukunft des Genres ist also gesichert, denn Victor Crowley wird sicher noch ein ums andere Mal die Axt schwingen, und auch die restlichen Helden wetzen stets die Klingen. Jason, Freddy und Michael sind nicht totzukriegen, Chucky steht schon in den Startlöchern, und wer weiß – vielleicht gibt es ja sogar noch ein weiteres Crossover. Höre ich da etwa eine Kettensäge…?
Autor: Michael.Speier
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es freut mich sehr, euch hier im Anschluss einen Beitrag von Michael.Speier präsentieren zu können. Vor einiger Zeit ist dieser Artikel im BluLife-Magazin erschienen. Angesicht der ZoMoHoWo hat sich Michael spontan bereit erklärt, den Beitrag hier im Blog-Bereich nochmals zu veröffentlichen.
Aufgrund technischer Schwierigkeiten hat mich Michael gebeten, den Artikel in seinem Namen einzustellen. Von daher, viel Spaß von meiner Seite.
Mit einem Ton eurer Wahl (Machete-schleifen, Kettensäge-anschmeissen, Krallenhand-wetzen) startet nun die zweite Woche der Zombie-Monster-Horror-Wochen.
*TOOON*
Und ab dafür,
der Baschti
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Hallo liebe Leser,
und herzlich willkommen zur zweiten Woche unserer Zombie-Monster-Horror-Wochen, kurz: ZoMoHoWo.
Dieses Thema ist, wie alle die mich kennen bestätigen können, eine Art Steckenpferd von mir, und deshalb möchte ich es mir auch nicht nehmen lassen, extra für diese Aktion aus meinem Blog-Ruhestand zurückzukehren.
Fairerweise muss ich allerdings sagen, dass der nun folgende Text nicht neu ist, sondern bereits als Halloween-Special in unserem Blulife-Magazin abgedruckt war. Aber mit freundlicher Genehmigung der Geschäftsleitung darf er hier und jetzt die zweite Woche dieser tollen Aktion einläuten.
Kommen wir nun also ohne Umschweife zu den blutrünstigsten Serienmördern der Filmgeschichte…
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THE SAW IS FAMILY
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THE SAW IS FAMILY
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Den Einstand gibt die Familie Sawyer aus Texas, die erst vor kurzem vom Index gestrichen wurde. Allen voran natürlich ihr degenerierter Spross, den man nur unter dem Namen „Leatherface“ kennt.
Leatherface zerstückelt gerne durchreisende Jugendliche mit seiner Kettensäge, um sie seiner perversen Familie als Dinner zu servieren. Dabei ist der gute Mann ein Komplettverwerter des „Schlachtviehs“, denn hier wird kein Teil weggeschmissen: Aus den Knochen entstanden Gegenstände des alltäglichen Gebrauchs, während aus der Haut, insbesondere der Gesichtshaut, Kleidungsstücke wie die Namensgebende „Ledermaske“ gemacht wurden.
Das „Blutgericht in Texas“ zog drei Fortsetzungen, einem Remake mit dazugehörigem Prequel und einem 3D-Remake nach sich, und insgesamt brachte es Leatherface mit Hilfe seiner Familie auf 37 Tötungen, wobei der aktuelle 3D Vertreter nicht mitgerechnet wurde. Das Schrecklichste an der ganzen Geschichte ist die Tatsache, dass der Film (mehr oder weniger) auf einer wahren Begebenheit beruht: Auf dem Fall des berüchtigten Serienmörders Ed Gein.
Geins Taten waren nicht nur die Grundlage für Tobe Hoopers „Blutgericht in Texas“, sondern auch für Robert Blochs Roman „Psycho“, dessen Verfilmung durch Alfred Hitchcock in dieser Ausgabe ebenfalls ausführlich besprochen wird. Auch der Antagonist Buffalo Bill aus „Schweigen der Lämmer“ basiert auf Ed Gein, dem sogenannten Plainfield Ghul.
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WANNA PLAY?
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WANNA PLAY?
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Ein weiterer Serienkiller namens Charles Lee Ray brachte es auf sechs Filme. Charles hingegen hatte es nie besonders leicht, da ihm – im Gegensatz zu Leatherface – einiges an Körperkraft und Größe fehlte, und auch sein äußeres Erscheinungsbild ist nicht ganz das, was man von einem Serienkiller erwarten würde, im Gegenteil. Charles Lee Ray sieht eher unscheinbar aus, lieb und nett, wie ein Spielzeug eben. Und eigentlich ist er das ja auch.
Was, Charles Lee Ray kennen Sie nicht? Ich denke doch. Allerdings wohl eher unter seinem Spitznamen: „Chucky“! Chucky ist gefangen in dem „Körper“ einer Good-Guy-Puppe, was ihn allerdings nicht davon abhält, sein blutiges Werk zu vollbringen.
Ganze 41 Tötungen gehen seit seinem ersten Auftritt im Jahre 1988 alleine auf seine Kappe, und dabei sind die Morde, die er als Mensch verübte, nicht einmal mitgezählt. In den Fortsetzungen hat er sogar später eine Frau und einen Sohn, wobei letzterer ein wenig aus der Art schlägt. Dennoch ist er erstaunlich, wozu eine Puppe so alles in der Lage ist.
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THIS ISN’T A MAN!
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THIS ISN’T A MAN!
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Wenn man an Slasher denkt, dann kommt einem unwillkürlich der Urvater des Slashers in den Sinn. Es gab zwar schon vorher Slasherfilme, wie etwa „Blood Feast“ oder die „2000 Maniacs“, aber letztendlich war es John Carpenter, der 1978 unwissentlich all die Gesetze aufstellte, die das Subgenre seither akribisch beherzigt. Und zeitgleich kreierte er den ersten Serienkiller mit Kultpotential.
Die Rede ist von der Personifizierung des Bösen – Michael Myers! Michael begann seine Karriere bereits in den Kinderschuhen, indem er seine Schwester Judith und deren Liebhaber in der Halloween-Nacht mit einem Schlachtermesser meuchelte. Nach Jahren in der Nervenheilanstalt gelang ihm der Ausbruch und sogleich machte er sich auf nach Haddonfield, um sein blutiges Werk – die Auslöschung seiner gesamten Familie – zu beenden.
Dass sich dabei Kollateralschäden nicht vermeiden lassen, zeigt sein unglaublicher Bodycount von nicht weniger als 95 Opfern in sage und schreibe sieben Originalfilmen (wobei der dritte Teil nichts mit den Restlichen zu tun hat), und zwei äußerst blutrünstigen Remakes von Rob Zombie, wobei sich der erste Teil der Neuinterpretation tatsächlich als erfreulich Neu herausstellte. Zombies Neuinterpretation des Maskenmannes wartet nämlich mit einer psychologischen Begründung (familiäre Hintergründe) auf, entmystifiziert dabei aber den Charakter des Killers nicht, sondern fügt ihm neue Facetten hinzu.
Das Besondere an Michael ist nicht nur seine konsequente Tötungsrate – wenn er einmal die Fährte aufgenommen hat, dann kann ihn nichts stoppen – sondern auch seine Unverwüstbarkeit. Bereits im ersten Teil des Franchise wurde er von Dr. Loomis - gespielt von Donald Pleasence – erschossen und fiel vom Balkon, nur, um sich kurz darauf in Luft aufzulösen. In der Folge wurde er in späteren Filmen mehrfach getötet, aber all das konnte ihn nicht aufhalten, und mit stetiger Renitenz kehrte der Mann mit der weißen Maske in der Nacht vor Allerheiligen zurück. Der Typ ist der reinste Albtraum - womit wir auch schon beim nächsten Anwärter wären.
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ONE, TWO… FREDDY’S COMING FOR YOU!
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ONE, TWO… FREDDY’S COMING FOR YOU!
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Unter allen Horrorfilmmonstern dürfte Freddy Krueger derjenige mit dem größten Kultpotential sein. Im Gegensatz zu den meisten seiner wortkargen Kollegen hat der kindermordende Schlapphutträger mit dem Ringelpullover und dem Krallenhandschuh immer einen lockeren Spruch auf den Lippen und setzt einen hohen Grad an Kreativität an den Tag, um seinen Opfern den Garaus zu machen.
In der (Film) Realität war Freddy ein Kindermörder, der von den Eltern der Opfer gelyncht worden war, als er aufgrund eines Verfahrensfehlers freigesprochen wurde. Im letzten Moment verkaufte er seine Seele an den Teufel und konnte daraufhin in die Träume seiner Opfer eindringen, um sie dort zu töten – was in der Realität dann ebenfalls passierte.
Robert Englund verkörpert den – trotz aller berechtigten Kritiken an seiner Person – sympathischen Serienkiller mit dem verbrannten Gesicht in insgesamt sieben Filmen, einer Fernsehserie und einem Crossover, bevor er für das 2010er Remake von Jackie Earle Haley abgelöst wurde. Die Fernsehserie nicht mitgerechnet, bringt Freddy Krueger es auf immerhin 39 Opfer, darunter namhafte Hollywoodstars wie Johnny Depp und Laurence Fishburn.
In oben erwähntem Crossover lieferte sich Freddy ein Duell mit einer weiteren Legende. Freddy nutzte seinen Gegenspieler dabei aus, um in die Welt der Lebenden (beziehungsweise in deren Träume) zurückzukehren, unterlag im finalen Kampf allerdings seinem Gegenspieler – obwohl das sicherlich Interpretationssache ist.
1996 ließ Freddys Schöpfer Wes Craven das Slasher-Genre mit der „Scream“-Reihe wieder aufleben, und präsentiert ganz nebenbei die Gesetze des Genres. Und auch wenn hinter der Ghostface-Maske in jedem Film ein anderer steckte, fielen dem Messer insgesamt 29 Menschen zum Opfer – häufig auch der Killer selbst.
Ein Jahr später erblickte der Fischer aus der „Ich weiß, was Du letzten Sommer getan hast“ Reihe das Licht der Kinowelt, verschwand allerdings nach drei Filmen und 23 Morden wieder in der Versenkung. Der ungeschlagene König des Slasherfilms mit dem höchsten Bodycount ist jedoch jemand völlig anders: Ein kleiner, entstellter Junge, den alle für Tod gehalten haben: Jason Vorhees.
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DID YOU KNOW A YOUNG BOY DROWNED HERE…?
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DID YOU KNOW A YOUNG BOY DROWNED HERE…?
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Sage und schreibe 138 Tötungen hat das Muttersöhnchen auf seiner Vita stehen, und dabei hat er in zwei der insgesamt 10 Originalfilme nicht einmal selbst die Machete geschwungen.
Im ersten Teil des Franchise war es noch die ehrenwerte Frau Mutter (B. Palmer), welche die lasterhaften Jugendlichen im „Camp Blood“ aka Camp Crystal Lake meuchelte, um sie für den vermeintlichen Tod ihres Filous zur Rechenschaft zu ziehen, während in Teil 5 der Reihe ein Sanitäter namens Roy die Hockeymaske überstreifte, nachdem man Jason im vierten Teil „endgültig“ den Garaus gemacht hatte. (Die beiden Morde in der Traumsequenz am Anfang des fünften Teils sind daher nicht berücksichtigt.)
Natürlich hielt der Frieden nicht lange, denn bereits in Teil 6 rückte Jason höchstpersönlich wieder die Maske zurecht, wetzte die Machete (und allerlei anderer Mordwerkzeuge) und kehrte zurück ins Leben. Und von dort an gab es kein Halten mehr, denn Jason war seitdem noch unverwüstlicher, als Michael Myers: Verbrannt, zerteilt, zerstückelt, in die Luft gesprengt… was hat man dem guten Jungen nicht alles angetan, doch alles vergebens. Mit stoischer Sturheit kehrte er jedes Mal zurück, um sein blutiges Werk fortzuführen.
2009 folgte dann ein Remake, in dem Jason, wie schon seinem Kameraden Michael, eine gehörige Frischzellenkur verpasst wurde! Nachdem Jason in den Filmen 7 bis 10 von Kane Hoder gespielt worden war, wurde er im Remake durch Derek Mears ersetzt. Bereits in dem Crossover Freddy vs. Jason wurde Jason von Ken Kirzinger dargestellt, welcher in Größe und Statur allerdings sehr an Hoder erinnerte.
Derek Mears hingegen ist eher schlank und drahtig, und daher ist der neue Jason nicht mehr der übergroße Hüne, dafür aber wesentlich flinker, beweglicher und dadurch deutlich gefährlicher. Ging der alte Jason eher gemächlich vor und schritt erhaben hinter den flüchtenden Opfern her, rennt der neue gerne auch mal auf seine Opfer zu, und beendet den Sprint mit einem Sprung. Fakt ist: Egal ob er rennt, geht oder steht, letztendlich kriegt Jason sie alle!
Und so geht Platz 1 mit dem höchsten Bodycount neidlos an Jason Vorhees, der mit 138 Tötungen (in manche Quellen ist sogar von über 300 die Rede) seinen Platz auf dem Siegertreppchen mehr als verdient hat.
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OLD SCHOOL AMERICAN HORROR…
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OLD SCHOOL AMERICAN HORROR…
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Auch wenn der Slasher wie er hier beschrieben wurde immer mal wieder in der Versenkung verschwindet, ist er doch genauso unsterblich, wie seine Helden.
So gibt es seit 2006 einen neuen Stern am Slasher-Himmel: Victor Crowley. Und der deformierte Axtschwinger wütet fleißig in den Sümpfen von New Orleans: In den gerade einmal drei Filmen der „Hatchet“ Reihe hat er bereits den beachtlichen Bodycount von 45 auf dem Kerbholz, andererseits war das auch zu erwarten, schließlich steckt nicht nur Jason-Darsteller Kane Hoder hinter der deformierten Maske des Killers, sondern eines seiner ersten Opfer im Film ist Robert „Freddy“ Englund.
Die Zukunft des Genres ist also gesichert, denn Victor Crowley wird sicher noch ein ums andere Mal die Axt schwingen, und auch die restlichen Helden wetzen stets die Klingen. Jason, Freddy und Michael sind nicht totzukriegen, Chucky steht schon in den Startlöchern, und wer weiß – vielleicht gibt es ja sogar noch ein weiteres Crossover. Höre ich da etwa eine Kettensäge…?
Autor: Michael.Speier
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