Blog von tantron

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Nabend liebe Bluray-Gemeinde!

Hach, was hab ich mich rar gemacht... es hat aber einen Grund. Dieser ist 3600 Gramm schwer und 53 cm lang. Seit einer Woche bin ich PAPA!

Der Kleine (jawohl, es ist ein Bub) kam vor einer Woche nach knapp 9 Stunden Wehen auf die Welt, ist fit und gesund, und hält uns ganz schön auf Trapp. Jetzt grad finde ich - zum ersten Mal seit der Geburt - die Zeit, die "good news" hier mitzuteilen.

Seine Anwesenheit hat natürlich auch prompt dazu geführt (wie erwartet), dass die Heimkino-Nutzung gegen Null geht. Das wird dann erst in ein paar Wochen wieder besser... Bis dahin also keine Bluray-Reviews von mir. ;)

Drei Wochen Urlaub hab ich, davon ist eine bereits rum. Die kommenden zwei Wochen werde ich meiner Frau noch zur Hand gehen, dass sie den Laden dann alleine schaukeln kann, wenn ich wieder arbeiten muss. Dann auch werde ich vermutlich erst wieder die Zeit finden, meine Kolumne "TV-Serien vorgestellt" wieder aufzunehmen (obwohl der erste Blog-Eintrag zu "Star Trek - Deep Space Nine" eigentlich schon fast fertig ist).

Und alle die ein Foto wollen, werde ich enttäuschen müssen: Nix Foto in Indernet - eines meiner Kredos. Denn das Internet vergisst nie etwas. ;)
Na OK, hier gibt es doch eines:


The Fist of Fury

Ich möchte aber den Schritt tun, den ich bisher noch vermieden habe: Überall steht nur der "Tantron". Darf ich mich vorstellen? Ich bin der Baschti. *verbeug* Wohnhaft in Nufringen bei Stuttgart, 32 Jahre alt, verheiratet. Ich bin gelernter Informatiker, und arbeite bei Daimler in der Fahrzeugkonstruktion. Einige weitere Informationen (wie Jäger-und-Sammler und TV-Serien Fan) habe ich ja bereits hier preisgegeben. ;)

Also, seid mir net böse, wenn ich mich die nächsten zwei Wochen noch rar mache. Ich melde mich dann wieder.

Liebe Grüße,
der Baschti



Tron Legacy im IMAX 3D
oder
Review-Mania - vier zum Preis von einem

Nein, war nicht meine Idee, sondern die von meinem Arbeitskollegen Stefan, im November 2010:

Lass uns im neuen Jahr nach Nürnberg fahren, und dort im IMAX den Tron Legacy anschauen, auf der großen Leinwand, in 3D.

Wie der Stefan nämlich in Erfahrung gebracht hat, zeigen nur das IMAX in Berlin und Nürnberg... ähm... Nömbäch auch "normale" Kinofilme auf der großen Leinwand. Der Name des IMAX? "Cinecitta Multiplex Kino Nürnberg". Und IMAX heißt nicht mehr IMAX, sondern "CineMagnum" - ich werd trotzdem vom IMAX sprechen, weil sich darunter jeder was vorstellen kann.

Den Besuch im Frankenland wollten wir dann gleich noch mit einer Stippvisite bei einem ehemaligen Arbeitskollegen verbinden. Dieser hatte sich nach seinem Studium im Stuttgarter Ländle vor einigen Jahren wieder zurück in die frrrrränkische Heimat abgesetzt. Mal wieder was zusammen mit ihm unternehmen - klasse Gedanke!

Zwei Szenarien waren generell machbar:
  1. Nachmittags losfahren, abends ins Kino, beim Kollegen übernachten, am nächsten Morgen zurückfahren. Vorteil: Weniger Stress. Nachteil: zwei Mal ein halber Arbeitstag wäre flöten gewesen.
  2. Nachmittags losfahren, in die Nachmittag-Vorstellung gehen, Pizza reinschieben, und am selben Abend wieder zurückfahren. Vorteil: nur ein halber Arbeitstag müsste investiert werden. Nachteil: mehr Stress.
Wir haben uns dann aber relativ schnell für die Alte-Männer-Lösung entschieden: Heimfahrt am selben Abend. Für's Übernachten mit Iso-Matte und Schlafsack fühlen wir uns einfach nicht mehr jung genug.

Zieltermin war also irgendwann Ende Januar/Anfang Februar 2011, da bereits bekannt war, dass Tron Legacy am 27.1. in den deutschen Kinos startet. Die Planung sollte also bis Mitte Januar ruhen...

... und schwup-di-wupp war der Januar da. Also haben der Kollege Stefan und ich unsere Terminkalender übereinandergelegt, und dabei ist leider nur ein Tag herausgekommen: Donnerstag, der 10. Februar. Ob da unser fränkische Kollege auch konnte? Zumal ja ein Kaffeekränzchen bei ihm geplant war!

Die ursprüngliche Planung sah also so aus:
13.00 Uhr - Abfahrt in Stuttgart
15.00 Uhr - Ankunft im Frankenland mit anschließendem Kaffeeplausch
16.45 Uhr - Fahrt ins Kino
17.45 Uhr - Start Kinofilm
20.30 Uhr - Film Ende, anschließend Pizza essen
22.00 Uhr - Rückfahrt nach Stuttgart
24.00 Uhr - Ankunft in Stuttgart

Flugs für den Tag noch ein Auto aus dem Pool für die Serien-Erprobungsträger beantragt. Dann hieß es warten, ob der fränkische Kollege zu- oder absagt. Tja, leider ist bei ihm nichts draus geworden. Eine halb private, halb geschäftliche Verpflichtung an genau dem Abend hat es ihm leider unmöglich gemacht, mit uns mitzukommen. Na dann halt ohne ihn... Dafür hat aber Stefan einen weiteren Verrückten, den Yannik, auftreiben können, der ebenfalls das Wagnis auf sich nehmen wollte.

Mittlerweile kam auch die Rückmeldung zum Auto: ja, der Pool gibt ein Auto her, und geworden ist es *trommelwirbel* eine Limousine der Oberklasse in der Version mit langem Radstand geworden, mit V6-Motor (299 PS) und Allradantrieb. Also durchaus standesgemäß für einen Kinobesuch.

Nun gut, der Donnerstag kam dann auch, und die Stunden bis zur Abfahrt wurden runtergezählt, bis schließlich...

12.50 Uhr - Rechner runtergefahren, ausgestempelt, Stefan eingesammelt

13.00 Uhr - Auto beim Fuhrpark abgeholt

13.15 Uhr - Werk verlassen

13.30 Uhr - Yannik aufgesammelt; Stefan merkt, dass er noch Hunger hat

13.32 Uhr - Beim großen M vorgefahren, Parkplatz für die Riesen-Limo gefunden

14.00 Uhr - Abfahrt Richtung Frankenland

16.00 Uhr - 200 Kilometer später Ankunft in Nürnberg, anschließend Tankstopp

16.30 Uhr - Auto ist geparkt, wir verlassen das Parkhaus in der Nähe des Kinos

So, das Kino sollte hier ja irgendwo sein... insgesamt 21 Kinosäle lassen sich ja nicht einfach so verstecken... z.B. wie im Cinemaxx im Bosch-Areal in Stuttgart (6 Kinosäle), wo der geneigte Kino-Besucher von einem großen Klotz ohne Fenster begrüßt wird:


Bild © trivago.de

Und wie schaut es beim Cinecitta aus? So:


Bild © trivago.de

Hallo? Wo sind denn die Kinos? In den kleinen Glasklotz passt ja nichtmal ein Programmkino rein... Tja, Überaschung, der komplette Kinokomplex inklusive mehrerer Restaurants ist komplett unterirdisch. Das wußte keiner von uns dreien!

Also über eine Rolltreppe erstmal hinab ins erste UG gefahren, dann ein bisschen den Schildern hinterhergelaufen, bis wir eine Futtertheke gefunden haben. Dort haben wir uns mit Getränken und Popcorn eingedeckt. Fünf Minuten Verschnaufpause, und ein wenig die Architektur bewundert.

16.45 Uhr - Aufbruch zum IMAX-Saal

Wir dappen erneut den Schildern hinterher, und kommen zu einem Rolltreppen-Treppenhaus, in dem sich die automatischen Beförderer im Zick-Zack-Kurs in die Tiefe schlängeln (wie beschreibt es der Kollege Schnitzi76 in seinem Blogbeitrag so schön: "man kommt sich schon etwas wie im Atomschutzbunker zu Ende von Terminator 3 vor" - da stimme ich ihm doch einfach mal zu).

16.55 Uhr - Wir betreten den IMAX-Saal

Wow, einfach wow. Der Saal ist mörder-riesen-groß; die Raumhöhe beträgt 32 m. Die Leinwand ist stolze 600 m² groß. Wir erblicken die 27-Meter-Kuppel in ihrer Parkstellung, die über stolze 840 m² Fläche verfügt (laut Wikipedia ; auf der Cinecitta-Homepage werden 1000 m² Fläche genannt).




Bilder © Cinecitta

Die Kuppel wird bei Tron nicht zum Einsatz kommen... Die Stühle sind extra-groß, extra-kompfortabel, und die Lehne ist verstellbar - nicht schlecht! Tipp: Reihe 11 in der Mitte reservieren, da hat man schön viel Beinfreiheit.

16.57 Uhr - Öh, wo sind die Brillen?

Stefan schlappt nochmal raus, um die Brillen zu organisieren - aha, es sind Polfilterbrillen, keine Shutterbrillen. Ist mir prinzipiell aber erstmal egal, da Tron Legacy erst mein dritter 3D-Film ist (nach "Monsters vs. Aliens" und "Avatar").
Befüllung des Kinosaals: 20 Leutchen, die sich alle in der Mitte des Saals zusammenfinden.

17.00 Uhr - Trailershow beginnt

Einige der Trailer sind in 3D (Fluch der Karibik 4, Thor, usw.), prompt stoßen wieder irgendwelche Schwerter oder Felsbrocken aus der Leinwand raus... *kopfschüttel* ... genau so sollte 3D NICHT funktionieren! Tiefeneffekte, nicht Pop-Up-Effekte. Drei (oder zwanzig) Stoßgebete gehen gen Himmel, dass Tron Legacy auf solche Effekte verzichten möge...

17.20 Uhr - Der Film geht los

Zuvor eine Einblendung, dass als "Stilmittel" 3D nicht überall, sondern erst in der virtuellen Welt eingesetzt wird. Na ok...

Kurzreview "Tron Legacy"
Story: Da ich am Mittwoch Abend zuvor mir nochmal den ersten Teil reingezogen habe, waren die Erinnerungen noch ganz frisch. Der "neue" Tron integriert viele schönen Details aus dem "alten" Tron, also ein dickes Schmankerl für die Fans. Die CGI-Effekte sind sehr, sehr gut, und auch die 3D-Elemente sind nicht von schlechten Eltern. Der "junge" Jeff Bridges war allerdings für das geschulte Auge sehr schnell als CGI-Gesicht Marke "Beowulf" auszumachen - naja.
Die Story an sich, inklusive großem Endkampf, ist okay und spannend, letztendlich hat mir aber der große WOW-Effekt, und allgemein ein bisschen mehr Pfeffer in der Story gefehlt.
Bild: Eine leichte Unschärfe lag beständig auf dem Bild, Stefan fühlte sich hierdurch sehr gestört. Ob es allerdings ein beabsichtigtes Stilmittel, ein Nebeneffekt der 3D-Technik oder der großen Leinwand war, ließ sich nicht ausmachen. Mir ist die Unschärfe zwar auch aufgefallen, ich hab sie aber nicht als störend empfunden.
Wie bei anderen 3D-Filmen stellte ich auch bei diesem eine 10-15minütige Umgewöhnungsphase fest, in der ich das Gefühl habe, dass kleine Männer hinter meinen Augäpfeln zuerst Streusalz verteilt haben, und danach versuchen, diese aus den Aughöhlen zu schieben. Naja, Augen zu (höhö) und durch, nach 10-15 Minuten ist okay, und ich kann den Rest des Films genießen.
Generell war das Bild aber einfach riesengroß, das komplette Blickfeld wird ausgefüllt. Die 3D-Effekte waren tiefenorientiert, nur zwei bis drei Mal kam etwas auf einen zugeschossen - erträglich.
Ton: Eine kräftige Abmischung, die von allen Seiten auf den Besucher eindrischt - ohne Abzüge klasse. Dazu die retro-orientierte Synthesizer-Dance-Musik von Daft Punk - wow!
Fazit: Definitiv ein Kandidat fürs Heimkino. 3D im Heimkino ist eh nicht mein Ding, daher freue ich mich schon auf die 2D-Doppel-Edition zusammen mit dem "alten" Tron.

19.30 Uhr - "Aus, aus, der Film ist aus."

Brille abgegeben, und in die Richtung der Restaurants geschlappt. Davon gibt es im Cinecitta vier an der Zahl (American Diner, Pizzeria, asiatische Küche, Tapas), dazu zahlreiche Bars. Früh viel die Entscheidung ja schon auf Pizza, also ab zur Trattoria.

Kurzreview "Trattoria Pizzeria"
Bedienung: Schnelle Platzzuweisung, freundlich.
Essen: Schnelle Zubereitung, lecker.
Ambiente: Nett, offen.
Preislich: OK.
Fazit: Schönes Restaurant zum Weiterempfehlen.

20.30 Uhr - Drei mal satt, bitte.

Kurzreview Cinecitta
Erreichbarkeit: Problemlos von der Autobahn in wenigen Minuten erreichbar.
Parken: Drei große Parkhäuser rund um das Cinecitta - mehr als genug Platz.
Preislich: Aufpreis für IMAX und 3D, aber für unter 10 Euro vertretbar.
Gastronomie: Die Restaurants und Bars laden zum Verweilen ein, und nehmen die Menge an Leuten sehr gut auf. Am Wochenende ist es, denk ich mal, knallevoll - unter der Woche ging es.
Ambiente: Weitläufig; schlicht und atemberaubend zugleich.
Fazit: Was für ein Komplex! Für uns steht fest: beim nächsten großen Kracher (so im nächsten Quartal) geht es wieder ins Cinecitta nach Nürnberg.

Die Pizza ist verdrückt, auf zur Rückfahrt. Wir bewegen uns zurück zum Parkhaus, holen das Auto raus und fahren zurück nach Stuttgart. Aufgrund der späten Stunde können wir unsere Limo streckenweise auch ganz gut fliegen lassen, und erreichen Stuttgart pünktlich zwei Stunden später.

22.30 Uhr - Ankunft in Stuttgart

Stefan fährt Yannik nach Hause, so dass ich direkt zu mir nach Hause fahren kann.

23.10 Uhr - Ankunft in Nufringen

23.30 Uhr - Papierkram (Fahrzeugbewertung u. ä.) ist erledigt, ab ins Bett

05.00 Uhr - am folgenden Tag: Aufstehen, duschen, frisch machen.

05.55 Uhr - Abfahrt zur Arbeit

06.40 Uhr - Ankunft im Werk in Stuttgart; einmal Auto tanken, waschen, saugen

07.05 Uhr - Auto ist geparkt, Schlüssel beim Fuhrpark abgegeben.

Kurzreview Auto
Platz: im Fond endlos, dank verlängertem Radstand.
Kompfort: beträchtlich, nach 2 Stunden fahrt steigt man taufrisch aus.
Fahrleistung und Verbrauch: 83 Litera auf 505 Kilometer, 16.4 Liter/100km, ganz OK wenn man die Fahrleistungen berücksichtigt (mehrfach Vmax von 240 km/h erreicht).
Motor und Getriebe: Das 3.5 Liter Maschinchen kann den Koloss problemlos auf Trapp bringen, und die Siebengang-Automatik schaltet ECO-bewußt, oder sportlich, je nach Einstellung.
Technik: beeindruckend, viele Assistenzsysteme erleichtern den Fahralltag.
Fazit: Schönes Auto zum-Mal-durch-die-Gegend-fahren, aber Oberklasse ist definitiv zu groß für mein Budget, und meine Garage. ;)

07.10 Uhr - Ab zum Arbeitsplatz, Tag 1 nach Tron beginnt


Und was hat das alles jetzt gekostet?
Auto + Benzin: dazu sag ich jetzt mal nix...
Parken: 6.80 Euro
Kino: 9.40 Euro pro Nase
Getränke und Popcorn: ~8 Euro pro Nase
Abendessen: 12 Euro pro Nase


Der liebe Schnitzi hat bereits "The Dark Knight Rises" als einen möglichen Treffpunkt für die Community im Cinecitta festgenagelt. Ich geh noch einen Schritt weiter: Wollen wir mal so in drei Monaten gucken, ob ein Kracher läuft, und uns dann dort treffen?

Kommentare? Anmerkungen? Fragen? Ab damit in die Kommentare.


Viele Grüße,
der Baschti



Wie jedes Jahr sind auch 2011 wieder die zwei besten American Football Teams im legendären Superbowl gegeneinander angetreten. Am 6. Februar war es soweit: die Pittsburgh Steelers trafen auf die Green Bay Packers. Gewonnen haben schließlich die Green Bay Packers, mit einem Endstand von 31:25.

Warum erzähle ich das aber? Nur zur Einleitung. Was nämlich in der Halbzeitpause passiert, finde ich viel interessanter: Aufgrund der hohen Zuschauerzahlen (2011: 111 Millionen Zuschauer im Durchschnitt, 162.9 Millionen Zuschauer insgesamt - beide Zahlen geschätzt) sind die Werbeblöcke in der Pause sehr wertvoll. So buchen die großen Filmstudios regelmässig Zeit, um für neue Filme zu werden. Aber auch die Werbeindustrie wendet sich mit sehr schönen/lustigen/gut gemachten Werbespots an die Konsumenten. Preislich ist das nicht ganz billig: Ein 30sekündiger Werbespot liegt bei ungefähr drei Millionen Dollar!

Wer ein bisschen recherchiert, findet Seiten, auf denen alle Clips abgerufen werden können (z.B. auf deutsch hier und hier (beide leider nicht komplett), oder auf englisch hier und hier).

Um euch die lästige Sucherei zu ersparen, hier mein persönliches "BestOf".

Trailer zu "Captain America":


Snickers mit Roseanne Barr:


VW und Star Wars:


Transformers 3:


Kia Optima - One Epic Ride:


Kung Fu Panda 2:


Ankündigung des neuen VW Beetle:


Fluch der Karibik 4:


Al's Chevrolet:


Nochmal Johnny Depp in Rango:


The Adjustment Bureau (Inception Reloaded?):


Careerbuilder:


Cars.com - The reviews are in:


Fast Five:


Cars.com - Go First:


Priest:


Der Adler der neunten Legion:


Hyundai Sonata:


Tommy Chevy Silverado:


Chevrolet Camaro:


Audi:


Carmaxx:


Ozzy Osbourne und Justin Bieber für BestBuy:


Bud Light Product Placement:


Und zu guter Letzt - Mercedes:


Gibt's auch im Extended Cut:


Und hier, das Making-Of:



Die Clips sind definitv besser als letztes Jahr. Mir hat's viel Spass gemacht, euch hoffentlich auch.

Viele Grüße,

der Baschti


©-Hinweis: Das Copyright aller Film-Trailer liegt bei den entsprechenden Vertriebsfirmen/Filmstudios.
©-Hinweis: Das Copyright aller Werbe-Clips liegt bei den entsprechenden Unternehmen.



Ich hab kein Platz mehr!

Die zwei Billy-Regale im Wohnzimmer, in denen meine DVD- und BluRay-Sammlung ruht, sind knackevoll!

Eine Erweiterung - nicht möglich (Nachteil eines Wohnkinos). Ein Auslagern in andere Zimmer - undenkbar! Also bleibt nur eins:

Ausmisten!

Das Sammlerherz gestoppt, die Sammlerleidenschaft eingefroren, hab ich meine 400 DVDs wertneutral untersucht. Herausgekommen sind genau 30 Filmchen, von denen ich mich trennen muß - zum Wohle der Gesamt-Sammlung.

Wie bin ich vorgegangen? Ich hab mir einfach das Häufigkeitsprinzip zu Nutze gemacht: 
  • Wann hast du den Film zuletzt gesehen?
  • Und, war er gut?
  • Wirst du den Film in naher Zukunft wieder mal anschauen?
Speziell die letzte Frage hat dann bei vielen Filmen den Ausschlag gegeben:
  • Ja, es ist ein guter Film.
  • Ja, er hat mir auch gefallen.
  • Nein, ich werde ihn mir nicht so schnell nochmal anschauen (müssen).
Meeeeeeeep, und weg.

Beispiel gefällig? "The Departed" im Steelbook (Review hier): toller Film, tolle Cast, spannend bis zum Abwinken, grandioses Finale... aber den brauche ich mir in den nächsten Jahren nicht nochmal anzuschauen. Gleiches gilt auch für die "Yuma"-Doppel-Box (Review hier): zwei tolle Filme, Original und Remake, aber einmal gesehen reicht - bin halt doch kein so ein großer Western-Fan.

Ein weiterer Grund fürs Ausmisten: Teilweise hatte ich auch noch "alte" DVDs im Regal stehen, die mittlerweile durch "neue" BluRays ersetzt worden sind. Nach einem Test der BluRay (mit positivem Ergebnis) kann die DVD dann seelenruhig abgegeben werden.

Meeeeeeeep, und weg.

In jüngster Vergangenheit haben sich so die DVDs zu "Lost in Space" (Review hier) oder "Stargate" (Review hier) angehäuft. Die wanderten also auch auf den Stapel.

Puh, und weiter im Text. Was haben wir denn hier noch? "Snakes on a Plane" (Review hier) ?  "Appleseed" (Review hier) und "Appleseed Ex Machina" (Review hier) ? 
Hmmmmm, die haben dir ja alle nicht soooooo gut gefallen.

Aber, aber, aber, die haben doch so ein schönes Steelbook...


Nein.

... und Sammler-Editionen...

Nein! Ähm... wer bist du denn?

Ich bin dein Sammlerdrang. *grins*

*Baschti guckt skeptisch*
*Baschti kneift dem Sammlerdrang mit dem Spock-Griff in die Schulter*
*Sammlerdrang bricht bewußtlos zusammen*

Ich hab NEIN gesagt. Und bleib ja liegen!

*seufz* OK, wo war ich? Ach ja...

Meeeeeeeep, und weg.

So, noch einen flüchtigen Blick auf die knapp 100 BluRays werfen. Dieser Teil meiner Sammlung ist noch relativ neu (und wurde auch mit Bedacht aufgebaut), hier wird sich wohl nix finden... oder doch?

Ah ja, "Robin Hood" (Review hier) - der war nicht schlecht, aber das Bonusmaterial war total Banane. Aus dem Grund hab ich mal beim BluRay-Steelbook zugeschlagen, als es günstig zu haben war. Amaray-Version: Bye-bye.
Und da wäre noch KeinOhrHase (Review hier) - war damals bei meiner PS3 dabei. Der Film war soweit ganz OK, fällt aber auch in die Kategorie "muss ich nicht so bald nochmal sehen". Also...

Meeeeeeeep, und weg.

So, da standen sie nun, die 30 Verdammten. Das ist fast ein ganzer Billy-Regalboden! *innerliche Freude wallt auf* Juhu, wieder Platz!

*tuuuuuuuuuut* Alle Mann von Bord!

Also ab mit den Scheibchen zu eBay. Doch halt - ich hab ja DVD-verrückte Geschwister. Vielleicht will der eine oder andere das eine oder andere Scheibchen haben? Schnell eine Rundemail geschrieben, und prompt hatte ich vier DVDs weniger auf dem Zettel.

Klar Schiff, ich komme!

Na dann her mit den Dublonen. An einem langen Abend alle DVDs und BluRays bei eBay eingestellt, und am selben Abend noch die ersten Gebote bekommen. Super! Jetzt tingeln die Verdammten noch ein paar Tage bei der Bucht herum, bevor sie einen neuen Meister finden.

Und mir ein paar Dublonen einbringen.

Das Geld ist zwar nur nebensächlich (aber trotzdem nett), viel wichtiger ist der freigewordene Platz. Ich denke dar nur an die "Herr der Ringe" - Box (wenn sie noch ein wenig günstiger wird) oder die "Star Wars" - Box (wenn sie denn endlich kommt) oder an die "König der Löwen" - Box (ist bereits vorbestellt) oder an...

Oh mein Gott.

Es passiert schon wieder!

Das Sammlerherz schlägt wieder, die Sammlerleidenschaft ist aufgetaut, der Sammlerdrang  erwacht langsam und reibt sich verdattert die Schulter, wo sich noch zwei Fingerabdrücke abzeichnen.

Nicht mehr lange, und der Platz ist wieder alle, ich seh es echt kommen.

*seufz*

Na ja, dann kann ich ja wieder die Segel hissen, und zur bunten Bucht fahren.


Viele Grüße,
Euer Baschti



Und, habt ihr auch schonmal ausgemistet? (Ich weiß noch, dass der Schnitzi neulich alle seine Steelbooks rausgeschmissen hat - Respekt!)
Wie war es bei euch? Freue mich auf eure Geschichten.





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Heute in der Mittagspause hat sie mich gepackt:

Die Kauflust

Wie alles anfing? Am heutigen Tag ist der vierte Teil der Underworld-Reihe veröffentlich worden, unter anderem als limitiertes Steelbook Saturn-Exklusive. Würde im Regal bestimmt gut ausschauen... OK, die 3D-Version wäre auch dabei, die ich mangels Equipment nicht abspielen könnte - bin sowieso kein 3D-Fan, wäre daher unrelevant. Aber man könnte sich dieses Steelbook durchaus mal anschauen... tut ja keinem weh...

Ich bin im Folgenden auf unser aller liebsten blauen Seite ein wenig herumgesurft, durch die Filmbeschreibungen, durchs Forum, auf der Suche nach weiteren Informationen. Und bin prompt auf vier interessante Themen im Forumsbereich gestoßen:
Und da war sie auf einmal, die Kauflust. Ich bin durch alle vier Listen durch, hab mir vorzu einen Wunschzettel geschrieben, diesen im Anschluss aber nochmals ausgedünnt. Ein kurzer Blick auf die Kandidaten, die es nicht geschafft haben:
  • Steelbook von "Super 8" (von Amazon) -> eigentlich noch nichts über den Film gehört ausser dem Teaser -> der wird erstmal ausgeliehen
  • Steelbook von "Attack the Block" (von Amazon) -> dito, nur einen Trailer gesehen -> erstmal aus der Videothek holen
  • Steelbook mit 3D-BluRay von "Priest" (von Saturn) -> die Reviews waren bisher gemischt -> sollte ich vorher auch lieber mal ausleihen
  • Steelbook mit 3D-BluRay von "Underworld: Awakening" (von Saturn) -> der eigentliche Ursprung der gesamten Recherche, jedoch versuche ich mich selber zu überzeugen, dass die Amaray (ohne 3D) ausreichen dürfte
Und so sah dann der Wunschzettel aus,
----> für Saturn:
  • eventuell doch das Steelbook zu "Underworld: Awakening" (ach, du dumme Schweinehündin...), oder wie geplant das Amaray? Preislich würde ich bei der Amaray für unter 15 Euro, beim Steelbook für unter 20 Euro schwach werden.
vs.

----> für MediaMarkt:
  • eventuell das 3D-Steelbook zu "Transformers 3" -> nur die 3D-Versionen (Amaray und Steelbook) haben nämlich Bonus-Material mit an Bord! Für 25 Euronen würde ich zuschlagen.

Hinzu kamen noch drei Filmchen, wo ich abseits von Amazon Preise checken wollte - vielleicht lässt sich ja ein lokales Schnäppchen ergattern? Zusätzlich hinzugekommen, für beide Märkte, sind:
  • Steelbook zu Kill Bill 1+2, im Coverdesign "gelb" (Coverdesign "schwarz" hab ich schon - ich will die beiden nebeneinander stellen, auch wenn ich die Filme dann doppelt habe). Für 15 Euro wäre sie mein.
  • Amaray zu "Die Unglaublichen" (der letzte Pixar-Film, der in meiner Sammlung fehlt), bei weniger als 15 Euro würde sie sofort den Besitzer wechseln.
  • Mediabook zu "Super" (auf vielfältige, heisse Empfehlung verschiedener Blog-Kollegen, hauptsächlich von "cpu lord"), wenn das Book für 15 Euro im Regal liegt, wird es sofort mitgenommen.

Dann wäre die Liste komplett! Direkt nach dem Feierabend, auf in die Stuttgarter Innenstadt. Zuerst führte mich mein Weg zum MediaMarkt.

Der rote Markt - ich seh gleich rot?

Einmal durch die Regale geschlendert, nur zum Aufwärmen, bei der Aktionsware vorbeigeschaut, die Regale mit den DVD-Serien grob überflogen, und dann rein ins Getümmel. Wunschzettel gezückt und losgesucht.
  • Amaray zu "Underworld", nur interessehalber -> 17 Euro -> für den Preis auf keinen Fall
  • Steelbook von "Transformers 3" -> nicht gefunden, dafür die 3D-Amaray für 30 Euro entdeckt (Vergleich mit Amazon: 26 Euro) -> hahaha, nenene
  • Steelbook zu "Kill Bill" -> nicht gefunden
  • Amaray zu "Die Unglaublichen" -> nicht gefunden
  • Mediabook zu "Super" -> nicht gefunden -> is nicht schlimm, das wollte ich sowieso im Saturn holen
Klasse, super, gleich ne Nullrunde hingelegt. Mit gedämpfter Stimmung aus dem roten Markt herausgestapft, und die Königstraße hinuntergelaufen. Bei der Börse abgebogen, und rein in den Saturn.

Der blaue Markt - alle blau hier, oder was?

Gleiches Aufwärmprogramm wie schon im MediaMarkt. Erstmal einen Überblick gewinnen, bei der Aktionsware vorbeischlendern, bei den Musik-DVDs gucken, und dann zu Tisch bitte! Zur Erinnerung nochmal auf meinen Wunschzettel geschielt, und dann ab zu den blauen Scheiben.
  • Amaray und 3D-Steelbook zu "Underworld" direkt vor den blauen Scheiben entdeckt, die Amaray für 13 Euro und das Steelbook für 20 Euro -> ich besiege die fiese Schweinehündin, und greife zur Amaray, die ich auch nicht mehr weglege -> erster Erfolg!
  • "Transformers 3" -> trotzdem mal bei den 3D-BluRays unter "T" geschaut, und prompt die 3D-Amaray entdeckt... für 35 Euro (zur Erinnerung: bei Amazon für 26 Euro) -> hahaaaaaaaaaaahaaaaaaaaaaa, neneeeeeeeeeeeeeneeeeeeeeee
  • Steelbook zu "Kill Bill" -> gesehen für 20 Euro -> nein danke
  • Amaray zu "Die Unglaublichen" -> nicht gefunden
  • Mediabook zu "Super" -> nicht gefunden -> leicht frustriert bei einem netten blauen Mädel nachgefragt, sie tippert "Super" in ihren PC, erhält geschätzte 50.000 Ergebnisse - sie weiß aber genau, welchen Film und welches Mediabook ich meine (Respekt!), und gibt mir zielsicher Auskunft: Ist aktuell nicht hier, müsste bestellt werden, kommt dann auf 22 Euro -> ich winke dankbar ab, nicht für den Preis (Vergleich mit Amazon: 16 Euro)
Dann bin ich direkt grummelig zur Kasse gestapft, und hab mein einzige Erwerbung schwermütig eingepackt, jedoch mit ein wenig Stolz, dieses Mal dem Schweinehund nicht nachgegeben zu haben.
Tja, die Kauflust... da wäre ich heute bereit gewesen, bis zu 90 Euro in meinen lokalen Märkten vor Ort liegen zu lassen... geworden sind es nur 13 Euro.

Doch das ist ein Trend, den ich schon seit Längerem rund um "meinen" MediaMarkt und Saturn beobachte. Schnäppchen vor Ort? Lassen sich, abseits von Aktionen, schier nicht finden. Amazon ist bei "normalen" Preisen, Aktionen der lokalen Märkte ausgenommen, einfach immer besser - meiner jüngsten Erfahrung nach.

Epilog

Und was bedeutet das jetzt für meinen Wunschzettel? Zweierlei:

1) Schaltung eines Preisalarms hier auf unserer blauen Seite für jede gesuchte BluRay (sofern nicht bereits vorhanden)
2) Erstellen einer täglich laufenden eBay-Suche für jede gewünschte BluRay, um den Gebraucht-Markt im Auge zu behalten (sofern nicht bereits vorhanden)

Zudem werde ich vom 3D-Steelbook von "Transformers 3" Abstand nehmen, und mich auf die Amaray konzentrieren. Ich... will... Bonus-Material! ;)


"Underworld: Awakening" wird demnächst angeschaut - der Review folgt hier im Blog, wie immer.

Eventuell sollte ich "Kill Bill" und "Super" doch bei Amazon bestellen, trotz der 5 Euro Versandkostenpauschale für FSK18-Titel? Habe diese Preispolitik bisher immer umschiffen können... vielleicht gibt es auch hier ein erstes Mal? Dann wären es insgesamt "nur" 2.50 Euro Aufschlag pro Filmchen... hmmmm... ich grübel mal drüber nach...

Und einfach weil es so unglaublich ist, hier nochmal das persönliche Highlight des Tages: das nette und kompetente Mädel im Saturn - damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. :D


Habt ihr noch Geschichten auf Lager? Würde mich über eure persönlichen Erfahrungen in blau und rot sehr freuen. :)


Viele Grüße,
der Baschti

# # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # #

Nachtrag

Dank dem Tipp von Masterbiji, der mich zu Media-Dealer geschickt hat, konnte ich jetzt das Steelbook von "Kill Bill" und das Mediabook von "Super" für insgesamt 32.62 Euro erwerben (siehe auch Kommentare unten).

Happy End für die Kauflust. :D

Wünsche noch ein schönes Wochenende,
der Baschti





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(dap/rue) Soeben erreichte uns die Sensationsmeldung aus Schweden: Im Nachlass des 2004 verstorbenen schwedischen Erfolgsautors Stieg Larsson ('Millenium'-Trilogie) sind weitere Manuskripte entdeckt worden. Wie der Rechtsanwalt der Familie mitteilte, sei der Fund "sensationell", aufgrund der unklaren Rechte- und Lizenzierungsfragen könne er aber "nicht weitere Details nennen", er könne lediglich die Information preisgeben, dass "es sich um Prequels zu den bereits veröffentlichten Büchern handelt". Verhandlungen mit verschiedenen Verlagen und Filmgesellschaften sind bereits angelaufen.

Weiterführende Recherchen im Umfeld der Familie ermöglichen einen Blick hinter die Kulissen, exklusiv hier im BluLife-Blog. Eine sichere Quelle im Haushalt der Familie bestätigte die Informationen, dass die Manuskripte Personen und Ereignisse behandeln, die zeitlich vor der 'Millenium'-Trilogie spielen. Gefunden wurden drei vollständige Manuskripte, ob diese aber auch von den äußerst beliebten Charakteren des Journalisten Mikael Blomkvist und der Hackerin Lisbeth Salander handeln, konnte die Quelle nicht bestätigen.

Mit diesen Informationen kontaktierten wir Söderstad Förlag, den schwedischen Verlag, bei dem bereits die 'Millenium'-Bücher erschienen sind. Dort bestätigte man uns die Anzahl von drei neuen Büchern, wollte sich aber nicht zu den Titeln äußern, außer dass "[…] zu jedem Buch ein Titelvorschlag [vorliegt], der sich respektvoll an der bisherigen Larsson-Betitelung orientiert". Die Titel könne man aus rechtlichen Gründen nicht nennen. Man habe aber bereits ein Designstudio beauftragt, erste Cover-Entwürfe für die zweite Larsson-Trilogie (Arbeitstitel: 'Tough Job') zu entwerfen.

Eine qualifizierte Google-Suche lieferte eine Liste der Designstudios, die in der Vergangenheit bereits vom Söderstad Förlag Auftragsarbeiten angenommen hatten. Unsere Hoffnung: Über die Cover-Entwürfe können wir die genauen Titelvorschläge der heiß erwarteten Trilogie in Erfahrung bringen!
Um an dieser Stelle mit unseren Recherchen weiter zu kommen, bedienten wir uns des klassischen investigativen Journalismus: suche die Auffälligkeit! Wir kontaktierten alle Designstudios mit der Anfrage, ob an der 'Tough Job'-Trilogie gearbeitet werde. Alle Studios verneinten unsere Anfrage umgehend… bis auf eines. Hier erhielten wir lediglich die Reaktion "kein Kommentar".
Mehrere Terminabsprachen mit dem Pressesprecher des Unternehmens wurden immer wieder unter Nennung von fadenscheinigen Begründungen abgesagt. Ein Trick sollte uns weiterbringen: ein als Kurier getarnter Mitarbeiter wurde für eine "Lieferung" in das Unternehmen eingeschleust. Hierbei konnte er die Adresse der Druckerei in Erfahrung bringen, welche die ersten Vorab-Exemplare der 'Tough Job'-Trilogie zu Präsentationszwecken erzeugen sollte.

Der Zugang zur Druckerei erwies sich als nahezu unmöglich, doch in einer mondlosen Nacht gelang es zwei unserer Praktikanten, die Abfälle der Druckerei genau zu untersuchen. Auf den ersten Blick wurden sie nicht fündig – sämtliche Druckfahnen wurden zu feinen Papierfetzen geschreddert –, so dass wir auch hier nicht die gesuchten Titel in Erfahrung bringen konnten. Jedoch stießen wir auf einige unzerstörte Unterlagen, hierbei handelte es sich um die Korrespondenz mit dem deutschen Oigendrukk-Verlag, der ebenfalls Interesse am Cover-Design der 'Tough Job'-Trilogie bekundete. In einem Schreiben vom 23. Januar 2013 fragte der "Executive Taskforce Manager (Europe)" Günter M. an, ob die schwedische Druckerei "für das Risk-Assessment eines deutschen Launchs der 'Tough Job'-Trilogie einen Draft des schwedischen Design liefern könnte, allerdings mit den deutschen Titeln als Replacement für die schwedischen Inserts". Die schwedischen Original-Titel der drei Bücher würden ihm "hier in Deutschland vorliegen" und wären "für den einfachen deutschen Leser wieder einmal zu lang geraten" – er habe wie schon bei der 'Millenium'-Trilogie "deutlich kürzere Titel festgelegt", welche er der Druckerei per verschlüsselter Email übermitteln wollte.

Mit Kopien dieses Schriftverkehrs konfrontierten wir Günter M., den "Executive Taskforce Manager (Europe)" des Oigendrukk-Verlages. Zuerst bestritt Herr M. alle Fakten und berief sich auf sein Non-Disclosure-Agreement. Weiteres Nachhaken wurde im Keim erstickt: ein sichtlich nervöser Herr M. ließ uns vom Wachdienst aus dem Gebäude begleiten.
Unser Termin vor Ort im Oigendrukk-Verlag schien aber bei einigen Personen einen besonderen Eindruck hinterlassen zu haben. So wurden wir innerhalb von 24 Stunden gleich von drei "disgruntled employees", also unzufriedenen Mitarbeitern, kontaktiert. Uns wurden nicht nur die schwedischen, deutschen und englischen Titel angeboten, sondern zudem noch eine vom Anwalt der Familie Larsson formulierte Zusammenfassung der drei 'Tough Job'-Manuskripte. Bingo!

Diese einmalige Chance wollten wir uns nicht entgehen lassen. In ihrem Namen, liebe Leser, besorgten wir uns die geforderten 125.000 Euro, und werden uns heute Abend mit der verlässlichsten der drei Quellen treffen. Die Übergabe von Geld gegen Informationen wird uns die exklusiven Informationen zusichern, die wir Ihnen, liebe Leserschaft, an dieser Stelle demnächst voller Freude präsentieren werden.

Hier nochmals, zur Erinnerung und zur Vorfreude, die Titel der bisherigen 'Millenium'-Bücher:

Erstes Buch: "Män som hatar kvinnor" (dt. "Männer, die Frauen hassen")
Englischer Titel: "The Girl with the Dragon Tattoo"
Deutscher Titel: "Verblendung"

Zweites Buch: "Flickan som lekte med elden" (dt. "Das Mädchen, das mit dem Feuer spielte")
Englischer Titel: "The Girl Who Played with Fire"
Deutscher Titel: "Verdammnis"

Drittes Buch: "Luftslottet som sprängdes" (dt. "Das Luftschloss, das gesprengt wurde ")
Englischer Titel: "The Girl Who Kicked the Hornet's Nest"
Deutscher Titel: "Vergebung"


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Nachmeldung zum Artikel "Exklusiv hier im BluLife-Blog: NEWSFLASH! Weitere Manuskripte von Stieg Larsson aufgetaucht, Verfilmungen in Planung!"

An dieser Stelle wollen wir Ihnen wie im o.g. Artikel angekündigt die an uns weitergegebenen Informationen nachreichen.

Erstes Prequel Buch: "Killen med kaffe fläck på hans slips"
Englischer Titel: "The Guy with the Coffee Stain on His Tie"
Deutscher Titel: "Verwechslung"
Kurzinhalt: Ole Nokiason ist ein durchschnittlich erfolgreicher Sachbearbeiter bei einem schwedischen Autobauer. Eine wichtige Email an seinen Vorgesetzten adressiert er versehentlich an seinen größten Konkurrenten, den Sachbearbeiter Björn Malmö, mit dem er seit dem Streit um den Sommerurlaub von '98 im Clinch liegt. Wird Malmö die brisante Email, welche die Entwürfe für den neuen Dachgepäckträger enthält, zu seinem Vorteil nutzen? Die Situation soll bei der wöchentlichen Teamrunde geklärt werden, bei der Nokiason die Entwürfe präsentieren soll. Doch dann verschüttet er seinen Morgenkaffee, und muss mit einem Kaffeefleck auf seiner Krawatte vorsprechen. Die Lage gerät vollends außer Kontrolle…

Zweites Prequel Buch: "Killen som spelade Röj"
Englischer Titel: "The Guy Who Played Minesweeper"
Deutscher Titel: "Verschiebung"
Kurzinhalt: Seine Beförderung zum Senior Sachbearbeiter hat dem bescheidenen Ole Nokiason mehr geschadet als genutzt. Sein neuer Arbeitsplatz im siebten Stock entkoppelt ihn aus seiner gewohnten Arbeitsumgebung. So kann Ole nicht mehr am typischen Büroklatsch teilnehmen, was seine Nemesis Björn Malmö nutzt, um viele von Oles früheren Freunden auf seine Seite zu ziehen. Dies wird Ole beim nächsten Besuch im sechsten Stock mehr als deutlich bewusst: im Getränkeautomaten ist Cola light komplett durch normale Cola ersetzt worden. Ein selbstsicherer Malmö grinst Ole hämisch hinterher, als sich dieser, desolat und entmutigt, zurück in den siebten Stock schleppt. An seinem Arbeitsplatz angekommen, gibt sich Ole einer alten Sucht hin, die er eigentlich überwunden hatte: er startet nach 13 Jahren Abstinenz seine erste Partie Minesweeper. Durch das Aufflammen seiner alten Sucht komplett vereinnahmt entgeht Ole, dass ein wichtiges Meeting um eine Stunde nach vorne verschoben wurde. Wird es Malmö bei dieser Zusammenkunft gelingen, den verchromten Klimaschalter, Oles größte Errungenschaft der letzten drei Tage, torpedieren zu können? Es sieht düster aus für unseren Protagonisten…

Drittes Prequel Buch: "Killen som sparkade kopieringsmaskinen"
Englischer Titel: "The Guy Who Kicked the Copy Machine"
Deutscher Titel: "Vertretung"
Kurzinhalt: Ole Nokiason kann die fortlaufenden Demütigungen seines Erzfeindes Björn Malmö nicht länger ertragen. Obwohl Ole seine Nahrungsmittel vorschriftsgemäß beschriftet, werden diese fortlaufend aus dem Team-Kühlschrank entwendet. Als dann noch seine Verbrauchsmaterialien kontinuierlich schwinden, bringt dies das Fass zum Überlaufen. Bei Büroklammern und Kopierpapier hört der Spaß auf! Ein Anflug von rasender Wut entlädt sich am Xerox WorkCentre 7535, dann schaltet Ole seinen Betriebsrat und den Compliance-Beauftragten ein. Der gemeinsame Termin zur Deeskalation rückt immer näher, da ereilt Ole eine Hiobsbotschaft: die Vertretung seines Vorgesetzten ist erkrankt, und da sich dieser im Urlaub befindet, muss Ole nun die harten Entscheidungen treffen: sollen auch Kaffeebecher mit 0.7 Liter Volumen in die Cupholder passen, oder ist die Grenze der Logik bei 0.5 Liter erreicht? Welche Variante von Malmö unterstützt wird, ist Ole bekannt. Wird er seine Integrität opfern, um aus einem Feind einen Verbündeten zu machen? Ole steht an einem wichtigen Scheideweg seiner beruflichen Laufbahn, unsicher, welchen Pfad er zu seinem Wohle, aber auch zum Wohle der gesamten Firma, beschreiten soll…

Anmerkung: Die Prequel-Bücher präsentieren sich wohl nur als frühe Fingerübungen von Stieg Larsson. Ein handschriftlicher Vermerk des Familien-Anwalts legt nahe, dass "jedes Manuskript aus 3 bis 5 handschriftliche beschriebenen Seiten besteht", sich diese aber mit der Hilfe von erfahrenen Ghostwritern "locker auf 250 bis 300 Seiten pro Buch aufblasen" lassen.
Aufgrund der 125.000 Euro, die zur Erlangung dieser, ähem, Informationen gezahlt wurden, wurde das gesamte Redaktionsteam vom Redaktionsleiter mit hochrotem Kopf in den 14tägigen unbezahlten Urlaub geschickt. Ich bin hier nur für die Kontaktanzeigen verantwortlich, und soll diese unsägliche Geschichte, die laut Verlagsleiter "für unsere Glaubwürdigkeit schlimmer ist als es die Hitler-Tagebücher für den Stern jemals waren", zu einem Ende bringen.



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Kurz vor Redaktionsschluss erreichte uns noch folgende Twitter-Meldung aus Hollywood:

#MichaelBay will be making new #StiegLarsson movies! After #Transformers, the new trilogy "tough job" will be the #nextbigepicthing. No budget limit! #MichaelBay is exicted, #MichaelBay will blow your mind!!! Get ready, movies will be out #Christmas2014, #Christmas2015, #Christmas#2016!


Na dann Mahlzeit!





Achtung, Satire!
Mit diesem netten, kleinen Blogbeitrag möchte ich ein wenig Mediensatire fallen lassen, und zwar, wie
* oft aus einer Mücke ein Elefant gemacht wird,
* Prequels/Sequels/Midquels manchmal einfach nur überflüssig sind,
* der Leser oder Zuschauer im Regelfall der Dumme und Gemolkene ist, und zuletzt,
* wie doof und nichtssagend die deutschen Titel der 'Millenium'-Bücher sind.

Wie es #MichaelBay allerdings geschafft hat, eine Twitter-Nachricht zu formulieren, die länger als 140 Zeichen ist, entzieht sich sogar meiner Kenntnis. Aber, hey, es ist halt Michael Bay!

Viele Grüße,
der Baschti





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Servus liebe Blogger-Gemeinde,

wie vielleicht der eine oder andere bemerkt hat, habe ich mich die letzten paar Monate sehr rar gemacht. Das hatte einen ganz bestimmten Grund: ich war sehr couch- und fernseh-abstinent. Kaum TV, DVD oder BluRay – ergo auch keine neuen Reviews oder Serienvorstellungen.

Doch was war der Grund? Was hat mich Abend um Abend, über viele Wochen hinweg, von der heiß geliebten Glotze fern gehalten? Es war etwas, das mich schon seit langer Zeit beschäftigt. Etwas, das alle paar Jahre hervorgekrochen kommt, und mir dann ins Ohr flüstert "Beschäftige dich mit mir!". Etwas, das lange still darniederliegt, nur um dann mit reichlich Suchtpotential um die Ecke zu kommen.

Es ist ein Computerspiel, nein, es sind zwei Spiele, mit Ergänzungen. Es ist eine ganze Saga. Es sind die Baldur's Gate Rollenspiele.

http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Baldurs_Gate_stacked_logo_circa_Enhanced_Edition.png


Die Spiele sind beileibe nicht mehr die Jüngsten. Der erste Teil erschien im November 1998, zu einer Zeit, als Windows 95, DirectX 5, ein Pentium mit 166 MHz und 16 MB Arbeitsspeicher noch für ein Spiel ausreichend war. Das Hauptspiel verfügt über eine fesselnde Haupthandlung, die den Spieler bis zum Spielende führt. Parallel dazu kann er aber viele, sehr viele zusätzliche, optionale Aufträge annehmen, die alle einen entsprechend lohnenden Ausgang bieten. Die Spieldauer im Hauptspiel ist daher schon beträchtlich, dennoch packt die Ergänzung "Die Legenden der Schwertküste" nochmal einige neue Gebiete und Aufträge oben drauf. Das Erweiterungspaket  erschien im Mai 1999, und sorgte für viele weitere Stunden Spielspaß. (Zum zweiten Teil von Baldur's Gate später mehr).

In der Stadt Kerzenburg, gelegen an der malerischen Schwertküste in Faerun, pflegte ich ein ruhiges, ja, ein beschütztes Leben. Arlen Gishmore ist mein Name, Vater und Mutter sind mir unbekannt, als Waise wurde ich aber liebevoll von meinem Ziehvater Gorion, einem Magier, groß gezogen. Ich war aber nicht das einzige Kind unter Gorions Obhut, so wuchsen auch die kleine Imoen und der schüchterne Orkis Fingerspin an meiner Seite auf. Aus Kindern und Spielgefährten wurden Freunde und Trainingspartner - die Bibliotheksfeste Kerzenburg war hierfür ein idealer Ort. Ich stehe nun am Beginn meiner Ausbildung zum Kämpfer, Imoen hat sich für den Werdegang zum Dieb entschieden, und der schlaue Orkis will eine Laufbahn als Magier antreten.
[Erstes Savegame: 03.03.2013]

Orkis, Arlen und Imoen mit ihrem Ziehvater Gorion vor den Stufen vor Kerzenburg

Nach ein paar Botengängen in Kerzenburg, die uns das erste selbst verdiente Geld einbrachten, rüsten wir uns bei Winthrop, dem örtlichen Wirt, mit Waffen, Munition und Rüstungen aus. Gorion hatte uns eine wichtige Mitteilung zukommen lassen: wir müssen Kerzenburg auf dem schnellsten Wege verlassen. Des Nachts schleichen wir uns durch die großen Pforten der Festung. Doch bereits wenige Kilometer außerhalb von Kerzenburg treffen wir auf eine düstere Gestalt, die uns ohne große Umschweife angreift. Gorion hält die Stellung und feuert einen mächtigen Zauberspruch nach dem anderen auf den hünenhaften Kämpfer ab. Unser Ziehvater scheucht uns ins Dickicht. "Flieht, meine Kinder, begebt euch zum 'Freundlichen Arm', dort warten Verbündete." Wir rennen um unser Leben, und vernehmen aus einiger Entfernung den Todesschrei unseres Ziehvaters. Wir sind nun auf uns alleine gestellt.
[Vergangene Zeit im Spiel: 1 Tag ; Savegame: 03.03.2013]

Wir drei, in der Wildnis vor Kerzenburg, auf uns alleine gestellt.
[Hier zu erkennen: die Bildschirmelemente zur Steuerung des Spiels.]

Baldur's Gate sorgte, und da ist sich die Spieleszene einig, maßgeblich für die Wiederbelebung des tot geglaubten Genres der Rollenspiele. Das Spiel versteckte die komplizierte Würfel-Dynamik hinter einem einfach zu bedienenden Interface. Ein oder mehrere Charaktere werden erstellt (wie Arlen und Orkis), es können aber auch bestimmte Charaktere aus der Spielwelt in die eigene Gruppe aufgenommen werden (wie Imoen), die maximal sechs Mitglieder besitzen kann.

Einen Tag später erreichen wir den "Freundlichen Arm". Hier treffen wir auf Khalid und Jaheira, er ein Kämpfer, sie eine Druidin, beides alte Freunde von Gorion. Jaheira nehmen wir gerne in unsere Gruppe auf, Khalid bleibt zurück. Eine Eisenkrise schwächt zurzeit die gesamte Schwertküste. Die wenigen neuen Waffen, welche die Schmiede aufgrund des rar gewordenen Eisenerzes herstellen können, zerbrechen nach einigen Schlägen. Doch nicht nur, dass die Qualität des Eisens stark abgenommen hat, es mehren sich auch Überfälle von Räuberbanden, die zur Zeit lieber Eisen als Gold rauben. Jaheira schlägt vor, dass wir der Sache nachgehen. Sie empfiehlt den Gang nach Süden, nach Nashkel. Die dortigen Minen sind es offenbar, die das schlechte Eisenerz hervorbringen. Auf unserer Reise gen Süden treffen wir im Städtchen Beregost ein.
[Zeit im Spiel: 3 Tage ; Savegame: 03.03.2013]


Das Zentrum von Beregost
 
In Beregost hören wir die neuesten Gerüchte in den Schänken, und besorgen uns beim örtlichen Meisterschmied Donnerhammer, der an der ganzen Schwertküste berühmt ist, eine bessere Ausrüstung. Doch wir sind vorerst nur auf der Durchreise – Nashkel ist unser Ziel, das wir zweieinhalb Tage später erreichen. Hier zeigt die Eisenkrise eine ganz eigene Entwicklung: die Truppen werden mobil gemacht, da man einen Angriff aus dem Süden, aus Amn fürchtet. Gerüchte hängen in der Luft, dass Amn die Eisenkrise als Schwächung der Region für einen Einmarsch ausnützen könnte. Doch all das betrifft unsere kleine Abenteurer-Gruppe nicht.
Nach einem Abstecher zu einer Gnollfestung, die südwestlich von Nashkel in den Bergen liegt, begeben sich meine Gefährten Imoen, Orkis, Jaheira und ich zur Eisenmine. In den Tiefen stoßen wir auf Kobolde, die uns mit ihren Brandpfeilen ordentlich zusetzen. Wir kämpfen uns zum Herzen der Mine vor und treffen dort auf Mulahey, einen verrückten Kleriker, der sich selber zum Kobold-Gott ernannt hat. Tatsächlich aber nutzt der Wahnsinnige nur seine Koboldherden, um das Eisenerz zu verunreinigen. Wir machen seinem Treiben ein Ende und erreichen über einen geheimen Ausgang die Erdoberfläche. Dort atmen wir nach vielen Tagen endlich wieder frische Luft und lassen die wärmenden Sonnenstrahlen auf uns herab scheinen.
[Zeit im Spiel: 15 Tage ; Savegame: 05.03.2013]


Endlich wieder an der frischen Luft!
 
Das Spiel folgt den Regeln des Pen&Paper Rollenspiels "Dungeons & Dragons" (2nd Edition, wer's genau wissen will). Somit kann der Spieler zwischen all den "typischen" Klassen wie Kämpfer, Kleriker, Dieb oder Magier (um nur ein paar zu nennen) wählen. Auch die Festlegung einer Rasse (u.a. Mensch, Elf, Halb-Elf, Zwerg, Halbling) beeinflusst die Charakterfestlegung, ebenso wie das Auswürfeln von Attributwerten wie Stärke, Geschicklichkeit und Intelligenz.

Unter Mulaheys Unterlagen stoßen wir auf einen Briefwechsel mit einem gewissen Tazok. Dieser scheint der Anführer der Räuberbanden zu sein, die aktuell viele der Konvois um ihr Eisen erleichtern. Scheint es hier einen Zusammenhang zu geben? Sind die Ereignisse rund um die Eisenkrise nur einzelne Begebenheiten, oder steckt hier etwas Größeres dahinter? Wir konnten Mulaheys Kontakt in Beregost, ein Magier namens Tranzig, weitere Details entlocken. Meine Vermutungen wurden bestätigt, Tazok ist auch nur ein Glied in der Kette, er erhält Befehle von einer unbekannten Person, mit seiner Räuberbande so viel Eisen wie möglich in seinen Besitz zu bringen, um so die Eisenkrise künstlich zu verschärfen. Meine Gruppe bestärkt mich in meinem Entschluss, das Räuberlager aufzusuchen, um dort der Eisenkrise weiter auf den Grund zu gehen. Doch zuvor erledigen wir noch einige Aufträge in der Region, retten Kinder, bekämpfen Monster – das Übliche Heldenleben halt.
Über Larswood und Peldvale, zwei idyllische Wäldchen, die uns Tranzig nannte, soll ein Zugang zum Banditencamp möglich kein. In Peldvale treffen wir auf Viconia, eine Dunkelelfin, die den bösen Wegen von Lloth abgeschworen hat. Ihre Fähigkeiten als Klerikerin überzeugen uns, und so nehmen wir sie – wohl auch zu ihrem eigenen Schutz – in unsere Gruppe auf, selbst wenn das Reisen mit einem Dunkelelfen unserer Reputation schadet. Zu fünft erreichen wir tatsächlich das Banditencamp. Nach etwas Überredungskraft – und einer Demonstration unserer kämpferischen Fähigkeiten - gelingt es uns, uns in das Räuberlager einzuschmuggeln.
[Zeit im Spiel: 42 Tage ; Savegame: 09.03.2013]


Unerkannt unterwegs im Räuberlager

Wir bewegen uns offen im Räuberlager und versuchen an Informationen zu gelangen. Doch die Räuber, die wir treffen, sind nur Fußsoldaten – wir werden wohl um ein Gespräch mit den Anführern nicht herumkommen. Wir betreten das große Zelt und werden umgehend angegriffen. Tazok ist nicht unter den Angreifern, er war zuvor zu einer uns unbekannten, zweiten Eisenmine abgereist, welche ebenfalls unter der Kontrolle der mysteriösen Gruppierung steht, die hinter der Eisenkrise steckt.
Nach einem kurzen aber heftigen Kampf steht nur noch unsere Gruppe… sowie ein Gefangener im hinteren Teil des Zeltes. Er stellt sich als Ender Sai vor, und hat interessante Informationen zu bieten. Nicht wie von den Banditen vermutet die Zhentarim stecken hinter der Eisenkrise, sondern eine Gruppierung namens Eisenthron, eine Handelsorganisation. Der Standort der zweiten Eisenmine war Ender Sai ebenfalls bekannt: im Mantelwald befindet sich eine alte Zwergenmine, die vom Eisenthron wieder in Betrieb genommen wurde. Hier werde ich Tazok finden, und vermutlich auch den Auftraggeber des Eisenthrons.
Da unsere Tarnung nun aufgeflogen ist, knöpfen wir uns die gesamte mordende und plündernde Räubertruppe vor – es wird niemand verschont.
[Zeit im Spiel: 43 Tage ; Savegame: 09.03.2013]


Gestärkt durch Defensivzauber bereiten wir dem Räuberlager mit harter Klinge und schnellem Pfeil ein Ende.

Baldur's Gate wird mit Maus und Tastatur bedient. Die Gruppe wird per Point&Click durch die wunderschön gerenderten Hintergrundlandschaften bewegt. Zu jedem Zeitpunkt, auch mitten in Kämpfen, kann pausiert werden, um der Gruppe neue Kommandos zu geben. Schicke Grafikeffekte gibt es nur hin und wieder, ab dem zweiten Teil wird es deutlich besser. Die Ansicht von "schräg oben" ist fix vorgegeben und nicht veränderbar. Es ist also kein "echtes" 3D-Spiel, und kann auch grafisch nicht mit den Ablegern der heutigen Zeit mithalten. Sind die Spiele dadurch schon "Old School" und "Retro"? Von mir aus ja, denn was auch trotz fehlender Bombast-Grafik nach Jahren immer noch funktioniert, ist der Charme der Serie.

Wir konnten uns erfolgreich den Weg aus dem Räuberlager freikämpfen, und sind nun wieder auf der Nord-Süd-Hauptverbindung zwischen dem Freundlichen Arm und Baldur's Gate gelandet. Hier erreicht uns ein Hilferuf aus Ulgoth's Beard, einem malerischen Fischerdorf nordöstlich von Baldur's Gate. Als wir dort eintreffen, erfahren wir, dass eine Gruppe aus jungen Abenteurern aufgebrochen ist, um die berühmte Zwergenfeste von Durlag "Donneraxt" zu erforschen. Die monumentale, turmähnliche Festung befindet sich in der Nähe von Nashkel und war bereits für viele Abenteurer das tödliche Ende ihres Lebens.
Wir winken ab, eine Gruppe von Jugendlichen aus dieser misslichen Lage zu befreien, dafür fehlt uns die Zeit. Doch der Zwerg Hurgan Steinklinge erzählt uns eine abenteuerliche Geschichte, dass sich in den ehemals ehrwürdigen Hallen von Durlag  ein Dämonenritter, ein Cambion, eingenistet hat. Diese abscheuliche, tiefböse Kreatur können wir eine so mächtige Unterkunft wie Durlags Turm nicht einfach in die Hände fallen lassen! Doch nicht nur das, der Cambion ist auch noch im Besitz einer mächtigen Waffe, dem Dolch "Soultaker". Diese Waffe aus dem Besitz des Steinklinge-Clans, so wird mir von Hurgan berichtet, soll angeblich die Seele eines mächtigen Erzdämonen beinhalten. Wir versprechen dem Zwerg Hurgan, sobald es uns möglich ist, Durlags Turm einen Besuch abzustatten, den Dolch in unseren Besitz zu bringen und die Feste von allem Übel zu reinigen. Doch zunächst, auf in den Mantelwald.
[Zeit im Spiel: 55 Tage ; Savegame: 10.03.2013]


Frisch im Mantelwald angekommen, wartet bereits die erste Aufgabe auf uns.

Ich kann mich nicht einmal mehr erinnern, wie Baldur's Gate vor Jahren seinen Weg zu mir fand. War es ein Bericht in einer Spielezeitschrift, der mich vom Kauf überzeugte? Egal, auf eBay erwarb ich ein gebrauchtes Exemplar, das ich in den letzten Jahren bestimmt 10-12 Mal durchgespielt habe. Umgerechnet bedeutet das, dass Baldur's Gate in der ersten Zeit jährlich gespielt wurde, aktuell bin ich bei einem zwei-Jahres-Rhythmus (für die komplette Saga) angekommen. Das braucht dann gleich mal mehrere Wochen… was eben der Sinn dieses Blog-Beitrags ist. ;)

Der Mantelwald ist eine gefährliche Umgebung, wir treffen auf fanatische Schattendruiden, verführerische Nymphen und drachenähnliche Wyvern, können uns dann aber bis  zur Zwergenmine vorkämpfen. Bereits am Eingang werden wir von einer starken Gruppe erwartet, die wir aber bezwingen können. Wir begeben uns hinein in das Labyrinth und treffen auf Sklaven, die unter menschenunwürdigen Bedingungen für den Eisenthron das wertvolle Eisenerz abbauen müssen. Unsere Gruppe kämpft sich bis zur untersten Ebene der Mine vor, dort treffen wir auf Davaeorn, einen mächtigen Magier. Nach einem langen Gefecht, in dem es der Magier verstand, sich immer wieder aus der Reichweite meines Schwertes oder der Zaubersprüche und Pfeile meiner Mitstreiter zu teleportieren, konnten wir ihn endlich niederringen. Doch selbst im Tode verriet und Davaeorn nicht, wer hinter dem Eisenthron steckt.
In den Unterlagen des Magiers finden wir einen Brief seines Vorgesetzten, ein Mann namens Rieltar. Er ist der Anführer des Eisenthrons und teilt Davaeorn mit, dass die Organisation ein Gebäude im Südwesten von Baldur's Gate bezogen hat. Der fügsame Lehrling des Magiers, den wir vor Furcht kauernd in einem Nebenzimmer finden, bestätigt diese Informationen. Auch hat der Lehrling eine Theorie zu den Aktionen des Eisenthron bei der Hand: die künstlich herbeigeführte Eisenknappheit wollte die Handelsorganisation zu ihrem Vorteil nutzen, um sich als "Retter in der Not" mit ihren Eisenreserven aus dem Mantelwald zu präsentieren. Sollte hier nur ein wirtschaftlicher Gewinn als Motiv für die Aktionen herhalten? Das ist schwer zu glauben… weitere Antworten werde ich wohl nur in Baldur's Gate erhalten. Wir verlassen die Eisenmine, retten die Sklaven und fluten die gesamte Anlage. Nach der Mine von Nashkel und dem Räuberlager ist dies jetzt die dritte Schlappe, die unsere Gruppe dem Eisenthron zugefügt hat. Die Eisenkrise ist durch unsere Aktionen deutlich entschärft worden – wir werden uns vor Vergeltungsschlägen in Acht nehmen müssen.
So führt mich mein Weg also endlich nach Baldur's Gate, in die große Stadt… doch zuerst muss ich ein Versprechen einlösen, und wir begeben uns auf den Weg zu Durlags Turm. Auf dem Weg zur Feste begegnen wir Drizzt Do'Urden, einem Dunkelelfen, welcher der Bösartigkeit seiner Rasse ebenso wie Viconia abgeschworen hatte.
Als wir die Eingangshalle von Durlags Turm betreten, offenbart sich kurz darauf der Cambion. Zahlreiche Feuerbälle treffen unsere Gruppe verbunden mit seiner eindringlichen Warnung, falls wir uns in die Tiefen der Festung begeben sollten, dort der sichere Tod auf uns warten wird. Das Auftreten der Höllenkreatur bestärkt uns in unserer Entscheidung, und so brechen wir auf in die unterirdischen Hallen des Zwergenfürsten Durlag.
[Zeit im Spiel: 64 Tage ; Savegame: 12.03.2013]


Der Cambion versucht, uns durch Feuerbälle einzuschüchtern - vergebens.

Nach den vielen Jahren des Spielens kenne ich das Spiel nahezu auswendig. Doch auch ich lerne mit jedem Durchspielen neue Taktiken hinzu. Welcher Zauberspruch kontert einen anderen? Welche Waffe ist besonders effektiv gegen einen bestimmten Gegner? Denn das ist die Essenz von Rollenspielen: mit der Gruppe durch die Gegend ziehen, Leute treffen, Aufträge einsammeln, Handeln, Gegenstände kaufen oder verkaufen, Gegner bekämpfen. Als Lohn locken seltene Gegenstände (die zur vollen Entfaltung ihrer Fähigkeiten erst identifiziert werden müssen), die dann verkauft oder zur Stärkung der eigenen Gruppe behalten werden können. Erfahrungspunkte liefert jede entschärfte Falle, jeder getötete Gegner, jede abgeschlossene Mission. Diese werden benötigt, um die Gruppe weiter zu entwickeln, ab bestimmten Grenzen winken Stufenaufstiege, welche die einzelnen Charaktere erstarken lassen und neue Fähigkeiten liefern. Und schließlich: Geld. Jeder Auftrag lässt sich auf eine bestimmte Weise vergolden, sei es durch aufgefundenes Barvermögen und Edelsteine, oder durch Prämien durch den Auftragserteiler, oder durch den Verkauf. Seltene Gegenstände, Erfahrungspunkte, Geld – die drei antreibenden Kräfte hinter jeder der vielen Missionen, von denen alleine das Hauptspiel über 100 zu bieten hat. :)

Was uns von vielen Menschen erzählt wurde, und was zahlreiche Bücher offenbarten, stimmt tatsächlich: die Hallen von Durlag "Donneraxt" sind atemberaubend, weitläufig und … tödlich. Zahlreiche Fallen machen diese Gemäuer zum gefährlichsten Abenteuer, das unsere Gruppe je zu meistern hatte. Aber die Belohnung ist einmalig: schier unendliche Reichtümer, mächtige magische Gegenstände, aber auch viele starke, nahezu unbezwingbare Gegner, die mit den verschiedensten Zaubersprüchen oder Waffen auf uns darnieder regnen, gilt es zu bezwingen. Nach vier Tagen stehen wir endlich vor dem finalen Kampf. Der Geist von Durlag selbst hat uns die letzten Meter zu den Räumlichkeiten des Dämonenritters begleitet und uns Hinweise zu seiner Bezwingung gegeben. Wir sprechen verschiedene Schutzzauber und betreten den Saal des Cambions. Ein harter Kampf entbrennt, der einige von uns hart trifft. Nur viele Ampullen Heiltrank, die Stärke unserer Waffen und die Durchschlagskraft unserer Zauber ermöglichen uns schließlich den Sieg – der Cambion fällt. Den Dolch "Soultaker" finden wir bei den Überresten des Dämonenritters und nehmen ihn an uns. Aus der Gruppe der jungen Abenteurer aus Ulgoth's Beard ist nur noch Dalton am Leben. Mit einem Klaps sende ich ihn zurück zu seiner Mutter.
[Zeit im Spiel: 68 Tage ; Savegame: 14.03.2013]


Der Cambion fällt, Durlags Festung ist gereinigt.


[Fortsetzung folgt - aufgrund der
maximalen Zeichenbeschränkung - im nächsten Blog-Beitrag]










[Fortsetzung des ersten Blog-Beitrags]

Die einzelnen Abenteuer in Baldur's Gate sind nicht starr ausgerichtet, vielmehr bieten sie einen variablen Ausgang. In der Regel gibt es immer einen "positiven" und einen "negativen" Ausgang einer Mission. Dabei steht dem Spieler frei, welchen Weg er beschreiten möchte, inklusive aller möglichen Konsequenzen. Ein kleines Beispiel: Töte ich den Verräter der Diebesgilde, oder lasse ich ihn laufen? In beiden Fällen bringe ich seinen Dolch als Beweis zurück. Lasse ich den Verräter am Leben, taucht er später eventuell spontan auf, um mir bei einer anderen Aufgabe zu helfen. Der Auftrag bringt mir Erfahrungspunkte, und eine seltene Lederrüstung, welche Diebesfähigkeiten verbessern kann. Verkaufe ich sie, um mein Geldvermögen aufzustocken, oder lege ich sie meinem Dieb an, so dass er effektiver stehlen, schleichen und Fallen entschärfen kann?

Baldur's Gate ruft! Endlich werden wir diese großartige Stadt betreten können. Doch bereits auf der Brücke zur Stadt treffen wir auf das erste Hindernis. Der Anführer der "Flammenden Faust", der Wache Baldur's Gate, will uns sprechen. Scar ist sein Name, und er hat bereits von unseren Taten gehört. Die befürchtete Auseinandersetzung bleibt aber aus – er benötigt unsere Hilfe. Wir sollen seltsame Vorkommnisse innerhalb der Stadtmauern untersuchen. Als der Name "Eisenthron" fällt, werden wir hellhörig. Wir berichten Scar von unseren Erkenntnissen, und so erzählt er uns von seinem Verdacht gegenüber der Handelsorganisation. Der Eisenthron zieht seine Fäden bis hinauf zur obersten Regierungsebene in Baldur's Gate, deshalb benötigt Scar "jemanden von außerhalb", um Licht in die Tätigkeiten der zwielichtigen Organisation zu bringen. Wir stimmen seinem Anliegen zu, und dürfen die Stadt betreten.
Kaum dass wir einige Straßen gelaufen sind, werden wir mit der vollen Kraft der Großstadt getroffen. An jeder Ecke finden sich Händler mit interessanten Angeboten, Menschen in Not, die unsere Hilfe benötigen, und so manches Abenteuer, das gelöst werden mag. Unsere Gruppe macht sich an die Arbeit, sei es bei Tage oder des nachts; wir ruhen uns in den vielen Gasthäusern aus und lassen unsere Kampfeswunden in einer der  großen Kirchen heilen. Wir treffen auf Bestien, die wir nicht in der Großstadt erwartet hätten, und auf bösartige, mächtige Menschen, die weitaus schlimmer als jede Bestie sind. Wir jagen durch Abwasserkanäle und erklimmen Magiertürme, werden in Lagerhäuser in Hinterhalte gelockt und rauben des Nachts Herrenhäuser aus. Neben all diesen Aufträgen vergessen wir Scar jedoch nicht, und erledigen seine Missionen so schnell wir können. So klären wir auf seinen Wunsch hin das Verschwinden vieler unschuldiger Einwohner auf: ein Oger Magus hatte sich mit seinen Haustierchen, einigen Aaskriechern, in der Kanalisation eingenistet, die Menschen dienten ihm als Futter für seine Kreaturen. Nach dem Ableben des Oger Magus sind die Straßen von Baldur's Gate wieder sicherer geworden. 
[Zeit im Spiel: 74 Tage ; Savegame: 18.03.2013]


Der Oger Magus muss schnell besiegt werden, bevor er seine Magie wirken kann.

Im Laufe der Jahre lernt auch der Spieler den einen oder anderen Trick hinzu. Dabei meine ich nicht die Tricks im Spiel, sondern Tricks rund um das Spiel. Alle Spiele der Reihe basieren auf der sogenannten Infinity-Engine, die bereits relativ früh sehr ausführlich von Spielern dokumentiert wurde. Hieraus entstand eine breite Modding-Szene, die auch heute noch neue Szenarien, Charaktere, Gegenstände und allgemeine Verbesserungen der Spielereihe produziert. Um die "komplette" Spieleerfahrung genießen zu können, artet die Installation der Spiele schonmal in einen stundenlangen Marathon aus, wenn eben nicht nur die Spiele und der letzte offizielle Patch installiert werden sollen. Stattdessen installiere ich mittlerweile zahlreiche Ergänzungen, Fehlerkorrekturen und zusätzliche Inhalte hinterher, die aus der großen Community kommen, und für mich zur Spielerfahrung mittlerweile einfach dazu gehören.

Beim Aufräumen meines Rucksacks fällt mir der Dolch "Soultaker" in die Hände. Ich hatte Hurgan Steinklinge doch versprochen, den Dolch zurück in seine Hände zu übergeben! Die Euphorie nach dem Verlassen von Durlags Turm, und die Vorfreude auf Baldur's Gate haben mich dieses Versprechen glatt vergessen lassen. So mache ich mich auf den Weg nach Ulgoth's Beard, um endlich den Dolch an den rechtmäßigen Besitzer zurück zu geben. Doch kaum dass ich das kleine Fischerdorf betreten habe, werde ich von einer Gruppe Okkultisten angegriffen. Im Getümmel wird mir der Dolch entwendet, ein Teil der Gruppe flieht, die restlichen Okkultisten fallen meiner Klinge zum Opfer. Verletzt suche ich Hurgan auf. Dieser befürchtet das Schlimmste: die Okkultisten planen wohl, den im Dolch gefangenen Erzdämonen zu befreien. Wir rüsten uns aus, heilen unsere Wunden, und erstürmen das Lagerhaus der Okkultisten – zu spät. Der Dolch wurde zerbrochen, der Erzdämon wandelt auf dieser Ebene. Wir greifen mit aller Härte an, die magischen Fähigkeiten des Dämons sind beachtlich, ebenso wie seine Resistenzen gegen Klinge und Magie. Die Okkultisten schauen unserem Treiben regungslos zu. Warum, das verstehen wir erst, als wir den Dämon besiegt haben: unter furchtbarem Geschrei wandelt sich der Körper eines jungen Okkultisten zum totgeglaubten Dämon. Unsere Gruppe teilt sich auf, wir bekämpfen zuerst die verbliebenen Okkultisten, und wenden uns dann erneut dem Erzdämon zu. Unsere Zaubersprüche schwinden ebenso wie unsere Kräfte. Doch es gelingt uns abermals, den Dämon zu besiegen. Ohne einen weiteren Körper, den er besitzen kann, ist er von dieser Ebene verbannt und fährt zurück in die neun Höllen.
[Zeit im Spiel: 78 Tage ; Savegame: 18.03.2013]


Einige beschworene Hobgoblins helfen uns im Kampf gegen den Erzdämon.

Als kleine Ergänzung mag ich noch hinzufügen, dass mich Baldur's Gate über alle Windows-Versionen hinweg, von Windows 95 über 98, 2000 und XP nie im Stich gelassen hat. Nur jetzt, unter Windows 7, hat die Installationsroutine zum ersten Mal Probleme bereitet. Die Lösung brachte das Internet: einfach Windows 7 im abgesicherten Modus starten, dann klappt auch die Installation. :) Wie es unter Windows 8 oder einem der Nachfolger aussehen mag, daran mag ich gar nicht denken… Aber auch hierfür gibt es eine Lösung, die dem interessierten Neuling ebenso zusagen wird: anstatt sich das "alte" Baldur's Gate zuzulegen (z.B. gebraucht über eBay) kann seit wenigen Monaten auch zur "Baldur’s Gate: Enhanced Edition" gegriffen werden. Hierbei handelt es sich um eine sorgfältig aufpolierte Version des Klassikers (inklusive "Legenden der Schwertküste"), die problemlos unter den neueren Windows-Versionen läuft (sowie unter MacOs und iOs, und wohl auch zukünftig unter Android und Linux). Das Gameplay und die Optik des Klassikers wurden nur behutsam aktualisiert, einige neue Charaktere und Gebiete wurden hinzugefügt. Das Fazit der Gamestar lautet in etwa: "Wer den Klassiker bereits besitzt, sollte kein zweites Mal Geld ausgeben. Neueinsteiger, die sich nicht an der antiquierten Grafik stören, und ein Juwel des Rollenspielgenres genießen wollen, sollten unbedingt zur Enhanced Edition greifen." Auch für den zweiten Teil wurde eine "Enhanced Edition" angekündigt.

Nach diesem schweren Kampf, dem bisher schwersten, den wir je bestreiten mussten, ziehen wir uns zur Erholung in das Gasthaus von Ulgoth's Beard zurück. Doch das nächste Abenteuer wartet bereits, wir werden von Mendas angesprochen, der von unseren Taten gehört hat. Er bittet uns um Hilfe bei der Auffindung des Schiffes von Balduran. Der noble Gründer von Baldur's Gate verließ diese Lande per Schiff gen Westen, und wurde nie wieder gesehen. Wir sollen für Mendas den Verbleib des Schiffes klären. Da die Angelegenheit mit dem Eisenthron aktuell warten kann, nehmen wir sein Hilfsgesuch an und segeln los. Wenige Tage später sind wir zurück auf dem Festland, um einige Erfahrungen reicher. Die ganze Reise war – natürlich – eine Falle, wir fanden die Insel, diese wimmelte aber von Werwölfen (zwei verfeindete Fraktionen, um genau zu sein), mit letzter Kraft gelang uns die Flucht per Schiff; wir stellten Mendas, das Oberhaupt des Werwolf-Clans, um unsere eigene Infektion mit der Lykanthropie zu heilen. Natürlich fanden wir das Schiff von Balduran, und auch viele Schätze und mächtige Waffen, insofern war die Reise doch sehr… interessant.
Nach vier Tagen treffen wir wieder in Baldur's Gate ein, und widmen uns der finalen Aufgabe, die uns Scar und Herzog Eltan, einer der drei Regierenden von Baldur's Gate, stellen: die Erstürmung des Quartiers des Eisenthrons. Im obersten Stock kommt es zum großen Kampf zwischen unserer Gruppe und einer Gruppe von Söldnern. Wir sind siegreich, und erfahren, dass sich die Anführer des Eisenthrons, unter ihnen auch Rieltar, aktuell in Kerzenburg aufhalten. Herzog Eltan bittet uns, in unsere Heimatstadt zu reisen, um dort weitere Informationen zu sammeln.
Der Empfang in meiner Heimatstadt ist sehr frostig, obwohl man auch hier von unseren guten Taten gehört hat. Wissen die bekannten Gesichter aus meiner Jugend etwa mehr als ich? Wir treffen auf die Anführer des Eisenthrons, und werden kurz darauf für deren Ermordung verhaftet. Uns gelingt die Flucht, und auf unserem Weg durch die Katakomben von Kerzenburg erfahren wir wichtige Informationen. Ein Berater der Anführer des Eisenthrons namens Sarevok steckt wohl hinter allen Aktionen des Eisenthrons. Die Eisenkrise, die Besetzung der Eisenminen, die Angriffe der Räuber, die ganzen Morde, ja sogar die feindliche Stimmung gegenüber Amn sind seinen Gedanken und seinen Aktionen entsprungen. Doch zu welchem Zweck? Sarevok ist zurück nach Baldur's Gate gereist, um irgendwie die Kontrolle über die Stadt zu übernehmen, und aller Wahrscheinlichkeit nach die ganze Schwertküste in einen Krieg mit Amn zu stürzen. Ich werde ihm folgen müssen, um weitere Antworten auf meine Fragen zu erhalten. Die Flammende Faust werde ich umgehen müssen, für die Ermordung der Anführer des Eisenthrons werde ich ohne Zweifel auch in Baldur's Gate gesucht werden. [Zeit im Spiel: 82 Tage ; Savegame: 20.03.2013]


In den Katakomben von Kerzenburg versteckt sich mancher Schatz.

Was die "Enhanced Edition" zu bieten hat, wusste der engagierte Fan bereits vor Jahren zu nutzen: man nehme die bessere Spiele-Engine von Baldur's Gate 2, und packe die Spieleinhalte des ersten Baldur's Gate in dieses Gerüst. Somit kann der Spieler alle Vorteile nutzen, welche die neuere Spiele-Engine bietet: eine höhere Auflösung, die Möglichkeit eine Widescreen-Unterstützung nachzurüsten, die schickeren Effekte, die neuen Klassen, die leicht bessere Steuerung, und noch viele weitere Nettigkeiten. Er einzige Nachteil dieser Vorgehensweise: beide Spiele inklusive aller Erweiterungen mussten sich im Besitz des Spielers befinden, und installiert auf der Festplatte vorliegen. Dann kommt die große Stunde der Spiel-Modifikation "BG1tutu" (-> Baldur's Gate 1 nach 2 -> "to two" -> tutu). Dieser Mod erzeugt eine "Schatteninstallation" von Baldur's Gate 2 und kopiert die Inhalte des ersten Spiels. Auf diesem Wege spiele ich den ersten Teil bereits seit Jahren problemlos – und nichts anderes ist die "Enhanced Edition", obgleich um weitere Verbesserungen und Ergänzungen bereichert.

Wir sind wieder in Baldur's Gate angekommen, und werden kurz hinter dem Stadttor von Tamoko, einer Kriegerin, angesprochen. Sie erzählt uns, dass Scar ermordet wurde, und Herzog Eltan mit einem Fieber darnieder liegt. Sie rät uns, das Quartier des Eisenthrons erneut zu durchsuchen, und, um unserer selbst Willen, dafür zu sorgen, dass Herzog Eltan nicht stirbt. Wir beherzigen Tamokos Ratschläge, und vermeiden die Wache der Flammenden Faust, indem wir uns durch die uns gut bekannten Abwasserkanäle fortbewegen. Wir begeben uns zum Hauptgebäude des Eisenthrons und finden dort das Tagebuch von Sarevok. Nun wird uns einiges klar.
In mir fließt göttliches Blut, ebenso wie in Sarevok. Wir sind beide sterbliche Nachkommen des Gottes Bhaal, der Gott des Mordes, der seinen eigenen Tod vorhersah, und zuvor aber auf dieser Ebene wandelte und unzählbar viele Nachkommen zeugte. Sarevok will die gesamte Schwertküste in einen blutigen Krieg mit Amn stürzen, um Bhaals Feuer in seinem Blut zu entzünden, und somit zum neuen Gott des Mordes aufzusteigen. Gorion wusste um das göttliche Blut in mir, nahm mich zu sich auf und zog mich groß. Sarevok war es auch, der, kaum dass er von meiner Existenz erfuhr, loszog um mich zu töten. Sarevok war es, der vor vielen Tagen auf einem Feld vor Kerzenburg Gorion tötete. Meine Geschwister, Orkis und Imoen, und ich, wir werden Rache nehmen an diesem Mann. Wir werden Sarevok nicht einfach nur töten, wir werden seine Pläne vernichten und zu Staub zerfallen lassen.
Im Hauptquartier der Flammenden Faust treffen wir den todkranken Herzog Eltan, und entlarven seinen Heiler als Handlanger Sarevoks. Wir bringen Herzog Eltan zu einer sicheren Unterkunft und erfahren, dass Sarevok heute zum Großherzog über Baldur's Gate ernannt werden soll. Herzog Eltan übergibt uns eine Einladung in den Palast, so dass wir der Zeremonie beiwohnen können.
[Zeit im Spiel: 84 Tage ; Savegame: 20.03.2013]


Wir konfrontieren Sarevok mit seinem Tagebuch vor dem versammelten Adel von Baldur's Gate.

Meine typische Gruppe besteht aus fünf oder sechs Charakteren, wobei ich immer zwei oder drei Charaktere selbst erstelle, und den Rest der Gruppe mit rekrutierbaren Charakteren auffülle. Im Single-Player ist es dem Spieler nur möglich, einen Charakter selbst zu erstellen. Im Multi-Player-Modus hingegen können sogar alle sechs Charaktere der Gruppe selbst erstellt sein. Wer also, wie ich, mit mehreren selbst erstellen Charakteren spielen möchte, muss zwangsweise den Multi-Player-Modus nutzen – aber nur zum Erstellen des ersten Savegames! Weil das Starten einer Multi-Player-Partie immer sehr umfangreich ist, kann dieses erste Savegame einfach in das Verzeichnis der Single-Player-Savegames kopiert werden, und ein Speichern und Laden ist ab sofort mit wenigen Mausklicks möglich. :)

Wir schleichen uns unter die Gäste, und im richtigen Moment diskreditieren wir Sarevok vor allen Anwesenden. Als Sarevok merkt, dass seine Pläne verwirkt sind, flieht er vor unserer tödlichen Rache. Wir verfolgen ihn in eine Stadt unterhalb von Baldur's Gate. Dort steht, als einziges noch erhaltenes Gebäude, ein Tempel für Bhaal. Vor dem Tempel treffen wir auf Tamoko, die uns bittet, Sarevoks Leben zu verschonen, jetzt da seine Pläne durchkreuzt sind. Wir sehen die Liebe in ihren Augen, müssen ihre Bitte aber ablehnen – Sarevok muss für seine Taten sterben. In blinder Wut stürzt sich Tamoko auf uns, ist aber kein Gegner für unsere starke Gruppe. Wir rasten ein letztes Mal, heilen uns, ordnen unsere Zaubersprüche, legen Tränke parat. Dann sprechen wir unsere Schutzzauber und betreten den Tempel.
Sarevok hat seine letzten Verbündeten um sich geschart, auch Tazok ist unter ihnen. In dem voll Fallen gespickten Tempel entbrennt die letzte Schlacht, unsere Gruppe gegen Sarevok und seine Anhänger. Nach einem langen Kampf sind wir siegreich, und Sarevok stürzt tödlich verletzt zu Boden. Sein Fleisch zerfällt als die Essenz von Bhaal aus ihm strömt.
[Zeit im Spiel: 86 Tage ; Savegame: 25.03.2013]


Sarevok und seine Handlanger lieben bezwungen zu unseren Füßen.

Eine seltsame Befriedigung befällt meine Geschwister und mich. Wir sind froh, Sarevok besiegt zu haben, und Rache für Gorion genommen zu haben. Doch unsere Freude währt nur kurz. Irritiert blicken wir uns an. Diese Freude... diese Gefühle des lautstarken Triumphs... war das Bhaals Feuer, das auch in unserem Blut kocht? Sind wir verdammt, denselben Weg wie Sarevok einzuschlagen, den Weg des Mordens und des Todes? Skeptisch blicken wir auf unsere Zukunft, was noch alles auf unsere Gruppe zukommen wird. Unsere Abenteuer haben uns stark werden lassen, doch werden wir zweifelsfrei auf andere, mächtige Kinder Bhaals treffen. Wir rüsten uns, und ziehen weiter, auf der Suche nach neuen Abenteuern. Unser Weg führt uns nach Süden, nach Amn.


Soweit zur Erzählung der Ereignisse von Baldur's Gate, inklusive einem Blick hinter die Kulissen. :) Es wird natürlich ein Blog-Beitrag zu den Ereignissen von Baldur's Gate 2 folgen, inklusive einem Bericht zum Abschluss der Saga mit der Erweiterung "Thron des Bhaal".

Fragen? Kommentare? Gerne her damit.

Viele Grüße,
der Baschti




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Jacques wippte auf seinem Stuhl ein wenig vor und zurück. Er musterte Berc und dessen Besuch, die beide an dem abgegriffenen Tisch in der Mitte des Raumes saßen. Mr. Black wollte er genannt werden - Jacques verdrehte die Augen: noch so ein Tarantino-Fan, der zu uninspiriert war, sich einen eigenen Decknamen auszudenken.

Er lauschte der Unterhaltung mit einem Ohr. Mr. Black benötigte eine Extraktion, und hierfür wollte er Berc engagieren. Jacques musterte die zwei stämmigen Begleiter, die hinter Black ihre Position eingenommen hatten. An Muskelkraft schien es Black nicht zu fehlen, wohl eher an der technischen Finesse – kein Wunder, dass er zu Berc gekommen ist. Die neuen Möglichkeiten der Verschlüsselung in der Traumebene wurden von Berc mitentwickelt, was ihn zum aktuell besten Extraktor der Welt machte.

Die Details schienen geklärt, das Geschäft beschlossen. Black erhob sich und verließ mit seinen Begleitern das Hinterzimmer der leerstehenden Sportbar. Berc drehte sich zu Jacques. "Was meinst du?", fragte er. Jacques räusperte sich. "Jacques denkt, du bist verrückt. Jacques hat dich noch nie einen Level 7 knacken sehen." Der Franzose kicherte. "Jacques denkt aber, du schaffst es. Jacques will dabei sein." Berc nickte, als ob er diese Antwort erwartet hatte. "Ruf die anderen an. Ich will Danny als Architekten und Lucy und Betty als Fälscher." Jacques angelte eine Zigarette und sein Zippo aus seiner Brusttasche. Er ließ das Feuerzeug aufschnappen und zündete sich die Zigarette an. Jacques nahm einen Zug und sah Berc mit einem Grinsen an. "Überlass das Jacques."

Am nächsten Morgen rief Jacques bei Danny an. "Yep?", blöckte der Australier ins Telefon. "Jacques hat einen Job für dich." Nach einer kurzen Pause war Danny erneut zu hören. "Für B-Man?" Damit war Berc gemeint. "Ja." – "Mit Verschlüsselung?" Danny zog hörbar die Nase hoch. "Ja, mehrstufig.", ergänzte Jacques. "Wie viele Ebenen?", fragte Danny. Jacques wusste, dass mit seiner Antwort die Entscheidung fallen würde. "Vier." Stille in der Leitung. "Endlich mal wieder eine Herausforderung. Schick mir die Details zu, ich bin dabei."

Jacques legte auf und wählte die Nummer von Lucy… oder Betty. Er mochte die Mädels, jeder Job mit den beiden verlief immer reibungslos und erfolgreich. Das ganze Drumherum aber - auf menschlicher Ebene waren die Zwillinge einfach… anstrengend. In der realen Welt waren die beiden schon nicht auseinander zu halten, was sie in der Traumwelt zu den besten Fälschern der westlichen Welt machte. Der Klingelton wurde von einem Knacken unterbrochen. "Ja?", ertönte die Stimme einer jungen Frau. "Hier ist Jacques. Wer spricht da?" Ein Kichern war die Antwort. Verdammt, es ging schon wieder los.

Wenige Tage später war das Team versammelt. Jacques hatte Danny vom Flughafen abgeholt, und auf dem Weg hatte er dem wortkargen Australier grob den Umriss des Auftrags geschildert. "Das Ziel besitzt vier Informationseinheiten, die wir alle beschaffen müssen. Jede Einheit ist auf einer eigenen Traumebene verschlüsselt abgelegt. Nur wer an die letzte Einheit herankommt kann alle entschlüsseln." Danny nickte, Jacques fuhr fort. "Berc braucht deshalb vier Umgebungen von dir. Unser Ziel ist ein Philanthrop, kommt aber aus einfachen Verhältnissen. Kannst du damit was anfangen?" Danny antwortete nichts, stattdessen schob er sich einen Streifen Kaugummi in den Mund. Nach zwei Ausfahrten schließlich sah er zu Jacques hinüber. "Denke schon."

Während Berc und Danny die Umgebungen planten trainierte Jacques mit Lucy und Betty. Die Zwillinge versuchten sich an einer Reihe von Personen aus dem näheren Umfeld des Ziels. In ihren Aufgabenbereich würde es ebenso fallen, Zugriff auf das Ziel in der realen Welt zu erhalten. Routiniert spulte das Team seine Vorbereitungen herunter. Die Umgebungen nahmen Gestalt an, Danny hatte eine Bibliothek, eine Galerie und ein Opernhaus als die ersten drei Ebenen gewählt. Jacques und die Mädels wurden in ihre jeweilige Ebene eingewiesen. Über die vierte und tiefste Ebene, die an der Grenze zum Unterbewusstsein kratzen würde, behielten Berc und Danny Stillschweigen. Den anderen war es recht, hatte doch jeder mit den Feinarbeiten an der eigenen Ebene ausreichend zu tun.

  Lucy schob die kleine grüne Stehlampe beiseite. "Hi.", flüsterte sie ihrem Gegenüber lächelnd zu. Dieser schaute kurz von seiner Lektüre auf, grinste schüchtern über seine Brille hinweg und blickte dann verschämt wieder in sein Buch. "Wie heißt du?" - "Charles Brian Wentworth.", antwortete der schüchterne, dünne Bursche, während er nochmals kurz zu Lucy aufblickte. "Hi Charles. Ich bin Lucy. Was ist dein Hauptfach?", entgegnete Lucy mit einem offenen, aufmunternden Lächeln. Charles, der von so viel ungewohnter Aufmerksamkeit auf seine Person eher irritiert war, errötete leicht, als er erneut zu Lucy aufblickte. "Die wirtschaftliche Entwicklung im asiatischen Raum von 1920 bis 2020." Eine hagere Gestalt trat hinter Lucy. "Junge Dame", zischte die Bibliothekarin das junge Mädchen an, "wenn Sie sich mit dem Gentleman unterhalten wollen, dann besser außerhalb dieser Räume." Lucy zuckte merklich zusammen. "Ja, Miss Betty." Die Bibliothekarin setzte ihre Brille, die an einer Kordel um ihren Hals hing, erneut auf ihre Nase und wandte sich zum Gehen. Die junge Lucy, die eben noch bedrückt ausgesehen hatte, grinste Charles nun wieder an. "Komm, lass uns von hier abhauen." Sie stand auf, ging um den Tisch herum und ergriff die Hand des jungen Manns. Bereitwillig ließ er sich aus seinem Stuhl ziehen. "Aber meine Bücher…" Lucy zog ihr Ziel freundlich, aber bestimmt hinter sich her. Ein Blick aus ihren freundlichen Augen besänftigte ihn. "Wir kommen doch gleich wieder." Berc, der am Nachbartisch gesessen hatte, griff herüber und angelte sich ein dünnes Manuskript von Charles' Platz. Er verstaute das Büchlein mit der Aufschrift 'Die wirtschaftliche Rolle Japans (1970 bis 2000)'.  "Ich habe das erste Paket." Das Team verließ die Bibliothek und folgte Lucy und dem jungen Charles.
    Jacques, der das Bild bereits für 15 Minuten studiert hatte, trat einen Schritt zurück. Dabei stieß er mit der Schulter einer anderen Person zusammen. Er drehte sich herum. "Oh, pardon." Der Mann, mit dem Jacques zusammen gestoßen war, hatte sich ebenfalls umgedreht. "Keine Ursache." Er wollte sich bereits wieder wegdrehen, da zeigte Jacques mit seinem Sektglas auf das Bild vor ihm. "Eigentlich war es die Schuld von Pasmore. Seine abstrakte Kunst… ich werde einfach nicht schlau aus seinen Werken." Interessiert wandte sich die andere Person erneut in Jacques' Richtung. "Mit den russischen Malern - Jermilow, Pevsner, Gabo – habe ich mich arrangiert. Aber die Briten…" Jacques schüttelte kurz den Kopf. Seinem Gegenüber huschte ein leichtes Grinsen über die Lippen. "Das kann ich verstehen. Da sind Sie mir sogar einen Schritt weiter, abstrakte Kunst ist für mich generell ein Buch mit sieben Siegeln. Aber ist das nicht auch der Sinn dieser Kunstform?" Jacques nickte. "Wohl bemerkt. Pardon, meine Manieren, Jacques ist mein Name." Sein Gesprächspartner ergriff die ausgestreckte Hand. "Charles Wentworth." Jacques musterte den Mann, als ob er ihn erst jetzt so richtig betrachten würde. Kurze braune Haare, bereits mit leichten Geheimratsecken, ein korrekt ausrasierter Vollbart. Ein brauner Dreireiher mit passender Krawatte und Einstecktuch. Fester Händedruck. Dann ließ Jacques einen Schimmer der Erkenntnis über sein Gesicht leuchten. "Sie sind Charles Wentworth? Dann ist das hier Ihre Sammlung!" Charles nickte bescheiden. "Von mir gesammelt, ja, aber nicht für mich. Eine Sammlung für alle Menschen – abstrakte Kunst soll Menschen bewegen, und nicht in irgendwelche Safes weggesperrt werden." Eifrig nickte Charles. "Ein überaus löblicher Ansatz. Sagen Sie, hätten Sie mir einen Katalog ihrer Sammlung? Ich konnte mir leider kein Exemplar sichern." Nach kurzem Zögern griff Charles in die Innentasche seines Sakkos. "Sicherlich. Es ist zwar mein Exemplar…" Jacques winkte ab. "Natürlich erhalten Sie es zurück. Ich würde nur gerne drei, vier Informationen nachschlagen." Charles reichte Jacques ein dünnes, beringtes Büchlein. "Herzlichen Dank. Sagen Sie, stimmt es, dass Sie einen Picasso im anderen Raum stehen haben?" Charles' Miene hellte sich auf. "Oh ja." Jacques nickte ermunternd. "Wollen wir…?" Charles nickte und marschierte voraus. Jacques eilte hinterher, und steckte im Vorbeigehen den Katalog der Vernissage in Bercs Manteltasche. "Paket zwei gesichert.", murmelte Berc und folgte den beiden, die bereits wieder in ein Gespräch vertieft waren.
      Betty hatte sich die äußere Erscheinung einer überaus wohl situierten, siebzigjährigen Dame angelegt. Sie trug ein langes, edles Abendkleid, das ihrem Alter angemessen war – eine Verzierung hier, ein liebevolles und zugleich teures Details da, ohne aber zu viel Haut zu zeigen, das gehörte sich nicht in dem Alter! Auf ihrer linken Seite steckte eine kleine Brosche in der Form eines Schmetterlings, die dezent darauf hinwies, dass der weiße Pelz um ihre Schultern nicht der teuerste Bestandteil ihres Outfits war. Ein Collier mit passenden Ohrringen komplementierte Bettys Erscheinung… fast. Betty beugte sich über das Waschbecken und trug den schwarzen Lippenstift in einer dünnen Linie auf ihre zerfurchten Lippen auf. Mit Hilfe des Spiegels brachte sie einen knallroten Liedschatten auf ihre Augenlieder auf. Als letztes Detail band sich Betty ein Kopftuch mit zahlreichen aufgedruckten Totenschädeln um ihre silbernen, gelockten Haare. Sie ergriff ihren Laufstock und verließ die Damentoilette. Betty blickte sich kurz im Foyer der Konzerthalle um. Als sie einen drahtigen, jungen Mann erblickte, rief sie seinen Namen. "Charles. Charles! Sei so gut und hilf mir mal." Der Gerufene kam mit einem Lächeln überstürzt herbei geeilt. "Aunt Betty. Schick schaust du aus." Betty lächelte den jungen Mann aufmunternd an. "Na wenn du das sagst." Betty seufzte. "Eigentlich dachte ich, ich hätte alles gesehen. Wagner, Verdi, und wie sie alle heißen. Und dann kommst du…" Charles blickte etwas verschämt zu Boden. "Och, Aunt Betty, jetzt übertreibst du aber." Betty schüttelte den Kopf und begann, gestützt von Charles, die Treppe hinauf zu steigen. "Nein, mein Junge. Ich habe nicht geglaubt, jemals wieder Fuß in ein Opernhaus zu setzen. Dann aber deine Idee, Oper und klassische Rockmusik der 1980er und 90er zu kombinieren… mein Junge, das war meine Blütezeit, ich habe die Originale gesehen!" Auf der Hälfte der Treppe hielt Betty kurz inne, um zu verschnaufen. Sie nickte kurz, und die beiden stiegen die Treppe weiter hinauf. "Ich freue mich schon sehr auf heute Abend. Sag, hast du die Partitur dabei?" Betty klopfte mit ihrem Handrücken gegen die kleine Ledermappe, die Charles unter dem Arm trug. "Natürlich, Aunt Betty. Es soll ja alles seinen korrekten Ablauf haben." Die beiden erreichten das obere Ende der Treppe. "Sehr schön, mein Junge. Kannst du mir noch ein Glas Wasser bringen? Ich laufe schon einmal zu unserer Kabine voraus." Betty legte ihre Hand auf Charles' Arm. "Danke dir." Charles nickte und eilte davon. Betty lief langsam in Richtung ihrer Zuschauerkabine. Ein Angestellter des Opernhauses im Frack öffnete ihr die Türe zu ihrer Kabine. Als Dank drückte sie ihm einen Stapel Papiere in die Hand und nahm auf ihrem Stuhl Platz. Berc blickte auf die Partitur in seiner Hand, rollte sie zusammen und verstaute sie, dann schloss er die Türe der Kabine. "Paket drei ist eingetroffen. Kabine 18 in zehn Minuten."
        Danny stoppte den Wagen in der schmalen Seitenstraße. "Sir, wir sind da. Sir?" Der Mann auf der Rücksitzbank schreckte aus seinem leichten Schlummer auf. "Was? Ah, ja, natürlich." Er setzte sich aufrecht in seinen Sitz. "Wollen Sie wirklich selber hineingehen, Sir?" Der Mann strich sich über seinen grauen Bart, geradeso, als wolle er kontrollieren, ob dieser noch da wäre. "Ja." Danny schnallte sich ab. "Sehr wohl, Sir." Er verließ den Fahrersitz, ging um das Auto herum und öffnete die Türe hinten rechts. Der alte Mann ließ sich beim Aussteigen behilflich sein. "Falls Sie mich benötigen, Sir, ich warte hier im Wagen." Charles nickte. "Danke." Danny blickte ihm hinterher, wie er die Stufen des kleinen Geschäfts zur hohen Glastür emporstieg. Als Charles die Tür aufdrückte, war Danny bereits wieder in den Wagen gestiegen und hatte die schwere Fahrertüre zugezogen. Charles blickte sich um, und die Tränen stiegen ihm in die Augen. Das alles noch so war, wie er es in Erinnerung hatte… nach 75 Jahren! Gerade, als die Frage in seinem Kopf zu reifen begann, wie sich der kleine Gemischtwarenladen in all den Jahren hatte halten können, hörte er eine Stimme aus dem kleinen Zimmer hinter der Kasse. "Einen Moment, bin gleich bei Ihnen." Nach wenigen Sekunden erschien ein junger Mann mit freundlichem Lächeln, der sich gerade die Hände an seiner Schürze abtrocknete. "Wie kann ich Ihnen behilflich sein?" Charles musterte den Mann. "Wer sind Sie?" Seine Augen verengten sich. "Wo ist Mrs. Warshok?" Der junge Mann lächelte weiter freundlich. "Sie meinen bestimmt meine Großmutter. Ich habe den Laden vor einigen Jahren von ihr übernommen." Charles entspannte sich wieder. "Oh, natürlich." Charles deutete auf eine Holzbank. "Darf ich…?" Der junge Mann schritt auf die Bank zu und schob sie ein wenig nach vorne. "Selbstverständlich." Charles setzte sich und blickte sich erneut in dem Laden um. "Was kann ich für Sie zusammenpacken?" Charles drehte sich zu dem jungen Mann herum, der an seine Seite getreten war. "Sie haben doch bestimmt eine Liste?" Charles schaute den jungen Mann verdutzt an, bevor ihm ein Gedanke dämmerte. "Ah, bestimmt." Er klopfte die Taschen seines dunkelgrauen Anzugs ab. Bei der linken Innentasche seines Jacketts wurde er fündig. Er zog einen kleinen gelben Zettel hervor und reichte ihn weiter. Der junge Mann überflog den Zettel kurz, nickte, und begab sich in den hinteren Teil des Geschäfts. Dort angekommen, blickte Berc nochmals auf den Zettel in seiner Hand. Eine Auflistung war auszumachen, doch die Worte vor seinen Augen ergaben keinen Sinn. "Ich habe das vierte Paket. Jetzt brauchen wir noch den Schlüssel." Danny beugte sich nach vorne und tippte einen kleinen runden Schalter im Armaturenbrett der Limousine an. Der Schalter leuchtete auf, und ein sanfter Frühlingswind, begleitet von den ersten Sonnenstrahlen nach einem langen Winter, begann durch die Gassen zu wehen. Er erreichte das kleine Gemischtwarengeschäft und drückte die Eingangstür eine Handbreit auf, was die kleine Glocke über der Türe zu einem hellen Klang verleitete. Charles, der eben noch einen Ständer mit Ansichtskarten begutachtet hatte, blickte auf. Mit einem Lächeln sah er auf die kleine Glocke, als er eine warme Stimme hörte. "Und was willst du, junger Mann?" Seine Gesichtszüge erstarrten, und er drehte seinen Kopf in Richtung der schmalen Warentheke. Dahinter stand sie, die gute Mrs. Warshok, eine leicht rundliche Frau mit Blümchenkleid und blauer Schürze. Vor ihr, gerade so groß, dass er über die Theke linsen konnte, hatte ein schmächtiger Junge Position bezogen, dem seine entbehrliche Kindheit anzusehen war. Schüchtern drückte er eine Geldmünze von einer in die andere Hand. "Charles Brian – willst du den ganzen Tag an dieser Münze herumdrücken bis sie flach ist, oder willst du dir etwas davon kaufen?" In die Freundlichkeit von Mrs. Warshok mischte sich ein Hauch elterliche Strenge. Der alte Mann hatte die Szene sprachlos beobachtet, sein Körper erstarrt. Nun sah er, wie sein kindliches Ich sich sichtbar ein Herz nahm, die Münze auf die Theke legte und Luft holte. Der alte Mann tat es ihm gleich, und in perfekter Harmonie öffneten die beiden ihre Münder und sprachen ihren Wunsch aus. "Bubblegum."


Auflösung der Erzählung und der eigentliche Review zu "Inception"
befindet sich - aufgrund der maximalen Zeichenanzahl - im
zweiten Teil dieses Blog-Beitrags.





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"The Animated BEYOND Series" – hmmmmm, was kann man sich wohl darunter vorstellen?

Der Beyond-Stempel macht es klar, diese neue Serie gehört zur etablierten, Blog-Autoren übergreifenden Serie "Comic Movie-Heroes Beyond" dazu. Doch wohingegen sich die "Hauptkategorie" mit Comic-Charakteren befasst, die in einem Realfilm umgesetzt wurden, widmet sich die "Animated Series" Umsetzungen als Animationsfilm. Vom Comic zur Animation, sozusagen.

Das Grundprinzip wurde vom Hauptinitiator MoeMents bereits in diesem Beitrag beschrieben, und nun erfolgt mit "Akira" der Startschuss zu dieser neuen Unterkategorie – mögen viele weitere Beiträge folgen. :)


gefunden auf www.aleclemlij.com




Irgendwann in den frühen 90er Jahren muss es gewesen sein, dass ich meinen persönlichen Erstkontakt mit "Akira" hatte. Mein damals bester Kumpel zeigte mir eine kleine Sammlung an Mangas (damals noch: "Comics"), so zehn bis elf Bände dick. Er wies mich auf die Serie hin, lies mich die Bände lesen. Ich war sehr schnell fasziniert von dem Gesamtwerk: die Zeichnung der Figuren und Landschaften, die Darstellung der technischen Gerätschaften (sowohl real als auch fiktiv), die Story, die Charakterentwicklung.

Irgendwann, kurz vor dem Abitur, waren alle 19 Bände erschienen, und endlich konnten wir "Akira" komplett genießen. Was für ein Erlebnis, was für eine Erzählung! "Akira" hat mich bis heute nicht mehr losgelassen, und so freue ich mich, heute über ihn berichten zu können.




Erschaffen wurde "Akira" von Katsuhiro Otomo, über einen Zeitraum von annähernd acht Jahren erschien der Comic im japanischen "Young Magazin", von Dezember 1982 bis Juni 1990.

Manga-typisch erschien die Geschichte in schwarz/weiß und wird – aus westlicher Sicht – von "hinten nach vorne" gelesen: man beginnt bei der letzten Seite (Anfang) und blättert die Seiten von links nach rechts bis zur ersten Seite (Ende).

Die große Bedeutung von "Akira" liegt in seiner Rolle für das gesamte japanische Comicwesen: er war der erste Manga, der es zu einer weltweiten Verbreitung brachte, über Nordamerika bis nach Europa. So ist "Akira" auch der erste Manga, der in Deutschland vollständig erschienen ist.

Genauer gesagt wurde "Akira" zwei Mal in Deutschland veröffentlicht. Die Erstveröffentlichung erfolgte von April 1991 bis Januar 1996 in insgesamt 19 Bänden. Hierfür wurde die amerikanische Fassung des Mangas genommen und ins Deutsche übersetzt. Bereits die amerikanische Fassung verfügt über zwei gravierende Unterschiede zur japanischen Originalfassung: die Seiten sind westlich-korrekt von "vorne nach hinten" angeordnet, zudem wurden die schwarz/weiß-Zeichnung nachkoloriert.

Das "Umdrehen" der Seiten wurde durch Spiegelungen erreicht, da ein einfaches Umsortieren der Seiten den Lesefluss gestört hätte, da sich viele Aktionen über eine Doppelseite erstrecken und als Gesamtbild wirken. Einzelne Panels mit Schriftzeichen o.ä. wurden dabei nicht gespiegelt sondern einzeln direkt übernommen. Die daraus resultierenden "Fehler" wie springende Darstellung der Charaktere als Rechts-/Linkshänder haben panelweise bestimmte Nacharbeiten erforderlich gemacht, sodass die amerikanische Fassung nicht komplett identisch mit der japanischen Fassung ist.
Die Kolorierung erfolgte anfangs von Hand, wurde später aber per Computer durchgeführt.

Und genau diese Version erschien hier in Deutschland in den 90er Jahren. Jeder der Bände brachte es auf 110 bis 120 Seiten, sodass ein Gesamtvolumen von ca. 2150 Seiten entsteht. Die Cover der Erstausgabe wurden nicht dem Manga entnommen sondern speziell als Cover-Seiten gestaltet, teilweise fand eine Übernahme der Covermotive des Young Magazins statt.


Die Cover der Ausgaben 1 bis 3; alle weiteren Cover an dieser Stelle

Die Erstausgabe, erschienen bei Carlsen Comics, gilt mittlerweile als vergriffen, stationäre Comichändler haben vielleicht noch den einen oder anderen Band im Regal stehen. Ansonsten lohnt ein Blick ins Internet, hier bieten Comichändler vereinzelt Bände der Erstauflage an, und bei eBay finden sich einige gebrauchte Exemplare.

Auch die Zweitauflage wurde von Carlsen Comics veröffentlicht und erschien von Mai 2000 bis August 2001 in insgesamt sechs telefonbuchdicken Sammelausgaben mit einem Seitenvolumen von jeweils 280 bis 430 Seiten. Hierbei orientierte man sich an den sechs japanischen Sammelbänden, die nach der japanischen Erstveröffentlichung (von 1984 bis 1993) erschienen sind.

Die zweite Veröffentlichung verzichtete auf die Kolorierung und basiert auf den originalen japanischen Zeichnungen in schwarz/weiß. Die Leserichtung wurde erneut an westliche Verhältnisse angepasst, sodass die Bücher von "vorne nach hinten" gelesen werden.





Hierbei ist noch zu erwähnen, dass die ersten paar Seiten eines jeden großen Sammelbandes die kolorierte Variante ist (auf Hochglanz-Papier) und erst danach auf schwarz/weiß für den Rest des Buches umgestellt wird (auf rauem Papier).



Die Zweitauflage ist nach wie vor käuflich erhältlich, jeder Band liegt bei ca. 20 Euro.




1988 erschien der Film zur Comic-Serie. Katsuhiro Otomo entwarf das Drehbuch und nahm auch auf dem Regiestuhl Platz. Insgesamt läuft der Film 119 Minuten, auf BluRay 204 Minuten.

An dieser Stelle der Trailer zum Film:



Hier in Deutschland kam der Kinos 1991 in die Kinos, er hat eine Freigabe ab 16 Jahren. Zwei Synchronfassungen wurden im Laufe der Jahre für den Film erzeugt, eine 1991 und eine weitere im Jahre 2005.

1999 erschien die erste DVD von "Akira" auf dem deutschen Videomarkt mit angeblich leidlicher Bildqualität. Für den Re-Release 2001 soll ein neuer Master in 1080p angefertigt worden sein, wo sich dieser allerdings qualitativ einordnet ist nicht bekannt.

Für die "Ultimate Edition", die 2005 erschien, wurde eine neue Synchronisation angefertigt, die hier in DTS 5.1 präsentiert wurde. Diese DVD befand sich sogar in meinem Besitz, wurde aber aufgrund verschiedener Gründe (schlechte Qualität, wenig Bonus-Material, schlechte Verarbeitung der Hülle) wieder verkauft.

Auf BluRay ist der Film zum ersten Mal 2009 in den USA erschienen, mit japanischem und englischem HD-Ton. Es folgten Veröffentlichungen in Australien (2009), Italien (2010), Großbritannien (2011) und schließlich dieses Jahr auch in Deutschland.
Bereits zum 20jährigen Release im Jahre 2009 wurde ein komplett neuer HD-Transfer angefertigt. Dieser Master war es auch, der seinen Weg auf die deutsche BluRay finden sollte. Die erste Ankündigung zur deutschen Version datiert auf Mai 2014. Im Juli 2014 wurde verkündet, dass beide deutsche Synchronfassungen (von '91 und '05) auf der BluRay vorhanden sein werden. Kurz darauf wurde bekannt, dass die BluRay im exklusiven Steelbook im Oktober 2014 erscheinen soll. Ende Oktober wurde auf bluray-disc.de das finale Artwork präsentiert.


Auch eine größere Darstellung dieses Bildes liegt zur Ansicht vor.

Wer das gute Stück bereits im Laden erblicken konnte, der wird sich an dem kleinen Aufkleber "empfohlen von bluray-disc.de" erfreuen. ;)


Spoilerfrei

Die Explosion einer neuen, unbekannten Superbombe in Tokio im Jahre 1992 (im Film: 1988) löst den dritten Weltkrieg aus. Nach dessen Ende wird Tokio neu aufgebaut als "Neo-Tokio".

Die Erzählung von "Akira" spielt viele Jahre später, genauer gesagt in 2030 (im Film: 2019). Hauptcharaktere sind die Jugendliche Kaneda und Tetsuo, die beide auf die Berufsschule gehen (dort mehr schlecht als recht unterwegs sind) und in ihrer Freizeit in einer Motorrad-Gang unterwegs sind und synthetische Drogen einschmeissen.

Zufällig kommen die beiden mit einer Rebellengruppe in Berührung, die Anschläge auf die Regierung verübt. Bei solch einer gezielt durchgeführten Aktion entführt die Gruppe ein Kind, welches das äußere Erscheinungsbild eines Greises hat. Auch diesem Jungen, Takashi, begegnen Tetsuo und Kaneda – durch sein Erscheinen provoziert er einen Unfall, in den Tetsuo verwickelt ist. Vor Kanedas Augen löst sich das greise Kind in Luft auf.

Die Rebellengruppe stellt irgendwann fest, dass sie das falsche Kind entführt haben – sie waren auf der Suche nach einem Kind namens Akira. Die Regierung, repräsentiert durch "den Colonel", versteckt dieses Kind seit Jahren vor der Öffentlichkeit und betreibt einen riesigen finanziellen Aufwand, damit niemand an "Akira" heran kommt.

Die unterschiedlichen Interessensgruppen - die Rebellen, der Colonel, eine religiöse Gruppe, die greisen Kinder, ein Regierungsangehöriger und die eher zufällig beteiligten Kaneda und Tetsuo – verwirren sich immer mehr in ihren unterschiedlichen Bemühungen rund um Akira, und steuern damit auf ein Ereignis zu, das kataklysmischer nicht sein könnte…




Kaneda - der "Held" der Erzählung


gefunden auf www.widedscreen.com

Besonders in die Popkultur übergegangen sind Kanedas Bike sowie die Szenen, in denen er mit einer Laserkanone Tetsuo bekämpft.

Kanedas Bike


gefunden auf www.girlgonegeekblog.com


gefunden auf www.grizzlybomb.com

Kaneda und der Laser


gefunden auf akira.wikia.com

Tetsuo - der Antiheld der Erzählung, entwickelt im Lauf der Geschichte übermenschliche Fähigkeiten


gefunden auf www.thegeekgirlproject.com

Wobei Tetsuo die größte Wandlung über den Verlauf der Erzählung durchläuft, hier anhand einiger eingescannter Bilder zum Comic dargestellt.

Tetsuo zu Beginn



Die Macht entwickelt sich in Tetsuo



Tetsuo aufgekratzt, total auf Drogen



Tetsuo entschlossen, sein Ziel zu erreichen



Nach dem Verzicht auf die Drogen, unter der Führung von Akira



Tetsuo beginnt erneut die Kontrolle zu verlieren



Die Macht ist stärker als Tetsuo



Auf dem Weg der Besserung?



Kei - dritte Hauptperson der Erzählung, spielt eine wichtige Rolle in der Bekämpfung von Tetsuo


gefunden auf de.akira.wikia.com

Akira - der namensgebende Charakter der Serie, besitzt ebenfalls übernatürliche Fähigkeiten, wird vom Colonel im Tiefschlaf gehalten


gefunden auf www.oocities.org

Die greisen Kinder - wie Akira Kinder, an denen Experimente zur Steigerung der psychokinetischen Fähigkeiten vorgenommen wurden
Das Mädchen heißt Kiyoko, der hagere Junge ist Takashi, das dritte Kind heißt Masaru.


gefunden auf www.tumblr.com


gefunden auf www.tecnoslave.com

Mutter Miyako - leitet eine religiöse Sekte und hat ein großes Interesse an Akira, war ebenfalls Teil des Programms zur Steigerung der übermenschlichen Fähigkeiten


gefunden auf akira.wikia.com

Der Colonel - vertritt die Interessen des Militärs, beherbergt die greisen Kinder


gefunden auf www.minitokyo.net

Joker - Anführer der Clown-Gang und in der zweiten Hälfte der Serie wichtiger Mitstreiter im Kampf gegen Tetsuo


gefunden auf bendalton.noii.net


Soviel an dieser Stelle zu den wichtigsten Charakteren. Aufgrund der maximalen Zeichenanzahl geht es morgen mit dem zweiten Teil weiter. Was erwartet euch dort? 

Es gibt eine umfängliche Story-Beschreibung zum Comic, eine kürzere zum Film, es wird auf die größten Unterschiede zwischen Comic und Film eingegangen, ein Review zur BluRay schließt sich an und zuletzt werden ein paar Worte zur geplanten Realfilm-Umsetzung von Akira verloren. Hoffentlich passt das alles in einen Beitrag. ;)

So... stay tuned!


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