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Die Filme der Mad-Max Reihe hab ich euch schon in Blog-Trilogie näher gebracht,...
 

...geht es nun nochmals weiter mit dem Blick auf das COMIC, der Vorgeschichte zu FURY ROAD, und einer Zweitsichtung dieser!


 





Mad Max: Fury Road (Comic)
Alle Geschichten stammen von George Miller, wurden von weiteren Personen umgesetzt/gezeichnet und dienen als Vorgeschichte zum Film Fury Road!
Die vier enthaltenen Bände auf etwa 140 Seiten umfassen ein Kapitel zu Nux und Immortan Joe, ein Kapitel zu Furiosa, ein Kapitel als Zweiteiler zu Max und das letzte sowie kleinste Kapitel zeigt wie der wüste Sattelschlepper (das Kriegsgefährt) aus vielen Einzelwägen-/Motoren zu dem wurde, was in Fury Road durch die Endzeit brettert. Dieses finale Kapitel enthält auch ein paar nette kleine Nebendetails, zu manch Gegenständen an Wägen oder wie sie dort hin kamen etc.


Aufgeklappter Packshot (Vertigo / Panini Comics)
 
 
Die einzelnen Kapitel/Bände:
Bei Immortan Joe erhält man Einblick wie er nach dem Niedergang der Zivilisation zu seinem "unsterblichen" Namen kam, was gleich Hand in Hand geht mit der Eroberung der Zitadelle. Hier sieht man auch wie Nux als kleiner Junge zu dieser, und somit zu den Warboys gelangte.

Zu Furiosa sieht man leider nicht wie sie zu der Frau wurde die sie nun ist, sondern wie sie zu den Mädchen, zu Joes Hoffnung auf ein gesundes Baby, kam, und darauf hin beschloss sie zu retten. Hier liegt der Fokus aber auch mehr auf den Mädchen und ihrem Frust sich endlich aufzulehnen.
 
Die anregendste Story des Novels beherbergt wohl der Zweiteiler um Max, der Rockatansky neben einem weiteren Nebenstrang erneut in eine modernisierte Donnerkuppel steigen lässt (in der sichtlich Blut vergossen wird) um an einen V8-Motor für seinen Interceptor zu kommen. Eine Story rund um ein zu rettendes Mädchen könnte eventuell Auskunft über Maxs belastende Visionen im Film geben.
Dieses Kapitel enthält auch das Highlight des Buches: Drei Doppelseiten auf denen jeweils die alten 3 Filme als Comic zusammengefasst/erläuter wurden. Es begeistert etwas Altbekanntes und auch Kultiges nun mal als Comicinterpretation zu sehen – da wurden echt herausragende Ausschnitte/Bilder gewählt!
 
Comic-Schnappschuss (Vertigo / Panini Comics)


In Summe enthält das Comicbook aber leider mehr einfache Geschehnisse, rund um die nun neuen bekannten Charaktere. Aufschluss über die Persönlichkeiten selbst sucht man auch hier vergebens. Visuell hat das karge Ödland aber immer schon begeistert, so sind auch die Zeichnungen recht gut und haben durch unterschiedliche Zeichner auch leichte Abwechslung in Look und Stil zu bieten; dreckig sind sie erfreulicherweise alle. Die Übersetzung geht halbwegs in Ordnung, bis auf die echt peinliche Ausnahme dass man statt "Benzin" ständig BENSIEN lesen muss. Als Detail entdeckt man außerdem eine kleine visuelle, amüsante Anspielung auf Judge Dredd.
 
Bestes Element im Buch – weil zusätzlich - ist die Tatsache, dass die Storys eigentlich aus einer zeitlich anderen Gegenwart von einem alten Mann (dem Wortburger) erzählt werden, der sich altes Wissen nach einer Bücherverbrennung erhalten hat und an junge Menschen weitergibt - er sieht durch die Wort-Tattoos über den ganzen Körper verteilt aus, wie die alte Granny Miss Giddy die im Film auch Joes Mädchen unterrichtet/hirtet!
Interessant deshalb, weil man rätselt, ob, oder welch Instanz er und seinen jungen Zuhörer womöglich in zukünftigen Filmen einnehmen könnten… er erzählt/lehrt stets davon, dass diese Geschichte aus Kampf und Leid, das Überleben des Stärkeren, nur zum ewigen, elendigen Kreislauf wurde und die Zeit reift um einen Schritt aus dieser Geschichte heraus zu machen…
 
 
Als Must Have seh ich das Buch nun nicht, die (nun gezeichnete) Welt ist natürlich grundsätzlich sehr interessant aber die Vorgeschichten sind charakterlich nicht wirklich ergiebig, womöglich wird auch erneut einiges zurückgehalten um sich noch Material für filmische Fortsetzungen/Erklärungen offen zu halten!? Die Ereignisse sind zwar als kleine Vorgeschichten ganz nett, für den Preis von etwa 20.- und dem Versprechen am Einband, jedoch zu wenig! Ich hoffe und freue mich immer noch auf weitere Hintergründe zu dieser imposanten Welt… egal ob zu Gastown, dem Mechaniker Donk, den Buzzards und natürlich all der schon bekannten Figuren, Locations und Elemente.
 
 

Mad Max: Fur...iosa (Film)
Nun musste ich natürlich auch den Film gleich nochmals gucken, und gleichstehend die erste Heimkinorunde drehen. 
 
Auch wenn ich nicht weiß was filmisch/inhaltlich noch nachkommt und man eigentlich die Forsetzung Wasteland (2017) schon als 'Furiosa' betiteln wollte, möcht ich durch das Geschehen dennoch vielmehr der 'Fury Road' diesen Titel verleihen...
 

FURIOSA! (warnerbros.com)

 
Einige Zeit zog ins Land von Kinosichtung bis heute, und kann ich mein kritisches Kinoreview doch erneut unterstreichen, hat sich doch etwas verändert, zumindest mein Fokus darauf... so hab ich dieses Mal die immer noch vorhandenen Kritikpunkte einfach akzeptiert und mich einfach den wunderbaren Details dieser herausragenden Anarcho-Welt gewidmet! Der 'abgefahrene' Unterhaltungswert ist sowieso garantiert! 

Die Story ist zwar weiterhin ein sinnloser Vorwand um von A nach B zu kommen, vielmehr dienlich ein Bombast-Spektakel vom Band zu lassen dessen herausragenstes Element die bahnbrechenden Stunts mitsamt des famosen Actionfeuerwerks sind, hat man davon an allen Fronten schon reichlich gehört... und wenn man sich vor Filmbeginn etwas Dosenchrome durch die Nase zieht, macht einem diese brachiale Einfachheit auch gleich gar nichts mehr aus!
 
"You will ride eternal, shiny & chrome"

Was nun für mich zählte, waren die kleinen ruhigen Zwischennuancen, die eigentlich als Verschnaufpause vor einem erneuten Sturm dienen sollten, ich aber nutzte, um mich noch tiefer darin zu laben! Obwohl sie im rasanten Kontext etwas kitischig (ja fast deplaziert) wirkten, sind sie das Salz in der staubigen Brühe dieser martialisch-verrückten Endzeit...
 
  • Begonnen bei der herausstechenden weiblichen Ästhetik, diesen Wüstenblumen als reinen, unschuldigen Gegenpol in dieser staubfressenden Welt!
  • Den kurzen Zwiegesprächen zwischen Nux und Capable
  • All den Blau gehalten Nachtszenen in einer fast schon eigenständigen Welt
  • Den ruhigen Passagen
  • Den nahezu schon liebenswerten gegenseitigen Bereicherungen...
  • ...und besonders, das wohlwollende Wirken eines starken aber dennoch irgendwie sensiblen Helden aus dem Background!
 
Ich mochte auch die beinahe latenten Gefühlsmomente, wie als Bsp. Max kurz neben der hochschwangeren Splendid (Bild/rechts: warnerbros.com) liegt, was für ihn reichlich merkwürdig wirkte (erfrischend aber auch verlegen) – ohne nur Ansatzweise das zu verkörpern, was Immortan und seine 'Männer' in dieser Welt vertreten. Oder wie er sie ansieht als sie sich selbst vorm Absturz rettete, und er kurz einen mitfühlenden Daumen-Hoch gab! 

 
"Furiosa" ist überhaupt ein Film, der, sofern man auch ein inhaltliches Erlebnis will, von diesen Zwischentönen lebt! Und natürlich von den Kleinigkeiten die dieses Universum erweitern/aufwerten! Neben einer Unmenge von Einzelcharakteren die es zu beleuchten lohnen würde, stechen hier vordergründig aber erstmal die Gruppierungen hervor…

In einer Welt um die Zitadelle, Gastown und der Bullet Farm, rollt nicht nur die rüde Verwandtschaft von Immortan Joe, einer bizarren Familie von Freaks an!
Neben den märtyrer-verseuchten Warboys steigern sich auch noch die genauso valhalla-verrückten Bulletboys in die laufenden Angelegenheiten, die dazu passend deren Stirn einfach als Silbergrau bemalte Patronenspitze beschmiert haben. Die Buzzards auf ihren Bikes (die auch im Comic ihren Part bekamen), und zuletzt nicht zu vergessen, der Gegenpol dieser testosteron-mutierten Postapocalypse, dem Vuvalini-Matriarchat, dem Clan der vielen Mütter!
 
Die allesamt zahlreiche weitere lohnende Kapitel wert wären!
 
In der zweiten Sichtung fielen mir sogar noch mehr die möglichen Interpretationspotentiale in Sachen Emanzipationskino auf! Die Abrechnung mit dem Patriarchat, – das auch in unserer Zeit noch ein brandheißes Thema ist –, dem fleischgewordenen ungestümen Phallus namens Rictus Erectus, als Symbolik einer einseitigen Mannes-Ausgeburt die sich mit einer riesigen Wut-Wumme einfach nur unkontrolliert in die Welt gebärt; als Teil seines herrschenden Vaters, dem typischen machthungrigen Warlord den es in jederlei Hinsicht nach Macht und noch vielem mehr dürstest! Natürlich erst recht nach einem REINEN MÄNNLICHEN Nachkommen! 

Was überhaupt erst den Wahnsinn hervorrief der einen hier überrollt!
 
Gegen all das lehnt sich nichts anderes auf als eine Gruppe von Frauen, unter Führung einer taffen Kriegerin, einem Tank Girl der Gegenwart, der aus einem Matriarchat stammenden Wüstenamazone Furiosa, die nicht nur die Unschuld dieser Welt zu retten versucht, sondern sogar den Part DES HELDEN einnimmt!!
 
Was den Film für mich in dieser Hinsicht sogar perfekt machte, ist die Tatsache, dass im hin und her (von Patriarchat zu Matriarchat) keine Lösung, kein Ausgleich zu finden ist und der Film schon einen Entwicklungs-/Lösungsschritt weiter ist, indem er eindeutig zeigt, dass man AM BESTEN als bereicherndes Team funktioniert!! 
Obwohl Max fast degradiert wird – er kann dienlich sein weil er es will (und/aber auch allein seinen Frieden finden würde) - tritt er immer wieder mit guten Ideen und lebensrettenden Einsätzen in essentielle Erscheinung, was einen gleichberechtigten Ausgleich schafft... und SPEZIELL das unausgeprochene Zusammenspiel von Furiosa und Max zum herausragensten und besten 'charakterlichen' Filmelement krönt!! Einfach nur beeindruckend, ohne viel Worte!
 
Da rettet man sich sich nicht nur gegenseitig das Leben,
man lernt auch, sich wieder Vertrauen zu schenken!!
 
(madmax.wikia.com)


(warnerbros.com)
 

 
Ansonsten…
  • …nervte es mich immer noch, dass die Ikone – der Interceptor – ganze zweimal beiläufig geschrottet wird
  • Richtig genial fand ich die akustischen Tinnituseinbindungen (wenn Max als Schützenhilfe herhalten muss)
  • Genauso den taktvoll aufdröhnenden Score, besonders die basslastigen Kurzanschläge!
  • Die Interview-Aussage von Tom Hardy, dass sich Max STIMMLICH erst wieder in diese Welt einfinden muss, mildert den stümperhaft wirkenden Ausdruck dann doch etwas ab.
  • Ich mochte das Motorlöschen durch das Herunterfahren des Frontschilds, genauso wie das Spritspucken durch den Luftanzugshuzen des doppelten V8-Blocks!
  • Als Rictus Erectus ausruft, dass er einen kleinen Bruder hatte,..., bekam ich fast Gänsehaut!
  • Die Idee, dass der 0-Negativ-Universalspender als Blutbeutel fungiert, ist so bizarr und absurd, wie ideenreich!
  • Die visuellen Farbwechsel von den blauen Nächten zum türkis/sandigen Tag sind phänomenal!
  • Tatsächlich liebte ich das Zusammenspiel 'der Guten', in den actionreichen Momenten genauso wie in den heißgeliebten ruhigen Passagen!
  • Das fahrende RADIO (mit Drummer und FeuerGitarro) hätte ich immer noch geschnitten, wie auch manch Logikausgeburten in den ersten 40 Minuten, letzteres jedoch ein reines Wunschkonzert darstellt! Hätte George Miller auch das noch geglättet, wäre es wohl der herausragenste Actioner aller Zeiten geworden, andersrum toppt er in Sachen Produktionsdesign und Stunts aber immer noch alles bisherige! 
 
Der Film kann also immer noch nicht leugnen in welche Richtung er sich festlegte, durch die Detail-Betrachtung ich ihm aber immer mehr abgewinnen konnte! Und ich will mehr davon!!!! Viiiiielmehr!!
 
Ich freu mich 'irrsinnig' auf weitere Ableger!! Denn jedes Detail, jeder Hintergrund, verbessert diese wüste Welt. Derweilen will ich hin und wieder mal nach "Furiosa" sehen, wenn sie auf der Fury Road IHRE 'RUNDE' dreht, während ihr als neu-aufkommende Kultfigur von einer alten Legende unter die Arme gegriffen wird, sodass aller Welt sehen kann, wie man einen gelungenen Ausgleich startet!
 
Ein Pionier im Offensichtlichen, ein kleiner zwischen den Frames – auch wenn es vordergründig nicht danach aussah! 



 
 Filmbilder: © Warner Bros // Comic: © Vertigo / Panini Comics
Restliches Layout: MoeMents


M O N S T E R T H E K #09

5. Februar 2016

 




 
1958  Beware of The Blob...
The Blob

 
Ein Meteor fällt vom Himmel! Und die schleimige, etwas glizzernde Masse daraus befällt einen alten Mann. Obwohl er von zwei Jugendlichen zum Arzt gebracht wird, schreitet die Ausbreitung dieser sonderbaren Masse schneller voran als die lebensrettenden Maßnahmen!

Der Blob bahnt sich seinen Menschen verschlingenden Weg durch die Stadt!

Richtig geniale Ansätze hat der Klassiker, wobei sich vieles wortwörtlich 'verläuft' - in diesen Szenen einfach von A nach B gezogen wird -, die beschauliche Stimmung aber unentwegt hält! Nicht nur wegen toller Kulissen, auch wegen des Charmes den man versprüht!

Nicht nur das Kleinstadtfeeling und etwas abgelegene Hütten-/Waldumgebung begeistern, selbst manch Studiokulisse ist nett arrangiert ...oder gar gezeichnet. Echte Highlights sind sowieso die alten Wägen, das alte Kino mit seinen wunderbaren Filmplakaten – ein abgewandeltes Forbidden Planet Plakat im Aushang - und die grenzgeniale Neonaufmachung hierzu; mit zeitgemäßen Diner gegenüber! Über das sich der Blob im Finale vollständig drüberstülpt. Und obwohl man die günstigen Effekte bemerkt, sieht es dennoch klasse aus!!

Der Blob seinerzeit noch aus Silikon, Benzin und Lebensmittelfarbe angerührt, gab es ihn in unzähligen Konsistenzen, damit er auch mal unter den Türfalz hindurch gequetscht werden konnte! Und musste sich der äußerst gefräßige Gallertpropfen mal wo vorbeischleichen, zog man ihn laut Audiokommentar einfach an einem (mit dieser dunkelroten Masse bedeckten) Ballon durchs Bild - schon irgendwie witzig. Dennoch sieht die Bewerkstelligung selbst heute noch gut aus und wirkt in Kombination mit dem hervorragenden Drumherum sogar minimal beängstigend.

Immer weiter wächst die außerirdische Masse wenn es Menschen verschlingt! Der Sheriff spricht gegen Ende zwar von 40-50 getöteten Menschen, filmtechnisch wurde gerade mal ein Zehntel umgesetzt - aber doch reichlich für damalige Verhältnisse.

Steve McQueen gibt sich in seinem Leinwanddebüt schon als gewohnter Charmebolzen, immer voll bei der Sache, liefert er auch sonderbare Mimiken und agiert an der Grenze zum theatralischen Overacting, jedoch bei weiten nicht so markant wie seine filmische Freundin Jane (Aneta Corsaut), die vielmehr diese damals künstlich-gewohnte Angst schmachtend ausreizt!

Der Score überrascht, da er nicht wie gewohnt aus den meisten 50er Jahren-Invasionkrachern völlig aufwühlend die Nerven des Zusehers strapaziert, sondern grundsätzlich eher ruhig, beinahe romantisch dahinläuft, um erst in den richtigen Momenten taktvoll die Spannung zu schüren! Auch die Filmmusik, gerade die Eröffnungssequenz unter psychedelisch gezeichnetem Intro, lässt mit einen schwungvollen Song aufwarten der gar sommertechnisch an Eis am Stiel erinnert. Noch genialer der Text hierzu:

"Beware of The Blob, it creeps and leaps and glides and slides, across the floor, right through the door and all around the wall, a splotch, a blotch, be careful of the Blob!" :D

Neben der gruseligen Note, die dem Zuseher auch manch Schmunzler entlockt, webt der Film offensichtlich einen Generationskonflikt ein: Die halbstarken Rebellen (Jugendliche/Straßenrennen) denen keiner Glauben schenkt, gegen die seriös-verhaltenen Erwachsenen, immer in Reibung durch die lockeren Eigenarten der Jugend - die sich eigenständig summieren muss, um die Leute vor der lauerenden Gefahr zu warnen. Wenn auch nicht immer plausibel im Vorgehen, vertrauen die sich zumindest untereinander blind!

Die ständigen politischen Interpretationen die diesen 50er-Titeln (outer space – watch the skies) immer angelastet wird, hier nämlich die rote Farbe des Blobs als Gleichnis für die kommunistische Bedrohung damaliger Zeiten, bestätigten zwar damals reale Ängste, ich finde sie aber mittlerweile minder interessant/überflüssig. Auch weil der USler warscheinlich mehr Angst geschürt hatte, als womöglich sogar relevant war.

So steigert der Film die Spannung bis ins Finale stetig, doch als das Chaos so richtig ausbricht, scheint der Film auch schon wieder vorbei zu sein! Ein atmosphärisches/brachiales Highlight stellt der Moment dar, als im Ort all die Sirenen (und Hupen) aufheulen, was die ganze Stadt in einem Ausnahmezusant aus den Betten holt! Richtig genialer Höhepunkt!! Ab hier wird nochmals richtig losgelegt, leider aber auch genauso schnell ein Ende gefunden.

Sollte es noch nicht tot sein – Säure und Schußwaffen konnten ihm immerhin nichts anhaben - so liegt dieses 'Ding aus einer anderen Welt' wohlmöglichen in einem anderen mittlerweile bekannten Szenario… AUF EIS!!

Das schicke Mediabook - oder auch das KeepCase - sollte in keiner gut sortierten Sci-Fi Sammlung fehlen! Für Freunde des Kultigen ohnehin ein Must-Have! Außerdem darüber hinaus eine wunderbare Einstimmung auf das in den 80ern entstandene Remake, das das herrliche Original sogar nochmals toppen konnte!!

 

 



 
1973  Werewolf of Washington
Der Werwolf von Washington


Jack ist Journalist und hat mit der Tocher des Präsidenten ein Verhältnis. Um daraus zu entfliehen lässt er sich nach Budapest versetzten. Der US-Präsident wittert in ihm jedoch einen Top-Presseagenten und holt in zurück um ihn für seine Zwecke einzusetzen. Zuvor wurde er jedoch unter ungarischen Zigeunern von einem Wolf gebissen!


Ein Aaaaaaaouhhhhh(!) für den Film?

Nein!! Vielmehr ein Gääää-hh-hh-eennn…

Für einen Horrorfilm zu lahm, für eine Parodie dann doch zu unwitzig und für eine Politsatire einfach zu unschlüssig gelabbert. Wobei auch mal gute Witzchen, bzw. Situationen auftauchen, als zum Beispiel Jack, der US-Präsident und ein hoher asiatischer Vertreter per Helikopter zu einer Presserede unterwegs sind - wodurch sich eigentlich der Ost-West Konflikt bereinigen sollte - JACK sich jedoch während des Fluges in einen Werwolf verwandelt, der Asiate dies vorerst als Einziger bemerkt und für einen politisch feindseligen Akt der Amerikaner hält, und deshalb schreit:

"Nix JACK….. HIJACK!!!!!!" 
(Hijack=Entführung)


So wechselt der Film eben flüssig zwischen den genannten Kategorisierungen und lässt beiläufig zu Vollmond immer wieder 'ne Leiche auftauchen. Wobei sich Jack (Dean Stockwell, der AL aus der TV-Serie "Zurück in die Vergangenheit") immer wieder als erstes seiner Schuhe entledigt! Die harrige Maske wird ihm dabei im Bildschnittmodus aufgeschminkt, was auch gleich das Verwandlungsprozedere darstellt!
In Sachen Legende wurde einiges aus dem Ur-Klassiker "Der Wolfsmensch" übernommen, nicht nur das Erschlagen mit dem Silberstock, sondern auch das Auftauchen des Pentagramms in den Handinnenflächen seiner nächsten Opfer. Auch wenn Jack schon weiß, dass er der Wolf ist, und immer wieder Schaden anrichtet, will ihm die Mannschaft des weißen Hauses nicht so recht glauben... immerhin schreibt der Mann gute Reden!! 

Alles lahm und schlicht erzählt. Erst in den letzten 20 Minuten scheint noch eine interessante obskure Note aufzutauchen, da irgend ein Kleinwüchsiger geheime und sonderbare Experimente für den Präsidenten ausführt – sieht aus als läge Frankenstein auf ner Bahre - doch im nächsten Moment ist dies auch schon wieder ungeklärt unter den Tisch gefallen. Nur der finale Fight, Werwolf vs. Präsident, entschädigt noch miniminimal! Wenn dann im Abspann noch der erste Wolf als Präsident der Vereinten Staaten zu heulen/hören ist, kann man das noch als amüsanten Finalstreich verbuchen!

Ansonst ist der Film leider gänzlich zu übersehen, da alles einfach trocken und viel zu öde dahin siecht. Das moderne Cover der DVD hat wieder mal gar nichts mit dem Film zu tun und die üble VHS-Quali tut ihr übriges. Trägt leider nicht zur Stimmung bei, sondern nur noch mehr zu den anderen negativen Eindrücken. Hier also lieber keinen Trashgriff wagen und aus diesem Jahrzehnt vielmehr zu den Paul Naschy Filmen greifen!



 
1999  Fliegende Teufel
Bats

Noch während einer Höhlenexpedition wird die Fledermausexpertin Sheila Casper (Dina Meyer) von einem landenden Helikopter in ihrer Arbeit gestört. ES EILT! Ein aufgebrachter Mann verlangt nach ihrem Fachwissen, welches in Texas von Nöten ist. Dort wurden zwei Leichen gefunden die ihm Zusammenhang mit nachtaktiven Feldertieren stehen sollen.

Der B-Movie Faktor kommt sofort voll raus, als alle völlig übereifrig bei der Bedrohung sind! Pathetisch wird die Sache schön ausgeschlachtet und in Dialogen gleich furchtbar drastisch aufgemöbelt, oder sollte man hier besser 'hochgezüchetet' sagen. Denn die Erkenntnis, dass die plötzlich blutrünstigen Viecher durch die Forschung mutiert sind, dient nur noch zusätzlich der effektvollen Schwarzmalerei!

"Wir müssen sicherstellen dass diese Seuche sich nicht in der gesamten Fledermaus-Population verbreiten kann. Wenn ihre Ernährungsweise manipuliert worden ist, können wir uns wahrscheinlich in allernächster Zukunft vom Gleichgewicht der Natur auf diesem Planeten verabschieden!"

Einfach herrlich passend zum 90er B-Flair unter texanischer Wüstenkulisse und seinen unbelehrbaren Kleinstadtbürgern, in dessen Dorfkino natürlich grad NOSFERATU laufen muss! Diese ernstgemeinte Überschwänglichkeit ist vielleicht nicht jedermanns Sache liefert aber wunderbaren Charme, glücklicherweise hat der flatterhafte Tierhorror auch keine arg krassen Logiklücken oder weitere Trashfaktoren zu verschmerzen. 

Personentechnisch gibts zur Unterhaltung nicht nur die BESTE Zoologin (Dina Meyer) und ihren locker-lässigen Behelfstechniker (Leon Robbinson), sondern auch Lou Diamond Phillips (Young Guns, The Big Hit) als stauberfahrenen Sheriff mit Hang zur opulenten Operete. Und was wäre so ein Film ohne den zwielichtigen Wissenschaftler (Bob Gunton) mit rücksichtsloser Liebe zur eigenen Züchtung!? OH - und das Militär darf natürlich auch keineswegs fehlen!!
Effekttechnisch ist die Fledermausbrut für die 90ties richtig gut umgesetzt und erfreut mit Animatronics, die zum blutigen Angriff übergehen und schonmal richtig zubeißen, einem einiges abnagen!
Stellenweise, speziell bei den Schwarmflügen merkt man dann doch den Computer raus! Der Kamerastil ist zuweilen recht hektisch, passend zum Chaos, jedoch wenig erfreulich wenn man mehr erkennen möchte. Eine verzerrte Sichtoptik gibts genauso wie manch Lens Flares (Lichtblendungen) - noch bevor J.J.A. damit ausgiebig rumspielen musste!! 

Tolle Optik, die visuell für eine grandiose Stimmung sorgen würde, durch die kurzweilige Inszenierung und die aufkommende Hektik leider aber auch wieder verbraucht wird. Hier gefällt die zweite Filmhälfte mit seinen kurzen Verschanzen sogar besser, weil leicht ruhiger/stimmiger. Beim Rest gibts die zweckdienliche B-Story, aber im Großen und Ganzen zählt "Bats" schon zu den populären Vertretern seiner Rasse und geht auch nicht in seinem (tatsächlich vorhandenen) Guano-Bad unter! Ein B-Tierhorrorfilm mit Biss, im Anflug auf die erste Liga, für Leute die es gern mal kurzweiliger haben.








 

 

 

 

 

 

 

 

 

Coverbilder: bluray-disc.de, amazon.de
Banner ZoMoHoWo: tantron / restliche Illustration: MoeMents
 

 

 

 

 

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