Sommerprogramm: August (Teil2)
31. August 2016Nach meinem kleinen Landurlaub mit "Madame Mallory und der Duft von Curry" sowie "Eis am Stiel 6", gab es auch noch den verdrießlichen Bootsausflug mit Adam Sandler (ihr erinnert euch?), der wieder gut gemacht werden musste... weshalb ein sandiger Classic im Player landete...
Schon die erste Einstellung mit der gleisenden Sonne trieb die Stimmung wieder in die Höhe, kurz darauf stürzt auch schon die phänomenale Besetzung (James Stewart, Richard Attenborough, Hardy Krüger, Peter Finch, Ernest Borgnine, George Kennedy...) in der heißen Sahara ab...
Nach dem wilden Niedergang, verbucht man in der ruhigen Umsetzung gleich mal einige Verluste durch Absturz oder waghalsige Ideen. Bevor einem dann der Wüstenkoller völlig zu Kopf steigt, entscheidet man sich zur verrückten Idee, aus den Wrackteilen ein neues Flugzeug zu bauen! Hierbei bekommt sich der leicht bockige Captain (James Stewart) mit dem egozentrischen Flugzeugkonstrukteur (Hardy Krüger) in die Haare.
Im wüsten, überhitzt-unterkühlten Ausnahmezustand gibt es Datteln und streng rationiertes Wasser, die Sonne zieht einem die Haut vom Pelz und die Diskrepanzen der Figuren halten Spannung. In seinen 140 Minunten womöglich (für den ein oder anderen) Längen aufweisend, ist das Setting hervorragend, genauso die Stimmung! Ich bin durchwegs bei Sache! Besonders mag ich das Auslaufen des Finales...
...das man beim Remake (2004) leider nicht findet. Das guck ich nämlich gelegentlich auch gern. Die Strandung verlegt man in die Wüste Gobi und geht mit einem treibenden Soundtrack und einem beinahe so genialen/abwechlsungsreichen Cast im Allgemeinen viel spritziger zu Werke. Im Vergleich, mehr ausgelassenes Pop-Corn-Kino, indem sich Dennis Quaid mit Giovanni Ribisi in die Haare bekommt, bevor man vor Wüstennomaden Reißaus nehmen muss.
Die Temperaturen hielten sich, wenn auch nicht richtig heiß, gab es solide 27° - Abends Pop-Corn und...
... ab nach Blue Hawaii (1961)!
Weil Elvis sich nicht ins gemachte Nest seiner reichen Eltern sitzten will -Betreiber einer Ananasplantage- stellt er sich nach der Rückkehr vom Militär auf eigene Füsse und wird Touristenführer.
Weshalb er uns, von seiner Strohhütte am Strand weg, auch gleich all die wunderbaren Locations der Pazifik-Insel(n) zeigen kann, von Honolulu über O'ahu an die Coconut Coast, vom Fischerstrand übers Lagerfeuer-Geträller hinein in nächtliche Kneipen... dazu Hawaiihemden ohne Ende!
Als Mutter von Elvis agiert noch eine klassen-zickige Angela Lansbury, der Hund ist weitaus mehr Kavalier als Elvis selbst und der Hauspage 'Ping Pong' bringt Mai-Tais, denn Partylaune und etwas Jux hat noch nie geschadet. Auf dem Surfbrett lümmelt es sich am feinsten und das blaue Wasser strahlt um die Wette mit der Sonne!
Wenn mal als Toursitenführer für 5 junge hübsche Mädchen verantwortlich ist, kann es aber auch mal bunt werden - besonders wenns um die eigene Freundin (Joan Blackman) geht. Hawaiianische Riten, Palmen, viel Tanz, Gesang ("Falling in Love with...") und Blumenketten inbegriffen - ALOHA! :D
Wir bleiben auch noch etwas auf Hawaii...
In Soul Surfer reitet man auch mal bei Mondschein und Feuerwerk nächtliche Wellen.
Disney nahm sich der Biografie von Bethany Hamilton an, die auf dem Weg zur Profi-Karriere einen Arm durch einen Hai-Angriff verlor. Weshalb die wunderbare Location inklusive Surfer-Lebenstil, auf ein ebenso ernstes Drama trifft. AnnaSophia Robb (Die Jagd zum magischen Berg) in die Rolle der leidenschaftlichen Surferin schlüpft -etwas zu sehr Teen-Disney- die nach dem Schock eine derbe Umstellung zu meistern hat, aber nie den Mut verliert und auch ihre Lebensfreude behält - was die Sache auf positiver Welle hält.
Natürlich hängt ein Endless Summer (1966) Poster an der Zimmerwand*, man bindet auch das Tsunami-Schicksal Thailands (2004) etwas in die Handlung ein, die religiöse Ader der Familie (u.a. Dennis Quaid, Helen Hunt) wirkt jedoch wie das Drehbuch an manchen Stellen gekünstelt. Die echte Bethany lies es sich nicht nehmen auch mal als Stunddouble einzuspringen. Man verarbeitet das Schicksal, trainiert hartnäckig um wieder aufs Board zu kommen und dennoch Pro-Surfer zu werden. Wäre es nicht wahr, wäre der Titel wenig relavant und verwässert, aber so... schöne Einstellungen, und Respekt.
Nach einer kleinen Einleitung machen sich zwei Surferdudes (Mike Hynson, Robert August) von Kalifornien weg auf, um dem Sommer um die Welt zu folgen... die Küsten entlang quer durch Afrika bis nach Kapstadt runter, ab in den Indik, von Indien nach Australien, Neuseeland, Thaiti bis zur Ganzjahres-Location Hawaii... immer auf der Suche nach den besten Spots und den perfekten Wellen!
Von so vielen unterschiedlichsten Bedingungen abhängig, dass es stets eine natürliche Überraschung bleibt. Ebenso erstaunlich ist es für die Kulturen auf die man dieses Jahrzehnt trifft, von denen einige noch nie gesehen haben was man mit einer Brandung überhaupt anstellen kann.
Dabei lernt man alles was man schon immer übers Surfen wissen wollte (Wipeouts, Bordlängen, Nose-Riding, Gefahren...) und entdeckt sogar die perfekte Welle, die wirkt als hätte man sie künstlich erschaffen und nur in perfekten Intervallen vom Stapel gelassen.
Weiters bindet man die angetroffenen Kulturen mit ein, begegnet weiteren Pros und gestaltet die Reise, unter orangefarbener Sonne und wunderbarem 60s-Geplänkel der Sandals, recht lustig - Brown ist in seinen Erzählungen immer zum Spaßen aufgelegt, während die Jungs auf ihren Boards wie Künstler aus einem Guss wirken.
1994 machten sich in Endless Summer II Robert Weaver und Patrick O'Connell auf die Spuren von Hynson und August. Wieder von Bruce Brown eingefangen, und mit der weiterführenden Entwicklung des Surfsport versehen. 2003 setzte Browns Sohn Dana mit Step Into Liquid ein weiteres Denkmal zu Surfleidenschaft und deren Errungenschaften.
Nach einem warmen Tag setzte wieder Regen ein, und ich schaffte es nach dem kleinen Regenbruch noch Laufen zu gehen: Angenehme Temperatur und beste Luft... danach schmieß ich mich gemütlich auf die Couch und blieb noch etwas bei Disney...
Unter Holes verfilmte man 2003 den gleichnahmigen und scheinbar recht erfolgreichen Roman -bei uns unter Das Geheimnis von Green Lake bekannt- der unter brütender Hitze mit einem Straflager für Kids aufwartet. Dort wo früher ein fruchtbarer See war, ist heute nur noch verkrusteter Boden, in dem die Kinder täglich ein 1,50m tiefes Loch graben müssen!
Während des Grabens schließt man nicht nur neue Freundschaften, man gräbt in filmischen Rückblenden auch abwechselnd in Stanleys Familiengeschichte, sowie der Geschichte des Ortes Green Lake (zeitlicher Wilder Westen)... und zwar solange bis die Vergangeheit auch für uns einen Sinn ergibt!
Die Frage darüber hinaus, wofür, oder wonach, gräbt man hier eigentlich!?
Die Aufseher (Jon Voight, Tim Blake Nelson und als Boss Sigourney Weaver) sind durchwegs so kauzig wie Stanleys Familie und Jon Voight hat man -mit Colt an der Hüfte- so genial verschroben auch noch nie erlebt! Auch der Rest gibt sich reichlich Mühe etwas absurden Spaß in die abenteuerliche Dramödie zu bringen. Eine echt gelungene Mischung!
Nennt den Finalplot einfach nur Magisch (Fantasie), oder betitelt es auch als phänomenales Karma, es bleibt zwischen Pfirsichen und Zwiebeln wunderbares Erzählkino unter sengender Sonne!
Danach ging es in den Urlaub mit dem legendären John Candy und seiner süssen Familie: In Summer Rental - Ein total verrrückter Urlaub MUSS er sogar in Urlaub... weil er in seinem Job schon Fliegen für Flugzeuge hält!
Angekommen im sonnigen Florida quartiert man sich im wunderbaren Holz-Blockhaus direkt am Meer ein -hätte man nur nicht falsch eingecheckt- und legt sich nach dem Sonnenbrand (zwecks Einpennen in der Sonne) auch noch ausgiebig mit dem ortsbekannten reichen Schnösel an (Richard Crenna, Col. Trautman aus Rambo). Was beim Streit um Hummer im Yuppie-Restaurant beginnt, endet bei einer Segelregatta!
Zuvor hält man mit kleinen Katastrophen und ulkigen Situationen bei Sommerlaune... Candy spielt am überfüllten Strand Trampeltier, die Strandgesellschaft macht sein gemietetes Haus zur Strandtoilette und betrunken Dart spielen macht einfach Spaß,... bis einem der Pirat vom Fischkutter (Rip Torn, O'Houlihan aus Dodgeball) das Segeln beibringt, eine große familäre Restaurierungsaktion ansteht und man gegen den fiesen Bonzen ins Rennen zieht.
Währenddessen zeigt die neue Nachbarin allen recht unterhaltsam ihre gemachten Möpse (nur uns nicht) und das Töchterchen (Kerri Green, aus Die Goonies) läuft immer mit ihrem witzigen Kopfhörer-integrierten Walkman rum (Footlose und Axel F im Ohr). Regisseur Carl Reiner (Der Mann mit zwei Gehirnen) setzte 2 Jahre später (1987) mit Paramount sogar noch Summer School in die sonnige Welt. Nur Ferien zu Dritt würde ich noch mehr empfehlen! :)
Danach war (in finsterer Sommernacht) endlich Zeit für das Remake des Umlegers, der in Warte bis es Dunkel wird erneut sein Unwesen in Texarkana treibt!
Bei der Atmosphäre kommt man zwar nicht ans Original heran, man braucht etwas Zeit um sich bei den schnellen Schnitten in die brutale Sommerprovinz einzufühlen, überzeugt jedoch im Plot! Der durch die inhaltichen Recherchen an der wahren Begebenheit SOWIE am Originalfilm von 1976, reichlich frischen Meta-Ebenen Wind mitbringt. Neben den Hommagen bringt die Optik einen genialen 70s Look -obwohl der Film 2013 spielt- und lässt an vorderster Front die süsse Addison Timlin (Odd Thomas) neben vielen Laien strahlen - die ihren gefährlichen Recherchen bezüglich des Moonlight Murders nachgeht. Wenn es die Zeit erlaubt werd ich die beiden nochmal gegenüberstellen.
Während die einen nach Drogen suchen, will man selbst noch einen Schatz finden! So wird der Urlaub des Paares zum abenteuerlichen und richtig gefährlichen Tauchrausch.
Die Story hat auf ähnliche Weise auch Into the Blue (2005) adaptiert, was daran liegt, dass sich beide Filme am Roman "Das Riff – The Deep" von Peter Benchley orientieren… der wohlgemerkt auch den weltweiten Bestseller Der weiße Hai geschrieben hat - den Sommerhit schlechthin, aber dazu später mehr…
Ich liebe das Urlaubs-Ambiente von Das Böse unter der Sonne (1982): Ein abgelegenes Inselsetting mit malerischer Küstenumgebung, und eine Residenz, so nobel wie rustikal erdig! Das Urlaubsanwesen auf dem Küstenhügel lädt mit seinem verlassenen Traumstrand sowohl zum Baden, als auch zum zeitlosen Verweilen ein!
Tja, wie ich schon sagte stand Sonntags darauf Regen am Plan. Dennoch ging sich ein Flohmarktbesuch aus um einige VHS-Kassetten darunter zu bergen… dazu aber mehr im letzten Teil meiner sonnigen filmischen August-Ausbeute zwischen Hitze, Wasser und (Urlaubs-)Spaß!
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Sommerprogramm: August (Teil3)
7. September 2016
Verdammt in alle Ewigkeit (1953) wartete mit der berühmten Strandszene zweier Liebender (Burt Lancaster, Deborah Kerr) unter hawaiianischer Kulisse auf, vielmehr hätte das Kasernendrama rund um Selbstbestimmung, Freundschaft und Loyalität jedoch für seiner trauerndes Trompetensolo in die Filmgeschichte eingehen sollen - einfach nur genial dieser Moment!
Fred Zinnemann (High Noon) schaffte es mit seinem Werk, einen (inneren) Krieg fast ohne Krieg darzustellen - der in den letzten 15 Minuten aber auch noch real durch die Japaner über Pearl Harbor hereinbricht! Der junge Frank Sinatra erfreut in einer spitzbübischen Nebenrolle, leider siegt am Ende die Naivität. Wobei ihn womöglich gerade das zum ernstnehmenden Klassiker machte!
Der zweite Classic war Italiens kulturelles Tribut an Das süsse Leben. In La Dolce Vita (1960) streunt Journalist Marcello (Mastroianni) durch ein sommerliches Rom, mit dem Ziel die skandalösen Eigenarten der Upper-Class auszuschinden, dabei aber immer mehr selbst zum Teil dieser ausgelassenen Gesellschaft wird!
Nachtclubs, frivole Damen/Grazien, ein kultiger Tanz im opulenten Stadtbrunnen, eine Geisterseance..., die Nacht wird zum Tage gemacht, das Schöne aber auch das Bittere tritt in Erscheinung... vielmehr labt sich dieses knapp dreistündige Unterfangen in seiner Sinnsuche jedoch (kongenial?) im markanten Problem der Society: (dekadenter) Trägheit.
Schön die zwei Titel mal gesehen zu haben, Verdammt in alle Ewigkeit hat bei mir einen nachhaltigeren Eindruck hinterlassen, beide Titel könnte ich noch ausführlicher in meinen anSICHTEN bereden.
Nun aber zur Flohmarktausbeute, die brachte den Rabauken Dennis (1993), der hat nämlich Sommerferien!!! Und beherrscht es (in dieser Comicverfilmung) ganz meisterlich seinem Umfeld den letzten Nerv zu rauben!
Allen voran natürlich Mr. Wilson (Walter Matthau), und nach ihm treibt er sogar noch Christopher Lloyd auf die Palme; der hier als zerlumpter Landstreicher, wie ein häßlicher furchteregender Hexenmeister in Erscheinung tritt um die Vorort-Sieldung um ihr Hab und Gut zu bringen. Zuvor treibt Kevin... ehm DENNIS... in seiner goldigen Neugierde -die Finger beginnen stets als erstes zu Kribbeln- noch bunte Spielchen: Mit getrockneter Farbe garniert man ein Grillhühnchen, Toilettenreiniger macht sich gut als Mundwasser und Mundwasser gut als Nasenspray... was sogar noch die kleineren Übel sind - aber die Ferien sollen nunmal Spaß machen!
Als zweites VHS-Tape landete Dudes (1987) -Halt mich fest, die Wüste bebt- im Recorder/Player. Es machen sich drei Punks (Jon Cryer, Daniel Roebuck, Flea) mit einem VW-Käfer auf ins sonnige Kalifornien. Leider wird man in der Wüste von wilden Rockern überfallen, und sogar einer von ihnen erschossen. Daraufhin will Grant (J.Cryer) Rache! Zuvor muss aber noch Reiten und Schießen geübt werden!
Wüstes Action Road-Movie, aufgebaut auf unzähligen Wild-West-Motiven (inkl. Showdown) und verpackt als nicht zu ernst-nehmendes aber dennoch abtrünniges Komödien-Crossover. Ein völlig abgefahrener Soundtrack, wilde Schießereien, phänomenale Naturkulissen (Utah, Arizona), ein Daredelvis -halb Stierkämpfer, halb Elvis-Imitator- und als Krönung Cowboy und Indianer obendrauf! Wunderbares B-Movie, dass mir definitiv eine BD wert wär! Werd ich euch auch nochmals separat unterbreiten, hat mir nämlich richtig gut gefallen, wohl auch weil es eine rare Entdeckung war!
Filmtechnisch streute ich zwischendurch einen weiteren Urlaub ins Wochenende. Es folgte ein Trip nach Costa Rica, genauer gesagt auf Pleasure Island in den Club Dread (Club Mad - 2004)... und wer die Truppe rund um Broken Lizard kennt (Super Troopers, Bierfest) der weiß, dass es albern wird! Sogar eine Spaßpolizei achtet darauf, dass die Laune hoch bleibt... wenn nötig per Tequila-Super-Soaker (so ein Gerät hat ich als kind natürlich auch für die Familienurlaube - damals natürlich noch ohne Hochprozentiges)!
Als Aufhänger nimmt man sich einen Slasherfilm unter phänomenal tropischer Kulisse, eine abgeriegelte Insel und abartig feiergelaunte Teenager (all-)inklusive aller möglichen Anzüglichkeiten, Frivolitäten, Trinkspielchen und natürlich nackter Haut... das alles zwischen Gore und Leichen! Dazu eine Killerlegende, reichlich (un)gewollten Logikperversitäten, den richtigen Druckpunkten (Massage-Insider) und dem aufeinanderfolgenden über die Klinge springen der Animateure.
Ein Splasher (Splatter-Slasher unter spritzigem Urlaubsfeeling) wie jeder andere, nur noch blöder, perverser und lustiger! Wer von der seichten Unterhaltung noch nicht genug hat, kann sich danach auch noch 45 Minuten Deleted Scenes geben. Achja, für einige Songs welche die Crew für den Film schrieb, gibt sich Bill Paxton als strunzdoof symphatischer Hampelmann auch noch her sie selbst zu singen, um als Coconut Pete eine Legende zu bleiben.
Sonntag Abends ging es weiter mit einem lustig-sonnigen Coming-Of-Age Trip der zum Survivaltraining wird. Weil man die Eltern einfach nicht mehr aushält - pentrant nervig nur einen Grashalm nah an der amüsanten Satire inszeniert- macht man sich auf in die Natur!
Joe (Nick Robinson) und Patrick (Gabriel Basso) hauen einfach von Zuhause ab und entschließen, sich ein Haus auf einer ruhigen Lichtung im Wald zu bauen. Als äußerst-lustiges drittes Rad am Wagen gesellt sich völlig automatisch noch der kleine eigenartige Biaggio (Moies Arias) hinzu, und die Sommerferien können, neben Baustellenmüll zum Hütten basteln, zum Abenteuer auf der Suche nach Unabhängigkeit und Eigenständigkeit werden!
Grundlegend als Drama angelegt, hat man dennoch reichlich Lacher zu verbuchen, allen voran durch den phänomenal-obskuren Biaggio, dessen Auftauchen aus dem Nichts immer wieder DIE Brüller sind - wenn er dann auch noch den Mund aufmacht kommts nur noch dicker!
Während sich die Eltern über ihre verschwunden Kinder sorgen, bekommen die sich aber auch in die Haare, außerdem scheint alleine zu Überleben in der Natur gar nicht so leicht zu sein - obwohl man lernwillig ist.
Zwischenzeitlich sorgt man für viel lebensbejahenden Ausdruck, und bei den Eindrücken für strahlende Arthouse-Highlights! Gemütlich erzählt, gespickt mit einem abwechlsungsreichen Indie-Soundtrack, und obwohl der Realismus zu überbieten ist, weckt man sowohl Lebensgeister als auch Survival-Spaß. Denn, wer wollte noch nie ein Baumhaus haben? Und dann auch noch eins nahe am Wassers! Es leben die Kings of Summer (2013).
Das August-Finale rückt an! Und laut Wetterbericht stand sogar das heißeste Wochende des Sommers an... Freitags fasste ich sogleich mal Kopfschmerzen aus, weil ich wohl etwas zu lange unter der Lichtkugel saß; und Samtags hatte ich dann durch eine neue Bekanntschaft sogar eine gaaanze Nacht lang Kennenlernen unter lauer See-Atmosphäre! Sonntag Abend folgte ein Date mit einem Klassiker als Sommerprogramm-Krönung!
Es ging in die kultigsten Gewässer überhaupt, nach Amity-Island! Um den wasserscheuen Chief Brody (Roy Scheider) dabei zu beobachten, wie er auf der Jagd nach dem genialsten 8m-Hai der Filmgeschichte, so cool wird, dass er mit Tschik im Mundwinkel so lässig dreinschaut, dass seine Aussage "We need a bigger boat" nur noch die Über-Krönung (dieser Tierhorror-Koryphäe) ist.
Zuvor machen sich in Spielbergs Definition/Geburt des Sommerblockbuster jedoch noch eine Menge Amateure auf die Jagd nach dem gefräßigen Riesenhai. Nur pseudo-erfolgreich muss der rüde Quint (Robert Shaw) nach seiner epischen Ansage ran, mitsamt Brody und dem Meeresbiologen Hooper (Richard Dreyfuss), um der Legende die Stirn zu bieten.
Phänomenal inszeniert und (später) auch noch erschreckend spannend! Jedesmal wenn der Hai auftaucht, steht sowieso der Mund offen. Der schneidige Terror auf hoher See ist einfach Kult, und für mich auch heute noch der beste Hai-Film (aller Zeiten)!
Und somit auch definitiv, ein, wenn nicht das Highlight der Sommersichtungen. Allein schon Amity begeistert mit sommerlichem Badestrand-Feeling, die Darsteller sind allesamt eifrig (glaubwürdig) bei der Sache und der Hauptdarsteller hat sowieso mächtig Biss!
Danach hab ich mir sofort die 2-4 Import Box von Jaws geordert. Ich kenn zwar alle schon, aber dennoch hat diese erneute Sichtung Lust gemacht auch die restlichen Ableger mal in HD zu begutachten! Natürlich wird das Segel der Euphorie hierfür gleich mal etwas eingeholt. ;)
Eigentlich sollte es damit schon gewesen sein, dann fand ich aber doch noch Summer School (1987), zwar nur auf Englisch und als YouTube-Stream, es bereitete dennoch große Wiedersehensfreude - immerhin hab ich ihn als Jugendlicher recht oft gesehen und dann niemals wieder!
Mark Harmon (NCIS, Freaky Friday) wird als Sportlehrer dazu genötigt eine Sommerschule zu unterrichten. Die Notlösung sieht vor, einer Truppe rebellischer Taugenichtse Englisch beizubringen! Weil beide Seiten null Bock darauf haben steht Spaß am Lehrplan, inkl. Ausflug zur Go-Kart-Bahn etc. ... bis der Job des Lehrers auf dem Spiel steht!
Die Teens sind echt eine Klasse für sich... eine Surferin, eine Schlafmütze, eine Schwangere, ein dummer Sportler, ein Austausch-Model, die Quitschestimme und die zwei Horrorfans - Chainsaw und Dave! Die auch das herausragendste Neben-Elemente des Sommerfilms bringen: Gore-Effekte!! Stets um Leute zu schocken, besonders eine neue Lehrerin mit selbstgemachten, plastischen und blutigen Make-Up-Effekten - hammer eklige Szene.
Natürlich muss neben "zündenden" Partys auch mal deren Lieblingsfilm im Unterricht laufen: The Texas Chainsaw Massacre - dem dreckigen Sommerhit schlechthin!
Etwas Persönlichkeit im legeren Austausch Lehrer-Schüler, ein teils recht bekannter Cast (Courntey Thorne-Smith, Kirstie Alley, Shawnee Smith...), coole Sonnenbrillen, 80s-Fever, etwas Authoritätskonflikte und natürlich strebsamer Radau... sowie Killerbunnies! Ich mag die sommerliche Büffelrunde immer noch richtig gern!!
Btw: Auch in Harmons Bude hängt ein Poster von Endless Summer (1966)! Von dem hab ich euch ja schon letztens erzählt.
Ein Sommer-Set von Reg. Carl Reiner mit Summer Rental (auch letztens vorgestellt) und Summer School (beide von ihm und Paramont) wäre sowas von erfreulich!!
*splish-splash - take my cash*
So ging das Sommerprogramm August auch noch perfekt zu Ende!
Ich hoffe ihr hattet ebenso einen wunderbaren Sommer, oder wart zumindest von meinen Sommersichtungen etwas unterhalten. Es war mir jedenfalls eine Freude!
Im September werde ich mit den Sichtungen großteils noch weiter im sonnigen Segment bleiben, kommt eben auf Wetter und Feeling an, aber es werden scheinbar noch 30° versprochen... weiß jetzt aber nicht ob ihr immer noch Lust auf weiteres Sommerprogramm meinerseits habt!? Ich hab nämlich noch ne Menge Sonnenstrahlen auf Vorrat. Sonst guck ich nur noch für mich. ;)
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Sommerprogramm: September
22. September 2016
Das Foto mag vielleicht aktuell -nach einer Witterungsänderung- etwas merkwürdig anmuten, bis Hälfte September sah es bei uns aber genauso aus!
Nach dem August, startete der Nachsommermonat prima, weshalb ich gut gelaunt mit dem Sommerprogramm fortfuhr. Erstaunlicherweise hielt sich das Wetter für einen September sogar richtig gut, wo eventuell schon mal der Herbst beim Fenster hereinguckt, oder ein Altweibersommer für etwas sonnige Nachwehen sorgt, stand dieser September erstmals für bleibenden Eindrücke...
Eigentlich wollte ich meine Sichtungen deshalb sogar wieder auf zwei Blogs aufteilen, die Stimmung änderte sich später aber doch -werd ich euch am Ende des Blogs erzählen- und so bekommt ihr hier die geballte Ladung Sommer auf einen finalen Schlag! (Also keine Sorge falls ihr emotional schon in anderen Gefilden schwimmt, es handelt sich schon um den Abschluss - zum letzten Sonnen-tanken! ;))
Der Monat startete gleich mal richtig gut mit einer kleinen Südsee-Entdeckung! Ich kannte Donovans Reef noch nicht, er lachte mich durch Titel und Klappentext aber schonmal sonnig an, sodass ich die Hafenkneipe von Tahiti auch gleich mal von innen sehen wollte!
John Wayne, Jack Warden, Cesar Romero und Lee Marvin haben nach dem Krieg ihr Paradies auf HALEAKALOHA gefunden -scheint trotz dt.Titels eine (fiktive) Hawaii-Insel zu sein- und es sich hier richtig fein gemacht. Als aus Boston eine edle Dame (Elisabeth Allen) anreist, um ihren Vater (Jack W. als Doktor) durch das Nachweisen von unmoralischen Verhalten um sein Erbe zu bringen, ziehen alle Freunde an einer Strippe. Und das macht mächtig Urlaubsspaß!! Weitere Kinder des Doktors schanzt man zur Show gleich mal John Wayne zu -die Kids sind richtig süss und genauso gut gelaunt wie der Rest des ulkigen Casts- während sich Wayne mit der adretten Elisabeth Allen eine herrliche Screwball-Fehde liefert, worin ruppige Männlichkeit auf noble Etikette trifft!
Weiters prügelt man sich gern durch Kneipe und Gegend, es geht ne Menge Glas zu Bruch, mit dem Jeep wird über die Insel gebrettert, der Pfarrer bekommt sein Dach nicht dicht und die Lady will Wasserski-fahren... der Kulturclash bringt neben einer Menge Spaß auch noch eine herzliche Familiengeschichte! Eine wunderbare Entdeckung, unter herrlichem Ambiente! Möcht ich nicht mehr missen, bezauberndes Wohlfühl-Kino!
War Donovans Reef noch aus dem Jahre 1963, schritt ich mit der nächsten Sichtung nur zwei Jahre voran, inhaltlich spielt man jedoch in den 30er Jahren... und zaubert ein Musical das definitiv Kultstatus hat!
The Sound of Music spielt im sonnigen Salzburg und ist in seiner Location mehr als nur einladend! Julie Andrews (Mary Poppins) trällert sich frohlockend durch die österreichische Natur, über Berge und Wiesen, und darf sich erneut um eine Bande Kids kümmern.
Die dreistündige Historie rund um die tatsächliche Trapp-Familie (natürlich mit schicken inszenatorischen Freiheiten) bietet wunderbare Schauwerte und eine herzliche Erziehungsgeschichte, um das Wiederentdecken von Freude und Lebenslust; aber auch ein Trübnis im letzten Drittel, als sich zeitlich langsam die Nazischlinge enger zieht und zur Bedrohung alter monarchischer Werte mitsamt Familie wird.
Will man sich den historischen Downer sparen, macht man am besten gleich nach der Hochzeit aus, aber seid entwarnt, solch Filme enden natürlich auch anderweitig gut! :)
Die Rolle von Julie Andrews ist einfach nur entzückend, sie sprüht nur so vor ansteckender Lebenslust, kann einem aber auch mal ihre Meinung geigen, die bei manch Militanz unbedingt von Nöten ist. Auf alle Fälle bereichert sie mit den 7 Kids jede Szenerie, und schneidern kann sie auch - im Handumdrehen wird aus den Vorhängen etwas zum Anziehen!
Einige Songs werden zum absoluten Ohrwurm: Do-Re-Mi, The Lonely Goatherd, My Favourite Things und The Sound of Music sind hierbei meine persönlichen Favoriten.
Obwohl die deutsch/österreischische Synchro authentischer wirkt, gestaltet sich der englische O-Ton weitaus harmonischer und macht die Darstellungen/Songs erst richtig rund/perfekt!! Obwohl der Film aus den Staaten kommt, möcht ich ihn irgendwie fast zum österrr. Kulturgut zählen! Einfach klasse!
Das Niveau konnte jetzt nur sinken, leider nicht das Schiff der nächsten frivolen Studenten-Kreuzfahrt. College Animals 2 hat zwar alles was so eine Urlaubsparty bieten muss, einschließlich notgeiler Teenager, einem Enthaltsamkeitsclub zur schwächelnden Kontrastperspektive, einem Pornostar (im Cast) und einem kleinen klauenden Äffchen, leider verhält man sich recht plump, dilletantisch und mau in der Inszenierung.
Die Rettung vor dem (Total-)Untergang, ist letzlich die Kreuzung eines aufgeführten Theaterkrimis mit einem tatsächlichen (Diamanten-)Krimi, der erstaunlich gut und amüsant eingefädelt wurde!
Vom Schiff auf hoher See ging es auf die Straßen quer durch manch US-Bundesstaaten, einem Road-Trip von Termin zu Termin, durch etliche Motels, dazu ein obskures Hörbuch für eine 8 Tages Fahrt und reichlich Quatsch(en) zu Green Screen Fahrten - wenn Seth Rogen Unterwegs mit Mom (Barbra Streisand) ist, sind zumindest die Aussenaufnahmen erlesen!
Ein reichhaltiges Dialogsskript, wobei Mutti soviel quasselt, dass man sie am liebsten unentwegt am Straßenrand aussetzen möchte; die Abenteuerlust der beiden aber geweckt wird, man zwischendurch ein texanisches 1400g Steak vertilgt, in Las Vegas zockt und Mutti keine persönliche Frage/Blamage auslässt. Die letzte persönliche Story dennoch gut (be)kommt. Nervig aber doch irgendwie auch nett.
Achja, einen Private Lap-Dance schlägt man nicht aus, wenn einem die praxistaugliche Stripperin mit ihren High-Heels die Weiterfahrt rettet!
Danach ging es ab auf eine Insel, die man nur per Boot oder Wasserflugzeug erreicht, darauf eine schicke Hütte am ufer-gelegenen Waldrand, eine Seilrutsche um sich in den See zu schwingen und eine Hängematte zum Chillen, sowie Margaritas um die Partylaune anzutreiben! Klingt schonmal beschaulich schön, in The Breed (2006) lauern jedoch auch extrem angriffslustige Hunde auf die private Runde!
Vereinzelt kreative Cam-Shots, die Hunde werden wie die Story, die für kontinuierliches Geschehen sorgt intelligenter, manch Klischee-Charakteren trauert man dennoch nicht nach wenn sie Hundefutter werden. Das Gute an diesem Insel-Tierhorror sind die echten Hunde inkl. der Tatsache, dass man ohne Computereffekte auskommt! Der Radius wird für die Mitt-Zwanziger (Michelle Rodriguez, Oliver Hudson, Taryn Manning....) immer kleiner und die Hunde bestialischer. Für einen B-Trip einschließlich Natur- und leichtem Sommerfeeling durchaus einen Blick wert.
Richtig überraschend hielt sich die Sommernachwehe sogar etliche Tage am Stück an der 30° Marke, sodass die umschmeichelnde Wärme tatsächlich länger anhielt als in so manch Hochsommermonaten - erstaunlich!! Weiter im Programm...
Etwas Selbstfindung macht sich am besten immer im Ursprünglichen, in der Natur!
Christopher McCandless (Emile Hirsch) trieb es Into the Wild (2007), der Reiseautor Bill Bryson (Robert Redford) pilgerte auf dem Appalachian Trail um ein Picknick mit Bären (2015) aufzuschlagen und Cheryl Strayed (Reese Whiterspoon) macht sich in Der große Trip (Wild -2014) auf, um in über 1000km auf dem Pacific Crest Trail, ihre Vergangenheit zu bereinigen....
Begleitet von ihrer eigenen Stimme im Kopf erschließt sich nach und nach ihr wildes Leben, die großen Missstände, die sie dazu brachten sich auf den Weg zu machen. Für so eine zierliche Frau, unterwegs mit einem Monster (-rucksack) können auch schonmal Kleinigkeiten zum Hindernis werden.
Ein Schuß Poesie, hinweg über Stock und Stein, trällert man Ohrwürmer vor sich hin und macht sich Spanish Caravan zum Theme... in der Hoffnung das die brachialen Eindrücke der sich weit labenden Natur, der Seele soviel Raum schaffen, dass sich die persönliche tiefsitzende Melancholie irgendwann geschlagen geben muss. Gelegentliche Begegnungen können ebenso kleine Lichtblicke sein, allgemein aber jeder Schritt, ein weiterer zu persönlichen Erkenntnis. Um sein Schicksal zu verstehen muss man eben manchmal bis zur Brücke der Götter gehen.
Als wunderbare Ergänzung darf die gesamte Familie der wahren Cheryl (Sie, Mann und zwei Kinder) im Film auftauchen!
Ein unterhaltsames Gegenteil bietet sich einem, wenn sich kultige Yankees nach Europa aufmachen! Nach dem Reboot-Flop wollte ich wieder mal einen der Originale sehen... in European Vacation (Hilfe die Amis kommen!) unterwandern die Griswolds, London, Paris, Deutschland, und bevor einen die Festbürger lynchen, macht man sich lieber nach Rom aus dem Staub! Um jegliche Kultur, oder zumindest das was man dafür hält, auf den Kopf zu stellen!
Wie gewohnt lässt man kein Fettnäppchen aus, verzichtet keineswegs auf Albernheiten, wird veräppelt und sogar gelinkt... denn die gewonnene Reise der Kultfamilie versprüht doch nicht den Luxus den man sich erwartet.
Ulkige Einheimische, Unfälle (im Linksverkehr), Denkmale zerstören, Schuablattln und frivole Nachtlokale... wird man so ganz nebenbei auch noch ungewollt zum Erotikstar! Die Griswolds sind eben für alles zu haben.
Der Old-School-Eurotrip macht beiläufig Laune, versucht am Ende noch etwas Spannung durch einen kl. Krimi zu erzeugen, um der Familie mit den Wally World Pullovern zu zeigen, dass es doch Zuhause am schönsten ist.
Ab in australische Gewässer, ein Segelboot will nach Indonesien überstellt werden, und so packt man gleich auch die Freunde ein um Arbeit und Vergnügen zu verbinden - dann kann man auch gleich mal in den schönen (Great Barier) Riffs tauchen.
Leider schrammt man später The Reef (2010) und kentert. Der hohen See ausgeliefert kommt man auf die Idee zur nächstgelegenen Insel zu schwimmen (etwa 12 Meilen), sofern man diese in freier Navigation überhaupt erreicht, aber immerhin besser, als womöglich wartend zu verdursten - wären da nicht die Haie im Wasser.
Der Score macht die Überlebensschwimmerei teilweise ganz schön spannend und bedrohlich, vielmehr verbreitet sich aber fast schon Klaustrophobie, obwohl man unendliche sichtbare Weiten vernimmt, wenn einen jedoch Haie einkreisen macht sich verständlich lähmende Panik breit!
Kein typischer Tierhorror, stattdessen ein mehr als angespannter Wasser-Survivalthrill, mit ein paar reißerischen Hailights - sogar furchterregend wenn man sich auf die filmische Illusion dieser wahren Begebenheit einlässt! Merken: Sanft schwimmen, nicht strampeln!
Den ersten Film des Regisseurs Andrew Traucki, Black Water -mit Krokodil in australischen Sümpfen- und den Reef-ähnlichen Open Water hab ich nicht gesehen, weshalb ich hier keine Vergleiche ziehen kann - obwohl es sich bestimmt anbieten würde!
Tja, ich würd in so einer Situation schon vorher einen Sonnenkollaps erleiden, bevor mich überhaupt ein Hai anknabbern könnte. The Reef vermittelt auch, wie himmlisch es nicht sein kann, Boden unter den Füssen zu haben!! Diese Verlorenheit in wässriger Weite, aber einengender, fast unsichtbarer Bedrohung, huch, hiernach musste ich echt raus aus dem Wasser, ....
.... leider fiel es danach aber sogar vom Himmel! Die Temperaturen dieses schönen Septembers sanken erstmals unter die zwanzig Grad, wodurch sich aber ein erneuter Kinogang zur Sparte Sommerblockbuster anbot. Ich war schon mächtig gespannt auf DCs bunten Aufmarsch der Comic-Antihelden...
Das Suicide Squad erhält widerwillig den Auftrag, in einem verwüsteteten und verlorenen Stadtteil (düster-angelegt) eine Rettungsaktion durchzuführen -etwas Snake Plissken Feeling kommt auf-, geführt vom Elitesoldaten Rick Flag (Joel Kinnaman),...der hier an vorderster Front eigentlich eine ganz gute Figur macht, auch weil er neben Deadshot (Will Smith) so ziemlich der einzige Charakter ist, dem das Drehbuch auch die nötige Aufmerksamkeit (~Tiefe) schenkt. Die Figuren hätten allesamt so enorm viel Potential, am Ende fühlt es sich jedoch an, als hätte man so ziemlich alle abgewürgt oder einfach nur durch das maue Skript geschliffen. Naja, zumindest ist dieses Schlag auf Schlag Fortschreiten wunderbar kurzweilig.
Die rein zweckdienliche Einsatz-Story zerlegt sie sich leider auch innerhalb nochmals durch Anschlussfehler und die typischen Comic(Popcorn-)Absurditäten, aber was solls, da hatte wohl eine fiese Hexe ihre Finger im Drehbuch! ;)
Btw: Cara Delevinges Körper hätte man echt nicht so oft animieren müssen; Jay Courtney -den ich eigentlich nie mag- fand ich erstmals lässig, vielleicht auch weil er völlig verquer immer ein 0,5er-Blech (Dosenbier) zur Hand hat; als größte Enttäuschung muss man leider den kultigen Joker verbuchen... obwohl ich Jared Leto so sehr schätze, das Drehbuch meint es alles andere als gut mit seiner neuen Definition, und auch seine dt. Synchro ist fürn ....
Margot Robbie (als Harley Quinn) überzeugt natürlich immer, so gibt sie auch hier erneut ein ganz wunderbares Zusammenspiel mit Will Smith (beide ebenso klasse in Focus).
Der bunt-dreckige Antihelden-Trip lebt einfach von seinen spritzig-genialen One-Linern, der (sympathischen) Schrägheit seiner Figuren (zumindest so weit wie möglich) und einem Soundtrack zum Niederknien!! Als weitere kleine Highlights empfand ich die persönlichen Waffen von Deadshot und Harley Quinn (Steampunk calls) und den kleinen Moment, als Harley gute Miene zum bösen Spiel macht und Deadshot sie liebenswert vom Wagen hebt. Die emotionalen Ansätzen waren toll, leider aber auch zu zwei Dritteln wieder vergeudet. In Summe leider nur etwas über Durchschnitt, viel verschenkt und vermurkst, dennoch bisher meine liebste (moderne) DC-Ausgeburt! Freu mich deshalb schon wieder auf den Soundtrack im Heimkino.
Nach dem Kinobesuch zu Suicide Squad stand erstmal Regen an; ich wusste nicht ob das Wetter nun nochmals anzog, oder überhaupt noch Laune bestand, ein verregneter Sonntag drängt sich aber geradezu auf, es sich auf der Couch gemütlich zu machen.... und endlich kam ich zu meinem lang ersehnten Campfilm, den diese Sommerfilm-Subkategorie darf im Sommerprogramm keineswegs fehlen!
Wie ich letztens schon in den Kommentaren erwähnte war ich auf der Suche nach Meatballs, der erste Teil jedoch schon OOP und nur mehr zum luxuriösen Preis erhältlich, der Sammler in mir machte sich jedoch auf die Jagd und ergatterte die seltene DVD inkl. Versand um 4.- ... der Sonntag war gerettet! ;)
Ivan Reitman (Ghostbuster) noch in den Anfängen seiner Regietätigkeiten, hat eine richtige Story rundum das Feriencamp North Star gleich mal ausgespart, mit Bill Murray an forderster Front findet sich aber auch anderweitig reichlich scherzhafter Zeitvertreib!
Gemütlich ausgestattete Holzhütten, Aussicht in die Wälder und Blick an den See, die ankommenden Kids zanken sich auf ihre pubertierende Art und Weise, zum Glück gibts aber nette Aufseher die einen unter die freundschaftlichen Fittiche nehmen!
Murray wurden reichlich Sprüche geschrieben, den Rest macht er mit Tennissocken und seinem ikonisch-albernen Ausdruck wett - wobei sich auch der Rest der Aufseher-Feriengang die amüsante Blösse gibt!
Als Campleiter erlebt beim Aufwachen (in der Botanik) stets eine Überraschung, beim Lagerfeuer fehlt keineswegs die Schauergeschichte und letztlich gibt es die verpflichtende (2 Tages-)Sportolympiade, gegen das benachbarte Elitecamp Mohawk (inkl. ekligem Hot-Dog Wettessen)!
Wunderbares Sommerfeeling zwischen emotionalen Lieblichkeiten und etwas Remmidemmi! Für 1979 ein früher Vertreter seiner Sommercampzunft, und irgendwie fast die perfekte (aber ausbaufähige) Blaupause für alles was in diesem Naturell noch kam. Meatballs bekam noch 3 Fortsetzungen, die ich ebenso gern in mein Boots-Regal (dazu ein ander Mal mehr) stellen würde!
Achja, und immer schön auf die Lautsprecherdurchsagen achten!
Eigentlich hätte ich mir passend dazu auch noch ein paar Camp-Slasher unter den Nagel gerissen, das trübe Wetter hielt jedoch an, sodass die Stimmung die Tage endgültig kippte und somit Meatballs der gelungene Abschluss meines persönlichen Sommerprogramms wurde.
Ich merkte zwar, dass bei mir die Sommerstimmung länger als bei anderen anhielt -jene sprachen merkwürdigerweise schon vom Herbst- aber als die Regentage andauerten und ich dann versehentlich *g* auch noch eine Weihnachtsepisode einer Serie sah, war das Feeling endgültig verflossen. Es stellte sich tatsächlich eine gemütliche Herbstlaune ein, weshalb der angesammelte und erweiterte Sommerfilm-Vorrat, gut eingemacht und für dementsprechende Zeiten eingebunkert wurde.
Jetzt kommt wieder die Zeit, wo man nicht erst nach Dämmerung die Couch küsst, sondern auch schicke verregnete Nachmittage locken. Genauso schön, nur eben anders!
Der Herbst klopft schon an die Tür, die Flohmärkte locken wieder den Filmjäger und Sammler in mir, Halloween bahnt sich langsam an und dementsprechend ändert sich auch das Programm. Ich freu mich auf alle Fälle schon drauf... und hoffe ihr konntet viel Serotonin, Vit D und natürlich warme Erinnerungen für die anstehende Zeit asbpeichern!
Dann spielen wir jetzt eben wie die Sonne wieder etwas verstecken! ;)
Eine gemütliche Zeit wünsch ich, räumt den Kleiderkasten um, geht auf Kuschelkurs und schmeißt ein paar Scheiter in den Holzofen; blinzelt die Sonne zwischendurch mal raus - guckt sie (euch) an! ;)
Wir sehen/lesen uns...
...euer Blogcompadre Moe!
Der nun Sonnen- gegen Regenschirm tauscht.
Coverbilder: bluray-disc.de, amazon.de | |
1 2345 6 7!
27. September 2016
Zusammenfassend für die folgenden sieben Sieben, kann man behaupten, dass stets eine unterprivilegierte Gemeinschaft von einer Überzahl Banditen bedroht wird, weshalb man sich auf die Suche macht, einige Beschützer zur Bekämpfung dieser Übermacht zu engagieren.
Stets ein aussichtsloses Unternehmen (ohne angemessenen Lohn), finden sich dennoch 7 tapfere Männer, die sich dem Bösen in den Weg stellen - mit einem Plan und einem großen Herz für Gerechtigkeit...
Die sieben Samurai
1954 - Shichinin no samurai
So arm, dass man noch nicht mal Geld, sondern nur Verpflegung anbieten kann, um das kleine Bauerndörfchen (im 16Jhd.) vor üblen Banditen zu schützen.
Man muss wohl ziemlich waghalsig oder auch einfach nur verrückt sein, um sich dieser aussichtslosen Hilfsaktion anzuschließen. 7 Samurai finden sich dennoch... vom ulkigen Haudegen bis zum besonnenen Taktiker und Schwertprofi alles vertreten.
"In der Not findet man Freunde."
In der Inszenierung agiert Kurosawa so taktisch wie die 7 Ronin in ihrem letztlich ausgeklügelten kriegerischen Plan; sodass der Kampf für Gerechtigkeit sowohl erzählerisch fein, als auch episch in die Kinogeschichte einging - und seitdem auch jedes Top100-Ranking der besten Filme aller Zeiten ziert! Immer mit an Bord eine gewisse Erkenntnis/Botschaft, bezüglich Gewinner und Verlierer in solch einem Szenario. Außerdem widmet sich die 7 Samurai noch dem bitteren Rache-Kreislauf zwischen Kriegern und Bauern.
© Toho Company
Von 155 Minuten bis hin zu 207 Minuten -je nach Schnittfassung- ist es für den Zuseher wie ein ausgiebiges Ankommen in einem ländlichen Bedrohungszustand, wodurch man reichlich Zeit findet, einen sowohl locker als auch beeindruckend zu fesseln, und die geteilte Zeit zum überraus lohnenswerten Ereignis zu machen.
Akira Kurosawas Meisterleistung gilt sowohl als herausragender Asia-Classic, wie auch als Ursprung für alles was danach mit 7 aufopfernden Helden, von der anderen Seite der Welt, aus dem (wilden) Westen kam...
Die Glorreichen Sieben
1960 - The Magnificent Seven
Das US-Remake übernimmt die kongeniale Story (inkl. vieler würdigender Details), Regisseur John Sturges (Gesprengte Ketten) verlegt die Angelegenheit in den wilden Westen und schickt als Reiter ein famoses Starensemble in die staubige Berg-Prärie, um ein mexikanisches Dorf vor üblen Banditen zu retten.
Yul Brynner, Steve McQueen, Charles Bronson, Robert Vaughn, Brad Dexter, James Coburn und Horst Buchholz... als legendäre SIEBEN, jeder ein Talent oder einen zu erforschenden Charakter für sich. Mit Eli Wallach (The Ugly) sogar beim Gegner mit einem legendären Gesicht konfrontiert.
© MGM
Man beginnt nach dem bedrohlichen Intro schonmal herrlich, mit dem Einreiten dreier schmächtiger Gringos in eine Westernstadt, dazu ein verspielte Score von Elmer Bernstein -der auch später in jeder seiner facettenreichen Nuancen einfach wunderbar pointiert sitzt- um gleich danach Yul Brynner zu entdecken; der es als einziger wagt einen toten Indianer auf den hiesigen Friedhof kutschieren, wovor sich jeder andere aus Angst oder Rassenhass drückt. Steve McQueen sofort ungefragt zur Flinte greift um ebenso mit von der Partie zu sein... man merkt also sofort, dass die beiden einen gänzlich anderen Schneid besitzen... und sich das auch unentwegt glorreich die nächsten zwei Stunden fortsetzt...
Wunderbar eingefädelt, perfekt erzählt, gespickt mit dem Sinnieren über Tun und Handeln (eines bewunderten aber doch einsamen Outlaws) und reichlich phänomenalen Dialogen, lohnt der moralische Konflikt allemal.
Einer meiner TOP10 All-Time-Lieblingsfilme! Obwohl das Original ein herausragendes Unikat ist, und dem einstündigen Finalkampf der Samurai wirklich nichts das Wasser reichen kann, lieb ich das Westernremake in jeder seiner Celluloid-Faser doch noch mehr! Wobei natürlich jeder seine (eigenen) Besonderheiten hat.
Das Gesamtpaket und die wunderbaren Hommagen überzeugen einfach, so seh ich den immer wieder gern - hab mir hier auch das spanische Collectors-Book mit dt. Ton gegönnt. (Super Bild, leider schwache dt. Tonspur.)
"Der alte Mann hatte Recht, nur die Farmer konnten gewinnen, wir haben verloren! Wir verlieren immer!"
Die Rückkehr der glorreichen Sieben
1966 - The Return of the Seven
Yul Brynner blieb als einziger noch an Bord! Legt aber leider schon unentwegt die Robotermine an den Tag, die er eigentlich erst (honorierend) für Westworld (1973) benötigte. An die Seite stellt man ihm u.a. aber Warren Oates und Claude Atkins. Gleich zu Beginn liegt einem wieder der schwungvolle Score im Ohr, dessen legendärer Klang auch gekonnt den Rest der Filmreihe durchzieht - wenn auch nicht mehr so qualitativ.
© Mirisch Production Company / C.B. Films S.A.
Yul Brynner erneut als Chris, zieht es ihn sogar in das selbe Dorf zurück, weil sein Freund Chico (dieses Mal ein echter Mexikaner in Horst Buchholzs Rolle) mit unzähligen anderen Männern entführt wurde!
Für die Befreiung müssen erstmal Männer rekrutiert werden, eine Mischung aus alten Freunden und zweier Knackis soll die Bande ergänzen, die Beweggründe sind jedoch nur noch fadenscheinig, ebenso die Gründe mitzumachen. Aber zumindest versucht man später noch, den Figuren etwas Substanz zu entlocken.
Der erste Befreiungsschlag (nun in einem anderen Dorf) gelingt, wenn man sich auch keine Fragen dazu stellen darf, und man beginnt, sich noch in der selben verregneten Nacht auf die erneute Rückkehr der Banditen vorzubereiten, sich zu verbarrikadieren. Auf beiden Seiten ist nun etwas Taktik angesagt, wenn auch der ausgeklügelte Plan fehlt, sind zumindest die mehreren Angriffswellen, aufgeteilt und ausgeweitet auf eine weitere Nacht, etwas, dass die eher maue Fortsetzung aufwertet.
Den Bauern muss man etwas Mut machen, aber nur durch Dynamit wird die Angelegenheit nicht zum völlig aussichtslosen Todesurteil. Blutarm aber doch zischig! Storyinszenierung jedoch schwach.
Die Rache der glorreichen Sieben
1969 - Guns of Magnificent Seven
Es gibt einen mexikanischen Revolutionär zu befreien, vorerst natürlich gegen Geld - bevor die Zuneigung zum Guten einsetzt. Wirklich gut gespielt, allen voran George Kennedy (Der Unbeugsame, Erdbeben) als Leader und Aushängeschild Chris, hat man auch weiters ein paar lässig bekannt-gesichtige Raubeine im Bunde... erstmals einen Schwarzen (Bernie Casey) im Sattel, dazu einen Kunstschützen mit Trauma in Konföderierten-Jacke (Joe Don Baker), Monte Markham und James Whitmore als gute Freunde, einen völlig schwarzgekleideten Cowboy und einen Gringo. Auf jeden Fall eine richtig gut wirkende Besetzung, die gleichermaßen cool als auch wohlwollend zu überzeugen weiß.
© Mirisch Production Company
Erstmals und einzig in der Reihe verteidigt man kein Dorf, sondern versucht sich im Befreiungsakt an einer Festung - die es anzugreifen gilt! Natürlich muss auch hierfür ein ausgeklügelter Plan her. Man bleibt zwar anderweitig beim Vertrauten, hat aber genauso ein paar zwischenmenschliche Atempausen und überzeugt zumindest handwerklich auf ganzer Linie. Ein Konflikt mit mexikanischen Rebellen, die einen unterstützen könnten, mischt sich noch unter die Geschichte.
Letztlich wird man vielleicht etwas zu schnell dezimiert, aber nunja, die Botschaft sitzt. Einige wilde Einlagen (verbuddelt bis auf den Kopf - Pferdegetrampel, baumelnde Mexikaner am Strommasten...) schlagen blutige Kerben, weshalb der Titel auch als der härteste der Reihe durchgehen könnte. Dynamit und Gatling-Gun fehlen ebenfalls nicht!
Der Todesritt der glorreichen Sieben
1972 - The Magnificent Seven Ride!
Spaghetti-Legende Lee Van Cleef (Zwei glorreiche Halunken) gibt sich die Ehre als recht abgebrühter Marshall, an seinen Fersen ein neugierer Zeitungsfuzzi und als Rest muss er sich vollends mit Knackis begnügen um die 7 voll zu machen! So bekommt man es mit einem halben dreckigen Dutzend zu tun - einzig der Schreiber scheint nicht ins (neue) Schema zu passen.
Als Story flickt man zu Beginn einen Grenz-Twist (mit ausgeschlagener Hilfe für einen Freund), das Austicken eines jungen Heißsporns und die Entführung (s)einer Frau zusammen. Um danach zur willkommenen, gewohnten Manier überzugehen, indem man ein Dorf geschändeter Frauen vor der Rückkehr von Del Toro und seinen 50 Männern zu beschützen versucht.
© Mirisch Production Company
Die Sympathiewerte gehen leider mehr und mehr verloren, selbst die Pseudo-Guten wurden teilweise völlig nervig chauvinistisch umgesetzt und die Moral beginnt, wie die Klasse (schon im Zweiten) zu bröckeln. Wenn man die Sieben endlich mal zusammen hat, beginnt man aber, sich in angenehmer Verschnaufpause gut vorzubereiten -der Schreiber bekommt als einziger etwas Background-, verschanzt sich in Sanddünen und zieht das Himmelfahrtskommando mit den 5 Tuscon-Knackis durch! Viele Tote auf diesem Ritt, aber weitaus weniger Blut als im Vorgänger. Als Extra erhält man Stefanie Powers (McLintock, Hart aber herzlich) als rotharrige Western-Grazie. Zwar der Schwächste der Reihe, aber dennoch zur Gesamtheit mal einen Blick wert.
Die glorreichen Sieben
1997 - The Magnificent Seven
Der Pilotfilm für die 22teilige Serie (zwei Staffeln) die von 1998-2000 lief. Typisches Fernsehformat, was man gleich an den Kostümen merkt, die mehr künstlich zusammengeschustert als homogen authentisch wirken.
Ein Indianerdorf wird von einer ausrangierten und fiesen Südstaaten-Armee bedroht, nach dem ersten Überfall dieser, droht eine erneute Rückkehr um gefordertes Gold aus einer Mine abzuholen, weshalb das Dorf jemanden anheuert!
An vorderster Front Michael Biehn (Terminator) in Chris Rolle, weiters rekrutiert man noch Ron Perlman (Hellboy) und eine Handvoll 'Young Guns', zumindest wirken die Milchgesichter -halb-symphatisch/halb-nervig- so, aber wer weiß wie sie sich noch entwicklen...
© MGM TV / Mirisch Corporations / Trilogy Entertainment Group
Ehrlich gesagt hab ich nur das erste Drittel des Films gesehen, dann drückte das Sandmännchen auf mein schläfriges Gemüt, wenn ich aber wieder mal drüber stolpere will ich ihn zu Ende sehen - die Geschichte mag man eben, und für ein TV-Format hat man sich gar nicht so übel angestellt...
... und wenn ich mir die Bewertungen der beiden dt.-sprachigen DVD-VÖ ansehe, hat man sich für Fernsehverhältnisse scheinbar doch erstaunlich gut gemacht.
Die glorreichen Sieben
2016 - The Magnificent Seven
Was macht die glorreichen Sieben eigentlich aus?
- Ein Schuß Naivität: Die Aufopferung für das Gute, entgegen einer gesunden Überlebenslogik
- Ein genial spielendes Star-Ensemble (mit Sympathiefiguren trotz gelegentlichen Antiheldenansatzes)
- Eine gediegene Rekrutierung und letztlich ein ausgefeilter Plan, um trotz gegnerischer Überzahl eine Chance zu haben...
- ...sowie natürlich dem Wichtigsten, den Verweilzeiten für das Zwischenmenschliche (im Belagerungskontext)
Also das macht zumindest für mich die GLORREICHEN SIEBEN aus! Und ist auch der Grund, warum ich die beiden Ur-Werke immer wieder mal liebend gern einlege.
"So weit, so gut."
Bevor wir aber nun betrachten, wo sich das Remake zwischen Hommage, Geldkuh und meinen erhofften Werten einpendelt, erstmal zur Story... dessen Basis man 1:1 übernimmt und nur in den Details abwandelt.
Ein fieser Geschäftsmann, machthungrig und goldgierig kennt keinerlei Skrupel sich fremdes Land unter den Nagel zu reißen, und jeden der ihm dabei im Wege steht, arm, oder einfach kalt zu machen. Das kleine Dörfchen Rose Creek hält dem Leidensdruck nicht mehr stand und beklagt auch schon Tote. Als ihnen Bartholomew Bogue (Peter Sarsgaard) noch drei Wochen gibt, bevor er erneut zurückkehrt um sie mehr oder weniger (gewalttätig) zu enteignen, heuern sie Profis zur Hilfe an.
Und die Filmhistorie im neuen Mantel nimmt ihren Lauf...
Obwohl Regissuer Antoine Fuqua (Shooter, Brooklyns Finest, Equalizer) sich im Erzähltempo gemächlich ans Westernoriginal anlehnt, erkennt man doch eindeutig wo er mehr zuhause ist... zwischen Action und etwas Substanz sticht doch der Überhang ins Oberflächliche hervor. Was leider gerade den Glorreichen Sieben ihre eigentliche Essenz nimmt.
Immer wieder versucht man den Figuren -die gerade durch die multikulturellen Unterschiede famose Eigenarten mitbringen- einen Hintergrund zu geben, folgt aber mit Ausnahme von Denzel Washington niemanden bis zur aufgeklärten Persönlichkeit. Alle vorhandenen charakterlichen Ansätze versiegen im gemächlichen Voran(sch)reiten -Stil ohne Inhalt- oder in der späteren Action, die natürlich gut ist, jedoch fehlt es in den Verschnaufpausen eindeutig am Herz der Sache!
© MGM/Sony
Diese besondere Kern-Sympathie, die die Figuren trotz ihrer jeweiligen (mehr oder weniger wirkenden) Antihelden-Verkorkstheit inne hatten, blieb im Remake irgendwo zwischen den zahlreichen Leichen auf der Strecke - der Bodycount ist nämlich enorm hoch; trotz Blutarmut aber reichlich dreckige Westernhärte!
Genau diese Essenz war es aber, die sowohl die 7 Samurai als auch die Glorreichen 7 trotz ihrer langen Laufzeit nie langweilig werden ließ, im Gegenteil, man fühlte sich gut aufgehoben und charakterlich bedient.
Da Fuqua jedoch die selbe Erzählstruktur verwendet -zumindest läuft Rekrutierung und Vorbereitung dafür gut- fehlt es in diesen Zeiten leider an (An-)Bindung, die hat man schlichtweg gegen Coolness eingetauscht! Darauf war man ganz besonders bedacht! Jeder muss heroisch wirken, und das tut der brillante Cast auch, im Vergleich zum Original konnten die jedoch gleichermaßen mit sympathischer Substanz als auch Coolness aufwarten!
Der Score schafft es leider auch nicht diese Lücke emotional zu füllen und einen zumindest dadurch auszutricksen; er ist da, er wird bemerkt, fördert aber ebenso in die falsche Richtung. Das Originaltheme begleitet einmal in etwas abgewandelter Form -kommt leider nicht gut- und läuft dann nur im Abspann richtig; ebenso verschenkt.
Wie schon erwähnt, das Star-Ensemble sitzt aber: Die größten Überraschungen gegenteilig der persönlichen Erwartung waren Peter Sarsgaard und Chris Pratt; Sarsgaard konnt ich mir als Bösewicht vorerst gar nicht vorstellen, lieferte aber eine richtig gute Performance ab, Pratt hingegen schätzte ich als herausragend unterhaltsames Element ein, stellte sich dann aber leider als Wiederholung seiner selbst raus, was sich hierfür einfach zuwenig fügt. Außerdem legte man seine Figur meiner Meinung nach einfach zu (moralisch) abwegig an - darüber hinaus kämpft er mit dem Problem mauer Drehbuchsprüche, die unterhaltsam aufwertend sein sollen, im ganzen Film aber nur zu einem Drittel zünden.
Der Erstauftritt des hinzustoßenden Indianers (Martin Sensmeier) wird so dermaßen furchterrengend überstilisiert, dass man sich nur noch fragt, warum zum Teufel gerade (grundlos) 10 Waffen auf ihn gerichtet sind? Und wenn Brummbär Vincent D'Onofrio den Mund aufmacht, rätselt man was sich die dt. Synchro dabei gedacht hat - schade dass ich keinen Vergleich zum O-Ton hatte.
Als einziger Mexikaner an Bord agiert Manuel Garcia-Rulfo, Denzel Washington glänzt natürlich grundlegend und Ethan Hawke steht dem genauso wenig nach, wie die legendäre Wahl des Asia-Stars Byung-hun-Lee (JSA, Bittersweet Life, I Saw the Devil). Werten ihre jeweiligen persönlichen Talente (Tricks, Scharfschütze, Messerskills...) die Figuren stets auf, teilen sie sich leider alle auch ein Dezifit... sie harmonieren nicht wirklich zusammen! Dazu schrieb man ihnen leider die falschen Dialoge, oder eben gleich gar keine.
Mit Abstand beste Rolle/Performance durfte unerwartet Haley Bennet (Kristy, Hardcore) einnehmen - die Lady, die emotionale Verluste einstecken muss, die 7 anheuert und sogar mal kurz ein Teil von ihnen wird.
Das emotionale Band untereinander wurde wie gesagt leider genauso wenig geschürt, wie die Anbindung an die Bauern. Nur selten, als die Kinder ihren neuen glorifizierten Helden Trinkwasser bringen, sie sogar jeweils mit Namen ansprechen, oder auch die aufopfernde Ansage von D'Onofrio in der Nacht vor dem Kampf, wären solch (er)greifende Ansätze gewesen, genau das, was man in den Originalen als eigentlichen Kleber (Zusammenhalt) sah und sie auch zu solche herausragenden Filmen machte - diese persönliche Verbindung, inkl. dem aufkeimenden Appell an das Gute im Menschen, Selbstlosigkeit, Mitgefühl, Verständnis...!
Und selbst die weitere Botschaft der Originale, nämlich, dass Kampf oder Krieg irgendwo nie Gewinner hervorbringen kann, bzw. nur die Bauern gewinnen lies, weicht einem läppischen Off-Kommentar um die Glorifizierung dieser einzelnen Helden!
Ja, was soll ich sagen, ich wollte ihn echt mögen, aber es fehlte mir einfach an den emotionalen Bindungen, die für mich Asia- als auch Westernoriginal zum Knaller machten. Fuqua hat zwar einen richtig coolen Cast, Stil und teils brachiale Naturaufnahmen, ebenso Dynamit, einen Plan und 'ne Gatling-Gun... aber das eigentlich Herausragende, das was die Originale zum Unikat machte, vermisst man. Somit bleibt man leider nur ein völlig durchschnittlicher Neo-Western. Wow, hätte das gut werden können!!
Sommer(film)-Boot
3. Oktober 2016A H O I !
Heute gibt es mal nichts Selbstgebasteltes, aber dennoch was Schickes - als Nachruf zum Sommerprogramm, bevor es nun endgültig zu spät ist.
Mit dem Abarbeiten meiner Sommerfilme in Blogform wurde zwar alles Gesichtete eingeordnet und schriftlich abgelegt, die Filme selbst waren jedoch schon immer über die ganze Sammlung verstreut...
...weshalb ich ihnen nun ein eigenes Plätzchen suchte.
Im Kopf hatte ich noch ein spezielles Regal, das sich perfekt dafür eignen würde, ob es jedoch noch erhältlich ist, eine andere Frage.
Nach einem Streifzug durch einige Möbelhäuser stieß ich glücklicherweise noch genau auf das, was ich in Erinnerung hatte!
Etwas größer hätte es zwar sein dürfen -immerhin wächst die Sammlung unentwegt- aber ich freute mich überhaupt, noch eins gefunden zu haben.
Ein Bootsregal!
In See stechen werden wir damit nicht, aber für meine Sommerhighlights ist es perfekt. Schöner Vintagelook, genau wie ich es wollte und ebenso passend zum Thema!
Filme rausgesucht - letztlich wurden es dann sogar noch einige mehr als abgebildet...
... und nach und nach das Regal damit befüllt.
Um den Platz auch auszunutzen, hab ich mir zwei angepasste Platten zugeschnitten, um einen Zwischenboden einzulegen...
Damit mehr reingeht, Filme sind immerhin genug da.
Dabei suchte ich schon jeweils das richtige Plätzchen im Wohnzimmer, es wurde dann jedoch eine andere Ecke.
Selbst liegend würde die Kanuspitze was hermachen, wenn man irgendwo dafür Platz hätte.
So wurde es final diese Ecke des Wohnzimmers...
...wobei ich mir noch immer nicht ganz sicher bin, aber es derweilen mal gut steht.
Passend zum Sommerprogramm zeigte meine selbstgemachte Kinotafel über die Sommermonate hinweg auch die richtigen Buchstaben an...
... das wäre jedoch eine andere Geschichte. ;)
Jetzt freuen wir uns auf den bunten Herbst, also ab in die Koje und ein lauschiges Plätzchen suchen.
Ich bereite mich neben einigen VHS-Sichtungen (werd ich euch noch gesondert schildern), schon mal langsam aufs Halloween-Programm vor.
Bevor es noch kälter wird, und das nächste Programm herunter flockt.
So nebenbei ist das außerdem mein 222. Blog!
Ich mag so Zahlenreihen.
Euer Blu-Buddy
MoeMents
Retrospektive 2015
Sommer-anSICHTEN (2016)
Juli 2016
August 2016
Teil 1 / Teil 2 / Teil 3
September 2016
Goosebumps - Gänsehaut (Serie und Film)
13. Oktober 2016
„Nehmt euch in acht, ...“
Die Gänsehautreihe von Autor R.L. Stine –er wird manchmal auch als Stephen King der Kinderliteratur gesehen- ist eine der erfolgreichsten Kinderbuchreihen, nach Harry Potter; umfasst mehr als 120 Bände, und so einige weitere SpinOffs/Erweiterungen (Give Yourself Goosebumps, Series2000, HorrorLand, Most Wanted…), und handeln stets von Kindern/Jugendlichen die es mit etwas Spukigen, Übernatürlichen zu tun bekommen. Daraus entstehen immer kleine schaurige Abenteuer, die man von 1995 bis 1998 auch als ~22minütige Episoden fürs Fernsehen adaptierte. Es entstanden in 4 Staffeln insgesamt 74 Episoden mit dem Who-Is-Who des Monster ABCs.
Da Turbine Media nun allesamt im SD-Format auf 2 Blu-Rays gepresst hat, damals gerade rechtzeitig zum Erscheinen des gleichnamigen Kinofilms -in der Jack Black keine geringere Rolle als die des Schöpfers R.L. Stine einnimmt- kann man vorab schonmal reichhaltig durch die gruseligen Abenteuer des Autors schlittern!
Jemanden zu erschrecken steht gleich mal klar im Vordergrund! Dafür bietet sich ein Monster Mash Up aus all möglichen Ungeheuern und Stories, die man als Horrorfan je aufgeschnappt hat! Gegen Ende löst man die Sache stets auf, setzt überraschenderweise aber regelmäßig einen zynischen Finalschock oben drauf!
Teilweise ganz schön gruselig dargestellt, hätte man sich als Kind unter 12 bestimmt manches für schlechte Träume aufgehoben!
Geister, Werwölfe, Mumien, sogar der Blob, und eine vielzahl weiterer Creature-Feature bzw. Monsterausgeburten geben sich ein Stelldichein, manchmal sind es auch nur Masken oder Puppen die zum Leben erwachen - aber nicht weniger fies!
Gelegentlich streut man zusammenhängende Doppelfolgen ein, ebenso kehren manch Figuren in späteren Episoden wieder zurück.
Das Ganze wirkt (teilweise) recht holprig inszeniert. Gerade im Schauspiel hat man oft drauf gepfiffen und völlig überzogen, diese Schaffensart war wohl ein Mittel um die Kinder nicht allzuviel einzuschüchtern... durch diese Überzogenheit sollte wohl ein unechter Eindruck entstehen, es könnte deshalb aber auch nochmals absurder eingefahren sein! Bei der Logik liegt man auf Kinderniveau und was einen damals Abstruses im Storyverlauf nicht auffiel, lässt einen heute als Erwachsener oftmals die Stirn runzeln. Aber man muss es ja nicht verstehen, man soll sich einfach nur halb-nostalgisch gruseln. ;)
Ausstattung/Kulissen wirken meist günstig, typischer 90ties Look, und so fallen auch die Animationen zu dieser Zeit ins Gewicht, an den Masken hat man sich aber stets Mühe gegeben und einiges aus dem finsteren Hut gezaubert. Klassisch giftgrünes Licht macht sich außerdem in jeder Situationen gut!
Inhaltlich wechselt man sich reich mit Kinderdarstellern ab. Meist unbekannt –sofern man nicht zu googlen beginnt-, wenn man aber die Augen präzise offen hält, erkennt man auch mal Ryan Gosling, Kevin Zegers, Hayden Christensen oder Brendan Fletcher…
Das Mediabook von Turbine Media enthält einen schicken Episodenführer.
Etwas näher unter die Lupe nehmen sollte man einen der vielen Regisseure, nämlich William Fruet, der es mit 27 Episoden [gefolgt von Ron Oliver (Prom Night 3) mit 16 Episoden] auf den höchsten Regieanteil brachte. Der Mann war auch an Serien wie "Krieg der Welten" (88-90) und "Freitag der 13." (87-90) beteiligt, und hier unter vielen anderen, immer die erste Wahl für den Regiestuhl. Erster Grund hierfür, gewiss seine einschlägige B-Movie Erfahrung die er in den 70/80ern dem Genre beisteuerte: Titel wie DEATH WEEKEND (Party des Grauens), CRIES IN THE NIGHT (Schreie der Nacht), TRAPPED (Tödliche Falle), KILLER PARTY, INSECT (Blue Monkey), AVANAIDA (Todesbiss der Satansviper), SEARCH & DESTROY (Der Mann der aus dem Dschungel kam),… allesamt knapp über Durchschnitt bewertet und bestimmt mal einen Blick wert, gehen auf sein Konto. Leider nur spärlich bei uns auf DVD veröffentlicht.
Die Serie passt also recht gut als kleiner Gruselhappen - für ein etwas jüngeres Publikum, oder eben auch für Nostalgiker (90er/00er Jugendliche). Ich selbst werd nicht mehr richtig warm damit -da guck ich lieber Twilight Zone, Unglaubliche Geschichten oder ähnliches- überzeugend waren aber die Querverweise auf manch kultige Monster, die doch Freude weckten - ebenso einige Episoden die eindeutig herausragten. Ich werde euch demnächst auch noch einen Episodenführer unterbreiten, den ich so gestaltet habe, dass ich ihn aufgrund eines gewissen Konzeptes besser als die Serie finde! ;)
Eine Freundin die oftmals mitguckte -ein paar Jahre jünger und somit schon eher ein Kind der 90er- hatte weitaus mehr Freude mit der Serie. Hingegen konnte sie im Gegenzug der Filmadaption nicht soviel abgewinnen wie ich.
Das Bild ist leider nur akzeptabel, besonders zu Beginn von mauer Qualität durchzogen steigert es sich im Verlauf (der neueren Episoden) doch etwas. Die Schärfe doch auch gut, sofern das Bild eher ruhig steht, in Bewegung merkt man oftmals Nachzieheffekte, bzw. einen Mangel an Durchblick.
Als ich damals die Serie guckte, entdeckte ich zufällig im Laden auch die Gänsehaut-Aufsteller. Natürlich ließen sich die Macher zeitgemäß zur Kinoveröffentlichung kein lukratives Geschäft entgehen; ich fands spaßig da ich aus den Titeln der neuaufgelegten Bücher gerade einige Episoden gesehen hatte!
Basierend auf Stines Geschichten gab es zwischenzeitlich sogar einige Fernseh- oder Direct to Video Produktion in Spielfilmlänge, darunter:
"Und wieder schlägt die Geisterstunde (2007), "Der Geistermeister" (2008), "Darf ich vorstellen, meine Geisterfreundin" (2014), "Geisterstadt: Kabinett des Schreckens" (2015)... (allesamt auf DVD erhältlich)...
Wenn man all die Geschichten (der Serie) kennt, lebt der Spielfilm gleich nochmals mehr von den wunderbaren Verbindungen und einem Wiedersehen mit Altbekanntem im neuen Mantel... als hätte man etliche Monster B-Movies in einen modernen Hollywood-Jugendfilm gepackt.
Eigentlich wollt ich mir das perfekt zur Serie passende Digibook kaufen, dies hatte jedoch am Spine nicht mal den Filmtitel stehen!! Keine Ahnung wie man sowas verbocken kann!? So wurde es eben das ultraschicke gelbe Keep Case... hätte man das nicht durch den grünen Flatschen verhunzt - monströse Vermarktung. ;)
Zach (Dylan Minnette) zieht nach dem Verlust seines Vaters, mit seiner Mutter (Amy Ryan) in die Provinzstadt Madison, Delaware. Das nette Mädchen von nebenan (Odeya Rush als Hannah) scheint einen recht eigensinnigen Vater (Jack Black) zu haben, der auch gleich jeglichen Kontaktversuch auf ganz schräge (aber auch ulkige) Weise unterbindet. Als Zach schlimmeres (ja sogar häusliche Gewalt) vermutet, ruft er nicht nur die Polizei, sondern entfesselt nach einem späteren Einstieg ins Nachbarhaus, ein Sammelsurium von Monstern aus den Büchern/Geschichten von Hannahs Vater, R.L. Stine!
Und die Geschichte eines kindlichen Trips auf der Flucht vor einer Armee von kultigen Monstern nimmt seinen Lauf!! Es brilliert das typische Kleinstadtfeeling, das man als 80ties Fan kennen und lieben gelernt hat.
Wenn man die gesamte Fernsehserie gesehen hat -eine ausgewählte Selektion von 15 Folgen reicht sogar- ist man wirklich gut bedient, so einige Monster stammen jedoch zusätzlich aus den Büchern, wenn man die auch noch kennen sollte, ist man wohl vollumfänglich versorgt. Aber keine Sorge, auch ohne jegliches Vorwissen kann sich amüsante (Monsterkult-)Unterhaltung einstellen!
Die Monster machen zwar mehr Wind als die banale zweckdienliche Story selbst, originell ist dennoch die Einwebung einzelner Buchelemente ins Handlungskonstrukt...
Wird die Tatsache, dass R.L. Stines geschriebene Bücher ein Eigenleben entwickeln mit einer simplen Erklärung nach dem Motto 'diese ausgesprochene Regel gilt jetzt für diese fiktive Filmwelt' abgetan, weiß der Leser/Serienseher, dass diese übernatürliche Eigenart (lebendig werdende Buchstaben) ebenso aus einer seiner Storys (Die magische Schreibmaschine) stammt, und für den Film somit als grundlegender Handlungsbackground verwendet wird! Eine geniale Vernetzung, und nicht mal das einzige.
(Stichwort: Hannah Fairchild / The Ghost Next Door)
Es stellt sich also nicht nur ein Meet&Greet mit all den losgetretenen Monstern seiner Geschichten ein, man webt auch in die Story etwas aus den Büchern ein.
Da ich nur die Serie gesehen habe, und diese tatsächlich nur einen Teil der Monstervita darstellt, traf ich ebenso einige neue Monstergenossen. Wie gern hätte ich auch das Schneemonster in einer TV-Episode gesehen, oder weitere Kreaturen aus der riesigen Versammlung, vor dem filmischen Monsterleader, der fiesen Kultpuppe Slappy!
Hab ich Slappy in der Serie eigentlich als nervig und unnötig empfunden, ist der im Film 'ne richtig coole Nummer - es könnte jedoch auch an seinem Gefährt (The Haunted Car - einem Killerwagen) liegen, einem Linocln Continental Mark III der einfach nur phänomenal düster/bissig aussieht!! Die Sprüche des hämisch lachenden Dummys, herrlich...
"Sorry Leute, ich würd ja langsamer fahren, aber ich komm nicht an die Bremse!"
"i'm DRIVING myself crazy" .... stets gefolt von seinem bitterbös-unterhaltsamen Lachen!
Der Film schafft sogar, was ich gern von der Serie gehabt hätte. Natürlich geht das mit geringen Budget nicht, sehr erfreulich dass der Film hier mal richtig eins drauflegen durfte... und das Budget merkt man ihm erfreulicherweise auch an. Besonders in manch Kulissen, wie dem verwucherten Freizeitpark im heimelig beleuchteten Waldstück; als ob das kultige Kleinstadtfeeling nicht schon genug Charme versprühen würde, hat man sich doch auch anderweitig recht Mühe gegeben. Das CGI merkt man natürlich, ist teilweise aber sogar richtig gut gelungen, manchmal muss man eben Abstriche hinnehmen - gerade der Werwolf in Bewegung ist nicht immer bestens animiert. Grundlegend aber erstaunlich gut. Im Make-Up-Design sind Zombies und Konsorten ebenso smart aufgebrezelt.
Die banale Story erzählt man nicht zu schnell, auch nicht zu langsam, außerdem bemerkt man in den Deleted Scenes, dass unnützer (Teen-)Ballast noch rausgenommen wurde - mit Ausnahme einer weiteren Szene am Polizeirevier, mit Officer Azubi! ;) Die hätte ich gern im Film gehabt!
Ansonsten setzt man auf gute Sprüche und besonders auf herzlich verschrobene Figuren, die eigentlich den größten Unterhaltungswert an den Tag legen. Darunter eben die zwei Provinzpolizisten, unter ihnen eine Auszubildende, die mit ihrem quirligen Überschwall einfach alles schlägt. Schade das die beiden Dorf-Klischees nicht öfter Blödsinn machen durften. Weiteres die schrille Tante mit ihren Strass-Steinen, die später nur noch mit Killerpudelhaaren über sich verteilt auftaucht, und der fast schon zugelaufene neue Freund Champion (Ryan Lee), dessen angstkreischende und quirlige Mimosenhaftigkeit genauso in diese verquere und locker belustigende Kerbe schlägt. Mit Dylan Minnette (Dont Breathe) als Frontjunge werd ich zwar nicht wirklich warm -wird akzeptiert- dafür wirkt Odeya Rush (The Giver) wie eine liebenswerte junge Mila Kunis, und ihr Synchro-ohhhhh (12:29) ist einfach nur entzückend!
Jack Black als Autor R.L. Stine, wurde zur Entfaltung eines Figuren-Hintergrunds schrullig ominös angelegt, mischt also sein quirliges Talent mit etwas überzogen Geheimnissvollen. Herausragende Szene, die Begrüßungsformel im Cameo mit dem echten R.L. Stine!
Regisseur Rob Letterman (Gullivers Reisen) schaffte es in einer erneuten Zusammenarbeit mit Jack Black, ihn wieder von kleinen wüst-gelaunten Wesen in Leine legen zu lassen!
Auf der Flucht vor all den kultigen Monstern, hakt man all die schicken nostalgischen Klischees solcher (kindlichen) Kleinstadttrips ab, sorgt deshalb auch nicht für mehr Furore als erwartet, begeistert darin aber immer wieder mit kleinen witzigen Details... wie ulkigen Gestiken der Gartenzwerge-Armee mitsamt deren quitschlebendigen Lauten, explodierener Druckerschwärze, erstaunlich übergroßen CGI-Monstern, Stephe(n) King Seitenhieben und weiteren netten Anspielungen... der Genre-Freund stürzt sich aber ohnehin auf das kolossale Creature-Feature Meet & Greet (und weniger auf die Story)!
Da ich Filme wie Eine unheimliche Geisternacht (85) und Monster Busters (87) liebe, ebenso von Joe Dantes Werken Small Soldiers (98) und The Hole (09) angetan bin, schafft es Goosebumps (trotz moderner Effekte) im Gefühl exakt daran anzuknüpfen, und gibt somit ein hervorragend-unterhaltendes Halloween-Filmchen in selbiger Kultmanier ab!
Als Creature Feature Fan kommt man sowieso nicht umhin, natürlich muss man hierbei einige Abstriche machen weil es grundlegend für ein jüngeres Publikum gedacht ist, da sich R.L. Stine neben seinen eigenen Monsterkreationen aber auch stets eines bekannten, kultigen Monsterpools bediente, hat der Genrefreund sowieso reichlich Spaß am Wiederentdecken dieser Kreaturen im spaßigen B-Rahmen; wenn dann auch noch der kultige Blob auftaucht...springt das kleine (Grusel-)Kind in einem sowieso jauchzend die Couch hoch.
Ja! Ich mag die Materie einfach! :)
Stephen King: Christine
17. Oktober 2016Christine
USA1983
Die Vorlage von Gruselliterar Stephen King entstand ebenso im Jahre 1983, weil Stephen King gerade richtig bekannt war begann man mit den Dreharbeiten sogar noch vor Romanveröffentlichung - der zum Bestseller avancierte. Änderte Kleinigkeiten fürs Drehbuch und schickte einen rotglänzenden 1958er Plymouth Fury –das Modell FURY kommt nicht von ungefähr- mit einem ganz eigenen Charakter auf die Straßen, um einigen Teenagern das Fürchten zu lernen.
Als Regisseur verpflichtete man niemand geringeren als John Carpenter! Der seine größten Hits (Assault, Halloween, The Fog, Die Klapperschlange, Das Ding aus einer anderen Welt) bereits hinter sich hatte und für Christine wieder mehr zum subtilen Horror zurückkehrte… um ihn ebenso mit einigen wirklich wunderbaren Ausschlägen zu würzen, egal ob im Score oder manch Inszenierung-/Effekthighlights!
Gleich zu Beginn sehen wir im Jahre 1957 schon die Geburtsstunde des eleganten aber scheinbar mit Eigenleben versehenen Liebhaberfahrzeugs. Noch bevor der vom Band rollt, kann man schon zwei Unfälle um den Wagen verbuchen, einer sogar tödlich, bevor wir wechseln und Christine als verwitterte Schrottlaube im Jahre 1978 wieder-entdecken. Zwischenzeitlich hat sich viel zugetragen, und wie wir im späteren Verlauf erfahren werden, hat der Wagen schon eine bösartige Geschichte hinter sich.
Columbia Pictures / Bildquelle: cinema.de
Erstmal sind jedoch die zwei ungleichen Schrauberfreunde Arnie (Keith Gordon) und Dennis (John Stockwell) am Zuge, die man am besten noch als ungefragten Geek und Footballer/Mädchenschwarm beschreiben könnte. Arnies Schulalltag auch mal von Schikanen gezeichnet, verliebt er sich sofort in die zufällig entdeckte Rostlaube –manchmal meint es das Schicksal wohl weniger gut mit einem- die er fortan mit ganzer Liebe restauriert… obwohl ihm hier schon einige davon abraten. Dennoch, er findet in Christine etwas, dass er in seinem Leben bisher vermisst hat, und obwohl der Plymouth so desaströs aussieht -als könne man gar nichts mehr mit ihm anfangen- erstrahlt dessen Chrome bald in völlig unerwarteter Schöhnheit! Die giftgrüne Armaturenbeleuchtung sorgt darüber hinaus noch für den perfekten Eyeliner.
Und mit der Oberfläche des Wagens, beginnt auch Arnie sich zu verändern! Die Geekbrille fällt, sein modisches Auftreten wandelt sich, das begehrteste Mädchen der Schule gesellt sich bald an seine Seite und sein Charakter erlangt völlig neue Facetten. Ob diese neuen Eigenschaften die nötige Adoleszenz darstellen um sich endlich nerviger Eltern zu widersetzen, oder doch eher einer unheimlichen Obsession zu Grunde liegen, kann uns wohl nur Christine beantworten…
John Carpenter vermag es tatsächlich Christine so in Szene zu setzten, als hätte sie einen Herzschlag, dort, wo normalerweise nur die Oktan klopfen. Beginnt der Film ausführlich als ein Teenagerdrama, legt man später nach, indem man als Horrorthriller um die behäbige Kurve driftet.
Obwohl man in seiner Erzählung schon vorher auf eine gute Stimmung setzte, beginnt der fiese Wandel mit einem außerordentlich markanten Stiptease von Christine selbst; als sie sich nach der montrösen Vorschlaghammer-Zerstörung durch Schulrodwies beginnt, sich vor Arnies gierigen Augen in bester handgemachter, mechanischer Effektearbeit auszubeulen und wieder zu entfalten!
Um Arnie auch erstmals zu zeigen… das SIE tatsächlich LEBT!
Rache!
Setzte man zuvor noch auf ein sinistres Pfeifen und hielt die Geräuschkulisse damit auf Minimalistik, beginnen mit der Jagd ebenso härtere Beats und Carpenters so typische Score-Klänge an- und einzuschlagen. Den Rest steuern großteils Songs aus dem Geburtsjahrzehnt von Christine bei, wodurch die Autoradios von der schwungvollen RockN’Roll Ära, bis hin zur Filmgeburt der 80ziger ertönen.
Was nun heraussticht sind die Stunts mit der man Christine nicht nur eine lebendige, bissige Note verleiht, sondern ebenso bei den Effekten für allerlei Blech-verfressene Vergewaltigungen sorgt – besonders wenn man bedenkt welch Oldtimer/Rarität hier ständig durch die Mangel gedreht wird.
Ganze 24 Stück wurden für den Film aufgekauft und restauriert… um dann in Flammen aufzugehen, sich durch schmale Betonflüchte zu quetschen oder einfach nur x-mal brutal tourchiert und zerstört zu werden.
Mein persönliches Highlight, die Szene wo Christine die beiden Schulbullys im Muscle Car verfolgt, diese an einer Tankstelle halten... Christine kurze Zeit später um die Kurve brettert, um schnurstrack und völlig ungebremst in den Camaro (67) des Schulbullys zu rauschen!! Eine absolut schneidige, brachiale Szene! Gefolgt vom nächsten Highlight… Christines Trip in Flammen! Teilweise so stilistisch eingefangen, das man schon Arthaus-Charakter hat. So geben diese durch und durch echten Stunts, dem grundlegend eher zurückhaltenden Horror doch eine ganz eigene Würze.
Columbia Tristar / Sony
Da der Film mit wenig Blut auskommt, die Macher dennoch ein höheres Rating wollten um mehr Gorehounds anzulocken -immerhin malträtierte zuvor noch Das Ding aus einer anderen Welt die Kinosäle- spickte man ihn mit allerlei Schimpfwörtern um dennoch ein R-Rating zu erreichen. Das hat womöglich einigen die Erwartungen gekostet, heute ist der Film aber einfach das, was er tatsächlich ist – eine blechfressendes Monster mit obsessivem Charakter, dessen einzige Rasanz im Tempo des Wagens liegt, sein wahres Talent jedoch im Interieur...
... welches im verregneten Autokino auch mal ganz grell erstrahlen darf.
Schauspieltechnisch gestaltet sich die King-Adaption schon fast als Ensemble-Film, hat doch jeder der 4 Hauptdarsteller (Gordon, Christine, Stockwell und Alexandra Paul) abwechselnd Spielzeit. Herausragen dürfen aber definitiv die legendären (abgehalfterten) Nebenrollen der Altstars: Harry Dean Stanton als polizeilicher Ermittler, Robert Prosky als Werkstatthaudegen und Roberts Blossom als Verkäufer des Wagens.
Eigentlich war Kevin Bacon für die Hauptrolle vorgesehen, als der sich jedoch für Footloose entschied nahm Keith Gordon (Der weiße Hai 2) den Platz des Arnie Cunningham ein, der sich in seiner Bessenheit zum Wagen immer mehr in einen (Italo-)Zombie verwandelt. John Stockwell darf in seiner Rolle als bester (und schulisch angesehener) Freund in einem ultraschicken blauen und Motor-röchelnden Dogde Charger anrollen. Kenn ich den (Damals-)Teenager nur aus dem genre-sehenswerten My Science Projekt (85) -dort ebenso Schrauber- erinnert mich Rolle und Aussehen stets an Lucas Black (FF) - als ob der (ungewollt) eine Hommage an Stockwell wär. Als bereichernde Frau im Bunde gesellt sich die selbst heute noch hübsche Alexandra Paul (Stephanie aus Baywatch) als potentielle Eifersuchtsgefahr hinzu – perfekter Lidstrich, Lipgloss und von Christine als scharfe Konkurrentin gesehen. Weitere Beziehungsliebeleien schnitt man jedoch heraus, um nicht von der großen Liebe zwischen Christine und Arnie abzulenken. Außerdem merkt man in den Deleted Scenes das unbrauchbares Schauspiel ebenso wieder im Müll landete, zum Glück, sonst hätte das Ganze peinlich werden können.
Die Gefahr in Trashgefilde abzuwandern besteht bei solchen Filmen natürlich immer, Christine hält sich aber eindeutig im ansehnlichen Bereich, B-Abstriche und Drehbuchschwächen gibt’s zwar dennoch in minimaler Hinsicht, man überzeugt jedoch neben Inszenierungshighlights vordergründig mit einer stimmungsvollen Erzählstruktur, erstaunlichen mechanischen Effekten und einer fiesen charakterlichen Tragödie.
Ebenfalls empfehlen möchte ich neben dieser fruchtbaren Zusammenarbeit von Carpenter und King, den ebenso gelungenen Autohorror "The Car – Der Teufel auf Rädern", indem es James Brolin 1977 als Kleinstadtbulle mit einem monströsen Schlitten zu tun bekommt. Nicht so elegant, aber robuster – und gewiss genauso diabolisch!
Wie man an meinem Blog womöglich merkt, hatte die DVD auch einige interessante Dokus mit Hintergrundinfos im Kofferraum, erfreulicherweise gibt es diese mitsamt erstaunlich guten Bildtransfer auch schon auf Blu-Ray! Hier muss ich wohl in Zukunft auch mal einen HD-Blick auf Christine werfen. Es lohnt gewiss!
Abschluss-Info: Im Buch belebte der Geist des alten Besitzers den Wagen, im Film ist einfach nur Christine böse.
M O N S T E R T H E K #10
24. Oktober 20161989 | My Mom's a Werewolf |
Meine Mutter ist ein Werwolf |
In einer Zeit als Leslies (Susan Blakely) Ehe nicht mehr das ist, was sie einmal war, treibt es sie in die Arme des Tierhandlungsbesitzers HARRY (John Saxon) –man möge den Namen Harry haarig finden–, der mit seinen tiefbraun-roten Augen, die er hinter einer modischen Kult-Sonnenbrille versteckt, mal schnell einen scharfen Hypnoseblick anwendet um die Lady sich seiner untertänig zu machen. JA, das können Werwölfe! Er hat auch Spitzzähne und etwas Durst; so knabbert der Verführer gleich mal lustvoll Leslies Zeh an –ja echt– was der müden Hausfrau folglich mit etwas Werwolfzunder in der Blutbahn wieder neuen Schwung verleiht… durch ihre künftigen Veränderungen wird sogar der eigene Mann wieder zum Tier im Bett!
Der freut sich außerdem gleichmal unter Freudentränen, dass bei seiner Frau, der Vegetarierin, wieder mal Fleisch auf dem Teller landet!
Klingt gleich mal witzig und amüsant, auch das Intro lädt mit dem Schriftzug "A HAIRY Production" gleich mal zum Schmunzeln ein, leider, leider, sind die restlichen Späßchen dann aber zu RAAAARRRRR gesät!
Das Ganze wirkt (auf Billig-DVD) wie eine Fernsehproduktion, was man an Optik, Budget und Ausstattungs-Langeweile bemerkt, obwohl die seichte Horrorkomödie eigentlich Potential hätte...
Die Tochter des Hauses (Tina Caspary) stellt mit ihrer Freundin immer der Mutter nach um deren sonderbaren Verhaltensweisen aufzuklären, was alleine schon einen guten Weg für mehr Witze auslegen WÜRDE, da die beste Freundin auch noch ein Monster- und Sci-Fi Fan ist -die beiden sogar zu Filmbeginn auf eine Convention gehen- würde zusätzlich reichlich Mythen-Erfahrenheit mitbringen, doch leider wird das einfach nicht ausgeschöpft/verwendet! Diana Barrows (kleine Rolle in Freitag 13th/7) als beste Freundin wurde überhaupt gleich ganz sonderbar aufgemacht: Überdreht, in so schriller Verkleidung mit reichlich Make-Up, was einen vorerst nicht mal ihr Geschlecht erkennen lässt. Wobei hier die überdrehte Synchronstimme noch mehr zur Verwirrung beiträgt; die deutsche Synchro wirkt überhaupt zu laut und viel zu lebhaft!
John Saxon (Nancys Vater aus Nightmare on Elm Street) darf sichtlich aus der Rolle fallen, besonders als er beim gemeinsamen Mittagessen gleich mal liebkosend den Handrücken seines neues Opfers leckt! Und das reichlich auffällig!! Seine Anmachsprüche dazu sind auch alles andere als von gestern: "Ich möchte in sie hineinkriechen und dann sterben!"… -ich kann nicht mehr- und als Appetizer reicht der Wolf in Menschengestalt, Martini mit Goldfisch!
Nach dem ernüchternden Aufwachen der Mutter mit Spitzzähnen und einem Besuch beim Zahnarzt –nicht mal dessen härteste Feile den Beißern was anhaben kann- darf sie vorerst nur ein kleinwenig pelzig rumlaufen. Gut dass ihre kleine Erstverwandlung auf den Halloweenabend fällt, so fällt es auch nicht auf wenn sie haarig durch die Hausparty streift, natürlich gleich ab ins Badezimmer zur gründlichen Rasur!! Bis sich das Werwolfsgen dann zuspitzt und gegen Ende des Films auch eine völlige Verwandlung stattfindet. Als sie dann mit Harry kämpft –ihr wisst, man muss den Urheber töten um den Fluch wieder aufzuheben- sehen die haarigen Masken-Effekte dann in etwa so aus, wie sie der beobachtende Nachbar schildert… als Orgie in Gorillakostümen!!
By the Way: Susan Blakely (Over the Top) macht doch eine gute Figur im Babydoll.
Nun ja, zwischendurch gibt’s immer wieder ein paar nette Witzchen, die aber leider so verstreut sind, dass sie viel zu wenig unterhalten! Das Beste hab ich euch nun schon erzählt. Schade! Wirkt einfach zu TV-lahm, es fehlt einfach an Ausstattung und Charme!
1999 | Achtung, Achtung... Sturm-, Haifisch- und Trashalarm! |
Deep Blue Sea |
Der Wissenschaftlerin Dr. Susan McCallister (Saffron Burrows) sollen aufgrund eines Hai-Zwischenfalls, mit verbundener Negativschlagzeile, die Forschungsgelder gestrichen werden. Sie forscht an Haigehirnen um ein Mittel gegen Alzheimer zu finden und steht kurz vorm Durchbruch. Nach einer persönlichen Vorsprache überzeugt sie den Geldgeber Russell Franklin (Samuel L. Jackson) ihnen nochmals 48 Stunden zu geben. Der daraufhin gleich mitkommt, um sich selbst davon zu überzeugen. Was die Mannschaft jedoch nicht weiß: Die Wissenschaftlerin und der Gentechniker Whitlock (Stellan Skargard) haben die DNA der Tiere verändert um schneller zu einem besseren Ergebnis zu kommen. Die Haie wurden dadurch aber aggressiver und intelligenter!
Regie führte Renny Harlin, der schon dafür bekannt ist, einmal richtig gut abzuliefern -Cliffhanger, Stirb Langsam2- und zwischendurch wieder übertrieben daneben zu hauen –Driven-. "Deep Blue Sea" gehört vielmehr in die zweite Kategorie, hat aber neben recht miesen CGI-Effekten –die diesen Hai-Ableger doch ziemlich billig aussehen lassen- doch seine Momente! Speziell wegen des abgeschotteten Szenarios mittig im Ozean!!
Das Beste daran, die Einrichtung selbst: Diente der alte, rustikale Betonbau im zweiten Weltkrieg noch als Station für U-Boote, wurde er für die Forschung zu AQUATICA umgebaut. So nennen die Wissenschaftler ihr Unterwasserdomizil, welches Russel Franklin beim Hinflug schon als 'geflutetes Alcatraz' betitelt. Sieht die Animation beim Überflug noch richtig ÜBEL aus, macht die Anlage mal am Boden angekommen, auch in Sachen Innenausstattung richtig was her!!
Hammer ist, das nur mehr die Basiscrew vorhanden ist und der Rest übers Wochenende nach Hause fuhr. Als dann auch noch ein grober Sturm aufkommt, ist das Szenario perfekt und die Stimmung steigt! Die Haie werden blutrünstig, und ein abgebissener Arm ist erst der Anfang der kommenden Katastrophen. Die Anlage wird durch das Chaos, welche die Haie verursachen, geflutet und Flucht steht auf dem Plan; immer begleitet von der Gefahr dem Unterwasserbau durch die Flutung nicht mehr zu entrinnen bzw. Haifutter zu werden. Hier wechselt die Sache zwischen: Billig, gelungen spannend, stimmig, und umsonst. "Logischerweise" hat auch der die besten Ideen, der sich dort am wenigsten auskennt! Gedanken sollte man sich hier nicht machen!
Der nächste, doch gute Punkt, ist der namhafte Cast, der neben den schon 3 bekannten, erwähnten Darstellern mit Michael Rapaport, LL Cool J und allen voran Thomas Jane als Tiertrainer aufwartet - auch wenn der eigentlich gute Cast hier großteils durch peinliche Rollen verheizt wird. Rapaport nervt total und LL Cool J als Kombüsenkoch hat einfach nur einen VOGEL – einen Papagei! Die Soloszenen mit ihm sind mehr als unnötig und unterbrechen etwas die brenzliche Überlebensreise, besonders wenn es nur um den beknackten, vorlauten Vogel geht!
Wie man 3 überzüchtete Mako-Haie killt ist auch recht "beeindruckend", besonders wenn Cool J einen Raum mit Gas flutet und mit einem Feuerzeug den Hai verbrennen will DER IM WASSER SCHWIMMT, zum Glück springt der rechtzeitig aus dem Wasser damit er "explodieren" kann! *Kopf --> Tischplatte*
Im Finale wird dann nochmals richtig actionreich und hanebüchen, denn da darf der PREDIGER Cool J –ja wie unorthodox waren seine Gebetsansagen(!)– soviel Blut lassen wie normal 5 Leute, bevor die "intelligente" Wissenschaftlerin sich die Hände einritzt um mit ihrem Blut die Haie anzulocken, und anstatt dies einfach ins Wasser zu träufeln muss die Olle reinspringen und noch ne Runde schwimmen!(?) Wie man sieht, man übertrupft sich gegenseitig!
Also, CGI mies, Animatronics sind dabei ne willkommene Abwechslung, Setting super, Schauspieler toll gewählt –allen voran Cool-Guy Thomas Jane– auch wenn ihnen viel Schwachsinn durchs Drehbuch zugeschwatzt wurde, Ideen eigentlich auch gut aber definitiv nicht zu Ende gedacht!! Obwohl der actionreiche und öfter mal blutige Tierhorror damals als Mainstream-Erstligafilm durchgehen wollte, ist es ein akzeptables B-Movie zur netten Berieselung geworden. Fürs Nachtprogramm im Fernsehen nach 22 Uhr aber voll ok. Sofern man die besagten Mankos aushält, denn jeglicher Anspruch wurde zu Haifischfutter - was den Trashfan aber wenig stört.
2015 | Bloodlines - Blutlinien |
Tremors 5 |
Die Raketenwürmer sind wieder da, und das nach ganzen 12 Jahren! Mit ihnen natürlich Burt Gummer, der treuen Ikone der Tremorsreihe - der sich neuerdings mit Survivalvideos fürs Fernsehen über Wasser hält. Doch schon bald ruft Afrika, dort hat man ein paar tödliche Kreaturen ausgemacht die den Leuten an den Kragen gehen – wir kennen sie aus dem dritten Teil, die Arschknaller! Erstaunlich das man den Namen sogar beibehalten hat.
Erfreulicherweise (für alle Quereinsteiger welche die Biologie der Reihe versäumt haben) beginnt die Angelegenheit gleich mit einem Exkurs in Sachen Wurmkunde! Wie sich die Erdbiester entwickeln, und deren Evolution von einer absurden Monströsität zur nächsten führt, immerhin hat man bisher in jedem Teil eine Neuerung hervorgebracht! So darf auch der 5te Ableger erneut eine kleine Idee weiterspinnen um für eine schlängelnde Ergänzung zu sorgen – gar nicht übel!! Das Altbekannte hat man nur minimal abgeändert, die afrikanische Geo-Pampa hält eben andere Bedingungen bereit, so sind die Graboiden etwas wendiger und die Arschknaller einfach etwas größer! Näher nachfragen sollte man sowieso nicht!
Eine effektivste Überraschung ist aber gewiss der visuelle Eindruck der Arschknaller! Sollte man sich an die 90er CGI-Abart des dritten Teils erinnern, weiß man, dass die alles andere als gut aussahen! Im fünften gab man sich bestialische Detailmühe, sodass die Biester erstaunlich gut ankommen!! Für eine DTV-Produktion ist das CGI überhaupt erhaben - tolle Effekte!
Das Afrikasetting sorgt mal für etwas Abwechslung und eine andere farbliche Staubnote und das einkabinige Vehikel, sowas wie ein afrikanischer Unimog in Orange, mit dem schauckelnd über Stock, Stein und durch Sand gebrettert wird, macht sich sowieso gut. Als Sidekick bekommt Burt Gesellschaft von Jamie Kennedy, der eigentlich seinen Kameramann darstellt um die Sache fürs Fernsehen auszuschlachten, von Anbeginn aber Sprüche klopft, profimäßig mit dem Bike herum jagt und auch so seine Freude an Waffen findet – auch wenn er erst in seine Fussstapfen finden muss. Erwähnenswert wären noch eine afrikanische Doktorin die errrrrrstaunlich gut mit Pfeil und Bogen umgehen kann, und ein etwas verrückter Helipilot, der Burts liebstes Element mitbringt – WAFFEN! Burts Waffen wurden nämlich vom Zoll konfisziert – leider Potential verschenkt.
Die erste halbe Stunde etwas mau, und das gesamte Unternehmen in Sachen Logikverderben ja fast schon kongenial monströs –da gibts ordentlich Material zum Stirn runzeln– aber als Fan der Reihe macht man keinen Fehler! Afrika bietet tolle Kulissen, neben den vielen Wildtieren eben das erneute Auftreten von Kultmonstern -die sogar tatsächlich eine gute Figur machen- und das Buddy-Gespann mit ihren verbalen Querschlägen (+Verhaltens-Jokes) funktioniert gut, weil auch die Synchro gelungen ist. Daher darf der B-Movie- und Creature-Feature Freund sich auch diesen Ausflug (mit kl. Abstrichen) genehmigen, alle anderen Cineasten hatten ihn sowieso nicht auf dem unterirdischen Radar.
Ein kleiner Wink im Abspann zeigt dass man sich nun allgemein auf Monsterjagd macht! Also, ich würde auch zusehen wenn Burt und …Kumpel nun ausnahmsweise mal Bigfoot oder einen Werwolf jagen! ;) Sonst darf man auch gern mal wieder ein anderes Tal unsicher machen, oder gleich die Originalbesetzung in einem Quasi-Remake wieder aufleben lassen. Ich bin so oder so dabei!
Die Paul Naschy Werewolf Reihe by Movienator
Weiterer Tierhorror by Movienator
Monster Mania by ToasterMarcel
Monster Mania #5 - Graboiden by ToasterMarcel
Da is voll der Wurm drin! Die TREMORS-Reihe by MoeMents
Coverbilder: bluray-disc.de, amazon.de / Banner ZoMoHoWo: tantron / restliche Banner: MoeMents |
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Before "THE DEAD"
27. Oktober 2016
Im Genre der Untoten hört man immer wieder von eingen Titeln, die sich noch vor der Entstehung von The Night of the Living Dead (1968) mit leeren Körperhüllen, leblosen Geistern und schalen Gesichtsausdrücken auseinandersetzten. Drei Titel stechen meist besonders hervor, und die möchte ich euch nun als Histore des Zombiefilms etwas näher bringen.
Wir starten 1932!
In dessen Jahr mal nicht Universal Pictures, sondern United Artists eine Marke setzte. Dennoch mit an Bord, Bela Lugosi – der ein Jahr zuvor mit Dracula seine Bekanntheit endgültig breit trat. In White Zombie schlüpft er in die Rolle des magiefertigen Hexers Legendre, unter gewohnt ominösem Auftritt: Die Haarspitze zur Stirnmitte gezogen, die Augenbrauen hochgezwirbelt, ein doppeltes Kinnbärtchen, ein seltsamer Handgriff und erstaunlicherweise den selben hypnotischen Augenausdruck, wie ihn im selben Jahr auch noch Boris Karloff für die Universal-Mumie zur Marke machte – ebenso arg bestechend in Szene gesetzt!
Bevor wir nun aber zu Legendres Stellenwert kommen…
Ein Paar (John Harron/Madge Bellamy) will ihn Haiti ihre Vermählung besiegeln, schon in den ersten Filmminuten stossen sie aber auf eine Menschenmenge die eine Grabschändung bedauert, kurze Zeit später nach einer weiteren ominösen Begegnung, hat auch noch der Kutscher aufgebrachte Worte wie …Zombiiies, Dead Bodies, The Living Dead… zu verlauten, bevor er sich schnell aus dem Staub macht!
Aber nunja, (womöglich) andere Länder, andere Sitten, es will dennoch geheiratet werden… wäre da nicht der Gutsbesitzter Beaumont (Robert Frazer) der noch so dermaßen liebesversessen auf die Dame ist, dass er Legendre um Hilfe bittet.
Und Legendre hat hier schon unzählige Corpses (lebende Leichen) hinter sich verscharrt. Arbeitssklaven, Handlanger, fahles Gesicht, völlig seelenlos, starr im Blick und ferngesteuert durch die magische Bewusstseinskontrolle Legendres. Sind die Untoten im Auftreten schon typisch markant, haben sie natürlich noch nicht den Hunger den sie erst 1968 bekamen, aber Schüsse können ihnen auch hier schon nichts anhaben!
Die Lösung für den Liebeskonflikt: Warum nicht auch noch eine Zombiebraut (für Beaumont)!? Und schon hat der Beinahe-Gemahl mehr Sorgen als er je zu glauben vermochte...
"Sir! Es kann nicht sein, dass jemand tot ist und doch lebt!?"
"Hören sie, in dieser Gegend ist es nicht ungewöhnlich, dass Menschen sterben und dann irgendwann als Untote zurückkommen."
Stark hügelige Friedhöfe, ein Schloss in steinernen Klippen, viel nächtliche Aktivitäten, schwarze Umhänge trägt man ebenso gern, und manch obsessiver Fluch muss durch die Kraft der Liebe wieder entfesselt werden, oder eben auch durch den Tod des Verursachers –wie man das so kennt.
Besonders wertvoll gestalten sich die Dialoge über den Kult selbst! Das Puppengesicht von Bellamy (gegen Ende) ist einzigartig, ebenfalls sorgten erste Split-Screen-Überlagerungen für etwas technisches Know-How seiner Zeit – die wilde Bildmischung zweier Liebender wirkt selbst heute noch interessant.
Trotz manch hackiger Schnitte, minimalen Stummfilmeindrücken und damaligen Lockerheiten (zu leichte Puppen/Stuntdummies, Gemäldekulissen etc. - was aber alles schon wieder reichlich Charme hat) punktet man ebenso mit schaurig-schicken Kulissen, und gestaltet sich insgesamt als richtig guter Film!! Besonders wenn man die wegweisenden Bezüge (unter gruseliger Zombieliebestragödie) bedenkt.
Der Film müsste aber einfach mal vollumfänglich restauriert werden, die bisher erhältliche mindere Qualität macht einem oftmals einen Strich durch den klassischen Gruselgenuß. Besonders die alte Synchro, die abstrakte Musikstücke einsetzt wo normalerweise eher atmosphärische Geräusche (Zirpen…) zu vernehmen sind, gestaltet sich ebenfalls die Übersetzung als blanker Horror! Hier wird aus Lugosi gleich mal Graf Dragu gemacht –Ähnlichkeit hat er ja- und zur Vampirjagd geblasen. Savoy Films (Cinema Classic Collection) veröffentlichte unter dem Titel "Der Bann des weissen Zombies" löblicher Weise eine weitere (neue) dt. Synchro, die es sich zumindest zu Herzen nahm authentisch zu übersetzen, laut einigen Kritiken kam die aber ebenfalls nicht tadellos an.
Der Film selbst, kann sich meiner Meinung nach, wunderbar zum Stellenwert der Universal Horror Classics gesellen, weil er ebenso eine klassische Ursprungsgeschichte darbietet und sich mit zahlreichen bekannten Elementen hieraus, auch bestens macht!
1943 verschlägt es uns nach San Sebastian, auf eine westindische Insel.
In Ich folgte einem Zombie wird eine Krankenschwester (Frances Dee) eingestellt um die Frau des (Zuckerrohr-)Plantagenbesitzer Holland (Tom Conway) zu pflegen. Schon vor offizieller Bekanntmachung mit der Dame, stößt man in tiefster Nacht in einem dunklen Turm recht gespenstisch aneinander. Jessica Holland (Christine Gordon) trägt ein weißes Kleid, ein schaurig blasses Gesicht und einen völlig emotionslosen Ausdruck. Außerdem ist sie keineswegs bei Sinnen!
Krankenschwester Betsy muss den Schrecken erstmal verdauen und sich einfinden, schreckt vor dieser besonderen Aufgabe aber dennoch nicht zurück. Das farbige Hauspersonal ist auf sehr sympathische Weise ebenfalls dienlich um etwas Licht in den ersten Schrecken zu bringen…
„Sie war sehr krank, und dann verlor sie den Verstand Miss.“
…ebenfalls hat der Doktor seine Theorien zur Patientin:
Betsy: „Ich weiß nichts über Zombies Doktor.
Was ist ein Zombie eigentlich?“
Dr. Maxwell: „Ein Geist, ein lebender Toter,…"
Und wo die Medizin an ihre Grenzen stößt, gibt es noch weitere Eventualitäten um den Zuständen von Jessica auf den Grund zu gehen… weshalb eine diagnostizierte Geisteskrankheit (Tropenfieber mit Folgen etc.) sich an alten Legenden über Voodoo reibt! Buschtrommeln und Rituale ebenso inklusive, wie der nächtliche Weg zum Voodoopriester, der sich so unheimlich, wie schick inszeniert gestaltet!
Wehende Gardinen, feingeistige Dialoge, ein raffiniertes Spiel über die tatsächliche Wahrheit hinter allem, etwas mystischer Inselkult und eine ziemlich verkappte Liebesgeschichte! Die klassische Filmmusik kann so schmiegsam, wie geheimnissvoll treffend sein, und die deutsche Synchro gelang erstaunlich gefühlsbetont, besonders was Betsy angeht.
Dieser früh-zombreske Meilenstein ist schön, er ist kultiviert und in manch zwischenmenschlichen (Liebes-)Dialogen so detailiert verpackt, dass man womöglich erst bei Zweitsichtung manch Hintergründe vollends erfasst… völlig zurecht ein (herausragender) Klassiker!
Erwähnenswert sei hier noch Produzent Val Lewton, der aufgrund des Universal-Horror Erfolgs von RKO Pictures –eins der damals richtig bekannten Studios- beauftragt wurde, günstige Horrorfilme zu produzieren! Heute ist der Mann dafür bekannt, B-Movies der 40er Jahre mit (künstlerischem) Anspruch und (literarischen) Intellekt versehen zu haben!! Was man auch gewinnbringend bemerkt,...
…und gleichmaßen bedeutet, die eigene Filmsammlung (mit Importen) aufzustocken! Katzenmenschen (+Fortsetzung: Curse of the Cat People), Ghost Ship, The 7th Victim, Der Leichendieb (mit Lugosi, Karloff), …und ebenso mit Boris Karloff: Die Todesinsel, Der Leopardenmann, Bedlam. Allesamt weit über Durchschnitt bewertet.
Zwischenzeitlich waren Vampire (erneut) auf dem Vormarsch, die Invasion aus dem All feierte ihre 50er-Jahre-Blüte, selbst darunter fand man Zombies aus dem All, auch Ed Wood ließ neben weiteren Titeln mal jemanden aus dem Grab steigen und sogar Vincent Price kämpfte 1964 als Last Man on Earth gegen etwas, das dem Zombie (mit vampirähnlichen Eigenschaften), recht nahe kam.
Mit Nächte des Grauens setzten dann 1966, nur zwei Jahre vor Romeros Kultklassiker, Hammer-Films ihre Marke in Sachen "Lebender Leichnam" – wie man sie im Film auch mal bezeichnet! Der Originaltitel "The Plague of the Zombies" greift wieder auf den Wortlaut Zombie zurück, –immerhin nannte man sie selbst in "Die Nacht der lebenden Toten" noch GHOULS- hat aber auch hier noch keinerlei Interesse deren Gehirne zu zerstören, im Hammervorbild darf höchstens mal der Kopf eines Untoten rollen... hungrig sind sie dabei nicht, aber definitiv UNTOT!
Alles beginnt mit einer Sterbeserie im englischen Cornwall, einem kleinem Dorf im 19 Jh., das in einem Jahr schon 13 Tote zu beklagen hat, ohne das man die Hintergründe kennt! Der zuständige Arzt wird schon strittig dafür verantwortlich gemacht, die abergläubischen Regeln der Gemeinschaft verwehren ihm aber eine Obduktion um der Sache näher auf den Grund zu gehen. Deshalb fragt er seinen alten Mentor, einen angesehenen Mediziner um Rat, der schon bald mit seiner Tochter anreist um ihm zur Seite zu stehen. Alles beginnt dann erst so richtig, als jemand meint, seinen verstorbenen Bruder gesehen zu haben!
„Ich träumte wie die Toten aufstanden!“
Und schon entwickelt sich sowas wie ein kleiner Krimi unter maskierter Gruselkutte; leere Gräber werden offenbart und unerklärliche Vorgänge wollen entmystifiziert werden, dabei tauchen auch schonmal fahle Gestalten auf, mit bläulich-grüner brüchiger Haut, hässlicher als die Nacht!
Während man regelmäßig Gräber aushebt und wieder verbuddelt, eben statt einer offiziellen Exhumierung einfach bei Vollmond zur Schaufel greift, kommt man immer mehr einem okkulten Zirkel auf die Spur – auch gern mal mit Hilfe des Constable (Polizei) oder dem Vikar (Pfarrer). Ein Landsherr mitsamt elitärer Garde –die auch gern mal schändlich hübsche Frauen schikanieren- betreiben in einem alten Bergwerk sowas wie Voodooriutale, die Hamilton in Haiti kennenlernte und seitdem für seine Zwecke missbrauche.
Weshalb die zurückkehrenden Toten hier mehr ein Werkzeug schwarzer Magie darstellen.
Schön düster gehalten, abgedunkelte Nächte, ein nettes Dorfsetting, ein schickes altehrwürdiges Anwesen, Wälder und die alte Mine, sowie die persönlichen Schicksale überzeugender Darsteller/Figuren, verbreiten unheilvoll gehaltene Stimmungen. Gemächlich inszeniert, und während man in manch fesselnder Stille auf den nächsten Bluttropfen wartet, setzt auch wieder der gelungene Gruselscore ein. Zuletzt bleibt nur noch zu sagen, ein sehr ansprechender übernatürlicher Horrorfilm/Gruselthriller, insbesonders als Stellenwert –des Studios– für den untoten Genrefilm!
Trivia: Gefilmt in manch Kulissen von "Das schwarze Reptil" –unter selbigem Regisseur John Gilling- erschien der Film damals im Double-Feautre mit dem Hammertitel "Blut für Dracula". Sehr eindrucksvoll ist das dazugehörige Comic –befindet sich als Extra auf Anolis-DVD und Blu-Ray– das stimmungstechnisch im Zeichenstil nochmals richtig düster und bemerkenswert schnittig, mehr als geniale Eindrücke auftut!
Also... schon lange vor George A. Romero gab es den lebenden Toten, den Zombie…
selbst Romero nannte sie noch nicht mal so, bis die Presse nach seiner
Nacht der lebenden Toten
den Begriff wieder aufgriff und ihn kultivierte.
Womit Romero und Drehbuchkollege John A. Russo das Genre aber eindeutig neu definierten/revolutionierten, und bis heute als markanten Kult festsetzten,
war der rohe Fleischverzehr!!
Dementsprechend das Verspeisen von Menschen, das Zerstören von Gehirnen um Zombies zu töten, und ebenfalls den Aspekt einer Zombie-Apocalypse,
in der die gesamte Welt plötzlich einer neuen umfangreichen Bedrohung gegenübersteht;
was das Dasein ausgestorben, trostlos und weitaus gefährlicher machte…
... und wie das aussah und wirkte,
scheint selbst die Grenzen der Filmgeschichte zu durchbohren!
Weiterhin viel Spaß mit dem Genrekino,
seinen lethargischen, aber reichlich ersprießlichen Wurzeln
und ebenso allem, was danach in fein-trottiger Manier noch folgte! ;)
Fright Night - Double Feature (+)
29. Oktober 2016
Des nachts wird das Haus nebenan vom neuen Besitzer Jerry (Chris Sarandon) bezogen. Der mit dem Untermieter sogleich einen Sarg in den Keller trägt! Da wird man doch glatt vom Fummeln mit der Freundin Amy (Amanda Bearse) abgehalten: Fernglas raus, ein paar weitere Tage und Beobachtungen lassen keine Zweifel mehr aufkommen… der Nachbar muss ein Vampir sein!
Charley Brewster (William Ragsdale) ist einer von uns! Gruselfilmfan und Nacht(film)eule! Nur sein Freund Ed (Stephen Geoffreys) ist ein noch größerer Genrekenner, der in der Not zur Seite steht. Knoblauch, Kreuze, Weihwasser… die übliche Anti-Vampir-Ausstattung, schmückt bald REICHHALTIG Charleys Zimmer – Kerzenlicht macht sich ebenso gut wie vernagelte Fenster!
Würde denn die Mutter (Dorothy Fielding) den neuen Nachbarn nicht ungefragt zu einer Bloody Mary EINLADEN! Ach!! Man hat es als Jugendlicher nicht leicht, mit einer Kreatur der Nacht - als Nachbar!
Eine schicke kleine Straßensiedlung, Suburbia-Feeling, Herbstlaub auf nasser Straße und dazu das antiquierte verfallene Nachbars-Haus. Dessen Dampfschwaden schaurige In-Szene-Setzung ziemlich dunstig ausfällt, aber irrsinnig ikonisch punktet!! Die nebelige und bedrohliche Stimmung schließt einen perfekt ein, während der Score die restliche markante Einzigartigkeit beiträgt, indem er verruchte Riffs mit gefühlten Syntie-Soul/Pop kreuzt und das Geschehen teilweise in einen anrüchig-melancholischen Trenchcoat hüllt. Brad Fiedels Sound ist wirklich sagenhaft.
Copyright: Columbia Tristar, Vistar Films, Sony / Composer: Brad Fiedel / Released by EPIC/CBS Records
Der zum lasziven Tanz im Discoabzweiger ausholt, in dem Amanda Bearse unter der Fuchtel des Vamps, trotz ihrer burschikosen Erscheinung zeigen kann, dass sie vor ihrer (nervigen) Kultrolle als Marcy D’Arcy (Eine schrecklich nette Familie) auch noch richtig süss sein konnte - und ihr Wandel von schüchterner Jungfräulichkeit zum selbstbewussten Vamp nicht erstaunlicher sein könnte!
Überhaupt ist die Besetzung für vermeintlichen B-Horror grandios geraten: Niemand verkörpert den Typ von nebenan glaubwürdiger als William Ragsdale. Roddy McDowall in der Rolle als B-Movie- und TV-Show-Held/Vampirkiller Peter –Cushing Price- Vincent gibt sich in der legendären Bandreite keinerlei Blöße, davon abgesehen dass sich die Rolle erstmal als "Attrabenfürst" entlarven muss - wie Ed ihn später nennt. Stephen Geoffreys (976-Evil) als Charleys bester Kumpel (Evil-)Ed geht mit dem herrlich schrägen Kichern sowieso als Showstealer durch.
Die späteren Make-Up-Effekte begeistern, die Creature-Arbeit (Verwandlung) von einem Wolf zurück in einen Menschen, wie die dazugehörige Emotionalität in der Sterbeszene sind mir als Jugendlicher sogar bis heute in Erinnerung geblieben! Da man unerwartet im Schauspiel, als auch bei den Effekten punktete,… die im späteren Verlauf noch markante Goreeindrücke in wunderbarer 80s-Handarbeit nachreicht.
Ein durchwegs stimmiger Horrorfilm (in brillanter 80s-Gepflogenheit) mit leicht komödiantischen Einlagen, einigen Gore-Effekten und stilvoller (anrüchiger) Nuance! Regisseur Tom Holland (Chucky, Thinner) legte eine immens gelungene Horrorhommage hin, die ebenso Alleinstellungsmerkmal besitzt und heute zurecht als Kultfilm durchgeht!
1988
3 Jahre Therapie reichten nicht aus, um sich die erlebte Vergangenheit zurechtzulegen/-reden! Hätte man doch die Gegenmittel wie Knoblauch, Pflöcke und Kreuze nicht entsorgt - wo doch schon wieder jemand Verdächtiges in die Nachbarschaft zieht.
Charley Brewster (William Ragsdale) hat mittlerweile eine Studentenbude und eine neue Freundin (Traci Lind aus Die Klasse von 1999) - die mit ihren übergroßen Nerdbrille ein echter Hingucker ist. Diesmal erhält Peter Vincent (Roddy McDowall) einen neuen Obermieter - in seiner neuen Bleibe, einem Wohnhaus!
Storytechnisch wird simple das Grundgerüst des Vorgängers übernommen, im Austausch einiger Motive, weshalb Vincents spitzzähniger Nachbar zur Abwechslung eine betörende Frau (Julie Carmen) ist, durch welche diesmal Charley in einen Bann gerät, um den fremdgesteuerten Tanz als Showeinlage aufs Parkett zu legen!! Diese teils umgekehrten Wiederholungen tun der Show aber keinerlei Abbruch, weil Stimmung, Setting und Effektspielerein überzeugen, wie auch die Rückkehr von Ragsdale und McDowell in deren kultige Rollen!
Das schicke Mehrparteien-Wohnhaus in antiker Schloss-Erscheinung brilliert unter Matte Paintings im Vollmond und wirkt so malerisch (kitschig) wie phänomenal. Alles etwas urbaner, macht sich jedoch vermehrt düsteres Campusfeeling breit, was erneut für großartige Stimmung sorgt. Nahm sich der erste Teil noch reichlich Zeit nahm um blutig zur Sache zu gehen, hat die Fortsetzung schon frühzeitig (00:18) den ersten spritzigen Biss zu verbuchen. Hält auch eine kleine Durststrecke bereit was den 80s-Gore angeht, legt gegen Ende aber wieder richtig los. Dieses Mal wird sich jedenfalls heftiger ausrüstet als im Vorgänger – immerhin hat Peter Vincent in der neuen Wohnung allerlei Vampirkillerkram zum Aufmagazinieren herumhängen/-liegen!!
Zwischenzeitlich könnten womöglich bei manchen Langeweile aufkommen, Stimmung und kleine Trips halten aber stets bei Laune: Partys müssen besucht werden, etwas Bowling hat noch keinem Monster geschadet und das typische 80s-Polizeirevier mit gewohnter Skepsis für Situations-Jokes, fehlt ebenso wenig, wie ein grandioser Abstecher in die Irrenanstalt – kleines Highlight hierbei (oder gar überhaupt), die Befreiung unter Hilfe eines lustigen Irren! Hier kann man nur kichern wie Ed!!
Als Quasi-Renfield für Tageslichtzwecke tritt sogar Kult-B-Antagonist Brian Thompson (City Cobra, Rexosaurus, Leon) in Erscheinung, der neben Muckikraft eine Vorliebe für (knusprige) Insekten mitbringt. Gleichermaßen bekanntes Gesicht liefert Jonathan Gries (Was für ein Genie, TerrorVision, Monster Busters) in pelziger Vampirabwandlung, als Werwolf, mit Abneigung gegen Rosen!
Farbige Lichteindrücke sorgen für Ambiente und die Gore- und Make-Up-Effekte setzen sogar noch eins drauf. Zuweilen sogar richtig eklig und schön detailliert in den verschiedensten Verwandlungsstufen. Die Gruselstimmung sitzt (sofern sie nicht durch persönlich gefühlte Längen unterbrochen wird), die durch den erneut markanten Score zwischen betörender Schlafwandler-Stimmung und Synthie-Rockballade wechselt, um sich auf schaurig-laszive Art einzupendeln. Kleine Bass-Drops sind zusätzliche Sound-Highlights!
Besitzt für manche vermutlich nicht die (Kult-)Klasse des Originals, ist in etlichen Punkten aber sogar facettenreicher und witziger! Wenn man den ersten liebt, wird man wohl auch die Fortsetzung mögen!! Zumindest geht es mir so: ich find beide klasse!! Und hab den zweiten Teil auch immer mehr liebgewonnen.
Unsere Helden freut das, oder? :)
Copyright: Vista Organisation / aktueller Vertieb: '84 Entertainment / Bildquelle
Anmerkungen: Brewster fährt in beiden Teilen einen 1966 Ford Mustang, im ersten Teil sogar den Privatwagen von Regisseur Holland. Etwas Mythologie-Wissen muss man für beide Teile ebenfalls mitbringen, dennoch war mir manches neu, ...wie das mit den roten Wild-Rosen, auch hab ich im ersten Teil nicht verstanden welch Wesen eigentlich der Untermieter Billy Cole (Jonathan Stark) darstellen soll: Die Gerüchte reichten aufgrund seines giftgrün-flüssigen und sogar sandigen Abgangs von Golem bis Halb-Vampir, worüber man sich bei Entstehung aber vermutlich weniger Gedanken machte!? Das Beste noch: Die Tatsache das Alex (Traci Lind) so ulkig schnell Dracula lesen kann… ist einfach nur erstaunlich! ;) Keine Ahnung was das sein sollte, aber es kommt absurd/schräg/witzig.
Tom Holland wurde erneut die Regie der Fortsetzung angeboten, er und Chris Sarandon (der übrigens einen verdammt guten Dandy-Vamp abgab) drehten jedoch gerade Chucky (Die Mörderpuppe). Regieersatz Tommy Lee Wallace (Halloween 3, ES-IT) leistete sich aber ebenso keine (rüden) Schnitzer.
Und jetzt noch zum kleinen Extra:
Hab ich euch schonmal erzählt, dass ich Film im Film Details richtig gern habe!?
So ist es! Es ist immer wieder eine kleine Überraschung, was so kultiges auftaucht, im Hintergrund läuft oder als Hommage verwendet wird, besonders wenn es sich um Genre-Regisseure handelt! Deshalb folgte in meinem laufenden Halloween-Programm ein Titel, den Charley Brewster im ersten Fright Night, in seinem Zimmer auf seinem kleinen Kastenfernseher (ohne Bedienung) guckt. Nämlich den sechsten Ableger aus der Hammer-Dracula-Reihe, mit Christopher Lee, zum fünften Mal in der Rolle des Grafen. Ab zum FILM-im-FILM Extra:
Dracula – Nächte des Entsetzens
GB1970 – Scars of Dracula
Auf einen Heugabel-Lynchmob mit jede Menge Feuer gegen Dracula, folgt ein blutiger Gegenschlag gegen die Dörfler durch eine angriffslustige Fledermausbrut. Etwas später verschlägt es einen jungen Mann in das gebranntmarkte, verlustreiche Dorf - und ebenso auf das Schloss des Grafen. Nachdem der nicht zurückkehrte, machen sich auch dessen Bruder (Dennis Waterman) und die hübsche Geliebte (Jenny Hanley) auf den Weg…
Aristokratische Tänzchen, etwas Jux (und lüsterne Dollerei), bis es einen aufs Land verschlägt und man nicht nur mit dem finsteren Lord (Christopher Lee) und dessen Damen, sondern auch mit der Stimmung der Hammer-Filmschmiede Bekanntschaft schließt.
Der Score sitzt, die etwas helle (TV-)Optik wirkt zwar etwas lau und die Feldermaus-Attrappen sind einfach zu köstlich (künstlich), wie aus den 30ern, dafür aber der nebelige Empfang der Dame im Purpurkleid etwas entschädigend. Man vergießt genug Filmblut, hat einige Wunden zu bekleiden, etwas Abart darüber hinaus (der Fleischerhaken) sieht man zwar nur einmal, der Titel geht im Vergleich zu den anderen in seinen Andeutungen aber doch rüde zu Werke (mit Hackbeil und Knochensäge).
Die Angebetete mit ihren strahlend blauen Kulleraugen steht bald unter Draculas Bann, während Christopher Lee mit Blut-unterlaufenen Augen natürlich wieder in seinem Element ist. Wenn sich letztlich der Geliebte mit dem Pfarrer auf den letzten Kreuz-zug aufmacht, fehlt auch keineswegs der passende Spruch:
"Ohne meine Kenntnisse würdest du von da oben nicht zurückkehren, und ohne deinen Mut hätte ich nicht die Kraft mitzugehen. Aber jetzt bleibt uns nur das eine: Auf den Tag zu warten."
Teilweise recht billig - war es bei dem mauen Budget ja auch - trotzdem auch üppig in manch Abschnitten der Ausstattung. Der Charme ist toll und die Darsteller solide. Stimmung trotz Sleaze-Optik und Mini-Budget. Der letzte Ableger im viktoriansichen Stil!
Das war es mit meinem Fright Night Double Feature, das mächtig Laune machte und so schnell nicht vergessen wird. Der Meta-Ebenen Abzweiger in den kleinen Kastenfernseher von Charley Brewster war ebenfalls vampiristisch! Diesen Dimensionen wieder entflohen, aber vermutlich bald wieder als Einsteiger anderweitig auf der Couch unterwegs, wünsch ich euch weiterhin genauso geniale Unterhaltung. :)
It's Fun to be a Vampire - Part II - Fright Night by Kodijak
It's Fun to be a Vampire - Part I - The Lost Boys by Kodijak
(Vampirspecial und gleichermaßen Blogperlen)
Die Hammer-Films Dracula Reihe by Movienator
Dracula (1931) by cpu lord
Dracula - Der Hammer! by Michael Speier
Dracula Untold (Reboot) (+Vlad der Pfähler Historie) by Charlys Tante
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