[15 Dublonen] Kleine Review-Sammlung #2

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23. Januar 2011


Hier wieder mal eine kleine Review-Sammlung zu den DVDs, die neulich durch das Heimkino gelaufen sind.
Als leidenschaftlicher DVD-Sammler finden sich noch viele schöne Scheibchen in meinem Schrank: Spezial-Editionen, mit oder ohne schöne Verpackung, oder auch DVDs, die bisher noch nicht auf BluRay erschienen sind (oder es vielleicht auch nie werden).
Und zu diesen Filmen/Scheibchen will ich ein bisschen was erzählen.


Achtung, kann Spuren von Spoilern enthalten!


I) Nikita

Die Verpackung:
Schickes Steelbook.
Der Film:
Als großer Fan von Luc Bessons Filmen "Léon - Der Profi" und natürlich "Das fünfte Element" haben mich die sehr guten Kritiken zu einem seiner früheren Filme doch aufhorchen lassen. "Nikita", ein einfühlsames Portrait über ein Mädchen, das zu lebenslanger Haft verurteilt wird, dann aber eine zweite Chance als Killerin im Auftrag des Staates erhält.
Diesen Film kann man sich nicht "einfach so" anschauen, hier muss man sich schon drauf freuen, und mental auch ein bisschen das Popcorn-Kino hinter sich lassen, sprich: die Denkbirne einschalten. Luc Besson nutzt zwar auch viel Action, um die Geschichte zu erzählen, der Schwerpunkt liegt aber auf dem Wandel des gewaltbereiten, "Generation-X" Mädchens zur jungen Frau, die jedoch, sofern gerufen, eiskalt töten kann.
Die Geschichte ist sehr gut erzählt, ist aber meiner Meinung nach längst nicht so gut wie "Léon", dennoch können die Schauspieler überzeugen. 3.5/5 Punkte
Nicht nur aus diesem Grund gab es auch ein Hollywood-Remake ("Codename Nina" mit Bridget Fonda), sowie zwei TV-Serie ("La Femme Nikita" aus 1997 und "Nikita" aus 2010).
Das Bild: 3/5 Punkte
Der Ton: 3.5/5 Punkte
Die Extras:
Auf der zweiten DVD findet sich ein bisschen was an Extras, aber nichts überragendes.
2.5/5 Punkte
Und BluRay?

Nur als französischer Import erhältlich. Das Remake hingegen ist auf BluRay erhältlich.


II) Matrix Revolutions (Quergucken: Amaray-Version vs. Ultimate Collection)

Die Verpackung:
Wohingegen die "normale" Version im schlichten Amaray daher kommt, präsentiert sich die Ultimate Collection im schicken Matrix-Code - Glitzer-Schuber (zusammen mit den anderen zwei Filmen, Animatrix und weiteren Bonus-DVDs).
Der Film:
"Reloaded" hatte die Türe weit aufgestoßen, und den ersten Matrix-Teil um viele interessante Dinge erweitert. Den Merowinger! Die Zwillinge! Neue bullet time! Das hat lecker-schmecker viel Freude auf die finale Auflösung gemacht... die dann doch herb enttäuscht wurde. In meinen Augen ist das größte Highlight von "Revolutions" der Kampf im Vorraum des Hel-Nachtklubs, danach geht der Film nur noch abwärts. Also 22 Minuten OK, dann 100 Minuten blarg. Viel zu viel metaphysisches Geschrubbel, und dann ist der Kampf von Neo gegen Smith ("Super Burly Brawl", der Höhepunkt des Films!) ja sowas von schlecht gemacht: Blitzlichtgewitter, dicke Regentropfen, schlechte 3D-Modelle der Kämpfenden. Hallo? Ich bin über 30, da kann ich mir solche Filme nicht mehr ohne Zuckungen anschauen.
Wohingegen es in der letzten kleinen Review Sammlung für "Reloaded" noch 70% Spass und 30% Ernüchterung gab, drehen sich die Zahlen für "Revolutions" ziemlich genau um: 30% Spaß, 70% Enttäuschung. 1.5/5 Punkte
Das Bild:
3.5/5 Punkte
Der Ton: 4/5 Punkte
Die Extras:
Interessanterweise finden sich auf der Amaray komplett andere Extras als auf der Begleit-DVD zum Film aus der Ultimate Collection (Titel: "The Matrix Revolutions Revisited", auf Deutsch "Rückblick, Einblick, Ausblick"). Beide Bonus-Scheiben sind aber gut gelungen und geben einen tollen Einblick hinter die Kulissen, wobei allerdings die Extras aus der Ultimate Collection noch ein Tick besser sind. Nur in der Ultimate-Collection erhältlich: zwei Audiokommentare auf der Film-DVD (leider nicht von den Regisseuren).
4/5 Punkte (Amaray) ; 4.5/5 Punkte (Ultimate Edition)
Und BluRay?

Der Film ist sowohl einzeln als auch in der Dreierbox auf BluRay erhältlich.


III) Das letzte Einhorn

Die Verpackung:
Amaray, nichts besonderes.
Der Film:
Einer der Filme, der mich in meiner Jugend fasziniert hat, im Guten wie im Schlechten.
Zuerst das Schlechte: Der Film ist zwar ein Kinderfilm, aber die Kleinsten werden nicht viel damit anfangen können. Zu komplex die Charaktere, zu düster das Szenario. Viele Anspielungen gehen an den Kindern vorbei, oder wirken beängstigend. 
Nun zum Guten: Gerade dieser andere Herangehensweise an die Buchvorlage, als düsterer Zeichentrickfilm, wird der Vorlage gerecht. Die Charaktere sind weit davon entfernt, perfekt zu sein, ein Jeder hat mit Etwas zu kämpfen. Hierin entfaltet sich die Geschichte um das letzte Einhorn, das ihren schützenden Wald verlässt, um die anderen Einhörner zu finden... und auch zu retten, wie sich später zeigt.
Die englische Original-Synchronisation ist hochkarätig besetzt (u.a. Mia Farrow, Jeff Bridges), besonders hervorzuheben sind aber Angela Lansbury als Hexe Mommy Fortuna und Christopher Lee als König Haggard. Da Lee fliessend deutsch spricht, übernahm er die Rolle des Königs auch in der deutschen Synchronisation.
Die Musik der Pop-Gruppe "America" ist sehr dominant im Film untergebracht - mich hat das nie gestört.
Da der Film tricktechnisch nur so-la-la umgesetzt ist, gibt es einen Abzug, der allerdings durch den Nostalgie-Faktor wieder ausgeglichen wird. Daher ist Das letzte Einhorn auch der TopTipp dieser Reviewsammlung. 3/5 Punkte
Das Bild: 2/5 Punkte
Der Ton: 2/5 Punkte
Die Extras:
Leider keine.
0/5 Punkte
Und BluRay?

Da schaut es mau aus. Dem englischen Wikipedia-Artikel des Films zufolge war die erste DVD-Veröffentlichung in den USA im Jahre 2004 ein Desaster: schlechte Audio- und Video-Qualität. Offenbar mangels eines besseren Masters griff die Produktionsfirma auf einen deutschen Master zurück, der dann 2007 als "25th Anniversary Edition" in den USA auf DVD veröffentlicht wurde (der deutsche Master hat einen besseren Ton und ein besseres Bild, und liegt auch im 16:9-Format vor). Was das für eine Veröffentlichung auf BluRay bedeutet, kann sich jeder ausmalen: Ohne einen gescheiten Master und ohne eine richtig teure Restauration wird es nix mit dem BluRay-Release von "Das letzte Einhorn".


IV) Snakes on a plane

Die Verpackung:
Schickes Steelbook.
Der Film:
Alleine der Titel provoziert schon: Snakes on a plane. Wie im Making-of auch schön gesagt wird: "Wir wollten die zwei größten Ängste der Menschen in einen Film bringen." Naja, das wäre bei mir persönlich eher "Noro-Virus beim Mathe-Abitur", aber lassen wir das...
Also, zurück zum Film. Als die ersten Infos zu dem Film herauskamen, und dann auch noch klar war, dass Samuel L. Jackson mitspielen würde, hat das Internet schlicht und einfach verrückt gespielt. Blogs schossen wie Pilze aus dem Boden, um täglich über neue Fakten zu berichten. Foren wurden gegründet, in denen User Filme oder Fotos veröffentlichen konnten. Überwältigt von der riesigen Fan-Basis hat sich die Produktionsfirma ein Herz gefasst, und den Film einen Gang höher gestellt. Anstatt PG-13 (für "Kinder") gab es auf einmal mehr Gewalt, mehr nackte Haut, mehr Schocker und mehr Gore, um das angepeilte R-Rating (für "Teenanger") zu erhalten. So wurde extra noch eine Szene nachgedreht, damit Sam Jackson auch den vieltragenden Satz sagen konnte: "I have had it with these motherf*cking snakes on this motherf*cking plane!"
Soviel zum Hype - zurück zum Film (schon wieder). Zwei FBI-Agents müssen einen Kronzeugen per Flugzeug überführen, nichts ahnend, dass der Ober-Bösewicht eine riesige Kiste mit exotischen und giftigen Schlangen im Flugzeug plaziert hat. Mitten im Flug werden die Schlangen frei gesetzt... und dezimieren die Passagiere erheblich. "Snakes on a Plane" hat sie, diese bitterbösen/ultralustigen Momente, wenn z.B. ein Pärchen beim Sex auf der Flugzeug-Toilette gemeuchelt wird. Für Fans von Splatter und Gore hat der Film also auch durchaus sehr gute Szenen. Auch die Schocker- und Horror-Fans kommen voll auf ihre Kosten. Lässt man all diese "guten" Szenen aber weg, bleibt im Endeffekt nur ein mittelmässig spannender Thriller übrig, der leider doch dem Hype nicht gerecht wurde. Sich dann auch noch das Logo tätowieren zu lassen... na ich weiß nicht... 2.5/5 Punkte
Das Bild: 3.5/5 Punkte
Der Ton: 3/5 Punkte
Die Extras:
Der Hype um den Film wird ganz gut beleuchtet, auch zur Produktion erfahren wir einiges (z.B. wann wurden echte Schlangen eingesetzt, und wann welche aus dem Computer). Das Musik-Video ist top (hab ich zum ersten Mal gehört), und ein Ohrwurm. Extras sind also ganz solide.
3.5/5 Punkte
Und BluRay?

Bisher nur als UK-Import erhältlich.



Ich hoffe, die kleine Review-Sammlung hat euch gefallen. Fragen? Ergänzungen? Gerne in den Kommentaren.

Gruß,
der Baschti


Alle Cover-Bilder © Amazon


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Das letzte Einhorn auf BD, das wäre mal was.

Deine Review-Sammlungen von DVDs gefallen mir gut.
cpu lord
24.01.2011 um 10:02
#3
Na geschickt abgeguckt *grins*... wobei ich, als spezielle Eigenheit, aber nur DVDs bespreche. ;) Und von SoaP war ich doch ein bissl enttäuscht; selbst Sam Jackson spielt mir ein bisschen zu "gelangweilt", routiniert durch die Metzelei.
tantron
24.01.2011 um 07:41
#2
Hey, die Idee mit der Review Sammlung finde ich mal klasse ;o) Wo haste denn die her? ;o) Aber Spaß beiseite: Vor allem das Letzte Einhorn Review ist echt klasse, auch wenn ich den Film wirklich liebe! Aber Snakes on a Plane verreißen, das geht ja gar net, lieber Baschti ;o)
Jason-X
23.01.2011 um 23:33
#1

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