Beat 'em Up - Live Action Verfilmungen Vol. 1

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11. Januar 2018

 

"John Woo's" Reviews - Beat 'em Up - Live Action Verfilmungen Vol. 1

 

Ja ich weiß.....der Blog-Titel verheißt bereits nichts ( bzw. nicht viel ) Gutes :P

Videogame-Verfilmungen sind meist richtiger Trash und damit ist keinesfalls guter Trash gemeint. In diesem und den zugehörigen, kommenden Blogs zum Thema widme ich mich, wie der Titel bereits verrät, speziell den Verfilmungen, die auf Beat 'em Up Games basieren.

Ja, auch da verbirgt sich viel Müll aber schauen wir doch mal ob nicht doch der ein oder andere brauchbare Beitrag darunter zu finden ist ;-).

Den Anfang macht heute die Street Fighter Reihe. 

 

Street Fighter ( Steven E. de Souza / 1994 )

https://vignette2.wikia.nocookie.net/streetfighter/images/5/57/Street_Fighter_1994.jpg/revision/latest?cb=20140205000800

 

Der größenwahnsinnige Diktator General M. Bison herrscht im ( fiktiven ) Staat Shadaloo in Südostasien. Als er 60 Mitarbeiter der AN als Geisel nimmt, droht er damit, diese zu töten, sollte man ihm nicht 20 Millionen Dollar Lösegeld bereitstellen. Colonel William F. Guile, Anführer einer militärischen Elitetruppe, wird beauftragt, mit seinem Team die Geiseln zu befreien.

Nachdem Ende der 80er / Anfang der 90er Jahre die Beat 'em Up Games die Arcadehallen eroberten und Street Fighter 2 aus dem Jahr 1991 ein absoluter Kassenschlager wurde, war es nur eine Frage der Zeit, bis man den Stoff verfilmen würde. Und so erschien 1994 der Kinofilm, basierend auf der Reihe, hauptsächlich eben dem 2. Teil. Sämtliche bekannte Charaktere tauchen in irgendeiner Form im Film auf, ob sie nun kämpfen oder nicht.
Für die Hauptrolle des Guile hat man Jean Claude Van Damme verpflichten können, der sich zu dem Zeitpunkt auf dem Höhepunkt seiner Karriere befand. Als General Bison sah man Raul Julia ( den meisten bekannt aus der Adams' Family ), welcher leider im selben Jahr verstarb. Es sind noch weitere bekannte Gesichter, wie Kylie Minogue oder Byron Mann vertreten.
Einige Rollen, wie die von Ryu und Ken oder Chun Li waren jedoch leider ziemlich fehlbesetzt. Action gibt es eigentlich reichlich, jedoch ist diese sehr comichaft dargestellt, so dass man auch hier jederzeit den Bezug zur Videospielvorlage erkennen kann. Die Fights sind dementsprechend auch nicht spektakulär inszeniert aber dennoch ganz nett anzusehen. Insgesamt kann man Street Fighter in die Kategorie Guilty Pleasures der 90er Jahre einordnen. Der Film ist ein zemlich buntes und schrilles Trashwerk, welches sich selbst zu keiner Zeit ernst nimmt und deshalb und aufgrund eines locker spielenden JCVD noch ganz gut ansehbar ist. Man wird hier recht passabel unterhalten, wenn man den Film nicht ernst nimmt, denn das will er, wie gesagt, auch gar nicht sein.

In punkto Beat ‘em Up Verfilmungen kann man hier ruhig einen Blick riskieren ( . kann es aber auch sein lassen ;-) )

5,5 / 10

 

 

Street Fighter: The Legend of Chun Li ( Andrzej Bartkowiak / 2009 )

http://cdn.collider.com/wp-content/image-base/Movies/S/Street_Fighter_Legend_of_Chun_Li/Street%20Fighter%20the%20Legend%20of%20Chun%20Li%20DVD.jpg

 

Die junge Chun-Li wächst in reichem Elternhaus auf, doch lässt all das hinter sich und begibt sich nach Bangkok, um dort nach ihrem seit Jahren verschwundenen Vater zu suchen. Dabei kommt sie dem Unterweltmagnaten Bison auf die Spur, der die Stadt mit einer Welle des Verbrechens überzieht. Sie ist überzeugt, dass er für das Verschwinden ihres Vaters verantwortlich ist.

Street Fighter: The Legend of Chun-Li ist nach 1994 der zweite Versuch, die erfolgreiche Spielereihe für einen Realfilm zu adaptieren. Regie führte bei der 2009er Variante Andrzej Bartkowiak ( Romeo Must Die, Exit Wounds, Born 2 Die ) und man entschied sich, wie der Titel verrät, eine Origingstory von Chun-Li zu erzählen. Leider geht dies ziemlich in die Hose und überzeugt in keinster Weise. Wo man versucht, eine ernste Story zu erzählen und eine Bindung zur Hauptfigur herzustellen, scheitert der Film in sämtlichen Belangen.

Wo "Street Fighter" mit Van Damme einfach als Trash-Granate funktioniert, versagt Legend of Chun-Li allein schon daran, dass er sich zu ernst nimmt und dadurch noch lächerlicher wirkt, sowie oftmals unfreiwillig komisch.
Fail ist schonmal, dass Chun-Li als Kind von einer reinrassigen Asiatin gespielt wird nur um dann als Teenie plötzlich eine halb Asiatin zu sein, genauso wie als Erwachsene, dann gespielt von Kristin Kreuk, die zwar halbe Chinesin ist aber nur ein wenig asiatisch aussieht. Naja, aber das ist eben Hollywood.

Für die weiteren Rollen wurden eine Reihe bekannter Gesichter gecastet. Da wären Neil McDonough als General Bison, Michael Clarke Duncan als Balrog ( was zumindest optisch sehr gut passt ), Josie Ho als Cantana und Chris Klein, den man wohl am besten als Oz aus den American Pie Filmen kennt. Robin Shou als Gen gehört hier noch zu den Lichtblicken, wobei auch er nicht wirklich viel zeigen kann. Ebenfalls positiv sind Cameos von Shaw Brothers Legende Cheng Pei Pei, sowie Martial Artists Tim Man und Brahim Achabbakke, die aber leider nichts von ihren Skills zeigen, sondern wohl eher als Stuntmen beschäftigt waren.

Auch das alles kann den Film leider nicht retten.

Die von HK Veteran Dion Lam choreographierten Fights sind leider ziemlich schwach und mies inszeniert. Viele schnelle Schnitte, schlechte Winkel und mieses Wirework dominieren hier. Wenn schon die Story nicht wirklich pralle ist, kann man drüber hinwegsehen, solange die Action stimmt aber auch das ist hier komplette Fehlanzeige.
Kreuk als Chun Li ist eine Fehlbesetzung wie sie im Buche steht und auch sonst ist hier schauspielerisch von den Hauptdarstellern mur absolut unterste Schiene zu sehen. Chris Klein ist hier auch einfach nur fehl am Platz und wirkt ziemlich lächerlich als Möchtegern-Harter-Cop. Zu all dem gesellen sich noch einige recht miese und total auffällige CGI-Effekte, die in das Gesamtbild des Films passen.

Abschließend kann man sagen, Legend of Chun-Li ist ein ziemlicher Rohrkrepierer und die Zeit nicht wert.

2 / 10

 

Street Fighter: Assassin's Fist ( Joey Ansah / 2014 )

http://moarpowah.com/wp-content/uploads/2014/11/StreetFightersAssassinsFist.jpg

 

Street Fighter - Assassin's Fist ist eine Webserie aus der Feder und produziert vom britischen Martial Arts Darsteller und Stuntman Joey Ansah ( Das Bourne Ultimatum ) welche 2014 über Michinima erschien und aus 12 jeweils ca. 12-minütigen Episoden besteht.
Für die Blu-ray Veröffentlichung hat man die Episoden nahtlos zu einem 140-Minuten langen Film zusammengefasst, was in meinen Augen etwas besser passt. Street Fighter Assassin's Fist ist die bisher mit Abstand beste Live-Action Verfilmung des Kult Beat Em Ups.
Ursprünglich begann das Projekt mit dem Action-Short "Street Fighter Legacy" in welchem Ryu jedoch noch von Jon Foo gespielt wurde. Da dieser nicht zur Verfügung stand übernahm Mike Moh die Rolle. Christian Howard kehrt in der Rolle des Ken Masters zurück, ebenso wie Joey Ansah selbst seine Rolle als Akuma fortführt.

Die Serie schlägt einen wirklich guten und düsteren Ton an und schafft eine tolle Atmosphäre ohne jemals in trashige Gefilde abzudriften, wie es mit den beiden bisherigen Verfilmungen leider der Fall war. Chris Howard und Mike Moh erweisen sich als Top-Besetzung der beiden bekannten Street Fighter Helden und auch der restliche Cast um u.a. Togo Igawa und Akira Koieyama macht einen sehr guten Job. Die Origingeschichte um die beiden Freunde Ryu und Ken wird schön ausführlich aufgefahren und den Charakteren viel Raum zur Entwicklung gegeben. Ihr sich anbahnender persönlicher Konflikt, welcher bereits ihren Meister Gouken und dessen Bruder Gouki entzweite wodurch letzterer zum Dämon Akuma wurde, wird gut dargestellt.

Wo SFAF natürlich groß punktet ist die Action!

Die Fights sind top choreographiert ( von Joey Ansah und Chris Howard ) und die Kameraführung ist bis auf vereinzelte Ausnahmen mit ein paar zu vielen Schnitten wirklich sehr gut. Die bekannten Street Fighter Moves wurden schön eingebracht und der Einsatz von perfekt getimeten Slow-Mos bringt ein gutes Level an Power in die einzelnen Techniken.
Insgesamt werden immer wieder kleine und größere Kämpfe eingestreut, ebenso wie tolle Trainingsszenen aber der letzte Fight von Ryu gegen Ken kann hier als das große Highlight bezeichnet werden! Der epische Score unterstreicht die Bilder hervorragend und so bekommt man als Martial Arts-Fan aber gerade auch als Fan der Street Fighter Reihe des Öfteren eine Gäsnehaut verpasst.

Die Serie endet übrigens mit einem fetten Cliffhanger genau kurz vor dem Fight von Gouken gegen seinen Bruder Akuma! Die Fortsetzung bzw. 2. Staffel ist bereits in Planung und soll Street Fighter - World Warrior heißen. Leider lässt sie bis dato noch auf sich warten.

8,5 / 10

 

Gruß

"John Woo"

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Danke Dir Cine-Man.
Bei Assassin\'s Fist machst du nichts falsch. Ist mMn die beste Umsetzung was Vorlagentreue angeht.
John Woo
17.01.2018 um 12:05
#6
Ohhh, endlich mal ein Blog von Dir, bei dem ich was schreiben kann ;) Das war bei Meister Zatochi leider nie so.

Den ersten Streetfighter Film habe ich auch im Kino gesehen, natürlich wegen JCVD. Und als 14-jähriger war der Film natürlich der Hammer, so gut, dass ich ihn mir damals auf VHS zugelegt habe. Heute ist der Film.....naja, schon ne ganz schöne Gurke ;) Aber irgendwie unterhaltsam.

Der zweiten Film habe ich dann auch Prime angefangen, war aber einfach zu gruslig und ich hatte nach 30 Minuten oder so aufgehört zu gucken. War einfach dünne.

Street Fighter Assasins klingt ganz gut und ich werde wohl mal einen Blick riskieren ;)

Danke für deinen Blog!
Cine-Man
17.01.2018 um 12:01
#5
Danke Dir MoeMents.
Also verpassen wirst Du definitiv nichts, wenn Du den auslässt. ;-)
John Woo
15.01.2018 um 08:30
#4
Weil sich der Erste nicht ernst nimmt, is er wirklich reichlich unterhaltsam! :D Vom Zweiten hab ich nur mal einen Abschnitt im Vorbeizappen gesehen, der gerade wegen Kristin Kreuk und Chris Klein mal zur Sichtung eingeladen hätte - nach deiner Kritik lass ich es wohl bleiben. ;)

Toller Blog!
MoeMents
14.01.2018 um 19:41
#3
Wenn ich mich recht erinnere, war ich sogar auch im Kino zum ersten Street Fighter.

DoA wird natürlich auch in diesem Blog auftauchen ;-)
John Woo
12.01.2018 um 08:19
#2
Hehe ja Trash Pur. Den ersten Streetfighter hab ich damals nur wegen Van Damme sogar im Kino gesehen.

Den zweiten Street Fighter mit Kreuk fand ich ganz nett, wobei es wirklich arge Fehlbesetzungen gibt.

Ich bin gespannt was du zur Verfilmung zur Dead or Alive sagst ;-)
Sawasdee1983
12.01.2018 um 08:03
#1

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