Blog von tantron

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Servus liebe Blogger-Gemeinde,

wie vielleicht der eine oder andere bemerkt hat, habe ich mich die letzten paar Monate sehr rar gemacht. Das hatte einen ganz bestimmten Grund: ich war sehr couch- und fernseh-abstinent. Kaum TV, DVD oder BluRay – ergo auch keine neuen Reviews oder Serienvorstellungen.

Doch was war der Grund? Was hat mich Abend um Abend, über viele Wochen hinweg, von der heiß geliebten Glotze fern gehalten? Es war etwas, das mich schon seit langer Zeit beschäftigt. Etwas, das alle paar Jahre hervorgekrochen kommt, und mir dann ins Ohr flüstert "Beschäftige dich mit mir!". Etwas, das lange still darniederliegt, nur um dann mit reichlich Suchtpotential um die Ecke zu kommen.

Es ist ein Computerspiel, nein, es sind zwei Spiele, mit Ergänzungen. Es ist eine ganze Saga. Es sind die Baldur's Gate Rollenspiele.

http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Baldurs_Gate_stacked_logo_circa_Enhanced_Edition.png


Die Spiele sind beileibe nicht mehr die Jüngsten. Der erste Teil erschien im November 1998, zu einer Zeit, als Windows 95, DirectX 5, ein Pentium mit 166 MHz und 16 MB Arbeitsspeicher noch für ein Spiel ausreichend war. Das Hauptspiel verfügt über eine fesselnde Haupthandlung, die den Spieler bis zum Spielende führt. Parallel dazu kann er aber viele, sehr viele zusätzliche, optionale Aufträge annehmen, die alle einen entsprechend lohnenden Ausgang bieten. Die Spieldauer im Hauptspiel ist daher schon beträchtlich, dennoch packt die Ergänzung "Die Legenden der Schwertküste" nochmal einige neue Gebiete und Aufträge oben drauf. Das Erweiterungspaket  erschien im Mai 1999, und sorgte für viele weitere Stunden Spielspaß. (Zum zweiten Teil von Baldur's Gate später mehr).

In der Stadt Kerzenburg, gelegen an der malerischen Schwertküste in Faerun, pflegte ich ein ruhiges, ja, ein beschütztes Leben. Arlen Gishmore ist mein Name, Vater und Mutter sind mir unbekannt, als Waise wurde ich aber liebevoll von meinem Ziehvater Gorion, einem Magier, groß gezogen. Ich war aber nicht das einzige Kind unter Gorions Obhut, so wuchsen auch die kleine Imoen und der schüchterne Orkis Fingerspin an meiner Seite auf. Aus Kindern und Spielgefährten wurden Freunde und Trainingspartner - die Bibliotheksfeste Kerzenburg war hierfür ein idealer Ort. Ich stehe nun am Beginn meiner Ausbildung zum Kämpfer, Imoen hat sich für den Werdegang zum Dieb entschieden, und der schlaue Orkis will eine Laufbahn als Magier antreten.
[Erstes Savegame: 03.03.2013]

Orkis, Arlen und Imoen mit ihrem Ziehvater Gorion vor den Stufen vor Kerzenburg

Nach ein paar Botengängen in Kerzenburg, die uns das erste selbst verdiente Geld einbrachten, rüsten wir uns bei Winthrop, dem örtlichen Wirt, mit Waffen, Munition und Rüstungen aus. Gorion hatte uns eine wichtige Mitteilung zukommen lassen: wir müssen Kerzenburg auf dem schnellsten Wege verlassen. Des Nachts schleichen wir uns durch die großen Pforten der Festung. Doch bereits wenige Kilometer außerhalb von Kerzenburg treffen wir auf eine düstere Gestalt, die uns ohne große Umschweife angreift. Gorion hält die Stellung und feuert einen mächtigen Zauberspruch nach dem anderen auf den hünenhaften Kämpfer ab. Unser Ziehvater scheucht uns ins Dickicht. "Flieht, meine Kinder, begebt euch zum 'Freundlichen Arm', dort warten Verbündete." Wir rennen um unser Leben, und vernehmen aus einiger Entfernung den Todesschrei unseres Ziehvaters. Wir sind nun auf uns alleine gestellt.
[Vergangene Zeit im Spiel: 1 Tag ; Savegame: 03.03.2013]

Wir drei, in der Wildnis vor Kerzenburg, auf uns alleine gestellt.
[Hier zu erkennen: die Bildschirmelemente zur Steuerung des Spiels.]

Baldur's Gate sorgte, und da ist sich die Spieleszene einig, maßgeblich für die Wiederbelebung des tot geglaubten Genres der Rollenspiele. Das Spiel versteckte die komplizierte Würfel-Dynamik hinter einem einfach zu bedienenden Interface. Ein oder mehrere Charaktere werden erstellt (wie Arlen und Orkis), es können aber auch bestimmte Charaktere aus der Spielwelt in die eigene Gruppe aufgenommen werden (wie Imoen), die maximal sechs Mitglieder besitzen kann.

Einen Tag später erreichen wir den "Freundlichen Arm". Hier treffen wir auf Khalid und Jaheira, er ein Kämpfer, sie eine Druidin, beides alte Freunde von Gorion. Jaheira nehmen wir gerne in unsere Gruppe auf, Khalid bleibt zurück. Eine Eisenkrise schwächt zurzeit die gesamte Schwertküste. Die wenigen neuen Waffen, welche die Schmiede aufgrund des rar gewordenen Eisenerzes herstellen können, zerbrechen nach einigen Schlägen. Doch nicht nur, dass die Qualität des Eisens stark abgenommen hat, es mehren sich auch Überfälle von Räuberbanden, die zur Zeit lieber Eisen als Gold rauben. Jaheira schlägt vor, dass wir der Sache nachgehen. Sie empfiehlt den Gang nach Süden, nach Nashkel. Die dortigen Minen sind es offenbar, die das schlechte Eisenerz hervorbringen. Auf unserer Reise gen Süden treffen wir im Städtchen Beregost ein.
[Zeit im Spiel: 3 Tage ; Savegame: 03.03.2013]


Das Zentrum von Beregost
 
In Beregost hören wir die neuesten Gerüchte in den Schänken, und besorgen uns beim örtlichen Meisterschmied Donnerhammer, der an der ganzen Schwertküste berühmt ist, eine bessere Ausrüstung. Doch wir sind vorerst nur auf der Durchreise – Nashkel ist unser Ziel, das wir zweieinhalb Tage später erreichen. Hier zeigt die Eisenkrise eine ganz eigene Entwicklung: die Truppen werden mobil gemacht, da man einen Angriff aus dem Süden, aus Amn fürchtet. Gerüchte hängen in der Luft, dass Amn die Eisenkrise als Schwächung der Region für einen Einmarsch ausnützen könnte. Doch all das betrifft unsere kleine Abenteurer-Gruppe nicht.
Nach einem Abstecher zu einer Gnollfestung, die südwestlich von Nashkel in den Bergen liegt, begeben sich meine Gefährten Imoen, Orkis, Jaheira und ich zur Eisenmine. In den Tiefen stoßen wir auf Kobolde, die uns mit ihren Brandpfeilen ordentlich zusetzen. Wir kämpfen uns zum Herzen der Mine vor und treffen dort auf Mulahey, einen verrückten Kleriker, der sich selber zum Kobold-Gott ernannt hat. Tatsächlich aber nutzt der Wahnsinnige nur seine Koboldherden, um das Eisenerz zu verunreinigen. Wir machen seinem Treiben ein Ende und erreichen über einen geheimen Ausgang die Erdoberfläche. Dort atmen wir nach vielen Tagen endlich wieder frische Luft und lassen die wärmenden Sonnenstrahlen auf uns herab scheinen.
[Zeit im Spiel: 15 Tage ; Savegame: 05.03.2013]


Endlich wieder an der frischen Luft!
 
Das Spiel folgt den Regeln des Pen&Paper Rollenspiels "Dungeons & Dragons" (2nd Edition, wer's genau wissen will). Somit kann der Spieler zwischen all den "typischen" Klassen wie Kämpfer, Kleriker, Dieb oder Magier (um nur ein paar zu nennen) wählen. Auch die Festlegung einer Rasse (u.a. Mensch, Elf, Halb-Elf, Zwerg, Halbling) beeinflusst die Charakterfestlegung, ebenso wie das Auswürfeln von Attributwerten wie Stärke, Geschicklichkeit und Intelligenz.

Unter Mulaheys Unterlagen stoßen wir auf einen Briefwechsel mit einem gewissen Tazok. Dieser scheint der Anführer der Räuberbanden zu sein, die aktuell viele der Konvois um ihr Eisen erleichtern. Scheint es hier einen Zusammenhang zu geben? Sind die Ereignisse rund um die Eisenkrise nur einzelne Begebenheiten, oder steckt hier etwas Größeres dahinter? Wir konnten Mulaheys Kontakt in Beregost, ein Magier namens Tranzig, weitere Details entlocken. Meine Vermutungen wurden bestätigt, Tazok ist auch nur ein Glied in der Kette, er erhält Befehle von einer unbekannten Person, mit seiner Räuberbande so viel Eisen wie möglich in seinen Besitz zu bringen, um so die Eisenkrise künstlich zu verschärfen. Meine Gruppe bestärkt mich in meinem Entschluss, das Räuberlager aufzusuchen, um dort der Eisenkrise weiter auf den Grund zu gehen. Doch zuvor erledigen wir noch einige Aufträge in der Region, retten Kinder, bekämpfen Monster – das Übliche Heldenleben halt.
Über Larswood und Peldvale, zwei idyllische Wäldchen, die uns Tranzig nannte, soll ein Zugang zum Banditencamp möglich kein. In Peldvale treffen wir auf Viconia, eine Dunkelelfin, die den bösen Wegen von Lloth abgeschworen hat. Ihre Fähigkeiten als Klerikerin überzeugen uns, und so nehmen wir sie – wohl auch zu ihrem eigenen Schutz – in unsere Gruppe auf, selbst wenn das Reisen mit einem Dunkelelfen unserer Reputation schadet. Zu fünft erreichen wir tatsächlich das Banditencamp. Nach etwas Überredungskraft – und einer Demonstration unserer kämpferischen Fähigkeiten - gelingt es uns, uns in das Räuberlager einzuschmuggeln.
[Zeit im Spiel: 42 Tage ; Savegame: 09.03.2013]


Unerkannt unterwegs im Räuberlager

Wir bewegen uns offen im Räuberlager und versuchen an Informationen zu gelangen. Doch die Räuber, die wir treffen, sind nur Fußsoldaten – wir werden wohl um ein Gespräch mit den Anführern nicht herumkommen. Wir betreten das große Zelt und werden umgehend angegriffen. Tazok ist nicht unter den Angreifern, er war zuvor zu einer uns unbekannten, zweiten Eisenmine abgereist, welche ebenfalls unter der Kontrolle der mysteriösen Gruppierung steht, die hinter der Eisenkrise steckt.
Nach einem kurzen aber heftigen Kampf steht nur noch unsere Gruppe… sowie ein Gefangener im hinteren Teil des Zeltes. Er stellt sich als Ender Sai vor, und hat interessante Informationen zu bieten. Nicht wie von den Banditen vermutet die Zhentarim stecken hinter der Eisenkrise, sondern eine Gruppierung namens Eisenthron, eine Handelsorganisation. Der Standort der zweiten Eisenmine war Ender Sai ebenfalls bekannt: im Mantelwald befindet sich eine alte Zwergenmine, die vom Eisenthron wieder in Betrieb genommen wurde. Hier werde ich Tazok finden, und vermutlich auch den Auftraggeber des Eisenthrons.
Da unsere Tarnung nun aufgeflogen ist, knöpfen wir uns die gesamte mordende und plündernde Räubertruppe vor – es wird niemand verschont.
[Zeit im Spiel: 43 Tage ; Savegame: 09.03.2013]


Gestärkt durch Defensivzauber bereiten wir dem Räuberlager mit harter Klinge und schnellem Pfeil ein Ende.

Baldur's Gate wird mit Maus und Tastatur bedient. Die Gruppe wird per Point&Click durch die wunderschön gerenderten Hintergrundlandschaften bewegt. Zu jedem Zeitpunkt, auch mitten in Kämpfen, kann pausiert werden, um der Gruppe neue Kommandos zu geben. Schicke Grafikeffekte gibt es nur hin und wieder, ab dem zweiten Teil wird es deutlich besser. Die Ansicht von "schräg oben" ist fix vorgegeben und nicht veränderbar. Es ist also kein "echtes" 3D-Spiel, und kann auch grafisch nicht mit den Ablegern der heutigen Zeit mithalten. Sind die Spiele dadurch schon "Old School" und "Retro"? Von mir aus ja, denn was auch trotz fehlender Bombast-Grafik nach Jahren immer noch funktioniert, ist der Charme der Serie.

Wir konnten uns erfolgreich den Weg aus dem Räuberlager freikämpfen, und sind nun wieder auf der Nord-Süd-Hauptverbindung zwischen dem Freundlichen Arm und Baldur's Gate gelandet. Hier erreicht uns ein Hilferuf aus Ulgoth's Beard, einem malerischen Fischerdorf nordöstlich von Baldur's Gate. Als wir dort eintreffen, erfahren wir, dass eine Gruppe aus jungen Abenteurern aufgebrochen ist, um die berühmte Zwergenfeste von Durlag "Donneraxt" zu erforschen. Die monumentale, turmähnliche Festung befindet sich in der Nähe von Nashkel und war bereits für viele Abenteurer das tödliche Ende ihres Lebens.
Wir winken ab, eine Gruppe von Jugendlichen aus dieser misslichen Lage zu befreien, dafür fehlt uns die Zeit. Doch der Zwerg Hurgan Steinklinge erzählt uns eine abenteuerliche Geschichte, dass sich in den ehemals ehrwürdigen Hallen von Durlag  ein Dämonenritter, ein Cambion, eingenistet hat. Diese abscheuliche, tiefböse Kreatur können wir eine so mächtige Unterkunft wie Durlags Turm nicht einfach in die Hände fallen lassen! Doch nicht nur das, der Cambion ist auch noch im Besitz einer mächtigen Waffe, dem Dolch "Soultaker". Diese Waffe aus dem Besitz des Steinklinge-Clans, so wird mir von Hurgan berichtet, soll angeblich die Seele eines mächtigen Erzdämonen beinhalten. Wir versprechen dem Zwerg Hurgan, sobald es uns möglich ist, Durlags Turm einen Besuch abzustatten, den Dolch in unseren Besitz zu bringen und die Feste von allem Übel zu reinigen. Doch zunächst, auf in den Mantelwald.
[Zeit im Spiel: 55 Tage ; Savegame: 10.03.2013]


Frisch im Mantelwald angekommen, wartet bereits die erste Aufgabe auf uns.

Ich kann mich nicht einmal mehr erinnern, wie Baldur's Gate vor Jahren seinen Weg zu mir fand. War es ein Bericht in einer Spielezeitschrift, der mich vom Kauf überzeugte? Egal, auf eBay erwarb ich ein gebrauchtes Exemplar, das ich in den letzten Jahren bestimmt 10-12 Mal durchgespielt habe. Umgerechnet bedeutet das, dass Baldur's Gate in der ersten Zeit jährlich gespielt wurde, aktuell bin ich bei einem zwei-Jahres-Rhythmus (für die komplette Saga) angekommen. Das braucht dann gleich mal mehrere Wochen… was eben der Sinn dieses Blog-Beitrags ist. ;)

Der Mantelwald ist eine gefährliche Umgebung, wir treffen auf fanatische Schattendruiden, verführerische Nymphen und drachenähnliche Wyvern, können uns dann aber bis  zur Zwergenmine vorkämpfen. Bereits am Eingang werden wir von einer starken Gruppe erwartet, die wir aber bezwingen können. Wir begeben uns hinein in das Labyrinth und treffen auf Sklaven, die unter menschenunwürdigen Bedingungen für den Eisenthron das wertvolle Eisenerz abbauen müssen. Unsere Gruppe kämpft sich bis zur untersten Ebene der Mine vor, dort treffen wir auf Davaeorn, einen mächtigen Magier. Nach einem langen Gefecht, in dem es der Magier verstand, sich immer wieder aus der Reichweite meines Schwertes oder der Zaubersprüche und Pfeile meiner Mitstreiter zu teleportieren, konnten wir ihn endlich niederringen. Doch selbst im Tode verriet und Davaeorn nicht, wer hinter dem Eisenthron steckt.
In den Unterlagen des Magiers finden wir einen Brief seines Vorgesetzten, ein Mann namens Rieltar. Er ist der Anführer des Eisenthrons und teilt Davaeorn mit, dass die Organisation ein Gebäude im Südwesten von Baldur's Gate bezogen hat. Der fügsame Lehrling des Magiers, den wir vor Furcht kauernd in einem Nebenzimmer finden, bestätigt diese Informationen. Auch hat der Lehrling eine Theorie zu den Aktionen des Eisenthron bei der Hand: die künstlich herbeigeführte Eisenknappheit wollte die Handelsorganisation zu ihrem Vorteil nutzen, um sich als "Retter in der Not" mit ihren Eisenreserven aus dem Mantelwald zu präsentieren. Sollte hier nur ein wirtschaftlicher Gewinn als Motiv für die Aktionen herhalten? Das ist schwer zu glauben… weitere Antworten werde ich wohl nur in Baldur's Gate erhalten. Wir verlassen die Eisenmine, retten die Sklaven und fluten die gesamte Anlage. Nach der Mine von Nashkel und dem Räuberlager ist dies jetzt die dritte Schlappe, die unsere Gruppe dem Eisenthron zugefügt hat. Die Eisenkrise ist durch unsere Aktionen deutlich entschärft worden – wir werden uns vor Vergeltungsschlägen in Acht nehmen müssen.
So führt mich mein Weg also endlich nach Baldur's Gate, in die große Stadt… doch zuerst muss ich ein Versprechen einlösen, und wir begeben uns auf den Weg zu Durlags Turm. Auf dem Weg zur Feste begegnen wir Drizzt Do'Urden, einem Dunkelelfen, welcher der Bösartigkeit seiner Rasse ebenso wie Viconia abgeschworen hatte.
Als wir die Eingangshalle von Durlags Turm betreten, offenbart sich kurz darauf der Cambion. Zahlreiche Feuerbälle treffen unsere Gruppe verbunden mit seiner eindringlichen Warnung, falls wir uns in die Tiefen der Festung begeben sollten, dort der sichere Tod auf uns warten wird. Das Auftreten der Höllenkreatur bestärkt uns in unserer Entscheidung, und so brechen wir auf in die unterirdischen Hallen des Zwergenfürsten Durlag.
[Zeit im Spiel: 64 Tage ; Savegame: 12.03.2013]


Der Cambion versucht, uns durch Feuerbälle einzuschüchtern - vergebens.

Nach den vielen Jahren des Spielens kenne ich das Spiel nahezu auswendig. Doch auch ich lerne mit jedem Durchspielen neue Taktiken hinzu. Welcher Zauberspruch kontert einen anderen? Welche Waffe ist besonders effektiv gegen einen bestimmten Gegner? Denn das ist die Essenz von Rollenspielen: mit der Gruppe durch die Gegend ziehen, Leute treffen, Aufträge einsammeln, Handeln, Gegenstände kaufen oder verkaufen, Gegner bekämpfen. Als Lohn locken seltene Gegenstände (die zur vollen Entfaltung ihrer Fähigkeiten erst identifiziert werden müssen), die dann verkauft oder zur Stärkung der eigenen Gruppe behalten werden können. Erfahrungspunkte liefert jede entschärfte Falle, jeder getötete Gegner, jede abgeschlossene Mission. Diese werden benötigt, um die Gruppe weiter zu entwickeln, ab bestimmten Grenzen winken Stufenaufstiege, welche die einzelnen Charaktere erstarken lassen und neue Fähigkeiten liefern. Und schließlich: Geld. Jeder Auftrag lässt sich auf eine bestimmte Weise vergolden, sei es durch aufgefundenes Barvermögen und Edelsteine, oder durch Prämien durch den Auftragserteiler, oder durch den Verkauf. Seltene Gegenstände, Erfahrungspunkte, Geld – die drei antreibenden Kräfte hinter jeder der vielen Missionen, von denen alleine das Hauptspiel über 100 zu bieten hat. :)

Was uns von vielen Menschen erzählt wurde, und was zahlreiche Bücher offenbarten, stimmt tatsächlich: die Hallen von Durlag "Donneraxt" sind atemberaubend, weitläufig und … tödlich. Zahlreiche Fallen machen diese Gemäuer zum gefährlichsten Abenteuer, das unsere Gruppe je zu meistern hatte. Aber die Belohnung ist einmalig: schier unendliche Reichtümer, mächtige magische Gegenstände, aber auch viele starke, nahezu unbezwingbare Gegner, die mit den verschiedensten Zaubersprüchen oder Waffen auf uns darnieder regnen, gilt es zu bezwingen. Nach vier Tagen stehen wir endlich vor dem finalen Kampf. Der Geist von Durlag selbst hat uns die letzten Meter zu den Räumlichkeiten des Dämonenritters begleitet und uns Hinweise zu seiner Bezwingung gegeben. Wir sprechen verschiedene Schutzzauber und betreten den Saal des Cambions. Ein harter Kampf entbrennt, der einige von uns hart trifft. Nur viele Ampullen Heiltrank, die Stärke unserer Waffen und die Durchschlagskraft unserer Zauber ermöglichen uns schließlich den Sieg – der Cambion fällt. Den Dolch "Soultaker" finden wir bei den Überresten des Dämonenritters und nehmen ihn an uns. Aus der Gruppe der jungen Abenteurer aus Ulgoth's Beard ist nur noch Dalton am Leben. Mit einem Klaps sende ich ihn zurück zu seiner Mutter.
[Zeit im Spiel: 68 Tage ; Savegame: 14.03.2013]


Der Cambion fällt, Durlags Festung ist gereinigt.


[Fortsetzung folgt - aufgrund der
maximalen Zeichenbeschränkung - im nächsten Blog-Beitrag]










[Fortsetzung des ersten Blog-Beitrags]

Die einzelnen Abenteuer in Baldur's Gate sind nicht starr ausgerichtet, vielmehr bieten sie einen variablen Ausgang. In der Regel gibt es immer einen "positiven" und einen "negativen" Ausgang einer Mission. Dabei steht dem Spieler frei, welchen Weg er beschreiten möchte, inklusive aller möglichen Konsequenzen. Ein kleines Beispiel: Töte ich den Verräter der Diebesgilde, oder lasse ich ihn laufen? In beiden Fällen bringe ich seinen Dolch als Beweis zurück. Lasse ich den Verräter am Leben, taucht er später eventuell spontan auf, um mir bei einer anderen Aufgabe zu helfen. Der Auftrag bringt mir Erfahrungspunkte, und eine seltene Lederrüstung, welche Diebesfähigkeiten verbessern kann. Verkaufe ich sie, um mein Geldvermögen aufzustocken, oder lege ich sie meinem Dieb an, so dass er effektiver stehlen, schleichen und Fallen entschärfen kann?

Baldur's Gate ruft! Endlich werden wir diese großartige Stadt betreten können. Doch bereits auf der Brücke zur Stadt treffen wir auf das erste Hindernis. Der Anführer der "Flammenden Faust", der Wache Baldur's Gate, will uns sprechen. Scar ist sein Name, und er hat bereits von unseren Taten gehört. Die befürchtete Auseinandersetzung bleibt aber aus – er benötigt unsere Hilfe. Wir sollen seltsame Vorkommnisse innerhalb der Stadtmauern untersuchen. Als der Name "Eisenthron" fällt, werden wir hellhörig. Wir berichten Scar von unseren Erkenntnissen, und so erzählt er uns von seinem Verdacht gegenüber der Handelsorganisation. Der Eisenthron zieht seine Fäden bis hinauf zur obersten Regierungsebene in Baldur's Gate, deshalb benötigt Scar "jemanden von außerhalb", um Licht in die Tätigkeiten der zwielichtigen Organisation zu bringen. Wir stimmen seinem Anliegen zu, und dürfen die Stadt betreten.
Kaum dass wir einige Straßen gelaufen sind, werden wir mit der vollen Kraft der Großstadt getroffen. An jeder Ecke finden sich Händler mit interessanten Angeboten, Menschen in Not, die unsere Hilfe benötigen, und so manches Abenteuer, das gelöst werden mag. Unsere Gruppe macht sich an die Arbeit, sei es bei Tage oder des nachts; wir ruhen uns in den vielen Gasthäusern aus und lassen unsere Kampfeswunden in einer der  großen Kirchen heilen. Wir treffen auf Bestien, die wir nicht in der Großstadt erwartet hätten, und auf bösartige, mächtige Menschen, die weitaus schlimmer als jede Bestie sind. Wir jagen durch Abwasserkanäle und erklimmen Magiertürme, werden in Lagerhäuser in Hinterhalte gelockt und rauben des Nachts Herrenhäuser aus. Neben all diesen Aufträgen vergessen wir Scar jedoch nicht, und erledigen seine Missionen so schnell wir können. So klären wir auf seinen Wunsch hin das Verschwinden vieler unschuldiger Einwohner auf: ein Oger Magus hatte sich mit seinen Haustierchen, einigen Aaskriechern, in der Kanalisation eingenistet, die Menschen dienten ihm als Futter für seine Kreaturen. Nach dem Ableben des Oger Magus sind die Straßen von Baldur's Gate wieder sicherer geworden. 
[Zeit im Spiel: 74 Tage ; Savegame: 18.03.2013]


Der Oger Magus muss schnell besiegt werden, bevor er seine Magie wirken kann.

Im Laufe der Jahre lernt auch der Spieler den einen oder anderen Trick hinzu. Dabei meine ich nicht die Tricks im Spiel, sondern Tricks rund um das Spiel. Alle Spiele der Reihe basieren auf der sogenannten Infinity-Engine, die bereits relativ früh sehr ausführlich von Spielern dokumentiert wurde. Hieraus entstand eine breite Modding-Szene, die auch heute noch neue Szenarien, Charaktere, Gegenstände und allgemeine Verbesserungen der Spielereihe produziert. Um die "komplette" Spieleerfahrung genießen zu können, artet die Installation der Spiele schonmal in einen stundenlangen Marathon aus, wenn eben nicht nur die Spiele und der letzte offizielle Patch installiert werden sollen. Stattdessen installiere ich mittlerweile zahlreiche Ergänzungen, Fehlerkorrekturen und zusätzliche Inhalte hinterher, die aus der großen Community kommen, und für mich zur Spielerfahrung mittlerweile einfach dazu gehören.

Beim Aufräumen meines Rucksacks fällt mir der Dolch "Soultaker" in die Hände. Ich hatte Hurgan Steinklinge doch versprochen, den Dolch zurück in seine Hände zu übergeben! Die Euphorie nach dem Verlassen von Durlags Turm, und die Vorfreude auf Baldur's Gate haben mich dieses Versprechen glatt vergessen lassen. So mache ich mich auf den Weg nach Ulgoth's Beard, um endlich den Dolch an den rechtmäßigen Besitzer zurück zu geben. Doch kaum dass ich das kleine Fischerdorf betreten habe, werde ich von einer Gruppe Okkultisten angegriffen. Im Getümmel wird mir der Dolch entwendet, ein Teil der Gruppe flieht, die restlichen Okkultisten fallen meiner Klinge zum Opfer. Verletzt suche ich Hurgan auf. Dieser befürchtet das Schlimmste: die Okkultisten planen wohl, den im Dolch gefangenen Erzdämonen zu befreien. Wir rüsten uns aus, heilen unsere Wunden, und erstürmen das Lagerhaus der Okkultisten – zu spät. Der Dolch wurde zerbrochen, der Erzdämon wandelt auf dieser Ebene. Wir greifen mit aller Härte an, die magischen Fähigkeiten des Dämons sind beachtlich, ebenso wie seine Resistenzen gegen Klinge und Magie. Die Okkultisten schauen unserem Treiben regungslos zu. Warum, das verstehen wir erst, als wir den Dämon besiegt haben: unter furchtbarem Geschrei wandelt sich der Körper eines jungen Okkultisten zum totgeglaubten Dämon. Unsere Gruppe teilt sich auf, wir bekämpfen zuerst die verbliebenen Okkultisten, und wenden uns dann erneut dem Erzdämon zu. Unsere Zaubersprüche schwinden ebenso wie unsere Kräfte. Doch es gelingt uns abermals, den Dämon zu besiegen. Ohne einen weiteren Körper, den er besitzen kann, ist er von dieser Ebene verbannt und fährt zurück in die neun Höllen.
[Zeit im Spiel: 78 Tage ; Savegame: 18.03.2013]


Einige beschworene Hobgoblins helfen uns im Kampf gegen den Erzdämon.

Als kleine Ergänzung mag ich noch hinzufügen, dass mich Baldur's Gate über alle Windows-Versionen hinweg, von Windows 95 über 98, 2000 und XP nie im Stich gelassen hat. Nur jetzt, unter Windows 7, hat die Installationsroutine zum ersten Mal Probleme bereitet. Die Lösung brachte das Internet: einfach Windows 7 im abgesicherten Modus starten, dann klappt auch die Installation. :) Wie es unter Windows 8 oder einem der Nachfolger aussehen mag, daran mag ich gar nicht denken… Aber auch hierfür gibt es eine Lösung, die dem interessierten Neuling ebenso zusagen wird: anstatt sich das "alte" Baldur's Gate zuzulegen (z.B. gebraucht über eBay) kann seit wenigen Monaten auch zur "Baldur’s Gate: Enhanced Edition" gegriffen werden. Hierbei handelt es sich um eine sorgfältig aufpolierte Version des Klassikers (inklusive "Legenden der Schwertküste"), die problemlos unter den neueren Windows-Versionen läuft (sowie unter MacOs und iOs, und wohl auch zukünftig unter Android und Linux). Das Gameplay und die Optik des Klassikers wurden nur behutsam aktualisiert, einige neue Charaktere und Gebiete wurden hinzugefügt. Das Fazit der Gamestar lautet in etwa: "Wer den Klassiker bereits besitzt, sollte kein zweites Mal Geld ausgeben. Neueinsteiger, die sich nicht an der antiquierten Grafik stören, und ein Juwel des Rollenspielgenres genießen wollen, sollten unbedingt zur Enhanced Edition greifen." Auch für den zweiten Teil wurde eine "Enhanced Edition" angekündigt.

Nach diesem schweren Kampf, dem bisher schwersten, den wir je bestreiten mussten, ziehen wir uns zur Erholung in das Gasthaus von Ulgoth's Beard zurück. Doch das nächste Abenteuer wartet bereits, wir werden von Mendas angesprochen, der von unseren Taten gehört hat. Er bittet uns um Hilfe bei der Auffindung des Schiffes von Balduran. Der noble Gründer von Baldur's Gate verließ diese Lande per Schiff gen Westen, und wurde nie wieder gesehen. Wir sollen für Mendas den Verbleib des Schiffes klären. Da die Angelegenheit mit dem Eisenthron aktuell warten kann, nehmen wir sein Hilfsgesuch an und segeln los. Wenige Tage später sind wir zurück auf dem Festland, um einige Erfahrungen reicher. Die ganze Reise war – natürlich – eine Falle, wir fanden die Insel, diese wimmelte aber von Werwölfen (zwei verfeindete Fraktionen, um genau zu sein), mit letzter Kraft gelang uns die Flucht per Schiff; wir stellten Mendas, das Oberhaupt des Werwolf-Clans, um unsere eigene Infektion mit der Lykanthropie zu heilen. Natürlich fanden wir das Schiff von Balduran, und auch viele Schätze und mächtige Waffen, insofern war die Reise doch sehr… interessant.
Nach vier Tagen treffen wir wieder in Baldur's Gate ein, und widmen uns der finalen Aufgabe, die uns Scar und Herzog Eltan, einer der drei Regierenden von Baldur's Gate, stellen: die Erstürmung des Quartiers des Eisenthrons. Im obersten Stock kommt es zum großen Kampf zwischen unserer Gruppe und einer Gruppe von Söldnern. Wir sind siegreich, und erfahren, dass sich die Anführer des Eisenthrons, unter ihnen auch Rieltar, aktuell in Kerzenburg aufhalten. Herzog Eltan bittet uns, in unsere Heimatstadt zu reisen, um dort weitere Informationen zu sammeln.
Der Empfang in meiner Heimatstadt ist sehr frostig, obwohl man auch hier von unseren guten Taten gehört hat. Wissen die bekannten Gesichter aus meiner Jugend etwa mehr als ich? Wir treffen auf die Anführer des Eisenthrons, und werden kurz darauf für deren Ermordung verhaftet. Uns gelingt die Flucht, und auf unserem Weg durch die Katakomben von Kerzenburg erfahren wir wichtige Informationen. Ein Berater der Anführer des Eisenthrons namens Sarevok steckt wohl hinter allen Aktionen des Eisenthrons. Die Eisenkrise, die Besetzung der Eisenminen, die Angriffe der Räuber, die ganzen Morde, ja sogar die feindliche Stimmung gegenüber Amn sind seinen Gedanken und seinen Aktionen entsprungen. Doch zu welchem Zweck? Sarevok ist zurück nach Baldur's Gate gereist, um irgendwie die Kontrolle über die Stadt zu übernehmen, und aller Wahrscheinlichkeit nach die ganze Schwertküste in einen Krieg mit Amn zu stürzen. Ich werde ihm folgen müssen, um weitere Antworten auf meine Fragen zu erhalten. Die Flammende Faust werde ich umgehen müssen, für die Ermordung der Anführer des Eisenthrons werde ich ohne Zweifel auch in Baldur's Gate gesucht werden. [Zeit im Spiel: 82 Tage ; Savegame: 20.03.2013]


In den Katakomben von Kerzenburg versteckt sich mancher Schatz.

Was die "Enhanced Edition" zu bieten hat, wusste der engagierte Fan bereits vor Jahren zu nutzen: man nehme die bessere Spiele-Engine von Baldur's Gate 2, und packe die Spieleinhalte des ersten Baldur's Gate in dieses Gerüst. Somit kann der Spieler alle Vorteile nutzen, welche die neuere Spiele-Engine bietet: eine höhere Auflösung, die Möglichkeit eine Widescreen-Unterstützung nachzurüsten, die schickeren Effekte, die neuen Klassen, die leicht bessere Steuerung, und noch viele weitere Nettigkeiten. Er einzige Nachteil dieser Vorgehensweise: beide Spiele inklusive aller Erweiterungen mussten sich im Besitz des Spielers befinden, und installiert auf der Festplatte vorliegen. Dann kommt die große Stunde der Spiel-Modifikation "BG1tutu" (-> Baldur's Gate 1 nach 2 -> "to two" -> tutu). Dieser Mod erzeugt eine "Schatteninstallation" von Baldur's Gate 2 und kopiert die Inhalte des ersten Spiels. Auf diesem Wege spiele ich den ersten Teil bereits seit Jahren problemlos – und nichts anderes ist die "Enhanced Edition", obgleich um weitere Verbesserungen und Ergänzungen bereichert.

Wir sind wieder in Baldur's Gate angekommen, und werden kurz hinter dem Stadttor von Tamoko, einer Kriegerin, angesprochen. Sie erzählt uns, dass Scar ermordet wurde, und Herzog Eltan mit einem Fieber darnieder liegt. Sie rät uns, das Quartier des Eisenthrons erneut zu durchsuchen, und, um unserer selbst Willen, dafür zu sorgen, dass Herzog Eltan nicht stirbt. Wir beherzigen Tamokos Ratschläge, und vermeiden die Wache der Flammenden Faust, indem wir uns durch die uns gut bekannten Abwasserkanäle fortbewegen. Wir begeben uns zum Hauptgebäude des Eisenthrons und finden dort das Tagebuch von Sarevok. Nun wird uns einiges klar.
In mir fließt göttliches Blut, ebenso wie in Sarevok. Wir sind beide sterbliche Nachkommen des Gottes Bhaal, der Gott des Mordes, der seinen eigenen Tod vorhersah, und zuvor aber auf dieser Ebene wandelte und unzählbar viele Nachkommen zeugte. Sarevok will die gesamte Schwertküste in einen blutigen Krieg mit Amn stürzen, um Bhaals Feuer in seinem Blut zu entzünden, und somit zum neuen Gott des Mordes aufzusteigen. Gorion wusste um das göttliche Blut in mir, nahm mich zu sich auf und zog mich groß. Sarevok war es auch, der, kaum dass er von meiner Existenz erfuhr, loszog um mich zu töten. Sarevok war es, der vor vielen Tagen auf einem Feld vor Kerzenburg Gorion tötete. Meine Geschwister, Orkis und Imoen, und ich, wir werden Rache nehmen an diesem Mann. Wir werden Sarevok nicht einfach nur töten, wir werden seine Pläne vernichten und zu Staub zerfallen lassen.
Im Hauptquartier der Flammenden Faust treffen wir den todkranken Herzog Eltan, und entlarven seinen Heiler als Handlanger Sarevoks. Wir bringen Herzog Eltan zu einer sicheren Unterkunft und erfahren, dass Sarevok heute zum Großherzog über Baldur's Gate ernannt werden soll. Herzog Eltan übergibt uns eine Einladung in den Palast, so dass wir der Zeremonie beiwohnen können.
[Zeit im Spiel: 84 Tage ; Savegame: 20.03.2013]


Wir konfrontieren Sarevok mit seinem Tagebuch vor dem versammelten Adel von Baldur's Gate.

Meine typische Gruppe besteht aus fünf oder sechs Charakteren, wobei ich immer zwei oder drei Charaktere selbst erstelle, und den Rest der Gruppe mit rekrutierbaren Charakteren auffülle. Im Single-Player ist es dem Spieler nur möglich, einen Charakter selbst zu erstellen. Im Multi-Player-Modus hingegen können sogar alle sechs Charaktere der Gruppe selbst erstellt sein. Wer also, wie ich, mit mehreren selbst erstellen Charakteren spielen möchte, muss zwangsweise den Multi-Player-Modus nutzen – aber nur zum Erstellen des ersten Savegames! Weil das Starten einer Multi-Player-Partie immer sehr umfangreich ist, kann dieses erste Savegame einfach in das Verzeichnis der Single-Player-Savegames kopiert werden, und ein Speichern und Laden ist ab sofort mit wenigen Mausklicks möglich. :)

Wir schleichen uns unter die Gäste, und im richtigen Moment diskreditieren wir Sarevok vor allen Anwesenden. Als Sarevok merkt, dass seine Pläne verwirkt sind, flieht er vor unserer tödlichen Rache. Wir verfolgen ihn in eine Stadt unterhalb von Baldur's Gate. Dort steht, als einziges noch erhaltenes Gebäude, ein Tempel für Bhaal. Vor dem Tempel treffen wir auf Tamoko, die uns bittet, Sarevoks Leben zu verschonen, jetzt da seine Pläne durchkreuzt sind. Wir sehen die Liebe in ihren Augen, müssen ihre Bitte aber ablehnen – Sarevok muss für seine Taten sterben. In blinder Wut stürzt sich Tamoko auf uns, ist aber kein Gegner für unsere starke Gruppe. Wir rasten ein letztes Mal, heilen uns, ordnen unsere Zaubersprüche, legen Tränke parat. Dann sprechen wir unsere Schutzzauber und betreten den Tempel.
Sarevok hat seine letzten Verbündeten um sich geschart, auch Tazok ist unter ihnen. In dem voll Fallen gespickten Tempel entbrennt die letzte Schlacht, unsere Gruppe gegen Sarevok und seine Anhänger. Nach einem langen Kampf sind wir siegreich, und Sarevok stürzt tödlich verletzt zu Boden. Sein Fleisch zerfällt als die Essenz von Bhaal aus ihm strömt.
[Zeit im Spiel: 86 Tage ; Savegame: 25.03.2013]


Sarevok und seine Handlanger lieben bezwungen zu unseren Füßen.

Eine seltsame Befriedigung befällt meine Geschwister und mich. Wir sind froh, Sarevok besiegt zu haben, und Rache für Gorion genommen zu haben. Doch unsere Freude währt nur kurz. Irritiert blicken wir uns an. Diese Freude... diese Gefühle des lautstarken Triumphs... war das Bhaals Feuer, das auch in unserem Blut kocht? Sind wir verdammt, denselben Weg wie Sarevok einzuschlagen, den Weg des Mordens und des Todes? Skeptisch blicken wir auf unsere Zukunft, was noch alles auf unsere Gruppe zukommen wird. Unsere Abenteuer haben uns stark werden lassen, doch werden wir zweifelsfrei auf andere, mächtige Kinder Bhaals treffen. Wir rüsten uns, und ziehen weiter, auf der Suche nach neuen Abenteuern. Unser Weg führt uns nach Süden, nach Amn.


Soweit zur Erzählung der Ereignisse von Baldur's Gate, inklusive einem Blick hinter die Kulissen. :) Es wird natürlich ein Blog-Beitrag zu den Ereignissen von Baldur's Gate 2 folgen, inklusive einem Bericht zum Abschluss der Saga mit der Erweiterung "Thron des Bhaal".

Fragen? Kommentare? Gerne her damit.

Viele Grüße,
der Baschti




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Vor Jahren hatte ich mir diesen Streifen, Equilibrium, aus der Videothek ausgeliehen, da ich irgendwo gelesen hatte, wie gut er sein soll. Nach der Sichtung konnte ich dem nur zustimmen, so dass ich mir den Film kurz darauf auf DVD zugelegt habe. Noch im Juli 2011 setzte ich den Streifen auf meine Must-Have-als-BluRay - Liste . Und dann kam er wirklich in Blau heraus! :) Als er kurz darauf unter die Grenze von 15 Euro gefallen war, habe ich zugeschlagen.
Kann der Film auf dem blauen Medium überzeugen, besonders im direkten Vergleich mit der DVD? Das klärt der folgende Review.


Der Film ist als Erst- und Neuauflage verfügbar, die sich (offenbar, laut Datenbank) nicht unterscheiden.


Story:
Reden wir nicht um den heißen Brei herum: Equilibrium ist ein klassischer B-Movie. Der damals noch relativ unbekannte Christian Bale spielt, an der Seite von Sean Bean, einen Kämpfer der Kleriker-Kaste. Ihre Aufgabe: das Aufspüren von Menschen, die immer noch Gefühle empfinden, denn in dieser dystopischen, orwellschen Zukunftsvision hat die Menschheit alles offensichtlich Böse wie Hass und Krieg hinter sich gelassen. Erreicht wurde dies durch das vollständige Verbot von Gefühlen und die totale Zensur aller Dinge, die Gefühle auslösen können, inklusive Filme, Gemälde und "schöner Dinge". Das Erste wird durch das regelmäßige Einnehmen einer Droge bewerkstelligt, das Zweite wird durch die Kleriker-Kaste und einen riesigen, militärischen Polizei-Apparat übernommen.
Der Film spielt seine SciFi-Karte gekonnt aus. Die Vision ist sehr düster, manchmal mit einem futuristischen Look, und hin und wieder mit etwas 80er-Kitsch (zum Beispiel die umgebauten Autos).
Die Story entwickelt sich gut, die Eckpfeiler des Films sind aber klar die herausragenden Nahkampf-Sequenzen. Das für den Film erfundene Gun-Kata, eine Kampfsportart, die auf Wing Tsun basiert und mit zwei Pistolen ausgeführt werden kann, liefert manche Steilvorlage für atemberaubende Actionszenen Marke Einer-gegen-Sechs-macht-alle-platt. Zwischen diesen Action-Krachern bleibt die Story erstaunlicherweise auf hohem Niveau, was aber auch der guten schauspielerischen Leistung der Darsteller geschuldet ist. Eigentlich bestes A-Material, doch das eine oder andere Logikloch, die erzwungenen Plot-Twists und nicht zuletzt auch die mittelmäßigen Special Effects (ja, das HD-Bild entlarvt so manches) rücken den Film dann doch eher in das B-Segment. Hier kann der Film aber mit voll Stolz geschwellter Brust stehen und sagen: "Ohne micht hätte Christian Bale niemals Batman gespielt." Insofern - dankeschön.
Punkte: 4/5

Ton:
Die DVD konnte mit einem englischen O-Ton in DolbyDigital 5.1 aufwarten, und hatte sogar eine deutsche Synchro in DTS 5.1 mit an Bord. Die BluRay bietet beide Tonspuren in DTS-HD HR 5.1 an - schade, dass es nicht zum verlustfreien "Master Audio" gereicht hat.
Die Qualität beider Tonspuren ist sehr gut, vor allem im Vergleich zur DVD ist eine ordentliche (englische Tonspur) bzw. kaum wahrnehmbare (deutsche Tonspur) Steigerung bermerkbar. Die Surround-Abmischung kann als gut gelungen bezeichnet werden, Effekte werden gezielt eingesetzt. Die Musik, die teilweise aus der Feder von Klaus Badelt stammt, sorgt für einen stimmigen Grundtenor. Der Bass-Einsatz kam mir persönlich etwas zu kurz.
Punkte: 4,5/5

Bild:
Die Farbgestaltung im gesamten Film ist sehr kalt gehalten, mit Blau-, Braun-, Grau- und Schwarztönen. Parallelen in der Bildgestaltung zu "1984", aber auch "Blade Runner" und "Metropolis" dürfen gerne gezogen werden. In dieser kalten, gefühllosen Welt wirken warme Farben wie Rot und Geld, sogar Bales weiße Uniform am Ende, eher aufschreckend, aber ebenso werden hierzu gezielt Akzente gesetzt. Die Farben der BluRay wirken im Quervergleich zur DVD sogar noch intensiver, die generelle Steigerung der Bildqualität ist in verschiedenen Szenen direkt bemerkbar. Das Filmkorn konnte reduziert, und Details besser herausgearbeitet werden. Einen Abzug gibt es aber, da das Bild nicht sehr professionell für seinen HD-Einsatz aufbereitet wurde. Hin und wieder stören Verschmutzungen in Form von weißen Pixel-Aufblitzern das Vergnügen. Auch hat man das Gefühl, dass der letzte Rest an Qualität im Vergleich zu aktuellen Produktionen nicht erreicht wurde. Insgesamt aber trotzdem ein gutes HD-Bild, besser als die DVD, mit Abstrichen bei der höchsten Qualität und der Sauberkeit.
Punkte: 3,5/5

Extras:
Die BluRay bietet zwei Audiokommentare und ein kurzes Behing-The-Scenes-Feature, dass knapp 5 Minuten läuft und in SD vorliegt. Außer ein paar Texttafeln zu den Darstellern (die immerhin auf einem aktuellen Stand sind) gibt es leider kein weiteres Material. Damit wurde das vorhandene Bonusmaterial der DVD komplett übernommen. Schade, hier wurde eine Chance verpasst, den Film mit etwas mehr Hintergrundmaterial zu bereichern.
Punkte: 2/5

Fazit:
Zum Film ansich gibt es nicht viel zu sagen: er war immer mal wieder Gast im Heimkino, und wird es auch in Zukunft sein. Ton und Bild wurden gut aufs blaue Medium umgesetzt, mit einem leichten Abstrich beim Ton, und einem dicken Abstrich beim Bild. Hätte das Bild eine ordentliche Aufbereitung erfahren, wären hier mehr Punkte drin gewesen. Das Bonusmaterial war und ist bescheiden, was die Gesamtnote nochmals entsprechend nach unten zieht.
Ob DVD-Besitzer wirklich den Tausch zur BluRay machen sollen, muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich werde meine DVD aussortieren und die BluRay definitiv behalten. Neulingen, denen der Film bisher noch unbekannt ist, sei auf alle Fälle eine Sichtung empfohlen, als schicker, düsterer B-Movie macht "Equilibrium" viel Spaß, und das an mehr als nur einem Abend.

Kaufpreis:
14 Euro (neu) bei Müller




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Ende 2008 mehrten sich die ersten Gerüchte, dass im Laufe 2009 endlich, endlich Ridley Scotts Meisterwerk Gladiator auf BluRay erscheinen würde. Für Oktober 2009 wurde dann ein schickes Steelbook mit zwei randvollen Scheiben angekündigt (siehe Packshot rechts).

Kurz nach Erscheinen wurde die Euphorie von Hiobsbotschaften abgelöst: ein suboptimaler Bildtransfer, verbunden mit einem zu starken Filtereinsatz, ließ offenbar viele zarte Details verschwinden (die Pressemitteilung spricht von "Probleme mit Edge Enhancement und digitaler Rauschunterdrückung"). Der offizielle Review der BluRay hier auf unserer Seite kam zu einem ähnlichen Fazit. Auch die Amaray-Version, die im Dezember 2009 folgte, sollte diesen Master besitzen.

Das Jammern der Fans fiel bei Universal Gott sei Dank nicht auf taube Ohren. Ein Jahr nach der Erstveröffentlichung, zum 10jährigen Jubiläum des Films, erschien im September 2010 die "10th Anniversary Edition", ebenfalls mit zwei BluRays (siehe Packshot links).

Der Wegfall der katalanischen Tonspur und einiger Untertitel sind, laut Datenbank, der offensichtliche Unterschied zur Erstveröffentlichung. Jedoch hatte diese Edition einen komplett neuen Bildtransfer spendiert bekommen.

Die ersten Bewertungen klangen sehr positiv, auch der offizielle Review der BluRay hier auf unserer Seite bestätigte die bessere Bildqualität.

So setzte ich diese Version auf meinen Wunschzettel, und als diese Edition zu einem guten Preis zu erwerben war, habe ich zugeschlagen.

Mit den Veröffentlichungen ging es in den folgenden Jahren munter weiter. Im Februar 2012 erschien der Film als "Golden Disc" (siehe Packshot rechts).

Die schlechte Aufmachung der Verpackung ist wohl der Hauptkritikpunkt der (wenigen) Käufer dieser Edition. Zudem fehlt die Bonus-Disk, es ist nur die Scheibe mit dem Hauptfilm enthalten.

Dies trifft auch für die bisher letzte Veröffentlichung von "Gladiator" zu - im Rahmen des 100jährigen Jubiläums von Universal wurde der Film nochmals frisch als Amaray und im Steelbook veröffentlicht (sieh Packshot links).

Auf dem Papier scheint daher die 10th Anniversary Edition die beste Version zu sein - neuer Transfer inklusive zweiter Disk. Doch wie gut ist die Bildqualität wirklich? Und wie können der Ton und die Extras gefallen?



Das klärt der Review.


Story:
Der typische Sand-und-Sandalen-Film galt in den 90er Jahren als klinisch tot. Die letzten großen Erfolge in diesem Genre lagen bis zu vierzig Jahre zurück, in den 50er und 60er Jahren, als Schwergewichte wie "Quo Vadis", "Ben Hur" oder "Spartacus" die Massen erfreuten. Ein mutiger Drehbuchautor wollte jedoch das Unglaubliche wagen: einen Film über das antike Rom machen, mit einem Gladiator als Hauptdarsteller. Dreamworks war vom ersten Konzept so überzeugt, dass sie dem Film grünes Licht gaben. Das Drehbuch war zu diesem Zeitpunkt noch nicht fertig (dafür sollten noch zwei weitere Drehbuchautoren benötigt werden), aber der Kapitän war zu diesem Zeitpunkt immerhin schon an Bord: Ridley Scott hatte sich bereit erklärt, bei dem Spektakel Regie zu führen.
Und so begannen die Dreharbeiten, ein englischer Wald musste als Germanien herhalten, in Marokko wurde live vor Ort gedreht, und Malta durfte schließlich für die damalige Millionenstadt Rom die Schauplätze bieten. Ein junger Russel Crowe, der sich in "L.A. Confidential" (Review hier) seine ersten Sporen verdient hatte, mimmte den Maximus, den titelgebenden Gladiator. Allzu leicht wäre aus der ersten Idee zum Film ein Rachefestival geworden: die Familie eines römischen Generals wird getötet, er selber entkommt seiner Hinrichtung, wird versklavt, und kommt als Gladiator zurück nach Rom, um BLUTIGE RACHE AN ALLEN ZU NEHMEN. Öhm... nö... so dann doch nicht. Stattdessen besinnt sich das Drehbuch auf den Charakter des Maximus, der eigentlich nur Heim, zurück zu seiner Familie will; er will den Wünschen des letzten Imperators entsprechen und Rom zurück an die Menschen, an den Senat geben, hinfort aus den Händen des Commodus, des Mannes der Maximus' Frau und Kind töten ließ.
Das Drehbuch und alle Schauspieler wissen sehr zu überzeugen, so kam der Film nicht nur sehr gut bei der gewohnten Zielgruppe der Männer an, sondern wurde aufgrund seines Drama-Anteils auch sehr häufig von Frauen gesehen. Die Austattung ist opulent-berauschend, die Kameraführung atemberaubend, die Farb- und Lichtgestaltung Scott-typisch dramatisch.
In der vorliegenden Edition kann zwischen der Kinofassung mit 155 Minuten Laufzeit und der Extended Fassung mit 171 Minunten gewählt werden. Ein Wechsel zwischen den beiden Versionen ist jederzeit möglich. Egal welche Fassung genossen wird: "Gladiator" ist ganz großes Kino, und darf sich zu Recht mit Filmen wie "Troja" (Review hier) oder "Braveheart" zu den "neuen epischen Erzählungen" zählen.
Punkte: 5/5

Ton:
In beiden Filmversionen, sowohl in der Kino- als auch in der Extended-Fassung, liegt der englische O-Ton als verlustfreie DTS-HD MA 5.1 Spur vor. Auch die deutsche Synchronisation liegt in beiden Fassungen identisch vor, die Spur bietet DTS 5.1. Der englische Ton kann von vorne bis hinten überzeugen - es stimmen Qualität und Quantität. Die Effekte sind geschickt und überzeugend im Surround abgemischt, ein druckvoller Bass sorgt für ein "volles Stadium" im Heimkino. Der deutsche Ton kann generell sehr gut mithalten, nur ganz, ganz selten fallen Hintergrundgeräusche nicht so prägnant wie im O-Ton aus. Der englische Ton erhält die Topnote, der deutsche ist nur unwesentlich schlechter - wollen wir großzügig aufrunden. ;)
Kleines Details am Rande: eines der Musik-Themen (wird während einem der Arena-Kämpfe gespielt) klingt sehr nach dem Fluch-Der-Karibik-Thema. Dieser Score stammt zwar von Klaus Badelt, der aber ein guter Freund von Hans Zimmer ist. Hier wurde nettes Recycling betrieben - wobei das Thema im Fluch-Der-Karibik-Film aber - meiner Meinung nach - deutlich besser klingt. ;D Den Beweis gibt's in diesem Video.
Punkte: 5/5

Bild:
Das Bild gefällt generell gut bis sehr gut, und ist jederzeit HD-würdig. Details sind immer sehr gut zu erkennen, selbst bei schnellen Kamerabewegungen. Ein angenehmes, nicht störendes Filmkorn ist beständig sichtbar. Die Farbgestaltung wechselt zwischen kühlen Blautönen im kalten Germanien und warmen Brauntönen für das südländische Rom.
Doch ist die 2010er Neuveröffentlichung wirklich so viel besser als die Erstveröffentlichung von 2009? Ohne Vergleichsmaterial ist das unmöglich zu beurteilen, jedoch weiß das Internet Abhilfe. An dieser Stelle können sehr detailliert die Erstveröffentlichung (als "US Sapphire Series") mit der Neuveröffentlichung (als "NL 10th Anniversary") verglichen werden. Die Bilder sprechen, so denke ich, für sich selbst - ein Beispiel möchte ich hervorheben: die Speere im dritten Bild oben links, welche durch den Rauschfilter nahezu ausradiert wurden, sind im neuen Master wieder sichtbar. Beim genauen Studium des Vergleichsmaterials lassen sich zahlreiche weitere Verbesserungen finden, die der neue Master mit sich bringt.
Zur Top-Note reicht es meiner Meinung leider nicht, aber es fehlt nicht viel. Vierkommafünf Punkte sind aber eine respektable Marke.
Punkte: 4,5/5

Extras:
Die erste Disk mit dem Hauptfilm ist bereits ganz ordentlich bestückt. So liegen zwei Audiokommentare vor, einer begleitet die Kinofassung, und ein zweiter kann zur Extended Fassung aktiviert werden. Die Extended Fassung bietet eine kleine Einleitung von Ridley Scott, die Kinofassung lockt mit 13 entfernten Szenen, die auch mit einem optionalen Kommentar begutachtet werden können. Universal-typisch steht auch die U-Control-Funktion bei dieser Veröffentlichung zur Verfügung. Wie sich dieser interaktive Modus bedienen lässt, will ich kurz beschreiben.
Wird U-Control aktiviert, so wird eine Maske über den laufenden Film gelegt. Links wird eine Liste eingeblendet, die sich mit Fortschreiten des Films immer mehr füllt. Auf der rechten Seite erscheint eine weitere dynamische Liste. Im unteren Bereich wird ein weiteres Feld eingeblendet.
Dieser untere Bereich wird zum Einblenden von Text-Trivia genutzt. Die linke Liste befüllt sich mit insgesamt 43 Filmchen, die Experten mit historischen Fakten zu Wort kommen lassen, wobei diese Filmchen zwischen 0.5 und 5 Minuten lang sind. Die rechte Liste ist lediglich eine Art "Merkliste", in der passend zum Film Einträge erscheinen. Zeigt der Film beispielsweise einen Kampf in der Arena, so erscheint ein Punkt zur Kampf-Choreografie. Dieser Punkt kann markiert und somit vorgemerkt werden. Das passende Filmmaterial befindet sich aber nicht auf Scheibe Eins, sondern auf der Bonus-Scheibe. Die Merkliste wird auf dem BD-Player zwischengespeichert, um dann beim Einlegen der Bonus-BluRay genutzt zu werden.
Vielleicht ein kleines Zwischenfazit zur ersten Scheibe: die zweite Audiokommentare - top. Entfernte Szenen bei der Kinofassung - sind OK, sind aber auch im Extended Cut enthalten. Historische Filmchen bei U-Control (linke Seite) - sehr interessant. Text-Trivia bei U-Control (unterer Bereich) - mäßig interessant. Merkliste bei U-Control (rechte Seite) - muss sich erst noch mit der Bonus-Scheibe zeigen.
Also, auf zur Bonus-Scheibe. Das absolute Highlight der Bonus-BluRay ist das dicke Feature "Strength and Honor", das über drei Stunden (197 Minuten) läuft. Hier bekommt der Bonus-Fan das volle Programm geboten, von der ersten Filmidee bis zur Oscar-Verleihung. Genial gemacht! Doch hier ist noch lange nicht Schluss. Weitere Featurettes laufen zusammen nochmal knapp über drei Stunden, schwanken in ihrer Qualität zwischen ganz OK und richtig genial. Dazu kommen auf der Bonus-Scheibe noch viele Bildergalerien, Storyboard-Multi-Angle-Vergleiche und einige Entfernte Szenen (teilweise mit Kommentar). Wir reden hier nicht nur von Masse, sondern von sehr guter Qualität - sich durch das Material durchzuarbeiten ist nie qualvoll, sondern immer spannend.
Doch was ist nun mit der Merkliste von Disk Eins? Diese "Visionen aus Elysium" finden sich auch im sogenannten "Topic Portal" auf Disk Zwei wieder. Die vorgemerkten Punkte wurden von Disk Eins übernommen, können aber immer noch angepasst werden (z.B. auf "alle ansehen"). Insgesamt finden sich in diesem Abschnitt fast 300 (!) anwählbare Punkte, die Filmchen, die sich hinter den einzelnen Punkten verbinden, zeigen aber nur auf das hier bereits beschriebenen Bonusmaterial, das sich ansonsten auf der zweiten Scheibe befindet. Bei der Auswahl eines oder mehrerer Punkte der "Visionen von Elysium" wird also z.B. nur ein Ausschnitt aus "Strength and Honor" oder einem der anderen Bonus-Feature-Filmchen abgespielt. Zudem sind dieses Ausschnitte in der Regel nur zwischen 0.5 und 2.5 Minuten lang, manchal bis zu vier Minuten, selten länger. Kurzum: die "Visionen von Elysium" sind total nutzlos und zeitraubend; wer sich durch die über sechs Stunden an Bonusmaterial durchgearbeitet hat, hat bereits alles gesehen, und kann die "Visionen von Elysium" abhaken.
Einziger Wermutstropfen des Bonusmaterials: es liegt komplett nur in SD-Auflösung vor. In so einem Fall (siehe Review von Troja) gibt es eigentlich den Abzug eines vollen Punktes - angesicht von über sechs Stunden an sehr interessantem Bonusmaterial, zwei Audiokommentaren und vielen weiteren Goodies kann ich mich aber nur zum Abzug eines halben Punktes durchringen.
Punkte: 4,5/5

Fazit:
Wer die bestmögliche Bildqualität möchte, sollte zu den Versionen ab 2010 greifen. Wer die Riesenladung an Bonusmaterial haben möchte, sollte zu einer der Doppel-Disk-Editionen greifen. Die Schnittmenge beider Gruppen ist... die "10th Anniversary Edition". Mit einem Gesamtschnitt von 4.75 über alle vier Kategorien hinweg ist diese Edition die ultimative Gladiator-Version, die als klare Kaufempfehlung in jedem Regal stehen sollte. Ist aktuell bei Amazon für 9 Euro zu haben - zuschlagen, Leute, falls noch nicht geschehen! :)

Kaufpreis:
10 Euro (neu) bei Müller





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Hier wieder mal eine kleine Review-Sammlung zu den DVDs, die neulich durch das Heimkino gelaufen sind.

Da sich meine Anzahl an ungesehenen DVDs in letzter Zeit dramatisch reduziert hat, werden es wohl zukünftig größtenteils Leih-DVDs aus der Videothek sein.

Ansonsten, falls mich doch mal wieder die Lust packen sollte, einer meiner Lieblings-DVDs aus dem Schrank zu holen, werdet ihr an dieser Stelle davon erfahren.

Als leidenschaftlicher DVD-Sammler finden sich nämlich noch viele schöne Scheibchen in meinem Schrank: Spezial-Editionen, mit oder ohne schöne Verpackung, oder auch DVDs, die bisher noch nicht auf BluRay erschienen sind (oder es vielleicht auch nie werden).
Und zu diesen Filmen/Scheibchen will ich ein bisschen was erzählen.


Achtung, kann Spuren von Spoilern enthalten!


I) Fast & Furious 5 (aus der Videothek ausgeliehen)

Der Film:
Mein Verhältnis zur Fast&Furious-Reihe habe ich bereits vor einiger Zeit beim Review zu Fast & Furious - Neues Modell. Originalteile. geschildert. Hier, zur Auffrischung, die Zusammenfassung: Teil 1 gut, Teil 2 naja, Teil 3 gähn, Teil 4 Überraschungshit. Und der fünfte Teil sollte sogar noch besser als Teil vier sein... Na dann mal her mit dem Streifen. ;)
Voll Vorfreude legte ich Teil 5 in den Player, und wurde nicht enttäuscht. Fast 5, wie der Film im englischen Original lautet, setzt direkt ans Ende von Teil 4 an und zeigt uns das, was der Cliffhanger versprochen hatte: Die Befreiung von Dom Toretto aus dem Gefangenentransport. Dann springt die Handlung relativ schnell nach Rio de Janeiro, und eine Actionszene jagt die nächste.
Diese sind bis hin zum Finale spektakulär gefilmt, zwar mit einigen Computertricks hier und da, und auch mit einer gehörigen Portion "Ach, neeee, jetzt echt, oder was?", aber sie machen einfach einen Heidenspaß. Die Autos sind grandios, vom Klassiker (Ford GT40 *sabber*, Dodge Charger) bis zum modernen Schlitten (Dodge Charger "Police Interceptor", Nissan GT-R, Koenigsegg CCXR *hechel*) bekommt der Autonarr alles geboten, was Rang und PS hat. Doch auch die ruhigen Szenen überzeugen, der Film nimmt sich viel Zeit, um die Charakter weiter auszubauen.
Ein bisschen musste ich ja schon grinsen, als die beiden Hauptcharaktere anfangen, ein Team für einen großen Heist aufzubauen - die Parallelen zu Ocean's Eleven waren fast schon... frech. Zwei Dinge noch zum Schluß: Dwayne "The Rock" Johnson macht einen verdammt guten Job, und ich fänd's klasse, wenn er im sechsten Teil auch wieder dabei wäre. Und Nummer zwei: unbedingt die Post-Credit-Scene anschauen, Eva Mendes (aus 2 Fast 2 Furious) hat eine kurze Cameo, und wir erfahren ein kleines Detail, was die Vorfreude auf Teil 6 nochmal einen Nocken höher setzt.
Mir persönlich gefällt Teil vier nach wie vor am Besten, einfach weil die Qualität so überraschend kam, nach den eher schlechten Teilen zwei und drei. Teil fünf folgt aber direkt kurz hinter Teil vier. Hmmmm, wenn das so weiter geht, und der sechste Teil auch wieder gut wird, werd ich mir doch mal ne Sammel-BluRay-Box zulegen müssen. ;)
Aufgrund seiner soliden Leistung avanciert Fast 5 direkt zum TopTipp dieser Review-Sammlung.
4/5 Punkte
Das Bild: 4/5 Punkte
Der Ton: 3.5/5 Punkte
Die Extras:
Keine Zeit für Extras.
==/5 Punkte
Und BluRay?

Der Film ist als Amaray, in zwei Steelbook-Varianten, als "Limited Edition" mit Goodies oder als Teil der fünf-Filme-Sammelbox erhältlich.


II) Bryan Adams - Live At Slane Castle

Der Film:
Diese DVD hat meine Frau "mit in die Ehe" gebracht, und obwohl ich Bryan Adams gerne höre, habe ich bisher nie das Bedürfnis verspürt, den Konzertmitschnitt einzulegen. Doch neulich beim Umsortieren bin ich über das Scheibchen gestolpert, und hab es spontan eingelegt.
Im Jahre 2000 hielt Bryan Adams vor Tausenden Fans ein mitreißendes Konzert ab. Als malerische Kulisse im Hintergrund diente Slane Castle, das im nordöstlichen Teil von Irland gelegen ist. Knapp 90 Minuten spielt Mr. Adams auf, seine Band ist dabei auf ein minimalistisches Trio, bestehend aus Schlagzeug, Gitarre und Bass, reduziert und schafft es aber trotzdem, über die ganze Laufzeit hinweg zu begeistern. Alle größeren Hits bis zum Jahre 2000 werden gespielt, wobei die Spielfreude dem Trio anzusehen ist, und das Publikum einfach nur tierisch mitgeht. Das Bild ist nicht der Brüller, starkes Rauschen und verschobene Farben wechseln sich mit recht passablen Passagen ab. Als Ton steht eine Stereo-Spur und eine Surround-Spur in DolbyDigital 5.1 bereit, diese beiden erklingen recht ordentlich.
Live At Slane Castle ist für den Bryan-Adams-Fan ein Pflichtkauf, einfach weil es so wenige Musik-DVDs von ihm gibt. Die Songauswahl ist brilliant, Bild und Ton liegen zwischen mittelmäßig und gut.
Jeder andere, der etwas mit Adams' Musik anfangen kann, kann durchaus mal einen Blick riskieren - mitwippen, -singen oder -brummen geht immer. ;)
3.5/5 Punkte
Das Bild: 2.5/5 Punkte
Der Ton: 3/5 Punkte
Die Extras:
Drei Bonustracks, die es nicht in das fertige Konzert geschafft haben, können im Bonusmaterial gesichtet werden. Auch fünf 360°-Aufnahmen der Bühne liegen vor - verursachen aber eher Kopfschmerzen. Ansonsten sind noch sieben Minuten Backstage-Material und 9 Minuten Interviews vorhanden. Insgesamt also sehr übersichtlich.
2/5 Punkte
Und BluRay?

Das Konzert ist nicht auf BluRay erhältlich.


III) Robin Hood - König der Diebe (Doppel-DVD)

Der Film:
Ich war gerade mittendrin bei Live At Slane Castle (siehe oben), da spielte Bryan Adams "(Everything I do) I do it for you". Da denk' ich so bei mir: "Och den Robin Hood, den könntest du mal wieder anschauen." Weil nämlich... genau... dieser Song das Titellied des Streifens aus dem Jahre 1991 war.
Zwei Songs lang habe ich es noch ausgehalten, dann musste Bryan Adams den Bildschirm räumen, und die DVD von Robin Hood - König der Diebe landete im Player.
Sicher, sicher, viele (alle?) haben den Streifen schon mal gesehen. Und vor wenigen Jahren kam eine interessante Neuinterpretation von Ridley Scott in die Lichtspielhäuser (Berichte hierzu habe ich hier und hier abgelegt). Lohnt es sich überhaupt, über den Film zu berichten? Oder ihn überhaupt nochmal anzuschauen?
Beide Fragen mag ich mit einem JA beantworten. Dieser Film macht einfach Laune, bietet gute, grundsolide Action, gepaart mit einer guten Prise würzigem Humor (ohne aber in Slapstick abzudriften), mit einem Hauch von Drama, und die obligatorische Lovestory darf natürlich auch nicht fehlen. Sicher, der Film spielt auf einem anderen Niveau als Ridley Scotts Robin Hood, aber sind wir doch ehrlich, hin und wieder ein klassischer Blockbuster aus den 90ern, das hat doch was für sich!
Und vielleicht, vielleicht hat ja doch jemand noch nie den Streifen gesehen. Dieser jemand, sofern er existiert, sei hiermit aufgerüttelt: Gucken gehen! Action genießen! Lachen! Mitfiebern! Und ganz am Schluss King Richard erleben. ;)
Ergänzend bemerkt hat die Doppel-DVD die Langfassung zu bieten, die deutlich runder läuft als die Kinofassung; auch die BluRay verfügt über die Langfassung. Deutsche Filmfans bemängeln allerdings die komplett neue Synchro im Vergleich zur Kinofassung, die liebloser wirkt als die markige Erstsynchro. Mir war's egal, hab den Film bisher immer nur im O-Ton genossen. :)
4/5 Punkte
Das Bild: 3.5/5 Punkte
Der Ton: 4/5 Punkte
Die Extras:
Kein Bock auf Extras.
==/5 Punkte
Und BluRay?

Der Film ist auf BluRay erhältlich.


IV) Babylon A.D. (aus der Videothek ausgeliehen)

Der Film:
Nochmal Vin Diesel? Na klar, immer her damit. ;)
Babylon A.D. stand schon längere Zeit auf meiner To-Do-Liste, und ein paar Mal war ich sogar kurz davor, den Film zu kaufen. "Nein, du wartest lieber, der Streifen hat nicht nur Lorbeeren bekommen, geh besser auf Nummer Sicher und leih' ihn dir erst mal aus."
Weise Worte... denn so toll ist der Film trotz der gewichtigen Namen (Vin Diesel, Michelle Yeoh, Mark Strong, um nur ein paar zu nenen) leider nicht. Die ersten paar Minuten sind noch stimmig, und leiten sehr gut zu Diesels Charakter ein. Doch dann wird die Geschichte konfus, dann wieder besser, dann haarsträubend, um schließlich gegen Ende den Zuschauer ganz zu verlieren. Für mich endete der Film mit einem Schulterzucken, mitsamt "Na gut, wenn's denn so sein soll...". Die Charaktere bleiben schwach und können - ausnahmslos - zu keiner Zeit eine Bindung  zum Zuschauer aufbauen.
Schlechtes Skript, lieblos Schauspielkunst, hat der Film überhaupt etwas positives zu bieten? Das Setting ist ganz interessant - wie leben wir Menschen in der Zukunft? Wird es Religionen geben, die gleichzeitig börsennotiert sind? Nur einer von vielen interessanten Gedanken... die leider nur so am Rande auftauchen. Auch die visuelle Gestaltung der Welt ist schick, leider geht der Film auch hier zu wenig darauf ein.
Wären statt der schwergewichtigen Namen nur unbekannte Gesichter aufgetaucht, wäre es ein klassischer B- oder C-SciFi-Movie geworden. Da aber Vin Diesel mitspielt, MUSS man den Film gesehen haben. Oder?
Nö. Glaubt mir, den könnt ihr auslassen. Bei SciFi und Diesel sind immer noch die Riddick-Filme besserer Spaßgarant. Wer hingegen gerne in das Genre "Rettung durch wortkargen Antiheld in einer post-apokalyptischen Zukunft" eintauchen möchte, der sollte lieber zum Klassenprimus Snake Plissken (Die Klapperschlange) greifen.
2/5 Punkte
Das Bild: 3.5/5 Punkte
Der Ton: 3.5/5 Punkte
Die Extras:
Keine Zeit für Extras.
==/5 Punkte
Und BluRay?

Der Film ist auf BluRay erhältlich.



Ich hoffe, die kleine Review-Sammlung hat euch gefallen. Fragen? Ergänzungen? Gerne in den Kommentaren.

Gruß,
der Baschti


Alle Cover-Bilder © Amazon





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Der Film war schon einmal bei mir zu Besuch im Heimkino, damals allerdings noch als Verleih-DVD; in dieser Fassung hat es der Streifen in der Review-Sammlung #17 sogar zum TopTipp geschafft. Jetzt, da Drachenzähmen leicht gemacht auch als BluRay begutachtet werden konnte - ist der Zauber noch da? Wie gut ist die HD-Umsetzung - im Vergleich zum DVD-Erstkontakt - gelungen? Macht das Filmchen immer noch Spaß? Der Versuch einer Klärung - hier im Review.


          Der Film kann als 2D- oder als 3D-Fassung erworben werden.


Story:
Wie es die BluRay zum Film in mein Regal geschafft hat, ist eine ganz eigene Geschichte, die ich hier nur kurz zusammenfassen will: Pixar-Blindkäufe -> absolut! Dreamworks-Blindkäufe -> eher nicht. Lieber wird zuerst die DVD ausgeliehen, um die Qualität eines Filmchens aus dem Hause Dreamworks abzuklopfen... so auch bei "Drachenzähmen leicht gemacht". Das DVD-Erlebnis mutierte in kürzester Zeit, noch während des Anschauens, zu Den-Muss-Ich-Auf-BluRay-Haben. :) Wie es der Zufall so wollte, war die BluRay wenige Tage später bei Amazon zum ersten Mal unter die magische Grenze von 15 Euro... äh... Dublonen gesunken, so dass ich direkt zugeschlagen habe.
Jetzt endlich hat mich, nach einem langen Arbeitstag, die Lust auf Drachenzähmen erneut gepackt. Ab mit der BluRay in die PS3!
Der junge, schmächtige Hicks (im Englischen "Hiccup") ist leider kein typischer Wikinger, sehr zum Verdruss seines Vaters Haudrauf der Stoische (engl. "Stoick the Vast"), der zudem noch der Clanchef auf der kleinen Wikinger-Insel ist. Doch dann schafft es Hicks durch seinen Erfindergeist - und einen glücklichen Zufall - den gefährlichsten aller Drachen, einen Nachtschatten, zu fangen. Zwischen Junge und Drache entwickelt sich langsam ein Band der Freundschaft und Verständnis, was Hicks in eine immer brenzligere Lage bringt.
Die Story entwickelt sich sehr gut, die Charaktere wachsen einem richtig ans Herz, vom kauzigen Grobian über den schüchternen Fischbein bis hin zu... Astrid. :) *seufz* Astrid - selten hat es eine härte, schönere, gewitztere junge Wikingerin gegeben - aber ich schweife ab. ;) Denn nicht nur zu den Menschen baut der Zuschauer eine Bindung auf, auch die Drachen ziehen den Zuschauer in ihren Bann. Mal werden sie mächtig-abenteuerlich gezeigt, dann wieder schnurrig-kumpelig. Die Chemie zwischen Tier und Mensch stimmt einfach, bestens gezeigt am Beispiel Hicks und Ohnezahn.
Ein Film mit "Drachen" im Titel? Dann muss es auch Flugeinlagen geben (gibt es!) und Drachenfeuer (gibt es ganz viel!) und Drachenkämpfe (gibt es einen großen zum Schluß), dann jubelt jedes Kind. Doch auch Erwachsene können sich von diesem Film begeistern lassen; nicht nur, dass meine kindliche Seite angesprochen und vollauf befriedigt wurde, nein, auch auf einem "erwachsenen" Niveau hat mir der Film sehr gut gefallen. Vor allem die Ereignisse ganz zum Schluß - mehr sei nicht verraten - lassen den Film sehr reif wirken.
Die Faszination des ersten Anschauens ist immer noch da, der Film macht auch beim wiederholten Anschauen viel Freude. Jedoch ist die Darstellung der Menschen oftmals an der Grenze zum "Uncanny Valley", wenn die Charaktere echt wirken sollen, aber Kleinigkeiten fast schon unterbewusst die Illusion zerstören. Das kann eine seltsame Körperhaltung, ein fehlender Schatten oder eine zu perfekte Form sein. Das "Uncanny Valley" ist das Übel des modernen Animationsfilms, und so bleibt auch dieser Film - besonders in HD! - nicht hiervon verschont. Dreamworks hat gute Arbeit geleistet, doch an Pixar reicht die Umsetzung nicht heran.
Trotzdem: ein toller Animationsfilm, und mit vier von fünf Punkten eine Empfehlung für jeden Animations- und/oder Drachenfan.
Punkte: 4/5

Ton:
Der englische Ton liegt in verlustfreiem Dolby TrueHD 5.1 vor, der deutsche Ton hat es nur in Dolby Digital 5.1 auf die Scheibe geschafft. Beide Synchronisation können inhaltlich total begeistern. Sprechen die Wikinger im englischen Original mit einem knackigen schottischen Dialekt, so ist in der deutschen Synchro ein trockener nordischer Zungenschlag zu vernehmen. Auch qualitativ weiß zumindest der O-Ton zu gefallen. Der Ton erklingt phänomenal gut abgemischt, zahlreiche besondere Sound-Effekte stürzen von allen Seiten auf den Zuhörer ein. Auch der Bass wird gezielt zur Stimmungssteigerung eingesetzt, was vor allem in den tollen Drachenkämpfen für Freude sorgt. Der deutsche Ton kann hier aufgrund seiner verlustbehafteten Qualität leider nicht mithalten, und läuft in gehörigem Abstand zur englischen Vorlage. Diese steckt auch problemlos fünf Punkte ein, beim deutschen Ton reicht es nur für vier.
Punkte: 4,5/5

Bild:
Das Bild ist durchweg ausgezeichnet, viele kleine Details sind problemlos erkennbar - angesicht der Animationsvorlage auch kein Wunder. ;) Besonders hervorzuheben ist die Realisierung der Haare, Bärte, Zöpfe und allgemeine Fellbekleidung des Wikingerstamms. Auch Hauttexturen, oder die fein herausgearbeiteten Landschaften bieten eine ganz besondere Qualität. Zuletzt sei noch die superbe Wasseranimation, die interessanten Ausleuchtungen der Szenen und die teilweise mutige Kameraführung hervorzuheben. Handwerklich ein sehr, sehr gutes Bild.
Punkte: 5/5

Extras:
Ein Audiokommentar eröffnet das Bonus-Reigen, auch im Bild-in-Bild-Kommentar "Animator's Corner" kommen die Macher des Films zu Wort. Der PiP ist sehr interessant, viele sehenswerten Bonus-Filmchen werden an passender Stelle parallel zum Film abgespielt. Viel "klassisches" Bonusmaterial bleibt dadurch auf der Scheibe nicht übrig. Zwei Features werfen in 22 Minuten einen Blick auf die englischen Sprecher und auf die Technik hinter den Drachen. Ein zuschaltbarer Trivia-Track, der parallel zum Film Texttafeln mit allerlei Informationen einblendet, schließt das Bonus-Kapitel ab.
Der PiP ist sehr interessant gestaltet und das Schmuckstück des Bonusmaterials. Der weitere Rest ist dann "ganz nett" - hier hätte ich mir gerne mehr gewünscht, zum Beispiek zur Musik oder zur Entstehung der Feuereffekte. Alles in allem reicht es dennoch zu guten 3 von 5 Punkten.
Punkte: 3/5

Fazit:
Die Story ist überzeugend, Bild und Ton gefallen auf sehr hohem HD-Niveau. Auch das Bonusmaterial zeigt gute Ansätze. Etwas mehr hiervon, und eine deutsche HD-Spur, und die BluRay wäre eine fast perfekte Umsetzung gewesen. So hingegen reicht es zu einem "sehr gut", mit Kaufempfehlung für Animationsfans, die ihr Regal noch weiter füllen wollen.

Kaufpreis:

12 Euro (neu) bei Amazon





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Zu Ostern war es wieder einmal soweit: Frau und Kind packten ihre Sachen, um die Omas und die Opas für ein paar Tage zu besuchen. Da ich eh über die Tage arbeiten musste, ein logischer Schritt. Und endlich auch für mich die Möglichkeit, die finale Staffel von Battlestar Galactica anzuschauen (im englischen Marketing: "Season 4.5" oder "The Final Season"). Genau genommen handelt es sich um die zweite Hälfte der vierten und letzten Staffel - die beiden Diagramme unten erläutern die unterschiedliche Aufteilung in Deutschland und beim vorliegenden UK-Import.

Hier zur Vervollständigung die Reviews der bisherigen Staffeln:
Können die Macher auch in den verbleibenden 10 Episoden die Spannung halten? Das klärt der folgende Review.


"Season 4.5" des UK-Imports bildet mit ihren 10 Episoden den Abschluss der Serie.
Die halbe Staffel ist auch Bestandteil der UK-Import-Gesamtbox (Blechdose, alte Auflage, mittlerweile OOP,
nur noch gebraucht zu erhalten) und der "neuen" UK-Import-Gesamtbox (Verpackung Pappkarton?),
die inhaltlich identisch zur Blechdose ist.


In Deutschland ist die Halbstaffel seit Oktober 2012 als Teil der kompletten vierten Staffel zu erwerben,
ist aber natürlich auch in der deutschen Komlettbox enthalten.


Story:
Nach der Offenlegung von vier der finalen fünf Zylonen in Staffel 3 startet die zweite Hälfte von Staffel vier mit der entscheidenden Frage: Wer ist der letzte Zylone? Diese Frage klärt sich relativ bald, als die Menschen mit den zylonischen Rebellen auf der dreizehnten Kolonie, der Erde, ankommen. Doch neue Mysterien offenbaren sich, als die vier bekannten finalen Zylonen Visionen erhalten, die nur einen Schluss nahelegen: auch sie haben bereits einmal gelebt, in der dreizehnten Kolonie. Stück für Stück klären sich die offenen, oder die frisch aufgetauchten Fragestellungen bis zum Ende der Staffel, was zu einem sehr runden Ende führt.
Die zehn finalen Episoden begnügen sich aber nicht nur mit dem Auflösen von offenen Handlungsfäden. Es entspinnt sich zudem ein Machtkampf auf der Galactica, der zu einer Meuterei mit ungewissem Ausgang führt. Hier kommt noch einmal richtig Spannung und Action mit hinein!
Zuletzt finden auch die einzelnen Charaktere ihren persönlichen Abschluss, sowohl auf menschlicher Seite als auch bei den Zylonen. Auch kurz vor Schluss sterben noch einige Charaktere, teils unerwartet, was dem Zuschauer deutlich vor Augen führt: "Es ist erst vorbei, wenn der letzte Credit läuft." Auch in den letzten paar Episoden wird niemand geschont: weder die Charaktere, noch das Material. Deutlich wird das beim stückenweisen Abschied von der Galactica, eine Entscheidung, die nicht nur Admiral Adama schmerzt, sondern jeden Zuschauer, der die Serie über die Jahre verfolgt hat. Nach einer finalen Schlacht gönnt man dem schwer angeschlagenen, nahezu fluguntauglichen Schlachtschiff sein würdevolles Ende. Gut gemacht, altes Mädchen!
Die finale Episode, welche nicht nur die (Halb-)Staffel sondern die gesamte Serie abschließt, wirft nochmals einen interessanten Twist der Geschichte in den Ring. Ein Ende, das durchaus ambivalent wirkt: Als Zuschauer kann man diese an den Haaren herbeigezogenen Auflösung auspfeifen, oder die würdevolle Lösung einer epischen Erzählung bejubeln. Auch in meiner Brust haben diese zwei Herzen geschlagen. Gewonnen hat... der Jubel. Trotz des "Schummelns", das man den Machern vorwerfen kann, haben sie einen interessanten Weg zur Auflösung gefunden, der den Zuschauer mit einem wohlig-warmen Gefühl der Zufriedenheit zurücklässt, in sich aber auch die Vorhersehung einer düsteren Zukunft beinhaltet. "All this has already happend, and all this will happen again."
Ein grandioser Abschluss einer grandiosen Serie. Ohne Umschweife vergebe ich verdient die Topnote.
Organisatorische Ergänzung: drei der Episoden liegen in einem "Extended Cut" vor, es handelt sich um die Episoden "A Disquiet Follows My Soul" (Disc 1 Episode 2 bzw. 3), "Island in a Stream of Stars" (Disc 2 Episode 4 bzw. 5) und "Daybreak" (Disc 3 Episoden 1, 2, 3).
Punkte: 5/5

Ton:
Die englische Tonspur liegt in DTS-HD MA 5.1 vor, und kann erneut auf kompletter Linie begeistern. Dialoge sind klar verständlich, die Effekt-Sounds sind wunderbar abgemischt und krachen aus allen Richtungen. Der Subwoofer wird beständig, aber auch sehr gezielt eingesetzt, was den Episoden eine perfekte tonale Basis gibt. Dennoch wird der höchste Grad an Perfektion nicht erreicht, nach oben geht noch was! Da aber in dieser finalen Halbstaffel wirklich alle Register gezogen werden (was auch das Bonusmaterial sehr gut zeigt), reicht es fast bis zur Topnote.
Punkte: 4,5/5


Bild:
Bildtechnisch schwankt auch bei dieser Staffel die Qualität zwischen grottig und genial, auch wenn sich die Kurve deutlich in Richtung "genial" verschiebt. Nur noch selten ist die jämmerliche VHS-Qualität zu beobachten, die durch den gezielten Einsatz von Rauscheffekten absichtlich erzeugt wurde. Sogar die "normalen" Szenen mit "durchschnittlich viel" Rauschen fallen nicht mehr so penetrant ins Ausge, die Bildqualität ist - generell gesprochen - im Vergleich zu den vorherigen Staffeln deutlich angenehmer. Zu mehr als dreikommafünf reicht es aber beim besten Willen nicht.
Punkte: 3,5/5

Extras:
Drei Episoden liegen in einem "Extended Cut" vor, und bieten zwischen 10 und 20 Minuten mehr Laufzeit. Zudem können nicht weniger als 13 Audiokommentare (zu jeder Episode mindestens einer) aktiviert werden, und zu fast jeder Episode liegen Entfernte Szenen mit einer Gesamtlaufzeit von insgesamt 42 Minuten bereit. Produzent David Eick präsentiert in seinem Videoblog kurze Schnipsel zur Entstehung der Episoden (zusammen 45 Minuten). Vier Bonus-Features werfen einen Blick hinter die Kulissen, oder schauen zurück auf die letzten Jahre und Staffeln (insgesamt 63 Minuten). Besonders spannend sind zwei weitere Features zur Musik von "Battlestar Galactica", die nochmals 53 Minuten Laufzeit zu bieten haben - endlich erhält der Komponist Bear McCreary die verdiente Ehrung, die ihm im Gag-Feature der ersten Staffelhälfte noch verwehrt geblieben ist. ;) Zu guter Letzt können per U-Control-Feature noch Texttafeln parallel zu den Episoden eingeblendet werden.
Bonustechnisch wird bei dieser letzten Halbstaffel so richtig geklotzt. Weniger als die Bestnote darf hier gar nicht vergeben werden, da das Material nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ überzeugt.
Punkte: 5/5

Fazit:
Diese letzte Halbstaffel schließt die Serie mit einem Bombast-Feuerwerk an Story, Effekten und Charakteren ab, dass es eine helle Freude ist. Der Ton ist ein wenig besser als das Staffelniveau, was auch für das Bild gilt. Die Extras toppen alles bisher gezeigte - perfekt.
Und wie hat sich nun die gesamte Box geschlagen? Darüber will ich demnächst erzählen, wenn ich nochmals die Gesamtbox Revue passieren lasse. Bald, mit Bildern, hier in diesem Blog. :)

Kaufpreis:

Umgerechnet 116,50 Euro (gebraucht) für die Gesamtbox über eBay UK ; knapp 117 Euro für 20 BluRays, macht für die finale Staffel (bei drei Scheibchen) knapp 18 Euro. Bei 11 Folgen also absolut im Budget (max. zwei Euro pro Episode, max. 30 Euro pro Staffelbox) drin.





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Beschreibung:
"Reimagining Battlestar Galactica - taking the 'opera' out of 'space opera'" - mit diesem Satz warb Ronald D. Moore, Drehbuchschreiber und Produzent, um Stimmen für sein nächstes TV-Projekt: eine Neufassung von Battlestar Galactica. Dabei strebte der erfolgreiche Autor (u.a. war er bei diversen Serien des Star Trek Universums unterwegs - einige der besten Geschichten und Doppel-Episoden sind auf seinem Mist gewachsen) kein Remake an, sondern ein "Reimagining", also eine "Neuinterpretation" der TV-Serie aus den späten 70er Jahren. Viele Charakternamen tauchen auch in der Neufassung auf, mal mit leichten, mal mit größeren Änderungen.
Die wohl Größte: aus dem halsbrecherischen Buddy "Starbuck" wurde eine Frau! Dieser Aspekt stieß vielen Fans des Originals sauer auf, doch sei vorweg genommen, dass Katee Sackhoff als draufgängerische Viper-Pilotin eine atemberaubende Darstellung abliefert - doch dazu später mehr.
Kommen wir zur zweiten Hälfte des Moore'schen Satz: "taking the 'opera' out of 'space opera'". Moores Anliegen war es offenbar, den allzu klischeehaften Teil von Weltraumsagen hinter sich zu lassen. Sein Prinzipien hierbei: keine Aliens mit Gummipappe auf der Stirn, und kein technisches Geschwafel (technobabble). Der Fokus sollte auf zwei Säulen ruhen: den Charakteren und der Authentizität. Und so legte der bärtige Schreiberling und sein Autorenteam los. Sie zeigen uns zu Beginn der Serie, in der sogenannten Miniseries, den Anfang der Erzählung. Zwölf Kolonien, zwölf Planeten werden von den Menschen bewohnt. Vor Jahren lag man im blutigen Krieg mit den Zylonen, Roboter die erschaffen wurden, um der Menschheit zu dienen. Doch die Zylonen sagten sich los, begehrten auf, schworen ihren menschlichen Schöpfern ab und stürzten das bekannte Universum in einen blutigen Krieg Maschine gegen Mensch. Doch dann verschwanden die Maschinen von einem Tag auf den nächsten von den Schlachtfeldern, erklärten einen Waffenstillstand und zogen sich weit in unerforschtes Territorium zurück.
Unter dieser Prämisse startet die Serie. Und plötzlich sind die Zylonen wieder da, nach 40 Jahren Abwesenheit, und einige von ihnen sehen wie Menschen aus - laufen, reden, lieben, hassen, schwitzen, bluten, sterben wie ihre ehemaligen Schöpfer. Mithilfe eines geschickt eingefädelten Verrats legen die Zylonen die Verteidigungslinien aller zwölf Kolonien lahm... und vernichten die Menschheit. Die Planeten werden mit atomaren Sprengköpfen bombadiert, und wer nicht sofort stirbt, kommt im Fallout ums Leben oder wird von den mobilen Maschinentruppen der Zylonen erlegt. Nur wenigen Menschen gelingt die Fluch, an Bord eines Raumschiffes zu sein erhöhte die Überlebenschancen dramatisch. So rottet sich eine kleine Armada an zivilen Schiffen rund um die Galactica zusammen - ein Kampfschiff, ein Flugzeugträger im All, das kurz vor seiner Stilllegung stand.
Commander Adama bewaffnet das alte Mädchen und will sich todesmutig in den letzten Kampf gegen die übermächtigen Zylonen werfen. Er wird jedoch von Laura Roslin aufgehalten, der ehemaligen Bildungsministerin, und jetzigen Präsidentin der zwölf Kolonien - alle anderen Regierungsvertreter sind tot oder verschollen, so tritt sie die Stelle des obersten Regierungsangestellten der zwölf Kolonien an.
Fünfzigtausend Seelen stellen den letzten Rest der gesamten Menschheit dar, fünfzigtausend von einigen Milliarden, und so überzeugt Laura Roslin schließlich Commander Adama: "Now, if we are even going to survive as a species, then we need to get the hell out of here and we need to start having babies!" So flieht die Galactica mitsamt ihrer wertvollen Fracht, flieht aus dem Sonnensystem, flieht vor der Vernichtung durch die Zylonen, flieht in eine unbekannte Zukunft. Und hier endet die Miniseries.
Authentizität und Charaktere - beides weiß die Serie zu bieten. Der Look ist benutzt-dreckig (erinnerte mich an den "used future"-look, der vor Jahren von Ridley Scott in "Alien" begründet wurde), Essen muss gekocht, Schnaps gebrannt, Wasser verbraucht, Treibstoff rafiniert und Medikamente rationiert werden. Die Technik ist aus unserer heutigen Sicht realistisch und verständlich, es wird mit konventionellen Waffen anstatt Laser geschossen, kommuniziert wird per Funk in rauschiger Qualität anstatt per Kommunikator - ok, ok, die FTL(FasterThanLight)-Triebwerke sind nicht von dieser Welt. ;)
Die Charaktere wirken vom ersten Moment an perfekt in das Setting integriert, sei es zu Beginn in der "heilen Welt", oder dann später in der postapokalyptischen Welt, ohne blauen Himmel und grünes Gras, stattdessen an Bord einer künstlichen Lebensumgebung im luftleeren Weltraum. Jeder Charakter hat etwas, das ihn oder sie antreibt, das eine Interaktion mit anderen Charakteren notwendig macht. Man kämpft, liebt, verzweifelt, findet Hoffnung oder Mut in den kleinen Dingen; man reibt sich an anderen, es wird diskutiert, harte Entscheidungen werden gefällt; man tötet, intregiert, bangt, stirbt. Dabei zeigt die Serie nicht ausschließlich die menschliche Seite, sondern immer wieder auch die Sicht der Zylonen auf die gesamte Situation - wobei auch bei den Maschinen nicht nur Eintracht herrscht.
Über vier Staffeln hinweg suchen die Menschen zuerst die 13. Kolonie, Kobol, und schließlich den Planeten, von dem sich alle dreizehn Stämme aufmachten, den Weltraum zu besiedeln: einen mythischen Planeten namens Erde. Dabei folgt man Hinweisen aus alten Prophezeiungen, wobei dann prompt die Frage aufkommt: Ist das überhaupt noch eine SciFi-Serie? Wenn es um Dinge wie Religion, Überleben nach der Apokalypse, Mystik, Vorbestimmung, Schicksal geht? Sicher, im Kern ist "Battlestar Galactica" eine SciFi-Serie, doch ist sie eben auch viel mehr als das. "BSG" ist eine tiefgründige Charakterstudie, mit fein gezeichneten Protagonisten, die mit hohem Drama-Anteil interagieren. Dieses Setting beschehrte "BSG" aus dem Stand eine breite Zuschauerbasis, mit der gewünschten breiten Mehrheit bei den 15-49jährigen Männern. Und trotzdem konnten auch viele Frauen etwas mit der Serie anfangen, so manche Freundin oder Frau, die zum Anschauen "genötigt" wurde, konnte schließlich von der Serie nicht genug bekommen, so überzeugend sind die zwischenmenschlichen Töne gestrickt... mit ein bissl Weltraumgeballer und Rotoboter und so halt. ;)




Fakten:
  • Staffeln: 4, plus Miniseries zu Beginn, und einigen eingestreuten Webisodes
  • Episoden (mit empfohlener Anschau-Reihenfolge):
    # Miniseries - 2 Teile à 90 Minuten
    # Staffel 1 - 13 Episoden
    # Season 2 - 20 Episoden
    # Webisodes "The Resistance" (im Bonusmaterial von Staffel 3 enthalten)
    # Season 3 - 20 Episoden
    # Webisodes "Razor Flashbacks" (im Bonusmaterial von Razor enthalten)
    # Film "Razor" - entspricht 2 Episoden (90 Minuten)
    # Season 4.0 - 10 Episoden
    # Webisodes "Face of the Enemy" (leider nicht im Bonusmaterial enthalten
                 -> auf Youtube gucken)
    # Season 4.5 - 10 Episoden
  • Dauer pro Episode: ca. 45 Minuten
  • Was tat sich nach Abschluss der Serie im BSG-Universum?
    -> Es wurde ein ergänzender TV-Film gedreht, der viele der frühen Ereignisse aus BSG aus der Sicht der Zylonen beleuchtet. Der Titel des Films lautet "The Plan" (einen Review hierzu wird es in naher Zukunft geben).
    -> Eine kurzlebige Serie namens "Caprica" zeigt uns die Welt auf den zwölf Kolonien fast 60 Jahre vor den Ereignissen in BSG, so erleben wir u.a. die Erschaffung des allerersten Zylonen (die Serienvorstellung zu "Caprica" gibt es an dieser Stelle nachzulesen).
    -> Ein weiterer TV-Film namens "BSG: Blood and Chrome" sollte eigentlich der Start einer neuen Serie werden, wurde dann aber nicht weiter verfolgt.
  • Veröffentlichungen:
    -> Die Serie: In Deutschland sind alle vier Staffeln sowie "Razor" einzeln auf BluRay erhältlich, sowie in der großen Gesamtbox. Als UK-Import gibt es die Einzelstaffeln und die Gesamtbox (in zwei unterschiedlichen Varianten) zu erwerben. Eine weitere Alternative ist der US-Import, auch hier sind die einzelnen Staffeln sowie zwei Gesamtboxen (einmal mit Zylonen-Figur, und Variante zwei dafür inklusive "The Plan") auf BluRay verfügbar.

    DE-Box:


    UK-Boxen:


    US-Boxen:



    -> "The Plan": Der Film kann als DE-, UK- (als Steelbook) oder US-Variante käuflich erworben werden.



    -> "Caprica":  Die Serie ist bisher nur als FR-Import auf BluRay erhältlich.



    -> "BSG: Blood and Chrome": Ist als US-Import bereits auf BluRay erhältlich.


     
  • Status der Serie: beendet


Wie war's?
Die Serie hat sich für den Sender SyFy durchaus gelohnt, wurde er doch immer mit stabilen Zuschauerzahlen über die gesamte Laufzeit hinweg beglückt. Als mitten in der vierten Staffel der Streik der Autorengewerkschaft drohte, wurde nicht eine verkürzte vierte Staffel erzeugt (wie bei vielen anderen Serien). Stattdessen ließ man die Dreharbeiten ruhen und schloss die Serie nach Ende des Streiks wie geplant ab.
Und die Pause hat gut getan. Nicht, dass die schauspielerischen Leistungen in den ersten dreieinhalb Staffeln schlecht gewesen wären, aber diese letzte halbe Staffel toppt nochmals alles. Die Haupt-Cast macht ihre Arbeit durchweg herausragend, sowohl auf der Seite der Menschen als auch auf der Seite der Zylonen. Besonders hervorzuheben sind drei Charaktere: Katee Sackhoff als rebellische Kara "Starbuck" Thrace, Edward James Olmos als Commander/Admiral William "Bill" Adama und Mary McDonnel als Präsidentin Laura Roslin. Mist, jetzt müsste ich auch noch Michael Hogan als Saul Tigh dazunehmen. Und James Callis als Gaius Baltar. Und... ach, ich lass es lieber - das Ensemble spielt durch die Bank wunderbar.
Doch da hört es nicht auf. Die Ausstattung ist beeindruckend gut, die Computereffekte haben eine sehr gute Qualität, wobei mir die ganzen Weltraum-Szenen im Doku-Look (Firefly lässt grüßen) extrem gut gefallen haben. Und die Geschichten erst... Wie oft bin ich vor BSG gesessen, nur um in einen dicken Plottwist oder einen Cliffhanger hinein zu laufen. Ich müsste nur die Bissspuren in meinem Wohnzimmertisch zählen... Jetzt ernsthaft. Nur selten hängt mal eine Geschichte durch, oder ist direkt als "Auffüller" zu identifizieren. Hohe Story-Qualität prägt die gesamte Serie, wobei hier und da auch ganz außergewöhnliche Momente geschaffen werden, bei denen ich schon vom bloßen Dran-Denken eine Gänsehaut bekommen. Das prägnanteste Beispiel: mitten in der Serie, so in Staffel zwei oder drei, hat einer der Charaktere eine Vision, sie spielt in einem Opernhaus. Gezeigt werden die finalen fünf Zylonen, unerkannt, da sie in weiße Kutten gehült sind. In der letzten Episode findet diese Vision ihre Auflösung, und zwar auf eine perfide aber gleichzeitig subtile Art, dass es für den Zuschauer eine helle Freude darstellt.
Insgesamt kann man die Macher nur zu ihrem mutigen Schritt beglückwünschen, der Serie ein zeitiges Ende gesetzt zu haben. Warum auch ewig vor den Zylonen davon rennen? Warum auch ewig weiter ums Überleben kämpfen? Irgendwann muss man auch ankommen, und dieses Finale, dieser Abschluss ist ganz erstaunlich gelungen. Man hat aufgehört, bevor es keine guten Geschichten mehr zu erzählen gab - richtig so, und daher, chapeau!


Warum geschaut?
Ich hatte von der Serie gehört, zahlreiche Reviews und Bewertungen hoben die Serie in den siebten SciFi-TV-Himmel. Als alter Trekkie und SciFi-Fan war es für mich selbstverständlich, diese Serie ins Haus zu holen. Und, ehrlich gesprochen, nachdem ich die dreckig-realistische Welt von "BSG" inhaliert habe, mich eingelebt habe und eingetaucht bin in diese Welt... werde ich jemals wieder die blitzblanke Enterprise, die auf steif gebügelten Uniformen der Sternenflotte genießen können? Das wird sich mit der Zeit zeigen...




Haifaktor? (siehe Link)
Absolut kein Hai in Sicht, die Serie hat zur besten Zeit aufgehört, weit bevor irgendwelche Haie zu sehen waren, und es dabei sogar noch geschafft, einen in allen Belangen runden Abschluss zu finden.
Haifaktor = 0 (Skala: von 0=Die Serie hat noch Potential bis 5=Die Serie ist ins Lächerliche abgedriftet)


Suchtfaktor?
Der Serial Junkie 1st Grade sagt: "BSG" hat nur wenige Durchhänger. Fast alle Episoden besitzen eine hohe Qualität, mit wenigen Ausreissern nach unten, und mit einigen brillianten Episoden, die auf der nach oben offenen Serien-Skala bei "What the f*ck???!" aufschlagen. Die Doppel- oder Mehrteiler-Episoden bieten in der Regel das beste, spannendste und heißeste Material, inklusive vieler atemraubender Cliffhanger zur Midseason oder zum Ende einer Staffel. Das Suchtpotential der gesamten Serie liegt daher im Schnitt bei vier.
Suchtfaktor = 4 (Skala: von 0=keine Suchtgefahr bis 5=Ich will mehr, mehr, MEEEEEHR!!!)


Aufgrund der maximalen Zeichenbeschränkung geht es hier im zweiten Teil mit dem Review der Gesamtbox weiter.


Alle Bilder © SyFy




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Hier die Fortsetzung zum ersten Teil (Serienvorstellung).


Review - Einleitung:
Im Oktober 2010 ging der Review der ersten Staffel von Battlestar Galactica online. Nun, 2.5 Jahre später, folgt endlich der Abschluss, mit dem Review zur "Final Season" und diesem Blog-Beitrag hier, der einerseits nochmals die gesamte Serie beleuchtet, und andererseits auch einen Review zur Gesamtbox (in Form des UK-Imports in der Blechdose) abliefert.
Warum das alles so lange gedauert hat? Nun, ich wollte meine Galactica, mein BSG so richtig genießen. Nicht nur bei 50%, oder 75% der Lautstärke, wie sie sonst im Heimkino vorherrscht (die Familie schläft ein Stockwerk höher, und will ja nicht bei jedem Bumms aus dem Bett fallen). Nein, für BSG sollten es 100% sein, die volle Dröhnung, und das war immer dann möglich, wenn Frau und Kind für eine Woche außer Haus waren.
Was auch nicht soooo häufig war.
Eine selbstgewählte Einschränkung. Der philosophisch-geistig-wirtschaftliche Ansatz wäre nun, an dieser Stelle über Verzicht in Zeiten des Konsums, über Selbstfindung zum inneren Ich in Zeiten der auf Massen getakteten Globalisierung, über bewußte Beschränkung in der Weltwirtschaftskrise zu sprechen. Aber, Leute, ich will auch nichts vormachen: ich wollte es einfach nur so richtig krachen lassen. :D Das geht am Besten, wenn die Bude leer ist, auf dem Schoß ein Fertiggericht trohnt, und auf dem Tisch ein eiskaltes Apfelsaftschorle vor sich hinprickelt.

Rückblickend hier die Verlinkungen zu den Reviews der Einzelstaffeln:
Und nun, Vorhang auf für die große Abschiedsvorstellung, der Review der Gesamtbox.





Review - Story:
Als jahrelanger Fan der Star-Trek-Serien, und als Bewunderer des Babylon-5-Universums, führte für mich kein Weg an "Battlestar Galactica" vorbei. Da sich vor drei Jahren keine deutsche Veröffentlichung auf BluRay abzeichnete, griff ich zum britischen Import der Gesamtbox. Ich wählte die Erstveröffentlichung in der Blechbox, sie war bereits OOP, dennoch konnte ich ein gebrauchtes Exemplar zu einem guten Preis beim englischen eBay abstauben. Eine schlechte Verpackung seitens des Verkäufers führte zwar zu einem Transportschaden, dennoch habe ich die Box in mein Herz geschlossen - jahrelang war sie "mein größter BluRay-Schatz". Auch heute noch blicke ich immer wieder mit einem Schmunzeln auf die Dose in meinem Regal - wie viele Stunden wir zwei miteinander verbracht haben...
Beim Review von Staffel eins tönte ich noch frech:  "BSG ist die beste Weltraum-SciFi-Serie, die es jemals gab - Punkt. Hier kann kein Star Trek mithalten, kein Babylon 5." Viele Jahre später stehe ich nach wie vor zu meiner Aussage. Der Look von BSG ist dreckig, real, ernüchternd. Die Charaktere sind glaubhaft, mitreissend, mitfühlend. Die Geschichten sind abenteurlich, deprimierend, elektrisierend. Die SciFi ist bodenständig, überzeugend, lange anhaltend. Ich tue mich gedanklich schwer, irgendwann nochmal "The Next Generation" anzuschauen, mit einer squeaky-clean Enterprise, mit ihren ach-so-kleinen Problemchen. Bei BSG wurden Milliarden von Menschen ermordet, und der klägliche Rest flieht vor einer mechanischen Übermacht an Kampfrobotern quer durch die Galaxis. Entbehrung und Mutlosigkeit prägen den Alltag in der Flotte, Charaktere sterben alle Nase lang - du glaubst der Tod von Tasha Yar wäre das Schlimmste gewesen, was du je in SciFi gesehen hast? Willkommen zu einer "ganz normalen" Episode Battlestar Galactica!
Doch ich will mich hier nicht in Lobeshymnen versteifen - BSG ist gut, ganz ausgeichnet gut sogar, hat aber auch die eine oder andere Episode, die nicht zündet. Das kann eine von Weitem erkennbare Füller-Episode sein, bei der Budget gespart wurde, um wenig später einen grandiosen Dreiteiler finanzieren zu können. Daran wiederum spart BSG nicht: an Höhepunkten mitten in einer Staffel, es dürfen gerne mal zwei oder drei pro Staffel sein, nicht nur den typsichen Cliffhanger zum Staffel-Ende. Die große Erzählung, von Anfang bis Ende, verdient ein gehauchtes FRAK, gefolgt von einem dicken, lauten WOW. Die einzelnen Staffeln mit ihren vielschichtigen Entwicklungen und ihren Subplots können ebenfalls begeistern. Die Charakterentwicklung von Folge zu Folge ist zart aber deutlich sichtbar. Aber eben ab und an, da ist die Qualität nicht auf Anschlag. Der Ausflug nach New Caprica, der doch einige Folgen verschlungen hat, war ein interessantes Experiment: kann eine SciFi-Weltraum-Serie auch auf dem Boden funktionieren? Die Zuschauer haben sich drauf eingelassen, und wurden mit herausragenden Charakter-Entwicklungen belohnt. Doch dann ging es auch wieder ab in die weite Unendlichkeit des Alls, was der Serie frischen Wind verlieh. Mir persönlich haben diese Episoden gut, wenn auch nicht herausragend gefallen. Die Handlungsbögen im Weltall waren da einfach mehr mein Ding. ;) Insgesamt, alle Einzelbewertungen zusammengeschmissen, erhält die Serie von mir 4.75 von 5 Punkten.
Punkte: 4,75/5


Review - Ton:
Der englische Ton liegt bei allen Staffeln in DTS-HD MA 5.1 vor und bietet für eine TV-Produktion eine herausragende Qualität. Über alle Staffeln hinweg ergeben sich stämmige vier von fünf Bewertungspunkten.
Besonders hervorzuheben sind die tollen Soundeffects, die in einer berauschenden Abmischung für viel Spaß im Heimkino sorgen. die Musik des Komponisten Bear McCreary sei ebenfalls äußerst lobend erwähnt, denn was wäre BSG ohne die Musik, die mal antreibend, mal besänftigend, dann wieder leise im Hintergrund, oder bombastisch in Szene gesetzt den Zuschauer die gewünschten Emotionen fühlen lässt? Ebenso wie die sichelartigen Zylonen-Raumschiffe oder die Viper-Kampfschiffe der Menschen gehören für mich das rhythmische Trommeln der Taikos und das anti-melodische Geschnarre der Duduk zum Gesamterlebnis "BSG" mit dazu. Ein Feature im Bonusmaterial geht minutenlang auf die Entstehung der Musik ein - faszinierend.
Alle Staffeln verfügen nur über eine englische Tonspur. Eine deutsche Synchronisation habe ich nie vermisst, die englischen Dialoge sind gut verständlich. Falls doch einmal ein Gesprächsfetzen im Gekämpfe oder Genuschel untergehen sollte, oder falls sich jemand des Englischen nicht ganz so mächtig fühlt, können jederzeit englische Untertitel aktiviert werden. Diese sind nicht nur vorbildlich gemacht, sondern auch in ihrer Integration ins Bild sehr gut realisiert.
Eine Ergänzung noch: neulich erst habe ich per Zufall zum ersten Mal im deutschen TV bei BSG reingezappt. Was ich gehört habe (ca. 20 Minuten), klang nicht allzu schlecht. Die Stimmen schienen gut ausgewählt, am englischen Original orientiert, aber trotzdem eigenständig. Die Übersetzung klang werksgetreu, wenn auch mit kleinen Schönheitsfehlern. BSG auf deutsch? Ein interessanter Gedanke... ;)
Punkte: 4/5




Review - Bild:

Über die gesamte Box hinweg zeigt das Bild ein Rauschen bzw. ein starkes Filmkorn, das mal stärker, mal schwächer in Erscheinung tritt. Dabei handelt es sich nicht um eine materialbedingte Einschränkung, sondern um ein bewußtes Stilmittel der Macher, worauf sogar in der Einleitung durch Ronald D. Moore eingegangen wird. Aufgenommen wurde die Serie nämlich in astreinem HD, nur um dann per digitalem Effekt absichtlich realistischer und dreckiger zu wirken, ganz im Stile einer Hautnah-Dokumentation.
Während einzelner Szenen blitzt eine perfekte Bildqualität durch, so dass das Anschauen eine Freude ist. Und dann gibt es wiederum das andere Ende der Skala, wenn die Qualität so grottig ist wie auf einer billigen VHS-Kopie. Die meiste Zeit bewegt sich das Bild irgendwo in der Mitte. Den Tiefpunkt markiert hierbei die Miniseries, wobei sich im Folgenden von Staffel zu Staffel die Gauß'sche Verteilungsglocke in Richtung "besser" verschiebt. Ausreisser nach oben und unten gibt es bis zum Schluß, doch gerade in der letzten Staffel ist die Bildqualität am Besten. Mehr als eine durchschnittliche Bewertung kann es daher nicht geben, zu viel wurde verschlimmbessert.
Punkte: 3,25/5


Review - Extras:

Von Anfang an fielen dem Bonus-Fan zwei BSG-Spezialitäten ins Auge: zum einen die vielen Entfernten Szenen, die zwar in lausiger Qualität vorliegen, aber trotzdem immer sehr interessant waren, und zum anderen die vielen, vielen Audiokommentare. Fast jede Episode hatte einen zu bieten, manche Episoden sogar derer zwei!
Als "klassisches" Bonusmaterial fanden sich immer mal wieder typische Making-Ofs und Behind-The-Scenes-Filmchen ein (allerdings erst ab der vierten Staffel in größerem Umfang), die auch interessant zu verfolgen waren. Die Video-Blogs des Produzenten David Eick sorgten mit ihrer komödiantischen Ausrichtung über alle Staffeln hinweg für entspannte Freude. Sogar die eine oder andere Extended Episode bekam die Serie spendiert, wobei die Platzierung auf den BluRays manchmal sehr ungeschickt war, so dass man erst beim Einlegen der NÄCHSTEN Scheibe sah, dass DORT die Extended Version der Episode drauf war, die man gerade auf der LETZTEN Scheibe angeschaut hatte.
In die Kategorie "nutzlos" ließen sich immer die "interaktiven" Features des Universal-typsichen U-Control einordnen - mehr als Texttafeln war nicht dabei.
Speziell das Material der "Final Season" weiß zu begeistern, die sehr gute Ausstattung mit Audio-Kommentaren von Beginn an sichert der Box eine hohe Bonus-Note von knapp über vier Punkte.
Punkte: 4,25/5




Review - Fazit:
Was gibt es an dieser Stelle noch zu sagen, was nicht bereits woanders gesagt wurde? "Battlestar Galactica" ist für den SciFi-Fan mit Drama- und Charakter-Affektion ne rießengroße Sahnetorte, aber eben auch eine Empfehlung für Drama-Fans, die sich nur leicht mit dem SciFi-Genre anfreunden können. Die Geschichte ist auf so vielen Ebenen faszinierend erzählt, der Ton ist sehr angemessen, das Bild eher weniger, und auch beim Bonusmaterial gibt's viel zu Sehen und zu Hören.
Die Blechdose sieht sehr schick aus, und hat einen festen Platz im Heimkino erhalten. Weiter unten findet ihr noch ein paar Fotos dieser schönen Edition. So say we all!


Review - Kaufpreis:
umgerechnet 116,50 Euro (gebraucht) für die Gesamtbox über eBay UK





So, und hier wie versprochen, noch die Fotos zur Blechdose. :)



Vorder- und Rückansicht:

 

Innenansicht (hier ist auch die Prägung der Vorderseite gut zu erkennen):



Staffelübersicht, mit Begleitheft:



Inhalt einer Staffel:



 


################################################
Große Ankündigung

################################################

Nachdem nun die Gesamtbox zu "Battlestar Galactica"
offiziell abgeschlossen ist, wende ich mich
dem nächsten Serienprojekt zu.
Na, was wird es wohl sein? 

Hier eine Hilfestellung, mögliche Lösungen
erwarte ich mit Spannung, und können gerne
in den Kommentaren gepostet werden. :)

Nächstes Serienprojekt beim Baschti ist...
L _ S T

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Alle Bilder © SyFy




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Für einen Animationsfilm sah Rio auf den ersten Blick nicht schlecht aus, so dass ich einen Blindkauf gewagt habe, als die "Single Edition" günstig bei Amazon zu haben war. Gestern Abend endlich lief das Filmchen im Heimkino. Wie sich der Streifen "von den Machern von Ice Age" geschlagen hat, zeigt der folgende Review.



          Der Film kann als Single Edition (nur BluRay) erworben werden, oder zusammen mit der DVD, ...


          ... oder in der 3D-Version mit 2D-BluRay und DVD. Auch im Steelbook mit 3D- und 2D-BluRay steht
          der Film in den Regalen.


Story:
Die Geschichte um den blauen Macaw-Papagei Blu ist schön erzählt, und wird die Kleinen definitiv begeistern. Auch Erwachsene haben großen Spaß, der Geschichte zu folgen, wenn auch viele Handlungswendungen erzwungen wirken - hier hätte das Drehbuch durchaus etwas mehr Feinschliff vertragen können. Die englischen Sprecher sind durch die Bank gut getroffen, wobei vor allem Jesse Eisenberg als Blu mit flotten Sprüchen begeistern kann. Trotz der guten Sprechleistung wirken viele der Nebencharaktere allerdings oberflächlich, eine richtige Beziehung zum Zuschauer baut sich nicht auf. Dies gilt leider auch für die Bösewichte der Geschichte, die zwar permanent bedrohlich wirken, aber an sich keine vielschichtigen Charaktere sind - auch das lässt sich auf kleinere Unausgegorenheiten im Drehbuch zurückführen.
Die Kameraführung ist atemberaubend schön, Rio de Janeiro wird in aller Pracht dargestellt, in all seinen vielen Facetten. Ein tolles Werbevideo sozusagen, aber da ist noch mehr: der Film vermittelt mit seiner Musik und seiner Designsprache eine Riesenportion südamerikanisches Lebensgefühl, das einfach Spaß macht, und dem Zuschauer den Samba in die Glieder fahren lässt.
Insgesamt schafft es Rio nicht, zum Klassenprimus Pixar aufzuschließen, auch das schnell abgespulte Happy End wirkt sehr konstruiert. Doch der Film bietet schöne Unterhaltung für Groß und Klein, und wird zukünftig bestimmt mal wieder im Heimkino laufen.
Punkte: 4/5

Ton:
Der englische Ton liegt in DTS-HD MA 5.1 vor, die deutsche Tonspur immerhin noch als DTS 5.1. Der O-Ton weiß sehr zu gefallen, klingt rund und vollmundig. Surround-Effekte sind vorhanden, werden aber nicht über das gewöhnliche Maß hinweg genutzt. Der deutsche Ton klingt im direkten Vergleich sehr gut, es muss nur mit minimalen Abstrichen gerechnet werden. Ein kleines Manko hat der Ton allerdings: die deutsche Synchro ist nicht sehr sprachnah umgesetzt, sie wirkt eher gekünstelt, manchmal zu wörtlich übersetzt. Schade, da gibt es in der Animations-Szene deutlich bessere Beispiele. Als besondere Ergänzung verfügt die BluRay über eine Audiodeskription, also eine Sprachspur für blinde Zuschauer - sehr löblich.
Eine Warnung noch: ab und an singen die Protagonisten auch Lieder, ganz wie zu den besten Disney-Zeiten. Manchmal kommen die musikalischen Einsätze relativ spontan und wirken etwas "erzwungen". Den Kleinen wird's gefallen, die Großen lehnen sich bei solchen Szenen zurück und gönnen sich eine kurze mentale Auszeit. ;)
Für die englische Tonspur gibt es 4.5 Punkte, die deutsche erhält die gleiche Punktzahl. Die Audiodeskription lupft den Wert auf die Bestnote.
Punkte: 5/5

Bild:
Das Bild ist von fantastischer Qualität, in den Texturen sind viele Details erkennbar, vor allem auch das Federkleid der vielen Vögel weiß mit feinen Zeichnungen zu gefallen. Direkt in den ersten paar Minuten bietet der Film eine Farbenpracht, die durchaus mit der Luftballon-Szene aus "Oben" mithalten kann. Direkt mal einen Benchmark setzten - Ziel erreicht. ;) Auch im weiteren Verlauf des Films (der Karnival!) bleibt die Farbenpracht hoch, die Animationen flüssig. Da gibt es fast nichts zu meckern... oder doch?
Leider ja. Man merkt dem Film deutlich an, dass er als 3D-Film konzipiert wurde. Selbst in der 2D-Fassung fliegen dem Zuschauer andauernd irgendwelche Bälle, Vögel oder sonstigen Wurfgeschosse entgegen. Fans von Popouts werden schon an der 2D-Fassung ihren Spaß haben - ich fand's nur lästig. Eigentlich hätte "Rio" locker die Bestnote im Kapitel Bild erreicht, aber einen halben Strafpunkt Abzug aufgrund Nervens gibt's dann doch.
Punkte: 4,5/5

Extras:
Das Bonusmaterial bietet eine gute Mischung an Material für die Großen, und Spielkram für die Kleinen.
An Film-Featurettes liegen eine Entfernte Szene (1.5 Minuten) und vier Making-Ofs (insgesamt 56 Minuten) bei, allesamt in HD-Qualität, und mit interessanten Informationen, wobei die musikalische Gestaltung des Films einen Schwerpunkt im vorhandenen Material einnimmt. Zudem können noch zwei Musikvideos angeschaut werden, und die "Jukebox", die einfach alle Musiktitel des Hauptfilms der Reihe nach abspielt.
Die Kleinen können in einer interaktiven Schnitzeljagd Rio de Janeiro erkundigen (Einblendung von Trivia-Texten, Fotos und kurzen Video-Clips), mit den tierischen Protagonisten unterschiedliche Samba-Schritte üben, oder aus Filmszenen Postkarten basteln. Auch diese ganzen Spielchen liegen in HD vor.
Das Material ist interessant, hätte aber gerne noch ein wenig umfangreicher sein können. Zur Bestnote fehlt ein Audiokommentar, so reicht es nur zu dreikommafünf Punkten.
Punkte: 3,5/5

Fazit:
Trotz Mängel beim Drehbuch, bei der deutschen Synchro und den nervigen 3D-Popouts, ist "Rio" ein netter Animationsfilm, der im Regal stehen bleiben darf. Die Geschichte ist schön erzählt, der Ton sehr guter Durchschnitt, die Bild- und Farbenpracht berauschend. Das Bonusmaterial überzeugt mit Übersichtlichkeit und Wissensgehalt. Für Animationsfans auf alle Fälle eine Überlegung wert.

Kaufpreis:
9 Euro (neu) bei Amazon





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