Blog von John Woo

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"John Woo's" Reviews - Kingdom

 

 

 

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Season 1

 

Kingdom ist durchgängig erzählt und handelt vom Ex-Fighhter Alvey Kulina ( Frank Grillo ), der mittlerweile das MMA Gym "Navy St." betreibt, gemeinsam mit seiner jüngeren Freundin Lisa Prince ( gespielt von Kiele Sanchez, die mit Grillo bereits in The Purge: Anarchy zu sehen war ), die den Laden und auch einige der Fighter dort managed. Alvey's Söhne Nate und der ältere Jay sind beides hochtalentierte Fighter, doch Nate fehlt es noch etwas an Willen und Durchsetzungsvermögen und Jay verbringt seinen Tag lieber mit Drogen, Frauen und macht quasi Dauerparty. Eines Tages steht mit Ryan Wheeler ein alter Bekannter vor dem Gym, der nicht nur damals unter Alvey trainiert hat und dann zur Konkurrenz von Greg Jackson nach Albuquerque New Mexico wechselte, sondern zudem auch noch mit Alvey's jetziger Freundin Lisa verlobt war, bis er für einen Fehler einige Zeit hinter Gittern wanderte.

Der MMA Sport steht oberflächlich im Mittelpunkt und letztlich dreht sich natürlich vieles darum, hauptsächlich aber werden die Hintergründe, sowie die Beziehungen und Probleme der verschiedenen Figuren abseits des Sports, unter - und auch miteinander thematisiert. Die Charaktere sind gut geschrieben und vor allem der durch die Bank tolle Cast erweckt jene auf tolle Weise zum Leben und gibt ihnen reichlich Profil, Ecken und Kanten.

Die Mischung ist sehr ausgewogen. Anfangs werden natürlich erst einmal die entsprechenden Hauptfiguren etabliert, ehe das Ganze so richtig Fahrt aufnimmt.

Mit Actionstar Frank Grillo hat man einen recht bekannten Hauptdarsteller, doch der ganz klare Showstealer ist Jonathan Tucker, der Grillo's Seriensohn Jay verkörpert und eine wahre Glanzleistung hinlegt. Schnell mausert er sich zum interessantesten Charakter der Serie mit seiner komplett durchgeknallten, wie sympathischen Art, für den jedoch die Familie an erster Stelle kommt. So hat er es sich beispielsweise zur Aufgabe gemacht, seine Mutter Christine, die die Familie früh verlassen hat, drogensüchtig ist und als Prostituierte arbeitet, aus ihrem Elend herauszuholen. 

Trainingsszenen und Fights gibt es natürlich auch zu sehen und diese sind meist gut und realistisch inszeniert mit ordentlicher Choreo, wenn auch hin und wieder mit etwas hektischerem Schnitt. Was mich beeindruckt ist, dass die Darsteller selbst eine wirklich überzeugende Performance was MMA-Techniken und das Training angeht, abliefern und authentisch wirken ohne gedoubelt werden zu müssen.

Kingdom weiß von Anfang an durch interessante Figuren-Konstellationen zu fesseln und selbst die Nebencharaktere und deren Subplots sind interessant und kommen nicht wie unnötiges Füllmaterial rüber.

Für MMA-Fans ist die Serie natürlich besonders zu empfehlen, da man hier zudem immer wieder Cameos von bekannten MMA Persönlichkeiten und aktiven, sowie ehemaligen UFC Fightern ( u.a. Kenny Florian, Chris Leben oder Joe Stevenson ) zu sehen bekommt.

Guter Serienauftakt!

8 / 10

 

Season 2

 

Die zweite Staffel Kingdom ist mit 20 Folgen gleich doppelt so lang wie Season 1 und setzt die Geschichte um Alvey Kulina's Navy St. MMA Gym und quasi nahtlos fort.

Die Staffel verzeichnet mit der hübschen, talentierten aber unerfahrenen Kämpferin Alicia einen Neuzugang, der frischen Wind rein bringt und auch für ein wenig Würze in der ganzen Personenkonstellation du deren Beziehungen sorgt.

Die Charaktere werden hier gut weiterentwickelt und im Mittelpunkt steht die aufkommende Rivalität der beiden besten Navy St. Fighter - natürlich Ryan und Jay, die sich beide eine Siegesserie befinden und nun den unvermeidlichen Kampf gegeneinander antreten wollen um zu ermitteln, wer der Bessere ist. Dass dies natürlich auch innerhalb des Gyms kleinere Probleme mit sich bringt, ist dabei normal. Alvey nimmt sich vor, nur Ryan zu coachen und entscheidet sich somit gegen seinen Sohn Jay, der wiederum Nate in seiner Ecke stehen hat.

Bedingt durch die intensive Vorbereitung gibt es hier viele gute Trainingsszenen und der Fight, der genau zur Staffelhalbzeit stattfindet, ist erst recht ein Highlight mit tollen Techniken und guter Kameraarbeit.

Schon vorher war das Verhältnis zwischen Ryan und Jay etwas angespannt und dies ändert sich auch nach dem Fight nicht, denn das Motto lautet: Nach dem Fight ist vor dem Fight und so gibt es natürlich eine Rückrunde der beiden. Das schöne dabei ist jedoch immer wieder, dass die beiden zueinander halten, wenn es drauf ankommt.

Die Entwicklung zum Schluss ist sehr dramatisch und beschert der Staffel ein heftiges Ende.

Im Vergleich zur bereits guten ersten Staffel, konnte sich Season 2 noch etwas steigern und weist trotz einer Lauflänge von 20 Folgen keine Längen auf.

8,5 / 10

 

Season 3

 

Die 3. Staffel macht einen kleinen Zeitsprung und präsemtiert einige Neuerungen gegenüber der zweiten Staffel. Alicia ist nicht mehr dabei, was ja mit ihrem Deal mit Greg Jackson zum Ende der 2. Season schon angekündigt wurde.

Jay ist nun clean, geht einem geregelten Job als Immobilienmakler nach, ist plötzlich sogar verheiratet und hat eine kleine Tochter - also quasi eine 180Grad-Wendung, zumindest vorerst.

Lisa ist, wie bereits bekannt nun wieder fest als Managerin im Gym und Alvey soll nun tatsächlich wieder in den Ring steigen und bei einem von Garo organisierten Legends-Fight gegen UFC Hall of Famer Matt Hughes antreten, mit dem er noch eine alte Rechnung offen hat. Christina lebt nun bei ihrem ehemaligen "Arbeitgeber" und arbeitet nun in anderer Funktion für ihn.

Es geht spannend weiter in dieser 3. und leider auch letzten Staffel. Nach wie vor ist die Geschichte um Jay und dessen neues Leben, in das er jedoch so gar nicht reinzupassen scheint und sich sichtlich auch nicht wohl fühlt, am interessantesten, ebenso ist natürlich der neue Coach Dominick Ramos ein hoher Spannungsfaktor und ein undurchsichtiger, wie interessanter Charakter zugleich.

Vergleichsweise gibt es etwas weniger Training und vor allem Fights zu sehen aber die vorhandenen Szenen sind wieder gewohnt gut inszeniert.

Zum Ende gibt es unerwartet einen brachialen Einschnitt mit einer Sache, die man so ganz und gar nicht erwartet hätte. Dies verändert zum Schluss noch deutlich den Grundton und beschert der Serie damit allerdings auch ein richtiges, zudem auch trauriges Ende ohne Cliffhanger und dergleichen.

Insgesamt ein guter und würdiger Abschluss mit der ein oder anderen Sache, die vielleicht so nicht hätte sein müssen, was die Entwicklung angeht aber definitiv wieder sehr interessant.

8 / 10

 

 

Gruß

"John Woo"

"John Woo's" Reviews - #41

 

The Outsider ( Martin Zandvliet / 2018 )

cinra.net

 

Der auf Netflix erschienene "The Outsider" ist im Nachkriegs-Japan angesiedelt, genauer in Osaka um 1954 und handelt vom Amerikaner Nick Lowell, den wir anfangs als Gefangenen in einem japanischen Gefängnis sehen. Was er verbrochen hat, bleibt geheim. Von eigentlichem Interesse ist der Grundstein den man hier für die Handlung des Films legt, denn Nick rettet seinen Mitinsassen Kiyoshi, den man versucht hat zu erhängen, kurz vor dem Erstickungstod. Kiyoshi, der wie viele andere Insassen der Yakuza angehört, bietet Nick daraufhin einen Deal an. Nick hilft ihm, aus dem Knast zu kommen, dafür holen er und sein Clan ihn wiederum aus dem Knast und so geschieht es. Sogleich darf sich Nick auch bei einem ersten Job verdingen, bei dem seine Herkunft wie gerufen scheint, denn die Familie hat Probleme mit einem amerikanischen Firmeninhaber. Als dieser sich auch bei Nick unbelehrbar zeigt, schlägt dieser unvermittelt mit einer Schreibmaschine auf den Mann ein, womit er definitiv Eindruck schindet.

So arbeitet sich der Gaijin, der titelgebende Außenseiter innerhalb der Yakuza-Familie nach oben und hat dabei das ein oder andere Hindernis zu bewältigen.

Eigentlich stand anfangs mal Japans Kultregisseur Takashi Miike, der sich mit der Thematik bestens auskennt und auch schon einige Male in seinen Filmen damit befasst hat, zur Debatte, letztlich wurde es jedoch der mir bis dahin unbekannte Däne Martin Zandvliet.

Vorab, Zandvliet hat hier einen guten und interessanten Genre-Beitrag abgeliefert. Die Story geht nicht sonderlich in die Tiefe was die Charaktere angeht, muss sie aber auch gar nicht, denn so bleiben Figuren wie Hauptcharakter Nick relativ geheimnisvoll. Man weiß als Zuschauer genug und es muss nicht alles bis ins kleinste Detail erklärt werden oder jeder Figur eine ausführlicher Hintergrund spendiert werden, auch wenn ich verstehen kann, dass so mancher eben diesen Umstand evtl. als Manko auslegt wird, da man vielleicht nicht direkt eine Bindung zu dem Charakter aufbauen kann.

Jared Leto spielt den Outsider gut, hätte hier und da vielleicht stellenweise etwas mehr aus sich herausgehen können, denn er bleibt trotz recht guten Spiels manchmal etwas blass oder anders ausgedrückt, etwas zurückhaltend, dabei ist der Mann keineswegs ein schlechter Schauspieler, im Gegenteil. Vielleicht ist aber gerade auch diese kühle Art, die er an sich hat, das was die Rolle ausmacht. Eine kleine Liebschaft mit ausgerechnet Kiyoshi's hübscher Schwester bringt ein wenig Menschlichkeit in ihm zum Vorschein, genauso wie eben jene anfängliche Rettungsaktion als er Kiyoshi half. Andererseits zeigt er während der alltäglichen Arbeit als angehender Yakuza, die oft genug eine harte Gangart erfordert, auch eine kompromisslose Abgebrühtheit. Durch eine bestimmte Szene, in der Nick zufällig auf einen alten Bekannten trifft, erfährt man zumindest, dass er mal ein recht hoch dekorierter Soldat war und nun als Deserteur gesucht wird. Wie sich diese Szene oder das Treffen entwickelt, ist wiederum beispielhaft für Nick's Charakter und auch dessen weitere Entwicklung innerhalb seiner neuen Familie. Natürlich bekommt er als Gaijin auch Gegenwind aus den eigenen Reihen, denn einige betrachten den Outsider natürlich mit großer Skepsis, schließlich würde er die japanische Denkweise gar nicht verstehen etc. Dies sorgt für weiteren Zündstoff in der Story.

Langweilig wird es zu keiner Zeit, auch wenn The Outsider mit seinen 2 Stunden Laufzeit nicht wirklich kurz daherkommt und zudem auch ein ziemlich ruhiges Erzähltempo an den Tag legt. Action bezieht sich hier eher auf kleine Gewaltausbrüche, die jedoch sehr hart in Szene gesetzt sind. Kills werden konsequent sehr blutig und in aller Brutalität gezeigt, ebenso das rituelle Abtrennen der eigenen Finger wird komplett gezeigt und an der Stelle mit guter CGI umgesetzt worden. Bei den sonstigen Szenen hat man viel handgemachte Effekte verwendet, was zur hochwertigen Optik beiträgt. Überhaupt präsentiert sich der Film in sehr edlen, stylischen und tollen Bildern mit kühler und meist dunklerer Farbgebung, wodurch eine klasse Atmosphäre entsteht. Das 50er-Jahre Japan wirkt dabei sehr authentisch und trägt nochmal seinen ganz eigenen Anteil zur Stimmung bei.

Leto's Co-Stars, allen voran Tadanobu Asano, machen einen klasse Job. Gerade er ist in seiner großen Nebenrolle mindestens gleichauf mit Leto, auch wenn seine Figur nicht so viel hergibt.

The Outsider erzählt wahrlich keine komplexe oder tiefgründige Geschichte, ist aber ein mehr als interessantes Portrait eines geheimnisvollen Mannes, der sich in einer fremden Kultur zu behaupten aber gleichermaßen unterzuordnen weiß. Man bedient sich einiger Genrekonventionen, bietet dem Zuschauer einen tollen Einblick in das Leben und den Alltag eines Yakuza-Clans und nicht zuletzt aufgrund der starken Inszenierung und dem ruhigen Schnitt auch Parallelen zu diversen Genreklassikern.

Für mich als absoluter Genrefan und jemand, der speziell Yakuzafilme liebt, ist The Outsider ein klasse Film geworden und absolut empfehlenswert.

8,5 / 10

 

 

The Odd Couple ( Lau Kar Wing / 1979 )

whatismymovie.com

 

Lau Kar Wing's "The Odd Couple" aus dem Jahr 1979 ist einer der großen Easternklassiker, der hierzulande allerdings mangels Veröffentlichung vielleicht etwas weniger oder eher nur unter Hardcorefans bekannt sein dürfte.

Im Film sehen wir Lau Kar Wing ( der gleichzeitig auch Regie führte ), sowie Sammo Hung als absolute Meister in ihrem jeweiligen Stil. Sammo kämpft mit dem Schwert und Lau mit dem Speer. Ihre freundliche aber dennoch sportliche Rivalität tragen die beiden Meister in regelmäßigen Kämpfen aus, doch bisher konnte sich keiner der beiden hervortun und gingen die zahlreichen Fights unentschieden aus.

Die beiden überlegen sich etwas neues und zwar nimmt jeder von ihnen einen Schüler auf und trainiert diesen in seiner Kunst. Anschließend sollen die beiden Schüler dann gegeneinander kämpfen und den Gewinner dadurch ermitteln. Die Jahre vergehen und eines Tages ist der Tag X gekommen, doch das Finale hält noch ein nettes Gimmick bereit in Form von Leung Kar Yan, der als Badguy auftaucht und Rache an den beiden Meistern nehmen will, da sie ihn vor zig Jahren besiegt haben.

Der Film zeichnet sich vor allem durch seine hervorragenden Waffenfights aus, denn wie schon das Intro zeigt, werden die hier gezeigten Kämpfe bis auf minimale Ausnahmen mit traditionell chinesischen Waffen ausgetragen.

Mit Sammo Hung und Lau Kar Wing, die jeweils auch noch Doppelrollen spielen sind zwei der besten Genrestars vertreten. Gemeinsam arbeiteten sie auch die grandiosen Fights aus mit dem angestammten Stuntteam Hung's. Herausgekommen ist ein grandioser Genremeilenstein. Fights gibt es zu Hauf, allesamt superb choreographiert und mit einem wahnsinns Speed vorgetragen. Sammo Hung und Lau Kar Wing zeigen tolle Akrobatik, schenken sich nichts und liefern sich ein tolles Duell, sei es nun als Meister oder eben als jüngere Version, denn beide sind jeweils in Doppelrollen zu sehen, denn sie spielen gleichzeitig auch die Schüler des jeweils anderen. So unterweist der ältere Sammo den jungen Lau Kar Wing in seiner Kunst und umgekehrt.

Die im Mittelteil ausgedehnte Trainingsphase der beiden jungen Schüler, die zunächst keine Kampfkunst beherrschen, gehört ebenfalls zu den Highlights.

Da der Film als Kung Fu Komödie konzipiert ist, gibt es auch einiges an Gags und Slapstick zu sehen. In meinen Augen ist der Humor oftmals klasse und on pointDer , wenn Sammo z. Bsp. das Haus des jungen Lau Kar Wing anzündet, um ihn als Schüler zu gewinnen. Da bleibt kein Auge mehr trocken.

Lediglich etwas drüber wird es in den Szenen mit Dauerblödel und Genre-Clown Dean Shek, denn diese sind, wie man es aus vielen anderen Filmen mit ihm kennt, eher von unnötigen Albernheiten geprägt.

Mit u.a. Lee Hoi San, Mars und Billy Chan sind noch einige weitere bekannte Gesichter in kurzen Auftritten zu sehen, die das Ganze noch abrunden.

The Odd Couple ist ein absoluter Easternkracher, der sich nur ein paar ausufernde Comedyeinlagen als Schwäche ankreiden lassen muss.

9 / 10

 

 

Mismatched Couples ( Yuen Woo Ping / 1985 )

letterboxd

 

Mismatched Couples erschien 1985 unter der Regie von Yuen Woo Ping und war die zweite Zusammenarbeit von ihm und dem von ihm entdeckten Donnie Yen. 1 Jahr zuvor erschien Donnie's Debütfilm Drunken Tai Chi, wo er seine hervorragenden Martial Arts Künste erstmalig unter Beweis stellen konnte. Mismatched Couples dagegen ist alles andere als ein Martial Arts Film sondern thematisiert...Breakdance! ( Ja genau, richtig gelesen !). Zwar gibt es auch etwas minimale FIghtaction, dazu aber später mehr.

Der Film handelt von Eddie ( Donnie Yen ), der ein leidenschaftlicher Breakdancer ist und den lieben langen Tag eigentlich auch nichts anderes im Sinn hat. Durch Zufall trifft er auf den arbeitslosen Mini( gespielt von Meister Yuen Woo Ping selbst, der hier in einem der eher seltenen Male in einer großen Nebenrolle vor der Kamera zu sehen ist ), mit dem er sich anfreundet und ihn prompt zu sich mitnimmt und ihn versucht im Restaurant seiner Schwester einen Job zu verschaffen.

Mismatched Couples lebt hauptsächlich nur von den Comedy- und natürlich Breakdance-Szenen, sowie der kleinen Rivalität zwischen Eddie und dem Breakdancer Kenny. Alles was aber dazwischen so passiert ist relativ belanglos und meist auch recht langweilig. Eine wirkliche Story gibt es auch nicht, denn im Grunde sieht man lediglich wie Eddie und Mini sich durch den lieben langen Tag von einer Situation in die nächste begeben, manchmal lustig manchmal weniger. Hauptsächlich kommt dann erst etwas Würze in die Sache sobald Dick Wei's verrückte Figur des Invincible Fighters ins Spiel gebracht wird, eine passend zum Film, recht verrückte Rolle, des ansonsten fast ausschließlich auf knallharte Badguys abonnierten Hong Kong Stars. Ich freue mich immer, wenn ich Wei in einem Film sehe, liefert er immer sehr geile Fights, eben meist auf Seiten der Bösen ab und hier sieht man ihn mal etwas anders, ziemlich durchgeknallt aber er sorgt für gute Lacher. Letztlich ist er hier der Hauptantagonist und sorgt auch gemeinsam mit Donnie Yen für die einzig richtige Kampfszene im Finale des Films.

Man muss generell auf diesen Slapstick-Humor stehen, denn sonst wird man nichts mit dem Film anfangen können. Wer Action erwartet, ist an der falschen Adresse. Klar, Namen wie Yuen Woo Ping als Regisseur und Donnie Yen als Hauptdarsteller lassen direkt einen Kung Fu Kracher erwarten aber an dieser Stelle sei nochmal erwähnt, das ist der Film ganz und gar nicht. Der Film ist es ein Sichtung aber alleine schon deshalb Wert um Donnie Yen mal in einer völlig untypischen Rolle und als Breakdancer zu sehen, denn der Mann zeigt auch in diesem Bereich ordentliche Skills. Seine Moves sehen ziemlich gut aus und können sich sehen lassen.

Highlights sind die Eröffnungssequenz und das Dancebattle auf der Bühne gegen Kenny Perez. Das kleine I-Tüpfelchen ist dann das Finale gegen Dick Wei.

6,5 / 10

 

 

Gruß

"John Woo"

"John Woo's" Reviews - Lethal Weapon REIHE

 

Lethal Weapon ( Richard Donner / 1987 )

http://scratchpad.wikia.com/wiki/Opening_to_Lethal_Weapon_1987_Theater

 

Detective Roger Murtaugh, ein Polizist, etwas älteren Semesters soll den vermeintlichen Selbstmord einer jungen Frau aufklären, die unter Drogeneinfluss von einem Balkon gestürzt ist.

Der jüngere und ziemlich durchgeknallte Draufgänger Martin Riggs wird ihm als neuer Partner zugeteilt. Zunächst kommen die beiden nicht wirklich mit- und aufeinander klar, erweisen sich jedoch relativ schnell als überaus effektives Duo. Bald finden sie heraus, dass weitaus mehr hinter dem Tod des Mädchens steckt, als Murtaugh erfährt, dass sie die Tochter eines alten Kumpels von ihm war.

Regisseur Richard Donner legte 1987 nach einem Drehbuch von Shane Black den ersten Teil der legendären Lethal Weapon Reihe auf und damit den Beginn einer der wohl besten Buddy-Cop Actioncomedies der Filmgeschichte.

Mel Gibson und Danny Glover harmonieren klasse in den Hauptrollen als Martin Riggs und Roger Murtaugh und liefern definitiv eine der besten Leistungen ihrer Karriere ab. Besonders Riggs ( M. Gibson ) als verrückter Draufgänger-Cop, der privat alles andere als ein geregeltes Leben führt, nachdem ihn der schreckliche Unfalltod seiner Ehefrau völlig aus der Bahn geworfen hat, wird recht komplex von Gibson dargestellt. Man kauft ihm den trauernden und gebrochenen Mann ab und gleichzeitig sind da immer wieder diese verrückten Szenen, die für jede Menge Lacher sorgen. Auch was die Action angeht, ist Gibson in Topform und zeigt tolle Szenen, wovon es ohnehin aber reichlich im Film gibt, auch wenn es in diesem Erstling noch verhältnismäßig ruhiger von statten geht, als in den Nachfolgern. Der Grundton ist auch noch ein wenig ernster gehalten, trotz der vielen spaßigen Szenen. Der Film ist durch und durch ein guter Actionfilm mit einer sehr gelungenen Mischung.

Anfangs sind sich die beiden Cops noch nicht so gut gesonnen, was nicht zuletzt auch an Riggs' draufgängerischer Art und dem daraus resultierenden Ruf, der ihm voraus eilt, liegt.

Murtaugh ( D. Glover ) ist komplett anders, etwas älter als Riggs, lebt mit einer Bilderbuchfamilie in einem schönen Haus usw und daher eher der Ruhepol der beiden, bzw. versucht dies zumindest, was mit einem durchgeknallten Riggs an seiner Seite natürlich von Anfang an nicht funktioniert.

Die Mischung dieser beiden Charaktere, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, funktioniert dagegen hervorragend und ist natürlich der Hauptmotor des Films.

Die Story selbst ist recht spannend gestaltet und bietet gut dosierte Action, so dass keine Längen aufkommen.

Gary Busey aber Mals als Badguy, bzw. hier rechte Hand vom Hauptbösewicht, gibt wie gewohnt einen guten Fiesling und sorgt mit Mel Gibson für ein schlagkräftiges Finale.

Die Lethal Weapon Filme sind zweifelsohne Kult und schon dieser Erstling bietet Action, Thrill, sowie Comedy in gelungener Mischung und ist ein toller Auftakt der legendären Reihe.

8,5 / 10

 

Lethal Weapon 2 ( Richard Donner / 1989 )

https://www.movieposter.com/poster/A70-4156/Lethal_Weapon_2.html

 

Das Sequel erschien nur 2 Jahre später im Jahr 1989, wieder unter Donner's Regie und mit Mel Gibson, sowie Danny Glover in ihren bekannten Rollen.

Das ungleiche Duo harmoniert wieder hervorragend miteinander und ist nach dem Kennenlernen in Teil 1 nun auch gut eingespielt. Riggs agiert wieder herrlich durchgeknallt, während Murtaugh noch halbwegs als Gegenpol fungiert. Dieses Mal wird das Ganze persönlich für Riggs und es wird die Brücke zu seiner Vergangenheit geschlagen, was eine besondere Note in die Story einbringt. Gemeinsam nehmen sie es in diesem Teil mit hochrangigen südafrikanischen und zudem noch rassistischen Diplomaten auf, die ihren Status ausnutzen um mit Drogen zu handeln und Geld zu waschen. Das Ganze wird im Verlauf jedoch persönlich für Riggs, als er pikante Details herausbekommt.

Teil 2 legt gleich ohne Umschweife mit einer fulminanten Verfolgungsjagd quer durch die Stadt los und zeigt wo es die nächsten knapp 2 Stunden lang geht. Die Action ist bereits hier klasse und von einer Qualität, wie sie in so manchem Film nicht mal als Showdown zu sehen bekommt und so geht es in guter Häufigkeit auch weiter in den nächsten knapp 2 Stunden.

Der Actionanteil wurde gegenüber dem Erstling erhöht. Ordentliche Shootouts, Explosionen und Verfolgungsjagden wechseln sich ab und sorgen für Top Unterhaltung mit wirklich gutem Härtegrad. Die gute Stuntarbeit soll nicht unerwähnt bleiben und auch Hut ab an Mel Gibson, der einige der Stunts sichtlich selbst ausgeführt hat.

Neben der Action, gibt es vor allem auch wieder sehr gute, lustige Momente und die Atmosphäre scheint hier generell etwas heiterer und aufgelockerter, da auch Riggs Zustand durch die Freundschaft zu seinem neuen Partner sich gebessert hat. Im Gedächtnis bleiben dabei vor allem Szenen, wie die Toiletten-Bombe in Murtaugh's Haus.

Neu dabei ist Joe Pesci, der in einer Nebenrolle als wichtiger Zeuge für zusätzliche Dynamik und gelungenen Wortwitz sorgt.

Als Badguy hat man kein so bekanntes Gesicht, wie Gary Busey aufgestellt, jedoch machen die Antagonisten einen guten Job. Darstellerisch geht aber natürlich nichts über Gibson und Glover, die wieder mal 1A abliefern und sich blind verstehen. Durch die persönliche Note kommt das Ganze auf ein anderes Level und man fiebert mehr mit. Zudem wird so der Bogen zum Erstling, bzw. zu Riggs Vergangenheit geschlagen.

Nicht nur storytechnisch sondern in allen Belangen ist Lethal Weapon 2 eine sehr gute Steigerung zum Vorgänger und ein wahres Fest für den geneigten Actionfan!

9 / 10

 

Lethal Weapon 3 ( Richard Donner / 1992 )

pinterest

Im 3. Teil werden Riggs und Murtaugh durch einen aus dem Ruder gelaufenen Einsatz bestraft und zu Streifencops degradiert. Bald aber geraten sie mitten in einen Bankraub und müssen bei den weiteren Ermittlungen feststellen, dass die verwendete Munition illegal war und aus der Asservatenkammer des LAPD stammen muss. Gemeinsam mit Detective Cole, die zugleich als Aufpasserin fungiert, ermitteln sie, wer in den eigenen Reihen ein falsches Spiel spielt.

Nach 3 Jahren Pause ging es 1992 für Riggs und Murtaugh in die 3. Runde. Erneut nam Richard Donner auf dem Regiestuhl platz, während Mel Gibson und Danny Glover in ihren gewohnten Rollen zurückkehren. Ebenfalls mit dabei sind der im 2. Teil hinzugestossene Joe Pesci und Neuzugang Rene Russo.

Gibson und Glover harmonieren im 3. Teil besser denn je. Schon zu Beginn folgen grandiose One Liner aufeinander, dass man sich kaum vor lachen halten kann. Die Bombenentschärfung, die nicht so ganz nach Plan läuft, sorgt für einen spektakulären Einstand. Kurz darauf gibt eine klasse Verfolgungsjagd zu sehen. Nach dem ersten Drittel aber beginnt der Film zu schwächeln, sobald Murtaugh für eine gewisse Zeit abwesend ist und man Riggs mit Lorna Cole ( Rene Russo ) in den Fokus rückt und das ist leider der Schwachpunkt des Films.

Russo macht ihre Sache zwar recht ordentlich aber ist für meinen Geschmack einfach zu sehr präsent, was Storyausrichtung betrifft. Man will in Lethal Weapon einfach Riggs und Murtaugh sehen und nicht Riggs und Cole. Vielleicht wäre das ganze auch nicht so sehr ins Gewicht gefallen, hätte man Murtaugh nicht für einige Zeit vom Feld genommen.

Die Szene in der Cole und Riggs sich gegenseitig die Narben zeigen und deren jeweilige Entstehungsgeschichten erzählen, ist immerhin ganz amüsant und hat mir gut gefallen. Ansonsten aber gefiel mir die Ausrichtung nicht wirklich, da sie wie gesagt zu sehr im Fokus steht und zu viel in den Actionszenen mitmischt. Immerhin schlägt sie sich ordentlich darin, auch wenn sie bei einigen Sachen sichtlich gedoubelt wurde.

Man merkt auch, dass die Qualität wieder stark ansteigt, sobald Riggs und Murtaugh wieder gemeinsam zu sehen sind.

Action gibt es insgesamt etwas weniger, dafür aber auch einige Highlights, wie die eingangs stattfindende Bombenentschärfung, die beiden Verfolgungsjagden und den Showdown, der eine nette Schießerei in einer Neubausiedlung bietet. Der Humor ist nach wie vor top, zumindest was Gibson und Glover betrifft. Im Mittelteil gibt es aufgrund der genannten Faktoren ein paar Längen

Die Szenen mit Riggs und Murtaugh sind wirklich top aber im Verlauf geht dies, wie gesagt ein wenig durch Russo's großen Part unter und genau da finde ich eben, hat man Potenzial verschenkt. Klar, man hat etwas neues probiert und eine Frau ins Rennen / Geschehen geworfen aber funktioniert hat es weniger gut.

Innerhalb der Reihe ist Lethal Weapon der bisher schwächste Teil aber es bleiben immer noch knapp 7 / 10 Punkten.

 

Lethal Weapon 4 ( Richard Donner / 1998 )

http://www.moviepostershop.com/lethal-weapon-4-movie-poster-1998

 

Im 4. und bis dato letzten Teil der Lethal Weapon Reihe nehmen es die beiden Cops Riggs und Murtaugh mit einem chinesischen Menschenhändlerring und den Triaden auf.

Nach 6 Jahren Pause gingen Riggs und Murtaugh auf ihren 4. Einsatz. Ebenso wie Mel Gibson und Danny Glover wieder ihre gewohnten Rollen verkörperten, nahm auch Richard Donner zum 4. Mal auf dem Regiestuhl platz.

Joe Pesci und Rene Russo ( dieses Mal zum Glück schwanger und zum Glück mit eher kleinem Part ) sind ebenfalls zurück.

Als Badguy darf niemand geringeres als Jet Li hier sein US-Debüt geben und auch wenn er leider recht wenig Screentime hat und seine Auftritte an einer Hand abzuzählen sind, hinterlässt er ordentlich Eindruck, denn er rockt jede Szene in der er vertreten ist und liefert natürlich ein klasse Finale ab. Die Martial Arts Szenen sind zwar kein Vergleich mit asiatischen Produktionen aber trotzdem gelungen, besonders das Finale macht Laune.

Der Weg für Li's internationalen Durchbruch als nächster China-Export war geebnet ( übrigens zur gleichen Zeit wie bei Jackie Chan, dessen US-Hit "Rush Hour" ebenfalls 1988 erschien ), denn es folgten Filme wie Romeo must Die, Danny the Dog, Cradle 2 the Grave oder The One. Auch Hong Kong Stars wie Eddy Ko und Conan Lee ( als Jet Li's Bruder ) sind in kleinen Rollen vertreten.

Letzterer ist übrigens in einem seiner letzten Filme zu sehen, da er seine anfangs wirklich vielversprechende Filmkarriere kurze Zeit später beendete. Exemplarisch dafür war auch, dass er nicht Mal eine kurze Kampfszene absolviert, geschweige denn sonst irgendeinen Eindruck hinterlässt.

Fast schon obligatorisch, geht der Film direkt actionreich zur Sache und auch hier muss man wieder erwähnen, dass so manch anderer Actioner so eine Szene vielleicht im Showdown zeigen würde. Bei der Lethal Weapon Reihe ist man solch hohe Qualität bereits gewohnt und da gibt es mitunter auch in den ersten Filmminuten mal die volle Breitseite.

Die Chemie von Riggs und Murtaugh ist herrlich und fast besser denn je. Joe Pesci sorgt in seinen wenigen Auftritten für einige Lacher. Neuzugang Chris Rock als Cop und obendrein Murtaugh's Schwiegersohn in spe kommt ebenfalls gut rüber und überschreitet noch nicht die Grenze zum Nervigen.

Rene Russo' s Rolle gefiel mir hier weit besser als im 3. Teil, wo sie in meinen Augen einer der Schwachpunkte war. Das lag zum Großteil aber auch daran, dass man ihren Part zurückgefahren hat und wieder die gewohnte Dosis Riggs und Murtaugh bot, welche herrlichen Wortwitz und tolle Situationskomik garantiert.

Lethal Weapon 4 ist nach dem leicht schwächelnden, 3. Teil wieder ein sehr guter Buddy Actioner, wie man ihn eben von dieser Reihe erwartet und sehen will.

8 / 10

 

 

Gruß

"John Woo"

"John Woo's" Reviews - #39

 

The First Shot ( David Lam / 1993 )

https://www.vudu.com/content/movies/details/First-Shot/3738

 


The First Shot von Regisseur David Lam erschien 1993 und ist mit u.a. Ti Lung, Simon Yam, Waise Lee und Maggie Cheung hochkarätig in den Hauptrollen besetzt. Nebenrollen und Gastauftritte gibt es u.a. von Lee Hoi Sang und Frankie Chin.

Korruption ist ein großes Thema beim HKPD. Police Sergeant Wong Yat Chung ( Ti Lung ) allerdings hält nichts davon und ist ein aufrichtiger Cop.

Bei einem Einsatz wird er hinterrücks von seinem Partner Sam ( Simon Yam ) angeschossen, überlebt diesen Angriff jedoch und kämpft sich zurück. Für die Staatsanwaltschaft ermittelt Wong mit einem eigens ausgebildeten Team aus Rekruten nun gegen den Gangsterboss Lui ( Waise Lee ).

Für seine Ermittlungen spürt er seinen alten Partner Sam auf und zwingt ihn, ihm bei seinen Ermittlungen zu helfen.

Wie gesagt, ist hier ein toller Cast aus bekannten HK Top-Stars in Haupt- sowie Nebenrollen zu sehen, jedoch zieht sich die Geschichte oft und könnte spannender erzählt werden. Einige Humoreinlagen sind völlig unpassend, z. Bsp. der komplette Part im Schwulenclub, der ziemlich sinnlos und obendrein auch null witzig ist. Auch Waise Lee, der als Gangsterboss eine ansonsten sehr gute Performance abliefert, agiert öfter mal leicht überzeichnet.

Die vorhandene Action hingegen ist ganz gut inszeniert und besteht mehr aus durchaus blutigen Shootouts, denn aus Martial Arts. Als Fight Choreographen waren zwar mit Yuen Tak und Tony Leung Siu Hung gleich zwei Mann verantwortlich, hatten allerdings leider nicht allzu viel zu tun. Die Kampfszenen sind recht kurz aber auf ordentlichem Niveau. Der Trainingsfight in der Polizeischule gehört noch zu den besseren Momenten und im Finale gibt es dann mit einem klasse 1 vs. 1 Fight ein nettes Highlight. Im letzten Viertel nimmt der Film zur Freude des Zuschauers deutlich an Fahrt auf und wird im Vergleich um einiges rasanter.

Der Showdown von Ti Lung und Waise Lee auf der Yacht bildet den Höhepunkt.

Alles in allem bleiben noch ganz ordentliche 6,5 / 10.

 

 

Versus ( Ryuhei Kitamura / 2000 )

https://cinematemple.wordpress.com/2016/08/15/ryuhei-kitamuras-versus/

 

Martial Arts Star Tak Sakaguchi feierte im Jahr 2000 mit Ryuhei Kitamura's Kultfilm Versus sein Debüt. Eine wirkliche Story ist nicht vorhanden aber das gleicht der Film durch sehr gute- und viel Action aus. Die Grundprämisse lautet klar: Style over Substance. Lediglich ein kurzer Einleitungstext offenbart dem Zuschauer zumindest ein Grundgerüst als Aufhänger.

Auf der Erde gibt es 666 Portale, die unsere Welt mit der anderen Seite verbinden und den Menschen verborgen sind. Die Handlung spielt sich bei Portal Nr. 444 in einem Waldgebiet ab.

Zwei entflohene Häftlinge, treffen sich am Rande des Waldes mit einer Gruppe Yakuza, doch die Situation eskaliert und einer der Häftlinge erschießt einen der Gangster. Wenig später steht dieser wieder von den Toten auf und die beteiligten wissen, dass hier irgendetwas nicht mit rechten Dingen zu geht.

Besagter Wald dient hier auch ausnahmslos als Location und bietet den Protagonisten reichlich Raum und Freiheit, sich nach allen Regeln der Kunst gegenseitig zu zerstören.

Fights vermischen sich gekonnt mit jeder Menge Schießereien und zwischendurch werden auch mal Katanas geschwungen.

Die Action ist sehr hart und blutig in Szene gesetzt, mit schönen, handgemachten Effekten, was Einschüsse, Kunstblut etc. angeht. Man bekommt auch einiges an Gore zu sehen, was Fans der härteren Gangart sicherlich freuen wird.

Einige der Kämpfe sind zwischendurch etwas schnell geschnitten, dafür gibt es aber auch wiederum schöne Totalen und die Übersicht geht zum Glück nie verloren. Fightchoreograph Yuji Shimomura sorgt für schnelle und knackige Kämpfe, setzt die Darsteller um Tak. Letzterer macht eine sehr gute Figur in seinem Debüt und strahlt eine lockere Coolness aus. So hat er nicht nur während der Actionszenen eine gute Präsenz aber gerade dort merkt man, ist der Mann absolut in seinem Metier.

Positiv zu werten ist auch, dass sich der Film seiner Schwächen bewusst ist und sich entsprechend nicht zu ernst nimmt. Klar, es geht hart und blutig zur Sache aber gleichermaßen ist auch ein gewisser Humoriger Einschlag durch diverse skurille Figuren vorhanden und es gibt auch immer wieder mal einen lockeren Spruch.

Der Score ist sehr vielseitig und geht von traditionellen japanischen Klängen bis zu Rock-/ Poplastigen Stücken, was eine ausgewogene Mischung ergibt, die immer gut zu den jeweiligen Szenen passt.

Durch einen hohen Actionanteil, gepaart aus ungefähr ebenso vielen Shootouts wie Kämpfen, legt Versus im Großen und Ganzen ein ordentliches Tempo an den Tag, dennoch hätte man das Ganze noch etwas mehr straffen können, was die Laufzeit betrifft. Wie gesagt, gibt es vereinzelte Mankos in der Inszenierung, wie den manchmal zu schnellen Schnitt. So ist auch der Schwertkampf im Finale im ersten Akt ein reinstes Schnittgewitter, in welchem man nichts mehr erkennen kann, was zum Glück aber nur dieser eine kurze Abschnitt ist. Zum Glück ändert sich dies dann wieder schnell jedoch fragt man sich warum man es hier so gemacht hat, wenn die sonstigen Fights zuvor meist viel besser gefilmt sind.

Insgesamt ist Versus ein für Genrefans absolut sehenswerter wie abgedrehter Fun Splatter-Martial Arts Film.

Knapp 8 / 10

 

 

Confessions ( Tetsuya Nakashima / 2010 )

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Confessions von Regisseur Tetsuya Nakashima ist ein etwas anderer Rachethriller, der die üblichen Genrekonventionen umgeht, seine Geschichte intelligent aufbaut und schon zu Beginn ein spannendes Szenario schafft. Der erste Akt, in dem Lehrerin Yoko Moriguchi den Schülern nach und nach die Sachlage offenbart ist mit Abstand der stärkste. Anschließend entfaltet sich die darauf aufbauende Story, die zugehörigen und entsprechenden Hintergründe um die beteiligten Personen, als auch die Konsequenzen mit denen sie leben und fertig werden müssen sehr langsam aber wirkungsvoll.

So ist der Verlauf ganz anders als man anfangs meinen könnte, denn wer die Täter sind, wird sehr früh aufgelöst und das ist per se schon der nächste Schocker nach der eigentlichen Tatsache, dass eben ein kleines Mädchen getötet wurde. Noch schockierender ist das eigentliche Motiv und wie es dazu kam. Im eigentlichen steckt viel mehr hinter dem Mord und der bzw. die Täter werden ausführlich beleuchtet. Nach und nach offenbaren sich neue Wahrheiten und der Zuschauer bekommt Stück für Stück einzelne Puzzleteile serviert. Je weiter die Geschichte voranschreitet desto faszinierender entfaltet sich der Film, auch wenn es im Mittelteil hin und wieder mal Längen gibt, in denen die Story nicht so recht vorankommen will.

Der Cast macht eine gute bis sehr gute Figur und sämtliche Darsteller überzeugen in ihren Rollen. Generell ungewöhnlich aber typisch für Regisseur Nakashima ist der fast nonstop präsente Score, welcher stets für die passende Atmosphäre sorgt, manchmal heiter und meist melancholisch. Oftmals entsteht dabei ein guter Kontrast zu den Bildern. Ich kannte vorher sein 2014er Werk "The World of Kanako", wo mir dies schon aufgefallen ist und hier ist es der gleiche Fall, also anscheinend ein beliebtes Stilmittel des Regisseurs.

Die Optik ist ebenfalls sehr kreativ. Mit meist dunklen Tönen und sehr kühlem entsättigten Bild wird eine entsprechend der Story, kalte Atmosphäre geschaffen. Slow-Mo's kommen häufig zum Einsatz und sorgen in Zusammenspiel mit oben genannten Stilmitteln für eine außergewöhnliche, tolle Bildsprache, die einem im Gedächtnis bleibt.

Auch wenn es wie gesagt, ab und an mal einen zähen Moment gibt, ist die schlussendliche Entfaltung, der Vollzug der eigentlichen Rache, bei der sich der Kreis schließt wieder sehr wirkungsvoll und kompromisslos.

7,5 / 10

 

 

Gruß

"John Woo"

"John Woo's" Reviews - #38

 

Once a Thief ( John Woo / 1991 )

http://www.rottentomatoes.com

 

Ein Jahr bevor John Woo mit dem ultimativen Heroic Bloodshed Klassiker "Hard Boiled" seinen Abgang aus Hong Kong nach Hollywood zelebrierte, vereinte er seine beiden Stars Chow Yun Fat und Leslie Cheung, mit denen er die Actionklassiker A Better Tomorrow 1 und 2 drehte, erneut für den Heist-Film Once a Thief ( 1991 ).

Der Film dreht sich um die drei Kunstdiebe Jim, Joe und Cherie, die ihr Handwerk von klein auf erlernt haben und sich nun auf wertvolle Gemälde etc. spezialisiert haben. Eigentlich wollen sie sich allmählich aus dem Business zurückziehen, Joe und Cherie eine Familie gründen doch ein letzter Coup lockt und wird alles für das Trio verändern.

Chow Yun Fat ist natürlich gewohnt charismatisch und auch Co-Stars Leslie Cheung und Cherie Chung spielen ordentlich.

Kenneth Tsang liefert sehr gut ab als Bösewicht und zeigt einmal mehr, dass er wie geschaffen für derartige Rollen ist.

Teils in Frankreich und teils in Hong Kong gedreht, wechseln sich die Schauplätze gut ab.

Manchmal ist der Humor etwas fehl am Platz. Chow und Leslie Cheung haben zwar eine gute Chemie vor der Kamera und sind ein eingespieltes Team, was man ihnen auch anmerkt, nur sind manche Sachen zu sehr over the top.

Als die beiden mit einem frisch gestohlenen Gemälde beispielsweise Gläser mit Rotwein benutzen um die im Raum befindlichen Laserschranken von einer Parodie, als von einem Heistfilm und selbst für eine Komödie sind solche Szenen schon etwas zu albern. Leider kommt so etwas des Öfteren vor, wodurch dann auch eigentlich dramatische Momente nie eine gute Wirkung erzielen können.

Actionmäßig hält sich Woo mit dem Härtegrad weitgehend zurück. Bloodshed im eigentlichen Sinne gibt es nicht, die Shootouts sind trotzdem ordentlich choreographiert, fallen, gemessen an Woo's Standard, jedoch leider etwas ab.

Kurz nach dem Diebstahl des Gemäldes gibt es eine dicke Verfolgungsjagd inkl. Shootout am Hafen, reichlich Blechschaden, schönen Stunts und einer dicken Explosion, was wiederum eines der Highlights des Films darstellt. Auch der Tresorraub ist gut inszeniert mit toller Action und einigen tollen Momenten von Chow und Cheung.

Am besten ist allerdings das Finale in der Villa mit klasse Shootout, wo man ganz klar den guten alten John Woo Style sieht! Leider ist der Humor auch hier immer wieder ein Störfaktor. Hätte man hier und da auf subtile Humoreinlagen gesetzt und ihn in entsprechenden Szenen ganz weggelassen, hätte der Film im gesamten viel besser funktioniert. Leider ist es in dem Bereich meistens Chow Yun Fat der mit der Lustigkeit übertreibt. So auch in einer der wenigen Martial Arts Einlagen im Finale.

Alles in allem ein Film, der viel besser hätte sein können. Regisseur, Cast, Drehbuch - alles war auf dem Papier top und Omce a Thief ist auch kein schlechter Film nur erwartet man halt doch mehr als das, was hier geboten wird. Etwas mehr Fokus auf die dramatischen Parts und weniger alberne Comedy hätten schon Wunder bewirkt.

6,5 / 10

 

 

 

Memories of Murder ( Bong Joon-ho / 2003 )

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Memories of Murder aus dem Jahr 2003 war der zweite Film von Regisseur Bong Joon-Ho ( The Host, Snow Piercer ) und erzählt von wahren Begebenheiten als eine Reihe von Morden ein Dorf in Südkorea erschütterten. Immer nach dem gleichen Muster, denn die Opfer waren junge Frauen, hatten rote Kleidung an und jeder Mord geschah in einer verregneten Nacht. So ermitteln die Polizisten Park Doo-man, Seo Tae-yoon und Cho Yong-koo in dem Fall und in dem autistischen Sohn eines der Dorfbewohners meinen sie, schnell den Täter gefunden zu haben, doch auch wenn es natürlich der einfachste Weg wäre, ihm einfach die Tat zu last zu legen und ihn zu verurteilen, erweist er sich ausgerechnet als wichtigster Zeuge, um den wahren Mörder zu finden.

Die Atmosphäre dieser Mischung aus Crime-Thriller und Drama ist klasse und selbst die humorigen Einlagen fügen sich meist gut in die ansonsten ernste Stimmung ein. In vereinzelten Szenen ist man allerdings ein wenig davor zu sehr in den Klamauk abzudriften, bekommt glücklicherweise aber schnell die Kurve. Der Cast um Song Kang Ho und Kim Sang-kyung macht dabei einen guten Job.

Memories of Murder lebt hauptsächlich vom guten Spiel seines Casts und den unkonventionellen, wie amüsanten aber gleichermaßen manchmal auch erschreckenden Ermittlungsmethoden, die die Polizisten hier an den Tag legen. Die Spannung kann nicht durchgehend gehalten werden aber grundsätzlich weiß Bong Joon-ho, hier sein Publikum an der Nase herumzuführen und mit raten zu lassen. Letztlich endet der Film mit einem Ergebnis, welches sicherlich eher unerwartet und nicht wirklich konventionell für das Genre ist aber das ist der Film als Ganzes ja auch nicht., daher ist der Ausgang auf seine Weise doch passend.

Zur Last legen kann man Memories of Murder sicherlich, dass er etwas zu lang geraten ist, bzw. dass hin und wieder dadurch Phasen entstehen, in der die Story auf der Stelle tritt und sich zieht.

Insgesamt ist der Film ein interessantes Werk, zum ganz großen Wurf fehlte ihm jedoch der letzte Schliff.

6,5 / 10

 

 

Portrait of a Gangster ( Han Jae-rim / 2007 )

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Regisseur Han Jae-Rim präsentiert mit "The Show must go on", der hierzulande als "Portrait of a Gangster" veröffentlicht wurde im Jahr 2007 seine zweite Regiearbeit.

Mit Song Kang-Ho ist der Film in der Hauptrolle auch schon mal bestens besetzt.

Portrait of a Gangster ist in meinen Augen ein bewusst irreführender Titel, weil der Film schlicht kein Gangsterfilm ist. Man wollte wohl, wie so oft aus Marketinggründen suggerieren, der Zuschauer bekäme hier einen harten Gangsterfilm mit Action satt geboten, doch dem ist ganz und gar nicht so. Die Hauptfigur ist lediglich zufällig Gangster.

Der Film ist jedoch kein Gangsterfilm, sondern im Grunde ein waschechtes Familiendrama mit einem Protagonisten( Song Kang -Ho ), dessen Familienleben alles andere als rund läuft ( Tochter hat sich mehr als entfremdet und verachtet den eigenen Vater und auch die Ehefrau ist unglücklich mit der Gesamtsituation ).

Längst will er dem kriminellen Leben entsagen, weil er selbst sieht, dass sein Privatleben dadurch auf dem Abstellgleis steht und obwohl er sich bemüht und es ihm eigentlich auch bewusst ist, bekommt er es dennoch nicht wirklich auf die Reihe. Immer wieder fällt er zurück in alte Muster und schafft es einfach nicht, sich von dem Job loszureißen. Zu verfahren scheint die ganze Situation.

JEs gibt natürlich entsprechend auch einige typische Gangster-Szenen und einen geringen Anteil an "Action" ( was ich hier mal bewusst in " " gesetzt habe ), wenn man so will. Ein klein wenig Gewalt und Blut aber, wie gesagt, nicht hauptsächlich.

In den dramatischen Szenen punkten der Film und Song Kang-Ho sowieso. Der Mann kann alles spielen. Auch einige, gut eingebaute lustige Szenen sind für sich gelungen. In Zusammenspiel will beides aber nicht hundertprozentig funktionieren. Die Fokussierung auf die verschiedenen Themenbereiche gelingt nicht so ganz und im großen und ganzen, sind manche Stellen deutlich zu lang gezogen, wodurch sich die Story auch öfter mal zieht.

Fans können ruhig einen Blick wagen aber der große Wurf ist es nicht geworden.

6 / 10

 

 

Gruß

"John Woo"

"John Woo's" Reviews - #37

 

Legend of the Liquid Sword ( Wong Jing / 1993 )

https://en.wikipedia.org/wiki/Legend_of_the_Liquid_Sword

 

Schwertkämpfer Chu ( Aaron Kwok ) wird von seinem Meister mit seinen 3 Schwestern losgesandt, den Kämpfer Flowerless ausfindig zu machen. Wie sich herausstellt ist Flowerless eine Frau ( Chingmy Yau ) und prompt verlieben sich Chu und sie ineinander. Kurz darauf tritt ein mächtiger Bösewicht auf den Plan, der nach Rache sinnt und unaufhaltsam scheint. Seine besonderheit ist, dass er seinen Feinden wie ein Vampir das Blut aussaugt. Gegen diesen übermächtigen Gegner kann nur noch die legendäre Technik des Liquid Sword helfen.

Legend of the Liquid Sword von Wong Jing ist ein Fantasy Wuxiafilm aus dem Jahr 1993 mit Aaron Kwok in der Hauptrolle des Kämpfers Chu. Die Story ist recht verrückt und fantasylastig, bietet somit in den Schwertkämpfen auch viel Wirework und Specialeffects, da die Kämpfer auch übernatürliche Fähigkeiten bzw. Techniken einsetzen.

Die Fights sind gut inszeniert, wurden allerdings eher schlecht verteilt. Am Anfang gibt es viel Action. Schon der Filmbeginn bietet einen Fight gegen Norman Chu auf einem Segelschiff und wenig später dann einen spektakulären Massenfight mit einigen tollen Kameraeinstellungen und guter Choreo. Ab da wird es erstmal sehr ruhig und zieht sich ein wenig aber ab der zweiten Hälfte zieht das Tempo wieder an, sobald der blutsaugende Bösewicht auf den Plan tritt.

Gordon Liu ist ebenfalls in einem Gastauftritt zu sehen und hat einen kurzen Fight.

Das Finale bietet nochmal ordentliche Action aber mit den übertrieben trashigen Humoreinlagen versaut man es hier ein wenig und schießt übers Ziel hinaus. Weniger wäre mehr gewesen, wie es so schön heißt.

Letztlich kann man sich den Film als Hong Kong Fan ruhig mal ansehen. Fans von Fantasy-Wuxiafilmen sollten ihren Spaß haben.

6 / 10

 

 

Ghost Punting ( Sammo Hung, Eric Tsang, Corey Yuen / 1992 )

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Ghost Punting erschien im Jahr 1992 als gemeinsame Regiearbeit von Sammo Hung, Eric Tsang und Corey Yuen und ist so zusagen der 6. Film der losen und nicht wirklich zusammenhängenden "Lucky Stars"-Reihe, die eher den bekannten Cast um hauptsächlich Sammo Hung, Eric Tsang, Richard Ng, Stanley Fung und Charlie Chin gemeinsam hat.

Mit einem Fokus auf Comedy inkl. geringem Actionanteil, bekommt es die Lucky Stars Crew hier mit Geistern zu tun.

Der Film beginnt mit einem Paar welches in Hong Kong auf einmal von einer Gruppe Gangster angegriffen wird. Dabei wird der Verlobte getötet und die Frau von ihrem, wie man erfährt, eigentlichen Ehemann mitgenommen, dann beginnt der eigentliche Part mit den Lucky Stars.

Sammo Hung hat leider wenig Screentime. Ist anfangs zunächst dabei und hat auch eine richtig schöne Kampfszene ( das Highlight des Films ) gegen ein paar Schläger, die auf Stress aus sind. Kurz darauf verschwindet er leider, taucht in der Mitte nochmal kurz auf und dann erst am Ende wieder. Mann darf sich zunächst die restlichen Lucky Stars rein ziehen, wie sie versuchen, hübschen Mädels nachzustellen, denn als sie in einem verlassenen Haus auf Geister stoßen, verständigen sie die Polizei, die prompt eine Einheit von 4 hübschen weiblichen Cops schickt. Deren obere Chefin wird von "Lethal Lady" Sibelle Hu gespielt, die aber nur leider in ein paar Szenen hinterm Schreibtisch zu sehen ist und ansonsten keine großartige Action zeigt, also weitaus weniger zu tun bekommt, als Sammo Hung.

Anfangs ist der Film noch recht lustig. Was als sidejoke in den anderen Filmen auch noch ganz lustig war, wird hier in manchen Momenten übertrieben und daher irgendwann stellenweise langweilig. Als es gelingt den Geist des getöteten Verlobten aus dem Haus zu befreien und mitzunehmen gibt es wieder einige lustigere Szenen, wie z. Bsp. als sie mit seiner Hilfe beim Kartenspiel betrügen. Danach geht es darum dem Geist zu helfen, Rache an seiner Verlobten und ihrem Mann zu nehmen, die ja beide für seinen Tod verantwortlich sind.

Für das gut 10 Minütigen Finale ist zum Glück auch Sammo Hung wieder am Start und da steigt die Qualität ernorm an. Die Action ist klasse. Tolle, harte Fights, choreographiert von ihm selbst in Zusammenarbeit mit Corey Yuen.

Hung liefert sich zwei tolle Fights und gerade der letztere gegen Chin Ho ist klasse.

Parallel gibt es einen ansehnlichen Girlfight, der sich ebenfalls mehr als sehen lassen kann.

Zum Schluss sitzt auch der Humor on point. Gerade der Fight von Eric Tsang und Chan Pak Cheung als Unterstützer bietet herrlicher Lacher.

Abschließend betrachtet unterscheiden sich Anfang und Ende, die beide ziemlich gut geraten sind schon ziemlich vom Rest, als würde man verschiedene Filme gucken. So unterschiedlich ist die Qualität. Der schwache Mittelteil zieht den Film in der Gesamtwertung leider runter. Hätte man das Niveau des Anfangs und des Showdowns den ganzen Film über gehabt, wären auch locker 8,5 oder gar 9 Punkte drin gewesen.

So bleiben knapp 7 / 10.

 

 

Organised Crime & Triad Bureau ( Kirk Wong / 1994 )

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Kirk Wong's 1994er Cops & Gangsterfilm "Organised Crime and Triad Bureau" beginnt recht actionreich mit einer guten Verfolgung.

Danny Lee alias Lee spielt mal wieder einen Cop der es hier auf den von Anthony Wong verkörperten Gangsterboss Tung abgesehen hat und schon lange Zeit hinter ihm her ist. Kürzlich verübte dieser einen Juwelenraub in Hong Kong und ist nicht aufzufinden. Er taucht auf der beschaulichen Insel Cheung Chau unter,

um sich anschließend nach Mainland China abzusetzen, doch Lee und sein Team spüren die Gruppe auf und machen die Insel per Großeinsatz dicht. Irgendwann jedoch und das kurz bevor Lee am Ziel ist, wird der Einsatz von ganz oben abgeblasen, was Lee natürlich vor einige Schwierigkeiten wirft, doch der toughe Cop lässt sich auch davon nicht aufhalten, Tung endlich zu schnappen.

Dieses gut erste Drittel, welches sich mit der Fahndung auf Cheung Chau befasst und die ausgiebige Suchaktion der Polizei zeigt, ist sehr spannend inszeniert.

Hier lernt man auch Tung und seine Freundin durch einige Rückblenden etwas näher kennen aber auch der besagte Juwelenraub wird hier Stück für Stück gezeigt.

Action gibt es insgesamt nicht viel. Die etwas harten Verhöre der Cops, die dabei in aller Regelmäßigkeit auch gerne mal Grenzen überschreiten, sind ganz nett anzusehen aber auch nichts besonderes. Die eingebaute Liebesgeschichte zwischen Tung und seiner Freundin ist dabei zuweilen etwas kitschig geraten, nimmt aber zum Glück nicht so viel Raum ein.

Zum Ende hin steigt aber der Actionanteil, als es bei einer Gerichtsverhandlung zur Eskalation kommt. Hier darf Co-Star Fan Siu Wong, der ansonsten eine eher kleine, fast unbedeutende Nebenrolle innehat und leider wenig zeigen kann, endlich mal 2-3 Moves auspacken. Die anschließende Flucht durch die Innenstadt Hong Kongs bietet gute Schauwerte und ordentliche Action. Die Schießerei ist schön inszeniert und es wird bis zum letzten Atemzug geballert, während Gangster und Cops sich eine Verfolgungsjagd zu Fuß durch Wan Chai liefern. Der Score vermittelt besonders in den Actionszenen die richtige Dramatik.

Abschließend können die letzten 20 Minuten den Film noch mal ordentlich aufwerten, so dass am Ende gute 7,5 / 10 Punkten stehen.

 

 

Gruß

"John Woo"

"John Woo's" Reviews - #36

 

The Killing Machine ( Noribumi Suzuki / 1975 )

http://jfilmpowwow.blogspot.de/2011/04/review-killing-machine.html

 

"The Killing Machine" basiert, ähnlich wie Sonny Chiba's Masutatsu Oyama Trilogie auf wahren Ereignissen bzw. einer realen Person, ist allerdings eine weitgehend fiktionalisierte Geschichte mit einigen biographischen Grundpfeilern als Eckpunkten. Der Film handelt von Doshin So, dem Begründer der Kampfkunst Shorinji Kempo, welche verschiedene chinesische und japanische Techniken miteinander zu einer eigenen Kampfkunst kombiniert. Der Japaner So lebte viele Jahre in China, erlebte dort den 2. Weltkrieg aktiv mit. Als er nach dem Krieg in seine Heimat zurück geht, entwickelt er sein jahrelang Erlerntes Wissen über die chinesische Kampfkunst weiter und gründet, wie gesagt, seinen eigenen Stil.

Charakterlich macht So dabei im Verlauf des Films eine gute Entwicklung durch, vom anfangs heißspornigen Jüngling zum besonnenen Meister, der sich stets für Schwache und Bedürftige einsetzt, von denen es gerade im Nachkriegsjapan unzählige gab. Unterdrückung und Leid waren allgegenwärtig.

Sonny Chiba ist klasse besetzt in der Rolle von Doshin So und hat eine gewohnt tolle Ausstrahlung. Auch Etsuko Shihomi darf sich in einer kleinen Nebenrolle die Ehre geben. Die Kampfszenen sind gut choreographiert und teils sehr graphisch inszeniert. Reichlich Blut, gebrochene Gliedmaßen / Knochen und die ein oder andere Szene ( abgetrenntes Glied eines Vergewaltigers, welches von einem Hund gefressen wird ) zeigen die Richtung auf und sorgen für einen entsprechenden Härtegrad. Nie aber wird die Gewalt um ihrer selbst willen zelebriert, sondern ist viel mehr Mittel zum Zweck, bereitet dem Actionfreund der harten Gangart allerdings natürlich auch Freude.

Die Story lässt einen gut mitfühlen und ein reger Anteil an gut inszenierter Action sorgt für Kurzweil und hohes Tempo. Auch wenn die Laufzeit doch sehr kurz geraten ist für eine solche Verfilmung, fühlt sich der Film doch nie wirklich überhastet an, als hätte man vieles ausgelassen oder dergleichen. Insgesamt ein guter Film, den sich Genrefans ansehen sollten.

8 / 10

 

 

Yakuza Deka ( Yukio Noda / 1970 )

https://illustractiongallery.com/martial-arts-bruceploitation/yakuza-cop--japanese-.html

 

Einige Jahre bevor Sonny Chiba im ersten Teil der berühmten Street Fighter Reihe zu sehen war, erschien Yakuza Deka ( 1970 ), in welchem Chiba den Cop Shiro Hayata verkörpert.

Hayata knüpft Kontakte zur Yakuza, als er und ein gewisser Tetsuji Asai bei einer Razzia in der Spielhalle scheinbar zufällig aufeinander treffen und gemeinsam fliehen.

Die beiden landen wenig später jedoch eine Nacht im Knast, wo herauskommt, dass Hayata selbst Cop ist. Er schafft es allerdings Tetsuji glauben zu machen er hat den Job vor Jahren des Geldes wegen schon an den Nagel gehangen und möchte sich der Yakuza anschließen.

In Wahrheit arbeitet er allerdings Undercover um Akutsu dingfest zu machen, welcher mit seinem Unternehmen Geldgeber der Yashiro-Familie ist, welche ihres Zeichens die größte Yakuzavereinigung Japans ist, angeführt von Sumitaro Yashiro.

Hayata gerät in seinem "neuen" Job zwischen die Fronten der Yashiro und Okura Familien, muss dabei aber dennoch den eigentlichen Auftrag im Fokus behalten.

Yakuza Deka beginnt klasse und sehr actionreich, fährt dann aber erst mal einen Gang runter. Langweilig wird es aber zu keiner Zeit, dafür ist das Ganze einfach stets unterhaltsam. Gerade Hayata und Tetsuji haben ne Klassen Chemie und kommen wie ein Buddy Duo rüber, was im späteren Verlauf leider außer acht gelassen wird. Tetsuji ist dann nur noch relativ wenig zu sehen und hier hätte man gut und gerne mehr drauf aufbauen können, da er ein charismatischer Charakter ist, übrigens gespielt von Tetsuro Tamba.

Im Verlauf gibt es dann mehr und mehr Action, die wirklich Laune macht. Der Kill von Boss Okura mit den 4 weiteren Spezialisten am Hayata's Seite sei als eines der Highlights genannt. Dieser führt die Killaufträge mit sichtlich Spaß bei der Sache aus, als ob er tatsächlich für die Yakuza arbeiten würde, man vergisst als Zuschauer fast, dass er eigentlich ein Cop ist.

Die Story und Action laufen mit einem großen Augenzwinkern ab, ohne albern zu sein, hat Yakuza Deka aber auch nie den Anspruch, ernst genommen zu werden.

Ein netter Running-Gag ist der Polizeikollege der öfter in irgendwelchen verrückten Verkleidungen auftaucht, z. Bsp. als chinesischer Strassenverkäuver oder als Mexikaner auf einem Pferd, wie im Finale zu sehen. Letzteres bietet wirklich furiose Action. Hier wird einiges aufgefahren. Autos, Helikopter, Stunts, Verfolgungen, Geballer und

viele Explosionen, verdammt viele Explosionen. Da führt jeder noch so kleine Blechschaden gefühlt zur direkten Detonation. Selbst Autos die nur aufs Dach kippen, explodieren direkt -herrlich.

Einzig Martial Arts kommen in diesem Film doch etwas kurz und die wenigen kurzen Kämpfe sind sehr simpel und nicht groß choreographiert.

Wer mit solchen Filmen ohne einen Anspruch an Realismus etwas anfangen kann, ist hier richtig und wird seinen Spaß haben.

8 / 10

 

Yakuza Deka: The Assassin ( Yukio Noda / 1970 )

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Im selben Jahr wie der Vorgänger erschien auch schon das Sequel zu Yakuza Deka mit dem Titelzusatz " The Assassin".

Sonny Chiba und Tetsuro Tamba, der im Erstling das zeitliche gesegnet hat, sind hier beide wieder vor der Kamera vereint. Während Chiba erneut in der Rolle des Hayata zu sehen ist, spielt Tamba natürlich eine gänzlich andere Rolle als in Teil 1. Die Story knüpft nicht groß an den Vorgänger, außer dass man hier die selbe Hauptfigur "Hayata" zu sehen bekommt.

Ishiguro von der Seiwa Gang wird bei einem Drogendeal von den Cops überrascht und flieht, doch als die Lage fast aussichtslos erscheint, taucht Hayata mit seinem Buggy auf und rettet Ishiguro vor der sicheren Verhaftung. Nun könnte man glauben Hayata gehörte als Fluchtwagenfahrer zum Plan aber weit gefehlt. Er war zufällig in der Gegend und hat laut eigener Aussage Ishiguro geholfen, weil er keine Cops mag, natürlich gehört sdes jedoch alles zu seinem Plan, sich bei der Seiwa Gang einzuschleusen. Wenig später im Club von Ishiguro's Boss werden sie von feindlichen Yakuza, wie sich kurze Zeit später herausstellt, der Natsui Gang, attackiert, wobei sich Hayata erneut als hilfreicher Rekrut für die Gang erweist und angeheuert wird. In Wahrheit jedoch ist es in seinem Interesse, die beiden Clans der Seiwa und Natsui auszuschalten.

Dieses Sequel führt die Geschichte des Cops Hayata nicht fort, sondern wiederholt im groben eigentlich die Handlung des Erstling, denn Hayata muss einfach wieder als Undercovercop ran und zwei Yakuza Clans platt machen. Dabei kommt es natürlich eher auf das "Wie" an und dies ist erneut gelungen. Der Film kommt einen Hauch weniger abgedreht daher als Teil 1 und so ist die Action auch etwas bodenständiger, enthält aber durchaus aus dem Vorgänger bekannte Elemente. Was Kämpfe angeht, gibt es hier etwas mehr zu sehen und auch ein wenig mehr choreographiert, waren die wenigen Fights im ersten Teil noch eher roh inszeniert. Diesgebzüglich hätte man aber durchaus das Potenzial besser nutzen können, denn zum Ende hin bahnt sich z. Bsp. ein Fight gegen 2 Killerinnen des Clans an, der leider relativ schnell abgehandelt wird.

Wie im Vorgänger, gibt es hier auch eine gewisse Portion Humor, so dass sich der Film auch nie zu ernst nimmt.

Insgesamt etwas schwächer als Teil 1 aber dennoch wieder unterhaltsame Kost aus den frühen Jahren Sonny Chibas.

7 / 10

 

Gruß

"John Woo"

"John Woo's" Reviews - #35

 

True Colours ( Kirk Wong / 1986 )

google.com

Gemeinsam mit seinem Kumpel Robert, gerät Ho Lung in eine Schlägerei und als sich die Polizei einmischt, verletzen sie einen der Cops tödlich. Ho taucht 5 Jahre lang im Ausland unter, während Robert seinen Glauben und damit zu Gott findet. Als Priester leitet er mittlerweile ein Jugendheim, als Ho, immer noch der DFr wieder auf der Matte steht, doch damit kehren auch die Probleme wieder zurück. Ho's große Liebe ist nämlich, wie er erfahren muss, gegen ihren Willen mit einem hochrangigen Gansgterboss verheiratet worden. Die beiden nähern sich wieder an, doch das schmeckt ihrem jetzigen Ehemann gar nicht, wodurch natürlich ordentlich Stunk entsteht.

True Colors aus dem Jahr 1986 war eine von Kirk Wong's ersten Regiearbeiten und bietet mit Ti Lung und Raymond Wong eine eher ungewöhnliche Haupdarstellerkombo, wobei man sagen muss, dass Wong eher eine große Nebenrolle hat und der Fokus hauptsächlich auf der Figur von Ti Lung liegt, der hier auch als einziger des Ensembles wirklich herausragt mit seinem gewohnt charismatisch-, sowie sympathischen Spiel.

Raymond Wong als Priester wirkt eher etwas komisch. In meinen Augen sollte er lieber bei seinen Produzententätigkeiten bleiben.

Newcomer Gary Lim spielt solide in seinem ersten Film, doch seine Karriere war anscheinend vorbei bevor sie begonnen hat. Außer diesem Film steht lediglich ein weiterer Filmauftritt aus dem selben Jahr in seiner Vita.

Die vorhandene Action ist solide inszeniert, auch was die Härte angeht. Das Ende bietet dahingehend die besten Szenen. Besondere Ausreißer oder Szenen, die im Gedächtnis bleiben, gibt es allerdings nicht und so ist auch der Film nach einmaliger Sichtung wieder recht schnell vergessen, denn die Story ist da recht simpel gehalten. Ohne Ti Lung würde True Colours auch noch deutlich schlechter abschneiden. So bleibt immerhin ein durchschnittlicher Film, den man zwar nicht unbedingt gesehen haben muss aber als Fan von Ti Lung doch mal eines Blickes würdigen kann.

6 / 10

 

 

Angel Enforcers ( Godfrey Ho / 1989 )

videobuster.de

Godfrey Ho's Angel Enforcers erschien im Jahr 1989, wurde hierzulande lediglich als Enforcers veröffentlicht und dreht sich um eine Eliteeinheit der Hong Konger Polzei, bestehend aus Frauen, die es hier mit Juwelendieben zu tun bekommt und als einer der beiden Gangster stirbt, schwört der Zweite bittere Rache.

Eröffnet wird der Film mit einer Actionszene im Yachthafen, was schon mal eine gute Einstimmung auf die noch kommenden 86 Minuten ist.

Wenig später bietet die ausgedehnte Flucht inklusive Schießerei durch ein Treppenhaus ein weiteres Highlight. Der Härtegrad ist generell ordentlich und bietet handgemachte Effekte und blutige Einschüsse um die Shootouts optisch aufzuwerten.

In den Shootouts fehlt ab und an etwas Dynamik und der Schnitt könnte besser sein, dennoch bekommt man solide Kost geboten.

Die von Philip Ko choreographierten Fights machen ebenfalls Laune. In der zweiten Hälfte zieht die Action an und das Tempo wird erhöht. Actionfans können sich auf ein paar beeindruckend harte Stunts freuen, wie beispielsweise der Sturz von einer Fußgängerbrücke auf einen fahrenden Truck.

Philip Ko und Dick Wei bilden das Badguy-Duo und sind dahingehend top besetzt. Ersterer hat zwar relativ wenig Screentime aber verabschiedet sich zumindest in einer guten Actionszene.

Co-Star Dick Wei ist sicherlich einer der besten Badguys des HK Films, man muss sich hier aber bis zum Finale gedulden um ihn auch in Action zu sehen. Selbiges ist zwar recht kurz aber dafür ordentlich. Gute Fights und im wahrsten Sinne explosive Action runden das Ganze etwas ab.

Hong Kong Gweilo Mark Houghton spielt, wie üblich, einen Handlanger der Bösen und darf das ein oder andere Mal seine Martial Arts Skills zum besten geben.

Die Mädels um Sharon Yeung Pan Pan und Pauline Wong liefern ab und machen auch in den Fights eine gute Figur auch wenn sämtliche Szenen mit Beteiligung von Ko, Wei oder Houghton besser sind und man schon einen Qualitätsunterschied bei den Fights merkt.

Der Score ist mit das Beste am Film und bietet die perfekte Sounduntermalung.

Insgesamt und aufgrund ordentlicher Action bekommt Angel Enforcers noch knappe 7 / 10.

 

Mafia.com ( Alan Lo / 2000 )

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Mafia.com erschien im Jahr 2000 unter der Regie von Alan Lo, der auch gleichzeitig die Story schrieb und produzierte. Etwas Gutes ist dabei jedenfalls nicht herausgekommen, eher im Gegenteil.

Das fertige Produkt ist eine recht unausgegorene Triadenkomödie und erzählt von 3 Landeiern, die sich in eine Triadengang mogeln, um in Hong Kong etwas aus sich zu machen. Letztlich erreichen sie es auch, nur werden sie von ihren eigentlichen Boss nach Strich un dFaden verarscht und bekommen letztendlich solche Probleme, dass sie zurück aufs Land fliehen müssen. Womit sie wieder da wären, wo sie eigentlich begonnen haben.

Aus diesem simplen Plot hätte man allerhand besseres herausholen können als das! Kommen wir erst zur Haben-Seite.

Der Film ist mit einigen recht bekannten Gesichtern besetzt. So sind u.a. Danny Lee, Roy Cheung, Chan Wai Man und Shing Fui On mit von der Partie, allerdings meist leider nur in kleinen Cameos oder kleineren Nebenrollen. Somit ist es zwar nett, sie zu sehen, nur können sie eben nicht wirklich viel reißen, wenn so ziemlich alles andere nicht stimmt.

Hauptfigur wird gespielt vom mehr oder weniger bekannten Jackie Lui, der durch den Film führt und auch als Off-Erzähler fungiert Die Darsteller machen ihren Job soweit zwar solide aber das Drehbuch gibt schon nicht genügend her um irgendwie das Interesse des Zuschauers zu wecken. Für eine Komödie liefert der Film definitiv zu wenig Lustiges und als ernsten Film kann man ihn aufgrund der Inszenierung ohnehin nicht ansehen.

Was die Action angeht - bis auf ein paar Geplenkel und etwas mehr davon am Ende, was aber auch noch nicht mal die Bezeichnung Action verdient hat, gibt es nichts zu sehen. Wozu man da tatsächlich einen Fightchoreographen ( mit Ma Yuk Sing sogar ein fähiger Mann, der die Fights für u.a. Enter the Phoenix, The White Dragon und Storm Warriors ausgearbeitet hat ) beschäftigt hat, ist mir schleierhaft. Viel Arbeit kann er hier nicht gehabt haben.

Ein besseres Drehbuch, bessere Action ( zumindest 1-2 ordentliche Szenen ) wären schon Goldwert gewesen.

Auf darstellerischer Seite war eigentlich auch genügend Potenzial für einen ordentlichen Film vorhanden, hätte man wenigstens auch die Stars in wichtigere Rollen gepackt.

Genauso wie die 3 Jungs vom Lande scheitern, scheitert auch der Film als solcher. Das war so ziemlich vorne und hinten nichts.

2 / 10

 

Gruß

"John Woo"

"John Woo's" Reviews - #34

-Akira Kurosawa Samurai Collection #2-

 

Yojimbo ( 1961 )

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Die Anfangsszene zeigt einen umherziehenden Samurai ( Sanjuro ), der an einer Abzweigung spontan per Stockwurf entscheidet, welchen Weg er nimmt. So landet er kurz darauf in einem kleinen Dorf, in dem zwei rivalisierende Banden vorherrschen und um die Macht im Ort streiten. Dafür rekrutieren die Clans jeden verfügbaren Kämpfer. Sanjuro plant, die beiden Banden gegeneinander auszuspielen und nutzt den Umstand, dass beide Anführer um ihn werben und ihn für sich gewinnen wollen, nachdem er anfangs eine kurze Demonstration seiner Schwertkunst gegeben hat, geschickt zu seinen Gunsten.

Akira Kurosawa's Yojimbo erschien im Jahr 1961 und war Vorlage für Filme wie Sergio Leone's "Für eine Handvoll Dollar" aus dem Jahr 1964, in welchem Clint Eastwood die Hauptrolle des Fremden übernahm oder auch Walter Hill's "Last Man Standing" von 1996 mit Bruce Willis.

In Kurosawa'a Original spielt niemand geringeres als Toshiro Mifune die Hauptrolle des Ronin Sanjuro Kuwabatake. Die Story ist im Grunde recht simpel angelegt, lebt aber ebenso von seinem herausragend guten Hauptdarsteller Mifune, wie von der tollen Inszenierung Meister Kurosawas.

Toshiro Mifune ist einfach die Coolness in Person mit seiner hammer Ausstrahlung. Er nimmt die Leinwand oder in dem Fall den Bildschirm mit einer unglaublichen Präsenz ein, so dass alle anderen Darsteller, so gut sie auch sind, daneben fast schon untergehen. Ein Darsteller, dem man getrost bescheinigen kann, dass er seiner Zeit voraus war.

Kurosawas Bildersprache ist einfach klasse und weiß viel zu erzählen ohne dass man dafür großartig Dialoge benötigt. So funktioniert die Kamera selbst mit ihren tollen Einstellungen und Kamerafahrten als "Erzähler".

Oftmals komödiantisch angehaucht, was man nicht zuletzt immer wieder am leicht lockeren Score merkt, kommt "Yojimbo" recht locker und unbeschwert daher, ohne aber als Komödie durchzugehen. Die Mischung stimmt einfach und zeigt viele Facetten.

Action gibt es nicht allzu viel aber wenn, dann ist diese toll inszeniert. Besonders die Momente in denen Mifune sein Katana zückt, sind wahre Highlights.

Vom Plot her ist der Film im Prinzip recht simpel aber die tolle Inszenierung, Mifune's Präsenz und die Atmosphäre ergeben eine gute Mischung.

8 / 10

 

Sanjuro ( 1962 )

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Sanjuro erschien 1 Jahr nach Yojimbo und ist ein mehr oder weniger loses Sequel. Toshiro Mifune ist wieder im Zentrum des Geschehens. Seine Figur, die im Prinzip der selbe Charakter aus "Yojimbo " ist, heißt hier allerdings nicht Sanjuro Kuwabatake sondern Sanjuro Tsubaki. Auch die Story ist im Grundgedanken ähnlich angelegt, könnte aber auch einfach ein weitere Kapitel im Leben des Sanjuro sein, wie wir ihn in Yojimbo kennengelernt haben. So ist er per Zufall am richtigen Ort um einer Gruppe gutmütiger aber auch tölpelhafter Dorfbewohner zu helfen, als diese einem Hinterhalt zum Opfer fallen sollen.
So lauscht er deren Gespräch und analysiert direkt die Lage, in der sich die Herrschaften befinden. Er schildert seine unvoreingenommene Sicht der genannten Situation und deutet die Fakten. Was man als Zuschauer relativ schnell erahnt hat, als einer der Männer erwähnt, dass die besagte und angeblich wohlgesonnene Person sie alle versammelt an diesem Ort treffen wolle, wird ihnen auch direkt von Sanjuro vor Augen geführt, der den Plot ebenfalls durchschaut. Ein Blick nach draußen zeigt, dass eine Gruppe Männer ankommt und nicht gerade freundlich gesonnen wirkt.
Sanjuro schafft es durch eine Demonstration seiner Schwertkunst die Gruppe zu bändigen und zurückzutreiben.  Beeindruckt von dessen Fertigkeiten an der Waffe bietet Muroto, der Anführer der Truppe, Sanjuro einen Posten an und zieht mit seinen Männern von dannen.
In der Rolle des Muroto ist Tatsuya Nakadai zu sehen, der sich in Yojimbo bereits als Antagonist Unosuke mit dem dortigen Sanjuro anlegen durfte.

Der Film fängt stark an und schwächelt ein klein wenig im Mittelteil. Die Gruppe um Sanjuro hat es geschafft eine ältere Frau und ihre Tochter aus den Fängen von Muroto's Männern zu befreien und sich in einem angrenzenden Haus zu verstecken, wo sie nun verharren. Die Situation hat sich festgefahren, da die Männer nicht wirklich unentdeckt fliehen können, wodurch dann eine kleine Länge entsteht.
Mit einer interessanten Wendung nimmt das Ganze dann wieder Fahrt auf, als Sanjuro auf das Angebot Muroto's ( vermeintlich ) von ihrem ersten Aufeinandertreffen zurückkommt.

Die Geschichte ist etwas geradliniger gestrickt als in Yojimbo, auch gibt es gefühlt etwas mehr an Kämpfen und hier geht Mifune wieder klasse ab mit dem Katana.Generell merkt man erneut, dass Mifune in dieser Rolle aufgeht und sichtlich Spaß hatte, den Charakter zu verkörpern.

Als Sanjuro und Muroto sich final gegenüberstehen ist ein klasse Moment. Wie Kurosawa hier die Spannung aufbaut indem sich beide Gegner sekundenlang still gegenüberstehen und man weiß, dass jeden Moment der Sturm losbricht ist großes Kino. Die entscheidende und blutige Entladung dieser Spannung ist umso schöner anzusehen.

Auch wenn mir Yojimbo einen Tick besser gefallen hat, ist auch diese lose Fortsetzung "Sanjuro" ein mit kleineren Abstrichen sehr unterhaltsamer Chambara.

7,5 / 10
 

 

Gruß

"John Woo"

"John Woo's" Reviews - #33

-Akira Kurosawa Samurai Collection #1-

 

Seven Samurai ( 1954 )

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"Four Hundred Years ago, Japan was a Land of Civil wars, Bandits roamed the lawless country, terrorising farmers".

So lautet der Einleitungstext zu Akira Kurosawa's Klassiker "Seven Samurai"von 1954, begleitet von ruhigem aber bedrohlichen Score.

In der Eröffnungsszene sehen wir eine Gruppe eben jener Banditen, die auf ein kleines Dorf zusteuern um es auszurauben, als einer von ihnen bemerkt, dass sie dieses Dorf vor gar nicht so langer Zeit bereits um seine Vorräte erleichtert haben und es sich nicht lohnen würde. Man beschließt zu warten, bis die Anwohner wieder genügend Vorräte erwirtschaftet haben. Einer der Farmer hat dieses Gespräch belauscht und informiert die anderen Bewohner, welche sich prompt versammeln. Sie sind verzweifelt und klagen ihr Leid. Niemand weiß, was zu tun ist. Bereits jetzt leben sie am Existenzminimum und ein Kampf gegen die Banditen scheint aussichtslos, da keiner der Dorfbewohner kämpfen kann. Ihr Leben lang waren sie Farmer. Vom Kämpfen verstehen sie nichts. In ihrer Verzweiflung beschließen sie, den Dorfältesten Gisaku um Rat zu fragen. Nachdem ihm die aufgebrachte Meute die heikle Lage geschildert hat, lautet seine direkte Antwort: "Wir kämpfen!"

Die stößt natürlich erst mal auf Unverständnis, doch dann fügt er hinzu, dass sie Samurai anheuern sollen. Gisaku erzählt den Farmern eine Begebenheit, die ihm im Gedächtnis geblieben ist. Als sie alle noch Kinder waren, wurde deren Dorf bereits schon mal von Banditen geplündert und niedergebrannt. Auf der Flucht, so sagt Gisaku, sah er etwas Bemerkenswertes. Eines der anderen Dörfer blieb komplett unversehrt, denn sie hatten Samurai zum Schutze angeheuert. Von dem Plan überzeugt, machen sich die Bauern auf die Suche um die besagten Samurai anzuheuern, denn der Kampf steht unausweichlich bevor.Der Cast um u.a. Toshiro Mifune, Takashi Shimura, Chiaki Minoru und Kato Daisuke ist hervorragend und spielt klasse und die Harmonie untereinander ist toll. Die gut erste Stunde befasst sich gänzlich mit der Rekrutierung der Samurai, was sich ohne die nötigen finanziellen Mittel als durchaus schwieriges Unterfangen herausstellt. Samurai wollen für ihre Dienste natürlich bezahlt werden doch mit dem aufrechten Ronin Kambei an ihrer Seite kommt die Sache ins Rollen. Dieser fungiert hier als Oberhaupt und wird von Takashi Shimura gespielt, der ein starke und sehr charismatische Performance hinlegt.

Toshiro Mifune als Kikuchiyo allerdings nimmt in jeder Sekunde, die er zu sehen ist, den ganzen Film für sich ein und hat einfach eine gewaltige Präsenz. Er ist früh kurz zu sehen und stößt erst nach einer guten Stunde, als letzter der sieben Samurai zur Gruppe. Charismatisch wie eh und jeh, gibt er so ein wenig den verrückten der Gruppe, der mit viel Herz bei der Sache ist und wenn es drauf ankommt, enorme Fähigkeiten beweist. Er sticht er aus der Truppe heraus und anfangs weiß man gar nicht so recht, was es mit ihm aufsich hat. Hier und da etwas verrückt, folgt er den bis dahin 6 Samurai einfach und jene wissen ihn zunächst auch nicht so recht einzuordnen. Spätestens aber, als er derjenige ist, der es mit einer kleinen List schafft, die verängstigten Dorfbewohner bei der Ankunft in selbigem aus ihren Häusern zu locken, haben die Samurai erkannt, dass sie ihren 7. und damit letzten Mitstreiter gefunden haben. Ein kleiner Twist offenbahrt in einer bewegenden Szene zu späterer Zeit dann Kikuchiyo's Hintergrund und wahre Motivation den Farmern zu helfen.

Mit seinen fast dreineinhalb Stunden Laufzeit, ist Seven Samurai sicherlich der längste Film, den ich bisher gesehen habe. Kurosawa aber schafft es durch sein unvergleichlich hohes erzählerisches, wie auch zweifelsohne handwerkliches Können, nie auch nur einen Ansatz von Langeweile aufkommen zu lassen. Natürlich gibt es bei der Lauflänge gerade im Mittelteil auch ruhigere Passagen, so z. Bsp. nachdem die Sieben Samurai zusammen kommen, jedoch wirkt es nie in die Länge gezogen. Jeder Part erfüllt einen für die Story sinnvollen, erzählerischen Zweck. Sei es nun die Hauptstory betreffend oder beispielsweise um die einzelnen Charaktere genauer zu beleuchten und dadurch eine größere Bindung zum Zuschauer herzustellen.

Es wird dezenter aber stets gut getimter Humor eingebracht und es macht Spaß, den tollen Darstellern bei ihrer Arbeit zuzusehen. Action gibt es anfangs so gut wie nicht aber die 2 kurzen Momente, wie die Rettung des Kindes und der Kampf zweiter Samurai sind schon fast episch gefilmt. Die Kills, bzw. die umfallenden Opfer in Slow-Mo zu zeigen entfaltet eine ganz eigene, starke Wirkung.

Die letzte Stunde zeigt dann den Angriff der Banditen auf das Dorf. Vorkehrungen wurden getroffen und in immer wieder kleinen Wellen greifen die Banditen an. Gemeinsam mit den Farmern jedoch schaffen es die Samurai, die Angreifer Stück für Stück zu dezimieren.

Toshiro Mifune ist es, der in diesem letzten Drittel erst recht aufblüht und zum Showstealer wird mit seiner emotionalen Performance. Besonders stark wird dies durch die Szene deutlich, in der eine sterbende Frau ihm ihren kleinen Sohn in die Arme legt. Er weint, weil er sich selbst in diesem kleinen Jungen sieht, dem hier gerade dasselbe widerfahren ist, was er selbst als Kind durchleben musste.

Aber auch sonst hat er reihenweise klasse Momente, wie beispielsweise die Szene als er einem feindlichen Schützen mit einer List dessen Gewehr abnimmt. Die Kämpfe und Angriffe der Banditen sind toll gefilmt und opulent. Immer wieder gibt es kleine Verschnaufpausen, da sich die Belagerung über ein paar Tage hinzieht.

Als immer mehr Banditen ihr Leben gelassen haben, müsste man meinen dass sie logischerweise lieber von diesem Dorf ablassen und weiterziehen sollten aber irgendwann geht es anscheinend für sie nur noch um Rache und den Kampf an sich, anders wäre ihre Motivation wohl nicht zu erklären. Der Zuschauer freut sich jedenfalls über toll gefilmte Bilder.

Die Endszene ist sehr treffend und regt zum Nachdenken an, da sie aufzeigt, wer die wahren Verlierer des ganzen sind.

9 / 10

Throne of Blood ( 1957 )

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Die beiden befreundeten Generäle Washizu und Miki sind auf dem Weg zu ihrem Fürsten um vom Sieg über den Feind zu berichten. Auf dem Weg zum Schloss jedoch verirren sich die beiden auf ihren Pferden im dichten Wald, kommen immer wieder an derselben Stelle vorbei. Dann plötzlich erscheint ihnen ein Waldgeist, der den beiden Samurai eine Prophezeiung macht und die nahe Zukunft vorhersagt. Glauben können sie es nicht so recht, doch als die erste der Aussagen wahr wird, scheint das Schicksal unausweichlich. Bald steht nicht nur die Freundschaft sondern auch das eigene Leben auf dem Spiel.

William Shakespeare's Macbeth wurde unzählige Male verfilmt. Im Jahr 1957 brachte Japans Regiemeister Akira Kurosawa mit Throne of Blood ( Das Schloss im Spinnwebwald ) seine Version des Stoffes in die Kinos und verlegte die Geschichte ins feudale Japan.

Schnell weiß einen die Story zu fesseln. Was wie ein anfangs scheinbar normaler Samurai-Kriegsfilm beginnt ( man sieht den Fürsten mit seinem Beraterstab in der Festung sitzen und im Minutentakt kommen Kundschafter um ihm über den aktuellen Stand der Gefechte zu berichten ), entwickelt sich schnell in eine ganz andere Richtung. Fantasy, Drama, Mystery, Tragödie vermischen sich gekonnt zu einem sehr gelungenen Ganzen, eingebettet in ein Chambarasetting.

Man kann eigentlich nicht oft genug erwähnen, wie weit Kurosawa seiner Zeit voraus war, in der Art wie er seine Filme inszeniert hat und welche Techniken er zum Einsatz brachte. Auch in diesem Werk begeistert er mit hervorragender Optik, seiner Art die Umgebung und Location einzufangen und einfach nach verdammt viel aussehen zu lassen, obwohl sich der Film in relativ wenig verschiedenen Locations abspielt. Die Bilder üben schon eine eigene Faszination aus und werden durch schöne Kamerafahrten noch bereichert. Es herrscht eine unheimlich dichte Atmosphäre, die einen schnell in ihren Bann zieht. Die Art wie hier viel mit dem Nebel gearbeitet wird beispielsweise, ist klasse anzusehen und schafft in Zusammenspiel mit dem minimalistischen aber sehr Wirkungsvollen Score eine oft mysteriöse und bedrückende Stimmung.

Toshiro Mifune in der Hauptrolle, spielt quasi den "Macbeth-Charakter" Washizu und bringt dessen Entwicklung sehr gut rüber. Zunächst als aufrechter Samurai, wandelt sich sein Charakter immer mehr über zunächst Zweifel und Bedenken gen Übermut und zu guter Letzt Wahnsinn.

Das Finale auf der Empore, als die eigenen Männer Washizu angreifen und mit Pfeilen beschießen ist großes Kino und beeindruckend gefilmt aber nicht nur die Kamera sondern die Inszenierung der ganzen Szene bleiben im Gedächtnis, denn man erkennt in vielen Szenen die gut kaschierte Tricktechnik nicht, so dass es aussieht, als würden die Pfeile einfach in echt auf ihn abgefeuert.

Großes Kino, dessen Bilder eine enorme Wucht entfalten.

9,5 / 10

The Hidden Fortress ( 1958 )

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Akira Kurosawa's The Hidden Fortress handelt von den zwei armen Bauern Matashichi und Tahei, die, so absurd es klingen mag, eigentlich im Krieg ihr Glück suchten und sich der Akizuki-Armee anschlossen um gegen die feindlichen Yamana zu kämpfen. Sie dachten, sie könnten reich werden, wofür sie im Vorfeld ihr komplettes Hab und Gut verkauften und sich mit Waffen ausstatteten. Leider verloren die Akizuki den Krieg und genau hier setzt The Hidden Fortress an als die beiden Hauptfiguren gezeichnet, erschöpft und mit zerlumpten Klamotten durch die Steppe trotten. Das Gebiet wird nun weiträumig von den Yamana beherrscht und ist zu großen Teilen abgeriegelt.

Irgendwann finden sich die beiden Pechvögel in einem Flussbett wieder und stoßen zufällig auf in Holzstöcken verstecktes Gold. Prompt suchen sie weiter und wissen noch nicht, dass es sich um das versteckte Gold von Prinzessin Yuki Akizuki des besiegten Reiches handelt. Ein Fremder namens Rokurota Makabe ( Toshiro Mifune ) taucht aufund schließt sich ihnen bald an, besser gesagt, macht er sich selbst zu deren Anführer. Wie sich bald herausstellt, ist er ehemaliger General der Akizuki und Wächter der Prinzessin.

Diese ist derweil in einem Versteck, da Lord Yamana seine Truppen ausgesandt hat, um sie zu fangen. Etwas später stösst sie zu der kleinen Gruppe hinzu bzw. kommt durch eine kleine Wendung dazu und nun gilt es unentdeckt von den feindlichen Yamana-Truppen in neutrales Gebiet zu gelangen, was mit überall patrouillierenden Truppen der Yamana und mit den beiden recht tollpatschigen Gesellen kein einfaches Unterfangen ist.

George Lucas erwähnte in Interviews Akira Kurosawa und besonders "The Hidden Fortress" als eine der großen Inspirationen für sein eigenes, heute ikonisches Werk "Star Wars". Die Parallelen und Vorlagen sind unverkennbar. Wie in Hidden Fortress, erzählt auch Star Wars seine Geschichte aus der Sicht der beiden "untersten" Charaktere R2D2 und C-3PO ( die die Pendants zu Matashichi und Tahei sind ). Des weiteren ist die Rettung der Prinzessin Akizuki im Fokus der Handlung, ebenso wie es später bei einer gewissen Leia Organa übernommen wurde.

Chiaki Minoru und Kamatari Fujiwara in den beiden Hauptrollen sind zwei herrlich kauzige Gesellen und sorgen für den sehr gelungenen, subtilen Humoranteil des Films. Toshiro Mifune ist als bierernster und wortkarger Wachmann der Prinzessin ein guter Gegenpol zu den beiden aber auch er sorgt mit seiner kühlen und trockenen Art dennoch für ein paar humorvolle Momente.

Eines seiner grossen Highlights ist die Verfolgungsjagd zu Pferde als er mehrere feindliche Soldaten niederstreckt und dann direkt in einem feindlichen Lager landet. Der dortige Befehlshaber und er kennen sich, hegen großen Respekt für das Können des jeweils anderen. Dies wird verdeutlicht als der feindliche General zu Rokurota sagt, er hätte ihn gerne auf dem Schlachtfeld getroffen. Dennoch willigen beide zu einem Duell ein, Rokurota wird die Wahl der Waffe überlassen, welche auf die Lanze fällt. Was folgt ist ein wirklich tolles Duell der beiden. Keinesfalls eine schnittige und schnelle Kampfszene, wie sie erst ein knappes Jahrzehnt später langsam entstanden und den Eastern prägten. Es ist ein Herantasten und die Intensität wie auch Geschwindigkeit nehmen langsam zu. Dabei ist der Jampf sehr realistisch gehalten, bietet auch einige schön anzusehende Techniken. In Punkto Choreographie muss man sagen, wie bereits erwähnt, ist dies kein Fight, wie in späteren Eastern aber man sieht wiedermal sehr deutlich, dass Kurosawa in einfach so vielen Aspekten seiner Zeit voraus war. Grosses Kino, was hier abgeliefert wird! Der respektvolle Umgang der beiden Feinde miteinander gibt auch der eigentlich Bösen Partei des Films Profil und unterteilt nicht bloß in schwarz und weiß, was gerade auch beim Ende des Kampfes mit Rokurotas Sieg sehr deutlich wird. Er tötet seinen Feind nicht und verweist auf ein zweites Wiedersehen. Der besiegte im Gegenzug nimmt seine Niederlage hin und lässt Rokurota davon reiten. Dies soll allerdings nicht ihr letztes Treffen gewesen sein, denn ihre Wege kreuzen sich später erneut und spätestens hier entsteht eine Freundschaft der beiden sich im Wesen ähnlichen Kämpfer, die zunächst auf gegenseitigem Respekt begründet war.

Optisch präsentiert Hidden Fortress Kurosawa's gewohnte Bildgewalt, bietet schöne Landschaftsaufnahmen und viele ruhige Bilder, die ihre Wirkung sehr schön entfalten können. Der Score ist minimalistisch und sehr stimmig.

Zum Ende hin machen auch die beiden eigentlichen Hauptfiguren Tahei und Matashichi, die sich ständig stritten, wer denn nun ein Anrecht auf das Gold hätte, wer mehr als der andere bekommt usw. letztlich eine Wandlung zum positiven durch.

Die ständige Gier weicht hier der Einigkeit ob der Belohnung die sie von der Prinzessin für deren Mithilfe an ihrer Rettung erhalten. Hier hätte man den Film beenden können, doch Kurosawa baut noch einen netten Bonus ein, der die beiden auf humorvolle Weise doch wieder die alten Charakterzüge der beiden zum Vorschein bringt, was auch prompt bestraft wird.

Die Geschichte ist nicht immer spannend und hat die ein oder andere langatmige Passage, wo einem etwas das Tempo fehlt, dennoch tritt man hier nie auf der Stelle.

The Hidden Fortress ist ein sympathischer Film, technisch auf dem gewohnt hervorragenden Niveau Akira Kurosawa's umgesetzt.

7,5 / 10

 

Gruß

"John Woo"

 

"John Woo's" Reviews - Beat 'em Up - Live Action Verfilmungen Vol. 4

 

 

 

Dead or Alive ( Corey Yuen / 2006 )

filmstarts.de

 

Dead or Alive aus dem Jahr 2006, basiert auf der gleichnamigen Beat 'em Up Game-Reihe und wurde von Hong Kong Regisseur Corey Yuen inszeniert.

Es sind wenige richtige Martial Arts Darsteller dabei und genau diese sind in ihren kurzen Kampfszenen auch die Highlights des Films. Die beste Szene dürfte Kane Kosugi's Infiltration des Hauptquartiers sein, wo er zahlreiche Wachleute aus dem Weg räumt.

Collin Chou hat eine kleine Gastrolle und absolviert einen Kampf gegen Eric Robert, der hier den Bösewicht mimen darf. Der Kampf findet zu einem Großteil in einer leichten Verzerr-Slow-Mo Optik statt und es ist klar warum. Ein Ausnahme Martial Arts Darsteller wie Chou tritt gegen Eric Roberts an, der den Fight laut Skript gewinnen muss. Überhaupt sieht man in jeglicher Szene, in denen Eric Roberts mal etwas mehr als zwei, drei Schläge oder Blocks machen muss, sehr deutlich, dass er gedoubelt wird.

Robin Shou, der schon in gefühlt jeder Beat 'em Up Verfilmung auftritt ( Mortal Kombat und Legend of Chun Li ) darf sich hier in einem Cameo verprügeln lassen und kommt als Running Gag sogar noch ein zweites Mal vor, als der Showdown gerade vorbei ist.

Die Optik des Films ist hochwertig, Location und Kostüme sehen gut aus, einzig einige der CGI und Green Screens sind recht bescheiden.

Was Schauwerte angeht und nur das hat Dead or Alive wenn überhaupt zu bieten, bekommt der männliche Zuschauer zumindest jede Menge heiße Frauen zu sehen. Zum Glück hat man nicht zu sehr versucht, eine wirkliche Story um etwas herum zu bauen wo nichts ist sondern rekrutiert anfangs einfach nur die verschiedenen Kämpfer und los geht's.

Wenn jetzt auch noch die Action, sprich die Fights noch richtig gerockt hätten und das sollte man eigentlich bei einem Top-Fightchoreographen und -Regisseur aus Hong Kong, wie eben den hier verantwortlichen Corey Yuen erwarten können, stünde einem guten No Brain-Actioner eigentlich nichts mehr im Wege.

Die Fights sind so weit jedenfalls solide aber öfter auch nicht gut geschnitten aber das passiert eben, wenn man Leute castet, die keine Martial Arts beherrschen sondern nur etwas für die Kamera nachahmen sollen. So ist die Kamera oft sehr nah dran und man sieht in vielen Einstellungen nur die Oberkörper der Kämpfer. Anders sieht es da bei den Martial Arts Darstellern aus, die ihr Handwerk verstehen, nur leider etwas kurz kommen.

Ich muss aber zugeben, dass Corey Yuen hier alles aus seinen Darstellern herauszuholen weiß und somit durchaus unterhaltsame Action zustande kommt.

Mit einem hohen Tempo konzentriert sich der Film aufs Wesentliche und bietet Fights im Minutentakt ohne Leerlauf. Langweilig wird es zu keiner Zeit.

In Kombination mit einer kurzen Laufzeit von nur 82 Minuten sorgt dies insgesamt für einen kurzweiligen Filmsnack für zwischendurch. Ansprüche, einen richtig guten Martial Arts Film zu sehen, sollte man über Bord werfen.

Dead or Alive ist wahrlich kein Highlight, ordnet sich aber unter den sonstigen Beat em Up Verfilmungen als durchaus ordentlicher Beitrag ein.

6 / 10

 

 

The King of Fighters ( Gordon Chan / 2009 )

http://to-hollywood-and-beyond.wikia.com/wiki/File:The_King_of_Fighters.jpg

 

The King of Fighters ist eine Beat 'em Up - Reihe, wie man es von bekannten Vertretern wie Street Fighter, Mortal Kombat und Tekken her kennt. Wurden die genannten bereits mehrfach verfilmt, machte man sich 2010 auch daran dieser Reihe eine Leinwandadaption zu spendieren.

Wie in den meisten anderen Beat 'em Up-Verfilmungen geht es auch hier recht trashig zu, also man muss definitiv einen gewissen Trahsfaktor ab können. Tekken mit Jon Foo war ein solides Werk, welches jedoch hinter seinen Möglichkeiten blieb. Am besten im Bereich Beat 'em Up Real Live Adaption sind mit großem Abstand die Serien Street Fighter: Assassin's Fist und Mortal Kombat Legacy, die beweisen, dass man derartigen Stoff auch in sehr guter Qualität umsetzen kann.

The King of Fighters jedoch ist ein richtiges Negativbeispiel. Ich habe die Reihe nie gespielt, von daher kann ich nichts zum Ursprungsstoff sagen und betrachte den Film völlig unvoreingenommen und neutral.

Mit Hong Kong Regisseur Gordon Chan, der u.a. mit Thunderbolt, Fist of Legend und den Fight Back to School Filmen einige klasse Actionfilme gedreht hat und zuletzt für die The Four Trilogie vernatwortlich zeichnete, hat man einen sehr erfahrenen Regisseur aus Asien verpflichtet, der hier sein US Debüt ( Leider kein Gutes ) gibt. Die hübsche Maggie Q spielt hier die Hauptrolle und wird unterstützt von weiteren HK Darstellerinnen wie Francoise Yip und Bernice Liu und weiteren Namen, wie Will Yun Lee, Ray Park, David Leitch und Sean Faris. Wie man sieht sind zumindest einige sehr erfahrene Martial Arts Leute beteiligt. David Leitch von 87Eleven Action Design, der mit seinem Partner Chad Stahelski spätestens durch die John Wick Filme bekannt sein sollte, war der Kampfchoreograph und ist auch in einer Nebenrolle zu sehen, in der er ein wenig kämpfen darf. Kämpfe gibt es ansonsten recht viele und in Ansätzen sind diese ganz solide, was natürlich daran liegt, dass Leute am Werk sind, die etwas von Martial Arts verstehen. Problem ist aber die Kameraarbeit. Meistens sind die Zooms zu nah und es gibt wie so oft, zu viele Schnitte, die einfach die Dynamik killen. Schade drum. Hinzukommen richtig miese CGI, die die Action auch alles andere als aufwerten.

Schauspielerisch ist das ganze ausreichend aber Ray Park wirkt als Bösewicht teils schon unfreiwillig komisch. Was für mich auch völlig lächerlich war, ist die Tatsache, dass man Sean Faris als Halbasiaten besetzt hat und er noch nicht mal ansatzweise asiatisch aussieht. In einer Rückblende sieht man obendrein noch sein jüngeres Ich, der natürlich von einem reinrassigen Asiaten gespielt wird, was seine Besetzung noch unglaubwürdiger macht. Kam mir auch irgendwie vor, als hätte man Faris die Rolle nur wegen The Fighters gegeben. Alles in allem ist The King of Fighters nicht zu empfehlen. Schlechtes US-Debüt für Gordon Chan und gut, dass er im Anschluss direkt wieder nach Hong Kong gegangen ist.

3 / 10

 

 

Gruß

"John Woo"

 

"John Woo's" Reviews - Nikita ( The CW )

 

 

 

Season 1

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Luc Besson's Nikita aus dem Jahr 1990 machte den französischen Regisseur berühmt und sorgte in den folgenden Jahren für zahlreiche Remakes. Direkt 1 Jahr später kam der Hong Kong Actioner Black Cat raus, in dem die junge Jade Leung ihr Filmdebüt gab und gleich 1 Jahr später im Sequel Codename Cobra ihre Rolle fortsetzte. Aber nicht nur Hong Kong nutzte die Vorlage, auch die USA brachten mit Point of No Return ihre eigene Version der Geschichte mit Bridget Fonda in der Hauptrolle. Eine Fernsehserie gab es ebenfalls und diese brachte es auf insgesamt 5 Staffeln.
Der US-Sender The CW brachte seine eigene Version der Nikita in Serienform heraus und diese ist keinesfalls ein Remake der ersten Serie, sondern eine Fortsetzung von Luc Besson's Film. In den USA war sie zwar nicht der Hit aber dafür international umso erfolgreicher, wodurch man es auf insgesamt 4 Staffeln brachte.

In die Rolle der Titelfigur schlüpft hier niemand geringeres als Hong Kong Schönheit Maggie Q. Die Story ist quasi die Fortsetzung des Besson-Films ohne aber direkten Bezug zu diesem zu haben. In der Pilotfolge wird alles was man aus dem Film weiß noch mal kurz hintergründig angerissen in kurzen Rückblenden, um Nikita und die Division vorzustellen. Diese sind hier sogar 1 zu 1 wie im Film nur in Kurzfassung, so dass man der Story folgen kann ohne sich den Film vorher anzusehen. Auch später in weiteren Folgen werden öfters kurze Rückblenden eingebaut um die Charaktere zu beleuchten.
Maggie Q ist wie gewohnt heiß anzuschauen und spielt die Rolle wirklich top und um Längen besser als Anne Parillaud.
Insgesamt gefällt mir auch die ganze Machart der Serie weitaus besser als der Film. Die Folgen sind stets spannend und kurzweilig inszeniert, so dass keine Längen aufkommen.
Die Action ist zwar nicht sonderlich brutal aber hat einen solide Härtegrad und besteht aus einem guten Mix zwischen Fights und Shootouts. Davon gibt es recht viel, so dass man hier immer wieder schöne Highlights serviert bekommt. Die Fights sind ordentlich choreographiert und hier kann Maggie ihre Erfahrung aus vielen Hong Kong Actionfilmen nutzen.
Die Folgen sind anfangs noch eher Mission of the Week mit einer hintergründig verlaufenden Main-Story, welche aber immer weiter in den Hauptfokus rückt, so dass die Folgen ab ca. der halben Staffel komplett durchgehend erzählt werden. Der Spannungslevel steigert sich stetig und die klasse Wendungen, sowie Cliffhanger der einzelnen Folgen zwingen einen zum weitergucken.

Die Serie hat auch einige Cameos und Gastrollen zu bieten, wie u.a. Stan Lee in Folge 5, Russel Wong, einige Top Martial Artists, wie Brian Ho, Darren Shahlavi ( der allerdings keine Fightaction zeigt), Ray Park ( als einer der Guardians der Division und er zeigt in 2 soliden Fights gegen Devon Sawa etwas von seinen Skills)

In den letzten Folgen überschlagen sich die Ereignisse und es spitzt sich enorm zu um dann in einem tollen Finale mit starkem Cliffhanger zu münden.

8 / 10

 

 

Season 2

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Die 2. Staffel setzt dort an wo die erste endete. Amanda hat das Kommando über Division übernommen und arbeitet mit deren Geldgeber Oversight zusammen. Alex verfolgt nun ihre eigenen Ziele zu deren Zwecken sie die Black Box braucht, welche sich in Nikitas Besitz befindet und geht dabei eine Art Allianz mit Amanda / Division ein. Somit ist Nikita Alex zwangsläufig im weg. Nikita wiederum geht nun gemeinsam mit Michael gegen Division vor und hat somit auch die mächtigen Bosse von Oversight gegen sich. Das Verhältnis zu Alex erweist sich als sehr kompliziert und auch Percy, der nun eigentlich weggesperrt ist, gewinnt stetig seine Macht zurück und wirkt als hätte er trotz allem immer noch die Oberhand, da er scheinbar zig Schritte vorausgeplant hat und dies zeigt sich dann auch ab Mitte der Staffel in einer tollen aber vorauszuahnenden Wendung.
Die Story wird in dieser 2. Staffel klasse weitererzählt und gewinnt auch noch an Spannung. Zwar enthalten die ersten paar Folgen wieder überwiegend Mission of the Week mit hintergründig verlaufender Main-Story ( wie es auch in der ersten Staffel der Fall war ) aber dies verlagert sich zunehmend und wird wieder fokussiert durchgehend erzählt. Schon früh in der Staffel gibt es wieder heftige Wendungen und natürlich reichlich Action auf gewohnt hohem Niveau. Ebenso gibt es Überraschungen, mit denen man absolut nicht rechnet. Die Story wird hier sehr gut weiterentwickelt und durchweg interessant, sowie spannend gehalten.

Das Niveau der Action ist wie gewohnt sehr gut und so gibt es auch hier wieder reichlich Fights und Schießereien, wie man dies schon aus der ersten Staffel kennt. Ab Mitte der Staffel steigt das Spannungslevel enorm an und bietet einige heftige Wendungen. Die Charakterentwicklung ist klasse und Bösewicht Percy kommt hier erst richtig zur Geltung. Das Drumherum ist klasse aufgezogen.

Diese zweite Staffel hat sich nach der sehr guten Ersten nochmal steigern können. Es hat sich mittlerweile eine sympathische und gut harmonierende Crew um Nikita gebildet. Das Finale ist sehr actionreich und brachial mit heftigem Cliffhanger.

8,5 / 10

 

Season 3

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Die Story der 3. Season setzt da an, wo Season 2 endete. Nachdem Nikita und ihr Team nun Division übernommen haben, gilt es aufzuräumen und alle Hinterlassenschaften von Percy zu beseitigen. 30 abtrünnige Agenten treiben weltweit ihr Unwesen und müssen neutralisiert werden. So muss die Crew zu den verschiedenen Orten auf der Welt reisen um die Agenten auszuschalten, wobei sie es mit reichlich Problemen zu tun bekommen. Ryan als neuer Anführer von Division tut sich etwas schwer in diesem Posten, denn er muss die Interessen seines Teams um Nikita, Michael, Alex und Co. und die seiner Vorgesetzten unter einen Hut bringen. Nikita ist sich zeitweise nun nicht mehr sicher, ob es die richtige Entscheidung war, Division neu zu formieren und nicht doch komplett zu zerstören. Im weiteren Verlauf folgen einige Wendungen die diese Zweifel bestärken.

Es gibt anfangs wie gewohnt quasi einen Fall pro Folge, wobei spätestens zur Mitte der Staffel immer mehr die Mainstory übernimmt, wie schon in den beiden vorherigen Staffeln und so rückt die Jagd nach den abtrünnigen Division-Agenten in den Hintergrund. Ein guter Twist sorgt für einen ordentlichen Spannungsanstieg und diesbezüglich hat das letzte Drittel der Staffel noch ordentlich etwas im Ärmel, denn hier wird es immer heftiger. Division droht zu zerfallen und es gibt Intrigen in den eigenen Reihen. Die Ereignisse überschlagen sich förmlich und das unabwendbare Schicksal der Organisation tritt ein. Der Dramaanteil wird schön vertieft und natürlich nimmt der Kampf gegen Amanda auch immer größere Dimensionen an, welche Nikita und ihre Freunde auf einige harte Proben stellen. Es gibt schöne Wendungen und gewohnt gute Action.

So ein bisschen fand ich es anfangs noch recht schade, dass Percy als charismatischer, wie gefährlicher Antagonist fehlte aber man hat den Fokus diesbezüglich gekonnt verlagert und Amanda ist natürlich mit ihrer Boshaftigkeit alles andere als ein Kind von Traurigkeit. Sie gerät zum Ende der Staffel ein klein wenig aus dem Fokus, nur um dann mit Wucht zurück zu kommen. Das Ende bietet einen heftigen Twist der bereits früh in der Staffel unbemerkt vorbereitet wurde. Auch das Ende bietet einen guten Cliffhanger.

Als Gastars sind in dieser Staffel u.a. Byron Mann, Terry Chen und Brian Ho in Nebenrollen zu sehen. Herausragend von den Nebendarstellern war wirklich die Folge mit Pedro Pascal als Liam, den ich gerne noch öfter innerhalb der Staffel gesehen hätte.

Alles in allem wieder eine klasse Staffel.

8,5 / 10

 

Season 4

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Season 4 ist mit nur 6 Folgen eigentlich nicht wirklich als eigene Staffel zu bezeichnen sondern viel mehr ein Add-On zur 3. Staffel, um die Serie nach dem großen Cliffhanger am Ende der 3. Staffel noch zu einem vernünftigen Ende zu bringen.

Amanda gilt als besiegt doch sie hat ihr Netz aus Intrigen und Raffinessen weitaus größer gesponnen als vermutet. Zudem gilt es natürlich Nikita's Namen rein zu waschen, da die gesamte Welt sie für die Mörderin der US Präsidentin hält. Kein leichtes Unterfangen und so muss die Crew um Nikita, Michael, Birkhoff etc. noch mal alles geben.

Es gibt entsprechend der wenigen Folgen auch ein hohes Tempo mit gewohnt guter, handgemachter Action, ordentlichen Fights und Shootouts. Manchmal wirkt es allerdings auch etwas überhastet, was wohl nicht ausbleibt, wenn man nur 6 Folgen hat, um alles zu einem vernünftigen Ende zu bringen. Wenigstens aber kann man sagen, die Story wurde würdig beendet und nicht einfach nach der 3. Season offen- bzw. so stehen gelassen.

Schön sind die Charakterentwicklungen und neuen ( alten ) Konstellationen jener. Man hat mit einigen Wendungen und dem Finale dieser letzten Staffel nochmal schön Nostalgie hineingebracht.

Der "Club Besson" ist übrigens noch ein nettes Easter Egg bzw. Tribute an Luc Besson, der bekanntlich der Macher des Originalfilms und somit Vorlage für diese Serie ist.

Sehr gelungener Abschluss einer tollen Serie.

8 / 10

 

 

Gruß

"John Woo"

 

 

"John Woo's" Reviews - #31

 

Im heutigen Blog widme ich mich der aus Sonny Chiba's Street Fighter Reihe

( siehe auch mein Blog dazu: Sonny Chiba's Street Fighter Reihe ) entstandenen Spin Off-Reihe mit Etsuko Shihomi.

 

Sister Street Fighter ( Kazuhiko Yamaguchi / 1974 )

http://cinematicadeliria.blogspot.de/2012/06/sister-street-fighter-1974.html

 

Die Halb-Chinesin / Halb-Japanerin Li Koryu ist Karatechampion in Hong Kong und wird von der Polizei gebeten bei der Suche nach ihrem Bruder zu helfen. Der ist nämlich Undercovercop und im Einsatz gegen einen Drogenring verschollen. Man vermutet, er sei bereits tot und schickt nun Koryu nach Yokohama, um herauszufinden, was mit ihm geschehen ist.

Toei hatte nach dem Erfolg von Sonny Chiba' s Street Fighter Filmen, die Idee für ein Spin Off mit einer weiblichen Hauptfigur. Ganz oben auf der Wunschliste potenzieller Darstellerinnen stand Hong Kong Action Queen Angela Mao. Sonny Chiba jedoch empfahl seine Schülerin Etsuko Shihomi für die Hauptrolle. Die damals erst 18 Jahre junge Daarstellerin hatte bereits etwas Erfahrung an Chiba's Seite in besagter Reihe sammeln können und so ließ sich Toei überzeugen und besetzte den hübschen Jungstar, was sich auch als eine sehr gute Entscheidung erwies, denn noch im gleichen Jahr ( 1974 ) wie alle 3 Street Fighter Filme, erschien auch schon der erste Sister Street Fighter unter Kazuhiko Yamaguchi's Regie

Um seinen Schützling zu unterstützen, war auch Sonny Chiba in einer größeren Gastrolle mit von der Partie. Shihomi macht eine gute Figur. Nicht nur ist sie bildhübsch anzusehen, sondern setzt auch in den zahlreichen Kampfszenen ihre in Sonny Chiba's Japan Action Club erlernten Karate- und Stuntskills sehr gut ein.

In Chiba's wenigen Kampfszenen merkt man dennoch einen um Welten großen Unterschied zu Shihomi was allein Power, Speed und technische Ausführung der Choreo angeht und seine Fights sind dementsprechend auch die Highlights des Films, auch wenn er selten auftaucht.

Übrigens spielt Chiba eine Figur namens Hibiki und nicht seinen aus den Street Fighter Filmen bekannten Takuma Tsurugi.

Neben Chiba sind im übrigen auch ein paar weitere, aus dessen Street Fighter Filmen bekannte Darsteller zu sehen.

Die Story ist kurzweilig, gerade auch wegen der vielen Kampfszenen. Was die Brutalität angeht, lässt auch der weibliche Street Fighter nicht lumpen und bietet so Sachen wie verdrehte Köpfe, Sais in Köpfen oder auch herausgerissene Gedärme, um die Kämpfe etwas aufzupeppen.

Sister Street Fighter war ein sehr guter Einstand für die blutjunge Shihomi, die sich damit endgültig als weitere Powerfrau im asiatischen Actiongenre etablierte.

8 / 10

 

Sister Street Fighter: Hanging by a Thread

( Kazuhiko Yamaguchi / 1974 )

https://alchetron.com/Sister-Street-Fighter:-Hanging-by-a-Thread

 

Im gleichen Jahr noch erschien das erste Sequel der Reihe, Sister Street Fighter: Hanging by a Thread, wieder mit Kazuhiko Yamaguchi als Regisseur.

Etsuko Shihomi kehrt hier in der Rolle der hübschen Kämpferin Koryu Li zurück und will ihre Freundin Birei ausfindig machen, die Informationen nach, in Japan einem Frauenhändlerring zum Opfer gefallen ist. Dafür begibt sie sich von Hong Kong nach Tokyo, wo sie bei ihrer Schwester unterkommt, die bei einem Juwelier arbeitet.

Sonny Chiba ist dieses Mal leider nicht mit von der Partie, dafür aber ist niemand geringeres als Yasuaki Kurata an Bord.

Teil 2 bietet viele, rasante Kämpfe. Schon am Anfang darf Etsuko in einer Hong Konger Gasse ein paar Gangster aufmischen die einen Mann angreifen. Für ihn kommt jede Hilfe zu spät, doch er übergibt ihr einen in seinem unechten Auge versteckten Microfilm, der widerum die Infos über besagten Frauenhändlerring enthält.

Etwas später stellt sich heraus, dass der Chef des besagten Juweliers, in dem Koryu's Schwester arbeitet, mit den Frauenhändlern gemeinsame Sache macht und die Körper der Damen, genauer gesagt deren Pobacken als Versteck zum Schmuggel von Diamanten herhalten und auch Koryu's Schwester ist unfreiwillig involviert.

Neben ein wenig nackter Haut, sind es aber natürlich die Fights, die den Unterhaltungsfaktor dieses Streifens nach oben schnellen lassen. Ein sehr schönes Gimmick dabei ist, dass die verschiedenen Badguys mit Namen und jeweiligem Martial Arts Stil vorgestellt werden, wie es schon beim Vorgänger gemacht wurde.

Die Action gestaltet sich abwechslungsreich und wieder recht blutig mit einigen harten Kills. Es gibt einen Fight im Güterbahnhof, der sich dann auf das Dach eines fahrenden Zuges verlagert, wo es gegen einen Nunchuck-Kämpfer geht, einen Fight bei nächtlichem Regen, eine tolle Trainingssequenz von Koryu in einem Wald, also allerhand gutes Material für den Genrefan.

Yasuaki Kurata heuert zunächst bei den bösen Jungs an, jedoch dauert es, bis man ihn endlich auch in Action sieht auch wenn er bis dahin immer wieder zu sehen ist. Im weiteren Verlauf offenbart ein schöner Twist dessen wahre Identität, weshalb man in den Genuss kommt, Shihomi und Kurata gemeinsam Seite an Seite kämpfen zu sehen. Sobald Kurata endlich zur Tat schreitet, folgt das nächste Highlight, schließlich musste man sich lange gedulden, bis man ihn nun auch in Action sieht und wie gewohnt liefert der Mann einfach eine Topperformance.

Auch Ishibashi Masashi, der schon in den Street Fighter Filmen zu sehen war, ist hier auf Seiten der Bösen und kämpft zum Schluss gegen Shihomi, die im Finale ihre Nunchuk-Skills, die sie im Intro des Films schon kurz präsentiert hat, zum besten gibt.

Insgesamt ein toller, actionreicher Karateactioner mit klasse Cast. Einen Tick besser als der Erstling!

8,5 / 10

 

 

Return of the Sister Street Fighter ( Kazuhiko Yamaguchi / 1975 )

http://bloodbrothersfilmreviews.blogspot.de/2011/01/sister-street-fighter-return-of-sister.html

 

Als Regisseur des 3. Teils der Sister Street Fighter Reihe war natürlich wieder Kazuhiko Yamaguchi verantwortlich.

Auch hier spielt Etsuko Shihomi wieder die Rolle der Koryu Li und wie gewohnt beginnt der Film in Hong Kong. Koryu erfährt dass Cousine Shurei in Japan verschwunden ist und wird um Hilfe gebeten. Die Spur führt nach Yokohama.

Altbekannt und altbewährt muss unsere gute Koryu, wie schon in den ersten beiden Filmen in Japan eine vermisste Person ausfindig machen und bekommt es dabei wieder mit allerhand zwielichtigen Schergen zu tun.

Kurz nach ihrer Ankunft bekommt Koryu die schlagfertige, wie hübsche Michi an ihre Seite gestellt. Leider bleibt es bei diesem Intermezzo, denn Michi verkommt nach diesem Einstand zur kleinen Nebenrolle und ist kaum noch zu sehen. Shihomi geht also wie gewohnt alleine auf Gangsterjagd, was natürlich wieder mehr als unterhaltsam von statten geht, nur wäre es ebenso spannend gewesen, hätte man im 3. Teil nun die beiden Ladies gemeinsam los geschickt.

Mit knapp 77 Minuten legt der bis dahin kürzeste Teil der Reihe ein ordentliches Tempo an den Tag und gönnt sich nur wenige Verschnaufpausen, denn schon von Anfang an gibt es hier Fights im Minutentakt zu sehen. So lässt auch der Boss des Yakuza Clans erstmal ein kleines Kampfturnier abhalten bei dem sich seine besten Kämpfer, jeder Meister eines anderen Stils mit verschiedenen Waffen auf Leben und Tod bekämpfen. Ein absolutes Fest für Eastern-Fans!

Ein Fight Koryu's gegen einen japanischen Bruce Lee Klon der die Jeet Kune Do Bewegungen sogar recht gut nachahmt, bleibt ebenfalls im Gedächtnis, auch wenn dieser leider relativ kurz geraten und ihr Gegner schnell besiegt ist.

Yasuaki Kurata ist, wie schon im Vorgänger, auch wieder dabei, ebenso wie Ishibashi Masashi, beide allerdings in anderen Rollen als noch im Vorgänger.

Wie die Grundprämisse ist auch besonders der Storyverlauf des 3. Teils sehr ähnlich, wie im direkten Vorgänger. Ähnlich wie in Teil 2 tritt Kurata z. Bsp. auch hier wieder als Unbekannter aus dem Nichts in die Organisation ein, weil er der beste Kämpfer und der einzige der Koryu gewachsen ist. Kurata spielt also im Grunde die selbe Figur, denn wie im Vorgänger gibt es auch hier wieder einen Twist. Prinzipiell fühlt sich Teil 3 sogar stellenweise fast wie ein Remake des 2. Teils an aber der Unterhaltung tut dies gar keinen Abbruch, denn man will knallharte Fights sehen und davon bietet einem Teil 3 genug und noch mehr.

Ein sehr gelungener Abschluss der, zumindest was die Figur der Koryu Li angeht, zusammenhängenden Trilogie. Starkes Easternkino!

8,5 / 10

 

 

Sister Street Fighter: Fifth Level Fist ( Shigehiro Ozawa / 1976 )

http://www.movietorture.com/sister-street-fighter-fifth-level-fist-1976/

 

Die ersten 3 Teile der Sister Street Fighter Reihe sind eine zusammenhängende Trilogie, während der vorliegende 4. Teil ein eigenständiger Film ist und nichts mehr mit der eigentlichen Reihe zu tun hat. Lediglich Hauptdarstellerin Etsuko Shihomi ist hier wieder in der Hauptrolle zu sehen. Der Regieposten wechselte von Kazuhiko Yamaguchi, der für die ersten 3 Teile verantwortlich zeichnete, zu Shigehiro Ozawa, welcher den Film auch ganz anders aufzieht, als man es bisher gewohnt war.

Etsuko Shihomi spielt eben nicht mehr die harte Kämpferin Koryu Li, sondern Kiku Nakagawa, die ebenfalls eine sehr gute Karatekämpferin ist und wenn es nach ihrer Mutter ginge, längst mit einem wohlhabenden Mann verheiratet wäre. Kiku hat allerdings nur das Training im Sinn und in ihrem Vater einen Verbündeten.

Kiku's Freundin Michi plant, mit ihrem schwarzen Halbbruder Jim ein Restaurant zu eröffnen. Was niemand weiß: Jim arbeitet einen Drogenring und wird eines Tages getötet. Die Polizei tut sich schwer mit der Aufklärung und so nimmt Kiku die Sache selbst in die Hand und versucht, den Verantwortlichen für Jim's Tod ausfindig zu machen.

Der Regiewechsel macht sich im grundlegenden Ton des Films bemerkbar.

Der Gewaltgrad wurde deutlich zurückgefahren und somit gibt es keine harten Kills wie bei vorherigen Teilen, ebenso auch keine nackte Haut zu sehen. Skurrile Charaktere seitens der Bösewichter sucht man auch eher vergebens, viel mehr präsentiert sich hier alles sehr bodenständig, auch Shihomi's Figur ist nicht ganz so hart sondern zeigt auch etwas mehr Emotionen.

Genauso wie bei Teil 3 ist auch hier die Laufzeit mit rund 77 Minuten sehr kurz gehalten, nur leider gibt es auch einige lange Durststrecken, in denen der Plot nicht so ganz vorankommt und auch actionmäßig wenig bis nichts passiert. Dabei zeigte das Intro noch schöne Trainingsfights von Etsuko und ließ auf eine weitere gute Fortsetzung der Reihe mit toller Action hoffen. Leider sind es sehr wenige Kämpfe, die 2-3 kurzen Minifights kann man da nicht wirklich groß zählen. So kommen während der eh schon kurzen Laufzeit trotzdem halt die bereits erwähnten Längen auf zustande und es zieht sich ab und an.

Richtig Action gibt es erst in den letzten 15 Minuten und das aber auch nicht durchgehend.

Sobald Etsuko aber endlich abgeht, macht es auch richtig Laune und es gibt schön knackige und schnelle Fights zu bestaunen, von denen man gerne mehr gesehen hätte und nicht erst fast zum Schluss. Das Finale kann hier noch ein wenig raus holen aus dem ansonsten eher schwachen Film.

Knapp 6 / 10

 

 

 

Gruß

"John Woo"

"John Woo's" Reviews - #30

19. Februar 2018

 

 

"John Woo's" Reviews - #30 

 

 

The Adventurers ( Stephen Fung / 2017 )

https://www.fandango.com/theadventurers2017_204188/moviephotosposters

 

Stephen Fung's ( Tai Chi Hero, Into the Badlands ) The Adventurers ist nicht zu verwechseln mit Ringo Lam's gleichnamigem Film aus dem Jahre 1995, in dem Andy Lau ebenfalls die Hauptrolle spielte. Viel mehr orientiert sich dieser lockere Heist-Actioner an John Woo's "Once a Thief " aus dem Jahr 1991, welcher seiner Zeit ebenfalls ein Trio ( bestehend aus Chow Yun Fat, Leslie Cheung und Cherie Chung ) aus Meisterdieben ins Rennen schickte. Ein 1 zu 1-Remake ist es nicht aber die Grundprämisse ist gleich, denn hier sind ebenfalls 3 Meisterdiebe, gespielt von Andy Lau, Yo Yang und Shu Qi auf einer Mission und wollen ein wertvolles Schmuckstück stehlen.

Gejagt wird die Crew von französischen Polizisten Pierre, gespielt von Jean Reno, der die Rolle mit einer souveränen Coolness gibt. Er und Andy Lau liefern sich ein ganz nettes Katz und Maus Spiel. Zhang Jingchu bringt als Ex-Verlobte von Andy Lau's Figur etwas "Dramatik" und Würze in die Story, zumindest was ihre vermeintliche Zusammenarbeit mit Pierre bei der Jagd auf die Gruppe angeht.

Hong Kong Veteran Eric Tsang, den ich immer gerne sehe, ist in einer nicht unwichtigen Nebenrolle vertreten.

Optisch präsentiert sich das Ganze hochwertig und sorgt mit verschiedenen Locations für Abwechslung. Ebenso wie bei Once a Thief, finden auch hier der Anfang in Frankreich statt, wo auch relativ bald eine Verfolgungsjagd für Action sorgt. Weiter führt uns der Film noch nach Prag und anschließend steht Kiew zum Schluss auf dem Plan.

Die  Action des Filmes verlagert sich eher auf die zweite Filmhälfte, wo es dann noch eine gute Verfolgungsjagd ( direkt nach dem Raub ) gibt, inkl. Motocross-Bikes und Quads, ein wenig Geballer und einer Explosion.

Man muss auch sagen, die Verfolgungsjagden sind die eigentlichen Actionhighlights des Films, der dahingehend ansonsten nicht viel bietet. Das Finale mit kleinem Shootout fällt dagegen schon etwas ab. Ein Härtegrad ist nicht vorhanden und so fließt auch kein Blut in den Actionszenen. Generell fährt man hier einen ziemlich lockeren Ton, hier und da mal nen Spruch, die Stimmung ist meist eher Heiter und Spannung will nicht so recht aufkommen. Hätte man das Ganze etwas ernster angelegt, wären auch etwas mehr Dramatik und ein besserer Spannungsaufbau möglich gewesen, was den Film aufgewertet hätte. So fehlen dann doch gut 2 Actionszenen, die das ganze rasanter gemacht hätten. Immerhin gibt es 1 bis zwei ganz gut platzierte Twists.

Als lockere, seichte Heist-Actionkomödie für zwischendurch kann man sich The Adventurers ganz gut ansehen, ich habe mir allerdings etwas mehr davon versprochen.

7 / 10

 

The Villainess ( Jung Byung-gil / 2017 )

http://www.impawards.com/intl/south_korea/2017/aknyeo.html

 

Regisseur Jung Byung-gil meldet sich nach 5-jähriger Pause mit The Villainess zurück und schickt die trainierte Killerin Sook-Hee ins Rennen, die nach einem Rachefeldzug für ihren getöteten Mann, bei dem sie einen ganzen Gangsterclan im Alleingang niedermetzelt, verhaftet wird und aufgrund ihrer außerordentlichen Fähigkeiten anschließend mit neuer Identität ausgestattet, Auftragsmorde für eine Geheimorganisation ausführt. Die Alternative lautete ansonsten Knast und somit verschreibt sich Sook-Hee nach weiterem Training, der Organisation 10 Jahre ihres Lebens zu schenken und allzeit verfügbar zu sein, um Kills auszuführen.

Der Plot mag einem bekannt vorkommen, denn The Villainess orientiert sich stark an Luc Bessons' Nikita.

Zu Beginn wird der Zuschauer in eine atemberaubend wie wahnwitzige Actionszene geworfen, eben jener Moment, in dem wir der Hauptprotagonistin bei ihrem Rachefeldzug gegen eine Horde Gangster zu sehen. Auffällig ist hier der gute Einsatz der Egoperspektive, die ein "Mittendringefühl" für den Zuschauer erzeugt und ihn quasi selbst gegen die Schergen antreten lässt. Die Takes sind lang, bzw. soll es wirken wie ein einziger Take, jedoch verstecken sich ein paar wenige sehr gut kaschierte Schnitte in dieser Sequenz. Die Kills gehen sehr blutig und hart von statten und man hat nicht an Kunstblut gespart, denn selbiges fließt Literweise - und an der Stelle auch ein Danke dafür, dass man da nicht auf CGI zurückgegriffen hat.

Der Wechsel von der Egosicht auf eine Thirdpersonsicht ist schön kreativ in den Fight eingebunden.

Im weiteren Verlauf wird man diese Art der Kameraführung noch etwas öfter zu sehen bekommen. Vergleichbar ist das Ganze mit dem Actioner "Hardcore", wer sich in etwa ein Bild machen möchte, wie das ganze aussieht. Ich würde jedoch sagen, auch wenn ich Hardcore wirklich gefeiert habe, hier sieht das alles noch einen Tick besser und auch kreativer aus.

Die Motorradverfolgungsjagd, bei der Sook-Hee sich gegen mehrere Angreifer zur Wehr setzen muss und sich mit ihnen bei voller Fahrt einen Schwertkampf liefert, setzt nochmal einen drauf auf die brachiale Anfangssequenz. Der Showdown bietet die dritte und letzte große Actionsequenz, bei der Sook-Hee zunächst auf der Motorhaube eines fahrenden Autos sitzend einem Bus hinterherjagt und sich dabei mit einer in die Haube geschlagenen Axt auf dem Vehikel hält. Genauso schnell hängt die Gute Dame auch schon am Heck des Busses und bahnt sich ihren Weg ins Innere und natürlich auch durch die Innereien zahlreicher weiterer Gegner, ehe sie einem alten Bekannten gegenüber steht und da nochmal alles aus ihrem Martial Arts Repertoire herausholt.

Die von Kwon Kwi-Deok ausgearbeitete Kampfchoreographie ist klasse und sorgt in Zusammenarbeit mit der tollen Kameraarbeit für einige brachiale Highlights.

Man muss dazu sagen, dass The Villainess mit seinen 124 Minuten Laufzeit nicht nur Action bietet, sondern auch viele, vergleichsweise ruhige Passagen beinhaltet.

Kim Ok-vin macht in der Hauptrolle eine tolle Figur und meistert sowohl die Dramaszenen als auch die Action wirklich sehr gut, noch dazu bietet sie etwas fürs Auge, was dann ein weiterer positiver Nebeneffekt wäre.

Shin Ha-kyun als Mentor und Trainer Sook-Hee's kommt klasse mysteriös und doch sympathisch rüber, spielt seine Rolle schön passend undurchsichtig und sorgt für die ein oder andere Überraschung.

Generell ist der Film doch etwas anders aufgebaut als sein bekanntes Vorbild Nikita, denn auch wenn viele Ähnlichkeiten vorhanden sind, so gibt es doch einen guten Twist in der Story.

The Villainess ist ein Top-Actionthriller mit atemberaubenden Actionszenen und sehr guten Darstellern, natürlich allen voran, Kim Ok-Vin, die hier wirklich alles gibt und voll aufgeht in ihrer Rolle.

8,5 / 10

 

 

The Warriors Gate ( Matthias Hoene / 2016 )

http://filmpulse.net/enter-warriors-gate-gets-trailer/

 

Regisseur Matthias Hoene hat im Jahr 2012 mit Cockneys vs Zombies einen richtig schönen Genreknaller abgeliefert und meldet sich nun nach der Arbeit an der Serie Trigger Point mit seinem nächsten Film The Warriors Gate zurück.

Leider ist ihm hier nicht ansatzweise ein so gutes Werk gelungen, sondern eher das Gegenteil. Im Prinzip hat man hier ordentlich bei "Forbidden Kingdom" abgekupfert und ebenfalls einen US-Teenie ins chinesische Mittelalter verfrachtet, hier allerdings mittels eines Videospiels inklusive einiger Genreübergreifender Fantasyelemente.

So muss der junge Jack, der sich die Freizeit mit Videspielen vertreibt bald um eine waschechte chinesische Prinzessin kümmern, denn durch ein antikes Geschenk, dass er vom Besitzer eines asiatischen Ladens in dem er jobbt bekommt, öffnet sich ein Tor ins alte China. Kämpfer Zhoo ( Mark Chao ) sucht eigentlich nach dem Black Knight um die Prinzessin vor dem Herrscher Arun zu schützen, der sie heiraten will. Dumm nur, dass Black Knight nur Jacks Spielfigur in dessen Videogame ist und kein existierender Held. Nun muss Jack dennoch herhalten und sein bestes geben, zum Schutze der jungen, hübschen Su Lin.

Optisch ist das Ganze hochwertig in Szene gesetzt mit toller Ausstattung, aufwendigen Kostümen und Kulissen, atemberaubend anzusehenden Landschaften.

Problem sind allerdings die Story und die schlechten Darsteller. Man merkt zu jeder Zeit, dass das alles eher auf junge Teenager zugeschnitten ist inklusive jeder Menge Kitsch, kindischem Humor und nicht wenigen Fremdschämmomenten. Wer hier noch ein wenig herausreißen kann ist definitiv Dave Bautista, der den Bösewicht gibt und gemeinsam mit seinem Untergebenen "Brutus" den ein oder anderen guten Lacher und ganz gute Situationskomik auf seiner Seite hat.

Martial Arts Darsteller Ron Smoorenburg ist als Black Knight nur kurz am Anfang zu sehen und zeigt nicht wirklich was von seinen Fähigkeiten.

Hong Kong Stars Francis Ng und Kara Hui waren noch meine persönlichen Highlights aber beide wurden hier ziemlich verschenkt und hatten ohnehin wenig Screentime.

Hauptdarsteller Uriah Shelton ragt nicht heraus und ist in seiner Performance auch ebenso wie der ganze Film wohl eher für Teeniemädchen interessant. Co-Star Ni Ni als Prinzessin ist immerhin hübsch anzusehen und Mark Chao als Wächter und Beschützer der Prinzessin kann hier auch nicht viel reißen.

Die Kämpfe sind leider 0815, langsam ausgeführt und auch nicht optimal gefilmt, also gibt es auch keine gute Action zu sehen, die einen über den Rest hinwegtrösten könnte.

4 / 10

 

Acts of Vengeance ( Isaac Florentine / 2017 )

https://www.monkeysfightingrobots.co/review-acts-of-vengeance-antonio-banderas-brings-the-goods/

 

Isaac Florentine ist bekannt für seine Martial Arts Actionkracher, zumeist mit Scott Adkins in der Hauptrolle besetzt. Mit seinem neuesten, ursprünglich als "Stoic" betitelten Werk "Acts of Vengeance" schlägt der Actionspezialist unerwartet ruhige bzw. ruhigere Töne an und präsentiert uns einen Rachethriller, der zur Abwechslung nicht mit Adkins, sondern stattdessen mit Antonio Banderas besetzt ist.

Letzterer spielt den Anwalt Frank Valera, dessen Frau und Tochter eines Abends ermordet werden. Valera macht sich selbst schwere Vorwürfe, obwohl ihn keine Schuld trifft. Er verliert jeglichen Lebensmut und dennoch findet er zufällig in den Schriften von Marcus Aurelius neuen Sinn im Leben und widmet dies fortan dem Streben nach Rache, Rache an den Mördern seiner Familie. Valera beginnt hart zu trainieren und lässt sich in Kampfkünsten unterweisen, ermittelt nebenbei und versucht die Hintermänner ausfindig zu machen.

Die Story präsentiert sich geradlinig und ist souverän inszeniert, offenbart zum Ende hin auch einen netten Twist, auch wenn man natürlich selbst drauf kommen kann.

Auf Action müssen Florentine-Fans aber natürlich auch hier nicht gänzlich verzichten, denn zwischendurch finden sich einige Kampfszenen, wenngleich diese auch deutlich geringer dosiert sind als man es von Florentine kennt und zudem aufgrund des Hauptdarstellers Banderas auch nicht ganz so spektakulär ausfallen, wie sonst - was sie aber auch nicht müssen. Für die stark MMA-lastige Fightchoreographie inkl. entsprechendem Einsatz von reichlich Bodenkampf / Jiu-Jitsu-Techniken zeichnet abermals Tim Man verantwortlich, der mit Banderas im Vorfeld trainierte und ihn fit gemacht hat für die Action und die kann sich durchaus sehen lassen.

Bis auf einen kurzen Fight in einer Restaurantküche direkt am Anfang muss man sich aber erst eine Weile gedulden. Bei einigen Underground-Cagefights bekommt Frank im Alkoholrausch arg eingeschenkt und sieht dies als eine Art Buße, da er sich selbst die Schuld für den Tod seiner Frau und seiner Tochter gibt.

Etwas später folgt dann der Sinneswandel und er beginnt zu trainieren und seinen Körper in Form zu bringen. Es folgen auch einige kurze Trainingssequenzen in denen Regisseur Isaac Florentine selbst vor die Kamera und als Lehrmeister auftritt, ebenso wie Tim Man.

In der zweiten Hälfte generell zieht die Spannung etwas an, wenn Frank dem Mörder immer näher kommt.

Das erste Action-Highlight lässt danach auch nicht lange auf sich warten und kommt in Form eines Fights gegen eine Gang die versucht Frank auszurauben, als er sich in der falschen Gegend herumtreibt und ermittelt.

Hier macht es schon gut Laune Banderas zuzusehen, wie er die Gangster niederstreckt. Klar darf man hier keine Moves a la Scott Adkins erwarten aber dennoch ist die Chreo schön anzusehen, die Schläge und Kicks mit Power ausgeführt. Kamera, Schnitt und auch das Sounddesign sind dabei auf gewohnt hohem Florentine-Niveau.

Ehe es danach dann im Finale nochmal schöne, wenn leider auch kurze Action gibt, müssen zwei kurze aber dafür gute Kämpfe als Überbrückung dienen. Eine davon zeigt einen MMA Fight in dem Co-Star Karl Urban seines Skills zum Besten gibt. Dieser spielt hier nämlich eine wichtige Rolle, hat im Vergleich aber recht wenig Screentime.

Zum Schluss gibt es noch einen schönen Final Fight, der gerne länger hätte sein dürfen.

Im Vergleich zu Florentines sonstigen Werken fällt Acts of Vengeance schwächer aus, ist aber auch anders gelagert, mehr ein Thriller und in anbetracht dessen liefert er ganz solide ab. Die vorhandene Action ist sehr gut, wenn auch etwas rar dosiert.

Insgesamt aber ein Film, den man sich zwischendurch ganz gut ansehen kann.

Knapp 7 / 10

 

 

 

Gruß

"John Woo"

 

 

"John Woo's" Reviews - #29 - gesammelte Netflix-Werke

 

Im heutigen Blog finden sich ein paar der Netflixfilme, die ich mir so in letzter Zeit angesehen habe:

 

Bright ( David Ayer / 2017 )

http://www.joblo.com/posters/images/full/Bright-poster-1.jpg

 

Für Netflix' bisher teuersten, selbst produzierten Film Bright arbeiteten Regisseur David Ayer und Hauptdarsteller Will Smith nach Suicide Squad direkt erneut zusammen.

Assoziationen mit dem 1988er Alien Nation mit u.a. James Caan kommen schon beim sichten des Trailers von Bright nicht von ungefähr. Zumindest sind einige Ähnlichkeiten hier nicht von der Hand zu weisen.

Bright ist im Grunde ein Buddy-Copfilm, angesiedelt in einem wilden Genremix aus Fantasy, Action und Sci-Fi und wirft den Zuschauer in ein fiktives L.A., in welchem Menschen, Orks und Elfen gemeinsamer Co-Existenz leben. Viel über den Hintergund, warum dies so ist, erfährt man nicht, nur dass es vor rund 2000 Jahren ein "Ereignis" gab, welches diese Welt vermutlich so verändert hat.

Anleihen an Bad Boys kommen einem unweigerlich in den Sinn. Durch ein R-Rating darf Will Smith auch hier eine derbere Sprache zu Tage tragen und für guten Wortwitz sorgen. Dementsrepchend fällt auch die Action, bzw. Kills etc. etwas brutaler aus, so dass man auch mal Einschüsse und Blut zu sehen bekommt.

Im Prinzip könnte man hier auch von einer Art Bad Boys gepaart mit Fantasyelementen sprechen, nur ist hier nicht Martin Lawrence aka Marcus Burnett an Daryl Ward's ( wie Smith's Figur hier heißt ) Seite sondern ein Ork namens Nick Jacoby, gespielt von Joel Edgerton.

Dieser ist der erste seiner Art, der als Polizist arbeitet, eine Art soziales Experiment wenn man so will, wie man erfährt. Orks gehören sonst eher zur sozialen Unterschicht und leben in Ghettos, sind für eine hohe Verbrechensrate verantwortlich und und und. Elfen dagegen sind zumeist in der reichen Bevölkerungsschicht anzutreffen und bekleiden auch in den Regierungen hohe Ämter und Positionen.

Jacoby bekommt also auch in den eigenen Reihen viel Gegenwind und auch Daryl ist nicht wirklich begeistert von seinem neuen Partner, doch die beiden müssen sich zusammenraufen, als eine neue Bedrohung auf den Plan tritt.

Bekannte Themen wie Korruption und besonders Rassenkonflikte werden hier aufgegriffen und behandelt. Besonders für die Rassenthematik ist das Szenario natürlich prädestiniert.

Das R-Rating fällt schon anfangs positiv auf und sorgt für gute Action. Letztere ist, was zumindest die Shootouts angeht, trotz des Settings, typisch Ayer sehr realistisch gehalten.

Hinzukommen einige Nahkampfeinlagen, die besonders in der Clubszene positiv auffallen.

Die vietnamesische Martial Arts Actiondarstellerin Ngo Than Van kann hier in einer kleinen Nebenrolle an der Seite von Antagonistin Noomi Rapace ein wenig ihrer Skills präsentieren.

Von der Atmosphäre her geht es ernster zur Sache als man vielleicht vermuten würde. Smith's Figur ist trotz des einen oder anderen lustigen Spruches zwischendurch, doch relativ ernst und düster angelegt. Ein Mensch mit greifbar ernsten Problemenm, der manchmal Entscheidungen trifft, die er gar nicht treffen will aber dies vielleicht zugunsten seiner Familie tun muss usw. Edgerton ist sozusagen der ruhige Counterpart der beiden und eine durchaus symathische Figur. Noomi Rapace auf Gegnerseite mit einer soliden Vorstellung, die allerdings nicht groß im Gedächtnis bleibt.

Bright ist ein unterhaltsamer, wenn auch recht ungewöhnlicher Film mit Luft nach oben. Ich bin schon gespannt auf die Fortsetzung, die ich zwar nicht unbedingt bräuchte aber es ließen sich durchaus noch einige weitere Sachen in diesem Universum erzählen.

7 / 10

 

First they killed my Father ( Angelina Jolie / 2017 )

https://www.justwatch.com/images/poster/20426880/s592

 

 

Angelina Jolie widmet sich in ihrer Regiearbeit "First the killed my Father" der Geschichte der roten Khmer, welche Kambodscha zwischen 1975 und 1979 beherrschten.

Der Film basiert auf der gleichnamigen Autobiographie von Loung Ung, die die Schrecken hautnah miterleben musste, als sie und ihre Familie, wie die restliche Bevölkerung von einem auf den anderen Moment ihr bisheriges Leben komplett hinter sich lassen mussten, weil die roten Khmer nach dem im Nachbarland Vietnam tobenden Krieg und dessen Auswirkungen die Macht an sich rissen. Kompromisslos wurde jeglicher Ansatz von Widerstand niedergeschlagen und die Menschen gezwungen, sich jeglicher Besitztümer zu entledigen und wie einfache Bauern zu leben, dem neuen Staat zu dienen, ganz gleich welches Leben sie vorher führten oder was für einen Beruf sie ausübten. Das alte Kambodscha war von nun an Vergangenheit.

Das ganze Szenario erlebt der Zuschauer hier aus der Sicht der kleinen Loung Ung mit und ist auch ebenso im Dunklen, was da vor sich geht. Nach kurzem Einspann geht der Film los und man erlebt einen scheinbar unbeschwerten Alltag in Phnom Penh, als plötzlich Truppen der roten Khmer auftauchen und alle Bewohner hastig anfangen, das nötigste einzupacken und los zu ziehen. So auch Loung Ung mit ihren Eltern und Geschwistern. Der Vater hat für die gestürzte Regierung gearbeitet, was geheim bleiben muss, da er sonst in großer Gefahr wäre.

So wird er beispielsweise auf der Reise von einem der Soldaten unverblümt auf französisch angesprochen, tut aber natürlich so als würde er nichts verstehen - Gott weiß, was ihm sonst passiert wäre. Später landet die Familie im Arbeitslager und muss Landarbeit verrichten, wie Reis anpflanzen, ernten usw. Die Kleinen werden bereits schonungslos zu Soldaten ausgebildet. Dann kommt plötzlich der Tag, an dem Loung ihren Vater zum letzten Mal sieht und sie als auch der Zuschauer verstehen die Welt nicht mehr.

Der ganze Film basiert, wie man vielleicht schon herauslesen kann, mehr auf Gefühlen und Empfindungen, was hier gut rübergebracht wird und an der Stelle muss ich die kleine Sareum Srey Moch in der Rolle der Loung Ung loben, denn sie spielt hervorragend. Man fühlt als Zuschauer schnell mit ihr mit.

Der Film zeigt teils atemberaubend schöne Naturaufnahmen, die in Kontrast mit der grausamen Geschichte stehen, die eigentlich gerade von statten geht.

Die Anhänger und Soldaten der roten Khmer werden eiskalt portraitiert. Wie willenlose Roboter und angsteinflößend. Diese Darstellung erscheint nur allzu realistisch wenn man bedenkt, dass unter ihrer gut 4 jährigen Herrschaft rund 2 Millionen Kambodschaner brutal hingerichtet wurden, die nur einen Ansatz von Widerstand oder anderer Meinung offenbarten.

Zum Ende hin, als Vietnamesische Truppen einmarschieren, werden einige ungeschönte Gefechte gezeigt und hier nochmal sehr stark der Moment, als Loung auf der Flucht vor den durch die Luft pfeifenden Projektilen in einen angrenzenden Wald rennt und mittendrin stehen bleibt und ausharrt, als sie realisiert, dass sie sich miten in einem Mienenfeld befindet. Dies wird nur allzu deutlich durch andere Fliehende um sie herum gezeigt, die weniger Glück haben. Solche und einige andere Bilder sind es, die eine starke Wirkung entfalten und den Film neben dem hervorragenden Schauspiel auf ein insgesamt gutes Level heben, denn letztlich fehlte es mir etwas an spürbarer Dramatik, an etwas mehr Greifbarem, weil die Story, wie gesagt über den Großteil des Films meist durch reine Empfindungen und Gefühlswelten transportiert wird, wodurch sich der Film oft ein wenig zu sehr in seinen Bildern verliert. Der Ansatz, den Zuschauer dieses Ungewisse, ebenso wie die kleine Protagonistin Loung Ung erleben und auf sich zu kommen zu lassen ist wie gesagt interessant gewählt - hätte mir in etwas ausgewogener Mischung jedoch besser gefallen.

Insgesamt ist "First they killed my Father" daher nicht ganz von der Kraft und Wucht, wie ich es erwartet habe, aber er schafft es auf gute 7 / 10 Punkten.

 

 

Wheelman ( Jeremy Rush / 2017 )

http://cima4u.tv/wp-content/uploads/00-533.jpg

 

Beim Titel des, mit rund 82 Minuten angenehm kurzen Netflix-Thrillers "Wheelman" musste ich gleich an das Videospiel mit Vin Diesel denken, welches auch lange Zeit eine Filmadaption mit selbigem in der Hauptrolle erhalten sollte. Mit dem actiongeladenen Spiel hat der Film allerdings nichts zu tun und lediglich den Titel gemeinsam.

Frank Grillo produzierte gemeinsam mit Joe Carnahan und ist auch in der Hauptrolle zu sehen.

Der Film ist einfach gehalten und zieht seine Stärke aus einem durchgehend anhaltenden Spannungsbogen, einem sehr guten Hauptdarsteller und natürlich der Tatsache, dass sich alles zu gut 95 % im Auto abspielt. Ein Konzept, welches hier ganz gut aufgeht, denn der Zuschauer wird quasi im wahrsten Sinne zum Beifahrer. Die Kamera ist meist im Wageninneren oder aus dem Auto heraus, einige Aufnahmen finden am Wagenäußeren statt und nur vereinzelte Szenen ( wie beim Wagenwechsel ) sind ganz außerhalb.

Viel weiß man anfangs nicht. Erst nach und nach erfährt man, dass der Protagonist bzw. "Wheelman" ( Frank Grillo ) seit einem Jahr aus dem Knast ist und Schulden hat. Dass er ein guter Fahrer ist, zeigt sich früh.

Der Film baut von Anfang an eine gute Spannung auf, er holt den Wagen ab, vergewissert sich beim Mechaniker noch, ob alles wie besprochen eingebaut wurde. Dann begibt er sich auch schon auf den Weg zu seinem Ziel, holt unterwegs noch zwei weitere Typen ab. Es handelt sich um einen Bankraub. Grillo fährt den Fluchtwagen. So weit so gut, doch dann bekommt er einen Anruf, der den scheinbar einfachen Job komplett auf den Kopf stellt.

Ein unbekannter Anrufer fordert ihn auf, die Pläne zu ändern und seine beiden Partner vor Ort zurückzulassen, nachdem sie die Beute in den Wagen geladen haben. Nach mehreren Versuchen erreicht er seinen eigentlichen Partner, der ihm den Job verschafft hat, trotzdem nicht und letztlich ist er gezwungen, den Anweisungen Folge zu leisten. Ein scheinbar einfacher Job wird zum Kampf ums eigene Überleben.

So einfach die Story im Prinzip ist, so interessant ist sie gestaltet.

Der Zuschauer bekommt hier nur den für die Geschichte nötigen Auszug und hat ansonsten nichts weiter an Informationen.

Man weiß nicht, was es mit den Planänderungen auf sich hat und genauso will man auch mehr über die eigentliche Hauptfigur erfahren, die anfangs genauso ein Mysterium für den Zuschauer darstellt, wie der unbekannte Anrufer für ihn, der für den Informationsfluß verantwortlich ist., denn lediglich über die Anrufe erfährt man häppchenweise, was eigentlich läuft. Das Handy ist sozusagen der Schlüssel für ihn als auch den Zuschauer, mehr zu erfahren und Licht ins Dunkel zu bringen.

Ausufernde Verfolgungsjagden oder Actionorgien sollte man nicht erwarten. Zum Schluss gibt es jedoch eine nette Verfolgungsjagd, bei der auch ein wenig geballert wird. Im Prinzip gibt es aber er kaum Action. Viel mehr geht es um die Spannung und die Entwicklung der Story, die wie gesagt simpel ist, hier aber in diesem Szenario, dass sich nur aufs Wesentliche konzentriert und nicht mit großartigen Hintergründen aufhält, gut funktioniert.

Ganz ordentliche Thrillerkost für Zwischendurch und eine gute One Man Show von Frank Grillo.

7 / 10

 

Sand Castle ( Fernando Coimra / 2017 )

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Technisch präsentiert sich Fernando Coimbra's US-Featurefilm-Regiedebüt sehr gut. Sets und Locations wirken authentisch, die Optik hochwertig. Woran es allerdings gewaltig hapert, ist die leider schwache Umsetzung der Story. Spannungsarm trifft es wohl am besten, denn die meiste Zeit dümpelt alles einfach nur vor sich hin ohne das etwas nennenswertes passiert. Man verliert sich zu sehr in belanglosen Szenen, welche dann auch noch viel zu lang gezogen werden. Wahrscheinlich um Atmosphäre zu erzeugen, was in meinen Augen misslingt, denn in solchen Momenten ist es eigentlich an der Hauptfigur, schauspielerisch zu glänzen aber Nicholas Hoult als Hauptdarsteller kommt nicht über ein solides Maß heraus und kann die entsprechenden Szenen nie wirklich tragen, so dass man als Zuschauer evtl. mitfühlen, gar mitleiden könnte. Teils wirkt sein Spiel sogar etwas lustlos.

Henry Cavill in seiner eher kleineren Nebenrolle kommt da wesentlich besser rüber, auch wenn ihm nicht wirklich was abverlangt wird.

Hier und dort gibt es mal eine kleine Schießerei, solide inszeniert, allerdings kann dies den Film auch nicht mehr aufwerten oder gar retten, so dass man wenigstens sagen könnte: "schwache Story aber klasse Action und aufgrund dessen interessant". Feuergefechte sind sehr rar und auch ziemlich kurz, lediglich zum Ende hin gibt es eine recht gelungene und interessante Actionszene.

Zusammenfassend ist Sand Castle anfangs noch recht interessant aber dieses Gefühl verpufft schnell in der Belanglosigkeit und der Rest des Films wirkt wie eine Aneinanderreihung unbedeutender Szenen.

Dies haben andere Filme vorher wesentlich besser und interessanter hinbekommen.

3,5 / 10

 

 

 

Gruß

"John Woo"

 

 

"John Woo's" Reviews - #28 

 

 

The Handmaiden ( aka Die Taschendiebin ) ( Park Chan-Wook / 2016 )

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Ausnahmeregisseur Park Chan-Wook, dessen letzter in seiner Heimat gedrehter Featurefilm "Thirst" aus dem Jahr 2009 stammt, hatte sich inzwischen zwei Kurfilmprojekten gewidmet und sein US Debüt "Stoker" im Jahr 2013 gegeben, bevor er 2016 mit The Handmaiden, der hierzulande als "Die Taschendiebin" veröffentlicht wurde, seine filmische Rückkehr in die südkoreanische Heimat feierte.

Und was für eine Rückkehr!!!

Vorweg sag ich gleich, dass Park Chan-wook hier ein absolutes Meisterwerk erschaffen hat!

Erzählt wird die Geschichte der in einfachen Verhältnissen aufgewachsen Sook-hee, die vom Grafen Fujiwara damit beauftragt wird, als neues Dienstmädchen der adligen Hideko zu arbeiten. In Wahrheit soll sie jedoch dafür sorgen, dass Hideko sich in den Grafen verliebt, der in Wahrheit ein Trickbetrüger ist, welcher es allein auf das große Vermögen und den Reichtum Hidekos abgesehen hat.

The Handmaiden erzeugt einen unvergleichlichen Sog, der den Zuschauer von Anfang an in seinem Bann hat und für fast 3 Stunden nicht wieder loslässt. Die Kameraarbeit, Park Chan-Wook's Gespür für die Wirkung der einzelnen Bilder, wie er hier verschiedene Dinge, seien es Orte, Gegenstände, die Protagonisten selbst und Szenen inszeniert.

Das alles sorgt für eine edle Optik und ist schlicht verdammt großes Kino.

Die von Jo Yeong-wook geschriebene Filmmusik begleitet die Bilder auf perfekte Art und Weise, ist subtil und weist dennoch an gewissen Stellen wunderbar kraftvolle Momente auf, so dass ich nicht nur 1 Mal eine Gänsehaut davon bekam.

Das Haus Hidekos spielt als fast alleinige Hauptlocation des Films, der sich zu gut 90-95 % dort abspielt, eine wichtige Rolle für den Look als auch die Atmosphäre. Die ungewöhnliche Außen- und Innenarchitektur, sowie die Einrichtung, welche, wie eingangs erklärt wird, japanische und englische Baukunst miteinander vermischen, üben eine ganz eigene Faszination aus.

Selten vermag es ein Film von 168 Minuten Laufzeit, nicht wenigstens auch mal 1 oder 2 Passagen zu beinhalten, die sich vielleicht etwas ziehen und wo man sich denkt, weniger Laufzeit hätte dem Film gut getan. Nicht so bei The Handmaiden - da ist es genau das Gegenteil, denn am liebsten würde man dieser faszinierenden Geschichte und vor allem dem hervorragenden Cast hier noch lange weiter zusehen.

Vor allem die beiden, im Mittelpunkt der Geschichte stehenden Kim Min-hee und Kim Tae-ri liefern eine Vorstellung sondergleichen ab. Gerade Letztere ist in Anbetracht, dass sie mit The Handmaiden ihr Filmdebüt gab, höchst beeindruckend und spielt, als hätte sie eine langjährige Erfahrung im Geschäft. Ihr Zusammenspiel mit der ebenfalls grandios performenden Kim Min-hee ist das Herzstück des Films. Die Art, wie sich ihre Beziehung zueinander entfaltet, unter dem Aspekt, dass alles eigentlich ein abgekartetes Spiel ist oder zumindest als solches geplant war, ist faszinierend und spannend anzusehen, vor allem weil sich nichts so entwickelt, wie geplant und auch vieles nicht das ist, was es anfangs zu sein scheint. Meisterhaft ist dabei auch beispielsweise, wie Park Szenen aus dem Anfangskapitel im Nächsten Kapitel durch einen anderen Kontext und neue Informationen, die man bis dahin erhält, komplett anders wirken lässt.

Die sehr intensiven Erotikszenen Sook-Hee's und Hideko's sind keinesfalls bloßes Eyecandy ( auch wenn sie nebenbei bemerkt wirklich schön anzusehen sind ), sondern tragen toll zur Geschichte bei. Selbst Neulinge im Asiabereich oder auch Leute, die mit The Handmaiden ihren ersten "Park" sehen, werden deutlich merken, dass er nicht die Absicht verfolgt, einfach nur Sexszenen ( wobei ich hier doch viel lieber beim Begriff Erotikszenen bleibe ) um ihrer Selbstwillen in den Film einzubauen. Schon im Vorfeld deuten kleine Momente eine sehr starke Zuneigung der beiden zueinander an, die sich eher plötzlich anbahnt und das alles ist einer der wesentlichen Bestandteile dessen, woraus diese Geschichte ihre ungeheure Wirkung entfaltet.

Die, gewissermaßen episodenhafte Entfaltung der Geschichte, inklusive unterschiedlicher Zeitebenen ist sehr gelungen inszeniert trägt ordentlich zur Spannung bei. Schön ist, dass der Vorgeschichte hier ebenso viel Wichtigkeit beigemessen wird, wird dem Main Plot, viel mehr gehört auch der groß angelegte Part über Hidekos Vergangenheit zu eben diesem.

Auch Ha Jung-woo ( Kundo, The Chaser ) leistet einen tollen Beitrag als männlicher Hauptpart, gibt seiner Rolle genug Präsenz um neben den beiden Ladies zu bestehen und spielt seinen Charakter trotz seines eher zweifelhaften Vorhabens dennoch so, dass man als Zuschauer für ihn irgendwo auch Sympathien hegt.

Eun-hyung Jo, die mir schon in Cho Sun-ho's "A Day", ihrem erst 2. Film sehr positiv aufgefallen war, sollte hier keinesfalls unerwähnt bleiben. In der Rolle der jungen Hideko hinterlässt sie einen starken Eindruck und man kann klar sagen, das Mädel hat mit ihren gerade einmal 12 Jahren sicherlich noch eine große Karriere vor sich.

The Handmaiden ist atemberaubend atmosphärisches Kino mit tollen, fast schon hypnotisierenden Bildkompositionen und grandiosen Darstellern in einer fesselnden Geschichte. Im Grunde eine Liebesgeschichte, die gewisse Thriller- und Dramaanteile, sowie einen guten Hauch Mystery einfließen lässt und alles gekonnt zu einem harmonischen Ganzen verbindet.

Auch wenn ich mich wiederhole, der Film ist ein absolut packendes Meisterwerk!

10 / 10

 

 

Legend of the Fist: Return of Chen Zhen ( Andrew Lau / 2010 )

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Bereits Fist of Fury ( mit Bruce Lee ) und dessen Remake Fist of Legend ( mit Jet Li ) erzählten die Geschichte des chinesischen Volkshelden Chen Zhen, Schüler des Chin Woo Gründers Huo Yuan Jia, welcher in Fearless ( 2006 ) ebenfalls von Jet Li verkörpert wurde.

Legend of the Fist: Return of Chen Zhen von Andrew Lau erzählt die Geschichte von Chen Zhen, der eigentlich am Ende von Fist of Fury starb, weiter und bietet eine alternative "was wäre wenn"-Version. Dafür nimmt er historische Ereignisse als Grundlage und bettet sie in eine fiktive Geschichte, vermischt mit ein wenig Comicverfilmung, was hauptsächlich durch die im Film zufällig stattfindende Kostümierung Chen Zhen's zustande kommt und die daraus resultierende Glorifizierung des "schwarzen Rächers".

So ist Chen Zhen unter falschem Namen mit vielen anderen Chinesen nach Europa um im Krieg zu arbeiten und auch zu kämpfen. Später, als er nach China zurückkehrte bekämpfte er die in Shanghai stationierten japanischen Besatzer.

Letztlich mündet es dann alles in einem Racheplot, welcher gut in die Besatzergeschichte eingeflochten wurde.

In Fist of Fury und dessen Remakes rächte sich Chen Zhen für den Mord an seinem Meister.

Nun wird der Spieß umgedreht und dessen Sohn, ein hochrangiger japanischer General und Karateka will Chen Zhen wiederum dafür zur Rechenschaft ziehen und setzt alles daran.

Donnie Yen setzt hier die Rolle seines Idols Bruce Lee fort doch bereits in Benny Chan's 1995 erschienener TV Serie "Fist of Fury" war er als Chen Zhen zu sehen.

An seiner Seite hat Donnie hier die charmante wie bildhübsche Shu Qi, die wie immer atemberaubend hübsch anzusehen ist. Anthony Wong als Clubbesitzer spielt souverän und sympathisch, hat ansonsten aber nicht viel zu tun.

Huang Bo verkörpert ein wenig die Comic Relief Eigenschaften, was aber nur dezent eingebracht wird.

Ryu Kohata gibt einen guten Antagonisten und macht auch in den Fights eine gute Figur, wo wir beim Stichwort wären.

Die von Donnie Yen und seinem Team choreographierten Kampfszenen und seine Trademark Action dürfen in solch einem Film natürlich nicht fehlen und so gibt es einige tolle Actionszenen zu sehen, beginnend mit der Eröffnungsszene im Krieg. Zwar wird hier ein wenig der Physik getrotzt aber es passt ganz gut in den Kontext, Chen Zhen auch als eine Art Superheld zu portraitieren. Diese Szene und das Finale können als große Highlights des Films gezählt werden. Auch als Chen Zhen das erste Mal, scheinbar zufällig, das Kostüm aus einem Kinoschaufenster entwendet um einige Attentäter unerkannt bekämpfen zu können ist eine tolle Kampfszene mit netten Parcourmoves.

Das Kostüm, welches Yen hier trägt, sieht nicht bloß zufällig wie jenes aus, welches Bruce Lee als "Kato" in The Green Hornet trug, sondern ist eine weitere Hommage an Yen's großes Vorbild.

Das Finale ist ebenfalls eine Hommage an das Original und imitiert die berühmte Dojoszene, aus Fist of Fury ( die dort allerdings nicht im Finale sondern weiter vorne im Film vorkam ). Donnie Yen zeigt brachiale Martial Arts Action als er die japanischen Karateka auseinandernimmt und sogar seine Nunchukskills zum besten gibt.

Das schlussendliche Duell gegen General Takeshi Chikaraishi ist dabei die Krönung eines tollen Martial Arts Actioners.

Die CGI Ansichten des alten Shanghai ( Bund etc. ) sehen relativ dürftig aus, kommen aber nur selten für wenige Sekunden vor, so dass man dies gut ausblenden kann. Die echten Kulissen dagegen, sowie die gute Kostümierung wirken sehr hochwertig und authentisch, sorgen gemeinsam mit passendem Score für eine gelungene Atmosphäre.

9 / 10

 

 

Operation Mekong ( Dante Lam / 2016 )

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Zwei chinesische Fischerboote werden 2011 auf dem Mekong angegriffen und die insgesamt 13-köpfige Besatzung massakriert. Dieses tatsächlich stattgefundene Ereignis dient als Grundlage für dieses neuste Werk des Actionspezialisten Dante Lam, welcher zuletzt mit Werken wie dem MMA Drama Unbeatable, dem (Psycho)-thriller That Demon Within und dem Sportfilm To The Fore eher ruhigere bzw. andere Töne angeschlagen hat als jene wofür er bekannt geworden ist. 

Mit dem auf oben genannten, wahren Begebenheiten basierenden "Operation Mekong" sollte Lam ins Actiongenre zurückkehren und ich hatte nach Sichtung des Trailer auch große Hoffnungen, mal wieder einen Kracher des Regisseurs zu sehen, jedoch ist dies auch hier leider nicht der Fall.

Zunächst mal will in dem Film irgendwie keine richtige Dramatik aufkommen und man ist als Zuschauer nie richtig involviert. Die Protagonisten, auch wenn Zhang Hanyu und Eddie Peng, die ich beide normalerweise sehr gerne sehe, hier noch halbwegs charismatisch rüberkommen ( ebenso wie Ken Lo, der einen Gangster spielt ) und als Buddy-Duo agieren, bleiben im großen und ganzen blass. So eine richtig gute Chemie will auch da nicht aufkommen.

So hangelt man sich als Zuschauer eher von Actionszene zu Actionszene, von denen es einige gibt und die immerhin ( bis auf kleinere Makel ) gut sind. Dazwischen allerdings zieht sich Operation Mekong schnell, da einem die Figuren ziemlich egal sind. Was bleibt, sind lediglich die optischen Schauwerte während der Actionszenen, doch davon müsste der Film noch mehr auffahren, um seine Schwächen kaschieren zu können.

An Highlights sei u.a. eine Autoverfolgungsjagd weiter vorne im Film erwähnt, die ein paar sehr gute Slow-Mos auf Lager hat. Hier merkt man Dante Lam 's Expertise. Auch die in den Actionszenen generell immer wieder eingestreuten GoPro-Aufnahmen an den Waffen oder Fahrzeugen sehen gut aus und lassen das Ganze in den entsprechenden Momenten realistisch und dokumentarisch wirken. 

1-2 gute Nahkampfszenen sind enthalten. Die Szene als Zhang Hanyu die Gangster zwischen den Zügen niedergestreckt ist gut und er zeigt einige harte und effektive Moves, wenn auch kameratechnisch etwas schnell geschnitten aber nicht so, dass es in Hektik ausartet.

Der Showdown ist ein zweischneidiges Schwert, da er so gesehen aus zwei Parts besteht. Zuerst gibt es den Sturm auf das Lager, der sehr gut inszeniert ist und schöne Feuergefechte, sowie die ein oder andere Explosion bietet. Danach folgt eine Motorbootverfolgungsjagd inkl. ausufernder Schießerei. Klingt eigentlich gut und wie gemacht für Actionfans. Ist es aber nicht. Diese Szene ist extrem lang, gar viel zu lang geraten und lässt gänzlich an Dramatik vermissen. Immer wieder Wechsel auf verschiedene Boote, es wird geschossen, geduckt, wieder Kamerawechsel und das eine ellenlange Zeit, so dass es einfach nur Träge wird und wirkte als hätte man den ganzen Part vergessen, in der Postproduction überhaupt zu bearbeiten.

Einige CGI und zu offensichtliche Greenscreens trüben zudem das Sehvergnügen, auch wenn man dieses Manko bereits aus vielen, vielen chinesischen Filmen kennt.

Insgesamt habe ich mir deutlich mehr von dem Film versprochen, daher schade.

Mit Mühe und Not rettet sich Operation Mekong noch auf eine 6 / 10.

 

 

Gruß

"John Woo"

 

"John Woo's" Reviews - Beat 'em Up - Live Action Verfilmungen Vol. 1

 

Ja ich weiß.....der Blog-Titel verheißt bereits nichts ( bzw. nicht viel ) Gutes :P

Videogame-Verfilmungen sind meist richtiger Trash und damit ist keinesfalls guter Trash gemeint. In diesem und den zugehörigen, kommenden Blogs zum Thema widme ich mich, wie der Titel bereits verrät, speziell den Verfilmungen, die auf Beat 'em Up Games basieren.

Ja, auch da verbirgt sich viel Müll aber schauen wir doch mal ob nicht doch der ein oder andere brauchbare Beitrag darunter zu finden ist ;-).

Den Anfang macht heute die Street Fighter Reihe. 

 

Street Fighter ( Steven E. de Souza / 1994 )

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Der größenwahnsinnige Diktator General M. Bison herrscht im ( fiktiven ) Staat Shadaloo in Südostasien. Als er 60 Mitarbeiter der AN als Geisel nimmt, droht er damit, diese zu töten, sollte man ihm nicht 20 Millionen Dollar Lösegeld bereitstellen. Colonel William F. Guile, Anführer einer militärischen Elitetruppe, wird beauftragt, mit seinem Team die Geiseln zu befreien.

Nachdem Ende der 80er / Anfang der 90er Jahre die Beat 'em Up Games die Arcadehallen eroberten und Street Fighter 2 aus dem Jahr 1991 ein absoluter Kassenschlager wurde, war es nur eine Frage der Zeit, bis man den Stoff verfilmen würde. Und so erschien 1994 der Kinofilm, basierend auf der Reihe, hauptsächlich eben dem 2. Teil. Sämtliche bekannte Charaktere tauchen in irgendeiner Form im Film auf, ob sie nun kämpfen oder nicht.
Für die Hauptrolle des Guile hat man Jean Claude Van Damme verpflichten können, der sich zu dem Zeitpunkt auf dem Höhepunkt seiner Karriere befand. Als General Bison sah man Raul Julia ( den meisten bekannt aus der Adams' Family ), welcher leider im selben Jahr verstarb. Es sind noch weitere bekannte Gesichter, wie Kylie Minogue oder Byron Mann vertreten.
Einige Rollen, wie die von Ryu und Ken oder Chun Li waren jedoch leider ziemlich fehlbesetzt. Action gibt es eigentlich reichlich, jedoch ist diese sehr comichaft dargestellt, so dass man auch hier jederzeit den Bezug zur Videospielvorlage erkennen kann. Die Fights sind dementsprechend auch nicht spektakulär inszeniert aber dennoch ganz nett anzusehen. Insgesamt kann man Street Fighter in die Kategorie Guilty Pleasures der 90er Jahre einordnen. Der Film ist ein zemlich buntes und schrilles Trashwerk, welches sich selbst zu keiner Zeit ernst nimmt und deshalb und aufgrund eines locker spielenden JCVD noch ganz gut ansehbar ist. Man wird hier recht passabel unterhalten, wenn man den Film nicht ernst nimmt, denn das will er, wie gesagt, auch gar nicht sein.

In punkto Beat ‘em Up Verfilmungen kann man hier ruhig einen Blick riskieren ( . kann es aber auch sein lassen ;-) )

5,5 / 10

 

 

Street Fighter: The Legend of Chun Li ( Andrzej Bartkowiak / 2009 )

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Die junge Chun-Li wächst in reichem Elternhaus auf, doch lässt all das hinter sich und begibt sich nach Bangkok, um dort nach ihrem seit Jahren verschwundenen Vater zu suchen. Dabei kommt sie dem Unterweltmagnaten Bison auf die Spur, der die Stadt mit einer Welle des Verbrechens überzieht. Sie ist überzeugt, dass er für das Verschwinden ihres Vaters verantwortlich ist.

Street Fighter: The Legend of Chun-Li ist nach 1994 der zweite Versuch, die erfolgreiche Spielereihe für einen Realfilm zu adaptieren. Regie führte bei der 2009er Variante Andrzej Bartkowiak ( Romeo Must Die, Exit Wounds, Born 2 Die ) und man entschied sich, wie der Titel verrät, eine Origingstory von Chun-Li zu erzählen. Leider geht dies ziemlich in die Hose und überzeugt in keinster Weise. Wo man versucht, eine ernste Story zu erzählen und eine Bindung zur Hauptfigur herzustellen, scheitert der Film in sämtlichen Belangen.

Wo "Street Fighter" mit Van Damme einfach als Trash-Granate funktioniert, versagt Legend of Chun-Li allein schon daran, dass er sich zu ernst nimmt und dadurch noch lächerlicher wirkt, sowie oftmals unfreiwillig komisch.
Fail ist schonmal, dass Chun-Li als Kind von einer reinrassigen Asiatin gespielt wird nur um dann als Teenie plötzlich eine halb Asiatin zu sein, genauso wie als Erwachsene, dann gespielt von Kristin Kreuk, die zwar halbe Chinesin ist aber nur ein wenig asiatisch aussieht. Naja, aber das ist eben Hollywood.

Für die weiteren Rollen wurden eine Reihe bekannter Gesichter gecastet. Da wären Neil McDonough als General Bison, Michael Clarke Duncan als Balrog ( was zumindest optisch sehr gut passt ), Josie Ho als Cantana und Chris Klein, den man wohl am besten als Oz aus den American Pie Filmen kennt. Robin Shou als Gen gehört hier noch zu den Lichtblicken, wobei auch er nicht wirklich viel zeigen kann. Ebenfalls positiv sind Cameos von Shaw Brothers Legende Cheng Pei Pei, sowie Martial Artists Tim Man und Brahim Achabbakke, die aber leider nichts von ihren Skills zeigen, sondern wohl eher als Stuntmen beschäftigt waren.

Auch das alles kann den Film leider nicht retten.

Die von HK Veteran Dion Lam choreographierten Fights sind leider ziemlich schwach und mies inszeniert. Viele schnelle Schnitte, schlechte Winkel und mieses Wirework dominieren hier. Wenn schon die Story nicht wirklich pralle ist, kann man drüber hinwegsehen, solange die Action stimmt aber auch das ist hier komplette Fehlanzeige.
Kreuk als Chun Li ist eine Fehlbesetzung wie sie im Buche steht und auch sonst ist hier schauspielerisch von den Hauptdarstellern mur absolut unterste Schiene zu sehen. Chris Klein ist hier auch einfach nur fehl am Platz und wirkt ziemlich lächerlich als Möchtegern-Harter-Cop. Zu all dem gesellen sich noch einige recht miese und total auffällige CGI-Effekte, die in das Gesamtbild des Films passen.

Abschließend kann man sagen, Legend of Chun-Li ist ein ziemlicher Rohrkrepierer und die Zeit nicht wert.

2 / 10

 

Street Fighter: Assassin's Fist ( Joey Ansah / 2014 )

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Street Fighter - Assassin's Fist ist eine Webserie aus der Feder und produziert vom britischen Martial Arts Darsteller und Stuntman Joey Ansah ( Das Bourne Ultimatum ) welche 2014 über Michinima erschien und aus 12 jeweils ca. 12-minütigen Episoden besteht.
Für die Blu-ray Veröffentlichung hat man die Episoden nahtlos zu einem 140-Minuten langen Film zusammengefasst, was in meinen Augen etwas besser passt. Street Fighter Assassin's Fist ist die bisher mit Abstand beste Live-Action Verfilmung des Kult Beat Em Ups.
Ursprünglich begann das Projekt mit dem Action-Short "Street Fighter Legacy" in welchem Ryu jedoch noch von Jon Foo gespielt wurde. Da dieser nicht zur Verfügung stand übernahm Mike Moh die Rolle. Christian Howard kehrt in der Rolle des Ken Masters zurück, ebenso wie Joey Ansah selbst seine Rolle als Akuma fortführt.

Die Serie schlägt einen wirklich guten und düsteren Ton an und schafft eine tolle Atmosphäre ohne jemals in trashige Gefilde abzudriften, wie es mit den beiden bisherigen Verfilmungen leider der Fall war. Chris Howard und Mike Moh erweisen sich als Top-Besetzung der beiden bekannten Street Fighter Helden und auch der restliche Cast um u.a. Togo Igawa und Akira Koieyama macht einen sehr guten Job. Die Origingeschichte um die beiden Freunde Ryu und Ken wird schön ausführlich aufgefahren und den Charakteren viel Raum zur Entwicklung gegeben. Ihr sich anbahnender persönlicher Konflikt, welcher bereits ihren Meister Gouken und dessen Bruder Gouki entzweite wodurch letzterer zum Dämon Akuma wurde, wird gut dargestellt.

Wo SFAF natürlich groß punktet ist die Action!

Die Fights sind top choreographiert ( von Joey Ansah und Chris Howard ) und die Kameraführung ist bis auf vereinzelte Ausnahmen mit ein paar zu vielen Schnitten wirklich sehr gut. Die bekannten Street Fighter Moves wurden schön eingebracht und der Einsatz von perfekt getimeten Slow-Mos bringt ein gutes Level an Power in die einzelnen Techniken.
Insgesamt werden immer wieder kleine und größere Kämpfe eingestreut, ebenso wie tolle Trainingsszenen aber der letzte Fight von Ryu gegen Ken kann hier als das große Highlight bezeichnet werden! Der epische Score unterstreicht die Bilder hervorragend und so bekommt man als Martial Arts-Fan aber gerade auch als Fan der Street Fighter Reihe des Öfteren eine Gäsnehaut verpasst.

Die Serie endet übrigens mit einem fetten Cliffhanger genau kurz vor dem Fight von Gouken gegen seinen Bruder Akuma! Die Fortsetzung bzw. 2. Staffel ist bereits in Planung und soll Street Fighter - World Warrior heißen. Leider lässt sie bis dato noch auf sich warten.

8,5 / 10

 

Gruß

"John Woo"

 

"John Woo's" Reviews - #25 : My Wife is a Gangster - Reihe

 

 

 

My Wife is a Gangster ( Jin Gyu-Cho / 2001 )

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Eun-Jin hat sich als toughe Frau in der Männerwelt behauptet und ist knallharte Chefin einer Gangsterbande. Nach vielen Jahren wird ihre Schwester aufgespürt, doch diese ist todkrank und wünscht sich nur eines: sie will noch erleben wie Eun-Jin heiratet.

Um ihrer kranken Schwester den Wunsch zu erfüllen, beauftragt Jin ihre trottelig-sympatische Crew, sich auf die Suche nach einem geeigneten Ehemann zu begeben und dieser ist auch recht zügig gefunden, doch weder er noch Jin selbst wissen, worauf sie sich mit der Ehe eingelassen haben, zumal ihr Gatte keinen Schimmer davon hat, was Jin beruflich macht. Dieser Umstand sorgt natürlich für so manche lustige Szene.

Regisseur Jin Gyu-cho liefert mit "My Wife is a Gangster" ( 2001 ) eine nette Komödie im Gangstergenre ab. Ganz darauf lässt sich der Film aber nicht reduzieren, denn zum Teil ist er auch Beziehungskomödie / sowie -drama als auch Thriller, und enthält zudem ein paar recht solide Actionszenen, die aber eher überschaubar dosiert wurden. Die Fights sind ordentlich choreographiert und werden mit Einsatz von Wirework unterstützt, was insgesamt recht passend zum sonstigen Ton des Filmes gehalten ist. Hauptaugenmerk liegt dann aber doch meist auf den eher lustigen Begebenheiten, die das ungleiche, frische Ehepaar so durchlebt.

Die Darsteller machen dabei eine gute Figur, von den Nebenrollen bis hin zu den beiden Hauptfiguren, die ungleicher nicht sein könnten. Gerade Eun Kyung-shin spielt die burschikose und meist gefühlskalte Chefin der Gangsterbande sehr gut.

My Wife is a Gangster bietet im Genre durchaus etwas frischen Wind, ist dabei zwar kein Must-see aber durchaus eine Sichtung wert. 

6,5 / 10

 

 

My Wife is a Gangster 2 ( Jeong Heung-Sun / 2003 )

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My Wife is a Gangster 2 erschien 2 Jahre nach dem Erstling und wurde von Regisseur Jeong Heung-Sun inszeniert, der den Job von Jin Gyu-Cho übernahm. Der Film fängt mit einer satten Massenkeilerei auf dem Dach eines Hochhauses an doch Eun-jin stürzt unglücklich herunter. Zwar landet sie relativ weich auf einem Viehtransport, verletzt sich dabei jedoch so, dass sie ihr Gedächtnis verliert. Ein Restaurantbesitzer findet sie und nimmt sie bei sich auf.

Teil 2 ist eine nette Fortsetzung, die das Beziehungsthema aus dem Vorgänger weiterführt, jedoch gekonnt neu verpackt und dies eigentlich noch mehr in den Fokus rückt. Die Gangsterthematik gerät hier fast vollends ins Hintertreffen, denn nach dem kurzen Fight auf dem Hausdach, welcher dann die Grundlage für den Plot schafft, wird diese Fortsetzung zu einer reinen Beziehungskomödie, die auch den Dramaaspekt, welcher im ersten Teil zumindest ansatzweise vorhanden war, gänzlich außen vor lässt.

Eun-Jin, hier wieder sehr gut gespielt von Eun Kyung-shin, sorgt mit ihrer Art trotz der Amnesie für lustige Momente, zeigt sich hier aber auch ein Stück weit menschlicher.

Zu guter Letzt aber erlangt sie durch einen Vorfall ihr Gedächtnis zurück, wie sollte es auch anders sein und so schließt sich der Kreis. Im Showdown gibt es dann noch etwas Action und ein paar solide Kampfszenen.

Als die eigentliche Story bereits zu Ende erzählt ist, folgt direkt im Anschluss noch eine "Bonusszene", die vom Style auch gut als Aftercreditszene durchgehen würde. Hier gibt es einen Cameo vom chinesischen Superstar Zhang Ziyi ( Hero, Geisha )als gegnerische Kartellchefin, der allerdings leider sehr kurz ist. Ein Kampf der beiden Konkurrentinnen beginnt, doch leider wird dieser nur angeteasert und dann ist der Film auch schon vorbei. Wahrscheinlich sollte dies zum damaligen Zeitpunkt auf einen 3. Teil hindeuten, der 2006 ja auch erschien, nur eben mit gänzlich anderer Besetzung.

Teil 2 ist in meinen Augen nette Kost für zwischendurch, auch wenn er einen Tick schwächer war als Teil 1.

6 / 10

 

My Wife is a Gangster 3 ( aka Killerlady ) ( Jin Gyu-Cho / 2006 )

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Teil 3 der My Wife is a Gangster-Reihe ist in Deutschland unter dem alleinstehenden Titel "Killerlady" veröffentlicht worden und ausnahmsweise hat dies sogar ein Stück weit seine Berechtigung. Der Film hat nämlich nichts mit den beiden zusammenhängenden Vorgängern zu tun, jedoch ist Jin Gyu-Cho, Regisseur des Erstlings zurückgekehrt, nachdem er den Job für den zweiten Teil Jeong Heung-Sun überließ. Es wird nicht nur eine gänzlich neue Story erzählt, sondern Hauptdarstellerin Shin Eun-kyung ist auch nicht mehr an Bord und anders als man vielleicht vermuten würde, ist auch eine Zhang Ziyi weit und breit nirgends auszumachen, war sie in Teil 2 noch in der Schlussszene aufgetreten.

Stattdessen übernimmt Hong Kong Star Shu Qi das Zepter in diesem Teil und spielt die Tochter eines Triadenbosses ( gespielt von Shaw Brothers Legende Ti Lung, der jedoch leider wenig Screentime hat ), die zu Beginn des Films auf einem Triadentreffen bei einem eskalierenden Streit den rivalisierenden Boss tötet. Um sie in Sicherheit zu bringen, schickt ihr Vater sie kurzerhand nach Südkorea, wo sie in der Obhut dreier Kleingangster unterkommt.

Anstatt jedoch dass die Männer sie beschützen, ist es meist eher umgekehrt, wie sich schnell zeigt. Die Bande gerät in allerhand Situationen, aus denen scheinbar nur die mit allen Wassern gewaschene Aryong aus Hong Kong sie mit ihrer Schlagfertigkeit wieder herausmanövrieren kann.

My Wife is a Gangster 3 aka Killerlady präsentiert sich als lockerleichte romantic / actioncomedy mit einem guten Actionanteil und soliden aber nicht wirklich besonderen Kampfszenen, wobei der Fokus weitgehend auf Comedy liegt und der Film sich nicht wirklich ernst nimmt.

Gelungener Witz und Situationskomik dominieren die meiste Zeit über. Vor allem durch die Sprachbarriere entstehen allerhand lustige Situationen, wie z.Bsp. durch die Übersetzerin, die nach Lust und Laune, teil extra falsch übersetzt und die Jungs dadurch auf's Korn nimmt um gerne auch ihren eigenen Vorteil aus der Situation zu schlagen und ihnen eins auszuwischen.

Es sei erwähnt, dass man sich gerade diesen Film lieber im O-Ton mit Subs ansehen sollte, da man für die deutsche Fassung einfach alles drüber synchronisiert hat, wodurch natürlich jeglicher Witz diesbezüglich verloren geht und so manche Situation eben unlogisch wird.

Hong Kong Fans können sich über die Rolle von Ken Lo freuen, der sich als Rivale von Ti Lung's Figur Lim, Shu Qi entgegenstellt.

Kein richtiges Sequel, ist "Killerlady" losgelöst von der Reihe und für sich betrachtet eine unterhaltsame Komödie mit gelungenem Witz und sehr gut aufgelegtem Cast. Als Highlights entpuppen sich wirklich die 3 koreanischen Gangster, die sich um Aryoung kümmern sollen und weniger Shu Qi selbst, die ihre Sache aber gewohnt souverän meistert und neben ihrem guten Aussehen auch Charme zu bieten hat.

7 / 10

 

Gruß

"John Woo"

 

"John Woo's" Reviews - #24 - The Street Fighter Reihe

 

The Street Fighter ( Shigehiro Ozawa / 1974 )

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The Street Fighter aus dem Jahr 1974 gehört zweifelsohne zu den ganz großen Klassikern im Martial Arts Genre und hebt sich doch enorm von vielen Genrekollegen ab.

Japan's Action Star Nr. 1 Sonny "Shinichi" Chiba ist in der Rolle des Takuma Tsurugi zu sehen, alles andere als ein Held oder dergleichen. Er tötet für Geld und nimmt jegliche andere zwielichtige Aufträge an, ohne Rücksicht auf Verluste. Dies wird schon eingangs deutlich, als er einen verurteilten Schwerverbrecher auf Auftrag seiner Geschwister aus dem Knast befreit. Als diese jedoch nicht die volle ,vorher vereinbarte Summe bezahlen können, tötet Tsurugi im Handgemenge den Bruder und will die Schwester "verkaufen" um an sein Geld zu kommen. Harter Tobak und genau das wird hier eindrucksvoll und kompromisslos durchgezogen, was sich so durch den ganzen Film zieht.

Tsurugi bekommt anschließend den Auftrag eine reiche Millionenerbin zu entführen. Ihr Onkel Masaoka ist ebenfalls ausgezeichneter Kämpfer und Sensei eines eigenen berüchtigten Karatedojo, welches Tsurugi erst mal gemütlich auseinandernimmt, allerdings in Masaoka einen mindestens gleichstarken Gegner findet. Er respektiert Masaoka und willigt ein, dessen Nichte nun zu beschützen wofür er sich mit einem Yakuzaclan anlegt, dem nun auch der befreite Verbrecher und dessen Schwester angehören und es läuft unweigerlich auf einen Rachekampf zwischen diesem und Tsurugi hinaus., welcher dann in toller Atmosphäre auf einem Schiff bei strömendem Regen ausgetragen wird.

Die vielen Fights sind klasse und es macht Laune Chiba dabei zu zusehen, wie er seine Gegner mit übertriebener Härte niederstreckt. Der Gewaltgrad ist enorm, schön blutig. Szenen, wie der gespaltene Schädel in Röntgenansicht oder die abgerissenen Hoden bleiben hier im Gedächtnis. Sonny Chiba passt wie die Faust aufs Auge in diese Rolle und gerade weil er eben kein strahlender Held ist, sondern ein skrupelloser Killer und Mann weniger Worte, ist die Rolle sehr interessant und man kann in der Gewaltdarstellung auch eben entsprechend harte Wege gehen.

9 / 10

 

 

Return of the Street Fighter ( Shigehiro Ozawa / 1974 )

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Noch im selben Jahr, 1974, erschien die Fortsetzung von The Street Fighter mit dem simplen Titel " The Return of the Street Fighter".

Teil 2 bietet wieder reichlich tolle und blutige Fights. Schon zu Beginn gibt es eine erste wahnwitzige Kampfszene zu sehen, in der Tsurugi in eine Polizeiwache einbricht um einen Zeugen mundtot zu machen und dabei zahlreiche Polizisten vernichtet.

Kurz darauf gibt es in einem Dojo tolle Waffendarbietungen von u.a. Tonfa, Nunchaku, Kama, Langstock und Schwert zu sehen. Nicht lange dauert es und Tsurugi soll Masaoka, den rivalisierenden Sensei ausschalten, den man bereits im ersten Teil kennenlernte und der der einzige Gegner war, der Tsurugi ebenbürtig schien. Dieser verweigert es gegen Masaoka vorzugehen und so schickt ihm sein ehemaliger Auftraggeber seine Schergen auf den Hals.

Der Fight gegen die verschiedenen Waffenkämpfer auf dem verschneiten Berg ist eines der Highlights. In der Mitte gibt es eine etwas längere ruhige Phase bevor es dann für ein ausdehntes Finale wieder anzieht.

Ein Markenzeichen des Films ist auch hier wieder ein absurd hoher Gewaltgrad, so werden einem Gegner beispielsweise durch einen heftigen Schlag auf den Hinterkopf die Augen aus den Höhlen herausgedrückt. Herrlich überzogene Action. Die Choreo bietet reichlich Abwechslung und schöne Karatemoves. Sonny Chiba rockt die Rolle erneut, wer mir allerdings in diesem Sequel nicht ganz gefallen hat, war dieses nervige Mädel, welches Takuma da als Sidekick spendiert bekam.

Teil 2 ist nicht so gut wie der hervorragende Erstling aber geht wieder ordentlich ab und gehört zu den Genrehighlights.

8 / 10

 

 

The Street Fighter's last Revenge ( Shigehiro Ozawa / 1974 )

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Auftragskiller Tsurugi erhält den Job eine Kasette mit belastendem Material für einen großen Chemiekonzern zu stehlen und wird von seinen Auftraggebern bei der Übergabe um die Gage geprellt, was sich der Gute natürlich alles andere als gefallen lässt und das Tonband einbehält, während er einige der Schergen ordentlich zusammenfaltet. So schicken ihm sowohl die Gangster als auch die Betreffenden Konzernmitarbeiter ihre Killer auf den Hals.

Auch Teil 3 erschien, wie schon die beiden Vorgänger, ebenfalls im Jahr 1974. Anders als die beiden ersten Teile jedoch, ist dieser dritte und letzte Street Fighter-Teil vergleichsweise harmloser ausgefallen. Es gibt zwar jede Menge guter Fights und wieder tolle Action, jedoch ist der Gewaltgrad zurückgefahren worden. So vermisst man stellenweise ein wenig die graphische Gewalt die in den ersten beiden Teilen vorherrschte sobald Takuma Tsurugi sie Fäuste sprechen lies, da diese die Reihe irgendwie auch ein wenig auszeichnet. Ganz verzichten muss man aber zum Glück auch hier nicht darauf und so gibt es hauptsächlich im Finale dann doch die ein oder andere Gewaltspitze zu sehen. Auch benutzt Tsurugi hier oft Gadgets, wie Masken etc. und hat ein Versteck, was ein wenig an bekannte Agentenfilme im James Bondstyle erinnert.

Sonny Chiba ist wieder in seinem Element und prügelt sich in klasse Manier durch Horden von Gangstern.

Etsuko Shijomi , die im ersten Teil noch recht handzahm agierte ist hier in einer anderen Rolle zu sehen und darf dieses Mal auch ordentlich austeilen, zunächst als Gegnerin, wechselt sie zwischendurch aber öfter Mal die Seiten. Die Story ist kurzweilig und die ohnehin kurze Laufzeit garantiert durch die vielen Kampfszenen ein reichlich hohes Tempo.

Teil 3 fühlt sich insgesamt anders an als seine beiden Vorgänger und funktioniert für sich gesehen wohl besser als wenn man ihn als letzten Teil der Reihe sieht, denn da will er sich nicht so passend einfügen mit seinem anderen Grundton. Nichtsdestotrotz aber bekommen Fans hier einen tollen Chiba-Eastern geboten. Die Gewaltorgien der ersten beiden Teile sollte man aber nicht erwarten.

7,5 / 10

 

Gruß

"John Woo"

 

"John Woo's" Reviews 

Z A T O I C H I  - SPECIAL Vol. 7

 

Heute mit den letzten Filmen der offiziellen Reihe, Nr. 25 und dem späten Nachzügler Nr. 26:

 

 

 Zatoichi's Conspiracy ( Kimiyoshi Yasuda / 1973 )

"SHIN ZATOICHI MONOGATARI: KASAMA NO CHIMATSURI"

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Zatoichi's Conspiracy erschien im Jahr 1973 unter der Regie von Kimiyoshi Yasuda und war der vorerst letzte Film der mittlerweile 25. Teile umfassenden Reihe, bevor sich Shintaro Katsu mit seiner legendären Figur auf die TV Bildschirme verzog.

Ichi kehrt nach über 20 Jahren in seinen Heimatort zurück und erfährt, dass die Frau, die ihn gestillt und großgezogen hat, leider verstorben ist. ( Dem aufmerksamen Zuschauer wird auffallen, dass einige Dinge und Details in der Zatoichi-Reihe sich durchaus mal widersprechen können. Die Zatoichi-Filme sind als meist alles lose Geschichten innerhalb eines Universums zu betrachten und folgen keinem Kanon. Auf Details wie beispielsweise Ichi's Blindheit - mal seit Geburt und mal seit seinem 8. Lebensjahr - etc. sollte man sich nicht versteifen. So besuchte Ichi bereits in einem der ersten Filme der Reihe die Frau, die ihn aufzog, wenngleich er hier seit über 20 Jahren nicht in seiner Heimat war, usw. ) Zufällig lernt er seine Ziehschwester kennen, die als Weise von eben der selben Dame großgezogen wurde. Quasi zur selben Zeit wie Ichi, kehrt auch sein damaliger Kindheitsfreund als erfolgreicher Geschäftsmann in das Dorf zurück. Sie treffen aufeinander, als Ichi für eine Massage von ihm gebucht wird und als er sich ihm zu erkennen gibt, reagiert dieser sehr abweisend und will nichts mehr von der Freundschaft wissen. Wie sich im weiteren Verlauf herausstellt, ist er an der Ausbeutung der Bewohner beteiligt und es läuft unweigerlich auf einen finalen Konflikt hinaus, der Ichi vor ein inneres Zerwürfnis stellt.

Was diese Geschichte von den meisten Abenteuern Ichi's abhebt, ist dass er mit einigen der Personen eng durch die gemeinsame Vergangenheit auf unterschiedliche Weise verbunden ist. Der Film gibt insgesamt zwar ein sehr ruhiges und erhabenes Tempo vor, ist aber nicht zuletzt durch die Charakterkonstellationen und die damit verbundene Geschichte sehr interessant und spannend. Man fragt sich natürlich, was aus den Dorfbewohnern wird und gerade die Entwicklung des Verhältnisses von Ichi zu seinem damaligen Freund ist interessant, da dieser sich hier leider als "Gegenspieler" entpuppt., wenn man so will. Die Story ist sehr emotional erzählt und auch Ichi merkt man dies an. Hat dieser normalerweise eine enorme Geduld und ist meist frohen Gemütes, spürt man förmlich, wie sein Gemüt umschlägt und eine sehr düstere Seite von ihm zum Vorschein bringt, als er die Missstände hier sieht. Diesen düsteren Ichi hat man wirklich selten oder nur in Ansätzen so gesehen und es ist gerade als Zuschauer über die vielen Filme immer schön zu sehen, wie vielschichtig diese Figur eigentlich ist. Das Ganze entlädt sich in einem wirklich fulminanten Showdown. Gab es bis zu diesem Zeitpunkt keine Action, so geht es in diesen letzten 15 Minuten umso heftiger ab. Sehr blutig mit abgetrennten Gliedmaßen und Blutfontänen bahnt sich Ichi seinen Weg durch die zahlreichen Gegner und zieht sie zur Verantwortung für ihr verdorbenes Tun.

Ein klassisches Happy End gibt es nicht, somit fühlt sich der Film auch nicht nach einem letzten Teil einer Reihe an, sondern eben wie ein weiteres Zatoichi-Abenteuer. So bleibt man der Figur des Zatoichi treu und eine Art Abschluss oder Happy End hätte mir nicht gefallen und wäre unpassend gewesen. Insgesamt ein toller ( vorerst ) Abschluss dieser legendären Filmreihe und großes Kino.

8,5 / 10

 

Zatoichi: Darkness is his Ally ( Shintaro Katsu / 1989 )

"ZATOICHI"

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Der 25. Zatoichi-Film markierte seinerzeit den vorerst letzten Kinoausflug des blinden Schwertkämpfers, jedoch führte Shintaro Katsu seine ikonische Rolle für die insgesamt 100 Folgen umfassende TV-Serie zwsichen 1974 und 1979 fort. Im Jahr 1989 wollte es Katsu nach gut 16 Filmpause bzw. 10 Jahren nach seinem letzten Auftritt in der Rolle noch einmal wissen und legte einen letzten und somit 26. Film nach, bei dem er selbst Regie führte ( übrigens erst zum 2. Mal in der ganzen Reihe - erstmalig saß er bei Film Nr. 24 auf dem Regiestuhl ) und auch am Drehbuch mitgeschrieben hat.

Der sichtlich gealterte Zatoichi besucht einen alten Freund und gerät dabei in die Machenschaften zwischen korrupten Beamten und der Yakuza, die er ordentlich gegen sich aufbringt, als er sie in ihrer Spielhölle um ihr hart ergaunertes Geld bringt, mit seinen typischen Tricks und der Gerissenheit.

Im Prinzip bietet dieser Film nach der langen Pause viele der bekannten Elemente, die man von einem Zatoichi Film irgendwo auch erwartet. Man freut sich, wenn er beim Spiel seinen alten Trick mit dem zweiten Paar Würfel anwendet, oder seine Macht demonstriert, in dem er die Spitze einer Kerze mit seinem Katana abschlägt.

Wie fast alle der früheren Filme folgt auch dieser Teil keinem Kanon in der Reihe. Zum Beispiel wird erwähnt, dass Ichi im Alter von 2 Jahren blind wurde, jedoch gab es in früheren Filmen bereits unterschiedliche Aussagen dazu. Mal war er seit seiner Geburt blind und mal seit dem 8. Lebensjahr. Man muss die Filme als meist für sich alleinstehende Episoden betrachten.

Auffallend ist eine recht intensive Sexszene im Badehaus die es in der Form in den alten Filmen nicht gab. Genau genommen gab es bisher nur 1 Mal in Film Nr. 24 eine Szene die Ichi beim Liebesspiel mit einer Frau zeigte, übrigens wie oben bereits erwähnt, neben diesem der einzige weitere Film der Reihe, bei dem Shintaro Katsu selbst Regie führte - war sicherlich also kein Zufall, dass er solche Szenen eingebaut hat, der gute Katsu.

In einigen Filmen der Reihe, besonders in den späteren Werken experimentierte man mit einigen funky 70er Soundtracks. So auch in diesem Film, der eben in den 80er entstand und eine für die Szenerie untypische 80er Jahre Musik enthält.

Die Kampfszenen sind sehr blutig und klasse inszeniert. Natürlich machen sich die technischen Möglichkeiten der späten Achtziger gegenüber dem vorherigen Jahrzehnt deutlich bemerkbar. So ist die Choreographie deutlich ausgefeilter und bietet nebst einer hohem Geschwindigkeit eine recht komplexere Abfolgen mit reichlich tollen Moves und Kreativität, auch was die Kameraarbeit angeht. Der Härtegrad ist hoch und sorgt für blutigere Action, als man es in den älteren Filmen sah, denn hier fliegen des Öfteren auch mal buchstäblich die Fetzen inklusive der für das Genre typischen Blutfontänen. Ichi präsentiert sich hier als absolute Kampfbestie in den Fights und gerade im Showdown wird die Gewalt schön zelebriert, wie es ansatzweise nur in 1-2 der alten Filme war und bietet einen hohen Bodycount. Ein wahres Fest für den geneigten Chambarafan der härteren Gangart! Das Sounddesign trägt seinen Teil zur Wirkung der Kämpfe bei.

Zatoichi's Widersacher, Boss Goemon wird übrigens von Shintaro Katsu's Sohn Ryutaro Gan gespielt, der seiner Figur eine gute, eiskalte Ausstrahlung verpasst. Leider war er beim Dreh aktiv in einen tragischen Setunfall verwickelt, als er den Stuntman Yukio Kato versehentlich mit einem echten Katana, welches eigentlich eine Attrappe hätte sein sollen, tödlich verwundete.

Atmosphärisch zieht dieses neue Werk leider den kürzeren im Vergleich zu den alten Klassikern. Der Film wirkt zwar schön düster und dreckig, lässt aber auch ein wenig den Charme der früheren Werke vermissen. Insgesamt aber ein solides Spätwerk Katsus.

6,5 / 10

 

Das war es nun mit allen 25 ( +1 ) Filmen der offiziellen Zatoichi Reihe, 

der Special-Blog zu dem Thema ist allerdings noch nicht beendet ;-)

 

In diesem Sinne...

 

....to be continued !

 

Gruß

"John Woo"

 

"John Woo's" Reviews - #23 - One Armed Swordsman Reihe

 

One Armed Swordsman ( Chang Cheh / 1967 )

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/en/5/5c/One_Armed_Swordsman_movie_poster.jpg

 

Chang Cheh's One Armed Swordsman ist einer der großen Easternklassiker aus dem Hause Shaw Brothers und zeigt einen, damals noch am Anfang seiner vielversprechenden Karriere stehenden, jungen Wang Yu in der titelgebenden Hauptrolle.

Nach kurzer Einführung, in der man die Hauptfiguren kennen lernt wird die Grundlage der Handlung geschaffen und man sieht nach einem kurzen Zeitsprung einen jungen erwachsenen Fang Gang, aus dem mittlerweile ein sehr guter Kämpfer geworden ist. Eifersucht und Stress unter den anderen Schülern sorgen dafür, dass Fang weggehen will doch vorher kommt es zum Konflikt, der trotz Fangs Überlegenheit dafür sorgt, dass ihm durch einen hinterhältigen Angriff sein Arm abgeschlagen wird. Schwer verletzt schleppt sich Fang Gang von dannen bis er schließlich ohnmächtig zusammenbricht aber von einer jungen Frau gefunden und aufgenommen wird. Nach 7 Tagen im Koma wacht Fang auf doch der Schock sitzt tief und er weiß nicht, wie er dies je verkraften soll. Einst ein hervorragender Kampfkünstler, fehlt ihm nun sein Arm, doch er trainiert verbissen und überwindet seine Behinderung, wird sogar ein noch viel besserer Kämpfer als vor seiner Verletzung.

Besetzt mit Wang Yu und Shaw Brothers-Größen wie Ku Feng und Tien Feng, sowie einem jungen Lau Kar Leung in einer kleineren Rolle ( Hauptsächlich war er hier wie bei so vielen andern Chang Cheh Filmen für die Kampfchoreographie verantwortlich ), bietet One Armed Swordsman Starpower. Wang Yu bringt seine Rolle gut rüber und verkörpert den klassischen Helden, der hier verraten und misshandelt wird und anschließend dennoch über sich hinaus wächst. Atmosphärisch macht der Film auch alles richtig und bietet neben dem anfänglichen, schönen Schneesetting ( was mir bei Eastern immer sehr gut gefällt ) auch sonst gute Abwechslung und schöne Kulissen. Zudem passt der fats durchgängig düstere Look gut zum Charakter Fang Gang's, der zunächst durch den Verrat sehr gebrochen ist in seiner Person, jedoch durch die Hilfe und Einfühlsamkeit Chiao Chiaos wieder neuen Mut fasst und auch neue Motivation. Chiao Chiao im übrigen bildet hier einen klasse Ruhepol und ist eine tolle Ergänzung für die Heldenfigur, ohne die eben diese Heldenfigur auch nicht zu einer solchen hätte werden können.

Die Kämpfe sind unterhaltsam, zu weilen zwar etwas langsam / steif aber machen Laune und gehen zudem recht blutig von statten. Das Finale geht actionmäßig nochmal richtig ab und sollte jedem Fan klassischer Eastern ein Lächeln ins Gesicht zaubern.

Ein Film, der seinerzeit in gewisser Weise eine Art Vorreiter in seiner Machart war, den Helden und auch die Kämpfe so zu präsentieren. Genau diese Formel verfeinerte Chang Cheh in seinen darauffolgenden Werken immer mehr.

8 / 10

 

 

Return of the One Armed Swordsman ( Chang Cheh / 1969 )

http://2.bp.blogspot.com/-IPdZE6lgkUw/VgapOTSLwnI/AAAAAAAAA-g/Ht4UrdeeJeo/s1600/ZZZ%2BReturn%2Bof%2Bthe%2BOne-Armed%2BSwordsman%2B%25281969%2529%2B004.jpg

 

Der Vorgänger bescherte Wang Yu 2 Jahre zuvor den Durchbruch zum Star und aufgrund des Erfolges wollte man die Abenteuer um den einarmigen Schwertkämpfer Fang Gang weitererzählen. So kam es, dass dieser im gleichnamigen Film 1969 "zurückkehrte".

Fang Gang lebt mit seiner Frau als Farmer auf dem Land, wie er es ihr eigentlich auch versprochen hat, kehrte er der dem Kämpfen den Rücken. 2 merkwürdige Gestalten tauchen auf und wollen ihn zu einem Schwertkampfturnier einladen, welches er ablehnt, doch so leicht wollen sich die beiden nicht von ihrer Mission abbringen lassen, schließlich handeln sie im Auftrag eines mysteriösen Meisters, der wiederum die "8 Dämonen" unter sich befiehlt, eine Reihe von gefährlichen Schwertmeistern, jeder Meister auf seinem eigenen Gebiet. Sämtliche der anderen Meister lehnen ab, weil sie den Komplott wittern, doch letztendlich kommt es wie es kommen muss. Als es bereits einige Tote zu verzeichnen gibt, und Fang Gangs Frau entführt wurde, lässt auch er sich nicht mehr lange bitten und zückt sein legendäres Schwert.

Während Teil 1 uns in die Welt des Fang Gang einführte und eine tolle Origingeschichte um Rache, Verrat, Intrigen etc. präsentierte, geht Teil 2 eher andere Wege. Geschichte und charakterliche Entwicklung stehen hinten an und machen Platz für reichlich Action, denn darauf zielt das Sequel ab. Wer sich schon nach dem tollen Finale des Erstlings gewünscht hat, mehr davon zu sehen, mehr Action mehr Blut, mehr Fang Gang, der wird hier voll auf seine Kosten kommen. Im Sequel kommt Chang Cheh so richtig in Fahrt und lässt den einarmigen Schwertkämpfer Fang Gang, der so eigentlich gar keine Lust mehr hatte zu kämpfen, vollends von der Leine und ein wahres Massaker veranstalten. Der Actionanteil wurde drastisch hoch gefahren und es gibt im Minutentakt tolle Fights zu sehen mit den verschiedensten Waffen, toll choreographiert und äußerst blutig mit hohem Bodycount in Szene gesetzt. Hier kam der Heroic Bloodshed Stil Chang Cheh's zur vollen Blüte, wo der Vorgänger noch eher etwas dezenter diesbezüglich war. Für die Action war wieder einmal Lau Kar Leung zuständig, der selbst auch als einer der Badguys vor der Kamera zu sehen ist. Genauso sind auch einige andere Darsteller aus dem Erstling in teils anderen Rollen wieder mit von der Partie, eben typisch Shaw. Am erwähnenswertesten wohl Tien Feng, der in Teil 1 noch Fang Gang's ehrwürdigen Meister spielte und hier nun als Hauptbösewicht auftritt.

Easternstar Chen Sing, der zuvor in Asia Pol ( ebenfalls mit Wang Yu ) sein Debüt gab, ist hier übrigens in seiner zweiten Filmrolle zu sehen. Auch ein gewisser Ti Lung, der später zu einem der absolut größten Shaw Brothers und generell Easternstars avancieren sollte, hat hier einen kleinen Auftritt am Anfang und gibt sein Filmdebüt.

Teil 2 ist ein Actionknaller der Extraklasse und bietet klasse Schwertkämpfe in toller Atmosphäre und hohem Tempo, so dass keine Längen entstehen können. Story und Charakterentwicklung stehen zwar hinten an, werden aber sehr gekonnt durch die viele Action und die dadurch entstehenden tollen Schauwerte wettgemacht.

Sehr empfehlenswerter Klassiker aus dem Hause Shaw Brothers und wahrlich eine Rückkehr mit Wucht!

8,5 / 10

 

 

The New One Armed Swordsman ( Chang Cheh / 1971 )

http://ilarge.lisimg.com/image/5695/790full-the-new-one--armed-swordsman-poster.jpg

 

Chang Cheh inszenierte 2 Jahre nach Wang Yu's letztem Auftritt als einarmiger Schwertkämpfer Fang Gang sein eigenes Remake bzw. Reboot der Geschichte.

Die Story ist hier jedoch anders angelegt als im Original. Man könnte auch von einer Fortsetzung mit neuem Charakter sprechen, denn anstelle von Wang Yu ist nun David Chiang in der titellgebenden Hauptrolle zu sehen. Er spielt den jungen Schwertkämpfer Lei Li, dessen Spezialität es ist mit den Twin Swords, einem kurzen und einem langen Schwert zugleich zu kämpfen. Dem zwielichtigen Meister Lung passt Li's rasanter Aufstieg in der Martial World gar nicht, daher inszeniert er eine Falle für den jungen Kämpfer. Ihm soll ein Raub angehängt werden und in seiner Arroganz lässt er sich auf ein Kräftemessen mit dem Meister ein, welches er prompt verliert. Abgemacht war, dass der Verlierer sich den rechten Arm abschlägt, was Lei Li auch einhält und anschließend schwer verletzt davon zieht. Niedergeschlagen von den Ereignissen und seinem Handycap will er nichts mehr vom Kämpfen wissen und arbeitet als Kellner in einer kleinen Taverne, wird dort immer wieder von den rauen Besuchern schikaniert aufgrund seiner Behinderung.

Eines Tages taucht der Schwertkämpfer Feng Chun-chieh dort auf und die beiden freunden sich an. Lung und seine Bande von der Tiger Mansion sorgen weiterhin für Unruhe und gehen so weit, dass Lei Li doch wieder zum Schwert greift um ein letztes Mal in den Kampf zu ziehen.

Wo David Chiang ist, darf auch Ti Lung meist nicht fehlen, welcher hier ebenfalls in einer Hauptrolle auftritt, hatte er in Return of the One-armed Swordsman übrigens gerade sein Filmdebüt gegeben. Im Vergleich zu den Vorgängern konzentriert sich der Film hier mehr auf Action und die simple Rachestory, als auf den Charakter des Lei Li selbst, dem eine recht simple Zeichnung gegeben wird. David Chiang spielt die Figur sehr gut, wird aber von seinem Co-Star Ti Lung, der mit seinem Charisma ganze Szenen ausfüllt, in den gemeinsamen Szenen leicht überschattet. Die Kämpfe kommen in guter Dosis und auch die ruhigeren Szenen bieten einige nette Spielereien, z. Bsp. als Lei Li beim aufräumen in der Taverne zig Sachen zugleich in der Luft jongliert und balanciert und damit seinen fehlenden Arm fast spielerisch ausgleicht. Das Erzähltempo ist relativ hoch, auch wenn es zur Mitte hin nicht immer viele Kämpfe gibt.

Der weibliche Part, gespielt von Li Ching, ist ein kleiner aber locker zu verschmerzender Schwachpunkt, denn ihr wird hier ein weitaus geringerer Stellenwert im Bezug auf die Hauptfigur Lei Li beigemessen als es bei Wang Yu's Fang Gang der Fall war und so verkommt sie eher zum unwichtigen Beiwerk. Hauptaugenmerk liegt auf der guten Chemie zwischen Chiang und Lung, sowie der gut inszenierten Action.

Die hervorragend von Tang Chia und Lau Kar Leung ( der im Gegensatz zu den ersten beiden Filmen hier nicht vor der Kamera zu sehen ist ) choreographierte Action bietet jede Menge toller Schwertkämpfe. Typisch Chang Cheh geht es auch wieder sehr blutig von statten. Die Duelle Schwert gegen San Jie Gun ( Dreigliederstab ) von David Chiang und Ti Lung gegen Ku Feng sehen klasse aus und sind schön komplex choreographiert. Ku Feng spielt wie immer einen hervorragenden Bösewicht mit Profil.

Das legendäre Finale auf der berühmten Brücke der Shaw Studios bildet ein fulminantes Ende dieses tollen Easterns.

Der Score sehr gute Score soll hier auch nicht unerwähnt bleiben, trägt er jederzeit gut zur Stimmung bei.

The New One-armed Swordsman ist ein sehr empfehlenswerter Easternklassiker, der immer wieder Laune macht.

8,5 / 10

 

Gruß

"John Woo"

 

"John Woo's" Reviews - #22 - Storm Riders Reihe

 

The Storm Riders ( Andrew Lau / 1998 )

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Storm Riders ist eine Manhua-Verfilmung aus dem Jahr 1998 unter der Regie von Andrew Lau. Neben einem Sequel, welches im Jahr 2009 erschien, gibt es noch einen Anime-Film und zwei Serienadaptionen des Stoffes.

Erzählt wird die Geschichte des mächtigen Lord Conquer, dessen Ziel es ist, eines Tages die ganze Welt zu beherrschen, doch eine Prophezeiung besagt, dass die vereinten Kräfte zweier Krieger namens Wind und Cloud ihn stürzen werden. Conquer setzt seine besten Krieger darauf an, die beiden zu finden und schon im frühesten Kindesalter nimmt er Wind und Cloud in seine Obhut und bildet sie aus. Heimlich treibt er einen Keil zwischen die beiden, wohlwissend, dass sich so die besagte Prophezeiung niemals erfüllen könne. Als sich beide dann noch in Conquer's Tochter Charity verlieben, entbrennt ein erbarmungsloser Streit zwischen ihnen und so scheint Conquer's Ziel zum greifen nah.

Ich kenne die Comicvorlage zwar nicht aber meiner Meinung nach ist diese Filmische Umsetzung eher mäßig. Man hat zwar wirklich eine Reihe guter Darsteller verpflichten können aber der Rest überzeugt nicht so ganz. Die Effekte sind ein großes Manko in dem Film, denn die CGI sehen grottenschlecht aus, ebenso die auffälligen Greenscreens. Der Score passte in meinen Augen bzw. Ohren nicht wirklich. Die Fights sind sehr Fantasylastig und beinhalten entsprechend sehr viele dürftige Effekte, zudem wird das Wire-Fu hier doch ein wenig übertrieben. An sich gibt es ein gesundes Maß an Action, so dass man in dieser Hinsicht nicht allzu viel Leerlauf hat.

Mit Ekin Cheng und Aaron Kwok sind zwei der bekanntesten Hong Kong Stars der jüngeren Garde ( in Anbetracht der Entstehungszeit des Filmes natürlich ) in den Hauptrollen vertreten. Als Bösewicht ist niemand geringeres als Japans Actionstar Nr. 1 Sonny Chiba zu sehen, was den Film per se schon aufwertet in meinen Augen. Chiba war übrigens auch in der ersten der 2 Serienadaptionen zu sehen.

Ansonsten sind zahlreiche weitere bekannte Gesichter mit von der Partie, wie Yu Rongguang am Anfang in einer kleinen Nebenrolle ( zeigt aber leider keine Action ), Roy Cheung als Shaolin Mönch ( was irgendwie nicht so passte ), Anthony Wong, Elvis Tsui, die süße Shu Qi in relativ jungen Jahren, Michael Tse, Alex Fong und Michael Tse. Kristy Yeung ist auch am Start und sieht wirklich hübsch aus, wie es sich für eine ehemalige Miss Asia gehört ;-).

Abschließend kann man sich den Film als Fan solcher Fantasystoffe ruhig 1 Mal ansehen, muss man aber nicht.

6,5 / 10

 

 

Storm Rider: Clash of Evil ( Dante Lam / 2008 )

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Der von Hong Kongs Actionspezialist Dante Lam inszenierte Anime "Storm Rider: Clash of Evil" erzählt eine weitere Geschichte um die beiden Kämpfer Wind und Cloud. Der Film ist eher als eine Art Spin Off zum 1998er Realfilm mit Aaron Kwok und Ekin Cheng zu sehen, dessen Sequel " Storm Warriors" nur 1 Jahr nach diesem Anime erschien.

Im Vorfeld kannte ich nur die beiden zuvor erwähnten Realverfilmungen. Wie würde das Ganze nun aber als Anime funktionieren bzw. würde es überhaupt funktionieren? Der Vorteil ist bei diesem Format schon mal, dass man Effekte und Action nach Belieben umsetzen kann, jedoch ist der hier verwendete Animationsstil nicht gerade der hochwertigste und sehr wechselhaft. Wirklich klasse Animationen wechseln sich mit in meinen Augen ziemlich schwachen Animationen ab, die leider in der Gesamtheit überwiegen. Der komplette Look hat mir nicht zugesagt und sah einfach billig aus. Vielleicht fällt es einem nicht so sehr auf, wenn man sonst keinen Bezug zu Anime hat aber das geht, wie gesagt, deutlich besser. Was aber wiederum gut gelöst würde, ist dass hier recht häufig ergänzende CGI zum Einsatz kommen, die sich gut einfügen in die Gesamtoptik und nicht wie ein Fremdkörper wirken. Das muss man den Produzenten zu Gute heißen. Wenn ich da an Ghost in the Shell 2.0 denke mit den völlig unpassenden CGI, die gar nicht zu den tollen Animationen passen wollten, hat man es hier schon besser gelöst.

Der Score tut sich nicht besonders hervor und bleibt recht dezent, da wäre mehr drin gewesen.

Action kommt hier nicht zu kurz und bietet immer wieder einige solide Kämpfe mit ordentlichem Härtegrad. Mein Kritikpunkt wäre leidglich, dass es mir etwas an Dynamik und Speed während der Fights gefehlt hat. Die Moves und Kreativität der "Choreographie" waren dennoch ganz ordentlich.

Für mich ordnet sich der Anime als schwächster der insgesamt 3 Filme ein. Da gefielen mir die beiden Realfilme ( besonders Teil 2 ) um einiges besser.

5,5 / 10

 

 

Storm Warriors ( Danny Pang & Oxide Pang / 2009 )

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2008, genau 10 Jahre nach der Mangaverfilmung "Stormriders" erschien Dante Lam's Animeversion des Stoffes und nur 1 Jahr später, also 11 Jahre nach Teil 1, kam mit Storm Warriors im Jahr 2009 ein richtiges Sequel an den Start. Beim Erstling führte Andrew Lau Regie, während bei diesem Sequel die Pang Brüder verantwortlich zeichneten.
Ekin Cheng und Aaron Kwok kehren in ihren Rollen als Wind und Cloud zurück. Unterstützt werden sie von u.a. Lam Suet, Kenny Wong, und Charlene Choi, die allerdings teilweise recht wenig Screentime haben. Kenny Ho ist als Meister Nameless zu sehen, der Cloud trainiert.

Als Gegenspieler Lord Godless ist Simon Yam an Bord, dessen Sohn Heart wird von Nicholas Tse gespielt. Die Figur des Lord Godless nimmt zwar eine zentrale Rolle in der Haupthandlung ein, rückt jedoch für das Finale stark in den Hintergrund und wird relativ schnell besiegt. Der eigentliche Hauptkonflikt spielt sich im Anschluss nämlich zwischen Wind und Cloud selbst ab, denn dort gilt es zu verhindern, dass Wind endgültig der Macht des Bösen verfällt, welche sich durch seine neu erlernten Kampftechniken in ihm breit macht und so entbrennt ein Kampf ungeahnten Ausmaßes zwischen den beiden Kriegern.

Gerade technisch machen sich die 11 Jahre doch sehr positiv bemerkbar, denn Storm Warriors bietet wirklich ordentliche CGI, welche weitaus besser aussehen als die des Vorgängers, wo zudem auch noch mit den recht miesen Effekten zu sehr übertrieben wurde. Insgesamt kommt der Film sowohl von der Optik als auch von der Atmosphäre her deutlich düsterer rüber als Teil 1, was mir ebenfalls gut gefallen hat. Großartig Story sollte man allerdings nicht erwarten, denn diese ist sehr einfach gestrickt und man konzentriert sich mehr auf optische Schauwerte und schön inszenierte Action. Die Optik während der Schlachten und Fights erinnert zudem stark an die aus 300 und weiß auch hier sehr zu gefallen, sieht sogar noch einen Tick besser aus.
Die Fights sind ordentlich choreographiert und weitaus bodenständiger als im Vorgänger, wo die Wire-Fu Einlagen nicht immer gut aussahen und auch zu häufig eingesetzt wurden. Trotzdem ist natürlich auch hier Wire im Einsatz und reichlich Greenscreen aber wie gesagt, sehen die Special Effects hier deutlich besser aus.Während der Kämpfe runden einige schöne Slow-Mos die Optik gut ab. Die letzten gut 40 Minuten sind fast nonstop Action.

Insgesamt der beste Teil der Reihe.

8 / 10

 

 

Gruß

"John Woo"

"John Woo's" Reviews - #20

5. Dezember 2017

 

"John Woo's" Reviews - #20

Heute mit einigen der berühmten Filme der Hui-Brüder, die hierzulande als Mr. Boo 1-4 in einer Komplettbox veröffentlicht wurden.

 

The Private Eyes ( aka Mr. Boo ) ( Michael Hui / 1976 )

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/en/c/c0/PrivateEyes.jpg

 

The Private Eyes von den legendären Hui-Brüdern aus dem Jahr 1976 wurde in Deutschland als Teil 1 der sogenannten Mr. Boo Reihe veröffentlicht, ist aber ein komplett eigenständiger Film und auch die anderen Filme haben nichts miteinander zu tun.

Sowohl für Michael Hui als auch John Woo, die hier beide gemeinsam Regie führten, war The Private Eyes die dritte Regiearbeit. Hui allerdings trat auch als Drehbuchautor und natürlich Hauptdarsteller auf und wird hier von seinen ebenso berühmten Brüdern Sam und Ricky unterstützt. Private Eyes war zugleich der erste gemeinsame Film der Brüder, die sich hier mit reichlich verrückter Comedy so richtig ausgelassen haben.

Szenen wie der grandiose Küchenfight als Michael Hui einen Taschendieb verfolgt, der Kampf von Sam Hui in einem Supermarkt begleitet vom legendären Wong Fei Hung Score, die Zubereitung des Hähnchens anhand eines Aerobikvideos im TV-Klingt sind dabei nur die Haupthighlights des ganzen. Klingt verrückt?! Ist es auch und das nicht zu knapp. Wer auf den asiatischen Humor steht und Slapstick mag, wird hier bestens unterhalten. Für die nötige Qualität der vorhandenen Action hat niemand geringeres als Sammo Hung gesorgt, der als Actionchorerograph seine Finger im Spiel hatte.

Verschnaufpausen gibt es kaum, denn ein Gag jagt den nächsten. Auftritte weiterer bekannter Stars, wie Richard Ng in einer kleine Nebenrolle als Police Inspector, Shek Kin ( bekannt als Mann mit der Todeskralle aus Enter the Dragon ), Cameos von u.a. Mars, der mal durch Bild turnt, runden den Filmspaß ab.

Herrlich verrückter Humor!

8,5 / 10

 

 

The Contract ( aka Mr. Boo2 ) ( Michael Hui / 1978 )

http://c8.alamy.com/comp/F47HB3/the-contract-1978-by-michael-hui-koon-man-hong-kong-actor-comedian-F47HB3.jpg

 

The Contract erschien 2 Jahre nach The Private Eyes und vereinte erneut die Hui Brüder um Michael, Sam, sowie Ricky im nächsten verrückten Abenteuer.

Michael Hui trat wieder als Regisseur auf, dieses Mal aber ohne John Woo.

Michael Hui gibt hier einen Showmaster, der einen 8-jährigen Knebelvertrag beim Sender MTV untereschreibt, jedoch nur ausgenutzt wird und nie große Chancen bekommt. Als ein Angebot der Konkurrenz deutlich lukrativer ausfällt, muss er alles daran setzen, den alten Vertrag von seinen skrupellosen Bossen zu stehlen. Hilfe bekommt er dabei von seinem Bruder und einem TV-Magier. Man merkt, auch hier alleine vom Plot her, sind wieder reichlich Albernheiten vorprogrammiert.

Auch The Contract bietet, typisch Hui Brüder, relativ viel Skurriles, verrückte Charaktere und Slapstick. Die Gags sind solide, zünden aber bei weitem nicht in der Dichte, wie es bei Private Eyes der Fall ist. Das gezeigte ist aber dennoch ordentlich und bietet das ein oder andere Highlight, wie das Messerwerfen zu Beginn oder das Glücksspiel mit der Kandidatin, die glatt ihren todkranken Mann verwettet. Die vorhandene Action ist gut inszeniert, wenn auch nicht ganz auf dem Level des "Vorgängers", denn auch wenn die beiden Filme eigentlich nichts miteinander zu tun haben, drängt sich ein Vergleich dann doch ein klein wenig auf, da man natürlich auch gerne so einen Kracher von Komödie erwartet.

The Contract ist kein Must See aber eine solide Komödie, die sich für einen Sonntagmittag allemal eignet.

6 / 10

 

 

Security Unlimited ( aka Mr. Boo 3 )( Michael Hui / 1981 )

https://www.google.de


Der Hui-Brothers Film Security Unlimited ( hier zulande als Mr. Boo 3 veröffentlicht ) aus dem Jahr 1981 war seiner Zeit der bis dato erfolgreichste Film der Brüder, wenngleich ich persönlich ihn deutlich schwächer als beispielsweise Private Eyes oder The Contract sehe. Wie bei den zuvor genannten Filmen, wurde auch bei diesem hier die Regie wieder von Michael Hui übernommen, welcher hier den Ausbilder in einer Sicherheitsfirma spielt, der seine Angestellten ( u.a. Sam und Ricky Hui ) gerne schikaniert. Ein Führungswechsel sorgt dafür, dass er degradiert wird und nun mit seinen ehemals Unterstellten auf Augenhöhe ist., was natürlich für Unbehagen bei ihm sorgt. Unter dem neuen Chef muss er zudem nun auch einiges einstecken.

Problem des Films ist, dass die Story eigentlich die meiste Zeit nur vor sich hindümpelt und über weite Strecken kaum nennenswerte Gags bietet. 2-3 ganz solide Slapstickeinlagen, wie beispielsweise der Überfall oder das Essen mit der "falschen Hand" entlockten mir zumindest ein Schmunzeln aber die großen Lacher bleiben hier leider aus.

Zum Ende hin nimmt der Film glücklicherweise etwas Fahrt auf und es kommen ein paar bessere Gags und etwas Abwechslung ins Spiel. Gerade Sam und Michael Hui harmonieren hier in einigen Szenen sehr gut zusammen auch wenn sie in anderen ihrer Werke doch deutlich besser aufgelegt waren.

Der Running Gag mit dem Finger im Lauf der Waffe ist allerdings herrlich verrückt und sorgt letztlich für ein paar der besten Szenen.

Stanley Fung ist übrigens in einer Nebenrolle zu sehen und ohne seinen charakteristischen Schnäuzer auf Anhieb kaum zu erkennen.

Security Unlimited bleibt leider ein relativ schwaches Vergnügen.

Die letzten 20 Minuten konnten da noch etwas Boden gut machen und den Film letztlich aufs Mittelmaß hieven.

5 / 10

 

 

Chicken and Duck Talk ( aka Mr. Boo 4 ) ( Clifton Ko / 1988 )

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Die Michael Hui Komödie Chicken and Duck Talk erschien im Jahr 1988, doch die Regie wurde von Clifton Ko übernommen und nicht von Michael Hui selbst. Ricky Hui ist ebenfalls mit an Bord, während der dritte im Bunde, Sam Hui hier nur einen Mini-Cameo absolviert.

Michael Hui führt ein kleines traditionelles Restaurant, dass für seine guten Entengerichte bekannt ist. Sauberkeit und Hygiene stehen allerdings weniger im Fokus, auch mit der Kundenfreundlichkeit ist es manchmal weit her. Zu allem übel sind die Mitarbeiter alles andere als zufrieden unter ihrem Boss, der an allen Ecken und Enden spart und nicht im entferntesten dran denkt die lauter werdenden Forderungen nach Gehaltserhöhungen zu erfüllen. Unmut macht sich breit und als auch noch Hui's Schwiegermutter zu Besuch kommt, mit der er sich quasi auf Kriegsfuß befindet, bedeutet es für ihn Stress pur.

Bald eröffnet schräg gegenüber ein modernes Chickenrestaurant, ist das Geschäft in Gefahr, denn die hauptsächlich jungen Leute gegen natürlich lieber zur Konkurrenz. Zu allem Übel zerstreitet sich Michael mit einem seiner Angestellten ( Ricky Hui ) so sehr, dass dieser gegenüber beim Konkurrenten anheuert, womit der Krieg endgültig eröffnet wäre.

Der Film spielt fast ausschließlich nur in und vor den Restaurants, hat also locationtechnisch wenig Abwechslung, was aber gar nicht auffällt, da ein hohes Tempo mit guter Gagdichte an den Tag gelegt wird. Der Film lebt von seinem gut aufgelegten Cast - Michael Hui ist wie so oft ziemlich miesepetrig, was ihm hier gut steht. Sam Hui hat wie gesagt leider nur einen Cameo und Ricky Hui ist spielt einen der Angestellten. Auf gegnerischer Seite glänzt Ku Feng als schmieriger Geschäftsführer.

Die Geschichte bietet viele gute Gags und vor allem gelungene Situationskomik. Highlights sind u.a. die Kakerlakenszene oder der Kampf der Maskottchen. Insgesamt ein wirklich spaßiger Film, den ich Genrefans empfehlen kann.

8 / 10

 

 

Gruß

"John Woo"

"John Woo's" Reviews - #19

28. November 2017

 

"John Woo's" Reviews - #19

Heute mit folgenden Filmen:

 

Die 18 Kämpfer aus Bronze ( Joseph Kuo / 1976 )

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Die Herrscher der Qing-Dynastie wollen das Land unter sich Vereinen. Rebellen und andersgesinnte werden samt ihrer Familien getötet. Der kleine Long wird als Baby in Sicherheit gebracht, von einem Meister bereits früh in der Kampfkunst unterrichtet und bald auch in den Shaolintempel gebracht, wo er sein Kung Fu perfektionieren soll, um gegen die Schergen bestehen zu können.

1976 erschien mit "Die 18 Kämpfer aus Bronze" unter der Regie von Joseph Kuo einer der großen Easternklassiker, der in der Hauptrolle mit Kung Fu Star Carter Wong besetzt wurde. Wong macht wie immer eine klasse Figur und hat eine gute Ausstrahlung. In den Kampfszenen natürlich läuft er wie gewohnt zur Höchstform auf.

Nach kurzem Beginn geht es auch schon relativ schnell in den Shaolin Tempel, wo man schöne Trainingsszenen zu sehen bekommt, welche dann auch den Großteil der weiteren Laufzeit dominieren. Ein wahrer Leckerbissen für Easternfans, denn gerade nachdem die Shaolinschüler 36 Tests bestanden haben, gibt es eine letzte harte Prüfung: die Kammer der 18 Bronzekämpfer, die man besiegen muss, wenn man das Kloster verlassen will. Eine Prüfung auf Leben und Tod, in der sich die Mönche durch Gänge und Gewölbe voller Fallen und eben den plötzlich auftauchenden besagten Bronzemännern kämpfen müssen.

Nachdem die Prüfung bestanden ist und Carter und sein Freund nun das Kloster verlassen, spielt sich die letzte halbe Stunde draußen ab, wo es dann gegen die fiesen Qing Schergen geht und alles in einem fullminanten Finale mündet, in welchem dann auch die hübsche Eastern-Darstellerin Polly Shan Kuan mitmischt, welche oft in Carter Wongs Filmen zu sehen war.

Die Fights sind toll choreographiert, abwechslungsreich und zudem in guter Menge vorhanden. Besonders Carter Wong ist nochmal ein eigenes Level an Power und toll anzusehen.

Ein klasse Eastern, der in keiner Genresammlung fehlen darf.

8,5 / 10

 

 

Die Rückkehr der 18 Bronzekämpfer ( Joseph Kuo / 1976 )

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Der Kaiser liegt im Sterben und hat im Testament seinen Nachfolger bestimmt. Durch eine Intrige lässt der 6. Prinz das Testament fälschen und sich selbst als Nachfolger auf den Tron bestimmen.

Um jedoch ein vollkommener und unbesiegbarer Kung Fu Kämpfer zu werden begibt er sich nach Shaolin und beginnt die harte Ausbildung der Mönche. Er ist nahezu besessen davon, ein unbesiegbarer Kämpfer zu werden. 3 Jahre will er trainieren, ehe er beschließt auf seinen Tron zurückzukehren.

Teil 2 erschien ebenfalls im Jahr 1976 unter Joseph Kuo, hat storytechnisch aber nichts mit Teil 1 zu tun. Carter Wong ist in einer anderen Rolle zu sehen, im großen und ganzen läuft das Schema aber ähnlich ab. Der Hauptteil spielt sich dabei im Tempel ab mit guten Trainingsszenen und die Highlights sind natürlich die Prüfungen gegen die Bronzemänner. Carter muss sich hier wieder durch verschiedene Kammern mit den unterschiedlichsten Hindernissen kämpfen, die ihm alles abverlangen. Die Kung Fu Fights sind gut choreographiert und dynamisch. Aufgrund der hohen Actiondichte kann keine Langeweile aufkommen. Carter Wong, hier als böser Charakter ist charismatisch, wie immer.

Polly Shang Kuan, die oft an Wong's Seite in Filmen zu sehen war, ist auch hier wieder mir von der Partie, taucht aber nach einem ausgedehnten Fight am Anfang, in dem ihre Figur vorgestellt wird, erst am Ende wieder auf, wo es einen kurzen Fight gegen Wong gibt, jedoch geht dieser recht abrupt ohne Ergebnis zu Ende.

Während der Ausbildung fiebert man ganz gut mit Carter's Figur mit und hofft, dass aus ihm ein recht schaffender und positiver Mensch wird, jedoch ist dies nicht der Fall.

Das Finale nach dem Hauptpart im Tempel nimmt nur noch ca die letzten 5 Minuten des Films ein und wird schnell abgefrühstückt, was ein wenig schade ist, denn das abrubte und offene Ende lässt einen doch recht unzufrieden zurück.

Was die Action angeht, liefert der Film aber ab und bietet wirklich zahlreiche Fights und schöne Prüfungen in guter Atmosphäre. Ein tolles Ende hätte das Ganze dann noch gut abrunden können. Nichtsdestotrotz eine guter Eastern, der aber nicht ganz an den ersten Teil herankommt, welcher iinsgesamt runder inszeniert war.

7 / 10

 

Those Merry Souls ( Lau Kar Wing / 1985 )

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Die Freunde Ng und Lung arbeiten als Stuntmen. Als Lung zunehmend merkwürdiges Verhalten bei seinem Vater bemerkt, ahnt er nicht, dass dieser quasi den Job des Sensenmannes ausführt und Seelen abholt, um diese ins Jenseits zu befördern. Eines Tages verunglückt Ng am Filmset und stürzt schwer zu Boden. Lung's Vater jedoch nimmt Ng's Seele nicht, wodurch dieser überlebt, doch dadurch wird Lung's Vater bestraft und Ng von nun an mit dessen Aufgabe betraut.

Dies sorgt für heilloses Chaos und Ng's Vater, ein taoistischer Priester scheint die einzige Rettung aus dieser Misere zu sein.

Was vom Plot her ziemlich abgedreht klingt, ist auch genau das. Those Merry Souls erschien im Jahr 1985 unter Lau Kar Wing's Regie und bietet eine recht verrückte Geschichte, in der sich die beiden Stars Eric Tsang und Yuen Biao austoben und mit Geistern aus dem Jenseits anlegen dürfen. Der Schwerpunkt liegt dabei natürlich auf Comedy, die mit Gruselelementen gepaart wird. Ein wenig Action gibt es auch ein wenig und besonders in der ersten Hälfte können sich Martial Arts Fans auf 3 schöne Kampfszenen freuen, in denen Yuen Biao seine eindrucksvollen Fähigkeiten zur Schau stellt. Hier funktioniert auch der Genremix noch sehr gut und abwechslungsreich, mit jeder Menge gelungenem Slapstickhumor - was dann in Hälfte 2 etwas abhanden kommt. Es gibt nur noch Ansätze von dem was vorher so gut funktioniert hat und es fehlen einem auch die bereits erwähnten tollen Actionszenen, denn im Finale gibt es an Action so gesehen nur noch die Geisteraustreibung, die recht chaotisch von statten geht.

Punkten kann der Film definitiv auch mit der wirklich guten Starbesetzung, denn neben Biao und Tsang, sind Stanley Fung und Lam Ching Ying ( mal wieder als taoistischer Priester ) zu sehen. Zudem gibt es zahlreiche Cameos von u.a. Richard Ng, Wu Ma, Chung Fat, Moon Lee und Sammo Hung, der den Film produziert hat, als Filmregisseur.

Am Ende bleiben in Anbetracht genannter Schwächen aber immer noch knapp 7 / 10.

 

 

TheTuxedo ( Kevin Donovan / 2002 )

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Nachdem um die Jahrtausendwende Filme wie Rush Hour und Shang-High Noon Jackie Chan auch endlich den ersehnten Erfolg in Übersee bescherten, folgte kurz nach Rush Hour 2, mit der Actionkomödie "The Tuxedo" vom Regiedebütanten Kevin Donovan die nächste US-Produktion.

Wirklich gut aufgenommen wurde der Film damals nicht und auch ich hatte keine wirklich herausragenden Erinnerungen an den Streifen, hatte ihn zur damaligen Zeit auch nur 1 Mal gesehen. Nun, nach einer erneuten Sichtung muss ich sagen, ja der Film gehört definitiv nicht zu den ( zahlreichen ) Highlights von Jackie aber ist als leichte Kost / Familienunterhaltung eigentlich ganz brauchbar und gar nicht so schlecht, wie die Erinnerung daran.

Der Film wirkt im Prinzip, wie eine typische Comicverfilmung und könnte glatt eine Originstory eines Helden sein. Mir persönlich ist jetzt nicht bekannt, ob The Tuxedo einen Comic zur Vorlage hat aber der Aufbau erinnert doch sehr daran.

Jackie Chan spielt einen gewöhnlichen Taxifahrer, der durch Zufall den Job eines persönlichen Fahrers für den reichen Clark Devlin erhält, doch bald stellt sich heraus, dass dieser kein gewöhnlicher Arbeitgeber ist und ehe er sich versieht, muss er die Welt retten.

So ist im Prinzip die Story schnell beschrieben. Neben Jackie Chan darf sich auch die hübsche Jennifer Love Hewitt mit den Bösen anlegen, auf deren Seite auch Peter Stormare als Wissenschaftler zu sehen ist.

Setting, Effekte und Ausstattung wirken optisch sehr gut und hochwertig. Actionmäßig werden, keine besonderen Highlights geboten aber das Tempo ist hoch und es entsteht keine Langeweile. Die Fights bestehen aus viel Wirework und Jackie erhält seine Kampffähigkeiten lediglich durch den besonderen Anzug / Tuxedo, welchen er trägt, wodurch er Fähigkeiten a la Inspector Gadget erhält. Mein persönliches Highlight war die Szene, in der Jackie angegriffen wird und sich währenddessen versucht den Anzug anzuziehen, was ordentlich gelungene Slaptsick hervorbringt und nett gemacht ist, als er dadurch dass er nur die Hose an hat auch nur Kicks benutzen kann, um sich zu verteidigen.

The Tuxedo ist sicher kein Überflieger aber eine nette, solide Komödie, die sich ohne große Ausreißer nach oben oder unten bei knappen 6 / 10 Punkten einpendelt. Wer allerdings den typischen Jackie-Style aus seinen Hong Kong Filmen oder gar gleichwertige Kost, wie Rush Hour erwartet, wird enttäuscht werden.

Kann man sich ansehen, muss man aber nicht. Ich denke, ein jüngeres Publikum wird hier eher seinen Spaß habe, als der Hardcore JC-Fan.

6 / 10

 

The Gambling Ghost ( Clifton Ko / 1991 )

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The Gambling Ghost erschien 1991 unter der Regie von Clifton Ko und vereint, wie es der Titel verrät, übernatürliche Elemente mit jenen des Genres der Gambler Filme, welches von Wong Jing's God of Gambler Reihe maßgeblich begründet wurde.

Allein schon ein kleines Highlight für sich, ist Sammo Hung hier gleich in einer Dreifach-Rolle zu sehen, denn er spielt die Hauptrolle des erfolglosen Gamblers Fatty, dessen Vater und auch noch den Großvater. An seiner Seite ist Kollege Meng Hoi als "Hoi" mit dem sich Fatty tagsüber als Parkservice-Arbeiter eines Hotels verdingt. Um an das vermeintlich schnelle Geld zu kommen, verfallen sie regelmäßig dem Glücksspiel, doch sind dabei relativ erfolglos. Irgendwann nimmt Fatty's verstorbener Großvater Hung Kau aus dem jenseits Kontakt mit Fatty auf und macht einen Deal mit seinem Enkel. Durch übernatürliche Hilfe gewinnt Fatty von da an bei seinen Glücksspielen und wird reich, doch dafür soll er den Mord an seinem Großvater rächen und die Täter seinerseits umbringen. Nachdem Fatty seinen Reichtum erlangt hat, will er sich natürlich aus der Affäre ziehen, zu allem übel kommt aber noch hinzu, dass die zwielichtigen Glücksspielbetreiber, die um ihr Geld erleichtert wurden, Vergeltung wollen und Fatty auf die Pelle rücken.

Was an sich nach einer klasse Komödie klingt, verläuft die meiste Zeit, zumindest die ersten 2 / 3 der Story öfter mal schleppend, da es wenig Highlights und kaum Action gibt. Wenn diesbezüglich schon auf Sparflamme gekocht wird, sollte es wenigstens auf Seiten der Comedy ordentlich krachen, doch auch hier gibt es wenig Schauwerte. Erst das Finale steigert sich so enorm, wie man es sich schon viel früher im Film gewünscht hätte. Es wird brachial aufgedreht und dann gibt es erstklassige Martial Arts Action, wo dann auch Sammo und Meng Hoi richtig loslegen. Sammo allerdings in Form seines Vaters, der hier tolles Wing Chun in den Kämpfen zeigt. Als Gegner sind Billy Chow und Bobby Samuels ( Righting Wrongs ) zu sehen, die eigentlich nur für die Action im Finale hinzustoßen.

Auch James Tien ist hier mit von der Partie. In Punkto bekannte Namen bietet The Gambling Ghost wirklich einige Highlights, denn es gibt zahlreiche Cameos von Hong Kong Stars über den Film verteilt, von u.a. Lam Ching Ying, Richard Ng, Wu Ma, Chung Fat und Corey Yuen. Gerade der Auftritt von Lam Ching Ying dürfte Genre Fans erfreuen, denn auch hier darf er wie üblich Geister beschwören, wenn auch nicht in der taoistischen, gelben Robe - diese ist eher James Tien vorbehalten.

Der Showdown holt wirklich einiges raus aus dem über weite Strecken eher mittelmäßigen Film. Etwas mehr und besser verteilte Action hätte dem Pacing gut getan.

So bleiben noch knappe 7 / 10 Punkten.

 

 

 

Gruß

"John Woo"

 

"John Woo's" Reviews 

Z A T O I C H I  - SPECIAL Vol. 6

 

Weiter geht's heute mit den Filmen 21 - 24

 

 

 Zatoichi goes to the Fire Festival ( Kenji Misumi / 1970 )

"ZATOICHI ABARE HIMATSURI"

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Für den 21. Zatoichi Film nahm wieder mal Kenji Misumi auf dem Regiestuhl platz und drehte seinen 6. und somit letzten Beitrag der Reihe. Gleichzeitig liefert Misumi auch sein bestes Zatoichi-Werk ab.

Ichi ist auf einer Geisha-Auktion und massiert einen Kunden, als eine atemberaubend schöne Frau auf der Bühne zum Verkauf angeboten wird. Sein Kunde bricht ab, da er die Auktion gewonnen hat und zahlt nicht den vereinbarten Preis an Zatoichi mit dem Einwand, dieser habe ja nicht zu Ende massiert. Kurz darauf rettet Ichi, maskiert die Frau und flieht mit ihr in eine nahegelegene Hütte. Ein mysteriöser Samurai hat den "Besitzer" der Frau und dessen Gefolgsleute kurz darauf getötet. Etwas später zurück in der besagten Hütte: Ichi schläft, zumindest tut er so, während die Frau ihm seinen Geldbeutel entwendet und sich herausschleicht, um draußen vor der Hütte eben auf jenen Samurai zu treffen. Die beiden kennen sich, ihr Blick wirkt vertraut und dennoch jagt er ihr sein Katana in den Körper.

Wie sich später herausstellt, war er ihr Ehemann und ist auf einem eiskalten Rachefeldzug gegen alles und jeden. Er will auch Ichi töten, da er glaubt, dieser habe mit seiner Frau geschlafen, was nicht der Fall war, doch wie Ichi es selbst treffend analysiert - egal, was er sagen würde, der Samurai wäre ohnehin nicht von seinem Glauben abzubringen. Doch dies ist nicht das einzige Problem, denn auch ein großer Yakuza-Boss will Ichi tot sehen und geht anders an die Sache ran, als die bisherigen und gewöhnlichen Bosse dies vor ihm versuchten.

Der Film erzeugt bereits früh eine wirklich gute Spannung, welche vom Score perfekt untermalt wird. Die Geschichte kommt sehr atmosphärisch und auch düster daher, spielt schon früh ihre Stärken aus. Das Niveau hält sich hier aber nicht nur, es steigert sich im Verlauf immer mehr.

Tatsuya Nakadai als geheimnisvoller Samurai hat verhältnismäßig wenig Screentime aber kraftvolle Auftritte mit einer enormen Präsenz. Es ist kein Zufall, dass seine Figur hier sehr stark an jene aus seinem 1966er Kultwerk "Sword of Doom" erinnert. Als ehemaliges Mitglied der Elitegarde des Shogun, der seine Frau getötet hat, hegt er, wie gesagt einen Groll gegen Zatoichi weil er denkt, dieser habe mit seiner Frau geschlafen, wofür er ihn töten will. Doch dies macht er nicht bei der ersten Gelegenheit, denn genau das ist es, was seinem Leben scheinbar noch Antrieb, gar einen Sinn gibt, weshalb das erste Duell der beiden auf der Brücke bei Nacht nur ein erstes Herantasten darstellt. Dies allerdings schon atmosphärisch wie inszenatorisch perfekt. Es gibt einige wirklich toll choreographierte Schwertfights und Katsu geht richtig gut ab. Der Onsenfight gegen einige Killer die Ichi auflauern ist dabei nur eines der tollen und hervorragend inszenierten Highlights. Die Action in diesem mittlerweile 21. Werk hat sich erneut steigern können, im Vergleich zu den vorherigen Filmen und bietet auch den einen oder anderen Überraschungsmoment.

Der blinde Yakuza Boss Yamikubo - den die Leute auch den Shogun der Unterwelt nennen- ist definitiv ein Mann, der sich stark von den gewöhnlichen Tyrannen und Bossen abhebt die man aus den bisherigen Filmen kennt und welche sonst immer ganze Dörfer schikanieren usw. Er scheint Ichi sehr ähnlich zu sein und ist ein Mann von Intelligenz. Ebenso wie Ichi, ist er blind, wodurch das Ganze schon eine gewisse Brisanz bekommt und man ihn definitiv anders sieht, als die sonstigen, meist sehr ähnlich gelagerten Badguys. So ist gerade das Finale, welches alles vorherige noch in punkto Atmosphäre toppt und in einer tollen Location stattfindet, ein besonderer Augenschmaus. Selten hat man so mitgefiebert und selten war es dem Anschein nach so brenzlig für Ichi auch wenn man weiß, dass es ihm nicht an den Kragen geht. Die Falle, die ihm gestellt wird ist toll inszeniert und spektakulär-Wie Ichi allerdings den Spieß umdreht, ist umso besser!

Zatoichi 21. bietet herausragende Cinematographie und eine sehr gute Regie von Kenji Misumi, der hier ganz klar auf dem Höhepunkt seines Schaffens innerhalb der Reihe ist. Die Story kommt einen Tick komplexer daher als man es sonst von der Reihe kennt.

Die Mischung aus Action, interessanten Charakteren und einer wendungsreichen Story mit ordentlichen Twists, sowie der richtigen Dosis Emotionen sorgt für ein Top-Filmerlebnis. Der Score ist stark, was auch nicht unerwähnt bleiben darf.

Ganz, ganz großes Kino! Der bisher beste Zatoichi-Film!

9,5 / 10

 

Zatoichi meets the One-Armed Swordsman ( Kimiyoshi Yasuda / 1971 )

"SHIN ZATOICHI: YABURE! TOJIN-KEN"

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Nachdem Zatoichi im 20. Film der Reihe bereits auf seinen Landsmann Yojimbo bzw. Sanjuro traf, war Film Nr. 22 ein internationales Crossover, denn hier trifft er, unter der Regie von Kimiyoshi Yasuda, auf niemand geringeren als Fang Gang, den berühmten einarmigen Schwertkämpfer aus der gleichnamigen Shaw Brothers Reihe, welcher hier natürlich wieder von Wang Yu verkörpert wird. Wang Yu war zu der Zeit bereits einer der größten Stars des chinesischen Films, so war es natürlich ein genialer Zug, die beiden Superstars in einem Film zu vereinen und damit beide Märkte der jeweiligen Länder anzusprechen.

In China erschien das Reboot "The New One-armed Swordsman" mit den Nachwuchsstars David Chiang und Ti Lung übrigens im selben Jahr. Dort schlüpfte Chiang in die Rolle eines anderen einarmigen Schwertkämpfers und beerbte Wang Yu.

Im vorliegenden "Zatoichi meets the One-armed Swordsman" treffen die beiden Stars recht früh aufeinander und sind einander auch zunächst freundlich gesonnen. Fang Gang ist im Lande weil er einer Einladung eines alten Freundes zum Fukurugi Tempel gefolgt ist, den er besuchen und dort gemeinsam mit ihm trainieren will. Auf dem Weg trifft Fang Gang auf eine chinesische Schaustellerfamilie, die sich in Japan niedergelassen hat. Die gemeinsame Freude, im fremden Land auf Landsleute zu treffen ist groß und so machen sie sich gemeinsam auf den Weg, doch unterwegs treffen sie auf japanische Truppen, welche einen Transport im Auftrag des Shogun durchführen. Jeder hat den Weg zu verlassen und sich zu verbeugen, doch der kleine Sohn der chinesischen Schausteller renn t plötzlich los, um seinen davonfliegenden Drachen einzufangen. Ungehalten, gehen die Samurai auf den Jungen los, die Mutter wirft sich dazwischen, rettet ihren Sohn, doch lässt dabei ihr Leben un dauch der Vater stirbt. Fang Gang legt los und tötet daraufhin einige der Samurai, der Junge kann fliehen und Fang Gang zeiht sich zurück. Die verblieben Samurai töten letztlich alle unbeteiligten Zeugen dieses Massakers und schieben alles auf Fang Gang.

Der umherziehende Zatoichi ist zufällig in der Nähe als er den kleinen Jungen in den Armen seines sterbenden Vaters weinen hört und nimmt diesen mit. Wenig später trifft er auf Fang Gang, welcher bereits von den Behörden gejagt wird. Durch gewisse Begebenheiten und Missverständnisse, verursacht durch die bestehende Sprachbarriere, trennen sich deren Wege und da Fang Gang glaubt Ichi hätte ihn für Geld verraten schwört er Rache.

Die gemeinsamen Szenen der beiden Stars sind klasse, bieten auch aufgrund der Sprachbarriere einige nette Szenen. So fungiert der kleine Junge Xiaorong teils als Übersetzer für die beiden, was man storytechnisch ganz gut gelöst hat.

Die Geschichte ist recht simpel gehalten und man hätte deutlich mehr aus dem Plot und diesem treffen der Giganten herausholen können. Nach dem ersten Drittel fährt sich die Story etwas fest und tritt auf der Stelle. Wang Yu hat danach erstmal recht wenig Screentime, wodurch es über weite Strecken wieder zur reinen Zatoichi-Show wird, dies aber gewohnt sehr gut. Im letzten Drittel zieht das ein wenig Brisanz in das Ganze hineinbringt.

Die Actionszenen sind klasse und gleichermaßen auf die beiden Stars verteilt worden. So hat jeder einige Kampfszenen für sich, ehe es auf das unausweichliche Duell der Giganten zusteuert. Die choreographie ist sehr gut und man merkt dass diese sich innerhalb der letzten paar Zatoichifilme immer weiterentwickelt hat und komplexer geworden ist. Durch Wang Yu's Figur gibt es auch ein wenig waffenloser Kampfkunst zu sehen. Der Härtegrad ist ordentlich. Im Finale bekommt man dann sicherlich einen der besten 1 vs 1 Fights der Zatoichi-Reihe zu sehen. Das Aufeinandertreffen dieser zwei ikonischen Filmcharaktere ist einfach spektakulär ohne Ende. Begleitet von einem grandiosen Soundtrack und perfekter Kameraarbeit ( besonders die eingestreuten Totalen sehen hierbei wirklich klasse aus ) liefern sich Shintaro Katsu und Wang Yu ein wirklich eindrucksvolles und herausragendes Duell der Extraklasse.

8 / 10

 

Zatoichi at Large ( Kazuo Mori / 1972 )

"ZATOICHI GOYO-TABI"

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Kazuo Mori führte bei Film Nr. 23 Regie. Zatoichi at Large bedient sich bei einigen anderen Filmen der Reihe und wiederholt sogar Begebenheiten und Szenen aus diesen fast 1 zu 1.

So begegnet Ichi zu Beginn einer sterbenden Schwangeren, dessen Baby er noch selbst zur Welt bringt. Ab da hat er nun ein Baby bei sich, von dessen Vater weit und breit keine Spur ist. Man fühlt sich direkt an den 8. Film aus der Reihe, "Fight, Zatoichi, Fight" erinnert, nur dass er das Baby dort nicht selbst auf die Welt holte. Im vorliegenden Film jedoch ist es nicht die Haupthandlung, das Baby zu seinem Vater zu bringen. Die Reise ist hier kurz und Ichi liefert das Baby recht zügig im nahegelegenen Ort beim Vater ab. Zuvor wird noch schnell eine ebenfalls bereits bekannte Szene des oben genannten Films wiederholt, in welcher Ichi das Baby austrickst und ihm seine eigene Brust gibt, um es ruhig zu stellen. Dann beginnt der eigentliche Plot. Ein Sommerfest soll bald abgehalten werden doch eine Yakuza-Gang trifft ein und will einige der jungen Frauen prostituieren, sowie die Schausteller zwingen, die Hälfte ihres Verdienstes abzugeben. Kurz, die übliche Story, in der eine Kleinstadt und dessen Bewohner schikaniert werden, was per se gar kein Problem wäre, denn man kennt die wiederkehrenden Hauptelemente der Reihe, nur ist das alles hier recht spannungsarm inszeniert.Die Geschichte ist sehr ruhig und dümpelt teilweise etwas vor sich hin.

Einige Comedyszenen mit den Schaustellern lockern das Geschehen zwar kurzzeitig auf, können den Grundton allerdings nicht sonderlich ändern.

Kämpfe gibt es kaum außer 1-2 kleine Demonstrationen Ichi's, wo er seine Skills aufblitzen lässt. Ein mysteriöser aber höflicher Samurai, dessen Ziel es ist, sich mit den besten Schwertkämpfern zu messen taucht irgendwann mittendrin auf und ist so ziemlich der einzig wirkliche Spannungsträger der ansonsten doch recht langatmigen Geschichte. Das Finale bietet gute Action vor netter Kulisse. Das letztliche Aufeinandertreffen mit dem Samurai enttäuscht dann allerdings doch, denn man hat sich auf einen tollen Fight eingestellt. Dieser wird quasi kurz vor dem Abspann innerhalb von wenigen Sekunden abgehandelt, nachdem das eigentliche Finale auch schon durch war. Wirkte so nach dem Motto: das müssen wir jetzt auch noch schnell einbauen und beenden. Also im Endeffekt war dieser Nebenplot völlig unnötig im Film und nicht der Spannung würdig, welche vorher darum aufgebaut wurde. Leider verschenktes Potenzial in mehrerlei Hinsicht und so ist "Zatoichi at Large" der für mich bisher schwächste Zatoichi-Film.

6 / 10

 

Zatoichi in Desperation ( Shintaro Katsu / 1972 )

"SHIN ZATOICHI MONOGATARI: ORETA"

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Zatoichi in Desperation ist der vorletzte Film der Reihe, zumindest wenn man vom damaligen Standpunkt ausgeht und den späten Nachzügler aus dem Jahr 1989 außer acht lässt.

Shintaro Katsu führte hier selbst Regie und dieser Film hebt sich vom Look doch ein wenig vom gewohnten Standard der Reihe ab, angefangen bei der experimentierfreudigen Kameraarbeit, die mit vielen Nahaufnahmen aufwartet und einem oftmals starken Zoom bis hin zur Farbfilterung. Ungewöhnlich für die Reihe ist auch der Einspann des Films. Keine Musik, keine Bilder, lediglich die Namen werden in schnellem Tempo vor schwarzem Hintergrund, ohne Ton eingeblendet.

Zu Beginn sehen wir Zatoichi auf seiner unermüdlichen Wanderung, als er auf einer löchrigen Hängebrücke einer älteren Shamisen-Musikerin begegnet und mit ihr ins Gespräch kommt. Wenig später ein falscher Schritt und die Frau stüzrt plötzlich in ihren sicheren Tod. Ichi nimmt ihr Instrument an sich und macht sich auf den Weg zu ihrem nahegelegenen Heimatort, von dem sie ihm kurz zuvor noch erzählt hat. Er macht dort ihre Tochter Nishigiki ausfindig, um ihr die tragische Nachricht zu überbringen. Nishigiki arbeitet dort Schulden in einem Bordell ab und Ichi macht es sich zur Aufgabe, sie dort auszulösen, doch dies wird nicht sein einziges Problem werden.

Atmosphärisch ist der Film eine Ecke düsterer und wirkt sehr ernst, endgültig und trist. Man könnte es evtl. als düstere Melancholie beschreiben. Der Titel "Zatoichi in Desparation" passt sehr gut, denn auch er ist als Charakter irgendwie stellenweise deutlich mehr betroffen von dem was um ihn herum passiert, wirkt gar zeitweise wie gelähmt von den Umständen. Er befreit Nishigiki aus dem Bordell, welches natürlich einer örtlichen Yakuza-Gang gehört, die wiederum skrupellos die armen Dorfbewohner schikaniert, die Fischer terrorisiert und auch dieser Punkt wird hier deutlicher herausgearbeitet als man es bisher von der Reihe kennt.

So hat der Anführer in einer Szene, als es fast zu einem Aufstand zwischen ihm, seinen Männern und den Fischern zum Eklat kommt, keine Skrupel, einen kleinen Jungen tot zu schlagen, nachdem dieser ihn mit Steinen bewarf. Dieser war wiederum der kleine Bruder eines 14-jährigen Mädchens, welches auch dazu gezwungen wurde im Bordell zu arbeiten, wie wir etwas früher erfahren. Diese ganzen Einzelschicksale sind miteinander verbunden und tragen zur tristen Stimmung bei, so wie z. Bsp. auch der geistig Behinderte, der Ichi ein paar mal über den Weg läuft und dem Zuschauer zunächst skurril anmuten mag, besonders auch eine gewisse Szene betreffend - aber dies zeigt so gesehen nur, wie unmenschlich die in diesem Ort vorherrschenden Bedingungen sind.

Zum Ende hin kommt dann mehr und mehr Dramatik in die Geschichte rein und sogar Ichi kommt aus freien Stücken in eine bedrohlichen Lage, in der man ihn so noch nie vorher gesehen hat. Umso überraschender ist dann der Showdown, denn dies hätte ich so nicht erwartet.

Auch wenn die Story im Grunde recht interessant ist, hat der Film ein paar Passagen, wo er etwas auf der Stelle tritt. Der Anteil an Kämpfen ist relativ gering, diese kommen aber wesentlich blutiger daher als man es in den allermeisten vorherigen Teilen gesehen hat und fügen sich insgesamt auch sehr in die vorliegende Grundstimmung ein. Wer hier die zuletzt so toll choreographierten und teils langen Fights erwartet, könnte eher enttäuscht werden.

Aufgrund der andersartigen Herangehensweise an einen Zatoichifilm, welche vom Star der Reihe, Shintaro Katsu selbst stammt, ist der Beitrag sehenswert, zwar bisweilen ungewöhnlich aber interessant.

7 / 10

 

 

Gruß

"John Woo"

 

"John Woo's" Reviews - #18

Der heutige Blog widmet sich zwei bestimmten Personen aus der Geschichte Hong Kongs: Lui Lok und Ng Sai Ho, deren Wirken und Schaffen bereits in mehreren Filmen thematisiert wurde. Und genau diese Filme sind Gegenstand meines heutigen Review-Blogs! 

 

Lee Rock ( Lawrence Ah Mon / 1991 )

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Lawrence Ah Mon's "Lee Rock" erzählt die auf der gleichnamigen und real existierenden Person basierende Story des Hong Konger Polizisten Lee Rock bzw. Lui Lok, der in den 40er Jahren als armer Flüchtling aus Mainland China nach Hong Kong kam und nach einem besseren Leben strebte und eine Anstellung als Streifenpolizist fand, nachdem er die Polizeischule abgeschlossen hat.

Anfangs ein aufrechter und rechtschaffender Polizist mit einem absoluten Hang zur Gerechtigkeit, ist es Lui Lok eigentlich ein Dorn im Auge, mit anzusehen, wie so ziemlich jeder seiner Kollegen, ja sogar Vorgesetzte die Hände aufhalten um Schmiergelder zu kassieren. Lok lehnt dies ab, wodruch er sich bald mit dem Straßenverkäufer Piggy ( Ng Man - Tat ) anfreundet. Schnell findet er in der hübschen Rose Chingmy Yau ) seine große Liebe, doch ihr Vater ist gegen die Beziehung. Nicht nur hasst er die korrupten Polizisten, er findet Lui mit seinen Moralvorstellungen sogar noch schlimmer, denn so kann er seiner Tochter erst recht kein vernünftiges Zuhause und Leben bieten. Kurzerhand schickt er seine Tochter fort und die junge Liebe ist zerbrochen, ebenso wie Lok's Herz, woraufhin er sich voll und ganz auf seine Karriere konzentrieren und zum Chief aufsteigen will. Lok merkt schnell, dass dies nicht auf normalem, ehrlichen Wege gehen wird und Stück für Stück wirft letztlich auch er seine Moralvorstellungen über Bord und tut was er tun muss um seine Ziele zu erreichen und in dieser von Korruption beherrschten Umfeld zu bestehen, gar zu glänzen.

Der Film paart in dieser Autobiographie Thriller und Drama in sehr gekonnter Weise und Hauptakteur Andy Lau legt eine wahre Glanzperfomance in der Rolle des Lee Rock hin. Mit viel Charisma verkörpert er die charakterliche Wandlung vom ehrlichen Jungspund vom Lande, der als einfacher Streifenpolizist beginnt und zum sprichwörtlichen Gangsterboss mit Marke aufsteigt, der so mächtig ist, dass er selbst große Teile des Drogenhandels über die wichtigen Gebiete Hong Kongs kontrolliert und Hand in Hand mit den Triadenbossen arbeitet. Eine Hand wäscht die Andere, lautet das bekannte Motto. Umso unglaublicher ist, dass die Geschichte auf wahren Tatsachen beruht.

Action gibt es relativ wenig und darauf liegt auch nicht der Fokus, denn der Film lebt mehr von den Charakteren und der Erzählung. Fans der knallharten Hong Kong Action seien also vorgewarnt, dass es hier so gut wie nichts davon zu sehen gibt, sondern stattdessen ein unglaublich stark erzähltes und interessantes Charakterportrait, welches meisterhaft und sympathisch von Andy Lau getragen wird, der verdient als best actor bei den Hong Kong Film Awards nominiert wurde, ebenso wie der Film auch als bester Film, jedoch die Preise beide leider nicht einheimsen konnte.

Der Supporting Cast macht ebenfalls einen tollen Job. Ng Man Tat als späterer guter Freund von Lok, Paul Chun Pui als verhasster Konkurrent bei der Polizei, Chingmy Yau als Love Interest und quasi irgendwo auch Ausschlaggeber für Lok's späteren Werdegang, Kwan Hoi San als sympathischer Mentor oder auch nennenswerte Cameos und Nebenauftritte von Eddy Ko und James Tien.

Ein richtiges Ende gibt es bei diesem ersten Teil nicht, sondern einen Cliffhanger und direkt einen ausführliche Vorschau, wie es in Teil 2 weitergeht. Eigentlich sind beide Teile auch eher als ein langer, zusammenhängender Film zu verstehen und konzipiert.

8 / 10

 

Lee Rock 2 ( Lawrence Ah Mon / 1991 )

https://www.google.de/search?q=lee+rock+2+dvd&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=0ahUKEwjpqMby-cPXAhULZ1AKHc8oC5oQ_AUICigB&biw=1455&bih=699#imgrc=BTdzBaYKzv4fxM:

 

Wie die Vorschau am Ende des ersten Teils, gibt auch ein kurzer Rückblick zu Beginn dieses Sequels kurz Einblick in die bisherigen Ereignisse.

Teil 2 setzt direkt nahtlos am Vorgänger an und setzt die Story fort und wie bereits im Review zum 1. Teil erwähnt, ist dieser Zweiteiler eher ein zusammenhängender Film und nur aufgrund der Laufzeit aufgeteilt worden.

Eine derartige Geschichte braucht eben genügend Zeit, um die verschiedenen Zeitabschnitte in Lui Lok's Leben und Karriere vernünftig darzustellen und nichts wichtiges zu überspringen. Nie kommen Längen auf oder hat man das Gefühl, dass gewisse Szenen nur als Filler vorkommen. Alles trägt zur charakterlichen Entwicklung bei und lässt einen als Zuschauer tiefer in diese Welt eintauchen, in diese Figur des Lok.

Teil 2, quasi back to back mit dem Ersten gedreht, erschien noch im selben Jahr ( 1991 ) wieder unter Lawrence Ah Mon, der zum Zeitpunkt der beiden Lee Rock Filme zuvor erst zwei Regiearbeiten in seiner Vita stehen hatte. Einfach um mal zu betonen, was der Mann hier direkt für einen Knaller von Epos abgeliefert hat.

Teil zwei konzentriert sich natürlich auf die späten Jahre von Lui Lok und genau hier wird es erst recht interessant. Andy Lau spielt die Rolle wirklich hervorragend und wirkt gerade hier oftmals schon eigentlich eher wie ein Triadenboss, denn als Polizist. Geschäfte werden abgewickelt, wie unter echten Gangstern und Lau legt eine enorme Präsenz an den Tag.

Ng Man Tat's Rolle fällt sehr sympathisch aus und es gefällt, dass er fast von Anfang an, an Lok's Seite war, seit dem dieser noch ein kleiner unbedeutender Straßenpolizist war und es auch heute noch ist und nun als dessen Partner und rechte Hand agiert.

Lok's treiben als mächtiger Gangster-Cop findet zu einem Höhepunkt und letztlich wird durch die englischen Behörden die ICAC ( Independent Comission Against Corruption ) gegründet, welche der herrschenden Korruption nun ein Ende setzen soll.

Wie bereits Teil 1, deckt auch Teil 2 wichtige Zeitabschnitte in Lok's Leben ab und macht hierfür einige Zeitsprünge. So ist zum Ende hin auch ein gealterter Lok zu sehen und dessen Sohn nun auch ein junger Erwachsener, verkörpert von Aaron Kwok, der zu der Zeit noch relativ am Anfang seiner vielversprechenden Filmkarriere stand. Kwok liefert eine tolle Performance ab und sorgt als junger und aufrechter Cop, ( wie auch Lok es selbst einst war )der sich nicht mit den Machenschaften seines Vaters identifizieren kann und diesen ohnehin auch nicht akzeptieren will, für einen zusätzlichen guten Dramatouch und ein tolles Zusammenspiel mit Andy Lau.

Den Höhepunkt gibt es dann, als es auf das Finale zusteuert. Es gibt mehr Action und im selbigen eskaliert die Situation in einem Krankenhaus ordentlich, wenn eine wilde Schießerei entbrennt. Spätestens hier dürfen sich Actionfans freuen, nur an einigen Stellen dieser Sequenz wurde nicht ganz so gut choreographiert, da die Gegner aus nächster Nähe zu offensichtlich mehrfach verfehlen. Nichtsdestotrotz aber ein tolles Finale und auch die Story findet zu einem tollen und überraschenden Ende. Überraschend, wenn man die Geschichte von Lui Lok nicht kennt, denn das Ganze endet doch anders, als man es vielleicht erwarten würde.

Neben einem erneut hervorragenden Andy Lau und gut aufspielendem Aaron Kwok sind u.a. noch Chan Wai Man, Xiong Xin Xin und Peter Chan Lung zu sehen.

Toller Abschluss dieses hochinteressanten und imposant inszenierten Epos.

Übrigens: Die Figur des Lui Lok hatte auch in Poon Man Kit's "To Be Number One" eine wichtige Nebenrolle und wurde dort von Schauspielveteran Kenneth Tsang verkörpert. Der Film selbst handelte hauptsächlich von dem durch Ray Lui dargestellten Ng Sai Ho ( aka Crippled Ho ), dem wohl berüchtigtsten Gangster in der Geschichte Hong Kongs. Kein Wunder, dass sich die Wege der beiden Herren damals unweigerlich kreuzten und sie gemeinsame Sache machten. Anders als es in "To Be Number One" der Fall ist, kommt der Ng Sai Ho im Gegenzug in der zweiteiligen Lee Rock Saga jedoch nicht vor und man konzentriert sich ausschließlich auf Lok selbst.

8,5 / 10

 

 

To be Number One ( Poon Man Kit / 1991 )

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1991 erschien Poon Man Kit's Gangster Epos "To Be Number One" und wurde im Folgejahr als bester Film bei den Hong Kong Film Awards ausgezeichnet. To Be Number One weist viele Parallelen zum berühmten Scarface auf, kopiert jedoch nicht von diesem, sondern basiert auf einer wahren Geschichte.

Der Film erzählt die wahre Geschichte des Gangsters Ng Sek-ho, aka Limpy Ho bzw. Crippled Ho, der als armer Festlandchinese sein Glück in Hong Kong suchte und dort zum berüchtigtsten Gangsterboss in der Geschichte der Metropole aufstieg.

So sieht man hier die Anfänge Ho's als armer Flüchtling. Früh strebt Ho nach mehr, er will Macht! Und um Macht zu erlangen muss man sich mit mächtigen Leuten umgeben, sprich mit den etablierten Triadenbossen und korrupten Polizisten. Und der damalige Lohn der Polizisten war bei weitem nicht berauschend, weshalb sich viele von ihnen mit den Gangstern arrangierten. Allen voran Inspector Lui Lock aka Lee Rock, dessen Figur und Geschichte übrigens gleich einen Zweiteiler im selben Kinojahr spendiert bekam und dort hervorragend von Andy Lau verkörpert wurde. In To Be Number One wird der berüchtigte Cop-Gangster, wie man ihn eigentlich bezeichnen muss, von Kenneth Tsang gespielt und diese ältere, erhabene Version und Darstellung Lee Rock's hinterlässt Eindruck. Tsang vermittelt das Bild eines Oberbosses, der die eigentlichen Triadenbosse quasi anweist und dafür sorgt, dass jeder für sich innerhalb seines Territoriums Geschäfte betreibt und mit keinem der anderen in die Quere kommt. So wird der Frieden gewahrt und jeder führt schön die festgelegten Summen an Rock ab.

Crippled Ho arbeitet sich nach und nach hoch. Der erste große Schritt gelingt ihm, als er mit seinen Freunden einen der bereits etablierten Gangster in einen Hinterhalt lockt und brutal abschlachtet. Bald ist Ho auf einer Ebene mit den anderen Bossen und arbeitet mit Inspector Lui ( Lee Rock ) zusammen, nach anfänglichen Schwierigkeiten.

Die Hauptfigur des Ng Sek-Ho wird hier sehr gut von Ray Lui gespielt. Den Spitznamen bzw. Zusatz "Limpy", also humpelnd bzw. "Crippled" bekam Ho unfreiwillig nach einem schweren Anschlag während eines Restaurantbesuchs, als mehrfach auf ihn geschossen wurde. Sein Bein wurde dabei dauerhaft in Mitleidenschaft gezogen, so dass er fortan einen Gehstock brauchte und humpelte.

Ray Lui liefert eine wirklich gute Performance und dadurch, dass er nach seiner Verletzung und dem damit verbundenen Gehstock sichtlich zugenommen hat und zum Ende hin etwas dicker wirkt, wird dem Zuschauer sehr gut vermittelt, dass der Film eine größere Zeitspanne abdeckt.

Kent Cheng liefert eine ebenfalls sehr gute Leistung in einer großen Rolle als einer der anderen Bosse ab.

Waise Lee ist ein Darsteller, den ich immer gerne sehe und hier als einer von Ho's Freunden zu sehen, geht allerdings ein wenig unter bzw. bekommt in dieser Supporting Role nicht so viel zu tun. Wer nicht zuletzt aufgrund gewisser Attribute und Reize sicherlich im Gedächtnis bleibt, ist natürlich Amy Yip.

In weiteren Rollen sieht man u.a. Elvis Tsui als loyalen und treuen Gefolgsmann, der im wahrsten Sinne durch Feuer geht für seinen Boss, Chung Fat, Shaw Brothers Star Lo Lieh als weiteren Gangsterboss, Frankie Chan und Tommy Wong.

Die üppigen 136 Minuten Laufzeit vergehen ohne einen wirklichen Anflug von Längen. Lui's Spiel ist sehr gut, gerade auch das Zusammenspiel mit seinem sehr guten Co-Star Kenneth Tsang und der restliche Cast fügt sich toll in die Story ein. Den Charakteren wird ausreichend Raum zur Entwicklung gegeben und die Story interessant inszeniert.

Großartige Action gibt es nicht, viel mehr werden gewisse Momente wohl dosiert eingebracht und dafür aber mit immeneser Härte vollzogen. Der Angriff mit Macheten und Äxten auf den Gangsterboss oder das Restaurantattentat gehen ordentlich blutig von statten. Zimperlich ist man hier zu keiner Zeit und für die gewissen erotischen Reize sorgen Szenen mit der hübschen Amy Yip. Das alles brachte dem Film auch sein CAT III Rating ein. Optisch ist das Ganze richtig hochwertig inszeniert und bietet tolle Kamerafahrten, was kein Wunder ist, denn Kamerameister Peter Pau war für diese Bilder verantwortlich.

Alles in allem ein sehr gelungenes Gangster Epos, welches über die gesamte Laufzeit bei Laune hält. Genrefans sollten hier jedoch keinen typischen Triadenactioner erwarten.

7,5 / 10

 

 

Chasing the Dragon ( Wong Jing, Jason Kwan / 2017 )

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"Chasing the Dragon" ist eine im Kantonesischen gebräuchliche, umgangssprachliche Bezeichnung für das Rauchen von Opium oder Heroin.

In Donnie Yen's gleichnamigem und von HK Veteran Wong Jing inszenierten Film ist dies gewissermaßen doppeldeutig zu verstehen, denn dieser beruht auf wahren Tatsachen vom wohl berüchtigtsten Drogenboss in der Geschichte Hong Kongs, Ng Sai Ho, der sein Imperium und seine Machtstellung durch den Handel mit zuvor genannten Substanzen aufgebaut hat, was ihm natürlich auch durch die damals in der Metropole herrschende, enorme Korruption unter den Polizeibeamten vereinfacht wurde.

Der Film ist ein Remake des 1991 erschienenen "To be Number One", der die Geschichte von Crippled Ho oder auch Limpy Ho ( wie er nach einer schweren Verletzung, die zu einem humpelnden Bein führte, anschließend genannt wurde ) bereits erzählte. Damals war Yen's Kollege und Filmpartner aus Flash Point, Ray Lui in der besagten Rolle zu sehen und gab Yen im Vorfeld sozusagen "seinen Segen" für die Performance. Leider gab es keinen Cameo von Lui, welcher Fans sicherlich gefreut hätte. Nichtsdestotrotz gibt es hier einen anderen netten Cameoauftritt oder besser gesagt Minirolle aber dazu später etwas mehr.

Wie gesagt, schlüpft Donnie Yen hier nun in die Rolle des berüchtigten Gangsterbosses Ng Sai-Ho und spielt damit eine eher düstere Figur, meistert auch dies gewohnt klasse und mimt den mächtigen, wenn hin und wieder auch hitzköpfigen Gangsterboss sehr gut.

Yen's typische Trademark-Martial Arts Action sollte man nicht erwarten, dennoch bietet der Film aber genug an atemberaubenden Actionszenen. Die Fights sind eher brachialer Natur und weniger choreographiert, jedoch können sich Fans auch hier und da auf ein paar nette Moves vom Yenster freuen, nur eben nicht so akrobatisch und spektakulär, wie man es sonst von ihm kennt. Auch wird hier ordentlich geballert, so dass Freunde des Heroic Bloodshed auf ihre Kosten kommen dürften.

Setdesign, Look und Atmosphäre sind top, besonders das 60er-Jahresetting kommt schön authentisch rüber. Die für den Film wieder auferstandene Kowloon Walled City sieht zudem eindrucksvoll aus, wenngleich die CGI bei den Außenaufnahmen recht deutlich erkennbar sind aber nicht billig wirken, wie in so vielen Festland-Produktionen.

Die Story ist durchgehend spannend erzählt und gerade für Fans von Gangsterfilmen interessant, erst recht, weil sie auf wahren Begebenheiten basiert. Sicherlich hat man auch hier und da etwas hinzugedichtet oder verändert bzw. angepasst, um das ganze für einen Film zu optimieren. Kenner des Originals werden kleine Unterschiede feststellen, wie z. Bsp. die Art, wie Ho zu seinem kaputten Bein kommt. Ray Lui wurde einst im Original bei einem Restaurantbesuch angeschossen, während Donnie's Version bei einer Auseinandersetzung in einen Hinterhalt gerät, wo man ihm das Bein bricht.

Nach jeweils gut 30 Jahren Filmkarriere treten die beiden Topstars Donnie Yen und Andy Lau hier erstmals gemeinsam in einem Film auf. Interessant daran ist, dass Lau hier, wie bereits 1991 im zweiteiligen Epos "Lee Rock" von Lawrence Ah Mon, erneut die selbe Rolle des Inspector Lui Lok verkörpert und heute wie damals wieder eine verdammt gute Performance abliefert. Übrigens war Regisseur Wong Jing auch beim damaligen Zweiteiler als Produzent beteiligt. Das Zusammenspiel der beiden sucht seinesgleichen, beiden harmonieren klasse miteinander als, nicht nur Geschäftspartner, sondern quasi loyale Brüder im Geiste. Lok und Ho verbindet eine ähnliche Vergangenheit - beide kamen aus ärmlichen und einfachen Verhältnissen aus Mainland China nach Hong Kong auf der Suche nach einem besseren Leben, welches beide auch zweifelsohne erreicht haben, wenn auch auf unterschiedliche aber dennoch sehr ähnliche Art und Weise, denn obwohl sie vermeintlich auf unterschiedlichen Seiten des Gesetzes stehen, verschwimmen die Grenzen aufgrund bestehender Verhältnisse zur damaligen Zeit fast vollends. So haben beide gesehen, dass sie mit vereinten Kräften wesentlich mehr erreichen konnten, als allein und daraus entstand ein fester Bund.

Interessant ist, dass Crippled Ho in der Lee Rock-Saga mit Andy Lau nicht vorkommt. Die Figur des Inspector Lui Lok jedoch, und hier kommen wir gleich zur oben erwähnten Gastrolle, trat in der ersten Verfilmung "To Be Number One" als wichtige Nebenfigur auf und wurde von Kenneth Tsang gespielt, welcher auch in "Chasing the Dragon" mitwirkt und als Schwiegervater von Andy Lau's Lui Lok auftritt.

In Chasing the Dragon jedoch wird der brüderliche Bund Ho's mit Lok zudem viel stärker dargestellt als seinerzeit in "To Be Number One".

Neben den besagten Herrschaften treten noch eine Reihe weiterer bekannter Gesichter auf, wie Kent Cheng, Chan Wai Man ( der wie so oft, wieder einen Triadenboss spielt ), Philip Keung und Cameos gibt es noch von Philip Ng und Terence Yin.

Alles in allem ist Chasing the Dragon wirklich ein hervorragendes Gangster-Epos, welches das Original übertrifft, in so ziemlich allen Belangen überzeugt und Spaß macht.

9 / 10

 

 

Gruß

"John Woo"

 

"John Woo's" Reviews 

Z A T O I C H I  - SPECIAL Vol. 5

 

Weiter geht's heute mit den Filmen 17 - 20...

 

 

 Zatoichi Challenged ( Kenji Misumi / 1967 )

"ZATOICHI CHIKEMURI KAIDO"

https://pics.filmaffinity.com/zatoichi_chikemuri_kaido-798635440-mmed.jpg

 

Zatoichi kommt, wie es der Zufall will, in einer Herberge an, wo er einen Raum teilt mit einer kranken, de facto sterbenden jungen Mutter und ihrem kleinen Sohn. Die Frau bittet Ichi in ihrem quasi letzten Atemzug, ihren Sohn zu dessen Vater zu bringen. Kurz darauf sehen wir Ichi mit dem Jungen weiterziehen als sie auf eine Gruppe Schausteller treffen und sich ihnen anschließen, doch Ärger lässt nicht lange auf sich warten. Die Gruppe soll von Boss Sobei's Männern abgeholt werden, wie jedes Jahr und als diese am vereinbarten Treffpunkt erscheinen, funken ein paar Schergen eines anderen Bosses dazwischen und wollen die Gruppe zwingen, sie zu begleiten. Hier ist es, als ein bekannter der Gruppe, ein Samurai namens Tajuro Akatsuka einschreitet und seine Fähigkeiten am Katana eindrucksvoll demonstriert. Und hier ist natürlich klar, dass man diesen nicht das letzte Mal sieht.

Zatoichi Challenged ist der 17. Film und abermals nahm Original-Regisseur Kenji Misumi auf dem Regiestuhl platz, nunmehr zum insgesamt 4. Mal. Wie auch der Vorgänger, welcher der erste unter Katsu's eigener Firma produzierte Film der Reihe war, hat auch Film Nr. 17 ein paar andere Züge zu bieten, so spricht Ichi am Anfang zum Bsp. ( erstmals in der Reihe ) aus dem Off, stimmt sogar ein kurzes Lied an.

Natürlich werden aber auch wieder viele bekannte Elemente verarbeitet. So trifft Ichi hier auch auf einen mysteriösen Samurai, bereits zu Beginn und dieser macht einen wohlgesonnenen Eindruck, doch Kenner der Reihe können sich denken, dass dies nicht so bleiben wird. Anders als in bisherigen Werken aber, wird dieser Figur hier mehr Profil verliehen bzw. Aufmerksamkeit geschenkt. So taucht er immer wieder auf und trifft auf unseren Hauptprotagonisten, stets mit einer sehr undurchschaubaren Ausstrahlung, so dass man oft meint, es könnte jeden Moment zwischen den beiden zum Kampf kommen, obwohl es scheinbar ( zumindest vorerst ) keinen Grund dafür gibt. Jushiro Konoe als besagter Samurai Akatsuka macht eine sehr gute Figur und verleiht seiner Rolle eine tolle Präsenz in seiner überschaubaren Screentime.

Durch den Plot um den kleinen Jungen wird Zatoichi hier auch teils zu einer Vaterfigur, was man in ähnlicher Form auch in Film Nr. 8, Fight, Zatoichi, Fight! ( ebenfalls von Kenji Misumi ) sah, als Zatoichi das Baby einer getöteten Frau zu dessen Vater bringt.

Der Vater des Jungen in dieser Geschichte wird von bösen Yakuza gezwungen, Vasen etc. mit verbotenen Bildern zu bemalen, da er ein talentierter Künstler ist. Dies wird ihm später fast zum Verhängnis, denn bei einsetzendem Happy End, kommt wieder der Samurai Akatsuka ins Spiel, offenbart seine Identität und kennt keinerlei Erbarmen. So ist es Zatoichi, der für das Wohl der neu vereinten, jungen Familie einsteht und sich dem Kämpfer entgegenstellt.

Was folgt, ist der mit Abstand beste Fight aller bisherigen Zatoichi Filme. Keine Horden von Gegnern, sondern ein top choreographiertes 1 vs. 1, zweier wirklich ebenbürtiger Gegner. Das die Szenerie dabei ins leicht düstere ( jedoch mit perfekter Ausleuchtung ) geht, sorgt mit dem leichten Schneefall für eine klasse Atmosphäre. Die Location, Kameraarbeit - alles perfekt - und der dargebotene Kampf ohnehin episch. Auch der Ausgang dessen ist mal was neues, als Akatsuka, wissentlich besiegt und verwundet, seine Niederlage akzeptiert und von dannen zieht.

Dies lässt zumindest den Eindruck entstehen, dass die beiden in Zukunft nochmal aufeinandertreffen werden.

8,5 / 10

 

Zatoichi and the Fugitives ( Kimiyoshi Yasuda / 1968 )

"ZATOICHI HATASHI-JO"

https://www.google.de/search?q=Zatoichi+and+the+Fugitives&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=0ahUKEwi02sfL0PXWAhVHC8AKHT2BCsEQ_AUICygC&biw=1455&bih=699#imgrc=nPVznZud0sqnPM:

 

Kimiyoshi Yasuda liefert mit "Zatoichi and the Fugitives" seinen 4. ( und den insgesamt 18. ) Film im Franchise ab.

Zatoichi bekommt es hier mit einer Gruppe zwielichtiger Gauner zu tun, denen er zufällig auf seinen Reisen über den Weg läuft. So müssen zwei von ihnen, als sie versuchen Ichi zu schikanieren schnell ihr Leben lassen. Später wird deren Boss, ein ebenfalls mysteriös wirkender Charakter, Zeuge wie Ichi während der Rast an einem Baum eine herabfallende Schlange blitzschnell in zwei Teile schlägt. So ist er es, der seine Männer bei darauffolgenden beinahe Auseinandersetzungen mit Zatoichi stets zurückhält, wohlwissend, dass diese sonst direkt ihren Leben verlieren würden. Bei einer dieser Aufeinandertreffen droht einer der Gangster wutentbrannt, er würde Ichi aus der Dunkelheit auflauern, woraufhin dieser müde entgegnet: "Darkness makes no difference for a blind man"! Das obligatorische Duell zwischen Zatoichi und dem Anführer ist natürlich vorprogrammiert, dennoch passiert hier doch ein wenig mehr, als es nur auf diese Begebenheit zu reduzieren.

Film Nr. 18. kommt etwas blutiger daher, auch wenn hier keine Gliedmaßen fliegen, ist der Härtegrad doch ordentlich. Zatoichi and the Fugitives bietet nicht übermäßig viele Kämpfe aber wenn es zur Sache geht, dann richtig. Shintaro Katsu bringt hier seine tolle und überlegene Ausstrahlung wieder mal hervorragend zur Geltung und hat gerade im Finale einige verdammt coole Momente.

Der Film schafft es, durch seine Geschichte zu packen und ist durchgehend sehr kurzweilig inszeniert. Die Atmosphäre ist sehr gelungen und spannend gehalten, was natürlich durch die Beziehungen der Personen zueinander und einen gut eingeflochtenen Twist begünstigt wird.

Tolle Locations und schöne Kulissen sorgen für die entsprechend gute Optik. Die Kameraarbeit ist klasse und gerade während der Kampfszenen sehr schön dynamisch. Diese gehen hier wieder blutiger von statten. In einer Szene am Anfang sieht man eine Blutfontäne aus einem Gegner spritzen, wie sie später quasi zum Markenzeichen zahlreicher Chambarafilme wurden. Ichi selbst wird zum Ende hin schwer verwundet und begibt sich im darauffolgenden Finale auf einen epischen und blutigen Rachefeldzug, kämpft sich dabei schon fast wie ein Zombie im Zerstörungsmodus durch seine Feinde. Die Fights sind toll choreographiert und es wird schön mit Dunkelheit innerhalb des Gebäudes gespielt, überhaupt kommt Zatoichi hier selbst teils sehr düster rüber als Racheengel. Film Nr. 18 ist einer der besten der Reihe!

9 / 10

 

Samaritan Zatoichi ( Kenji Misumi / 1968 )

"ZATOICHI KENKA-DAIKO"

https://www.google.de/search?q=Samaritan+Zatoichi&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=0ahUKEwjUxafPz_XWAhUOUlAKHVItDtwQ_AUICigB&biw=1455&bih=699#imgrc=HxIc-sJ1OWP5_M:

 

Der 19. Zatoichifilm war Kenji Misumi's 5. Beitrag zum Franchise und erschien im Jahr 1968.

Als angehöriger der Yakuza, der Zatoichi immerhin ist, begleitet er einige der Eintreiber des Bosses zu einem jungen Mann, welcher Schulden zu begleichen hat. Dem ganzen vorausgegangen ist bereits eine Auseinandersetzung mit diesem, bei der die Schwerter gezückt wurden und die Eintreiber zurückweichen mussten.

Zunächst weist Samaritan Zatoichi einige fast schon komödiantische Elemente auf, als die Gang mit Zatoichi im Schlepptau durch den für die viel zu dunklen Wald läuft, begleitet von einer recht humorvollen Musik. So muss bald auch Ichi die Truppe anführen, da er der Meister in der Dunkelheit ist. Am Zielort angekommen, zeigt sich der junge Schuldner wenig kooperativ und so ist es ausgerechnet Ichi, der ihn tötet, weil er angegriffen wurde. Kurz darauf erscheint eine hübsche junge Frau namens Osode, die Schwester des Mannes, mit der entsprechenden Geldsumme, doch leider um Augenblicke zu spät. Als nun die Gangster die Frau auch mitnehmen und zur Prostitution zwingen wollen, reicht es Ichi und er schreitet zur Tat. Schon früh in diesem mittlerweile 19. Werk über den legendären blinden Schwertkämpfer geht es zur Sache. Erst nach diesem Einstieg kommt das eigentliche Intro, mit dem seit einigen Filmen obligatorischen Zatoichi-Theme Song.

Samaritan Zatoichi enthält natürlich einige der für die Reihe typischen Elemente und fügt dem ganzen doch neue Facetten hinzu. So sieht man Ichi zu Beginn einer dem Yakuzacode folgenden Tätigkeit nachgehen, die sonst so gar nicht seinem aufrichtigen Charakter und guten Gemüt entspricht. Die Wandlung kommt, als Ichi sich danach fortan um die Schwester des von ihm getöteten Mannes kümmert. Hier kommt seine gute Seele wieder zum Vorschein und es entwickelt sich eine, wenn auch anfangs komplizierte, romantisch angehauchte Beziehung der beiden zu einander. Nicht nur die Yakuzaschergen sind ihr auf den Fersen, sondern auch Mitarbeiter eines nahegelegenen Bordells, in dem Osode gearbeitet hat, um das Geld für ihren Bruder aufzutreiben.

Eine Gamblingszene geht ganz anders aus, als man es bisher so oft gesehen hat, denn Ichi selbst wird hier beim Betrug entlarvt und dafür bestraft, als er festgebunden ins Wasser geworfen werden soll. Kurz zuvor hat er sein Katana als Pfand für Geld versetzt, ausgerechnet an einen Samurai, der bereits einige Male aufgetaucht ist und von dem es bereits klar ist, dass die beiden in Finale aufeinandertreffen werden ( auch eines der oftmals wiederkehrenden Elemente der Reihe ). Es kommt durch diese ungewohnte Szene gut Spannung rein und Ichi wirkt eines der seltenen Male wirklich bedroht, doch auch aus dieser Situation kommt er vorerst durch seine Skills heraus.

Gut gefallen hat mir Ichi's Sidekick, der sich als loyaler und sehr humorvoller Zeitgenosse herausstellt, leider in der zweiten Hälfte aber so gut wie von der Bildfläche verschwindet, was schade ist, denn die beiden haben eine klasse Onscreen-Chemie und man hätte den Charakter mehr involvieren können. Nichtsdestotrotz aber ist auch Film Nr. 19 ein toller Beitrag im Universum des blinden Masseurs Ichi und bietet ein hervorragendes Finale mit einer tollen Schlacht gegen die Yakuzaschergen, mit gutem Lichtspiel in der Dunkelheit, gefolgt vom One on One-Fight gegen den Samurai in einer atmosphärischen Nebelkulisse. Zatoichi haut hier den wirklich besten Finisher raus, den ich so in all seinen Fights bisher gesehen habe. Was für einen Speed er bei dieser Schwertcombo an den Tag legt, ist unglaublich und ich musste die Szene mehrfach zurück spulen!

8,5 / 10

 

 

Zatoichi meets Yojimbo ( Kihachi Okamoto / 1970 )

"ZATOICHI TO YOJINBO"

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/en/thumb/3/3c/Zatoichi_Meets_Yojimbo_Japanese_B2_film_poster.jpg/220px-Zatoichi_Meets_Yojimbo_Japanese_B2_film_poster.jpg

 

Wurden die bisherigen 19 Zatoichifilme ab 1962 quasi am Stück und mehrere im Jahr gedreht, liegen zwischen Film Nr. 19 ( Samaritan Zatoichi ) und diesem 20. Beitrag fast 2 Jahre, denn Zatoichi meets Yojimbo erschien erst 1970. Wie es der Titel verrät, trifft Ichi hier auf eine weitere sehr bekannte Figur des japanischen Chambarafilms, Yojimbo ( bzw. Sanjuro ), gespielt von Superstar Toshiro Mifune, der die Figur in den Akira Kurosawa Klassikern "Yojimbo" und "Sanjuro" aus 1961 und 1962, also kurz vor der Zatoichi-Reihe verkörperte.

Man hat also gleich zwei Giganten des japanischen Films vereint. Der Clou ist allerdings, dass trotz des Namens Yojimbo, Mifune eigentlich nicht genau denselben Charakter spielt. Schon in Yojimbo und Sanjuro war die Figur dem Namen nach nicht exakt dieselbe. Der in diesem 20. Zatoichifilm von Mifune gespielte "Yojimbo" hier heißt Daisaku Sasa und ist bis auf ein paar Ähnlichkeiten eigentlich eine andere Figur, die sich auch im Wesen etwas unterscheidet, gewisse Grundzüge und Gemeinsamkeiten aber dennoch aufweist. Aufgrund der Popularität der Darsteller und auch der Figur hat man das ganze Projekt dann wohl aber eben Zatoichi meets Yojimbo genannt, was auch vermarktungstechnisch sicherlich ein guter Zug war, schließlich ziehen eben diese Namen gewaltig.

Als Regisseur zeichnet der renommierte Filmemacher Kihachi Okamoto verantwortlich, der hiermit auch seinen einzigen Zatoichifilm drehte und die Figur des Yojimbo nach 8 Jahren in sein 3. Abenteuer schickte. Im gleichen Jahr übrigens traten Shintaro Katsu und Toshiro Mifune gemeinsam auch in Hiroshi Inagaki's "Machibuse" auf. Während Mifune dort wieder Yojimbo spielte, war Katsu allerdings nicht als seine ikonische Figur des Zatoichi zu sehen.

Ichi kehrt nach Jahren in seine Heimatstadt zurück und muss feststellen, dass sich der einst fröhliche und beschauliche Ort sehr zum negativen gewandelt hat. Als die umliegenden Dörfer verarmten, kamen die Menschen in Scharen um zu plündern, worauf der alte Bildhauer Hyoroku in seiner Verzweiflung die Yakuza einludt um für Ordnung zu sorgen und diese richteten ein Massaker an.

Zatoichi meets Yojimbo ist mit seinen 115 Minuten Laufzeit der bisher längste Zatoichifilm und zudem deutlich länger als alle vorherigen Einträge, von denen nur wenige über 90 Minuten gehen. Atmosphärisch ist dies ein eher düsterer Beitrag der Zatoichireihe, zuweilen findet sich aber auch hier und da mal etwas Humor, beispielsweise wenn Yojimbo schamlos die Blindheit Ichi's ausnutzt um ihn reinzulegen. Solche Szenen sind aber rar. Yojimbo selbst ist der typische Charakter, wie man ihn eben aus den beiden Kurosawafilmen kennt, teils aber auch etwas abgedroschener und gleichgültiger. Irgendwo das Herz am rechten Fleck aber dennoch ist Geld so ziemlich das einzige was für ihn zählt. Dieses nicht immer durchschaubare Verhalten ist das, was den Charakter so interessant macht. Die Aufeinandertreffen der beiden Hauptfiguren und deren Interaktionen sind stets interessant anzuschauen und so ganz weiß man nicht was das im weiteren Verlauf ergeben wird. Respekt füreinander ist auf beiden Seiten vorhanden aber eine richtige Freundschaft scheint sich zwischen den beiden auch nicht entwickeln zu wollen, kurz man kann die Lage nie so 100 Prozentig einschätzen, was das Ganze recht spannend macht.

Darüber hinaus aber schwächelt der Film ein wenig und scheint dieses Mal wirklich von seinen beiden Superstars zu leben. Action gibt es recht wenig und diese verlagert sich auch eher auf das Ende wo dann auch Ichi endlich mal ran darf, jedoch nicht sonderlich viel zum Besten gibt. Wer auf einen epischen Endfight zwischen Zatoichi und Yojimbo hofft, ja den gibt es mehr oder weniger aber nicht so wie man es wohl vermuten oder erwarten würde. Das Ganze ist sehr kurz und knapp. Eher geht es in dem Film darum die beiden ikonischen Figuren hier zusammen agieren zu lassen und jedem wird genügend Raum und Screentime gelassen. Vielleicht hat man sich aber dann wohl dich zu sehr auf die alleinig geballte Starpower im Doppelpack verlassen und man hätte meiner Meinung nach deutlich mehr herausholen können, sogar müssen! Insgesamt ist es ein guter Film und er vermag es auch, ganz gut zu unterhalten aber sein Potenzial kann er leider nicht ganz ausschöpfen. Die Story bietet 1-2 nette Twists, liefert auf die gesamte Laufzeit gesehen aber etwas zu wenig. Der Kontrast der beiden gänzlich unterschiedlichen Charaktere der beiden Stars harmoniert allerdings sehr gut zusammen. Alles in allem bekommt dieses Treffen der Giganten immer noch gute 7,5 / 10 Punkten.

 

 

Gruß

"John Woo"

 

"John Woo's" Reviews 

Z A T O I C H I  - SPECIAL Vol. 4

 

Weiter geht's heute mit den Filmen 13 - 16...

 

 

 Zatoichi's Vengeance ( Tokuzo Tanaka / 1966 )

"ZATOICHI NO UTA GA KIKOERU"

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Zufällig wird Ichi Zeuge eines Mordes an einem jungen Mann. Der getötete Mann heisst Tamekichi und Ichi nimmt dessen Geld an sich. In dem Beutel befinden sich auch gezinkte Würfel, weshalb ihm schnell klar wird warum die Männer den Mann getötet haben. Kurze Zeit später trifft Zatoichi auf einen Mönch, der ebenfalls blind ist, allerdings von Geburt an. Die beiden essen gemeinsam, dann trennen sich ihre Wege vorerst. Zatoichi beschließt spontan, auch in die selbe Stadt zu gehen, wo der Mönch hin wollte. Zufällig lernt er dort auch den kleinen Sohn Taichi des getöteten Gamblers und dessen Großeltern kennen, welchen er prompt das Geld des Vaters übergibt. Das Dorf wird von Gangsterboss Gonzo von Itaba terrorisiert, der die Bewohner schikaniert und ihres Geldes beraubt, so dass Ichi ironisch sagt, dass Tamekichi's Geist ihn dorthin geführt habe ( um für recht und Ordnung zu sorgen ). Der weise Mönch wird unterdessen fast zu einer Art Mentor für Zatoichi, von dem selbst er noch einiges lernen kann. Besonders die kurzen Treffen von Ichi und dem Mönch sind es, die diesem Film eine wirklich tolle Note verleihen, denn sie zeigen Ichi von einer neuen Seite. Man sieht, dass selbst er, der immer besonnene und gutmütige, weise Schwertkämpfer immer noch eine Menge lernen kann und sich charakterlich weiter entwickelt.

Regisseur Tokuzo Tanaka inszenierte bereits die Filme 3. und 4. der Zatoichi Reihe und begab sich nach längerer Pause für Zatoichi's Vengeance zum 3. Mal auf den Regiestuhl. Dieser 13. Zatoichi-Film verläuft nach ähnlichem Muster, wie viele der vorherigen Filme und doch hat man es wieder geschafft, dem ganzen eine sehr interessante Komponente hinzuzufügen mit der Figur des mysteriösen Mönchen und auch Ichi's generellem Verhalten. Dieser hat hier eine wirklich hohe Toleranzgrenze und versucht an die Gnade der Gangster zu appellieren, lässt sich bei einem Aufeinandertreffen sogar blutig prügeln.

Im Finale gibt es jede Menge Action und sehr gut choreographierte Schwertkämpfe. Ein tolles Highlight ist der Kampf gegen einige Schergen auf einer Brücke, wo man aufgrund der Dämmerung nur die Silhouetten sieht, wodurch ein schöne Optik entsteht. In diesem Kampf wo die Gegner versuchen, Ichi zu überlisten indem sie laut trommeln um ihm sein Gehör zu nehmen, ist es, dass er sichtlich nun versteht, seine Sinne besser zu nutzen und Schwächen auszublenden. Direkt danach kommt der Endkampf gegen den Samurai vor schöner Küstenkulisse, ebenfalls toll choreographiert, wenn auch kurz, doch das war es noch nicht, denn ein Besuch bei Boss Gonzo steht auch noch auf dem Plan.

Insgesamt gibt es viel Action in diesem Film, die sich aber fast ausschließlich auf das Finale konzentriert. Durch die Figur des Mönchen wird hier jedoch eine tolle neue Komponente eingebracht, die den Film von den sonstigen Konventionen der Reihe abzuheben vermag.

8 / 10

 

Zatoichi's Pilgrimage ( Kazuo Ikehiro / 1966 )

"ZATOICHI UMI O WATARU"

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Regisseur Kazuo Ikehiro macht mit Zatoichi's Pilgrimage nach den Filmen 6 und 7 seinen dritten Eintrag im Franchise und zeigt hier auch wie man es aus seinen anderen Filmen kennt eine zum Teil etwas härtere Gangart, was die Brutalität angeht. So sieht man in der Eröffnungsszene auf einem Schiff, Zatoichi einem aufmüpfigen Taschendieb direkt eine herbe Lektion fürs Leben erteilen.

Anschließend sehen wir unseren Helden wie er nachdenklich vor einem Tempel kniet und betet, für all die Seelen, die er auf dem Gewissen hat. Denn so böse sie auch gewesen sein mögen, nach dem Tod würde auch der böseste Mann zu Buddha werden.

Hierfür begibt sich Ichi auf eine Pilgerreise zu den 88 Tempeln von Shikoku. Die Stimmung ist nachdenklich, voller Melancholie und wird von einem minimalistischen Score begleitet, als Ichi betet und hofft, dass er auf dieser Reise niemanden töten muss.

Doch schon kurz darauf trifft es einen Mann namens Eigoro, der es ob der Warnung Ichi's dennoch herausfordert und stirbt. Ichi landet, wie es das Schicksal eben will, bei der hübschen Okichi, Eigoro's Schwester und findet heraus, dass der Gangsterboss Tohachi Eigoro für 30 Ryu auf Zatoichi angesetzt hat. Dieser tat es um seine Schulden bezahlen zu können und bezahlte es mit seinem Leben. Wie sich herausstellt, wollte Tohachi, dass Zatoichi Eigoro tötet, denn der Gangster ist schon lange hinter dem wertvollen Land der Geschwister her.

Unterdessen entwickelt sich eine kleine Romanze zwischen Okichi und Zatoichi, welcher hier auch insgesamt viel Raum gelassen wird. Der Film legt ein vergleichsweise ruhiges Tempo an den Tag und hält sich bis zum Finale weitgehend mit Schwertkämpfen bzw. Actionszenen zurück. Außer dem kurzen Angriff Eigoros gibt es sonst noch einen Kampf gegen einige Handlanger Tohachis bei Nacht, welcher aber wieder klasse anzusehen ist. Der Showdown ist dann wieder gewohnt actionreich und mit Tohachi's Bogen kommt auch in die Kämpfe ein wenig Abwechslung rein.

Der Film bietet tolle Locations und einige schöne Landschaftsaufnahmen. Die Atmosphäre ist etwas ruhiger, nachdenklicher gehalten, als man es meist gewohnt ist. Der Anfang ist sehr stark und bietet Abwechslung, verfällt ab der zweiten Hälfte aber immer mehr in altbekannte Muster. Auch wenn die Inszenierung hier zunächst noch ein wenig anders als nach üblichem Schema abläuft, geht es zum Schluß wieder darum, dass Ichi das Dorf und die Bauern von Unterdrückern befreit und selbstlos zur Tat schreitet. Von der besagten Pilgrimage ist hier nichts mehr zu sehen und diese wird leider völlig aus den Augen verloren. Hier hätte ich mir gewünscht, dass man die anfangs eingeschlagenen, neuartigen Wege weiterverfolgt. So hätte Zatoichis Pilgrimage locker einer der besten Beiträge der Reihe werden können. Letztlich bleibt dennoch gute aber gewohnte Unterhaltung.

Knapp 8 / 10

 

Zatoichi's Cane Sword ( Kimiyoshi Yasuda / 1967 )

"ZATOICHI TEKKA TABI"

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Zatoichi's Cane Sword ist der 15. Film der Zatoichi Reihe und stammt von Regisseur Kimiyoshi Yasuda, der auch schon die Filme 5 und 9 inszeniert hat.

In diesem Abenteuer trifft Zatoichi auf eine Schaustellergruppe welcher er sich anschließt. Am Zielort angekommen stellt die Gruppe fest, dass ein neuer Mann das Sagen hat und soll plötzlich teuer für den Platz bezahlen, was sich die Gruppe nicht leisten kann. Letztlich wird dies aber zum unwichtigen Nebenplot und Zatoichi selbst, sein bevorstehender Konflikt mit den Gangstern und in diesem Fall auch gewisse Umstände um sein Katana rücken in den Fokus.

Nachdem Ichi den Gaunern Geld beim Spielen abgenommen hat, lässt Ärger natürlich nicht lang auf sich warten. Als einige der Schergen ihm während des essens in einem Imbiss auflauern wollen, sitzt zufällig ein Schmied neben ihm, welcher Zeuge wird, wie er den Gaunern den garaus macht. Daraufhin bittet der alte Mann Ichi zu sich nach Hause, wo er gerne Ichi's Schwert sehen möchte und feststellt, dass es von seinem Lehrmeister Koutatsu aus der Shimosa Provinz gefertigt wurde. Ein genauerer Blick verrät ihm, dass das Katana einen kleinen Riss hat, unsichtbar für das menschliche Auge, doch man erkennt es am Klang und es wird sehr wahrscheinlich beim nächsten Einsatz brechen. Auf Ichi's Frage ob er es reparieren könne verneint der Schmied.

Der Film ist weitgehend sehr ruhig inszeniert und nimmt sich viel Zeit für die Story, weist aber keinesfalls Längen auf. Es gibt zwischendurch so einige Highlights, wie die Glücksspielszenen von Ichi und auch sowas wie die recht amüsante Interaktion mit dem örtlichen Boss, der sehr eingeschüchtert von Zatoichi ist als er merkt, wen er da vor sich hat. Ichis Tanzszene ist auch etwas, was man so in der Reihe noch nicht gesehen hat. Die Momente mit dem alten Schwertschmied gehören auch zu den Highlights, denn durch das Katana von dessen Meister haben die beiden eine Verbindung zueinander. Dadurch, dass Ichi sein Katana recht fürh im Film abgegeben hat und nun quasi unbewaffnet ist, herrscht auch eine ständige Spannung und die Frage, "was ist, wenn ?"

Als Ichi später aufgrund der Umstände sein Katana wieder an sich nehmen muss, erinnert er sich an die Worte des Schmieds, das Schwert wäre ungefähr noch für einen weiteren Kill gut und würde dann brechen. Kurz zögernd, setzt Ichi seinen Weg fort und es gibt einen netten Twist.

Film Nr. 15 hat seine Vorzüge und weiß in vielen Belangen zu unterhalten, emotional fühlt man sich ( abgesehen von dem Part um den Schmied ) jedoch über weite Strecken nicht ganz so gut involviert wie bei so manch anderem Teil der Reihe. Durch diverse Schauwerte schafft der Film es aber, dies gut wettzumachen, denn sobald Ichi sein Katana wieder in der Hand hält, zieht es stark an mit Spannung und Atmosphäre. Die Bildgewalt ist ebenfalls klasse. Zuerst die Einstellung vor dem Sonnenuntergang als Ichi den Offiziellen zur Rechenschaft zieht und das "Geheimnis" über sein Katana lüftet, anschließend der Showdown in den nächtlichen Straßen mit einsetzendem Schneefall. Man bekommt klasse Kämpfe geboten, die Kampfchoreographie ist hier schon komplexer und kreativ, mit einigen wirklich tollen Bewegungen und schönen Schwerttechniken.

Was dieser 15. Eintrag im Franchise auf der einen Ebene ein wenig vermissen lässt, holt er wunderbar auf anderer wieder rein und beschert einem zum Schluss noch eines der bisher besten, wenn nicht das beste Finale. Von den bisher 3 Zatoichi-Filmen von Kimiyoshi Yasuda war dies seine beste Arbeit.

8,5 / 10

 

Zatoichi the Outlaw ( Yamato Satsuo / 1967 )

"ZATOICHI ROYABURI"

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Zatoichi the Outlaw war der erste Film und Teil der Reihe, der unter Shintaro Katsu's eigener Produktionsfirma Katsu Productions entstand und von Regisseur Yamato Satsuo realisiert wurde, der hiermit seinen ersten und einzigen Zatoichifilm ablieferte.

Zatoichi selbst kommt hier auch etwas rauer vom Wesen her rüber, da er im Prinzip einfach als Yakuza arbeiten möchte und bei einem lokalen Boss anheuert. Keinesfalls aber macht der gutherzige Blinde, den man über 15 vorherige Filme kennengelernt und liebgewonnen hat eine charakterliche Wandlung durch sondern ist immer noch derselbe, um dies gleich vorweg zu nehmen.

Man merkt dem Film in seiner Machart schon an, dass nun Katsu selbst produziert und auch der Regisseur eine doch etwas andere Schiene fährt. In Punkto Action fallen die Schwertkämpfe auffallend brutal aus, sehr zur Freude von Fans der härteren Gangart, mich eingeschlossen, Waren die Kämpfe in den bisherigen Zatoichifilmen bis auf 1-2 Ausnahmen vielleicht vergleichsweise blutarm, so werden hier schon ordentlich Kunstblut verwendet, sowie Gliedmaßen und Köpfe abgetrennt. Der Film als socher fühlt sich im Vergleich auch anders an, als die bisherigen. Ichi kommt hier in ein Dorf und es ist nicht wie gewöhnlich, dass die Bewohner von einem Boss und seinen Schergen terrorisiert und schikaniert werden, sondern Boss Asagoro kommt zunächst sehr nett rüber und heuert Ichi als Arbeiter an, wohlwissend von dessen Ruf und Qualitäten. Genauso gibt es einen Anführer der Farmer und Landleute, der selbst mal Samurai war und nun als Ronin sein Schwert seit langem abgelegt hat und versucht die Leute zum Guten zu bekehren, sprich gewaltlos zu leben und keine Verbrechen zu begehen, kein Glücksspiel, Alkohol usw. Dieser hinterlässt natürlich Eindruck bei Ichi, der darauf auch erstmal seine Waffe niederlegt und ins nächste Dorf zieht, wo er bei einer Gruppe von Blinden unterkommt ( hier gibt es übrigens eine Szene, die wohl lustig gemeint war aber das völlige Gegenteil bewirkte und unfreiwillig komisch, somit auch komplett unpassend wirkte ), doch als er zurückkehrt, muss er mit Entsetzen feststellen, dass Asagoro nicht der nette Kerl ist, wie zunächst angenommen, sondern töten lässt, vergewaltigt usw. Auch Zatoichi, der bisweilen etwas leichtgläubig daherkommt, findet hier im Finale zu altbekannten Formen zurück und testet Asagoro's Charakter mit einer kleinen List, die Ichi dessen wahres Gesicht zeigen.

Das Finale ist klasse mit reichlich brutaler Action und tollem Setting in strömendem Regen. Überhaupt merkt man auch einen Unterschied bei der Kameraarbeit im Vergleich zu den alten Filmen, es werden hier und da z. Bsp. auch vereinzelt nette Kamerafahrten eingebaut. Insgesamt ist dieser doch etwas andere Eintrag in der Reihe unterhaltsam aber stellenweise auch gewöhnungsbedürftig in seiner Inszenierung.

7 / 10

 

 

Gruß

"John Woo"

 

"John Woo's" Reviews 

Z A T O I C H I  - SPECIAL Vol. 3

 

Weiter geht's heute mit den Filmen 9 - 12...

 

 

Adventures of Zatoichi ( Kimiyoshi Yasuda / 1964 )

"ZATOICHI SEKISHOYABURI"

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Der 9. Zatoichi Film erschien 1964 unter Kimiyoshi Yasuda's Regie, der auch schon für den 5. Film "Zatoichi on the Road" verantwortlich zeichnete.

Zatoichi begegnet auf seinen Wanderungen einem jungen Mann der ihn bittet, einen Brief an ein Mädchen namens Osen zu überbringen. Ichi willigt ein und weiß nur, es handelt sich nicht um einen Liebesbrief, mehr aber nicht. Später erfährt man, dass der Mann namens Shinsuke Osens Bruder ist und einen Rache-Mord an einem gewissen Jinbei plant.

Ichi trifft im weiteren Verlauf auf einen talentierten Schwertkämpfer, dessen einzige Begierde es ist, auf einen ebenbürtigen Gegner zu treffen, welchen er nun in Ichi glaubt gefunden zu haben. Ichi lehnt ab da er nicht will, dass jemand vor dem Neujahrsfest verletzt wird, doch der Kämpfer beharrt auf dem Duell, welches am Neujahrsmorgen stattfinden soll.

Der Beginn ist atmosphärisch sehr heiter und zeigt einen sympathischen, gut gelaunten Zatoichi. Nachdem Längerem gibt es auch wieder eine kleine Romanze für Ichi, wie man es aus den ersten Filmen kennt. Auch erfährt man hier, dass Ichi seinen Vater mit 5 Jahren zuletzt sah und sich nach diesem sehnt. So findet er über weite Strecken des Films eine Art Vaterfigur in einem verbündeten Alkoholiker, der ihm hilft, schlussendlich aber aus Selbstschutz und Angst vor den Yakuza in den Rücken fällt. Er fleht Ichi um sein Leben an, welcher daraufhin antwortet er habe seinen Vater in ihm gesehen und könne nicht den Mann töten, welcher ihm dieses Gefühl gegeben hat.

So taucht man hier auch wieder ein wenig mehr in die Psyche von Zatoichi ein und lernt ihn ein Stückchen mehr kennen. Action ist rar und es gibt eigentlich nur zwei kurze Kampfszenen, einmal in der Mitte des Films, als Zatoichi in einem Waldstück mehrere Gegner in gewohnt gekonnter Manier über den Jordan schickt und dann im Finale, wo das unausweichliche Duell gegen den Schwertkämpfer stattfindet. Begleitet wird dieser Showdown von einem minimalistischen und düstereren Gong-Sound, der für die Szenerie sehr passend erscheint.

Was in den Kämpfen auffällt, ist dass sie entgegen der Entwicklung der vorherigen Teile eigentlich wieder komplett blutleer daherkommen, was mich an der Stelle doch etwas gewundert hat. Kann aber auch an der Regie gelegen haben aber es gab ohnehin wie gesagt, nicht viel Action.

Teil 9 gibt sich etwas melancholischer und stellenweise auch düsterer, auch einen Tick zu ruhig aber insgesamt wurde ich auch hier gut unterhalten.

7,5 / 10

 

Zatoichi's Revenge ( Akira Inoue / 1965 )

"ZATOICHI NIDAN-KIRI"

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Zatoichi's Revenge ist der 10. Film der Reihe und erschien im Jahr 1965 unter der Regie von Akira Inoue, der mit diesem Film seinen einzigen Beitrag zum Franchise geleistet hat.

Ichi kehrt nach 10 Jahren an sein altes Dorf zurück um seinen Massagelehrer, wieder zu sehen, doch er muss erfahren, dass dieser gerade 2 Wochen zuvor ermordet und dessen Tochter Osayo in das örtliche Bordell verschleppt wurde.

Die Story ist natürlich nach ähnlichen Mustern gestrickt wie man es aus den bisherigen Zatoichi-Filmen oft kennt mit den üblichen korrupten Offiziellen und Yakuza, die die einfache Bevölkerung ausbeuten und wie meist auch einem bestimmten Ronin oder Samurai, der Zatoichi zum Duell herausfordern will, jedoch ist man hier wieder etwas persönlicher involviert, da die Geschichte hier Ichi persönlich betrifft, weil sein Lehrer getötet wurde. Ichi versucht natürlich herauszufinden, wer dafür verantwortlich ist und möchte gleichzeitig Osayo befreien. Über Zatoichis Einmischen sind die örtlichen Gangster nicht erfreut, umso größer ist die Wut, als er ihnen beim Glücksspiel 100 Ryu abnimmt. Um ihn auszuschalten soll er in einen Hinterhalt gelockt werden, welcher zunächst auch aufzugehen scheint, als ein Unschuldiger und dessen Tochter in die Sache hineingezogen werden und die kleine mit einer List Ichi's Schwert stiehlt, damit sie und ihr Vater nicht getrennt werden.

Bis auf einen kurzen Fight am Anfang und einen ebenso kurzen nach ca 1 Stunde ist Action rar, der Film lebt aber sehr gut vom Storytelling und natürlich Shintaro Katsu 's Präsenz und Ausstrahlung. So finden in dieser doch eher düsteren Geschichte auch humorvolle Momente ihren Platz. Beispielhaft und schön ironisch ist dabei die Szene als Ichi sich ein Gericht mit extrem viel Wasabi verfeinert und ihm dies natürlich ordentlich "Feuer " macht woraufhin er zum Wirt sagt, die Schärfe hätte ihm die Augen aus dem Schädel gehauen und er könne ihn jetzt nicht mehr sehen. Tolle Szene die schön beispielhaft für Ichi's positives Gemüt ist.

Film Nummer 10 schlägt wie gesagt, obgleich einiger humoriger Einschläge im Großen und Ganzen einen doch düstereren und ernsteren Ton an mit der Thematik der ausgebeuteten und teils jungen Mädchen im Bordell, welche zu den Handlungen unter Gewaltanwendung gezwungen werden. Auch wenn die Gewalt diesbezüglich eher im Off stattfindet, man aber die Schreie der Mädchen hört, wenn sie geschlagen und verprügelt werden, erzielt dies seine Wirkung und trägt zum ernsten Ton bei.

Der Showdown bietet letztlich einen actionreichen Abschluss mit einigen langen Takes bei denen die Kamera Zatoichi bei seiner Arbeit quasi im wahrsten Sinne des Wortes über die Schulter schaut, während er sich seinen Weg durch die Gegner bahnt mit einer tollen Gelassenheit und dadurch eine starke Entschlossenheit ausstrahlend. Die Choreographie ist gut ausgearbeitet, Blut kommt aber nur minimal zum Einsatz.

Alles in allem ein gelungener Beitrag, zeigt Zatoichi's Revenge doch ein paar neue Facetten und regt thematisch auch etwas zum Nachdenken an.

8 / 10

 

Zatoichi and the doomed Man ( Kazuo Mori / 1965 )

"ZATOICHI SAKATE GIRI"

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Regisseur Kazuo Mori zeichnete bereits für den zweiten Ableger der Reihe aus dem Jahr 1962 verantwortlich und kehrte nach 3 Jahren und 8 Filmen Pause für ein weiteres Werk um den blinden Schwertkämpfer zurück, was im übrigen auch nicht seine letzte Arbeit in dieser Reihe gewesen ist.

Dieser 11. Film der Reihe hat eine gute Atmosphäre und zuweilen humorige Note. In Zatoichi and the doomed Man bekommt man einen bisher recht ungewöhnlichen Filmbeginn gezeigt, als Ichi gerade auf dem Boden knieend mit Stockschlägen für etwas bestraft wird. Und direkt haut er wieder einen Spruch raus, der einen trotzdem zum Lachen bringt, als er fragt ob man die Schläge nicht aufteilen könne, da er die Schmerzen nicht mehr lange aushalte und sie ihn schon blind machten. Solche Szenen sind es, die einem immer wieder das frohe Gemüt der sympathischen Hauptfigur nahe bringen, abgesehen von seinen immer selbstlosen Heldentaten und der Hilfsbereitschaft Fremden gegenüber.

In der nächsten Szene erfährt man, Ichi ist lediglich für illegales Glücksspiel für eine Nacht im Knast, wo er auf Shimazo Katase trifft, einen Mann der wie er selbst behauptet zu Unrecht für Taten einsetzt die er nicht begangen hat. Shimazo bittet Ichi um Hilfe. Sozial wie dieser ist, sieht man ihn in der darauffolgenden Szene bereits zu dem Ort wandern wo er am Ortsschild stehen bleibt und ironischerweise noch "zweifelnd" anmerkt, dass er jedes mal in Schwierigkeiten gerät wenn ihn jemand um derartige Gefallen bittet. Er entschließt sich, doch den anderen Weg zu gehen, um Problemen aus dem Weg zu gehen, doch wie wir alle wissen, führt es unseren Helden letztendlich doch in den besagten Ort, wo er beim Bogenschiessen zunächst auf einen jungen Mann trifft der sich als Kleingauner herausstellt und später Ichi's Namen benutzt um Profit daraus zu schlagen, was ihm aber beinahe zum Verhängnis wird, denn bekanntlich trachten viele Leute nach Ichi's Leben und gerade dieser ist es dann, welcher den ihn im letzten Moment noch rettet.

Im weiteren Verlauf gibt es ein paar gute Twists, allen voran natürlich die Tatsache um den Sohn Shimazos. Die Action kann sich hier mehr sehen lassen, denn es gibt einige gute Kämpfe, besonders das ausgedehnte Finale gegen zahlreiche Gegner in einem nebeligen Fischerdorf ist toll anzusehen. Die Atmosphäre vor dieser Kulisse ist klasse und die Choreographie der Kämpfe bisher mit die beste in der Zatoichireihe. Fans guter Chambara-fights werden hier ihre helle Freude haben.

8,5 / 10

 

Zatoichi and the Chess Expert ( Kenji Misumi / 1965 )

"ZATOICHI JIGOKU-TABI"

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Zatoichi and the Chess Expert ist der 12. Film um den blinden Masseur und wurde von Regisseur Kenji Misumi inszeniert, der auch für den ersten, sowie den 8. Film verantwortlich zeichnet.

Am Anfang besteigt Zatoichi ein Schiff, auf dem er sich die Fahrt anschließend mit seiner Lieblingsbeschäftigung, dem Glücksspiel vertreibt. Herrlich mit an zu sehen, wie er die Leute die in ihm leichte Beute sehen um ihr Geld bringt.

Auf dem Schiff trifft er auch auf den besagten Chess Expert, Tadasu Jumonji. Ein sehr ehrenvolle Mann, der sein gutes Herz bereits bewies als Ichi über die Planke zum Schiff stolperte und drohte ins Wasser zu fallen. Tadasu half ihm. In ihren fortlaufenden Schachspielen sagt er, er Kämpfe um zu töten und um zu gewinnen, sei es mit dem Schwert oder beim Schach, feststellend es sei kein faires Duell, verbindet er sich die Augen um gleiche Verhältnisse mit Zatoichi zu schaffen. Ein Mann von Ehre, doch was steckt dahinter ?

Bei einer Auseinandersetzung in die Ichi verwickelt ist, wird unverschuldet ein kleines Mädchen verletzt. Ichi kümmert sich um sie und übernimmt die Behandlungskosten, welche sich ihre Ziehmutter Otane nicht leisten kann. Genau, Otane. Ein bekannter Name, der unweigerlich mit starken Emotionen bei Zatoichi verknüpft ist, stand er seiner Otane seiner Zeit sehr nah. Doch auch diese zufällig mit dem gleichen Namen benannte Frau hegt Gefühle für Ichi, der jedoch wie immer niemanden in sein gefährliches Dasein hineinziehen will. So erlebt man zwar einen seltenen, fast innigen Moment der beiden, auf emotionaler Ebene, doch zu mehr kommt es keinesfalls.

Es gibt einen Twist um Ichi's Begleiter und besagten Chess Expert, doch letztlich war ich damit nicht so ganz einverstanden. Ichi erfährt von einem Kunden quasi dass Tadasu dessen Vater auf dem Gewissen hat, wer allerdings zuerst das Schwert gezogen hat, weiß niemand. Daraus nun die persönliche Fehde zu machen passte mir hier nicht in den Kram. Klar, Zatoichi hat einen Sinn für Gerechtigkeit aber hier wechselte er mir einfach zu leicht und bedingungslos die Seiten, weil die Sachlage nicht klar war und Tadasu ihn ehrenvoll behandelt hat.

An Action gibt es ganz am Anfang einen kurzen Fight. Sehr schön allerdings ist der gegen Mitte des Films im nächtlichen Schilf am Wasser, wo Ichi sich leise wie ein Ninja bewegt. Im Finale gibt es dann diesbezüglich noch ein nettes Highlight als es auf die Konfrontation von Ichi und seinem Begleiter Tadasu hinausläuft und beide während des Marschs ihr Gedankenschachspiel fortsetzen, immer intensiver, was dann letztlich im ziehen der Schwerter mündet.

Alles in allem ist dieser Zatoichi-Film solide bis ordentlich, hätte allerdings zu den besten der Reihe gehören können. In meinen Augen hat man hier eine Menge Potenzial verschenkt und die Story gen Ende zu leichtfertig diesem Twist unterworfen. Der Film bot ansonsten einige neue Aspekte innerhalb der Reihe und punktete gerade stark auf emotional-menschlicher Ebene. In der zweiten Hälfte kamen 1-2 leichte Längen auf.

7 / 10

 

 

Gruß

"John Woo"

 

"John Woo's" Reviews 

Z A T O I C H I  - SPECIAL Vol. 2

 

Weiter geht's heute mit den Filmen 5 - 8...

 

 

Zatoichi on the Road ( Kimiyoshi Yasuda / 1963 )

"ZATOICHI KENKA-TABI"

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Zatoichi on the Road entstand unter der Regie von Kimiyoshi Yasuda, ist der 5. Film der Reihe, erschien wie seine beiden Vorgänger ebenfalls im Jahr 1963 und erzählt ein loses, neues Abenteuer von Zatoichi.

"Darkness is my ally. Come find me if you can" - wie Zatoichi in der Eröffnungsszene passend sagt, als er merkt, dass er beim Würfeln betrogen wird und dies aufdeckt, woraufhin ihn die fiesen Gestalten angreifen und er mit einem gezielten Schwerthieb die einzige, den Raum erhellende Kerze in zwei Hälften schlägt um gleiche Verhältnisse zu schaffen.

Nachdem Zatoichi 3 Samurai tötet, die bezahlt wurden, um ihn zu ermorden, gerät er zufällig in eine Hetzjagd mehrerer Männer nach einer jungen Frau namens Omitsu. Ihrem sterbenden Vater verspricht Zatoichi, diese zu finden und nach Edo zu bringen. In einer Unterkunft zunächst in Sicherheit, trifft Zatoichi auf die Ehefrau eines der getöteten Samurai vom Beginn, die er bereits kennengelernt hat. Sie ist mit dem Mann unterwegs der ihren Ehemann und die beiden anderen Samurai bezahlt hat, ihn zu ermorden. Prompt schaffen die beiden es, Omitsu mit einer List von Zatoichi weg zu locken, da sie eine Belohnung für sie kassieren wollen. Zatoichi macht sich entschlossen auf, sie zurück zu holen und nach einigem hin und her kommt er an seinem Zielort an, wohin er von einem Yakuzaboss ursprünglich eingeladen wurde, doch dieser will eigentlich das Zatoichi ihm bei einem Kampf gegen eine verfeindete Gang hilft. Mittendrin in dem ganzen Durcheinander taucht Omitsu in feindlicher Gewalt auf.

Die Location des finalen Showdowns in dem menschenleeren Dorf vermittelt eine tolle Atmosphäre, als sich die beiden verfeindeten Gangs gegenüberstehen mit dem pfeifenden Wind zwischen den Häusern, der obligatorischen Ruhe vor dem Sturm. Man spürt förmlich wie sich die Spannung mehr und mehr aufbaut. Durch eine kleine Wendung wechselt Zatoichi jedoch vor Beginn des Kampfes die Seiten doch letztendlich hat er mit keiner der Gruppen Verträge, denn sie verfolgen alle nur ihre eigenen zwielichtigen Interessen und benutzen alles und jeden nur zu ihren Gunsten, weshalb es eine zweite Wendung gibt.

Die Fights dieses Finales sind toll choreographiert und bisher wohl die besten der bisherigen Zatoichi-Filme. Er geht hier richtig gut ab, zeigt tolle Moves und die Choreo wird langsam komplexer. Shintaro Katsu hat, egal ob in der Action oder in ruhigen Szenen, eine gewohnt tolle Ausstrahlung. Wiedermal zeigt er seinen noblen Charakter und begibt sich in Gefahr um einer fremden Person, die in Schwierigkeiten steckt. Alles in allem ist der 5. Zatoichi-Film gute Unterhaltung.

7 / 10

 

Zatoichi and the Chest of Gold ( Kazuo Ikehiro / 1964 )

"ZATOICHI SENRYO-KUBI"

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Zatoichi kommt zufällig an einer Feier vorbei und wird prompt von den Bewohnern eingeladen sich dazu zu gesellen. Der Grund für die Feier ist, dass man nach langer Zeit endlich 1000 ryo Steuerschulden zusammsparen konnte, doch auf dem Weg zum Fürsten wird der Geldtransport überfallen und Zatoichi in der Nähe gesichtet, weswegen man ihn nun für den Dieb hält. Um seinen Namen rein zu waschen und vor allem das Geld für die Bewohner zurück zu holen, begibt sich Ichi auf die Jagd nach dem wahren Schuldigen.

"Zatoichi and the Chest of Gold" ist der 6. Film der Reihe und beginnt mit einem klassischen Eastern-Intro, wie man es aus vielen Kung Fu Filmen kennt. Zatoichi kämpft vor schwarzem Hintergrund gegen zahlreiche Gegner und zeigt dabei seine unglaublichen Fähigkeiten am Schwert. Der Clou dabei ist, diese Szene spiegelt genau Zatoichis Alltag wieder: er wandert in kompletter Dunkelheit, wird angegriffen, streckt seine Feinde nieder und zieht wieder in Dunkelheit davon.

Regisseur Kazuo Ikehiro bringt ein wenig frischen Wind in die Zatoichi-Reihe. So ist die Choreographie der Schwertkämpfe etwas ausgefeilter, zudem wurden erstmalig auch Kunstbluteffekte, wenn auch vorerst recht dezent, eingebaut aber noch nicht in dem Ausmaß für das das Japanische Kino später noch bekannt werden sollte. Die Kameraarbeit ist dabei stets sehr gut und fängt das Geschehen perfekt ein. Die verschiedenen Kulissen und Locations sorgen für eine gewohnt tolle Atmosphäre.

Der nächtliche Kampf gegen zahlreiche Verfolger im Wald ist ein tolles Highlight des Films, ebenso wie das erstklassige Finale, in welchem Katsu gegen seinen Bruder Tomisaburo Wakayama, der bereits auch schon im 2. Film zu sehen war, antritt. Hier spielt er eine andere Rolle und zwar die eines gefährlichen Ronin, der sich Zatoichi entgegenstellt. Gleich im ersten Aufeinandertreffen der beiden beim Glücksspiel bekommt man eindrucksvoll demonstriert, dass auch der Ronin ein Meister des Schwertkampfes ist. Der Move mit dem Ichi den Trick mit der Münze allerdings toppt ist schon fast episch anzusehen und eine ordentliche Machtdemonstration, welche natürlich auf ein unvermeidliches Aufeinandertreffen im Showdown hindeutet.

Nachdem Zatoichi das Gold zurück gebracht hat kommt es zum unausweichlichen Kampf mit dem Ronin, also Katsu vs Wakayama und dieses Finale ist der Hammer! Zu Pferde und mit Peitsche greift er Ichi hinterhältig an und schleift ihn mit. Respekt an dieser Stelle, denn hier wurde nichts getrickst und man kann klar erkennen, dass Katsu selbst hinter dem Pferd hergeschleift wird. Ebenso der anschließende Sturz vom Pferd ist sichtbar hart und von Wakayama ohne Double ausgeführt worden. Der Kampf ist top aber geht leider viel, viel zu kurz. Gerne hätte ich mir dieses Schauspiel zumindest noch 3-4 Minuten länger angesehen.

Toller Eintrag in der Reihe, der einen verletzlicheren Zatoichi zeigt und auch der erste Teil ist, in welchem Zatoichi verwundet und gezeichnet gen Horizont entschwindet und nicht fröhlichen Gemütes oder tanzend, wie man es bisher teilweise gesehen hat.

8 / 10

 

Zatoichi's flashing Sword ( Kazuo Ikehiro / 1964 )

"ZATOICHI ABARE TAKO"

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Zatoichis Flashing Sword ist der 7. Film der Reihe und erschien im Jahr 1964 unter der Regie von Kazuo Ikehiro, der beim direkten Vorgänger "Zatoichi and the Chest of Gold" Regie führte.

Die Story findet hier auf einer etwas kleineren Ebene statt, im Prinzip geht es um die Fehde zweier Clans, welche von einem Fluss getrennt werden und das Territorium jeweils komplett für sich beanspruchen wollen. Zatoichi gerät zufällig dazwischen, als er bei einem Attentat angeschossen wird und Hilfe erhält. Er kehrt etwas später bei Boss Bunkichi und dessen Clan ein und bekommt Wind von der Fehde. Der gegnerische Clan, angeführt von Yasugoro versucht ständig, irgendwelche hinterlistigen Aktionen und will die Leute von Bunkichi in Fallen locken usw., damit diese endlich ihr Gebiet abtreten. Letztlich ist Zatoichi genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort um zu helfen.

Die Erzählweise ist sehr ruhig und bietet vergleichsweise mehr Humor als bisher üblich. So bekommt man zwischendurch öfter auch lustige Seiten von Zatoichi zu sehen, als Beispiel sei hier die Szene genannt, als er einige Männer dabei erwischt, wie sie einer hübschen, nackten Frau beim Baden durch einen Zaun zusehen und sich zu ihnen gesellt, nur um sie kurz darauf auffliegen zu lassen. Bis auf solche kleineren Momente dümpelt die Story über weite Strecken leider etwas vor sich hin.

Action gibt es sehr wenig, bis auf einen kurzen Kendofight relativ weit am Anfang des Films, kommt in dieser Hinsicht lange erst mal nichts. Erst ab der zweiten Hälfte gibt es dann einen netten Unterwasserfight zu sehen und etwas später dann einen Knaller von einem Showdown, welcher schon klasse eingeleitet wird mit tollem Spannungsaufbau, wenn Zatoichi nachts durch den Ort schleicht und die Männer ihrer gerechten Strafe zuführt. Anschließend kämpft er sich durch das komplette Haus von Yasugoro, welches ein klasse Schauplatz für diese Szene ist. Das Spiel mit Licht, der Dunkelheit und Schatten wird dabei hervorragend eingesetzt, man bekommt fast eine Gänsehaut, so gut ist das inszeniert. Die Atmosphäre ist wirklich hervorragend und in diesen 15-20 Minuten wird man für seine Geduld mit einem furiosen Finale mehr als belohnt. Zatoichi in Reinkultur. Der Film dürfte auch den mit Abstand höchsten Bodycount der Reihe haben bisher.

Interessant ist auch, dass Zatoichi selbst, wie bereits erwähnt, mehr Humor an den Tag legt und sich ohnehin von seiner gutherzigen- und recht heiteren Seite zeigt, im Gegenzug aber heftig umschwenkt, als es heißt, dass Schwert zu ziehen. Normalerweise ist er es immer, der die Konfrontation bis aufs äußerste Vermeidet und sich oder andere eher nur verteidigt aber hier ist er im Finale quasi als düstere Tötungsmaschine unterwegs, was einen doch deutlichen Kontrast zu seinem sonstigen Wesen darstellt. Exemplarisch hierfür auch eine klasse Endeinstellung von Zatoichi wie er mit leicht blutigem Gesicht düster in die Kamera "blickt", begleitet von einem bedrohlichen Score. Ich würde sagen, dass man hier die bisher am besten inszenierte Action der bisherigen Filme zu sehen bekommt, was natürlich die Wertung um einiges nach oben schraubt und daher gebe ich dem Film insgesamt

7,5 / 10 Punkten, einfach auch für diese drastische Steigerung im letzten Drittel, die man in der Form nicht mehr erwartet hätte.

 

Fight, Zatoichi fight ( Takuzo Tanaka / 1964 )

"ZATOICHI KESSHO-TABI"

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Der 8. Film der Reihe ist eine ruhig und emotional erzählte Geschichte, die Zatoichi erneut von einer anderen Seite zeigt. Regie führte Kenji Misumi, der schon für den ersten Teil verantwortlich zeichnete.

Man kann hier deutliche Parallelen zur späteren Lone Wolf & Cub Reihe erkennen, vielleicht war dieser Zatoichi-Film sogar eine Art Vorreiter der Geschichte, denn dieser kümmert sich hier auch um ein Baby, dessen Mutter starb und will es seinem Vater bringen, wohin die Mutter eigentlich selbst unteerwegs war. Durch unglückliche Umstände aber wurde, die Senfte angegriffen und von Außen mit Schwertern durchbohrt, da man Zatoichi selbst dort drin vermutet hat. Ichi nimmt sich also des kleinen Babys an und kümmert sich darum, während ihm die Schergen weiterhin auf den Fersen sind. Auf dem Weg trifft er auf eine Frau, die ihm hilft, das Kind zu versorgen. Action ist insgesamt sehr rar gesät, denn im Prinzip steht die Beziehung zu dem Baby und der Frau im Fokus.

Auch sind einige lustige Momente eingebaut worden, wie z.Bsp. als Zatoichi fast auf einen Kuhfladen tritt, oder als er die Kleidung einer Vogelscheuche klaut, um sie als Windeln für das Baby zu benutzen. Man wird auch mit vergleichsweise weniger Action als in den vorherigen Filmen doch recht gut bei Laune gehalten, da man wie gesagt eine neue Seite Zatoichis zu sehen bekommt.

Zum Schluss gibt es dann noch einen netten Showdown, bei dem Zatoichi zahlreiche Verfolger, bewaffnet mit Fackeln und Schwertern, während der Dämmerung in einem Wald bekämpft, zum Teil brennend.

Teil 8 ist zwar kein herausragender Zatoichi Film aber dennoch sehenswert und auf seine Weise unterhaltsam, ohne dass große Längen entstehen.

7 / 10

 

 

Gruß

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