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Kaiju Sommer 2017

1968 - 1969

 

Der fünfte Blog meiner Kaiju Sommer Reihe beschäftigt sich erneut mit der Monsterschildkröte Gamera. Meine Besprechungen basieren auf den DVDs der Legacy Collection von Cult-Movie Entertainment. Ich wünsche euch viel Freude.

 

Achtung: Die Filmbesprechungen enthalten Spoiler!

 


 

Ein Raumschiff vom Planeten Viras plant die Invasion der Erde, wird jedoch vom Monster Gamera zerstört. Die erste Mission mag gescheitert sein, die Außerirdischen konnte jedoch bereits die zweite Mission einleiten. Inzwischen besuchen die Kinder eines Pfadfinderlagers ein internationales Meeresforschungsinstitut, wo die Besucher die Möglichkeit erhalten sollen, mit einem Mini-U-Boot auf Tauchfahrt zu gehen. Durch einen cleveren Streich gelingt es den Freunden Jim und Masao, zuerst auf losfahren zu dürfen. Unterwasser treffen sie auf Gamera, jedoch trifft gleichzeitig das zweite Schiff der außerirdischen Invasoren ein, die das Monster mit ihrem Superfangstrahl festhalten. Mit letzten Kräften hilft Gamera, den Kindern aus dem Kraftfeld zu entkommen. Sie nutzen die begrenzte Betäubung ihres Gegners, um sein Hirn nach seinem Ursprung, seinen Stärken und seinen Schwächen zu durchforsten. Sie sehen, wie Gamera aus dem Eis erwachte, in Osaka von Barugons Eisstrahl gelähmt wurde und ihn schließlich im Wasser besiegt hat. Sie werden Zeuge seines Kampfes gegen Gaos, wie ihn seine Ultraschallstrahlen verletzen und wie er dem Jungen Eichi das Leben rettet. Die Außerirdischen erkennen, dass Gameras größte Schwäche seine Zuneigung zu Kindern ist. Kurz nachdem Jim und Masao zu ihrer Pfadfindergruppe zurückgekehrt sind, werden die Jungen von den Invasoren entführt und befehlen Gamera per Gedankenstrahl, sich zu ergeben, wenn er das Leben der Kinder nicht gefährden will. Das Schildkrötenmonster bricht seinen Angriff ab und die Männer vom Planeten Viras setzen ihren Gehirnwellenkontrollator ein, um das Monster für ihre Zwecke zu nutzen. Sie befehlen ihm, einen Staudamm zu zerstören und allgemeine Verwüstung anzurichten. Inzwischen erkunden Jim und Masao das Schiff, auf dem sie sich frei bewegen dürfen, ein Sicherheitssystem wacht jedoch über einen Replikator, um zu verhindern, dass sie sich keine Waffen herbei wünschen. Die Kinder fassen den Plan, die Mechanik des Raumschiffs umzupolen, um sich und Gamera zu befreien. Die ausgetricksten Aliens versuchen zu fliehen, Gamera schafft es jedoch ihr Schiff zu zerstören. Die Wesen schließen sich darauf zu einem riesigen krankenartigen Monster zusammen, um gegen den Beschützer der Erdenkinder zu kämpfen.

 

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Gamera gegen Viras - Frankensteins Weltraummonster greift an aus dem Jahr 1968 ist ein familienfreundlicher Science Fiction Film mit einer einfachen Invasionsgeschichte und zwei kindlichen Helden, die nicht nur Gamera sondern letztlich die ganze Welt mit ihrem frechen Ideenreichtum vor einer außerirdischen Bedrohung bewahren. Die Außerirdischen wirken in ihrer menschlichen Gestalt durch die Leuchten Augen und einen seltsame Szene mit einem geworfenen Armstumpf zwar ein wenig gruselig und die Monsterkämpfe sind etwas blutig, für Kinder im richtigen Alter sollten diese Inhalte jedoch nicht zu verstörend wirken. Ein wichtiger Kritikpunkt am vierten Abenteuer Gameras ist jedoch das Recycling zahlreicher Monsterszenen aus allen drei vorangegangenen Filmen der Reihe. Bei einer Laufzeit von nur ungefähr 78 Minuten dürfte ein sattes Fünftel aus wiederverwendetem Filmmaterial bestehen. Es handelte sich wohl um einen Kompromiss von Regisseur Noriaki Yuasa, um dem geschrumpften Budget und der hohen Produktionstaktung der Filme Herr zu werden. Umso überraschender ist, dass ihm letztlich trotzdem ein so eigenständiger und unterhaltsamer Film gelungen ist. Der Film liegt mit der DVD von Cult-Movie Entertainment als deutsche Erstveröffentlichung vor und wurde eigens für diese Veröffentlichung liebevoll im klassischen Stile synchronisiert. Die Bildqualität ist ausgezeichnet und bietet bisher den besten Transfer der Reihe. Hinzu kommt wie üblich ein interessantes Intro von Jörg Buttgereit und Bodo Traber, der zu diesem Titel zudem für das deutsche Dialogdrehbuch zuständig war.

 


 

Die Freunde Tom und Akio und die kleine Tomoko haben mit ihrem Teleskop die Ladung eines unbekannten Flugobjekts beobachtet und wollen diesem Ereignis am nächsten Morgen nachspüren. Während sich Tomoko von einem weißen Kaninchen ablenken lässt, finden die Jungs das Raumschiff und schaffen es versehentlich, die Maschine zu starten. Auf ihrem Weg durchs All begegnet ihnen Gamera, der sie aufzuhalten versucht, mit der Beschleunigung des Autopiloten kann das Monster jedoch nicht mithalten. Sie landen auf einem erdähnlichen Planeten mit sauerstoffhaltiger Atmosphäre und werden Zeuge eines Kampfes zwischen dem Fledermausmonster Space Gaos und einem messerartigen Wesen namens Guiron, das seinen Gegner im Handumdrehen zerstückelt. Mit einem Strahlenlift beamen sich die Kinder zum Eingang einer Weltraumbasis und begegnen den außerirdischen Mädchen Barbella und Florbella, die über einen Universaltranslator mit den Jungen kommunizieren können. Sie erklären ihnen, dass der Planet Terra von Monstern überrannt wurde und dass ihre Basis droht, von Eisgletschern eingeschlossen zu werden. Sie erhoffen sich, auf der Erde ein neues Leben zu beginnen. Sie teleportieren die Jungs in einen Erholungsraum und wollen zwischenzeitlich ihr Raumschiff warten, eigentlich haben die außerirdischen Menschenfresser jedoch weitere Pläne. Barbella befragt Akio ohne sein Wissen per Gedankenübertragung und lernt mehr über die Vorlieben der Kindern und über die Heldentaten Gameras. Die Weltraumnixe teleportiert sich zu den Jungs und bringt ihnen frisch Teigkringel und Milch, versetzt mit Schlafmittel. Im Schlaf spannt sie Akio in einen Apparat ein und rasiert seinen Kopf, um den Schädel zu öffnen und sein Hirn zu fressen. Bevor die Kreissäge ansetzt, wird das Mädchen durch einen Angriff Gameras abgelenkt. Als die Raketenabwehrsysteme versagen, lassen sie Guiron auf die Schildkröte los. Inzwischen ist Tom wieder erwacht, erfährt von den wahren Plänen der Weltraumschwestern und versucht gemeinsam mit Akio zu fliehen. Sie holen die Jungs jedoch mit den Strahlenliften ein und sperren sie in einen Käfig. Die Flucht der Außerirdischen mit dem Raumschiff wird jedoch von Guiron vereitelt. Barbella verletzt sich beim Absturz und wird von Florbella nach der grausamen Gesetzen ihrer Welt mit einer Strahlenwaffe dematerialisiert. Zwischenzeitlich kann Akio sich und seinen Freund mit einen gezielten Schuss seiner Spielzeugkanone auf den Öffnungsschalter des Käfigs befreien. Sie versuchen, Gamera im Kampf mit einer Atomrakete zu unterstützen. Er verpasst sein Ziel, erledigt mit dem Geschoss aber stattdessen Florbella. Die Riesenschildkröte ärgert sich indessen mit den NInjasternen Guirons herum und kann ihn letztlich schlagen, indem er seine Klinge in den felsigen Boden des Planeten rammt. Mit dem Raumschiff im Maul transportiert Gamera die Jungs zurück auf die Erde, wo sie von einer jubelnden Menschenmenge empfangen werden. Der Film schließt kindgerecht mit einer Moral.

 

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Gamera gegen Guiron - Frankensteins Monsterkampf im Weltall aus dem Jahr 1969 von Regisseur Noriaki Yuasa treibt die Infantilisierung der Serie weiter voran und bietet eine Science Fiction Monstergeschichte mit kindlichen Helden. Sie ist einfach gestrickt, sehr deskriptiv erzählt und zeigt einige Kuriositäten wie eine Turnübung Gameras an einem riesigen Reck im Kampf gegen Guiron. Die Riesenschildkröte gibt erneut den Freund aller Kinder. Monstereffekte und Miniaturen sind nicht auf dem Niveau des Godzilla Franchises, wirken jedoch charmant und unterhaltsam. Es wird bei der Gedankenübertragungsszene zwischen Barbella und Akio wie beim vorherigen Titel auf Stock Material der gesamten Gamera Reihe zurückgegriffen, glücklicherweise wird dieses Recycling jedoch nicht zu exzessiv betrieben. Trotz der Orientierung an eher jungen Zuschauern bietet der Streifen allerdings auch Szenen, die keineswegs kindgerecht erscheinen. So wirkt der Kampf zwischen Space Gaos und Guiron außerordentlich brutal, wenn die Fledermaus regelrecht zerstückelt wird. Das kindliche Spiel mit der Atomrakete ist dagegen eher irritierend als verstörend. Die FSK Freigabe ab 12 Jahren ist auf jeden Fall gerechtfertigt. Die DVD von Cult-Movies Entertainment ist eine weitere deutsche Erstveröffentlichung mit einer liebvoll klassisch anmutenden deutschen Vertonung nach einem Dialogdrehbuch von Bodo Traber. Der Bildtransfer ist auf dem hohen Niveau des vorangegangenen Titels. Das Intro von Jörg Buttgereit  und Herrn Traber ist gewohnt interessant und sehenswert.

 

Gamera gegen Viras - Frankensteins Weltraummonster greift an 7/10
Gamera gegen Guiron - Frankensteins Monsterkampf im Weltall 7/10

 

Ich hoffe, mein zweiter Ausflug in die Welt der Riesenschildkröte Gamera hat euch ein wenig gefallen. Auf Grund des eher geringen Interesses werden keinen weiteren Blogs zum Kaiju Sommer folgen, stattdessen werde ich meine Zeit anderweitig nutzen. Ich bitte um Verständnis. Meine Meinung zu den Blu-ray Titeln könnt ihr in meinen Berwertungen finden.

 

Wir lesen uns.

 


 

Kaiju Sommer 2017

Showa Reviews #1

Showa Reviews #2

Heisei Reviews #1

Gamera Special #1

 

Kaiju Sommer 2017

1984 - 1991

 

Meine Kaiju Sommer Blogreihe geht mit zwei weiteren Reviews meiner DVD Titel aus der Heisei-Reihe in die vierte Runde. Meine Besprechungen erheben wie gewohnt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, da ich nur ausgewählte Filme in dieser Serie vorstelle

 

Achtung: Die Filmbesprechungen enthalten Spoiler!

 


 

Als ersten Film für diese Blog habe ich Godzilla - Die Rückkehr des Monsters aus dem Jahr 1984 im Director's Cut gewählt. Es ist zu erwähnen, dass diese längste Fassung für den deutschen Markt lediglich in den Marketing Film Veröffentlichungen enthalten ist.

 

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Nach dem Ausbruch eines Inselvulkans gilt der Fischtrawler Yahata Maru als verschollen. Der Reporter Garo Maki spührt den Kahn jedoch auf und findet an Bord ein grausiges Bild vor. Der Besatzung wurde von riesigen Zecken das Leben ausgesaugt, der junge Biologiestudent Hiroshi Okumura konnte sich aber verstecken und hat überlebt. Er berichtet vom Erwachen Godzillas, aber die japanische Regierung verhängt eine Nachrichtensperre, um eine Panik zu verhindern. Erst als das Monster ein russisches Atom-U-Boot versenkt, machen die Behörden den Zwischenfall publik, um eine Krise zwischen der UDSSR und den USA zu verhindern. Der Angriff der Kreatur auf ein Atomkraftwerk wird von Dr. Hayashida beobachtet, der feststellt, dass Godzilla über ein magnetisches Sinnesorgan zur Orientierung ähnlich der Zugvögel verfügt. Er fasst den Plan, das Monster mit Ultraschallwellen in den Krater des Mihara-Vulkans zu locken, der mit Sprengsätzen präpariert wurde. Inzwischen ist jedoch der König der Monster in die Bucht von Tokio weitergezogen und kann weder von Abfangjägern noch von Lasergeschützen gestoppt werden. Eine Kollision mit einem russischen Kreuzer löst gleichzeitig unbeabsichtigt den Abschuss einer Atomrakete aus. Den Behörden gelingt es, Godzilla mit der fliegenden Festung Super X durch den Einsatz von Kadmium-Granaten zu betäuben, als jedoch die atomare Bedrohung durch eine amerikanische Abfangrakete vernicht wird, erwacht der König der Monster durch die freigesetzte Radioaktivität in der Atmosphäre zu neuer Stärke. Die letzte Hoffnung Japans ist der Plan von Dr. Hayashida.

 

Godzilla - Die Rückkehr des Monster ist der erste Film der Heisei-Reihe und beendet die infantilen Zeiten des freundlichen Königs der Monster der 60er und 70er Jahre. Godzilla ist so groß und bedrohlich wie nie zuvor und stellt die einzige Gefahr für Regierungen und Öffentichkeit dar - abgesehen von den mutierten Parasiten am Filmanfang, die ein interessantes Horrorelement hinzufügen. Die Thematisierung des nuklearen Schreckens des kalten Kriegs steht in bester Tradition des dreißig Jahre älteren Ursprungs der Reihe. Miniatur- und Zerstörungseffekte beschränken sich in der Regel auf nächtliche Szenen, sind unterhaltsam und erzielen eine atmosphärische Wirkung. Die Bildqualität der DVD von Marking Film ist nicht ganz auf dem Niveau der Anolis veröffentlichung, bietet jedoch solide Unterhaltung. Der deutsche Dolby Digital 5.1 Track klingt überzeugend und zeigt eine ordentliche Surroundabmischung.

 


 

Der zweite Film meiner Wahl ist der Titel Godzilla - Duell der Megasaurier aus dem Jahr 1991, der mir ebenfalls in der ungekürzten DVD von Marketing Film vorliegt.

 

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Über Tokio wird ein unbekanntes Flugobjekt, ein Raumschiff aus dem Jahre 2204 gesichtet, besetzt mit einer Delegation der zukünftigen Weltregierung. Sie wollen gemeinsam mit Kenichiro Terasawa, baldiger Autor des Standardwerks über die Ursprüge Godzillas, auf die Insel Ragos im Jahr 1944 weiterreisen, um die Mutation eines lebenden Dinosauriers in den König der Monster durch einen amerikanischen Atomtest zu verhindern. Sie finden die Urzeitbestie und teleportieren sie unter das Eis der Beringsee. Die Zeitreisenden Matt Wilson und Glenchico hegen jedoch eigene Pläne und hinterlassen auf der Insel drei Doratos, putzige drachenartige Haustiere aus der Zukunft. In der Gegenwart des Jahres 1992 entstand durch diese Tierchen eine neue Bedrohung: King Ghidrah, der wie seine evolutionären Vorgänger durch hypersensible Strahlen steuerbar ist. Mit dieser Bestie wollen die Männer den Aufstieg Japans zur zukünftigen absoluten Weltmacht verhindern. Indessen stellen Forscher fest, dass Godzilla durch ein gesunkenes sowjetisches Atom-U-Boot auch unter der Beringsee erwacht ist. Der König der Monster kann King Ghidorah besiegen, er wird jedoch gleichzeitig zur neuen Bedrohung für Japan. Gemeinsam mit der Zeitreisenden Emmy Kano begibt sich ein japanisches Forschungsteam in die Zukunft des Jahres 2204, um die Überreste des dreiköpfigen Drachens als Mecha King Ghidorah zu erwecken und gegen Godzilla antreten zu lassen.

 

Godzilla - Duell der Megasaurier wählt mit seiner komplexen Zeitreise-Geschichte einen interessanten und neuen Science Fiction Invasionsansatz für die Godzilla Reihe, auch wenn man ehrlicherweise über ein paar logische Fehler großzügig hinwegschauen muss. Hinzu kommt die gelungen verflochtene Origins Geschichte des Königs der Monster und von King Ghidorah, der üblicherweise eigentlich als Weltraummonster auftritt. Die Effekte sehen erstklassig aus und wurden sogar mit einem Japanese Academy Award prämiert. Die Bildqualität der DVD von Marketing Film ist solide und der Dolby Digital 5.1 Track bietet ein paar gute Surroundeffekte. In meinen Augen handelt es sich um einen der besten Filme der Reihe.

 

Bewertung
Godzilla - Die Rückkehr des Monsters (Director's Cut) 8/10
Godzilla - Duell der Megasaurier 9/10

 

Ich hoffe, mein Ausflug in die Heisei-Reihe hat euch ein wenig gefallen und euch vielleicht sogar neugierig auf den einen oder anderen Godzilla Film gemacht. Schreibt mir gerne einen Kommentar. Ich würde mich freuen.

 

Wir lesen uns.

 


 

Kaiju Sommer 2017

Showa Reviews #1

Showa Reviews #2

Gamera Special #1

 

 

Kaiju Sommer 2017

1971 - 1972

 

Mein Kaiju Sommer Blog geht in die dritte Runde und Godzilla steht erneut auf dem Plan. Da meine Sammlung zum König der Monster keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit erhebt, bespreche ich heute die letzten beiden Titel der Showa-Reihe für meine Blogserie. Ich wünsche euch viel Freude bei der Lektüre.

 

Achtung: Die Filmbesprechungen enthalten Spoiler!

 


 

Der erste Titel für diesen Blog ist Frankensteins Kampf gegen die Teufelsmonster aus dem Jahr 1971, dem Anolis ebenfalls eine würdige Veröffentlichung geschenkt hat, welche im Kaiju Classics Metalpak zusätzlich die deutsche Kinofassung bietet. Die deutsche DVD Erstauflage erschien ungekürzt bei Marketing Film im falschen Bildformat.

 

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Aus verseuchten Industrieabwässer entsteht das schleimige Monster Hydrox, im Original Hedorah, der anfangs in seiner Kaulquappenform Öltanker versenkt, weiter wächst und sich in seine vierfüssige blobartige Reptilienform weiterentwickelt, die sich von giftigem Fabrikqualm ernährt. Der Wissenschaftler Dr. Yano erhält eine Probe der Kaulquappe und stellt fest, dass das Lebenwesen auf Mineralien basiert und durch Elektrizität verwundbar ist. Zwischenzeitlich hat sich eines der Teufelsmonster jedoch in seine fliegende Form weiterentwickelt und versprüht Schwefelgase, die ihre menschlichen Opfer verätzen und bis auf die Knochen auffressen. Mit dem Wissen von Dr. Yano wird ein enormer elekrischer Feldgenerator, mit dem das heldenhafte Monster Godzilla das fliegende und das reptilienartige Hydrox vernichten kann.

 

Frankensteins Kampf gegen die Teufelsmonster aus dem Jahr 1971 kehrt mit seiner ökologischen Botschaft zum Ursprung der Godzilla Reihe zurück, welcher im Jahr 1954 thematisch die Atombombenabwürfe auf Nagasaki und Hiroshima verarbeitet hat. Im aktuellen Titel wird die Botschaft jedoch arg moralinsauer präsentiert. Die Miniatur- und Zerstörungseffekten sind gleichzeitig charmant und überzeugend, die Rahmenhandlung wirkt dagegen sehr willkürlich und ist abgesehen von ein paar Expositionsszenen des Wissenschaftlers und seine Sohnes kaum vorhanden. Der Junge Ken ist eine eher nervige Identifikationsfigur für die jüngeren Zuschauer, der in seiner ersten Szenen schamlos benutzt wird, um ein wenig Godzilla Merchandise in die Kamera zu halten. Trotz der Infantilisierung des Königs der Monster bietet der Streifen jedoch ein paar verstörende Bilder. Ein paar Männer werden in einer Mahjong-Halle durch den giftigen Schlamm von Hydrox getötet. Ihre schlammbedeckten Leichen geben ein unheimlich düsteres Bild ab. Außerdem verätzt Hydrox mit seinem Schwefelgas die Gesichter von Menschen und hinterlässt schließlich nur ihre blanken Skelette. Die Zwischenschritte des Schmelzprozesses werden zwar nicht gezeigt, dennoch sind die Bilder keinenfalls kindgerecht. Hinzu kommt die seltsame Off-Beat Musik und kleine psychedelische Animationsfilmchen, in denen der Zusammenhang zwischen Hydrox und der Umweltverschmutzung verdeutlicht wird. Die DVD präsentiert die gewohnt hohe Qualität einer Anolis Veröffentlichung und kommt mit einem gut verständlichen deutschen Ton. Fehlstellen in der deutschen Kinosychronisation sind mit dem japanischen Originalton und deutschen Untertiteln überbrückt.

 


 

Der zweite Titel in meiner Auswahl ist Frankensteins Höllenbrut aus dem Jahr 1972 ist gleichzeitig der letzte Film aus der Kaiju Classics Reihe von Anolis in meiner Liste. Die Erstauflage im Metalpak bietet neben weiteren Extras zusätzlich die deutsche Kinofassung sowie die deutsche Super-8 Fassung des Films, ich habe mich dagegen erneut für die Zweitauflage in der Anolis Hardbox Series entschieden.

 

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Außerirdische Riesenmistkäfer in Menschengestalt haben einen teuflischen Plan entworfen, um die Weltherrschaft an sich zu reißen und tarnen ihre Machenschaften als Vergnügungsparkprojekt samt eines Turms in der Gestalt von Godzilla. Der Manga-Zeichner Gengo Kotaka wird als Monsterdesigner für den Park engagiert und stolpert bei seiner Arbeit über ein mysteriöses Tonband, welches die Aufmerksamkeit der Monster Godzilla und Anguirus erweckt. Als die außerirdischen Anführer Kubito und Fumio es nicht schaffen, das Tonband wieder in Besitz zu bringen, locken sie die Monster King Ghidorah und Gigan auf die Erde, um Tokio zu zerstören. Am Hafen werden sie von Godzilla und Anguirus gestellt und bis auf das Parkgelände verfolgt. Mit ihrer Geheimwaffe, einem Laser im Godzilla Turm, gewinnen die Invasoren die Überhand, Gengo und ein paar Mitstreiter schaffen es jedoch, den Kopf des Turms zu sprengen und die Kontrolle der Mistkäfer über die außerirdischen Monster zu brechen. Godzilla und Anguirus nutzen die Gelegenheit, die Weltraummonster zu vertreiben.

 

Frankensteins Höllenbrut aus dem Jahr 1972 setzt mal wieder auf eine Science Fiction Invasionsgeschichte, die Handlung ist über das Vergüngungsparkthema jedoch relativ absurd angelegt und gibt eher einen losen Rahmen. Die Riesenmistkäfer als Invasoren sind aber auch eine recht charmante und solide umgesetzte Idee. Die Monsterkämpfe zwischen dem Cyborg-Weltraumhühnchen Gigan mit der Kreissäge im Bauch, dem dreiköpfigen Weltraumdrachen, dem König der Monster und dem Urzeitigel Anguiris sind unterhaltsam und bieten coole Miniaturen und Zerstörungseffekte, allerdings wurden für den Film neben neu gedrehten Szenen auch einige Aufnahmen aus ältere Katalogtiteln wie Befehl aus dem Dunkel, Frankensteins Monster im Kampf gegen Ghidorah oder Frankensteins Kampf gegen die Teufelsmonster recycelt. Für den Score wurde sich beispielsweise beim Titel Frankenstein und die Monster aus dem All bedient. Die DVD von Anolis bietet gewohnt gute Bildqualität und einen gut verstänlichen deutschen Ton. Fehlstellen der Sychronisation wurden mit dem Originalton und deutschen Untertiteln überbrückt.

 

Bewertung
Frankensteins Kampf gegen die Teufelsmonster 6/10
Frankensteins Höllenbrut 6/10

 

Ich hoffe, meine Vorstellung hat euch gut gefallen. Der nächste Blog folgt bestimmt. Schreibt mir gerne einen Kommentar, ich würde mich freuen.

 

Wir lesen uns.

 


 

Kaiju Sommer 2017

Showa Reviews #1

Gamera Special #1

Kaiju Sommer 2017

Gamera Special 1965 - 1967

 

Mein zweiter Blog in der Kaiju Sommer Reihe widmet sich vollständig der sechzig Meter großen Monsterschildkröte Gamera, die im Jahr 1965 seinen ersten Auftritt feierte und von Regisseur Noriaki Yuasa als Konkurrenz Franchise zu Godzilla inszeniert wurde.

 

Mit der Gamera Legacy Collection des Labels Cult-Movie Entertainment habe ich das Glück, fast alle Gamera Filme in dieser Spezialreihe besprechen zu können. Ich hoffe, diese vergleichsweise weniger bekannten Kaiju Klassiker wecken ebenfalls euer Interesse.

 

Achtung: Die Filmbesprechungen enthalten Spoiler!

 


 

Im Rahmen einer zoologischen Expedition in der Arktis werden Dr. Hidaka und sein Team Zeugen der Schrecken des kalten Kriegs. Ein nicht identifiziertes Flugzeug wird von Jägern der US Air Force abgeschossen. An der Absturzstelle kommt es zu einer atomaren Explosion. Das Eis bricht und das Monster Gamera kriecht an die Oberfläche. Es versenkt einen nahen Eisbrecher der japanischen Streitkräfte und verschwindet im Meer. Die Forscher erfahren von den Eskimos, dass es sich um ein legendäres Monster handelt und erhalten von ihnen einen alten Stein, dessen Piktogramme von der Riesenschildkröte berichten. Einige Tage später wird Gamera an der Küste Hokkaidos gesichtet. Gamera wird zur Bedrohung für Japan und Professor Murase wird zugezogen. Als das Monster in der Nähe eines Geothermie-Kraftwerks gesichtet wird, versuchen sie es mit Starkstrom und Panzerbeschuss kleinzukriegen, letztlich nähren sie die Kreatur jedoch lediglich mit der Energie. Für ihren neuen Plan setzen die Wissenschaftler daher auf den Prototypen einer Kältebombe und es gelingt ihnen, das Wesen hilflos auf seinen Rückenpanzer zu stürzen. Trotzdem kann Gamera entkommen. Mit vier Düsen in seinem Panzer fliegt er in einem Feuerwirbel wie ein Feuerwerkskörper davon, bei Berichten von leuchtenden unbekannten Flugobjekten auf der ganzen Welt handelt es sich daher eigentlich um Gamera. Als sich die Kreatur in der Bucht von Japan versteckt, sind Fluten und die Ausrottung der Fischbestände im Pazifik die Folge. Operation Z ist die letzte Hoffnung des japanischen Militärs. Als die Riesenschildkröte Tokio zerstört, legen die Wissenschaftler einen Ölteppich bis zur Insel Oshima und setzen diesen in Brand. Gamera folgt der Spur der feurigen Energie und lässt sich bis auf ein Raketensilo locken. Das Monster wird in die Kuppel der Rakete eingeschlossen und auf den Mars geschossen.

 

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Gamera - Frankensteins Monster aus dem Eis aus dem Jahr 1965 erfuhr erst im Jahr 2011 seine deutsche Erstveröffentlichung durch das Label Cult-Movie Entertainment, die eigens für dieses Release eine deutsche Synchronfassung anfertigen ließen. Die Tonspur orientiert sich dabei stark an der Synchronarbeit von Science Fiction und Horror Klassikern aus den 50er und 60er Jahren und klingt sehr authentisch. Regisseur Noriaki Yuasa entschied sich, den Film nicht in Farbe zu drehen, um seine Effekte durch das schwarz/weiße Bild besser kaschieren zu können. Die Entscheidung ist Gold wert, denn der Look macht den Streifen neben seinen naiven Dialogen umso charmanter. Der Film bietet reichlich Miniatur- und Zerstörungseffekte mit ordentlichem Unterhaltunswert, ganz auf dem Niveau der Toho Produktionen seiner Zeit ist die Effekttechnik jedoch nicht. Die kurze Laufzeit von nur 76 Minuten ist komplett auf Action ausgerichtet und mit dem Jungen Toshio gibt es eine Identifikationsfigur für die kleineren Zuschauer, die glücklicherweise nicht nervt, aber auch nicht viel zum Film beizutragen hat. Die DVD präsentiert ein qualitativ solides Cinemascope Bild, kurioserweise zeigen sich allerdings im ersten Akt seitlich eingefügte japanische Untertitel, die glücklicherweise keineswegs stören. Möglicherweise handelte es sich hier schlicht um die beste Mastervorlage für diese Szenen. Im Vergleich sehen die Master der Kaiju Classics Titel von Anolis allerdings besser aus. Zudem wird ein interessantes Intro mit Jörg Buttgereit und Bodo Traber geboten.

 


 

Die Fortsetzung ersten Gamera Films erhielt unter dem Titel Godzilla - Der Drache aus dem Dschungel im Jahr 1967 eine deutsche Kinoauswertung und wurde als Produkt seines größten Konkurrenten vermarktet. Gamera wurde in Barugon umgetauft und Barugon wurde als Godzilla betitelt, was die Synchronfassung etwas verwirrend gestaltet. In meiner folgenden Zusammenfassung der Handlung werde ich die Monster daher mit ihren korrekten Namen ansprechen.

 

Der Film knüpft mit einem kurzen Rückblick direkt an seiner Vorgänger an und zeigt, wie Operation Z durch den Einschlag eines glühenden Meteors in die Kuppel der Rakete scheitert und Gamera auf die Erde zurückkehrt. Er zerstört die Kurobe Talsperre, um seinen Hunger nach Energie zu stehlen und fliegt darauf zu einem ausbrechenden Vulkan.

 

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Zwischenzeitlich lernt der Zuschauer den Piloten Keisuke Hirata kennen. Er hat seinen Job in Osaka gekündigt, um sich an einer Expedition seines Bruders zu beteiligen. Ichiro hat während des zweiten Weltkriegs einen riesigen Opal auf Neuguinea entdeckt, den er nicht bergen konnte, weil er in Kriegsgefangenschaft geriet. Keisuke soll ihn auf diesem Abenteuer wegen einer Gehbehinderung vertreten und wird vom Bootsoffizier Kawajiri und dem zwielichtigen Onodera begleitet. Die Männer heuern mit gefälschten Papieren auf der Awaji Maru an, um auf die Insel zu gelangen. Sie ignorieren alle Warnungen der Eingeborenen und setzen sich den Gefahren des Dschungels aus, um das Tal des Regenbogens zu finden. In einer Höhle finden sie den Opal, Kawajiri stirbt jedoch am Stich eines Skorpions. Onodera bemächtigt sich des Steins und bringt die Höhle mit einer Handgranate zum Einsturz. Der Ganove hält Keisuke für tot und flüchtet. Er überlebt jedoch und wird von den Eingeborenen versorgt. Die Forscher Dr. Matsushita und seine Assistentin Karen erfahren von seinem Unglück und erklären, dass es sich bei der Diebesbeute nicht um einen Edelstein handelt sondern um das Ei des Monsters Barugon. Onodera ist inzwischen auf die Awaji Maru zurückgekehrt und setzt seinen Schatz versehentlich infraroter Strahlung aus. Im Hafen von Kobe schlüpft das Monster aus seinem Ei, versenkt das Schiff und richtet große Zerstörung an. Barugon zieht weiter nach Osaka und kann vom Militär nicht aufgehalten werden, da die Bestie aus der Spitze seiner langen Zunge seine Umgebung mit einem Kältestahl zu vereisen vermag. Die Taktik, das Wesen aus der Ferne mit Raketen zu bombardieren, scheitert ebenfalls, da es seine entfernten Gegner mit einem Energiestrahl in der Form eines Regenbogens auslöschen kann. Der Regenbogen lockt jedoch das energiehungrige Monster Gamera an, welches chancenlos gegen den Kältestrahl Barugons bleibt und gelähmt zurückbleibt. Keisuke ist inzwischen mit Karen in Japan angelegt. Die Inselbewohnerin informiert die Behörden, dass Barugon als Landtier im Wasser hilflos ist und sterben wird. Als Lockmittel nutzen sie einen riesigen Diamaten, den sie mit infraroter Strahlung anreichern. Der Edelstein ruft jedoch den gierigen Onodera erneut auf den Plan, der das Schmuckstück stehlen kann, bevor die Falle für Barugon zuschlägt. Seine Habgier rächt sich allerdings, denn auf der Flucht wird er samt des Diamanten von der Riesenechse verschlungen. Ihr neuer Plan, den Regenbogen des Monsters gegen das Geschöpf zu reflektieren, scheitert ebenfalls. Nur Gamera kann die Bestie noch bezwingen.

 

Gamera gegen Barugon - Frankensteins Drachen aus dem Dschungel aus dem Jahr 1966 ist ein vergleichsweise erwachsener Monsterfilm, eingebettet in einer spannende Abenteuergeschichte. Im Gegensatz zum Vorgänger handelt es sich bei dem Kaiju Klassiker von Regisseur Shigeo Tanaka um einen Farbfilm, der neben unterhaltsamen Monster- und Zerstörungseffekten mit einen erstklassigen und wendungsreichen Rahmenhandlung ohne infantile Beiwerke punktet. Insbesondere die Nutzung echter Feuereffekte, unter anderem für dem Atem des Monsters, sowie ein paar farbig blutende Wunden sind positiv hervorzuheben. Die Miniaturen und Monsterkostüme sind charmant, auch wenn bei der gegebenen Konstellation irgendwann auffällt, dass sich beide Monster häufig nicht auf Hinterläufen sondern auf Knien bewegen. Man sollte sich besser nicht fragen, ob die Darsteller ihrer Gage oder einem seltsamen Fetisch folgen. Zudem ist die Regenbogen-Attacke wirklich kurios. Die Bildqualität der DVD überzeugt und die Fehlstellen der deuschen Kinosynchronisation wurden nachsynchronisiert. Der Unterschied ist natürlich deutlich hörbar, das Ergebnis ist jedoch vollkommen in Ordnung. Ein interessantes Intro mit Jörg Buttgereit und Bodo Traber wird erneut geboten.

 


 

Ein Ausbruch des Fujiyama befreit das Monster Gamera. Im Eruptionsgebiet befindet sich eine Baustelle für eine geplante Schnellstraße, der Vorarbeiter Shiro Tsutsumi muss sich jedoch mit wütenden Anwohnern herumschlagen, die ihre Häuser nicht verkaufen wollen und sogar bereit sind, die Baracken der Bauarbeiter zu zerstören. Im Chaos bemerken die Arbeiter ein grünes Leuchten in den Bergwäldern. Gleichzeitig trifft der Junge Eichi Kanamura ein Reporter auf einem Wanderweg, der sich mit Bildern von Gamera einen Namen möchte. Gemeinsam folgen sie dem grünen Leuchten bis in eine Höhle. Ein kleines Beben versetzt den Mann jedoch in Panik. Er lässt den Jungen zurück und flieht ins Freie, wo er vom fledermausartigen Monster Gaos verschlungen wird. Eichi wählt einen anderen Ausgang, durch ein weiteres von Gaos ausgelöstes Beben bleibt sein Bein jedoch unter einem Felsen steckt. Seine letzte Rettung ist das Auftauchen von Gamera. Die Bauarbeiter werden Zeuge des Kampfes und sehen, wie die Bestie den Jungen auf seinen Schildkrötenpanzer klettern lässt und ihn bis in die Kleinstadt in Sicherheit bringt. Mit der Hilfe eines Riesenrads rettet Shiro das Kind vom Rücken der Kreatur. Der Zoologe Dr. Aoki stellt in einer Besprechung mit der Regierung fest, dass Gaos über eine gegabelte Wirbelsäule verfügt, die wie eine Stimmgabel funktioniert und es dem Wesen ermöglicht, gefährliche Überschallstrahlen zu erzeugen. Es wurde ebenfalls durch vulkanische Kettenreaktionen erweckt und das grüne Licht scheint Ausdruck seiner Empfindungen wie beispielsweise Hunger zu sein. Die versuchen, die grün erleuteten Wälder mit einem Kampffluggeschwader zu bomabardieren, die Bestie zerlegt die Maschinen jedoch problemlos mit seinen Schallstrahlen. Durch den Zwischenfall mit Goas ist das Bauprojekt gefährdet und die Dorfbewohner fürchten, sie haben durch das Herauszögern des Verkaufes möglicherweise verzockt. Eichi gibt den Behörden einen wichtigen Hinweis: Die Fledermaus zeigt sich nur in der Nacht. Mit zahlreichen Scheinwerfern beobachten sie die nächtlichen Wälder und schlagen mit Artelleriefeuer zu, als das Monster gesichtet wird. Gaos fegt seine Angreifer jedoch mit gewaltigen Winden hinfort, die er mit seinen Flügeln erzeugt. Das Monster zieht weiter nach Süden und richtet neue Zerstörung an, bis Gamera ihn erneut angreift. Die Schildkröte hält die Bestie fest im Griff als die Sonne über dem Hafen aufgeht und der Kopf der Fledermaus zu glühen beginnt. Gaos schlägt in Panik wild um sich und kann sich schließlich erst befreien und fliehen, als er zwei Klauen seiner eigenen Hinterläufe mit seinen Ultraschallstrahlen abtrennt. Die Klauen werden aus dem Hafenbecken gezogen und zur Untersuchung in ein medizinisches Labor gebracht. Die Überreste sind bereits unter dem Einfluss von Tageslicht geschrumpft und Dr. Aoki stellt fest, dass die Kreatur keine ultravioleten Strahlen verträgt. Da ihnen die Technologie für eine Strahlenwaffen in erforderlicher Größe nicht zur Verfügung steht, planen sie, Gaos in der Nacht anzugreifen und ihn festhalten, bis die Sonne aufgeht. Sie wollen ihn mit einer rotierenden Plattform aus dem Gleichgewicht bringen, um diesen Plan zu realisieren. Operation Rotor sieht vor, ihn mit einem Brunnen anzulocken, die eine künstliche Flüssigkeit versprüht, die nach Blut riecht und schmeckt. Die Motoren der Plattform überhitzen jedoch, der Rotor verlangsamt sich und Gaos entkommt erneut. Eichi beobachtet, wie das Wesen auf der Flucht ein Feuer mit einem körpereigenen Gas löscht und berichtet seine Großvater, dem Bürgermeister, von einem neuen Plan. Ein Waldbrand müsste das Monster aufscheuchen und gleichzeitig den energiehungrigen Gamera anlocken. Denn Gamera ist die letzte Chance, mit Gaos fertig zu werden.

 

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Für Gamera gegen Gaos - Frankensteins Kampf der Ungeheuer aus dem Jahr 1967 kehrt Noriaki Yuasa auf Regiestuhl zurück und setzt mit dem neunmalklugen Eichi erneut auf eine Identifikationsfigur für die jungen Zuschauer, auch wenn der kleine Junge, der stets die richtigen Ideen mit sich führt, irgendwann tatsächlich etwas nervig ist. Effekttechnisch ist der Streifen dagegen weniger kindgerecht, denn neben tollen Miniatur-, Feuer- und Zerstörungseffekten fließt reichlich buntes Monsterblut einschließlich der abgetrennten Klauen von Goas, der zudem eine recht düstere Kreatur abgibt, welche alle Eigenschaften des klassischen Vampirs besitzt. Die Rahmenhandlung ist gut erzählt und dient in erster Linie der eigentlichen Monstergeschichte. Der gesamte Aufbau wirkt sehr stimmig und harmonisch, auch wenn Operation Rotor einen unnötig komplizierten Eindruck erweckt. Die DVD von Cult-Movie Entertainment bietet eine gute Bildqualität und wie der vorherige Titel eine integrale deutsche Synchronfassung, in der Fehlstellen der deutschen Kinovertonung nachsynchronisiert wurden. Ein sehenswertes Intro mit Jörg Buttgereit und Bodo Traber ist wie gewohnt ebenfalls enthalten.

 

Bewertung
Gamera - Frankensteins Monster aus dem Eis 8/10
Gamera gegen Barugon - Frankensteins Drachen aus dem Dschungel 8/10
Gamera gegen Gaos - Frankensteins Kampf der Ungeheuer 9/10

 

Ich hoffe, meine Blogreihe stößt weiter auf euer Interesse. Die Kaiju Sommer Reihe wird natürlich fortgesetzt. Schreibt mir gerne einen Kommentar mit eurer Meinung. Ich würde mich freuen.

 

Wir lesen uns.

 


 

Kaiju Sommer 2017

Showa Reviews #1

Kaiju Sommer 2017

1965 - 1968

 

Mein dreiwöchiger Sommerurlaub hat begonnen und ich habe mir überlegt, mich ein wenig den japanischen Monsterfilmen in meiner Sammlung zu widmen. In erster Linie plane ich, mich in Vorfreude auf die kommende Blu-ray Veröffentlichung von Tohos Shin Godzilla meinen Filmen mit dem König der Monster anzunehmen, andere Kreaturen wie die Riesenschildkröte Gamera habe ich jedoch auch im Blick.

 

Die nachfolgenden Besprechungen erheben übrigens keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Meine Sammlung an Kaiju Klassikern und Godzilla Titeln hat noch enorme Lücken und vereinzelte Sammlungstitel stehen schlicht nicht auf meiner Sichtungsliste. Ich hoffe, meine Blogreihe bereitet euch Freude.

 

Achtung: Die Filmbesprechungen enthalten Spoiler!

 


 

Den Start mache ich mit Befehl aus dem Dunkel aus dem Jahr 1965, der beim Label Anolis in der Kaiju Classics Reihe sowie als Zweitauflage in der Hardbox Series erschienen ist. Die Erstauflage kommt im Metalpak und bietet zusätzlich die kürzere deutsche Kinofassung sowie einige Extras, die Hardbox Series ist dagegen etwas strenger limiert, bietet jedoch kaum Bonusmaterial.

 

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Die Astronauten Glenn und Fuji durchqueren im Raumschiff P-1 das Sternbild des Skorpions und treffen auf den geheimnisvollen Stern X, der im folgenden Film jedoch meistens Stern Alpha 707 genannt werden wird. Nummer 1, Anführer der Alphas, empfängt die Raumfahrer und erklärt ihnen, dass ihre Welt vom grausamen King Ghidorah bedroht wird und sich ihr Volk aus diesem Grund unter der Oberfläche angesiedelt haben. Kurz darauf werden sie selbst Zeuge, wie der dreiköpfige Blitze speiende Drache die Oberfläche des Planeten verwüstet. Die Alphas bitten die Erdlinge, ihnen die Monster Godzilla und den Flugsaurier Radon für einen Kampf gegen King Ghidorah zur Verfügung zu stellen. Im Gegenzug bieten sie zum Dank ihr Wissen wie ein Heilmittel gegen Krebs an. Der Weltsicherheitsrat nimmt das wohlklingende Angebot an und die Menschheit begibt sich auf die Suche nach den mythologischen Kreaturen. Drei fliegende Untertassen der Alphas kommen ihnen jedoch zuvor und verschiffen die Monster zu ihrem Planeten, wo die Bestien tatsächlich King Ghidorah in die Schranken weisen können. Zwischenzeitlich stellt sich aber heraus, dass die Außerirdischen längst die Menschheit unterwandert hat. Nach dem Sieg gegen ihren Erzfeind erheben sie Anspruch auf die Erde und setzen die Monster Godzilla und Rodan im Krieg gegen ihre einstigen Verbündeten ein.

 

Befehl aus dem Dunkel ist ein wahnsinnig unterhaltsamer Science Fiction Klassiker aus dem Hause Toho und gehört für mich zu den besten Godzilla Titeln seiner Zeit. Trotz ein paar Skurillitäten wie der Tanzeinlage Godzillas nach dem Sieg gegen King Ghidorah oder der Vertreterin der Hausfrauen im Weltsicherheitsrat handelt es sich um eine ernstzunehmende Invasionsgeschichte, die nicht nur coole Monster-Action und erstklassige Miniaturaufnahmen zu bieten hat, sondern auch mit einem interessanten Plot auf der Seite der Menschen überzeugt, bei dem sowohl Haupt- als auch Nebenhandlungen die gesamte Geschichte voranbringen und bereichern. Zudem kommt die DVD in exzellenter Bildqualität und mit einem gut verständlichen deutschen Ton. Fehlstellen der deutschen Kinosynchronisation werden mit dem japanischen Originalton und deutschen Untertiteln überbrückt.

 


 

Mein zweiter Titel ist Frankenstein - Zweikampf der Giganten aus dem Jahr 1966, der ebenfalls bei Anolis im Kaiju Classics Metalpak als auch in der Hardbox Series erschienen ist. Die Erstauflage enthält zusätzlich die kürzere deutsche Kinofassung, eine Super-8 Fassung als auch die längere US-Fassung. Die Hardbox bietet lediglich japanische Originalfassung sowie weniger Bonusmaterial.

 

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Der nächtliche Überfall auf ein Fischerboot weckt die Furcht der Menschen vor dem Monster Frankenstein. Und es soll nicht der letzte Zwischenfall bleiben, in dem das riesenhafte Geschöpf Menschenleben fordert. Als die Bestie in der Nähe einer Großstadt gesichtet wird, tritt das japanische Militär auf den Plan, um es zu vernichten. Frankenstein wurde vor vielen Jahren vom Wissenschaftler Dr. Kitei geschaffen, das aggressive Wesen unterscheidet sich jedoch von seiner Schöpfung. Sein grünes Fell deutet auf eine andere Zellstruktur hin. Zudem kann es unter Wasser leben und scheut das Tageslicht. Kurz bevor es vom Militär besiegt wird, eilt ihm der friedfertige Frankenstein zur Hilfe. Letztlich wendet sich Frankenstein jedoch wieder von ihm ab, als er Zeuge seiner Bösartigkeit wird. Der Kampf der Giganten führt über Tokio direkt ins Meer.

 

Frankenstein - Zweikampf der Giganten überzeugt mit einer überraschend düsteren Monsterfilmatmosphäre und starken Miniatureffekten. Insbesondere der nächtliche Überfall auf das Fischerboot einschließlich des Kampfes gegen den Riesenkranken zu Beginn des Films und der nächtliche Angriff auf die japanische Armee wirken außerordentlich bedrohlich und sind für mich die Highlights des Films. Die Handlung um den Wissenschaftler und seiner Assistentin ist inhaltlich dagegen etwas repetitiv. Die Kreaturen stellen dafür für das Militär eine interessante Herausforderung dar. Die Truppen können die Wesen nicht einfach in die Luft sprengen, denn aus versprengten Zellüberresten können sich neue Giganten entwickeln. Auf diesem Wege ist bereits die grüne Bestie entstanden. Die Monster erinnern an King Kong, es handelt sich jedoch um Gargantua, humanoide Riesengeschöpfe. Im japanischen Original heißt der braune Gargantua Sanda und das grüne Geschöpf Gaira, in der deutschen Fassung werden sie schlicht der Braune und der Grüne genannt. Die DVD von Anolis bietet erneut eine gute Bildqualität und einen gut verständlichen deutschen Ton. Fehlstellen der deutschen Kinosynchronisation wurde mit dem japanischen Originalton mit deutschen Untertiteln überbrückt.

 


 

Mein dritter Film ist mit Frankenstein und die Ungeheuer aus dem Meer aus dem Jahr 1966 ein weiterer Godzilla Titel und ein weiterer Schatz aus der Kaiju Classics Reihe von Anolis. Die Erstauflage bietet im Vergleich zur Hardbox Series neben zusätzlichen Extras außerdem die deutsche Kinofassung sowie die Super-8 Fassung des Films.

 

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Yata gilt seit einem Südseesturm als verschollen, sein Bruder Ryota erfährt jedoch von einem Medium, dass der Fischer nicht im Reich der Toten zu finden ist. Die Behörden schenken seiner Bitte nach einer Suchaktion keine Beachtung, so dass er beschließt, sich selbst ein Boot zu organisieren. Der Versuch ein Segelschiff bei einem Tanzwettbewerb zu gewinnen scheitert an seinem verspäteten Erscheinen. Gemeinsam mit zwei ausgeschiedenen Teilnehmern fährt er zu Yachthafen, wo sie beim unbefugten Betreten eines Bootes erwischt werden. Da der Mann jedoch nicht der Eigentümer sondern ein Krimineller auf der Flucht ist, erklärt er sich einverstanden, die jungen Burschen auf dem Schiff übernachten zu lassen. Am folgenden Tag stellen sie jedoch fest, dass Ryota in der Nacht in See gestochen ist. Sie geraten in einen Sturm und werden vom krabbenartigen Seemonster Eibrah angegriffen. Am nächsten Morgen erwachen sie gestrandet auf einer Pazifikinsel. Bei ihren Erkundungen stoßen sie auf ein militärisches Forschungslabor, in dem die Inselbewohner als Sklaven ausgebeutet werden und werden Zeuge, wie eine fliehende Gruppe von Ureinwohnern von Eibrah getötet wird. Die Inselschönheit Daijo flieht in den Dschungel und stößt auf die Gestrandeten. Nach anfänglichem Misstrauen berichtet sie, dass der "Rote Bambus" ihr Volk versklavt und gelbe Früchte verarbeiten lässt, mit denen die Organisation das Seemonster unter Kontrolle hält. Sie stammt von der Elefanteninsel, auf der Yata seit seinem Schiffbruch unter den Ureinwohnern lebt. Gemeinsam versuchen Sie, die Militärbasis zu stürmen und scheitern. Ryota entkommt mit einem Wetterballon und gelangt auf dem Luftweg auf die Insel seines Bruders. Zusammen mit seinem Bruder macht sich Ryota mit einem Boot der Inselbewohner auf den Rückweg, um dem Urvolk aus dem Joch des "Roten Bambus" zu befreien. Zeitgleich erwecken die übrigen Gestrandeten Godzilla mit der Hilfe eines Gewitters aus seinem Schlaf, den sie in einer Höhle gefunden haben. Der König der Monster taucht gerade rechtzeitig auf, um gegen Eibirah zu kämpfen und die Brüder Ryota und Yata vor den mächtigen Scheren des Seeungeheuers zu retten. Nachdem Godzilla seinen Widersacher in die Flucht geschlagen hat, attackiert er den Stützpunkt und zwingt den "Roten Bambus", die Selbstzerstörung einzuleiten. Mothra, die Gottheit der Inselbewohner, bleibt die letzte Rettung für die Gestrandeten und das Urvolk.

 

Frankenstein und die Ungeheuer aus dem Meer bietet unterhaltsame Monster Action zu Lande, zu Wasser und in der Luft mit überzeugenden Miniatureffekten und Kämpfen, gepaart mit einer unnötig verkomplizierten Rahmenhandlung. Oberflächlich gesehen treiben alle Wendungen die Handlung irgendwie voran, auch wenn Plot Points wie der Tanzwettbewerb reichlich obskur wirken, bei genauerer Betrachtung ist die Motivation der meisten Figuren, mal abgesehen von Ryota oder Daijo, jedoch vollkommen unklar oder irrational und dienen lediglich den Gegebenheiten des Skripts. Interessanterweise ist der Frankenstein Titel in diesem Fall nicht völlig abwegig, denn immerhin wird Godzilla mit einem Blitzschlag neues Leben eingehaucht. Die DVD von Anolis liegt in gewohnt guter Qualität vor und bietet für die Fehlstellen der deutschen Kinosynchronisation den Originalton mit deutschen Untertiteln an.

 


 

Der vierte Titel meiner Wahl ist Frankenstein und die Monster aus dem All aus dem 1968, der ebenfalls seine deutsche Erstveröffentlichung von Anolis spendiert bekommen hat. Zusätzlich zur ungeschnittenen Originalfassung bietet das Kaiju Classics Metalpak die deutsche Kinofassung sowie eine Super-8 Fassung, ich besitze jedoch die Veröffentlichung in der Hardbox Series mit abgespecktem Bonusmaterial.

 

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In der Zukunft des Jahres 1999 leben Godzilla und die Monster Baragon - ein neuzeitlicher Dinosaurier, der Flugsaurier Rodan, die Seeschlange Manda, Anguirus - ein riesenhafter Ingel und Mothra in ihrer Raupenform friedlich in einem Reservat auf den Ogasawara-Inseln, die von den Wissenschaftlern des United Nations Scientific Councils (UNSC) unter ständiger Beobachtung stehen. Nach einem mysteriösen Gasunfall können alle Monster trotz bestehender Sicherheitsmechanismen von der Insel entkommen und in den Hauptstädten der Welt für Schrecken und Zerstörung sorgen. Lieutenant Katsuo, diensthabender Offizier auf der Mondbasis der UNSC, erhält den Auftrag, den Vorfall mit seinem Raumschiff Moonlight SY-3 den Vorfall zu untersuchen. Auf Ogasawara stellt er fest, dass der Wissenschaftler Dr. Otani und seine Assistentin Kyoko unter dem Bann außerirdischer Frauenwesen vom Planeten Kilaak steht. Katsuo und seine Männer können ihrem Einfluss jedoch entkommen und den Doktor gefangen zu nehmen, der sich seinem Vorhör durch einen Selbstmord entzieht. Sie finden heraus, dass die Kilaaker den Wissenschaftler mit einem Implantat ferngesteuert haben und die Monster mit größeren Sendern steuern, die sie im Radius der größten Metropolen der Erde in Felsen verborgen haben. Die Invasoren versuchen mit einem massiven Schlag gegen Tokio die Menschheit in die Knie zu zwingen, nach großen Verlusten wird jedoch Kyoko als Agentin der Außerirdischen gestellt. Die Spur der Radiowellen führt die Männer der SY-3 zur Mondbasis der Kilaaker, wo sie trotz aller Gegenwehr den Steuerungsapparat der Wesen in ihren Besitz bringen. Die UNSC nutzt diese Technologie, um die Kontrolle über die Monster zu übernehmen und sie zum Fujijama zu steuern, in dessen unterirdischen Höhlen sich das Hauptquartier der Invasoren befindet. Neben der bereits genannten Kreaturen gesellt sich zu ihnen die Riesenspinne Kumonga, der urzeitliche Gorosaurus sowie der Sohn Godzillas. Gemeinsam kämpfen sie gegen das Weltraummonster King Ghidorah und den Feuerdrachen, ein flammendes unbekanntes Flugobjekt der Kilaaker. Es sind die letzten Trümpfe von Frankenstein, der dunklen Macht hinter den Plänen der Außerirdischen.

 

Frankenstein und die Monster aus dem All ist ein unterhaltsamer Science Fiction Monsterfilm, der mit einer breiten Auswahl an Monstern, dem coolen Raumschiff Moonlight SY-3, ein wenig Action im Weltraum und erstklassigen Miniatur- und Zerstörungseffekten punkten kann. Zudem vollbringt er die Meisterleistung, den Sohn Godzillas einzubinden, ohne den Film der Lächerlichkeit preiszugeben. Die Invasionsgeschichte ist spannend und kurzweilig erzählt, auch wenn der Plot um die Gedankenkontrolle fast ein wenig untergegangen ist. Positiv ist außerdem anzumerken, dass der Streifen sich nicht scheut, ein wenig Blut in Feuergefechten oder in den Duellen der Monster zu zeigen. Es geht nicht so weit, um von Härte zu sprechen, der Film wirkt lediglich etwas erwachsener. Die DVD von Anolis ist gewohnt qualitativ hochwertig und bietet für Fehlstellen der deutschen Kinosynchronisation den Originalton mit deutschen Untertiteln.

 

Bewertung
Befehl aus dem Dunkel 9/10
Frankenstein - Zweikampf der Giganten 7/10
Frankenstein und die Ungeheuer aus dem Meer 7/10
Frankenstein und die Monster aus dem All 8/10

 

Ich hoffe, der Auftakt meiner kleinen Sommer-Blogreihe hat euch ein wenig gefallen. Schreibt mir gerne einen Kommentar mit eurer Meinung. Ich würde mich freuen.

 

Wir lesen uns.

Twice Dead - Du stirbst nur zweimal
MP Hartbox #24

In meinem heutigen Blog zur DVD Hartboxen Reihe von Motion Picture möchte ich euch den amerikanischen Horror Streifen Twice Dead aus dem Jahr 1988 vorstellen, der im Mai 1990 von der Bundesprüfstelle für jugendgefährendende Schriften indiziert und nach Ablauf der Indizierung im April diesen Jahres von der Liste gestrichen wurde. 

Mit der vorliegenden Hartbox feierte der Titel im vergangenen Jahr seine deutsche DVD Premiere, wobei die Videofassung von VCL abgesehen von unbedeutenderen Unterschieden in den Credits und kleineren Vorlagefehlern bereits ungekürzt vorlag. Meine Vorstellung ist wie üblich spoilerbehaftet und wurde von mir zur weiteren Veranschaulichung mit einigen Screenshots der DVD bebildert.



Der Film eröffnet in den 1930er Jahren zur Zeit der großen Depression. Der Schauspieler Tyler Walker hat sich im Dachgeschoss eines Hauses verschanzt, hält ein Dinner mit seiner Geliebten Myrna und frönt düsteren Gedenken. Während sie zu einem melancholischen Stück tanzen, greift er zu einem Messer, sticht ihr in den Rücken und legt ihren toten, puppenartigen Körper am Fuße des Grammphones ab.


An dieser Stelle stifte der Film leider etwas Verwirrung, denn wie der Zuschauer später lernt, soll es sich tatsächlich um eine *hust* täuschend echte *hust* Puppe von Myrna handeln. Die Irritation entsteht vor allem deshalb, weil für die vorangehende Tanzszene tatsächlich eine Schauspielerin etwas angestrengt versucht, eine reglose Puppe zu spielen. Ansonsten hätte man aber wohl nicht erkannt, dass Myrna zufälligerweise einer anderen Person aus diesem Film verblüffend ähnlich sieht.



Er fertigte die Kopie seiner langjährigen Bühnenpartnerin aus Kummer an, da sie ihn für Harry Cates sitzen lies, nachdem Tyler ihr sein Haus überschrieben hat. Als der neue Eigentümer das Haus mit der Polizei und einem Räumungsbefehl stürmt, hat sich der verzweifelte Schauspieler bereits mit einem Strick erhängt. An dieser Stelle möchte ich besonders das außergewöhnliche Feingefühl der Polizeibeamten loben, die noch echte Gentlemen waren und die Wohnungstür aufbrachen, indem sie sanft am Türknauf drehten.



Wir springen in die Gegenwart der 80er Jahre. Familie Cates hat das Haus ihres Großonkels geerbt und zieht gemeinsam nach Los Angeles. Das Anwesen steht heute in einem der eher unsicheren Vierteln der Stadt und wurde vorrübergehend sogar als Leichenhalle genutzt. An ihrem Ziel wird die Familie von einer Gruppe Punks begrüßt, die sich im verlassenen Gebäude eingenistet haben.



Sie bitten die Gang, das Grundstück zu räumen, Crip hat jedoch nicht vor, sich von ein paar Spießern vertreiben zu lassen und zückt ein Messer und wirft einen geinernden Blick auf die junge Robin.



Bevor Daddy zur Flinte greifen muss, eilt eine Polizeistreife zur Hilfe und verscheucht Anführer Silk und seine Gang. Die Cops sind überrascht, dass jemand in den alten Tyler Bunker einziehen will, bekräftigt die Familie jedoch, die alten Geschichten um diesen Ort seien nur Gerüchte.
 
Der erste Blick ins Haus ist wenig verlockend, denn die Raufbolde haben der Bude ihren persönlichen Stempel verpasst. Die Cates' sondieren erstmal die Lage und der junge Scott erschrickt für einen Moment, als er glaubt, die Reflexion eines Mannes in einem Spiegel zu erblicken.


 
In der ersten Nacht wird Scott von unheimlichen Geräuschen geweckt. Er rüstet sich mit einem Kerzenleuchter und findet die Quelle der Ruhestörung auf dem Dachboden. Das Fenster steht offen und der Strick, mit dem sich Tyler Walker vor etwa 60 Jahren erhängt hat, poltert gegen den Kasten des Grammophons. Dieser Selbstmord muss für Onkel Harry ein nostalgischer Moment gewesen sein, denn selbst der für das Dinner gedeckte Tisch ist unverändert. Und ich frage mich, welche Waschkraft erforderlich ist, um Gardinen und Tischtuch bei Wind und Wetter über Jahrzehnte so strahlend weiß zu halten. Das klingt nach einem Produkt fürs Teleshopping.



In einem Wandschrank findet der neugierige Junge die Puppe von Myrna sowie ein paar Requisiten des verstorbenen Schauspielers.



Am folgenden Tag suchen die Punks erneut Ärger, Scott und Robin können jedoch entkommen, indem sie sich das Motorrad von Melvin, dem dicken Punk, schnappen und abrauschen. Bis auf ein wenig Gemotze des Dicken bleibt die Aktion aber erstaunlicherweise erstmal folgenlos.


 
In der folgenden Nacht treibt Tyler erneut sein Unwesen. Ein Seil windet sich von Geisterhand um Scotts Fuss und zieht ihn aus dem Bett. Der Strick wickelt sich darauf behutsam um seinen Hals, zu viel Druck hätte schließlich verhindert, dass der Junge lauthals nach Hilfe schreien kann.



Als Dad mit seiner Flinte antrabt, ist der Spuk bereits vorrüber und die Familie überzeugt den Jungen, er hätte lediglich schlecht geträumt.

Am nächsten Morgen beschließt Scott, in der Bibliothek seines Colleges ein paar Recherchen zu Tyler Walker anzustellen und erhält von seinem Kommilitonen Petie eine Pressemappe über den berühmten Toten. Abends erzählt er Robin die tragische Geschichte hinter dem Selbstmord und sie stellen erstaunt fest, dass das Mädchen der Geliebten des Toten erstaunlich ähnlich sieht. Nachdem Scott ihr Zimmer verlässt, erscheint Tyler mit einem Messer im Spiegel. Der Geist verzieht sich jedoch erschrocken, als sich die junge Dame umdreht und er ebenfalls die Ähnlichkeit bemerkt.



Als Robin in dieser Nacht durch das Fauchen ihrer Katze geweckt, begibt sie sich auf die Suche nach Miu und findet das arme Tier blutverschmiert an die Haustür gespießt.


 
Die Punks haben zugeschlagen und schnappen sich, mit Halloween Masken verkleidet, das geschockte Mädchen.


 

Scotts Bett beginnt von Geisterhand zu wackeln. Er stürzt vom Lärm alarmiert zur Haustür und wird von der Bande vermöbelt, während Crip sich weiter an seiner Schwester vergreift.



Erst als Dad mit seiner Flinte in die Luft ballert, ergreifen die maskierten Angreifer die Flucht. Am nächsten Morgen nimmt eine Polizistin die Aussage der Familie auf, erklärt ihnen jedoch, dass sie ohne eine eindeutige Identifizierung der Täter nichts ausrichten könne. Aus welchem Grund nur wegen der Masken rechtliche Schritte nicht möglich sein sollen, bleibt mir trotzdem ein Rätsel. Als echter Amerikaner fährt Dad daher mit seinem Sohn auf den Schrottplatz, um ihm beizubringen, wie man anderen Leute mit seinem Gewehr das Hirn wegpustet.

Zwei Monate später verreisen Mom und Dad wegen rechtlicher Angelegenheiten zur Erbschaft und prompt tauchen die Punks wieder auf, um die Geschwister zu bedrohen. Es gelingt ihnen jedoch, im alten Leichenwagen ihres Onkels abzudüsen.



Die streitlustige Truppe nimmt zwar die Verfolgung auf, aber lassen sich letztlich abschütteln, indem Scott ihren Wagen mit dem im Kofferraum gebunkerten Sarg bombardiert.

Abends kehren die Punks zurück und Crip bricht durch die Kellertür ins Haus ein. Er schleicht sich in Robins Zimmer, legt seine Lederjacke ab und streicht sanft über ihren Oberarm. Als er ihren Körper bewegt, entdeckt er erschrocken ein Messer in ihrem Hals, bevor ihm ein Sack über den Kopf gezogen wird.


 
Nach vollen zwei Stunden wird der Rest der Bande etwas unruhig, als eine geisterhafte Stimme aus dem Haus nach Melvin ruft. Der knallharte Radaubruder lässt sich jedoch nicht einschüchtern und fährt auf seiner Maschine ins Haus, um seinen Kollegen blutend im Flur von der Decke hängend vorzufinden.


Als er auf ein Licht zufährt, wird er mit einem Seil von seinem Motorrad gerissen. Nun folgen der Anführer Silk, sein Kumpel Stony und die Gangbraut Tina. Das Mädel checkt den Dachboden und findet Melvins Kopf im Plattenspieler.


Silk hört den Schrei seiner Freundin, stürmt die Treppen hinauf und entdeckt lediglich Blutspuren, die in den Wandschrank führen und findet dort Tina mit abgetrenntem Kopf in ihren Armen, bevor er das Bewusstsein verliert.


 
Es zeigt sich, dass Scott - verkleidet als Tyler Walker - und Robin lediglich Schabernack mit den Eindringlingen gertrieben haben und die Bluttaten mit dem Special Effects Equipment aus Scotts Theaterkurs inszeniert waren. Eine erstaunlich unglaubwürdig präzise getimte Inszenierung, die es den Machern vorteilhafterweise ermöglicht, ihre Bad Guys zwei Mal über die Klinge springen zu lassen - Spoileralarm.

Die Geschwister schleppen den chloroformierten Silk in den Keller und präparieren seinen Bauch für den arglosen Stoney, der wegen des Halloween-Scherzartikels vor Schreck aus dem Fenster springt.


 
Am nächsten Morgen erwacht Melvin in einem Müllcontainer und Silk stellt benebelt fest, dass ihm eine Monster-Penis-Puppe mit Superkleber auf dem Bauch besfestigt wurde.

Die Rache der Punks folgt am nächsten Abend. Die Bande verschafft sich Zutritt zum Haus und als Scott auf seinem Sofa erwacht, haben die Raufbolde längst mit ihrer Party begonnen und Crip begrabscht erneut die verängstigte Robin. Um ihren Bruder zu schützen, verspricht sie, alles zu tun und begibt sich mit dem Lustmolch in den ersten Stock.

Die Anderen fesseln Scott an einen Stuhl und feiern weiter ihre unerwünschte Hausparty, während Tina die Übergriffe zu weit gehen und Candy und Cheeta etwas Privatsphäre im Obergeschoss suchen. Melvin entscheidet sich dafür, Aggressionen abzubauen und die Puppe von Myrna mit seinem Motorrad zu traktieren. Die Tat weckt den Zorn des Hausgeistes, der aus seinem Spiegel ausbricht und sich zuerst das unzüchtige Punk Pärchen vornimmt. Denn immerhin gibt es dort etwas zu sehen.


Tyler lässt das Bett der Liebenden beben und erzeugt einen Kurzschluss in der Heizdecke, welcher die beiden während des Aktes grillt.



Stony hat sich in der Zwischenzeit im Keller umgesehen und unterhält sich durch den Speiseaufzug mit Tina, die sich in die Küche verdrückt hat. Der Fahrstuhl löst sich, stürzt den Schacht hinunter und zerquetscht den Schädel des Punks. Durch den Schrei beunruhigt schaut Silk nach seinem Kumpanen und entdeckt seine Leiche.



Melvin ist der nächste auf Tylers Todesliste. Der Geist übernimmt die Kontrolle über sein Motorrad, lässt ihn von der Maschine stürzen und traktiert ihn gnadenlos mit dem Gerät, bis er blutüberströmt zusammenbricht.



Scott nutzt die Gelegenheit und versucht sich zu befreien, wird jedoch von Silk aufgehalten und mit einer Axt angegriffen. Er entkommt dem tödlichen Hieb lediglich durch die Unterstützung des hilfreichen Hausgeistes. Inzwischen klopft glücklicherweise eine Polizeistreife an die Tür des Hauses, weil Mutter Cates die Beamten gebeten hat, nach dem Rechten zu schauen. Als die Polizisten die Tür aufbrechen, lässt Tyler ein Gewehr in die Hände von Silk springen und lässt es repetieren, so dass ihn die Cops erschießen. Eine letzte Ladung jagt er sich mit der Flinte selbst in den Schädel.



In der Zwischenzeit zieht Crip auf dem Dachboden die totale Psycho-Nummer mit Robin ab und spielt mit ihr die Eröffnugnszene zwischen Tyler und seiner Geliebten Myrna nach. Als er ihr das Messer in den Rücken rammen will, lässt der Geist die Klinge lebensrettenderweise verschwinden. Das Mädchen lebt und Crib erhängt sich.

Die Polizei erklärt den Zwischenfall mit Alkohol und Drogen und Scott erfährt, dass Crip der uneheliche Sohn von Tyler und Myrna war. Robin fühlt sich dagegen weiterhin verfolgt und träumt, von Zombie-Crip erstochen zu werden.



Als sie erwacht, steckt jedoch ein Messer in ihrem Kissen und Zombie-Crip lacht im Inneren eines Spiegels, der als Finale zerbirst und eine mögliche Fortsetzung andeutet.



Interessanterweise handelt es sich um den gleichen Spiegel, den bereits Tyler im Zorn zerbersten lies. Die Szene wurde wahrscheinlich aus zwei Blickwinkeln gefilmt, um nicht gleich zwei Spiegel für den Film zu zerstören, soll ja Unglück bringen.



Twice Dead ist eine kleine unterhaltsame Horrorfilm Perle der 80er Jahre und überzeugt mit einer trotz kleinerer Stolpersteine überraschend detailverliebten Geschichte. Hinzu kommen die beinahe selbstironischen Effekte, bei denen sich der Zuschauer nie ganz sicher sein kann, ob die Puppe jetzt eine Puppe oder eine Person darstellen soll und dem Film vielleicht auch unfreiwillig ein Mystery-Element verleiht. Über die seltsame Physik der undurchsichtigen Raumaufteilung im Haus sollte man allerdings nicht allzu genau nachdenken, welche für mein Empfinden gelegentlich an die Veraussetzungen der Dramaturgie angepasst wurde.
 
Das Bild der DVD ist grundsätzlich solide mit einer ordentlichen Schärfe, ein paar Kratzer und vereinzelte Laufstreifen oder Verschmutzungen sind vernachlässigbar.

Der deutsche Dolby Digital 1.0 Ton klingt klar und verständlich. Ein weiterer Pluspunkt ist der coole 80er Jahre Score sowie der eingängige Theme der Band Poor Saint Christopher. Der englische Originalton ist ebenfalls enthalten.

Die Extras sind übersichtlich und bieten neben zwei Trailern zu weiteren Titeln des Labels zusätzlich die Videofassung in deutscher und englischer Sprache. Das Open Matte Bild versprüht durch die sichtbaren Mikrofone im oberen Bildbereich den unvergleichlichen Charme des Videozeitalters. Die enthaltene Hauptfassung liegt glücklicherweise im korrekten Bildformat von 1.78 : 1 vor.


 
VHS Bild - Open Matte
 


DVD Bild im Ansichtsverhältnis 1.78 : 1

Twice Dead ist solide Genre Kost, die sich der Freund handgemachter Effekte und 80er Jahre Unterhaltung durchaus schmecken lassen kann. Zudem ist die Hartbox zu einem bezahlbaren Preis problemlos verfügbar.

Ich hoffe, meine Vorstellung dieses kleinen Horrorstreifens hat euch ein wenig gefallen. Wenn ich die Muße finde, soll bis zu meiner nächsten Review aus dieser Reihe auch nicht ganz so viel Zeit ins Land gehen. Schreibt mir gerne einen Kommentar oder klickt den Danke Button, ich würde mich freuen.

Wir lesen uns.





Das Haus der lachenden Fenster - La casa dalle finestre che ridono

Der Restaurator Stefano erhält vom Bürgermeister des Dorfes Solmi den Auftrag, ein Fresko des Heiligen Sebastian zu rekonstruieren. Das Kunstwerk zeigt eine qual- und leidvolle Darstellung des Martyriums von St. Sebastian und verweigert sich der klassischen Symbolik religiöser Kunst, die für einen wahren Märtyrer einen entrückten, verklärten und erlösten Ausdruck vorschreibt. Das Werk stammt vom vermeintlich wahnsinnigen Maler Buono Legnani, der als Maler des Todes Bekanntheit erlangte und bevorzugt sterbende Menschen dargestellt hat. Der Pfarrer der kleinen Gemeinde sowie einige Anwohner des Dorfes stehen Restauration daher eher kritisch gegenüber. Auf Stefano übt das ungewöhnliche Kunstwerk dagegen Faszination aus.

Dr. Antonio Muzza, ein Freund des Protagonisten, der den Restaurator für die Arbeit empfohlen hat, meldet sich indessen telefonisch und erklärt, dass er um das Werk von Legnani ein schreckliches Geheimnis gelüftet hat. Als sich Stefano abends auf den Weg zu seinem Freund macht, wird er jedoch Zeuge, wie Antonio tödlich aus einem Fenster stürzt. An einen Unfall glaubt er nicht, daher entscheidet er sich, weiter die obskure Geschichte um den Tod des verrückten Malers und seine morbide Kunst zu studieren.



Das Haus der lachenden Fenster ist ein Giallo von Regisseur Pupi Avati aus dem Jahr 1976, der sich nicht strickt den Konventionen des Genres verpflichtet, sondern eigene Wege beschreitet. Er eröffnet mit einer sehr drastischen Titelsequenz, in der zwei weiß gekleidete Frauen mit Messern inbrünstig auf einen gefesselten Mann einstechen. Die Sequenz wird in Zeitlupe eingespielt und ist optisch durch einen Sepia-Filter verfremdet. Gleichzeitig wird das Treiben lustvoll von einer bizarren Männerstimme kommentiert. Der Gewaltakt ist unglaublich einprägsam, da er die harte und blutige Gewaltdarstellung zugleich sehr kunstvoll orchestriert. Sie bildet die Stütze der dichten Atmosphäre des Streifens. Denn obgleich Avati mit dem eigentlichen Beginn der Handlung ein ruhiges und unaufgeregtes Erzähltempo wählt, versorgt er den Zuschauer handwerklich brilliant mit zahlreichen Bezügen und Verweisen auf den snuffartigen Opener und erzeugt eine andauernde beklemmende Stimmung, ohne die brutalen Bilder tatsächlich wiederholen zu müssen. Neben den Stilmitteln des Giallos greift Avati für seinem Spannungsaufbau zudem auf die Bildsprache des klassischen Gothic Horror wie dichte Nebelschwaden, wallende Vorhänge oder das wild bewachsene Anwesen der kranken Witwe zurück.

Der Film schafft es virtuos, trotz seiner unaufdringlichen und relativ unblutigen Erzählweise den Zuschauer an sich zu binden, um die aufgebaute Spannung in einem schockierenden Finale, das die Brücke zur Titelsequenz schlägt, zu lösen und den Film zu einem kleinen Meisterwerk des Genres zu machen.



La casa dalle finestre che ridono ist bei CMV in deutscher Erstveröffentlichung auf DVD in zwei Mediabooks, zwei kleinen Hartboxen und einem Super Jewel Case erschienen. Zudem gibt es mehrere Repacks von 84 Entertainment in großen Hartboxen. Die Mediabooks sind auf jedeweils 777 Exemplare limitiert. Ich besitze Nummer 480 in der Cover Variante B. Das Sammlerstück sieht durch seinen Leinenpapier Offsetdruck sehr edel aus und schmeichelt den Händen. Das Booklet überzeugt mit sehr dickem Papier, guter Druckqualität sowie Bildern und einem kurzen Essay von Christian Keßler. Die DVD befindet sich rechtsbündig in einem dicken Plastik-Tray, um dem Mediabook das übliche Format, welches etwa den Maßen eines DVD Keep Cases entspricht, zu verleihen.

Die Bildqualität der DVD überzeugt mit einer soliden Schärfe und kräftigen Farben, unterliegt jedoch einigen altersbedingten Schwankungen. Sonstige Bildmängel wie Verschmutzungen treten nur in vertretbarem Umfang auf. Für einen kleinen Genre Titel mit fast 40 Jahren auf dem Buckel ist das Ergebnis jedoch besser als erwartet.

Der deutsche Ton ist genauso solide und klingt nur gelegentlich ein wenig blechern. Die Sprachverständlichkeit ist jedoch tadellos. Kleinere Passagen sind unsynchronisiert und ertönen im italienischen Originalton mit deutschen Untertiteln. Der Film ist zudem komplett im Originalton verfügbar, deutsche Untertitel sind wählbar.

Die Ausstattung der DVD bietet einen sehr interessanten Audiokommentar mit Marcus Stiglegger und Kai Naumann sowie eine Bildergalerie und Trailer. Hinzu kommt eine Postkarte zum Film, die dem Mediabook beiliegt.



Das Haus der lachenden Fenster ist eine echte Perle des italienischen Genre Kinos und uneingeschränkt empfehlenswert. Erfreulicherweise ist der Streifen zudem durch seine unterschiedenlichen Veröffentlichungen recht preisgünstig verfügbar.

Ich hoffe, meine Kritik zu diesem Genre Klassiker hat euch ein wenig gefallen und möglicherweise eure Neugierde geweckt.

An dieser Stelle möchte ich darauf hinweisen, dass ich meine Blogreihe zur Koch Media Giallo Collection wahrscheinlich nicht fortführen werde, schlicht aus eher geringem Interesse in der Leserschaft, bezogen auf die Aufrufe.

Wir lesen uns.
 
Im nachfolgenden Blog möchte ich euch einen weiteren Film aus der ersten Koch Media Giallo Collection, der ultimativen Box der blutrüstigen Italiener, vorstellen. 

The Frightened Woman - Femina Ridens

Dr. Sayer leitet eine philantrophische Stiftung und hat sehr chauvinistische Ansichten über die gesellschaftliche Stellung der Geschlechter. Das moderne Weltbild der Journalistin Maria provoziert seinen Ärger, so dass er sie zu einer günstigen Gelegenheit betäubt und entführt.

In seiner sterilen und durchgestylten Wohnung erzählt er seinem Opfer von seinen sadistischen Neigungen, demütigt sie und quält sie mit der Aussicht, ihr Gefängnis nie mehr lebendig verlassen zu dürfen. Doch seine misogynen Spielchen befriedigen längst nicht mehr ein Verlangen, so dass Maria behutsam die Chance ergreift, mehr und mehr die dominante Rolle an sich zu reißen und Dr. Sayer emotional für sich einzunehmen.



Femina Ridens - übersetzt die "lachende Frau" - ist streng genommen kein echter Giallo sondern viel mehr ein Erotikthriller mit gesellschaftskritischer Pointe. Der Streifen aus dem Jahre 1969 spiegelt bereits in der Eröffnungsszene die erstarkende Emanzipation seiner Zeit wieder. Sie zeigt eine Gruppe fassungsloser Geschäftsmänner, die mit erstarrter Miene die Skulptur Vagina Dentata der Künstlerin Niki de Saint Phalle betrachten. Das Kunstwerk ist die Verkörperung männlicher Ängste vor einer selbstbewussten und bedrohlichen Weiblichkeit.

Neben der weiblichen Reize von Hauptdarstellerin Dagmar Lassander sowie dem kühlen und zynischen Schauspiel von Philippe Leroy punktet der Genre Titel in erster Linie mit seiner überstilisierten Inszenierung. Die überbordenden Sets beeindrucken optisch mit dem ikonischen Stil und Design der 60er Jahre und verleihen dem sadomasochistischen Treiben der Akteure eine zusätzliche künstlerische Note.

Die wesentliche Schwäche des Streifens ist der etwas zu starke Fokus auf die psychosexuelle Dynamik der Hauptfiguren, die zu Lasten des Erzähltempos gehen. Die Geschichte verliert sich dadurch leider zeitweise in der Schönheit seiner erotischen oder der Brutalität seiner sadistischen Momente. Das grandiose und unerwartete Ende dient letztlich der Ehrenrettung des Films und hebt ihn dankenswerterweise von durchschnittlicher Sexploitation Kost ab.
 
Das Bild der DVD ist bis auf einige mal mehr und mal weniger stark auftretende Kratzer und Bildpunkte recht sauber, in der Detailschärfe zeigt der Transfer jedoch häufig ein verhältnismäßig weiches Bild. Die Farben könnten etwas kräftiger ausfallen, sind aber grundsätzlich in Ordnung. Der Schwarzwert kann in den wenigen dunkleren Szenen überzeugen.

Der Ton liegt als italienischer und englischer Dolby Digital 2.0 Monotrack vor und bietet wahlweise deutsche Untertitel. Eine deutsche Synchronisation existiert nicht und wurde für dieses Release auch nicht angefertigt. Der Originalton klingt jedoch klar und der Filmgenuss wird durch die Untertitel nicht getrübt.

Die Ausstattung bietet ein umfangreiches Featurette mit dem Regisseur, welches Koch Media eigens für ihre Veröffentlichung anfertigen lies, eine erweiterte Szene, den amerikanischen Trailer sowie eine Bildergalerie mit neun Bildern. Zudem liegt der Box ein Poster mit einem rückseitigen Essay von Christian Keßler bei.
 
Story Bild Ton Extras
6 / 10 5 / 10 4 / 10 6 / 10

The Frightened Woman - Femina Ridens ist ein interessanter italienischer Genre Streifen mit emanzipatorischem Einschlag, der jedoch bis auf seine exploitativen Elemente nur wenig mit dem Giallo Genre zu tun hat. Die Auswahl des Titels für die Koch Media Giallo Collection ist dementsprechend irritierend, dennoch ist der technisch recht solide Film durchaus eine Sichtung wert.

Ich hoffe, mein zweiter Blog zur Giallo Collection hat euch ein wenig unterhalten oder euer Interesse an diesen eher unbekannten Filmen geweckt. Schreibt mir gerne einen Kommentar, ich würde mich freuen.

Wir lesen uns.
 

 
Weitere Giallo Collection Blogs:
 
 

Das Filmgenre Giallo

Der Giallo ist ein italienisches Subgenre des Thrillers, dessen Bezeichnung sich von der letteratura gialla, italienische Kriminal- und Groschenromanen in charakteristisch gelben Einbänden, ableitet. Die Geschichten ranken sich thematisch in der Regel um kunstvoll inszenierte und brutale Morde, die sich zum Ende in einer überraschenden Wendung aufklären. In der Ästhetik des Genres ist der Mörder häufig maskiert, trägt schwarze Lederhandschuhe oder tötet mit Hieb-, Stich- und Stoßwaffen. Der Spannungsbogen wird durch einen atmosphärischen Score untermalt. Spätere Genre Vertreter zeigen zudem oftmals misogyne Züge und setzen auf exploitative Sexszenen.

Insbesondere mit den Werken von Mario Bava wie beispielsweise Im Blutrausch des Satans gilt der Giallo als wichtigstes Vorbild und Inspiration für den amerikanischen Slasher Film.

Mit der Giallo Collection hat sich Koch Media einigen unbekannteren Vertretern des Genres angenommen und die Titel in zwei DVD Boxen erstmals ungeschnitten in Deutschland veröffentlicht. Als großer Fan des Genres möchte ich mich der Filme für euch annehmen und die einzelnen Titel für euch besprechen.

Tödliches Erbe - L'
assassino ha le mani pulite

Nach dem Tod des Familienpatriachen erfahren seine Töchter Simone, Rosalie und Colette überraschenderweise, dass ihr Vater ein stattliches Vermögen angehäuft hat. Die Auszahlung des Erbes erfolgt jedoch erst in drei Jahren, nachdem sein invalider Adoptivsohn Janot das 21. Lebensjahr vollendet hat.

In der folgendenen Nacht wird Janot während seiner Bahnwacht von einem fahrenden Zug erfasst und seine Leiche bis zur Unkenntlichkeit zerfetzt. Der mysteriöse Tod führt zu Ermittlungen durch Inspektor Greville und Kommissar Etienne, die die verschuldeten Anwärter der Erbschaft ins Visier nehmen.



L'assassino ha le mani pulite aus dem Jahr 1968 ist der erste Film des Regisseurs Vittorio Sindoni und ein Frühwerk des italienischen Giallo Kinos, wobei man die Bedeutung des Streifens nicht überbewerten sollte. Der Film liefert eine solide Kriminalgeschichte, die verhältnismäßig blutarm ausfällt, ihm wird jedoch durch gewisse Slasher Elemente wie dem kuriosen Golfschläger Mord und dem psychopathischen Killer eine Würze verliehen, die Genre Liebhabern ein Lächeln in die Mundwinkel zaubert. Der Film ist mit einer Laufzeit von 80 Minuten kurzweilig inszeniert und lässt mit seiner gut strukturierten Handlung niemals Langeweile aufkommen. Hinzu kommt der treibende Score von Stefan Torossi.

Der Transfer der DVD zeigt klare altersbedingte Schwächen wie eine verhältnismäßige inkonsistente, aber grundsätzlich ordentliche Schärfe. Das größere Manko sind die verblassten, leicht rotstichigen Farben, dem mit einer leichten Übersättigung des Kontrastes entgegen gewirkt wurde. Das Ergebnis ist zumeist ein relativ unnatürlicher Bildeindruck sowie ein Absaufen der Details in dunklen Bildbereichen.

Der Ton liegt als deutscher, englischer und italienischer Dolby Digital 2.0 Monotrack vor. Die deutsche Synchronisation ist vollständlig und klingt recht klar und gut verständlich.

Die Ausstattung der DVD ist übersichtlich und bietet eine Bildergalerie mit 11 Bildern sowie einen italienischen Trailer zum Film. Zusätzlich liegt der Veröffentlichung ein großes Poster des Films sowie ein interessantes Essay von Christoph Huber bei.
 
Story Bild Ton Extras
7 / 10 4 / 10 5 / 10 3 / 10

Tödliches Erbe ist ein unterhaltsamer kleiner Giallo auf einer technisch passablen DVD, der für den durchschnittlichen Zuschauer wahrscheinlich eher als halbwegs belangloser Kriminalthriller in Erinnerung bleiben wird. Für Genre Liebhaber ist der Streifen dagegen durchaus einen Blick wert.

Ich hoffe, meine kleine Kritik zu diesem Genre Streifen hat euch ein wenig gefallen und unter Umständen sogar eure Neugierde geweckt. Ich kann noch nicht versprechen, in welchen Abständen ich meine Besprechungen veröffentliche, da ich momentan zeitlich etwas gebunden bin, ich werde mir jedoch alle Mühe geben, nicht zu viel Zeit verstreichen zu lassen.

Wir lesen uns.
Black Shampoo
MP Hartbox #15

In meinem heutigen Blog zur DVD Hartboxen Reihe von Motion Picture möchte ich euch mit Black Shampoo einen Klassiker des Blaxploitation Genres aus dem Jahr 1976 vorstellen.

Für meine Besprechung zu Black Shampoo habe ich einige Screenshots zur weiteren Veranschaulichung angefertigt. Die Kritik wird zudem wie für diese Blogreihe gewohnt nicht spoilerfrei ausfallen. Bei den Hartboxen von Motion Picture zu diesem Titel handelt es sich um deutsche DVD Premieren, gleichzeitig bieten sie die erste ungekürzte Veröffentlichung in Deutschland. Der Film wurde in der gekürzten Videofassung im Dezember 1982 von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften indiziert. Im November 2007 erfolgte die Listenstreichung. Der Titel liegt ungeprüft vor und sollte heutzutage problemlos eine Jugendfreigabe erhalten.



Mr. Jonathan leitet einen bei der Damenwelt gefragten Frisörsalon auf dem Sunset Strip in Hollywood. Seine letzte Kundin ist hörbar zufrieden mit ihrem neuen Haarschnitt.



Sein nächster Termin ist ein Hausbesuch bei einer Kundin. Nachdem er seinen Salon verlässt, tauchen drei Männer im Geschäft auf, um die neue Empfangsdame Brenda im Auftrag ihres Bosses mitzunehmen. Als sie sich weigert, vergreifen sich die Gangster an den Mitarbeitern des Salons und verletzen den Homosexuellen Artie. Um Schlimmeres zu verhindern, sagt Brenda zu, den Ganoven in der Nacht anzurufen, so dass die Gangster abziehen.

Indessen wird Black Shampoo freudig von den Töchtern seiner Kundin begrüßt, führen ihn in den Garten und beschließen, sich selbst von den Qualitäten des Frisörs zu überzeugen. Die Mutter ist darüber nicht erfreut, beschimpft ihre Kinder als kleine geile Huren und verjagt sie ihren Gürtel schwingend in den Swimming Pool.



Die Kundin rechtfertigt jedoch das Verhalten ihrer Töchter und erklärt, dass die Mädchen freiheitlich erzogen wurden, so dass sie sehr früh sexuelles Verlangen entwickelt haben und wissen wollen, wie sich Erwachsene lieben. Die Mädchen sollen lernen, wie sie ihre Körper in Zukunft richtig einzusetzen haben. Unter dem Grölen ihrer Töchter besteigt die Dame Mr. Jonathan, der sich tapfer in sein Schicksal ergibt.


 
Mutti ist die Größte! 

Als er in seinen Laden zurückkehrt, erzählt ihm Brenda von dem Zwischenfall und erklärt, dass der Boss der Bande ihr früherer Arbeitgeber Mr. Wilson ist, der von ihr besessen ist und sie zu seiner Geliebten gemacht hatte. Sie beteuert, dass er ein gefährlicher Mann ist, Black Shampoo will sie jedoch trotzdem nicht gehen lassen. Sie entscheiden, gemeinsam Essen zu gehen, durch den Park zu spazieren, um letztlich zu romantischer Musik in einem Tretboot zu fahren. Man braucht kein Genie zu seinen, um zu sehen, was sich zwischen den beiden anbahnt.



Als seine Schläger Mr. Wilson mitteilen, dass Brenda nicht mitkommen wollte, ihn aber anrufen will, ist der Boss nicht sonderlich zufrieden und beauftragt seine Handlanger, in den Salon zurückzufahren und Kleinholz aus dem Laden zu machen, um der Frau einen Denkzettel zu verpassen.



Nach ihrem Spaziergang entdeckt Mr. Jonathan den Saustall und ist aufgebracht. Brenda fühlt sich schuldig und zieht ab.


Erfreulicherweise fällt der schönen Empfangsdame ein geeigneter Trost für ihren Chef ein. Als sie zurückkehrt, entledigt sie sich ihrer Kleidung und schlüpft zu Mr. Jonathan unter die Dusche, bevor sie sich in die Horizontale begeben. Am nächsten Morgen verschwindet sie, bevor er aufwacht.


Als Artie und Richard den verwüsteten Salon vorfinden, sprechen sie ihren Chef auf das Chaos an, Black Shampoo hat jedoch nur Brenda im Kopf und macht sich vergeblich auf die Suche nach ihr. Zurück im Laden tauchen die Gangster wieder auf und bieten ihm an, ihn zu seiner Geliebten zu bringen.

Der Frisör geht auf ihr Angebot ein und trifft Brenda an der Seite von Mr. Wilson. Sie gibt vor, gerne bei ihrem alten Arbeitgeber zu sein und der Ganove überreicht unserem Helden einen Scheck für die entstandenen Schäden in seinem Salon. Nachdem er gegangen ist, führt der Gentleman seine Trophäe mit einem galanten Spaltengriff zurück in seine Villa.



Die Handlanger bringen Mr. Jonathan zurück zu seinem Wagen und fangen sich ein paar Hiebe ein, als sie den geknickten Mann verspotten. Um sich abzureagieren, macht er nach einer kleinen Tour mit seinem Auto einen weiteren Hausbesuch.



Im Salon will Artie erneut mit ihm reden, er weist ihn jedoch schlecht gelaunt ab und erzählt, dass der Schaden beglichen wurde und Brenda sich gegen ihn entschieden hat. Es ist erstaunlich, dass er diese Story tatsächlich geschluckt hat. Artie und Richard beschließen, ihren Chef aufzumuntern und laden ihn zu einem Western Style Barbecue bei Freunden ein. Das klassische Barbecue erinnert für meinen Geschmack stellenweise eher an eine Art Swinger Party, aber wahrscheinlich waren die 70er Jahre einfach anders.



Dabei begegnem dem Zuschauer so illustre Gestalten wie die Dame auf dem oberen Screenshot, die sich für eine modische Kombination von Hängebrüsten und Schürze entschieden hat, um Suppe oder Eintopf zu servieren.

Auf dem Fest findet Mr. Jonathan auch eine neue Empfangsdame. Nachdem er kurz ihre stattlichen Brüste professionell tätschelt, hat sie den Job in der Tasche. Es handelt sich übrigens um die Dame im rosafarbenen Top im oberen Bild, auch wenn ihre Brüste neben den Eutern der Bedienung nicht so gut zur Geltung kommen.

In Gedanken ist Black Shampoo aber immer noch bei Brenda. Um einen klaren Kopf zu bekommen, beschließt er etwas Zeit in seiner Waldhütte zu verbringen. Artie soll sich in der Zwischenzeit um den Laden kümmern.

Brenda ist ebenfalls nicht sonderlich glücklich bei Mr. Wilson und kassiert prompt eine Schelle, als sie zufällig ein paar seiner geschäftlichen Papier erblickt. Bei der nächsten Gelegenheit schnappt sich sein Notizbuch und fährt unter einem Vorwand zum Salon, wo sie von der neuen Empfangsdame zuerst abgewiesen wird und letztlich von Artie den Aufenthaltsort ihres Geliebten erfährt.

Auf dem Gelände seiner Waldhütte trifft der liebestolle Frisör auf Freddy, der sich bei dieser Gelegenheit um den Wagen des Frisörs kümmert. Ob Freddy einfach nur ein Nachbar, vielleicht ein Verwandter oder ein alter Freund ist, wird nicht wirklich erklärt. Um seinem Ärger Luft zu machen, bearbeitet Mr. Jonathan mit einer Kettensäge ein paar Holzpflöcke vor der Hütte.

Als Brenda bei Freddy erscheint, zeigt er ihr den Weg zur Hütte. Die Liebenden sind wieder vereint und vereinigen sich an dieser Stelle passenderweise.



Die Gangster haben natürlich mittlerweile bemerkt, dass Brenda verschwunden ist und haben sich erneut zum Salon aufgemacht. Aber weder Prügel noch die Androhung von Waffengewalt bringen Artie und Richard zum Reden. Erst als der Boss auf die Idee kommt, Artie einen heißen Lockenstab in den Arsch zu schieben, löst sich seine Zunge.



In der Waldhütte zeigt Brenda indessen ihrem Liebsten das Notizbuch von Mr. Wilson. Es enthält die Buchführung seiner kriminellen Machenschaften und sie wollen es verwenden, um den Ganoven hinter Gitter zu bekommen.

Als die Gangster ankommen, sehen sie Brenda und Black Shampoo bei einem Spaziergang und überfahren den unkooperativen Freddie. Die Liebenden flüchten in den Wald, wobei sich Mr. Jonathan geistesgegenwärtig mit seiner Kettensäge bewaffnet und zwei der Handlanger mit dem Gerät ausschaltet. Wie er die Männer trotz der Motorengeräusche seiner Waffe überraschen konnte, bleibt sein Geheimnis.



Ein Dritter greift zur Waffe und schlägt Black Shampoo erneut in die Flucht, der seine Freundin schultert und weiter durch den Wald rennt. Aus welchem Grund Brenda barfuß und nur mit einem großen Hemd bekleidet mit ihrem Liebsten durch den Wald spaziert ist, hat sich mir erst ein wenig erschlossen, als sich während dieser Verfolgungsjagd grundlos immer mehr Knöpfe ihres Oberteils lösten.

Es kommt zu einem Kampf mit dem dritten Gangster. Unser Held schlägt ihm die Waffe aus der Hand, leider schnappt sich jedoch Mr. Wilson vor Brenda das Schießeisen.

Sie bringen sie in die Waldhütte, um zu erfahren, wo das Paar seine Aufzeichnungen versteckt hat. Da Black Shampoo auch unter Prügeln nicht redet, vergreift er sich an Brenda und verprügelt sie mit einem Billiard Queue.



In diesem Moment betritt der schwer verletzte Freddie die Hütte und erschlägt den Handlanger des Ganoven mit einer Axt, bevor er selbst tot auf den Boden sinkt. Mr. Jonathan nutzt die Ablenkung, nimmt Mr. Wilson den Queue ab und durchbohrt ihn mit dem Spielgerät.



Brenda und Black Shampoo liegen sich glücklich in den Armen. Ich wette, dieses Happy End wird besonders Arties verschmorrtem Anus Linderung verschaffen.



Black Shampoo ist bestes Blaxploitation Entertainment und punktet mit der unglaublichen Black Attitude von Mr. Jonathan, der mit einer herrlich übertriebenen Coolness von John Daniels dargestellt wird. Die teilweise soft-pornösen Dialoge und Situationen bieten dabei den größten Unterhaltungsmehrwert und treiben dem Zuschauer vor Lachen die Tränen in die Augen, wobei der weibliche Cast - allen voran Hauptdarstellerin Tanya Boyd - auch mit ihren weiblichen Reizen überzeugt. Abgerundet wird das Paket durch einige Schlägereien und ein paar blutige Effekte, allgemein bleibt die Darstellung von Sex und Gewalt aber verhältnismäßig zurückhaltend, so dass der Streifen durch seinen eher albernen Ton heute eigentlich keine Probleme mehr mit dem Jugendschutz haben sollte.

Die DVD zeigt eine soliden Transfer ohne größere Mängel und mit einer recht anständigen Schärfe.

Der deutsche Ton liegt als Dolby Digital 1.0 Monoton klingt klar und verständlich und wechselt lediglich bei vier kürzeren Dialogszenen auf den englischen Originalton mit festen deutschen Untertiteln, die für die deutsche Videofassung gekürzt wurden. Zudem ist der englische Originalton wählbar, Untertitel gibt es jedoch nicht.

Die Ausstattung bietet diverse Trailer, eine Bildergalerie sowie die deutsche Videofassung im Bildformat 1.33 : 1, die am oberen und unteren Bildrand zusätzliche Bildinformationen bietet, aber dafür an den Seiten beschnitten wurde. Die enthaltene ungekürzte Fassung liegt im korrekten Bildformat 1.66 : 1 vor.

VHS Bild im Ansichtsverhältnis 1.33 : 1

Black Shampoo
ist eine echte Empfehlung für jeden Blaxploitation Fan und bietet auch für weniger trash-erprobte Zuschauer gute Unterhaltung. Die kleine und große Hartbox sind schöne Sammlerstücke und noch problemlos für einen akzeptablen Preis zu erwerben, wobei die große Hartbox auf nur 75 Exemplare limitiert ist.

Ich hoffe, meine kleine Vorstellung hat euch gefallen und ihr verzeit mir, dass ihr etwas länger auf diese Review warten musstet. Es wird sicherlich weitere Blogs zu dieser Reihe geben, ich kann ich jedoch nicht versprechen, wann ich wieder die Zeit finde, mich um die nächste kleine Perle zu kümmern.

Wir lesen uns.
 

 

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