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Black Hawk Down - Roman vs. Film: Der Vergleich
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Viele Filmfans kennen den Film und halten den mit mehreren Oscars ausgezeichneten Film Black Hawk Down für ein absolutes Meisterwerk im Kriegsfilm Genre.
Natürlich ist auch jedem bekannt der den Film gesehen hat, dass das Ganze auf Wahrer Begebenheit basiert, nicht nur dass es groß im Bonusmaterial erklärt wird mit echten Soldaten die dabei waren, sondern es wird auch groß am Anfang des Films erwähnt.
Was aber außerhalb der USA viele nicht wissen dass kurz nach den Ereignissen in Mogadischu 1993 der Journalist Mark Bowden mit jedem vom damals gesprochen hat, ebenso auch mit den Somalis und daraufhin die Ereignisse dieser Schlacht 1 zu 1 von allen Seiten völlig neutral in dem Roman Black Hawk Down welches dann die Vorlage für den Film war, nachgestellt hat. Er hat Original dazu noch Original Fotos und Landkarten und Straßenskitzen mit verwendet.
Der Roman war in den USA ein Megabesteller und ich habe diesen Roman mehrfach gelesen und den Film auch natürlich zig mal gesehen und ich habe mir nun gedacht hey warum nicht auch mal Roman vs. Film.
Achtung ab jetzt gibt es Spoiler!!!
Worum geht es im Roman & Im Film
1993 in Somalia herrscht schon lange Bürgerkrieg, weil die Bevölkerung regelrecht an Hunger wegstirbt beschließt die USA einzugreifen und schickt eigene Soldaten. Als im Oktober man einem großen Kriegslord sowie dessen engste Vertraute in Mogadischu auf die Spur kommt, will die Armee ihn sich in Schnappen. Ein Einsatz der eigentlich nur wenige Stunden dauern sollte, läuft schief und die US Soldaten müssen sich eine erbitterte Schlacht gegen eine Komplette Stadt liefern.
Der Unterschied zwischen Roman & Film
Der wohl größte Unterschied ist wohl die Tatsache dass im Film die Somalische Seite komplett ignoriert wird und wenn werden diese eher als ungehobelte Tiere dargestellt die einfach nur die US Soldaten abmetzeln wollen. Dem war aber nicht der Fall.
Im Buch wird beschrieben dass die Somalia schon viele Jahrzehnte Bürgerkrieg herrscht, was heißt die Einwohner sind unter Kampfbedingungen aufgewachsen, sprich die kennen nichts anderes als Soldat zu sein und zu kämpfen. Dadurch haben die eine hohe Kampferfahrung und agieren sehr intelligent. Einziges Problem die kauen die ganze Zeit so nen Kraut, was sie wach hält und weniger Schmerzen spüren lässt, was sie unberechenbar macht.
Ebenfalls wird im Film nicht darauf eingegangen warum die Somalis so einen riesen Hass auf die US Soldaten hatten. Im Roman heißt es, dass die Amis kamen und die Welt verändert wollten, nach dem Motto, wir sind da, nun seit ihr gerettet. Blöd nur dass die aber nichts bewirkt haben, kaum geholfen haben und stets arrogant durch die Gegend marschiert sind, oder aus ihren Hubschraubern geguckt haben als wären sie unverwundbar.
Quelle: Bluray.com
Im Roman gab es jede Menge kämpfende Frauen und Kinder, davon sah man im Film wenig.
Was die Fehler angeht, wird im Film auf einigen eingegangen, wie fehlen von Ausrüstung und Wasser, Überheblichkeit von wegen ach der Einsatz wird Kinderkram, dauert nur 2h passend alles zum Buch.
Wobei der größte Fehler wird im Film nur Nebenbei kurz erwähnt, nämlich warum die Konvois nicht in der Lage waren die Absturzstellen zügig zu erreichen und warum die sich immer verfahren haben. Sprich im Film wird über funk gesagt, die Verzögerung durch 2 Übertragungsstellen, sprich ging von Station zum Hubschrauber und von Hubschrauber zum Konvoi dauert zu lange bis die Info an dem Konvoi kamen war die schon längst an die Abzweigung vorbei.
Im Roman wird das ganz deutlich beschrieben und auch wie die Soldaten während der Schlacht deswegen die Krise gekriegt haben, die haben stellenweise den Konvoi 2-3 Straßen weiter gesehen bzw. gehört aber kamen nicht an. Das kommt im Film nicht rüber.
Quelle: Bluray.com
Die Sache mit dem Schwarzen Tape auf dem Auto gab es so nicht, es wurde im Roman ein Peilsender verwendet.
Was die Charaktere angeht, viele wurden übernommen im Film, vor allem Namentlich aber auch viele wurden zusammengefasst, Ridley Scott hat es dadurch gegründet dass es sonst viel zu viele Charaktere wären und dadurch zu unübersichtlich.
Bespiele für Zusammengefasste Personen sind z.B. Eversman (gespielt von Josh Hartnett), denn in Echt schafft er es mit dem ersten Konvoi raus und nein er rennt nicht wie bekloppt zurück in die Schlacht. Im Film dagegen ist er von Anfang dabei und ist bis zum Ende in der Schlacht verwickelt.
Quelle: http://www.dvdactive.com/images/reviews/screenshot/2005/11/blackhawk_5.jpg
Shughart der Delta Scharfschütze, im Film ruft er Anfangs seine Frau an und spricht auf dem Anrufbeantworter. Tja im Roman war es jemand anders der den Anruf tätigt, was beide aber halt gemeinsam haben, sie überleben die Schlacht nicht.
Der Charakter von Eric Bana gibt es gar nicht. Dieser wurde aus mehreren 3-5 Deltas zusammen gefügt. Sprich der Spruch von wegen, wir kämpfen für den Mann neben uns, oder mein Finger ist meine Sicherung, ist nie geschehen im Roman. Dieser Charakter dient im Film eher als Synonym für einen Großteil der Deltas. Im Roman wird sehr genau beschrieben dass die sich allgemein eher wie schießwütige Cowboy verhielten aber sobald es in den Einsatz ging Höchstleistungen zeigten.
http://content.internetvideoarchive.com/content/photos/600/02523412_.jpg
Einige Charaktere wurden aber auch eins zu eins übernommen wie Blackburn (Orlando Bloom) oder der Typ mit dem Gips, der sich den dann abschneiden wollte um seinen Kameraden zu helfen (ja das war wirklich so). Bei dem Charakter von Ewan McGregor hat man den Namen verändert blieb aber sonst nah an der Vorlage. Die Namensänderung entstand dadurch weil der echte kurz darauf im Knast gelandet ist und man die Ranger in kein schlechtes Licht rücken wollte.
Die Story um die beiden Delta Scharfschützen ist im Roman etwas ausführlicher. Wie im Film melden sich die beiden auch im Roman freiwillig um den abgestürzten Piloten zu retten. Im Film wird aber direkt gesagt dass es mehr oder weniger eine Selbstmordmission ist. Im Roman dagegen weniger, hier wird klar gemacht dass Verstärkung kommt aber die nicht wissen wann, solange müssen sie durchhalten.
Wie im Film ist auch im Roman der Pilot geschockt dass nur 2 gekommen sind. Auch die Schlacht die sich die beiden Deltas mit den Somalis liefert ist ausführlicher im Buch. Hier wird auch klar gemacht dass die beiden bis zuletzt überzeugt waren, dass sie heil da raus kommen und im Roman wird auch deutlicher wie viele Kills die beiden alleine hatte von den ganzen US Soldaten nämlich den höchsten Bodycount zu versuchen, wobei wie im Film wird dann auch gezeigt dass die im Grunde nur verloren haben, weil denen die Munition ausging bzw. so viele Somalis kamen dass sie nicht mehr schnell genug nachladen konnten.
Quelle: http://images4.fanpop.com/image/photos/21100000/Black-Hawk-Down-johnny-strong-21145661-853-480.jpg
Die Leichenschändung wird im Film nur kurz angedeutet, heftigere Szenen hatte Ridley Scott rausgeschnitten aus Respekt vor den Angehörigen.
Wie im Roman müssen auch im Film einige Soldaten zu Fuß aus der Stadt flüchten, im Film sieht man wie Kiddies fleißig super happy mit ihnen Laufen, das war nicht der Fall, stattdessen gab es selbst bei der Flucht zu Fuß noch einige Kampfhandlungen, sprich sie wurden fleißig beschossen.
Im Roman wird dann noch die Geschichte des gefangen Genommen Piloten geschrieben, sprich die komplette Gefangenschaft, was er macht, mit wem er redet und so. Im Film sieht man ihn nur kurz am Anfang der Gefangenschaft und fertig.
Im Film wird dann die Anzahl der Toten US Soldaten am Ende aufgezählt sprich 19 Soldaten. In Echt waren es aber 18. Nr. 19 starb 2 Tage nach der Schlacht als auch sein Hubschrauber abgeschossen wurde. Die Anzahl der verletzten werden im Film nicht erwähnt denn im Roman heißt es dass kaum ein US Soldat unverletzt aus der Schlacht kam, die meisten hatten sogar schwerste Verletzungen.
Ansonsten von der Schlacht her bleibt es an sich recht nah an der Vorlage.
Die Blu Ray
Bei uns gibt es den Film als Amaray, sowie auch in 2 Steelbooks. Ich selbst habe schon ewig den UK Import.
Was die Schlachtszenen angeht kann man sagen ist der Streifen ein wahres Meisterwerk. Selten war man bei einem Film so nah am Kriegsgeschehen wie ihr. Optisch einfach nur eine Wucht, mit hohem Gänsehautfaktor und tollem Score. Leider hat Ridley halt die Somalische Seite ignoriert, deswegen erreicht der Film natürlich nicht so ganz die Perfektion.
Aus technischer Sicht kriegt man eine Tolle BD, okay leichtes Filmkorn beim Bild aber in dem Fall hab selbst ich als Filmkornhasser kein Problem damit, verpasst dem Film einen schönen Dreckigen Kriegslook. Details wie einzelne Haare und Poren sind jederzeit sichtbar und die Farben sind toll.
Vom englischen Ton kriegt man hier klar eine Referenz BD. Es kracht es Scheppert ohne Ende. Mit tollem Raumklang.
Das Bonusmaterial dauert ca. 2,5h und hat ein mega ausführliches Making of, welches auch sehr interessant ist. Leider hat man aber die Doku von der 3Disk DVD nicht drauf gepackt.
Die Romanvorlage
Den Roman gibt es in Englisch in Papierform und auf dem Kindle. In Deutschland ist die Papierversion schon seit ner weile Out of Print. Kindleversion gibt es nicht. Ich selbst habe die deutsche Papierversion.
Und ich muss sagen dieser Roman ist ein intensives Meisterwerk, sehr neutral gehalten aber trotzdem extrem dramatisch und auch Detailreich.
Was finde ich besser Roman oder Film
Ich persönlich mag den Film sehr und finde ihn auch trotz ein paar Schwächen klasse, aber der Roman ist einfach nur hammer und gehört auch mit zu meinen Lieblingsromanen, zumal es hier auch noch mal deutlich ausführlicher ist und sogar noch intensiver als im Film.
Trailer:
Tja das war mein Roman vs. Film Blog zu Black Hawk Down. Ich hoffe es hat euch gefallen und ihr seit auch wieder dabei wenn es heißt Roman vs. Film
Also man liest sich ;-)
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Kommentare
also nicht nur gänsehaut-szene, sondern wie du sagst, wird auch immer wieder mal gezeigt wie sie von der unheroischen realität eingeholt werden.
die beiden eastwood werke sind trotz mancher längen wirklich ein fantastischer ethik-vergleich, der hand in hand greift. hier wird wirklich DER MENSCH (aus seiner kultur) in dieser kranken maschinerie gezeigt.
besonders gut fand ich hier manch perspektiven wechsel der erst in sichtung mit dem zweiten film vollumfänglich klar wird!
M.E. wurde im Film die Grundessenz des Buches aber gut getroffen. Der Film stellt in 2 Stunden den gesamten Kriegswahnsinn dar.
Ich kannte bisher nur den Film, den BTTony treffend in einem Wort mit Kriegsporno beschrieben hat, denn der Sogwirkung der dort präsentierten Bilder kann man sich kaum entziehen.
DANKE für den tollen Blog!
Ständig wird gesagt: Vorsicht vor der Waffen SS, das sind die Übersoldaten, mega Killermaschinen usw.
Und was ist, kaum trifft man auf die SS, sind die auf nem Freien Feld, keine Deckung weit und breit, stehen nah zusammen, sind mega überrascht dass die Amis kommen und lassen sich nahezu ohne Gegenwehr erschießen. Seit dem hat die Serie bei mir verschissen.
Letters of Iwo Jima ist wirklich ein tolles Beispiel für einen sehr guten Kriegsfilm
Kennt ihr diese ganz alten Kriegsfilme, über Schlachten im WWII, dort wurde die Gegenseite, also die Deutsche, immer sehr gut herausgearbeitet, mit Gerd Fröbe oder solchen Leuten besetzt;
man hatte nie das Gefühl, wie z.B. in James Ryan, Band of Brothers oder ähnlichen als Meisterwerken bezeichneten Werken, dass die deutsche Seite vernachlässigt wird. Schlimmer traf es die Japaner, die bis zu C. Eastwoods Letters from Iwo Jima so gut wie gar nicht in Filmen als Menschen dargestellt wurden. Hier wieder so ein eher trauriges Spiel...
also Scott hat schon die US Seite recht ordentlich dargestellt, nicht mit zu viel Patriotismus und ging auch einigermaßen auf die Fehler ein.
Auch schön dass am Ende des Films klar wird dass die Amis in Somalia nichts bewirkt haben, sprich sind nur bekannt für die Eine Schlacht und haben sich kurz darauf mit eingezogenem "Schwanz" zurück gezogen.
Was die Funksprüche angeht, müsst ihr mal darauf achten als der erste Ami Stirbt und das über Funk bekannt gegeben wird, dann ist nämlich überall funkstille und alles ist ruhig, das war für mich Gänsehaut pur und diese Szene war wirklich 1 zu 1 zur Vorlage
Ok, scheinbar ist der Film hier sehr einseitig gehalten worden, gut zu wissen! Echt lässig was du hier an Unterschieden aufdeckst.
Ich mag am Film die gemütliche Art (trotz des Krieges), er schreitet trotz manch Hektiv für mich doch unter passend sehr bindender Stimmung voran. Viele tolle Charaktere (Schauspieler) auch wenn die übliche Naivität miteingebunden wird und klasse Abläufe/Wirken.
Als der Black Hawn runter geht und der Funkspruch durch geht, hat\'s mir beim ersten Mal die Gänsehaut aufgezogen. Während Sam Shepard verdutzt aus der Wäsche guckt. Einfach geil!
DANKE für den wunderbaren Vergleichsblog! Die Blu-Ray klingt technisch gesehen ja auch echt klasse! Die Bilder unter den Farbfiltern sehen verdammt gut aus!
Nachdem was du geschrieben hast, ist der Film auf amerikanischer Seite ja gar nciht soweit abgewichen. Die Änderungen bei den Figuren finde ich iO. Soll ja immer noch Unterhaltungswert haben.
Hätte Scott die Somalis differenzierter dargestellt, wäre bestimmt ein ganz anderer Film daraus geworden. Wobei ich bezweifel, dass er dann noch diese Sogwirkung entfalten würde, den dieser Kriegsporno hat.