"John Woo's" Reviews - #23 - One Armed Swordsman Reihe

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26. Dezember 2017

 

"John Woo's" Reviews - #23 - One Armed Swordsman Reihe

 

One Armed Swordsman ( Chang Cheh / 1967 )

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/en/5/5c/One_Armed_Swordsman_movie_poster.jpg

 

Chang Cheh's One Armed Swordsman ist einer der großen Easternklassiker aus dem Hause Shaw Brothers und zeigt einen, damals noch am Anfang seiner vielversprechenden Karriere stehenden, jungen Wang Yu in der titelgebenden Hauptrolle.

Nach kurzer Einführung, in der man die Hauptfiguren kennen lernt wird die Grundlage der Handlung geschaffen und man sieht nach einem kurzen Zeitsprung einen jungen erwachsenen Fang Gang, aus dem mittlerweile ein sehr guter Kämpfer geworden ist. Eifersucht und Stress unter den anderen Schülern sorgen dafür, dass Fang weggehen will doch vorher kommt es zum Konflikt, der trotz Fangs Überlegenheit dafür sorgt, dass ihm durch einen hinterhältigen Angriff sein Arm abgeschlagen wird. Schwer verletzt schleppt sich Fang Gang von dannen bis er schließlich ohnmächtig zusammenbricht aber von einer jungen Frau gefunden und aufgenommen wird. Nach 7 Tagen im Koma wacht Fang auf doch der Schock sitzt tief und er weiß nicht, wie er dies je verkraften soll. Einst ein hervorragender Kampfkünstler, fehlt ihm nun sein Arm, doch er trainiert verbissen und überwindet seine Behinderung, wird sogar ein noch viel besserer Kämpfer als vor seiner Verletzung.

Besetzt mit Wang Yu und Shaw Brothers-Größen wie Ku Feng und Tien Feng, sowie einem jungen Lau Kar Leung in einer kleineren Rolle ( Hauptsächlich war er hier wie bei so vielen andern Chang Cheh Filmen für die Kampfchoreographie verantwortlich ), bietet One Armed Swordsman Starpower. Wang Yu bringt seine Rolle gut rüber und verkörpert den klassischen Helden, der hier verraten und misshandelt wird und anschließend dennoch über sich hinaus wächst. Atmosphärisch macht der Film auch alles richtig und bietet neben dem anfänglichen, schönen Schneesetting ( was mir bei Eastern immer sehr gut gefällt ) auch sonst gute Abwechslung und schöne Kulissen. Zudem passt der fats durchgängig düstere Look gut zum Charakter Fang Gang's, der zunächst durch den Verrat sehr gebrochen ist in seiner Person, jedoch durch die Hilfe und Einfühlsamkeit Chiao Chiaos wieder neuen Mut fasst und auch neue Motivation. Chiao Chiao im übrigen bildet hier einen klasse Ruhepol und ist eine tolle Ergänzung für die Heldenfigur, ohne die eben diese Heldenfigur auch nicht zu einer solchen hätte werden können.

Die Kämpfe sind unterhaltsam, zu weilen zwar etwas langsam / steif aber machen Laune und gehen zudem recht blutig von statten. Das Finale geht actionmäßig nochmal richtig ab und sollte jedem Fan klassischer Eastern ein Lächeln ins Gesicht zaubern.

Ein Film, der seinerzeit in gewisser Weise eine Art Vorreiter in seiner Machart war, den Helden und auch die Kämpfe so zu präsentieren. Genau diese Formel verfeinerte Chang Cheh in seinen darauffolgenden Werken immer mehr.

8 / 10

 

 

Return of the One Armed Swordsman ( Chang Cheh / 1969 )

http://2.bp.blogspot.com/-IPdZE6lgkUw/VgapOTSLwnI/AAAAAAAAA-g/Ht4UrdeeJeo/s1600/ZZZ%2BReturn%2Bof%2Bthe%2BOne-Armed%2BSwordsman%2B%25281969%2529%2B004.jpg

 

Der Vorgänger bescherte Wang Yu 2 Jahre zuvor den Durchbruch zum Star und aufgrund des Erfolges wollte man die Abenteuer um den einarmigen Schwertkämpfer Fang Gang weitererzählen. So kam es, dass dieser im gleichnamigen Film 1969 "zurückkehrte".

Fang Gang lebt mit seiner Frau als Farmer auf dem Land, wie er es ihr eigentlich auch versprochen hat, kehrte er der dem Kämpfen den Rücken. 2 merkwürdige Gestalten tauchen auf und wollen ihn zu einem Schwertkampfturnier einladen, welches er ablehnt, doch so leicht wollen sich die beiden nicht von ihrer Mission abbringen lassen, schließlich handeln sie im Auftrag eines mysteriösen Meisters, der wiederum die "8 Dämonen" unter sich befiehlt, eine Reihe von gefährlichen Schwertmeistern, jeder Meister auf seinem eigenen Gebiet. Sämtliche der anderen Meister lehnen ab, weil sie den Komplott wittern, doch letztendlich kommt es wie es kommen muss. Als es bereits einige Tote zu verzeichnen gibt, und Fang Gangs Frau entführt wurde, lässt auch er sich nicht mehr lange bitten und zückt sein legendäres Schwert.

Während Teil 1 uns in die Welt des Fang Gang einführte und eine tolle Origingeschichte um Rache, Verrat, Intrigen etc. präsentierte, geht Teil 2 eher andere Wege. Geschichte und charakterliche Entwicklung stehen hinten an und machen Platz für reichlich Action, denn darauf zielt das Sequel ab. Wer sich schon nach dem tollen Finale des Erstlings gewünscht hat, mehr davon zu sehen, mehr Action mehr Blut, mehr Fang Gang, der wird hier voll auf seine Kosten kommen. Im Sequel kommt Chang Cheh so richtig in Fahrt und lässt den einarmigen Schwertkämpfer Fang Gang, der so eigentlich gar keine Lust mehr hatte zu kämpfen, vollends von der Leine und ein wahres Massaker veranstalten. Der Actionanteil wurde drastisch hoch gefahren und es gibt im Minutentakt tolle Fights zu sehen mit den verschiedensten Waffen, toll choreographiert und äußerst blutig mit hohem Bodycount in Szene gesetzt. Hier kam der Heroic Bloodshed Stil Chang Cheh's zur vollen Blüte, wo der Vorgänger noch eher etwas dezenter diesbezüglich war. Für die Action war wieder einmal Lau Kar Leung zuständig, der selbst auch als einer der Badguys vor der Kamera zu sehen ist. Genauso sind auch einige andere Darsteller aus dem Erstling in teils anderen Rollen wieder mit von der Partie, eben typisch Shaw. Am erwähnenswertesten wohl Tien Feng, der in Teil 1 noch Fang Gang's ehrwürdigen Meister spielte und hier nun als Hauptbösewicht auftritt.

Easternstar Chen Sing, der zuvor in Asia Pol ( ebenfalls mit Wang Yu ) sein Debüt gab, ist hier übrigens in seiner zweiten Filmrolle zu sehen. Auch ein gewisser Ti Lung, der später zu einem der absolut größten Shaw Brothers und generell Easternstars avancieren sollte, hat hier einen kleinen Auftritt am Anfang und gibt sein Filmdebüt.

Teil 2 ist ein Actionknaller der Extraklasse und bietet klasse Schwertkämpfe in toller Atmosphäre und hohem Tempo, so dass keine Längen entstehen können. Story und Charakterentwicklung stehen zwar hinten an, werden aber sehr gekonnt durch die viele Action und die dadurch entstehenden tollen Schauwerte wettgemacht.

Sehr empfehlenswerter Klassiker aus dem Hause Shaw Brothers und wahrlich eine Rückkehr mit Wucht!

8,5 / 10

 

 

The New One Armed Swordsman ( Chang Cheh / 1971 )

http://ilarge.lisimg.com/image/5695/790full-the-new-one--armed-swordsman-poster.jpg

 

Chang Cheh inszenierte 2 Jahre nach Wang Yu's letztem Auftritt als einarmiger Schwertkämpfer Fang Gang sein eigenes Remake bzw. Reboot der Geschichte.

Die Story ist hier jedoch anders angelegt als im Original. Man könnte auch von einer Fortsetzung mit neuem Charakter sprechen, denn anstelle von Wang Yu ist nun David Chiang in der titellgebenden Hauptrolle zu sehen. Er spielt den jungen Schwertkämpfer Lei Li, dessen Spezialität es ist mit den Twin Swords, einem kurzen und einem langen Schwert zugleich zu kämpfen. Dem zwielichtigen Meister Lung passt Li's rasanter Aufstieg in der Martial World gar nicht, daher inszeniert er eine Falle für den jungen Kämpfer. Ihm soll ein Raub angehängt werden und in seiner Arroganz lässt er sich auf ein Kräftemessen mit dem Meister ein, welches er prompt verliert. Abgemacht war, dass der Verlierer sich den rechten Arm abschlägt, was Lei Li auch einhält und anschließend schwer verletzt davon zieht. Niedergeschlagen von den Ereignissen und seinem Handycap will er nichts mehr vom Kämpfen wissen und arbeitet als Kellner in einer kleinen Taverne, wird dort immer wieder von den rauen Besuchern schikaniert aufgrund seiner Behinderung.

Eines Tages taucht der Schwertkämpfer Feng Chun-chieh dort auf und die beiden freunden sich an. Lung und seine Bande von der Tiger Mansion sorgen weiterhin für Unruhe und gehen so weit, dass Lei Li doch wieder zum Schwert greift um ein letztes Mal in den Kampf zu ziehen.

Wo David Chiang ist, darf auch Ti Lung meist nicht fehlen, welcher hier ebenfalls in einer Hauptrolle auftritt, hatte er in Return of the One-armed Swordsman übrigens gerade sein Filmdebüt gegeben. Im Vergleich zu den Vorgängern konzentriert sich der Film hier mehr auf Action und die simple Rachestory, als auf den Charakter des Lei Li selbst, dem eine recht simple Zeichnung gegeben wird. David Chiang spielt die Figur sehr gut, wird aber von seinem Co-Star Ti Lung, der mit seinem Charisma ganze Szenen ausfüllt, in den gemeinsamen Szenen leicht überschattet. Die Kämpfe kommen in guter Dosis und auch die ruhigeren Szenen bieten einige nette Spielereien, z. Bsp. als Lei Li beim aufräumen in der Taverne zig Sachen zugleich in der Luft jongliert und balanciert und damit seinen fehlenden Arm fast spielerisch ausgleicht. Das Erzähltempo ist relativ hoch, auch wenn es zur Mitte hin nicht immer viele Kämpfe gibt.

Der weibliche Part, gespielt von Li Ching, ist ein kleiner aber locker zu verschmerzender Schwachpunkt, denn ihr wird hier ein weitaus geringerer Stellenwert im Bezug auf die Hauptfigur Lei Li beigemessen als es bei Wang Yu's Fang Gang der Fall war und so verkommt sie eher zum unwichtigen Beiwerk. Hauptaugenmerk liegt auf der guten Chemie zwischen Chiang und Lung, sowie der gut inszenierten Action.

Die hervorragend von Tang Chia und Lau Kar Leung ( der im Gegensatz zu den ersten beiden Filmen hier nicht vor der Kamera zu sehen ist ) choreographierte Action bietet jede Menge toller Schwertkämpfe. Typisch Chang Cheh geht es auch wieder sehr blutig von statten. Die Duelle Schwert gegen San Jie Gun ( Dreigliederstab ) von David Chiang und Ti Lung gegen Ku Feng sehen klasse aus und sind schön komplex choreographiert. Ku Feng spielt wie immer einen hervorragenden Bösewicht mit Profil.

Das legendäre Finale auf der berühmten Brücke der Shaw Studios bildet ein fulminantes Ende dieses tollen Easterns.

Der Score sehr gute Score soll hier auch nicht unerwähnt bleiben, trägt er jederzeit gut zur Stimmung bei.

The New One-armed Swordsman ist ein sehr empfehlenswerter Easternklassiker, der immer wieder Laune macht.

8,5 / 10

 

Gruß

"John Woo"

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Kommentare

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Tarantino bediente sich da ja bei so einigen Shaw Brothers Classics.
John Woo
27.12.2017 um 12:22
#2
Yeah the filmreihe ist klasse. Die fights wurdrn auch bei kill bill regelrecht kopiert
Sawasdee1983
26.12.2017 um 16:55
#1

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