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[15 Dublonen] Battlestar Galactica - Die komplette Serie (TV-Serien vorgestellt #25 und Review der BluRay-Gesamtbox) - Teil 1
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Beschreibung:
"Reimagining Battlestar Galactica - taking the 'opera' out of 'space opera'" - mit diesem Satz warb Ronald D. Moore, Drehbuchschreiber und Produzent, um Stimmen für sein nächstes TV-Projekt: eine Neufassung von Battlestar Galactica. Dabei strebte der erfolgreiche Autor (u.a. war er bei diversen Serien des Star Trek Universums unterwegs - einige der besten Geschichten und Doppel-Episoden sind auf seinem Mist gewachsen) kein Remake an, sondern ein "Reimagining", also eine "Neuinterpretation" der TV-Serie aus den späten 70er Jahren. Viele Charakternamen tauchen auch in der Neufassung auf, mal mit leichten, mal mit größeren Änderungen.
Die wohl Größte: aus dem halsbrecherischen Buddy "Starbuck" wurde eine Frau! Dieser Aspekt stieß vielen Fans des Originals sauer auf, doch sei vorweg genommen, dass Katee Sackhoff als draufgängerische Viper-Pilotin eine atemberaubende Darstellung abliefert - doch dazu später mehr.
Kommen wir zur zweiten Hälfte des Moore'schen Satz: "taking the 'opera' out of 'space opera'". Moores Anliegen war es offenbar, den allzu klischeehaften Teil von Weltraumsagen hinter sich zu lassen. Sein Prinzipien hierbei: keine Aliens mit Gummipappe auf der Stirn, und kein technisches Geschwafel (technobabble). Der Fokus sollte auf zwei Säulen ruhen: den Charakteren und der Authentizität. Und so legte der bärtige Schreiberling und sein Autorenteam los. Sie zeigen uns zu Beginn der Serie, in der sogenannten Miniseries, den Anfang der Erzählung. Zwölf Kolonien, zwölf Planeten werden von den Menschen bewohnt. Vor Jahren lag man im blutigen Krieg mit den Zylonen, Roboter die erschaffen wurden, um der Menschheit zu dienen. Doch die Zylonen sagten sich los, begehrten auf, schworen ihren menschlichen Schöpfern ab und stürzten das bekannte Universum in einen blutigen Krieg Maschine gegen Mensch. Doch dann verschwanden die Maschinen von einem Tag auf den nächsten von den Schlachtfeldern, erklärten einen Waffenstillstand und zogen sich weit in unerforschtes Territorium zurück.
Unter dieser Prämisse startet die Serie. Und plötzlich sind die Zylonen wieder da, nach 40 Jahren Abwesenheit, und einige von ihnen sehen wie Menschen aus - laufen, reden, lieben, hassen, schwitzen, bluten, sterben wie ihre ehemaligen Schöpfer. Mithilfe eines geschickt eingefädelten Verrats legen die Zylonen die Verteidigungslinien aller zwölf Kolonien lahm... und vernichten die Menschheit. Die Planeten werden mit atomaren Sprengköpfen bombadiert, und wer nicht sofort stirbt, kommt im Fallout ums Leben oder wird von den mobilen Maschinentruppen der Zylonen erlegt. Nur wenigen Menschen gelingt die Fluch, an Bord eines Raumschiffes zu sein erhöhte die Überlebenschancen dramatisch. So rottet sich eine kleine Armada an zivilen Schiffen rund um die Galactica zusammen - ein Kampfschiff, ein Flugzeugträger im All, das kurz vor seiner Stilllegung stand. Commander Adama bewaffnet das alte Mädchen und will sich todesmutig in den letzten Kampf gegen die übermächtigen Zylonen werfen. Er wird jedoch von Laura Roslin aufgehalten, der ehemaligen Bildungsministerin, und jetzigen Präsidentin der zwölf Kolonien - alle anderen Regierungsvertreter sind tot oder verschollen, so tritt sie die Stelle des obersten Regierungsangestellten der zwölf Kolonien an.
Fünfzigtausend Seelen stellen den letzten Rest der gesamten Menschheit dar, fünfzigtausend von einigen Milliarden, und so überzeugt Laura Roslin schließlich Commander Adama: "Now, if we are even going to survive as a species, then we need to get the hell out of here and we need to start having babies!" So flieht die Galactica mitsamt ihrer wertvollen Fracht, flieht aus dem Sonnensystem, flieht vor der Vernichtung durch die Zylonen, flieht in eine unbekannte Zukunft. Und hier endet die Miniseries.
Authentizität und Charaktere - beides weiß die Serie zu bieten. Der Look ist benutzt-dreckig (erinnerte mich an den "used future"-look, der vor Jahren von Ridley Scott in "Alien" begründet wurde), Essen muss gekocht, Schnaps gebrannt, Wasser verbraucht, Treibstoff rafiniert und Medikamente rationiert werden. Die Technik ist aus unserer heutigen Sicht realistisch und verständlich, es wird mit konventionellen Waffen anstatt Laser geschossen, kommuniziert wird per Funk in rauschiger Qualität anstatt per Kommunikator - ok, ok, die FTL(FasterThanLight)-Triebwerke sind nicht von dieser Welt. ;) Die Charaktere wirken vom ersten Moment an perfekt in das Setting integriert, sei es zu Beginn in der "heilen Welt", oder dann später in der postapokalyptischen Welt, ohne blauen Himmel und grünes Gras, stattdessen an Bord einer künstlichen Lebensumgebung im luftleeren Weltraum. Jeder Charakter hat etwas, das ihn oder sie antreibt, das eine Interaktion mit anderen Charakteren notwendig macht. Man kämpft, liebt, verzweifelt, findet Hoffnung oder Mut in den kleinen Dingen; man reibt sich an anderen, es wird diskutiert, harte Entscheidungen werden gefällt; man tötet, intregiert, bangt, stirbt. Dabei zeigt die Serie nicht ausschließlich die menschliche Seite, sondern immer wieder auch die Sicht der Zylonen auf die gesamte Situation - wobei auch bei den Maschinen nicht nur Eintracht herrscht.
Über vier Staffeln hinweg suchen die Menschen zuerst die 13. Kolonie, Kobol, und schließlich den Planeten, von dem sich alle dreizehn Stämme aufmachten, den Weltraum zu besiedeln: einen mythischen Planeten namens Erde. Dabei folgt man Hinweisen aus alten Prophezeiungen, wobei dann prompt die Frage aufkommt: Ist das überhaupt noch eine SciFi-Serie? Wenn es um Dinge wie Religion, Überleben nach der Apokalypse, Mystik, Vorbestimmung, Schicksal geht? Sicher, im Kern ist "Battlestar Galactica" eine SciFi-Serie, doch ist sie eben auch viel mehr als das. "BSG" ist eine tiefgründige Charakterstudie, mit fein gezeichneten Protagonisten, die mit hohem Drama-Anteil interagieren. Dieses Setting beschehrte "BSG" aus dem Stand eine breite Zuschauerbasis, mit der gewünschten breiten Mehrheit bei den 15-49jährigen Männern. Und trotzdem konnten auch viele Frauen etwas mit der Serie anfangen, so manche Freundin oder Frau, die zum Anschauen "genötigt" wurde, konnte schließlich von der Serie nicht genug bekommen, so überzeugend sind die zwischenmenschlichen Töne gestrickt... mit ein bissl Weltraumgeballer und Rotoboter und so halt. ;)
Fakten:
- Staffeln: 4, plus Miniseries zu Beginn, und einigen eingestreuten Webisodes
- Episoden (mit empfohlener Anschau-Reihenfolge):
# Miniseries - 2 Teile à 90 Minuten
# Staffel 1 - 13 Episoden
# Season 2 - 20 Episoden
# Webisodes "The Resistance" (im Bonusmaterial von Staffel 3 enthalten)
# Season 3 - 20 Episoden
# Webisodes "Razor Flashbacks" (im Bonusmaterial von Razor enthalten)
# Film "Razor" - entspricht 2 Episoden (90 Minuten)
# Season 4.0 - 10 Episoden
# Webisodes "Face of the Enemy" (leider nicht im Bonusmaterial enthalten
-> auf Youtube gucken)
# Season 4.5 - 10 Episoden - Dauer pro Episode: ca. 45 Minuten
- Was tat sich nach Abschluss der Serie im BSG-Universum?
-> Es wurde ein ergänzender TV-Film gedreht, der viele der frühen Ereignisse aus BSG aus der Sicht der Zylonen beleuchtet. Der Titel des Films lautet "The Plan" (einen Review hierzu wird es in naher Zukunft geben).
-> Eine kurzlebige Serie namens "Caprica" zeigt uns die Welt auf den zwölf Kolonien fast 60 Jahre vor den Ereignissen in BSG, so erleben wir u.a. die Erschaffung des allerersten Zylonen (die Serienvorstellung zu "Caprica" gibt es an dieser Stelle nachzulesen).
-> Ein weiterer TV-Film namens "BSG: Blood and Chrome" sollte eigentlich der Start einer neuen Serie werden, wurde dann aber nicht weiter verfolgt. - Veröffentlichungen:
-> Die Serie: In Deutschland sind alle vier Staffeln sowie "Razor" einzeln auf BluRay erhältlich, sowie in der großen Gesamtbox. Als UK-Import gibt es die Einzelstaffeln und die Gesamtbox (in zwei unterschiedlichen Varianten) zu erwerben. Eine weitere Alternative ist der US-Import, auch hier sind die einzelnen Staffeln sowie zwei Gesamtboxen (einmal mit Zylonen-Figur, und Variante zwei dafür inklusive "The Plan") auf BluRay verfügbar.
DE-Box:
UK-Boxen:
US-Boxen:
-> "The Plan": Der Film kann als DE-, UK- (als Steelbook) oder US-Variante käuflich erworben werden.
-> "Caprica": Die Serie ist bisher nur als FR-Import auf BluRay erhältlich.
-> "BSG: Blood and Chrome": Ist als US-Import bereits auf BluRay erhältlich.
- Status der Serie: beendet
Wie war's?
Die Serie hat sich für den Sender SyFy durchaus gelohnt, wurde er doch immer mit stabilen Zuschauerzahlen über die gesamte Laufzeit hinweg beglückt. Als mitten in der vierten Staffel der Streik der Autorengewerkschaft drohte, wurde nicht eine verkürzte vierte Staffel erzeugt (wie bei vielen anderen Serien). Stattdessen ließ man die Dreharbeiten ruhen und schloss die Serie nach Ende des Streiks wie geplant ab.
Und die Pause hat gut getan. Nicht, dass die schauspielerischen Leistungen in den ersten dreieinhalb Staffeln schlecht gewesen wären, aber diese letzte halbe Staffel toppt nochmals alles. Die Haupt-Cast macht ihre Arbeit durchweg herausragend, sowohl auf der Seite der Menschen als auch auf der Seite der Zylonen. Besonders hervorzuheben sind drei Charaktere: Katee Sackhoff als rebellische Kara "Starbuck" Thrace, Edward James Olmos als Commander/Admiral William "Bill" Adama und Mary McDonnel als Präsidentin Laura Roslin. Mist, jetzt müsste ich auch noch Michael Hogan als Saul Tigh dazunehmen. Und James Callis als Gaius Baltar. Und... ach, ich lass es lieber - das Ensemble spielt durch die Bank wunderbar.
Doch da hört es nicht auf. Die Ausstattung ist beeindruckend gut, die Computereffekte haben eine sehr gute Qualität, wobei mir die ganzen Weltraum-Szenen im Doku-Look (Firefly lässt grüßen) extrem gut gefallen haben. Und die Geschichten erst... Wie oft bin ich vor BSG gesessen, nur um in einen dicken Plottwist oder einen Cliffhanger hinein zu laufen. Ich müsste nur die Bissspuren in meinem Wohnzimmertisch zählen... Jetzt ernsthaft. Nur selten hängt mal eine Geschichte durch, oder ist direkt als "Auffüller" zu identifizieren. Hohe Story-Qualität prägt die gesamte Serie, wobei hier und da auch ganz außergewöhnliche Momente geschaffen werden, bei denen ich schon vom bloßen Dran-Denken eine Gänsehaut bekommen. Das prägnanteste Beispiel: mitten in der Serie, so in Staffel zwei oder drei, hat einer der Charaktere eine Vision, sie spielt in einem Opernhaus. Gezeigt werden die finalen fünf Zylonen, unerkannt, da sie in weiße Kutten gehült sind. In der letzten Episode findet diese Vision ihre Auflösung, und zwar auf eine perfide aber gleichzeitig subtile Art, dass es für den Zuschauer eine helle Freude darstellt.
Insgesamt kann man die Macher nur zu ihrem mutigen Schritt beglückwünschen, der Serie ein zeitiges Ende gesetzt zu haben. Warum auch ewig vor den Zylonen davon rennen? Warum auch ewig weiter ums Überleben kämpfen? Irgendwann muss man auch ankommen, und dieses Finale, dieser Abschluss ist ganz erstaunlich gelungen. Man hat aufgehört, bevor es keine guten Geschichten mehr zu erzählen gab - richtig so, und daher, chapeau!
Warum geschaut?
Ich hatte von der Serie gehört, zahlreiche Reviews und Bewertungen hoben die Serie in den siebten SciFi-TV-Himmel. Als alter Trekkie und SciFi-Fan war es für mich selbstverständlich, diese Serie ins Haus zu holen. Und, ehrlich gesprochen, nachdem ich die dreckig-realistische Welt von "BSG" inhaliert habe, mich eingelebt habe und eingetaucht bin in diese Welt... werde ich jemals wieder die blitzblanke Enterprise, die auf steif gebügelten Uniformen der Sternenflotte genießen können? Das wird sich mit der Zeit zeigen...
Haifaktor? (siehe Link)
Absolut kein Hai in Sicht, die Serie hat zur besten Zeit aufgehört, weit bevor irgendwelche Haie zu sehen waren, und es dabei sogar noch geschafft, einen in allen Belangen runden Abschluss zu finden.
Haifaktor = 0 (Skala: von 0=Die Serie hat noch Potential bis 5=Die Serie ist ins Lächerliche abgedriftet)
Suchtfaktor?
Der Serial Junkie 1st Grade sagt: "BSG" hat nur wenige Durchhänger. Fast alle Episoden besitzen eine hohe Qualität, mit wenigen Ausreissern nach unten, und mit einigen brillianten Episoden, die auf der nach oben offenen Serien-Skala bei "What the f*ck???!" aufschlagen. Die Doppel- oder Mehrteiler-Episoden bieten in der Regel das beste, spannendste und heißeste Material, inklusive vieler atemraubender Cliffhanger zur Midseason oder zum Ende einer Staffel. Das Suchtpotential der gesamten Serie liegt daher im Schnitt bei vier.
Suchtfaktor = 4 (Skala: von 0=keine Suchtgefahr bis 5=Ich will mehr, mehr, MEEEEEHR!!!)
Aufgrund der maximalen Zeichenbeschränkung geht es hier im zweiten Teil mit dem Review der Gesamtbox weiter.
Alle Bilder © SyFy
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Und gerade dieses Attribut passt auch auf diesen Blog, der "Battlestar" wunderbar umreißt, ohne alles offen zu legen.
Danke für diesen wunderbaren Blog!
Habe den eigentlichen Inhalt der Galactica 3 Metallbox einfach zur zweiten Box hinzugefügt und so konnte die gesamte neue Serie in der freigemachten Metallbox (die darüberhinaus ein sehr schönes, passendes Artwork hat) ihren Platz finden. Die einzelnen Staffeln sind durch unterschiedliche farbliche Hüllen gekennzeichnet eingeordnet. Es soll ja auch übersichtlich bleiben)
Ich habe für diese Serie im Laufe der Zeit der Zeit sehr viel Geld ausgegeben und ich bin nicht bereit, jeden "Kniff" der Firmen zu unterstützen mir das Geld aus der Tasche zu ziehen. (Halbstaffelboxen sind eine der größten Frechheiten und Dreistigkeiten die ich mir vorstellen kann, aber ich war süchtig und konnte einfach nicht anders. Jeder Serienfan wird diese "Hilflosigkeit" nachfühlen können).
Deshalb (aber nicht nur) habe ich die Gesamte neue Serie in die "alten" Metallboxen der 70er Serie gepackt.
Das Artwork ist bei der alten Serie top, die Box sehr stabil und ich habe die Gesamte Saga auf einen Blick zur Hand!
Das war halt meine Lösung. Konnte nämlich nie warten...und habe immer gleich die (hässlichen, nichtssagenden) Halbstaffelboxen (gemeine Geldmacherei) gekauft und zweimal Geld für dasselbe ausgeben wollte ich aber auch nicht....Deshalb eben diese Lösung.