"John Woo's" Reviews - #36
"John Woo's" Reviews - #36
The Killing Machine ( Noribumi Suzuki / 1975 )
http://jfilmpowwow.blogspot.de/2011/04/review-killing-machine.html
"The Killing Machine" basiert, ähnlich wie Sonny Chiba's Masutatsu Oyama Trilogie auf wahren Ereignissen bzw. einer realen Person, ist allerdings eine weitgehend fiktionalisierte Geschichte mit einigen biographischen Grundpfeilern als Eckpunkten. Der Film handelt von Doshin So, dem Begründer der Kampfkunst Shorinji Kempo, welche verschiedene chinesische und japanische Techniken miteinander zu einer eigenen Kampfkunst kombiniert. Der Japaner So lebte viele Jahre in China, erlebte dort den 2. Weltkrieg aktiv mit. Als er nach dem Krieg in seine Heimat zurück geht, entwickelt er sein jahrelang Erlerntes Wissen über die chinesische Kampfkunst weiter und gründet, wie gesagt, seinen eigenen Stil.
Charakterlich macht So dabei im Verlauf des Films eine gute Entwicklung durch, vom anfangs heißspornigen Jüngling zum besonnenen Meister, der sich stets für Schwache und Bedürftige einsetzt, von denen es gerade im Nachkriegsjapan unzählige gab. Unterdrückung und Leid waren allgegenwärtig.
Sonny Chiba ist klasse besetzt in der Rolle von Doshin So und hat eine gewohnt tolle Ausstrahlung. Auch Etsuko Shihomi darf sich in einer kleinen Nebenrolle die Ehre geben. Die Kampfszenen sind gut choreographiert und teils sehr graphisch inszeniert. Reichlich Blut, gebrochene Gliedmaßen / Knochen und die ein oder andere Szene ( abgetrenntes Glied eines Vergewaltigers, welches von einem Hund gefressen wird ) zeigen die Richtung auf und sorgen für einen entsprechenden Härtegrad. Nie aber wird die Gewalt um ihrer selbst willen zelebriert, sondern ist viel mehr Mittel zum Zweck, bereitet dem Actionfreund der harten Gangart allerdings natürlich auch Freude.
Die Story lässt einen gut mitfühlen und ein reger Anteil an gut inszenierter Action sorgt für Kurzweil und hohes Tempo. Auch wenn die Laufzeit doch sehr kurz geraten ist für eine solche Verfilmung, fühlt sich der Film doch nie wirklich überhastet an, als hätte man vieles ausgelassen oder dergleichen. Insgesamt ein guter Film, den sich Genrefans ansehen sollten.
8 / 10
Yakuza Deka ( Yukio Noda / 1970 )
https://illustractiongallery.com/martial-arts-bruceploitation/yakuza-cop--japanese-.html
Einige Jahre bevor Sonny Chiba im ersten Teil der berühmten Street Fighter Reihe zu sehen war, erschien Yakuza Deka ( 1970 ), in welchem Chiba den Cop Shiro Hayata verkörpert.
Hayata knüpft Kontakte zur Yakuza, als er und ein gewisser Tetsuji Asai bei einer Razzia in der Spielhalle scheinbar zufällig aufeinander treffen und gemeinsam fliehen.
Die beiden landen wenig später jedoch eine Nacht im Knast, wo herauskommt, dass Hayata selbst Cop ist. Er schafft es allerdings Tetsuji glauben zu machen er hat den Job vor Jahren des Geldes wegen schon an den Nagel gehangen und möchte sich der Yakuza anschließen.
In Wahrheit arbeitet er allerdings Undercover um Akutsu dingfest zu machen, welcher mit seinem Unternehmen Geldgeber der Yashiro-Familie ist, welche ihres Zeichens die größte Yakuzavereinigung Japans ist, angeführt von Sumitaro Yashiro.
Hayata gerät in seinem "neuen" Job zwischen die Fronten der Yashiro und Okura Familien, muss dabei aber dennoch den eigentlichen Auftrag im Fokus behalten.
Yakuza Deka beginnt klasse und sehr actionreich, fährt dann aber erst mal einen Gang runter. Langweilig wird es aber zu keiner Zeit, dafür ist das Ganze einfach stets unterhaltsam. Gerade Hayata und Tetsuji haben ne Klassen Chemie und kommen wie ein Buddy Duo rüber, was im späteren Verlauf leider außer acht gelassen wird. Tetsuji ist dann nur noch relativ wenig zu sehen und hier hätte man gut und gerne mehr drauf aufbauen können, da er ein charismatischer Charakter ist, übrigens gespielt von Tetsuro Tamba.
Im Verlauf gibt es dann mehr und mehr Action, die wirklich Laune macht. Der Kill von Boss Okura mit den 4 weiteren Spezialisten am Hayata's Seite sei als eines der Highlights genannt. Dieser führt die Killaufträge mit sichtlich Spaß bei der Sache aus, als ob er tatsächlich für die Yakuza arbeiten würde, man vergisst als Zuschauer fast, dass er eigentlich ein Cop ist.
Die Story und Action laufen mit einem großen Augenzwinkern ab, ohne albern zu sein, hat Yakuza Deka aber auch nie den Anspruch, ernst genommen zu werden.
Ein netter Running-Gag ist der Polizeikollege der öfter in irgendwelchen verrückten Verkleidungen auftaucht, z. Bsp. als chinesischer Strassenverkäuver oder als Mexikaner auf einem Pferd, wie im Finale zu sehen. Letzteres bietet wirklich furiose Action. Hier wird einiges aufgefahren. Autos, Helikopter, Stunts, Verfolgungen, Geballer und
viele Explosionen, verdammt viele Explosionen. Da führt jeder noch so kleine Blechschaden gefühlt zur direkten Detonation. Selbst Autos die nur aufs Dach kippen, explodieren direkt -herrlich.
Einzig Martial Arts kommen in diesem Film doch etwas kurz und die wenigen kurzen Kämpfe sind sehr simpel und nicht groß choreographiert.
Wer mit solchen Filmen ohne einen Anspruch an Realismus etwas anfangen kann, ist hier richtig und wird seinen Spaß haben.
8 / 10
Yakuza Deka: The Assassin ( Yukio Noda / 1970 )
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Im selben Jahr wie der Vorgänger erschien auch schon das Sequel zu Yakuza Deka mit dem Titelzusatz " The Assassin".
Sonny Chiba und Tetsuro Tamba, der im Erstling das zeitliche gesegnet hat, sind hier beide wieder vor der Kamera vereint. Während Chiba erneut in der Rolle des Hayata zu sehen ist, spielt Tamba natürlich eine gänzlich andere Rolle als in Teil 1. Die Story knüpft nicht groß an den Vorgänger, außer dass man hier die selbe Hauptfigur "Hayata" zu sehen bekommt.
Ishiguro von der Seiwa Gang wird bei einem Drogendeal von den Cops überrascht und flieht, doch als die Lage fast aussichtslos erscheint, taucht Hayata mit seinem Buggy auf und rettet Ishiguro vor der sicheren Verhaftung. Nun könnte man glauben Hayata gehörte als Fluchtwagenfahrer zum Plan aber weit gefehlt. Er war zufällig in der Gegend und hat laut eigener Aussage Ishiguro geholfen, weil er keine Cops mag, natürlich gehört sdes jedoch alles zu seinem Plan, sich bei der Seiwa Gang einzuschleusen. Wenig später im Club von Ishiguro's Boss werden sie von feindlichen Yakuza, wie sich kurze Zeit später herausstellt, der Natsui Gang, attackiert, wobei sich Hayata erneut als hilfreicher Rekrut für die Gang erweist und angeheuert wird. In Wahrheit jedoch ist es in seinem Interesse, die beiden Clans der Seiwa und Natsui auszuschalten.
Dieses Sequel führt die Geschichte des Cops Hayata nicht fort, sondern wiederholt im groben eigentlich die Handlung des Erstling, denn Hayata muss einfach wieder als Undercovercop ran und zwei Yakuza Clans platt machen. Dabei kommt es natürlich eher auf das "Wie" an und dies ist erneut gelungen. Der Film kommt einen Hauch weniger abgedreht daher als Teil 1 und so ist die Action auch etwas bodenständiger, enthält aber durchaus aus dem Vorgänger bekannte Elemente. Was Kämpfe angeht, gibt es hier etwas mehr zu sehen und auch ein wenig mehr choreographiert, waren die wenigen Fights im ersten Teil noch eher roh inszeniert. Diesgebzüglich hätte man aber durchaus das Potenzial besser nutzen können, denn zum Ende hin bahnt sich z. Bsp. ein Fight gegen 2 Killerinnen des Clans an, der leider relativ schnell abgehandelt wird.
Wie im Vorgänger, gibt es hier auch eine gewisse Portion Humor, so dass sich der Film auch nie zu ernst nimmt.
Insgesamt etwas schwächer als Teil 1 aber dennoch wieder unterhaltsame Kost aus den frühen Jahren Sonny Chibas.
7 / 10
Gruß
"John Woo"
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