Sklavenmarkt der weißen Mädchen - MP Hartboxen Review #5

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22. Juli 2014
Sklavenmarkt der weißen Mädchen
MP Hartbox #18

In meinem heutigen Blog aus der DVD Hartboxen Reihe des Labels Motion Piction bewegen wir uns mit Sklavenmarkt der weißen Mädchen in den Bereich des europäischen Schmuddelfilms. Der Softerotikstreifen wurde im Jahr 1978 von niemand geringerem als dem italientischen Regisseur Joe D'Amato auf Zelluloid gebannt, der als einer der bedeutensten Vertreter des europäischen Exploitationfilms gilt.

Der Titel wurde im August 1985 von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdene Schriften indiziert. Eine weitere Veröffentlichung unter dem Alternativtitel Sklavenmarkt der jungen Frauen landete im April 1987 auf dem Index. Im Juli 2010 erfolgte die Listenstreichung der inhaltsgleichen Releases. Der Originaltitel des Streifens lautet La via della prostituzione und bedeutet sinngemäß übersetzt Der Weg der Prostitution. Am bekanntesten dürfte jedoch der Alternativtitel Black Emanuelle in Afrika sein. Die vorliegende DVD ist ungeprüft, der Film wurde der FSK bisher für keine Neuprüfung vorlegt.

Die Veröffentlichung von Motion Picture enthält die deutsche Kinofassung des Streifens, die mit einer Laufzeit von 83:37 Minuten im Vergleich zur italienischen Originalfassung abgesehen von der unterschiedlichen Laufzeit von Vor- und Abspann um wenige Sekunden Bildmaterial gekürzt ist. Es handelt sich jedoch um unbedeutende kleine Bildschnipsel, die sich über die gesamte Laufzeit des Films verteilen und eindeutig verschmerzbar sind (Quelle). Die irritierende Laufzeitangabe von 94 Minuten auf dem Backcover ist schlicht falsch. Der italienische Vor- und Abspann ist im Bonusmaterial der DVD enthalten.

Die ungekürzte Fassung ist alternativ in zwei kleinen und drei großen DVD Hartboxen beim Label X-Rated erschienen. Der Veröffentlichung von Motion Picture soll allerdings das bessere Master zu Grunde liegen. Zudem existiert eine Hardcore-Fassung des Films, für die D'Amato nachträglich Szenen mit einem Double der Hauptdarstellerin angefertigt lies. Eine deutschsprachige Veröffentlichung dieser Fassung ist mir nicht bekannt.

Ich habe einige Screenshots meiner DVD zu Sklavenmarkt der weißen Mädchen zur weiteren Veranschaulichung meiner Besprechung angefertigt. Ich weise zudem darauf hin, dass meine Kritik nicht spoilerfrei ausfällt.



Die junge Reporterin Emanuelle ist im Auftrag ihrer Zeitung in Nairobi, um ein Interview mit dem Geschäftsmann Giorgio Rivetti zu führen. Rivetti ist jedoch auf Journalisten nicht gut zu sprechen und weist jede Anfrage ab. Um nicht mit leeren Händen in die Staaten zurückzukehren, fährt sie gemeinsam mit ihrer Freundin Susan Towers zu seinem Anwesen und schießt ein paar Bilder, bevor sie von einem Hausangestellten verjagt werden.

Die ehemaligen Fotomodels tauschen sich etwas über alte Zeiten aus und fahren zusammen zu Susans neuem Freund, einem schwarzen Automechaniker. Eine exzellente Gelegenheit mit ihrem flotten Hengst ein schnelles Nümmerchen zu schieben, während Emanuelle die beiden durch einen Spiegel beoachtet und ein wenig an sich herumspielt.



Emanuelle plant ihre Abreise und lässt sich von ihrer Freundin zum Flughafen bringen, wo sie eine seltsame Begebenheit beobachtet. Eine Frau, die im Rollstuhl sitzt, wird von einem Mann zu einem Flugschalter gebracht. Er nimmt dort einen Koffer entgegen und wird beim Verlassen des Gebäudes von zwei Polizisten verhaftet, während ein anderer Mann mit der Frau im Rollstuhl verschwindet.

Indessen hat Susan einen Plan ersonnen, wie Emanuelle doch noch zu ihrem Interview kommen könnte. Sie geben sich als Stewardessen aus und empfangen auf dem Rollfeld Prinz Arausani, einen Geschäftspartner von Rivetti. Sie behaupten, dass sie von der Fluggesellschaft für seine persönliche Betreuung abgestellt wurden und geleiten ihn zu seinem Hotel. Der Prinz durchschaut sehr schnell das Spiel der jungen Frauen, erklärt sich aber dennoch einverstanden, den reizenden Damen zu helfen. Er besteht jedoch darauf, gegenüber seinem Geschäftspartner mit offenen Karten zu spielen.

Trotz seiner Abneigung gegen die Presse kann Rivetti die Bitte des Prinzen nicht abschlagen und lädt die Frauen in sein Haus ein, wenn sie ihrerseits auf indiskrete Fragen sowie Fotos verzichten. Glücklicherweise trägt Emanuelle immer eine versteckte Kamera in Form eines Feuerzeugs bei sich.

Da es mal wieder Zeit für ein erotisches Intermezzo wird, steigen Emanuelle und Susan auf ihrem Zimmer zusammen unter die Dusche und erinnern sich unter gegenseitigen Liebkosungen an ihre ersten gemeinsamen erotischen Erfahrungen.



Während sich die Damen vergnügen, besprechen Rivetti und Arausani ihre geschäftlichen Interessen, sie kommen jedoch nicht zu einer Einigung. Um das Wohlwollen des Prinzen zu gewinnen, unternimmt Rivetti mit seinen Gästen eine Fotosafari im kenianischen Nationalpark und bittet Emanuelle, den Mann mit ihren besonderen Talenten zu überzeugen. Zum Abschluss der Rundreise geht es daher in die Federn. Der Prinz legt Emanuelle flach und Susan darf sich mit dem Italiener austoben. Nach diesem flotten Abenteuer ist der Vertrag natürlich unter Dach und Fach. Die Männer müssen wahre Tiger im Bett sein, denn zeitgleich hüpfen Emanuelle und Susan freudestrahlend durch die Steppe.



Nachdem Prinz Arausani abgereist ist, bummeln die Frauen mit Rivetti über den Basar von Nairobi. Auf dem Markt begegnet Emanuelle zufällig der Frau vom Flughafen wieder, die seltsamerweise nicht mehr im Rollstuhl sitzt. Sie befindet sich in Begleitung eines Amerikaners, der laut Rivetti ein Kaffeehändler ist und im Ruf steht, für einen illegalen Mädchenhändlerring zu arbeiten. Nach ihrem Einkaufsbummel, verabschieden sich die Frauen von ihrem neuen Freund mit einem flotten Dreier.



Bevor Emanuelle das Land verlässt, kann Susan in Erfahrung bringen, dass der verdächtige Amerikaner Francis Harley heißt. In New York wendet sich die junge Journalistin an Jimmy Barnes, einen befreundeten Fotografen, der auf den Kaffeehändler nicht gut zu sprechen ist, weil er einige seiner Models zur Prostitution verleitet hat. Der Besuch bei einem Fotokünstler bietet zudem eine ideale Gelegenheit, zur Auflockerung des Films mal wieder ein paar nackte Tatsachen zu präsentieren.



Mit der Hilfe von Barnes ermittelt Emanuelle über eine Stripperin am Broadway und einen Stallburschen im Central Park den Aufenthaltsort von Harley und wird Zeuge, wie vier junge Frauen in einem Hotel an den Höchstbietenden versteigert werden.



Sie beschließt, die Machenschaften der Menschenhändler aufzudenken. Sie gibt sich als Hippie Mädchen auf der Suche nach einem Job aus und schafft es, die Aufmerksamkeit und das Interesse von Harley zu wecken. Sie gibt sich kess. Sie sei zwar peite aber dennoch anspruchsvoll und möchte sich so teuer wie möglich verkaufen. Als er sie einlädt, am Abend ein Jobangebot mit ihm zu besprechen, verschwindet sie ohne ein Wort zu verlieren, um ihn später am Tag bereits vor seiner Haustür zu erwarten.

Er erzählt Emanuelle, dass er für eine Organisation arbeitet, die Hostessen vermittelt und bietet ihr direkt einen Job in einem Club in San Diego an. Nachdem sie abends zum Abschied Jimmy in seiner Dunkelkammer vernascht, sagt sie Harley am nächsten Tag zu und tritt den neuen Job an.

Im Club wird sie von der Leiterin Madame Claude begrüßt, herumgeführt und in die Regeln des Etablissements eingewiesen. Es ist ihr untersagt, den Gästen Fragen zu stellen oder sich aus der Villa zu entfernen. Zudem ist der Zutritt zum Nebengebäude nicht gestattet. Zuwiderhandlungen werden bestraft. Als Gegenleistung wird sie in einem Jahr mit einem stolzen Sümmchen den Club wieder verlassen dürfen.

Ihre erste Aufgabe ist es, einen verklemmten Senator zufriedenzustellen. Der Würdenträger lässt es sich von Emanuelle in der Sauna des Hauses besorgen. Madame genießt indessen das Schauspiel, während sie die Pflaume einer ihrer Mädchen streichelt, bevor sie erregt selbst Hand an sich anlegt. Im siebten Himmel sichert der zufriedene Senator Madame Claude zu, sich um eine lästige Anfrage des FBI zu kümmern. Die Hausherrin ist mit ihrem Neuzugang äußerst zufrieden.

Abends belauscht Emanuelle ein Gespräch zwischen Madame Claude und Stefan, einem Transvestiten und Vertrauten der Geschäftsfrau. Sie erfährt, dass weniger umsatzträchtige Mädchen regelmäßig als Sklavinnen nach Nahost verkauft werden. Um die Behörden zu täuschen, geben sie vor, die Frauen wären querschnittsgelähmt und müssten im Ausland behandelt werden. Im verbotenen Nebengebäude beobachtet die Reporterin, wie ein alter Lustmolch seine Ware prüft.



Am folgenden Tag schleicht sich Emanuelle ins Büro von Madame und fotografiert einige kompromittierende Akten und wird von Stefan erwischt. Sie erzählt dem Transvestiten, dass sie Journalistin ist und überzeugt ihn, ihr zu helfen. Im Gegenzug will sie in einem möglichen Strafprozess für ihn eintreten.

Er weist einige Lakaien des Hauses daher an, die Reporterin zum Flughafen zu bringen. Madame ist jedoch bereits über den Vorfall informiert, so dass die Handlanger Stefan ausschalten, sich an Emanuelle vergehen und sie in eine Klinik bringen, die von der Organisation kontrolliert wird. Der Chefarzt soll eine Lobotomie an der jungen Frau durchführen, um ihre Erinnerungen zu löschen. Glücklicherweise kann Emanuelle eine Krankenschwester verführen, so dass sie sich befreien und das Klinikpersonal überwältigen kann.



Sie gelangt in einem Wäschefahrzeug der Klink an den Hafen, informiert ihre Redaktion über ihre Erkenntnisse und kann auf einem Boot fliehen. Die Kosten für die Überfahrt zahlt sie natürlich in Naturalien.



Sklavenmarkt der weißen Mädchen ist mit einer zweckmäßigen Handlung und einem klaren Fokus auf nackten Tatsachen ein kurzweiliger und typischer Softerotikstreifen der 70er Jahre. Die niederländische Hauptdarstellerin Laura Gemser, die ihren wunderschönen Teint ihrer indonesischen Herkunft verdankt, war nicht grundlos das Aushängeschild einer ganzen Industrie und schlüpft für diesen Streifen bereits zum sechsten Mal in die Rolle der Black Emanuelle, um die Zuschauer mit ihren Reizen zu erfreuen. Einige Leser kennen die Schönheit vielleicht aus dem Nachtprogramm der Privatsender, die gewiss aus nostalgischen Gründen die Softeroikstreifen der 70er regelmäßig im Nachtprogramm wiederholen, um neuen Generationen die feuchte Freude voller Büsche zu vermitteln.

Die DVD von Motion Picture zeigt leider eine unterdurschnittliche Qualität. Der Film zeigt ein sehr grobes und kräftiges Korn. Das Master ist gleichzeitig relativ stark verkratzt und lässt Bildpunkte, Laufstreifen, Verschmutzungen und Risse erkennen. Den Farben fehlt es etwas an Natürlichkeit, grundsätzlich ist der Gesamteindruck jedoch noch akzeptabel.

Die Ausstattung ist überschaubar. Die DVD bietet lediglich den deutschen Dolby Digital Monoton. Andere Sprachfassungen sind nicht enthalten. Neben dem italienischen Vor- und Abspann werden zudem eine Bildergalerie sowie Trailer geboten.

Sklavenmarkt der weißen Mädchen ist ein passabler Erotikstreifen mit einer wirklich leckeren Hauptdarstellerin. Liebhaber des Sexploitationkinos können daher durchaus einen Blick riskieren, zur Befriedigung fleischlicher Bedürfnisse gibt es heute jedoch deutlich günstigere und explizitere Alernativen.

Ich hoffe, meine Vorstellung aus der Schmuddelecke konnte euch ein wenig unterhalten oder hat sogar ein paar nostalgische Erinnerungen in euch geweckt. Mein nächster Blog wird wieder etwas züchtiger.

Wir lesen uns.
 

 
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Und wieder ein toller Beitrag deiner feinen Reihe!!!

Bin in kürzester Zeit zu einem Riesen Fan geworden...Ganz großes, kultiges "Grindhouse" Kino zum lesen...

DANKE DIR von Herzen!
Kodijak
31.07.2014 um 14:28
#2
Laura Gemsa ? Ein steter Begleiter im Privatfernsehen der anfänglichen 90er :-) - und insoweit wohl jedem ein "Begriff".
Auch "Emanuels in Afrika" ist insoweit durchaus bekannt, wenngleich eher weniger in der Uncut-Fassung :-).
Deine Vorstellung des Filmes ist allerdings gleichwohl sehr informativ und aufwendig, was sehr gefällt. Sicherlich kein Titel, der hier erworben werden müßte - aber eigentlich einer zum "mal wieder ansehen" :-).
DANKE für den gewohnt starken Blog!
Cineast aka Filmnerd
22.07.2014 um 15:23
#1

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