Homefront: Roman vs. Film - Der Vergleich

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23. Juni 2014
 

Bei dem Film Homefront hat niemand geringeres als Action Ikone Sylvester Stallone das Drehbuch geschrieben und eigentlich sollte er auch die Hauptrolle spielen, jedoch hat er aus Termingründen abgesagt und stattdessen bekam die Rolle sein Kumpel Jason Statham.

Wenn man sich nun Actionfilme mit Jason Statham anguckt, weiß man stets was man kriegt, schließlich sind fast alle seine Filme recht gleich aufgebaut und das Herz eines Actionfans schlägt höher. Jedoch übersieht man ähnlich wie bei dem Film Parker eine wichtige Tatsache. Homefront ist eine Romanverfilmung. Der Film basiert nämlich auf dem 4. Buch der Phil Broker Reihe von Chuck Logan.

Der Film selbst war jetzt an den Kinokassen wie viele R-Rated Actionfilm kein großer Hit. Bei einem Budget von 22 Mio Dollar hat der Film weltweit 43 Mio Dollar eingespielt, also immerhin kein Totalflop. Trotzdem bedeutet dass das wohl extrem wenige die Romanvorlage überhaupt kennen.

Ich selbst habe die Romanvorlage gelesen und inzwischen auch endlich den Film gesehen und nun wird es Zeit für einen Vergleich Roman vs. Film.

Achtung dieser Blog enthält Spoiler !!!


Worum geht es im Roman und im Film?

Quelle: bluray-disc.de & Amazon

Ex DEA Undercover Cop Phil Broker will mit seiner Familie einen Neustart machen und doch als seine Tochter in der Schule einen Bully verprügelt, will die Familie des Jungen Rache und die Mutter holt ihren Bruder zu Hilfe. Gator einen psychopathischen Meth Dealer, der als er die wahre Identität Brokers erfährt, seine Chance wittert Geschäftlich aufzusteigen und Broker endgültig los zu werden.

Der Vergleich


Der Roman ist ein recht ruhiger Actionthriller ohne große Action. Der Film hat den groben Rundgerüst der Story angenommen und diese an Statham angepasst, was heißt der Film hat deutlich mehr Action als die Vorlage.

Der Roman spielt im tiefsten Winter mit viel Schnee, im Film ist es eher Frühling/Sommer.


Quelle: Bluray.com

Die Anfangsequenz mit den Bikern und dem Drogenlabor mit jeder Menge Action gibt es in der Romanvorlage nicht, dient aber beim Film als gute Einführung des Charakters.

Im Roman kommt Broker mit seiner Familie in die andere Stadt, weil seine Frau ein Kriegstrauma erlitten hat und deswegen Mental instabil ist. Sie wollen einen Neuanfang machen. Dies gibt es im Film nicht, denn im Film ist Brokers Frau tod und deswegen der Neuanfang.

Was auch heißt sämtliche Szenen mit der Ehefrau im Roman gibt es nicht im Film, was heißt wie Broker sie pflegt, wie sie Hauptsächlich im Bett rumliegt, wie alle sich fragen was mit ihr los ist, wie sie langsam wieder anfängt Sport zu machen, wie sie die Tochter später von der Schule abholt und ihren Einsatz im Endkampf. All das kommt im Film nicht vor. Was aber auch heißt sämtliche Gespräche im Film von wegen, ich vermisse Mum, gibt es im Roman nicht.


Quelle: bluray.com

Die Sache in der Schule mit den Schlägereien ist dann 1 zu 1 zur Vorlage und wie Cassie will das ihr Bruder Gator dann Rache üben soll.

Im Film wird Gator dann eingeführt, wie er ein paar Junkies verprügelt. Diese Szene gibt es im Roman nicht.

Danach übernimmt es wieder Teile aus der Vorlage, wie Gator um Hilfe gebeten wird und die Warnung über Fehden.

Die Prügelei an der Tankstelle kommt jedoch im Roman nicht vor. Nicht mal Ansatzweise. Dient als im Film nur dazu mehr Action einzubauen. Auch die Befragung des Sheriffs gibt es nicht im Roman.


Quelle: Bluray.com

Im Film gehen er und seine Tochter reiten. Im Roman fahren die Ski.

Erst wie Gator Broker beobachtet stammt wieder aus dem Roman, auch der Einbruch, sowie die Sache mit dem Plüschtier, der Katze und den Akten ist 1 zu 1.

Im Roman ist dann das Plüschtier aufgehängt am Baum. Im Film geköpft an einem Pfahl. Im Roman agiert Broker ruhiger und redet mit seinem Kumpel darüber und überlegt was er machen soll und erfährt so von Gator. Im Film macht er das nicht. Besagter Kumpel gibt es im Film nicht, stattdessen erfährt er von Gator von einem Schreiner der ihm beim Haus hilft.

Im Film holt Gator dann die Bikergang aus der Anfangssequenz um als Deal mit denen ins Meth Geschäft einzusteigen. Im Roman gab es ja die Anfangssequenz nicht, was heißt im Roman sind es Leute mit denen Gator ins große Meth Geschäft kommen will, die nichts mit Broker zu tun haben.


Quelle: Bluray.com

Wie im Roman stellt Broker dann selbst Ermittlungen bezüglich Gator an und Gator spielt Psychospielchen.

Brokers Manipulation des Meth Labors gibt es im Roman nicht. Genauso wenig wie die Action die in der Szene dabei ist. Einzig was übereinstimmt ist die Tatsache dass er dort die Katze findet.

Wie im Roman kommt es auch im Film zu einen Überfall aufs Haus, aber mit einem großen Unterschied. Im Roman ist Broker nicht da, weil er weiter Ermittlungen mit seinem Kumpel anstellt, somit liefert er sich nicht wie im Film eine Schlacht mit den Bösen. Im Roman liefert sich darauf seine Frau eine erbitterte Schlacht mit den Bösewichtern und macht diese platt. Broker kommt erst dazu als seine Tochter entführt wird. Was heißt auch der Martial Arts Fight im Wald gibt es im Roman nicht.


Quelle: Bluray.com

Die Entführung selbst sowie das Telefongespräch ist dann wieder aus dem Roman, aber mit wichtigem Unterschied. Broker und seine Frau eröffnen die Jagdsaison und nicht nur Broker wie im Film.

Die Verfolgungsjagd zum Schluss ist noch mal deutlich Actionreicher als im Roman, auch der Martial Arts Fight zum Schluss gibt es im Roman nicht.


Quelle: Bluray.com

Die Abschlussszene im Gefängnis gibt es im Roman auch nicht, sondern endet halt mit Gators Verhaftung und der Befreiung der Tochter.

Die Romanvorlage


Quelle: Amazon

Diesen Roman gibt es nur in Englisch  und ist Bestandteil der 5 teiligen Phil Broker Reihe von Chuck Logan. Es ist nicht das Erste Buch der Reihe, sondern Buch Nr. 4
Diesen Roman gibt es in Papierform und auf dem Kindle. Ich selbst habe die Kindle Version gelesen.

Der Film


 
Quelle: Bluray-disc.de

Den Film gibt es bei uns als Amaray und als Limitierte Steel.
Das Bild ist super. Details wie einzelne Haare und Poren sind jederzeit sichtbar. Trotz vieler dunkler Szenen gibt es keinerlei Filmkorn und die Farben sind super kraftig.
Der englische Ton ist super Detailliert, mit tollem Brachialen Raumklang.
Das Bonusmaterial ist sehr enttäuschend. Zwei Minifeatures die zusammen 3,5 Minuten Dauern, auch wenn hier Sly auch mal zu Wort kommt, kann man die kaum zählen da auch viele Filmszenen mit drin sind, die sich recht wiederholen, also im Grund gibt es in echt nur die Hälfte an wirklichen Bonusmaterial. Dazu diverse Trailer. Ich selbst habe die Amaray.

Was finde ich besser Roman oder Film?


Die Romanvorlage war ein mittelmäßiger Thriller, zwar mit guten Charakteren aber doch einigen Längen weil kaum was passiert, wenn auch nette Psychospielchen seitens Gator.
Der Film ist da deutlich kurzweiliger und schneller erzählt, halt weil viel Action mit eingebaut wird, auch wenn dafür auch die Charaktere viel Flacher geworden sind.
Der Film selbst ist natürlich ein Klassischer Statham Actionfilm, nach dem Motto kennste einen kennste alle, aber der Film macht wie alle auch recht viel Spaß. Statham liefert wie gewohnt richtig coole Action, mit brachialen schnellen Fights und guten Ballerszenen. James Franco spielt Gator wirklich super und ist auch recht nah an der Vorlage, auch Kate Bosworth als Junkie Mum spielt klasse.
Zwar ist der Film natürlich kein Meilenstein, aber Fans von Old School Action werden hier klar jede Menge Spaß haben, ich hatte es auf jeden Fall. Deswegen finde ich den Film auch deutlich besser als die Romanvorlage. Ich konnte mich auch nie überwinden die weiteren Phil Broker Romane zu lesen, filmisch dagegen hätte ich kein Problem mit einer Fortsetzung und Sly ist schon am Überlegen ob er eine Fortsetzung macht. Wobei er auch sagt, nur Statham wäre dann wieder dabei, der Rest des Casts nicht.

Tja das war mein Roman vs. Film Blog zu Homefront. Ich hoffe es hat euch gefallen. Mal schauen welcher Film als nächsten einen Roman vs. Film Blog kriegt.

Also man liest sich ;-)
 



Kommentare

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Danke für eure Kommentare

@Sebastian: Ich hab mich beim Gucken des Films auch immer gefragt wie wohl Sly die Rolle interpretiert hätte, wenn er selbst wie geplant die Hauptrolle übernommen hätte, sicherlich wäre die Action recht anders geworden.
Sawasdee1983
23.06.2014 um 14:02
#5
Dein Vergleichsblog ist mal wieder exzellent gelungen und sehr informativ. Gleichwohl spricht mich zumindest der Film weniger an, denn wie seinerzeit schon Seagal von mir eher weniger "gemocht" wurde, geht mir dies aktuell mit Herrn Statham :-). Insoweit wäre eine visuelle Umsetzung mit Sly selbst mir deutlich lieber gewesen - aber nun gut, gesichtet wird der Streifen wohl dennoch :-).
DANKE für den tollen Blog!
Cineast aka Filmnerd
23.06.2014 um 13:57
#4
James Franco is ja auch echt OFT vertreten und das in vielen Genres. Die Statham Film werden in 10-15 Jahren wohl alle sehr oft ab der 22:00 Uhr Grenze auf Sender wie Kabel1 laufen. In etwas so, wie in es in unserer Generation die Steven Segal Filme waren... :D

Klingt nach einem netten Happen! Der Winterflair im Buch gefällt mit natürlich besonders, aber gegen ein tolles Summerfeeling neben manch gemütllicher Action is definitiv auch nix einzuwenden!

Wirklich wieder mal ein klasse Vergleich!! Toll diese Unterschiede zu kennen. Wäre mal ein Sichtungskanditat fürs Fernsehen, obwohl nach deinem Blog nun sogar ein bisschen mehr Interesse besteht! DANKE!
MoeMents
23.06.2014 um 13:37
#3
Schöner Vergleichsblog! Der Film hat mir auch sehr gut gefallen, bis auf einige Mankos in der Actioninszenierung. War etwas zu viel Hektik und unnötige Wackelkamera.
John Woo
23.06.2014 um 11:45
#2
Hallo Pierre.
Heute bin übers Forum auf diesen/deinen neuen Blog aufmerksam geworden.
Die Spoiler, hatte ich nicht gelesen aber es reichte dennoch den Film
"Homefront" zu KAUFEN, SCHAUEN und anschießend in meine Sammlung zu stellen.
Vielen Dank für deinen exzellenten Roman/Film Vergleich. harry.
docharry2005
23.06.2014 um 11:30
#1

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