Ayreon - 01011001 - Doppel-CD-Review
14. März 2011Ein neues AYREON Album stand an… für jeden Fan kommt das einer Engelsverkündung gleich. Nach und nach füllten sich die Informationen. Die Story wurde bekannt gegeben, dazu die Gastmusiker. Mit jedem neuen Gastsänger stieg die Spannung: Tom Englund, Steve Lee, Hansi Kürsch, Anneke van Giersbergen (war ja schon ein paar mal dabei), Jonas Renske, Daniel Gildenlöw, Floor Jansen, Jorn Lande, etc… dazu an den Solo-Gitarren Lori Linstruth und Michael Romeo, sowie an den Keyboards Derek Sherinian, Thomas Bodin und Joost van den Broek. Die Liste ging immer weiter, so dass am Ende insgesamt 26 Gäste involviert waren.
Im Dezember gab es neben der Promo im Internet auch noch einige weitere Eindrücke, wie ein cooles Video zu „Beneath the Waves“ sowie etlichen Illustrationen aus dem Booklet was natürlich sofort Lust auf mehr werden ließ!
Die Story:
„Bedingt durch einen höchstmöglichen technologischen Entwicklungsstand hat die auf dem Planet Y lebende auf Wasserverbindungen beruhende Spezies „Forever“ das Geheimnis der Unsterblichkeit erlangt. Allerdings hat diese Entwicklung zur vollständigen Abhängigkeit von Maschinen und dem Verlust emotionaler Wahrnehmung geführt.
Ein vorbeistreifender Komet, der sich auf Kollisionskurs zur Erde befindet, verspricht den Bewohnern die Möglichkeit, ihre Population zu revitalisieren. „Forever“ beschließen den Kometen zu nutzen, um ihrer DNA eine neue Heimat auf dem Planeten Erde zu ermöglichen. Als der Komet auf die Erde trifft entsteht aus der Asche der Zerstörung eine neue Menschheit. Zunächst scheint es, als ob das Experiment mit der übertragenen DNA von „Forever“ gelingen könnte, denn die Gefühle aus der Zeit vor der Abhängigkeit der Maschinen kehren zurück. Doch dann verkehrt sich die schnelle Weiterentwicklung der Menschheit durch den Input von „Forever“ ins Gegenteil.
„Forever“ ist in der Lage, die genetische Evolution auf der Erde rapide zu beschleunigen. Der Preis dafür ist jedoch fatal. Die Menschen geraten in eine ähnliche technologische Abhängigkeit unter dem gleichzeitigen Verlust der emotionalen Wahrnehmung wie zuvor „Forever“. Die gesellschaftlich moralische Entwicklung kann damit jedoch nicht Schritt halten. „Forever“ muss einen Weg finden, die Menschheit vor ihrer eigenen Selbstzerstörung zu schützen.
Doch macht dies alles überhaupt Sinn ..... ?“
Die Musik
Mastermind zeigt sich hier deutlich dunkler und stellenweise auch härter, als noch beim Vorgängeralbum „The human Equation“. Allerdings gibt es auch etliche warme und erdige Elemente und Stimmungen, was vor allem durch den Flötisten Jeroen Goossens (FLAIRCK) und den Violinisten
Ben Mathot (DIS) noch mehr unterstrichen wird. Am besten kommt dies auch bei dem sehr Folk orientierten Stück „The Truth Is In Here“ zur Geltung.
Die elektronischen Elemente sind dabei auch keine wirklichen Neuerungen, zumal man schon auf früheren Alben sehr viele dieser Elemente verwendete, werden hier aber stellenweise doch noch stärker eingesetzt. Vor allem „Liquid Eternity“ sticht hier besonders aus der Masse hervor und auch der Hammer geniale Mittelpart (u.a. mit bereits oben erwähntem Ben Mathot!) sollte hier nicht unerwähnt bleiben!
Es fällt übrigens auf, dass desöfteren RAMMSTEIN als Pate hergehalten haben, doch soll diesen keinen abschrecken, denn letztendlich reduziert sich das auf insgesamt 3 Riffs.
Die Songs
CD1 - Y:
01. Age Of Shadows (incl. "We Are Forever') 10:47
Noch relativ ruhig beginnt “Age of Shadows”, ehe sich der Song immer mehr steigert. Die Gitarren werden heftiger, dazu gesellen sich einige elektronische Elemente. Mit Floor´s Stimme nimmt die Nummer eine sehr dramatische Wendung, ehe nach ca. 5 Minuten der zweite Teil „We are forever“ beginnt und sich alles wieder beruhigt und stimmungsvolle Akustik-Gitarren inkl. einem noch ruhigeren Jonas Renske das Ruder übernehmen und die Spannung etwas herausnehmen.
Das Beste an dem Song ist aber der eher elektronische Mittelteil mit leichtem Industrial Touch inklusive dem genialen Kanon von Anneke van Giersbergen
02. Comatose 4:26
Sehr sphärisch präsentiert sich Arjen hier mit “Comatose”, dass komplett elektronisch gehalten wurde. Lediglich Anneke van Giersbergen und Jorn Lande liefern sich hier ein sehr schönes Duett, dass von sowohl sphärischen als auch zugleich bedrohlichen Synthesizern untermalt wurde, wobei Jeroen Goossens an der Flöte dies noch mal unterstreicht und Ben Mathot mit einem herrlichen Geigensolo glänzen kann.
03. Liquid Eternity 8:10
Zwar beginnt “Liquid Eternity” noch recht elektronisch, doch bereits nach kurzer Zeit setzen schwere Gitarrenriffs dem Hörer mächtig zu. Hier scheinen sehr deutlich die RAMMSTEIN Einflüsse durch. Die Gitarren sind simpel aufgebaut, aber dennoch effektiv, da somit eine äußerst düstere Stimmung erzeugt wird. Danach sorgen Jonas Renske und Daniel Güldenlöw für eine entspannte Atmosphäre, ehe die eher unbekannte Magali Luyten ihre kräftige Rock Röhre präsentieren darf und allen ihr mächtiges Volumen (stimmlich!) zeigt. Der Stimmungshöhepunkt wird im erneut sehr elektronischen Mittelteil erreicht, der einen leicht melancholischen Touch besitzt. Sowohl Jeroen Goossens und Ben Mathot betonen diese Stimmung mit ihren Instrumenten noch um einiges, wobei vor allem letzterer die Spannungskurve wieder nach oben treibt.
04. Connect The Dots 4:13
Ich will ja jetzt nicht manche Leute abschrecken, aber „Connect the Dots“ ist ebenfalls recht elektronisch ausgefallen (auch wenn der Plot auf der Erde sich abspielt), doch im Refrain, den sich der Protagonist Ty Tabor hier mit Arjen Lucassen teilt, gibt es wieder verzerrte Gitarren. In der zweiten Strophe kommen auch einige coole Akustik Gitarren zum Einsatz, die fast schon Lagerfeuer Charakter haben. Saucoole Nummer, welche die Atmosphäre der ersten CD noch stimmiger werden lässt.
05. Beneath The Waves 8:26
(a) Beneath The Waves
“Beneath the Waves” beginnt sehr ruhig, am Anfang könnte man sogar meinen, man hätte hier eine Esoterik CD im Laufwerk, hehehe. Doch auch insgesamt ist dieser Song relativ entspannt ausgefallen und nimmt die Hektik und vor allem die bisherige elektronische Dominanz etwas die Luft raus, so dass hier nicht nur eine gelöste sondern auch leicht verträumte Atmosphäre steht. Neben Anneke van Giersbergen glänz hier vor allem GOTTHARD Sänger Steve Lee mit einer
(b) Face The Facts
“Beneath the Wave” geht nahtlos in “Face the Facts” über. Hat man sich eben noch an Steve Lee gewohnt, hört man plötzlich BLIND GUARDIAN Frontmann Hansi Kürsch, der im Hintergrund absolut hervorragend von Anneke van Giersbergen und Floor Jansen begleitet wird, die erneut mit ihren wunderschönen Stimmen den Hörer verzaubert und somit Hansi fast schon in die zweite Reihe verdrängen.
(c) But A Memory...
Bereits nach kurzer Zeit sind wir auch schon bei “But a Memory” angelangt, bei dem EVERGREY´s Tom Englund wieder ruhigere Töne anschlägt und mit seiner Stimme ein wenig Wehmut aufkommen lässt wenn er singt: „I often dream about the old days…“
(d) World Without Walls
“World without Walls” greift erneut das Thema von “Beneath the Waves” auf, erinnert aber musikalisch mehr an ein Musical, was vor allem auf den theatralischen Gesang von Jorn Lande und Floor Jansen zurückzuführen ist.
(e) Reality Bleeds
Elektronisch endet dann “Beneath the Waves” mit dem Kapitel “Reality bleeds”.
06. Newborn Race 7:49
(a) The Incentive
Folkiger wird es schließlich mit “Newborn Race” bzw. „The Incentive“. Mit dem Einsatz von Daniel Gildenlöw meint man zunächst sogar, dass es sich hierbei um einen PAIN OF SALVATION Song handeln würde, bis letztendlich Floor Jansen sich dazu gesellt. Auch wenn der Song relativ zügig, verzückt arrangiert wurde hat er zunächst eine eher ruhigere Stimmung steigert sich dann aber bis hin zum genialen Solo von Lori Linstruth immer mehr, bis mit „The Vision“ der zweite Teil des Songs beginnt.
(b) The Vision
Ähnlich wie bei „Beneath the Waves“ geht „The Incentive“ nahtlos in „The Vision über. Hier kommt dem Charakter von Tom Englund die Idee, dass man die eigene DNS weiter schicken könnte, um daraus neues Leben zu erschaffen. „Explore the Vastness of Space, […] See the World with a new born Race“, singt Tom hier und legt somit quasi den Grundstein für den Gesamtsong.
(c) The Procedure
Die Idee scheint gut angekommen zu sein, denn in „The Procedure“ wirkt die Atmosphäre irgendwie aufgeregt, auch wenn noch Zweifel bestehen, die von Jorn Lande bemerkt werden: „Do we have the Right to play God?” Bei der Passage erinnert der Norweger 1A an Phil Lynott von THIN LIZZY, was man wohl als Hommage sehen kann, wie Arjen hinter im Interview verraten hat. Dem Zweifel wird aber kollektiv entgegnet „We have no choice! Life is passing us by“ und Bob Catley beruhigt den Trubel mit den Worten „We cannot fail – we have abolute control“, so dass letztendlich der Plan in die Tat umgesetzt warden soll.
(d) Another Life
“Another Life” zeigt sich von der Grundstimmung her deutlich dramatischer, auch wenn dies wieder nu rein kurzer Abschnitt in dem Gesamt-Song. Auch vom Riffing her zeigt man sich ein wenig frickeliger, ohne hier großartig in Prog Orgien zu verfallen. Vor allem durch Floor´s Stimme wird hier eine leicht Opern-hafte
(e) Newborn Race
Jorn greift hier das Thema aus “The Vision” erneut auf: „Explore the Vastness of Space, […] See the World with a new born Race“ und musikalisch wird auch “The Procedure” noch mal aufgegriffen, was sich vor allem als sehr songdienlich herausstellt.
(f) The Conclusion
Zum Abschluss des Songs zieht Daniel Gildenlöw nochmal ein kurzes Resümee. Musikalisch ist es als Ausklang sehr ruhig ausgefallen, was „Newborn Race“ somit auch sehr gut beendet.
07. Ride The Comet 3:29
“Ride the Comet” ist mittlerweile eines meiner Lieblingssongs geworden, ohne dass ich dadurch jetzt die übrigen Tracks abwerten will! Doch neben den coolen Drums von Ed Warby – vor allem der Tom Tom Beat am Anfang, sticht hier besonders der kraftvolle Gesang von Magali Luyten hervor, vor allem im Refrain, wenn sie singt: „Carry out our dangerous task, Sail uncharted spheres - Live out our dreams, ride the comet - Journey on the Migrator trail, Cross the new frontiers - Pass on our genes, ride the comet”. Die Frau hat wirklich eine abartig geniale Stille, da kriegt man fast Gänsehaut von. Die anderen Protagonisten in diesem Stück können da nicht wirklich dagegen anstinken.
08. Web Of Lies 2:50
Die erste CD wird durch mit der sehr ruhigen und gefühlvollen Ballade abgeschlossen, welche eine verträumte Atmosphäre entstehen lässt. Simone Simons und Phideaux Xavier liefern sich hier ein sehr schönes Duett, das mit schönen Cello Klängen von David Faber beinahe romantisch wirkt, wobei er noch durch Jeroen Goossens und Ben Mathot unterstützt wird. Thematisch wird hier die Oberflächlichkeit und Emotionslosigkeit durch die Internetgesellschaft angeprangert.
Disc 2 - Earth:
01. The Fifth Extinction 10:29
(a) Glimmer of Hope
Die zweite CD beginnt noch sehr ruhig mit „The Fifth Extinction“ bzw. dessen Kapitel „Glimmer of Hope“. Zwar gibt es hier auch einige elektronische Elemente, doch die Akustik Klampfe ist hier doch ein wenig dominanter, wobei vor allem der Bass einen dominanten Rock Groove vorgibt. Doch merkt man schon anhand der Drums, dass es sich hier lediglich um eine Einleitung zu was Größeren handeln kann…
(b) World of Tomorrow Dreams
…das dann auch mit “World of Tomorrow Dreams” folgt. Hier schimmern wieder ein wenig die bereits von „Liquid Eternity“ her bekannten RAMMSTEIN Einflüsse in der Strophe durch, wobei auch aktuelle EVERGREY passen würden. Tom Englund´s Stimme passt hier auf alle Fälle perfekt her. Im Refrain zeigt man sich aber leicht folkiger und unbekümmerter. Gerade das Wechselspiel aus diesen beiden
Ebenfalls sehr empfehlenswert ist hier das Keyboardsolo von Derek Sherinian, der wiedermal eine im wahrsten Sinne des Wortes wahnsinnige Leistung abgeliefert hat.
(c) Collision Course
Auf dem Solo von Derek Sherinian basiert dann schließlich auch das Instrumental “Collision Course”. Musikalisch driftet man in eher spacige Atmosphären und erinnert sehr oft auch an das „Into the Electric Castle“ Album von 1998.
(d) From the Ashes
Nach brachialen und spacigen Klängen folgen nun bei “From the Ashes” eher symphonische Klänge, wo sich wohl Floor Jansen sehr wohl fühlen dürfte, hehehe. Ich bin leicht verwundert, dass dieses Kapitel so kurz abgehandelt wird…
(e) Glimmer of Hope (reprise)
In einer kurzen Reprise lässt PAIN OF SALVATION Mastermind Daniel Gildenlöw nochmal alles Revuew passieren und beendet den Song mit dem Satz: „[…] we ignite the sparkle in our Eyes – we are alive!“
02. Waking Dreams 6:31
“Waking Dreams” beginnt sehr elektronisch, wobei die Hammond Orgel dem Stück einen coolen 70ies Touch gibt. Die kühlen Vocals von Jonas Renske bieten einen guten Kontrast zu dem warmen Gesang von Anneke van Giersbergen. Die Soli von Tomas Bodin (THE FLOWER KINGS) und Arjen Lucassen ergänzen sich hierbei allerdings wunderbar und man könnte fast meinen, dass die beiden schon seit längerem zusammen spielen. Hervorragend!
03. The Truth Is In Here 5:12
Danach wird es richtig folkig, denn “The Truth is in here” schlägt zu 100% in diese Kerbe. Hier herrscht eigentlich gute Laune und zum ersten Mal hat Arjen hier auch einen größeren Part am Gesang. Zwar kann man die Hammond Orgel im Hintergrund eher als Anachronismus deuten, doch fügt sie sich doch sehr gut ins Gesamtbild ein. Die bislang unbekannte Liselotte Hegt beweist hier sehr gut ihr Können und demonstriert eine schön gefühlvolle und warme Stimme.
04. Unnatural Selection 7:15
Meine Fresse klingen die Gitarren hier megafett und sehr brachial… es ist wieder simples Riffing angesagt und wie bereits zuvor fabriziert dies erneut eine sehr düstere und bedrohliche Atmosphäre. Vor allem die Sprachsamples im Mittelteil unterstreichen dies noch viel mehr, da hier auch dem Hörer die Realität dieser Science Fiction Story bewusst wird bzw. werden sollte.
05. River of Time 4:24
Wieder folkiger wird es mit “River of Time”. Der Song scheint Hansi Kürsch richtig auf den Leib geschneidert worden zu sein, wobei die Keyboards in dieser Art selbstverständlich nicht bei BLIND GUARDIAN zum Einsatz kommen würden. Auch die Soli von Ben Mathot und Jeroen Goossens sind hier erneut äußerst beeindruckend.
06. E=MC² 5:50
Ein weiteres Highligh stellt “E=MC²” dar, vor allem schon alleine deswegen, da hier mit Wudstick und Marjan Welman zwei noch relativ unbekannte Sänger(innen) agieren, aber dafür umso mehr beeindrucken. Vor allem der erste Refrain begleitet von Cello und Violine erzeugt eine erneut sehr bedrückende Atmosphäre wenn Marjan singt: “This may be our last chance if we want man to survive -A mirror reflection, Show them our world as it dies - Cut through the barrier and do what no one has dared - Let's break the equation E=MC2”
Vor allem Michael Romeo von SYMPHONY X bietet gegen Schluss ein sehr geniales Solo, dass sich deutlich von den übrigen Solisten unterscheidet.
07. The Sixth Extinction 12:18
(a) Echoes On The Wind
Das Kapitel “Echoes of the Wind” stellt den Abschluss der “01011001” Konzept-Geschichte dar. „The Sixth Extinction“ bedeutet in dem Sinn den Untergang der Menschheit. Düstere Maschinen Klänge leiten dabei bedrohlich das Stück ein – musikalisch entwickelt sich der Song aber noch erst in diese Richtung, da es bei „Echoes on the Wind“ noch sehr ruhig zugeht; quasi die Ruhe vor dem Sturm.
(b) Radioactive Grave
Hier sind wir dann letztendlich bei der letzten Schlacht angelangt, dem jüngsten Gericht. Die Menschheit ist in Panik, wobei vor allem Jonas Renske mit derben Grunts mächtig düstere Stimmung verbreitet und dadurch einem Engel der Apokalypse gleicht.
(c) 2085
“2085” hat eine zweiseitige Botschaft. Zum einen wird der Untergang der Menschheit festgestellt, zum anderen aber auch Hoffnung gemacht, dass dies nicht das Ende bedeuten muss, das alles sich noch zum Guten wenden kann. Dementsprechend wurde dieser Zwiespalt auch musikalisch umgesetzt, wieder herrscht eine Mischung aus bedrohlicher und entspannter, hoffnungsvoll positiver Atmosphäre, wobei vor allem das Piano hier viel Wärme ausdrückt.
(d) To The Planet Of Red
“To the Planet of Red” ist ein reines Instrumental, welches auf dem Grundthema von “The Sixth Extinction” basiert. Im Prinzip besteht es ahsschließlich aus dem Keyboard Solo von Joost van der Broek, der in ähnliche Fußstapfen tritt wie Derek Sherinian, sprich: es geht wahnwitzig zur Sache!
(e) Spirit On The Wind
In dieser kurzen Passage geben Tom Englund und Steve Lee noch einmal ihr Bestes! Allerdings ist „Spirit of the Wind“ viel zu kurz um erwähnenswert zu sein.
(f) Complete The Circle
Das letzte Resumee wird mit “Complete the Circle” beendet. Die Message lautet ganz klar: Die Menschheit muss überleben! Werdet euch dem bewusst. Das Ende kann ganz nahe sein.
Das wahre Highlight ist hier aber der improvisierte Schluss von Hansi Kürsch, Floor Jansen, Anneke van Giersbergen, Tom Englund, Daniel Gildenlöw, Steve Lee, Bob Catley, Jorn Lande, bei dem jeder frei schnauze eine finale Message hinterlassen konnte. Wirklich sehr genial, dennoch stechen hier besonders Anneke van Giersbergen (hier krieg ich selbst nach zig Durchgängen bei jedem Mal noch Gänsehaut! Ihre Stimme ist hier echt überirdisch!), Floor Jansen und Steve Lee hervor!
Mein Resumee:
Es wurde schon von vielen behauptet und ich kann wirklich nur bestätigen, dass Arjen hier mit „01011001“ sein bis dato bestes AYREON Album abgeliefert hat. Hier stimmt einfach alles: Das Artwork, die Produktion, die Gastmusiker, die Abwechslung, die Atmosphäre, die Texte bzw. die Konzeptgeschichte, wirklich von vorne bis hinten perfekt. Das Album dürfte wirklich nicht anders klingen!
Die klaren Gewinner auf diesem Album sind neben Arjen Lucassen (wie kann man sich so was überhaupt nur ausdenken – der Mann ist genial!! Gebt dem den Pulitzer Preis oder so was ähnliches!) vor allem Magali Luyten, die hier wirklich eine unglaublich kraftvolle und zugleich eigenständige Stimme präsentieren konnte. Ebenso herausragend - wie gewohnt - ist Anneke van Giersbergen. Die vor allem in "Age of Shadows", "Beneath the Waves" und "The sixth Extinction" wieder für Gänsehaut sorgt. Und nicht unterschätzt werden sollte Steve Lee, bei dem mir jetzt erst bewusst geworden ist, was für eine geniale Stimme er doch hat!
Abnutzungserscheinungen sind übrigens auch keine zu vermerken und das obwohl ich „01011001“ bis zum jetzigen Zeitpunkt mindestens ca. 50 Mal angehört habe und wer mich kennt, weiß, dass dies zum einen für mich kein Problem und zum anderen noch lange nicht das Ende ist!
copyright Bildmaterial Insideout Records
Iron Maiden - Somewhere in Time - CD-Review
31. März 2011Für viele mag "Number of the Beast" oder "Powerslave" das beste IRON MAIDEN-Album sein, für mich ist es aber definitiv "Somewhere in Time". Woran das liegt? Keine Ahnung, vielleicht weil es mein erstes Metal-Album war, vielleicht weil es das abwechslungsreichste Album von IRON MAIDEN überhaupt ist, wer weiß? Eröffnet wird "Somewhere in Time" mit dem Song "Caught somewhere in Time", eingeleitet mit träumerisch-dominanten Gitarren-Synthies, die beim ersten Mal hören den typischen IRON MAIDEN-Fan zwar verdutzen dürften, ihn darauffolgend aber definitiv fesseln werden. Anders wie bei den Vorgängeralben ist "Caught somewhere in Time" allerdings kein typischer Opener, da der Song dafür viel zu abwechslungsreich ausgefallen ist, aber dennoch ausgezeichnet seine Aufgabe erfüllt, da "Somewhere in Time" ebenso reich an Facetten und Kurzweile ist. Weiter geht's mit "Wasted Years", der ersten Singleauskopplung, einer relativ kurzen Nummer (mit 5.06 Minuten nach "Deja Vu" das zweit kürzeste Stück auf diesem Album). Hier stechen vor allem die prägnanten Hooklines und die eingängige Songstruktur heraus, allemal das Gitarrenlick ist unbeschreiblich. Mit viel Schmackes geht es weiter und es folgt "Sea of Madness", einer meiner Lieblingssongs, da er wahnsinnig abwechslungsreich ist, sowohl aggressiv und druckvoll, als auch äußerst melodiös und atmosphärisch; hier passt einfach jede Note. Von diesem Stück kann man wirklich behaupten, dass es perfekt ist! Als nächstes ist "Heaven can wait" an der Reihe; die "schwächste" Nummer. Eigentlich ist diese Nummer nicht wirklich schwach und immer noch stark genug, um ca. 98% aller Bands in den Sack zu spielen. Allerdings ist "Heaven can wait" ein kleines bißchen zu rockig ausgefallen, rettet aber durch die starken Riffs, die beeindruckenden Soli als auch den kraftvollen Mittelpart den Gesamteindruck.
Was aber jetzt kommt lässt sich nicht wirklich in Worte fassen: Die Musikwerdung von allem was einfach nur geil ist, der göttliche Song, 1000 Orgasmen musikalisch ausgedrückt, ach was weiß ich, einfach der beste Song aller Zeiten: "The Loneliness of the long Distance Runner". Hier stimmt alles, wie auch schon zuvor bei "Sea of Madness". Der Song lässt einfach nichts missen, er drückt einfach alles aus was man braucht. Ich versuche es mal so zu beschreiben: Wenn ich bis an mein Lebensende nur noch einen Song hören dürfte wäre es definitiv "The Loneliness of the long Distance Runner". Doch bevor ich aufgrund meiner euphorischen Ekstase mich noch weiter verausgabe, die Genialität und Perfektion dieser Nummer zu beschreiben, möchte ich lieber weiterfahren und mit "Stranger in a strange Land" fortsetzen. Dies sollte nach "Wasted Years" die nächste Singleauskopplung werden. Im Gegensatz zu den restlichen Songs auf "Somewhere in Time" ist dieser Track sehr ruhig ausgefallen, besticht aber dafür durch eine sehr durchdachte Melodieführung. Die Atmosphäre ist nahezu unbeschreiblich, auf alle Fälle aber sehr düster, allerdings auch verträumt, wobei gelegentlich auch eine leicht bedrohliche Stimmung aufkommt, die aber während des Mittelparts vollends verschwindet . Eben solcher Natur sind ebenfalls die Soli der Herren Murray und Smith, die hier passender nicht sein könnten. Als Kuckucks-Ei entpuppt sich "Deja Vu" da nach anfänglich verträumten Melodien- und Klangteppichen, sich dieses Stück als sehr treibend und aggressiv herausstellen soll / wird. Man könnte diese Nummer als konzentrierte Version von "The Loneliness of the long Distance Runner" bezeichnen, da dieser Song obgleich er sehr kurzlebig ist, eine gigantische Atmosphäre aufbaut. Gutes Stichwort: Atmosphäre! Davon gibt es beim abschließenden Stück "Alexander the Great" mehr als genug. Allerdings wird hier schnell klar welche Eigenkomposition dafür Pate stand, nämlich "Rime of the ancient Mariner" vom Vorgängeralbum "Powerslave", wobei hier viel mehr die Melodien dominieren und wie oben erwähnt auch viel mehr Atmosphäre!
Man höre sich nur mal den megastarken Mittelpart an, der vor Abwechslungsreichtum nur so strotzt. "Somewhere in Time", das bedeutet ein rundherum perfektes Album, das alles bietet was man erwartet und nur schwer übertroffen werden kann.
Die Songs:
1. | Caught somewhere in Time |
2. | Wasted Years |
3. | Sea of Madness |
4. | Heaven can wait |
5. | Loneliness of the long Distance Runner |
6. | Stranger in a strange Land |
7. | Deja-Vu |
8. | Alexander the Great |
Metal Geheimtipps von Jason-X (Unanimated, Eldritch)
4. Januar 2012In meiner Jahrelangen Tätigkeit als Metal-Redakteur bei diversen Magazinen haben sich so einige Geheimtipps angesammelt, die man als Otto Normalverbraucher gar nicht kennen lernen würde. Deswegen findet ihr hier fortan einige Reviews von unbekannteren Metal Bands, deren Anschaffung sich dennoch aber lohnt.
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Mittlerweile habe ich schon für viele Alben Classix-Reviews geschrieben: SLAYER "Hell awaits" und "Reign in Blood", IRON MAIDEN "Somewhere in Time" ("Piece of Mind" soon to come!), OZZY OSBOURNE "No Rest for the Wicked", RUMBLE MILITIA "Stop Violence and Madness", PESTILENCE "Testimony of the Ancients" (nur im Heft!)... Doch nie bin ich bisher auf die Idee gekommen für das wohl beste Melodic Death Metal Album ein Review zu schreiben. Ich rede hier weder von NAGLFARs "Vittra", DISSECTIONs "Storm in the Lights Bane" oder IN FLAMES´ "THe Jester Race", obwohl diese auch heiße Anwärter auf diesen Titel wären, nein, ich rede von UNANIMATEDs Kultscheibe "Ancient God of Evil". Kurz bevor der Melodic Death Metal Boom so richtig losging brachten die 5 Schweden Johan Bohlin, Peter Stjärnvind (ENTOMBED, Ex-FACE DOWN, KRUX, MERCILESS, MURDER SQUAD,...), Jonas Mellberg (Ex-THERION), Richard "Daemon" Cabeza (Ex-DARK FUNERAL, Ex-SATYRICON, Ex-DISMEMBER, MURDER SQUAD, Ex-CARBONIZED...) und Micke Jansson das Meisterwerk "Ancient God of Evil" heraus, dass mich für immer verändern sollte! Schon nach dem genialen Opener "Life Demise" wusste ich, dass es um mich geschehen war. Aggressive Uptempo-Drums, melodische 16tel Gitarren und dazu ein durch Mark und Bein gehender Schrei von Micke Jansson - Göttlich! Hier machen sich auch gleich die genialen Hooklines bemerkbar, die in jedem Song vorkommen und quasi jeden einzelnen Ton wieder erkennbar werden lassen! Ich denke das gerade die Mischung aus Old School Death Metal und melodischem Schweden Tod hier den besonderen Reiz verleihen, wobei auch das Keyboard hier eine wichtige Rolle spielt! Und wenn dazu mit "Life Demise", "Dead Calm", "Mireille" (super melodisches Instrumental), "The Depths of a black Sea" (der absolute Killersong!!!), "Ruins" (megagenialer Mittelteil!!!) und "Die alone" (Killerrefrain: "Thirsty for Pain, My Hunger is cold, dark and misty, I die alone!") gleich 6 von 9 Songs die absoluten Highlights sind und die restlichen 3 nur deswegen als schwächer zu werden sind, weil sie nur als geil statt genial bezeichnet werden, dann kann man wirklich behaupten, dass "Ancient God of Evil" ein Album ohne irgendeine Schwäche ist! Die Scheibe ist Pflicht und Ausreden gibt's hier nicht!
Die Songs:
1. | Life Demise |
2. | Eye of the Greyhound |
3. | Oceans of Time |
4. | Dead Calm |
5. | Mireille |
6. | The Depths of a black Sea |
7. | Ruins |
8. | Dying Emotions Domain |
9. | Die alone |
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Vor knapp 17 Jahren – 1995 - habe ich mir das Debutalbum „Seeds of Rage“ der Italiener ELDRITCH gekauft und war schlichtweg begeistert, zum einen aufgrund der genialen Songs, zum anderen aufgrund der Eigenständigkeit. Mit den Folgealben „Headquake“ und „El Nino“ schaffte man es sehr coole Fortsetzungen hinter her zuschieben. Im neuen Jahrtausend verlor ich dann leider die Spur der Stiefellandbewohner, ohne dabei darauf zu verzichten, mir gelegentlich die 3 oben genannten Silberlinge ab und zu anzuhören. Mittlerweile haben ELDRITCH mit „Neighbourhell“ ihr sechstes Album aufgenommen und nach dem eher moderneren Sound auf „Portrait of the Abyss“ hat man sich Anno 2006 wieder mehr den Wurzeln zugewandt, was im Klartext bedeutet, dass man wieder rifforientierter und deutlich Thrash orientierter zu Werke geht. Dabei wird sehr viel Abwechslung geboten, was Songs wie der aggressive Opener „Sill screaming“ (mit megagenialen Vocals), der hitverdächtige Song „Save me“ (zu dem übrigens auch ein Videoclip gedreht wurde), das eher Gothic Metal angehauchte „More than Marylin“, der mit coolen Frauen Vocals versehene „Zero Man“ (übrigens eine sehr coole Ballade) oder das sogar Death Metal beeinflusste „The Dark inside“ bereits beim ersten Hördurchgang deutlich beweisen. Doch überzeugen ELDRITCH nicht nur durch Abwechslungsreichtum sondern auch durch eingängige, aber nicht langweilige Strukturen und ein sicheres Händchen für coole Melodien und Gesanglinien. Hier merkt man wirklich die Weiterentwicklung und Erfahrung innerhalb der Band. Statt dem 1000sten HAMMERFALL, STRATOVARIUS oder RHAPSODY Clone das Geld in den Rachen zu schmeißen, hört lieber mal in „Neighborhell“ rein, denn hier wird richtiger, Klischee freier und zudem vom Herzen kommender Power Metal geboten.
Die Songs:
01. Still screaming
02. Save me
03. Bless me now
04. The dark inside
05. More than marylin
06. Come to life
07. Zero man
08. Standing still
09. Toil of mine
10. The rain
11. Second world
da meine Geheimtipps von gestern so gut bei euch angekommen sind, hier nochmals zwei Reviews zu meiner Ansicht nach empfehlenswerten Alben:
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Nach 2 Jahren Abstinenz melden sich die Finnen mit ihrem dritten Album "Circus of Fools" zurück und präsentieren sich hiermit um einiges moderner als mit ihren beiden Vorwerken "Elegies" und "Scars & Wounds". Stellenweise erinnern mich MACHINE MEN mittlerweile an eine Mischung aus OZZY OSBOURNE und SYSTEM OF A DOWN, wobei dennoch etliche Elemente das Quintett eine Heavy Metal Band bleiben lassen. Wer den Song "Betrayed by angels" vom Debut kennt, kann sich aber vorstellen, wie die Nordländer mittlerweile klingen. Irgendwie haben die Songs auch was von den beiden letzten BRUCE DICKINSON Scheiben "Tyranny of Souls" und "Chemical Wedding". Vordergründig sehr riff-betont, aber in den Feinheiten mit vielen Melodien gespickt. So beginnt der Opener und Titeltrack zunächst sehr brachial und groovig, doch spätestens im Refrain kommt die Klasse von MACHINE MEN wieder zum Vorschein, wobei der Gesang von Frontmann Antony einfach nur genial ist. Zum folgenden Song "No Talk without the Giant" wurde übrigens ein Videoclip gedreht, zumal man dieses Stück in Finnland auch als Single veröffentlicht hat. Ebenso herausragend zeigt sich das sehr intensive Stück "Ghost of the Seasons", das vor allem wieder durch saucoole Spannungsbögen und phänomenalen Gesangslinien besticht. Zu Beginn von "The Shadow Gallery" wird man durch das Gitarren Riff doch etwas stärker an den OZZY Song "Perry Mason" erinnert, doch entwickelt sich die Nummer doch noch sehr eigenständig. "Where I stand" erinnert mich im Refrain irgendwie an SYSTEM OF A DOWN, wobei dies nicht negativ sondern durchaus positiv gemeint ist. Auch wenn dieses Stück relativ ruhig ausgefallen ist, kann ich mir vorstellen, dass er sehr gut live ankommen könnte, vor allem auch deswegen, da der Refrain sicherlich zum mitsingen animieren könnte. Dies dürfte ebenso bei "Dying without a Name" der Fall sein. Verabschiedet wird der Hörer mit dem genialen "The Cardinal Point", welches durch geniale Melodien, ein beeindruckendes Songwriting und eine geniale Spannung und Atmosphäre sich in den Vordergrund drängt. Sehr genial. Im übrigen sind auf "Circus of Fools" Marko Hietala (NIGHTWISH & TAROT), Keijo Niinimaa (ROTTEN SOUND), Tommi „Tuple“ Salmela (TAROT), Rainer Nygård (DIABLO) und weitere hochkarätige Gäste der starken finnischen Metal-Szene vertreten. Doch sollte dies nicht alleine Kaufanreiz sein, denn auch ohne Gastbeiträge ist dieses Album eine herausragende Metalscheibe geworden, deren Erwerb sich auf alle Fälle lohnt!
Die Songs:
1. Circus Of Fools
2. No Talk Without The Giant
3. Ghost Of The Seasons
4. Tyrannize
5. The Shadow Gallery
6. Where I Stand
7. Border Of The Real World
8. Dying Without A Name
9. The Cardinal Point
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Bereits 2 Jahre nach dem letzten, eher durchschnittlichen Album "Fall of the Despised" melden sich die Holländer von SEVERE TORTURE mit ihrer neuen Langrille "Sworn Vengeance" zurück. Im Vorfeld dache ich schon: "Oha, wieder ne neue SEVERE TORTURE Scheibe..." und habe dabei nicht wirklich viel erwartet. Dass dann aber die Tulpenschlächter damit aber ihr bisher bestes Werk abliefern, habe ich nicht gerechnet! Bereits der unplanmäßige Beginn des Openers "Dismal Perception" (gibt es auch auf der offiziellen MySpace Seite der Band zum antesten!) lässt massig Neuerungen erhoffen, wobei diese Hoffung im Laufe des Albums nicht enttäuscht wird. Liegt es vielleicht auch am zweiten Gitarristen Marvin Vriesde (ex-DEW SCENTED), dass mittlerweile wirklich jedes Riff wie ne Eins sitzt, die Songs optimal arrangiert wurden und auch die Soli wie geschleckt von den Saiten hüpfen? Sicher ist: Auf "Sworn Vengeance" ist absolut kein einziger schwacher Song vertreten! Man merkt auf alle Fälle deutlich, dass die brutalen Metzeltage von SEVERE TORTURE an sich vorbei sind und man mehr mit mehr Hirn tötet (bestes Beispiel hierfür: "Countless Villans" - Hammerriffs en masse!!!), auch wenn dennoch etliche Knüppelparts vorhanden sind, wie z.B. im brutalen Stück "Dogmasomatic Nausea". Mein absoluter Lieblingssong nennt sich allerdings "Redefined Identity", hat ein absolutes Killerriff am Anfang und am Schluss sowie einen Mörder Brachial Part! Beim Song "Buried Hatchet" konnte man übrigens Jason Netherton (MISERY INDEX) und Che Snelping (ex-BORN FROM PAIN) als Gastsänger verplichten. Als besonderes Schmankerl hat man mit "Submerged in Grief" ein äußerst bedrückendes Instrumental an den Schluss gepackt! Fans vom abwechslungsreichem Death Metal kommen eigentlich gar nicht um "Sworn Vengeance" herum
Die Songs:01. Dismal Perception
02. Serenity Torn Asunder
03. Fight Something
04. Repeated Offender
05. Countless Villans
06. Dogmasomatic Nausea
07. Redefined Identity
08. Buried Hatchet
09. Sworn Vengeance
10. Submerged in Grief
da meine bisherigen Geheimtipps so gut bei euch angekommen sind, hier nochmals zwei Reviews zu meiner Ansicht nach empfehlenswerten Alben:
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Leck mich fett, was ist denn mit ABORTED los? Bereits der Opener "The chondrin Enigma" nimmt absolut keine Gefangene, mit solcher einer Mordwucht wird der Hörer nach kurzem ruhigen Intro danieder geknüppelt - dazu ein passender, fetter, aber dennoch klarer Sound und man kriegt das Dauergrinsen als Knüppelfetischist nicht mehr aus der Fresse raus! Absolut geil! Mit gleichem Wums geht es auch mit "A methodical Overture" - dem Titelstück der Scheibe - weiter. Die Belgier zeigen deutlich, dass man trotz komplexer Songs auch dennoch mit Hirn und Seele zugleich arbeitet, so dass die Songs nicht langweilig werden. Vor allem zaubern die Jungs enorm viele geniale Riffs und Leads aus ihren Ärmeln, so dass man gespannt vor der Anlage sitzt und den Songs lauscht. Vor allem Fans von CARCASS dürften hier definitiv nicht enttäuscht sein, auch wenn man um einiges vielschichtiger wie die Briten agiert. Mit dem vielseitigen "Avenious" ist ABORTED übrigens ein wahrer Hammertrack mit genialen Leadgitarren gelungen! Es ist wirklich beeindruckend wie die Belgier das hohe Brachialitätslevel konsequent hoch halten, wobei dies nicht mit einer hohen Geschwindigkeit gleichzusetzen ist! Denn gerade die Abwechslung macht hier den Grund aus, weswegen "Slaughter & Apparatus: A methodical overture" so gut ausgefallen ist. So dürfte es auch keinen stören, dass bei "Archetype" sogar stellenweise Keyboards im Hintergrund zu hören sind, um eine noch bedrohlichere Atmosphäre zu schaffen. Hier sind übrigens einige megafette Riffs verbraten worden! Und auch wenn mit "Ingenuity in Genocide" immerhin ein weniger guter Song auf der Langrille enthalten ist, so zeigt man mit spätestens "Prolific murder contrivance" (mit coole Soundsamples!), dass auch gegen Ende nicht geschwächelt wird. Für Fans von technischem Death Metal sollte "Slaughter & Apparatus: A methodical overture" definitiv auf der Einkaufsliste stehen!
Die Songs:
01. The chondrin enigma
02. A methodical overture
03. Avenious
04. The spaying séance
05. And carnage basked in its ebullience
06. The foul nucleus of resurrection
07. Archetype
08. Ingenuity in genocide
09. Odious emanation
10. Prolific murder contrivance
11. Underneath rorulent soil
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Zwar nicht ganz so genial wie ihr letztes Album "Invisible Circles" aber dennoch sehr geil präsentieren sich AFTER FOREVER mit ihrer neusten Scheibe "Remagine". Sehr erfreulich ist die Tatsache, dass man sich vom Erfolg und Trend der Bands WITHIN TEMPTATION und NIGHTWISH hat anstecken lassen und sich nun vermehrt auf massentaugliche und eingängige Hits konzentriert. Nein, man besinnt sich auf die Stärken der Bands und bietet wie gewohnt viel Abwechslung in der Musik, ausgefeilte Arrangements und ein breites Stilspektrum, das sowohl Prog, Death, Gothic, Symphonic und normalen Metal abdeckt. Vor allem die symphonischen Parts wirken noch authentischer als auf ihren vorigen Alben, hört euch als Beispiel hierzu nur mal den sehr abwechslungsreichen Song "Free of Doubt" an. Der stark rockige und mit modernen Elementen versehene Opener "Come" kann übrigens zu Beginn leicht in die Irre führen, aber gerade dessen klassischer Refrain und symphonische Mittelteil holt den Hörer schnell auf den Boden der Tatsache zurück, dass hier AFTER FOREVER am Werk sind. Gerade NIGHTWISH Fans derer Frühwerke dürften hier begeistert sein. Der erste Hit folgt mit "Boundaries are open", bei dem mich die Anfangsmelodie des Keyboards an irgendeinen anderen Song erinnert, ich meine er müsste von PAIN OF SALVATION sein. Moment mal, schnell prüfen.... ah da isse ja... "One Hour by the concrete Lake". Ähm... ne da isses nicht drauf. Hm, mal "The perfect Element Pt.1" testen... ne.... ne, das isses auch nicht,... ne... Aaaaaah! Da isses: "Reconcillation" hat so ne ähnliche Melodie. Macht nichts, trotzdem sehr geil das Stück, wie gesagt sogar einer der Highlights des Albums! Mit "Living Shields" wirds dafür um einiges epischer, erinnert dabei ein wenig an die guten alten TRISTANIA (und nicht den Avantgarde Schrott den die Norweger mittlerweile fabrizieren!), bevor Sanders seine Grunts auspackt um in den Song ein wenig Kontrast einzubringen. Der nächste Übersong folgt bereits mit "Being everyone", der am ehesten so etwas wie Hitpotential hätte, da er um einiges eingängiger und massentauglicher klingt, als seine anderen Kollegen auf "Remagine". Die Gitarren wurden hier deutlich in den Hintergrund gerückt und dienen eigentlich mehr als Begleitung, während vor allem Floor´s Vocals und die Keyboards hier dominieren. "Attendance" ist der Grund weswegen "Remagine" nicht ganz an "Invisible Circles" heranreicht. Der Song ist an sich nicht schlecht, kommt aber an die Qualitäten der restlichen Songs nicht heran, wobei vor allem der symphonische Part hier dennoch sehr genial klingt. Allerdings hat der Song für mich nur nen Lückenfüllerposten, dessen Aufgabe er zwar ausgezeichnet meistert, aber auch klar macht, dass man auch ohne ihn gut ausgekommen wäre. Dafür folgt mit dem bereits zu Beginn erwähnten "Free of Doubt" ein weiteres Highlight. Vor allem der Kontrast zwischen der schnellen Strophe und dem langsamen Refrain kommen sehr geil, was Floor vor allem mit ihrem Gesang sehr gut rüber bekommen hat. Das man noch abwechslungsreicher sein kann, beweist man gleich danach mit "Only everything", das wieder hervorragend den theatralischen Aspekt vom letzten Album "Invisible Circles" aufgreift. Gerade zu diesem Song könnte ich mir einen Videoclip sehr gut vorstellen. Gerade die Stimmungssteigerung wurde hier perfekt umgesetzt, wobei man hier sogar einige DREAM THEATER Einflüsse durchschimmern lässt. Mit "Strong" haben AFTER FOREVER eine sehr coole Ballade auf dieses Album gepackt, bei dem vor allem die sphärischen Keyboards und verträumten Leadgitarren beachtet werden sollen. Ich könnte mir vorstellen, dass dieser Song als zweite Singleauskopplung sehr gut funktionieren könnte. Sehr gewöhnungsbedürftig klingt zunächst "Face your Demons". Naja, um ehrlich zu sein, fand ich dieses Stück beim ersten Mal richtig Scheiße. Aber dieser Song wächst mit jedem Durchgang, auch wenn dennoch klar wird, dass er sich stilistisch doch stark von den übrigen Songs des Albums abhebt. Bei "No Control" zeigt man sich wieder von der sehr abwechslungsreichen Seite, wobei hier endlich auch mal Gitarrist Bas Maas mit seinen klaren Vocals ran darf und beweist, dass er auch einiges drauf hat. Im übrigen zeigt man hier, dass man seine Hausaufgaben im Prog Bereich eindeutig gemacht hat. Witzigerweise ist in diesem Song Floor kein einziges mal zu hören, was mir seltsamerweise erst beim zweiten Durchgang aufgefallen ist. Dafür sind im abschließenden "Forever" sowohl Bas, als auch Floor zusammen zu hören. Dieser Song dürfte wieder alle AFTER FOREVER Fans glücklich machen. So verhält es sich auch mit dem kompletten Album, denn ich denke mal, dass keiner unglücklich über "Remagine" sein dürfte, wobei mir persönlich "Invisible Circles" einen Tick besser gefällt. Bei anderen kann dies hingegen schon wieder komplett anders ausschauen. Sicher ist auf alle Fälle: AFTER FOREVER haben hier ein Album abgeliefert, dass in seinem Genre deutlich an der Spitze steht!
Die Songs:
01. Enter
02. Come
03. Boundaries are open
04. Living shields
05. Being everyone
06. Attendance
07. Free of doubt
08. Only everything
09. Strong
10. Face your demons
11. No control
12. Forever
Metal Geheimtipps von Jason-X Teil 4 (Amoral, Scar Symmetry)
7. Januar 2012Als ich hier mal wieder in meiner Sammlung rumkramte, sind mir 2 alte Melodic Death Metal Perlen in die Finger gekommen, die ich euch nicht vorenthalten wollte:
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Da die Finnen von CHILDREN OF BODOM mit ihrem Album "Are you dead yet" nicht so den Glücksgriff aus den Lenden geschossen haben liegt es nun an AMORAL die Fahne weiter hoch zu halten. Nachdem bereits "Decrowning" ein Hammeralbum vor dem Herrn war schlagen die Jungens mit ihrer neusten Scheibe "Reptile Ride" in die gleiche Kerbe und bieten eins der besten Alben das bisher aus Finnland in den Süden geschifft wurde. Hier gibt es alles was ein Melodic Death Metal Herz hören will: Brachiale Riffs, abwechslungsreiches Drumming, filigrane Gitarren Licks, Ohrwurm Melodien, garniert mit einigen Fremdelementen sowie dezenten Blastbeats und fertig ist das wohl beste Melodic Death Metal Album nach DARK TRANQUILLITYs "Fiction" Scheibe. Vor allem Tracks wie das Opener Duo "Leave your Dead behind" oder das brachiale "Nervasion" fräsen sich sofort in die Gehörtgänge, aber in Wirklichkeit ist keiner der Songs wirklich nicht herausragend, denn alle haben ihr gewisses Etwas und das ist das Gute: Kein Song ähnelt wirklich dem anderen, so dass die guten 40 Minuten wie im Fluge vergehen! Wem die letzte Scheibe gefiel kann hier bedenkenlos zugreifen, ansonsten wirds für jeden anderen Fan von anspruchsvoller extremer Musik endlich mal höchste Zeit diese Band anzutesten!
Die Songs:
1. Leave your dead behind
2. Nervasion
3. Hang me high
4. Mute
5. Few and far between
6. Snake skin saddle
7. D-drop bop
8. Apocalyptic sci-fi fun
9. Pusher
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Yes, GARDENIAN sind zurück! Oh, das sind ja gar nicht GARDENIAN... aber dafür knüpfen die Schweden von SCAR SYMMETRY genau dort an, wo die zuvor erwähnte Melodic Death Metal Legende mit ihrem formidablen Album „Sindustries“ aufgehört hat. Dabei kann man auch in diesem Falle erneut von einer All-Star Band sprechen was ja in Schweden mittlerweile zur Tagesordnung gehört, hehehe, sind hier u.a. (Ex-)Bandmitglieder von CENTINEX, CARNAL FORGE, THEORY IN PRACTICE, ALTERED AEON, MUTANT, UNMOORED, INCAPACITY oder WORLD BELOW am Werk. Gewisse Vergleiche mit SOILWORK aufgrund der gleichen Basis – melodischer Death Metal mit sowohl aggressivem als auch klarem Gesang und einprägsamen Song-Strukturen – sind zwar nachzuvollziehen, passt aber meiner Ansicht nach nicht so gut, da die Death Metalischeren Riffs bei SCAR SYMMETRY deutlicher im Vordergrund stehen. Dabei bildet vor allem das Mittelfeld ab Song „Reborn“ bis „Orchestrate the Infinite“ eine sehr starke Bank, die durchweg überzeugen kann. Soll nun aber nicht heißen, dass die restlichen Songs nicht gut wären, allerdings befinden sich die stärksten Songs hier eindeutig im Mittelfeld (hört euch nur mal das megageile „Veil of Illusions“ an!), wobei auch Songs wie „Chaosweaver“, „2012 – The Demise of the 5th Sun“ oder „Detach from the outcome“ überzeugen können. Sehr genial sind und nicht unerwähnt bleiben sollten die Soli bei allen Songs, die wirklich durchgehend genial sind. (Ehemalige) GARDENIAN Fans sollten hier auf alle Fälle zugreifen, aber auch alle Liebhaber von melodischem Death Metal sollten hier unbedingt ein Ohr riskieren!
Die Songs:
01. Chaosweaver
02. 2012 - The Demise Of The 5th Sun
03. Dominion
04. Underneath The Surface
05. Reborn
06. Veil of Illusions
07. Obscure Alliance
08. Hybrid Cult
09. Orchestrate The Infinite
10. Detach From The Outcome
11. Seeds Of Rebellion
12. The Eleventh Sphere
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Die Schweden von SCAR SYMMETRY haben ja eine sehr steile Erfolgskurve mitgemacht. Mit nur einem Song haben sie einen Deal bei Cold Records ergattert, das Debutalbum "Symmetric in Design" wird an Metal Blade lizensiert, welches nebenbei erwähnt flächendeckend sehr gute Kritiken einheimst, und bereits beim Nachfolgewerk "Pitch Black Progress" stehen sie schon unter dem Banner von Nuclear Blast!
Dabei ist auch musikalisch eine deutliche Weiterentwicklung bemerkbar, denn zum einen ist man musikalisch facettenreicher, zum anderen aber auch direkter geworden. Bereits mit dem Opener "The Illusionist" wird allerdings schon gleich das beste Stück auf dieser Scheibe abgefeuert... ob das so eine kluge Entscheidung war? Zwar macht dieser Song gleich süchtig nach mehr, doch haben es die darauf folgenden Tracks deutlich schwerer diese hohen Erwartungen zu erfüllen. Nichtsdestotrotz sind den Schweden mit "Slaves to the Subliminal" oder dem ebenso überragenden "Mind Machine" auf Anhieb 2 weitere sehr herausragende Stücke gelungen, wobei vor allem letzterer durch einen bärenstarken Refrain überzeugen kann, denn hier zeigt Sänger Christian Älvestam das auch er eine deutliche Qualitätssteigerung mitgemacht hat. Mit "Calculate the Apocalypse" wird dann so erst die Weiterentwicklung deutlich, zeigt man hier doch erst den Höhepunkt des Abwechslungsreichtums und präsentiert auch mal einige Blastbeats. Zugleich bricht man mit "The Kaleidoscopic God" die 7 Minuten Mauer und legt dem Hörer ein ebenso sehr abwechslungsreiches Stück vor, das trotz Überlänge nicht langweilig wird. Nicht unerwähnt sollten die gelegentlichen leicht proggigen wie auch die sehr genialen Soli der Gitarristen Jonas Kjellgren und Per Nilsson bleiben. Unterm Strich ist SCAR SYMMETRY ein sehr würdiger Nachfolger zum Debut gelungen und lediglich die Zukunft wird zeigen, ob sie den verdienten Erfolg damit ernten werden.
Die Songs:
01. The Illusionist
02. Slaves To The Subliminal
03. Mind Machine
04. Pitch Black Progress
05. Calculate The Apocalypse
06. Dreaming 24/7
07. Abstracted
08. The Kaleidoscopic God
09. Retaliator
10. Oscillation Point
11. The Path Of Larst Resistance
Metal Geheimtipps von Jason-X Teil 5 (Septic Flesh, Anata)
8. Januar 2012da meine bisherigen Geheimtipps so gut bei euch angekommen sind, hier nochmals zwei Reviews zu meiner Ansicht nach empfehlenswerten Alben:
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Ich kann mich noch genau erinnern wie ich damals SEPTIC FLESH kennenlernte: Ich hörte mir gerade den "Death is just the Beginning III" Sampler an, wobei ich kurz zuvor von DISSECTIONs "Night Blood" begeistert wurde, als plötzlich mir dieser geniale Song aus den Boxen entgegen sprang. Die Rede war von "Return to Carthage" vom genialen Debut "Mystic Places of Dawn". Also nix wie auf in den nächsten Plattenladen. Zwar musste ich damals mit dem gerade erschienenen "Esoptron" Album Vorlieb nehmen, doch da die Songs darauf auch genial waren, war mir das wurscht. Mit der Zeit wurden SEPTIC FLESH von Album zu Album, bis sie auf "Revolution DNA" ihre Wurzeln komplett abgelegt hatten und sich hauptsächlich auf eingängige Songs konzentrieren, wobei immer noch klar erkennbar war, wer hier gerade am Werke ist. Um so überraschender war es dann als ich zum ersten Mal "Sumerian Daemons" hörte. Nach dem sehr orchestralen Intro "Behold... the Land of Promise" - welches mich stark an den "Omen"-Soundtrack erinnert - geht es gleich mit dem rasenden "Unbeliever" los. So... und jetzt erst mal wieder den Unterkiefer hoch klappen. Na,... der will einfach nicht halten, ah ja, aber jetzt. Mann o Mann, was für ein Brett. Mit so etwas hätte ich bei SEPTIC FLESH zu allerletzt gerechnet. Ganz wie beim Debut "Mystic Places of Dawn" wird hier munter drauf los geknüppelt. Der brachiale Gitarrensound setzt der Chose dabei noch die Krone auf. Mit "Virtues of the Beast" geht es dann aber auch gleich wieder ruhiger zur Sache. Dieser Song hätte auch musikalisch betrachtet locker auf der letzten Scheibe landen können, was vor allem an den genialen Gitarren Melodien liegt. Dafür wird mit "Faust" wieder ordentlich drauf los geknüppelt, dass es nur so eine Freude ist. Dass dabei SEPTIC FLESH nicht mit Abwechslungsreichtum geizen, dürfte ja schon von den Frühwerken her bekannt sein. Die nächste Nummer "When all is none" hätte auch sehr gut auf "Esoptron" oder "Ophidian Wheel" gepasst, da zum Teil sowohl sphärische Klänge als auch brachiale Riffs und fette Doublebass eingesetzt werden. Ein Song der quasi das gesamte Spektrum dieses Albums umfasst. "Red Code Cult" wummert dafür wieder kräftig aus den Boxen. Ich kann's ehrlich gesagt immer noch nicht fassen, dass sich SEPTIC FLESH hier brutaler denn je präsentieren! Allerdings entwickelt sich der Track zu einer sehr eindringlichen, bedrohenden Nummer, dessen mysteriöse Aura mit der Stimmung steigt. Wieder mehr in Richtung des letzten Albums und des Songs "Virtues of the Beast" tendiert der Track "Dark River". Irgendwie erinnert mich dieses Stück ein wenig an ältere PARADISE LOST (zu "Draconian Times" Zeiten). Verhältnismäßig ruhig wurde "Magic loves Infinity" geschaffen, wobei man sich hier nicht darum bemüht eine besonders aufwühlende Stimmung zu kreieren, was das Album allerdings sehr gut auslotet. Doch sollte jemand deswegen gleich die Aggression missen, kann ich ihn getrost beruhigen, da das Titelstück "Sumerian Daemons" erneut ordentlich knüppelt. Sehr interessant sind hier auch die sehr weirden Keyboardeinsätze. Eher im Midtempobereich wurde "Mechanical Babylon" angesiedelt, das mit genial orientalischem Gesang beginnt und zusammen mit melodischen Akustikgitarren und fetten E-Gitarren eine herausragende Atmosphäre schaffen. Lediglich die Drums hätten hier etwas abwechslungsreicher sein können. Mit weniger Aggression und Wut, aber dafür mit mehr Melancholie und Schwermütigkeit wurde "Infernal Sun" ausgestattet, der mich stark an einige Songs auf dem genialen "Esoptron" Album erinnert. Zwar hätte ich den Uptempo-Beat am Schluss weggelassen, aber so sehr stört er auch nicht gerade. Mit "The Watchers" haben SEPTIC FLESH wieder die Chance einen Oscar in der Kategorie "Abwechslungsreichster Song" zu gewinnen. Wie kann man es nur schaffen so viele Elemente in ein Stück zu packen, ohne das es überladen oder gar langweilig wirkt? Respekt, meine Herren. "Shapeshifter" soll dann schließlich auch die letzte Nummer auf "Sumerian Daemons" sein, wobei ich sagen muss, dass mich dieses Stück letztendlich sogar ein bißchen enttäuscht hat. Zum einen weil der Track echt genial und düster beginnt und dann so belanglos fortgesetzt wird und zum anderen weil keine Trompeten enthalten sind, wie es eigentlich bei den Frühwerken sonst so üblich war. Aber da kann man ja auch nochmal ein Auge zudrücken. Auf alle Fälle bin ich froh drum, dass sich SEPTIC FLESH wieder an ihren ersten 3 Alben orientieren, auch wenn mir ihr letztes Werk genau so gut gefallen hat. Wer auf abwechslungsreiche und extreme Musik steht und bisher noch nichts von den Griechen gehört hat, sollte die Scheibe unbedingt mal antesten!
Die Songs:
1. | Behold... the land of promise |
2. | Unbeliever |
3. | Virtues of the beast |
4. | Faust |
5. | When all is none |
6. | Red code cult |
7. | Dark river |
8. | Magic loves infinity |
9. | Sumerian Daemon |
10. | Mechanical Babylon |
11. | Infernal sun |
12. | The watchers |
13. | Shapeshifter |
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Es war Dienstag der 13.Januar, als Hage bei mir Abends vorbei kam. Er hatte einige CDs dabei, die noch verteilt werden mussten, u.a. auch „Under a Stone with no Inscription“ von ANATA. Grinsend meinte er nur: „Mach mal rein, das könnte dir gefallen“... und bereits nach den erste 10 Sekunden wusste er gleich an meinem Grinsen, wie sehr mir die Scheibe gefiel. Es war echt wahnsinnig, was ich da hörte; erinnerte mich die Musik doch an etwas groovigere CRYPTOPSY und entschärfte NECROPHAGIST (allerdings mit deutlich weniger Licks und Läufen). An letztere dachte auch mein bester Kumpel Markus, als ich ihm einen Song zum ersten Mal vorspielte. Songs wie der Opener "Shackled to Guilt" oder "Entropy within" sind aber auch sehr verfrickelte Stücke, bei denen man sich oft wundert, wie man so etwas nur live reproduzieren möchte. Einfach Wahnsinn! Dabei stellt man sich oft die Frage: Wird die Band jemals den Durchbruch schaffen? Ich denke nein, zumindest nicht kommerziell! Musikalisch hingegen ist ANATA dies zumindest jetzt mit "Under a Stone with no Inscription" gelungen. Da genügt es vollkommen die oben genannten Tracks oder das geniale "Sewerages of the Mind" anzuhören (oder auch "The Drowning", das mich ein wenig an QUO VADIS erinnert!), die sich an technischem Finesse momentan on the top befindet! Um allerdings das Gitarrengefrickel deutlich auf zu lockern hat man mal wieder alles richtig gemacht und ausreichend Grooveparts eingebaut, so dass die Scheibe auf Dauer auch nicht zu anstrengend wird, denn nach dem ersten Durchgang wird man dieses Album garantiert nicht lieb gewinnen. Wenn man sich allerdings mal warm gehört hat, kriegt man die CD gar nicht mehr aus dem CD-Player raus!
Die Songs:
1. Shackled to Guilt
2. A Problem Yet to Be Solved
3. Entropy Within
4. Dance to the Song of Apathy
5. Sewerages of the Mind
6. Built on Sand
7. Under the Debris
8. The Drowning
9. Leaving the Spirit Behind
10. Any Kind of Magic or Miracle
Da Pierre meine bisherigen Metal Geheimtipps zu Death Metal lasitg fand hier etwas gemäßigtere Musik
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Die Nordmänner von STORMWARRIOR melden sich mit einem neuen Album “Heading Northe” zurück. Mittlerweile nicht mehr bei Remedy Records sondern bei Dockyard1 unter Vertrag versucht man die nächst höhere Stufe in der Metalszene zu erreichen, was aber mit diesem Album kein Problem sein dürfte. Denn man hat sich sichtlich weiter entwickelt! Waren die Song früher zwar schon sehr geil, hat man hier sich noch mehr Mühe gegeben und nicht nur viel Wert auf Hammer Melodien und Hooklines gesetzt, was vor allem durch den „Walls of Jericho“-Sound noch nen Bonus bekam, sondern viel Liebe ins Detail gesteckt.
Dies wird bereits beim mächtigen Opener, Titelsong und Überhit „Heading Northe“ gewaltig deutlich, denn der Song ist einfach eine obergeniale Hymne geworden, bei dem der Refrain alleine bewirkt, dass man sich wünscht ein Wikinger auf hoher See zu sein. Abgesehen vom göttlichen Refrain, sind aber auch die Gitarren hier nicht zu vernachlässigen, da hier vor allem der Solopart dem Song die Krone aufsetzt. Nach so einem Hammertrack wird es schwierig, aber wenn man danach die Erwartungen ein klein wenig runterschraubt – 12 Songs im gleichen Kaliber ist schier unmöglich – schaffen es auch die übrigen Stücke voll zu punkten. Sei es dabei das eher treibende „Metal Legacy“, das live wohl sehr gut ankommen dürfte und sogar ein wenig an GAMMA RAY erinnert (die schimmern ebenfalls bei „Ragnarök“ durch), das übermelodische „Iron Gods“, welches mit einer Hammerhookline in den Leadgitarren gesegnet wurde (hier schimmern ein wenig RUNNING WILD durch), das mächtige und majestätische „The Revenge of Asa Lande“, das vergleichsweise langsam daherkommt und einen abermals überirdischen Refrain beinhaltet oder das erneut an alte RUNNING WILD erinnernde „Lion of the Northe“, bei dem vor allem das Melodic Twin Solo Inferno im Mittelteil einfach nur der Megahammer ist.
Allerdings gibt es ein kleines Manko: Der Sound hätte wirklich differenzierter ausfallen können. Wenn ich mir „Heading Northe“ auf meinen Kopfhörern oder meiner Heimanlage anhöre ist noch alles im grünen Bereich, aber sobald man auf Kompaktanlagen, tragbaren CD-Radios oder Autoradios mit Standardlautsprechern ausweichen muss steht man kurz vorm roten Bereich. Mit nem zugedrückten Auge kann man das zwar noch durchgehen lassen, Klang-Puristen werden allerdings sicherlich stellenweise Tränen in den Augen haben und das nicht vor Freude.
Dennoch ringe ich mich dadurch zu behaupten, dass STORMWARRIOR hier ihr bis dato reifstes und durchdachtestes Album abgeliefert haben, das in Zukunft wohl schwer zu toppen sein dürfte. Fans der „glorreichen“ Alben von HELLOWEEN, GAMMA RAY, RUNNING WILD oder BLIND GUARDIAN müssen hier einfach zugreifen!
Die Songs:
01. And The Horde Calleth For Oden
02. Heading Northe
03. Metal Legacy
04. The Holy Cross
05. Iron Gods
06. Ragnarök
07. The Revenge Of Asa Lande
08. Remember The Oathe
09. Lion Of The Northe
10. Into The Battle
11. And The Valkyries Ride
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Zum ersten mal mit THRESHOLD in Berührung kam ich bei ihrem letzten Album "Hypothetical", das mir schon sehr gut gefiel. Als es dann hieß, dass die Briten mit "Critical Mass" ein neues Album am Start hätten, war ich natürlich sehr gespannt! Selbstverständlich kam dann beim ersten Hördurchgang noch keine Verbindung zustande, auch wenn der Opener "Phenomenon" mir bereits beim ersten Mal gefiel! Durchweg könnte man "Critical Mass" als durchdachtes Power Metal Album mit Köpfchen bezeichnen, da die Prog-Tendenzen hier nicht in permanent nicht nachvollziehbarem Gefrickel ausarten, sondern eher sich auf bewusste Betonungen, unübliche Songstrukturen, unkonventionelle Arrangements und fließende Abläufe konzentrieren. Hat man sich erst mal in das Album rein gehört wird man merken, dass hier jeder Song perfekt durch strukturiert wurde, ohne dabei künstlich zu klingen. Aber hört euch nur mal den Anfang von "Choices" an und ihr wisst was ich meine. Leicht vertrackte Drums treffen auf geniale Gitarren-Hooklines, versehen mit verträumt, atmosphärischen Keyboard Einlagen, die sich hier als der absolute, majestätische Oberhammer präsentieren. Mit "Falling away" zeigt man zu Beginn dem Hörer, dass man auch gerne mal einige moderne Elemente einbaut. Leider wird dies hier nicht konsequent durchgezogen, sondern nur dezent eingestreut, was den Song aber auch sehr interessant werden lässt! Verhältnismäßig straight zeigt man sich hingegen bei "Fragmenatation", was insgesamt betrachtet eine gute Abwechslung darstellt. Zum ersten mal richtig ruhig auf "Critical Mass" wird es mit "Echoes of Life", was sich im Laufe des Songs aber schnell wieder ändern soll und sich zum schnelleren Mid Tempo Stück mit leicht vertrackten Elementen entwickelt. "Round and round" zeigt sich im Vergleich zu den vorigen Songs etwas schwächer. Zwar kann der spielerische Standard locker gehalten werden, doch leider fehlt es mir hier irgendwie an Spannung, auch wenn im Mittelteil bei den Soli sich dies wenigstens ein wenig bessert. Dies ändert sich mit "Avalon" jedoch wieder. Hier präsentieren sich THRESHOLD wieder von der gefühlvolleren Seite, mit leichtem Hang zur Melancholie. Ich könnte mir dieses Stück wunderbar als Videoclip oder als Soundtrack zu nem Drama vorstellen. So richtig mit düsterer Atmosphäre, dunklen Straßen, Tränen, Regen, gebrochenen Herzen, Verlust,... ihr wisst ja bestimmt was ich meine. Das wahre Epos wird allerdings erst zum Schluss mit dem Titelstück - oder sollte ich besser sagen Titeltrilogie - "Critical Mass" enthüllt. Hier fährt man in über 13 Minuten nochmal alle Geschütze auf, zeigt sich einerseits kraft- aber auch wiederum gefühlvoll, eingängig, einprägsam, aber auch verspielt. Die Kunst, die hier THRESHOLD fertig gebracht haben, in dieser knappen viertel Stunde keine Langeweile aufkommen zu lassen, beherrschen wahrlich nicht viele. Ein deutlicher Vorteil der Briten im Vergleich zu einigen anderen Prog Metal Bands wie z.B. auch DREAM THEATER ist die Tatsache, dass man mit 2 Gitarren arbeitet, die um einen bei Soli dennoch für Druck sorgen, zum anderen auch mehrstimmige Parts besser rüber bringen, siehe z.B. auch bei PAIN OF SALVATION. Aber auch der Gesang, der sich nicht in schwindelerregenden Höhen bewegt, lässt das Hören der Songs zu einem entspannten Erlebnis werden. Wer auf Bands wie PAIN OF SALVATION, SYMPHONY X, DREAM THEATER und Konsorten steht, und bisher wirklich noch nie etwas von THRESHOLD gehört hat, sollte sich jetzt aber ziemlich sputen um dies schnellstens nachzuholen!
Die Songs:
1. | Phenomenon |
2. | Choices |
3. | Falling away |
4. | Fragmentation |
5. | Echoes of Life |
6. | Round and Round |
7. | Avalon |
8. | Critical Mass (Part 1 - 3) |
Metal Geheimtipps von Jason-X Teil 7 (Brainstorm, Insomnium)
10. Januar 2012Hier wieder eine gemischte Auswahl an Reviews :)
Album: Soul Temptation
BRAINSTORM sind mittlerweile mit ihrer 5ten Langrille "Soul Temptation" bereits auf größtenteils (wenn nicht sogar durchweg) positive Resonanzen gestoßen, was auch in der Chartplazierung an 73ster Stelle resultierte. Wenn wundertŽs, denn dieses Scheibchen ist wohl der bisher beste BRAINSTORM Release ever! Das wird schon beim genialen Opener "Highs without lows" deutlich, der in die gleiche Kerbe wie "Blind Suffering" vom Vorgänger-Album "Metus Mortis" schlägt und einen ebenso genialen hymnischen Refrain besitzt. Mit "Doorway to survive" geht's dann schon ein wenig kräftiger zu und man bekommt im Up-Tempo Doublebass Groove die Riffs um die Ohren geknallt; klingt fast wie Žne Mischung aus IRON MAIDENs "Aces High" und einigen MOTÖRHEAD Elementen. Bei "The Leading" zeigt man sich dafür wieder von der brachialeren Stakkato Riff Seite, was aber durch den rockigeren Refrain aufgelockert wird. Der nächste Song "Nunca nos rendimos" wurde den spanischen Fans gewidmet (was übrigens so viel wie "Wir werden uns niemals aufgeben" bedeutet), die bei den letzten Tourneen wohl deutlich Eindruck bei den Schwaben hinterlassen haben. Dieser Eindruck entlädt sich vor allem im sehr hymnischen und mit genialen Streichern unterlegten Refrain, der wohl vor allem live sehr gut ankommen dürfte (und das nicht nur bei den iberischen Fans!). Zunächst vermutete ich hinter "Fading" eine richtige Herz-Schmerz-Geschichte, doch nach dem Interview mit Andy B.Franck (ich hoffe, dass es so bald wie möglich hier folgen wird!) ließ ich mich eines besseren belehren (Original-Zitat Andy: "Spinnsch?! Des isch doch nit Metal!"). Auf alle Fälle ist dieser Song im Vergleich zum Rest etwas ruhiger ausgefallen und hat auch einige Anleihen an GARY MOOREs "Over the Hills and fay away" (Nein, das Original ist nicht von NIGHTWISH!). Mit "ShivaŽs Tears" folgt auch schon der erste Teil der "Trinity of Lust" Trilogie (welche die Story von "Maharaja Palace" und "Checkmate in Red" fortsetzt), welche mit ihrem orientalischen Touch sehr gut aus der Masse herausstechen und nahtlos in einander übergehen. So folgt auch nach einem kurzen orientalischen Interludium das treibende "Fornever", welches mir aber nicht so sehr gefällt, da es nicht die Qualität der restlichen Songs halten kann. Dafür legt man mit dem Titelstück "Soul Temptation" einen würdigen Abschluss der Trilogie nach. Mit "Dying outside" folgt zugleich auch eine weitere treibende Hymne, welche vor allem erneut im Refrain Akzente setzen kann. Doch BRAINSTORM beherrschen auch den aggressiveren Bereich, was sie mit "To the Head" deutlich beweisen und die Gesamtatmosphäre der CD sehr auflockert! Der Refrain hat meiner Meinung nach irgendwie was JUDAS PRIEST mäßiges, aber dazu braucht es eventuell auch ein bißchen Fantasie. Mit "Rising" folgt auch schon der offiziell letzte Song von "Soul Temptation", welcher allerdings irgendwie für BRAINSTORM untypisch klingt, zumindest in der Strophe und irgendwie sogar etwas nach langsamere und ruhigere IN FLAMES klingt, lediglich mit melodischerem Gesang. Andy, hast du da wieder deine Finger mit ihm Spiel gehabt? Ach, wenn wir es gerade davon haben: Wenn ihr mal den Andy bei 'nem IN FLAMES oder SOILWORK Konzert in den vordersten Rängen bangen seht, sprecht ihn ruhig an und quatscht Žne Runde mit ihm, das freut ihn immer so sehr, hehehe. Für alle Glücklichen, die das DigiPak ihr eigen nennen, gibt es nun noch 2 Möglichkeiten: Entweder man hört sich noch den Bonustrack "Amarillo" an (ja, genau der mit dem Shalala...) oder man schmeißt gleich die Bonus-DVD mit den Konzert des letztjährigen Summer Breeze Auftrittes in den DVD Player und schaut sich dieses (oder den beigefügten Videoclip zu "Highs without Lows") zur Gemüte! Sonstige Floskeln wie "Für Fans von...", "wem melodischer Power Metal gefällt..." oder "Das Album muss man einfach haben" spare ich mir an dieser Stelle, da die meisten BRAINSTORM Fans die neue Scheibe eh schon haben werden. Und die restlichen, die jetzt meinen: "Ach, bei BRAINSTORM verpasse ich eh nix..." werden dafür um so schneller in den nächsten Plattenladen rennen, wenn sie mal in den Genuss gekommen sind die Schwaben live erleben zu dürfen oder wenn sie sich den Video- / MP3-Clip oder was weiß ich was einverleibt haben. Bis dahin heißt es: "¡Nunca ríndase!" (Ich hoffe, der Google-Translator hat das auch richtig übersetzt!)
Album: Above the Weaping World
Wieder einmal sind 2 Jahre vergangen und erneut liefern die Finnen von INSOMNIUM mit "Above the weeping World" ein wahres Hammerwerk ab, das zwar ihre letzte Scheibe "Since the Day it all came down" nicht übertrifft, aber immerhin damit gleichzieht, was ja auch keine leichte Aufgabe war, da die Latte gewaltig hochgelegt wurde. Was der Band erneut sehr gut gelingt ist es Stimmungen und Gefühle in musikalischer Form auszudrücken, was leider nicht wirklich viele schaffen. Hier fallen mir besonders oft OPETH und DISILLUSION ein. Hört euch nur mal den mächtigen Schluss von "The Killjoy" an, dann wisst ihr glaube ich was ich meine. Doch beginnen wir lieber mit dem gewaltigen Intro "The Gale", dass sich von Beginn an immer mehr zu einem gigantischen Klimax steigert, dass die Stimmung bei der Entstehung dieses Songs sehr gut wieder spiegelt - man schrieb dieses Stück während draußen ein Sturm tobte. Das darauf folgende Stück macht zwar einerseits deutlich, dass hier unverkennbar INSOMNIUM am Werke sind, aber auch aggressivere Elemente Bestandteil ihrer Musik geworden sind. So erinnern mich einige Parts sogar etwas an die Schweden DARK TRANQUILLITY. Erneut wie ein Sturm fegt "Drawn to Black" aus den Boxen, der in gewohnter Manier eine intensive und dichte Atmosphäre erzeugt. Vor allem die Akustikparts fügen sich hervorragend in das Gesamtgerüst ein. Bereits jetzt wird deutlich, dass dabei kein einziger Song in irgendeiner Art und Weise konstruiert klingt geschweige denn einen Part enthält, der irgendwo nicht reinpassen könnte. Sehr düster und ruhig beginnt "Change of Heart", der sich zu einem massiven Gefühlssturm empor bäumt um dann mit solch elegischen Textphrasen wie "Different from the start / Fate that never was written in the stars / Led to a change of hearts" die Emotionen noch mehr mit der Musik zu binden. Vor allem hier kommen leichte Parallelen zu alten ANATHEMA auf. Und vor allem hier ist es auch, wo die verschiedenen Klangschichten zum Ende hin eine enorme Intensität erreichen die schlagartig aufgelöst wird. "At the Gates of Sleep" erinnert mich vielmehr an alte AMORPHIS, wobei sich dabei zu "Tales from the 1000 Lakes" noch gesellig die beiden IN FLAMES Gebrüder "Whoracle" und "The Jester Race" hinzusetzen. Doch so eingängig wie es nun scheinen mag ist der Song gewiss nicht, denn auf knapp 7 Minuten wurde ein äußerst epischer und abwechslungsreicher Song kreiert, der aufgrund seiner Komplexität eventuell 2, 3 Durchläufe mehr braucht um ihn lieb zu gewinnen. "The Killjoy" zeigt sich da wesentlich direkter und stellenweise sogar postiver als die ansonsten äußerst melancholischen und düsteren Stücke von INSOMNIUM. Bedrückender präsentiert sich hingegen "Last Statement", eigentlich schon fast modern, wobei hiermit erneut deutlich wird, dass die Finnen an Aggression gewonnen haben. Dies verbindet sich allerdings hervorragend mit den typischen elegischen Elementen und den Akustik Parts, die im Laufe des Songs auftauchen. Gedanken an die Landsmänner RAPTURE und ältere KATATONIA kommen erneut auf und festigen sich. "Devoid of Caring" ist eigentlich der Song, der am meisten von den übrigen abweicht und anfangs am stärksten nach IN FLAMES klingt, sich im Laufe des Songs aber zu einer sehr eigenständigen Nummer entwickelt und gerade gegen Ende zuerst durch majestätische und wenig später äußerst traurige Elemente brilliert! Das beste und längste haben sich INSOMNIUM erneut bis zum Schluss aufgehoben: Das 10 minütige "In the Groves of Death" kann man unmöglich gleich beim ersten Durchlauf erfassen und auch wenn der Song ungewohnt direkt und einfach beginnt, glaubt mir, er ist es nicht, was im Laufe des Songs klar wird. Noch einmal lassen sowohl ANATHEMA (eine Melodie am Anfang erinnert mich sogar ein wenig an "Fragile Dreams" vom "Alternative 4" Album) und KATATONIA grüßen, doch ist dies nur ein kleiner Teil von dem, was INSOMNIUM uns hier vorsetzen. Die Kunst bei solch überlangen Songs ist es ja immer wieder keine Langeweile aufkommen zu lassen. Mein Kompliment, das ist den Finnen gelungen, denn "In the Groves" of Death" bleibt von der ersten bis zur letzten Sekunde spannend!
Wie anfangs bereits geschrieben konnten die Jungs zwar ihre letzte Scheibe nicht übertreffen, aber immerhin mit ihr gleich ziehen, was schließlich auch nicht gerade eine leichte Aufgabe war. Fans von oben genannten Bands sollten auf alle Fälle zugreifen, denn gerade Anhänger von Acts wie OPETH, DISILLUSION, DARK TRANQUILLITY, IN FLAMES und Konsorten werden hier sicherlich ihre wahre Freude daran haben!
Hier wieder eine gemischte Auswahl an Reviews :)
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ALL THAT REMAINS haben sich mittlerweile dank dem nach wie vor anhaltenden Erfolg des Metalcore einen sehr guten Namen erspielt, wobei das auch wohl daran liegen dürfte, dass man sich von Album zu Album qualitativ immer weiter entwickeln konnte! So ist mit ihrem vierten Album "Overcome" dem Fünfer ein wirkliches Meisterstück gelungen, das vor lauter Hammertracks zu platzen droht. Schon der Opener "Before the Damned" - ein Brachial Hammer vor dem Herrn - war Sahne, aber das darauffolgende "Two Weeks" ist der absolute Überhit, der eigentlich viel zu früh kommt. TRIVIUM lassen hier grüßen, wobei mich der Refrain wiederum stark an das ENGEL Debutalbum erinnert. Doch auch die übrigen Tracks fallen kaum merklich im qualitativen Niveau ab, so dass letztendlich wirklich keine nennenswerten Mängel festzustellen sind.
Bei Songs wie "Forever in your Hands" oder "Chiron" (ebenso ein Oberhammer!) wird übrigens schnell deutlich, dass vor allem 2 Personen in ALL THAT REMAINS die Fäden ziehen und dies auch deutlich bemerkbar ist, denn zum einen hat Frontmann Philip Labonte eine äußerst variable Stimme, die wirklich sowohl aggressive Shouts als auch cleane Vocals sehr gut beherrscht, zum anderen hat Hauptsongwriter und Leadgitarrist Oli Herbert ein talentiertes Hähnchen für herausragende und unbeschreiblich geniale Soli, Licks und Melodien, wobei er sich hier hinter Größen oder Gitarren Assen wie THE BLACK DAHLIA MURDER, UNEARTH, TRIVIUM oder KILLSWITCH ENGAGE nicht zu verstecken braucht! Im übrigen hat man hier mit "Believe in Nothing" noch eine sehr gute NEVERMORE Coverversion eingespielt, die das Album sehr gut abrundet. Für Fans stellt "Overcome" auf alle Fälle einen absoluten Pflichtkauf dar!
Die Songs:
01. Before the Damned
02. Two Weeks
03. Undone
04. Forever In Your Hands
05. Chiron
06. Days Without
07. Song for the Hopeless
08. Do Not Obey
09. Relinquish
10. Overcome
11. Believe In Nothing (Nevermore Cover)
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Es gibt wieder mal etwas frischen Wind aus Schweden. Dies soll jetzt nicht ein Wetterbericht werden für Skandinavien Urlauber, sondern vielmehr der Lobgesang an eine Nostalgiereise zurück zu der Zeit als man bei schwedischem Melodic Death Metal noch Bands wie EXCRETION, EUCHARIST, UNANIMATED und AT THE GATES im Sinne hatte. Dieser Musik haben sich die Elchtöter von SOLAR DAWN verschrieben und huldigen diese auch vom ersten bis zu letzten Song. Schon der Opener "Deicidal Beliefs" kracht nach guter alter EUCHARIST Manier aus den Boxen, wobei vor allem der klare Gesang im Refrain dem ganzen noch die Krone aufsetzt. Bei "Punished by Silence" zollt man wohl eher den Landsmannen von AMON AMARTH Tribut, da das Hauptriff 1A nach "Victorious March" klingt, doch scheißegal dass die Idee geklaut klingt, der Song rult!!! Wieder etwas heftiger geht es bei "Spellbinder" zu, erinnert das Stück doch auch ein wenig an AT THE GATES und gelegentlich auch an CEREMONIAL OATH, vor allem was den Gitarrenlick beim Refrain angeht! "Deep in Mourning" ist dafür deutlich ruhiger bzw. langsamer ausgefallen mit deutlichen Parallelen zu alten IN FLAMES. "Artistic Blasphemy" drückt wieder mehr wuchtig nach vorne weg, mit genial eingängigem Gitarrenriff bei der Strophe! Etwas moderner klingt hingegen "Vulturous Need", wobei mich die verträumte Gitarrenmelodien gelegentlich sogar an OPETH erinnern, der Rest allerdings eher thrashiger ausgefallen ist. Ähnlich bleibt es auch bei "Broken Winged", jedoch lässt hier die qualitative Leistung bei der Strophe ein wenig zu wünschen übrig, auch wenn der Refrain mehr als nur genial ist und an das Hammerstück "Sweet Tragedy" von CEMETARY erinnert (Kennt das überhaupt noch jemand?)! Nochmal ganz nach alter Schule werden wir mit dem letzten Song "Autumns" verabschiedet, nochmal versehen mit einer Melodie, die sie EXCRETION oder AMON AMARTH auf ihrer Debut-Mini CD nicht besser hin bekommen hätten. Wer bei aktuellen Bands wie SOILWORK, IN FLAMES, DARKANE oder DARK TRANQUILLITY den alten Göttern nach weint und sich öfters wehmütig an die frühen 90er erinnert, sollte hier nicht lange zögern sondern sofort zugreifen, da hier all das geboten wird, was das Schweden Tod Herz der alten Schule begehrt!
Die Songs:
1. | Deicidal Beliefs |
2. | Punished By Silence |
3. | Spellbinder |
4. | Deep In Mourning |
5. | Artistic Blasphemy |
6. | Vulturous Need |
7. | Broken-Winged |
8. | Autumns |
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