Metal Geheimtipps von Jason-X (Unanimated, Eldritch)
In meiner Jahrelangen Tätigkeit als Metal-Redakteur bei diversen Magazinen haben sich so einige Geheimtipps angesammelt, die man als Otto Normalverbraucher gar nicht kennen lernen würde. Deswegen findet ihr hier fortan einige Reviews von unbekannteren Metal Bands, deren Anschaffung sich dennoch aber lohnt.
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Mittlerweile habe ich schon für viele Alben Classix-Reviews geschrieben: SLAYER "Hell awaits" und "Reign in Blood", IRON MAIDEN "Somewhere in Time" ("Piece of Mind" soon to come!), OZZY OSBOURNE "No Rest for the Wicked", RUMBLE MILITIA "Stop Violence and Madness", PESTILENCE "Testimony of the Ancients" (nur im Heft!)... Doch nie bin ich bisher auf die Idee gekommen für das wohl beste Melodic Death Metal Album ein Review zu schreiben. Ich rede hier weder von NAGLFARs "Vittra", DISSECTIONs "Storm in the Lights Bane" oder IN FLAMES´ "THe Jester Race", obwohl diese auch heiße Anwärter auf diesen Titel wären, nein, ich rede von UNANIMATEDs Kultscheibe "Ancient God of Evil". Kurz bevor der Melodic Death Metal Boom so richtig losging brachten die 5 Schweden Johan Bohlin, Peter Stjärnvind (ENTOMBED, Ex-FACE DOWN, KRUX, MERCILESS, MURDER SQUAD,...), Jonas Mellberg (Ex-THERION), Richard "Daemon" Cabeza (Ex-DARK FUNERAL, Ex-SATYRICON, Ex-DISMEMBER, MURDER SQUAD, Ex-CARBONIZED...) und Micke Jansson das Meisterwerk "Ancient God of Evil" heraus, dass mich für immer verändern sollte! Schon nach dem genialen Opener "Life Demise" wusste ich, dass es um mich geschehen war. Aggressive Uptempo-Drums, melodische 16tel Gitarren und dazu ein durch Mark und Bein gehender Schrei von Micke Jansson - Göttlich! Hier machen sich auch gleich die genialen Hooklines bemerkbar, die in jedem Song vorkommen und quasi jeden einzelnen Ton wieder erkennbar werden lassen! Ich denke das gerade die Mischung aus Old School Death Metal und melodischem Schweden Tod hier den besonderen Reiz verleihen, wobei auch das Keyboard hier eine wichtige Rolle spielt! Und wenn dazu mit "Life Demise", "Dead Calm", "Mireille" (super melodisches Instrumental), "The Depths of a black Sea" (der absolute Killersong!!!), "Ruins" (megagenialer Mittelteil!!!) und "Die alone" (Killerrefrain: "Thirsty for Pain, My Hunger is cold, dark and misty, I die alone!") gleich 6 von 9 Songs die absoluten Highlights sind und die restlichen 3 nur deswegen als schwächer zu werden sind, weil sie nur als geil statt genial bezeichnet werden, dann kann man wirklich behaupten, dass "Ancient God of Evil" ein Album ohne irgendeine Schwäche ist! Die Scheibe ist Pflicht und Ausreden gibt's hier nicht!
Die Songs:
1. | Life Demise |
2. | Eye of the Greyhound |
3. | Oceans of Time |
4. | Dead Calm |
5. | Mireille |
6. | The Depths of a black Sea |
7. | Ruins |
8. | Dying Emotions Domain |
9. | Die alone |
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Vor knapp 17 Jahren – 1995 - habe ich mir das Debutalbum „Seeds of Rage“ der Italiener ELDRITCH gekauft und war schlichtweg begeistert, zum einen aufgrund der genialen Songs, zum anderen aufgrund der Eigenständigkeit. Mit den Folgealben „Headquake“ und „El Nino“ schaffte man es sehr coole Fortsetzungen hinter her zuschieben. Im neuen Jahrtausend verlor ich dann leider die Spur der Stiefellandbewohner, ohne dabei darauf zu verzichten, mir gelegentlich die 3 oben genannten Silberlinge ab und zu anzuhören. Mittlerweile haben ELDRITCH mit „Neighbourhell“ ihr sechstes Album aufgenommen und nach dem eher moderneren Sound auf „Portrait of the Abyss“ hat man sich Anno 2006 wieder mehr den Wurzeln zugewandt, was im Klartext bedeutet, dass man wieder rifforientierter und deutlich Thrash orientierter zu Werke geht. Dabei wird sehr viel Abwechslung geboten, was Songs wie der aggressive Opener „Sill screaming“ (mit megagenialen Vocals), der hitverdächtige Song „Save me“ (zu dem übrigens auch ein Videoclip gedreht wurde), das eher Gothic Metal angehauchte „More than Marylin“, der mit coolen Frauen Vocals versehene „Zero Man“ (übrigens eine sehr coole Ballade) oder das sogar Death Metal beeinflusste „The Dark inside“ bereits beim ersten Hördurchgang deutlich beweisen. Doch überzeugen ELDRITCH nicht nur durch Abwechslungsreichtum sondern auch durch eingängige, aber nicht langweilige Strukturen und ein sicheres Händchen für coole Melodien und Gesanglinien. Hier merkt man wirklich die Weiterentwicklung und Erfahrung innerhalb der Band. Statt dem 1000sten HAMMERFALL, STRATOVARIUS oder RHAPSODY Clone das Geld in den Rachen zu schmeißen, hört lieber mal in „Neighborhell“ rein, denn hier wird richtiger, Klischee freier und zudem vom Herzen kommender Power Metal geboten.
Die Songs:
01. Still screaming
02. Save me
03. Bless me now
04. The dark inside
05. More than marylin
06. Come to life
07. Zero man
08. Standing still
09. Toil of mine
10. The rain
11. Second world
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Kommentare
"Armageddon - Crossing the Rubicon" - das einzige Melo-Death-Album der Band, die sich ja später in Power-Metal-Gefilden austobte. Ein wirklich feines Album, auf dem Christopher Amott - parallel zu Arch Enemy - mit seinem Talent glänzen konnte. Einzig der Track "Galaxies Away" mit seinen Trommeln wirkt wie ein Fremdkörper - zur Auflockerung wäre mir ein zweites akustisches Stück wie "Funeral in Space" lieber gewesen.
"Eldritch" sagen mir jetzt nichts, vielleicht hatte ich mal den Bandnamen irgendwo gelesen... Werd\' ich mir aber auf jeden Fall notieren!
Schöne Reviews, in denen Du - wie es sich gehört - vor allem auf die instrumentalen Arrangements eingehst (leider nicht immer üblich heutzutage). \\m/
So, jetzt gehts erstma zur Arbeit, schönen Tag gewünscht ! \\m/