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31. Juli 2014
Die Autos, die Paris auffraßen / Das Philadelphia Experiment / Devils Pass / The Last Days on Mars

Dieses Mal sind zwei Filme dabei die man storytechnisch verknüpfen könnte, auch wenn es am ersten offensichtlichen Blick gar nicht so scheint! Welche es nun sind, werden wohl nur die Leute rausfinden, die hier auch meinen (bevorzugten) Ausflug in manch winterliche Gefilde gesehen haben. Ansonst gab es ein bisschen Trash und einen neuen Sci-Fi Streifen, der noch gar nicht im Verkauf steht - dafür natürlich im Verleih. Und der war gar nicht mal so übel! Also hier wieder mal meine gewohnt subjektiven anSICHTEN ... und eventuell gute Unterhaltung!

 




 
Die Autos, die Paris auffraßen (DVD)
USA 1974 The Cars That Ate Paris
Arthur Waldo (Terry Camilleri – der Napoleon aus Bill & Ted) hat auf der Campingwagen-Reise mit seinem Bruder einen fatalen Unfall. Als er im Krankenhaus von Paris - in Australien! - aufwacht, erfährt er, dass sein Bruder tödlich verunglückt ist. Er weiß noch nicht das die Bürger dieser Stadt ihre eigenen Spielchen mit diesen selbst hervorgerufenen Unfällen treiben, weshalb sie auch schon einen großen Autofriedhof ihr Eigen nennen…

Laut Covertext- /eindrücken dachte ich vorerst, ich bekomm hier sowas wie einen Trashfilm zu sehen, auch wenn ich es mir von Peter Weir (Master and Commander, Truman Show, Der Club der toten Dichter) nicht erwartet hätte, aber jeder Regisseur hatte mal Ausflüge in andere Gefilde, man erinnnere sich als Beispiel an den schlechten Geschmack von Peter Jackson. Doch läuft der Motor hier ein wenig anders …

Als reine Horrorkomödie – wie er auf dem Cover vermerkt wird – lässt sich der Film auch nicht explizit einordnen, soviele Sonderlichkeiten er einem hier noch eröffnet. Da wäre mal das kleine Dörfchen (Städtchen) namens Paris, das irgendwo in der Pampa liegt und sich dort abgeschottet eine eigene kleine Welt aufgebaut hat, auch seine eigene, äußerst merkwürdige Form von Justiz lebt. Nicht nur die Autos werden auseinander genommen und verwertet, sondern auch eventuell überlebende Menschen werden durch den örtlichen Oberarzt schon mal für Experimente herangezogen. Da kommt auch schonmal ne Bohrmaschine zum Einsatz, falls man das auch noch überlebt kommt man in die psychiatrische Abteilung und wird als Voll-Dachschaden, Halb- oder Viertel-Dachschaden bezeichnet. Tja, man merkt, dass nebst dieser skurillen und eigentlich doch ernstgestimmten Angelegenheit auch der schwarze Humor nicht zu kurz kommt.

Als Nächstes tritt der Bürgermeister auf den Plan. Der sich in den Kopf gesetzt hat, den gestrandeten Waldo für sein Dörfchen behalten zu wollen. Der nach dem Tod seines Bruders nur noch mehr zum psychischen Wrack als schon zuvor verkommen ist. Die derben manipulativen Spielchen des rhetorisch geschickten Bürgermeister, lassen unseren Hauptakteur Waldo nur noch mehr zur ferngesteuerten Witzfigur werden. Der sich völlig eingeschüchtert in seinem Dilemma auch noch mit (s)einer Angst gegen Autos konfrontiert sieht. Dieser Teil der Geschichte nimmt also neben einer bizarren Gesellschaftssatire auch noch einen stark manipulativen Charakter ein, der aber nach und nach zu bröckeln beginnt. Da es immer schwieriger wird, die ganze Sache unter Dach und Fach zu halten.

Wobei auch die eigenen Jugendlichen dieses Nestes eine markante Rolle spielen. Hier bringt der Film nämlich noch eine Komponente von halbstarken Rowdies mit ein. Denen hier ihre Wagen das Liebste sind, mit diesen immer wieder mal rücksichtlos durch den Ort brausen und dabei auch noch duellieren. Die Wägen sind Schrottmühlen, die direkt aus einem Endzeitfilm entspringen könnten und dem Stockcar alle Ehre machen. Das bringt noch einen großartigen verwüsteten Flair in den Film mit ein.

Nun, das hört sich alles ganz "speziell" und auch amüsant an, hat aber auch seine Schattenseiten. Vorerst ist man als Zuseher nämlich völlig verwirrt wo der Film überhaupt hin will, welchen Sinn die ganze Sache überhaupt macht und man tappt wie Waldo völlig im Dunklen. Die Angelegenheit ist zwar gut eingefangen und bietet ein paar besondere visuelle Reize, besonders durch den wüsten Flair, aber man fühlt sich auch selbst ein bisschen mysteriös, experimentell ausgesetzt. Das kann schon mal alles fraglich ausfallen, bis die einzelnen Bereiche schön langsam bemerkbar werden und eine eventuelle Linie (Straße) gestalten. Der Humor ist auch selten gesät und wenn, dann definitiv schwarzer Natur. Im Einklang mit Mord und rebellischen Dorf-Brauchtum!

Also gewiss ein bizarres Debütwerk vom australischen Peter Weir, dass durch die Summe ausgefallener Elemente  - allein bei der Musik von Funk über Westernklänge bis hin zur psychedelischen Berauschung - auch Kultfaktor mitbringt! Sich dieser, wenn überhaupt, aber wohl erst nachhaltig einstellen kann, da man die Sache erst mal wirken lassen muss. Mit mehr wüsten, metallischen Rostflair und mehr Verlagerung auf bissigen Humor statt fast zu trockener Satire, hätte ich mir den Film zu manch genialen B-Klassikern (Bsp. The Car - Teufel auf Rädern) gestellt, aber so muss ich ihn stehen lassen, als das was er ist: Eine absurde, auch blutige Satire, die sich im Kontrollwahn ihren Ängsten stellt und dabei unter die Räder kommt. Wer das jetzt nicht verstanden hat, egal, hab ich auch nicht!

Leicht trashige Cineasten kommen sowieso nicht drum herum – auch wenn ich es nicht eindeutig als Trash bezeichnen würde. Dazu wirkt er trotz überzogener Satire, doch auch ernst und darüber hinaus sozialkritisch.

Da ich womöglich zu unkonkret war, ich gebe derweil  etwa 6 von 10 Punkten. Er besitzt Genialität aber auch irgendwo zuwenig (bindende) klare Linie. Auf jeden Fall für ein Debüt schon klasse und definitiv mal was anderes! Der Film ist neben 3 anderen Filmen aus den 70ern auch in der Peter Weir Filmcollection enthalten.




Das Philadelphia Experiment (Blu-Ray)

USA1984
Das Militär führt 1943 waghalsige Experimente in Sachen Tarntechnologie durch. Eines ihrer Kriegsschiffe, die USS Eldridge soll auf dem Radar unsichtbar gemacht werden. Was jedoch dann passiert kann man fast nicht glauben – das Schiff verschwindet nicht nur auf dem Radar sondern auch in Realität! Auf dem Schiff herrscht durch die enorme Strahlung des Experiments reges Chaos, die zwei Soldaten David (Michael Paré) und Jim wollen sich retten und springen über Bord. Woraufhin sie im Jahre 1984 landen …

Die Geschichte, die in Teilen auf wahren Tatsachen beruhen soll – erzählt, bestätigt, widerlegt, Widerlegung widerlegt … -  ist schon mal richtig genial und deshalb auch ein gefundenes Fressen für einen Sci-Fi Fan! Weshalb ich mir nicht nur das, sondern auch eine kräftige Portion 80er Jahre Filmstil erwartete. Was ich auch bekam, aber nicht damit gerechnet habe, dass der Film auch noch so trashig wird … Aber eins nach dem anderen …

Wenn man von diesem Experiment noch nie was gehört hat, wird man inhalt gleich mal unbeholfen ins kalte Wasser geschmießen. Nur ein kleiner textlicher Einblender erzählt von einem Experiment in Sachen Tarntechnologie und dann gehts schon rund. Bestimmt mehr als ne halbe Stunde tappt man dann im Dunklen, was hier überhaupt (rätselhaftes) abläuft. Sollte das der Plan gewesen sein um Spannung aufzubauen, also ein Rätsel zu bieten das erst seine Auflösung findet, ging das eher nach hinten los. Denn, wenn man nicht irgendwelche Anhaltspunkte bekommt, tut man sich grundlegend schwer einzusteigen. Was hier jedoch schon reizend ausfällt, sind die tollen Effekte der 80ziger. Ein glühendes Schiff, glühende Körperteile, Farbspiele sondergleichen, Blitze und Funken, alles schön simple aber markant und deshalb für die Zeit auch imposant. Was jedoch dann später in dieser Geschichte von statten geht in der unsere zwei Helden wieder in ihre Zeit zurückfinden wollen, ist mehr als hanebüchen. Also gerade bei älteren B-Movies nimmt man es nicht so ernst wenn es um die allseits umstrittene Logik geht, aber das "Philadelphia Experiment" toppt in dieser Angelegenheit wirklich so einiges!! Besonders als David sich in deren Gegenwart(1984) auf die Suche nach seinem alten Freund macht, der eigentlich mit der ganzen Angelegenheit vertraut sein muss – weil er ja dabei war! – reagiert so fragwürdig, dass dies wohl nur aus dem Stehgreif entstand? Oder als nach einer Verfolgungsjagd ein Auto explodiert, völlig in Flammen steht und David (ohne es beabsichtigt zu haben) noch schnell Papiere rauszieht, die er für die nächsten (Film-)Schritte benötigt. Da muss man nicht nur heftigst lachen, sondern befindet sich eben in einer von vielen Szenen die einen schmunzelnd ans Hirn klatschen lassen.

Tja, jetzt könnte die Stimmung noch einiges retten, was sie teilweise auch gut schafft...  Da das "Philadelphia Experiment" aber nicht nur fiktionale Action hergibt, sondern auch so einige Zeit für Dramen und eine gewohnt naive Liebesgeschichte aufwendet zerwürfelt leider doch auch immer wieder mal die so lobenswerte bedrohliche Stimmung – die besonders gut durch die effektvollen Gewitterwolken aufkam!


Anscheinend schrieb John Carpenter die Originalgeschichte (laut interessantem Booklet), brachte sie aber nie zu Ende, was dann die Drehbuchschreiber bewerkstelligen und dem Film noch eine Liebesgeschichte verpassten. Auffällig war noch die Sychnrostimme vom Hauptdarsteller Michael Paré die fast schon ein wenig aufdringlich/aufgesetzt wirkt und deshalb mal gewöhnungsbedürftig ausfällt. Das Bild dieser "Platinum Cult Edition" ist dafür aber sehr gelungen. Zwar öfter mal ein feines Hintergrundrauschen aber kräftige Farben, nicht zuviel Schmutz und eine überraschend gute Schärfe für das Alter. Die Edition enthält ein Wendecover mit dem alten Postermotiv, in der das Schiff in der Wüste Nevadas steckt - wie gern hätte ich auch diese Szene erlebt!

Da ich zum Film eigentlich einige gute Kritiken las, fragte ich mich, ob der Film vielleicht beim zweiten Ansehen besser funktionieren würde? Da man ja dann schon weiß, wohin die überhaupt nicht nachvollziehbare Reise führen soll und man sich statt verwirrt Fragen zu stellen, fallen lassen kann. Aber ihm überhaupt eine zweite Chance einzuräumen ist dann schon schwierig! Damals ging das wohl leichter, weil man ihn öfter mal im Fernsehen sah und sich da das Puzzle von einem zum anderen Mal zufällig selbst zusammensetzen konnte und man die Geschichte irgendwann automatisch mochte? 
Oder der Film ist einfach wirklich schlecht … oder eben weniger was für mich!? Fast schade, denn ich hab mir solch ein Highlight wie "Der letzte Countdown" erwartet. Werde ihn aber noch behalten, um ihm eventuell noch mal ne Chance einzuräumen.




Devil's Pass (Blu-Ray)
USA, GB, RUSS2014 – The Dyatlov Pass
5 Studenten machen sich auf den Weg ins Ural Gebirge um einer (wirklich) wahren Geschichte um das mysteriöse Verunglücken von 9 Bergsteigern im Jahre 1959 auf den Grund zu gehen. Sie suchen nach Antworten für mögliche Ursachen und wandern somit auf selben Pfaden und übernachten auch an den Stellen an denen Diese umkamen, um etwaige Phänomene klären zu können, die sich seit diesen 50 Jahren darum ranken.

Das Found-Footage Material und dessen dokumentarischer Stil ist bildtechnisch schonmal sehr gut gelungen und nervt somit auch nicht. Ist auch nicht rein aus deren Sicht, sondern auch mal mit Fernsehberichten gespickt, die anfänglich kurz mal vorgreifen um dann wieder zur eigentlichen Gegenwart zurückkehren. Die Sache wird spannend und mysteriös durch viele Möglichkeiten  die hier Erwähnung finden, sei es der Yeti, eine Regierungsverschwörung oder vielerlei auch natürlich erklärbare Theorien, Wetterphänomene … was alles in Frage kommen könnte und man gefesselt dabei miträtseln darf. So wird’s auch nicht langweilig, obwohl auch mal Szenen vorhanden sind, die nun besonders in deren längeren Einleitung bis zum eigentlich Aufstieg zum "Berg der Toten", vielleicht auch mal als unnötig gesehen werden könnten – obwohl sie das stellenweise eventuell gar nicht sind?

Bis zum Entdecken einer echten Gefahr hat mir der Film sehr gut gefallen. Wobei mich das CGI dann am meisten abschreckte und mich aus dem fantastischen Realismus rauskatapultierte, aber der Aufstieg mit den immer wieder mal auftauchenden Merkwürdigkeiten war spannend und durch die Doku-Realistik auch mal gruselig. Am Ende will der Film fast zuviel der Themen, geht dann zwar auch in eine definierte Richtung, eröffnet dabei aber definitiv noch ein weiteres Genre! Was irgendwie auch cool ist, aber eventuell plötzlich überfordert. Womöglich hätte man sogar noch mehr Spannung mit einer geringeren Festlegung erreichen können. Aber so werden zumindest manche Fragen eindeutig geklärt …

Bleibt in der Sammlung! Wer keine Spoiler mag darf den nachfolgenden Link nicht anklicken, denn "Devils Pass" wäre nun unerwartet auch hier einzuordnen.



The Last Days on Mars
(Blu-Ray)
GB, IRL 2013
6 Monate dauert der Forschungseinsatz auf dem roten Planeten, bis sie von der nächsten Crew abgelöst und nach Hause geschickt werden. 19 Stunden bleiben dem Team noch, als plötzlich einer von ihnen in einer Bohrprobe Spuren eines lebenden Organismus entdeckt. Da eigentlich niemand mehr zu einem Außeneinsatz darf, weil noch alles für eine reibungslose  Übergabe eingeleitet werden muss, gibt der Techniker vor noch eine ausgefallene Sonde reparieren zu müssen um die Entdeckung für sich beanspruchen zu können. Diese jedoch nicht freundlich ausfällt  …

Gleich zu Beginn eine toll aufgebaute Spannung, die gepaart mit den wirklich top-durchgestylten visuellen Eindrücken auch eine enorme Pracht verbreitet. Nicht nur das Design der Marsstation mit ihrem technischen Equipment oder die detaillierte (Innen-)Ausstattung, sondern auch der  Strandbuggy, ein Mars-Rover, wissen zu gefallen. Eine klasse Optik, die durch einige Farbfilter nochmals einen erhabenen Stil mehr zaubert.

Kommen wir zur eigentlichen Bedrohung, die in der ersten halben Stunde eine grandiose Ungewissheit versprüht, dann für alle die den Coververmerk nicht gelesen haben, mit einer Infektion überrascht werden, deren Wirt-Ausformung schon in "World War Z" versuchte mal im großen, aufwendigen Gewand ihre Zuseher anzustecken. Wobei ich gleich sagen kann, dass mir dieser Versuch eindeutig besser gefallen hat! Liegt wohl auch daran, dass ich mich im abgeschotteten Weltraum gern mal heimisch fühle.

Nun ist aber grundlegend mal der größte Teil der Spannung raus wenn der erste Schrecken auftaucht und man in etwa weiß, mit was man es zu tun hat. Danach wechselt das abgeschottete Leben am Mars eher in ein actionreiches Durcheinander, dass sich weniger um die Charaktere kümmert, sondern mehr in der Flucht vor manch dehydrierten und mords-aggressiven Kollegen verläuft. Was visuell und akustisch auch mal recht hektisch ausfällt, besonders wenn der Stationsalarm ausgelöst wird der heftig tröttet, das Licht ausgeht und alle Not-Blinklichter angehen während ums Überleben gekämpft wird. Das kann schon mal überreizen in dieser sowieso dunkel gehaltenen Situation. Andererseits hat der Film, besonders durch seinen genialen Score, auch sehr stille und wirklich toll inszenierte, epochale Momente – ganz gegenteilig zu manch Rasanz!

Damit einem nicht langweilig wird, da es dementsprechend nicht gerade viele (Ausweich-)Möglichkeiten auf diesem Planeten gibt, wird doch auch immer wieder im letzten Momente die Kurve gekratzt indem eine weitere Situation geschaffen wird. Was dem Film aber einen schalen Beigeschmack gibt, ist die Nicht-Beantwortung so einiger Fragen. In etwa ... ein Trauma das den Hauptprotagonisten plagt, welches zwar immer wieder in Flashbacks dargestellt wird, man aber letztlich nur erahnen kann. Im ähnlichen Sinne auch das Ende ausfällt, jedoch in dieser Angelegenheit wohl auch egal gewesen wäre wo der Film letzlich anhält…
Sehr edel, im Finale die Szene als das Ablöseshuttle landen will. Als da plötzlich alle übernommenen Wirte schon warten, ist stimmlich doch sehr genial und zeigt deren gruselige Intelligenz! Hier gibt es auch die einzige Situation in der es aussieht, als würde ein Untoter einen Leichnam beißen um ein bisschen auf die kultige Zombie-Definition zu kommen, jedoch ging es hier wohl nur um WASSER das im Menschen in großen Teilen vorhanden ist! Also hier mal kein Fleischhunger, sondern Durst! Das ist meine Interpretation, denn vor der Verwandlung fragen im Film nicht nur stets nach Wasser, sondern überleben wohl auch nur dadurch! Bei der Shuttle Szene sieht es nämlich so aus, als sei einer schon wieder verstorben, da er vertrocknet ist!?

Liev Schreiber überzeugt vollauf in seiner Rolle und bleibt durch seine eindringliche tiefe Synchrostimme auch noch nachhaltig in Erinnerung. Fand ich einfach sehr gelungen! Elias Koteas (Let me in, Defendor), ein weiteres bekanntes Gesicht, mimt hier den Operationsleiter und Olivia Williams (Sixth Sense) gibt eine sehr eigensinnige Wissenschaftlerin ab. Die mit ihrer Art auch noch für manchen Twist sorgt. Man aber sowieso nicht weiß wie lang man mit wem rechnen kann, weil etwas tödliches in der Luft liegt – oder auch ganz woanders!

Stimmung durchgehend klasse, auch wenn weniger Action und mehr ungewisse Spannung dem erstklassigem Stil noch viel zuträglicher gewesen wären. Von vornherein sollte man sich auf wenig Antworten, vielmehr auf einen Ausnahmezustand einstellen, aus dem spontan das Beste gemacht wird. Reicht zwar nicht an die Genregrößen (The Thing, Alien, Moon) heran, gesellt sich aber doch sehr gut zu Genreverwandten wie: Red Planet, Europa Report, Mission to Mars … und toppt dabei sogar noch einige! Kann man sich also mal ansehen, auch wenn die Sache wenig innovativ ausfällt, zumindest einen edlen Stil hergibt.

Bild ist ziemlich gut, es tauchen aber an und zu auch mal Unschärfen auf. Grundlegend ist es durch so einige Farbfilter auch ein wenig zu dunkel geraten. Das CGI lässt sich nur selten als solches erkennen, wenn, dann ist es immer noch gelungen. Der Ton war sehr räumlich und, wie ich schon sagte, trägt der Score wunderbar zur Stimmung bei. Der wirkt stellenweise so fantastisch tiefschürfend, dass das eigentliche Szenario gar nicht mithalten kann. Bei den Extras sind die Arbeiten der Visuell-Effects erstaunlich, da nicht viel Reales übrig bleibt. Ansonst gibt's noch Interviews etc.


Nach diesem Film bekam ich einen kleinen Sci-Fi Rappel und legte mir gleich im Anschluss "Prometheus" wieder mal ein. Fand ich trotz einiger Mängel (die Blonde) immer noch imposant aufgemacht, stimmlich packend und weckt die Neugierde auf eine Fortsetzung! Nächsten Tag lief dann wieder mal "Moon", den ich damals in einem kleinen Programmkino entdeckte. Die gemächliche Stimmung haut mich immer noch um, und für so ein kleines Werk ist Sam Rockwells Schauspiel und die Story ganz groß - im Sinne von komplex eingefädelt! Danach hatte ich immer noch Lust auf den Weltraum und guckte zum ersten Mal "Lautlos im Weltraum" aus dem Jahre 1972, der unerwartet in seinem Ökosystem (outer space) auch mit drastischen Storyelementen aufwartet. Bruce Dern und seine 2-3 kleinen süssen Roboter im Alleinflug überzeugen, und der Film gibt auch eine angenehme Stimmung her.


 

(Bilder: bluray-disc.de/amazon.de)



"Wegrennen? Das ist doch kein Plan! Wegrennen kannst du, wenn der Plan fehlschlägt!" - "Der wartet uns noch zu Tode."
 
I. 1990 Im Land der Raketenwürmer Tremors
II. 1995 Die Rückkehr der Raketenwürmer Aftershocks
III. 2001 Die neue Brut Back to Perfection
IV. 2004 Wie alles begann The Legend Begins
 



 
Im Land der Raketenwürmer
USA1990-Tremors
"Perfection" ein ruhiges Tal, umringt von Bergen in Nevada. Gerade mal 14 Einwohner, von denen sich das Kumpelgespann Earl (Fred Ward) und Valentine (Kevin Bacon) ihre Zeit mit Gelegenheitsjobs tot schlagen. Bei einer weiteren Drecksarbeit im anliegenden Trailerpark fällen die beiden die Entscheidung, dass sie nun endgültig die Nase gestrichen voll haben und das Tal verlassen wollen. Auf ihrer Reise raus aus dem Kaff, taucht aber eine sonderbare Situation nach der anderen auf …

Was schon mal einen genialen Start darstellt! "Tremors" kommt vorerst nämlich schnell zur Sache und stiftet bereits bei der Ausreise von Earl und Valentine unerklärliche Verwirrung. Ein Toter auf einem hohen Masten, ein verschwundener Farmer der nicht nur Blutflecken hinterlassen hat und Straßenarbeiter queren und hindern nach und nach deren Abreise. Eine auch noch durch Steine verschüttete Straße, macht eine eventuelle Flucht plötzlich auch noch unmöglich. Alles noch ein bisschen blutverschmiert und schon ist man gefesselt in einem mittlerweile zum Kult gewordenen B-Movie!

Die nun kommenden tierischen Monster welche den Film und das Tal Perfection durchziehen sind nicht außerirdischer, sondern unterirdischer Natur! Riesige Würmer haben sich hier breit gemacht und sehen das Tal mit ihren Einwohnern als ein langes Frühstücksbuffet. So zitieren es auch die Bewohner, die nun in dieser "unartigen" Bedrohungen zusammenhalten müssen, was nicht nur abenteuerlich sondern auch amüsant ausfällt. Da der Film einfach ne Menge Charme besitzt! Super handgemachte (mechanische) Effekte, das abgeschnittene Tal erzeugt ne tolle wüste Stimmung, der Zusammenhalt dieser sympathischen Dorf-Bagage unterhält, besonders die Mischung aus (modernen) Cowboys, Provinzlern und einem Waffennarr, und die stinkenden Viecher sowie ein bisschen ekliger Schleim, geben noch ne geniale, leicht trashige Idee her!

Fürchten braucht man sich auch nicht wirklich, weshalb man sich vielmehr einem amüsanten, auch spannenden und stimmlich nostalgischen Happen hingibt. Zwischendurch gibt’s zwar auch mal kleine Längen, sagen wir besser Verweilzeit auf Dächern, und vielleicht auch ein paar zeitgemäße Eigenarten aber der staubige Flair verliert sich nie, da es weitere explosive Ideen und ein paar Schleimbrocken hagelt!
 



Fred Ward und Kevin Bacon machen ne gute Figur als die zwei führenden, anpackenden Cowboys und Michael Gross der den Waffennarr Burt Gummer mimt, bringt mit seinem Waffenarsenal nicht nur Durschlagskraft, sondern auch ne Portion Wahnwitz mit. Weshalb er gleich mal zum Aushängeschild für diese Filmreihe wurde. Auch die anderen Charaktere, eine Geologin als dienlicher weiblicher Zusatzpart, der geschäftstüchtige Ladenhüter Wong, die Familie Sterngood sowie weitere Figuren geben ne abwechslungsreiche Zusammenstellung ab.

"Tremors" kann man sich immer wieder mal ansehen, zeigt eine tolle ausgefallene Idee die damals wohl noch absurder als Heute gesehen wurde, macht aber genau deshalb noch mehr Laune. Die dennoch leicht unheimliche Stimmung und der staubige Wüstenflair unterhalten außerdem ungemein!

Das Bild liefert satte Kontraste, ist frei von Verunreinigungen und bietet auch eine für das Alter angemessene Schärfe. Der Ton ist schön verständlich, bietet Räumlichkeit jedoch höchsten wenn Musik zum Einsatz kommt.


(Quelle: bluray.com / © Universal Pictures)
 



Tremors 2
USA1995-Aftershocks
Waren die fetten Würmer damals noch in Nevada unterwegs, terrorisieren sie dieses Mal eine Ölbohrfirma in Mexico. Da ihnen die Mitarbeiter weg gefressen werden, was natürlich überhaupt nicht gut fürs Geschäft ist, wird der mittlerweile aus dem Fernsehen bekannte Earl Basset (Fred Ward) angeheuert damit er den Würmern (erneut) den Gar ausmacht!

Fred Ward ist also wieder mit an Bord und auf Kevin Bacon wird noch über Fotos und Zeitungsauschnitte kurz Bezug genommen. Nach dem ersten Filmdrittel stößt dann auch noch der enthusiastische Waffennarr Burt (Michael Gross) aus dem ersten Teil wieder hinzu. Dass der sich von der mexikanischen Armee bis über die Zähne bewaffnen lies, braucht man wohl nicht extra erwähnen. Ein Fan der ganzen Geschichte, dient Earl als junger Sidekick, der sich auf die Monsterjagd freut, während eine Wissenschaftlerin noch eine weiblichen Forschungpart einnimmt.

Mit dynamitbeladenen, ferngesteuerten Spielzeugautos – Burt hat natürlich einen SZ-Panzer – cruisen die beiden Jungs (Earl und sein Fan) durch die Täler und versuchen die Würmer zu sprengen. Damit es nicht langweilig wird serviert uns der Film auch noch eine abgewandelte Wurm-Spezies mit manch Predator-Eigenart, die bei der Gruppe zu schon bekanntem Verhalten führt – auf Dächern ausharren!

Manch Computeranimation ist grottig, doch die handgemachten Effekte klasse. Nicht nur die Würmer und Abarten sondern auch als Beispiel eine Erdspalterei, weil ein Wurm eine Kette frisst und das angebundene Auto daran durch die Gegend zieht, sind schnittig und auch amüsant umgesetzt. Wenn sie mit ihrer Rostkarre durch die Gegend jagen, bekommt man durch nette grüne Täler und sandig, steinige Plätzchen noch einen tollen Landschafts- und Outbackflair.

Auch wenn der erste Teil das Highlight darstellt, passt dieser perfekt ins spaßig-gruselige Unterhaltungs-Abendprogramm. Als Eyecatcher empfand ich noch noch das geile GRABOID-Layout eines Arcade Spielautomaten in Earls Wohnwagen.

Das Bild hat zwar manch feinen Sand - passend zur Filmoptik - aber ansonst nichts zu beanstanden. Sauberes Bild, angemessene Schärfe gute Farbkontraste. Der dts Stero Ton ist natürlich nicht Voluminös aber klar verständlich. Die Synchro wirkt nicht mehr ganz so bemüht.


(Quelle: fanpop.com / © Universal Pictures)




Tremors 3
USA2001-Back to Perfection
Burt kehrt nach dem Ausrotten der Viecher in Mexico wieder zurück zu den Wurzeln – ins Heimatnest Perfection! Hier werden mittlerweile Safariführungen veranstaltet um den  Touristen mit manch falschem Wurmzauber etwas Geld aus der Tasche zu leiern. Dauert nicht lange mischen sich echte Graboiden darunter. Burt rüstet sich sofort, als plötzlich die Behörden da stehen und ihnen aus Gründen des Artenschutzes verbieten die letzten Exemplare dieser Welt zu töten …

Tja, natürlich gestaltet sich dies anders als gedacht und der Zuseher bekommt dennoch bald die übliche Ladung Wurmjagd serviert. Was diesen Teil besonders macht, ist das erneute Auftauchen bekannter Figuren aus dem ersten Teil. Fred Ward ist zwar hier schon ausgestiegen, aber mit der Rückkehr Burts nach Perfection, sehen wir auch wieder das kleine Mädchen Mindy Sterngood (Ariane Richards aus Jurassic Park), die damals im Valley mit ihren Pogo-Stock herumhüpfte, ihre Mutter Nancy, den kleinen Mexicaner Miguel und den mittlerweile halb-erwachsenen Melvin. Somit sind mit Burt immerhin 5 Darsteller aus dem ersten Teil vorhanden. Was schon tolle Nostalgie einbringt! Ausserdem hängen alle in Walter Changs Laden ab, denn scheinbar seine Tochter übernommen hat?

Von der Story und Umsetzung rutschen wir durch das lockere, von Würmern durchdrängte  Erdreich, weiter in den B-Bereich ab. Die Story ist grundlegend simple und der Humor der die Reihe zeichnete, ist leider in der ersten Filmhälfte ziemlich rar gesät. Erst als Burt gefressen wird und über eine bizarre Aktion mittels Kettensäge wieder befreit wird, sind die Schenkelklopfer wieder da!

In Sachen Wurmkunde können wir in diesem Teil unser Biologiebuch vervollständigen da wir erfahren, wie die Dinger sich entwickeln und mutieren. Hatte hier der zweite Teil schon eine Neuerung durch die sogenannten Shriekers, wandeln sich diese nochmals zu … ehhm… (sie nennen sie) … Arschknaller, Hinterlader, Raketenstarter/-ärsche … wobei der Humor auch gleich wieder ersichtlich wird. Warum die so heißen dürft ihr selbst entdecken, aber es hat definitiv etwas mit brennbaren (Flug-)Gasen auf sich!

Die Effekte werden leider zuviel aus dem Computer ersetzt. Wäre nicht auch noch Handarbeit zu sehen, wäre dieser Teil flairtechnisch nicht mehr zu genießen. Hält sich zum Glück aber noch halbwegs in Balance.
So gestaltet sich der Film als eine Jagd/Flucht durch ganz Perfection Valley, die vorerst eher lahm ausfällt und sich erst später noch abenteuerlich gestaltet, als in MacGyver-Manier Waffen gebastelt werden:



Einige neue Entdeckungen fürs prähistorische Biologieheftchen und schon ist ein erneuter Teil der B-Movie Reihe fertig, den man sich trotz erwarteter Schwächen, zwecks "Perfection" und den bekannten Figuren doch auch gern ansieht. Im auftauchenden Merchandising fand ich nebst dem wieder ersichtlichen Graboid-Arcade Automaten noch die neuen Comics dazu cool!!

Das Bild hat zwar nicht mehr die Schärfe des Vorgängers aber bietet bestmöglichstes DVD-Bild und keine ansonstigen Aussetzer. Trotz des hier vorhanden 5.1 dts Sounds spielt sich alles im Frontbereich ab. Der O-Ton ist zwar ein klein wenig dynamischer aber auch nicht Surround lastiger.


(Quelle: fanpop.com / © Universal Pictures)
 



Tremors 4
USA2004-The Legend Begins
In diesem Teil gehts ab in den Wilden Westen, was gleich mal heißt das dieser Teil - obwohl es der (bisher) letzte der Reihe ist - zeitlich vor allen anderen spielt. Und unser Hauptprotagonist, wieder mit an Bord, Michael Gross, dieses Mal als Hiram Gummer noch keinerlei Ahnung von Waffen hat! Was sich bis zum zähen Ende aber dann doch ein wenig steigern soll. Der Vorfahre soll ja schonmal den Weg weisen.

Storytechnisch ist er der Inhaber einer Silbermine in der keiner mehr arbeiten will, da ganze 17 Leute durch etwas Unbekanntes umgekommen sind! Als reicher, verwöhnter Schnösel auftretend wirkt dieser hier ganz ungewohnt in seiner Rolle, die ansonst ja mit viel Feuerkraft aus allem Kleinholz macht was sich unerlaubt bewegt. Als unguter Zeitgenosse taut er ganz langsam auf, aber wirklich ganz langsam und begibt sich selbst mit auf die Entdeckungsreise, um zu eruieren was hier überhaupt schief läuft. Als sie dann die Würmer entdecken, bekommen wir diese Dinger als eher frisch geschlüpft zu Gesicht, also eher noch kleine Sandwürmer aber schon genauso gefräßig. Wodurch sie im Laufe auch zu angemessener schon bekannter Größe heranwachsen, und sich die letzten Überlebenden schon noch manch Größeres ausdenken müssen um den Viechern Herr zu werden. Wobei diesen Anfängern hier als erstes einfällt einen Revolderhelden (Billy Drago als Black-Hand Kelly) zu arrangieren, der auch schießen kann im Gegensatz zu ihnen - einem einfachen Dorfvolk sowie manch käuflichen Arbeitern. Wodurch die Sache "erledigt" werden soll, sich aber natürlich schwieriger als gedacht herausstellt ...

Dieses Teil ist in der Erzählart der müdeste und mag auch nicht richtig zünden. Es gibt zwar wieder ein paar nette Bezüge zu diesem Wurm-iversum, als Beispiel durch Changs Laden, natürlich durch Gummar und auch durch den Namen der Stadt der hier noch "Rejection" heißt, was sich aber ändern soll. Ein bisschen Witz is natürlich auch wieder eingestreut und ernst nehmen tut man die Sache sowieso nicht, dafür wird schon gesorgt, wodurch es eine nette beiläufige Unterhaltung wird aber mit etlichen Läängen - eben nicht nur die der Würmer. Eine Handvoll netter Leute als Dorfrestliche schlagen sich die Zeit tot, während Gummar versucht den "Sandwühldrachen" - ja es wurde sich wieder ein netter Name ausgedacht - den Gar aus zu machen. Leider eben ohne seine gewohnte Power!! Weshalb nicht viel Spaß übrig bleibt. Netter Western Look, nette Vorgeschichte, am Ende ein paar nette Ideen aber eben alles nur NETT! Und wir wissen, nett ist für manche der kleine Wurmbruder von ........

Das Bild besitzt eine akzeptable Schärfe, dass CGI ist nicht so schlecht und zum Glück wurde hier erfreulicherweise auch noch viel auf Handarbeit gesetzt! Da die Scheibe eben neueren Alters ist, gibts beim Bild sonst nichts zu beanstanden, manchmal tritt leichtes Rauschen auf aber sonst durch und durch gute Qualität. Der Sound ist klar und verständlich und liefert beiläufig auch mal Surroundeffekte ab.

 
(Quelle: media-review.de / © Universal Pictures)
 


 
Allgemein:
Michael Gross als Waffennarr Burt Gummar zieht sich nicht nur durch die ganze Filmreihe, sondern steigt im Lauf der Filme auch noch zum Hauptdarsteller auf.
Jemand der noch die ganze Reihe mitprägte war S.S. Wilson. Er führte nicht nur bei Teil2 und 4 Regie sondern wirkte auch an allen Drehbüchern mit! Teil 3 drehte Brent Maddock, der genauso an allen Drehbüchern mitschrieb.
Teil1 wurde von Ron Underwood inszeniert, dem später auch noch der Durchbruch mit "City Slickers" gelang. Zum Glück schuff er zuvor noch den vorerst eher nicht breitenwirksamen "Tremors" der später dann, auch noch bei manch Nicht-Cineasten, zum B-Kult wurde!
Auch wenn dieser das Highlight der Reihe darstellt, kann man sich zur Abrundung des staubigen Wurm-Universums - und besonders als B-Movie Freund - alle anderen Teile noch gemütlichst ansehen ohne einen gänzlichen Totalausfall zu erleben. Der letzte Teil zwar sehr zäh wirkt, man mit den ersten Dreien aber bestimmt nichts falsch macht. Die Monsterfilme machen Laune und sind zur keineswegs ernstgenommen B-Party oder einem persönlichen Nostaglie-Abend, genau das Richtige!


Das Coverlayout dieser 4fach Kombie, passt nicht nur perfekt zum Gesamtbild der Quadrologie, sondern hat nebst Retro-Trash-Look auch noch einen wunderbar frischen Blauton in seiner Silouettenmaske. Durch eine Amaray (14mm) sparen die 4 Filme ausserdem gleich noch enorm Platz in der Sammlung! Ich steh total drauf!!


(Quelle: bluray.com / © Universal Pictures)


Von "Tremors" gab es 2003 auch eine Fernsehserie, welche die Geschichte nach dem dritten Film aufpickt. Michael Gross war wieder durchgehend mit an Bord, die Serie wurde aber nach 13 Folgen wieder gecancelt, obwohl sie gute Quoten und Wertungen einfuhr, aber nicht an eine andere zu ersetzende Serie heranreichte. Die 13 Folgen wurden leider nur in Staaten komplett auf DVD veröffentlicht.

Scheinbar ging ein Gerücht zu einem fünftem Teil der Reihe um - der sogar schon 2010 mal hätte erscheinen sollen - indem Fred Ward und Kevin Bacon wieder dem "Thunder from Down Under" entkommen sollten. Der Titel wurde jedoch wieder aus der IMDB entfernt, also derweil mal keine Gedanken machen! Würde es sogar toll finden aber ich hab auch gern vollständige Boxen, was jetzt so ist! Gut so!

Nachtrag: Im Oktober 2015 wird mit "Tremors 5 - Bloodline" eine Fortsetzung der Reihe direkt fürs Heimkino erscheinen. Kultkanone Burt Gummer (Michael Gross) darf wieder auf Graboidenjagd gehen! Dieses Mal wird Südafrika untergraben und Jamie Kennedy als Sidekick dienen. Hoffentlich wirds wieder ein dreckiger (staubiger) Spass. Ich freu mich jedenfalls schon mal drauf!
Weiterer Nachtrag: Ebenfalls schon im Laufe meiner MONSTERTHEK unter die Lupe genommen - ab nach Afrika!





Coverbilder: amazon.de / Die Rechte aller Filmbilder liegen bei Universal Pictures

Blog by MoeMents


... zuletzt gesehen ...

20. Juli 2014
Daylight / Der große Eisenbahnraub / Der große Stau / Motel Room 13


Hmmmm ... ob dieses Mal etwas für Euch dabei ist? Die Auswahl fiel wieder mal quer durch die Bank aus, mit 3 Erstsichtungen und einem erneut gesehenen Titel.
Wobei alle irgendwo als Durchschnitt bezeichnet werden könnten, jedoch auch subjektiv mit markanten Eigenheiten auftrumpfen!
Lest einfach selbst ... hier wieder mal meine persönlichen anSICHTEN ...
außerdem --> willkommen zurück vom heißen Weekend!

 






Daylight (TV)
USA1996
Mit chemischem Müll beladene Laster geraten in einen groben Unfall, auch noch in einem Tunnel der unter dem Hudson River zwei größere Stadtteile miteinander verbindet. Es kommt zur Katastrophe und damit verbundenen heftigen Explosionen die den Tunnel zum Einstürz bringen. Eine heftige Feuerwelle bahnt sich den Weg durch das geschlossene System während Kit Latura (Sylvester Stallone), ein Limo-Chaffeur, gerade vor der Tunneleinfahrt wartet als diese einbricht und das totale Chaos auslöst.

Da er gleich mitten im Geschehen ist und sich mit allen Begebenheiten auskennt, zeigt sofort, dass der Mann wohl mehr als nur ein Taxifahrer ist! Was seiner Figur gleich noch einen netten Hintergrund inklusive kleiner Geschichte verleiht. Damit man gleich mal rätseln kann, was es mit seiner Figur auf sich hat ...

Der Film lief im Nachtprogramm - ohne Werbung! - und wurde deshalb wieder mal zur gemütlichen Berießelung genossen. "Daylight" lief damals unter der großen Katastrophenwelle des 90ziger Kinos mit. Da er im Vergleich zu seinen größeren Kollegen wie Twister, Dantes Peak, Volcano oder Independence Day nicht ganz so gewaltig ausfiel, enttäuschte wohl das Puplikum, wodurch er mehr als Flop sein Schattendasein fristete - obwohl zumindest das Tunnelfeuer sehr hell brannte!! Ich fand im damaligen Katastrophenkino als Beispiel "Deep Impact" weniger sehenswert als diese One-Man-Tunnel-Show! Und "Hard Rain" war im Vergleich auch eher ruhiger Art aber dennoch sehenswert.

Stallone leistet sich darstellungstechnisch keine Patzer und liefert genau das ab, was man erwartet. Markanter Blick und vollen Einsatz! Auch sah er hier im Gegensatz zu Heute noch wie eine halbe Portion aus - also "Natürlich" stählern! Selbstverständlich gibt es einige dämliche Dialoge oder eben merkwürdige Situationen, die wohl zeigen sollen, dass die eingeschlossenen Menschen große Angst haben. Dabei geben sie auch schonmal völlig unlogisch dem aufopfernden Helden die Schuld, dass sie noch nicht gerettet wurden!(?) Solch Schwachsinn kommt öfter mal vor, kann man aber ignorieren und sich mehr auf den Ausnahmezustand konzentrieren indem sich Sly durch die Gegend hangelt und gern mit Sprengstoff herumspielt, um die kleine Truppe Überlebender von Gefahren abzuschotten oder eben einen Ausweg zu finden. Nebenbei werden ein paar verschiedenste Charaktere simple beleuchtet, die ein oder andere Sache zum Einsturz gebracht, Leben gelassen und auch mal 'unglaubliches' vollbracht. Funktioniert aber dennoch ganz gut und hält bei Laune! Alles gibt außerdem einen netten zerstörten, abgeschotteten Look inklusive selbiger Stimmung her.

Viggo Mortensen taucht in einer Nebenrolle als kletternder Survial-Yuppie auf und Sage Stallone (Slys Sohnemann der 2012 verstarb) hat eine kleine Rolle als Häftling.

Also alle 10-15 Jahre geht der schon mal als kleines Katastrophenabenteuer, welches nicht nur auf Action setzt, sondern auch mal gemütlich in der Gegend - in dieser Lage - herumsteht! Rob Cohen (Dragonheart, xXx, Stealth) hat damit seinen Beitrag zum Katastrophenkino der 90er erschaffen, der sich auch in keiner Röhre verkriechen muss.




Der große Eisenbahnraub (DVD)
GB1978 – The First Great Train Robbery
Regelmäßig werden per Zug 25000 Pfund in Goldbarren von London in den Hafen Folkstone überführt. Der Transport ist in mehreren Sicherheitsinstanzen abgesichert, unter anderem muss der Tresor als Beispiel mit 4 Schlüsseln geöffnet werden, die auf 3 Personen aufgeteilt sind. Außerdem hat noch nie jemand einen fahrenden Zug ausgeraubt! Was man aber zu ändern versucht …

Eine Verfilmung eines Michael Crichton Romans (Jurassic Park, Timeline, Sphere, Congo) der auf einer historischen Begebenheit, einem Zugraub aus dem Jahre 1855 basiert. M. Crichton nicht nur den Roman, sondern auch das Drehbuch schrieb und dann sogar noch selbst Regie führte!

Sean Connery mimt souverän einen Gentleman-Gauner, Donald Sutherland seinen gefinkelten Handlanger, einen Schlüsselexperten, und eine gescheiterte Schauspielerin steh den beiden noch für weitere Betrügereien zur Seite. Die Drei sind dabei dieses schwierige Unterfangen in all seinen kleinen Details durchplanen, was auch für den Film gleich mal zur Schwierigkeit wird. Da er sich in dieser Planungsphase zu sehr in diesen ganzen Schwindlerreien verstrickt. Um die 4 Schlüssel unauffällig zu duplizieren, muss schonmal langwierig geflirtet und geschickt infiltriert werden. Später entsteht aber dennoch ein ganz spannender Coup, besonders eben gegen Ende, wenn es an den eigentlichen Vollzug des Diebstahls geht.

Nettes Heist-Movie (Thriller Subgenre wo es um raffiniert geplante Raubüberfälle geht), toll gefilmt, idealer Score und ein wenig charmant, gewieften Witz, aber in Summe, mal abgesehen vom Finale, doch um einiges zu langatmig.




Der große Stau  (HDTV)
IT1979 L‘ingorgo
Ist ein Ensemblefilm – hier bekommen alle Hauptdarsteller die gleiche Gewichtung – indem sich jede Menge Stars des damaligen Kinos die Ehre geben, im Verkehrsstau festzusitzen!

Ich hab zwar nur einen etwas jüngeren Gérard Depardieu wiedererkannt, aber auch der Rest vom Cast hat lange Filmlisten und einen damit verbundenen Bekanntheitsgrad vorzuweisen!

Marcello Mastrioanni (La Dolce Vita), Albert Sordi (Die Müßiggänger, Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten), Stefania Sandrelli (1900, Scheidung auf Italienisch), Ugo Tognazzi (Das große Fressen, Ein Käfig voller Narren), Annie Girardot (Rocco und seine Brüder, Die Klavierspielerin), Patrick Dewaere (Die Ausgebufften), Miou-Miou (Nobody ist der Größte, Abenteuer des Rabbi Jacob), Angela Molina (Dieses obskure Objekt der Begierde, Prinzessin Fantaghiro), Fernando Ray (French Connection 1,2; Zwei Companeros), Harry Baer (u.a. Tatort).

Breit vertreten aus Italien, Frankreich, Spanien und Deutschland. Einer nach dem anderen wird unter die Lupe genommen und in diesem begrenzten Ausnahmeaufenthalt um seine Probleme gebeten. Da wären unter anderen ein kettenrauchender Nervösling, ein Prominenter, ein Geschäftsschnösel mit seinem Lakaien, ein paar Halbstarke, einige Familien und sogar ein Verletzter im Krankenwagen. Neben den Figuren wird sich eben um die Probleme dieser Situation gekümmert … Wasser- und Essenssuche, wo man sein Geschäft erledigt, einem Fußballspiel Italien gegen Deutschland im Radio lauschen, unterhalten, kennen lernen, sogar feiern und sich natürlich vorm Austicken bewahren! Da wird auch mal gemütlichst zur Gitarre gegriffen. Ein wenig anrüchige Spannung liegt außerdem in der Luft! Die Atmosphäre in dieser Bedrängnis ist nicht nur hitzig und auch mal frivol unterhaltsam, sondern des öfteren auch mit schwarzem Humor versehen. Besonders wenn der verblutende Patient zum Ruhig-sein aufgefordert wird, weil man sonst nichts vom Fußballspiel versteht!

Wäre alles angenehm arrangiert, toll gespielt, mit einem optischen Blick ins Jahr 1978 - was man besonders an den Autos schön erkennt - und wird in seiner Erzählstruktur trotz der Länge (113Minuten) nicht wirklich langweilig, da jede Einzelgeschichte Neugierde weckt und auch durch den Stau verknüpft ist. Natürlich sollte man als Zuseher solch reduzierten Szenarien schon mögen!

Doch spitzt sich dieser Aufenthalt, der sich sogar gänzlich die Nacht hindurch zieht, immer mehr zu und wechselt dann von der nur leicht brisanten, mehr angenehmen Stimmung in etwas, dass einen echt hart knabbern lässt! Eine Vergewaltigungsszene zerreißt den Film plötzlich zwischen seinen amüsant überzeichneten Situationen und macht ihn mit enormer Gewalt nur noch mehr zur grotesken Gesellschaftssatire. Nicht das es zu weit hergeholt wäre, dass mal jemand in solch einer ewig zerrenden Situation explodiert, aber wie das hier ausfällt ist sehr schockierend!! Der Akt selbst ist in der Wahrnehmung schon heftig aber noch viel extremer ist das Drum-Herum in dieser abgründigen Szene!

Eigentlich ein wirklich sehr guter Film, dem die sich zuspitzende Gradwanderung aber plötzlich einen völlig anderen Einschlag verpasst!! Den man erst mal (verärgert und unerwartet) zu verdauen hat!! Dann könnte man den Film wohl auch neu werten? In diesem Niedergang lässt er uns dann sogar noch wortwörtlich im Regen stehen! Den Film selbst könnt ich eventuell schon empfehlen, aber wohl nur wenn man weiß, was auf einen zukommt!?




Motel Room 13 (Blu-Ray)
USA2014 - The Bag Man
Jack (John Cusack) soll für den Gangsterboss Dragna (Robert De Niro) eine Tasche mit unbekanntem Inhalt überstellen. Mit welcher er in einem entlegenen Motel genau in Zimmer Nummer 13 auf die Abgabe warten soll. Die wichtigste Bedingung, er darf nicht in die Tasche sehen! Was sich leicht anhört, wird viel umfangreicher als plötzlich einige Zeitgenossen seine Wartezeit stören …

Schon zu Beginn weiß man nicht in welchem Genre man sich nun letztlich befinden wird. Denn durch das filmisch leicht mysteriöse Auftreten, dann noch Crispin Clover als sehr sonderbaren Motelchef und manch leichter Erinnerung oder Ähnlichkeit zu "Zimmer 1408" sowie "Identität"  lassen doch irgendwie vermuten, dass eventuell noch mehr als ein Thriller kommt.

Was dann aber kommt, ist mehr eine tempomäßige Geschichte die ihren Figuren folgt, zwischendurch aber auch schonmal für Furore sorgt. Also tempogeladen versucht, wieder aus dem ansteigenden Schlamassel rauszukommen den Cusack hier als Hüter einer Tasche erlebt. An seiner Seite in diesem stimmigen aber auch skurrilen Karussell, die undurchsichtige Dame (Rebecca DaCosta) aus dem Nebenzimmer. Welche auf die Schnelle (optisch) gar nicht zusagt, aber mit ihrem Wechsel zwischen undurchschaubarem Luder und auch liebenswert gespielter Unschuld, dann doch einen sehr anziehenden Reiz mit sich bringt!! Bevorzugt mit Locken!

Das Drehbuch wirkt  - besonders später - ein wenig sprunghaft und hält auch einige Schwachstellen im Vollzug bereit, "Motel Room13" aber durch die nächtliche Absteige unter manch gewittrigen Ambiente doch fesselt, allen voran eben durch die sonderbaren Figuren, da man nie wirklich weiß woran man bei jedem ist? Da wirklich jeder irgendwie suspekt erscheint!

Besonders bei Laune hält Cusack, der als Auftragskiller/Lieferboy in diesem obskuren Spiel so einige Leichen zu verstauen hat und wieder mal äußerst smart begeistert. Der Film auch mal unzimperlich (gewalttätig) zur Sache geht, man aber doch auch Schmunzeln darf. Cusack und Mrs. DaCosta in ihren Rollen so einiges einstecken dürfen, besonders auch mal durch Dominic Purcell, der als vorerst undurchschaubarer Provinzbulle dann auch mal zwanglos austeilt - oder eben austeilen läßt. Für ne Nebenrolle echt fies und sehr überzeugend! Robert De Niro als Häuptling der freakigen Ganovenrunde hat zum Glück weniger Spielzeit beansprucht. Denn seine Figur ist drehbuchmäßig nicht nur von einem anderen überheblichen Stern, sondern nervt auch mit seinen völlig schwachsinnigen Absichten. Wobei wir beim Twist wären, der vorerst mal fragwürdig ausfällt aber dann doch noch einige (erzwungene) Überraschungen bereit hält! In Summe aber in Ordnung geht und auch einen würdigen Abschluss findet. Irgendwann hat man nämlich definitiv genug von typisch, filmgeschriebenen Wendungen.

Von mir aus hätte es sogar noch ruhiger und kammerspielartiger sein können. Besonders ein Wechsel, der filmtechnisch zwischendurch mal lichterfüllt zu DeNiro wechselt wäre besser geschnitten worden, um noch weiter im dunklen Motel zu bleiben - dort gefiel es mir nämlich! Der Film war nur geliehen und ist eigentlich kein Titel der wohl ein zweites Mal noch groß fesselt, und obwohl die Sache auch nicht ganz Rund war, werde ich ihn mir trotzdem bei Gelegenheit noch zulegen, da mich das nächtliche Setting und die Figuren überzeugten. Allen voran eben das misstrauische Duo Cusack, DaCosta!

 


 




Kennt ihr auch das Gefühl des sich immer wieder UND weiter ausdehnenden Verlustes einer Filmübersicht?


Früher ging das ja noch, man guckte alles was so im Fernsehen lief,  dass gewohnte Mainstreamkino und sah vorerst noch nicht über den filmischen Tellerrand. Die Videothek bot einem da zwar immer wieder um einiges mehr an, jedoch war auch das noch irgendwie überschaubar. Da grundsätzlich auch noch nicht soviel veröffentlicht wurde - weil sich auch noch nicht jeder Amateur am "Filme machen" versuchte. Was jetzt zwar überhaupt nicht schlecht ist, weil durchaus Talente ihren Weg im Independent-Kino etc. fanden ... die Auswahl hat sich aber im Laufe der Zeit definitiv exorbitant vergrößert! Übers Millenium hinweg, ist spätestens Heute eine echte Übersicht nicht mehr wirklich möglich!

Ganz besonders da nicht nur Neues erscheint, aus allen Ecken, Enden und Genren, sondern eben noch soooo viel Altes auftaucht, vorhanden ist, dass auch noch gesichtet werden will...


Dann kommt auch noch das persönliche Alter hinzu, denn wenn man die Filmleidenschaft schon in den 70er/80ern entdeckt hat, hat man von vorherein - automatisch - einen erhöhten filmischen Erfahrungsschatz, der wohl bei den Menschen, die in den letzten Jahrzehnten geboren sind einfach nicht vorhanden sein kann und deshalb - bei Interesse - schonmal nachgesichtet werden muss. 

Ich, als Kind welches in den 80zigern geboren ist, hatte erst in den 90zigern Zeit mein Interesse zu forcieren und zumindest die genialen 80ziger nachzuholen und dann ganz langsam, je nach Bedarf und Interesse auch noch manches davor. Aber wenn man bedenkt, dass der Film ab etwa 1930 - die Stummfilmzeit mal außen vor gelassen - schon seine bewegten und vertonten Geschichten erzählte, und von hier bis heute soooo einige Meilensteine zu Tage förderte, wird das Spektrum gleich mal riesig! Und je später man geboren ist, desto größer wird diese Spanne!

Ich halte das für einen interessanten Gedanken ... denn wenn wir hier bei unserem Hobby bleiben und uns in diesem Bezug mal ausmalen, jemand wird 2050 geboren, dann wäre es eine interessante Frage, wie jemand von dort aus SELEKTIERT. Welche Epoche wird man dort dann als Cineast - laut Gerüchten - nachsichten sollen/müssen?
Auf jeden Fall wird eine Übersicht - die heute schon nicht mehr möglich ist - noch viel unmöglicher sein!
Aber das ist nur so ein "fantastischer" Gedanke, denn ich nun hier nicht weiterverfolgen möchte, sondern mich bestimmten Bereichen als Bestätigung für die Vielzahl filmischer Vielfalt widme...


Jetzt hab ich schonmal das Jahrzehnte- und filmische Epochenzeitfenster aufgemacht, nun weiter zu weiteren Unterteilungen/Selektionsmöglichkeiten und somit möglichen Fenstern und Türchen die immer weiter in den Kaninchenbau führen könn(t)en ...


  • Genres!
    Man könnte Interesse an bestimmten Genres haben und großteils eben eine Leidenschaft in versierten Bereichen entwickeln. Alles in diesen Bereichen verschlingen und sogar deren zeitlichen Verlauf, die Veränderungen darin miterleben. Was einem aber noch tiefere Fenster eröffnet, sind ...

  • Subgenres!!
    Wieviel kleine Unterteilungen es hier noch gibt - phänomenal! Allein im Horrorbereich gibt es noch unzählige Sub-Kategoriesierungen: Splatter, Gore, Grusel, Torture-Porn, Slasherfilme, Geisterfilme, Found-Footage ..... um nur einige wenige zu nennen!
    Und das gilt auch für alle weiteren Genres, denn jedes ist nochmals vielfach unterteilbar! Dann auch noch für bestimmte Themen, einer bestimmten Machart, irgendwelche zusammengehörigen Kriterien, Filme mancher Subkulturen und und und ...
    Literaturverfilmungen, Comic-Verfilmungen, Giallo, Noir-Film, s/w Filme, Zeitgeisterscheinungen, Dystopien oder weitere gesellschaflticher Zuordnungen, Exploitation, Animes, Screwballfilme, B-Movies, Historienfilme, Studiofilme (als Beispiel Hammer, United Artists...), wahre Begebenheiten, Arthouse, Road Movies, Italowestern, Trashkino, Independentkino, Fernsehfilme, Teen-Movies .... um nur ein paar weitere Zuordnungen und Möglichkeiten zu nennen. 
    Hier kann jeder spezielle Interessen haben, in einem Subgenre vertieft sein, aber deshalb auch ein anderes noch nicht einmal angetestet haben! Aber hier gibt es überall unzählige Auswahl- und Selektionsmöglichkeiten!

  • Nach Ländern!
    Da der größte Markt wohl immer noch aus den Staaten kommt, hat er heute bei Weitem kein Alleinstellungsmerkmal mehr. Wieviele Filme gab es schon immer aus dem asiatischen Kino, wie sehr hat sich das europäische Kino mit seinen Beiträgen international gesteigert? Alles längst alltäglich! Wenn man besonders allein nur das italienische oder französische Kino ranzieht, oder auch das skandinavische, haben diese schon längst alle vergleichbare Klasse! Wobei man das auch auf viele weitere kleine Ländern ausweiten kann, die nicht in jeder Mensches Ohre sind. Weshalb hier jeder nochmals viele unzählige entdeckungswürdige Titel abchecken könnte.

  • Nicht nur Filme, sondern auch im Seriengebiet gibt noch viel zeitaufwendigere Erscheinungen, die immer mehr werden. In den 80zigern hatte man eventuell 10 Serien die auf und ab liefen und auch jeder kannte. Mehr gab es nicht im aktuellen Programm oder wurde zumindest nicht ausgestrahlt, auch wenn es wohl irgendwo existiert hat. Aber heute kenn ich jede zweite Serie nicht mit Namen oder hab gar noch nie was davon gehört! Und das wird definitiv nicht weniger.


  • Schauspieler oder Regisseure!
    Man könnte einzelne Schauspieler oder Regisseure herauspicken und für sich Sichten! Da sind manche Listen sogar ganz schön lang, da vieles einfach nicht allseits bekannt ist, oder wird!

  • .....



Tja, das sind nur ein paar eröffnete Fenster in unendliche Weiten und Möglichkeiten, die man nie abgrasen kann! Ich glaub, dass wäre selbst hauptberuflich zu schwer!? 



Ich versteif mich nun nicht darauf, aber es fällt mir schon auf, und wollt deshalb nur mal so einen Gedankenan- oder besser Ausstoß in die Runde werfen. Ich selbst mach das dann immer nach persönlichem Interesse un
d aus einer stimmungsvollen Lust und Laune heraus. Manchmal hab ich auch so Phasen, da bin ich an bestimmten Themen/Bereichen mehr interessiert! Was mir aber auffällt ist die Neugierde, auf noch so vieles in filmischen Gefilden! Das muss auch mal keinen cineastischen Anspruch haben, sondern darf sehr wohl auch mal völlig banal, unterhaltungsreich ausfallen! Die Watch-List wird deshalb nie geringer weil immer mehr interessante Teilbereiche auftauchen und mir ist völlig bewusst, dass ich nicht alles was ich wohl möchte, auch mal sehen werde! Man muss schon vieles einfach mal ... liegen lassen!
Wobei eine allgemein gemeinte Qualität oder Sichtungsrelevanz kein Kriterium für mich darstellt. Denn würde ich all das Sichten, was man als Filmliebhaber alles sehen sollte, hab ich wohl keine Zeit mehr Teilbereiche oder Persönliches zu entdecken!

Also halte ich sowas wie eine detailierte Filmversiertheit als nur bedingt möglich, denn, wenn man das eine guckt, muss man dafür etwas anders unter den Tisch fallen lassen. Is
nun mal so!
Wenn jemand glaubt, dass schafft er dennoch hat er entweder einen Klon (in jedem Land) der mit seinem Geiste verklinkt ist ODER er hat irgendetwas - einen Bereich - noch nicht entdeckt und weißt somit auch nicht, was ihm unter den Tisch fällt!



Aber den Satz "Eine Schande das ich den Film noch nicht gesehen habe" kann man wohl nicht wirklich anrechnen! Ist ein unmögliches Unterfangen, das man heute höchstens noch bewerkstelligen/befriedigen kann, wenn man nur das guckt, was im allseits bekanntem Kino läuft! Da kann man vielleicht noch die Übersicht halten? Fällt dann wohl auch dementsprechend zu Bilde?



Das war es heute von mir, und nur so mal nebenbei mit ein paar Gedanken! Habt ihr schon mal darüber nachgedacht seht ihr das ähnlich oder völlig anders!? Habt ihr etwas das ihr grundsätzlich ausschließt, oder bestimmte selektierte Bereiche die ihr sowieso stets sehen möchtet, womöglich Spezialgebiete, gewisse Interessen? Oder kennt ihr sowieso alles?



Sanctum / The Innkeepers / Anchorman / Ruby Sparks


Hier nun die Filme die ich mir in letzter Zeit zu Gemüte geführt habe, egal ob nun auf Blu-Ray, DVD, im TV oder sonstigen Medien ... Ich bewerte die Filme hier mal nicht mit Punkten, weil dies nur eine subjektive Entscheidung ist. Jeden Menschen spricht unbewusst etwas anderes an und man findet es demnach auch Besser oder Schlechter. Diese Bewertungen stellen nie ein Faktum dar. (Individualität!) Hier also meine persönlichen anSICHTEN ...

 





Sanctum (DVD)
USA2011
Auf einer Expedition in ein noch unerforschtes Höhlensystem in Papua-Neuguinea macht ein Taucherteam einige Fortschritte indem sie immer weiter vordringen. Als weitere Personen nachkommen und sie gerade dabei sind einen weiteren Durchgang zu entdecken tritt auf der Oberfläche ein starker Sturm auf, der beginnt die Höhlen zu fluten …

Die Darsteller sind anfänglich durch ungekonnte Überheblichkeit gleich mal sehr nervig, was sich aber dann im späteren Verlauf zum Glück legt. Neben Richard Roxburgh als Tauch-Leader - der hier auf die Schnelle auch mal unfreundliche aber notwendige Entscheidungen fällen muss - war mir nur noch Ioan Gruffudd (Mr. Fantastic Four) bekannt. In Sachen "Tiefgang" sind es hier definitiv nicht die Charaktere die dem Wort seine Bedeutung geben, sondern der Abstieg in die Tiefen dieser Erde. Abseilen, Klettern, Tauchen, Akklimatisieren und Entdecken … und das immer weiter und tiefer ins Unbekannte hinein. Beengend, unerforscht aber nicht surreal! Sanctum bleibt hier schön realistisch und bietet kein fiktives Monster, irgendwelche Mutationen oder sonstiges außergewöhnliches, bleibt aber dennoch durchwegs spannend. Dadurch das ihnen durch den abrupt auftretenden Sturm inklusiver enormer Regenfälle der Aufstieg unmöglich wird, dringt die Zeit nicht in diesen Höhlen begraben zu werden. Was den Kampf ums Überleben und dem Finden eines erhofften weiteren Ausgangs auf die ganze Länge beim Geschehen hält. Eine Vater-Sohn Geschichte sorgt noch für einen weiteren Aufhänger, in diesem luftringenden Höh(l)enakt der sich wirklich auch bis zum letzten Atemzug vorwagt ... bis auch das letzte Licht ausgeht.

War unerwartet doch toll anzusehen, bin aber dennoch bei den fiktiven Vertreten wie "The Cave" etc. noch besser aufgehoben. Ansonst schönes Stück beengendes, spannendes und eben auch realistisches Höhlenkino, das mit dem Kampf Mensch gegen Natur, anstatt etwas Übernatürlichem, fesselt und bestimmt mal anzusehen ist. Außerdem wie ich gehört habe in einer bestimmten Betrachtungsdimension nochmals viel mehr an Raum gewinnt. Dazu mehr am Ende meines Blogs in den Verlinkungen.



The Innkeepers (Blu-Ray)
USA2011
Claire (Sara Paxton) und Luke (Pat Healy) sind die einzigen, die von den Angestellten des "Yankee Pedlar Inn" noch anwesend sind, einem Hotel das ihre Pforten schließt und deshalb nicht mal mehr eine handvoll Gäste oder ihr ganzes Mobiliar besitzt.
An diesem letzten verlassenen Wochenende dieser Herberge, teilen sich die beiden noch ihre Tag- und Nachtdienste und versuchen ihre Langeweile mit der Suche nach paranormalen Phänomenen zu überbrücken. Da es in diesem Hotel auch ungeklärte (Spuk-)Geschichten gab…

Beginnt somit gleich mal unter gemütlicher Atmosphäre in angenehmer Abhänger-Stimmung. Das Hotel, ruhig und verlassen gibt ihre restliche spannende Stille hinzu. Von mir aus hätte der Film noch ewig in dieser belanglosen Situation dahinlaufen können - was für viele wohl genau gegenteilig ist - dann hätte ich mich auch weniger gegruselt.

Die Darsteller sind einfach gestrickt, haben aber ihren Spaß an der Sache und wollen in ihren Figuren eben das Beste aus ihrer Langeweile machen. Was einerseits durch manch Belanglosigkeit vielleicht auch mal an Found Footage erinnert, zum Glück aber bildlich schön strukturiert in Szene gesetzt ist. Andererseits erinnert diese Lockerheit an eine entspannte Situation die einfach nicht alltäglich ist … mir hat es schon immer gefallen, wenn Gebäude plötzlich (fast) leer stehen und man in Nachtschichten aus einer gewissen alltäglichen Routine aussteigt. Das macht gleich einen anderen (reduzierten-fokusierten) Eindruck, man nehme als Beispiel einen Endzeitstreifen.

Der Regisseur (Ti West) arbeitet hier vorerst mit so wenig Auffälligem wie möglich, baut dadurch eine enorme Geladenheit auf, da man durch die stille Atmosphäre und die Jagd nach Geistern immer wieder den Fokus auf etwas hörbares schärft. Dadurch wird man immer sensibler, damit spätere visuelle Schocks auch ihre Wirkung erzielen. Da gibts dann ein paar übel aussehende Gestalten sowie auch ein "kleines Blutbad". Schießt aber nie übers Ziel hinaus, damit man stets noch in der spannungsgeladenen Haltung bleibt und sich so jede Menge Gänsehaut einstellt. Denn wenn es in solch Filmen zu heftig wird, steigt man in eine andere Wahrnehmungsschicht, ist dann meist aus der Spannung heraußen und befriedigt andere Bereiche, was hier fast nicht passiert und man somit die ganze Zeit über wunderbar geladen bleibt.

Ganz subtiler Grusel in Reinform, der durch den enormen Spannungsaufbau in gemütlicher, nicht alltäglicher Abhänger-Atmosphäre schon durch diese Situation "begeistert" und dann auch noch dezent aber auch heftig etwas draufsetzt. Über das Ende lässt sich streiten aber ich fands auch passend – auch wenn ich durch meine vorhandene Neugierde noch gern mehr erfahren hätte.

Nun bin ich gespannt auf "The House of the Devil" den hier im Bonusmaterial Erwähnung fand, kannte den Regisseur gar nicht aber diese Machart hat mich total begeistert! Hab dann gelesen, dass er auch den zweiten Cabin Fever gedreht hat, auf dessen Fortsetzungen ich eigentlich verzichtet hätte. Der erste war ein cooler und auch ekliger Backwood-Virenthrill,  der auch noch mit amüsanten Arrangements auftrumpfte. Jetz bin ich doch auf den Zweiten neugierig. In Zukunft soll von Ti West sogar noch ein Horror-Thriller mit Sci-Fi Einschlag kommen. "The Side Effect" klingt ganz nach einem Titel für mich, hoffentlich wird wieder auf diese ausgedehnte, spannungsvolle Machart gesetzt. Ich mag sowas total, manchmal ist weniger einfach mehr und solang eine gewisse Atmosphäre vorhanden ist, bin ich sowieso voll aufmerksam!

Hier in der Datenbank und auch anderweitig ist "The Innkeepers" wirklich sehr überbewertet... und zwar in die negative Richtung! Was ich nicht nachvollziehen kann, da er eben mehr ausgedehnten Psychostress als offensichtlichen Horror abliefert. Vielleicht muss man ihn auch wie ich, nach der Geisterstunde unter Totenstille mit Surroundset betrachten?



Anchorman (DVD)
USA2004
Nachdem ich mir letztens den aktuellen zweiten Teil ansah musste auch nochmals der erste peinliche Akt ran! Fängt gleich gut an … bringt einige Lacher und läuft doch auch mal interessant dahin, bis … und jetzt wusste ich auch wieder warum mir der erste Teil damals nicht so zusagte … nämlich als Ferrel anfängt die Flöte auszupacken – nein, nicht seinen Lümmel, echt ein Blasinstrument – war für mich Schluss mit lustig, solche langwierigen Musikeinlagen, die lustig sein sollen aber einfach nur dämlich sind, sind nix für mich. Überhaupt manch lang gezogenen Szenen, die einfach nicht zünden. Nach manch solch Überbrückungen und einer surrealen Reise über Regenbogen, Ritt auf Einhörnern – was einen Sexualakt symbolisieren sollte – nimmt die nur leicht vorhandene, aber natürlich dämliche Geschichte aber auch wieder Fahrt auf!

Das Quartett kommt immer klasse rüber, hat geile Sprüche und bietet eine tolle freundschaftliche Verbindung dar, auch wenn sie sich immer wieder mal schwachsinnig streiten sind die 4 echt ein gutes, amüsantes Team! Die Story, dass ihnen Christina Applegate später als Moderatorin vorgesetzt wird, gibt nebenbei einiges an Emanzipation her, was genauso für witzige Momente sorgt, in denen Feministen, ja besonders Feministinnen lauthals aufschreiben könnten. Soll ja auch polarisieren, is aber einfach nur (blöd) witzig.

Neben dem genialen Starfight (mit Vince Vaughn, Ben Stiller, Tim Robbins, Luke Wilson)  gibt es auch in Nebenrollen man bekannte Gesichter wie Seth Rogen, Danny Trejo und Jack Black zu entdecken. Beim Fight muss ich am meisten lachen, als Steve Carell plötzlich bei den Gegner steht und seine Freunde lautstark auslacht. Er ist – wie auch im zweiten Teil – völlig neben der Spur und merkt hier auch selbst an, dass er einen IQ unter 50 besitzt! Aber auch Paul Rudd und David Koechner haben manch geniale Sprüche oder Situationskomik abzuliefern. Christina Applegate darf die Krallen ausfahren und Burgundy (Ferrel) eine Schreibmaschine in die Fresse werfen – was für ein Schenkelklopfer! *sofort repeat*

Der Zweite hat mir besser gefallen, weil er eine höhere Gagdichte aufweist und storytechnisch zumindest ein bisschen mehr hergibt – oder doch nicht? Egal, hier geht es in beiden Fällen echt um nix! Und das macht manchmal schon mal Spass! Haben beide Filme ihre Momente, aber auch nicht mehr!

 


Ruby Sparks – Meine fabelhafte Freundin (DVD)
USA2012
Calvin (Paul Dano) hat in jungen Jahren schon einen Bestseller veröffentlicht, seitdem aber eine starke Schreibblockade weshalb er auch in Therapie ist. Als er eines Tages von einer unbekannten Frau träumt, welcher er sehr zugetan ist, wird diese plötzlich zu seiner kreativen Muse indem er aus ihr einen Charakter für ein weiteres Buch erschafft. Er schreibt sie so (stell sie sich so vor), wie sein perfektes Ideal einer Lebenspartnerin aussieht. Er nennt sie Ruby … einige Tage später steht Ruby plötzlich in seiner Küche und meint, sie könne mit seinem Hund gassi gehen … ist er nun endgültig verrückt, oder ist Ruby plötzlich real?

Nicht nur die Idee ist schon mal "fantastisch" sondern auch die Umsetzung sehr gelungen. Alles braucht zwar ein bisschen um warm zu werden und es ist definitiv auch kein reißerisches Liebesfilm zu erwarten - gut so - aber mit vielen kleinen witzigen Dialogen und Situationen versehen die nach und nach die tieferen Eigenheiten zu diesen Charakteren freilegen, was durch den umwobenen Kick Fantasy ihre weiteren Besonderheiten findet. Nach anfänglichen abendlichen Dates mit Ruby durch seine Schreibmaschine, hält sich nach ihrem Auftauchen der introvertierte Calvin nun eben selbst für verrückt. Auch sein Bruder – der anfänglich als stereotyper Charakter wohl auch keine hilfreiche Meinung parat hat – ist äußerst skeptisch bis er Ruby selbst kennen lernt. 
 
"Wär das nicht fast wie Inzest ... oder Kopfzest!?"

Ruby selbst liefert eine äußerst liebenswerte Figur ab, sie wurde ja auch nach einem wohlwollenden Ideal heraus erschaffen! Aber wie fühlt es sich an, über eine Person totale Macht via Schreibmaschinentaste zu haben. Hat man überhaupt Freude mit etwas, dessen Persönlichkeit gar nicht wirklich realistisch (eigenwillig) ist? Und was macht man, wenn Beziehungsalltag einkehrt? Bessert man nach?

Der kontrollsüchtige Konformist Calvin wird hier von Paul Dano verkörpert, der schon einige Male sein geniales Schauspieltalent bewies. In "Little Miss Sunshine" (übrigens vom selben Regieduo wie Ruby Sparks), "There Will Be Blood" oder "Ein gutes Herz" überzeugte er stets in gekonnter Manier, hier muss sich sein Talent jedoch rollentechnisch hinter Zoe Kazan (Ruby) anstellen. Die hier nicht nur das Drehbuch beisteuerte und auch nicht nur ideal liebreizend begeistert, sondern auch noch einen ferngesteuerten Willenskampf um ihre eigene Identität in einer völlig brillanten Ambivalenz abliefert. Supernett, quicklebendig aber auch sehr traurig!

Untermalt ist diese unvergleichbare aber auch alltägliche Beziehungsodyssee von manch französischem Pop oder Klassik und einem schönen Urlaub bei Calvins Mutter (Annette Bening) und ihrem Freund (Antonia Banderas), in einem wirklich wunderschönen, natürlichem Anwesen. Das Bild des Films ist durchwegs zu dunkel gehalten worden, was ein wenig deprimierend wirkt und dadurch den vorhandenen Filmzauber leider etwas dämmt.

Wunderbare, und in diesem Genre definitiv mal außergewöhnliche Liebesgeschichte, über Idealvorstellungen, Eigenständigkeit in einer Beziehung (dem freien Willen) und dem Thema Loslassen. Im letzten Drittel dann nochmal Fahrt aufnimmt, indem einiges "wortwörtlich" genommen wird, was noch zu manch tragisch aber auch amüsanten Vorkommnissen/Erkenntnissen führt. Schöner Film, nicht perfekt aber nah dran! Schade nur, dass Calvin am Ende seine Schreibmaschine gegen einen Laptop eintauscht!



 

(Bilder: bluray-disc.de)


zuvor gesehen: Liberace, Money for Nothing, Moonrise Kingdom, Red Tails


Weiterführende Blogs:

Sanctum 3D by Charlys Tante
u.a. The Innkeepers by Michael Speier

u.a. Anchorman 2 by MoeMents
u.a. Ein gutes Herz by MoeMents



Beide nun vorgestellten und verglichenen Filme basieren auf dem Roman "The Triffids" (The Day of the Triffids) von John Wyndham, der 1951 erschienen ist.


Beide britischen Verfilmungen tragen im Original den Titel
Day of the Triffids



Blumen des Schreckens ist ein 1962 erschienenes Sci-Fi- B-Movie

Die Triffids - Planzen des Schreckens ist eine fürs Fernsehen produzierte Mini-Serie (2teiliger Film) aus dem Jahre 2009




Ein spezielles Himmelsereignis (Kometenschauer, Sonnensturm) lässt den Großteil der Menschheit erblinden. Unter manchen Ausnahmen befindet sich auch Bill Masen, der während dieses Spektakels zwecks einer Augen-OP im Krankenhaus lag. Nach dieser Katastrophe kommt es zu einem Angriff durch fleischfressende Pflanzen.


Zwischendurch muss ich gleich mal sagen, dass sich die Idee Killer-Pflanzen auf Menschen loszulassen von vornherein schon mal sehr trashig oder eben amüsant anhört. Was es wohl auch ist, jedoch weder im Sci-Fi Genre unpassend, noch als Idee für den B-Bereich als unüblich anzusehen wäre. Natürlich bringt dies vielleicht für manche automatisch (ungewollten) Humor mit, man gewöhnt sich aber schnell an diese Angelegenheit und nimmt die Sache dann auch mal dementsprechend ernst. Nun zu manch Vergleichen dieser beiden Triffid-Titel ...
 
 
  • Im Original kommt es zu einem Kometenschauer, wilde bunte Lichterscheinungen quer über die Himmelsbank. Diese kosmischen Strahlen lassen die "Triffidus Celestus" - so der Name der ursprünglichen Pflanze, die hier irgendwann einfach mal auf Erden auftauchte, es wird auch vermutet durch einen Komet - enorm wachsen. Sie entwurzeln sich danach und machen sich auf die Jagd nach Menschen.

    Im Remake ist es ein Sonnensturm, ein natürliches Ereignis unabhängig der Pflanzen. Diese wurden aus einem Dschungel importiert und aufgrund ihres reichen Ölvorkommens in großen Züchtungen gehalten. Sie werden schon länger als neue Energie-Ressource genutzt. Wurden jedoch unter Strom sicher gehalten, weil die Gefahren der Pflanzen bekannt sind, aber nicht offiziell bewiesen, von den Meisten ignoriert oder einfach nicht geglaubt. Erst als alles durch die Erblindung der Menschen zum völligen Chaos kommt und auch das Stromnetz lahm gelegt wird, kommen die Pflanzen frei.

     
  • In beiden Filmen steht Bill Masen im Dreh- und Angelpunkt. Er kann noch Sehen da er das Himmels-Schauspiel nicht betrachte weil er eine Augen OP hatte. Im Original wird auf die Ursache für die OP nicht Bezug genommen, im Remake musste er schon durch einen Triffid-Angriff auf seiner Arbeitsstelle, einer Triffid-Ölfarm, operiert werden. So nimmt hier Dougray Scott (M.I.2) mit der Rolle des Masen einen wissenschaftlichen Part ein, während im Original Howard Keel - späterer Dallas Darsteller - diesen als Marine-Offizier oder einfacher Soldat darstellt. Beide sind zwar nicht die größten Sympathieträger - Keel mehr - machen ihre Sache aber ganz ordentlich! Beide streunen durchs chaotische, verwüstete Endzeit-London auf der Suche nach etwas.

(Original links - Quelle: mubi.com / Remake rechts - Quelle: tvspielfilm.de)


  • Weitere Protagonisten sind im Original ein wissenschaftliches Pärchen, ein junges, auch noch sehendes Mädchen dem sich Masen annimmt, eine französische Frau und ein paar weitere Begegnungen.
    Im Remake trifft Masen noch auf eine Radiosprecherin (Joely Richardson), zwei elternlose junge Mädels, einem manipulativen Gauner (Eddie Izzard) der sich ein neues Regime aufbauen will und dafür über Leichen geht, sowie Jason Priestley, der es voerst als Major Coker hilfsbereit gut meint, dann aber auch einem Machtspiel unterliegt. Brian Cox taucht auch noch als Masens Vater auf.

     
  • Im Original geht es mehr um die Flucht durch verschiedene europäische Länder mit Zwischenetappen. Eine weitere Storyline über zwei Wissenschaftler in einem abgelegenen Leuchtturm auf einer entlegenen Insel wird weiters erzählt, gegen Ende aber nicht zusammengeführt. Sind jedoch beide Geschichten für sich interessant und stören auch nicht den Erzählfluss. Verbunden sind sie höchstens durch manch gehörte Radio-Nachrichten und eben der Gefahr, die überall lauert. Das Pärchen bringt auch eine interessante wissenschaftliche Note ein, während sich Masens Geschichte mehr um Flucht und Verteidigung kümmert. Manch Action aber auch im Leuchtturm seine Höhepunkte findet.

    Im Remake wird quer durch London geflüchtet, auf der Suche nach überlebenden Familienmitgliedern. Der Themenschwerpunkt wird hier aber sehr auf die anarchischen Züge gelegt. Durch das entstehende Chaos ergeben sich Gruppierungen, die sich persönlich an dieser Krise bereichern möchten. Wodurch sich neben dem Pflanzengrusel gewaltige Machtspiele ergeben, in denen sich die Menschen von ihrer ur-primitivsten Seite zeigen. Gerade der erste Teil dieser Mini-Serie kümmert sich nach dieser groben Zeitenwende um das zwischenmenschliche Chaos, was im zweiten Teil zwar auch seine Fortführung findet aber dann zum Glück auch noch mehr auf die Forschung, wie man gegen die Pflanzen angehen kann, eingeht - was viel interessanter erscheint.

     
  • Visuell haben wir hier zwei Gegensätze, während das 60ziger B-Movie noch den Charme alter Tage versprüht indem er auf handgemachte wilde Kreationen setzt, kommt der TV-Film mit ner Menge CGI daher. Beides muss sich aber für seine Zeit nicht verstecken.

    Im Original wurden die Triffids doch auch sehr detailiert zusammengebastelt, haben unbändige Ecken und Kanten, breite Stämme und werden auch mal glibrig oder stachelig. Die flexiblen Peitschen die aus ihrem Kopf kommen sind jedoch fast nur im Remake im Einsatz. Dieses hat die Pflanzen animiert, wirken somit formschön wenn auch nicht alltäglich und im Detail schön herausgearbeitet.
    In Sachen Apocalypse gibts beim Original viele wilde bunte Himmelslichter, später einige handgemachte Verwüstungen und auch mal eher peinliche, explosive Action, als Beispiel ein witziger brachialer Flugzeugabturz. Im Remake sehen die Sonnenstürme am Himmelsgewölbe für eine Fernsehproduktion echt gut aus. Beim Endzeitlook ist hier auch viel mehr Chaos möglich.

    Beide Filme haben visuell auch ihre peinlichen Momente, sind aber allgemein doch (sehr) gut in Szene gesetzt!

 
(linke Quelle: cinema.de / rechte Quelle: moviepilot.de)



  • Im Finale ... [SPOILER] findet im Original die Crew im Leuchtturm heraus, dass man die Pflanzen mit Meerwasser vernichten kann, sich diese im Salzwasser auflösen. Im Remake tritt ein okkultes Ritual mit einer Eingeborenen-Dschungelmaske zu Tage, mit welcher sich die Protagonisten das giftige Blut der Triffids in die Augen einträufeln. Dadurch werden sie von den Triffids nicht mehr angegriffen! Am Ende flüchten die Menschen auf eine Insel, die sie von den Pflanzen befreien und durch das umliegende Wasser von weiteren Triffids geschützt sind. Könnte man wohl auch fortsetzen ... 


     
  Das Original hielt sich weniger an die Buchvorlage und hat hier eigentlich nur das Himmelsereignis, die Killerpflanzen und die Erblindung der ziemlich gesamten Menscheit gleich. Das Remake hatte da schon mehr Zeit sich Details anzunehmen und nimmt eben auch das mit der Ölgewinnung in seinen Inhalt auf. Das die Natur mal zwecks Ausbeutung zurückschlägt, ist natürlich auch noch ein guter kritischer Beigeschmack, der im Remake (auch durch einen Umweltaktivisten) miteinfließt. Die zweiteilige Mini-Serie besteht aus 2 Filmen je 90 Minuten und wurde von BBC produziert. Man merkt zwar eine übliche TV-Aufmachung, jedoch sind die übel erwarteten Animationen gar nicht als übel anzusehen. Natürlich wirken sie vorerst merkwürdig, liegt aber wohl daran, dass man nicht gewöhnt is Pflanzen durch die Gegend wandern zu sehen. Auch später in näheren Aufnahmen merkt man, dass die Triffids ganz schön durchgestylt wirken. Musikalisch liefert die TV-Fassung ein beiläufiges Geplänkel ab, das Original theatralische, eben für diese Zeit gewohnt übertriebene Musik und dazu auch manchmal ein wenig ruhigere Endzeitstimmung.

Bei manchen mehrteiligen Fernsehproduktionen is zwar das direkt gesehene oder eben manch Schauspiel nicht überragend, dennoch fesselt bei sowas oftmals in Summe die Geschichte. Hier nervt zwar eindeutig das primitive, eigensinnige Handeln der Protagonisten wofür wirklich viel zu viel Zeit verschwendet wird und auch genug plumpes Verhalten abgeliefert, aber die wissenschaftliche Note war doch auch spannend. Ein zweites Mal würde ich ihn aber dennoch nicht sichten.

Beim Original guckt man mehr auf den Flair alter Filmtage, und neben naiven Angelegenheiten besonders auf dessen Atmosphäre, die hier besonders im Leuchtturm sehr gut zum Tragen kommt. Ausserdem hält das Geschehen durchgehend am Laufen. Wenn die DVD ein besseres Bild haben würde, könnte man sich den schon nochmal einlegen. Wenn man auf nostalgische 50/60er Sci-Fi Movies steht, muss man den sowieso mal gesehen haben. Das Bild der erhältlichen DVD-Fassung war durchgehend grieselig - ja auch gruselig oder grausig - verschmutzt und mit Bildfehlern überladen. Heute würde man dazu wohl extremer Grindhouse-Look sagen. Das Remake gibt es eh auf Blu-Ray.
 



Starkes Filmpostermotiv des Klassikers - Quelle: horrorpedia.com

 
 
Auch gab es 1981, also zwischen den beiden Verfilmungen noch eine sechsteilige Mini-TV-Serie, über diese kann ich mich jedoch nicht äußern weil sie bei uns nicht veröffentlicht wurde. Es ist auch die Rede von einer weiteren Buchverfilmung fürs aktuelle Kino, aber da gibt es derweil nur ein paar spekulative News-Berichte im Netz zu finden - mal abwarten.
 
Wie von "Krieg der Welten" gab es auch von den Triffids eine Hörspielfassung die auch im deutschen vom WDR übertragen wurde. Ein weiteres Buch wurde 2001 von Simon Clark veröffentlicht, mit "Die Nacht der Triffids" (übersetzt) schrieb er eine Fortsetzung zu Wyndhams Roman, die aber nicht so gut ankam wie das Original.

Das Wort "Triffid" hat sich im Englischen sogar mancherorts eingebürgert und wird oftmals für große, überwucherte und schräg aussehende Pflanzen benutzt. So eine hab ich übrigens auch Zuhause und manchmal bewegt die sich sogar, völlig von alleine!!

Ich wunderte mich sogar im Netz soviel über "Triffids" gefunden zu haben. Nicht nur über die Bücher oder Filme, sondern sogar eine Fotokollage mit Legofiguren hab ich entdeckt, und auch anderweitig scheinen diese Kreaturen viel bekannter zu sein als zuvor gedacht! Nun wisst ihr auch ein bisschen darüber bescheid! 
 
 



Bildrechte - Original: KSM - Remake: BBC / DVD-Cover von amazon.de



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