Blog von MoeMents

Beitragsansicht Beitragsansicht
Anzahl pro Seite  
Sortierung: chronologisch | alphabetisch | Aufrufen | Kommentaren | Danke |

Bye Bye Buddy!

30. Juni 2016

Keine Sorge, falls noch jemand etwas schreiben möchte - was mir sehr lieb und recht wäre -, hier von mir nun nur ein kleiner Zwischeneinschieber. Ich wollte diese eine Sichtung nicht einfach unter meine gewohnten anSICHTEN einzwicken!


Gott vergibt... Django nie!
Dio perdana... io no! 
Gott vergibt, wir beide nie!
Zwei vom Affen gebissen
IT,SP 1967
 
Aufgrund der traurigen Nachricht über Bud Spencers eingehen in die ewigen Jagdgründe, wollte ich auch hierzu etwas sichten. Schrägerweise hab ich die Filme des Duos als Kind so oft gesehen - sogar Buddys Jack Clementi guckte ich regelmäßig im TV, dass ich irgendwann derer überdrüssig wurde und deshalb bisher -man glaubt es kaum- auch keinen in der (Blu-Ray) Sammlung habe. Als Westernfreund aber den ersten ihrer gemeinsamen Zunft auf Platte (vom HD-Sender aufgenommen), und die Zeit für ein Wiedersehen war längst überfällig! :D
 
Leider ein Titel, wo Bud Spencer erst etwas verzögert auftaucht, bzw. Hill in erster Linie den roten Faden gibt, Buddy ihm parallel dazu aber immer auf den Fersen ist und sich die beiden stets auch gegenseitig aus dem Schlamassel ziehen. Ganz bemerkenswert ist hier, dass es sich tatsächlich um deren erstes Aufeinandertreffen IN HAUPTROLLEN* handelt, Hill eigentlich gar nicht besetzt war, bis sich die Erstbesetzung verletzte und er die Rolle übernahm.
 
*Zuvor spielten sie schon mal eine Szene gemeinsam in Hannibal (1959), damals trugen sie aber noch ihre gebürtigen Namen Mario Girotti (TH) und Carlo Pedersoli (BS) und Spencer hatte nur eine kleine Nebenrolle inne. Die amerikanischen Künstlernamen entstanden erst hier mit "Gott vergibt… Django nie!" 

Dem Start von 17 gemeinsamen Filmen!
 
Weiters wissen die Westernliebhaber sowie die Spencer/Hill Fans unter uns, dass diese Filme noch (tot-)ernsten Charakter hatten. Erst später wurden diese Italowestern neu synchronisiert und mit der allseits beliebten Schnoddersynchro (u.a. von Danneberg) zur kultigen Belustigung. Weshalb die beiden HIER NOCH andere Sprecher als gewohnt hatten und man sich erst mal darauf einstellen muss, interessant ist jedoch das Wolfgang Hess, der spätere Stammsprecher von Bud Spencer, jemand anderes aus der Filmriege spricht – das sorgt fast für Unbehagen. Hier kann man trüb gestimmt nur noch anmerken, dass gerade im April diesen Jahres auch noch Wolfgang Hess verstarb – was für ein trauriges Doppelspiel!
 
 
Aber nun zum er(n)sten Italowestern der beiden Haudegen:
Ein Zug wurde überfallen, eine Menge Geld entwendet und alle Insassen hingerichtet. Django/Cat Stevens (Terence Hill) schmeißt noch eine brisante Pokerrunde bevor Hutch Bessy (Bud Spencer) auftaucht um vom Zugunglück zu berichten. Hutch, der für eine Versicherungsgesellschaft den Raubüberfall klären will, vermutet einen gemeinsamen alten Bekannten hinter diesem trickreichen Schachzug. Der alte Bekannte weiht jedoch nicht mehr unter den Lebenden… denn Django hat ihn vor einiger Zeit umgelegt!
 
So gestaltet sich nun eine Jagd nach einem Totgelaubten, mit einigen Rückblenden um der Sache auf den Grund zu gehen. Dabei sucht Hill auf seinen Wegen alte Bekannte/damals Beteiligte, um die Wahrheit rund um Bill San Antonio (Frank Wolff) ans Licht zu bringen. Spencer will er dabei immer wieder abhängen, der tritt zur rechten Zeit aber immer wieder in Einsatz, bis die beiden sowieso nicht mehr ohne einander können!


Hierbei gibt es auch mal einen netten Kampf untereinander, der wie Superman gegen Batman wirkt, da Hill immer wieder jede Menge Raffinesse einsetzt um dem großen Dicken eins überzubraten, aber nur solange, bis EIN SCHLAG des Dampfhammers sitzt und Hill sofort ausknockt! Einfach wunderbar!
Hill braucht Spencer zum Schleppen des Geldkoffers, denn nur der (Brumm-)Bär kann dieses enorme Gewicht tragen, und da Hill in seiner Rolle nicht schwimmen kann, wird er nicht nur in einem tiefen Brunnen gefoltert, sondern ist auf deren Reise über einen Fluss auch auf Buddys Schwimmkünste angewiesen! Man greift sich also gegenseitig unter die Arme.

So gestaltet sich deren erstes Treffen schon recht annähernd als gut zusammenwachsendes Gespann. Frank Wolff (Spiel mir das Lied vom Tod, Leichen pflastern seinen Weg) macht dabei noch eine recht gute Figur als zwielichtiger Charakter, der in jeder Lage stets belustigt scheint, es aber faustdick durchtrieben hinter den Ohren hat! Er treibt Spielchen abseits einer Klischeerolle, mit seiner Bande als auch mit allen anderen.
 
Letztlich geht es um eine unvollendete Pokerpartie und eine ganz persönliche Angelegeheit,... einem vergrabenen Geldkoffer und einer brennenden Lunte mit jeder Menge Dynamit am anderen Ende! Die Geschichte wickelt sich langsam aus, während man unmoralisch zu Werke geht und das Dreamteam des Buddy-Movies sich gegenseitig das Leben rettet!
 
jateknaplo.blog.hu / Cronoconematografica S.p.a / Vertrieb: Adria/KSM

"Vier für ein Ave Maria" (68) war übrigens die Fortsetzung und "Hügel der blutigen Stiefel"(69) das Finale dieser Trilogie! Alle 3 Titel gibt es bisher nur auf DVD, sowohl ungeschnitten als auch in Comedy-Fassung. Mit Ausnahme von "Vier für…" den es nur geschnitten gibt. Bei der Vielzahl von Editionen und Boxsets mit den beiden, ist es jedoch alles andere als leicht sich zurecht zu finden. 
Regisseur Guiseppe Colizzi drehte mit den beiden die gesamte Trilogie und 1972 auch noch "Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle".

Nun möcht ich "Zwei Asse trumpfen auf" wieder mal sehen. Das Abenteuer mit den zwei Haudegen und dem verrückten, langeingesessenen Japaner mocht ich richtig gern!!



Ruhe in Frieden Bud Spencer!! 
Nicht nur Terence Hill wird eure Spaghetti-Rituale vermissen!


 


 
Weiterführende Blogs:
Perlen vom echten Westernkenner....

Bud Spencer und Terence Hill (Teil1) by Bollwerk94

Bud Spencer und Terence Hill (Teil2) by Bollwerk 94

Die Geburt der VIER FÄUSTE
by Bollwerk94

Viva Django Teil1 by Bollwerk94

Viva Django Teil2 by Bollwerk94

 



Kleine Yelchin-Filmübersicht / Like Crazy / Broken Horses / Weg mit der Ex / Middle of Nowhere

Euch wird bestimmt nicht entgangen sein, dass Anton Yelchin am 19.06.16 verstorben ist und somit mit 27 Jahren aus dem Leben schied. Vorerst hielt ich die Botschaft wieder mal für eine dieser derben Todes-Fakemeldungen um pietätlos auf unbrauchbare Seiten zu verlinken - leider bestätigte sich der Wahrheitsgehalt. 

Deshalb nahm ich mir den traurigen Anlass um nochmals ein paar Stunden mit Anton Yelchin zu verbringen. Ich ging in die Stadtbibliothek und lieh mir jene Filme aus, die mit ihm vorrätig waren und von mir bisher noch nicht gesehen wurden. 

Da ich das meiste mit ihm kenne, kamen einige weniger populäre Indiefilme zum Vorschein. Dazu später in den anSICHTEN - vorerst will ich euch sagen, welch Filme mit ihm den meisten Eindruck hinterlassen haben... denn alle Zeiten wieder sprang einem der smarte Typ mit dem müden (oder auch gefühlvollen) Blick, gerade wegen seiner oftmals extrem legeren Herangehensweise, auf recht symphatische und lockere Art ins Auge!

Da wäre mal die Stephen King Adaption Hearts in Atlantis in der er mit gerade mal 12 Jahren die Hauptrolle neben Anthony Hopkins übernahm. Der geheimnissvolle Mysteriefilm hat mich trotz recht ruhiger Herangehensweise (oder gerade deswegen) schon damals überzeugt. 

moviefancentral.com / Warner Bros

Mit Charlie Bartlett gelang mal ein etwas anderer Teenagerfilm...
madmovieman.com / 20th Century Fox

...in Terminator4 fand ich ihn als Kultfigur Kyle Reese hingegen falsch besetzt, das nur mittelmäßige Fright Night Remake erfuhr durch ihn sogar eine Aufwertung und gerade Odd Thomas zeigte trotz Ecken und Kanten das süsseste Pärchen ever, und seine wohl lässigste Rolle überhaupt! 

eklecty-city.fr / Ascot Elite

Er hatte also schon lange vor "Star Trek" seine Paraderollen abgeliefert, wobei mir beschämender Weise erst jetzt bewusst wurde, dass er russische Wurzeln hatte und deshalb erst recht eine gute Besetzung für Chekov abgab! Tja, man lernt nie aus.

Genauer betrachtet merkt man sogar, dass er ein paar richtig kultige Filmfiguren spielte: Kyle Reese, Charlie Brewster, Pavel Chekov!

Neben einigen anderen Filmen die es bei Zeiten noch aus seiner ehemaligen Agenda zu sichten gibt (Only Lovers Left Alive, 5 to 7, Rudderless....), konnte er zuletzt noch in Joe Dantes Zombie-Com Weg mit der Ex punkten, da gerade hier seine Figur einen wunderbaren Faible für Monsterfilmclassics und mehr aufbringen konnte. Gern hing man mit ihm auf der Couch ab, um bei einem s/w-Filmmarathon zu trauern!

Zuletzt konnte auch noch der Neonazi-Thriller Green Room recht gute Kritiken einfahren, in dem er eine Rolle als Punk-Rocker übernahm. Natürlich kommt noch Star Trek: Beyond und laut imdb konnte ich sehen, dass sich 4 Filme mit ihm noch in Post-Produktion befinden: Rememory, We Dont Belong Here, Porto und Thoroughbred.

Aber jetzt zu den 3 Titeln die ich mir ausborgte, wobei sich vorerst als vierter Titel noch Driftless Area darunter befand, ich aber nicht noch einen weiteren Thriller und auch den anderen was von Yelchin überlassen wollte. Dafür hab ich euch Weg mit der Ex zwischengestreut, dessen Kritik ich schon seit einem Jahr unveröffentlicht liegen habe. 

Zum Abschied von ihm, nun gute Unterhaltung mit ein paar Stunden Anton Yelchin...



 
Like Crazy

USA 2011
 
Der Liebesfilm (mit Komplikationen) beginnt gleich mit Kennenlernen und Start einer Bilderbuchbeziehung. Anna (Felicity Jones) und Jakob (Anton Yelchin) scheinen sich gefunden und das große Los gezogen zu haben.

Nach einer Weile romantischer Zweisamkeit fragt man sich, welche Probleme auf die beiden in ihrer Harmonie überhaupt noch zukommen könnten... da Anna jedoch aus England ist und ihr Visum (für die Völlig-Verrückt-Aneinander-Liebe) überzieht, beginnt folgewirkend ein vom Gesetz getrenntes Hin und Her zwischen England und L.A! Anna bekommt sogar ein striktes Einreiseverbot in die Staaten, und deren Liebe wird auf eine ganz harte Probe gestellt.

Anton Yelchin als Möbeldesigner wirkt anfänglich etwas bieder in seiner Aufmachung, wird aber mit der Spielzeit immer lässiger, lockerer und bietet emotional so einiges. Felicity Jones (Rogue One), die ein künstlerischer Schreibtalent in ihrer Rolle mitbringt, wird zum absolut liebenswerten Hingucker. Sie könnte echt nicht idealer und liebreizender besetzt sein.

Folglich geben sich allgemeine Beziehungsprobleme die Klinke mit dem enormen Distanzproblem. Ein Auf und Ab zwischen bewusst gewählten Trennungen, aufgrund der wachsenden Sinnlosigkeit, und dem schmachtenden Wiederzusammenfinden, weil die wahre Liebe einfach nicht anders kann!

Wahrlich herzzerreißend wird die Sache mit dem Auftauchen von Sam (Jennifer Lawrence in einer Nebenrolle), die in Trennungszeiten von Anna, immer wieder stark emotional an Jakob hängt, genauso beginnt Anna eine Beziehung mit einem Landsmann, doch jeder hängt eigentlich stets sehnsüchtigst am anderen.

Das Hin und Her gestaltet sich gemütlich erzählt (mit etwas Wackelkamerabegleitung bei manch improvisierten Dialogen), recht romantisch durch kleine kreative Geschenke (selbstgeschriebenes Beziehungsbuch, Designer-Stuhl...), man hängt gemütlich ab, lauscht Independent-Songs, genießt immer wieder Whiskey und jede mögliche Sekunde miteinander; was auch einige herausragenden Momente bereithält: Für mich als Bsp. die Bildercollage mit den täglichen Aufwachmomenten oder auch die U-Bahn-Szene, in deren wechselnden Blicken nicht mehr wortloser Schatz liegen könnte,...

Für SloMoe-Fans und leidgeprüfte Romantiker definitiv einen Indie-Blick wert.
Das Ganze ist so herzzerreißend wie zum Verrückt werden! Wie die beiden weiß man nie, wie es nun weiter gehen soll. Das Ende überrascht vielleicht sogar etwas und kann sogar weiterinterpretiert werden, ist aber grundsätzlich deutlich. Ein nachvollziehbarer und recht natürlicher Liebestwist.

 

Broken Horses

USA 2015
 
Buddy (Chris Marquette) und Jackie (Anton Yelchin) verlieren schon im Kindesalter ihren Vater. Der kaltblütig vor den Augen Buddys erschoßen wird. Die Jungs gehen jeder ihres Weges, Buddy bleibt jedoch im Ort und gerät gleich nach dem Tod des Vaters in die Fittiche des Gangsterbosses Julius Hench (Vincent D'Onofrio). Aufgrund einer kleinen geistigen Behinderung lässt sich Buddy von Hench leicht um den Finger wickeln - um die Drecksarbeit zu erldigen. 
Aufgrund eines musikalischen Talents lebt Jackie in New York, er will heiraten und kehrt nun 8 Jahre später aufgrund eines Hochzeitsgeschenkes von Buddy, zurück in das staubige Nest an der mexikanischen Grenze...

Schnell gerät Jackie in verrückte Machenschaften, entgeht nur knapp einem Mordanschlag und tötet notgedrungen sogar einen Menschen. Hench hat ein paar abgedrehte Methoden um seinen Schützling Buddy bei ihm zu halten. Die Liebe der beiden Brüder zueinander stellt so einiges auf den Kopf!

Nach einem kleinen Einstieg kommt man also schnell zur Sache, teilweise wird man fast überrumpelt, so schnell steckt Jackie in der tiefsten Scheiße. Das ganze wirkt wie ein modern ausgelegter Western, nur mit Gangster anstatt Cowboys, und schwarzen hochmotorigen Pick-Ups statt Pferden. Der Twist zwischen den Brüder gestaltet sich recht emotional, genauso hat Hench als einiges zu verlieren.

Chris Marquette (Girl Next Door, Fanboys) hat man so noch nicht gesehen, er spielt die leichte Behinderung fantastisch, kann aufgrund der gelegentlichen Überdrehtheit aber auch mal ins Nervige übergehen. Auf einige Gewaltspitzen wird dabei nicht verzichtet, weil die Gehirnwäsche von Buddy blutige Taten trägt.

Yelchin hingegen gibt den Gebildeten, mit lässigen Zausekopf und hübscher Verlobten (Maria Valverde) ist er voll beschäftigt seinen Bruder aus diesen organisierten Fängen zu befreien, ohne den Gangster-Twist vollkommen aus dem Ruder laufen zu lassen. Klares Highlight des Films ist die visuelle Aufmachung, sowohl Produktionsdesign als auch Location punkten durchgehend. Gerade die erbaute Ranch am See macht als Finalbrennpunkt einiges her. Die Synchro ist genauso gelungen. D'Onofrio sieht wieder mal richtig gut aus, Thomas Jane hat leider nur ein kleines, aber erfreuliches Cameo als Vater.

Klingt alles schön und gut, dass einzige sich abhebende Element dieses Gansterwesterns bleibt jedoch der indische Reggiseur (Vidhu Vinod Chopra), der hier eine typische US-Story umsetzt, sie aber trotz manch doppelter Spielchen und ausgereifter Emotionalität, recht simple hält. Das Drehbuch hätte da schon noch etwas Wendigkeit vertragen. Ansonsten aber fantastisch besetzt/gespielt und wirklich wunderbar fotografiert!



Weg mit der Ex
Burying the Ex USA 2014
 
Max (Anton Yelchin) steht unterm Schlapfen seiner Freundin Evelyn (Ashley Greene), er mag sie zwar enorm und hält sie für eine äußerst hübsche und kluge Frau, die man so schnell gar nicht wieder findet, aber genauso viel von ihr genervt ist. Da er jedoch sooo verliebt ist, sie noch mehr in ihn (man wird den Rest typischerweise schon formen können), geben sie sich aus einer Laune heraus ein treues Versprechen ewiger Liebe… blöd nur, dass dabei ein nebenstehender okkulter Flaschengeist deren emotionale Band auch über den Tod hinaus fixiert! Evelyn stirbt kurz darauf und kehrt aus diesem Grund auch wieder zurück zu ihrem Liebsten. Ihr körperlicher Verfall scheint kein hinderlicher Grund zu sein, erneut mit dem Zurückgebliebenen ins Bett zu springen und die Beziehung fortzusetzen. Max hat sich jedoch nach seiner Trauerphase schon wieder in jemanden verguckt, der nun doch, weitaus besser zu ihm passt!
 
Die Neue weiß zumindest was Monster-Cerealien sind!
 
Joe Dantes Handschrift kennt man gleich raus, dennoch wagt er sich fast etwas zu weit von seinem gewöhnlichen Charme weg, der Score passt zwar super, der reichliche Filmfan-Charme ist einfach nur wunderbar, vortrefflich auch die Gruseleinflüsse zwecks Horrorladen – "fahren sie zur Hölle" - sowie die leichte Halloween-Einbindung... könnte alles nicht besser zur Friedhofsnacht und dem weiteren morbiden Anwandlungen passen... der Rest ist jedoch eine völlig pauschale Teen-Liebesgeschichte, in der Evelyn zwar reichlich schwarzen Humor aus dem Grab mitbringt, ansonst aber alle aufgesetzten passen-wir-eigentlich-zusammen-Klischees abarbeitet. Zwar witzig unter einem tollen Setting angesiedelt, aber weniger herausragend. Die wenigen Computereffekte die auftauchen sind mies, die restliche Handarbeit aber völlig in Ordnung!
 
Anton Yelchin geht die Sache mal wieder locker-lässig an, könnte zwar etwas mehr aus sich herausgehen wenn man schon die modrige Ex zurück unter die Erde zurück schicken will, punket dafür aber definitiv in den persönlichen Rollenattributen. Ashley Greene, die ich zuvor noch in "Staten Island Summer" als Luxus-Girl beäugelte, musste hier schlichten Mut zur verwesenden Hässlichkeit beweisen. Durch ihre Rolle entfernt sie sich jedoch sowieso vom männlichen Wunschtraum: Wer will schon eine penetrante, aufsässige Ökotante die krankhaft eifersüchtig dein ganzes Leben umkrempeln will?!
Da kann sie noch so scharf und lüstern sein; der Charakter und auch noch gallertartige Leichenflüssigkeit beim Küssen, sind ist einfach eklig. Der Geruch und die Fliegen ganz zu schweigen! Noch dazu so unheimlich resolut und stärker als zuvor, da kann man echt Angst bekommen, besonders wenn man nun endgültig mit ihr Schluss machen möchte!

Da hilft auch der Halbbruder Travis (Oliver Cooper) nicht viel weiter, schon gar nicht wenn man sich beim ersten Treffen mit Miss Untot einpfeffert; wobei der Nekrophilenwitz gut ist – reichlich Absinth legt nämlich sogar Tote flach!
Der einzige Lichtblick für Max ist die neue Bekanntschaft Olivia (Alexandra Daddario), die auch filmtechnisch voll auf seiner Welle liegt. Da kommt wieder Freude auf, wenn die beiden zusammen "Night of the Living Dead" im Open-Air-Kino (neben Grabsteinen) gucken. Elementar sind für den Filmfan auch die alten Retro-Filmposter in Max alter Wohnung – bevor die Ex alles GRÜN machte - und Max Trauermarathon mit unzähligen s/w-Filmen, oder manch Hammer-Film der im Horrorladen läuft. Das bringt viel nostalgischen Monstercharme ein. 
 
Bei Joe Dante ist man als (Genre-)Filmfan also immer gern zuhause, und wenn Evelyn a la Exorzist Max so richtig heftig ins Gesicht kotzt, kann man nicht anders als sich vor Lachen zu krümmen! Anderweitig bleibt es dennoch nur eine Teenager Lovestory. Also wenn man solche gern guckt hat man durch Dante ein wunderbares Fanboy-Extra, wenn man aber eher Dante guckt, womöglich weniger Freude als sonst!? Dazu wirkt die Sache zu modern, es sei denn, Althase und Stammdarsteller Dick Miller (Gremlins 1,2; …) kommt auf ein Cameo vorbei!! ;)



Middle of Nowhere

USA 2008

Dorian Spitz (Anton Yelchin) ist das schwarze Schaf einer elitären Familie. Da er so gar nicht in deren Rahmen passt und sich auch nicht fügen will, verdonnert ihn sein reicher Ziehvater zu einem Job im ansässigen Wasserpark. Um sich seinen Broterwerb etwas aufzubessern expandiert er im Marihuana-Handel, wo ihm seine Kollegin vom Wasserpark, Grace (Eva Amurri), gerade recht kommt, die braucht nämlich aufgrund von Schulden dringlichst Geld um aufs College gehen zu können und Dorian für seine Geschäfte eine Fahrerin!

Dorian und Grace - zwei Teenager mit etlichen Problemen, in einem leicht herben Teenagerfilm, dennoch unter sommerlicher Kulisse des südlichen Lousianas. Während die beiden notgedrungen zusammenwachsen um ihre Ziele zu erreichen - wobei die meist gar nicht so klar sind - lüften sich etliche persönliche Geheimnisse bezüglich verkorkster Vergangenheiten. 

Yelchin gibt dabei einen recht quirligen Zeitgenossen der immer einen lockeren Spruch auf den Lippen hat, sich trotz Intelligenz aber eigentlich um wenig kümmert. Seine eigentlichen Beweggründe verstecken sich noch irgendwo... im Filmtitel! Findet aber schnell Freude an allem, und sei es nur ein Bluessong im Radio des Waschsalons! Eine schöne Szene!

Graces (Eva Amurri) Probleme hingegen sind großteils durch ihre Mutter Rhonda (Susan Sarandon) verursacht, da die eine Menge Schulden auf Kosten ihre Tochter machte und ihr somit das College verbaute. Die kleine Schwester Taylor (Willa Holland) hingegen drängt die Mutter zu Schönheitswettbewerben, um noch etwas von ihrer verlorenen Würde auf Kosten der Tochter zurückzuholen. Willa Holland ist übrigens famos in der Rolle der kleinen Lolita, die nicht nur emotional für Furore sorgt, sondern auch mal geniale Aktionen reißt (Haare schneiden). Sich später sogar noch perfekt zum Duo hinzugesellt! Eva Amurri sieht Susan Sarandon wie aus dem Gesicht geschnitten ähnlich weil sie auch im echten Leben Mutter-Tochter sind.

So gondelt man mit dem Wagen sowohl durch den Sommer, als auch durch den Südstaat, bekommt ein paar schöne Bilder zu sehen, vertickt Marihuana, kriegt sich aufgrund von Romanzen in die Haare und entwickelt ganz gemütlich nebenbei, die charakterlichen Hintergrundstorys. 

Dabei gibt es einige Tiefschläge zu verbuchen, sodass sich der Film trotz sommerlicher Stimmung und kleinen Abstechern zu Partys und dem Wasserpark, recht bewölkt anfühlt. Irgendwo zwischen Drama und Komödie will man sich einpendeln, und schafft es letzten Endes doch auf ein halbes Happy End.

Passend zum Titel, weiß hier eben keiner, wohin, oder zu wem er eigentlich gehört! Weshalb Yelchins letzlicher Spruch sich perfekter als symbolischer Schlüssel eignet:
"Vielleicht können wir einfach irgendwo anhalten."

Ein guter Cast, eine Stimmung die sich unter sommerlichen Höhen und emotionalen Tiefen etwas trübt, sich aber irgendwo im nirgendwo, als gemütlicher Trip zwischen Familien- und Freundschafts-Dramödie um unerfüllte Träume kümmert. Das Ende des Films eignet sich dann auch noch recht gut um sich (traurig) von Anton Yelchin zu verabschieden.
 
 




Letzlich bleibt mir nur noch eins zu sagen: DANKE Anton Yelchin!
Für deine unterschiedlichsten Rollen und einer Vielzahl von Titel, die du uns, sowohl aus dem Independent-Kino als auch mal in Blockbustermanier hinterlassen hast.
Ich hab dir immer gern zugesehen, du warst smart, symphatisch und das Abhängen mit dir war stets recht lockerer Natur. Ich werd gelegentlich wieder meinen Blick auf dich richten. Einiges aus deinen cineastischen Quellen darf ich glücklicherweise noch erst-sichten, anderes mit dir seh ich mir auch gern öfter an. Mach's gut!  
 





zuvor gesehen:
Mein persönliches Sommerkino...

Mr. Hobbs macht Ferien / Wilde Zeiten / Fortress / Taking Woodstock


 
Coverbilder: bluray-disc.de, amazon.de
Sommerfilmintro / Mr. Hobbs macht Ferien / Wilde Zeiten / Fortress / Taking Woodstock



Nun ein Blog als kleine Einstimmung auf das, was bisher eher nur leicht durchblitzte und wieder vom Regen durchbrochen wurde, DEM SOMMER!
Mein persönliches Sommerkino steht in diesem Fall für Filme, die aufgrund ihrer Stimmung perfekt in laue Sommernächte passen. Das Genre ist dabei egal, obwohl es meist Wohlfühl- sowie Urlaubs-/Partyfilme sind, schleichen sich da auch verzehrend gern Horrorfilme (unter brütend heißer Hitze) ein!


Grundlegend passt alles was mit Urlaub, Strand, Strandhäuser, Wildnis, Natur, Sommer, Frivolität, Partylaune, Sonne, Hitze oder auch einfach nur mit Wasser zu tun hat. Auch Musikfilme finde ich recht passend, besonders Empire Records mag ich hierzu!
Es sind eben Filme die es schaffen mit einer Nuance inhaltlicher Sommer-Seele, Kontakt mit den aktuellen realen Empfindungen (des Sommers) zu knüpfen!

Natürlich kann es auch ein Sommer-Kino-Blockbuster sein, der keinerlei sonnige Thematik aufweist, aber einfach in dieser Zeit geguckt wurde und somit zum sommerlichen Erlebnis wurde. So könnte eigentlich jeder Titel in diese Kategorie fallen, wobei es mir nur darum geht, dass er
mit seiner Stimmung meinen persönlichen Sommer ergänzt! :)

Vorerst will ich euch einige Titel nennen, die ich euch teilweise letztes Jahr schon vorgestellt habe und für mich eindeutig hier rein fielen:

Da waren die gesamten The Hills Have Eyes Filme, sowohl Originale als auch Remakes, welche die schwitzigen Nächte nur noch freudig-fieser machten und atmosphärisch so richtig aufluden.
Mit den mo(r)dernen aber simple-altbackenen Remakes von Piranha ging es feuchtfröhlich weiter!

Auch Labor Day und das Original zu Freaky Friday passten hervoragend als Double Friday Feature zur Stimmung. Überraschenderweise guckte ich letztes Jahr gleich 2x Ganz weit hinten, indem ein Junge umziehen muss, dabei einen Sommerjob im Freibad übernimmt und von Sam Rockwell lernt wie man etwas selbstbewusster wird; obwohl sich Film und Charaktere einige Schnitzer erlaub
en, zieht mich die Indie-Dramödie immer wieder in ihre äußerst angenehme SloMo(e)-Stimmung. Er lief dann sogar bei uns im Open-Air-Kino des Freibades, leider hab ich es nicht geschafft. Wenn man ähnliches haben will, nur viel lustiger, aufregender und frivoler, dann guckt man lieber bei Staten Island Summer vorbei. Sah ich auch. In der Teenagerkomödie kann man(n) sich neben Partys dann sogar noch an Ashley Greene ergötzen. 

Auch das Original von Texas Chainsaw Massacre ratterte letzten Sommer durch den Player und konnte mit seiner dreckigen und feuerempfindlichen Dürre mehr als nur eine perfekte Kerbe ins sommerliche Kino schlagen. Heuer erhoffe ich mir mit Original & Remake zu "Warte bis es dunkel wird" zumindest ansatzweise etwas dreckigen Slasher-Sommerflair.


Die Klassifizierung ist zwar grundlegend unwichtig/-nötig, ich hab aber einfach mal ein paar zusammengefasst um ein gewisses Gefühl zu vermitteln. 

Also nun, bevor mein heuriges Sommerkino startet, als kleine sommerliche Einstimmung zu den Filmen, die ich letztes Jahr unter diesem Motto guckte - viel Spaß und Gute Unterhaltung!





 

 

 

Mr. Hobbs macht Ferien
Mr. Mobbs takes a Vacation -  USA 1962 


Mr. Hobbs (James Stewart) fährt in Urlaub und will sich mit Frau Peggy (Maureen O’Hara) endlich eine angenehme Ruhe gönnen, doch die hat stattdessen die ganzen Kinder mitsamt Anhang in ihr Ferienhaus eingeladen! So kreuzen neben seinem jüngsten Sohn auch seine 3 Töchter auf, zwei schon mit Schwiegersöhnen und ebenso Enkelkindern! Da kann schon der ein oder andere dabei sein, den der alte Brummpa – so schimpft der Kleine seinen Großvater – nicht leiden kann! Nicht der einzige der nebensächlich für Furore sorgt!

Obwohl sich der Großteil der Handlung im Ferienhaus abspielt, geht’s zwischen den Irrungen der Erziehung und den Beziehungsproblemen der Kinder auch mal hinaus… zum Jugendtanz; mit der Tochter zu ihren neuen Date ins Pizza Heaven – hier darf der damals populäre Sänger Fabian mit Lauri Peters sympathisch trällern; auf einen riskanten Segelturn zur Sonnenfinsternis um den einzigen Sohn endlich mal vom Fernseher wegzulocken, oder mit einem konservativen Zeitgenossen zur Vogelartenschau ("Ein Jahr vogelfrei!" lässt grüßen).
Oftmals lässt sich Stewart dabei aus dem Off schwarzhumorige, mögliche Todesanzeigen durch den Kopf gehen!

Zuhause ärgert der Familienkram, die Haushaltsbedienung aber auch die widerspenstige Pumpe die Wasser liefern soll und eine offenherzige Blondine am Strand könnte zur weiteren Gefahr werden. James Stewart, der hier immer wieder mal einen ausgelassenen grimmigen Spruch raushaut, weil ihm alle auf den Zeiger gehen, gibt mit Maureen O`Hara (McLintock) ein wunderbares alteingesessenes Ehepaar in ganz liebreizender Harmonie ab! Ein tolles Gespann!

Nette, leicht sommerliche Familienkomödie, mit einigen amüsanten Einlagen und witzigen Situations-Auswüchsen, aber am besten zum Ausrasten als gemütliche Abendunterhaltung dienlich! Grundbotschaft des Films: Die Familie ist das Wichtigste, auch wenn sie nervt!
Bei weiten nicht so chaotisch wie die Griswold-Urlaube aber für einen gemütlichen, nostalgischen Strandhausaufenthalt – auch wenn das Haus von außen betrachtet von den Addams sein könnte – absolut einladend!

Von Henry Mancini gibt’s noch etwas Sixty-Sound hinzu und Reggiseur Henry Koster landete nach den Zusammenarbeiten mit James Stewart (Mein Freund Harvey – 1950, Die Reise ins Ungewisse - 1951) erneut einen netten gemeinsamen Ableger: Mit etlichen Rauchschwalben und wenig Möglichkeiten zum Telefonieren, da immer schon jemand nervig in der Strippe hängt! Mag man einfach!!




 

Wilde Zeiten
A Good Old Fashioned Orgy -  USA 2011 
 
Eric (Jason Sudeikis) und seine Freunde (Tyler Labine, Lake Bell, Lindsay Sloane, Lucy Punch, Martin Starr, Michelle Borth, Angela Sarafyan, Nick Kroll), eine Gruppe Mitt-Dreißiger, feiern regelmäßig im Ferienhaus von Erics Vater (Don Johnson).
Famose Partys um kräftig auszuspannen und alte Zeiten wieder aufleben zu lassen. Doch plötzlich will der Vater das Haus verkaufen weil er ohnehin nie anwesend ist. Was den Freunden einen großen Teil ihrer bisherigen Gemeinsamkeiten nimmt… deshalb muss zum Abschluss eine letzte unvergessliche Party her… und warum soll das nicht eine gute alte Orgie sein!?

Immerhin wird die Jugend von heute auch immer perverser!

Anfänglich dacht ich Jason Sudeikis könnte nerven oder die Darstellerriege wenig passen, doch alle stellen sich als akzeptabel bis richtig symphatisch heraus. Auch sein bester Kumpel Tyler Labin (aus Tucker and Dale…) gibt nen locker lässigen Typen ab. Die Kombo ergänzt sich gut und stellt einen besonderen Kern eines freundschaftlichen Trupps dar. Natürlich sollte man für die Sache recht offen sein, sonst hält man allein die Idee womöglich schon für emotional wenig brauchbar/ausführbar, aber der Film geht da schon seine gelungenen Wege.

Witzig und wenig peinlich eingefädelt, gibt's aber auch vulgäre Aussetzer, als Bsp. das Info einholen in einem geheimen örtlichen Sextreff, in dem McCruden von seinem Onkel (David Koechner) Tipps bekommt, während ringsum grad alle rammeln - ihn eingeschlossen! Dennoch stets zum Lachen/Schmunzeln anregt und zwischendurch auch mal wieder ernstzunehmende Probleme anspricht, die aufkommen als sich Eric in die Maklerin (Leslie Bibb) zu vergucken scheint und die Sache mit der Orgie vielleicht doch nicht mehr wie erwartet durchführbar ist.

So driftet der Film nicht in eine Sexklamotte ab, sondern verbindet eine Komödie doch mit einer kräftigen Portion nackter Vertraulichkeit und sogar etwas Beziehungskomplexität, auf ganz nette, humorvolle und ziemlich lockere Weise!

Etwas leicht sommerlicher Spaß, nostalgische Partys bis über eine Polizeiverwarnung hinaus, ein traumhaftes Wochenendhaus und letzlich überraschend viel Intimität! Hat mir doch gut gefallen, ich mag den unkonventionellen Freundschaftstrip und besonders das Ausleben (Zurückholen) ihrer Jugend trotz des aktuellen Standes. Auch wenn er fast gänzlich wie ein Spaß- oder Kumpelfilm daherkommt, eigenet er sich vielmehr für alleine oder um ihn mit der Freundin zu genießen, damit man die Sache auch dementsprechend ranlässt! Zuviel nachdenken sollte man dabei natürlich nicht – kann man aber eventuell sogar.
 


 
 
Fortress
Sie kämpfen um ihr Leben -  AUS 1986 
 
Eine Schulklasse in Australien wird von 4 maskierten Männern gekidnappet, und nach langer Fahrt durch dürres Wald- und Wiesengebiet in eine steinige Höhle gesperrt. Die Angst der Kinder enthält jedoch auch eine überlebenshungrige Seite und lässt nach einem Ausweg aus der brisanten Lage suchen…


Der Inbegriff von Unschuld trifft hier auf abtrünnige und sogar obszöne Gewalttäter, die mit ihren bizarren Maskierungen (vom Weihnachtsmann bis zu allerlei comichaften Tiermasken) und der forschen Handhabe, gleich mal eine derbe Situation mit dramatischer Stimmung hervorrufen. Der dazugehörige Score bleibt auch stets bedrückend/bedrohlicher Natur und erzeugt somit einen einschlägigen (Ozploitation-)Flair der vom Gefühl Richtung australisches Terrorkino drängt. Die abgelegene Lage, ein Outback zwischen Wald, weitläufig hügeligen Wiesen und sandig bis steinigen Berglandschaften erschafft zusätzlich ein aussichtsloses Klima. Da rückt einem nicht nur die Sonne auf den Pelz!

Die Kinder haben hier (wohl durch die geringe australische Bevölkerungsdichte) eine Gemeinschaftsschule in der alle Alterklassen in einer zusammengefasst sind, was sich für spätere Zwecke – immerhin hat jede Altersgruppe ihre eigenen Entwicklungsnöte – ganz gut anbietet: Die einen berechtigterweise ängstlich verstummen, andere jedoch mehr Abenteurer sein wollen - die Situation womöglich gar nicht so realistisch einschätzen können?
Sid (Sean Garlick) richtig gut in seiner Rolle als kleiner Schießwütiger, der immer mehr tun möchte als die Lehrerin ihm vorerst erlaubt. Die Lehrerin Rachel Ward (Gegen jede Chance – Against All Odds) nicht nur eine richtig ansehnliche Fürsorge abgibt, sondern auch als taffe Leaderin immer im Zwiespalt steckt was man den Kindern noch (zusätzlich) zumuten kann!? Vernon Wells (Wez aus Mad Max2) befindet sich übrigens unter der Dabby Duck Maske, wobei die Maskierungen aber bis Ende verdeckt bleiben und nur einzeln ihre beängstigende Fratze lüften werden.

Bis zur 50 Minute ist der Film auch mehr ein dramatischer Survival-Thrill der im Geschehen weniger hergibt. Immer wieder versucht die Truppe unschuldiger Kiddies im sicheren Rahmen zu flüchten, bewegt sich dabei durch sperrige Höhlen und muss dabei sogar mal tauchen. Unterdessen werden immer wieder etliche Lagerfeuer entzündet, bis sie es zu einer Farm schaffen, hierbei der Terror aber erst richtig losgeht.

Ab hier eskaliert die Situation als ein Farmer erschossen wird und der Film erstmals Blut fließen lässt! In dessen Verlauf die Lehrerin mitsamt Kindern erstmals über körperliche Verteidigung nachdenkt und die Sache ihren einschlägigen Lauf nimmt. Beim nächsten Verschanzen wird sich nämlich vorbereitet... und dabei so mordslüstern gebastelt, dass jedem Pädagogen die Spucke weg bleibt!

Eigentlich wäre der Film eine TV-Produktion, wurde aber gleichzeitig auch als ungekürzte Fassung für eine Kinoauswertung vorgesehen. Das mit der TV-Produktion merkt man ihm aber keineswegs an! Die technische Inszenierung sowie auch das Handwerkliche lässt nie ein billiges Level erkennen. Nur gegen Ende kommt durch die Geschichte selbst ein moralisch fragwürdiger Punkt auf, der einen eindeutig merken lässt dass man sich in den 80zigern befindet! Das Ende für einen regulären Film sowieso fragwürdig bleibt, für einen Genrefilm (der in diesem Fall dem Zuseher die letzte archaische Reflektion überläßt) aber hervorragend ein paar blutige Kills draufsetzt und mit der finalen Tötung sogar einen sehr heftigen Eindruck hinterläßt!

Anfänglich also mehr langatmig und weniger sammlungsrelevant bleibt, gegen Ende dann aber nochmals unorthodox überrascht – besonders als die Polizei die Sache erneut hinterfragen muss! Somit einige Genreelemente (Survial, Kinder-/Abenteuer-Thrill, etwas Action, Terror, Home-Invasion) enthält und gerade in der Stimmung mit einigen (auch recht un-guten) Inszenierungen eindringlich (australisch) punktet.

 


 
 

Taking Woodstock
 USA 2009 
 
Was wäre ein Sommer, ohne den Sommer der Liebe, und somit "Taking Woodstock"!? Also checken wir ins El-Monaco Motel ein und werden Zeuge der Geburt von etwas ganz großem – Woodstock!

Die Bleibe zwar alles andere als sauber und schick, dafür aber im späteren Verlauf umso friedlicher, freiheitlicher und warmherziger! Es sei denn Elliots Mutter (Imelda Staunton) läuft einem über den grimmigen Weg! Dafür wird sein Vater (Henry Goodman) umso lockerer, je mehr alternativen Charme die aufmarschierenden Hippies mitbringen! Ein paar Haschbrownies oder Liev Schreiber als sympathische Transe können durchaus hilfreich sein.

Das Festival selbst und die Musik werden jedoch zur völligen Nebensache, im transzendierenden Fokus steht, wie es dazu kam die Kuhwiese eines Kaffs anzumieten, warum statt geplanten 5000 Besuchern plötzlich über einer Million Weltbürger zu diesem Akt der Befreiung pilgerten und warum Elliots (Demetri Martin) familäre Verhältnisse angespannt sind. Sexuelle Orientiertierungen, Polizisten mit Blumen am Helm, eine revolutionäre Menschenmenge, viel Flower-Power und ein Dorf im völligen Ausnahmezustand lassen auf einer Welle der Glückseligkeit surfen!

Nimmt sich für das meiste zwar viel zu viel Zeit, aber auch LSD braucht seine Wirkzeit – so behauptet es zumindest der Film! Grandiose Nebenrollen (besonders Johanthan Groff als junger sanftmütiger Veranstalter Michael Lang), ganz viel authentischer Zeitflair (super Ausstattung und auch etwas Historie) und eine schöne und erstrangig gemütliche Zeit, gänzlich am Rande eines Festivals, das einfach nur einzigartig bleibt!
 



 
 


Das war es vom letzten Jahr, heuer guckte ich sogar schon einige Filme die in diese persönliche Kategorie fallen könnten (Rollerboys, Wish you were here, Focus, Andromeda), dennoch begann mein Sommerkino auf gefühlte Weise eindeutig erst mit Kiss the Cock, der ein wunderbar kulinarisches Feel-Good-Schmankerl darstellte; später gefolgt von einem kleinen persönlichen Liebling, Rhea M. - Es begann ohne Warnung für einen heißen Abstecher ins Dixie Boy!

  Über beide werde ich euch demnächst noch berichten!!



Jetzt bleibt nur noch eines zu sagen:

Ich wünsch euch einen phänomenalen SOMMER,
egal auf welche Art ihr ihn auch verbringt!





zuvor gesehen:
Volcano / Grow Up!? / Stretch / Transformers 4 / Picknick mit Bären


 

 
Coverbilder: bluray-disc.de, dvdparadies.at

Top Angebote

MoeMents
GEPRÜFTES MITGLIED
FSK 18
Aktivität
Forenbeiträge40
Kommentare4.336
Blogbeiträge278
Clubposts0
Bewertungen65
avatar-img
Mein Avatar

Kommentare

am Schöner Blog zu einem …
von IndyQ 
am Hey, ich bin ja ein …
von ürün 
am Oh mann, hat gedauert …
von friend 
am Ach ja, da werden 80er …
am Jetzt bin ich aber nal …

Blogs von Freunden

movienator
cpu lord
tantron
Pandora
Joker1969
Cineast aka Filmnerd
John Woo
ürün
Dr. Rock
Der Blog von MoeMents wurde 65.802x besucht.