Stephen King: Der Sturm des Jahrhunderts
9. März 2016Eigentlich hatte ich mal die Idee, mit den Stephen King Verfilmungen sowas wie die Beyondreihe zu starten, da jedoch aktuell sowieso eher Blogflaute herrscht - und ich/wir erst die 4.Beyondphase voll bekommen sollten - heben wir uns den Gedanken mal lieber für später auf, oder lassen ihn auch wieder verfallen. Aber Verfilmungen des Horrorliteraten gebe es reichlich! :)
Nun hab ich im Zuge meines Schneefaibles eine seiner Adaptionen geguckt, und da wurde aus einer kleinen 'anSicht' wieder mal etwas Großes. Ich hab etwas weitergesponnen und gleich in einen separaten Blog gepackt. Als Bloglogo sogar etwas mit der Schreibmaschine fabriziert! Handgemacht und digitalisiert! ;)
Nun werd ich euch nach und nach erläutern, wie ich beim folgenden Film von einer Perspektive zur anderen kam - meine Ansicht also einige erkenntnisreiche Wendungen erfuhr - also wenn möglich bis zum Ende dran bleiben.... beim...
USA1999 – Storm of the Century
Sich zwar folglich sogar einsperren lässt, ihn die Gitterstäbe aber nicht aufhalten seine tödlichen Spielchen mit den schon sturmgeplagten Bewohnern weiter zu treiben! Macht dazu hat er immerhin genug…
Was will der Mann eigentlich von ihnen!?
Es tut mir echt leid, aber ich wollt am Ende fast den Besenstil fressen, um nicht den Fernseher damit zu zertrümmern!
Nach dem Film machte ich mir dennoch meine Gedanken und die Sicht auf den Film veränderte sich schrittweise... die Angelegenheit enthält nun auch SPOILER:
1) Ich liebe solche Filme aufgrund des Settings ungeheuer, aber die Story ergibt letzlich keinen (botschaftstragenden) SINN… obwohl zuvor reichlich Stoff dafür aufgebaut wird… Nehme man her, dass ihnen der Typ mit dem Aufdecken ihrer Sünden schonmal genial den Spiegel in Sachen Moral vorhält, und dazu lauert auf dieser 'jeder kennt jeden' zusammenhaltenden Insel auch in jedem Charakter verborgenes Erlösungspotential, dann noch der etwas religiöse oder auch historische Background (zu einer Kolonnie im 16Jhd.)… alles fantastisch… sodass einem als Finalplot dazu geniale Möglichkeiten (über Schuldbuße, Reue…) durch den Kopf gehen, ABER nein, was macht der Film…
- Hauptdarsteller Mike doch auch ein bitteres Sündengeheimnis in sich versteckt, dann wäre es laut vorherigen Aufbau zumindest erklärbar gewesen warum gerade er im finalen Plot seinen Sohn entbehren muss [als Bestrafungsthema – übergeordnetes richtendes Element] - der schwarze Mann will nämlich ein Kind von den Inselbewohnern…
- … oder eventuell ein Background zum schwarzen Mann namens LINOGE, dessen eigentlichen Sinn, den seiner Tätigkeit offenbart hätte...
- … ODER auch, dass eventuell die Vorfahren der Inselbewohner, nämlich die erwähnten Bewohner im 16Jhd. was ausgefressen haben und nun die gegenwärtigen Ahnen dafür bestraft werden…
So bleibt als Finalplot nur dieser unerklärte Typ (eine Hülse für die LEGION - zahlreiche böse Dämonen) der einfach nur mordet um die Gemeinschaft so einzuschüchtern, dass sie ihm letztlich "zwangsbedroht-freiWILLig" eines ihrer Kinder als seine(n) Nachfolger(-hülse) rauszurücken… ähmmmm… leider sind das inhaltich eher 4 atmosphärische Stunden für so ziemlich für nix!
Ich nenne das aber veschenkte 80% Storypotential! So bleibt nur das geniale Setting, dem man sich aber gern hingibt!
Zwischeninfos...
|
So wie HIOB das getan hat - trotz Besitzverlust, Tod von 10 Kindern und Krankheit!
Hier ein kleiner Abriss zu den Eckdaten rund um HIOBs Geschichte...
- In einem Dialog mit HIOBs Freunden geht es darum, dass sich Hiob für sein erfahrenes Leid die Schuld eingestehen soll; seine Freunde vermuten, dass nur diejenigen bestraft werden, die gottlos sind.
- In der finalen Rede Gottes gibt dieser jedoch zu, dass HIOB tatsächlich unschuldig war... und weißt vielmehr darauf hin, dass seine Schöpfung so enorm und detailreich ist, dass die Größe seines Handelns für die Menschen UNBEGREIFLICH wird!!
- Die Rede des Elihu besagt dabei, das man Gottes Wirken nicht in Frage stellt, sondern stattdessen den Zweck des Leids erkennen soll!!
- [Für seine Treue, nicht über das Leid zu klagen, belohnt Gott später HIOB indem er ihm sogar zweimal soviel gibt, wie ihm vorhin genommen wurde - ist in diesem Falle aber nicht relevant.] [Auch das es sich bei der HIOB-Geschichte eigentlich um eine Wette Gottes mit dem Teufel bezüglich Gottesfurcht und Glauben handelte, möchte ich mal außen vor lassen.]
Ich hingegen suchte ständig nach einer Antwort, nach einem Grund des Geschehens und hing mich total am Schuld/Reue-Konzept auf - fast wie HIOBs Freunde - ohne zu bemerken, dass es hier GENAU um das Gegenteil geht! Akzeptanz und Gottvertrauen ohne zu (be)urteilen!
Thematisch geht es fraglich darum, wie Gott nur zusehen kann, dass guten Menschen schlechtes passiert, und die Einsicht folgt damit, dass Leid keine Strafe Gottes sei!!!
Wenn man damit auf die Rede Elihus zurückgeht, in der man seinen Blick weg
von der Frage nach dem Grund, hin zum Zweck des Leids wenden soll,
versteht man nun auch den Sinn des Geschehens!
aber da kann man sogar was fürs Leben lernen!
Alles hat einen Sinn,
auch wenn man es (noch) nicht verstehen mag!
Aus spiritueller Sicht lernt man auch aus Erfahrungen, egal ob positiv oder negativ. Auch wenn man den Grund nicht kennt, kann die Erfahrung einen (charakterlich) bereichert haben - zumindest ging es mir schon öfter so.
Wahrscheinlich könnte man das sogar nochmals weiterspinnen, ob man nicht gleich alles als HIOB-Parabel sieht, auch bezüglich der bösen Komponente (und der Wette), der Religionsthematik, bzw. ob man GUT/BÖSE getrennt oder als (göttl.) Einheit sieht, der Hintergrund zur LEGION usw. ...aber das reicht definitiv mal, bin dadurch schon ein kleines Stück weiser... ;)
... bzw. hab ich es aktuell so interpretiert!
Mit diesen Hintergrundwissen, würde ich nun gerne mal eine Blu-Ray dieses atmosphärischen Stücks sehen! Leider gibt es den Titel nur auf DVD, dessen Bild zwar akzeptabel war, aber auch reichlich Bewegungsunschärfen hatte.
Vom King war es das vorerst mal... aber wir sehen uns bald wieder... zu weiteren Filmen mit Eis, Schnee und manch bedrohlichem Setting! :)
Vom Comic wieder zur Fury Road
15. Februar 2016Die Filme der Mad-Max Reihe hab ich euch schon in Blog-Trilogie näher gebracht,...
1: MAD MAX & 2: THE ROAD WARRIOR
Auf sandiger Straße mit Mad Max:
3: BEYOND THUNDERDOME & 4:FURY ROAD
Ready for the MAX:
Die Vergleiche aller Ableger und noch mehr...
...geht es nun nochmals weiter mit dem Blick auf das COMIC, der Vorgeschichte zu FURY ROAD, und einer Zweitsichtung dieser!
Zu Furiosa sieht man leider nicht wie sie zu der Frau wurde die sie nun ist, sondern wie sie zu den Mädchen, zu Joes Hoffnung auf ein gesundes Baby, kam, und darauf hin beschloss sie zu retten. Hier liegt der Fokus aber auch mehr auf den Mädchen und ihrem Frust sich endlich aufzulehnen.
Dieses Kapitel enthält auch das Highlight des Buches: Drei Doppelseiten auf denen jeweils die alten 3 Filme als Comic zusammengefasst/erläuter wurden. Es begeistert etwas Altbekanntes und auch Kultiges nun mal als Comicinterpretation zu sehen – da wurden echt herausragende Ausschnitte/Bilder gewählt!
Interessant deshalb, weil man rätselt, ob, oder welch Instanz er und seinen jungen Zuhörer womöglich in zukünftigen Filmen einnehmen könnten… er erzählt/lehrt stets davon, dass diese Geschichte aus Kampf und Leid, das Überleben des Stärkeren, nur zum ewigen, elendigen Kreislauf wurde und die Zeit reift um einen Schritt aus dieser Geschichte heraus zu machen…
FURIOSA! (warnerbros.com)
Was nun für mich zählte, waren die kleinen ruhigen Zwischennuancen, die eigentlich als Verschnaufpause vor einem erneuten Sturm dienen sollten, ich aber nutzte, um mich noch tiefer darin zu laben! Obwohl sie im rasanten Kontext etwas kitischig (ja fast deplaziert) wirkten, sind sie das Salz in der staubigen Brühe dieser martialisch-verrückten Endzeit...
- Begonnen bei der herausstechenden weiblichen Ästhetik, diesen Wüstenblumen als reinen, unschuldigen Gegenpol in dieser staubfressenden Welt!
- Den kurzen Zwiegesprächen zwischen Nux und Capable
- All den Blau gehalten Nachtszenen in einer fast schon eigenständigen Welt
- Den ruhigen Passagen
- Den nahezu schon liebenswerten gegenseitigen Bereicherungen...
- ...und besonders, das wohlwollende Wirken eines starken aber dennoch irgendwie sensiblen Helden aus dem Background!
"Furiosa" ist überhaupt ein Film, der, sofern man auch ein inhaltliches Erlebnis will, von diesen Zwischentönen lebt! Und natürlich von den Kleinigkeiten die dieses Universum erweitern/aufwerten! Neben einer Unmenge von Einzelcharakteren die es zu beleuchten lohnen würde, stechen hier vordergründig aber erstmal die Gruppierungen hervor…
In einer Welt um die Zitadelle, Gastown und der Bullet Farm, rollt nicht nur die rüde Verwandtschaft von Immortan Joe, einer bizarren Familie von Freaks an!
Neben den märtyrer-verseuchten Warboys steigern sich auch noch die genauso valhalla-verrückten Bulletboys in die laufenden Angelegenheiten, die dazu passend deren Stirn einfach als Silbergrau bemalte Patronenspitze beschmiert haben. Die Buzzards auf ihren Bikes (die auch im Comic ihren Part bekamen), und zuletzt nicht zu vergessen, der Gegenpol dieser testosteron-mutierten Postapocalypse, dem Vuvalini-Matriarchat, dem Clan der vielen Mütter!
Was überhaupt erst den Wahnsinn hervorrief der einen hier überrollt!
man lernt auch, sich wieder Vertrauen zu schenken!!
(madmax.wikia.com)
- …nervte es mich immer noch, dass die Ikone – der Interceptor – ganze zweimal beiläufig geschrottet wird
- Richtig genial fand ich die akustischen Tinnituseinbindungen (wenn Max als Schützenhilfe herhalten muss)
- Genauso den taktvoll aufdröhnenden Score, besonders die basslastigen Kurzanschläge!
- Die Interview-Aussage von Tom Hardy, dass sich Max STIMMLICH erst wieder in diese Welt einfinden muss, mildert den stümperhaft wirkenden Ausdruck dann doch etwas ab.
- Ich mochte das Motorlöschen durch das Herunterfahren des Frontschilds, genauso wie das Spritspucken durch den Luftanzugshuzen des doppelten V8-Blocks!
- Als Rictus Erectus ausruft, dass er einen kleinen Bruder hatte,..., bekam ich fast Gänsehaut!
- Die Idee, dass der 0-Negativ-Universalspender als Blutbeutel fungiert, ist so bizarr und absurd, wie ideenreich!
- Die visuellen Farbwechsel von den blauen Nächten zum türkis/sandigen Tag sind phänomenal!
- Tatsächlich liebte ich das Zusammenspiel 'der Guten', in den actionreichen Momenten genauso wie in den heißgeliebten ruhigen Passagen!
- Das fahrende RADIO (mit Drummer und FeuerGitarro) hätte ich immer noch geschnitten, wie auch manch Logikausgeburten in den ersten 40 Minuten, letzteres jedoch ein reines Wunschkonzert darstellt! Hätte George Miller auch das noch geglättet, wäre es wohl der herausragenste Actioner aller Zeiten geworden, andersrum toppt er in Sachen Produktionsdesign und Stunts aber immer noch alles bisherige!
Restliches Layout: MoeMents
Episode 7
31. Dezember 2015SPOILER hab ich in dieser Farbe markiert!
Die erste Befürchtung, dass sich die Machart der größten Sternenreihen (Wars/Trek) nicht mehr recht unterscheiden lassen, löste sich bei Sichtung in Luft auf. Keine stumpfsinnigen Lichteffekte, keine Überladenheit, keine hektischen, verschachtelten Storykomplikationen/Logiklöcher, vielmehr vertraute Welten, bekannte Kultfiguren und eine Stimmung die sich durch den gefestigten Score erneut zu seinen Ursprüngen bewegt.
Wobei, die Tatsache aus dem Death Star einen Star Killer zu machen, und ihn genauso einfach aus dem Inneren zu erledigen, doch sehr peinlich war.
Sein emotionales Wechselbad zwischen dunkler Macht und verstörender heller Vergangenheit macht ihn zu sowas wie einem Azubi im Chefoutfit!
Das erklärt nun auch warum er eine Maske ohne jeden ersichtlichen Grund trägt - Vader hatte sie zumindest aus atemtechnischen Gründen; totale Selbstüberschätzung eines unsicheren Rookies - und das wurde in der Darstellung auch genau getroffen!
Die Energien die durch die kaltschnäuzige Ermordung seines Vaters zustande kommen fördern nicht nur dunkle Triebe, sie könnten durch seinen inneren Konflikt mit der hellen Seite sogar einen grenzenlosen Selbsthass auslösen, alles nützlich um ihn in Fortsetzungen noch stärker/böser zu machen!
Trotz seiner generellen Einfachheit, die einen vordergründig in Sachen Anspruch tatsächlich genauso in die 80er zurückbeamt - sorry - enthält dieses erste Auffachen der Macht doch reichlich Material zum Aufbauschen, Diskutieren und Weiterspinnen. Die Macht ist doch stark in den Zwischennuancen... [vielleicht beobachten dich Luke, Leia und R2D2 in deinen Prüfungen ;]
- Da der Film natürlich strategisch viele Fragen offen lässt um Spannung und Material für die folgenden Episoden aufrecht zu erhalten, gehen im Internet die Spekulationswogen gleich hoch… so wird natürlich die Frage, wessen Kind Rey nun ist gleich mal heiß diskutiert: Moviepilot lässt gleich mal die pauschalen Vermutungen vom Stapel;
a) Lukes Tochter, b) Han und Leias Kind und somit auch Bens (Kylo Ren) Schwester, c) Die Enkelin von Obi Wan, d) oder natürlich die Tochter eines noch unbekannten Jedis… in einem YouTube-Video spinnt man die Sache sogar so weit, dass jemand aus Lukes abgeschnitter Hand einen weiblichen Klon hätte schaffen können… tja, die Thesenküche läuft auf Hochtouren UND wenn man uns überraschen will, dann wird’s wohl eine außergewöhnliche Lösung sein, ansonst geb ich mich aber auch gern mit einer pauschalen Antwort zufrieden, da als Tochter von Han und Leia erneut ein Geschwisterthema aufkommen würde.
- Ihr erinnert euch bestimmt an das Problem "Han shot first"; indem Han Solo beim Baraufenthalt in "Krieg der Sterne" - eine kreative Weltraumspelunke gibt es auch in "Erwachen der Macht" – einfach Greedo über den Haufen schießt! Diesen moralischen Konflikt, der Solo eindeutig zum Antihelden macht, hatte George Lucas revidiert indem er in der überarbeiten Fassung einen zuvorkommenden Schuß von Greedo einfügte, der Solo nur als Verteidiger anstatt Killer da stehen lässt. Mir kam es so vor, als hätte Abrams das wett gemacht, mit der Szene in der Han Solo einfach einen Statisten nimmt (genauso ein zwielichtiger Geschäftsmann von Solo) und ihn um seine Haut zu retten einfach in den Schlund einer tentakelartigen Fressmaschine wirft! *haha*
[Tja, selbst wenn man ein liebgewonnener Gauner ist, muss man LEIDER auch irgendwann die Rechnung erhalten ;] Ne, im Ernst, der Tod dieser Kultfigur ist schwer verdaulich, sticht jedoch andererseits als einzig wirkliches Wagnis dieses Unternehmens heraus und führt lediglich Harrison Fords damalige Gedanken zu Ende, der Solo schon in der alten Reihe sterben sehen wollte. Außerdem wurde in jeder Trilogie ein Mentor geopfert - wenn auch Solo nicht gänzlich als einer durchgeht, hat er zumindest höchst respektablen Status!
- Alle zwei Jahre soll voraussichtlich eine weitere Episode erscheinen und zwischendurch sogar Prequels die noch vor der Originalreihe (vor Teil 4) angesiedelt sind. Mit "Rogue One" erhält man unter Regie von Gareth Edwards (Godzilla) schon 2016 Einblick in eine Rebellentruppe die Pläne des Todessterns in die Finger bekommt – auch der animierte Clone Wars Nachfolger "Rebels" spielt in dieser Zeit - und später soll auch noch ein Film über die jungen Jahres des Han Solo kommen. Ein Gerücht soll aktuell noch ein weiterer Film über Kopfgeldjäger Boba Fett sein!
Zu guter Letzt, am letzten Tag des Jahres, ein abschließender Gruß (ala Sternen-/Lichtkrieger)...
Falls ihr denkt es lohnt sich nicht als Einzelner etwas zu verändern, sei gesagt, ein positiver Gedanke hat mehr Wert (erzeugt mehr Medi-Chlorianer) als hundert Negative, außerdem verändert man die Welt immer aus dem Kleinen heraus! Und grundsätzlich liegt es daran EURE Welt zu verbessern und nicht unbedingt die des Globus. Es wirkt sich früher oder später sowieso darauf aus.
Abseits des kollektiven Karmas – das gerade abläuft – wünsch ich euch eventuelle (innermenschliche) Selbstverflechtungen darin aufzulösen um persönliche Zufriedenheit zu schöpfen... ein tolles neues Jahr, uns allen, ALLES GUTE!
Wenn man das mittlerweile alles durchwegs naiv findet,
ist man auf dem besten Wege ein Sith zu werden!
So! Das war genug Jedi-Kodex...
Lockere Grüße, euer MoeMents
THE HILLS HAVE EYES - 1977 / 1984
10. Juni 2015Willkommen in den Hügelketten kurz vor Kalifornien, bei einem "wüsten" Abstecher ins trostlose Nirgendwo, wo dich niemand schreien hört und es den längst vergessenen Wüstenbewohnern nach Menschenfleisch hungert! Ein geschmackloses/-volles willkommen zur Hills-Filmreihe!
USA1977
Familie Carter ist per Wohnwagen nach Kalifornien unterwegs. Die Familie, bestehend aus 3 Männer, 3 Frauen, einem Baby und zwei Schäferhunden, nimmt trotz der Warnung eines alten Tankwarts - sie sollten unbedingt auf der Hauptstraße bleiben - doch eine Abkürzung durch ein wüstenleeres Atomversuchsgebiet der Air Force. Das Oberhaupt der Familie, ein Ex-Cop, meint damit Zeit zu sparen und auch keinerlei Gefahr zu erkennen... alles endet jedoch in einem Crash mit gebrochener Hinterachse! Und das mitten in verlassener, überhitzter Wüste! Das Funkgerät funktioniert in diesem Tal auch nicht und scheinbar sind sie nicht allein!!
Regisseur Wes Craven (Nightmare, Shocker) lässt in seinem 70er Jahre Horrorschocker nämlich die Kannibalen los! Und das unter fantastischem Wüstensetting zwischen Sand, Steinen, verbrannten Gebüschen und etlichen Steinhügeln, was gleichmal eine geniale Stimmung aufkommen lässt. Das gemächliche Tempo eignet sich voerst auch hervorragend, um in dieser gottverlassenen Hitze zu verweilen, dem nächtlichen Geheul von Wölfen oder den eben entflohenen Schäferhunden zu lauschen – übrigens heißen die Beauty und Beast – und in der Kälte der Nacht bei Lagerfeuer etwas stimmungsgeladenen Horror und Gespür für Atmosphäre zu beweisen! So nimmt man sich bei der Inszenierung Zeit, schraubt die Spannung aber langsam und stetig hoch, wozu auch der Score öfter ein länger gequältes Instrument beisteuert… um später dann offensichtlich reinzuhauen!
Nicht unbedingt beim direkten Blutgehalt – für damals wohl auch hier – sondern vielmehr beim Terror, den die fiesen, entstellten Gestalten über die Familie hereinbrechen lassen! Während der Vater zur Tankstelle zurückwandert, sucht der Schwiegersohn die andere Richtung nach Hilfe oder Funkkontakt ab. Die Nacht bricht herein und die Kannibalen fallen bestialisch über die noch verbliebene Familie her und handeln dabei sogar erstaunlich taktisch! Wobei durch etwas Unausgesprochenes des jüngsten Sohnes Bobby auch zuvor schon eine drohende Gefahr aufgebaut wird, der Schock beim Angriff jedoch Schlag auf Schlag die urprimitive Grausamkeit der Wüstenbewohner offenbart! Eine Frage die sich außerdem noch stellt: Wieviel erträgt man bis man selbst zum Monster wird!?
Ehrlich gesagt verstehe ich nun auch das Remake von Aja besser, welches ich damals verurteilte und mir nur tabubrechend einfuhr. Da es den (Psycho-)Terror nur ausschindet! Es überspitzt zwar alles nochmals sehr, hatte aber eigentlich nur die Szenen übernommen, was ich zuvor eben nicht wusste! So darf auch hier der Vater abgefackelt und währendessen die Familie geschändet/getötet werden, wobei mir gerade beim Remake die hysterischen Schreie brutal durch Mark und Bein fuhren. Im Original zwar auch schrecklich sind, aber bei weitem alles nicht so abtrünnig auf die Spitze getrieben – beim Remake wollte man einfach nur (extra) schocken! |
Bei den Darstellern sticht eigentlich nur Dee Wallace-Stone (Das Tier, Critters, E.T.) mit einem bekannten Gesicht heraus. Und natürlich die Kult gewordene Horrorikone Michael Berryman! Der US-Darsteller mit seltener Erbkrankheit, die aussehenstechnisch nicht nur für seine ikonische Glatze sorgte, prädestinierte ihn für die Rolle des entstellten Kannibalen Pluto mit dem Hunger nach Menschenfleisch. Und er meisterte sie mit Bravour!
Grobe Unterschiede müssen noch zur deutschen Synchronfassung genannt werden, da hier von einer UFO-Landung in der Wüste die Rede ist und die Kannibalen als hiergebliebene Menschenfresser vorgestellt werden. Im O-Ton ist davon aber keine Rede, hier beichtet später der alte Mann von der Tankstelle, mit seiner Frau ein entstelltes, bösartiges Kind geboren zu haben, welches im Alter von 10 Jahren schon größer als er war und nicht nur den Hühnern die Köpfe abbiss, sondern auch die ganze Familie ausrottete und das Haus abfackelte. Irgendwann versuchte er den Jungen zu erschlagen und hat ihn danach in der Wüste ausgesetzt. Dieser (Papa Jupiter) gründete eine eigene, weiters degenerierte Familie (u.a. Pluto, Merkur, Mars) unter deren Angst er sogar heute noch lebt! Als Ursache für die Degenerierung schwingt unterschwellig stets auch die Verstrahlung durch die Atomtests in dieser Gegend mit.
Ein ausgezeichneter Horrorklassiker mit tollem Setting und kongenialer Stimmung, pures sommerliches Terrorkino in ungestümer Rohheit!
Schade, dass das Bildmaterial zu wünschen übrig lässt und auf DVD sehr unruhig daherkommt. Schärfe und Klarheit sind den visuellen Eindrücken leider fremd. Auch die Bewertungen der deutschsprachigen Blu-Ray Fassungen erweisen sich nur als schlechtes VHS-Niveau! Hier wäre eine saubere Fassung definitiv angebracht und dem Film würdig!! Eine US-Blu-ray gebe es schon, aber auch hier sind die Bildbewertungen unter aller Kanone. (Nachtrag: Mittlerweile gibt es ein 4K-Skan zu deutscher VÖ, sogar mit zusätzlicher Neusynchro.)
Als Hobby-Astrologe find ich es recht interessant, dass die Kannibalenmänner Namen von Planeten tragen, da auch in der Mythologie Jupiter (Zeus) schon Probleme mit seinem Vater hatte der die eigenen Kinder verschlang!! Nur Jupiter wurde von seiner Mutter in einer Höhle versteckt, in verschiedenen Auslegungen von der Milch einer göttlichen Ziege oder einer Wölfin ernährt. Irgendwie find ich diesen Hintergrund in Bezug auf die Kannibalen interessant - nicht nur weil sie in Höhlen leben - denn auch wenn sie keine Reisenden zum Verspeisen hätten, sich wohl auch innerhalb der Familie, oder sogar selbst auffressen würden! Immerhin fragt sich das Merkur sogar im Film! Mars, Merkur und Pluto sind in der Mythologie entweder auch die Söhne Jupiters, seine Brüder oder gar anderweitig verwandt. Im Film gehen auch allesamt als verwandte Inzestbrut durch! Hinzu kommt hier noch der Ursprung für Wes Cravens Geschichte, die auf der Legende von Alexander Bean (der Shanybeen FAMILY) beruht, einer kannibalischen Familie im schottischen 15 Jhd. Wes Craven holte sich für seinen Film nämlich Inspiration aus einer New Yorker Bibliothek und wurde in der Abteilung für Mord- und Totschlag fündig. Eine Geschichte über eine Inzest-Familie die in Höhlen an einem schottischen Hang hausten und Reisende verspeisten, hat es ihm schrecklich angetan und lieferte die Idee zum Film. Er schrieb folglich das Drehbuch mit seinem eigenen Setting, transportierte es in die verlassene Wüste und passte es der Zeit an. Besonders wollte er auch das Element rüberbringen, dass beide Seiten grausam sein können. Da in der historischen Ur-Geschichte die Familie irgendwann festgenommen wurde und von den Menschen als Strafe noch grausamer gefoltert wurde! Was er ihn seinem Film natürlich nicht macht, aber durchblitzen ließ, dass auch die Opfer zu Tätern werden können weil sie etwas Schlimmes ertragen mussten und fast dazu genötigt wurden! Wes Craven ließ seinem Erfolgshit 1985 noch eine Fortsetzungen folgen. Das Original verbuchte 2006 ein Remake von Alexandre Aja, welches selbst auch noch eine Fortsetzung erhielt. |
USA1984
Bobby (Robert Houston) hat die Vorgänge des ersten Teils überlebt und findet sich hier - wohl genauso viele Jahre später wie die Fortsetzung - gleich zu Filmbeginn beim Psychiater wieder. Er hat die schlimmen Erlebnisse – Flashbacks mit Szenen aus dem ersten Teil – noch immer nicht verdaut. Sein Psychiater rät ihm aber dennoch, mit seinen Bikerfreunden die Reise zu einer Wüstenrally anzutreten, die in der Nähe der schon bekannten Wüste stattfinden soll. Hiermit könnte er sich auch endlich real seinen (alten) Ängsten stellen!
Und obwohl in vielen Klappentexten steht, dass Bobby auf die Reise mitkommt, tut er das nicht! Sein Trauma ist so stark, dass er ablehnt, weshalb sein erneuter Auftritt rein das Filmintro aufwärmt. Dafür kommt jemand anders aus dem ersten Teil mit... sie spielt im Film nun die Freundin von Bobby und wird von seinen Freunden Rachel genannt, stellt sich aber recht schnell als Ruby (Janus Blythe) aus dem ersten Teil heraus! Sie war das Mädchen aus dem Kannibalenzirkel welche die Fronten wechselte und hier nicht nur von selbiger Darstellerin verkörpert wird, sondern auch zur zivilisierten Dame wurde. Demnach auch als erste Zweifel hegt, als die Bande halb-rebellischer Jugendlicher die Abkürzung durch das alte Atomtestgebiet nehmen möchte. Auch sie vermutet, dass ihre alten Verwandten eventuell doch noch am Leben sein könnten!
Die Gruppe macht sich also ohne Bobby, dafür mit Rachel - oh und nicht zu vergessen dem überlebenden Schäferhund Beast - in einem großen Bus auf die Reise zum Start des Rennens, aufgrund der Zeitumstellung scheint es für zur Einschreibung aber zu knapp zu werden, weshalb eben eine Abkürzung her muss! Die Fahrt durch die schlechte Wüstenstraße beschädigt jedoch den Tank und schon bald bleiben sie bei einer alten Mine liegen!
Anstatt sich im vereinfachten Szenario wieder einer genialen Stimmung hinzugeben (Original), bietet die Fortsetzung im direkten Vergleich doch etwas mehr Spielraum und Abwechslung durch die höhere Personenzahl (Twens zwischen 20 und 30). Darüber hinaus liefert die Mine noch einen zusätzlichen Schauplatz mit ein paar Räumlichkeiten und einem grindigen Keller! Dass die Jungs ihre Motorräder im Bus haben bringt noch etwas Bewegung rein. Das war es dann aber schon mit den Neuerungen, der Rest orientiert sich von der Idee exakt am ersten Teil und geht dabei mehr in Richtung Twen-Slasher, indem sich die bekannten Kannibalen einen nach dem anderen holen!
Sehr erfreulich das Michael Berryman wieder als Pluto dabei ist, auch wenn er seine Glanzleistung schon im Ersten darbot und hier leider wenig famos abtritt, bleibt er eine herausragende und gern gesehene Marke für die Filme! Eine weitere Kannibalenrolle, die des Reapers, spielt John Bloom, der hier selbige Narbenvisage wie einer seiner Vorgänger trägt. Sein Finale ist schon ausgiebiger, er darf nach der Jagd durch den Kannibalenkeller auch noch im Feuer aufgehen!
Grundsätzlich ist trotz der Beinahe-Wiederholung das Setting wieder erste Klasse: Die verlassene Wüste, die Twen-Gruppe und die abgelegene Szenerie - die wieder genauso geniale Landschaftsbilder hergibt - können einfach überzeugen; die blinde Cass (Tamara Stafford) bietet mit ihrer Hellhörigkeit auch ein tolles Element des zweiten Teils! Anderweitig kann die Sache trotz mehr Geschehen leider dennoch langweiligen, da die reduzierte, gespannte Atmosphäre einfach nicht mehr so aufkommt. Das Meiste wird dabei durch sinnfreie Abhandlungen zerstört, welche Großteils wieder mal der deutschen Synchro zugrunde liegen, die nicht nur den Hund umbenennen, sondern einen jungen Mann gleich glauben lassen, sein Kumpel will ihn reinlegen, obwohl ihm gerade ein Kannibale ans Leder will! Aber auch ohne die Synchrofehler verfolgt man mit dem Bus völlig unnütz seine Freunde ins unwegige Feld und als sogar noch der Hund Beast eine Rückblende als Füllmaterial erfährt, wirds fast schon richtig peinlich! Erst gegen Ende werden die Kills wieder besser, der Score liefert mehr Fidel- und Horrorgeplänkel und die Outfits der Wüstenbewohner sehen neben dem Steinzeitlook des ersten Teils auch etwas rockiger aus.
Die Fortsetzung wollte Craven eigentlich gar nicht drehen, als aber seine Filme "Das Ding aus dem Sumpf" und "Tödlicher Segen" an den Kinokassen floppten, wollte er sich aus Geldnot doch an eine Fortsetzung seines "Wüsten"-Klassikers machen. Das Geld ging jedoch schon beim Dreh aus, weshalb der Film zu den Akten gelegt werden musste. Als ihm dann ein Studio aber endlich seinen Entwurf zu "Nightmare – Mörderische Träume" umsetzen ließ, klingelte es wieder an der Kasse – Horrorikone Freddy Krueger wurde erschaffen - und man konnte auch "Im Todestal der Wölfe" fertigstellen. Ein paar Szenen wurden nachgedreht und der Rest wurde mit Rückblenden (zum ersten Film) gestopft. So kam die dann leider weniger erfolgreiche und mehr kritisierte Fortsetzung seines Klassikers zustande. |
Dennoch ist diese für B-Movie Freunde oder Fans von alten (80ties-) Slasherfilmen einen Blick wert! Für Fans des Ersten zwar kein Vergleich, aber dennoch eine nette Ergänzung!
Der zweite Teil erreicht nun zumindest akzeptables DVD-Bild! Kann man sich ansehen ohne arges Augenzucken oder Ähnliches zu bekommen. Auch die Farben wirken kräftiger, was beim knallroten (Schul-)Bus gleich am besten auffällt. Auch hier gebe es einen US-Import in HD.
Wes Craven kam irgendwie ungewollt zu den Horrorfilmen, gerade als Sohn einer Baptisten-Familie hatte er erst im Erwachsenenalter seinen ersten Horrorfilm im Kino gesehen! Als er nach Aufgabe seiner Lehrtätigkeiten zum Film wechselte und ihm von Sean S. Cunnigham (Freitag der 13.) ein Horrorprojekt angetraut wurde, obwohl er null Erfahrung in diesem Genrebereich hatte, riet ihm dieser einfach seine grauenhaften Vorstellungen rauszuholen. Vielleicht ist auch das der Grund, warum er ohne Genrevorkenntnisse etwas schuf, dass viel realistischer einen menschlichen Horror darbot und dabei sogar noch eine Grenze in der Darstellung überschritt – er kannte diese urmenschliche Brutalität nur aus mythologischen Geschichtsbüchern, was eben seine Vorstellung von Horror war - und dem Genre sogar einen neuen Einschlag verpasste! So war es dann beim ersten erfolgreichen Projekt mit Cunnigham als Produzent zu "The Last House on the Left" dessen Drehbuch Craven schrieb und auch Regie führte und einen derben Vergewaltigungsstreifen brachten, der sogar heute noch verrufen ist – die Originalfassung ist in D immer noch bundesweit beschlagnahmt - aber die Kinokassen klingelten trotz des Skandals und man wollte nochmals einen Hit, den er mit "The Hills Have Eyes" sogar nachlegte und nochmals bekannter wurde! Dennoch wollte er als Filmemacher ernst genommen werden und nicht gerade mit Rape & Revenge oder Exploitation das Publikum schocken, bzw. für Skandale bei der Freigabe sorgen - die seinem Hügel der blutigen Augen schon bei der ersten Absicht ein X-Rating verpassten und selbst den Score beanstandeten! Schnell merkten aber die Leute am Set des Klassikers, dass Craven seine Sache ernst nimmt und tatsächlich seine Vision für diesen Film umsetzen wollte. Produzent Peter Locke – der übrigens im Ersten ein Cameo als Merkur hat – wollte viel schneller produzieren und auch der Kameramann der zuvor mit seiner Crew einige Roger Corman Titel abdrehte - damit sogar schon mehr Erfahrung als alle anderen besaß - ein anderes, schnellerledigtes Tempo gewohnt war. Irgendwann merkten sie aber das Wes Craven tatsächlich einen guten Film mit perfekten Einstellungen machen wollte, selbst wenn das geringe Budget ($230000) etwas anderes sagte, bemühte er sich dennoch alles so gut als möglich umzusetzen! Was man auch merkt da "The Hills Have Eyes" nicht nur ein simpler aber beachtlicher Horrorfilm blieb, sondern inszenierungstechnisch auch an die Psyche geht! |
Ich hab zu den Originalen eine ungekürzte und auch limitierte (durchnummerierte) DVD-Auflage. Die Box (Digipack im Schuber) hat eine schicke Aufmachung und begeistert mich speziell wegen des Innendrucks, der mit älteren Layouts hinter den eingelegten Discs aufwartet!
In der Box befindet sich ein Film der fälschlicherweise oft als dritter Teil der Reihe verkauft und betitelt wurde. "Mindripper - The Outpost" hat aber nichts mit der Reihe zu tun und Wes Craven wurde nur erwähnt weil er sich unter den Produzenten befand. Sein Sohnemann Jonahan Craven schrieb am Drehbuch mit und das Wüstensetting weckt Verbindungen zu den Hills Filmen; das wars aber auch schon! Deshalb hab ich ihn hier nicht einfließen lassen, sondern werde ihn euch mal während meiner regulären Sichtungen unterbreiten. Dennoch ein ganz netter Zusatz zur Box, wenn er auch unabhängig an keinen der Filme rankommt!
Bonusmaterial enthält keine der Scheiben, mit Ausnahme von Filmografien bei Mindripper, dafür ist aber eine separate Bonusdisc beigelegt und die wartet u.a. mit 2 längeren Dokus auf! Woraus die 54 Minuten lange Doku "Ein Rückblick auf Hills Have Eyes" (aus 2003) wirklich sehr sehenswert ist! Weiters ist mit "Die Filme von Wes Craven" noch ein netter Blick über seine Werke bis 1999 enthalten.
Wahrlich toll, denn ohne die beiden Dokus hätte ich euch bestimmt auch nicht so tolle Hintergrundinfos liefern können! Weiters sind neben einen kleinen Booklet (Bild rechts) noch die üblichen Trailer, Biografien, Bildergalerien und ein alternatives Ende zum ersten Teil enthalten, welches nicht so abrupt endet wie der reguläre Schluss, sondern die Überlebenden nochmals versammelt zeigt und auch merken lässt, dass sie Ruby wohl mitnehmen.
Lachen musste ich, als ich im Bonusmaterial ein Feature mit dem Namen "Bildrestaurierung" fand, da der erste ja wirklich recht übel daherkommt und die gesamte Box sogar etwas runterzieht, doch ein Bildvergleich zeigt, dass das Bild tatsächlich zuvor noch übler war! Kaum zu glauben! Überhaupt scheint der zweite Teil das bessere Bild zu bieten, wobei hier aber keiner punkten kann.
Wie ich nun nach meiner Mad Max Reihe zu den Hills Filmen kam, lag daran, dass ich zwischendurch mal eine äußerst trashige Abwechslung namens "Voyage of the Rock Aliens" guckte, und darin Michael Berryman die Rolle eines kettensägenschwingenden Charmeurs übernahm! Was mich recht beeindruckte und sofort auf die Originale zu "The Hills Have Eyes" brachte... und mich unverzüglich in die Wüste zurückkehren ließ!! Außerdem schloss das den letztlich erwähnten Kreis zu "Weird Science" als ich in den Mad Max Kommentaren erwähnte, dass Vernon Wells (WEZ) aus Mad Max in diesem Teen-Klassiker auftaucht, nämlich genauso Michael Berryman!!! Der hier wie Wells-Wez ein markantes Cameo auf einem Motorrad abliefert – als Mutant auf einem Bike!! Genial oder? |
Darüber hinaus hätten die Filme nicht besser in diese verdammt heiße (letzte) Sommerwoche passen können! Die lauen Nächte baten tatsächlich die perfekte Stimmung für diese Filme, weshalb es mir ein (Schlacht-)Fest war!!!
Alle Bilder MoeMents, andere Quellen wurden vermerkt.
on a sandy road with mad max ...
21. Mai 2015Nach den ersten beiden Straßentrips, zwischen dem Verlust der Unschuld und dem Niedergang einer Zivilisation, ging es weiter! Bitte angeschnallt bleiben, es wird sonderbar, feurig und auch explosiv!
Mad Max 3 - Beyond Thunderdome - 1985
(Jenseits der Donnerkuppel)
Gleich zu Beginn merkt man schon, dass sich etwas verändert hat als erstmals ein Pop-Song (von Tina Turner) Intro und Film einläutet. Ein alter Kumpel von Max (der Gyrocopter Pilot) klaut ihm zu Beginn gleich unwissend, sein von Kamelen gezogenes Vehikel. Weshalb es ihn gleich in die nächste Stadt treibt um sich sein Eigentum wieder zurückzuholen. Die haben jedoch andere Pläne, bzw. Angebote für Max!
Max ist gleichmal gewöhnungsbedürftig mit seinen langen Haaren und den grauen Strähnen. Setting und Kulissen sind aber nach wie vor so erhaben als eh und je. Durch eine größere Stadt kommt es sogar zu mehr Sehenswürdigkeiten in Sachen Bauten, Rost, Dreck und Kostümierungen – und wenn sie nur aus Ketten bestehen. Hier ist alles lebendiger als bisher!
Die stoische Coolness von Max verschwand leider und musste einem viel lockeren Gemüt weichen, welches sogar mal Witze macht. Es verändert etwas zuviel den Charakter von Max und läßt ihm sogar einen Auftragskill annehmen. Durch die ersten beiden Teile verkorkste zwar seine Moral, er begann aber bisher keinen einzigen Mord aus unbekannter Intention heraus. Es war entweder Rache oder Überlebensverteidigung. Aber egal, im richtigen Moment wird der Film in dieser Hinsicht sowieso wieder zahm.
Tina Turner gibt im leicht bekleideten Kettenkleid die Herrscherin von Bartertown und liefert sich einen Machtkampf mit dem Stromlieferanten im Untergrund. Der obskurer Weise aus einem intelligenten Kleinwüchsigen (Master) und einem dummen Muskelprotz (Blaster) besteht, die nur zusammen ihre Stärke aufweisen. Weshalb Max, Blaster erledigen soll. Und zwar in einem Kampf in der Donnerkuppel!
"Zwei Mann gehen rein, einer geht raus! Zwei Mann gehen rein, einer geht raus! …"
Hiermit werden neuerdings Streitigkeiten, Kopf an Kopf ausgemacht, damit einem der große Krieg fernbleibt. Bevor sich Max aber in die elastischen Seile der Donnerkuppel schwingt um mit mitteralterlichen Waffen (neben einer Kettensäge) dem Volk ihr bizarres Unterhaltungsprogramm zu liefern, darf er in der Biogasanlage noch Schweinescheiße schaufeln.
Was danach kommt splittet den Film leider in zwei Teile. Es taucht eine weitere Storyline auf, die lange Zeit völlig losgelöst vom Anfang, eine Legende erzählt. Dessen Weissagungen ein Haufen unerfahrener Kinder in einer Wüstenoase beherbergen. Irgendwie Max darin involviert sein soll, was aber auch nur laut Drehbuch einen Sinn ergibt, normal betrachtet, will das alles nicht zusammenpassen! Dieser erzwungene Storyteil gibt den Mad-Max Filmen erstmals mehr als nur einen Aufhänger, und macht damit vieles zunichte. Zwischenzeitlich hat man das Gefühl in einem mystisch angehauchten Abenteuerfilm festzustecken, der alleinstehend wohl funktionieren könnte, sich für Mad-Max-Verhältnisse jedoch zu weit aus einem (Auto-)Fenster lehnt! Zumindest schneiden ihm die Kinder die Haare!
Statt einem Hund – der in jeden Teil ableben musste – hat Max dieses Mal ein kleines Äffchen. Scherzhafte Momente gibt es mehr als in den ersten beiden Teilen zusammen, wobei die Sache mit der zeitlich andauernden Waffenabgabe doch witzig ist! Die Sache mit der Drehscheibe die über das Schicksal entscheiden soll ist mehr lächerlich. Die Kinder aus der Oase machen letztlich eine Entdeckung, mit dem Sinn, sich wieder altes Wissen (aus der Zeit vor der Apocalypse) anzueignen. Das ergibt zumindest eine kleine Antwort, sonst wäre deren Aufwand/Umzug (die Filmabfolge) völlig sinnentleert gewesen, da sie in der Oase eigentlich alles hatten!
Drehbuchtechnisch also ziemlich fragwürdig, etwas zuviel unglaubwürdige Charakterveränderung was zum Stimmungskippen führt, aber ein lässiges Endzeitsetting und ein famoser Showdown! Die Ideen wären eigentlich auch gut, nur die Umsetzung will nicht so recht passen. Sieht man sich zur Abrundung/Ergänzung, oder gleich losgelöst von der Reihe an. Das Finale rockt aber!!
Mad Max 4 - Fury Road - 2015
In der Einleitung erzählt uns Max (Tom Hardy) wo wir jetzt stehen. Eine kurze Erläuterung der Kriege um das schwarze Gold, gefolgt vom Kampf um das Wasser. Neu hinzu kommt, dass die Erde mittlerweile vergiftet ist und auch so einige mutierte Auswüchse ausgebrütet hat, und das nicht nur im Tierreich.
Imperator Immortan Joe (Hugh Keays-Byrne - er spielte schon im ersten Mad Max den Bösewicht Toecutter) regiert über eine Wasserquelle in den Bergen und hat somit Macht über das ganze Volk sowie auch seinen Männer, unzähligen War-Boys, die so Hirngewaschen sind, dass es ihnen eine Ehre ist, auf den Sandstraßen in irrer Glückseligkeit den Ehrentod zu sterben! (Einmal Chromespray um Mund/Nase und nach Valhalla bitte!)
Die Zeit ist wieder reif mit dem Tankwagen nach Petrolcity zu fahren um die Kammern mit Benzin zu füllen. Eine weitere Befehlshaberin, Imperator Furiosa (Charlize Theron) wird den Tanklaster lenken und macht sich mit Eskorte auf den Weg in die benachbarte Stadt. Sie hat jedoch eigene Pläne und auch noch eine besondere Ladung entführt. Weshalb sich Immortan Joe mit seiner motorisierten Armee auf den Weg macht seine persönliche Ware zurückzuholen.
Woraus ein Kampf auf weitläufiger Straße entbrennt, der mehr als nur eine Armee/Partei auf den Plan ruft!
Hier bekommen wir nun gleich weitere V8 röhrende Vehikel zu hören und zu sehen. Der Interceptor – woher er dieses Mal auch kam (?) – hat leider nur Gastauftritte, der neue Renner ist die doppelt-motorisierte Zugmaschine des Tanklasters, mit 2000 PS, die hochbrennbaren Treibstoff durch die Düsen schnüffeln. Die gewohnt bizarren Vehikel, die hier in umgerüsteter Übergröße auftauchen, sind nicht weit. Genau wie die völlig irren Zeitgenossen, das grandiose Endzeitsetting in der Wüste, der ewige Kampf um Benzin, Wasser und Überleben, famoser Stunt-Action in langen, bombastischen Schlachten und der Tatsache, dass Max wieder mal zwischen die Fronten gerät!
links ein unnötiger Gitarrenschredder und in der Mitte jemand zwischen den Fronten ;) (edge.ca)
Weshalb die Story leicht ist, wie eh und je, was aber nie negativ auffiel, im Gegenteil, denn mit Ausnahme des 3ten Teils – der zwar mal mit einer Story auftrumpfte sie aber sofort an die Wand fuhr – die Filme immer nur einen Aufhänger hatten und damit wunderbares Asphalt-Schlachtenkino zelebrierten… selbst wenn es hier keinen Asphalt mehr gibt!
Alles typisch Mad-Max eben, aber dennoch fühlt es sich anders an.
Man bekommt zwar die Eckpunkte wieder, steigerte beim Rest die Action, Schauwerte und den Wahnsinn, nutzte die technischen Mittel der Zeit, fügte wieder etwas wirre Gewalt hinzu und machte eben daraus irres Bombastkino. Auch Max ist leider nicht mehr der Alte! Er darf zwar endlich wieder die gleichmütige Reserviertheit an den Tag legen und in den richtigen Momenten minimale Emotionen zeigen - was mit Ausnahme des dritten Teils DER Mad-Max Charakter ist - jedoch konnte/durfte Tom Hardy das einfach nicht näher rüberbringen! Überhaupt wird jegliche Emotion des Films gleich wieder im Action-Keim erstickt. Zwischendurch gebe es ein paar theatralische Momente die toll gewesen wären, aber durch das Gesamtpaket dann sogar fast deplaziert wirkten. Ohne die würde aber gar nichts mehr übrig bleiben, was irgendwie mehr als nur Augen und Ohren berührt hätte.
Tom Hardy wäre echt ein guter Schauspieler, aber hier wird er nur zu stöhnenden Lauten verdonnert, die mehr lächerlich als heldenhaft wirken. Die Synchronstimme war zwar im Ausdruck auch gehemmt aber hier passte zumindest die tiefe Stimmlage. Das Drehbuch gibt ihm jedoch nicht die geringste Möglichkeit etwas einzubringen. Zwischendurch gebe es mal nette Verschnaufpausen, in denen aber nur Theron aufgehen darf. Die hier eindeutig den besseren Part hatte! Obwohl mir die Frau meist nicht zu Gesicht steht, ragt sie hier eindeutig heraus!
Zumindest darf Max dann in etlichen Entscheidungen zeigen welch Typ er ist, das holte die Sache aus dem Dreck! Seine Vergangenheit hat ihn im Vierten erneut eingeholt, da sie zuvor schon weniger Thema war, aber scheinbar etwas hinzugekommen ist was ihn in Flashbacks verfolgt. Aber ansonst blieb alles hinten aus und man kann nur hoffen, dass sich in Fortsetzungen die Sache entwickeln darf. Sieht zumindest im Aufbau so aus! Anders wäre es verschenkter Irrsinn! Von der Story her ist der Vierte jedoch abgeschlossen.
Wie immer gibt's ne Menge obskurer Ideen, natürlich in Form etlicher Wahnsinniger, der Aktion das jemand als lebender Infusionbeutel im Krieg fungiert, oder auch einer feurigen Musikergang (Trommler und Gitarrist), die man aber definitiv Zuhause oder im Schneideraum hätte lassen sollen! Die Grenze ins Lächerliche wirkt oft hauchdünn, sodass auch der bekannte, deklarierte Wahnsinn keine befriedigende Antwort mehr liefert. Auch bei der Action hatte man einmal richtig überdreht, als es den Wagen mit Hardy zerfetzt und dies in reiner Unglaubwürdigkeit ausartet. Ist aber das einzige Beschwerdemanko in Sachen Overkill, denn der Rest ist famose Stuntarbeit und einfach nur sehenswert! So soll Action heutzutage aussehen! Spektakuläre Angriffs-Choreografien, perfektes Timing, wunderbare Kameraeinstellungen und Schlachtenüberblicke, bis hin zum (in sich) zermürbenden Blech-Feuerwerk! Dazu einen Score, der irren Schub (Rock) sowie auch Klasse hat!
Während die Muttermilch fließt holt die weibliche Power fast zum Matriarchat aus, recht ungewöhnlich fürs Männerkino, jedoch irgendwo auch erfrischend und zeitgemäß! Die weibliche Ästhetik (das gejagte noch unbefleckte Gen / die Unschuld in diesen Drecksloch) bildet visuell einen grenzgenialen Gegenpol. Schön ist außerdem zu sehen wie sich die zwei Seiten benötigen.
Die Kulissen sind sowieso nicht zu übersehen, egal ob die Zitadelle, die abgeschiedene Wüste, eine Sumpflandschaft (lässige Nachtstimmung mit visuellen Wechsel von sandigen Rot-Braun auf kühles Blau) oder in Form eines sagenhaften Sandsturms, sieht alles fein aus! Nur die Farbfilter wirken etwas eintönig/befremdlich auf das Ganze. Die alten Filme wirkten natürlicher, hingegen der Neue im Gesamtbild recht homogen und künstlicher, sieht dennoch stark aus!
Die Gewalt ist zwar reichlich vorhanden aber teilweise gar nicht so blutig wie anno dazumal. Einen moralischen Schock - wie man sie aus dem ersten Teil kennt - verkneift sich Miller dennoch nicht... indem er jemanden vom Laster schmeißt!
Leider funktioniert der Film auch ohne Bezüge zu den ersten 3 Teilen, was für Fans sehr schade ist, da man hier einiges mehr hätte rausholen können!! Nur kleine Referenzen tauchen auf, wie die Schminke der War Boys (hatte auch der Junge in der Oase des dritten Teils), die herausgequollenen Augen in der Traumqeuenz (aus dem Finalcrash des ersten Teils), Schrottflinten-Fiasko, Spieluhr etc...
Die Neuzugänge werden sich wohl freuen ohne Vorkenntnisse einsteigen zu können, selbst wenn es sich für die wohl anfühlt als hätten sie was von der Story verpasst, ist dem nicht so! Denn auch die alten Filme gaben wenige Erklärungen her! Bei Fury Road fühlen sich also alle irgendwie unerwartet in den heißen Sand geschmissen! Es lohnen sich die alten Filme aber als leichte stimmliche Vor- (und Filmgeschichte) ALLEMAL!! Fury Road übertrumpft nun nicht die Saga, aber er hält ein neues Kapitel bereit und ist immens sandgestrahlt in der Gegenwart angekommen. Was doch sehr erfreulich ist und hoffentlich noch Gelegenheit bietet mehr aus Max rauszuholen!
Hätte jemand anders als George Miller den Film gemacht, hätte man ihn eventuell sogar ausgepfiffen weil sich doch vieles fremd anfühlt und fast alle Figuren nur Beiwerk sind, aber wenn der Urheber das macht, kann man das wohl unter regulärer Veränderung verbuchen.
Leider nicht so gut wie erwartet und vieles verschenkt - egal ob MM-Bezüge oder auch als alleinstehender Film betrachtet - aber dennoch fulminantes Actionkino mit Hammer (Practical-) Stunts und der Reaktivierung von etwas Kultigem. Man kann nur hoffen, dass es ausgebaut wird und sich das nächste Mal etwas gehaltvoller gibt!
Selbst wenn Max im Film sowas sagt wie:
Restliches Layout: MoeMents
on a dusty road with mad max
20. Mai 2015Herzlich Willkommen auf den staubigen Straßen irgendwo im Abseits von Australien, wo sich die Welt dem Ende neigt und die Zivilisation beginnt ihre verrückten Ausgeburten in ausgebrannten Vehiklen auf Straßen und Menschen loszulassen! Also ihr Wahnsinnigen, steigt ein und schnallt euch an zur Mad-Max Reihe!
Mad Max - 1979
Australiens Straßen in kommender Zukunft. Die Zivilisation scheint dahin zu scheiden, die Polizei bekommt es mit immer mehr Irren zu tun und das Gesetz scheint auch immer weniger zu greifen. Der ausgebüchste, selbsternannte Night Rider, der zu Filmbeginn gleichmal für eine Menge Schrott und Chaos auf den Straßen sorgt, scheint nur die Vorhut zu sein. Eine Motoradgang kommt nach, um ihren Freund zu rächen der bei der versuchten Festnahme tödlich verunglückte. Anarchie ist angesagt! Es dauert nicht lange bis der erste unschuldige Bürger am Motorrad angebunden durch die Straßen geschliffen wird, und jeder der nicht spurt, wird erschreckenderweise geschändet.
Mittendrin in dieser dreckigen Straßenschlacht, Mel Gibson als...
Max Rockatansky!!
Eigentlich wollte er seinen Job als Polizist schon an den Nagel hängen, als sein Freund und Kollege von der Bikergang "verheizt" wurde.
"Ich hab Angst Fifi, ich sag dir wieso! Dieser Teufelszirkus da draußen, fängt an mir zu gefallen. Noch eine Zeit lang da draußen auf den Straßen und ich bin so wie Die! Verstehst du, ein unheilbarer Wahnsinniger!
Nur weil ich eine Bronzeplakette trage bin ich einer von den Guten."
Ein Urlaub sollte ihm die Sache nochmals überdenken lassen, doch es kommt noch schlimmer…
Man merkt, dass alles irgendwie den Bach runter geht und letztlich immer mehr in Selbstjustiz und Rache ausartet. Der erste Teil, dieser nun vorhandenen Quadrologie, bleibt bei seiner Inszenierung grundsätzlich noch eher ruhig, dennoch schon actionreich und natürlich schräg! Die dreckigen und rauen Kerle der Straßengang haben nicht nur edle alte und etwas schrottige Bikes, sondern auch etwas Schminke im Gesicht und billige Knasttattoos. Etwas Homoverhalten gesellt sich reibungslos zum wirren Geist, der sich hervorragend dazu eignet, das Örtchen in weitläufiger Pampa, in Psycho- und Straßenterror zu versetzten. Die Motorräder dominieren noch die Szenerie, nur die Polizei wartet mit sehenswerten Wägen auf, sportlich und sogar bunt darf es anfänglich noch sein.
Nur einer ihrer Ford Falcons wurde umgebaut und mit dem letzten gefundenen V8-Motor bestückt, mit 600 Pferden unter der Haube und Nitro im Tank, s(chn)urrt, brummt und pfeift das schwarze Kätzchen so fein, sodass Männerherzen gleich ne volle Oktanzahl höher drehen!
Zuvor macht Max noch einen idyllischen Familienausflug, damit es für den Zuseher noch schrecklicher ausfällt als auch noch... seine Familie dran glauben muss! Erst nach 76 Filmminuten packt er endlich den V8 aus um mit seinen Interceptor dann nochmals auf Rachefeldzug zu gehen ... und selbst zum Outlaw zu werden!
Ob seine Frau die Sache überlebt, ist hier am Ende des Films noch ausständig. Es scheint überhaupt erst der Beginn von etwas zu sein!
Im ersten Film wirkt der Akteur-Rookie Mel Gibson noch eher gesprächig. Obwohl er auch hier von Anbeginn schon eher als Coolness in Person dargestellt wird, hat er doch ein eher ruhiges und weiches Gemüt was man an Gesprächen mit seiner Frau erkennt. Was sich natürlich durch das Erlebte verändern wird!
Beim optischen Look ist die Sache etwas kühl gehalten und erinnert damit ans Genrekino welches in Zügen (Sleaze, Rape&Revenge, Exploitation) auch hervortritt um weiters Stimmung herauszuschinden! Was noch mehr dazu beiträgt die NOCH vorhandenen Unschuld immer mehr zu beflecken und einem beängstigend auf den Pelz zu rücken. Die Musik wirkt oftmals aufreibend und hat auch so einige schrille Spitzen. So wirkt alles dramatisch und lässt einen auch hören, dass es ums (Über-)Leben geht und man schnell unter die Räder kommen könnte. Wenn die Kamera nicht gerade über den Asphalt gleitet oder einem Gesicht imposant zu Nahe kommt, vibriert sie rasant mit der Bewegung mit.
Die Blu-Ray bietet kräftige Farben sofern man das mit der stilhaften Helligkeit außen vor lässt. Eine tolle Schärfe, die aber regelmäßig auch unscharfe Sequenzen bereit hält. Für eine (deutsche) Mono-Spur ist der Sound erstaunlich klar und sogar basshaltig, um dem Sound der Motoren auch gerecht zu werden!
Auch wenn der Film oft als Actionklassiker betitelt ist, ist er doch vielmehr ein ernst zu nehmendes Drama mit Anarcho-Note und ein paar skurrilen Abnormen. Einen hartgesottenen Magen braucht man zwar nicht, da aber die noch vorhandene Unschuld mit Füssen getreten, und schockierend auf dem Asphalt verteilt wird, definitiv ein ausgekochtes Gemüt!
Der Australier George Miller (Die Hexen von Eastwick, Happy Feet) liefert mit seinem Spielfilmdebüt "Mad Max" etwas ab, dass für damalige Zeiten doch mutig auffällt und auch heute noch so erstklassig inszeniert, wie irre scheint!
In Teilen erinnert es auch an das Spielfilmdebüt seines Landsmannes Peter Weir.
"Die Autos die Paris auffraßen" von 1974 ist zwar noch eine Schippe morbider, hat aber genauso abgefuckte Vehikel und viel Wahnsinn zu bieten. Ist jedoch viel weniger fassbar, realistisch, noch hat es die durchgehende Spannung von Mad Max. Zwar auch einige zerflederte Fahrzeuge aber nicht so beeindruckend gefilmte Straßenritte! "Mad Max" wurde eben Kult!
Der Typ der im ersten Teil Max Autoreifen reparieren soll, ist übrigens einer der Drehbuchautoren von Fury Road!
Der Begriff Ozploitaion wird auch gern mal übernommen, welcher fürs australische Exploitationkino Verwendung fand zu dem gern auch mal die Mad Max Reihe gezählt wird.
Mad Max 2 - The Road Warrior - 1981
(Der Vollstrecker)
Jemand erzählt uns als Einleitung eine kurze Geschichte. Wie es soweit kam und was passierte, dass jemand wie Max daraus hervorging. Nachdem das Öl schwand und Kriege die Welt beherrschten, versiegte auch die Moral des Menschen. Das (ver-)änderte auch Max, der nun in die Wüste geflohen ist.
"Ein Mann wie Max, der nie einen Menschen töten wollte, musste mitansehen, wie er seine Familie im Gebrüll der Maschinen verlor. Er wurde ein anderer, ein ausgebrannter Einzelgänger, ein Mann, der vor den Dämonen der Vergangenheit in die Wüste floh. Und dort, wo alle Hoffnungen enden ein neues Leben fand."
War der erste Teil zum größten Teil schon in verlassenem Gebiet angesiedelt, kommt nun im zweiten Teil "endgültig" das post-apocalyptische Setting zum Zuge. Ödnis, Staub und Kargheit dominieren die Umgebung rund um den Einzelgänger mit dem V8-Interceptor, der nun zum Nomaden mit tragischer Vergangenheit wurde.
Max erfährt, dass es mitten in der Wüste eine Ölraffinerie geben soll und stößt alsbald auf diese misstrauische Kommune, die in ihrer errichteten Schutzhalde unter großer Bedrohung durch eine Horde Verrückter steht. Dessen Anführer ein halbnackter, muskelbepackter Hüne mit Hockeymaske ist! Dieser stellt dem Wüstendörfchen ein 24h Ultimatum bevor er sich mit seinen skurrilen Freunden die Treibstoffproduktion mit Gewalt unter den Nagel reißt.
Hier trumpft gleichmal das lässige/dreckige Design auf, welches in seinem Grad des Endzeit-Wahnsinns nochmals ein paar Schippen drauflegt! Haargefärbte Endzeitpunks, halbnackte Lederoutfits, statt den 70ties Klamotten des ersten Teils gibt es nun auf beiden Seiten bizarre 80ziger Jahre Ausformungen mit jeder Menge wirren Zusätzen. Das Beste jedoch sind die Wägen die nun endlich neben den Bikes in ideenreicher Ausstattung auftauchen! Notgedrungen aus Überbleibseln zusammen geschusterte Gerätschaften, umgerüstete Buggys und weitere zahlreiche verbaute Vehikel (mit Nitroboost!) die jederzeit aussehen als könnte man mit ihnen töten.
Auch das Setting im Kommunenlager überzeugt mit jeder Menge Metall, einer Werkstatt (mit witzigen Mechanikern) und allerlei Dreck und Rost zwischen Schweißfunken und Flammenwerfern!
Max gerät zwischen die Fronten und will als Gegenleistung für einen großen Treibstoffvorrat ein Fahrzeug besorgen, womit die Leute ihren vollgetankten Hänger ziehen können. Sie wollen an ein 2000 Meilen entferntes, scheinbar noch besseres Plätzchen flüchten. Ob das auch was für den Einzelgänger ist, ist jedoch fraglich!
Wenn der Tanklaster nicht so gepanzert wäre, wäre die Flucht damit sogar ziemlich irrsinnig, aber so kommt es filmtechnisch zum Showdown! Der sich erstaunlich lang auf der Straße hält und grandiose Stunts hergibt! Blechschäden sind die geringste Verpflichtung und die wohl brutalste Szene ist der Aufprall eines Fahrzeugs auf den Tankzug – er hatte zwei Leute (Gefangene) am Wagen vorgespannt! Also teilweise geht es richtig heftig zu und es wird eine famose Straßenschlacht geschlagen die richtig Adrenalin pumpt.
Ein kleiner stummer Junge, der im schneidigen Umgang mit dem Boomerang auffällt, steht Max sogar im Finale actionreich zur Seite! Ein Typ auf einem Fluggerät (Gyrocopter) - der auch im dritten Teil wieder kleine Auftritte verbucht - hat auch noch ein paar hilfreiche Tricks auf Lager.
Von der Stimmung nicht mehr in einem verrucht/verrückten Zivilisationsübergang, sondern gleich vollends in trostloser Einöde. Die Endzeit brilliert, und statt dramatischen Thrill gibt es mehr Action, sodass alles sogar etwas kurzweiliger ausfällt. Der Erste hatte vielleicht mehr bedrohliche/-ängstigende Klasse, dennoch gefällt mir der Zweite durch das Endzeitsetting besser! Jedoch beide auf ihre Art sehr gut!!
George Miller führte wie bei allen Fortsetzungen erneut Regie!
Zuletzt fällt einem zum zweiten Teil nur noch eins ein:
blu-ray.com
Der 5.1 Ton ist ok, wie damals zu den Zeiten eben stark frontlastig. Der Score ist rasant, aufwühlend aber dennoch mit leisen Zwischentönen versehen und deshalb nie nervig. Ein echt guter Score!
Bei der Bonussektion bieten alle drei Teile nur den Trailer, der zweite Teil hier wartet jedoch noch mit einem Audiokommentar von Regisseur George Miller und Kameramann Dean Semmler auf. Auch eine kleine Einleitung von Leonard Maltin (US-Filmkritiker) gibt es wahlweise vorm Film hinzu.
Restliches Layout: MoeMents
The Breakfast Club - Der Frühstücksclub
24. März 2015Erscheinungsjahr : 1985
Regie : John Hughes
Gleichstehend und ERGÄNZEND möchte ich den Film zum heutigen Datum nochmals huldigen. Es ist der 24. März. Der Tag an dem das NACHSITZEN für die fünf Teenager seinen Lauf nahm. Genau im Jahre 1984, weshalb sich der SAMSTAG heuer schon das 31ste mal jährt. Der Film selbst feiert sein 30. jähriges Jubiläum, weshalb er in den Staaten sogar erneut in manche Kinos kommt!! Hierfür wurde der Teenklassiker nochmals NEU restauriert und auf Blu-Ray released. In den Staaten schon veröffentlicht, wird diese Scheibe bei uns erst im Herbst erscheinen.
"Der Frühstücksclub", ...
...ein Film, der nicht nur die 80s prägte, sondern auch einen Meilenstein im Genre des Teen-Movies setzte. Selbst wenn er weiterhin nicht jedem bekannt ist - es ist mir ein Rätsel - hat er mich mit Bestimmtheit erwischt und sich fest in meinem Herzen (als Filmfreund) verewigt.
Die Prägungen für den Coming Of Age Bereich unübersehbar, sind auch die Huldigungen nach wie vor ein gegenwärtiger Teil Popkultur. Die Darsteller, der Kern des sogenannten BRAT PACKS, bündelten sich gelegentlich auch in weiteren Teen-Movies. Wobei Kombination und Klasse dieses Unikats kein zweites Mal erreicht wurde.
Emilio Estevez, Molly Ringwald, Ally Sheddy, Anthony Michael Hall und Judd Nelson
... konnten sich hiernach definitiv als feste Kern-Instanz des Brat Packs bezeichnen. Egal wie einzelne Karrieren danach verliefen. Weitere Akteure gesellten sich nach und nach zur Sammelbezeichnung: Insbesondere Rob Lowe, Andrew McCarthy und Matthew Broderick, schaute sogar Tom Cruise mal zur Tür rein.
Zu den Teilaspekten ...
Die simple Story
Unterschiedlicher könnten die Charaktere nicht ausfallen, wodurch jeder von ihnen einen (Stereo-)Typus verkörpert, der vermutlich an keiner Schule fehlt: Ein Sportler, ein Streber, eine Verrückte, eine Prinzessin und ein Freak! Was folgt, ist ein stetes annähern unterschiedlichster Persönlichkeiten, im (rivalisierenden) sinnieren über ihr Leben, ihre Probleme/Sorgen und den (Schul-)Alltag, sodass die voranschreitende Eigendynamik mehr offenbaren wird, als das offensichtliche Bild eines jeden Einzelnen.
Die Stereotypen und deren Botschaft
John Bender (Judd Nelson) - Der Rebell
Andrew Clark (Emilio Estevez) - Die Sportskanone
Allison Reynolds (Ally Sheedy) - Die Außenseiterin
Claire Standish (Molly Ringwald) - Die Prinzessin
...in der Reihenfolge zu sehen...
Sie alle unterliegen den üblichen Differenzen, wenn pure Individualität aufeinander trifft - noch dazu in einer Phase, in der die eigene Identitätssuche noch einem starken Konkurrenzkampf gleicht.
Dies sorgt beim Zuseher selbst für Identifikationspotential, egal ob charakterlicher Jetzt-Natur oder gar durch eine Alter-Ego Perspektive! Egal ob man nun seinen Stereotyp findet oder auch nicht, geht es vielmehr um die eigene individuelle Natur, die sich in einem vorgefertigten, URTEILENDEN System wiederfindet - an dessen Schablonen sich die Teenager des Frühstückclubs reiben.
Ist die eigene AUTHENTIZITÄT dadurch vielleicht schon verloren gegangen? Oder wurde sie gar gegen Anerkennung, Zugehörigkeit oder Erfolg eingetauscht? Hat uns das Bild des Elternhauses schon in einen festen Rahmen gedrängt? Ist man simpel an die Gesellschaft angepasst oder gar in ein provokantes Gegenteil verfallen?
So finden sich hier all die Pole/Richtungen und gleichermaßen die große Frage: Was von all dem ist man wirklich Selbst?
Meist dann, wenn der Leidens- oder Leistungsdruck unerträglich wird, was gerade als Heranwachsener durch weniger Eigenständigkeit/Entscheidungsfreiheit weitaus markanter ausfallen könnte. Was nicht heißt, dass man als Erwachsener davor gefeit wäre. Überall gibt es Systeme und unterschiedlichste Meinungen/Vorurteile/Prägungen, die ihre (Aus)Wirkungen nicht verfehlen. Weshalb der Film selbst 30 Jahre nach Erscheinen noch topaktuell ist...
... und das Entdecken einer Zusammengehörigkeit, jenseits oberflächlicher Eigenschaften, ohnehin als zeitloses Vorbild dienen sollte.
Der Lehrer
Nicht unerwähnt lassen sollte man die Rolle des Rektors und Beaufsichtigers Richard Vernon (Paul Gleason), der mit den Jugendlichen so seine eigenen Probleme hat. Einerseits freut er sich dem Pack Strafen aufzudrücken, andererseits ist er sichtlich mit ihnen überfordert. Obwohl er gefrustet die Kontrolle behalten möchte, erschweren eigene Vorurteile den Umgang mit den Kids abermals.
"Legen sie sich nicht mit 'nem Stier an, sonst spüren sie die Hörner!" (Don't mess with the bull!)
Es scheint für keine Seite leicht zu sein!
Weiters kommt der Gedanke auf, dass er für jedes Nachsitzen, das er jemanden aufbrummt, ebenfalls einen trüben, verlassenen Samstag in der Schule verbringen muss... auch wenn es ihn irgendwo befriedigt, sitzt er selbst mit im Boot!
Der Hausmeister
Das Ambiente - Die Stimmung
Als alleiniger Schauplatz für den ganzen Film und dem was die Charaktere daraus machen, ist dies für mich einzigartig. Da auch der Humor nicht auf der Strecke bleibt, wirkt die Angelegenheit neben den wunderbar gelungenen psychologischen Aspekten, auch amüsant warmherzig und locker!
Der Song
John Huhges
Zur damaligen Teenwelle steuerte er noch die Filme "Sixteen Candles", "LISA - der helle Wahnsinn" und "Ferris macht blau" bei. Die ebenfalls allesamt Genre-Kultstatus besitzen. Als Regisseur selbst drehte er noch: Ein Ticket für Zwei, She's Having a Baby, Allein mit Onkel Buck und Curly Sue.
Für viele weitere Kinder-, Teen- oder Familienfilme steuerte er noch unzählige Drehbücher bei: Pretty in Pink, Die schrillen Vier auf Achse, Kevin allein zu Haus/in N.Y., Ein Hund namens Beethoven, Dennis, Der Giftzwerg ....
John Hughes hat im "Breakfast Club" sogar ein Cameo, als Brians Dad, der ihn zu Filmende abholt. Hughes Auto, sein BMW, fand übrigens Verwendung fürs Claires Eltern.
Hommagen oder Erwähnungen
In der Teeniepersiflage "Nicht noch ein Teenie Film" (2001) gibt es Anspielungen ohne Ende, ja selbst direkt übernommene Szenen aus dem Teen-Classic. Paul Gleason taucht sogar in der eigenen Rolle als Rektor auf!!
In "Easy A - Einfach zu haben" (2010) mit Emma Stone, findet er Honorierung nebst zwei weiteren Teenclassics: Der männliche Darsteller holt seine Angebetete mit dem Rasenmähertruck ab (Can't Buy Me Love), stand zuvor noch mit 'nem Boombox-Verschnitt unter ihrem Fenster (Teen Lover) und ließ den Titelsong des Breakfast Clubs ertönen. Als sie dem Sonnenuntergang entgegen fahren, heben beide ihre Fäuste gen Himmel - wie schon ikonisch Judd Nelson im Breakfast Club.
In der Serie "One Tree Hill" wurde eine ganze Episode (7.15) namens "Dont you forget about me" dem Regisseur John Hughes gewidmet.
Auch bei den "Simpsons" gab's schon Szenenhommagen.
"Ghost Club" (2011), der spanische Vertreter mit etlichen Anspielungen besitzt ebenfalls 'ne Nachsitzrunde, die allerdings nicht mehr unter den Lebenden weilt! Die stereotypen Teens erhalten einen Lehrer, der seine belastende Gabe (Tote zu sehen) in eine Nützliche verwandeln kann.
In "Pitch Perfect" (2012) findet der BC nicht nur löbliche Erwähnung, sondern wird von Anna Kendrik sogar zu Tränen gerührt als Film im Film gesichtet.
Durch die Inspiration flechtet sie den Filmsong "Dont you" sogar ins A-Cappella Remix des Finales ein. Auch um ihren Schwarm zurückzugewinnen, der seine Faust gen Himmel reckt!
"School of the Living Dead" (2012): In der lockeren und blutigen Zombieparodie kommt den modernisierten Stereotypen beim Nachsitzen das Grausen, weil sich ringsum alle in Untote verwandeln. Nachsitzen mit Biss und etlichen Anspielungen auf den Klassiker!
"Bad Kids Go To Hell" (2012) Hier müssen ebenfalls an einem Samstag 8 Stunden abgedrückt werden und Judd Nelson darf sogar auftauchen! Ansonst soll dieser Streifen mehr eine bitterböse Note haben. Leider bei uns noch nicht veröffentlicht.
...
30 Jahre & nochmals NEU
Nachtrag (SA, 04.04): Ich hab ihn nun gesichtet, natürlich an einem Samstag! Der eignet sich am besten! Irgendwann zwischen 7 und 16 Uhr (Nachsitz-Zeit), an einem eher tristen Tag. Wobei sich ein (verregneter) Sonntag natürlich ebenso perfekt anbietet. ;) Ton und Extras wurden leider nicht aufgestockt, nur der Trailer wurde hinzugepackt. Das Bild ist natürlich in seiner neu restarierten Fassung eine klare Steigerung. Im Verlgleich mit der letzten Blu-Ray-VÖ fällt gleich die ruhige Bildstatik auf - die letzte VÖ ruckelte doch oft im Gesamtbild. Außerdem stören keine Verunreigungen (Flankerl, Flusen ...) mehr den Bildgenuss. Alles wirkt geglättet und homogener, allerdings ohne dabei Schärfe einzubüßen. Im Gegenteil, die ist sogar noch einen Tick besser (man sieht all die feinen Anzugdetails von Vernon) und das Bildrauschen trotzdem minimiert, kaum noch sichtbar - nur noch ganz fein in einzelnen/anfänglichen Szenen. Farblich ist der Film eine ganze Nuance wärmer, wodurch die Protagonisten einen natürlichen Hautteint gewinnen und die restlichen Farben kräftiger herauskommen. In Kombination mit der Schärfe und in Anbetracht des Alters einfach klasse! Ich würde sagen, in einer 10er Bewertungsskala von 5 (letzte Blu-Ray) mindestens auf 8 gesprungen!
Ein Bild- und Tonfehler hat sich erneut bei Minute 52(:28) eingeschlichen. Dieser Unterbrecher (Cut) war auch schon in der letzten HD Fassung vorhanden, jedoch nicht auf der DVD!
Viel mehr...
Ich konnte dem Film später, nach Jugendphase, nur noch mehr abgewinnen, ihn tiefer verstehen und schätzen lernen. Er bietet immer noch ein Verständnis für Differenzen, das (Durch-)Brechen von gesellschaftlichen Barrieren und dem Aufzeigen von einfacher Toleranz! Und das in einem Ambiente, dass sich wie ein lockeres nach Hause kommen oder Abhängen anfühlt.
Der Film gehört definitiv zu meinen Insel-Filmen und ist aus meiner All-Time-Top3 nicht wegzudenken. Ich möchte diesen zeitlosen Meilenstein nicht mehr missen!
Bilder: BD-Cover: amazon.com / Vernon-Bild: Movieclips Channel / Restliche Quellen direkt vermerkt. Alle Filmausschnitte unterliegen dem Copyright von UNIVERSAL PICTURES Banner etc.: Eigenkreation |
Blogübersicht: MoeMents |
Was man noch wissen sollte/KÖNNTE -
sofern es einen in Teilen nicht schon aufgefallen ist:
http://www.brutlyuth.com/post/4233239405/8-things-you-never-noticed-in-the-breakfast-club
http://www.imdb.com/title/tt0088847/trivia
Sie leben!
3. Februar 2015"Ich habe einen gefunden, der sehen kann!"
USA1988
Als er sich ein Obdach suchen muss fallen ihm immer mehr ominöse Vorgänge in seiner neuen Umgebung auf.
Er entdeckt außerdem eine Gruppierung die in der ansässigen Kirche geheim operiert.
Als diese dann von einem gewaltigen Polizeiaufmarsch zerschlagen wird, findet er tags darauf nur noch eines der dort versteckten Pakete.
Dessen Inhalt nur aus Sonnenbrillen besteht.
Tja, diese Sonnenbrille ist wohl mehr als Kult!! Und man muss sagen Roddy Piper steht sie auch verdammt gut!!
Was die Sonnenbrille macht?
Sie zeigt unserem Helden die Welt wie sie wirklich ist, da dieses Sci-Fi Kino der späten 80ties infiltriert wurde! Eine andere Lebensform hat sich eingeschlichen und die Menschen unterjocht, sie heftigst manipuliert. Mit filmtechnischen s/w Blick durch die Brille lauern nicht nur die entstellten Invasoren, die ihrem neuen Alltag nachgehen, sondern auch überall plakative Einflüsse! Hinter jedem Plakat, auf jedem Magazin, an Wänden, durchs Radio und Fernsehen, von überall prasselt die Gehirnwäsche auf einen ein! Jemand oder Etwas hat die Stadt längst unter seiner totalitären Kontrolle. Was den Film in seiner unterschwelligen Botschaft immer noch ganz aktuell macht! Es ist nicht nur eine enorme Kritik gegen den Kapitalismus, sondern auch eine Gesellschafts- und Systemkritik, die einem ganz offensichtlich ins Gesicht schreit, dass man aufwachen soll!!
Und das verpackt in einem eigentlich ziemlich simplen B-Movie! Wer hätte das gedacht!
So funktioniert der Film eben auf zwei Ebenen, was man vielen Filmen dieser Zeit nicht nachsagen kann. Auch wenn man bei John Carpenter öfter mal eine mögliche unterschwellig Botschaft entdecken könnte, auch wenn er das meist verneinte, so offenbarte er mit "Sie leben" klar seine Politkritik. Auf der anderen Seite zeigt John Carpenter gewohnt exzellentes Stimmungskino. Besonders unterstützt durch seinen eigenen Score, indem er erneut, aber auch das letzte Mal mit Komponist Alan Howarth zusammenarbeitete. Sie vermengen hier etwas Blues mit Carpenters markanten Tönen um einen bodenständigen Arbeiterklasse-Flair mit einer Bedrohung zu kreuzen, was wunderbar funktioniert und extrem gut zum Setting passt! Die ganze Machart lässt einen problemlos manch Trägheit überbrücken und verzeihen, da der Film definitiv auch seine Zeit benötigt um voran zu kommen. Immerhin ist das Ganze für Roddy Piper nichts anderes als ein großer, gemächlicher Spaziergang durch die City – im klassischen Flanellhemd! Vom Bahnhof über die Slums der Stadt, ganz exakt bis zu einem Hochhausdach!
Achja, zwischendurch trifft er nicht nur auf eine Frau namen Holly (Meg Foster) die durch ihre stechenden und markanten Augen auffällt, sondern darf sich auch noch mit seinem neugewonnen Kumpel Frank (Keith David – war auch in "The Thing" mit an Bord) vöööööllig unnötig auf die Fresse geben! (Die ganzen "ö" sind für die Länge dieser ausdauernden Prügel!) Die Szene ist aber trotzdem der Hammer, da sie sich völlig wahnwitzig aneinander auslassen, sich richtig derb zurichten und auch noch Pipers Wrestlingerfahrungen durchkommen! So derb und unnötig, wie auch witzig! Hier kommt auch noch genial die B-Note zum Vorschein, da sie Tags darauf wieder aussehen wie aus dem Ei gepellt.
Immerhin hat das aber alles lässigen 80ties Charme und ist in Summe verdammt gut gelungen, weshalb auch manch Kritik-Kleinigkeiten unter den Tisch fallen dürfen! Besonders durch die hintergründige Tiefe und die weiters aufkommende Spannung, indem auch das Sci-Fi-Fenster noch weiter geöffnet wird, steigert sich der kleine aber breitenwirksame Feldzug immens! Der Rest ist grundsätzlich einfach… ein Mann, eine Bedrohung und der Griff zur Waffe um mal (blutig) aufzuräumen!!
"Ich dachte mir, ich komme mal vorbei, kaue Kaugummi und trete ein paar Leuten in den Arsch! Leider hab' ich grad kein Kaugummi dabei!"
Hier versteht man vielleicht manche Freigabekritiken, weil John einfach drauflos ballert und somit reine Selbstjustiz übt! Dachte der Film sei damals deswegen sogar indiziert gewesen, hab mich aber getäuscht, war er nie (gab es auch als gekürzte FSK16). Ob nun eine Einstufung ab 16 oder 18, finde ich hier gar nicht soo relevant, sondern viel interessanter, dass der Film selbst die Zensur irgendwie noch anprangert! Immerhin wird hier alles wie in einem Polizeistadt unterdrückt und kontrolliert, was gleich noch mehr Gleichnisse aufwirft!
Ich hab den Film damals schon "gut" gefunden, ist aber schon Ewigkeiten her und ich habe damals als Jugendlicher die ganzen Hintergründe wohl noch nicht so stark wahrgenommen. Heute angesehen gibt der Film noch viel mehr her und ich war restlos begeistert!! Den Test der Zeit hat er thematisch vollends überstanden ohne nur die geringste Wirkung zu verlieren! Man könnte die Figur John Nada auch heute noch symbolisch vorschicken, und somit den aktuellen " V " in Rente schicken ;)
Also ich muss diesen Film auch noch unbedingt auf Blu-Ray haben, aber immerhin hatte die ungekürzte Fernsehausstrahlung schon ein sichtlich überarbeitetes Bild zu bieten und auch ansonsten gar nichts auszusetzen. Das neue Mediabook hiervon (B. links) will ich mir aber nicht kaufen weil scheinbar die Nummerierung der Carpenter Collection fix aufs Cover aufgedruckt ist. Sowas gefällt mir nicht wirklich! Doch schade!! Ansonst gibt es bei uns auch noch ein Keep Case und es folgt sogar ein Zweites mit Alternativcover (siehe rechts). Die Abbildung oben zeigt ein Import Steelbook (mit dt. Ton).
Zuletzt kann ich nur sagen, haltet immer die Augen und Ohren offen, lasst euch nicht beeinflussen, oder gar manipulieren… UND JETZT GEHT EUCH DEN FILM KAUFEN!!!!!
Coverbilder: zavvi.com/bluray-disc.de / Banner: selbst kreiert |
|
Blogübersicht, findet sich hier ---> |
Einmal Chinesisch zum Mitnehmen ...
7. Dezember 2014... und DANN ... noch einen Film dazu
Soda!!! Dieses mal soll es etwas sein was wir Filmfreaks doch auch öfter mal miteinander verbinden .... nämlich Essen und Film schauen!!
Als Beispiel, wenn mal ein Kumpel vorbeikommt, man sich ne Scheibe Pizza ordert und dazu einen Fladen von Film in den Player schmeißt, man einfach nur selbst mit viel Naschzeugs vor der Glotze abhängt, oder aber auch mal Pop-Corn oder ne Nacho-Session (plus Käse, Oliven und Salsasoße) mit der Freundin zum gelungenen Filmabend ... das kann doch alles mal vorkommen!
Dieses Mal wollt ich mir selber einen gemütlichen Nachmittag/Abend machen, und zwar ganz im Sinne der Asien-Wochen. Also locker, lecker, asiatisch und ganz ohne viel Aufwand soll es sein.
Deshalb eben nicht selbst kochen, sondern sich was holen! Natürlich könnte man auch ordern, aber wenn ich unterwegs bin, geht das in einem Rutsch. Also vorher vielleicht noch ein wenig Blu-Rays im Laden stöbern und auf dem Heimweg noch beim schnellen Asiaten vorbei gucken. Einiges einsacken und ab nach Hause!
Stäbchen geknackt und los gehts ... *schlemm schlemm*
Als ich ein Drittel mal rein genüsslich fokussiert gefuttert habe, darf auch der Film weglaufen ...
Nun seid ihr bestimmt neugierig welchen Film ich überhaupt gewählt habe!?
Tja, ich kannte ihn schon und hab ihn damals erstmals gesehen als ein Kumpel mit ihm im Gepäck vorbeikam und sagte:
"Denn musst du dir ansehen! Wir könnten ihn uns aber auch gleich zusammen ansehen!?"
Die Wahl fiel auf ...
Der neue Titel in meiner Sammlung heißt ...
Meine Beilage zum Essen nennt sich ...
Ich gucke ...
KUNG FU HUSTLE China, Hongkong 2004 |
Ey!!!
"Kung Fu Hustle" läßt sich aufs erste wohl nicht schnell einordnen, keine normale Komödie, keine reiner Martial-Arts Film, ... tja und auch noch weitere kleine Nuancen TRETEN in Kraft (Action, Drama, Gangsterkino, ...) sind aber nicht kriterienweisend, denn "Kung Fu Hustle" ist alles andere als gewöhnlich, vielmehr völlig über dem Limit!
Was ich auf jeden Fall gleichermaßen passend finde ist, den Film gleichzeitig als Parodie und Hommage zu sehen da einfach so vieles aus x- Jahrzehnten Kung-Fu und Kampfsportfilmen, klassischen Eastern verwurschtet wird ... und dabei auch noch mit vielen modernen Elementen überfrachtet. Und zwar so ulkig, dass es keineswegs mehr ernst genommen werden kann. Was einige abschrecken könnte (!) aber vielen Tür und Tor für Albernheiten der ganz besonderen (KULTurellen) Art eröffnet. Wenn dann sowas nicht von den Staaten durch den Wolf gedreht (oder eben gehudigt) wird, sondern sich Hongkong selbst an die Arbeit macht, erfreut das den Filmliebhaber doch gleich noch mehr! Regisseur Stephen Chow (Hongkong) hatte selbst schon viel Schauspielerfahrung und auch schon Regiearbeiten abgelegt, bevor er dann spätestens 2004 mit "Kung Fu Hustle" auch international bekannt wurde. Hier auch gleich selbst die Hauptrolle seines überzogenen Heldenkinos übernahm! Angesiedelt in chinesischen Slums, einem heruntergekommenen Viertel, der Residenz "Schweinestall", indem zurückgezogen und versteckt einige alte Kung-Fu Meister ihrem täglich Brot nachgehen. Deshalb versteckt, weil die Stadt von großen Gangsterbanden beherrscht und übersät wurde, die mit schwarzen Anzügen, hohen Zylindern und Äxten ausgestattet, brutal zur Sache schreiten. Hier bekommt der Film auch schonmal eine richtig derbe Note und einen alten Gangsterstil, aber genauso viel schwarzen Humor und überzogene, irrsinnige Machenschaften. Nicht nur der Boss dieser fiesen Axt-Gang nuschelt mit seinem S-Fehler so vor sich hin, es legt zwischendurch auch schonmal versammelte Mannschaft einen Tanz aufs Parkett, nicht nur um das Intro zu überbrücken. Im Interview verrät S. Chow das er die Axt-Gang gleichmal von den Shaw Brothers geklaut hat, was bei weitem nicht die einzige Entlehnung aus anderen Quellen darstellt aus denen "Kung Fu Hustle" zusammengesetzt wirkt, dabei aber auch seine völlig abwegige und abstruse eigene Linie fährt! Aber vorerst noch zur Geschichte selbst, die grundsätzlich eher weniger bindendes Eigenleben entwickelt, dafür aber durch allerlei unterhaltsamer Sonderlichkeiten und furiose Fights zusammengehalten wird. Zwischen der Gansterbande und den Bewohnern des Schweinestalls entwickelt sich nämlich eine ungewollte Fehde. Mittig reingestolpert (und auch die eigentlichen Auslöser) sind die zwei Taugenichts SING (Stephen Chow) und sein Freund/Anhängsel GU, die betrügerisch etwas Geld aus dem Wohnviertel rausleiern wollten, dabei aber nicht mit soviel Widerstand gerechnet haben. (Speziell warscheinlich auch nicht mit einem Frisör dem den ganzen Film über der Arsch aus der Hose blitzt!!) Durch ein Mißgeschick wird dann die Axt-Gang auf den Plan gerufen und eine nicht enden wollende Fehde, bzw. der Spaß, beginnt! Eine kleine Lovestory fehlt genauso wenig, wie die Selbstfindung eines Helden! Aber wie gesagt, alles mehr als Rahmen für hammerharten Spaß, völliges Over-the-Top Kino und zahlreiche skurille Persönlichkeiten!!! |
Dabei nicht nur das Lenkrad neu eingefettet, sondern auch einiges an Krümmeln im Auto deponiert habe! Scheinbar stammen diese Chips ursprünglich aus Indonesien und bestehen aus Tapioakamehl, gemalenen Shrimps und Gewürzen aber warscheinlich will ich gar nicht wissen was da wirklich drin ist. Sehen aus wie Styropor-Happen mit E-Nummern, schmecken aber recht lecker!!! Aber nun, zurück zum Film ....
Ich hätte den Humor des Films wohl auch so zuordnen können aber scheinbar gibt es in deren Landen sogar einen Ausdruck dafür. Der Humor nennt sich "Mo lei tau" und ist eine Mischung aus Slapstick, Wortspielen und parodistischen Anspielungen auf die Popkultur. Letzteres wird auch gleich ersichtlich wenn die Vermieterin wie der Road Runner abgeht und oftmals auch eine punktgenaue Geräuschuntermalung (Micky Mousing?) dazu geboten wird, die man doch mit Bekannntem verbindet! Selbst der Score hört sich in Momenten an, als stamme er aus der Matrix etc. Am laufenden Band gibt es hier einen blöden Spruch gefolgt vom Nächsten! Manchmal richtig blöde, kindisch, peinlich, unter der Gürtellinie und auch mal (zu) derb, aber genauso genial, verdammt amüsant, treffsicher und einfach zum Zerkugeln! Dabei wird auch schonmal auf bissige Diskriminierungen zurückgegriffen und ne Mieterin mit Überbiss als "Stutenfresse" beschimpft oder aber auch der auffällige Schneider beleidigt... "Auch wenn du Kung-Fu kannst, bist du trotzdem ne Tucke!!" ... aber der hats mit seiner roten Unterwäsche auch echt verdient! ;) Die Situationskomik fällt dabei auch enorm aus, überall, auch im Background gibts etwas zum Sehen, wenn sich nicht gerade die Figuren selbst im Fokus zum Affen machen. Die actionreichen Kämpfe sind nicht nur wunderbar choreografiert, sondern auch völlig über den Grenzen des Möglichen! Die Physik ist so ausgehebelt wie die Schmerzgrenze selbst. Es wird sich durch die Lüfte geschwungen, das ganze rundherum miteinbezogen, erfreulich ausgenutzt, sowie auch richtig übertrieben auf die Zwölf gegeben. Dabei gibts nicht nur platte Füsse, Kopflosigkeiten und andere schmerzliche Absonderlichkeiten, sondern auch im Übermass durch die Gegend fliegende Anzugträger. Das CGI ist hier reichlich hilfreich um allerlei amüsante Abnormen abzuzeichnen und das Ganze auf ein völlig anders Level zu schlagen. Dabei kommen visuell auch genug Fähigkeiten zur Geltung, die hier kulthonorierend die einzelnen Kämpfer auszeichnen ... dabei schon fast videospieltechnisch Special-Moves zum Einsatz kommen! Die Froschtechnik, fliegende Schwerter, ein pustender Löwen-Schrei oder auch Buddhas Hand finden ihre visuelle Erscheinung um die Kämpfe virtuell total überbordend ausfallen zu lassen, die selbst zweideutig gesehen nicht auf dem Boden bleiben! Die Figuren nicht nur in ihren Moves markant auffallen, sondern auch in der Namensnennung keine Wünsche offen lassen: Das Biest, Der Titanstab, die eiserne Faust, und und und ...denn es gibt noch einige Überraschungen, die sich im Laufe des Films auftun! Immerhin gibt es noch einige Kämpfer die sich erst später enttarnen! Also wenn man mit Überzogenheit nichts anfangen kann, ist man hier wohl bestimmt falsch, aber ansonst macht der Film jede Menge Spass und liefert ganz ungeniert Schlachten mit Unmengen an Details ab! Auch einzelne Erwähnungen zu fernöstlicher Medizin, Meridiane oder dem Chi-Fluss, fand ich als kleine Ergänzungen noch passend und erfreulich. Wobei die einzelnen Figuren und ihre Sprüche einfach der Oberknaller sind!! Bestimmt nicht das letzte Mal gesehen! Wer mal Abwechlsung braucht, könnte mal einen Blick riskieren, vielleicht mag sich die Erstsichtung für den gewohnten Seher doch etwas holprig anfühlen, dann sieht man ihn entweder nie wieder, ODER IMMER WIEDER! Mein persönliches Highlight: Die Messerwurfszene in der die Messer nie dort ankommen wo sie hin sollen, aber doch irgendwo stecken bleiben!!!
Am Ende taucht WIEDER ein Straßenpenner auf, der erneut seine völlig überteuerten Kampfkunst-Heftchen an den Rotzbengel - wirklich im wahrsten Sinne des Wortes - bringen will! Das Interesse eines möglichen zukünftigen Heldes oder auch Bösewichts wäre geweckt!
Also ich wäre sehr erfreut über eine Fortsetzung!! |
... und dann gibts zum Abschluss noch guten Tee. Ich bin mir zwar nicht ganz sicher aber die Teekultur stammt wohl ursprünglich aus China!
Meditation!
Was es als Teegebäck gab, kennt ihr bestimmt auch. Ja, es nennt sich Glückskeks!!
Aber wenn man mal genau hinsieht, merkt man das es in Wirklichkeit PAC-Man ist ...
... was die meisten Leute nämlich nicht wissen: Glückkekse entstehen in Arcade-Automaten!! Wenn Pac-Man in seinem Game nämlich genug weiße Punkte verdrückt hat um damit einen Glücks-Spruchband in seinem inneren zu drucken, dann wird er plötzlich hammerhart und fällt vom Spiel in einen Schacht hinten im Automaten.
Is klar, dass dies den Zockern noch nie verraten wurde, den so würde diese glauben mit ihrem Münzeinwurf auch Anspruch auf diesen Pac-Man Keks zu haben. Tja, das wird verschwiegen damit man damit nochmals extra Kohle machen kann. Klares Wirtschaftsdenken!! Die werden dann eben unter "Glückskekse" verkauft. Die Grübler könnten den gemeinsamen Nenner aber dennoch aufdecken ... *flüstere* es kommt nämlich beides aus Japan!!
Na werd mal nicht überheblich Spruchband!
Tja, das war die große Schlemmerrunde mit Film, alles perfekt passend zum Thema. Es war ein toller Nachmittag/Abend und eine richtige Freude!
Diese 2 Wochen eigneten sich perfekt dazu, die asiatischen Titel meiner Sammlung endlich mal hervorzukramen, erstzusichten oder nochmals zu sichten. Auch durch viel Recherche wieder auf neue Titel zu stoßen, die in Zukunft mal Einzug in meinen Player finden werden. Also nochmals ein großes DANKE an tantron für die Inspiration ... und auch DANKE für die Eindrücke der anderen Teilnehmer, da waren echt einige wirklich tolle Beiträge dabei, besonders die Reiseziele fand ich recht beeindruckend.
Die letzte/unterste Reihe zeigt noch die Neuzugänge/Einkäufe, auf die ich durch diese Wochen aufmerksam wurde und somit irgendwann mal in meinen Player landen werden!
COMING SOON ...
Wir lesen uns!
Die Rechte für "Pac-Man" liegen bei NAMCO
Duel Project
25. November 2014Yukihiko Tsutsumi kreierte den 70 minütigen 2LDK. Er ist von den beiden der eher weniger bekannte Regisseur, er veröffentlichte noch Titel wie EGG. oder 20th Century Boys.
Ryuhei Kitamura ist da schon viel bekannter und drehte neben dem Action-Fantasy Splatterspektakel "Versus" auch noch "Azumi" und für die Godzilla Reihe auch noch "Final Wars". Mittlerweile ist er auch dem amerikanischen Publikum bekannt, da er für ihren Markt Filme wie "The Midnight Meat Train" oder "No One Lives" drehte. Sein Duel-Project Beitrag heißt Aragami und läuft etwa 75 Minuten.
Beide Regiebeiträge entstanden im Jahre 2002 und sind japanische Produktionen!
Grund genug, die Filme in den Asien-Wochen unseres Blogs auch endlich mal aus dem Regal zu holen um sie als gelungenes Double-Feature hintereinander laufen zu lassen. Nicht nur um sie Euch vorzustellen, sondern um auch zu sehen wer den besten und ideenreichsten Fight abliefert! Also, der Player hat sich warm gemacht, ich schmeiß ihm die Scheibe in die Fresse und ab gehts ....
Fight#1: 2LDK
2LDK steht im Japanischen für "zwei Zimmer, Küche, Bad". Also schonmal begrenzter Raum, in der sich zwei Frauen eine Wohngemeinschaft teilen. Beide sind Schauspielerinnen und streben nach der großen Rolle. Nach einem gemeinsamen Casting treffen sie abends wieder in der Wohnung zusammen und bemerken, dass die Rollenwahl nur mehr zwischen ihnen beiden entschieden wird. Am Nächsten Morgen soll ihnen die Entscheidung per Anruf mitgeteilt werden. Grund genug um eine schon latente Wut aufeinander, nur noch mehr durch deren Konkurrenz zu schürren.
Man merkt gleich zu Beginn, dass beide einen auf gute Freundinnnen machen aber eigentlich jeder ein anderes Bild vom Gegenüber im Kopf hat, und sich das auch in gedanklichen Off-Kommentaren immer mehr verdeutlicht. Besonders auch, da die beiden schonmal grundsätzlich eher konträre Charaktere sind. Nozomi (Eiko Koike) ist eher die gebildetete, bescheidene Natur, die jedoch auch unter einigen Neurosen und Ticks leidend das Zusammenleben mit etlichen zwanghaften Regeln aufrecht erhalten will. Darunter leidet Rana (Maho Nonami) die sich aber auch weniger um etwas wie Rücksicht kümmert und schonmal frech Nozomis Ordnung durcheinanderwirbelt. Sie ist mehr die oberflächliche und kontaktfreudige Person, die ein bisschen einer abgehobenen Schonheitskönigin gleicht. Aber auch sie hat einen kleinen psychischen Knacks, eine Art Trauma, das sie belastet. Also beides Persönlichkeiten, die sich perfekt dazu eignen sie zur Hochform der völligen Entrüstung auflaufen zu lassen!
Die versteckten Aggressionen sind nachvollziehbar herausgearbeitet und steigern sich immer weiter, bis auch endlich die unterdrückten Gedanken nach einer halben Stunde Filmzeit mal ausgesprochen werden um die Sache aufs nächste Level zu hieven.
Nachdem Rana, die eigentlich schon schlafende Nozomi wieder weckt, indem sie einen Austicker unter voll aufgedrehter Metalmucke abliefert, ist erst der Beginn eines ideenreichen Kampfes durch die ganze Wohnung... mit all den Waffen die gefunden werden!
Samuraischwert, Feuerlöscher, psychologische Taktiken, Ketchup und sogar eine Kettensäge sind nur einige Utensilien die ihre Verwendung finden. Wobei man definitiv auch mal Lachen darf, weil es einfach schon so dreist ist. Aber sich die beiden im fahrigen Auslassen ihrer Probleme, ziemlich cool, bzw. gefasst an die Substanz gehen. Die Sache hält sich auch erstaunlich glaubwürdig, zumindest bis die eine die andere in der Badewanne halb ertränkt und dann auch noch unter Strom setzt. Das ist kaum zu glauben, gerade weil es dann noch immer nicht das Ende ist ... denn DAS wartet auch noch mit 'ner Portion Ironie auf!
Ist also recht gelungen, auch wenn die beiden Biester heute noch schöner anzusehen sind als damals, überzeugen sie in ihren Rollen vollauf. Besonders da die Inszenierung mit den Off-Gedanken die langsame Steigerung stets glaubhaft macht, eben bis das blutige, unaufhaltsame Chaos sich nicht nur mit einer Nuance CGI leicht übersteigert. Aber immerhin, auch wenn die Wohnung visuell nicht unbedingt Charme versprüht, bleibt es ein rundum gelungenes Szenario das bis Ende befriedigt.
Fight#2: Aragami
Zwei vom Schlachtfeld kommende Samurais suchen schwerstverletzt Zuflucht in einem Bergstempel. Einer der Beiden kann gerettet werden und wird gesund gepflegt. Als der Samurai (Takao Osawa) aufwacht, begenet er dem Meister des Tempels (Masaya Kato), der sich trotz seiner bewussten Zurückgezogenenheit in diese Einöde, wieder mal über Besuch freut und deshalb mit den Gast ausgiebig deniert. Im Lauf ihrer Gespräche beginnt der Hausheer dem Samurai einige Legenden zu erzählen, besondern von einem Tengu. Einem Teufel des Waldes, den Herrscher des Berges, der alles bis ins Kleinste wahrnimmt und Menschen tötet. Er nennt sich auch Aragami und gilt als Gott des Krieges. Aber nicht nur um seinen Gast damit zu unterhalten, sondern um ihm auch zu eröffnen das ER, der Gastgeber, dieser Aragami ist!! Er will ausserdem, dass der Samurai in tötet!
Hört sich voerst nicht ganz plausibel an? Ist aber eigentlich nur eine Herausforderung um seine schon lange Erdenzeit würdig im Kampf zu beenden. Seppuku, der rituelle Selbstmord ist keine Option, es muss ein würdiger Gegner sein der ihn auch wirklich in einem aufrichtigen Kampf besiegt, damit er endlich seine Ruhe finden kann. Durch einige Erläuterungen fällt ihm das Ausschlagen dieser Bitte, bzw. eine Flucht aus der Situation auch bald schwer. Weshalb sich die beiden bald in einem tötlichen Kampf gegenüberstehen.
Eigentlich ist für den Zuseher beim anfänglichen Essen schon klar, dass nur eine dieser Persönlichkeiten würdig ist diesen Kampf zu gewinnen. Im Grunde scheint die Angelegenheit sehr lange als unausgeglichenes Machtverhältnis, aber die Asiaten sind ja bekannt in ihrem Kino oftmals noch weitere ideenreiche und unerwartete Türen zu öffnen. Was hier klar wird, als der Aragami den Samurai im ersten Kampf mit dem Schwert durchbohrt und dieser nicht stirbt! Die Geschichte hält nämlich nicht nur mystische Legenden bereit, sondern eröffnet einem auch noch höhere Mächte!
Nach weiteren interessanten Anektoden des Aragami, kommt sogar noch Humor in die Sache. Nicht nur, dass sich zwischendurch durch internationale Kulturen getrunken wird, auch die auftauchende freie Waffenwahl ist unterhaltsam, da der Aragami dem Samurai immer wieder amüsant belehrt, warum diese Waffe hier nicht die beste Wahl ist.
Atmosphärisch durch das reine spielen in der Nacht, während eines Gewitters, inklusive der düsteren Tempelausstattung gar nicht mal so übel, aber auch nicht herausragend. Eine dritte Person erscheint hier noch als weibliche Dienerin (Kanae Uotani) die stets ein Auge auf die beiden hat und hilfreich ist, sich aber großteils im Hintergrund hält. Letztlich hält der Film noch eine philosophische Note bereit und geht dann in den Endfight, der sich durch Licht- und Farbeffekte nochmals von den vorherigen "abhebt".
Ein guter Vertreter im Zweikampf in solch reduzierter Räumlichkeit aber trotz der gelungenen Choreografie der Fights und etwas Humor, zu wenig fesselnd auf die ganze Zeit. Leider fehlte es an Dichte, obwohl die Umgebungstimmung düster genug wäre. Auch die Dialoge bieten immer wieder mal spannendes, sind in ihrer Wirkung aber doch zu wenig intensiv (dargestellt) um auf Dauer vollends zu fesseln.
ist nun die bessere?
Einmal Frau gegen Frau, gefolgt von Mann gegen Mann, Kampfkunst vs. Biesterfight, Ästhetik gegen Haushaltsschlacht, obwohl irgendwo so verschieden, doch so einheitlich in der thematischen Aufmachung. Die Ideen sind in beiden Fällen genial. Aus so wenig, 2 Personen in einem Raum und das in beiden Fällen in nur einer Nacht, dennoch einen ganzen Feature Film (tragenden Spielfilm) zu schaffen, ist schon beeindruckend. Das dann auch noch das Schauspiel, bzw. die Inszenierung von der psychologischen Seite her so nachvollziehbare Substanz mitbringt, ist schon ein bedachter Streich.
Auf der DVD befinden soch noch sogennante Videomessages die sich ans Publikum dieses Wettbewerbes richten soll, wobei man merkt, dass die Leute doch auch Spaß an der Sache hatten und nicht ganz unwitzig sind.
Nun hab ich das ganze Netz durchsucht um überhaupt zu erfahren, wer offiziell das Project überhaupt gewonnen hat. Obwohl es schlussendlich egal ist da jeder selbst entscheiden soll, scheint es so als hätte "2LDK" den Gewinn für sich verbuchen können. Aber fest behaupten würde ich das immer noch nicht, da nicht gerade viel darüber zu finden ist.
Diese beiden Kammerspiele als Double-Feature waren also doch ganz sehenswerte asiatische Beiträge, wobei man meine Entscheidung wohl eh schon rauslesen konnte.
Mir war Aragami dann in Summe doch zu langatmig ..... und deshalb, die Schlacht der weiblichen Geschlechter eindeutig als mein Sieger hervorgeht!!
"2LDK" ist einfach viel roher und primitiver in seiner Gewalt, was den Film und diese eigentlich bizzare Situation auch so realistisch und auch möglich machen. Sie zeigt wunderbar den Anstieg und Ausbruch eines sich zuspitzenden emotionalen Dilemmas. Eben nur das mit dem Strom und der Badewanne war mir ein wenig zu überzogen, wobei es eventuell schon sein könnte, dass man sowas sogar überlebt auch wenn ich es stark bezweifle. Danach gab es noch einen sonderbaren Schnitt zu bemängeln, aber ansonst fand ich alles durchgehend spannend inszeniert und hatte auch genug Ideen um die ganze Zeit über zu begeistern, oder auch (ironisch) zu schockieren! Würde ich mir deshalb sogar wieder mal ansehen. Aragami eben nicht.
aber jeder andere könnte seine Wahl noch vor sich haben!
Grundlegend muss man dazu aber das Interesse an dialogslastigen Filmen, sowie reduzierten Situationen mitbringen.
Es war mir eine Freude!
Top Angebote
Mein Avatar