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2. August 2012
John Carter / Cowboys and Aliens / The Thing - 2011 / Das Ding aus einer anderen Welt
Hier nun die Filme die ich mir in letzter Zeit zu Gemüte geführt habe, egal ob nun auf Blu-Ray, DVD, im TV oder sonstigen Medien ... Ich bewerte die Filme hier nicht mit Punkten weil dies nur eine subjektive Entscheidung ist. Jeden Menschen spricht unbewusst etwas anderes an und man findet es demnach auch besser oder schlechter. Diese Bewertungen stellen nie ein Faktum dar. (Ein hoch auf die Individualität!) Hier also meine persönlichen anSICHTEN ...


Dieses mal durch und durch aus dem Science Fiction Genre ! Statt den Bildern des Tonträgers selbst verwende ich desöfteren auch mal allgemeine Bilder des Titels. Denn manche Cover finde ich optisch einfach nicht wirklich ansprechend.



John Carter (Blu-Ray, Verleih)
Da tut sich einem wieder mal ein neues Universum auf !!!

ABER bei einer 100 Jahre alten Geschichte die so umfangreich ist (x-Bücher), kann der erste Teil der Reihe - trotz imposanter Aufmachung - schon mal langatmig wirken, weil es ja nur mal die Einleitung sein soll. Der Film selbst wirkt epochal, die Umsetzung jedoch klischeehaft und dekadent auf das gesehene getrimmt, anstatt sich tiefer einer ausgeklügelten Storyline und ihren Charaktären zu widmen.
Also sowas dann auf halbernste "Hollywood" Klischee Art zu verarbeiten ist sehr grenzwertig für den intensiveren Zuseher.

(Ich will sofort ein ernsthaftes düsteres Reboot von Frank Miller oder Christopher Nolan *ggg* Ne Scherz beiseite, ein bestimmtes Puplikum hat bestimmt Freude an dieser Wirkweise, ich konnte mich mit dieser Umsetzung leider nicht tiefer anfreunden.)
Bei soviel Kohle ehm... Budget und einer tollen Grundlage hätte man ruhig mehr in Drehbuch, Charaktäre und Story investieren können ... lässt SEHR zu wünschen übrig.

Erfreulich !
Sein herumgehüpfe fand ich sogar interessant, weil Atmosphärentechnisch realistisch Bezug auf die andersartige Physik und Schwerkraft der Planeten genommen wurde.
Wodurch ihm, durch menschlich ERDigE Gewohnheit auf dem Mars ein Sonderstatus zuteil wird.
UND
Prinzessin Dejah Thoris im Hochzeitsdress löst hier definitiv - in Form von purer Laszivität - Prinzessin Leia in ihrem Sklavenoutfit ab !!
(Obwohl man sagen muss, angemessen Disney eben, denn die Bilder aus Illustrationen/Comics sind um einiges freizügiger !)

Da ich ein großer Freund des Genres bin, werde mir wohl etwaige Fortsetzungen, aus Interesse an diesem Universum und der Geschichte beiläufig ansehen, aber mich mit der durchschnittlichen "Disney"-Umsetzung wohl nicht weiter anfreunden können ?

Bild und Ton sind erstklassig, obwohl als HD-Tonspur schon bessere Klangbilder kreiert wurden. Extras sind ganz gut in HD vorhanden. Bezug auf den Schöpfer und die Bücher, Making Of, die Effekte etc. Jedoch für solch teure Produktion fast  zuwenig.

Highlight : Woola, der sechsbeinige Speedwauzi



Cowboys & Aliens (Blu-Ray, Verleih)
Am besten fand ich die Schauspielgarde - Harrison Ford, Sam Rockwell, Keith Carradine, Paul Dano - denn dadurch bekommt der Film einen Touch Klasse !! Daniel Craig mimt sehr gut eine lässig, raue Figur der es zu keiner Zeit an Coolness mangelt. Olivia Wild macht 'ne gute Figur !

Der Western und Cowboy Teil wurde bestens gefertigt, tolle Bilder, spitzenmäßige Typenverteilung, der raue Wilde Westen, Bandidos und Indianer fehlen auch nicht. Wie der Titel schon verät, ist man gespannt auf den Spagat ins Sci-Fi Genre. Da man weiß was einen erwartet ist der Crossover Effekt nicht ganz so wild und Favreau hat das wirklich gut zusammengebastelt. Leider, wüsste es nicht besser, wie man die Aliens rein Figurentechnisch umsetzt oder in Erscheinung treten läßt. Wurde nicht so schlecht gelöst, aber ....... ?

Die dunklen Szenen incl. Düsterness fand ich sehr gut, bringen dem Film neben Sonne und Sand weitere Elemente. Wobei im Bildtechnischen Bereich dies sehr gut zur Geltung kommt, schön und abwechslungsreich, besonders die grobkörnige Wüstenmarschszene. Tontechnisch läßt der deutsche Ton, im Vergleich zur O-Ton HD-Spur echt zu wünschen übrig. Was für ein Unterschied !

Man merkt der Extended Version eindeutig die Länge an, die dem Film öfter mal die stetige Fahrt nimmt. Sehr enttäuschend, dass die Kinofassung nicht auf der Disc ist. Das wäre definitiv kein zu großer Mehraufwand gewesen ...
In Summe eine durchschnittlich dennoch innovative PopCorn-Mixtur, die jenes was der Titel anpreist, dementsprechend auch hergibt ! Wobei jeder vorher schon weiß, dass die Story nicht grad originell sein wird ... 



The Thing - 2011 (Blu-Ray, Sammlung)
Norweger finden abgeschieden in der Antarktis etwas Unbekanntes im Eis. Ein zusammengestelltes Team von Wissenschaftlern und Konsorten soll es bergen. Der Rest nimmt damit seinen Lauf ... (oder besser: IST GESCHICHTE!)

Tolle Vorgeschichte mit überlegten Verknüpfungen. Somit haben sie Carpenters Streifen nicht nur Tribut gezollt sondern auch sehr gut die Verbindungen hergestellt !
Leute sprechen immer wieder von Logiklöchern, ich habe keine entdeckt. Vllt sollten sie das Sequel sehen um es schlüssiger zu erkennen ?
Einzig und allein, dass hier die Szene mit dem Suizidfunker geschnitten wurde, büßt eine kleine Verbindung ein, ansonst wurde alles schön berücksichtigt.
(Basiscamp der Norweger, Eisblock, Aussehen des Raumschiffs, Hund + Helikopter, Axt in der Tür, gefundene verbrannte Kreatur .....)
Kritisieren könnte man das Ende in Bezug auf die FRAU aber das kann man auch so stehen lassen.

Die Mischung aus plastischer Kreaturenbildung und CGI ist zwar wirklich erstklassig splattrig und eklig aber für mich dann leicht zu kitschig ! Obwohl das im 82er auch schon so war und deshalb auch als überaus positiv bewertet werden könnte. Da fand ich mich eher persönlich nicht wieder, weil für mich bei beiden Titel die Atmosphäre im Vordergrund stand ! Dennoch konnte durch die Effekte somit auch einiges erweitert dargestellt werden was damals noch unmöglich war oder nur plastisch kreiert wurde. Für mich wäre zwar hier weniger auch mehr gewesen aber ich war trtozdem auf die ganze Länge des Films sehr gut unterhalten.

Dem Carpenter Movie würde ich Höchstpunktezahl erteilen, diesen hier gar nicht so weit entfernt darunter ansiedeln. Ein wirklich gelungenes Prequel.
Man hat stets Befürchtungen, dass sie etwas soooo Kultiges mit Neuwürdigungen immer vermurksen. Da bin ich selbst immer negativ eingestellt was sowas betrifft, aber dieses Mal wurde ich trotz Vorurteile positiv überrascht ! 

Das französische Steelbook (siehe Bild) gefällt mir sehr gut und viel besser als unsere VÖ´s.



Das Ding aus einer anderen Welt
- 1982 (Blu-Ray, Sammlung)
Zum Film selbst braucht man wohl nicht viel sagen. Der Horror Sci-Fi Klassiker schlecht hin ! Den Film finde ich in Bezug auf Atmosphäre absolut überragend ! Man kann die Spannung und die Angst vor dem vorerst Unbekannten wahrlich bedrohlich fühlen. Die Bedingungen könnten dafür nicht besser sein. Völlig abgeschnitten vom Rest der Welt in einem weit entlegenen Gebiet der Antarktis. Dann noch der Faktor, dass die tötliche Bedrohung in jedem lauern könnte. Somit kann keiner mehr dem anderen Vertrauen und jeder ist - nicht nur in der schon herrschenden Abgeschiedenheit - eigentlich nochmals auf sich alleine gestellt ... wenn sie um zu überleben nicht an einem Strang ziehen müssten.

Die Effekte sind für damalige Zeiten und auch heute noch absolut grandios. Sie erzeugen einen richtigen Ekelfaktor. Wobei Carpenter oder eben seine Kreaturenbildner wahrlich eine Meisterleistung abgeliefert haben. Gerade weil sie plastisch dargestellt werden, besser sind als jede Kreation aus einem Rechner !

Nicht nur einer meiner Lieblingsfilme sondern durch die Umstände Schnee, völlige Abgeschiedenheit, Unbekannte Gefahr, ... für mich Kriterienweisend.

Das Bild wurde wirklich gut restauriert. Was zu bemängeln ist, dass oft die Farbwärme wechselt. Und zwar auf Rot, Grün, Blau. Dann ist das ganze Bild leicht in diesen Farbschleier getaucht, man merkt wie es auftaucht und wieder verschwindet. Ständig im Wechsel von Normal zu Rot (oder eben anderen Farbtönen). Zum Glück nicht zur Gänze des Films sondern nur in bestimmten Szenen. Wenn, dann merklich bei Schnee- und Gesichtsfarbe oder großen Hintergrundflächen. Oder seht euch mal bei der UFO Entdeckung (~39:00) ihre Jacken an.

Der Ton wirkt zwar manchmal leicht steril aber in Anbetracht des Alters auch völlig in Ordnung. Auch räumlich ganz gut abgemischt - z.B. Heliszene. Im HD O-Ton saust einem jedoch der kühle Wind noch um einiges deutlicher um die Ohren !
Endlich mal Extras, diese hab ich auf der DVD vermisst. Eine Doku - zwar nicht HD aber OK - in der Länge von 84Minuten und ein paar weitere Clips, Storyboards ...

Hab mir hier auch das Steelbook gegönnt um beide Fassungen, dieses Remake und das Prequel in Stahl zu besitzen. Mittlerweile hab ich gesehen das ein neues in UK released wird, was mir noch besser gefällt ... Haben Muss !
Dieses Steel ist auch schön aber die fixen Hintergrundbedruckten Werbungen IN den Universal Steel´s finde ich stets absolut dreist !!


(Bilder : flickr.com, Disney, Sony, Universal)

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16. März 2013
Meine teuflischen Nachbarn / Take Shelter
Shorties : North, Das Tribunal, Tränen der Sonne, Import - Export, Extrem Movie, Hondo (67)

Hier nun die Filme die ich mir in letzter Zeit zu Gemüte geführt habe, egal ob nun auf Blu-Ray, DVD, im TV oder sonstigen Medien ... Ich bewerte die Filme hier nicht mit Punkten weil dies nur eine subjektive Entscheidung ist. Jeden Menschen spricht unbewusst etwas anderes an und man findet es demnach auch besser oder schlechter. Diese Bewertungen stellen nie ein Faktum dar. (Individualität!) Hier also meine persönlichen anSICHTEN ...



Meine teuflischen Nachbarn (DVD)
USA 1989 – The ´Burbs
Nachdem ich letztens durch "The Watch" und durch Corey Feldman (Lost Boys Blog) wieder an diesen genialen Kultfilm erinnert wurde, musst ich ihn wieder mal sichten. Da es ihn leider immer noch nicht auf BD gibt, musste die DVD herhalten.

Es handelt um eine mehr oder weniger eingeschweißte Nachbarschaft, in welche ein neuer Mieter eingezogen ist. Im neuen Nachbarshaus gehen aber seltsame Dinge von statten. Nachts leuchtet und blitz der Keller des Hauses, jede Menge komischer Geräusche gehen von statten und selten, oder fast nie bekommt man jemanden aus dieser Bruchbude zu Gesicht. Auch das sie bei nächtichem Regen im Garten herum graben oder den Müll auf seltsame Weise raus bringen, trägt nicht zur Ruhe der weiteren Anwohner bei …

Diese sind jedoch auch alles andere als gewöhnlich !!

Ray (Tom Hanks) und Carol (Carrie "Leia" Fisher) sind wohl noch die trivialste Darstellung  von Spießbürgern. Sein Nachbar Art frisst aus jedem Kühlschrank der Nachbarschaft und erzählt ansonst nur paranoide Schauergeschichten mit denen er alle anderen anstachelt. Mark ist ein eingefleischter Patriot und hat jede Menge militärisches Equipment, dass er im Laufe des Films auch benutzt ! Seine junge Frau läuft stets halbnackt durch die Straße und hat einen S-Fehler, der geiler nicht sein könnte ! Obendrein gibts noch Ricky (Corey Feldman!) der stets seine Freunde einlädt, wenn der Rest der Nachbarschaft etwas plant um den neuen Bewohnern auf die Schliche zu kommen. Mit diesen  beobachtet er die ganze Straße, als wäre das Geschehen eine  Seifenoper oder großes Kino … und das ist es auf schrillste unterhaltsamste Weise auch wirklich !!

Es macht soviel Spass den unterschiedlichsten und verrücktesten Vorstadtcharakteren auf kleinstem Raum – nur deren Straße – zuzusehen, wie sie alles daran setzen, den Horror oder die Banalität des Viertels aufzudecken und dadurch mit Wahnwitz und Dämlichkeit immer weiter in Teufels Küche stolpern !

Joe Dante (Gremlins, Die Reise ins Ich) hat hier eine geniale Gruselkomödie auf die Beine gestellt, die mit einer perfekten Mischung eines völlig stimmigen Scores mit hervorragend gewählten Bildern brilliert. Ich mein alleine die Szene, in welcher sie erstmals den Mut aufbringen zur Nachbars Veranda zu marschieren, hätte mit dem Song aus "Spiel mir das Lied vom Tot" und den eingefangenen Italowestern Gesichtern der restlichen Nachbarn, nicht krönender sein können !!

Ich hoffe auf eine endliche Veröffentlichung, dieses idyllischen Klassikers. Und wer den Film noch nicht kennt, unbedingt mal rein sehen …


Take Shelter (Blu-Ray)
USA 2011 - Ein Sturm zieht auf
Curtis (Michael Shannon) lebt mit Frau und Tochter in einer ruhigen Straße. Sein alltägliches Leben gerät völlig durcheinander als sich bei ihm Alpträume, Wahnvorstellungen und Halluzinationen einstellen. Immer wieder zieht in seinen Visionen ein großer Sturm auf, durch den sich sogar Leute verändern und einander gewalttätig angreifen. Darauf hin beschließt er seinen Sturmbunker auszubauen …

Curtis und seine Frau Samantha (Jessica Chastain) tragen diesen ruhigen Film zur Gänze. Das besondere an diesem Wirr-Warr, es kommen immer wieder Fakten dazu, damit der Zuseher nicht festnageln kann, was letzten Endes real ist. Egal wie das Ende nun sein mag, auf Grund des gezeigten Augenmerkes ist es eindeutig mehr ein psychologisches Familiendrama, als ein Katastrophenszenario !

Bemerkenswert fand ich das Verhalten seiner Frau, die ihm zur Seite steht obwohl sie einiges durchmachen muss und auch die Tatsache, dass er sich seinen psychologischen Problemen – wenn es welche sein sollten – später auch stellt. Die beste Szene war für mich, als sie bei einem Straßenfest sind, und alles aus ihm heraus bricht.

Der Film hätte bestimmt ne halbe Stunde kürzer sein können, jedoch hätte sich dann der zerrende Spannungsbogen wohl nicht so immens aufgebaut. Damit die Ruhe vor dem eventuellen Sturm geladen nachfühlbar wird. Einmal sehen reichte mir jedoch.

Bild/Ton 4,5. Bild ist durchwegs wirklich sehr gut, besonders die Vogelschwärme kommen sehr detailiert zur Geltung. Lediglich am Ende flacht der Schwarzwert im Bunker ab. Obwohl der Ton neben einigen Gewitterszenen sehr dialogslastig ist wurde er hervorragend abgemischt. Total klar und bei Gewittern etc sehr guter Bass und Räumlichkeit !


 




So, nun folgen noch ein paar Shortriews ! Da ich mir nun für den Fernseher eine Festplatte zugelegt habe, kann ich nun Nachts öfter mal ein paar Filme aufnehmen ...


- die ich einfach zwischendurch wieder mal sehen möchte
- um mir für ältere Filmhäppchen das Leihen zu sparen
- und überhaupt um manches erstmals zu Gesicht bekommen, weil es viele Streifen noch nicht mal auf DVD gibt !

Somit wird auch das banale und heutzutage schwachsinnige Fernsehen, manchmal zu einer günstigen Fundgrube. Hier ein paar weitere kleinere anSichten ...
 



Eigentlich dachte ich, ich nehme mir den Film Hondo mit John Wayne auf. Dem war aber nicht so. Der Film den ich sah, hatte den gleichen Titel, stammt aber aus dem 1967.

Im Sezessionskrieg kämpfte Hondo Lane auf allen Seiten, besonders aber für den Süden. Da er mit einer Squaw verheiratet war, hat er auch noch bei den zwischen den Fronten stehenden Indianern seinen Status. So wird der Mann der mittlerweile von allen gesucht wird, von der Union (Norden) anheuert um Verhandlungen mit den Apachen zu führen...

Der Film schildert durch den Mann zwischen allen Fronten, den Krieg, der nicht nur zwischen den einzelnen Parteien sondern sogar innerhalb all dieser Gruppierungen durch den Faktor Mensch geführt wird. Dies und darüber hinaus die eigentliche Zusammengehörigkeit wird schön herausgearbeitet. Sehr gemütlicher Western der auch ohne größeren Pi-Pa-Po auskommt und ne tolle Geschichte erzählt !


Extrem Movie (USA2007) soll sexuellen Aufklärungsunterricht in Form aneinandergereihten Kurzepisoden geben. Dabei erzählt er bewusst eine Lüge nach der anderen, die aufgrund der schwachsinnigen Überzogenheit witzig sein sollen. Dabei gibts eigentlich nur Gags unter der Gürtellinie, aber zu sehen gibts darunter nichts.
Kurzweilig unterhaltend, mit etlichen Filmanspielungen ... nicht zu empfehlen.
 
 
Import-Export (Ö2007) wirft einen Blick auf die menschliche Ausbeutung unterschiedlichster Art. In langen Momentanaufnahmen sehen wir Arbeiterinnen aus Südost Ländern, die als Einwanderer ihre finanzielle Situationen verbessern möchten. Einen jungen Arbeitslosen der mit seinem Stiefvater Geschäfte via Wien-Ukraine macht. Sein Stiefvater zeigt ihm dabei auch die Macht des Geldes, durch Umgang mit einer Prostituierten. Einen großen Blick bekommen wir auch noch auf die Altenpflege und den Umgang mit alten, pflegebedürftigen Leuten.
Existenzkampf, Geldsorgen, Erniedrigung, Scham und Schande sind so einige Schlagworte die das Gesehene beschreiben könnten.
Der österreichische Film zieht so richtig runter und ist auch ziemlich zach (zäh, mühselig) umgesetzt, zeigt diese Schicksale aber so authentisch wie noch nie gesehen !


Da mich NX-01 in seinem Blog wieder an einige Bruce Willis Filme erinnerte, hab ich mir zwei aufgenommen. Nämlich "Das Tribunal" und "Tränen der Sonne"... meine Freundin nahm dann auch noch die DVD zu "North" mit. Somit hatte ich noch 3x Willis ...


Im Film North (USA1994) sucht sich Elijah Wood neue Eltern, weil die Alten sich zuwenig um ihn sorgten und er sie deshalb verklagte. Was zu einem Präzedenzfall führt und plötzlich den Kindern die Macht über ihre Eltern gibt.
In einer Reise um den Globus macht er allerlei witzige Zwischenstops bei völlig unterschiedlichsten Familien um sein Glück zu finden. Bruce Willis taucht dabei immer wieder in verschiedensten Rollen auf. Die Familien gehen von Hawaiianern, Cowboys bis hin zu Inuits.

Da der Film sehr surreal aufgebaut ist - jene die ihn schon gesehen haben wissen warum - gibt es so einige sehr überzogene und somit unterhaltsame Situationen zu sehen. Das Verhalten von ziemlich allen Protagonisten ist irgendwie nicht gewöhnlich. Manche sogar sehr unterhaltsam ungewöhnlich und witzig, besonders der Richter hat mir sehr gut gefallen. Für zwischendurch war der Film ganz unterhaltsam, kaufen würde ich ihn nicht.


Das Tribunal (Hart's War USA2002) fand ich erneut ganz gut. Der Film fängt zwar groß an und läßt dann ziemlich nach, aber irgendwie erzeugt der Film eine gewisse Stimmung durch Farbfilter. Die KZ-Atmosphäre kommt dabei düster kühl und trotzdem heimlich zur Geltung. Das rassistische Kriegsdrama in dem es um eine gerichtliche Verhandlung in einem Konzentrationslager geht bietet nebem Willis und C.Farrell noch weitere bekannte Gesichter. Das Ende ist zwar überraschend aber leider dann doch zu pathetisch. Der Titel lief auf ARD-HD und hatte wirklich ein feines Bild, somit machte der Titel visuell einen besseren Eindruck als ich ihn damals auf DVD sah.
 
Tränen der Sonne (USA2003) hat im Grunde genommen keine Handlung. Es ist wohl eher ein Spaziergang einer kleinen Militärtruppe durch den afrikansichen Dschungel.
Dabei werden die taffen und vorerst sehr unterkühlten Charaktere mit Abschlachtungen und solchen unmenschlichen Grausamkeiten konfrontiert, dass sogar den härtesten unter ihnen die Tränen kommen. Nebenbei prangert der Film auch die tunnelsichtige Kriegspolitik an. Auch wenn den Film manche eventuell als zäh und sinnlos errachten, folgte ich gefesselt den Figuren und der gespannten Dschungel- und Moraldichte. Auch wenn ich eine Handvoll unpassende Szenen geschnitten hätte... (nicht die Brutalität : die war schonungslos ehrlich). Cole Hauser, war schon wie in "Das Tribunal" mit an Bord. Tolle Darstellung !

 
Zufällig war auch noch "Cop Out", den hab ich auch noch nie gesehen und deshalb aufgenommen. Werd ich mir erst ansehen ...
Und einen Film von "Pedro Almodovor" hab ich noch gesehen, von dem ich sehr beeindruckt war, dazu mehr wenn wir uns das nächste mal wiederSEHEN ...
 


(Bilder: amazon.de, tvspielfilm.de)

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22. August 2013
Premium Rush / Stirb Langsam 5 / Hängt ihn höher / Eine dunkle Begierde / Warm Bodies
Hier nun die Filme die ich mir in letzter Zeit zu Gemüte geführt habe, egal ob nun auf Blu-Ray, DVD, im TV oder sonstigen Medien ... Ich bewerte die Filme hier mal nicht mit Punkten, weil dies nur eine subjektive Entscheidung ist. Jeden Menschen spricht unbewusst etwas anderes an und man findet es demnach auch Besser oder Schlechter. Diese Bewertungen stellen nie ein Faktum dar. (Individualität!) Hier also meine persönlichen anSICHTEN ... (Bild-Quellen werden per Klick darauf geöffnet)






Premium Rush (Blu-Ray)
USA2012
Wilee – in Anlehnung an den Coyoten – ist Fahrradkurier und hat seine Fuhren durch die überladenen City, pünktlich und zielgerecht abzuliefern.
Bei einer Lieferung kommt ihm jedoch jemand in die Quere, der ihm um jeden Preis seine Fracht abnehmen will …

Der Film wurde beim Radeln durch die überfüllten Straßen rasant geschnitten und kann auch mit einigen Detailperspektiven überzeugen. Als Zusätze gibts so ne Art Streckensimulation aus der Luftperspektive und auch von Levitt manchmal Fahrtvarianten die ihm ultraschnell durch den Kopf schießen um nicht vor die Räder zu kommen. Die Erzählweise durch manch springende Uhrzeit (Rückblenden/Perspektiven) schmückt den eigentlich minimalistischen Street-Actioner nochmals visuell aus.
Die Geschichte über eine überaus begehrte und hochwertige Fracht dient hier nur als Aufhänger aber reicht völlig aus um mit dem abenteuerlichen und grenzwertigen Fahrten Spannung zu halten. Eine kleine Brise Todesmut /-wahn und ein Entfaltungsdrang jenseits beruflicher Konventionen ist auch erkennbar.

(Sony)

Joseph Gordon Levitt ist wie immer sehr sympathisch und macht ne tolle Figur auf dem Rad. Ich weiß zwar nicht wie viel er hier selbst machte aber im Abspann sieht man, dass er auch mal Blut lassen musste...
Michael Shannon verkörpert einen grandiosen Gegenspieler. In seiner Rolle ist er emotional ziemlich schnell angepisst und will mit aller Macht bekommen was er aufgrund eigener Dezifite benötigt. Stellenweise sind die beiden durch ihr hämisches Lachen auch amüsant rebellisch!

Ein toller kurzweiliger Freestyle-Trip der einen durch tolle Spannung und enorme Rasanz auch die ein oder andere kleine Schwierigkeit (Zeitglaubwürdigkeit-Verletzungsprobleme) übersehen lässt.
Durch "The Whos - Baba O’Riley" musikalisches Intro (und auch Outro) hatte der Film  sowieso schon mal meine volle Aufmerksamkeit!



Stirb Langsam 5 (Blu-Ray)
USA2013 - A Good Day To Die Hard
Das Ausmaß der Schauplätze wuchs ja von Teil zu Teil, was zwar kontinuierlich von statten ging aber auch den tollen heimlichen Flair der ersten beiden Filme immer mehr lichtete … Nachdem er hier nun von der Großstadt (3) aus dem eigenen Lande (4) nun auch noch nach Russland wechseln darf, frag ich mich was als nächstes kommen soll?
DIE HARD in Stratosphere!?


(20th Century Fox)

Willis wird in diesem Teil wohl erstmals zum völlig fahrlässigen Helden. Es ist zwar lustig anzusehen, was hier alles verschrottet wird, aber sowas wie Rücksicht auf zivile Verluste gibts nicht mehr. Willis Sohn ist nur fehl am Platz. Peinliche Dialoge und hölzernes Schauspiel inklusive. Der Verbrecher eine blöde steppende Witzfigur. Die restlichen McClane Sprüche aber nach wie vor cool!
Die Action selbst wurde einfach aneinander gereiht und fragwürdige Szenen gibts auch genug. Am Besten, als sie einfach von einem Hochhausdach runter springen, ohne vorher zu wissen, wo es hin geht – ausser nach UNTEN…
Und die "hab dich lieb" Szene war einfach nur unpassend.

Als ganz edle Szene muss ich jedoch noch eine nennen. Wo Willis und sein Sohn in Slow-Motion aus dem Fenster springen um den aufs Gebäude zurasenden Helikopter zu entkommen … und Willis während eines rasanten Falls in gemütlichster Manier der Heli-Pilotin noch den Stinkefinger hoch hält … ich hab mich vor Lachen kaum noch halten könnten – zwar absolut dämlich aber einfach saucool!
Achja, und die PRANGL-Werbung fand ich auch witzig. Steht da ein österreichischer Schwertransporter (Kran) in einem amerikanischen Russenfilm - (in Ungarn gedrehte Szene) *g*



Hängt ihn höher (DVD)
USA1968 - Hang 'Em High
Jed Cooper (Clint Eastwood) wird zu Beginn des Films von einem Lynchmob gehängt. Überlebt erstaunlicher Weise wobei sich auch herausstellt, dass er unschuldig gehängt wurde - und somit nach Rache sinnt. Des weiteren wird er von einem Richter aufgrund seiner Vergangenheit als Sheriff, wieder als Marshall angeheuert. Somit soll er die Bande offiziell dingfest machen …

Wobei sich schon der erste Zwiespalt einstellt, weil er sie jetzt verhaften soll obwohl er sie am liebsten gleich mit Blei vollpumpen würde. Auch kristallisiert sich eine Meinungsverschiedenheit über den Posten des Richters/Henkers heraus, der nach seiner eigenen gesetzlichen Vorgabe mehr Leute hängt als wohl angemessen wäre …


(MGM)

Der Film reißt so einige Themen/Charaktere an … hinzu kommt noch eine adrette Blondine die nach jemand Speziellem in den Gefängnissen Ausschau hält und gegen Ende auch seine Wege kreuzt. Obendrein einige Viehdiebe, lynchende Meuten, schaulustiges Volk und Ritte durch verlorenes Gebiet.

Der Western reitet mit Leerläufen und manch abrupten Schnitten vor sich hin, kann jedoch mit den Themen Reue, Vergebung und variierender Gerechtigkeitsauslegung so einiges an sandigen Boden gut machen.
Dieser Film war übrigens der erste den Eastwood nach seiner europäischen Dollar-Trilogie in Amerika gedreht hat.



Eine dunkle Begierde (DVD)
CAN, D, GB 2011 - A Dangerous Method
Eine Frau wird in eine Anstalt eingewiesen und mit einer neuen Therapieform, der gerade erst aufkommenden Gesprächstherapie behandelt. Was im weitern Verlauf neben einer Affäre zwischen Arzt/Patient auch noch zur Auseinandersetzung zweier großer Psychologen führt…

Die Geschichtszusätze (sehr gute Bezüge auf wahre historische Figuren, zeitgeistliche Aspekte, psychologische Meilensteine) sind wirklich bemerkenswert.
Die Begründung der Psychotherapie, Sigmund Freud als Entdecker vieler sexueller Verbindungen zu Verhaltensstörungen sowie Carl Gustav Jung, der beinahe in seine Fußstapfen tritt aber dann einiges weiterentwickelt oder sogar weitere Gebiete mit ein bezieht, geben dem Film wahrlich geschichtsträchtige Charaktere und anspruchsvolle Dialoge.


(Universal)

Keira Knightley nervte mich zwar vorerst durch ihre hysterischen Anfälle aber spielte dann wirklich sehr gut die Rolle der Sabina Spielrein. Einer Frau die aus ihrer psychischen Störung  heraus selbst den Weg zur bekannten Psychoanalytikern beschreitet.
Viggo Mortensen spielt hervorragend und bringt neben seiner genialen Autorität auch noch kritische Aspekte (Gesellschaftsthemen, Glaubens-Skepsis) mit ein. Michael Fassbender agiert als C.G. Jung astrein und wenn man seine wahre Geschichte kennt, weiß man, dass dieser Mann später auch noch in den Bereichen der Pseudowissenschaften seine Grenzen erweiterte. Weshalb es im Film sehr spannend ist, wie es erfolgt und wie sich diese 2 großartigen historischen Köpfe an diesen Themen reiben. Der Film hält sich zwar grundlegend an wissenschaftliche (wenn auch unterbewusste) mittlerweile erklärbare Normen aber bekommt durch die übernatürlichen Neigungen Jungs in der Schlussszene (Weltkrieg) nochmals eine kräftige Bestätigung. Was mich an Themenvielfalt noch mehr erfreute und begeisterte.

Der Film stellt auf wunderbare Weise dar, dass selbst jeder Arzt irgendwo durch seine eigene individuelle Persönlichkeit (Stärken und Schwächen) in seinem Wirken begrenzt ist. Deshalb bei unausgereiften oder noch zu entdeckenden Bereichen eine starke (gleichstellende?) Wechselwirkung zum Patienten steht. Und die Linie von (moralischem) Recht und Unrecht nicht fix gezogen werden kann.
Der Film bringt hervorragend die Bewusstseinsstufe heraus, dass niemand perfekt oder vollkommen heil sein kann… aber trotzdem auch – und vllt gerade deshalb ! – enorme Erkenntnisse in speziellen Bereichen zu Tage fördern bzw. erfahren kann!

Da ich jemand bin, der an diesen Gebieten sehr interessiert ist, sowie wissenschaftlich Belegtem (Freud) und auch spirituellen Erweiterungen (Jung) ganz und gar nicht abgeneigt bin, kam ich voll auf meine Kosten und lauschte wirklich total gebannt den vor Details strotzenden Gesprächen.
Kann aber vollends verstehen, dass viele komplexe Bereiche des Films von Themen-Uninteressierten gar nicht wahrgenommen werden können. Wobei ich verstehe, dass hier der Film völlig belanglos oder vielleicht sogar nervig arrogant ausfallen kann. Bei mir war gegenteiliges der Fall, und ich könnte stundenlang die vielen Einzelheiten reflektieren und weiterspinnen …

Der Streifen ist mit anderen Cronenberg-Werken nicht zu vergleichen weil er hier anstatt  empathischem Emotionalausdruck (fast) zur Gänze auf geistiger Ebene agiert…
Auf jeden Fall aber ein sehr bemerkenswertes Stück geistiger Historienkunde, dass in seinen Dialogen, Geschichtsverbindungen, philosophischen Aspekten, Zitaten und sogar witzigen tiefgründigen Metaphern nur so vor Genialität strotzt!



Warm Bodies (DVD)
CAN2013
Die Überlebenden einer Seuche haben sich in einem ummauerten Stadtzentrum zurückgezogen. Der Rest der Bevölkerung mutierte zu Zombies, welche sich großteils an einem Flughafen aufhalten und nur zum Essen auf die Suche gehen.
Nachdem die Zombies nach dem Verspeisen von menschlichen Gehirnen deren Emotionen und Erinnerungen aufnehmen, entwickeln manche neue Eigenschaften. Und der Zombie R. verliebt sich deshalb in die menschliche Julie …

Nach dem witzigen Trailer hatte ich mir dann doch ein wenig mehr erwartet. Der Film war zwar amüsant legte aber dann doch um einiges mehr Wert auf die emotionalen Aspekte. Was jetzt überhaupt nicht schlecht ist aber ich es nicht schaffte mit den Figuren Sympathien aufzubauen. Irgendwie sind doch alle halbwegs teeniemäßig neben der schläpfrigen Spur.


(Concorde)

Der postapocalyptische Look konnte mich auch nicht wirklich überzeugen und John Malkovich als Vater des Mädchens war einfach zu überzogen skeptisch. Das nervte, weil dadurch einfach nur dümmliche Szenen entstanden. Nach dem Motto, dummes patriotisches Militär und geprägter Vater.
Was man dem Film eventuell gut halten kann, sind manch andersartige Zombie-Eigenschaften. Schallplatten hören und sammeln, zwischendurch mal einen Herzschlag sowie notorisches Schultern zucken sorgen schon für manche Lacher. Der fast beiläufige Humor ist wirklich gut gelungen.


 

(Bilder: zur Quelle einfach auf das Bild klicken - zur Formatoptimierung teilweise noch nachbearbeitet)

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26. Oktober 2013
Iron Man 3 / Phenomenon / Rushmore / Alarm im Weltall

Hier nun die Filme die ich mir in letzter Zeit zu Gemüte geführt habe, egal ob nun auf Blu-Ray, DVD, im TV oder sonstigen Medien ... Ich bewerte die Filme hier mal nicht mit Punkten, weil dies nur eine subjektive Entscheidung ist. Jeden Menschen spricht unbewusst etwas anderes an und man findet es demnach auch Besser oder Schlechter. Diese Bewertungen stellen nie ein Faktum dar. (Individualität!) Hier also meine persönlichen anSICHTEN ... Quellangaben der Bilder werden per Klick darauf geöffnet!


 

 

 



Iron Man 3 (Blu-Ray)
USA2013
Der Film will einen kleinen Selbstfindungstrip Tony Starks abzeichnen und bewegt sich bewusst in Richtung "Wer/Was ist Tony Stark ohne seinen Iron-Suit?"
Um seiner persönlichen Krise zu entkommen muss er sich nicht nur fragen, wer er ohne seine gepanzerte Iron Man Identifikation ist, sondern auch die hinterlassenen psychischen Spuren des New York Fiaskos (Avengers) aufarbeiten, denn seitdem plagen ihn Ängste, Alpträume und sogar Panikattacken.

Inszenierungstechnisch leider doch mehr schlecht als recht, und auch der letzliche große Wandel ist viel zu schnell hergeleitet. Es ist zwar sehr lobenswert, dass man einer Comicverfilmung Tiefe verleihen will, dann müsste man sich aber auch etwas mehr Zeit nehmen; so kann man Hintergründe nur erahnen, bzw. an- oder hinnehmen. Das hätte man bei einem solchen Franchise, wo sowieso immer Fortsetzungen angestrebt werden, definitiv auf weitere aufteilen können. Und das er hier als "Tony Stark" (Normalsterblicher ohne Iron-Suit) genauso raffiniert überlebt - wurde teilweise sogar echt gut eingefädelt - liegt nicht nur an seinem intellektuellem Know-How, sondern gelegentlich auch am Drehbuch. ;)

Die actionreichen Rasanz schreitet neben den versucht-leisen Zwischentönen kurzweilig voran, leider bleiben aber die Erklärungen vieler neuen Gimmicks auf der Strecke. Gerade bei Tonys Anzügen, die er fast täglich überarbeitet und weiterentwickelt ist man schnell hinten aus - Drohnen, neue Anziehformen mit Implantaten in seinen Armen etc. Wobei gerade diese Kleinigkeiten das Salz in der Suppe wären. Darüber hinaus finde ich seine neue Anzugsvariante sogar recht ungeschickt, da war ja fast sein Koffer-Suit noch praktischer - wenn das auch noch nicht fliegen konnte! ;)

 

 

 

(Marvel / Concorde)

Der Mandarin als Bösewicht gibt letztlich einige ulkige Gags zum Besten, kann aber nur als Witzfigur durchgehen! Guy Pearce war zwar sehenswert, kann in seiner feurigen Angewohnheit aber auch nerven. Beim Cast kann man aber sowieso nicht meckern. Der politische Kritik-Roundhouse-Kick war erkennbar, aber auch nicht neu. Wobei der Versuch den US-Präsidenten im Profit-Öl zu verheizen zum Thema "Terror gegen (in)offiziellen Terror" in seiner plakativen Botschaft auf den Punkt war - erst recht wenn man ihn dabei in einen IRON PATRIOT Anzug steckt! IRONIC PATRIOT wäre hier der bessere Ausdruck!

Echte Highlights sind die Szenen im idyllisch verschneiten Tennesse, die recht gemütlich geraten sind, besonders durch den Jungen und die Umgebung! Wobei eigentlich gerade hier mehr Zeit für Tiefe gewesen wäre, eine Panikattacke bei Tony aber schneller wieder verschwindet, als sie aufgetaucht ist. Irgendwie wollte der Film von allem zuviel und schritt damit für eine Gesamtgeschichte in seinen Veränderungen einfach zu schnell/holprig voran. Gerade am Ende überschlägt sich eigentlich ALLES!! Die Liebe zu Pepper, nochmals eine Menge neuer Anzüge, und zu guter Letzt löst man das Problem, welches TONY seit Anbeginn mitträgt - die bedrohlichen Schrammellen an seinem Herzen - ganz beiläufig, ja fast nebensächlich!! Da hat man doch was Großes verschenkt!

Noch anmerken möcht ich, dass es der einzige Marvelfilm ist, der ansatzweise an/zu Weihnachten spielt! Oftmals stehen Bäumchen rum, gelegentlich findet das Fest Erwähnung und der verschneite Tennesse-Look passt sowieso perfekt. Also, wenn man einen in der Festtagszeit gucken will - Silvester ist auch Thema - dann diesen MCU-Teil.

Auch wenn ich nun so einiges kritisiert habe, will ich ihn nicht als total mies bezeichnen, da er immer noch unterhaltsam bleibt und man gespannt ist was noch kommt - so bleibt er aber gerade mal Durchschnitt! Auch wenn er die besten Ansätze von allen gehabt hätte, muss er sich leider hinten anstellen.

Nicht verpassen! Die Credit Szene. Und bei den Extras findet sich wieder ein tolles One-Shot Filmchen aus dem Marvel-Universe, dass zeigt, wie es Captain A.'s Flamme nach seinem Tot erging …




Thor2 - The Dark World (Blu-Ray)
USA2013 - The Dark Kingdom (dt. Titel)
Malekith, ein Bösewicht der Dunkelelfen, will mit dem Äther, einem Ur-Element das Materie in dunkle Materie verwandlen kann, die Welt ins Dunkle stürzen. Eine galaktische Konvergenz der 9 Welten (Yggdrasils) gibt ihm Gelegenheit, gleich alles in einem Schlag unter seine Macht zu bekommen. Obwohl man Loki gerade wegen seiner Taten (in den Avengers) eingespeert hat, benötigt man seine Hilfe.

Der zweite Heldenstreich des hammermäßigen Typen mit dem roten Cap, hat einige famose Schauwerte, bindet erfreulicherweise knapp nach den Avengers an, indem man gleich zu Beginn Loki nach Asgard überstellt und in einem High-Tech-Verließ bunkert.
Der Film ist trotz netter Fantasywerte und superber Ausstattung für mich leider eins der Schlusslichter des MCU, was daran liegt das die Story ganz arg konstruiert wirkt!

Natalie Portman stößt zufällig auf den Äther (um einen Brennpunkt einzunehmen) und die Konvergenz (diese auftauchenden Lücken in den Welten) bringen die Protagonisten zufälliger Weise auch immer genau dort hin, wo sie grad von Nöten sind - sind noch nicht mal die einzigen Punkte die storytechnisch an Thors Locken herbeigezogen wurden.
Erlärungen zu wichtigen Dingen wie dem Äther, einigen technischen Gimmicks oder den vielen Welten, finden sich nur eingestreut bis gar nicht! Auch über die Reaktivierung der Regenbogenbrücke mitsamt Bifröst weiß man nichts.
 
Anthony Hopkins wirkt in seiner Rolle diesmal sonderbar daneben, entgegen seines famosen Erstauftritts, dafür punktet aber Idris Elba als Heimdall wieder mal auf ganzer Linie. Seine Figur mitsamt der besonderen Fähigkeiten ist einfach nur beeindruckend!
Der eigentliche Held des Filmes ist dann sogar noch Erik Solveg (Stellan Skarsgard)! Ohne seine gebastelten Stativ-Stäbe, welche die welten-zerfließende Konvergenz stabiliersen konnten, hätte man die Sache nicht lösen/beenden können.

Wunderbare Schauwerte, ein facettenreicher Loki (Tom Hiddleston), nette Gags, inhaltlich aber ziemlich lückenhaft und doch daneben.

Weitere Hintergründe/Details hab ich hier noch unter die Lupe genommen.




Phenomenon (Kabel1)
USA1996 – Das Unmögliche wird wahr
Nachdem George Malley (John Travolta) von einer seltsamen Lichterscheinung getroffen wird, ist bald nichts mehr wie vorher. Sein Gehirn verbringt plötzlich Höchstleistungen was so weit geht, dass er sogar Gegenstände per Telekinese zu bewegen vermag …

Wobei dies gelegentlich auch witzig ausfällt, wenn er als Beispiel in 20 Minuten Portugiesisch lernt oder aus Langeweile strenggeheime Codes des Militärs knackt. Sein Ideen- und Erfindungsreichtum platzt aus allen Nähten, was zu zahlreichen schlaflosen Nächten führt.
Wobei der Film so weit geht, dass er nicht nur intellektuelle Bereiche durchbricht sondern sogar in Richtung "Erleuchtung" tendiert. Also auch universelle Hintergründe durch schreitet. Durch diese zwei Seiten wird der Film sehr interessant und bietet ein breites Spektrum, was zum Großteil leider aber nur in der ersten Hälfte des Films anhält. Die Zweite wird dann zäher weil das Hauptaugenmerk auf die Angst, welche die Leute vor ihm haben, und eine Liebesgeschichte verlegt wird. Selbst die Regierung sieht in ihm eine Bedrohung wodurch der Film einen leichten Paranoia-Touch bekommt.

John Travolta ist wieder mal überzeugend, hier eben in der Rolle dieses Geistes-Blitzes. In seiner Rolle zeichnen sich neben seinen wachsenden Begabungen auch immer mehr Schattenseiten ab, wodurch es seine Figur im Laufe des Films auch ziemlich mitnimmt.
Erwähnenswert wäre dann auch noch ein schüchterner Forest Whitaker und Robert Duvall in der Rolle seines Doktors. Die Liason mit und um Kyra Sedgwick fand ich mehr deplaziert. Kann aber nicht genau einordnen ob es an der Frau oder am Drehbuch lag …

(Buena Vista)

Ansonst gemütlich erzählt, interessantes Phänomen und stellenweise auch amüsant … und wer sich nicht auf die rationale Erklärung am Ende fixiert, kann sich sehr viele Botschaften/Hintergründiges aus dem Film rauspicken.
Die Vorwürfe zwecks Verknüpfungen zu Scientology halt ich für Schwachsinnig, da man jeden Kern einer Glaubensrichtung in solch ein Thema rein interpretieren könnte. Der Film ist auch so angelegt, dass er rein rational betrachtet werden kann. Was aber wohl schade wäre.

Eine BD wäre auch mal fällig, das Bild auf Kabel1 hatte nicht einmal das richtige Bildformat, sondern bestand eher aus einem reingezoomen Pixelkompott :/



Rushmore (zdfneo)
USA1998
Ein typischer Wes Anderson Film mit merkwürdigen und absonderlichen Figuren, welche auch ähnlich und kunstvoll in Szene gesetzt werden. Ein bekanntes Ensemble darf natürlich auch nicht fehlen, so gibts hier Bill Murray, Luke Wilson und Jason Schwartzman (erneut) zu sehen. Letzterer spielt die 15jährige Hauptrolle. Auch "Kumar Pallana" [ging übrigens am 10.10.13 von uns, R.I.P] der den indischen Diener in den Tennenbaums mimte war in einem Cameo zu sehen. Der Rest ist auch genial besetzt!

Auf eine Geschichte braucht man hier nicht wirklich warten, der Film fängt eher auf ganz besondere Art einen Charakter ein. Hier eben den 15jährigen Schüler und dazu sein "freundschaftliches" Umfeld. Er selbst befindet sich in einer Krise was seine schulischen Leistungen  angeht, sodass er versucht dies in sehr exzentrischer Manier wieder in geregelte Bahnen zu lenken. Seine Noten leiden nämlich -  unter anderem – darunter, dass er überaus viele außerschulische Aktivitäten belegt. Als er sich dann auch noch in eine Lehrerin verliebt sind merkwürdige Momente und weiteres Chaos vorprogrammiert!
Durch seine gute Rhetorik erzielt der junge, ich will mal sagen pubertierende Mann mehr Einfluss als ihm eigentlich zustehen würde. Wodurch es aber an verpeilten und somit sehr amüsanten Situationen nicht mangelt. Wobei Bill Murray als "erwachsener" Kumpel in Sachen amüsante Kindlichkeiten in nichts nach steht. Wieder mal geniale Performance.

Das Verschrobene aber gemütliche Ambiente des Film sucht seines Gleichen. In dieser Angelegenheit verbindet Anderson hier manches mit Feiertagsstimmungen und es gelingt ihm hervorragend Alltags- oder Tagesstimmungen gemütlichst einzufangen.

Für viele eventuell langweilig, für mich ein individueller schräg amüsanter und herrlich verpeilter Film der auch noch hervorragend mit seiner musikalischen (Indie-)Untermalung punkten kann. Ein wahres Kleinod das nebst Kreativität mit schrägem Charakterreichtum bereichert.



Alarm im Weltall (Blu-Ray)
USA1956
Ein Raumkreuzer soll einen Planeten überprüfen auf dem vor zwanzig Jahren ein Forschungsschiff verschwunden ist und seitdem kein Kontakt mehr bestand. Nach erfolgter Kontaktaufnahme wird der Frachter gewarnt, er solle weiter fliegen. Nur auf eigenes Risiko landet man. Und findet nur noch einen Wissenschaftler und seine Tochter alleine vor. Es stellt sich heraus, dass die restliche Crew durch eine unerklärliche Kraft ums Leben kam …

Auch wenn der Film mich in Bezug auf die Stimmung nicht ganz in seinen Bann ziehen konnte – die echt schrillen aber einzigartigen Geräusche tragen wohl dazu bei – überzeugt er definitiv in seinen futuristischem Ideenreichtum, insbesondere durch die intelligenten Erwähnungen/Dialoge! Hier ist der Klassiker seiner Zeit um Meilen voraus. Auch was die Gestaltung von futuristischen Equipment, Fahrzeugen, den bunten Kulissen und Hintergrundmotiven angeht. Der Robotor "Robby" war nur eine weitere innovative Kreation die schnell zum Kult wurde.

(Warner)

Da auf dem Planeten ein unergründetes Geheimnis liegt, zieht der Film dieses weit hinaus, wechselt aber auch immer wieder in spannende Gefilde. Gegen Ende wird es auch nochmals leicht gruselig und monströs. Wobei sich die flashigen Effekte echt sehen lassen können. Der Witz bleibt zwischendurch auch nicht auf der Strecke, besonders wenn der Schiffskoch den freundlichen Robby fragt, ob er ihm nicht ein wenig Fusel (Alkohol) synthetisieren könnte. Leslie Nielsen macht seine Sache als Kapitän des Raumkreuzers überraschend gut.

Die Auflösung gegen Ende setzt dem Ganzen nochmals eine ausgeklügelte (über-)geistige Krönung auf! Letztens Endes großen Respekt für diesen nachhaltigen Ur-Ahn des Sci-Fi Kinos! Wobei die 50ziger hier sowieso die goldene Arä dieser Titel waren. Und auch wenn "Alarm im Weltall" schon in der Mitte dessen Anbeginns zu verbuchen ist, setzte er völlig neue, sehr intelligente Akzente!
 

 


(Bilder: zur Quelle einfach auf das Bild klicken - zur Formatoptimierung teilweise noch nachbearbeitet)

 

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11. April 2014
King Kong (76) / Rush / Star Trek (09) / Escape Plan



Hier sind wir wieder mal bei meinen üblichen Sichtungen. Wie letztens schon erwähnt musste ich mir zu "Into Darkness" auch nochmals den ersten, neuen Star Trek ansehen, der nun hier auch noch seine Erwähnung findet. Also nun wieder viel Spass mit meinen subjektiven anSICHTEN ...
SPOILER Anfang und Enden sind ROT markiert. (Coverbilder stammen von bluray-disc.de)
 







King Kong (HD-TV)
USA1976
Die Geschichte kennt man … per Schiff geht's auf eine mysteriöse Insel, nebst Ureinwohnern wird ein Riesenaffe entdeckt, der auch gleich die mitgenommene Blondine entführt und sich beide sowas wie ineinander verknallen. Der Affe wird sediert, in die Staaten verfrachtet und als enorme Attraktion ausgestellt. Was schief läuft, der Affe ausbricht und auf ein ganz hohes Gebäude klettert … Monsterkino-Kult eben!

Ich frag mich hier immer nach den Details und wie gut die Stimmung, das Mysteriöse dieses Abenteuers eingefädelt wurde.
Die Frau gelangt in diesem Remake über ein Not-Gummiboot zur restlichen Crew und hat keine wirkliche Vorgeschichte zu bieten. Absicht der Schiffs-Crew ist hier auf einem unberührten Fleck Natur (eine unentdeckte Insel) ein Ölvorkommen auszumachen. Als männlicher Romanzenpart schmuggelt sich hier wortwörtlich Jeff Bridges als interessierter Paläontologe zur Reise hinzu, da er schon Informationen über ein geheimnissvolles Wesen hat und somit endlich eine Möglichkeit sieht, dort hin zu gelangen.
Er liefert eine gute Figur Rolle ab und sein alternativer Grunge-Look sind ein toller Kontext zur attraktiven Jessica Lange und der eher einheitlichen Ölbohrcrew. Jessica Lange darf sich mit dem Affen austoben und spielt ihre Angst und Zuneigung für die 70er sehr angemessen, legt schon einen bemerkenswerten Ausdruck in ihre Figur.
Die Effekte sind zeitlich gebührend aber gewohnt auffällig. Die nebulöse Wolke bringt nicht nur eine tolle, mysteriöse Pionierstimmung, sondern ist auch effekttechnisch fantastisch gelungen. Der Affe kommt besonders beim Gesichtausdruck (speziell seine Augen) oft wirklich sehr schräg rüber, richtig psychotisch. Hat aber ansonst ein tolles Kostüm. Die Landschaftsaufnahmen der Insel wirken wunderbar urig, wobei die holzumrandete Festung noch am ehrfürchtigsten erscheint.

Im Monsterfight darf Kong gegen eine Riesenschlange kämpfen, ihr auch den Kiefer spalten und am Ende darf er nach dem rüden Verwüsten von Mensch und Technik (volle Straßenbahnen) aufs World Trade Center krabbeln (auch wenn es merkwürdigerweise im Film "Empire State Building" gennant wird). Bevor er einen Heldentod stirbt und der Film sein eher abruptes Ende findet.


Alle die hier schnell mal den großen Affen zu Gesicht bekommen wollen müssen sich schon ein wenig gedulden. Auch wenn die zweite Filmhälfte für mich mehr beiläufig wird, achtet man hier auf die Effekt-Umsetzung. Ich finde dieses abenteuerliche Monster-Kino ganz gut gelungen! Am Besten gefiel mir der gemütliche Aufbau mit der mysteriösen Geschichte, der Nebelwolke und dem Entdeckergeist der Crew.

Jetz muss ich mir endlich mal den Ur-Kong ansehen (ja Filmkellerleiche) - schon geordert. Und auf den Jackson-Film bin ich auch wieder mal neugierig, in HD wird der doch nochmals anders sein. Auch wenn mir hier die zweite Hälfte mehr belanglos einfuhr.

Das Coverbild stellt die französischen Blu-Ray dar, da dieses Remake in unseren Landen noch nicht erschienen ist. Bei uns ist überhaupt nur das Jackson-Remake erhältlich. Vom Original (1933) gibt es ein US-Mediabook, wird Zeit das die auch alle bei uns aufgelegt werden. Godzilla kommt ja nun auch nach und nach in HD.




Rush (Blu-Ray)
GB,D2013
Eingangs kommt es einem so vor als wäre der Film auf James Hunt (Chris Hemsworth) zugeschnitten und Nikki Lauda (Daniel Brühl) sei nur zum Nebendarsteller verkommen, obwohl den Höhepunkt hier ja eigentlich sein Unfallsschicksal ablichtet? Diese These wurde nochmals unterstrichen durch die Golden Globe Nominierung als bester Nebendarsteller. Aber das ändert sich sehr schnell und man merkt, dass der Fokus auf beide gleich aufgespalten wird…

Laut Trailer dachte ich vorerst, ich bekomm einen Film mit viel Speed-Action, überspitztem Pathos und vielerlei historischen Ungereimtheiten, auch wenn man das von Ron Howard nun in diesem Ausmaß nicht erwartet. Doch ich wurde perfekt angemessen enttäuscht und bekam vielmehr eine tolle Charakterstudie von zwei realen Rivalen, die sich Zeit nimmt deren kleinen Eigenheiten rauszuarbeiten ... und auch mal aufs Korn zu nehmen. Natürlich fehlt es auch nicht an Geschwindigkeitsrausch und manchen filmnotwendigen Arrangements die aber gelungen erscheinen und dennoch stets Wert auf Authentizität gelegt wurde!
Merkt man später auch noch in Dokus in denen offen gelegt wird, das Brühl oftmals mit Nikki Lauda telefonierte um Realismus rein zu bringen. Lauda auch in Kontakt mit dem Drehbuchschreiber stand, der seine Sätze auch in diese "spezielle" Formulierung (Satzbildung-Dialekt) brachte, dieser dann auch noch Story-Hintergrundinfos von Damals erhielt.
So verkommen diese zwei Stunden eben nicht zu einem typischen Hollywoodfilm und werden deshalb auch nie langweilig. Man folgt gerne den beiden eigenen Charakteren, die unterschiedlicher nicht sein könnten und dennoch irgendwo etwas gemein haben. Was sehr gut inszeniert wurde, denn auch wenn grundlegend zur Spannungserhaltung der Augenmerk auf deren Rivalitäten gelegt wird, immer wieder Momente auftauchen wo ihre gegenseitig anspornende Freundschaft ihre Zitate bekommen, was gerade zu Ende nochmals toll ins Gewicht fällt.

Was mir an solchen "historischen" Filmen immer gefällt ist das Zeit-Erscheinungsbild, welches wunderbar alte Logos (Sponsoren etc.) einbringt und in Sachen Kleidung, Technik, Aussehen etc. den 70ties sehenswert gerecht wird. In Sachen Bild liefert Ron Howard (Regie) auch noch einige tolle Technik- wie Zeitlupeneffekte und bereichert zusätzlich noch mit grimmigen Wetterszenen die beeindruckend zu Bild fallen. Ein bisschen unauthentische Optik darf schon sein, wobei "Rush" aber nie wirklich ausfällig wirkt.

Was wirklich genial ist, ist wie Brühl den Dialekt hinbekommen hat! Der Trailer weckte vorerst eher ein Gefühl von Fremdschämen, aber es wurde toll umgesetzt und ist einfach nur authentisch, egal ob man auf Englisch oder Deutsch guckt! Im O-Ton kommt dafür der Brit-Akzent von Hunt auch noch zum Zuge.
Ich werd mir den Film zwar momentan nicht ins Regal stellen, weil ich mir solche Film selten wiederholt ansehe, aber ich war zwei Stunden sehr aufmerksam im Geschehen und durfte dabei auch noch so einige autobiografische Momente, nicht nur in der Geschichte der Formel-1, sondern darüber hinaus auch noch einen filmischen Einblick zu zwei besonderen Sportler erleben. Das war sehr fein!




Star Trek (Blu-Ray)
USA2009
Der Romulaner Nero (Eric Bana) muss mitansehen wie sein Heimatplanet durch eine Supernova zerstört wird und da diese von einem vulkanischen Botschafter (einem alten Bekannten) nicht rechtzeitig verhindert werden konnte, sinnt Nero nach Rache. Erstmals am Botschafter und als nächstes an der ganzen Sternflotte.
Durch ein Zeitloch aus seiner Gegenwart (Zukunft) in unsere Gegenwart gerissen wird er in seinem Rachestreben zum Problem für die jetzige junge Enterprise-Crew rund um Pike, Kirk, Spock, Uhura, McCoy, Zulu, Chekov und später auch Scotty …

Die Geschichte ist durch den Zeitkomplex ganz schön kompliziert konstruiert, da durch die Zeitfenster einige Faktoren mehr auftreten die man einrechnen muss, und man sich natürlich dabei erwischt mit schon bekannten Faktoren aus der Saga zu vergleichen. Des weiteren werden einige Fährten bewusst falsch gelegt, damit alles noch komplexer wird und wir letztlich immer wieder Wendungen präsentiert bekommen, die auch oft mal künstlich erzwungen wirken. Weshalb der Film besonders beim Erst-Sehen sehr überladen wirkt, sich deshalb aber auch für Mehrfachsichtungen prädestiniert. Besonders wenn man Detail versessen ist!

Ansonst setzt sich die Story eben aus dem Racheangriff Neros (einem neuen Abenteuer für die Enterprise) und der Vorgeschichts-Eruierung dieser bekannten Filmhelden zusammen. Einer Geschichte vom ersten Zusammentreffen dieser epochalen Charaktere und nach und nach auf ihre Posten finden. Wir vorab sehen, was überhaupt dazu führte das DIESE CREW,  besonders Kirk und Spock zur Sternenflotte kamen.

Dadurch, dass im elften oder besser, im ERSTEN Teil der neuen Star Trek – Saga der Bösewicht Nero durch ein Zeitloch fliegt, ist es möglich dadurch die ganze Geschichte neu zu schreiben. Dieser unbekannte eingreifende Faktor aus der Zukunft kann die gänzliche Gegenwart und uns bekannte Geschichte verändern. Somit steht es Abrams fast frei, folgen zu lassen was ihm beliebt und nicht nahtlos an die sagenumwobende Geschichte anzuschließen, oder eben in diesem Fall die Vorgeschichte auch anders zu gestalten.
Wodurch wir hier gleich neu erleben, dass Kirks Vater nicht wie in der alten Geschichte stolz auf ihn ist die Enterprise zu übernehmen, sondern zu Sehen bekommen wie dieser während der Geburt von James T.Kirk in einem Gefecht mit Nero stirbt.
Auch muss der Planet Vulkan dran glauben und wird völlig zerstört. Da der alte Spock (Leonard Nimoy) auch in diese Geschichte involviert ist und wie Nero, durch das Zeitloch gerät, rät er letztlich sogar seinem eigenen jungen Ich, eher seinem Herzen zu folgen. Was natürlich auch heftige Auswirkungen auf diesen gewohnten Charakter haben könnte!
Ansonst kann man für dieses Franchise nur hoffen, dass er in Zukunft dennoch so einiges von der bekannten Geschichte wieder einbindet und wiederholt verknüpft …

Die Neodarsteller machen ihre Sache ganz gut und bringen frischen Flair ein. Die Einbindung von Christopher Pike, einer Figur aus dem Ur-Piloten der Serie, ist natürlich absolut genial und rekonstruiert die alte Anfangs-Geschichte perfekt neu! Das Erst-Auftreten von Scotty ist auch sehr witzig. Chris Hemsworth darf hier kurz als Vater von Kirk fungieren. Eric Bana, ein mir sehr sympathischer Darsteller, geht hier als Bösewicht völlig unter. Hierfür hätte man jeden anderen Nobody verwenden können, weil die Rolle keinerlei nennenswerte Momente bereithält.

Der Film erfindet somit (zu)vieles Neu, zeigt eine tolle Vorgeschichte und bahnt sich seinen Weg durch All und Wohnzimmer über viel Action und einer guten Portion unterhaltsamen Humor. Die Effekte sind spitze wobei sich neben CGI auch immer wieder mal starke echte Kulissen ins Bild setzen. In Summe sind wir somit nicht nur technisch gesehen in einem neuen Zeitalter angekommen! Manch Charme ist zwar weg aber neu betrachtet einfach toll, für mich auch besser als der zweite Teil.




Escape Plan (Blu-Ray)
USA2013
Ray Breslin (Sly Stallone) testet von einer unabhängigen Organisation aus Hochsicherheitsgefängnisse auf deren Sicherheit. Er lässt sich einsperren und schafft es immer wieder auszubrechen. Meister seiner Klasse, tritt nach seinen letzten Ausbüchsen eine Dame auf ihn zu, die ein neues noch nicht offiziell eingeführtes Gefängnis von ihm prüfen  lassen möchte. Es soll dort in Zukunft der allerletzte Abschaum festgemacht werden.
Schon bald findet er sich in einem Glaskasten wieder …

Dort herrschen gleich mal andere Sitten, die einem aus anderen üblen Knastfilmen schon vertraut sind. Jene, in denen sich als System korrupte und menschenfeindliche Artgenossen in ihrer eigenen Anschauung von Justiz wieder finden (Lock Up, Bad Boys, …).
Hinzu kommt das hochtechnische, völlig moderne Gefängnis, das mit seinen futuristischen Elementen und Gimmicks überall seine Augen hat. Das die Aufseher nur mit schwarzen Masken rumlaufen, macht es raffinierter (nicht lokalisierbar) und auch beängstigender.

Sly Stallone läuft während des Films zu Höchstform auf und schmeißt sich richtig ins Zeug. Da die Story keine reine Actionkost sondern auch eine (halbwegs) überlegte und gefinkelte Geschichte zu bieten hat, gibt ihm doch ein paar Möglichkeiten mehr sich rein zu hängen. Eine halbe Stunde später darf auch die steirische Eiche (Schwarzenegger) auf den Plan treten, der Sly dann als (Sidekick)Buddy gleich von Beginn an auffällig unterstützend unter die Arme greift. Beide schlagen sich raffiniert, und natürlich schlagkräftig – darf hier überhaupt nicht fehlen – bis zum Ende des Films durch, wobei Arni zuletzt auch noch zu größeren Kalibern greifen darf! *yeah*
Schön portioniert wurden dann auch noch manch amüsante Sprüche, die zwischendurch die Situation ein bisschen auflockern und auch zeigen, dass wir es hier eben mit zwei echt legendären Genre-Typen zu tun haben.

Jim Caviezel spielt graziös den üblen Gefängnisdirektor. Sam Neill gibt's als Zellen-Doktor und Vinnie Jones darf als sadistischer Aufseher pöbeln und kräftig austeilen.

Die neue deutsche Synchro von Arni ist natürlich sehr gewöhnungsbedürftig, wird aber akzeptabel sofern man sich mit dem nervigen Akzent abfindet, der hier wohl nicht zu bemängeln ist, da Arni den im Original genauso "sonderlich" zum Besten gibt. Also die Synchro is eigentlich nur authentischer, Danneberg rundetete das ja immer maskulin perfekt ab! Sly Stallone spricht im Original nochmals tiefer, folglich lässiger!

Der schwedische Regisseur Mikael Hâfström und die beiden alten Haudegen brachten hier ne ansehbare Mischung zusammen, die sich in keiner Richtung (zu Ernst – zu Banal) verläuft, oder genau deshalb wunderbar funktioniert. Ohne die beiden wäre es ein durchschnittlicher Knast-Atc..riller (?), aber die beiden tragen den Film alleine durch ihr Anwesen problemlos, wodurch es eben zusätzlich zwei muskulöse Extrapunkte hinzukommen!! Der Flair der beiden ist unvermeidlich!


... zuletzt gesehen ...

11. August 2014
Der Butler / Panik im Jahre Null / Mrs. Brisby und das Geheimnis von Nimh / Bait / Shark Night


Hier nun die Filme die ich mir in letzter Zeit zu Gemüte geführt habe, egal ob nun auf Blu-Ray, DVD, im TV oder sonstigen Medien ... Ich bewerte die Filme hier mal nicht mit Punkten, weil dies nur eine subjektive Entscheidung ist. Jeden Menschen spricht unbewusst etwas anderes an und man findet es demnach auch Besser oder Schlechter. Diese Bewertungen stellen nie ein Faktum dar. (Individualität!) Hier also meine persönlichen anSICHTEN ...

 






Der Butler (DVD)
USA2013
Eugene Allen diente tatsächlich 8 amerikanischen Präsidenten, in dessen Rolle Forest Whitaker alias Cecil Gaines schlüpft. Im Film einen Mann spielt, der schon als Junge mit seinen Eltern auf der Baumwollplantage arbeitete und später zum Diener ausgebildet wurde. Über kurz oder lang schaffte er es ins weiße Haus und überdauert als Butler einige Präsidenten unterschiedlichster Gesinnung --> während des bewegenden Konflikts in Bezug auf die Rassentrennung.

Was den Film besonders prägt sind nicht nur die geschichtlichen Bezüge die sich um jeden einzelnen Präsidenten kurz annehmen, sondern auch allerlei historische Momente. Natürlich alles rund um das zentrale Thema – die Trennung von Schwarzen und Weißen! Martin Luther King, der Vietnam Krieg, der Ku-Klux Klan, die Black Panther Bewegung, das Kennedy Attentat und und und … vieles wird gestreift und mehr oder weniger wahr eingeflochten oder für eigene Zwecke benutzt. Was jedem Seher der an Geschichte interessiert ist, noch mehr zu fesseln vermag da man wirklich vieles weiterspinnen könnte. Auch an Filme erinnert die man wunderbar als Ergänzung mit dem BUTLER verknüpfen könnte, als Beispiel Frost/Nixon, In der Hitze der Nacht, JFK, Parkland, … überhaupt alle politischen Präsidentenfilme der vorkommenden Herren, selbst Forrest Gump kommt einen oft in den Sinn. Das bringt dem Butler mehr Inhalt als er überhaupt hat!

Denn so streift er das alles eigentlich nur und widmet sich viel mehr einer Familiengeschichte, in dieser geschichtsträchtigen Zeit der Rassentrennung. Besonders einem Vater-Sohn Konflikt, der wohl auch zwei unterschiedliche Einstellungen von Menschen in einem politischen System abzeichnet. Einerseits Forest Whitaker, der mit einem völlig genialen, herzerwärmenden Sanftmut in seine Rolle eintaucht und dabei vollends auf seinen dienlichen Zweck gerichtet ist, sein Schicksal, seine Rolle in diesem Leben akzeptiert hat, größere Zusammenhänge auch nicht reflektiert. Und dann sein Sohnemann, der sich ganz anderer Natur für einen höheren Zweck einsetzt und sich dafür auch der Bürgerrechtsbewegung anschließt. Sie wollen sich für ihre Rechte einsetzen, die im wahrsten Sinne des Wortes noch mit Füßen getreten werden, was auch wirklich einige herbe Szenen auf den Zuseher loslässt. Diesen Zweien, zwar nicht ganz konträren, aber in ihrer Familie gegensätzlichen Gesinnungen vertretend, gelingt es wie oft im Leben erst danach das große Ganze zu sehen. Und das ist hier wunderbar abgelichtet.

Besonders ersichtlich wird, wie machtlos der mächtigste Mann der Welt ist, wenn das Volk immer noch wutgeladen in einer alten Gesinnung verharrt und meint, diese auch mit aller Gewalt vertreten zu müssen. Das ist wahrlich bitter zum Mitansehen!

Der Film gibt nur selten seine fesselnde Note auf, wirkt dann zwar minimal gestreckt, begeistert aber ansonst durchwegs. Viele bekannte Darsteller gaben sich die Ehre, egal ob in der Rolle der 5 dargestellten Präsidenten (Robin Williams, Liev Schreiber, James Mardsen, John Cusack, Alan Rickman) in der jeder kleine Auffälligkeiten mitbringt und auch in den Nebenrollen sind stets bekannte Gesichter zu entdecken. Nur Oprah Winfrey als Gattin des Vorzeigebutlers empfand ich nicht als die beste Wahl. Nicht das sie schlecht spielte, sie war mir einfach unsympathisch! Auf jeden Fall liefert "Der Butler" fast zeitgleich zu "7 Years a Slave" ein beachtliches Rassendrama ab, das trotz des heiklen Themas immer noch bemerkenswert schön bleibt! Und deshalb zwischen historischen Eckdaten und hinzugefügter Menschlichkeit einfach berührt. Unerwartet starkes Stück Kinogeschichte!




Panik im Jahre Null (DVD)
USA1962 – Panic in Year Zero!
Eine Familie ist unterwegs zum Angelausflug, als plötzlich auf Los Angeles eine Atomrakete niedergeht und jegliche Rückkehr, um nach etwaigen Verwandten zu sehen, unmöglich macht. Schnell herrscht Anarchie, ein Ausnahmezustand der die Familie zwingt auf deren Überleben zu achten. Weshalb das Oberhaupt die Entscheidung trifft, dass sie den geplanten Ausflug fortsetzen um zu versuchen in den Bergen einen unzivilisiert bevorstehenden Krieg auszusitzen.

Es kommt nämlich wirklich soweit, dass im späteren Verlauf auch Bezug auf einen ausgebrochenen Weltkrieg genommen wird. Um sich unter diesem Vorwand in Form eines Low-Budgets Movies den persönlichen Rivalitäten unter solch humaner Bedrohung zu widmen. Man merkt schnell, dass nun das Recht des Stärkeren zählt und der Familienvater darlegt, dass er vor nichts zurückschreckt um sich und seine Familie zu schützen. Nach dem notgedrungenen und schon erschwerlichen Einkauf von Proviant und Waffen, soll es in die Berge gehen um sich zu verstecken. Wobei der Vater zeigt, dass er sofort wirklich gute Ideen bereithält aber dafür eben auch menschliche Grenzen überschreitet. In dieser facettenvollen Darstellung aber auch nicht darauf vergisst sich mal selbst zu hinterfragen. Obwohl sein Sohnemann, dem zur Verteidigung auch ein  Gewehr in die Hand gedrückt wurde, die Durchsetzungskraft seines Vaters aufsehend gutheißt, ist dem Vater doch auch seine eigene Veränderung bewusst. Deshalb zu seinem Sohn:

 
"Du sollst dieses Gewehr benutzen wenn nötig, aber ich will das du es hasst!"


Während der erste Teil des Films noch eine aufregende Flucht – Road Movie - vor der Radioaktivität und der wildgewordenen Meute darstellt, wird die zweite Hälfte mehr zum Camping-Ausflug, der aber sogar immer noch riskant und kurzweilig ausfällt. Zeit für besinnliche Momente wie man sie in solch postapocalytischen Szenarien auch mag, gibt es fast selten. Wodurch beim lebhaften Seher (der sich ständig auch ein sichtbares Geschehen erwartet) keine Langeweile aufkommen kann.

Ganz markant ist hier noch der Score des Films der sehr jazzig ausfällt und somit einer eventuell gemächlichen Stimmung Einhalt gebietet, dafür eben mehr eine etwas abenteuerliche Stimmung fördert.

Tolles s/w (Familien-)Drama unter postapocalytischer Szenerie. Verliert zwar durch die aufdringliche Musik ein wenig an gewohnter Stimmung,  fällt aber dennoch sehr sehenswert aus und besticht besonders durch die humanen Facetten in diesem doch noch jungem (Filmalter) Ausnahmezustand. Eine Blu-Ray wäre wünschenswert!


Extra: Hauptdarsteller Ray Milland führte hier auch Regie! Spielte zweimal die Hauptrolle bei Regielegende Roger Corman in "Lebendig begraben" (62) und "Der Mann mit den Röntgenaugen" (63). Spielte in weiteren Sci-Fi- und Horrorfilmen dieser Zeit mit: Frogs – Frösche (72), Das Ding mit den zwei Köpfen (72) oder auch dem Kindersci-fi Fantasyfilm "Die Flucht zum Hexenberg". Die Hauptrolle in Hitchcocks "Bei Anruf Mord" (54), unter Billy Wilders Regie spielte er in "Das verlorene Wochenende" (45) einen Langzeit-Alkoholiker, unter Cecil B. DeMile neben John Wayne in "Piraten im karibischen Meer" (42) … also der Mann hat einige markante Rollen unter namhaften Regisseuren der Filmgeschichte vorzuweisen!




Mrs. Brisby und das Geheimnis von Nimh (DVD)
USA1982
In der Einleitung erzählt ein gewisser Nicodemus aus seinen Erinnerungen. Es wird etwas unter mysteriöser Stimmung offenbart, dass erst später seinen Sinn finden soll. Währenddessen hat Mrs. Brisby, eine kleine Feldmaus, Sorge ihre Kinder in Sicherheit zu bringen. Es steht für alle Tiere der Wiese ein Umzug bevor, da der Bauer alljährlich mit dem Pflug seine Wiese in ein Feld umackert. Da dies früher eintritt als erwartet sorgt für große Panik. Hinzu kommt das größte Problem, nämlich das Mrs. Brisbys Sohnemann, der kleine Mäuserich Timmy, mit einer Lungenentzündung im Bett liegt und nicht transportfähig ist. Weshalb Mrs. Brisby Hilfe benötigt, von Tieren die eigentlich ihre Feinde darstellen … auf diesem Wege kommt sie mehr Geheimnissen auf die Spur als jemals erwartet.

Wenn man sich nun denkt, Feinde werden zu rettenden Freunden wie man es in einem Kinderfilm erwartet, liegt man nicht ganz richtig. Da der Film fast durchgängig ziemlich düster gehalten ist, ist es wohl weniger ein Titel für kleine Kinder. Die Freigabe von 6 ist zu niedrig gewählt, aber es gibt ja keine Zwischeninstanzen vor 12. Einige Figuren wie eben die Ratten, eine gefürchtete Eule sowie auch noch andere Erscheinungen haben eine starke furchterregende Wirkung. Fies strahlende Augen, grimmiges Auftreten und dazu noch etliche mystisch anmutende Elemente, erzielen einen Effekt der in solchen Kinderfilmen wohl eher selten zu finden ist. Ja sogar manch Thrill tritt hier zu Tage. Somit gibt es aber für den Erwachsenen ein paar gruselige und auch fantastische Szenen mehr, die nicht nur toll gezeichnet sind, sondern auch mit einigen reizenden, liebevollen visuellen Details aufwarten. Die Geschichte selbst, indem Mrs. Brisby ihren Weg zur Rettung ihrer Kinder beschreitet, lässt sie erfahren das nicht nur hinter ihrem verstorbenen Mäuse-Mann eine legendäre Geschichte steckt, sondern auch noch einen Twist bietet den man so fast nicht erwartet hätte. Das Geheimnis um NIMH ist unerwartet gut und auch kritisch gewählt! 

Im ersten Teil des Film ist der Zuseher noch wenig gefesselt, da aber in der zweiten Hälfte eben vielmehr die Hintergründe zu manch merkwürdigen Vorgängen aufgedeckt werden, bekommt die Angelegenheit für einen Kinderfilm sogar Material, was Kids wohl nicht mal im Ansatz nachvollziehen können.
So gibt es neben dieser Story, viele vor Fantasie sprudelnde Elemente, ein düsteres Grundsetting, dass zwischendurch auch mal mit etwas Sonne aufwarten kann und auch mit wohlwollenden Freunden wie etwa einer Krähe, einem echt schrägen Vogel, sowie einen Rattenwachposten, doch auch Gutgesinntes bereithält.

Also ein Zeichentrick fernab von Disney, der einen mit seinen doch auch mal mutigen und abwegigen Anteilen – besonders eine Straßenlaterne die in einen Unterwasserlift zu einer Art Ratten-Atlantis umfunktioniert wurde und die Auflösung um Nimh selbst - mal zum Sichten einlädt.




Bait (Blu-Ray)
AUS, SIN 2012 – Haie im Supermarkt
Startet gleich mal mit herrlichem Summerflair und führt dabei auch die ganzen Stereotypen ein. Da wären ein Gefallener in Sachen Liebe – was nicht das einzige ist, das er zu verdauen hat - seine Ex mit neuem Anhängsel, ein Bulle mit seiner kleptomanischen Tochter, ein Räuber, der Ladenchef, ein banales Pärchen … ALLES was man eben so braucht … Gute und Böse, Regalbetreuer und Fischfutter … UND HAIE!!

Die kommen nämlich dann durch ein Erdbeben via Tsunami in die Mall (Supermarkt) um auf die Charaktere zu treffen. Die Katastrophe ist perfekt und ALLE möglichen Ausgänge sind durch irgendwelche herbei gespülten Fahrzeuge verschottet.
Weshalb nichts anderes übrig bleibt als sich die Zeit auf den Verkaufsregalen tot zu schlagen. Die Darsteller sind meist blass, aber auch nicht völlig nervig, geht also keiner gänzlich unter, außer ein weißer Hai kommt vorbei, was hier schon mal vorkommt! Die Mädels (Sharni Vinson, Phoebe Tonkin) sind nett anzusehen, die Typen akzeptables Beiwerk und mit Julian McMahon (Nip/Tuck, Fantastic Four) erwartete ich einen völlig unsympathischen Part, dem war aber nicht so, deshalb positiv überrascht.

Leider nimmt sich "Bait" grundsätzlich zu ernst, was ihn einerseits durch manche überschwängliche Übertreibung nur noch amüsanter macht, anderseits aber auch wieder Trash-Charme nimmt, da man noch viel mehr in diese Richtung hätte gehen können. Reduzierte Szenarien seh ich grundsätzlich gern, da hier aber alles nur auf den Verkaufsraum und ein weiteres Geschehen in der Tiefgarage minimiert ist und auch die Dialoge wie erwartet nicht grad philosophisch ausfallen, ist das doch ein wenig Wenig! Ein paar Ideen und Räumlichkeiten mehr hätten bestimmt nicht geschadet. Oder zumindest mehr dieser Momente: Der Held macht mit vollem Körpereinsatz und einer Pump-Gun, den Haifischen den Garaus! Herrlich dämlich – einfach perfekt!!

Visuell sind ein paar Aufnahmen/Effekte echt gut gelungen, das CGI aber billiger Natur. In Summe wohl zu schwach um ihn neben Piranha 1+2 im Regal abzustellen. Aber für Freunde von solchen (halbtrashigen) Tierhorrorstreifen schon mal anzusehen!


Danach hab ich mir auch noch "Shark Night" (2011) ausgeliehen, der nicht ganz so ernst daherkommt und deshalb trashiger/amüsanter ausfällt. Hier wollen sich einige Jugendliche ein feierliches Wochenende in einem Ferienhaus machen. Neben manch bekanntem Gesicht mimt Sara Paxton die Tochter der Hausbesitzer. Die sich zur Begrüßung gleich mal mit dem Sheriff ein Bootsrennen liefert - er danach in Uniform auch noch ein/zwei Bier köpft. Ja, hier gehts ein wenig amüsanter und besonders logik-befreiter zu.

Als Beispiel wenn die Truppe ihren einarmigen Freund - den anderen Arm hat der Hai gefuttert - von der privaten Insel (Ferienhaus) aufs Festland bringen wollen ... eine zeitlang fahren und plötzlich durch einen Haiangriff die Kontrolle über ihr Boot verlieren und explosiv dort enden, wo sie weggefahren sind! Hab mich zuvor schon gefragt wie sie die Protagonisten erneunt zusammen führen wollen aber das geht viel leichter als gedacht!

Oder noch besser, der Einarmige - ja ein wirklich zäher Typ - der nach etlichen Rettungsversuchen und bluttriefendem Herumliegen auf die famose Idee kommt sich bei einem Hai zu rächen, da dieser nicht nur seinen Arm, sondern auch seine Freundin vernascht hat. Dabei mit einem AFRIKANISCHEN SPEER am Ufer steht, wohlgemerkt der Darsteller ist schwarz und hat nur mehr einen Arm, in den Kampf ziehen will. Ihr glaubt nicht wer gewinnt!!!! Sowas macht natürlich für solch einen Film richtig Laune!

In der zweiten Hälfte wartet "Shark Night" sogar noch mit 'ner Thrillerstory auf, in der zwei Rednecks eine interessante/dämliche Idee hatten ihren See in eine persönliche Fischsammlung umzugestalten. Für was? Dazu müsst ihr selbst ins seichte Wasser gehen!

In Sachen blanke Haut hält er sich im Vergleich zu anderen Vertretern mehr bedeckt. Das CGI ist guter Durchschnitt und für Nahaufnahmen kamen einige technisch gesteuerte, gebaute Haimodelle zum Einsatz. Der Score ist oft zu seriös und hätte passend zu manch Schwachsinn auch mal lockerer ausfallen können.
Selbst wenn im Bonusmaterial erklärt wird, was echte Haie alles können um manch übertrieben dargestellte Szenen zu beschwichtigen, bleiben immer noch amüsante Lücken übrig.

In Summe verbeißt sich "Shark Night" aber beim Zusher auch nicht besser als "Bait". Ist zwar lockerer aber durch den aufkommen Thriller auch wieder zuwenig frivol! Da is schon "Piranha" ein Vorbild. Kann man sich beides Mal zur gemütlichen Berießelung reinwerfen - ich hatte teilweise schon meinen Spass!



 

(Bilder: bluray-disc.de/amazon.de)



Weiterführende Blogs:


Tierhorrorblog: HAIE
by Movienator


Der Butler by Charlys Tante

Bait 3D by feivel




Zapfig is! (anSICHTEN)

1. März 2018

Snowboard Academy / Everest / New in Town - Eiskalt erwischt / Ski Academy / Cool Runningsalt text

Mittlerweile hätte ich zwar schon wieder reichlich verfrorenes Material für einen erneuten Winterkino-Blog (Schnee, Abgeschiedenheit und eine unbekannte Gefahr), den leg ich aber noch etwas auf Eis und warte auf ein erneutes Blog-Jubiläum, bzw. den nächsten Winter. ;)

Viel Verschneites findet sich aber auch abseits der mysteriösen/gruseligen Pfade, weshalb ich weitere Blicke ins Weiße wagte.

Und weil Europa grad tatsächlich eine Eiswelle mit Niedrigsttemperaturen weit unter Null heimsucht, hab ich mir gedacht, ich schmeiß den Blog noch raus, bevor es zum Weekend wieder wärmer wird. Immerhin meinte man, dass Freitags die Quecksilber-Marke wieder klettern soll.

Gute Unterhaltung, frostige Grüße und weiterhin schön warm halten!
 


 

 

 
Snowboard Academy
USA1996
 
Eine Gruppe rebellischer Snowboarder mit Pisten-VERBOT - immerhin sind wir noch in den 90ties -, liegen ständig im Clinch mit der Pistenpatrouille! Die Skipolizei hat hier und da aber ihre Tricks die Boarder-Gang außer Gefecht zu setzen... z.B. eine aus Skistecken schießende Stolperleine.
 
alt textUnter den Snowboardpunks: Corey Haim (The Lost Boys) - mal ohne Corey Feldman auf Piste - und abseits der Spur, Jim Varney! Ja genau, der ERNEST-Darsteller, der als Entertainer der Skiregion in Erscheinung tritt, wodurch die Rutschpartie definitiv zum tollpatschigen Wagnis verkommt!
 
Letztlich kann natürlich nur ein Berg-Rennen entscheiden, wer die Nase vorn hat!
 
Reichlich Klamauk, viel Pistenrowdie-Stunts, blöde Sprüche, etwas Slapstick und natürlich regelbrüchiges Verhalten, machen aus der Pistengaudi einen netten 90ziger-Spaß, getoppt mit ein paar Kult-Gesichtern. Brigitte Nielsen jetzt mal außen vor gelassen! ;)
 
Schade, dass man bis heute die ganzen Jim Varney und Corey Haim Streifen (Direct to Video - Produktionen) in Sachen Veröffentlichung so sträflich vernachlässigt!
Dream a little Dream 1+2, Scuba School, Dream Machine, He's my Girl 2, Demolition High (& University), Fast Getaway..... nur vereinzelt schon als DVD raus, aber längst 'Out of Print'. "Watchers" könnte auch mal ne HD-VÖ vertragen - "Silver Bullet" erschien löblicher Weise gerade, wenn auch in einem selten faden Cover.

 
 
 
 
Everest
USA2015
 
In den 90er, als das Besteigen des höchsten Erdgipfels langsam zur Touristenshow wurde, wurde es zum Geschäft eifrige Gipfeljunkies rauf und runter zu bringen. Eigentlich mit erstaunlicher Überlebensrate für solch ein riskantes Unternehmen! Die letzte Rechnung begleicht jedoch die Natur, denn das Wetter lässt sich nicht exakt einrechnen.
 
Die wahre Begebenheit benötigt erstaunlich wenig Action, obwohl in seltenen Momenten auch die, die akute Aufmerksamkeit fordert. Das Nervenkostüm vielmehr durch die gänzliche Unternehmung fesselt und strapaziert, in der ALLEIN schon die Höhenlage für ausreichend Notlage sorgt!
 

Basislager für Lager, Höhenmeter für Höhenmeter, mangelnder Sauerstoff, Einzelschicksale, Selbstüberschätzung und in erster Linie das aufziehende Unwetter… das sind die Extreme dieser wahren Begebenheit aus dem Mai '96, in der über 30 Leute den Gipfel erklimmen wollten und einige zurückblieben.
 
Zwar alles realitstisch gehalten, weil man eben nicht auf riskante Action setzt, einiges mehr an Drama hätte man aber noch rausholen können, da manch Figuren - als Bsp. Keira Knightley - hinter den erwarteten Reaktionen zurückbleiben und eine friedvolle Inszenierung gewahrt bleibt. Zwar schön, aber die tatsächliche Tragödie - die bis heute viele offenen Fragen zurücklies - bleibt somit als ausgeglichenes Wagnis zurück. Eine Stellung zu beziehen, war wohl grundlegend nicht beabsichtigt.

Auch den Einsatz des Hubschraubers, lässt man trotz eines Pionierereignises - eigentlich unmögliche Höhenmeter - fast ungenutzt passieren. Durch die vielen Darsteller im Fokus, bleibt auch keine Zeit mehr technische Aspekte anzureißen. Interessant hingegen sind die Limits der einzelnen Protagonisten, deren persönliche Grenzen zwischen engstirnigem Willen und machtloser Regungslosigkeit, nur noch einen seidenen Faden zurücklassen -> dort wo eigentlich ein stabiles Sicherungsseil sein sollte. 
 
Jason Clarke sehr gut an forderster Front, teit sich die Unternehmung zum Ensemble auf: Mit Jack Gyllenhall als draufgängerischen Spaßvogel, Josh Brolin als Kämpfernatur und weiters gut besetzten Nebenrollen (Sam Worthington, Emily Watson, John Hawkes, Martin Henderson,...) neben den eigentlichen Helden, den Sherpas!!
 
Beeindruckende Bilder, einiges an CGI-Boden aber stets imposant eingefangene Naturgewalten. Schon zu Boden beeindruckt das durchstreifte Nepal und je weiter es hinauf geht, zieren Wetter und bunte Lagereindrücke - am weißen Monument! Festgekrallt auf der Couch bei anziehender Spannung, steigert man sich Richtung 'Höhepunkt'! 
 
Gut, dass hiernach erst die Hälfte des Films um ist!!
 
In Summe ein 'schöner' Film, der weniger zum Hinterfragen anregt, sondern mit seinem Ensemble und dem eigentlichen Hauptdarsteller, dem Mount Everest, auf 2 Stunden spannenden Unterhaltungswert setzt. Da ich Bergfilme sowieso mag, lagert der steile Trip wunderbar neben Cliffhanger und Konsorten. 
 
 
 

 
New in Town - Eiskalt erwischt
USA 2009
 
Die gewissenlose Karrierfrau Lucy (Renee Zellweger) wird vom sonnigen Miami ins verschneite New Ulm (Minnesota) versetzt - um eine Provinzfabrik einer Umstrukturierung zu unterziehen.
 
Industrielles Profitdenken trifft auf ländlichen Zusammenhalt!

 
Und Zellweger friert sich gleichmal den Arsch ab! Außerdem lässt sie kein Fettnäppchen aus, um mit den herzigen Provinzlern in Clinch zu treten.
Hier können es aber beide Seiten; allen voran treibt ein gut gelaunter J.K. Simmons (Whiplash) seine Späßchen mit ihr, während ihr der weniger gut besetzte Harry Connick Jr. (PS. I love you) den Kopf verdrehen soll.

Und die Spielchen treibt man so lang, bis einem warm ums Herz wird!
 
Die verfrorenen Wintereindrücke und das verschlafene Provinznest (mit seinen rustikalen Kneipen) sind gleichmal 'ne tolle Absteige, was eine angenehme Bleibe und Stimmung angeht. Weitere Ideen der Dorfgemeinschaft gestalten sich zu köstlich… denn der erste Freitag im November ist Eichhörnchentag (!) – der nächste aufgerufene Feiertag soll auch schon mit dem Eisangeln folgen!! Traditionen hält man eben hoch!

Die Lacher bleiben also nicht aus und Nettigkeiten fehlen ebenso wenig ->  geschenkte Patchwork-Decke mit allen Telefonnummern, falls man mit dem Wagen wieder mal im Schnee stecken bleibt. Ein Schneesturm zu Thanksgiving darf ebenfalls etwas Unruhe stiften.
 
Zur Mitte beginnt man leider immer mehr durchzuhängen, die dichter werdene Liebesgeschichte hat so ihre (forschen) Peinlichkeiten und bekommt bis Ende nur noch die erzwungene Kurve. Das eigentliche (Profit-)Thema rückt (mal abgesehen vom Ende) völlig in den Hintergrund, aber in diesem Nest geht's sowieso mehr um Persönliches, als um die Arbeit. Es sei denn, es steht mal kurz die Lebensgrundlage auf dem Spiel.
 
Zwischen Schneeräumdienst, Selbstgebasteltem und Tapioka-Pudding (ein Geheimrezept), ein wohltuendes Provinzfilmchen für einen kühlen Monat!
Auch wenn er hinten raus (recht) nachlässt, seh ich ihn aufgrund seiner idyllischen Herzlichkeit, manch guten Gags und der verschneiten Einöde doch gern – aufgrund meines Faibles schon zwei Mal geguckt.
 

 
 
 
Ski Academy
USA1989 – Ski Patrol
 
Elitäre Snobs vs. legere Spaßtruppe….

... lasst den Kampf um SNOWY PEAKS beginnen!

Sabotage war ein sehr beliebtes Mittel schwachsinniger 80s-Komödien - so auch im Streit um diesen Berg! Eigentlich würd's ja um die Ausbildung einer Skipatrouille gehen, bis man sich abseits von Pisten-Sicherheit und albernen Wortwitzen (ohne Ende), ins Finale mit dem rasenden Hot Dog Würstchen aufmacht!

Eine herrlich verblödete Pistengaudi, die auf den Police Academy Zug aufspringt und sich als seichte Lachnummer einfach mal in winterliche Gefilde verlegt… die Truppe jedoch ein Verbindungshaus und skurrile Persönlichkeiten innehabend, bleibt ein charmantes 80s/90s-Späßchen nicht aus.

alt textSeit Kindheits-Sichtung blieb mir der DREI-GESICHTIGE Verrückte in Erinnerung, der für jede seiner Gut/Böse-Persönlichkeiten eine Maske trägt (diese abwechselnd spricht) und neben seiner Freude an Hard-Rock, für reichlich Pisten-Ärger sorgt… und das, weil er auf 3 Dinge steht: "Raketenski, Geschwindigkeit und Nervenkitzel!"

"Du sollts wissen, wir kosten den Tod und leben das Leben!" Und weil der auch die Synchrostimme von B. Murray raushaut, kommt das gleich nochmals kultiger.

Ist die begehrte Studentin aus dem Ausland beinhahe verpflichtend für solche Ableger, ist Iceman (T.K.Carter/The Thing) für Gesang und Party-Schwung verantwortlich, während Stanley (Paul Feig/hier noch Schauspieler) es nie durch die Pistenprüfung schafft, aber eine überraschend flotte Sohle aufs Parkett der Schneedorf-Disco legt. Der etwas zu kleingeratene Murray (Leslie Jordan) hat einige Streiche wegzustecken, was zum richtigen Brüller wird, wenn man ihm Wachstumspillen schenkt und ihn nach einem Trinkgelage in die Wichtelwerkstatt des Weihnachtsmannes verfrachtet... und der nach Aufwachen glaubt, er sei plötzlich ein Riese!! Zum Schlapplachen!

„Gehirn-Uhu / algerisch auf Hund / Flitzpiepe…“ das Synchroballett hat einiges zu bieten, sodass der alberne Humor und manch sonderliche Figur abgeht bis die Pistenpolizei kommt – wäre die nicht selbst schon von der lustigen Sorte. Zumindest solang bis Sheriff EDNA auftaucht. Bergmeister im Hintergrund ist Altstar Ray Walston und als Maskottchen macht sich bestens die Bulldogge GODZILLA!

Eigentlich in der Ausstattung etwas zu monoton, find ich den Streifen dennoch sehr unterhaltsam – was wohl auch dem nostalgischen Blick geschuldet ist. Aber irgendwie halt ich ihn in Ansätzen für das winterliche Pendant zum sommerlichen „Turbogeilen Gummiboot“ (1984) – ohne natürlich dessen Charme zu erreichen. Aber mit Stunt-/Gesang- und Tanzeinlagen, will die Laune auch zwischenzeitlich nicht abreißen. Seit Kindheit nun endlich wieder mal gesichtet (VHS-ONLY) und erneut meinen Spaß gehabt!
 

 
 
Cool Runnings
USA1993

 

Wenn man erstmal weiß was EIS und ein BOB ist... kann sich der Sprintertrupp mit Vorzeigeläufer, einem Seifenkistenfahrer, einem jamaikanischen Yul Brynner (hier BRENNER) und einen Tollpatsch schon zu den Olympischen Spielen nach Kanada (1988) aufmachen! 

alt textAber nicht so eilig mit den Rookies. Zuvor hat man sich in der heißen Sonne Jamaikas erst mal warm …ehm… KÜHL zu machen, immerhin wird man von jedem lautstark ausgelacht, wenn man als Jamaikaner von WINTERSPORT spricht! Der legendäre John Candy (als alter Goldmedailliengewinner) sorgt aber dafür, dass dem bunten Haufen von Außenseitern im Blitztraining nicht die Luft (ZUM LACHEN) ausgeht!

Das eigentliche Training beginnt jedoch erst in Calgary (weil kalt!); unter den Augen versammelter Olympioniken gibt es etliche Hürden zu überwinden. Und obendrein knüppeldicken Squaredance, einige Schläge auf den Helm und ein bisschen Rastafrost!
 

Der große Sportlertraum gestaltet sich aber als amüsante Herausforderung, hält ein paar Badewannen-Grooves bereit, um Gefühl für Bob und Kurven zu bekommen und doch noch 'in Zeit' den Eis-Tunnel runterzukommen. Die belächelte Anfänger-Combo macht sich aber bunter als die olympischen Ringe. Und so ganz ohne richtige Sponsoren dauert's auch 'ne Weile, die billige Rostlaube in einen schicken Schlitten zu verwandeln.
 

Disney bevorzugt liebend gern solch lose Anlehungen an wahre (sportliche) Begebenheiten und „Cool Runnings“ kann man gewiss als eine der kultigsten unter den 90s-Sportkomödien betrachten - wenn nicht als die! Lustig, herzig, als auch vorbildlich erzählt, fehlt Jamaikas mitfiebender Blick auf ihre Jungs ebenso wenig, wie Charakter- und Familiensinn. Schöne Klischees und Sprüche zum Schieflachen, nimmt man es vergnüglich mit olympischer Kälte auf.

"Eins, zwoi, drü…" sofort (wieder mal) ansehen! 

„Fühlt den Rhythmus, fühlt die Musik…“
…bringt uns 'ne Blu-ray, in Eile geschwind!

Und wenn's zwischenzeitlich nicht gelingt, kann man ja mal bei "Eddie, The Eagle" vorbeifliegen. Der kann zwar nicht gänzlich aufschließen, fährt aber 'ne ähnlich geniale Feel Good Sause den kalten Hang hinab. Zusammen das perfekte CALGARY 88 (Winter Olympics) Double Feature!

alt text


Das dritte Kapitel hinter uns, folgt der finale Halloweenstreich...


 

27OKT: Wir waren auf Besuch bei meinen Eltern, sprachen zufällig über Geistergeschichten, Nahtoderlebnisse und übersinnliche Phämomene. Die Nacht dort verbracht, klinkte ich mich später in meines Bruders Streaminanbieter ein -er hatte Nachtschicht- und guckte den nun gleich folgenden Gruselfilm. Obwohl der nicht wirklich gruselig war, hatte ich nächtens einen Traum mit einer unsichtbaren, aber im Traum spürbbaren Geisterpräsenz *hahaha* und weil ich diesen (ins Licht) verscheuen wollte, rief ich sehr laut "Gehhh weg!!" und das ganze dreimal, sodass ich beim dritten Mal richtig laut schreiend aus dem Bett hochschreckte. *rofl*

 

Crimson Peak
USA 2015


Hat Mia Wasikowska zuletzt noch Alice (im Wunderland) verkörpert, schickt sie Guillermo del Toro (Mimic, Hellboy) erneut in eine Art Kaninchenbau. Nur ist dieser voller Gothic-Elemente, von Motten umzingelt und in ein Wind-zersaustes Intrigenkleid gehüllt.

Nach dem Tod ihrer Mutter, hat Edith CUSHING (Mia W.) Geistererscheinungen, die einer noch unerklärbaren Warnung dienen sollen. Reichlich Zeit später, verliebt sich Edith in den jungen, aber Armut-bedrohten Adeligen Thomas Sharpe (Tom Hiddleston, als geborener Gentleman), den sie über etliche böse Umwege, doch noch glücklich ehelicht. Der Neubezug seines Familienanwesens Allerdale Hall in den englischen Highlands, weckt jedoch erneut (alte) Geister!

Es beginnt eine verzehrende Liebegeschichte anno 1901, die über reichlich Umwege zum Grusel führt... einem Schlosse, auf roten Ton gebaut; der auch gleich als massiver Blutersatz dient und aus allen Ecken und Enden des brachialen Gothic-Hauses quillt.

Schöne Bilder wohin man sieht, leider aber auch viel CGI. Del Toro wollte im Visuellen, den Look eines Mario Bava Technicolor Filmes erreichen, erwirkt in der Optik aber vielmehr einen hochglanzpolierten Digitallook, der reichlich Charme schluckt. Ausgesattet ist man hingegen fantastisch! Manch Wintersturm fasziniert stimmungstechnisch ebenso wie die gotischen Elemente. Das zerfledderte Anwesen mit einer gebrochenen Decke im hohen Eingangs- und Kaminzimmer, lässt auf bezaubernde/unterkühlte Art, sowohl den Herbst als auch den Winter hereinrießeln.

Obwohl mir eine langsame Erzählart nichts ausmacht - immerhin überbrückt man stets mit Schauwerten - setzt sich die Story leider allzu vorhersehbar und bekannt um, und gleicht somit vielmehr einem Tribut an klassische Versatzstücke (Spukkrimi, Mysterie, Gothic-Romanze), aus dessen Sicht man über die schwächelnde Story hinweg sehen mag, würde sich das Visuelle nicht in diesem künstlichen Glanze anbieten. Mia Wasikowska überzeugt aber auf ganzer Linie, nicht nur ihr emanzipiertes, aber dennoch liebreizendes Rollenverhalten, auch ihr haarprächtiger und märchenhafter Look, überzeugen inkl. ihrer Belastbarkeit immer mehr.


Eigentlich ein Titel, der meine Setbild-Gelüste bestens befriedigen sollte, im Gesamtpaket aber nicht wirklich vollends begeistern konnte. Letztlich bleibt, eine sich selbst zerstümmelnde Hochglanzromanze, mit leichtem Schauer zum übernatürlichen Aufdecken einer Kriminal-Geschichte, und eine phänomenale Ausstattung unter angenehmer Stimmung. Der überzüchtete (Digital-)Look verwehrte mir jedoch einen weiteren Zugang; einzig Stil, Stimmung und Cast würden erneut locken.

 

 

28OKT: Es folgte mit "Todesengel aus der Tiefe" ein Creature Feature, dessen Flosse ich in der Monsterthek Schwimmrunden drehen lies. Und nach ihm, an diesem Samstag Abend ein Hauch Twilight Zone - durch die Zeitumstellung! ;)
 

alt text29OKT: Den Sonntag darauf, waren Windböen bis 120km/h angekündigt, dessen Sturm sich schon hörbar in der Twilight-Night ankündigte. Die Empfehlung zuhause zu bleiben, wurde natürlich dementsprechend genutzt.
Und Abends eine schaurige Neuheit geguckt, die ich gleich noch beim Review Contest einreichte. Ich kann euch sagen, "The Autopsy of Jane Doe" ist absolut stimmungsreicher Kammerspiel-Grusel, der sich perfekt fürs Halloweenprogramm machte. Kann ich allen Stimmungsliebhabern nur wärmstens empfehlen!

 


30OKT: Es durfte wieder etwas ausgelassener werden, deshalb ein ulkiger Halloweenableger aus den 90s...

 

Chaotisches Halloween
USA 1991 - Ernest Scared Stupid


alt textRichtig gelesen! Ernest P. Worrell - der in seiner Agenda auch einen Halloweenstreich verbuchte. Wieder mit dabei sein Hündchen Rimjob und sein Kumpel Bobby (Bill Byrge) -dieses Mal ohne Chuck und nur in einer kl. Nebenrolle. Und natürlich Slapstick und flotte/alberne Sprüche am laufenden Schusseligkeitsband!

Aber schon das Intro schlägt mit Filmausschnitten aus Nosferatu, White Zombie, The Screaming Skull und Missille to the Moon in die richtige Kerbe!

Wie die meisten dieser entzückenden Halloweenfilmchen, beginnt auch dieser mit einer schaurigen Legendenerzählung vor versammelter Schulklasse. Ernests Negativ-Schlauchheit auch gleich mit in die Story eingewoben, entfesselt diese(r) in der Nacht vor Halloween auch gleich einen Fluch, mitsamt Troll!

Trotz verfranzten Studio-Waldes, rechnet man gar nicht mit teils so liebevoll ausgestatteten Effekt-Details: Egal ob im trolligen Creature-Design oder im Spielbedarf kindlicher Gimmicks, hält man doch etliche amüsante Kleinigkeiten und schaurige Überraschungen bereit. Ebenfalls sorgt die Behausung der schrulligen Old Lady Hackmore (Eartha Kitt) für marode Auffälligkeit. Eartha Kitt stellt in ihrer Nebenrolle überhaupt ein hexisches Highlight in Steampunk-/Mad Max-Montur dar und brilliert als abgedrehte Unterstützung auf erstklassiger Linie. Weiteres Highlight, das Hündchen Rimjob!! Als der auch noch das Auto steuert, während Ernest sich hinten mit dem Troll prügelt, bleibt kein mehr Auge trocken!

In Summe ein kindliches Abenteuer, mit durchwegs t-/drolligen Ernest-Späßchen. Nur knapp den visuellen 80s entgangen, aber doch noch Charme versprühend. Letztlich haben die Milch-bewaffneten Smallspur-Goonies, auf ihren Rädern, gegen eine aus der Erde wachsende Horde Trolle anzustinken! Während Ernest nur rumalbert.

Ein nettes 90s-Späßchen mit lockeren Kultanwandlungen und verquer-entzückendem Ausstattungs-Flair.

 

 

31OKT: Nachdem vereinzelt Kids an der Tür klingelten, um etwas aus einer Sugarbowl zu haben, kehrte wieder Konzentration ein....

 

Season of the Witch
USA 1982 - Halloween III


John Carpenters Idee einer jährlichen Filmserie rund ums Thema Halloween, fand mit diesem Ableger zugleich Anfang, als auch Ende. Auch ich war einer der Jugendlichen, der nach 40 Minuten immer noch hoffte, dass Mike mit einem Küchenmesser um die Ecke kommt. Ein Flop war unvermeidlich. Mittlerweile aber von Fans einer richtig-betrachteten Stand-Alone Sichtung unterzogen, hat sich "Season of the Witch" doch erstaunlich breit rehabilitiert.

Nachdem Regisseur Tommy Lee Wallace unter John Carpenter vorerst nur allerlei Rumdum-Arbeiten erledigte (Cutter, Produktionsdesign, Sound-Effects...), wagte er sich mit "Season of the Witch" an seine erste Regiearbeit - um erst später mit "Fright Night 2" (1988) und "ES-IT" (1990) noch zwei weitere bekannte Ableger, einer doch eher ruhigen Karriere nachzuschieben. Als Cutter von "Halloween" und "The Fog" wird er aber wohl ewig in Erinnerung bleiben.

Schon der Beginn von "Season of the Witch" überzeugt mit einer fantastischen Stimmung: Carpenters Synthie-Wellen, nächtlicher Regen, tolle Bildmotive und ominöse Männer in grauen Anzügen,... sorgen die ersten 20 Minuten mit einem abstrusen Einstiegsmord für allerlei Suspense!

Mit Tom Atkins (The Fog, Night of the Creeps) auch gleich 'ne Genre-Ikone an Bord, macht sich der mit der Tochter des Opfers (Stacey Nelkin), auf die unheimliche Ursachen-Suche - rundum irische Halloween-Masken für Kinder! In der Spannung nun Einbrüche hinnehmend, kommt mit dem Städchen Silver Shamrock doch noch ein äußerst suspektes Gefühl der Bedrohung auf - der psychedelische TV-Jingle in kitschig-quitschiger Endlosschleife, gibt einem gewiss den Rest! *tüdelü*

Lächerlich hingegen wirken manch Drehbuch-Gelüste: Egal ob Forensikerin oder die 24 Jahre jüngere Kollegin, (Popo-Grapscher) Atkins kann sie beiläufig alle haben! Im Horror-Make-Up legt man noch ein paar wüste, blutige Effekte nach und schon kann der Halloween-Countdown auf eine riesige Bedrohung zulaufen!

Inhaltlich sollen unter Zuhilfenahme von etwas Stonehendge Magie, unzählige Opfer dargebracht werden, manch einer der verärgerten Zuseher könnte sich aber hier denken, er hätte mit der Sichtung des Films selbst ein Opfer dargebracht! ;)

Objektiver gesehen, macht sich zwar die Erzählung im späteren Verlauf zu tempoarm, Carpenters Score und eine stimmungsvolle Inszenierung kreieren aber doch einen abstraken Halloween-Ableger, der durch Storybezug zu den historischen Fest-Riten -die man sich in bester/abstruser Sci-Fi-Manier aus den Finger saugt- noch eine weitere Daseinsberechtigung liefert. Am Interessantesten an allem, wären jedoch weitere Folgewerke der Ursprungsidee gewesen. Letzlich bleibt "Season of the Witch" -ungeachtet des Michael Myers Themas- wohl doch noch ein zweigleisiges Unterfangen. Der 31OKT fällt im Film übrigens auf einen Sonntag, demnach ist er 2021 (und 2027) wieder an der Reihe. ;)

 

 

Da ich nun allerlei Sparten durch hab, von Grusel-Klassikern, über Tierhorror, Creature-Feature, Universal Monster, Vampirableger und geliebten Kultspäßchen, und damit sogar ziemlich breitgefächert und fürs Genre abwechslungsreich aufgestellt war, fällt mir auf, dass die Zombies ganz und gar fehlen! Deshalb werd ich noch einen nachreichen,... der zugleich einen meiner Favoriten, als auch einen gelungenen Abschluss darstellte....

 

The Return of the Living Dead
USA 1985 - Verdammt, die Zombies kommen!


Die Kult-Horrorkomödie nimmt schon zu Beginn wortwörtlich Bezug auf sein ernstes Vorbild „Night of the Living Dead“ (1968), schlägt aber natürlich einen völlig anderen Weg ein und bereichert das Genre auch gleich mit ein paar ausbrechenden Anwandlungen: Die Zombies sind schneller, etwas listiger/lustiger, maulen sogar Kleinigkeiten vor sich hin und haben mords Hunger auf Gehirne. Sind durch zerstören dieser - IHRER GEHIRNE - aber nicht Tot-zu-bringen!

Dan O’Bannons Untote kriegt man überhaupt nicht tot!

Ein medizinisches Versandhaus – zwei Hackler – und eine abstruse Geschichte…

Es gab schon mal einen Zombie-Fall, schildert Frank (James Karen) seinem neuen Lager-Azubi die verrückte Story.
In der deutschen Synchro ist sogar von einem Kampfstoff fürs Militär die Rede, eigentlich ist es die Chemikalie 245-TRIOXIN, die als Spitzmittel für Marihuana-Pflanzen Verwendung fand, irgendwie dann aber Tote wieder zappelig machte! Das Militär hat zwar alles damit Verbundene eingemottet… ABER VERSEHENTLICH – „typical army fuck-up“ - an das medizinische Lager adressiert; wo die verseuchten Reste nun im Keller lagern!

Dauert nicht lange, öffnet der neugierige Blick das Giftfässchen einschließlich Zombie, und erweckt infolge dessen auch gleich den ersten Leichnam in der Kältekammer. Dieser nach reichlich Kampf ins Krematorium verfrachtet, wird seine eingeäscherte Giftrauchwolke vom Regen direkt ins Erdreich gespült… und am anliegenden Friedhof gleich die nächste massive Untotenparty gestartet!!
 

„Return of the Living Dead“ nimmt sich in seiner Genre-Reminiszenz so ungeniert und ausgelassen selbst auf die Schippe, dass es einfach nur noch köstlich ist! Reizt auch allerlei herrliche Nuancen knapp an der Exploitaitiongrenze aus (inkl. leicht morbidem Sexappeal) und blässt zum spannenden und äußerst amüsaten RUN durch Lagerhalle, Keller, Friedhof und Leichenhalle! Die Gruppendynamik erhält von allem etwas und in Sachen 80s, reichlich davon!
 

Vom Himmel prallt der saure Regen, das Friedhofsset (mit der Baumallee) beweist gruftige marode Klasse und der nächtliche Belagerungszustand, wird in seiner extrem unnatürlichen Notlage, auch ganz wunderbar ausgereizt! EIN riesiger Brüller hierzu: Wenn die Zombies vor der Türe, über Funk der Sanitäter/Polizisten nach Verstärkung (und somit Nahrungsnachschub) rufen!! Zum Wegbrechen!
 

Als alteingesessene Haudegen hat man Clu Gulager in der Rolle des Lagerbesitzers Burt, und als Mann an der Front James Karen; der mit seinem anzulernenden Azubi Freddy (Thom Matthews aus Jason Lives), ein grenzgeiales Kultgespann abgibt. Sind die Gesichtsausdrücke der beiden schon in der erzählenden Vorabgeschichte bravourös zum Schmunzeln, drehen die beiden nach ihrer giftigen Entfesselung so dermaßen am Rad, dass man sich kaum noch einkriegt. Selbst manch Überzogenheit lässt sie nie aus der Rolle fallen und zeigt für ein B-Movie unglaublich qualitatives Schauspiel - zwischen emotionsgeladener Fessel und immens vergnüglicher Persiflage. Clu Gulager ebenfalls immer eifrig souverän dabei, wäre da noch Don Calfa (Immer Äger mit Bernie) als Wasserstoff-blondierter Leichenbestatter Ernie, der definitiv ein Fall für sich ist: Eine blutverschmierte Fleischerschürze, hinzu einen Holster mit Special-Colt, und nach einer Weile läuft der belustigend nur noch mit einbeinig Waden-freier Jogginhose herum und packt voll an! Die Gruppendynamik der verbarrikadierten Einheit ist im Zusammenspiel ohnehin außergewöhnlich, egal ob Punks, die beiden immer blässer werdenen Lageristen, der witzige Bestatter oder die junge Tina (Beverly Rudoplh)… jeder hat mächtig zu tun und wegzustecken!
 

Einzig das Make-Up der Laienzombies, schwächelt mitsamt des gelegentlich mauen Scores etwas, das war aber auch schon alles, denn die Corpse-Effekte sind wiederum der Knaller!! Nicht nur der sogenannte Teer-Zombie aus der Blechbüchse, auch die frisch vom Friedhof raunzenden Gehirn-Gourmets, machen reichlich verwest was her. Und erst der abgetrennte Torso den Ernie an den Obduktionstisch fesselt! Ein Plauderstündchen der krönenden Effektstunde.


Deshalb, für mich, einer der besten Zombieflicks ever!! Dieser (von Humor) überrannte Ausnahmezustand und mit ihr die nächtliche Sperrstunde in Kentucky, ist von Anfang bis Ende eine Unterhaltungsgranate. Und ein absoluter Partykracher für cineastische B-BRAAAIIIIIINNNNS!! - „Mooooore Braaaiiiiiiinns!“

 

 

 

Das war es nun mit meinem diesjährigen Kürbis-Marathon. Aktuell wünsch ich euch noch einen wunderbaren Halloween-Abend und darauf folglich ein seelenruhiges Totengedenken. Außerdem freu ich mich für meine deutschen Blu-Companeros über ihren heutigen Feiertag, der demnach nur alle 500 Jahre auftaucht und somit gewiss Seltenheitswert besitzt! ;)

Ich hoff mein Marathon hat euer Interesse geweckt, ich selbst fand ihn sehr abwechslungsreich und stimmig. Vielen DANK für eure schaurige Aufmerksamkeit, wir lesen uns.


 

 

 

 

Hier noch eine Zusammenfassung (2017):
01: Young Sherlock Holmes / 03: Once Bitten / 05: Hellraiser / 07: Lebendig begraben / Horror Express / 08: Der kleine Horrorladen / 09: Slugs / 13: Freitag der 13 - Part III / Part IV / 14: The Monster / 16: 976-Evil / 18: Elvira / 20: The Devil Bat / 23: Evil Dead (1981) / 24: Frankensteins Braut / 25: The Haunted Palace / 26: Invasion of the Body Snatchers (1956) / 27: Crimson Peak / 28: She-Creature / 29: The Autopsy of Jane Doe / 30: Chaotisches Halloween - Ernest Scares Stupid /
31: Season of the Witch (Halloween 3) / Return of the Living Dead.

 

 

 

 
 
 
 
 
Coverbilder: bluray-disc.de, amazon.de

anSICHTEN

9. April 2018

Thor: Ragnarok / Detroit Rock City / Der Schatzplanet / The Babysitter / Der Geisterjäger


Gefühlt schon länger her, gibt's wieder mal einige anSICHTEN meinerseits. Viel Spaß mit dem Rundumschlag aus meinem Sichtungsprogramm. Beste Unterhaltung!
 

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Thor: Ragnarok
USA 2017


Mit Led Zeppelin einzusteigen legt die Latte gleich mal hoch! Verdammt hoch! Die man erst mit dem erneuten Songeinsatz zum Finale wieder erreichen kann… und zwar hammerhart! Aber zurück auf Anfang…


Hela, eine verstossene Asgards, gibt sich mit 9 Welten nicht zufrieden. Der Göttin des Todes dürstet nach mehr und ihr Zorn soll als erstes Asgard erschüttern. Immerhin sagt die nordische Mythologie die Apocalypse voraus, aber hierfür benötigt es noch den Fenriswolf und den höllischen Surtur (Feuerriese - O-Stimme: Highlander Bösewicht Clancy Brown). Ob es aber überhaupt soweit kommt, hängt vom „Lord des Donners“ ab!


Der treibt zwischenzeitlich nämlich allerlei bunte Spielchen auf einem anderen Planeten und SMASHT sich auf ungewollten Abwegen die Seele aus dem Blitzkittel. Sein gestrandes Domizil weißt aber ein cooles TRASH-Design und allerlei Eigenarten auf, sodass "Ragnarok"  beinahe wie in optische Annäherung zum Guardians-Flair um die Ecke schießt. Auch der Humor tendiert eher in diese Richtung, sodass die bunte nordische Marvelcalypse wie ein kleines unausgesprochenes Bindeglied (zwischen Thor, Avengers und Guardians) wirkt, durch Synthiesounds und 80s-Motive aber noch seine eigene Note erhält!


Ebenfalls ist der Humor merkbar ausgeprägter (der brachialste im MCU) und an und ab so peinlich, wie der Trashplanet-Befehlshaber aka Grandmaster (Jeff Goldblum). Insgesamt hält das Adventure aber mächtig bei Laune! Die Geschichte an sich gefällt, man bringt etliche Figuren voran und das Design wirkt vereinzelt hammer ästhetisch, nur das viele Herumgeturne und –stehen vor Green Screens enttäuscht auffällig. Aber die Reise gipfelt wahrlich in einem (regenbogenreichen) Highlight, actionreich als auch emotional - und als Team begeisternd!


Meine Champs: Die Walküre (Tessa Thomspon) und Banner (Ruffalo) – wobei Hulk lieber keine Worte verlieren sollte. Und Blanchett ragt nicht nur als darstellerisches Highlight heraus, sie gibt auch noch den schärfsten Bösewicht des MCUs ab – verdammt nochmal!! Allein schon ihr Gang!

Insgeheim bin ich auch noch Fan des Infinity-Typs mit den braunen Augen. ;)

Weiteres Highlight: Das Bild/Symbol auf der Tür zum Geheimsversteck Asgards – herrliches Motiv, welches ich mal als Yggdrasil (Weltenbaum/Weltesche) einstufte; so oder so, richtig schön!
 

Taiki Waititi (Regisseur und O-Stimme Korgs) legt nach seinen Indieperlen also auch noch einen sauberen Einstand ins MCU hin und liefert mit Ragnarok ein ATARI-ADVENTURE des Schabernacks! Lässt letztlich keinen bunten Stein auf dem anderen, albert viel rum, aber bietet ein grandioses Finale – zum herrlichen „Immigrant Song“.

Schön ist auch, dass sich der „Lord des Donners“ endlich selbst entdeckt.

Notabene: Jetz muss ich wohl den Animationsfilm PLANET HULK sehen.

 

 

Detroit Rock City
USA 1999


Ein Schultag noch. Dann soll das lang ersehnte KISS-Konzert steigen! Blöd nur, wenn manch Eltern deren Sound für Teufelswerk halten! Wobei das die Jungs noch nie von was abgehalten hat.


4 bekannte Gesichter: Hawk (Edward Furlong/T2), Jam (Sam Huntington/Fanboys), Lex (Guiseppe Andrews, der Deputy aus Cabin Fever) und Trip (James DeBello, ebenfalls Cabin Fever)... on the way to rock.


alt textIn den späten 70s spielend, hängt man modisch zwischen den Bradys und einem rockigen Grungelook fest.
Erwachsen-werden scheint gar nicht so einfach, wenn überbesorgte Mütter gleich den Teufel an die Wand malen! Dennoch rockt die Sause ohne Ende, was natürlich grundlegend schon mal dem Soundtrack zuzurechnen ist. Für den Humor überzieht man in comic-haften Situationen und schon steht einem Road Trip (mit frivol pubertären Träumen) nichts mehr im Wege… der Übergang zu einer Nacht der Abenteuer ist selbstredend.


Denn die Jungs haben an diesem laaaaangen Tage so einiges abzuklappern und Hindernisse türmen sich immer wieder auf: Begonnen bei der Schulaufsicht namens Elvis, oder dem christlichen Heimvorsteher Pater McNulty, hat man vorwiegend gegen die resolute Mutter (Lin Shaye) anzustinken und sich auch unentwegt Sorgen über Konzerttickets zu machen… die schwinden nämlich schneller als man Amen sagen kann. Discorowdies on the Road bedeuten ebenfalls Ärger, genauso wie der verschwundene alte Volvo und und und…


Darüber hinaus gibt’s auch noch auf die Fresse – und das auf ziemlich seltsame Weise!


Hinzu ein grenzgenialer Soundtrack von AC/DC, Black Sabbath, Cheap Trick, Golden Earring bis hin zu T.Rex und ein paar Disco Nummern obendrauf, um die Subkultur-Unterschiede amüsant hervorzukehren. Demnach auch hinein in die Discothek 'The Raining Man', um mit Edward Furlong zur Striptease- und Kotz-Ekstase auszuholen… und wenn man dort die Augen offenhält, trifft man nicht nur Pornoalthase Ron Jeremy, sondern auch Shannon Tweed (Playmate 1982, B-Movie-Queen und Gene Simmons Ehefrau)!


Den Rest der akustischen Scheibe füllt natürlich KISS selbst auf, die sich ebenfalls zum Cast gesellen – wenn auch ohne Sprechrollen.

 

Adam Rifkin (ein Part aus Chillerama) inszeniert die rockige Sause eigentlich ziemlich kurzweilig und voll musikalischen Schwunges. Der ein oder andere könnte dem Teenagetrip vllt. einen kleinen Hänger im nächtlichen Detroit-Streunen vorwerfen, mich hielt es aber unentwegt bei Laune… also kramt eure Bandshirts vor, streckt die lange Zunge raus und rockt den Abend!


Die DVD ist mittlerweile schwer erschwinglich, weshalb ich ihn auf VHS guckte. Er stellt auch eine Medium-Schnittstelle von Video zu DVD dar... was man gleich am ersten Intro-Trailer der Kassette merkt, wo die DVD als Zukunft angepriesen wird! ;)

Um die 90 Minunten "Detroit Rock City" zu verlängern, kann man ja gern noch „This is Spinal Tap“ (1984) und/oder „Roadie“ (1980) anhängen! Oder auch wieder mal "Waynes World". *excellente*


 

 

Der Schatzplanet
USA 2002 – Treasure Planet


Jim Hawkins ist ein kleiner Rebell und liebte schon als Kind die Piratengeschichten rund um den Schatzplaneten. Mit 15 gerät er unerwartet an eine digitale Schatzkarte und stolpert in ein Abenteuer, das quer durchs Universum führt.

Disneys Anlehnung an den Roman „Die Schatzinsel“ (Robert Louis Stevenson) bettet sich nämlich im futuristischen Orbit! Laut Wikipedia gab es schon mal eine ins Sci-Fi verfrachtete Adaption des Romans, mit „Der Schatz im All“ machte sich eine deutsch-italienische Co-Produktion in Serie daran, einen Schatz zu bergen. Mit Anthony Quinn, Ernest Borgnine und Klaus Löwitsch sogar auf DVD erhältlich. Ebenfalls vergleich ich den Schatzplanet auch gern mal mit Ghiblis „Schloss im Himmel“ (1985), in dem sich ebenfalls Luftpiraten ein detailverliebtes Abenteuer liefern.


Bei solch Elementen bin ich irre gern an Bord!


Etwas Steampunk, herrlich dreckiger Industriallook, reichlich futuristische Elemente und prächtiges Luftsurfen auf abenteuerlicher Reise. Das ist der Stoff aus dem abgehobene Jule Verne Träume sind! Disneys Variante kann zwar nicht mit der gezeichneten Vielfalt und Detailtreue des erwähten Ghiblis mithalten, macht sich in seiner Unternehmung aber weitaus lockerer für einen unterhaltsamen und kühnen Abend voller Schatzfieber. Die Welten sind nämlich ebenfalls wunderbar anzusehen: Luftschiffe ohnehin eine Freude, strahlen auch die durchreisten Welten mit erlesenem Kreativ-Zauber, egal ob zu Luft (Wale) oder an Land eines weiteren Planeten - fürs Auge gibt es immer reichlich zu erspähen. Der Weltraumhafen eine wimmelnde Entdeckung, sind auch (abstruse) Tierchen und werdende Roboterfreunde eine bunte Erfindung wert. Obendrein gibt es mit MORPH einen Formwandler, der neben seiner visuellen Vielfältigkeit für jedmenge Spaß und Herz sorgt.

Der Junge im Mittelpunkt seine eigene Größe noch zu entdecken hat, gibt es neben facettenreichen Spacepiraten auch noch einen Koch als halben Cyborg im Solarflieger. Die Kapitänin, eine äußerst ELOQUENTE KATZE und der Wissenschaftler (mit herrlich viktorianischer Absteige), ein HUND! Wunderbarer Mix. Ahoi!


„Volle Kraft voraus Blechmann!!“


Da mir gezeichnete Animationen lieber sind, könnte man der computergenerierten Technik noch die glattgebügelte Optik ankreiden, aber um es mit den Worten der Katze auszudrücken, wäre das Jammern auf VERMALEDEIT hohem Niveau,… denn ich bin begeistert!! Neben „Atlantis“ einer meiner liebsten Animationsfilme. Hargh! Diese „fantastischen“ Welten mit Jule Verne Old School- und leicht viktorianischen Steampunk Flair, ich will MEEEEEHR davon! Der vorerst kitschig wirkende Goo Goo Dolls Song wurde übrigens schon zum Ohrwurm.

 

 

 

The Babysitter
USA 2017


Wenn die Eltern aus dem Haus sind, kann die Party steigen! Willkommen zu einem völlig abgefahrenen Sitter-Abend, der das Blut reichlich in Guilty Pleasure Wallung bringt!

Im Erzähltempo immer auf Zug, mutiert man vom knuffigen Babysitter-Stelldichein -deren Aktionen zum Verlieben geekig sind- zur abgedrehten Splatterkomödie. In der die Randfiguren ihren stereotypen Teenvorbildern alle überzogene Ehre machen - bevor man sie zum Brüllen derb durch die Mangel dreht.
 

alt textNeben einigen bekannten Gesichtern aus anderen Teen-Movies (Hana Mae Lee aus Pitch Perfect, Bella Thorne und Robbie Amell aus The Duff)... ist es das eingeschworene Babysitting-Duo bestehend aus dem jungen Cole (Judah Lewis aus Demolition) und der Aufpasserin Bee (Samara Weaving), das als Dreamteam begeistert: Schon begonnen bei der feierlichen Tanzeinlage bis hin zum krönenden Dialogsintermezzo als die beiden im Open-Air-Gartenkino eine Passage des Westerns Billy Jack (71) nachspielen.... kongenial!
 

Von Regisseur McG (T4) kann man halten was man will, für diese abgedrehte Angelegenheit ist er genau der Richtige. Und obwohl man es ohnehin nicht ernst nimmt, hält er sich im Vergleich zu "Charlys Angels" sogar halbwegs im physikalischen Rahmen - will man den finalen Mustang-Sprint zu Queens "We are the Champions" mal außen vor lassen. Was für eine geniale Szene!!! Besonders hierzu der Blick von Coles süsser gleichaltriger Nachbarin Melanie (Emily Alyn Lind), mit der anbei sowas wie eine kleine zuuuuckersüsse Romanze läuft. McG schneidet die Bilder auch so rasant und stilvoll, dass einfach pure Laune aufkommt und stets ein guter Look bleibt. Interessant auch die Perspektive wenn Cole und Melanie am Pausenhof verhaaren und alles um sie in Zeitlupe läuft. Ergibt zwar keinen Sinn, macht sich visuell aber toll!


Objektiv betrachtet mag "The Babysitter" natürlich völlig simpel konstruiert ausfallen, subjektiv gesehen macht man sich äußerst erfrischend neben der Spur! Kitschig naiv und auch blutig, ist schneidiger Survivalfight im straighten 80s-Charme angesagt! Ich feier den liebenswerten und stilvollen Teensplatter, nicht nur wegen seiner schönen 80s- und Geek-Referenzen!

Einmal wieder eine saftig gorige Horrorkomödie die zu "Tucker & Dale vs. Evil" aufschließen kann - zumindest beinahe!! Bin aber auch großer Fan von Teenmovies - von daher... ;)

Leider Netflix exklusive, weil Eigenproduktion.

 

 

 

Der Geisterjäger
AUS 1983 - The Spiritchaser – Frog Dreaming 


Brian Trenchard-Smith, eigentlich vielmehr Ozploitation-Garant, schuf neben seinem kuriosen Teen-Actioner "Die BMX-Bande" (83) auch noch dieses kindliche Abenteuer hier...

alt textCody (Henry Thomas aus ET) lebt in einem Wald umringten Valley zwischen den Bergen. Seit dem Verlust seiner Eltern, übernahm der beste Freunde seines Vaters die Obhut; der dem Jungen reichlich Freiraum gibt seinen innovativen Erfindergeist auszuleben! Weshalb Cody aufgrund waghalsiger Unternehmungen schon allseits bekannt ist.
 

"Mein Junge, jedes Mal wenn dein Gehirn anfängt Daten auszuspucken ist öffentliches Eigentum in Gefahr. Die Frauen beginnen zu schreien und die Hunde zu jaulen!"
 

Als er dieses Mal in einer verbotenen Zone eine Leiche entdeckt und mit ihr eine alte Legende um einen Aborigines-Geist, weckt das ihn in nur noch mehr die Neugier... und weitere Gefahren. Als kleiner Detektiv macht er sich ohnehin besser, als das ansässige Sheriff-Team.

Schon der Beginn vermittelt herrliches 80er-Jahre Kids-Adventure-Feeling, insbesondere wenn die gesamten Kinder des Ortes auf Fahrrädern durch die Gegend brausen um nur ja alles mitzubekommen, was der Junge erfinderisch von der Schiene lässt. Und nicht nur die Kids, auch die Erwachsenen sind großteils Feuer und Flamme für den Ausnahme-Abenteurer. Die geisterhafte Legende, um die sich der Film eigentlich rankt, sollte man eher im Hintergrund halten, da es sich vielmehr um eine kindliche Detektivgeschichte handelt, die man eben mit unheimlichen Motiven spickt!

Brian May (Mad Max 1,2) legt einen zauberhaften Score unter, der von schaurig bis verspielt recht bereichert. Gefühlvoll, als auch erheiternder Garant, sind darüber hinaus etliche Anektoten des Drehbuchs (Everett De Roche – Fortress/Razorback/Patrick), die sowohl kuriose Aussagen (der Nicht-Wind) als auch reichlich Gemeinschaftsfeeling hervorzaubern. Von lustig bis verquer, gibts allerlei ungewohnte Sätze zu hören – auch bestätigt durch die Typen aus der Dorfbar.


alt textGegen Ende verhält man sich in Sachen Logik und Auflösung sogar ziemlich Banane, holt inhaltlich aber nochmals aus und bringt verständliches Licht in absurde Vorgehen. Längen hat man zwar ebenfalls hinzunehmen, die Geschichte um ein Monster im „Drecksteich“ hat aber dennoch seine schrägen Vorzüge. Der Erfindergeist des Jungen liefert außerdem ein willkommenes Extras. 


Ein bequemer Sonntagsfilm, der übrigens im Februar (2018) auch endlich als deutsche DVD erschien (Bild anbei), mit Goonies-Poster-Motiv... wobei eine Blu-ray gleich mehr Freude hervorgerufen hätte.

 

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Coverbilder: bluray-disc.de, amazon.de
The Babysitter Poster: collider.com/Netflix

 

... zuletzt gesehen ...

13. Februar 2014
Nord-Special: Night Hunt / Alien Teacher / So finster die Nacht / Pathfinder (87)


Der hohe Norden oder eben manch skandinavische Länder bieten oftmals sehr trostlose aber dennoch sehenswerte Szenerien. Die schneevertriebenen Gebiete kann man in Sachen Naturpracht fast schon als europäisches Kanada bezeichnen. Was oftmals wunderbar zu Bilde fällt, sofern man eben auch mal auf solch kühle Naturkulissen steht. Aber auch ansonst geben diese Länder oftmals ausgefallene Ideen oder auch legendäre Vorlagen her ...

Filme wie, In China essen sie Hunde, Kops, Rare Exports, Nightwatch, Adams Äpfel ... sind nur manche sehenswerte Beispiele die mir auf die Schnelle einfallen.

In diesem Sinne, hat es sich eben zufällig ergeben, dass ich in letzter Zeit einige Filme aus dem hohen Norden gesehen habe.
Hier gibts nicht nur Northlights sondern eben auch Highlights! Ob sehenswert oder eher nicht, werde ich hier wieder mal in meinen persönlichen anSICHTEN zusammenfassen ...






Night Hunt (TV)
Schweden 2011 -  Die Zeit des Jägers (Försvunnen)
Malin (Sofia Ledarp aus der Millenium Trilogie) zieht nach dem Selbstmord ihres Bruders in den hohen Norden von Schweden. Schon auf der Fahrt dorthin begegnet sie immer wieder einem aufdringlichen Fahrer eines schwarzen Geländewagens.
Tatsächlich lauert er ihr später noch auf, entführt sie und bringt sie in (s)ein entlegenes Haus im Wald … wobei ihr die Flucht in die Wälder gelingt …

Zwischenzeitlich nimmt sich der Film viel Zeit für seine Abschnitte, lässt aber auch nichts  schleifen und fügt dann stellenweise immer wieder auch noch weitere Protagonisten hinzu, damit unsere Entführte keine One-Woman Show abliefern muss – obwohl sie das auch könnte. Denn die Frau macht eine ganz gute Figur in ihrer Verzweiflung, die sich auch mal als mutige Einzelkämpferin durchschlägt.
Manch bedrohliches Schweigen an den richtigen Stellen lassen den Entführer dann doch angsteinflössend oder irgendwie verrückt wirken. Auch wenn man sich klischeehaft einen solchen Typen bildlich vielleicht so vorstellen könnte, wirkt dieser hier gleich von Grund auf unsympathisch.
Was noch gut rüber kommt, ist dieses Zwischenstadion zwischen Vermutung und Tatsache, und zwar bezogen auf die Vorstellung, dass einer einem etwas Böses will. Handle ich nun überzogen ängstlich, bilde ich mir was ein oder muss ich schon fluchtartig reagieren? Oder bin ich sogar schon in einer bedrohlichen Situation und hab es noch gar nicht registriert? Diese Unsicherheit kommt hier meiner Meinung nach sehr gut raus.

(Bild: Universum Film)

Manch gute, düstere skandinavische Waldstimmung ziert den Film im längeren Fluchtabschnitt. Naturbelassener sowie auch banaler Outdoor-Thriller, der nichts neu erfindet aber für zwischendurch ganz ok ist. Macht sich aber im Abendprogramm wohl besser als in der Sammlung.



Alien Teacher (HD-TV)
Dänemark 2007 (Vikaren)
Ulla Harms (Paprika Stehen) kommt von einem Planeten der weder Frieden, Liebe noch Mitgefühl kennt. Nun will sie in Verkleidung einer Vertretungslehrerin hinter diese menschlichen Geheimnisse kommen und hat auch noch weitere schreckliche Pläne …

In der ersten Vorstellungsrunde mit der überraschten 6ten Klasse, beginnt gleich mal ein ganz anderer Wind zu wehen. Die (nervige) Lehrerin ist frech, beleidigend und beginnt fröhlich drauf los die Kinder fordernd zu schikanieren. Unter dem Deckmantel neuer, noch unorthodoxer Methoden und künstlich erhaschtem Mitgefühl versucht sie, dass Vertrauen der Eltern nicht zu verlieren. Was aber bei den gleich skeptischen Kindern gänzlich anders ausfällt!

(Bild: MFA+ Film)

Denen wurden wunderbare Figuren auf den Leib geschneidert. Die dänischen Kiddies sind nicht auf den Mund gefallen und wirken für ihr Alter schon sehr reif, manchmal denkt man an die Teenies aus "The Faculty" welche weitaus älter sind, aber sich auch mit ähnlichem rumschlagen mussten. Wobei aber gerade diese leicht überspitze Reife und der wachsende Zusammenhalt der Truppe, aussergewöhnlich sehenswert ausfällt. Der im Mittelpunkt stehende Carl, welcher immer noch ein Trauma durch den Verlust seiner Mutter durchlebt, kommt fast wie ein kleiner Rockstar rüber. Er spielt diese Rolle stellenweise so cool, dass er selbst den Schulpsychologen wunderbar vorführt. Die restlichen Kiddies stehen dem nicht in viel nach!
Durch das Leid des Hauptprotagonisten und die gruselige Gefahr der Lehrerin, ist der Film grundsätzlich ernst und auch optisch erfreulich düster gehalten, wobei es zwischendurch an amüsanten Situationen gar nicht fehlt! Besonders wenn sich die Kinder wirklich mit Händen und Füßen gegen die Klassenfahrt nach Paris wehren, da sie der Lehrerin kein Stück mehr über den Weg trauen. Auch der ein oder andere ironische Schlagabtausch ist sehr amüsant. So wird hier einiges angezettelt …
Die Effekte können sich sehen lassen und stehen manch Hollywood Produktion in nichts nach. Blutig ist er zwar nicht wirklich aber für Kinder, gerade auch zwecks des eigenen Humors, ist es bestimmt auch nicht. 

Als Kritik muss man noch sagen, dass der Film länger hätte sein sollen, so wirkt manches ein wenig unausgegoren oder einfach zu ruppig umgesetzt und damit fast zu kurzweilig. Bei mehr Spielzeit hätte man sich auch noch ausgiebiger um Geschichte und  weitere Figuren, wie zum Beispiel die nette, liebreizende Politesse (Sonja Richter) kümmern können. Oder auch um die zuckersüsse kleine Schwester von Carl, die sich auf der Straße auch mal lautstark mit ihrer Mutter im Himmel unterhält.

Auf jeden Fall ein toller Kinder-Sci-Fi Vertreter! Der ganz unerwartet mit der düsteren Gesamtausstattung und fantastischen Kinderdarstellern überzeugte. Manch Ruppigkeit muss man in Kauf nehmen und den deutschen Titel und das schwachsinnige DVD-Cover einfach ignorieren!

Regisseur Ole Bornedal hat auch den Film Nightwatch und dessen amerikanisches Remake Freeze – Alptraum Nachtwache gedreht. Der Vater von Carl (Ulrich Thomsen) war mir noch aus "The Thing" (2011) bekannt.



So finster die Nacht (HD-TV)
Schweden 2008 (Låt den rätte komma in)
Oskar ist ein sehr introvertierter Junge, der von seinen Mitschüler öfter mal schikaniert wird. Auch wenn er im Einstecken schon geübt ist und sich zuhause immer Mut zuspricht schafft er es nicht sich zur Wehr zu setzen. Dies ändert sich ganz langsam, als er Bekanntschaft mit der zugezogenen Eli macht. Diese neue Freundschaft zweier Aussenseiter weckt neuen Mut in ihm. Wobei sich auch noch herausstellt, dass auch Eli ein Geheimnis hat. Sie ist ein Vampir, dem es nach Blut durstet …

Vorerst kommt einem Mal der Gedanke an die nette Fernsehserie "Der kleine Vampir" die ab 1985 in manch Kinderzimmer über den Röhrenfernseher flimmerte, doch auch wenn in "So finster die Nacht" die Freundschaft zweier ungleicher und doch irgendwo in manch Leid verbunden Kinder im Vordergrund steht, ist der schwedische Vertreter doch gänzlich ein Horror-Drama für das erwachsene Publikum. Das sich nicht nur blutig durchbeißt sondern auch einige Leichen bestellt …
Nicht nur in dieser Angelegenheit sondern auch psychisch entfaltet der Film eine eher bedrückende Wirkung. Die Darstellung und Stimmung des nordisch, winterlichen  Vampirdramas ist grundlegend sehr trostlos gehalten. Nicht nur die eher verarmte, kühle Gegend ist hier reserviert.

(Bild: MFA+ Film)


Hier bietet natürlich die aufkommende Freundschaft einen emotional aufkeimenden farblichen Gegensatz zur ausgedehnten, depressiven Stimmung. Denn auch wenn deren Beziehung komplex erscheint, kommen sie sich doch sehr nahe. Was dann auch sehr lieblich ausfällt.

Das CGI braucht sich, mal abgesehen von den übel wirkenden Katzen, nicht verstecken. Die bekannten Anti-Vampirkritierien sind vorhanden und werden gekonnt eingesetzt. Besonders beim Einlass-Prozedere um das ein Vampir bitten muss, findet man hier eine sehr berührende Szene, in der sie auf sein Drängen hin, fast verblutet.

Letztlich bleibt der Film für mich eine "spezielle" Liebesgeschichte unter Kindern, welche  unter trostloser Stimmung, licht- und schattenseitiger Zwischenmenschlichkeit und markantem Hintergrund ganz ohne Kitsch auskommt. Bin nun gespannt auf das Remake "Let Me In" ...



Pathfinder (TV)
Norwegen 1987 - Ofelaš / Veiviseren
Der junge Same (eigenes Volk/Stamm in Skandinavien) muss bei der Rückkehr von der Jagd feststellen, dass seine Familie von einem anderen Volk, den Kriegern der Tschuden, brutalst ermordet wurde. Als er selbst noch verletzt wird und knapp entkommt, wird er zuerst wieder vom Nachbarsdorf aufgepeppelt, während die Krieger schon seine Fährte aufgenommen haben...

Das benachbarte Dorf war beim Eintreffen des verletzten Jungen gerade bei einem Ritual weil sie einen Bären getötet haben. Wodurch der Film oftmals mythische und rituelle Noten mit einfließen läßt. Auch eine sagenumwobene Geschichte um einen heiligen Hirsch wird wiedergegeben.
Das alles streut sich mit einigen Weisheiten über spirituelle Lebenshintergründe manchmal dazwischen, breitet sich aber bei weitem nicht über den Film aus, denn hier liegt grundliegend ein Flucht- und Kampfesabenteuer im Vordergrund, dass sich jedoch nach dem rasanten Beginn ein wenig ausdehnt.
Als das Nachbarsdorf durch die Angst vor den Tschuden, die Flucht ergreift, bleiben der Junge und eine handvoll mutiger Männer zurück um zu kämpfen. Erst dann steigert sich wieder das Gefahrenpotential und manch Jagdinstinkte. Wobei der Junge eigentlich der einzig erfahrene Jäger ist, der durch seine Fertigkeiten zwar überzeugt, besonders wenn er dem Dorf seine Schießkünste mit Pfeil und Bogen demonstiert, jedoch auch vereinzelt mal etwas unfreiwillig komisch wirkt. Selten wirkt der Ausdruck merkwürdig, könnte aber auch stark an der Synchro liegen.
Die Umgebung ist sowieso sehenswert, Wälder, Schnee, Berge wäre alles etwas für ein HD-Bild, die Zelte aus Leder (+Feuerstellen), Schneebretter (Ski) oder deren Sauna (Schwitzhütte!) sind interessante Elemente.

Die Geschichte ist eigentlich simple, und auch wenn manches ein bisschen wild (eben auch Filmisch) wirkt, entfaltet es doch eine spannende Note, besonders gegen Ende, wenn der Junge die Tschuden durch arg unwegsames Gebirge leitet. Die Zeichnung der erd- und naturgebunden Kultur ist ganz nett!


Als Nächstes auf der nordischen Watch-List stehen nun Titel wie der finnische "Imaginaerum", das Fantasy Musical von dem ich bisher eigentlich nur gutes gehört habe, dann vielleicht "Sons of Norway", der klingt ganz witzig und die Dystopie "Anderland" hört sich auch ganz interessant an ... mal sehen!

Was sagt ihr zu meinen Sichtungen oder habt ihr ansonst besondere Nord-Schmanckerl, die euch sehr zusagen? Vielleicht etwas zu empfehlen, dann immer her damit, vielleicht is ja was für mich dabei... :)

 

(Bilder: zur Quelle einfach auf das Bild klicken - zur Formatoptimierung teilweise noch nachbearbeitet)

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