Kaiju Sommer 2017: Showa Reviews #2
Kaiju Sommer 2017
1971 - 1972
Mein Kaiju Sommer Blog geht in die dritte Runde und Godzilla steht erneut auf dem Plan. Da meine Sammlung zum König der Monster keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit erhebt, bespreche ich heute die letzten beiden Titel der Showa-Reihe für meine Blogserie. Ich wünsche euch viel Freude bei der Lektüre.
Achtung: Die Filmbesprechungen enthalten Spoiler!
Der erste Titel für diesen Blog ist Frankensteins Kampf gegen die Teufelsmonster aus dem Jahr 1971, dem Anolis ebenfalls eine würdige Veröffentlichung geschenkt hat, welche im Kaiju Classics Metalpak zusätzlich die deutsche Kinofassung bietet. Die deutsche DVD Erstauflage erschien ungekürzt bei Marketing Film im falschen Bildformat.
Aus verseuchten Industrieabwässer entsteht das schleimige Monster Hydrox, im Original Hedorah, der anfangs in seiner Kaulquappenform Öltanker versenkt, weiter wächst und sich in seine vierfüssige blobartige Reptilienform weiterentwickelt, die sich von giftigem Fabrikqualm ernährt. Der Wissenschaftler Dr. Yano erhält eine Probe der Kaulquappe und stellt fest, dass das Lebenwesen auf Mineralien basiert und durch Elektrizität verwundbar ist. Zwischenzeitlich hat sich eines der Teufelsmonster jedoch in seine fliegende Form weiterentwickelt und versprüht Schwefelgase, die ihre menschlichen Opfer verätzen und bis auf die Knochen auffressen. Mit dem Wissen von Dr. Yano wird ein enormer elekrischer Feldgenerator, mit dem das heldenhafte Monster Godzilla das fliegende und das reptilienartige Hydrox vernichten kann.
Frankensteins Kampf gegen die Teufelsmonster aus dem Jahr 1971 kehrt mit seiner ökologischen Botschaft zum Ursprung der Godzilla Reihe zurück, welcher im Jahr 1954 thematisch die Atombombenabwürfe auf Nagasaki und Hiroshima verarbeitet hat. Im aktuellen Titel wird die Botschaft jedoch arg moralinsauer präsentiert. Die Miniatur- und Zerstörungseffekten sind gleichzeitig charmant und überzeugend, die Rahmenhandlung wirkt dagegen sehr willkürlich und ist abgesehen von ein paar Expositionsszenen des Wissenschaftlers und seine Sohnes kaum vorhanden. Der Junge Ken ist eine eher nervige Identifikationsfigur für die jüngeren Zuschauer, der in seiner ersten Szenen schamlos benutzt wird, um ein wenig Godzilla Merchandise in die Kamera zu halten. Trotz der Infantilisierung des Königs der Monster bietet der Streifen jedoch ein paar verstörende Bilder. Ein paar Männer werden in einer Mahjong-Halle durch den giftigen Schlamm von Hydrox getötet. Ihre schlammbedeckten Leichen geben ein unheimlich düsteres Bild ab. Außerdem verätzt Hydrox mit seinem Schwefelgas die Gesichter von Menschen und hinterlässt schließlich nur ihre blanken Skelette. Die Zwischenschritte des Schmelzprozesses werden zwar nicht gezeigt, dennoch sind die Bilder keinenfalls kindgerecht. Hinzu kommt die seltsame Off-Beat Musik und kleine psychedelische Animationsfilmchen, in denen der Zusammenhang zwischen Hydrox und der Umweltverschmutzung verdeutlicht wird. Die DVD präsentiert die gewohnt hohe Qualität einer Anolis Veröffentlichung und kommt mit einem gut verständlichen deutschen Ton. Fehlstellen in der deutschen Kinosychronisation sind mit dem japanischen Originalton und deutschen Untertiteln überbrückt.
Der zweite Titel in meiner Auswahl ist Frankensteins Höllenbrut aus dem Jahr 1972 ist gleichzeitig der letzte Film aus der Kaiju Classics Reihe von Anolis in meiner Liste. Die Erstauflage im Metalpak bietet neben weiteren Extras zusätzlich die deutsche Kinofassung sowie die deutsche Super-8 Fassung des Films, ich habe mich dagegen erneut für die Zweitauflage in der Anolis Hardbox Series entschieden.
Außerirdische Riesenmistkäfer in Menschengestalt haben einen teuflischen Plan entworfen, um die Weltherrschaft an sich zu reißen und tarnen ihre Machenschaften als Vergnügungsparkprojekt samt eines Turms in der Gestalt von Godzilla. Der Manga-Zeichner Gengo Kotaka wird als Monsterdesigner für den Park engagiert und stolpert bei seiner Arbeit über ein mysteriöses Tonband, welches die Aufmerksamkeit der Monster Godzilla und Anguirus erweckt. Als die außerirdischen Anführer Kubito und Fumio es nicht schaffen, das Tonband wieder in Besitz zu bringen, locken sie die Monster King Ghidorah und Gigan auf die Erde, um Tokio zu zerstören. Am Hafen werden sie von Godzilla und Anguirus gestellt und bis auf das Parkgelände verfolgt. Mit ihrer Geheimwaffe, einem Laser im Godzilla Turm, gewinnen die Invasoren die Überhand, Gengo und ein paar Mitstreiter schaffen es jedoch, den Kopf des Turms zu sprengen und die Kontrolle der Mistkäfer über die außerirdischen Monster zu brechen. Godzilla und Anguirus nutzen die Gelegenheit, die Weltraummonster zu vertreiben.
Frankensteins Höllenbrut aus dem Jahr 1972 setzt mal wieder auf eine Science Fiction Invasionsgeschichte, die Handlung ist über das Vergüngungsparkthema jedoch relativ absurd angelegt und gibt eher einen losen Rahmen. Die Riesenmistkäfer als Invasoren sind aber auch eine recht charmante und solide umgesetzte Idee. Die Monsterkämpfe zwischen dem Cyborg-Weltraumhühnchen Gigan mit der Kreissäge im Bauch, dem dreiköpfigen Weltraumdrachen, dem König der Monster und dem Urzeitigel Anguiris sind unterhaltsam und bieten coole Miniaturen und Zerstörungseffekte, allerdings wurden für den Film neben neu gedrehten Szenen auch einige Aufnahmen aus ältere Katalogtiteln wie Befehl aus dem Dunkel, Frankensteins Monster im Kampf gegen Ghidorah oder Frankensteins Kampf gegen die Teufelsmonster recycelt. Für den Score wurde sich beispielsweise beim Titel Frankenstein und die Monster aus dem All bedient. Die DVD von Anolis bietet gewohnt gute Bildqualität und einen gut verstänlichen deutschen Ton. Fehlstellen der Sychronisation wurden mit dem Originalton und deutschen Untertiteln überbrückt.
Bewertung | |
Frankensteins Kampf gegen die Teufelsmonster | 6/10 |
Frankensteins Höllenbrut | 6/10 |
Ich hoffe, meine Vorstellung hat euch gut gefallen. Der nächste Blog folgt bestimmt. Schreibt mir gerne einen Kommentar, ich würde mich freuen.
Wir lesen uns.
Kaiju Sommer 2017
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