[15 Dublonen] Kleine Review-Sammlung #10

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Kommentare: 2
Danke: 4
20. Juli 2011


Hier wieder mal eine kleine Review-Sammlung zu den DVDs, die neulich durch das Heimkino gelaufen sind.
Als leidenschaftlicher DVD-Sammler finden sich noch viele schöne Scheibchen in meinem Schrank: Spezial-Editionen, mit oder ohne schöne Verpackung, oder auch DVDs, die bisher noch nicht auf BluRay erschienen sind (oder es vielleicht auch nie werden).
Und zu diesen Filmen/Scheibchen will ich ein bisschen was erzählen.


Achtung, kann Spuren von Spoilern enthalten!


I) 3:10 to Yuma / Zähl bis drei und bete (1957)

Die Verpackung:
Holz-Box, im Double-Feature mit dem Remake von 2007
Der Film:
Als Teil der Double-Feature-Box (zusammen mit dem Nachfolger, siehe unten) mußte das Original von 1957 selbstverständlich zuerst geschaut werden.
Wow, das erste Mal, dass ein Schwarz-Weiß-Film in meinem Heimkino läuft. ;) Alle meine bisherigen monochromatischen Filme (u.a. Raging Bull, und die Charlie-Chaplin-Filme) hatte ich auf meinem Laptop angeschaut. Schwarz-Weiß von DVD auf dem HD-Fernseher? Mono-Ton auf der 5.1-Anlage? Kann sowas funktionieren? Oh ja, es kann.

http://theflickcast.com/wp-content/uploads//yuma02_l.jpg
Der Film brilliert nämlich durch seine sehr guten Hauptdarsteller, und durch die Spannung, die zwischen den beiden erzeugt wird: Der "böse", welterfahrene, hinterlistige, schlangenzüngige Bandenboss Ben Wade, der vom einfachen, armen, bodenständigen, naiven Farmer Dan Evans zum drei-Uhr-zehn Zug nach Yuma gebracht werden soll. Dort, in Yuma, soll dem Bandenboss der Prozess wegen Überfälle auf die Postkutschen gemacht werden. Es findet sich kein Freiwilliger... bis auf den Farmer, der das Geld dringend benötigt. In Gesprächen versucht Wade immer wieder, Evans zum Aufgeben zu überreden, doch dieser lässt sich nicht von seinen Prinzipien abbringen. Der Film endet mit dem damals unbedingt notwendigen Happy End, doch die 88 Minuten Film, in Schwarz-Weiß und Mono, haben gefesselt und überzeugt. Einen guten Film entstellt halt nix. ;)
4/5 Punkte
Das Bild: 1.5/5 Punkte
Der Ton: 1.5/5 Punkte
Die Extras:
Keine
0/5 Punkte
Und BluRay?

Film ist nicht auf BluRay erhältlich


II) 3:10 to Yuma / Todeszug nach Yuma (2007)

Die Verpackung:
Holz-Box, im Double-Feature mit dem Original von 1957
Der Film:
Nach dem Original war das Remake dran: Russel Crowe und Christian Bale, bitte vortreten. ;) Wer ist wer? Crowe spielt Wade, Bale spielt Evans. Der Grundtenor ist beim Remake identisch wie beim Original. Auch die eine oder andere Szene wurde direkt übernommen. Jedoch nimmt sich das Remake auch einige Änderungen heraus: andere Charaktere, andere Handlungsstränge. Insgesamt ist das Remake actionlastiger (was gut ist) und weniger als psychologisches Duell zwischen den beiden Kontrahenten geraten (was leider fehlt).

http://thecia.com.au/reviews/1/images/3-10-to-yuma-5.jpg
In knapp 118 Minuten (30 mehr als das Original) kommt aber alles auf dasselbe Finale heraus: ein Farmer bringt einen Bandenboss zum Zug. Der Film weiß schlußendlich ebenso gut wie das Original zu gefallen, hauptsächlich auch hier aufgrund der sehr guten schauspielerischen Leistungen der Hauptcharaktere. Jedoch bringen die letzten fünf Minuten des Finales das ganze ein wenig aus dem Tritt... trotzdem ein sehr guter Western, ein gutes Remake und eine tolle Geschichte.
4/5 Punkte
Das Bild: 3.5/5 Punkte
Der Ton: 3/5 Punkte
Die Extras:
Ein Audiokommentar, sowie drei Features, welche die Entstehung des Filmes begleiten, aber auch viel zum damaligen "Wilden Westen" zu berichten haben. Sehr interessant!
3/5 Punkte
Und BluRay?

Der Film ist auf BluRay (Amaray oder Steelbook) erhältlich.


III) Die Legende von Beowulf

Die Verpackung:
Digipack, mit Reliefprägung und Leucht-/Glitzer-Effekt und Comic
Der Film:
Robert Zemeckis ist *der* eiserne Vertreter der Motion-Capture-Filme. Nach Der Polarexpress (mit Tom Hanks) entschied er sich, die Legende rund um den nordischen Krieger und König Beowulf als Film umsetzen zu lassen (nach Beowulf folgte Disneys Eine Weihnachtsgeschichte als nächster MoCap-Film). Die Geschichte rund um Beowulf basiert auf einem überlieferten Heldengedicht, und spielt in Skandinavien um 600 n. Chr. Wie in den Extras freimütig zugegeben wird, wurde die Geschichte ver-hollywood-isiert. Will heißen: Lücken in der Erzählung wurden durch Hinzudichten geschlossen. Wen wird es stören? Die Historiker vielleicht, es schadet dem Film aber nicht. Die Geschichte wirkt durchgängig und überzeugend, und kann auch über die volle Länge begeistern.
Wie gut ist das Motion-Capture? In den Extras wird sehr schön gezeigt, wie die Schauspieler mit Props aus bunten Draht hantieren, und so die Szenen darstellen. Auch auf die speziellen MoCaps der Gesichtsausdrücke, oder die MoCaps mit Pferden wird eingegangen. In der Umsetzung schaut das Ganze dann sehr beeindruckend aus. Die Charaktere wirken unglaublich realistisch - nur so kann ein doch etwas gut ausgestatteter Ray Winstone den muskelbepackten Beowulf spielen, oder der fantastische Crispin Glover den Grendel mimmen. Es sind dann aber die Kleinigkeiten, die unbewußt wahrgenommen werden, die dem ganzen Spektakel den Stempel UNREALISTISCH aufdrücken... ich hatte so meine Schwierigkeiten, mich dem Film komplett hinzugeben, da ich immer wieder mit dieser Künstlichkeit angeeckt bin. Was aber ohne Zweifel sehr gut funktioniert: die musikalische Begleitung - ein Gänsehautgarant an vielen Stellen.
Nun gut, wie schaut das Fazit aus? Ein Film, den man sehen kann, wenn man das Helden-/Fantasy-Genre mag. Ein Film, den man sehen kann, wenn man an der technischen Machart interessiert ist. Sehen kann, aber nicht muss.
3/5 Punkte
Das Bild: 4.5/5 Punkte
Der Ton: 3.5/5 Punkte
Die Extras:
Beeindruckend! Wie oben bereits beschrieben, wird sehr stark auf den Entstehungsprozess des MoCap eingegangen. Unglaublich, dass alle Szenen auf einer Fläche enstanden sind, die nicht größer als eine Drei-Zimmer-Wohnung ist... inklusive Pferde und Massenschlachten! Und: für jeden Schauspieler wurde ein Originalkostüm mitsamt kompletter Maske entworfen, so dass ein jeder weiß, wie er dann fertig und frisch aus dem Computer ausschauen wird. Ganz ohne "Echt" geht's also nicht. ;)
3.5/5 Punkte
Und BluRay?

Film ist auf BluRay erhältlich.


IV) Tötet Smoochy (aus der Videothek ausgeliehen)

Die Verpackung:
Verleihverpackung
Der Film:
Über einen Internetseite bin ich auf den Film aufmerksam geworden - es sollte sich um einen sehr guten, kleinen, unbekannten Film, dennoch mit Star-Potential, und viel schwarzem Humor handeln. Fluchs mal aus der Videothek ausgeliehen - und ich bin nicht enttäuscht worden. Der Film schaut hinter die Kulissen des amerikanischen Kinderfernsehens. Dort ist "Regenbogen Randolph" (gespielt von Robin Williams) *der* Star. Er singt, er tanzt, und Kinder können bei ihm auftreten. Doch das gibt es nicht umsonst, Randolph lässt sich das gut von den Eltern bezahlen. Bei einer FBI-Razzia fliegt sein Schema aber auf, worauf er aus der TV-Gemeinschaft verstoßen wird. Sein Nachfolger wird Sheldon Mopes (Erward Norton), der mit seinem sauberen Image als "Smoochy das Rhinozeros" den Sender vor weiterem Schaden bewahren soll. Randolph gefällt das gar nicht, also... "tötet Smoochy".
Was dann die irische Mafia und ein Auftritt bei einer Nazi-Partie damit zu tun haben, das solltet ihr selber herausfinden. Tötet Smoochy ist eine wunderbar schwarze Komödie, mit zwei tollen Hauptdarstellern: einem fluchenden, saufenden Robin Williams und einem naiv-netten, aber durchgreifenden Edward Norton. Ein schöner Geheimtip, daher auch der TopTipp dieser Review-Sammlung.
4/5 Punkte
Das Bild: 3.5/5 Punkte
Der Ton: 3/5 Punkte
Die Extras:
Keine Zeit für Extras.
==/5 Punkte
Und BluRay?

Nicht auf BluRay erhältlich.



Ich hoffe, die kleine Review-Sammlung hat euch gefallen. Fragen? Ergänzungen? Gerne in den Kommentaren.

Gruß,
der Baschti


Alle Cover-Bilder © Amazon


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Cooler Vergleich bei 3:10 to Yuma. Kenne auch Original und Remake und finde beide klasse.
Sawasdee1983
21.07.2011 um 08:03
#1

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