Metal Geheimtipps von Jason-X Teil 5 (Septic Flesh, Anata)

Kommentare: 4
Danke: 3
8. Januar 2012
Hallo liebe Leser,

da meine bisherigen Geheimtipps so gut bei euch angekommen sind, hier nochmals zwei Reviews zu meiner Ansicht nach empfehlenswerten Alben:


 
Band: SEPTIC FLESH
Titel: Sumerian Daemons
Label: Hammerheart
Stil: Dark Death Metal
VÖ:  03.02.03
Spieldauer: 13 Tracks / 56:09 min.

Ich kann mich noch genau erinnern wie ich damals SEPTIC FLESH kennenlernte: Ich hörte mir gerade den "Death is just the Beginning III" Sampler an, wobei ich kurz zuvor von DISSECTIONs "Night Blood" begeistert wurde, als plötzlich mir dieser geniale Song aus den Boxen entgegen sprang. Die Rede war von "Return to Carthage" vom genialen Debut "Mystic Places of Dawn". Also nix wie auf in den nächsten Plattenladen. Zwar musste ich damals mit dem gerade erschienenen "Esoptron" Album Vorlieb nehmen, doch da die Songs darauf auch genial waren, war mir das wurscht. Mit der Zeit wurden SEPTIC FLESH von Album zu Album, bis sie auf "Revolution DNA" ihre Wurzeln komplett abgelegt hatten und sich hauptsächlich auf eingängige Songs konzentrieren, wobei immer noch klar erkennbar war, wer hier gerade am Werke ist. Um so überraschender war es dann als ich zum ersten Mal "Sumerian Daemons" hörte. Nach dem sehr orchestralen Intro "Behold... the Land of Promise" - welches mich stark an den "Omen"-Soundtrack erinnert - geht es gleich mit dem rasenden "Unbeliever" los. So... und jetzt erst mal wieder den Unterkiefer hoch klappen. Na,... der will einfach nicht halten, ah ja, aber jetzt. Mann o Mann, was für ein Brett. Mit so etwas hätte ich bei SEPTIC FLESH zu allerletzt gerechnet. Ganz wie beim Debut "Mystic Places of Dawn" wird hier munter drauf los geknüppelt. Der brachiale Gitarrensound setzt der Chose dabei noch die Krone auf. Mit "Virtues of the Beast" geht es dann aber auch gleich wieder ruhiger zur Sache. Dieser Song hätte auch musikalisch betrachtet locker auf der letzten Scheibe landen können, was vor allem an den genialen Gitarren Melodien liegt. Dafür wird mit "Faust" wieder ordentlich drauf los geknüppelt, dass es nur so eine Freude ist. Dass dabei SEPTIC FLESH nicht mit Abwechslungsreichtum geizen, dürfte ja schon von den Frühwerken her bekannt sein. Die nächste Nummer "When all is none" hätte auch sehr gut auf "Esoptron" oder "Ophidian Wheel" gepasst, da zum Teil sowohl sphärische Klänge als auch brachiale Riffs und fette Doublebass eingesetzt werden. Ein Song der quasi das gesamte Spektrum dieses Albums umfasst. "Red Code Cult" wummert dafür wieder kräftig aus den Boxen. Ich kann's ehrlich gesagt immer noch nicht fassen, dass sich SEPTIC FLESH hier brutaler denn je präsentieren! Allerdings entwickelt sich der Track zu einer sehr eindringlichen, bedrohenden Nummer, dessen mysteriöse Aura mit der Stimmung steigt. Wieder mehr in Richtung des letzten Albums und des Songs "Virtues of the Beast" tendiert der Track "Dark River". Irgendwie erinnert mich dieses Stück ein wenig an ältere PARADISE LOST (zu "Draconian Times" Zeiten). Verhältnismäßig ruhig wurde "Magic loves Infinity" geschaffen, wobei man sich hier nicht darum bemüht eine besonders aufwühlende Stimmung zu kreieren, was das Album allerdings sehr gut auslotet. Doch sollte jemand deswegen gleich die Aggression missen, kann ich ihn getrost beruhigen, da das Titelstück "Sumerian Daemons" erneut ordentlich knüppelt. Sehr interessant sind hier auch die sehr weirden Keyboardeinsätze. Eher im Midtempobereich wurde "Mechanical Babylon" angesiedelt, das mit genial orientalischem Gesang beginnt und zusammen mit melodischen Akustikgitarren und fetten E-Gitarren eine herausragende Atmosphäre schaffen. Lediglich die Drums hätten hier etwas abwechslungsreicher sein können. Mit weniger Aggression und Wut, aber dafür mit mehr Melancholie und Schwermütigkeit wurde "Infernal Sun" ausgestattet, der mich stark an einige Songs auf dem genialen "Esoptron" Album erinnert. Zwar hätte ich den Uptempo-Beat am Schluss weggelassen, aber so sehr stört er auch nicht gerade. Mit "The Watchers" haben SEPTIC FLESH wieder die Chance einen Oscar in der Kategorie "Abwechslungsreichster Song" zu gewinnen. Wie kann man es nur schaffen so viele Elemente in ein Stück zu packen, ohne das es überladen oder gar langweilig wirkt? Respekt, meine Herren. "Shapeshifter" soll dann schließlich auch die letzte Nummer auf "Sumerian Daemons" sein, wobei ich sagen muss, dass mich dieses Stück letztendlich sogar ein bißchen enttäuscht hat. Zum einen weil der Track echt genial und düster beginnt und dann so belanglos fortgesetzt wird und zum anderen weil keine Trompeten enthalten sind, wie es eigentlich bei den Frühwerken sonst so üblich war. Aber da kann man ja auch nochmal ein Auge zudrücken. Auf alle Fälle bin ich froh drum, dass sich SEPTIC FLESH wieder an ihren ersten 3 Alben orientieren, auch wenn mir ihr letztes Werk genau so gut gefallen hat. Wer auf abwechslungsreiche und extreme Musik steht und bisher noch nichts von den Griechen gehört hat, sollte die Scheibe unbedingt mal antesten!

Die Songs:

 

1. Behold... the land of promise
2. Unbeliever
3. Virtues of the beast
4. Faust
5. When all is none
6. Red code cult
7. Dark river
8. Magic loves infinity
9. Sumerian Daemon
10. Mechanical Babylon
11. Infernal sun
12. The watchers
13. Shapeshifter

 
Band: ANATA
Titel: Under a Stone with no Inscription
Label: Wicked World / Earache Records
Stil: technischer Death Metal
VÖ:  19.01.04
Spieldauer: 10 Tracks / 44:56 min.

Es war Dienstag der 13.Januar, als Hage bei mir Abends vorbei kam. Er hatte einige CDs dabei, die noch verteilt werden mussten, u.a. auch „Under a Stone with no Inscription“ von ANATA. Grinsend meinte er nur: „Mach mal rein, das könnte dir gefallen“... und bereits nach den erste 10 Sekunden wusste er gleich an meinem Grinsen, wie sehr mir die Scheibe gefiel. Es war echt wahnsinnig, was ich da hörte; erinnerte mich die Musik doch an etwas groovigere CRYPTOPSY und entschärfte NECROPHAGIST (allerdings mit deutlich weniger Licks und Läufen). An letztere dachte auch mein bester Kumpel Markus, als ich ihm einen Song zum ersten Mal vorspielte. Songs wie der Opener "Shackled to Guilt" oder "Entropy within" sind aber auch sehr verfrickelte Stücke, bei denen man sich oft wundert, wie man so etwas nur live reproduzieren möchte. Einfach Wahnsinn! Dabei stellt man sich oft die Frage: Wird die Band jemals den Durchbruch schaffen? Ich denke nein, zumindest nicht kommerziell! Musikalisch hingegen ist ANATA dies zumindest jetzt mit "Under a Stone with no Inscription" gelungen. Da genügt es vollkommen die oben genannten Tracks oder das geniale "Sewerages of the Mind" anzuhören (oder auch "The Drowning", das mich ein wenig an QUO VADIS erinnert!), die sich an technischem Finesse momentan on the top befindet! Um allerdings das Gitarrengefrickel deutlich auf zu lockern hat man mal wieder alles richtig gemacht und ausreichend Grooveparts eingebaut, so dass die Scheibe auf Dauer auch nicht zu anstrengend wird, denn nach dem ersten Durchgang wird man dieses Album garantiert nicht lieb gewinnen.  Wenn man sich allerdings mal warm gehört hat, kriegt man die CD gar nicht mehr aus dem CD-Player raus!

 

Die Songs:

 

1. Shackled to Guilt
2. A Problem Yet to Be Solved
3. Entropy Within
4. Dance to the Song of Apathy
5. Sewerages of the Mind
6. Built on Sand
7. Under the Debris
8. The Drowning
9. Leaving the Spirit Behind
10. Any Kind of Magic or Miracle

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Die hab ich mir schon durchgelesen. Nightwish seit dem Abgang von Tarja find ich unterirdisch, kann mich mit der Stimme nicht anfreunden. Within Temptation dagegegen genial. Werde in beide Bands reinhören.
Sawasdee1983
09.01.2012 um 12:26
#4
Übrigens: Wenn dir Arch Enemy gefällt, lies dir das mal durch:
https://bluray-disc.de/blulife/blog/jason-x/11367-metal-geheimtipps-von-jasonx-teil-4-amoral-scar-symmetry
Ãœbrigens 2: After Forever hier gehen in die Richtung Within Temptation und Nightwish https://bluray-disc.de/blulife/blog/jason-x/11361-metal-geheimtipps-von-jasonx-teil-3
Jason-X
09.01.2012 um 12:20
#3
Nicht nur... :o) Demächst kommt auch Musik aus anderen Bereichen ;o)
Jason-X
09.01.2012 um 12:19
#2
Erst mal danke für deine tollen Metal Tipps, aber wenn ich mir die alle so durchlese, krieg ich so dass gefühl dass du hauptsächlich auf Death Metal stehst ;-)
Sawasdee1983
09.01.2012 um 11:30
#1

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