Blutmesse für den Teufel - MP Hartboxen Review #3

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19. Juli 2014
Blutmesse für den Teufel
MP Hartbox #4

In meinem letzten Blog zur DVD Hartboxen Reihe des Labels Motion Picture habe ich euch einen Klassiker der spanischen Horrorikone Paul Naschy vorgestellt, deshalb möchte ich euch heute mit Blutmesse für den Teufel aus dem Jahr 1973 einen weiteren Film aus seinem Oeuvre präsentieren. Der Originaltitel lautet El Espanto surge de la tumba, der für sein Release im englischsprachigen Raum sinngemäß mit Horror rises from the Tomb übersetzt wurde.

Ein paar ausführlichere Worte über den bedeutenden spanischen Schauspieler Paul Naschy findet ihr in meinem Blog zu Die Nacht der blutigen Wölfe.
 

Der Okkult-Horrorfilm wurde unter dem alternativen Titel Blutmesse der Zombies im Oktober 1984 von der Bundesprüfstelle für jungendgefährdende Schriften indiziert, die Listenstreichung erfolgte im September 2009. Es handelt sich um die erste ungekürzte deutsche DVD Veröffentlichung. Der Film ist ungeprüft, da er der FSK für eine Neuprüfung nicht vorgelegt wurde.

Für meine Besprechung zu Blutmesse für den Teufel habe ich einige Screenshots der DVD zur weiteren Veranschaulichung angefertigt. Zudem wird die Vorstellung getreu dieser Blogreihe nicht spoilerfrei sein.
 

Mitte des 15. Jahrhunderts lassen die Inquisitoren Armand de Marnac und André Roland vor Carcassonne den Ketzer Alaric de Marnac und seine Geliebte Mabille de Lancré hinrichten. Ihnen wird vorgeworfen, Vampire zu sein, die menschliches Blut getrunken, Fleisch von Lebenden und Toten verzehrt sowie Neugeborne und Jungfrauen dem Satan geopfert haben. Vor seinem Tod verflucht der Hexenmeister alle Nachkommen von Armand und André und schwört blutige Rache. Sein Kopf und sein Körper werden jedoch getrennt voneinander bestattet, um Alaric daran zu hindern, von den Toten aufzuerstehen.



Hugo de Marnac kennt die tragische Geschichte seiner Familie, nimmt sie aber nicht sonderlich ernst. Als er von Freunden zu einer Séance eingeladen wird, schlägt er spöttisch vor, das Medium Irina Komarova solle Kontakt zu Alaric de Marnac aufnehmen, um zu erfahren, wo Kopf und Körper seines berühmten Vorfahren begraben liegen.



Madame Irina gelingt tatsächlich eine Verbindung mit dem Toten. Tisch und Kandelaber beginnen zu schweben und das Medium erfährt vom Geist, dass seine Überreste im Hof und der Krypta eines Klosters begraben wurden.

Gleichzeitig malt Hugos bester Freund, der Künstler Maurice Roland, wie besessen ein Bild des kopflosen Alaric de Marnac. Nachdem er das Gemälde vollendet, erscheint ihm der Kopf des Toten in einer Vision und er zerstört panisch sein Kunstwerk.

Die Freunde beschließen, gemeinsam mit ihren Lebensgefährtinnen Chantal und Paula in die Berge zu fahren, um einen Landsitz der Familie de Marnac zu besuchen, der in der Nähe der letzten Ruhestätte seines Vorfahren liegt.

Auf einer einsamen Bergstraße geraten sie in einen Hinterhalt. Es gelingt ihnen zwar, sich gegen die Straßenräuber zur Wehr zu setzen, leider kommt ihr Fahrzeug jedoch zu Schaden.


Als die Diebe fliehen, werden sie vom Jägersmann André Govar gestellt, erschossen und hintergerichtet. Die Männer waren gesuchte Mörder und in den Bergen wird das Gesetz noch in die eigenen Hände genommen.
 


Govar verkauft den Reisenden für ein beträchtliches Sümmchen ein neues Fahrzeug, die das Angebot aber gerne annehmen und froh sind, bei dieser Begegnung nur ein wenig Geld verloren zu haben. Hugo kennt die Landbevölkerung und versichert den Anderen, dass ein Besuch bei der Polizei zwecklos wäre.

Auf dem Landgut werden sie vom Hauswart Gastone begrüßt, der ihnen abrät, das Kloster der Familie de Marnac zu besuchen, da auf dem Gelände der Teufel umgehe. Auf der Suche nach einem Schatz im Labyrinth des Klosters seien bereits einige Männer nicht lebend zurückgekehrt.
 
Gastone kann dennoch zwei Männer aus dem Dorf auftreiben, die gemeinsam mit ihm und seiner Tochter Elvira im Hof des Klosters nach dem vermeintlichen Schatz suchen. Als Maurice eine weitere Vision hat, finden die Männer tatsächlich eine Schatzkiste. 



Da sie das Schloss vor Ort nicht öffnen können, bringen sie die Truhe auf das Anwesen von Hugo, um am nächsten Morgen einen Schweißbrenner aus dem Dorf zu organisieren.

Die zwei Handlanger aus dem Dorf beschließen, in der Nacht auf dem Gut einzubrechen, um der Kiste um den erhofften Goldschatz zu erleichtern. Bei ihrem Treiben werden sie jedoch vom Hauswirt erwischt.



Gleichzeitig ist es einem der Diebe gelungen, die Truhe zu öffnen. In ihr findet er zu seiner Enttäuschung nur eine Schrift, während eine unbekannte Macht Besitz von ihm ergreift. Er greift zu einer Sichel und erschlägt den Hauswirt sowie seinen Komplizen.


Der besessene Dieb schleppt die Truhe darauf in die Krypta des Klosters. Aufgewühlt berichtet Elvira den Anderen vom Tod ihres Vaters, die örtliche Polizei weigert sich jedoch, auf dem Gelände der Familie de Marnac tätig zu werden. Die Gruppe versenkt die Leichen der Toten daher notgedrungen in einem naheliegenden See.
 
In der folgenden Nacht kehrt der Mann mit der Sichel auf das Anwesen zurück, ermordet Elviras Schwester Sylvie und schneidet ihr das Herz aus der Brust.



Als Paula durch die verdächtigen Geräusche geweckt wird, streift sie sich ein Nachthemd über und schaut nach dem Rechten. Der Eindringling kann die junge Frau überwältigen und entführt sie. Der Tumult im Untergeschoss raubt auch Elvira den Schlaf, die in der Küche den leblosen Körper ihrer Schwester entdeckt und die Männer alamiert.

Interessanterweise nutzt Hugo diese Situation, um seiner Lebensgefährtin untreu zu werden und die verstörte Elvira zu vernaschen. Der Mann hat entweder eine gesunde oder eine sehr kranke Libido.

Maurice hört indessen Paulas Stimme, lässt sich von seiner bessenen Partnerin bezirzen und steht fortan ebenfalls unter dem Bann des mächtigen Hexenmeisters. In seinem Auftrag entführt er kurzerhand Chantal und bringt sie in die Krypta des Klosters.



In der Krypta erfahren wir endlich, dass in der Kiste der quicklebendige und rachsüchtige Kopf des Teufelsanbeters Alaric de Marnac ruht. Übrigens finde ich, dass Paul Naschy in seinem Make-Up eine ziemliche Ähnlichkeit zu Jack Black aufweist.



Er befiehlt Maurice, den Stein zu seiner Gruft zu zerschlagen und seinen Kopf nach Jahrhunderten des Wartens wieder mit seinem Körper zu vereinen.



Nachdem sein Körper wieder hergestellt ist, lässt er das Grab seiner Geliebten Mabille de Lancré öffnen, in dem nur noch das blanke Gerippe der Frau ruht. Um sie zu erwecken, bringt er Chantal dem Teufel als Blutopfer dar, lässt es sich aber auch nicht nehmen, der hübschen Dame vorher noch einmal auf den Busch zu klopfen.


 
Das Ritual glückt und Alarics Geliebte erwacht in ihrem Körper zum Leben. Oder das Fleich von Chantal ist auf die Gebeine von Mabille übergegangen. Das wurde im Film nicht so genau erklärt. Auf jeden Fall trug das Skelett plötzlich die Kleidung von Chantal und sie haben ihre Positionen im Sarg getauscht.


Ihre Wiedervereinigung feiern die beiden, indem sie den Mann mit der Sichel von Maurice töten lassen und sich genüsslich an seinem Herzen laben. Echte Satanisten mit Herz!



In der Zwischenzeit begeben sich Elvira und Hugo zum Brunnen des Dorfes, denn dort hat ihr Vater Gastone den Talisman des Thor versteckt. Das heilige Amulett diene laut seiner Legende der Verteidigung gegen Dämonen und überirdische Wesen. Er soll Elvira vor Alaric schützen.

Abends dringt der rachsüchtige Geist in das Schlafgemach von Elvira ein und hypnotisiert sie. Erst als er den Talisman erblickt, weicht er erschrocken zurück. Aus welchem Grund ein Relikt des nordischen Donnergotts ein wirksames Mittel gegen den Satan ist, wird der Phantasie des Zuschauers überlassen.



Um ihren Hunger nach frischem Menschenblut zu stillen, begeben sich Mabille und Alaric ins Dorf, bezirzen ein paar Dorfbewohner und stillen ihren Blutdurst.


 
Mabille ist ein wenig uneigennütziger als ihr Geliebter und sucht sich als Opfer einen knackigen Kerl aus, um auch die weibliche Zuschauerschaft ein wenig zu erfreuen.


 
Da Hugo und Elvira durch den Talisman des Thor geschützt sind, beschwört der Hexenmeister derweil die Toten aus dem See, um das Anwesen der Familie de Marnac zu überfallen. Die Stimme ihres untoten Vaters lockt Elvira an die Tür zum Hof, um dann erschrocken vor einer Gruppe Zombies zurückzuweichen.



Glücklicherweise ist Hugo geistesgegenwärtig genug und vertreibt die Monster mit einem brennenden Holzscheit aus dem Kamin, da Untote bekanntlich das Feuer fürchten.



Vor dem Anwesen legt er mit ein paar alten Möbeln ein Feuer, um die lebenden Toten fernzuhalten. Vor Tagesanbruch ziehen sie sich in ihr nasses Grab zurück.



Am folgenden Morgen kehrt Maurice zurück. Gemeinsam mit Hugo begeben sie sich zum See, um die Leichen zu bergen und zu verbrennen, damit sie nicht erneut auferstehen können und zur Bedrohung werden. Maurice steht jedoch immer noch unter dem Bann von Alaric und erschießt seinen Freund mit einer Schrotflinte.



Er kehrt allein zum Haus zurück und versucht, über Elvira herzufallen, doch der Talisman kann sie beschützen und bricht den teuflichen Bann. Gemeinsam versuchen sie tagsüber in die Krypta zu gelangen, der Hexenmeister kann sie jedoch vertreiben. Elvira lässt sich aber nicht entmutigen, was sie zu nachfolgendem Zitat verleitet.
 
"Das Gute siegt immer über das Böse."

Aha!

In der Bibliothek des Anwesens recherchieren sie in einem alten Buch, wie sie die Geister von Alaric de Marnac und Madille de Lancré vertreiben können. Der Talisman des Thor vernichtet einen bösen Geist, wenn man den Gegenstand auf seine Stirn legt. Gegen eine widergeborne Frau ist er jedoch machtlos. Sie kann nur zerstört werden, wenn eine reine Seele, die bereit ist bei dem Versuch zu sterben, eine silberne Nadel in ihr Herz rammt. Es ist eben immer sinnvoll, eine Enzyklopädie des Okkulten im Haus zu haben.

Zwischenzeitlich überfallen die beiden Diener des Satans den Jäger Govar und seinen Kumpanen, weil sie sich an weiteren schmackhaften Herzen laben wollen. Es folgt der beste Splattereffekt des Films.



In der siebten Nacht nach ihrer Auferstehung planen sie schließlich, die verhassten Nachkommen ihrer Inquisitoren auf dem Altar des Teufels zu opfern und entsteigen erneut ihren kuscheligen Särgen.



Sie nutzen ihre Macht über Paula, um Maurice aus dem Haus zu locken. Er kann sie jedoch mit dem Talisman des Thor von ihrem Bann befreien und schlägt Madille in die Flucht.

Im Anwesen versucht indessen Alaric Elvira zu töten, Maurice ist aber rechtzeitig wieder zur Stelle, kann ihn vertreiben und verfolgt ihn mit dem Amulett bewaffnet, um den Teufel zu vernichten.
 


Madille nutzt inzwischen die Gelgenheit, der schutzlosen Paula aufzulauern und sie zu töten. Darauf begibt sie sich ins Haus, um sich Elvira anzunehmen.



Elvira ist allerdings nicht so wehrlos wie geglaubt. Sie greift zu einer Ritterfigur auf dem Kaminsims der Stube und rammt Madille die silberne Lanze des Ritters direkt ins Herz, um sie wie im Buch beschrieben zu vernichten.



Das Fleisch fällt von ihrem leblosen Körper und von Madille de Lancré bleibt nur ein Gerippe übrig.



Maurice hat weniger Glück. Alaric kann sich mit einer Axt bewaffnen, die er dem Mann entgegen schleudert. Tödlich getroffen schafft er es zumindest, seinen teuflischen Angreifer mit dem Talisman zu verwunden.



Die Teufelsbrut ist durch den Angriff mit dem Amulett des nordischen Donnergotts geschwächt, so dass es Elvira gelingt, das Relikt an sich zu nehmen und Alaric de Marnac gegen die Stirn zu pressen. Seine Reinkarnation ist gebannt und sein Kopf trennt sich erneut von seinem Körper.


Elvira verbrennt die Leichen der Toten, um eine erneute Wiederkunft zu verhindern. Den Talisman des Thor übergibt sie dem See. Allerdings wirft sie den Gegenstand nur ins seichte Wasser, damit die schöne Requisite nach dem Dreh problemlos geborgen werden kann.



Blutmesse für den Teufel ist trotz kleinerer Kritikpunkte ein exzellenter und atmosphärischer Horrorfilm, der mich mit einer wendungsreichen Geschichte und guten Gore- und Splattereffekten ausgezeichnet unterhalten hat. Das interessante Drehbuch verbindet gekonnt Okkult-Horror mit Elementen des Slasher- und Zombiefilms und zeigt die vielseitigen Talente des Hauptdarstellers, der das Skript unter seinem bürgerlichen Namen Jacinto Molina verfasst hat.

Die DVD von Motion Picture überzeugt mit einem recht störungsarmen Bild mittlerer Schärfe. Da die kleine und große Hartbox des Labels als vergriffen gilt, existiert bereits eine DVD Neuauflage im bezahlbaren Keep Case.

Der Ton liegt als deutscher und spanischer Dolby Digital Mono Track vor. Fehlstellen in der deutschen Synchronfassung wurden fest untertitelt. Zusätzlich sind deutsche Untertitel für den vollständigen Film wählbar.

Neben Trailern gibt es keine weiteren Extras.

Blutmesse für den Teufel ist ein Horrorklassiker, dem ich meine uneingeschränkte Empfehlung aussprechen möchte. Insbesondere Genre Fans lege ich diesen Film dringend ans Herz.

Ich hoffe, meine Begeisterung für den spanischen Meister des Horrors ist ein wenig auf euch abgefärbt und mein Blog hat euer Interesse geweckt. Da innerhalb der Reihe bisher keine weiteren Titel mit Paul Naschy veröffentlicht wurden, werde ich euch mit meinem nächsten Blog in andere Gefilde entführen.

Wir lesen uns.
 

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Danke für die Review bestättigt meine Vermutung. Okkult Filme sind nichts für mich.
macfestus
05.03.2015 um 12:15
#5
Dieses Konzept von Dir gefällt mir gut...den Streifen quasi als Fotostory vorzustellen (wie seinerzeit in der BRAVO)...;-)))

hat mir sehr gut gefallen....bitte mehr davon! Spitze!

Hat mich sehr gut unterhalten dein Blog! DANKE
Kodijak
31.07.2014 um 13:35
#4
Hätte fast nicht gedacht, dass er letztlich doch noch soo gut abschneidet, da waren ja einige amüsante Szenen dabei - oder sagen wir mal witzige Anekdoten deinerseits :D

Super Bilder und natürlich erstklassige Vorstellung!

Die beiden geben ein süßes Pärchen ab! Glaub aber, dass dies trotzdem nichts für mich ist, wer weiß ...

DANKE für den tollen Einblick!
MoeMents
21.07.2014 um 01:52
#3
My @***LORD.. Trotz der vielen blutigen Gemetzel,
immer noch ein für mich ansehnlicher Film geblieben.
Vielen Dank für diesen/deinen handwerklich gelungenen Blog. Harry.
docharry2005
20.07.2014 um 11:04
#2
Ein weitere, wunderbar ausgearbeiteter, liebevoller Blog zu einem der vielen Naschy-Klassiker, dessen Beurteilung Deinerseits ich vollauf Teile!
Die vorgestellte Edition ist dabei vollauf gelungen - ihr fehlt nur eines: die BD :-)!
Danke für den abermals großartigen Blog!
Cineast aka Filmnerd
19.07.2014 um 23:03
#1

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