Beat 'em Up - Live Action Verfilmungen Vol. 4

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13. März 2018

 

"John Woo's" Reviews - Beat 'em Up - Live Action Verfilmungen Vol. 4

 

 

 

Dead or Alive ( Corey Yuen / 2006 )

filmstarts.de

 

Dead or Alive aus dem Jahr 2006, basiert auf der gleichnamigen Beat 'em Up Game-Reihe und wurde von Hong Kong Regisseur Corey Yuen inszeniert.

Es sind wenige richtige Martial Arts Darsteller dabei und genau diese sind in ihren kurzen Kampfszenen auch die Highlights des Films. Die beste Szene dürfte Kane Kosugi's Infiltration des Hauptquartiers sein, wo er zahlreiche Wachleute aus dem Weg räumt.

Collin Chou hat eine kleine Gastrolle und absolviert einen Kampf gegen Eric Robert, der hier den Bösewicht mimen darf. Der Kampf findet zu einem Großteil in einer leichten Verzerr-Slow-Mo Optik statt und es ist klar warum. Ein Ausnahme Martial Arts Darsteller wie Chou tritt gegen Eric Roberts an, der den Fight laut Skript gewinnen muss. Überhaupt sieht man in jeglicher Szene, in denen Eric Roberts mal etwas mehr als zwei, drei Schläge oder Blocks machen muss, sehr deutlich, dass er gedoubelt wird.

Robin Shou, der schon in gefühlt jeder Beat 'em Up Verfilmung auftritt ( Mortal Kombat und Legend of Chun Li ) darf sich hier in einem Cameo verprügeln lassen und kommt als Running Gag sogar noch ein zweites Mal vor, als der Showdown gerade vorbei ist.

Die Optik des Films ist hochwertig, Location und Kostüme sehen gut aus, einzig einige der CGI und Green Screens sind recht bescheiden.

Was Schauwerte angeht und nur das hat Dead or Alive wenn überhaupt zu bieten, bekommt der männliche Zuschauer zumindest jede Menge heiße Frauen zu sehen. Zum Glück hat man nicht zu sehr versucht, eine wirkliche Story um etwas herum zu bauen wo nichts ist sondern rekrutiert anfangs einfach nur die verschiedenen Kämpfer und los geht's.

Wenn jetzt auch noch die Action, sprich die Fights noch richtig gerockt hätten und das sollte man eigentlich bei einem Top-Fightchoreographen und -Regisseur aus Hong Kong, wie eben den hier verantwortlichen Corey Yuen erwarten können, stünde einem guten No Brain-Actioner eigentlich nichts mehr im Wege.

Die Fights sind so weit jedenfalls solide aber öfter auch nicht gut geschnitten aber das passiert eben, wenn man Leute castet, die keine Martial Arts beherrschen sondern nur etwas für die Kamera nachahmen sollen. So ist die Kamera oft sehr nah dran und man sieht in vielen Einstellungen nur die Oberkörper der Kämpfer. Anders sieht es da bei den Martial Arts Darstellern aus, die ihr Handwerk verstehen, nur leider etwas kurz kommen.

Ich muss aber zugeben, dass Corey Yuen hier alles aus seinen Darstellern herauszuholen weiß und somit durchaus unterhaltsame Action zustande kommt.

Mit einem hohen Tempo konzentriert sich der Film aufs Wesentliche und bietet Fights im Minutentakt ohne Leerlauf. Langweilig wird es zu keiner Zeit.

In Kombination mit einer kurzen Laufzeit von nur 82 Minuten sorgt dies insgesamt für einen kurzweiligen Filmsnack für zwischendurch. Ansprüche, einen richtig guten Martial Arts Film zu sehen, sollte man über Bord werfen.

Dead or Alive ist wahrlich kein Highlight, ordnet sich aber unter den sonstigen Beat em Up Verfilmungen als durchaus ordentlicher Beitrag ein.

6 / 10

 

 

The King of Fighters ( Gordon Chan / 2009 )

http://to-hollywood-and-beyond.wikia.com/wiki/File:The_King_of_Fighters.jpg

 

The King of Fighters ist eine Beat 'em Up - Reihe, wie man es von bekannten Vertretern wie Street Fighter, Mortal Kombat und Tekken her kennt. Wurden die genannten bereits mehrfach verfilmt, machte man sich 2010 auch daran dieser Reihe eine Leinwandadaption zu spendieren.

Wie in den meisten anderen Beat 'em Up-Verfilmungen geht es auch hier recht trashig zu, also man muss definitiv einen gewissen Trahsfaktor ab können. Tekken mit Jon Foo war ein solides Werk, welches jedoch hinter seinen Möglichkeiten blieb. Am besten im Bereich Beat 'em Up Real Live Adaption sind mit großem Abstand die Serien Street Fighter: Assassin's Fist und Mortal Kombat Legacy, die beweisen, dass man derartigen Stoff auch in sehr guter Qualität umsetzen kann.

The King of Fighters jedoch ist ein richtiges Negativbeispiel. Ich habe die Reihe nie gespielt, von daher kann ich nichts zum Ursprungsstoff sagen und betrachte den Film völlig unvoreingenommen und neutral.

Mit Hong Kong Regisseur Gordon Chan, der u.a. mit Thunderbolt, Fist of Legend und den Fight Back to School Filmen einige klasse Actionfilme gedreht hat und zuletzt für die The Four Trilogie vernatwortlich zeichnete, hat man einen sehr erfahrenen Regisseur aus Asien verpflichtet, der hier sein US Debüt ( Leider kein Gutes ) gibt. Die hübsche Maggie Q spielt hier die Hauptrolle und wird unterstützt von weiteren HK Darstellerinnen wie Francoise Yip und Bernice Liu und weiteren Namen, wie Will Yun Lee, Ray Park, David Leitch und Sean Faris. Wie man sieht sind zumindest einige sehr erfahrene Martial Arts Leute beteiligt. David Leitch von 87Eleven Action Design, der mit seinem Partner Chad Stahelski spätestens durch die John Wick Filme bekannt sein sollte, war der Kampfchoreograph und ist auch in einer Nebenrolle zu sehen, in der er ein wenig kämpfen darf. Kämpfe gibt es ansonsten recht viele und in Ansätzen sind diese ganz solide, was natürlich daran liegt, dass Leute am Werk sind, die etwas von Martial Arts verstehen. Problem ist aber die Kameraarbeit. Meistens sind die Zooms zu nah und es gibt wie so oft, zu viele Schnitte, die einfach die Dynamik killen. Schade drum. Hinzukommen richtig miese CGI, die die Action auch alles andere als aufwerten.

Schauspielerisch ist das ganze ausreichend aber Ray Park wirkt als Bösewicht teils schon unfreiwillig komisch. Was für mich auch völlig lächerlich war, ist die Tatsache, dass man Sean Faris als Halbasiaten besetzt hat und er noch nicht mal ansatzweise asiatisch aussieht. In einer Rückblende sieht man obendrein noch sein jüngeres Ich, der natürlich von einem reinrassigen Asiaten gespielt wird, was seine Besetzung noch unglaubwürdiger macht. Kam mir auch irgendwie vor, als hätte man Faris die Rolle nur wegen The Fighters gegeben. Alles in allem ist The King of Fighters nicht zu empfehlen. Schlechtes US-Debüt für Gordon Chan und gut, dass er im Anschluss direkt wieder nach Hong Kong gegangen ist.

3 / 10

 

 

Gruß

"John Woo"

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Dead or Alive fand ich irgendwie cool. King of the Fighters war mega schund
Sawasdee1983
18.03.2018 um 01:46
#5
@Cine-Man: King of Fighters hat nichts mit DOA zu tun und gehört zu einer anderen Gamereihe. Nichtsdestotrotz fährst Du gut damit, wenn du den Film lieber auslässt. ;-)
John Woo
15.03.2018 um 22:01
#4
Teil 1 habe ich mir damals angesehen und kann mich deinem Urteil anschließen. In meiner Erinnerung war der Film auch nie langweilig und sehr schnell.
Das es einen zweiten Teil gibt, hatte ich nicht gewusst. Aber ich wusste schon nach dem Coverbild, dass es kein Film sein wird, den ich sehen werde. Und deine Kritik bestätigt mich darin.

Ich bin gespannt, was als nächstes kommt.
Cine-Man
15.03.2018 um 20:14
#3
Danke Dir, Moe!
John Woo
15.03.2018 um 18:26
#2
Hahaha... Sean Faris als Halbasiate mit witziger Rückblende - klingt spaßig!

Das Over the Top Vehikel DOA hab ich sogar gesehen und ist genau wie du sagst!
MoeMents
14.03.2018 um 14:12
#1

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